Migros-Magazin-42-2021-d-BL

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Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

migros.ch/magazin | MM42, 18.10.2021

SO FINDET MAN DIE PASSENDEN KONTAKTLINSEN Seite 52

Jodeln macht Spass! Wie man es lernt Seite 12

FAKE NEWS: WARUM VIELE DARAN GLAUBEN Seite 24

Neue Armut: Wie zwei Betroffene den Alltag meistern

Bild: Getty Images/Agami Photo Agency

Seite 36

ENDSPURT Igel suchen jetzt Futter und einen Platz für den Winterschlaf Seite 18

Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44, Mitglieder.reg@migrosbasel.ch


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4 | 18.10.2021 | MEINE MIGROS

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Der Las-Vegas-Effekt am Kopf ist nichts für Schüchterne.

kultur news Poetry Slam erleben Der Rapper und Slampoet Kay ­Wieoimmer ist mit drei Sprachen aufgewachsen – Mundart, Fran­ zösisch und Portugiesisch. Seine eindring­lichen Texte über Sexismus und Rassismus trägt er in einem Berndeutsch vor, das er «ein wildes Chrüsimüsi» nennt. Am 20. Okto­ ber ab 19 Uhr veranstaltet er im Berner Haus der Religionen einen Poetry-Slam-Abend von und mit People of Color. Das Migros-Kultur­ prozent unterstützt den Anlass: www.migmag.ch/poetry-of-color

Bilder: MGB PhotoStudio, Getty Images, ZvG/rendezvousbundesplatz.ch, galaxus.ch

Der Velohelm Lumos Ultra sorgt für Erleuchtung: Er hat ein Front- und ein Rücklicht sowie integrierte Blinker. Sie lassen sich über eine Fernbedienung betätigen, die man mit einem Gummiband am Lenker befestigt. So sind Velofahrer und -fahrerinnen auch bei Regen und Dunkelheit nicht zu übersehen. Der Helm kostet auf galaxus.ch je nach Ausführung 119 oder 149 Franken.


MEINE MIGROS | 18.10.2021 | 5

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Kartoffeln vierteln und in Salzwasser zugedeckt ca. 25 Minuten weich köcheln. Kürbis halbieren und entkernen. Kürbis samt Schale in grobe Würfel schneiden. In einer zweiten Pfanne in Salzwasser ca. 20 Minuten weich köcheln. Wasser abgiessen. Kartoffeln und Kürbis ca. 5 Minuten ausdampfen ­lassen. Beide durch das Passe-vite treiben. Butter mit dem Schwingbesen unter­rühren. KürbisKartoffelstock mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.  Rezept auf migusto.ch

Bundeshaus wird Ozean Noch bis 20. November ist das Lichtspektakel «Rendez-vous Bundesplatz» zu erleben. Täglich ab 19 Uhr wird das Bundeshaus zur Projektionsfläche: Eisbären und Buckelwale tummeln sich auf der Fassade; ein Ozean scheint das Gebäude zu über­ fluten. Und ein Dschungel ­wuchert über die altehrwür­ digen Mauern. Unter dem Titel «Planet Hope» feiert die Show die bedrohte Vielfalt der Natur. Das Migros-Kulturprozent ­unterstützt das Spektakel. ­rendezvousbundesplatz.ch

Wie röste ich Haselnüsse und ent­ferne die feinen Häutchen am besten? Die Haselnüsse in 5 Deziliter Wasser mit 20 Gramm Natron 3 bis 5 Minuten kochen ­lassen. Das dunkle Wasser abgiessen und die Nüsse mit kaltem Wasser spülen, die Häutchen entfernen und die Nüsse auf einem Handtuch trocken reiben. Dann ca. 10 Minuten bei 170 °C im Backofen rösten.


Bild: Nicolas Righetti/Lundi13

6 | 18.10.2021 | AUGENBLICK


AUGENBLICK | 18.10.2021 | 7

06:45 Uhr Frisches Obst fürs Waadtland: Mitarbeitende der Migros Waadt bereiten im Logistikzentrum der Genossenschaft Paletten ­voller Apfelkartons für die Auslieferung an die Filialen vor. Transportiert wird hier die junge Apfelsorte Jazz, die es seit 1985 gibt. Das Bild stammt vom 30. Juni. Migros-Moment in Ecublens VD


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INHALT | 18.10.2021 | 9

INHALT

Zugreifen und Tee trinken: Rezepte und Tipps für den stilecht britischen Afternoon Tea.

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Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

10  Das kann der neue Impfstoff Was ist bei Johnson & Johnson anders? Und stehen Masken bald vor dem Aus? 12  Die Jodel-Schnellbleiche Nur schon ein Nachmittag weckt die ­Begeisterung für den Naturjodel 18  Beliebtes Stacheltier Der Igel frisst sich Winterspeck an 24  So geht Desinformation Forscherin Edda Humprecht erklärt, wie man Fake News erkennt 29 Apps für stressfreies Einkaufen 31  Very British! Snacks und Mini-Sandwiches zum Tee 36  An der Armutsgrenze Trennung und Corona bringen zwei Haushalte ans Existenzminimum 40  Der Nebel lichtet sich SRF-Meteorologe Jan Eitel verrät ­Wissenswertes zum Herbstbegleiter

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 840 848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

43 Kinder: Nachhaltigkeit lernen

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner

47 Strumpfhosen: Sechs Tricks

Art Direktion Barbara Pastore

52 Linsen: Dazu rät der Optiker

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 207 000 (WEMF, MACH Basic 2021-2)

62  Wellness mal anders Drei Hotels zum Schäfchen­zählen, mit Muh-Faktor und einem Gletscherdorf

Ausführliches Impressum unter ­www.migmag.ch/impressum

Bild: Migusto

Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00

68  Ihre Region Aktionen, Reportagen, News 77  Rätsel und Spiele 78  Meine Welt: Livia Rita

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10 | 18.10.2021 | CORONA

Neuer Impfstoff – neue Freiheiten? Einige Länder haben die Corona-Massnahmen aufgehoben – folgt bald auch die Schweiz? Und was taugt eigentlich der neue Impfstoff von Johnson & Johnson? Antworten auf die zehn drängendsten Fragen rund um die Impfung. Text: Ralf Kaminski

Was unterscheidet die neu zugelassene Impfung von Johnson & Johnson von den anderen Wirkstoffen? Es handelt sich dabei um ­einen sogenannten VektorImpfstoff. Der Bauplan für das Spike-Protein, mit dem das Immunsystem animiert wird, Antikörper gegen das Coronavirus zu bilden, wird also künstlich im Reagenzglas hergestellt. Diese Impftechnologie ist nicht neu, sie kam bereits gegen DengueFieber und Ebola zum Einsatz. Die Handhabung ist ­einfacher, und es braucht nur eine Spritze. Es können aber ähnliche Nebenwir­ kungen auftreten wie bei der Impfung mit Wirkstoffen von Moderna oder Pfizer. Wie gut wirkt dieser neue Impfstoff? Er verhindert Ansteckungen zu 67 Prozent und schwere Verläufe zu 85 Prozent. Bei Älteren scheint er besser zu wirken als bei Jüngeren. Der Schutz der Impfstoffe von Moderna und Pfizer ist jedoch höher.


CORONA | 18.10.2021 | 11

Welcher Impfstoff ist denn am effektivsten? Laut einer neuen Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) schützt Moderna etwas besser vor einem Impfdurchbruch als Pfizer. Denn von 100 000 Moderna-Geimpften mussten bisher 4,7 Personen wegen Corona hospitalisiert werden, bei mit Pfizer Ge­ impften waren es 12,3. Nach der Moderna-Impfung gab es auf 100 000 Geimpfte 0,6 Todesfälle, bei Pfizer 3,8. Zudem nimmt laut einer US-Studie der Impfschutz bei Pfizer nach vier Monaten deutlich ab, während er bei Moderna länger stabil bleibt. In der Schweiz haben rund zwei Drittel der Geimpften Moderna bekommen. Wie viele Menschen sind bisher trotz Impfung an Corona erkrankt? Beim BAG sind rund 3500 ­registriert – es ist jedoch möglich, dass es weitere ­ Fälle gibt, die nicht gemeldet worden sind.

Bild: Keystone/EPA/Olafur Steinar Gestsson

Wie viele Personen sind seit Beginn der Impfungen in der Schweiz an Corona gestorben? Seit Januar gab es 1681 Todesfälle bei Corona-Erkrankung. Davon waren nur 119 oder 7 Prozent doppelt geimpft, die meisten von ihnen waren über 80 Jahre alt. Seit Beginn der Pandemie sind in der Schweiz über 10 000 Menschen an Covid gestorben.

Wie hoch ist der Anteil der Ungeimpften im Spital? Sehr hoch. Der Anteil von nicht geimpften Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen lag diesen Sommer laut BAG bei 89 Prozent. 22 Prozent waren unter 40 Jahre alt – und die meisten zuvor kerngesund. Wem ist die Impfung nicht zu empfehlen? Menschen, die früher schon starke allergische Reaktionen auf Medikamente oder Impfungen hatten, sollten vorsichtig sein und die Impfung mit einem Arzt besprechen. Gleiches gilt für Patienten, die Blutgerinnungshemmer einnehmen oder wegen ­einer Krebserkrankung in Behandlung sind. Seit Kurzem können Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind, ein ärzt­ liches Attest erhalten, das ihnen dann auch den Zugang zu zertifikatspflichtigen ­Bereichen oder Veranstaltungen ermöglicht. Wäre eine dritte Impfung schon sinnvoll? In Israel, Deutschland oder den USA gibt es sie schon – für alle oder zumindest für Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Letztere erhalten auch in der Schweiz schon seit einiger Zeit eine dritte Impfung. Für alle anderen ist sie hierzu­ lande von Swissmedic noch nicht zugelassen. Vorerst ­beobachtet die Schweiz die Entwicklung und die Resul­ tate in anderen Ländern. ­Früher oder später wird es aber eine dritte Impfung brauchen, da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.

Wann hebt auch die Schweiz alle CoronaMassnahmen auf? Einen Automatismus dafür gibt es nicht. Der Bundesrat hat aber Impfziele genannt, die dafür erreicht werden müssten: 93 Prozent aller über 65-Jährigen sollten ­doppelt geimpft sein (bisher: 87 Prozent) und 80 Prozent aller unter 65-Jährigen (bisher: 66 Prozent). Es sei auch entscheidend, dass keine Überlastung der Spitäler drohe. Dänemark (Impf­ quote: 75 Prozent) hat am 10. September alle Mass­ nahmen aufgehoben, auch Masken müssen nirgends mehr getragen werden, in Norwegen und Schweden sieht es inzwischen ähnlich aus. Doch in diesen Ländern ist die Impfquote höher als in der Schweiz, wo erst knapp 61 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind – gut 71 Prozent der Erwachsenen. Für wen sind die Coronatests weiterhin gratis? Seit vergangener Woche müssen die meisten Menschen selbst bezahlen, wenn sie sich auf Corona testen lassen. Gratis sind Tests ­weiterhin für Kinder und ­Jugendliche unter 16 Jahren, für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, und (noch bis Ende November) für alle, die erst eine Impfdosis erhalten haben. Ebenfalls übernimmt der Bund die Kosten für Leute, die sich wegen Corona-­ Symptomen testen lassen oder eine Meldung von der SwissCovid-App erhalten: Diese erhalten allerdings ­anschliessend kein Zertifikat. Die Kosten des PCR-Tests schwanken zwischen 25 und 60 Franken, je nach Anbieter.

Feiern ohne Maske: Ein Konzert in Kopenhagen nach Aufhebung der Corona-Massnahmen.


12 | 18.10.2021 | JODELN


JODELN | 18.10.2021 | 13

Ein Jutz aufs Jodeln Naturjodel sei Balsam für die Seele. Wir machen die Probe aufs Exempel und absolvieren eine Schnellbleiche bei Jodellehrerin Flavia Vasella. Ein Nachmittag als Novize zwischen Bauch- und Kopfregister. Text: Flavian Cajacob  Bilder: Michele Limina

Noch vibriert der Torso, kribbelt es in der Brust. Locker flockig folgt das Uu dem Joo, dem Loo und wieder dem Joo. Willkommen im Einsteigerkurs für unbefleckte Jodelnovizen mitten in Zürichs sündigstem Quartier, dem Kreis «Cheib», unweit der berüchtig­ ten Langstrasse. Wer das Spezielle sucht, findet es hier im Rotlichtviertel garantiert – sogar Jodelunterricht. Flavia Vasella, die Füsse in Berg­ schuhen, den Rest im Dirndl, hebt die Augenbrauen und Hände und ruft ­bestimmt: «So, jetzt gehts ab ins Kopfregister.» Das Kribbeln in der Brust tastet sich zuversichtlich vor bis zum Kehlkopf – doch dann: zack! Als ob grad ein ganzes Chörbli furz­ trockener Brösmeli im Halse stecken geblieben wäre, verschlägt es dem Schüler schlagartig die Stimme. Jau­ len und Zetern statt Juiz und Zäuerle. Jodel = Schweiz

In der Schweiz jodeln 20 000 Men­ schen. Jodeln, das klingt gemeinhin nach Bodenständigkeit, nach Heimat­ liebe und «Swissness». Daran vermag auch die Tatsache nichts zu ändern, dass die Wissenschaft den Ursprung des Jodelns den Tirolern zuschlägt (siehe Seite 15). Und selbst wenn in den entlegensten Winkeln der Welt zuweilen Lautmalereien erklingen, die helvetischem Singsang ähnlich sind: Jodel = Schweiz. Punkt, fertig.

Wir wollen an diesem Nachmittag ­zusammen mit Jodellehrerin Flavia Vasella (57) die Faszination des ­Jodelns, genauer: des Naturjodelns, ergründen. Zuerst gilt es für den ­Novizen, den tonalen Wechsel von der Brust in den Kopf – oder korrekt «vom Brust- ins Kopfregister» – zu ­bewerkstelligen. Für Mannsbilder mit eher langen Stimmbändern und dementsprechend tiefer Stimme kein ganz einfaches Vorhaben, da diese – Stimmbänder und Mannsbilder – sich in ungewohnte Gefilde vorarbeiten müssen. «Zum anatomischen Prob­ lem kommt häufig die Hemmung, hohe Töne überhaupt anschlagen zu wollen», weiss Vasella. Eine hohe Stimme gilt in unseren Breitengraden bekanntlich nicht gerade als Beleg für ausgeprägte Männlichkeit. Es soll indes Kulturen geben, bei denen der wahre Eros sich weniger durch einen brummenden Bassbariton, als viel­ mehr durch sein schrilles Falsett zu erkennen gibt. Na denn: frisch ans Werk! Um den Schreck des stecken gebliebenen Glissandos vergessen zu machen und die Stimmbänder in einen geschmei­ digen Zustand zu bringen, setzt die Lehrerin auf Lockerungs- und Stimm­ bildungsübungen, wie sie weltweit quer durch alle Stilrichtungen An­ wendung finden. Also hampeln wir durch die Weiten des Raums, rufen


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✓ Besuch des Christkindlmarktes in Innsbruck

1. Tag, Freitag 10. Dezember 2021 – Anreise & Christkindlmarkt Innsbruck Fahrt im komfortablen Extrabus nach Innsbruck. Die «Hauptstadt der Alpen» erstrahlt im festlichen Weihnachtskleid und erwartet uns mit seinen bekannten Christkindlmarkt n in der schönen Altstadt. Schlendern Sie beim Duft von Lebkuchen und Glühwein durch die verschiedenen Stände und lassen Sie sich verführen. Später Weiterfahrt zu unserem Hotel, wo wir mit dem Nachtessen erwartet werden. 2. Tag, Samstag 11. Dezember 2021 – Wintermärchenzug, Kitzbühel & Adventsmusik-Gala Mit dem nostalgischen Wintermärchenzug der Pinzgaubahn, einer der attraktivsten Schmalspurbahnen Österreichs, fahren wir heute morgen durch die verschneite Winterlandschaft vom bekannten Ferienort Zell am See nach Niedernsill. Freuen Sie sich auf eine Fahrt mit der altehrwürdigen Dampflo-

komotive und machen Sie es sich in den nostalgischen Waggons gemütlich. Nach diesem tollen Erlebnis wie zu Grossvaters Zeiten geht es weiter nach Kitzbühel. Geniessen Sie den freien Aufenthalt in der mondänen Kleinstadt und nutzen Sie die Zeit um einzukaufen und durch den kleinen Weihnachtsmarkt zu bummeln. Gegen Abend fahren wir ins nahe Kirchberg, wo wir die exklusiven Adventskonzerte von Heimweh und Francine Jordi erleben. Freuen Sie sich auf einen herrlichen Abend mit wunderschönen Melodien aus der Heimat. In der Pause des Konzertes offerieren wir Ihnen einen Apéro Riche mit einem Glas Sekt und feinen Häppchen. 3. Tag, Montag 12. Dezember 2021 – Heimreise Nach dem Frühstück treten wir mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck die Heimreise an.

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✓ Fahrt mit dem Wintermärchenzug (Dampfzug der Pinzgaubahn) von Zell am See nach Niedernsill (oder umgekehrt) ✓ Besuch in Kitzbühel ✓ Eintritt und reservierte Plätze für die Privatkonzerte von Heimweh & Francine Jordi am 11.12.2021 in Kirchberg (Kat. 2) ✓ Apéro Riche in der Pause des Konzertes mit Getränken & Häppchen ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung während der ganzen Reise

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JODELN | 18.10.2021 | 15

Jodeln ist nicht gleich Jodeln

uns unter Wahrung eines Sicherheitsabstands von fünf Metern visiergedämpfte Ei’s und Ui’s zu, und spätestens als Vasella ihren Schüler anweist, den Nachbarn im Hause nebenan ein beherztes «Heeeeeeeeeeyyyyyyy» zukommen zu lassen, muss dieser die innere Handbremse lösen und sich darauf besinnen, dass die mentalen Barrieren fast immer anerzogen sind. Also entwickelt sich die Stimme mit fortschreitender Übungsdauer von scheu über zuversichtlich zu bestimmt, gleichzeitigt verwandelt sich die Hausfassade vis-à-vis nach und nach in den Alpstein, werden die Nachbarn zum Sennenvolk, klingt das Kirchengeläut plötzlich nach Kuhglocke, die Polizeisirene nach einer meckernden Ziege, und unversehens finden wir uns im Geiste auf einem Berggipfel mitsamt mächtigem Gipfelkreuz wieder. Alles reine Kopfsache. «Joooo-uuuu»: Es scheint, wir sind bereit.

Der Jodel bezeichnet die Ausdrucksart der Stimme, bei der Lautsilben im häufigen Wechsel zwischen Brust- und Kopfregister gesungen werden. Durch diesen Registerwechsel entstehen je nach Gesangstradition mehr oder weniger ­hörbare Kehlkopfschläge und Abfolgen von klanglich unterschiedlichen Tief- und Hochtönen im Wechsel. Das Wort «Jodeln» verwendete vermutlich erstmals der Librettist Emanuel Schikaneder (1751–1812) mit einer positiven Bedeutung für die Oper «Der Tyroler Wastel» von 1796. Seine Wortwahl steht im Zusammenhang mit damaligen Strömungen, die Hirten und ihre Landschaft als Idylle darstellten. Zuvor galt «Jodel» eher als eine Bezeichnung für die mündlichen Äusserungen von ungehobelten Männern – zumindest laut bay­ rischen und österreichischen ­Quellen des 18. Jahrhunderts.

Die gesunde Art zu singen

Es gibt grundsätzlich zwei Arten zu singen: eine gesunde und eine ungesunde. «Wichtig ist, dass man nicht zaghaft ans Werk geht, sondern mit Herz und aus voller Kehle, auch wenn dabei mal ein Ton danebenschiesst.» Vasella lässt den Anfänger und dessen Stimme behutsam zwischen Kopfregister und Brust pendeln, was nach Anlaufschwierigkeiten mit der Zeit ganz «ordali» zu funktionieren scheint – «io-ju, io-ju, io-ju». Einmal abgesehen von ein paar beherzten Ausrutschern, die in ihrem Timbre jedem noch so rostigen Scharnier Konkurrenz machen. Aber auch dies ist letztlich nicht fatal, denn: Ein Falsch oder ein Richtig, darin sind sich die eingefleischte Naturjodler und -jodlerinnen einig, das gibts in dieser Gesangsform ­sowieso nicht – höchstens noch ein «Eigen». Dem Naturjodel ist eigen, dass er technisch unverstärkt den Weg an die Öffentlichkeit findet – also ohne Mikrofon, ­Audio oder gar Effektgeräte. Der Mensch, die Stimme, der Ruf, sie führen ohne Umweg zu einem Resultat, das nicht mehr korrigiert werden kann und für alle hörbar ist. Das muss die

«Ein sicheres Auftreten kann man durchaus auch mit Jodeln erlangen.» Jodellehrerin Flavia Vasella

­ bsenderin oder der Absender A entweder ausblenden können oder aushalten. Nicht selten würden die Schülerinnen und Schüler denn auch davon er­ zählen, dass sich gerade dieser Aspekt rasch auf ihr Privat- und Berufsleben auswirke. «Ein ­sicheres Auftreten, ein gesundes Selbstbewusstsein, ja, all das kann man durchaus auch mit dem Jodeln erlangen», sagt ­Flavia Vasella überzeugt. Kribbeln weicht der Gänsehaut

Wir finden immer mehr Töne, die schräg klingen, aber dennoch passen. Wir wechseln die Lage, tasten uns an die jeweils andere Intonation heran. Mal zielstrebig und direkt, dann wieder eher schleifend. Ein paar Minuten geht das so. Und mit jeder Zeigerumdrehung kommt beim ­Gesangspart eine w ­ eitere Prise Faszination hinzu. Das Kribbeln in der Brust weicht bald schon einer wohligen Gänsehaut, die sich von den Füssen über den

Das alpenländische Jodeln wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunächst auch von ­Tiroler Sängergruppen verbreitet. Sie traten in ganz Europa auf und lösten eine erste Welle der Jodelbegeisterung aus. Die erst im 20. Jahrhundert stark aufkommenden mehrstimmigen Jodellieder haben eine zweiteilige Form: Strophentext im ersten, ­Jodel auf Silben im zweiten Teil. ­ ie regionalen, ausschliesslich D auf Jodelsilben gesungenen ­Naturjodeltraditionen basieren auf den unterschiedlichsten Klang­idealen. So sind zwischen dem «Entlebucher Jutz», dem «Berner Naturjutz» oder dem «Juiz» in Ob- und Nidwalden, und dem Appenzeller «Zäuerli» und «Ruggusserli» und dem «Johlen» im Toggenburg grosse Unterschiede hörbar. Besonders im «Juuz» des Muotatals werden Töne ausserhalb der gleichtemperierten ­Stimmung verwendet. Quelle: Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz, Bundesamt für Kultur (BAK)


MIT MUSIK INS NEUE JAHR

SILVESTERFLUSSREISE MIT DER EXCELLENCE COUNTESS AUF MAIN & DONAU

ZUSATZREISE WEGEN GROSSER NACHFRAGE

1. Tag: Schweiz – Bamberg Anreise nach Bamberg. Auf einer Führung bewundern wir die historische Altstadt. Anschliessend Einschiffung und am Abend heisst es Leinen los. 2. Tag: Nürnberg Ankunft in Nürnberg. Geführte Besichtigung der malerischen Altstadt. Am Abend hören wir im Staatstheater die Oper «Carmen» von Georges Bizet (fakultativ, Vorausbuchung notwendig). Weiterfahrt in Richtung Regensburg. 3. Tag: Regensburg Nach dem Mittagessen an Bord erreichen wir Regensburg. Spannende Besichtigung der verwinkelten Altstadt und der über 300 Meter langen steinernen Brücke mit ihren 16 Bögen, dem spekUNSER MUSIKPROGRAMM «CARMEN» Staatstheater Nürnberg Oper in 4 Akten von Georges Bizet (fakultativ, Vorausbuchung notwendig) «SILVESTERKONZERT» Schlossklänge Grafenegg Schwungvolle Walzer und Prickelndes aus Oper und Operette

takulären Wahrzeichen der Stadt. Abfahrt nach Passau.

FESTTAGSREISEN KÖNIGSKLASSE

4. Tag: Passau – Linz Ankunft in Passau. Spaziergang durch die Altstadt. Gegen Abend Ankunft in Linz.

9 Tage ab CHF

5. Tag: Linz, Genusstour** – Melk Heute haben wir auf einer Genusstour die Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten von Linz zu besichtigen und in schönem Ambiente ein Stück Linzertorte zu kosten. Zudem geniessen wir eine Rundfahrt in der schönen Region Oberösterreich. Weiterfahrt in Richtung Melk.

26.12.–03.01.

6. Tag: Melk Wir erreichen Melk, wo wir den beeindruckenden Stift besichtigen. Am Abend Silvesterkonzert in Grafenegg. Weiterfahrt in Richtung Wien. 7. Tag: Wien, Ausflug Hofburg** Am Morgen erreichen wir Wien. Wir haben die Möglichkeit die Hofburg zu besichtigen. Nachmittag zur freien Verfügung. Den Tag lassen wir im Konzerthaus Wien mit der «Symphonie Nr. 9» von Ludwig van Beethoven ausklingen.

«BEETHOVEN: SYMPHONIE NR. 9» Konzerthaus Wien, Grosser Saal Wiener Symphoniker / Oramo

8. Tag: Wien, Ausflug Schloss Schönbrunn** Heute lernen wir die Welthauptstadt der Musik kennen. Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit eine Führung durch die Prunkräume des Schlosses Schönbrunn zu unternehmen. Am Abend hören wir «La Bohème» in der Staatsoper Wien.

«LA BOHÈME» Staatsoper Wien Oper in vier Bildern von Giacomo Puccini

9. Tag: Wien – Melk – Schweiz In der Nacht verlassen wir Wien und fahren nach Melk. Ausschiffung und Rückreise in die Schweiz.

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JODELN | 18.10.2021 | 17

Rücken bis hinauf zum Kopf ausbreitet. Beschreiben lässt sich das, was da gerade passiert, nur schwer. Geschweige denn vergleichen. Vielleicht am ehesten mit dem ersten Stemmbogen, der ohne Sturz aus dem Tiefschnee führt. Über mangelnde Nachfrage kann sich die Jodellehrerin beileibe nicht beklagen. «Gerade in den Städten scheinen die Leute den Naturjodel neu für sich zu entdecken», sagt sie. Die Verbindung von Bodenständigkeit und Nonkonformismus scheint vielen heutigen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen vorzüglich zu schmecken. Und wenn dann noch der beschriebene Gänsehauteffekt hinzukommt: einfach perfekt! «Wer eintaucht in den Naturjodel, der vergisst rasch all das, was ihn im Alltag bedrückt», sagt Flavia Vasella und lässt noch einmal Frischluft den Raum fluten. Fröhliches Fest der Hormone

«Beim Naturjodel vergisst man rasch, was einen im Alltag bedrückt.» Flavia Vasella

Für den Anfang gibt sie sich mit der Darbietung des ­Debütanten zufrieden. Der schwebt seinerseits auf Wolke sieben, die Hormone scheinen ein fröhliches Fest zu ­feiern. Die Lehrerin lacht. Dass ­Singen glücklich mache, das sei ja nun nicht wirklich ein Geheimnis. «Gerade deshalb ist es doch wichtig, dass wir jodeln!» Jodeln? Na ja, mit ein bisschen gutem Willen kann man das, was der Novize da im städtischen Mehrzwecksaal zu Füssen des ziegelsteinernen Alpstein-Doppelgängers hat ertönen lassen, vielleicht tatsächlich als «Juuz» bezeichnen. Vielleicht ist das aber auch ein wenig zu hoch ­gegriffen. Vasella zuckt die Schultern: «Spielt es eine Rolle?» Die ­Seele hat auf jeden Fall ihren Balsam erhalten. Und wie hat es doch schon der Toggenburger Pfarrer und Chronist Theodor Kappler vor vielen Jahren trefflich festgehalten? Genau: «Hören und fühlen kann man den Jodel, ihn beschreiben aber kann man nicht.» MM


18 | 18.10.2021 | IGEL

Stacheliger Besuch Im Herbst wuseln sie vermehrt durch die Gärten und suchen nach Nahrung. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Igeln. Text: Rahel Schmucki

Igel sind eigentlich nachtaktive Tiere und kriechen erst mit der Dämmerung aus ihren Verstecken hervor. Im Herbst müssen sich die Tiere eine Reserve für den Winterschlaf an­ fressen und sind deshalb ­vermehrt auf der Suche nach Würmern und ­Käfern in unseren Gär­ ten. Wenn ein Jungigel noch viel ­Gewicht zu­ legen muss, ist er auch mal tagsüber unterwegs.

Wie fühlen sich Igel im Garten wohl?

Lassen Sie Laubhaufen und Totholz in einer Ecke liegen. So finden die ­Tiere Nahrung und ein Versteck für den Winter­ schlaf. Man kann auch ein Igelhäuschen aufstel­ len. Eine Anleitung zum Selberbauen gibt es hier: www.migmag.ch/igelhaus

Warum und wie lange halten Igel Winterschlaf? Da der Igel im Winter kein Futter findet, über­ brückt er diese Zeit schlafend. Der Winter­ schlaf dauert von ­November bis März.

Bild: Getty Images/iStockphoto

Wieso sehen wir im Herbst mehr Igel als in anderen Jahreszeiten?


IGEL | 18.10.2021 | 19

Im Herbst vermehrt auch tagsüber unter­ wegs: Vor dem Winterschlaf müssen sich Igel eine Gewichts­ reserve anfuttern.

Wann muss man einen Igel ins Igelzentrum bringen?

Finden Sie ein verletztes Tier, rufen Sie einen Tier­ arzt. Falls Sie in Ihrem Garten auf einen Igel stossen, der sehr abgema­ gert und von oben nicht rund aussieht, k ­ önnen Sie ihn nach telefonischer Voranmeldung in einer Igelstation (siehe unten) vorbeibringen. Da wird das Tier gepflegt und, wenn es wieder fit ist, am Fundort freigelassen.

Sie haben beim Aufräumen im ­Garten einen Igel im Winterschlaf aufgedeckt?

Soll man Igel ­füttern? Nein. Igel finden in der Regel genügend Nah­ rung, um sich für den Winterschlaf vorzube­ reiten. Stellt man ihnen Futter bereit, verlernen junge Igel das Futtersu­ chen. Dabei gibt es eine Ausnahme: Igel, die erst im September geboren sind, suchen manchmal auch noch im November tagsüber nach Nahrung, um das benötigte Mini­ malgewicht für den Win­­ terschlaf zu er­reichen. Das heisst: Im November darf man die zu leichten Jungigel mit Futter ­unterstützen.

Wie viel muss ein Jungigel für den Winterschlaf wiegen?

Damit das Tier die Win­ termonate in seinem Ver­ steck übersteht, muss es mindestens 500 Gramm schwer sein. Wenn ein Igel dieses Gewicht nicht erreicht, kann man nach­ helfen.

Wie findet man ­heraus, wie schwer ein Igel ist? Meistens sieht man e­ inem Igel an, ob er gut genährt ist oder nicht. Im Herbst vor dem Winterschlaf sollte das Tier mindes­ tens so gross sein wie eine Faust und eine ­runde Form haben. Um ganz sicher zu gehen, sollte man das Tier aber einfangen und auf eine ­Waage stellen.

Wie fängt man ­einen Igel zum Wiegen ein? Meistens kugeln sich die Tiere ein, sobald man ­ihnen zu nahe kommt. Dann kann man sie mit Gartenhandschuhen auf­ heben, in einen Karton setzen und auf die Waage stellen. Wiegt der Igel ­weniger als 500 Gramm, kann man ihn ein paar Tage beobachten und nochmals wiegen. Dabei muss man aufpassen, dass man immer den­ selben Igel erwischt. Ein Trick: Mehrere Stacheln des Igels mit Nagellack anmalen, um ihn wieder­ zuerkennen. Falls es wirk­ lich kalt ist und keine Fut­ tertiere mehr vorhanden sind, kann man mit etwas Katzenfutter ­nachhelfen, damit er auf 500 Gamm Gewicht kommt.

Was sollte man beim Füttern ­beachten?

Stellen Sie eine kleine Schale mit Nassfutter für Katzen in die Nähe des Igels und entfernen Sie diese wieder, nachdem der Igel gefressen hat. Ansonsten locken Sie ­allerhand Wildtiere in Ihren Garten. Hat das Tier das Minimalgewicht erreicht, stellen Sie das Füttern wieder ein. Wenn der Igel weiterhin Futter findet, zieht er sich ­nämlich nicht für seinen ­Winterschlaf zurück.

Kein Problem, decken Sie das Tier einfach wieder zu. Meistens wacht der Igel von dieser kurzen Störung nicht einmal auf und schläft einfach weiter.

Wo in der Schweiz gibt es Igel?

Nicht überall in der Schweiz sind Igel unter­ wegs. Auf der Seite ­«Aktuell» des Igelzent­ rums Zürich (siehe unten) können Sie nachsehen, ob in Ihrer Nachbarschaft jemand ­einen Igel gesehen hat, und eigene Beobach­ tungen eintragen.

Welche Arten leben in der Schweiz? Bei uns ist nur der ­Braunbrustigel zu Hause. Quelle: Igelzentrum.ch Weitere Infos: Igelverein.ch, pro-igel.ch


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Carla, Pascal, Valentina und Luca sind vom vielseitigen Kompakt-Van begeistert.

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Seine Schwester ist begeistert vom grossen Panoramadach, das für viel Licht im Interieur sorgt: «So cool, nun kann ich Flugzeuge zählen!» Noch mehr Eindruck als das Panoramadach und die umfassende Komfort- und Sicherheitsausstattung hinterlässt bei Mutter Carla auf der Fahrt zum Familienpicknick der hohe Fahrkomfort des VW. «Die Übersicht ist ausgezeichnet und er ist sehr angenehm zu fahren. Ich muss mein Vorurteil, dass der Caddy ein Handwerkerauto ist, komplett revidieren», erklärt sie schon nach wenigen Kilometern am Steuer anerkennend. Ehemann Pascal ergänzt: «Du wirst sehen, die ganzen Assistenzsysteme sind der Hammer.» Im stockenden Kolonnenverkehr raus aus der Stadt

lässt sich gleich die automatische Distanzregelung mit «Stop and Go»-Funktion ausprobieren, bei welcher der Caddy nach kurzer Stillstandszeit selbst wieder anfährt. «Am Anfang etwas ungewohnt, aber so entspannt war ich selten unterwegs», meint sie zufrieden. Der neue VW ist den unterschiedlichsten Herausforderungen locker gewachsen. «Ein echter Alltagsheld, der ohne grosse Allüren alles meistert», meint Pascal auf dem Heimweg. «Der wahre Held des Alltags bleibst aber Du», ergänzt Carla schmunzelnd, «merci für diesen tollen Tag und alles, was Du heute mit dem Caddy erledigt hast.»


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KOLUMNE | 18.10.2021 | 23

Abzocker

1, 2 ODER 3 ? Für den Kleinen (6) ist der monatliche Flohmarkt im Gemeinschaftszentrum gesetzt. Schon einige Tage vorher legt er die Ware bereit, die er verkaufen möchte. Diesmal sind es: Fünf Plüschtierli, die es nie in die oberste Liga geschafft haben. Ein Quartett, das er nie gemocht hat. Einige Autos und Flugzeuge, die schon bessere Zeiten ­gesehen haben. Aus seinem Sparschwein klaubt er zehn Franken in Münzen als Wechselgeld. Routiniert richtet er ­seinen Stand ein und lächelt die Kundschaft an. Seine Habseligkeiten verkauft er für 50 Rappen bis 1 Franken das Stück. Das Geschäft läuft so gut, dass er sich schon bald eine Playmobil-Ritterburg kaufen kann. Freudig überlässt er mir den Laden und zieht mit seinem Portemonnaie los. Von Weitem sehe ich ihm an, dass er wieder Beute gemacht hat. Für das Plastikeinhorn in Regenbogenfarben hat er satte 7 Franken bezahlt. Im Laden kostet es Fr. 6.90, weiss Google. – Und jetzt? MM 1 Glück lässt sich nicht in Geld ummün-

zen. Schön, ist er eins mit dem Einhorn.

2 Ich knöpfe mir den Verkäufer vor, der Illustration: Lisa Rock

ihn so fies abgezockt hat. 3 Ich schicke ihn zum Stand zurück, damit er nochmals über den Preis verhandelt.

Monica Müller (47) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Ich finde es gemein, wenn grössere Kinder andere so abzocken. Der Kleine schafft es immerhin, nochmals zwei Franken zurückzubekommen. Und hat schon ganz viele Ideen, wie er die Kreislaufwirtschaft damit erneut in Schwung bringen kann. Anzeige

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24 | 18.10.2021 | FAKE NEWS

Weshalb funktionieren Fake News so gut?

Je polarisierter eine Gesellschaft ist, desto leichter lässt sie sich durch f­ alsche Informationen manipulieren. Das zeigt sich auch in der ­Diskussion über Corona. Wie man Desinformation erkennt und damit umgeht, sagt Edda Humprecht, die an der Uni Zürich dazu forscht.

Edda Humprecht, was ist ein typisches Beispiel für Desinformation? Im Nachgang einer «Fridays for Future»-Demo in Zürich kursierte in den sozialen Medien ein Beitrag mit einem Foto, auf dem der Bahnhof Stadelhofen mit riesigen Müllbergen gezeigt wurde. Im Beitrag wurde behauptet, diese jungen Leute täten so, als würden sie sich für die Umwelt einsetzen, wollten aber eigentlich nur Party machen und liessen ihren Müll liegen. Das Foto jedoch stammte von der Street Parade und war ein paar

Jahre alt. Die gleiche Nachricht mit angepassten falschen Fotos tauchte gleichzeitig in anderen europäischen Ländern im ­Anschluss an solche Demos auf. Das klingt nach einer koordinierten Aktion. Ja, es gibt Netzwerke für Des­ information, die sehr effektiv zusammenarbeiten. Die haben auch während der Pandemie zum Thema Masken und Impfen gut funktioniert – mit den gleichen Geschichten und ähnlichen Bildern, jeweils angepasst auf den nationalen Kontext.

«Ziel ist, andere zu manipulieren, aus ideo­ logischen oder aus finanziellen Gründen.»

Was ist das Ziel? Absichtlich falsche Inhalte zu verbreiten, um andere damit zu manipulieren. Entweder aus ideologischen Gründen, etwa um bestimmte Parteien zu ­stärken, oder um damit Geld zu verdienen. Oder beides. Dies im Gegensatz zu Falschinforma­ tionen. Die werden ohne solche Ziele und unabsichtlich ver­ breitet. In den Anfängen der ­Coronapandemie, als auch die Wissenschaft vieles noch nicht so genau wusste, kursierte zum Beispiel einiges als Fakt, das inzwischen überholt ist.

Bilder: Getty Images/iStockphoto, obsoquasi.ch/John Flury

Text: Ralf Kaminski


FAKE NEWS | 18.10.2021 | 25

Das kann eine Rolle spielen, ist aber nicht das Hauptproblem. Wichtiger ist, dass wir alle im­ mer vorbelastet sind. Wir haben zu ganz vielem eine feste Mei­ nung. Und diejenigen, die gezielt Desinformation verbreiten, tun dies besonders mit Themen, die gerade polarisieren. Diese werden emotional aufbereitet, oft um bestehende Vorurteile anzusprechen – etwa zur Corona­impfung, zum Klima­ wandel, zur Migration oder bei polari­sierenden Politikern. Wer verbreitet Desinformation besonders aktiv weiter? Diejenigen, die soziale Medien rege nutzen und dort viel liken und kommentieren. Das sind häufiger Männer, die generell dort aktiver sind. Und es sind häufiger ältere Menschen. Jün­ gere Leute, die viel online sind, haben ein besseres Gespür dafür, was stimmen kann und was nicht.

Nein, die Erde ist nicht flach – und wer es wider besseres Wissen dennoch behauptet,verbreitet Des­information.

Weshalb funktionieren solche Fake News denn so gut? Weil sie an die Gefühlswelt von Menschen appelliert, die bereits eine bestimmte Überzeugung haben, um diese zusätzlich zu verstärken. Zudem verbreitet sich Desinformation in den sozi­ alen Medien sehr schnell weiter. Wenn es den eigenen Überzeu­ gungen entspricht, wird es sofort ins eigene Netzwerk weiterge­ leitet. Kaum jemand überprüft zuerst, ob es auch stimmt. Halten die Leute für wahr, was sie weiterverbreiten?

Nicht zwingend. Wenn man wie wir bei den Leuten nachfragt, zeigt sich, dass vielen bewusst ist, dass es falsch ist oder falsch sein könnte. Aber es stützt die eigene ideologische Haltung. Und es könnte ja auch stimmen. Gerade in Ländern, in denen die ­Politik stark polarisiert ist und mehr mit Gefühlen als Fakten arbeitet, ist das weitverbreitet. Manchmal ist «Wahrheit» aber auch eine Frage der Perspek­ tive oder nur ein aktueller ­Zwischenstand des Wissens, der sich noch ändern kann.

Wie wichtig sind dabei Bildung, Wohlstand, Qualitäts­medien­ nutzung und das Vertrauen in Regierung und Behörden? Das ist von Land zu Land unter­ schiedlich. In der Schweiz ver­ breiten tatsächlich oft Leute Desinformation, die weniger ge­ bildet sind und deren Vertrauen in die Institutionen niedrig ist. In den USA spielt das hingegen keine grosse Rolle, weil die ­Polarisierung so enorm ist, dass fast nur die ideologische Ausrichtung zählt. Kann man Desinformation zur Quelle zurückverfolgen? Teilweise. Oft sind Online-Alter­ nativmedien die Ursprungs­ quelle, die meist sehr einseitig auf ein paar wenige Themen ­fokussiert sind. Schaut man sie genauer an, findet man da auch reale Informationen, aber oft mit einer starken Schlagseite und viel Meinung präsentiert. Es gibt aber auch Einzelpersonen, die sehr aktiv Desinformation produzieren oder weiter vertei­ len. Und typische Propaganda­ kanäle wie «Russia Today». Wann kann man einer Quelle vertrauen? Fehler können immer passieren. Aber öffentliche Medien haben

einen gesetzlichen Auftrag, den sie erfüllen sollen, und unter­stehen somit einer gewis­ sen Kontrolle. Viele private ­Medien haben Zielsetzungen, Leitbilder, und beschreiben, wie sie vor­gehen. Die Quellen werden in der R ­ egel offengelegt. Das alles sorgt für eine gewisse Grundqualität. Und doch haben gerade diese Medien bei vielen heute ein Glaubwürdigkeitsproblem. Es gehört zur Strategie der ­Desinformation, die etablierten Medien anzugreifen und zu ­beschuldigen, Desinformation zu verbreiten. Das funktioniert auch deshalb, weil die Skepsis gegen­ über Eliten vielerorts gewachsen ist und die sogenannten Main­ stream-Medien als Sprachrohre dieser Eliten verunglimpft wer­ den. Aber es gibt auch Gründe, die mit den Medien selbst zu tun haben: die starke Kommer­ zialisierung der vergangenen Jahre, die Medienkonzentration, der Stellenabbau. Unter all dem leidet die Qualität. Aber hat sich die Qualität der Medien gegenüber früher wirklich verschlechtert? Man kann das nicht verallge­ meinern. Einige grosse Medien­ häuser haben viele Stellen ge­ strichen, das wirkt sich auf die Qualität aus. Es gibt aber auch Medienorganisationen, die ­weiterhin in hohe Qualität inves­ tieren und ein Publikum haben, das bereit ist, dafür zu bezahlen. Gibt es politische Gruppen, die besonders aktiv Desinfor­ mation verbreiten? Sie kommt deutlich häufiger von rechten als von linken Gruppie­ rungen. Die Rechte nutzt soziale Medien sehr strategisch für ihre Zwecke, während die Akteure im linken Spektrum untereinander weniger gut vernetzt sind. Wie viel Schuld tragen das ­Internet und die sozialen ­Medien an der Misere? Desinformation und Propagan­ da gab es schon immer. Aber ­tatsächlich lassen sie sich heute über diese Kanäle viel effektiver verbreiten als je zuvor. Zudem ermöglicht das Internet eine


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FAKE NEWS | 18.10.2021 | 27

globale Vernetzung – Gleich­ gesinnte finden sich leichter. Gibt es Ideen, wie man die ­Situation verbessern könnte? Vor allem müssen wir die Me­ dienkompetenz der Menschen stärken. Am besten bereits in der Schule, was mit dem Lehr­ plan 21 ja auch vorgesehen ist. Auch Aufklärungsinterven­ tionen funktionieren ganz gut: Wenn man den Leuten die ­Akteure, Strategien und poli­ tischen Interessen erklärt, die hinter solchen Kampagnen ­stecken, löst das schon etwas aus. Sie realisieren, dass sie Teil des ­Problems werden, wenn sie ­solche Nachrichten unkritisch weiterverbreiten. Auch Eltern stehen in der Verantwortung. Wie machen Sie es mit Ihren Kindern? Die sind noch sehr jung, aber bei der Fünfjährigen wird es bald zum Thema. Ich werde ihnen ­sagen, dass es wichtig ist, kritisch zu sein und nicht alles zu glau­ ben, was man online sieht. Er­ klären werde ich aber auch, wie Journalismus funktioniert und weshalb es auch Quellen gibt, ­denen man tendenziell vertrauen kann. Und dass sie sich an Er­ wachsene wenden sollen, wenn sie Fragen zu Inhalten haben. Aber es ist keine leichte Aufgabe. Auch weil Eltern längst nicht ­immer wissen, wo ihre Kinder online überall unterwegs sind. Was raten Sie im persönlichen Umgang mit Menschen, die in einer Blase von Desinformation stecken? Das ist natürlich sehr individuell und hängt auch von der Enge der Verbindung ab. Aber wenn es irgendwie geht, sollte man versuchen, den Kontakt trotz ­allem nicht abbrechen zu lassen. Sonst besteht das Risiko, dass der gute Freund komplett abdrif­ tet. Und statt dagegenzu­halten, sollte man lieber Fragen stellen: Weshalb glaubst du das? Woher hast du das? Wie erklärst du dir dann aber dies und das? So kann es vielleicht gelingen, Wider­ sprüche aufzuzeigen. Aber das ist ein Prozess, der länger dauert. Und am Ende vielleicht trotzdem zu nichts führt.

Edda Humprecht

(37) ist Oberassistentin am Institut für Kommunikationswissenschaft und ­Medienforschung an der Universität Zürich. Sie beschäftigt sich dabei insbesondere mit Desinformation. Humprecht kommt ursprünglich aus ­ Heidelberg (D), forscht aber bereits seit zehn Jahren in Zürich. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

«Das alles kann für die Demokratie durchaus gefährlich werden.»

Ist Desinformation eine Gefahr für die Demokratie? In den USA glaubt die Mehrheit der Republikaner ohne Belege, die Präsidentschaftswahl sei ihnen «gestohlen» worden. Wie sieht es in Europa aus? Weniger dramatisch. Aber zu Themen wie dem Brexit, Flücht­ lingen oder der Coronaimpfung werden auch hier viel Unwahr­ heiten verbreitet. Für die Demo­ kratie ist das vor allem deshalb problematisch, weil dadurch die Konsensfindung erschwert wird. Bestimmte Gruppen kommen so kaum mehr miteinander ins Ge­ spräch. Und wenn ausgerechnet gesellschaftliche Eliten Desinfor­ mation aufgreifen und befeuern, kann das für die Demokratie durchaus gefährlich werden. Auch in der Schweiz? Die Gefahr ist hier weniger gross, weil das Vertrauen in die demokratischen Institutionen und die etablierten Medien noch vergleichsweise hoch ist. Aber viele Schweizerinnen und Schweizer sind im Lauf der Pan­ demie erstmals mit Gruppen in Kontakt gekommen, die syste­ matisch Desinformation ver­ breiten. Und die Debatten um die Impfung werden schärfer. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Situation nach der Pandemie weiterentwickelt. Welche Länder stehen bei der Desinformation gut da? Die Schweiz liegt im Mittelfeld. Unter den von uns untersuchten demokratischen Ländern stehen die USA am schlechtesten da, Finnland, Dänemark und die Niederlande am besten. Gene­ rell ist Desinformation in den Ländern ein grösseres Problem, in denen populistische Parteien stark sind oder autoritäre ­Regimes herrschen. Was machen die drei Spitzenreiter besser als die Schweiz? Einen Einfluss hat vermutlich, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Integra­ tion von Minderheiten schon früher anfing und noch besser funktionierte. Deshalb sind die Gräben weniger tief, in denen Desinformation auf fruchtbaren Boden fallen kann. MM

Erkennen von Desinformation Die Quelle prüfen ­Woher stammt die Information? Ist die Quelle glaubwürdig? Kommt sie aus dem Freundeskreis: nachfragen, woher sie die Information haben. Ist sie von einer un­ bekannten Online-Site: nachsehen, welche Informationen dort verbreitet werden. Wenn alles in eine ähnliche Richtung geht, sollte man misstrauisch sein.

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Auf Ungereimtheiten und die Präsentation ­achten Gibt es Widersprüche im Text? Passt er zum Bild? Über «Google Bild» kann man herausfinden, ob das Foto schon in e ­ inem anderen Zusammenhang publiziert wurde. Auch beim Text lohnt sich eine solche Recherche. Oft tauchen Des­informationen in abgewandelter Form immer wieder auf. Die gleichen Geschichten werden wiederholt ­aufgewärmt. Ausserdem appellieren Desinformationen oft an Emotionen, etwa mit Aufsehen er­ regenden Aussagen oder Bildern. Hier darauf achten, ob Meinungen als solche ausgewiesen und die Quellen überprüfbar sind.

2 3 Faktenchecker nutzen Teilweise tun das etablierte Medien. Auf den Seiten von unabhän­ gigen Organisationen wie mimikama.at oder correktiv.org. kann man nachschauen, ob eine Geschichte schon mal geprüft wurde.


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DIGITAL | 18.10.2021 | 29

Illustration: Oculus Illustration

Warum eine Einkaufs-App fürs Handy?

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App in den Supermarkt Stressfreier einkaufen dank digitaler Postilisten: So sehen alle Familienmitglieder, wenn jemand ein Produkt hinzugefügt oder frisch eingekauft hat. Das Migros-Magazin stellt fünf nützliche Apps vor. Text: Reto Vogt

Migros-App In der Rubrik «Liste» ­lassen sich in der Migros-­ App ganz einfach Einkaufslisten anlegen und mit Familienmit­gliedern teilen. Wer auf «Ihre ­Produkte» klickt, erhält Vorschläge auf B ­ asis der bisher getätigten Ein­ käufe. Ausserdem liefert die App aktuelle Aktionen aus Ihrer Genossenschaft. Das voraussicht­ liche Total zeigt an, wie viel die Produkte auf der Einkaufsliste ­insgesamt kosten. Migros Online, kostenlos für Android und iOS

Bring Die App bietet die Möglichkeit, selbst die gewünschten Produkte zu erfassen, zeigt zusätzlich auch Rezepte zur In­ spiration und aktuelle ­Aktionen an. Es lassen sich mehrere Listen erstellen, zum Beispiel für zu Hause und fürs Büro, und diese mit Fami­lien­ mitgliedern oder Kolleginnen und Kollegen im Büro teilen. Die App ist übersichtlich und hilft auch beim saisonalen Einkauf, weil die ent­ sprechenden Produkte empfohlen werden. Es ist auch möglich, Mengenangaben zu erfassen und Fotos hochzuladen. Kostenlos für Android und iOS, getbring.com

Pon – Mobile Einkaufsliste Besonders gelungen ist die Funktion «Smart ­Sortierung», die die Produkte in der Reihenfolge anzeigt, wie sie beim vorangegangenen Einkauf abgehakt worden sind. Somit wird fast sicher kein wichtiges Produkt verpasst. Die übersicht­ liche App ermöglicht es weiter, Mengenangaben dank vorgegebener Einheiten wie Stückzahlen, Gramm oder Milliliter ganz einfach zu erfassen. Auch lassen sich zusätzlich Fotos hinzufügen. Kostenlos für iOS, ponlist.de

2 Remember the Milk Wer die Einkaufsliste zu Hause lieber am Com­ puter statt im Handy ­erstellt, ist hier richtig. Der Anbieter ermöglicht es, sich im Browser einzuloggen und im Laden die Liste auf dem Handy abzurufen. Kostenlos für Windows, Mac; Android und iOS, rememberthemilk.com

Listen teilen: Familienmitglieder oder WG-Gspändli teilen sich eine Einkaufsliste und sehen sofort, wenn jemand ­etwas hinzufügt oder nach dem Einkauf entfernt.

Übersichtlich: Grosse ­Symbole oder hochgeladene Fotos helfen beim Einkauf, die Produkte schnell zu er­ kennen, d ­ amit das richtige Angebot gewählt wird.

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Schlaue Sortierung: Die Reihenfolge der Einkaufsliste wird oft automatisch anhand der Anordnung im ­Supermarkt angezeigt.

Die Einkaufsliste Anders als bei den ersten drei Apps benötigt man zur Nutzung dieser Einkaufsliste keine Registrierung. Fürs Teilen mit Familienmitgliedern lässt sich ein anonymer Link generieren, der per E-Mail oder SMS ­geteilt werden kann. Die Produkt­kategorien wie Frische oder Getränke werden mit verschiedenfarbigen Icons dargestellt, was den Einkauf erleichtert. Kostenlos für Android und iOS, markenapps.com

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Simple Bedienung: Was im Einkaufs­ wagen liegt, kann ganz einfach von der Liste entfernt werden, damit sie übersichtlicher wird und so nichts vergessen geht.


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GENUSS | 18.10.2021 | 31

It’s Tea Time Der britische Brauch des Afternoon-Tea hat sich auch bei uns durchgesetzt. Scones, Sandwiches und Friandises ­gelingen auch zu Hause – und schmecken very delicious! Text und Rezepte: Migusto

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1 Quittenparfait Das saisonale Quittengelee verfeinert das Parfait und verleiht dem Afternoon-Tea Frische.

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2 Scones mit Weinbeeren Sie sind warm und mürbe und machen glücklich: die runden Scones gehören zur Tea-Time, passen aber auch zu Brunch, Party oder Picknick.

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3 CurryPouletSandwich Zerzupftes Poulet mit milder CurrySauce in Toastbrot: der perfekte Fingerfood

TIPP

Scones mit Crème fraîche Scones serviert man am besten im Körbchen mit Stoffserviette, damit sie schön warm bleiben. Dazu gibts Crème fraîche und Erdbeerkonfitüre.

Zu Scones gehört traditionell Clotted Cream. Die Mascarponeähnliche dicke Rahmcreme gibts im Delikatessengeschäft.


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R E I P A P T L A ANS . T H C I N N DENKE


GENUSS | 18.10.2021 | 33

Mokka-Eclairs Aus Brandteig gebackene Eclairs lassen sich mit vielem füllen: Mit Mokkacreme gehören sie in Frankreich zu den Dessertklassikern, passen aber auch bestens zur britischen Teezeit.

Mini-Sandwiches mit Lachs und Kapern Zutaten für 4 Personen 120 g Rauchlachs ½ Zwiebel Salz, Pfeffer 8 Toastbrotscheiben 1 BundDill 50 g Kapern Zubereitung 1. Den Rauchlachs und die

Zwiebel fein hacken. Mischen, mit wenig Salz und Pfeffer ­abschmecken. Auf 4 Toastbrotscheiben streichen. 2. Vom Dill etwas für die Garni-

Orangen-CurdTartelettes Er hat die perfekte Grösse für den Afternoon-Tea: Ein feiner Curd aus Eiern und Mascarpone verleiht den kleinen Tartelettes Tiefe, die Orange sorgt für die nötige Säure.

tur beiseitestellen. Die Kapern und den restlichen Dill hacken. Mit Pfeffer abschmecken. Auf 2 weitere Toastbrotscheiben streichen. Die Brote so aufeinanderlegen, dass 2 Stapel entstehen und die Kapern in der Mitte sind. Restliche Toastbrotscheiben daraufdrücken. 3. Die Rinde wegschneiden.

DAZU TRINKEN WIR TEE – OF COURSE. Neu sind etwa in der Migros erhältlich:

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Toastbrotstapel mit je 4 Zahnstochern fixieren und vierteln. Dann mit beiseitegestelltem Dill servieren.

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GENUSS | 18.10.2021 | 35

Mini-Sandwiches mit Thon oder Ei Apéro für 4 Personen 4 Scheiben weisses Toastbrot 4 Scheiben Vollkorntoast 4 Dörrtomatenhälften in Öl, abgetropft 160 g Thon in Öl 3 EL Mayonnaise 1 EL Zitronensaft 1 Ei 120 g Frischkäse, z. B. Philadelphia 1 Bund Schnittlauch 1 TL getrockneter Basilikum oder Estragon Salz, Pfeffer Zubereitung 1.Von den Toastbrotscheiben die

Rinde wegschneiden. Dörrtomaten in kleine Stücke schneiden. Thon ­abgiessen und mit einer Gabel fein zerzupfen. Mit Mayonnaise, Zitronen­ saft und Dörrtomaten vermischen. 2 Scheiben Toast damit bestreichen und mit je 1 Scheibe be­decken, an­ drücken und halbieren. 2. Das Ei kochen, schälen, hacken.

Zum Frischkäse rühren. Schnittlauch klein schneiden, davon etwas beiseite­ stellen. Schnittlauch und Basilikum mit der Frischkäsemasse mischen, ­abschmecken. 2 Scheiben Toast damit bestreichen, mit je 1 Scheibe bedecken, andrücken, halbieren. Die Schnittflächen in die beiseitegestell­ ten Schnittlauchröllchen drücken.

Schokoladen-Pavés mit Olivenöl Dunkle Schokolade und ­ livenöl harmonieren wunderO bar. Die kleinen Klösschen sind schnell vorbereitet – und noch schneller gegessen.

ToastbrotSandwich mit Bergkäse Das Käsesandwich gehört fast so sehr zum AfternoonTea wie der Tee.


36 | 18.10.2021 | ARMUT

Leben an der Armutsgrenze Text: Ralf Kaminski

* Namen der Redaktion bekannt

Keine Ferien, kein eigenes Auto, kein Ausgang, kaum je neue Kleider, wenig zu essen. Für Daniel Capaldi* und Familie Röseler* ist das Alltag. Capaldi ist 35, geschieden, hat zwei Kinder (11 und 12 Jahre) und arbeitet im Aussendienst. Er verdient netto 4400 Franken pro Monat, davon gehen 2400 an Alimenten für die Kinder weg; abzüglich Miete, Krankenkasse und weitere Rechnungen blei­ ben ihm pro Monat 100 Franken fürs Essen. Er zuckt resigniert mit den Schultern. «Es gibt fast immer Pasta, meist nur gesalzen und ohne Sauce.» Capaldis Leben war einmal anders. Er hat bei einer Ver­ sicherung gearbeitet und gut verdient, das Geld aber auch mit beiden Händen ausgegeben.

arbeitslose gab es in der Schweiz laut der Arbeitslosenstatistik des Seco im September «Wir haben es uns gut gehen las­ 2021. Die Zahl hat sich sen, statt etwas auf die Seite zu seit dem Beginn der legen. Das war ein Fehler.» Ein anderer war der Kauf von Wohn­ Coronakrise mehr eigentum für die Familie. Die als verdoppelt – im Umstände sprachen dafür, ob­ ­Februar 2020 lag sie wohl er es sich eigentlich nicht bei 14 579 Personen. leisten konnte. Er sei aber nicht allein schuld: «Die Bank hätte mir gar keine Hypothek geben dürfen», erklärt er rückblickend. So kamen erste Schulden, die Beziehung kriselte, er fokus­ sierte mehr und mehr auf den Job, bis ihm alles über den Kopf wuchs. Es folgten kurz hinter­ einander ein Burn-out, die Ent­ lassung und die Scheidung. Und dann die Verpfändung und die Zwangsversteigerung der Eigen­ tumswohnung mit Verlust. Corona machts noch schwieriger Seit 2018 muss der Ostschweizer

nun jeden Rappen umdrehen und hat dennoch kaum genug zum Leben – geschweige denn zum Abzahlen der Schulden, die immer weiter wachsen. Bei Familie Röseler begannen die Schwierigkeiten 2017, als der

Vater (35) nach zehn Jahren ­einen gut bezahlten Job als ­Maschinenbauer verlor. Zwar fand er 2018 eine neue Festan­ stellung, verlor sie jedoch nach Beginn der Coronapandemie. Seither arbeitet er temporär. Von den 5000 Franken, die pro Monat reinkommen, bleiben der Familie nach Abzug aller Pflichtausgaben 300 Franken für Lebensmittel, Kleidung und alles, was die Eltern und drei Kinder (3, 6, 9) sonst noch ­brauchen. Vor Corona waren es knapp 500 Franken. «Ausflüge liegen nicht immer drin, wenn die Kinder sich das wünschen», erklärt Karin Röse­ ler (40), «und zu Weihnachten

Bild: Getty Images

700 000 Menschen in der Schweiz gelten als arm. Und bei fast nochmals so vielen braucht es nur ganz wenig, um sie in Schwierigkeiten zu bringen. Zwei Betroffene berichten.

32 196 Langzeit-


ARMUT | 18.10.2021 | 37

Monatsbudget

von Daniel Capaldi

*:

Rund ein Drittel der ­Anspruchsberechtigten verzichtet laut einer ­Studie der Berner Fach­ hochschule auf Sozial­ hilfe. Dies betrifft insbe­ sondere Personen ohne Schweizer Bürger­recht. Sie haben Angst, mit ­Sozialhilfebezug ihren Aufenthaltsstatus zu ­gefährden.

und zum Geburtstag gibt es immer nur kleine Geschenke.» Ihr tue es mehr weh als den ­Kindern, ihnen ihre Wünsche nicht erfüllen zu können, sagt sie. Für sie und ihren Mann sei Verzicht ohnehin Alltag: «Die Kinder kommen zuerst dran, für uns bleibt nichts übrig.» Schon seit 2017 bezieht sie einmal pro Woche Lebensmittel über den gemeinnützigen Verein Phari, der im Kanton Baselland gratis Lebensmittel, Hygieneprodukte und Kleider an Menschen abgibt, die am oder unter dem Existenzminimum leben. «Zu Beginn war das schwierig. Man geniert sich halt.» Heute ist sie froh, dass sie sich überwunden hat, die Unterstützung anzunehmen. In der Regel holt

Einkommen Alimente Aktivitäten mit Kinde rn an Besuchswochenend en: Miete: Krankenkasse: Strom: Handy: Abzahlen Strafanzeige : Garagenplatz: Zigaretten: Essen, Trinken, kleide

r, etc.

sie bei Phari Gemüse, Früchte, mit etwas Glück Hackfleisch. Kombiniert mit regulären Einkäufen von Aktionsprodukten reicht das für eine Woche mit ­einer einigermassen abwechslungsreichen Kost. Die Familie hätte Anspruch auf Sozialhilfe, nutzt ihn jedoch nicht. «Mit der Sozialbürokratie haben wir nicht die besten Erfahrungen gemacht. Und würden wir uns darauf einlassen, müsste ich arbeiten, die Kinder müssten in die Kita, was wieder Geld kostet. Das hat uns abgeschreckt.» Vier Jahre wusste die Frau nichts

Keinen Anspruch auf Sozialhilfe hat hingegen Daniel Capaldi, dafür verdient er zu viel. Aber als er Anfang 2021 wegen Corona ein halbes Jahr auf Kurzarbeit gesetzt wurde und es finanziell zu gar nichts mehr reichte, bat er die Caritas um Hilfe. «Die ­haben dann unkompliziert zwei

+ 4400 - 2400 - 250 - 650 - 350 - 50 - 50 - 50 - 150 - 350 + 100

Monate lang die Miete und die Krankenkasse übernommen.» Letztlich sei das aber nur «ein Tropfen auf den heissen Stein» gewesen. Inzwischen arbeitet er wieder Vollzeit, und die Lage ist wieder lediglich so eng wie vor der Pandemie. Dafür hat seine Ex-Frau ihren Job aufgegeben. «Sie war als Pflegerin tätig und hatte ein Burn-out – während Corona wurden die Arbeitsbedingungen noch schwieriger, als sie es ohne­ hin schon waren.» Das bedeutet, dass es für sie und die Kinder, die zuvor «ganz okay» gelebt hatten, nun deutlich enger wird. Auch Capaldi hat sich lange für seine Lage geschämt. «Vier Jahre lang habe ich niemandem irgendwas erzählt, nicht einmal meine Frau wusste von den ­vielen Schulden.» Doch irgendwann hielt er es nicht mehr aus und berichtete seinem besten

Die Armutsgrenze lag 2019 in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik durchschnittlich bei 2279 Franken pro Monat für Einzel­ personen und bei 3976 Franken für Haushalte mit zwei ­Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren (neuere Zahlen gibt es nicht). Damit müssen Wohnkosten, Kranken­ kasse, Essen, Kleidung, Kommunikation, Ener­ gieverbrauch, laufende Haushaltsführung, ­Gesundheitspflege, Verkehrsauslagen, ­Unterhaltung und ­Bildung, Körperpflege sowie Vereinsbeiträge und Hobbys bezahlt werden.

1 320 000

Per­ sonen (jede sechs­te in der Schweiz) sind arm oder armutsgefährdet, haben also ein deutlich tieferes Einkommen als die Ge­samt­bevölke­ rung – nach Definition weniger als 60 Prozent des mittleren Einkom­ mens. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele Familien mit drei und mehr Kindern. Gerade Armutsgefähr­ dete hat die Corona­ krise b ­ esonders häufig in Not gebracht, denn bei i­hnen war das Eis schon zuvor sehr dünn.


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ARMUT | 18.10.2021 | 39

Quellen: Caritas, Bundesamt für Statistik, Seco

In den vergangenen Jahren ist die Armuts­ quote in der Schweiz stetig angestiegen. 735 000 Menschen waren 2019 von Armut betroffen, 75 000 oder 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei lief die Wirtschaft 2019 auf Hochtouren, die ­Arbeitslosigkeit war ­rekordtief – dennoch konnte die Armuts­ quote nicht einmal ­stabilisiert werden.

Freund davon. Der sei aus allen Wolken gefallen. Mittlerweile wissen es alle. Und auch wenn er ein Date hat, erzählt er recht schnell davon. «Ich möchte nicht, dass sich etwas entwi­ ckelt, und dann ist alles vorbei, wenn sie die Wahrheit erfährt.» Familie Röseler geht heute ebenfalls offen mit der prekären finanziellen Lage um und stösst damit auf viel Verständnis. «Zu Beginn wusste es nicht einmal meine Mutter», erzählt Karin Röseler. «Aber so was kann wirk­ lich jedem passieren, man sollte darüber reden, damit man sich gegenseitig unterstützen kann.» Irgendwann sei es dem Um­ feld natürlich auch aufgefallen. «Plötzlich hatten wir kein Auto mehr, waren nur noch übers Festnetz erreichbar und hatten nichts von unseren Wochen­ enden zu erzählen, weil wir halt einfach nur zu Hause oder in der Natur waren.» Die ersten zwei, drei Monate seien schwer gewesen. «Aber irgendwie haben wir uns inzwischen daran ge­ wöhnt. Man lernt ein einfacheres Leben schätzen, etwa den Wald vor der Haustür.» Röseler glaubt, dass sie auch mit mehr Geld ­einiges vom aktuellen Leben bei­ behalten würden. «Aber ein Auto und wieder mal Ferien, das wäre

115 000 Kinder

unter 18 Jahren gelten in der Schweiz als arm, das sind 7,5 Prozent ­aller Kinder. Besonders häufig sind alleiner­ ziehende Eltern in Not­ lagen: 13,5 Prozent aller Einelternhaushalte sind von Armut betroffen.

schon schön.» Von ihren Fami­ lien wollen sie sich jedoch nicht helfen lassen: «Wir sind da ­reingerutscht, wir müssen auch selbst wieder rauskommen.» Es funktioniere ja auch irgendwie. «Gesundheitlich sind alle fit, es geht uns im Grunde gut.» Capaldi hat dank seines Jobs ein Geschäftsauto, das er auch privat nutzen kann. «Zum Glück. Sonst würde es sogar schwierig, meine Kinder zu besuchen.» Und auch er sagt, er habe sich ein Stück weit an die Situation gewöhnt. «Ich bin nicht ­anspruchsvoll und mit wenig ­zufrieden.» Abstottern bis zur Pensionierung

Dennoch macht er sich wenig Hoffnungen, dass es irgendwann mal wieder besser wird. Denn ­finanzielle Hilfe ist auch von Freunden und Verwandtschaft nicht in Sicht. Und die Schulden wachsen weiter – nur schon durch die Steuern, die er nicht bezahlen kann. Selbst wenn die Alimente irgendwann wegfallen, dauert es bis nach der Pensio­ nierung, um den B ­ etrag abzu­ stottern, hat er ausgerechnet. «Mir könnte nur ein Lotto­ gewinn helfen», scherzt er. Denn Lotto zu spielen, kann er sich eh nicht leisten. Und seine beruf­ lichen Aufstiegsmöglichkeiten für einen deutlich höheren Lohn

Armut bedeutet etwa in Haiti, kein Dach über dem Kopf zu haben. In der Schweiz bleibt sie oft verborgen: Hier ist jemand arm, wenn der Lohn nicht ausreicht, um den Lebensunter­ halt zu bewältigen – etwa wenn man sich weder Krankenkasse, Zahnarztbesuch noch angemessenen Wohn­ raum leisten kann. Die Auswirkungen: mangelnde Kontakte, der Ausschluss aus der Gesellschaft und Perspektivlosigkeit.

sind begrenzt, weil er nach einer Strafanzeige seiner Ex-Frau ­wegen Urkundenfälschung aus einer Zeit, in der sie schwer zer­ stritten waren, einige Jobs gar nicht mehr kriegen kann. «Ich habe im Grunde keine Chance, dass sich je etwas bessert.» Und gleichzeitig gebe die Schweiz Milliarden für neue Kampfjets aus oder zur Rettung von Unter­ nehmen, die sich wie die UBS in der Finanzkrise verspekuliert haben. «Man stelle sich vor, wie vielen Menschen man hier­ zulande mit diesen Beträgen helfen könnte.» Bei Familie Röseler sind die Perspektiven weniger düster. Der Vater hat Chancen auf eine neue Festanstellung im Unter­ nehmen, bei dem er derzeit tem­ porär arbeitet, was etwas mehr Geld bringen würde. «Zur kom­ fortablen Lage von vor 2017 ­werden wir wohl nicht zurück­ kehren», sagt Karin Röseler. «Aber in zwei, drei Jahren, wenn die Kinder älter sind, kann ich wieder etwas arbeiten. Dann wird sich einiges bessern.» MM Weitere Infos: vereinphari.ch, caritas.ch

Schon vor Corona hat die Armut besonders in Zusammenhang mit prekären Arbeits­ verhältnissen zu­ genommen. Die Zahl der «Working Poor» stieg 2019 um 16 Pro­ zent; das bedeutet, dass rund 155 000 Per­ sonen trotz Erwerbs­ arbeit arm waren.

174 000 Men­

schen ohne eine nach­ obligatorische Bildung galten 2019 als arm – ein Anstieg von 12,1 auf 15,9 Prozent. Der Anteil an Betrof­fenen ohne Schweizerpass nahm von 245 000 auf 273 000 Personen zu.

Surprise Seit 1998 unterstützt der Verein Surprise sozial benachteiligte Men­ schen mit Erwerbsmög­ lichkeiten, Angeboten zur Teilhabe am gesell­ schaftlichen Leben und niederschwelliger Be­ gleitung. Die Angebote des Vereins beinhalten unter anderem ein Stras­ senmagazin, die Sozialen Stadtrundgänge, das gastronomische Soli­ daritätsnetzwerk Café Surprise, dazu Job- und Förderprogramme so­ wie Sozialberatung und -begleitung in Basel, Bern und Zürich. Das ­Migros-Kulturprozent unterstützt Café Sur­ prise und den geplanten Podcast «Tersito». Infos: surprise.ngo


40 | 18.10.2021 | WETTER

Wo es in de die wenigsten N

Im Oktober und im November plagt uns der Nebel besonde warum sich die Nebelgrenze im Verlaufe des Tages

Text: Joe

Wie entsteht Nebel? Unsere Luft enthält unsichtbaren Wasserdampf – mal mehr, mal weniger. Wenn die Luft in der Nacht so weit abkühlt, bis der Taupunkt erreicht wird, beginnt der Wasserdampf an Staubpartikeln zu kondensieren. Dies ist die Geburtsstunde eines schwebenden Wassertröpfchens, das plötzlich sichtbar wird. All die schwebenden Wassertröpfchen bilden den Nebel.

der Taupunkt erreicht werden und das Wasser so auch im Sommer ­kondensieren.

Wieso ist der Nebel weiss? Die Wassertröpfchen des Nebels streuen alle Farben des Sonnenlichtes gleich gut in alle Richtungen. So erscheint Nebel weiss.

Wann gibt es die meisten ­Nebel­tage? In den Monaten Oktober und November gibt es im Durchschnitt etwa jeden ­dritten Tag Nebel.

Warum gibt es gerade jetzt so oft Nebel am Morgen? Weil die Nächte ­länger werden. Die Luft hat mehr Zeit zum Abkühlen. Und tagsüber löst sich der Nebel schlechter auf, da die Sonne zu wenig Kraft hat.

Wo befindet sich der nebligste Ort der Schweiz? Es gibt keinen Ort, bei dem man sagen kann, «das ist der nebligste». Es gibt aber acht Gebiete in der Schweiz, die im Vergleich zum Durchschnitt relativ viele Nebeltage aufweisen: Das Mittelland, der Aare entlang von Biel bis zum Aargauer Wasserschloss, wo die Limmat und die Reuss in die Aare fliessen; das Reusstal südlich von Luzern; Wigger-, Suhren- und Wynental; die Region um den Hall­wiler- und den Baldeggersee; das Freiamt; Limmatund Glatttal und entlang der Thur.

Warum gibt es dann in den ­Sommermonaten auch Nebel? Dann sind die Tage bekanntlich länger als die Nächte. Wenn es zum Beispiel in einer Sommernacht gewittert und regnet, die Böden somit ganz feucht sind und die Temperatur etwas fällt, kann

Und wie sieht es mit dem nebelfreisten Ort der Schweiz aus? Einen komplett nebelfreien Ort gibt es in der Schweiz nicht. Allerdings weisen die Kantone Basel-Stadt, ­Baselland, Genf und Tessin mit durchschnittlich zwölf Nebeltagen die wenigsten auf. Der nationale Durchschnitt liegt bei etwa 50 Nebeltagen. Aber auch auf über 2000 Meter über Meer ist die Wahrscheinlichkeit gering, Nebel anzutreffen.


WETTER | 18.10.2021 | 41

er Schweiz Nebeltage gibt

ers häufig. Warum das so ist, wo es am wenigsten gibt und s verschiebt. SRF-Meteorologe Jan Eitel klärt auf.

el Weber

Nehmen die Nebeltage aufgrund des Klimawandels ab? Die Nebeltage haben in den vergan­ genen 30 Jahren abgenommen. Das liegt aber nicht direkt am Klimawandel, sondern v­ ielmehr daran, dass sich in der Luft weniger Staubpartikel befinden, an denen sich die Wassertröpfchen festhaften können.

Warum die Region Basel? Wegen eines Wetterphänomens ­namens Möhlin-Jet, bei dem der ­Südostwind dafür sorgt, dass sich im Winterhalbjahr kein Nebel in ­dieser Region sammeln kann. Die Nebelgrenze – warum ändert sie sich? Das ist wiederum von der Wetterlage abhängig. Beim Bodennebel berührt eine Nebelwolke den Boden. Schiebt

Wann spricht man von Dunst, wann von Nebel? Wenn die Sichtweite zwischen einem und vier Kilometern beträgt, spricht man von Dunst. Wenn die Sichtweite unter einem ­Kilometer liegt, spricht man von Nebel. Und wenn die Sichtweite weniger als 200 Meter beträgt, spricht man von dickem Nebel. Was bedeutet Nebel? Das Wort Nebel kommt aus dem ­Griechischen und Lateinischen und bedeutet nichts anderes als Wolke. Das macht auch Sinn, da Nebel ja nichts anderes ist als eine Wolke mit Bodenkontakt.

Jan Eitel Der Meteorologe hat an der Universität Basel Geografie studiert, bevor er 2006 zu SRF Meteo kam. Er moderiert seit 2007 das Wetter auf dem Dach.

Bilder: Keystone/Philipp Salzborn, SRF/Oscar Alessio

sich eine kalte Nordost-Brise unter diese Wolke, hebt sie die Obergrenze in die Höhe. Und je nach Stärke der Brise ist die Nebelgrenze höher.

Abschliessend: Wie finden Sie den Nebel? Ich muss sagen, ich mag lieber Sonne als Nebel. Deshalb habe ich nichts ­gegen meinen Wohnort hier in Basel. Aber zwischendurch finde auch ich einen nebligen Herbsttag – beispielsweise auf der Herbstmesse – ganz schön.


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FAMILIE | 18.10.2021 | 43

So interessieren Sie Kinder für die Umwelt Braucht es so viel Plastik? Die Kinder in den eigenen vier Wänden auf Plastik-­ Entdeckungstour schicken. Dann gemeinsam überlegen: Was lässt sich durch Naturmaterial ersetzen, und wo sind wir (noch) auf Kunststoff angewiesen? Essensreste auf dem Teller: Den Nachwuchs mal in die Menüplanung einbeziehen, gemeinsam einkaufen und kochen. Das schafft einen neuen Bezug zu Lebensmitteln und regt zu Gesprächen an: «Was ist Curry? Woher kommt eigentlich Salz?»

Natur unter der ­Lupe: Auf dem Waldspaziergang lernen Kinder viel.

Natürlich! Kinder für die Natur und Ökologie zu begeistern funktioniert oft einfacher als gedacht – solange es die Vorbilder spielerisch angehen.

Bild: Getty Images/iStockphoto

Text: Kristina Reiss

Klimawandel, Ökobilanz, Weg­ werfgesellschaft oder Nach­ haltigkeit: Begriffe, die mit Umweltschutz zu tun haben, klingen selbst für erwachsene Ohren oft spröde und sperrig. Wie lassen sich da erst Kinder sensibilisieren? Alex Volz, fünf­ facher Vater, Chefredaktor von «Spick News» sowie Kinderund Jugendbuchautor, setzt auf Vorbilder: «Prakti­zieren ­Eltern eine verantwor­tungs­ bewusste Lebensweise, ­machen Kinder gerne mit.

­ aben wir Freude daran, in den H Wald zu gehen, ist auch der Nachwuchs mit Spass dabei.» Generell gehe es nicht dar­ um, Kindern in einem Zug die ganze Welt zu erklären; statt­ dessen lieber immer wieder im Alltag den Blick auf das grosse Ganze schärfen und fragen: Welche Rohstoffe braucht es eigentlich, damit wir Essen auf dem Tisch haben? Was steckt alles in einem Handy? «Von Albert Einstein stammt der Satz: Kann ich

Spielerisch herangehen: Zum Beispiel mit einem ­Naturbingo: Kinder mit einer Liste von Objekten und ­Tieren in den Wald oder auf eine Wanderung schicken. Wer etwas davon aufspürt, darf ein Häkchen setzen. Die beste Spürnase gewinnt. Upcycling fördern: Braucht es wirklich ein neues T-Shirt, nur weil ein Fleck drauf ist? Oder lässt sich der etwa mit wasserfestem Stift in eine coole Zeichnung abändern? Achtung: Dabei dem Kind nichts aufzwingen wollen, feinfühlig bleiben.

Das lassen Sie besser bleiben es nicht so erklären, dass ein Fünfjähriger es versteht, habe ich es selbst nicht verstanden», sagt Volz. Daran sollten Eltern sich halten. Heisst also: Mit dem Nachwuchs auf Augen­ höhe kommunizieren, kinderoder jugendgerechte Worte verwenden. Und vor allem: spielerisch angehen! MM Hört hört: In einer Folge des Podcasts «Chrut und Rüebli» geht es darum, wie Kinder die Natur wahrnehmen und wie sie Nachhaltigkeit spielerisch lernen: www.migmag.ch/chrutundkinder

Absolutismus: Nicht in Extreme verfallen und keine Gräben aufreissen («wir sind die Guten, die anderen die Schlechten»). Schlechtes Gewissen: Sätze wie «Wenn ihr dieses und ­jenes nicht tut, wird die Welt untergehen» helfen nicht. Generationenkonflikt nützt niemandem, also keine Aussagen wie «eure Grosseltern haben alles falsch gemacht».


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BEAUTY | 18.10.2021 | 47

Strumpfhosen-Tricks

Der Sommer ist vorbei, und die Strumpfhosen sind zurück an unseren Beinen. Doch mit ihnen kommen auch Probleme: Sie rutschen, reissen und geben nicht genug warm. Wir sagen dir, was du dagegen tun kannst. Text: Lisa Stutz

Die Strumpfhose hat immer Löcher bei den grossen Zehen. Sagen wir, wie es ist: Im Herbst und Winter wird auch mal auf die perfekte Pedicure verzichtet. Darum kann es vorkommen, dass die Zehennägel etwas länger sind. Damit sie die Strumpfhose nicht zerstören, trägst du einfach ­knöchelfreie Socken unter der Strumpfhose. So kommen Zehennägel nicht mehr direkt mit der Strumpfhose in Berührung.

Das Kleid klebt an der statisch aufgeladenen Strumpfhose.

Bild: Mauritius Images

Hier hilft ein Griff ins Beauty-Regal. Du kannst einen kleinen Klecks Bodylotion in den Händen verteilen und damit über die angezogene Strumpfhose fahren. Achte dabei ­darauf, dass du nicht zu viel Lotion nimmst, vor allem auf schwarzen Strumpfhosen kann ­diese sonst Rückstände hinterlassen. Alternativ greifst du zum Haarspray, der hat die gleiche Wirkung.

Die Strumpfhose hat eine Laufmasche. Auch hier zweckentfremden wir ein Beauty-Produkt: Mit durchsichtigem Nagellack lässt sich eine Laufmasche stoppen, bevor sie jemand sieht. Pinsle ihn dafür an beiden Enden der Lauf­ masche auf – sie wird sich nicht weiter ausdehnen. Es gibt übrigens auch einen Trick, mit dem sich das Risiko von Laufmaschen reduzieren lässt: Lege eine neue Strumpfhose in einer Plastiktüte vor dem ersten Tragen eine Nacht ins Gefrierfach. Du musst sie vorher nur kurz ins Wasser l­ egen und vorsichtig auswringen. Die Kälte stärkt und verlängert die Fasern der Strumpfhose und macht sie so widerstandsfähiger.

Du magst keine blickdichten Strumpfhosen, frierst aber schnell. Viele finden schwarze Strumpfhosen am schönsten, wenn noch ein bisschen Haut durchschimmert. Das bedeutet jedoch, dass die Strumpfhose einen niedrigeren DEN-Wert aufweist – und damit auch weniger warm gibt. Für die Gfrörlis gibts einen P ­ rofitrick, der erstaunlich gut funktioniert: Ziehe zuerst eine d ­ icke, hautfarbene Strumpfhose an. Darüber trägst du noch ein schwarzes, transparentes Exemplar. Es sieht nun aus, als trügest du nur die schwarze Strumpf­ hose – dafür hast du so aber doppelt warm.

Sie rutscht im Schritt nach unten. Unangenehm, wenn die Strumpf­hose gefühlt zwischen den Knien hängt. Zudem nervt das ständige Hochziehen und sieht nicht gut aus. Es empfiehlt sich, Strumpf­hosen eine Nummer grösser zu kaufen. So hat man sicher genug Stoff. Bist du aber im Besitz einer rutschenden Strumpfhose, gibt es einen Trick: Zieh noch eine gut sitzende Unterhose darüber an. Damit befestigst du die Strumpfhose, und sie kann nicht rutschen. ­Alternativ schneidest du die Beine einer anderen Strumpfhose ab und ziehst den verbleibenden Teil über die (nun nicht mehr) rutschende Strumpfhose.

Sie ist in der Waschmaschine kaputtgegangen. Strumpfhosen sollten beim ­Waschen behandelt werden wie Socken oder Unterwäsche. Wichtig: sie nicht zu heiss ­waschen – bei maximal 40 Grad. Zum Einsatz kommt ein Feinwaschmittel, und die Strumpfhose wird durch ein Wäschenetz geschützt. Danach nur an der Luft trocknen, nie im Trockner. Ist sie nicht mehr tragbar, wirf sie nicht weg. Als Pfannenoder Schuhputzlappen leistet sie noch wertvolle Dienste.


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KOLUMNE | 18.10.2021 | 51

Illustration: Rinah Lang

Bananenpfannkuchen

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ «Welches Brunch­ gericht gehört verboten und warum?» Das fragte eine Schweizer Tageszeitung neulich eine Interviewpartnerin aus dem Kunst­ bereich. Jeden Samstag lässt sie Personen aus Kultur, Sport und Wirtschaft Fragen zu ihrem Wochenende beantworten. Auf die Brunchfrage antworten Vegetarierinnen vielleicht, dass sie gebratenen Speck nicht mögen. Andere hassen Rührei, Nutella oder Aromat auf dem Drei-Minuten-Ei. Besagte Interviewpartnerin fand, dass gut gewürzte Bananenpfannkuchen verboten gehören. Aber nicht, weil sie die nicht mag – ganz im Gegenteil: Sie würde haufenweise davon essen und unnötige Kalorien zu sich nehmen, erklärte sie. Deshalb verbannt sie die Bananenpfannkuchen lieber schon im Vorhinein vom Brunchtisch. Zuerst musste ich lachen. Und dann fand ich es ganz schön traurig. Gerade seine absolute Lieblings­

speise so zu verschmähen, finde ich etwas gar asketisch. Immerhin essen die meisten Leute ja nicht jedes Wochenende einen gros­ sen Brunch. Aber wenn, dann darf doch das, was man am allerliebsten mag, nicht fehlen? Ich finde Verzicht nichts Schlechtes, und in unserer Gesellschaft gibt es viel zu wenig davon. Man muss sich nicht immer alles ­gönnen. Sonst purzelt das Geld vom Konto, und die Zahlen auf der Waage schiessen in die Höhe. Aber ab und zu etwas vollkommen zu geniessen, halte ich für wichtig. Man ­würde sich vielleicht schon Tage im Voraus auf die gut gewürzten Bananenpfannkuchen freuen. Am Sonntag dann genüsslich den ­ersten Bissen nehmen und einen Moment des puren Glücks verspüren. Und ja, viel­ leicht auch einen Pfannkuchen mehr essen als ursprünglich geplant. Ist das so schlimm? Wie ist es bei Ihnen: Auf welches Brunch­ gericht würden Sie niemals verzichten? MM

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52 | 18.10.2021 | GESUNDHEIT

Augen auf bei Kontaktlinsen Sie korrigieren Kurz-, Weit-, Alterssichtigkeit und Hornhautverkrümmung – und bleiben selbst unsichtbar. Der Augenoptiker beantwortet die zwölf wichtigsten Fragen, damit das Linsentragen nicht ins Auge geht. Text: Petra Koci

Was spricht für Kontaktlinsen? Grössere Unterschiede zwischen den Dioptrien beider Augen lassen sich mit Linsen besser als mit der Brille ausgleichen. Zudem ist das Sichtfeld grösser, und selbst bei ­Augenverletzungen oder einer Hornhautverkrümmung können Linsen sinnvoll sein. Trägt man besser harte oder weiche Linsen? Viele entscheiden sich für weiche Linsen. Sie sind aus Hydro- oder ­Silikonhydrogel und ­bieten mit ihrem Wasser­ gehalt von Anfang an viel Tragekomfort. Je inten­ siver und länger man sie trägt, umso besser eignen sich harte – für Experten formstabile – oder Tageslinsen, auch aus Silikonhydrogel. Bei beiden ist das Risiko einer ­In­fektion, Entzündung oder eines Hornhaut­ geschwürs geringer. Während weiche Linsen direkt auf der Hornhaut liegen, schwimmen die harten auf Tränenflüssigkeit, die Nährstoffe zur Hornhaut transportiert.

Moderne harte Linsen bedecken eine kleinere Hornhautfläche und ­ermöglichen eine bessere Nährstoffversorgung der Hornhaut. Wie minimiere ich das Infektionsrisiko? Mit guter Hygiene. Das heisst: die Hände stets gründlich waschen und trocknen. Linsen sollten nie mit Leitungswasser gespült werden. Wasser ist nicht steril. Zum Reinigen und Aufbewahren immer frische Lösung verwenden und den ­Behälter regelmässig ersetzen. Die hygienischste und sicherste Variante ist die Tageslinse. Können alle jegliche Linsenarten tragen? Jedes Auge ist individuell. Daher braucht es eine Linsenanpassung durch Fachleute. Hier ein paar Anhaltspunkte: Tages­ linsen sind Allrounder und passen zum flexiblen Lifestyle. Sie werden

nach dem Tragen entsorgt und sind somit sehr hygienisch. Zudem gelten sie als ökologisch, da sie kein Reinigungsmittel benötigen. In staubiger Umgebung sind weiche Linsen angenehmer. Denn Staub unter harten Linsen kann Irritationen verursachen. Hingegen können die harten sehr starke und seltene Hornhautverkrümmungen besser korrigieren. Auch für trockene Augen werden sie häufig empfohlen, und neben Tageslinsen auch bei Ausdauersport. Wie lange darf ich die Linse drin lassen? Man kann alle Kontaktlinsen den ganzen Tag drin lassen. Die sehr ­sauerstoffdurchlässigen weichen Silikonkontaktlinsen könnte man auch mal über Nacht tragen. Allerdings benötigen ­unsere Augen individuell unterschiedlich lange ­Regenerationspausen. Daher sind regelmässige Kontrollen beim Optiker sehr zu empfehlen.

«Man kann alle Kontaktlinsen den ganzen Tag drin lassen.» Ralf Carsten Jann

Was sind eigentlich Nachtlinsen? Diese harten Linsen ­modulieren über Nacht die Form der Hornhaut. Dieser Effekt hält eine Weile an, sodass man tagsüber ohne Sehhilfe richtig sieht. Gut kor­ rigieren kann man so ­Kurzsichtigkeit. Bei Weit- oder Alterssichtigkeit ist der Effekt kleiner. Nachtlinsen werden ­oft auch als Therapie bei kurzsichtigen Kindern eingesetzt. Sie können die Geschwindigkeit, mit der die Kurz­sichtig­ keit zunimmt, bremsen.


GESUNDHEIT | 18.10.2021 | 53 Weiche Linsen ­ liegen direkt auf der Hornhaut. Harte schwimmen auf Tränenflüssigkeit und lassen so Nährstoffe durch.

Bilder: Getty Images, zVg

Kann es Sinn machen, Linsen und Brille zu kombinieren? Ja, es gibt viele Möglich­ keiten: Man korrigiert etwa häufig mit Linsen die Kurzsichtigkeit und mit einer Lesebrille ­zugleich die Alterssich­ tigkeit. Sinnvoll ist eine Kombination auch bei ­einem grossen Unter­ schied der Korrektur ­zwischen den Augen, weil dann eine Brille ­allein kompliziert wäre. Bieten Linsen auch einen UV-Schutz? Ja, fast alle Kontakt­ linsen verfügen über ­einen integrierten UVFilter. Da die Linse aber

nur einen Teil des Auges bedeckt, ist zusätzlich ein Schutz durch eine gute Sonnenbrille zwingend. Wie leicht fällt eine Linse heraus? Bei harten Linsen kann das eher passieren. Etwa wenn man stark blinzelt oder sich die Augen reibt. Übrigens ist es aufgrund der Anatomie unmöglich, dass eine Linse hinters Auge rutscht. Auch eine weiche Linse, die sich ­unter dem Augenlid ­faltet, lässt sich leicht ­hinausschieben.

Kann ich Linsen auch in der Sauna oder zum Schwimmen tragen? Ja, denn grundsätzlich schützt der Tränenfilm über dem Auge die Linse vor dem direkten Was­ serkontakt. Empfohlen werden unter der Schwimmbrille Tages­ linsen, die danach stets entsorgt werden. In der ­Sauna verdunstet die Tränenflüssigkeit viel schneller. Oft empfindet man daher trotz der ­hohen Luftfeuchtigkeit eine Trockenheit in den Augen.

Kann man sich die ­Linsen auch dauerhaft implantieren lassen? Dieser medizinische Ein­ griff wird speziell beim Katarakt (Grauer Star) oft vorgenommen. Auch bei einer sehr, sehr star­ ken Sehbeeinträchtigung, wenn das Lasern und Brillen­tragen unmöglich und Kontaktlinsen eine grosse Herausforderung sind, lässt sich eine künst­ liche Linse ein­setzen. Und für wen ­eignen sich Kontaklinsen nicht? Es gibt fast für jeden Menschen eine passende Linse. Ausgenommen sind etwa Leute mit ge­

wissen seltenen Nervenerkrankungen. Auch bei einer Erkältung, Grippe oder etwa einer Bindehautentzündung sollte man keine Linsen ins Auge einsetzen.

Ralf Carsten Jann, Optometrist und Trainer bei Misenso. Das Optikfachgeschäft mit neun Standorten gehört zur Migros-Gruppe und ist meist in Migros-­ Filialen zu finden.


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56 | 18.10.2021 | IP-SUISSE

Gut gebacken Die Migros bäckt bald nur noch mit IP-Suisse-Weizen. Was die Umstellung auf pestizidfreien Anbau mit Vögeln, Weltumrundungen und dem Neuenburgersee zu tun hat: Sechs Zahlen rund um Brot.  Text: Nicola Brusa

85 000 IP-Suisse vermarktet jährlich rund 120 000 Tonnen Brotweizen, 85 000 Tonnen davon verarbeitet die Migros. Das Label «IP Suisse» steht für den Umweltschutz und die Förderung der Biodiversität.

1,5

Würde man das in ­ inem Jahr von der e ­Migros verbackene IP-Suisse-Mehl in 1-Kilo-Säcke abfüllen und diese aneinanderreihen, könnte man ­damit eineinhalb Mal die Welt umrunden.

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IP-SUISSE | 18.10.2021 | 57

500 000

30 000 Das Saatgut wird stetig weiter­ entwickelt. Die neu gesuchten Sorten sollen gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten ­resistent sein. Verfolgt man die Ent­ wicklung einer neuen Getreide­ sorte zurück, standen am ­Anfang 30 000 Weizentypen, d ­ ie miteinander gekreuzt wurden. Im IP-Suisse-Genpool be­finden sich heute 30 bis 40 Sorten.

1

Fast eine halbe Million Tessinerli verkauft die Migros jeden Monat. Das entspricht täglich mehr als 20 000 Stück.

Bis 2023 ist das IP-SuisseMehl der Migros aus pes­ tizid­freiem Anbau. Auf der Fläche des Neuenburgersees – das sind mehr als 200 Quadratkilometer – werden dannzumal weder Fungizide noch Insektizide oder Herbi­zide eingesetzt.

8100

Die IP-Suisse-Bauern sparen auf ihren Feldern 80 Quadratmeter pro Hektare aus: Dort säen sie statt des Getreides eine spezielle ­Blumenmischung. Auf 8100 solcher Flecken finden die Feldlerchen Lebensraum.

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62 | 18.10.2021 | WELLNESS

Auftanken im Herbst

Jetzt beginnt die Wellness-Saison. In den vergangenen Monaten wurden hierzulande und im nahen Ausland mehrere Hotels mit grosszügigen Spas eröffnet. Drei davon haben wir getestet. Text: Rahel Schmucki, Yvonne Samaritani

«Plan Murin» im Südtirol – Wellness mit Muh-Faktor

Entspannen auf dem Dach Im Schrank liegen ein Bademantel und Pantoffeln bereit, mit dem Lift kommt man direkt in den Spa-Bereich im Obergeschoss. Aus den Saunen hat man einen weiten Blick über das ganze Tal. Auf der Dach­ terrasse weht ein kühler Wind, leise bimmeln die Kuhglocken. Genau richtig, um sich nach dem Saunagang abzukühlen und in einem der Liegestühle zu entspannen. Für ­kältere Tage gibt es einen Ruheraum hinter grossen Glasfenstern.

Die Küche ist regio­ nal und hochwertig. In den Zimmern im ladinischen Stil schläft man in ­Boxspringbetten.

­ equeme Liegen laden zum Aus­ B ruhen ein, zwei Wärme­stühle entspannen die Rückenmuskulatur. Ein Massageraum ist noch in ­Planung, ebenso wie ein Wellness­ pool im Garten. Und falls der kleine Hunger vor dem Abendessen kommt, stehen Früchte, Guetzli und Tee bereit. Besonderes Extra: Hoteldirektor Raimund Campei ist selber Wanderführer und kennt die Gegend gut. Er gibt gerne Tipps für Tagesausflüge. Tipp: Ein Abendspazier-

gang zur Barbarakapelle oberhalb von Wengen lohnt sich schon wegen der Aussicht auf das ganze Tal. Hotel: Plan Murin Authentic ­Dolomites, Wengen – ­ La Valle, Südtirol (Italien). Eröffnet: Im Mai 2021 wiedereröffnet, komplett ­renoviert mit Wellness-Spa-Bereich: grosse Finnische Sauna (90 Grad) und Biosauna (60 Grad). Preise: ­Doppelzimmer ab 80 Euro pro Nacht pro Person, inklusive ­Frühstück und Nachtessen. Info: plan-murin.com

Bilder: PlanMurin/AlexFilz, Bergwelt Grindelwald

An kalten Tagen kann man sich im verglasten Ruhe­ raum entspan­ nen und die Aus­ sicht geniessen.

Nur eine kleine Strasse schlängelt sich den Hügel hoch bis nach ­Wengen im Südtirol. Das Hotel Plan Murin liegt im Kern des kleinen Dorfs, direkt unter der Kirche. Links ragen in der Ferne die schroffen Felswände der Dolomiten ­empor, auf der rechten Seite schmiegen sich die grünen Wälder um die Berge des Südtirols. Die ­Familie Campei hat hier rund um die ehemalige Metzgerei ein Hotel mit 24 gemütlichen Zimmern gebaut, jedes mit Panoramafenstern und Blick auf Berge und Tal.


WELLNESS | 18.10.2021 | 63

«Bergwelt» im Berner Oberland – cool saunieren Das Bergwelt liegt eigentlich mitten im Dorfzentrum von Grindelwald. Durch einen Tunnel geht es von der Hauptstrasse in die Tiefgarage und von dort mit dem Lift ins Hotel, das in einer neuen Chaletsiedlung direkt über dem Zen­trum thront. Ent­ sprechend ruhig kann man den impo­santen Ausblick auf den Eiger geniessen oder sich vom Whirlpool im Garten aus fragen, wie viel Zacken das ­Wetterhorn zählt. 90 Zimmer und Suiten – vom Doppelzimmer bis zur Residenz – stehen zur Auswahl. Boxspringbett, eigener Balkon, Re­ gen­dusche und separates WC sind Standard. Im Erdgeschoss gibt es ­neben einer eleganten Bar ein Grill­ restaurant, das definitiv nichts für Vegeta­rier ist. Sternekoch Marcus G. ­Lindner setzt auf Fleisch und Fisch.

Im Fitnessraum ­Uphill Only findet man Kraft- und Aus­ dauergeräte (oben). Im Coconing Room kann man sich am Feuer wärmen. Vom Whirlpool im Garten aus blickt man aufs Wetterhorn (grosses Bild). Jedes der gemüt­lichen ­Zimmer hat ­einen Balkon (oben).

Feuer und Eis Einmal warm ums Herz, einmal ziemlich eisgekühlt: Entspannung bietet die Bergwelt in unterschied­ lichen Aggregatszuständen. Ent­ sprechend heisst das Spa «Fire and Ice». Nach dem klassischen Sauna­ gang mit Eisbrunnen kann man sich im Cocooning Room ans Feuer ­setzen. Oder im duftenden Mystic Atrium Garden wandeln und sich dabei an der frischen Luft des Glet­ scherdorfs abkühlen. Ausser­dem stehen Indoorpool, Aussenwhirl­ pool und Behandlungsräume zur Verfügung. Wie überall wird auch im Spa-Bereich mit Materialien ­wie Holz, Stein und Metall gespielt. Besonderes Extra: Im zwei Meter breiten Boxspringbett mit Daunen­ duvet schläft man wie eine Bärin. Tipp: Nach dem Bärenschlaf sich fürs üppige Frühstücksbuffet Zeit lassen. Alleine die Käseauswahl! Hotel: Bergwelt, Grindelwald, Ber­ ner Oberland. Eröffnet: im Juni 2021. Spa-Bereich mit Dampfbad, Salz­ steinwand, Feuersauna, Heusauna, ­Sanarium, Fusswärmebecken. ­Fitness: Kraft - und Ausdauergeräte. Preise: Doppelzimmer ab 190 Fran­ ken pro Nacht pro Person, inklusive Frühstück Info: bergwelt-grindelwald.com


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WELLNESS | 18.10.2021 | 65

«Amrai» – Schäfchen­ zählen in Vorarlberg

Bilder: Alpstein Architektur

Am … was? Amrai. Das Amrai trägt einen Namen, der für das Dörfchen Schruns im Montafon etwas exo­ tisch klingt. Aber nur für Nichtein­ heimische. Alle andern wissen, dass Amrai im Montafon ein traditio­nel­ ler Mädchenname ist. Dort, wo seit Jahren das alte Kurhotel leerstand, befindet sich nun das Amrai. Jung, frisch und sehr unkompliziert. Im Zimmer duftet es noch nach ­frischem Holz, vor dem Fernseher steht ein lila Samtsessel – alles sieht aus, wie im Wohnmagazin. In der Massage erfahren wir, dass sich der Sohn der Besitzerfamilie ums Inte­ rieur kümmert und die modern in­ terpretierten Blumen, die selbst auf der Fassade eine Rolle spielen, von den Stickereien der lokalen Tracht inspiriert sind. Und dass das Amrai einen Bruder bekommt, das gleich nebenan gebaut wird. Wohlig und wollig wie ein Schaf Im Spa des Amrai dreht sich alles ums Schaf. Wohin man blickt, blökt es. Sogar an der Decke des Massage­ raums ist Schafwolle in Goldfaden gewickelt, sodass man Schäfchen zählen möchte. Die schafwollige Wohlfühlmassage heisst dann tat­ sächlich auch so und wirkt wie ange­ kündigt so tiefenentspannend, dass man sich danach belämmert in den Ruheraum auf die Schafwollschau­ kel legt. Die grosszügige Wellness­ anlage liegt im Untergeschoss, der Garten rundherum sorgt für Grün und Privatsphäre. Besonders toll: Der «Krüter-Kessel», eine 60-GradSauna mit vielen getrockneten ­Kräutersträussen an der Wand. Besonderes Extra: Das Amrai setzt auch in der Küche auf neu inter­ pretierte Tradition. Tipp: Vor dem Znacht an der Bar ganz unkomp­ liziert den Abend einläuten mit

Im Ruheraum kann man die Herbst­ sonne geniessen.

­ inem Bergamotte Spritz, der e spannenden Amrai-Alternative zum Aperol Spritz. Hotel: Amrai Suites, Schruns im Montafon, Vorarlberg. Eröffnet: Juni 2021. Spa-Bereich: Kräuter­ sauna, Dampfbad, Warmbad, ­Kupferbad, Finnische Sauna, Ruhe­ raum, Raum mit Schwebeliegen, Behandlungsräume: Hier verbringt man locker mehrere Tage nur mit Sein. Preise: Doppelzimmer ab 123 Euro pro Nacht pro Person, ­inklusive Frühstück. Info: amrai-suites.at

Im Zimmer duftet es noch nach frischem Holz. Das Interieur wurde vom Sohn der Besitzer entworfen. Die Küche des Amrai setzt auf neu inter­ pretierte Tradition.




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Vergünstigte Tickets Für die Vorstellungen am 27./28. November und 4. Dezember, jeweils um 14 Uhr

Die Fauteuil-Märchenbühne spielt

Auf die Katz gekommen Ab dem 6. November zeigt die Fauteuil-Märchenbühne «Der gestiefelte Kater» in einer Dialektfassung. Für drei Vorstellungen gibt es vergünstigte Tickets. Text: Moritz Weisskopf

Bilder: zVg

H

ans, ein armer Müllerbur­ sche, ist schrecklich verliebt in die schöne Prinzessin Violanda. Seine Chancen stehen allerdings schlecht, denn der böse Zauberer Abrakarax will die Prinzessin ebenfalls heiraten und hat auch schon den König mit einem unheilvollen Bann belegt. Doch Hans hat einen Trumpf im Ärmel, mit dem der Zauberer nicht rechnet: den ge­ stiefelten Kater Schnurrdiburr. ­ Dieser bringt das Hofleben alsbald gehörig durcheinander und macht Abrakarax mit seiner Schlauheit einen gehörigen Strich durch die ­Rechnung. Zusammen mit der lustigen Dienst­ magd Sabinchen und dem immer zu Spässen aufgelegten Küchenbur­ schen Rugeliblitz gelingt es dem ­gestiefelten Kater, in einer abenteuer­ lichen Geschichte den Zauberer zu ­besiegen. Bis die Geschichte aller­

dings zu ihrem Grimmschen Happy End kommt, ­findet auf der Fauteuil-­ Bühne eine Vielzahl von ­lustigen und spannenden Szenen statt, die die kleinen Theater­besucher in eine ­faszinierende Märchenwelt im ­intimen Rahmen des Theater F ­ auteuil ent­führen. Theaterspass für die ganze Familie

Die Fauteuil-Märchenbühne zeigt ­unter der Regie von Martin Schurr vom 6. November bis 19. Februar den Grimm-Klassiker «Der gestiefelte ­Kater» in einer Dialektfassung für die ganze Familie. Auf der Bühne zu erleben sind: Urs Bosshardt, Mirjam Buess, Smadar Goldberger, Natalina Muggli, Dieter Probst, Stefanie ­Verkerk, Benjamin Widmer/Balz Aliesch und Myriam Wittlin. MM Infos: fauteuil.ch

Vergünstigte Tickets Für die Vorstellungen am 27. und 28. November sowie 4. Dezember, jeweils um 14 Uhr: Kat.1: Fr. 22.– statt Fr. 35.– Kat.2: Fr. 17.– statt Fr. 30.– Kat.3: Fr. 14.– statt Fr. 25.– Tickets an der Fauteuil-­ Theaterkasse sowie im ­Webshop mit dem Code: Kater_Migros

SPORT

Kleine Läuferinnen an der grossen SOLA An diesem Wochen­ ende startet endlich der Stafettenlauf SOLA Basel. Dort können neben er­ wachsenen Läufe­ rinnen und Läufern auch Kinder und Schulklassen in ­Sechser-Teams erste Stafettenluft schnup­ pern. Das Rennen auf der 2,7 Kilometer langen Strecke findet im Start- und Ziel­ gelände im Park im Grünen statt. In der Kategorie «Hopp-la» können zudem Kinder, Familien und Senioren in generationenüber­ greifenden Teams starten. ­Nachmeldungen sind bis 21. Oktober möglich. Infos: solabasel.ch


70 | 18.10.2021 | MIGROS BASEL

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Den Rahmtäfeli oder dem Magen­ brot in den pinken Säckli kann man schwer wider­ stehen. In Werners Backstube wird viel Wert auf Hand­ arbeit gelegt.

Herbschtmäss für zu Hause Ein Herbst ohne Magenbrot, Rahmtäfeli, gebrannte Mandeln und Co. ist kaum vorstellbar. Zum Glück gibts in den Filialen der Migros Basel eine grosse Auswahl dieser saisonalen Spezialitäten. Text und Bilder: Moritz Weisskopf

D

er Herbst ist eine ma­ gische Zeit. Das Wetter wird nasser, und die Temperaturen sinken allmählich, sodass man wieder seinen Lieblingspulli hervor­ kramen und mit ihm durch die nebligen Morgenstunden strei­ fen kann. Dabei wechseln nicht nur wir unsere Kleider, sondern auch die Natur. Blätter färben sich gelb, orange, rot und strah­ len von den Bäumen – bevor die Farbenpracht wenig später den Boden ziert. Doch was den Herbst erst zu einem Anlass macht, auf den viele warten, so­ bald es wieder früh dunkel wird, ist die Basler Herbstmesse. Nachdem sie im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden musste, findet sie vom


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Reparieren statt Ersetzen Seit 2017 ist das Service ­Center im MParc Dreispitz die Anlaufstelle für technische Dienstleistungen aller Art. Neu leitet Thanh Cao den ­Betrieb. Mit über 20 Jahren ­Erfahrung im Bereich der ­Reparaturen von technischen Geräten und entsprechenden Schulungen, ist er die ideale Ansprechperson für die ­Melectronics-Kundschaft. Diese können bei ihm ihr Smartphone einrichten, den Computer reparieren oder ein Displayscreen ersetzen lassen. «Die Kundschaft kann mit jedem Gerät zu uns ­kommen», erklärt Thanh Cao. ­Besonders das Reparieren von technischen Geräten liege zurzeit im Trend.

23. Oktober bis 7. November ­wieder statt. Und was wäre die Herbstmesse, neben all ihren Bahnen und Ständen, ohne die vielen kulinarischen Highlights. Der süsslich-herbe Duft von Magenbrot und gebrannten Mandeln legt sich wie eine sanfte Decke über die Stadt und verbreitet ein wohliges Gefühl. Dieses wohlige Gefühl gibt es nicht nur an der Herbstmesse, sondern auch in den Migros-­ Filialen der Region. Handarbeit und Originalrezept

Dort leuchten, in verschiedenen Formen und Grössen, knallig pinke Verpackungen aus den Regalen. Darauf in geschwungener Schrift: «Werners Backstube». Egal, ob Nougat, Rahmtäfeli,

Zuckerwatte, gebrannte Mandeln oder Magenbrot: Alles wird in ­einer kleinen Backstube in der aargauischen 800-Seelen-­Ge­ meinde Rottenschwil von Hand­ und mit viel Liebe her­gestellt. So werden die selbst gebackenen Lebkuchenstückchen in ­einer Wanne von Hand im Sud gewendet. Dieser besteht aus Gewürznelken, Zimt, Sternanis, Muskat­blüten und Kakao. Der Kniff am Ganzen: Der Sud muss gut ein­gezogen sein, damit sie nicht zu trocken sind, gleich­zeitig sollte der Lebkuchenkern noch zu ­sehen sein. «Magenbrot muss feucht sein, und die Süsse darf den Geschmack der Ge­würze nicht überdecken», er­klärt Geschäftsführer Werner Furrer. Auch bei Nougat, gebrannten

Mandeln und Rahm­täfeli wird viel Wert auf Hand­arbeit gelegt – und auf Original­rezepte. Denn während andere Produzenten bei der Herstellung von Rahmtäfeli auf Rahm verzichten, ist er in Werners Back­stube ein wichtiger Bestandteil und stammt, wie die anderen Zutaten, aus der Region um Rottenschwil. Ein weiterer Punkt, der die Produkte aus Werners Backstube speziell macht: Sie sind nicht an der Herbschtmäss zu finden, ­sondern exklusiv im Detail­ handel erhältlich. So gibt es sie zurzeit in allen Migros-Filialen sowie an den Marktständen in der Eatery des Bahnhofs SBB, wo die süssen Herbstleckereien die Herzen aller Herbschtmäss-Fans höherschlagen lassen. MM

«Oft muss man nur ein kleines Kabel auswechseln und nicht, wie es die meisten Her­steller empfehlen, gleich ein neues Gerät kaufen. Daher macht das Prinzip ‹reparieren statt ersetzen› für die Kund­schaft auch finanziell Sinn.» Aufgrund grosser Nachfrage wurden die Dienstleistungen des Service Centers inzwi­ schen ausgebaut. Ein neues Angebot: Service vor Ort. «Man kann sich zum Bei­spiel hier im Melectronics einen PC kaufen, und ich nehme Einrich­ tung und ­Installation bei der Kundschaft zu Hause vor – falls gewünscht in Kombination mit an­deren elek­tronischen Geräten», so Cao. Das Service Center im MParc Dreispitz ist wie folgt geöffnet: ­Montag 13.30–18 Uhr, Donnerstag + ­ Freitag 11–18 Uhr, Samstag 11–16 Uhr


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Sudoku So nehmen Sie teil: Hauptpreis (oranges Lösungswort) Tel.: 0901 000 841 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD1, Lösungswort, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD1 STEMPEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos) Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 000 845 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, Lösungswort, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD5 WINTER Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos)

TALFAHRT REBE Gewinner Nr. 40 Hauptpreis: Beat Flury, Grenchen SO; Walter Lyrer, Birsfelden BL Zusatzpreis: Marco Penna, Wangen b. Olten SO; Odile Stecher-Cranet, Dällikon ZH

Das Quiz sowie das Paroli können Sie online lösen unter folgender Adresse: www.migmag.ch/quiz oder www.migmag.ch/paroli Und so nehmen Sie teil:

Quiz – 2 × Fr. 100.– zu gewinnen Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD2, Lösungswort, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos)

2 × 100 Franken zu gewinnen Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

Kreuzworträtsel Lösungen Nr. 41

Paroli – 2 × Fr. 100.– zu gewinnen Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD3, Lösungswort, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos)

Sudoku Lösung Nr. 41 So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, Lösungszahl, Namen und Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos)

Gewinner Nr. 40 Yvonne Oesch, Uttigen BE; Philippa King Rojo, Servion VD

Teilnahmeschluss: Sonntag, 24.10.2021, 24 Uhr Die Teilnahmebedingungen für jedes Rätsel finden Sie online unter: www.migros.ch/de/services/magazin-medien/migros-magazin


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78 | 18.10.2021 | MEINE WELT

Name Livia Rita Heim (29) alias Livia Rita Wohnorte Zürich und Nesslau SG Das geht bei mir «Ich habe mehrere Ausbildungen ab­ solviert, unter anderem eine Modeschule besucht und zeit­ genössisches Theater in Paris studiert. Danach ging ich an die Schauspielschule East 15 in ­London. Heute sehe ich mich als Multi-Artistin, ich bin Musi­ kerin, Tänzerin und Designerin in einem. Deswegen ist meine Kunst auch als eine Art Gesamt­ werk zu verstehen, in der vieles ineinanderfliesst: Gesang, Mode und Performance. Ende Monat werde ich meine neue Single ‹Muscle of Freedom› veröffent­ lichen, zusammen mit einem Musikvideo, in dem ich utopi­ sche Träume mit dystopischen Ängsten vermische. Mir ist es wichtig, in die Zukunft zu den­ ken, und ich möchte mit diesem Lied ‹Togetherness› schaffen.»

«Ich fühle mich von Andersartigem angezogen»

Livia Rita ordnet ihrer extravaganten Kunst viel unter: So lebt die Musikerin und Designerin auch mal gleich in ihrem Atelier. Hingegen braucht sie einen Fahrer für ihren Tourbus, da sie keinen Führerschein besitzt. Text: Manuela Enggist Bilder: Daniel Winkler


MEINE WELT | 18.10.2021 | 79

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1 Mein Atelier «Derzeit lebe ich in einem Atelier des Zwischen­nutzungsprojekts ‹Dolder Waldhuus› – zur Untermiete. Ich will bald wieder ins Ausland, deswegen geniesse ich die Seesicht, solange ich sie habe.» 2 Mein Bus «Autos mag ich nicht, zumindest solange sie schlecht sind fürs Klima. Das Büssli ist aber notwendig, damit ich mit Equipment zu den Konzerten komme. Fahren muss jemand aus der Band; ich habe keinen Führerschein.» 3 Mein Hobby «Ich habe im v ­ er­gangenen Jahr in Spanien so richtig

mit dem Surfen be­gonnen und ich liebe es. Wenn ich im Meer bin, fühle ich mich frei und schön.»

Mein MigrosLieblingsprodukt «Als es noch keine ­Migros im Unterengadin gab, nahm ich die V-Love Hafermilch von zu Hause mit, wenn ich mich für eine fünfmonatige Artist­Residency zurück­ge­zogen habe, um zu arbeiten.»

4 Mein Support «Sarah Louise ist eine gute Freundin, die ich in London kennengelernt habe. Sie ist mit mir im ‹Avantgardeners collective› aktiv, meiner Künstlerinnenverei­ nigung. Und sie ist extra für einen meiner Videodrehs mit dem Zug nach ­Zürich gereist.» 5 Mein Talisman «Die Tasse hat mir eine Bekannte geschenkt. Sie lebt in Sent und führt ein Familienunternehmen mit dem Namen

‹Sgrafits Engiadinais›. Darauf sind Weiblichkeitssymbole abgebildet.» 6 Mein Ruhepol «Das Toggenburg ist meine Heimat. Für mich ist es wichtig zu wissen, dass ich stets ins Elternhaus und die N ­ atur zurück­ kehren kann. Das hat etwas Tröstendes. Ich mag den Kontrast zu hektischen Städten wie London. In Nesslau ticken die Uhren langsam.» 7 Mein Markenzeichen «Eine Freundin hat mir für einen Videodreh diese Elfenohren angefertigt. Ich fühle mich angezogen von Andersartigem, Mythen und Fantasy.»


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