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Analyse, Entwurf und Konstruktion Fokus-Projekte Schwerpunkt ‹Haus

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Dozierende

Dozierende

Dozentin

Prof. Susann Vécsey

Assistenz

Norma Tollmann

Begleitung / Integration

Tom Boyle

Experten Schlusskritik

Daniel Abraha, Atelier Abraha Achermann, Zürich

ECTS

FP1: 6 FP2: 6

Bewertung

Projektarbeit benotet

Form

Einzelarbeit in begleitetem Selbststudium

Detailinfos Zwischenkritiken

Dienstag / Mittwoch 20. / 21.10.2020 Dienstag / Mittwoch 24. / 25.11.2020

Schlusskritik

Dienstag / Mittwoch 05. / 06.01.2021

Abgabe

Montag 04.01.2021, 11.00 Uhr

Abgabeumfang

Der exakte Umfang der Schlussabgabe wird im detaillierten Auf gabenbeschrieb verbindlich formuliert.

Schwerpunkt Haus: Birskopf – Wohnen am Wasser

Das zu beplanende Grundstück liegt wie eine Insel zwischen Rhein, Birsmündung und Schwarzwaldbrücke. Trotz der flankierenden Autobahn verfügt der Ort über eine romantische Anmutung. Der öffentlichen Parkanlage mit altem Baumbestand haftet etwas Grossstädtisches an – es fehlen bloss die dazugehörigen Häuser!

Zuletzt vor 150 Jahren wurden an der Birsfelderstrasse beim Birskopf einige kleine Wohnhäuser gebaut, die bis heute fragmentarischen Charakter haben. Das vor wenigen Jahren erbaute Tierheim an der Zürcherstrasse formuliert keinen dem Grundstück gebührenden städtebaulichen Auftritt. Aufgrund der Hochwassergefahr besetzen heute Familiengärten das nahe dem Ufer gelegende Stück Land.

Wir wollen in diesem Semester prüfen, wie zukünftig trotz Hochwasser an diesem wunderbaren Ort gewohnt werden könnte und wie ein städtebaulicher Auftakt des Stadtkantons formuliert werden könnte. Andere Städte am Wasser, wo die Architektur direkt mit der Landschaft in Berührung kommt, mögen uns inspirieren, um hier für Basel ein Bild zu entwickeln, wie das Wasser präsent wird im Stadtraum und umgekehrt die Stadt ihr Gesicht zum Wasser richtet.

Fokusprojekt 1: Die Stadt

Gesucht werden städtebauliche Setzungen für den Birskopf. Die Analyse des Ortes soll überführen in den Entwurf, der anhand von Modell, Plan und Bild dargestellt wird. Ein zentraler Aspekt wird der Umgang mit der Topografie sein, das Vermitteln zwischen den Niveaus von Stadt und Wasser. Zudem sollen bei vorgegebener Dichte verschiedene Bebauungsmuster gegeneinander abgewägt werden, um letztlich eine klare städtebauliche Haltung zu formulieren.

Trotz des aktuellen Vorstosses vom Grossen Rat, die Osttangente unter den Rhein zu verlegen, um oberirdisch Bauland zu gewinnen und die Trennung des Stadtkörpers durch dieses Infrastrukturprojekt aus den 1960erJahren zu beheben, bleibt in der Stellungnahme des Regierungsrates offen, ob die Schwarzwaldbrücke mit 10-spuriger Strasse und Eisenbahnlinie im Gegenzug überhaupt rückgebaut würde. Daher stellen wir uns auf den Standpunkt, dass die Autobahn und somit die Lärmproblematik weiterhin bestehen bleibt, was Einfluss auf den Städtebau und die Wohntypologie haben wird.

Die Wohnnutzung steht im Zentrum des Entwurfs. Bestehende Nutzungen wie das Bistro, das Bootshaus der Basler Pontoniere und die öffentliche WC-Anlage sollen erhalten bleiben, können jedoch umplaziert werden. Ergänzend zum Wohnen mit angemessenen Parkiermöglichkeiten sollen auf dem Perimeter Nutzungen für die Öffentlichkeit wie z.B. Läden, Kleingewerbe, ein Restaurant, kleinere Sportangebote sowie Orte zum Verweilen untergebracht werden.

Den Grossteil der Familiengärten wollen wir flächenmässig erhalten, stellen diese doch ein besonderes, nicht zuletzt auch hart umkämpftes Gut dar. Ob sie allerdings den wertvollen städtischen Boden an besten Lagen weiterhin besetzen sollen, stellen wir stark in Frage und suchen nach innovativen Alternativen.

Abgabe als Einzelarbeit: – individuelle Situationsmodelle 1:1000 – Schwarzplan 1:10’000 – Situationsplan 1:1000 – Geländeschnitte 1:500 – Vedute

Fokusprojekt 2: Das Haus

Mit einem Entwurf für ein grosses Haus oder ein Häuserensemble soll die städtebauliche Absicht veranschaulicht werden, um den heute noch unbestimmten Ort zu klären und sein Potenzial auszuschöpfen. Dabei soll das Verständnis gefördert werden, dass der städtebauliche Entwurf und das architektonische Projekt idealerweise Hand in Hand gehen und keineswegs voneinander losgelöste Vorhaben sind. Hier kann und soll exemplarisch ausgelotet werden, wie stark die Gestaltung einer Grossüberbauung Einfluss nimmt auf den öffentlichen Stadtraum. Wie schon beim Städtebau interessiert uns auch beim architektonischen Projekt der Bezug zu den so unterscheidlichen Gewässern Rhein und Birs.

Für die Grossüberbauung resp. das Gebäudensemble soll eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypen entworfen werden, sodass sich keine Monokultur ausbreite, sondern im Gegenteil Urbanität entfalte, die von der Heterogenität lebt. Dem Badezimmer wollen wir besondere Aufmerksamkeit schenken. Ein Bad mit Fenster und Blick auf’s Wasser soll daher detailliert entworfen werden.

Abgabe als Einzelarbeit: – individuelles Situationsmodell 1:1000 – Modell 1:200 – Projektpläne 1:200 – Grundrisse unterschiedlicher Wohnungstypen 1:50 –Grundriss und Abwicklung der Innenfassaden eines Badezimmers 1:20 – Vedute / Nahaufnahme Stadtraum / Innenbild Badezimmer

«Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede vom Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegeheit des Künstlers, Das Haus ist es nicht. Das Kunstwerk wird in die Welt gesetzt, ohne dass ein Bedürfnis dafür vorhanden wäre. Das Haus deckt ein Bedürfnis. Das Kunstwerk ist niemandem verantwortlich. Das Haus einem jeden.» Adolf Loos, Auszug aus einem Essay von 1910

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