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Sozialwissenschaften
‹Street Life!› Strassen als städtische Freiräume
Öffentliche Räume prägen unsere Städte seit jeher. Sie geben ihnen ein Gesicht, schaffen den Rahmen für das gesellschaftliche Zusammenleben und sind Ausdruck urbaner Lebensweisen. In den letzten Jahren gewannen sie noch an Bedeutung: Sie sorgen in den wachsenden Städten dafür, dass bauliche und soziale Dichte nicht in Enge umschlägt. Grüne und unversiegelte Freiräume beugen der Überhitzung infolge des Klimawandels vor und schützen die Biodiversität. Und die Corona-Pandemie machte deutlich, dass gut erreichbare öffentliche Freiräume für die dicht zusammenlebende Stadtbevölkerung unverzichtbar sind. Deswegen erschliessen viele Städte neue Freiräume – und denken auch den Strassenraum neu: als Stadtraum für Alle anstatt als Verkehrsraum für Wenige.
Im einführenden Soziologiekurs zu öffentlichen Räumen setzen wir hier an und legen den Schwerpunkt auf städtische Strassenräume. Welche Qualitäten bieten sie und was braucht es, damit mehr Stadtbewohner:innen Strassen als Freiräume nutzen können? Ein gemeinsamer Fundus an beliebten Strassen, eine Wahrnehmungsübung im Basler Viertel Gundeldingen und eine Reihe theoretischer Inputs dienen uns als Ausgangspunkte, um die Qualitäten des Freiraumtyps Strasse in der Stadt zu identifizieren. Wir lernen den Strassenraum aus der Perspektive verschiedener Nutzer:innen kennen, versetzen uns in die Rolle von Rollstuhlfahrer:innen und analysieren in Gruppen lebendige Basler Strassenräume im Kontext ihrer Quartiere.
Lernziel Der Kurs führt in die sozialwissenschaftliche Raumanalyse ein und vermittelt theoretische Konzepte der Stadtsoziologie sowie Techniken der Präsentation und der kritischen Auseinandersetzung mit Texten und Theorien.
Dozentinnen
Janine Kern Prof. Christina Schumacher
ECTS
2
Bewertungsgrundlage
Regelmässiger und aktiver Kursbesuch, mündliche Präsentationen einzeln und in Gruppen, schriftliche Prüfung.
Wem gehört die Strasse? Der Raum ist umkämpft Fotos: Janine Kern