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GASTRONOMIE

Auslandseinsatz

Exotisch essen Fremde Küche gehört seit langem zum Ruhrgebiet. Auch exotische Restaurants gibt es überall. Aber nicht viele sind so gut, dass sich eine Reise über Stadtgrenzen lohnt. Unsere neuen Restaurant-Tippgeber Kaymer und Kuhna haben drei ausgesucht, die sich über Jahre einen Ruf erarbeitet haben: ein indisches, ein koreanisches und ein tunesisches.

— Spinatgefülltes Tandoori-Hähnchen empfiehlt der Chef des „Shere Punjab“ besonders.

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Ruhr Revue

| Der Löwe von Punjab Die Chefin im „Shere Punjab“ stellt manchen Gast vor ein Rätsel. Sie ist dunkelhäutig, aber richtig indisch sieht sie nicht aus. Und sie spricht ein so perfekt freches Ruhrdeutsch – das passt einfach nicht. In Wahrheit ist Monicá Natt Spanierin, geboren und aufgewachsen in Altenessen. Ihrem Schicksal ist sie bei „Horten“ in die Arme gelaufen – „Liebe auf den ersten Blick. „Dunkelhäutige mochte ich schon immer“, sagt sie. Dass es kein feuriger Spanier war, sondern Herr Gurmukh Singh Natt aus Indien, brachte ihr Leben in neue Bahnen. Herr Natt war nach Deutschland gekommen zum Studieren. Aber er hatte irgendwas falsch gemacht mit seinen Papieren. Also hat er erst mal sein Deutsch verbessert und in Restaurants gearbeitet – und ist dabei geblieben. Nach der Heirat taten sich die beiden beruflich zusammen,

— Monicá Natt kommt Gästen zu Recht ziemlich spanisch vor. Ehemann Gurmukh ist wirklich Inder.

arbeiteten jahrelang im selben italienischen Restaurant. Der Traum, von Anfang an: selbständig machen. 1992 ergab sich die Chance in Gelsenkirchen. „Shere Punjab“, der Löwe von Punjab. Er hatte erst seine liebe Not, der Löwe, bis ein neuer Koch kam. Seine Künste sprachen sich herum. Seitdem ist Gurmukh Natt sehr darauf bedacht, die stets wechselnden Köche (drei Jahre Arbeitserlaubnis!) auf den Standard einzuschwören. 2003 zogen sie um in die Elisabethstraße, mitten in der Altstadt. Warme, intensive Farben; gemäßigte Folklore. Die Begrüßung ist, wie immer, freundlich. Dazu gibt es erst einmal herrlich knuspriges Papadom-Brot mit drei verschiedenen Soßen. Nach Chicken Pakoras und Tandoori-roten Champignons als Vorspeise bestellen Kaymer und Kuhna (K.u.K.) klassisch: Chicken Madras für Kaymer, Lamm Jhelfraise für Kuhna. Natürlich wird Nan-Brot aus dem Tonofen dazu gereicht. Reisfreund Kuhna hebt die Brauen, als Kaymer ausgerechnet Kartoffeln zur Beilage wählt. Aber die curcumagelben „Bombay-Potatoes“ erweisen sich als Glücksgriff

– perfekte Textur, wunderbares Aroma. Die Saucen sind ein Gedicht, Kuhna freut sich besonders über frischen Ingwer in seinem Jhelfraise. Die Schärfe moderat, wie gewünscht. Und was sollen sie beim nächsten Mal essen? Herr Natt empfiehlt „Karella“, seine eigene Kreation. Mariniertes Hühnchen aus dem Tandoori-Ofen, mit Spinat gefüllt: „So bleibt es besonders saftig.“ Dazu hausgemachter Panir-Käse. Oder Lamm Bhuna, oder das Byrhani nach Art des Hauses … Nordindische Küche, alles frisch zubereitet, ohne Geschmacksverstärker – das sind die Prinzipien der Küche. Wie sie diese herrlichen Soßen binden? „Tomaten und Zwiebeln“, sagt Herr Natt, „wir verbrauchen 70 bis 100 Kilo Zwiebeln in der Woche.“ Sie haben übrigens ein zweites „Shere Punjab“ in Essen eröffnet. Der Nachteil in Essen: Man muss auf Monicá Natt verzichten. Der Nachteil in Gelsenkirchen: Man muss auf Gurmukh Singh Natt verzichten. Sie teilen sich das auf. Anwesenheit des Chefs oder der Chefin gehört einfach dazu, sagt er. Fotograf Matthias Duschner legt er zum Abschied einen Grundkurs indische Küche nahe, natürlich beim Chef. Kuhna kommt sowieso wieder. Kaymer wahrscheinlich auch. Shere Punjab · Indisches Restaurant Elisabethstraße 7 · Gelsenkirchen-Zentrum Fon (0209) 20 67 63 oder 0172 533 21 49 www.sherepunjab.de Restaurant Mo bis Sa: 12 - 15 Uhr und 17.30 - 23.30 Uhr an Feiertagen 17 - 23 Uhr · (Sonntag Ruhetag)

— Zurückhaltende Folklore prägen das Gelsenkirchener „Shere Punjab“.


GASTRONOMIE

Auslandseinsatz

Exotisch essen Fremde Küche gehört seit langem zum Ruhrgebiet. Auch exotische Restaurants gibt es überall. Aber nicht viele sind so gut, dass sich eine Reise über Stadtgrenzen lohnt. Unsere neuen Restaurant-Tippgeber Kaymer und Kuhna haben drei ausgesucht, die sich über Jahre einen Ruf erarbeitet haben: ein indisches, ein koreanisches und ein tunesisches.

— Spinatgefülltes Tandoori-Hähnchen empfiehlt der Chef des „Shere Punjab“ besonders.

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Ruhr Revue

| Der Löwe von Punjab Die Chefin im „Shere Punjab“ stellt manchen Gast vor ein Rätsel. Sie ist dunkelhäutig, aber richtig indisch sieht sie nicht aus. Und sie spricht ein so perfekt freches Ruhrdeutsch – das passt einfach nicht. In Wahrheit ist Monicá Natt Spanierin, geboren und aufgewachsen in Altenessen. Ihrem Schicksal ist sie bei „Horten“ in die Arme gelaufen – „Liebe auf den ersten Blick. „Dunkelhäutige mochte ich schon immer“, sagt sie. Dass es kein feuriger Spanier war, sondern Herr Gurmukh Singh Natt aus Indien, brachte ihr Leben in neue Bahnen. Herr Natt war nach Deutschland gekommen zum Studieren. Aber er hatte irgendwas falsch gemacht mit seinen Papieren. Also hat er erst mal sein Deutsch verbessert und in Restaurants gearbeitet – und ist dabei geblieben. Nach der Heirat taten sich die beiden beruflich zusammen,

— Monicá Natt kommt Gästen zu Recht ziemlich spanisch vor. Ehemann Gurmukh ist wirklich Inder.

arbeiteten jahrelang im selben italienischen Restaurant. Der Traum, von Anfang an: selbständig machen. 1992 ergab sich die Chance in Gelsenkirchen. „Shere Punjab“, der Löwe von Punjab. Er hatte erst seine liebe Not, der Löwe, bis ein neuer Koch kam. Seine Künste sprachen sich herum. Seitdem ist Gurmukh Natt sehr darauf bedacht, die stets wechselnden Köche (drei Jahre Arbeitserlaubnis!) auf den Standard einzuschwören. 2003 zogen sie um in die Elisabethstraße, mitten in der Altstadt. Warme, intensive Farben; gemäßigte Folklore. Die Begrüßung ist, wie immer, freundlich. Dazu gibt es erst einmal herrlich knuspriges Papadom-Brot mit drei verschiedenen Soßen. Nach Chicken Pakoras und Tandoori-roten Champignons als Vorspeise bestellen Kaymer und Kuhna (K.u.K.) klassisch: Chicken Madras für Kaymer, Lamm Jhelfraise für Kuhna. Natürlich wird Nan-Brot aus dem Tonofen dazu gereicht. Reisfreund Kuhna hebt die Brauen, als Kaymer ausgerechnet Kartoffeln zur Beilage wählt. Aber die curcumagelben „Bombay-Potatoes“ erweisen sich als Glücksgriff

– perfekte Textur, wunderbares Aroma. Die Saucen sind ein Gedicht, Kuhna freut sich besonders über frischen Ingwer in seinem Jhelfraise. Die Schärfe moderat, wie gewünscht. Und was sollen sie beim nächsten Mal essen? Herr Natt empfiehlt „Karella“, seine eigene Kreation. Mariniertes Hühnchen aus dem Tandoori-Ofen, mit Spinat gefüllt: „So bleibt es besonders saftig.“ Dazu hausgemachter Panir-Käse. Oder Lamm Bhuna, oder das Byrhani nach Art des Hauses … Nordindische Küche, alles frisch zubereitet, ohne Geschmacksverstärker – das sind die Prinzipien der Küche. Wie sie diese herrlichen Soßen binden? „Tomaten und Zwiebeln“, sagt Herr Natt, „wir verbrauchen 70 bis 100 Kilo Zwiebeln in der Woche.“ Sie haben übrigens ein zweites „Shere Punjab“ in Essen eröffnet. Der Nachteil in Essen: Man muss auf Monicá Natt verzichten. Der Nachteil in Gelsenkirchen: Man muss auf Gurmukh Singh Natt verzichten. Sie teilen sich das auf. Anwesenheit des Chefs oder der Chefin gehört einfach dazu, sagt er. Fotograf Matthias Duschner legt er zum Abschied einen Grundkurs indische Küche nahe, natürlich beim Chef. Kuhna kommt sowieso wieder. Kaymer wahrscheinlich auch. Shere Punjab · Indisches Restaurant Elisabethstraße 7 · Gelsenkirchen-Zentrum Fon (0209) 20 67 63 oder 0172 533 21 49 www.sherepunjab.de Restaurant Mo bis Sa: 12 - 15 Uhr und 17.30 - 23.30 Uhr an Feiertagen 17 - 23 Uhr · (Sonntag Ruhetag)

— Zurückhaltende Folklore prägen das Gelsenkirchener „Shere Punjab“.


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Auslandseinsatz

Exotisch essen Fremde Küche gehört seit langem zum Ruhrgebiet. Auch exotische Restaurants gibt es überall. Aber nicht viele sind so gut, dass sich eine Reise über Stadtgrenzen lohnt. Unsere neuen Restaurant-Tippgeber Kaymer und Kuhna haben drei ausgesucht, die sich über Jahre einen Ruf erarbeitet haben: ein indisches, ein koreanisches und ein tunesisches.

— Spinatgefülltes Tandoori-Hähnchen empfiehlt der Chef des „Shere Punjab“ besonders.

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Ruhr Revue

| Der Löwe von Punjab Die Chefin im „Shere Punjab“ stellt manchen Gast vor ein Rätsel. Sie ist dunkelhäutig, aber richtig indisch sieht sie nicht aus. Und sie spricht ein so perfekt freches Ruhrdeutsch – das passt einfach nicht. In Wahrheit ist Monicá Natt Spanierin, geboren und aufgewachsen in Altenessen. Ihrem Schicksal ist sie bei „Horten“ in die Arme gelaufen – „Liebe auf den ersten Blick. „Dunkelhäutige mochte ich schon immer“, sagt sie. Dass es kein feuriger Spanier war, sondern Herr Gurmukh Singh Natt aus Indien, brachte ihr Leben in neue Bahnen. Herr Natt war nach Deutschland gekommen zum Studieren. Aber er hatte irgendwas falsch gemacht mit seinen Papieren. Also hat er erst mal sein Deutsch verbessert und in Restaurants gearbeitet – und ist dabei geblieben. Nach der Heirat taten sich die beiden beruflich zusammen,

— Monicá Natt kommt Gästen zu Recht ziemlich spanisch vor. Ehemann Gurmukh ist wirklich Inder.

arbeiteten jahrelang im selben italienischen Restaurant. Der Traum, von Anfang an: selbständig machen. 1992 ergab sich die Chance in Gelsenkirchen. „Shere Punjab“, der Löwe von Punjab. Er hatte erst seine liebe Not, der Löwe, bis ein neuer Koch kam. Seine Künste sprachen sich herum. Seitdem ist Gurmukh Natt sehr darauf bedacht, die stets wechselnden Köche (drei Jahre Arbeitserlaubnis!) auf den Standard einzuschwören. 2003 zogen sie um in die Elisabethstraße, mitten in der Altstadt. Warme, intensive Farben; gemäßigte Folklore. Die Begrüßung ist, wie immer, freundlich. Dazu gibt es erst einmal herrlich knuspriges Papadom-Brot mit drei verschiedenen Soßen. Nach Chicken Pakoras und Tandoori-roten Champignons als Vorspeise bestellen Kaymer und Kuhna (K.u.K.) klassisch: Chicken Madras für Kaymer, Lamm Jhelfraise für Kuhna. Natürlich wird Nan-Brot aus dem Tonofen dazu gereicht. Reisfreund Kuhna hebt die Brauen, als Kaymer ausgerechnet Kartoffeln zur Beilage wählt. Aber die curcumagelben „Bombay-Potatoes“ erweisen sich als Glücksgriff

– perfekte Textur, wunderbares Aroma. Die Saucen sind ein Gedicht, Kuhna freut sich besonders über frischen Ingwer in seinem Jhelfraise. Die Schärfe moderat, wie gewünscht. Und was sollen sie beim nächsten Mal essen? Herr Natt empfiehlt „Karella“, seine eigene Kreation. Mariniertes Hühnchen aus dem Tandoori-Ofen, mit Spinat gefüllt: „So bleibt es besonders saftig.“ Dazu hausgemachter Panir-Käse. Oder Lamm Bhuna, oder das Byrhani nach Art des Hauses … Nordindische Küche, alles frisch zubereitet, ohne Geschmacksverstärker – das sind die Prinzipien der Küche. Wie sie diese herrlichen Soßen binden? „Tomaten und Zwiebeln“, sagt Herr Natt, „wir verbrauchen 70 bis 100 Kilo Zwiebeln in der Woche.“ Sie haben übrigens ein zweites „Shere Punjab“ in Essen eröffnet. Der Nachteil in Essen: Man muss auf Monicá Natt verzichten. Der Nachteil in Gelsenkirchen: Man muss auf Gurmukh Singh Natt verzichten. Sie teilen sich das auf. Anwesenheit des Chefs oder der Chefin gehört einfach dazu, sagt er. Fotograf Matthias Duschner legt er zum Abschied einen Grundkurs indische Küche nahe, natürlich beim Chef. Kuhna kommt sowieso wieder. Kaymer wahrscheinlich auch. Shere Punjab · Indisches Restaurant Elisabethstraße 7 · Gelsenkirchen-Zentrum Fon (0209) 20 67 63 oder 0172 533 21 49 www.sherepunjab.de Restaurant Mo bis Sa: 12 - 15 Uhr und 17.30 - 23.30 Uhr an Feiertagen 17 - 23 Uhr · (Sonntag Ruhetag)

— Zurückhaltende Folklore prägen das Gelsenkirchener „Shere Punjab“.


GASTRONOMIE

— Zur verspielten Exotik des großen Gastraumes gehören auch am dritten Standort des „Sa Rang Bang“ kleine Zebrafinken.

| Scharf auf Bulgogie „Sie sind hier nicht beim Chinesen“, sagt Jesik Kim mit breitem Lächeln. Kaymer und Kuhna sind bis hierhin dem aus der Küche überbrachten dringenden Rat des Chefs, Sang-Yong Kim, gefolgt und haben beide das koreanische „Einsteigermenü“ gewählt. Sie haben als Vorspeisen leckere Röllchen „Kun man du“ gegessen, dann eine angenehm scharfe Sojabohnensuppe und schließlich, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Portion Kimchi, den berühmten fermentierten Kohl mit Chili. Jetzt wäre „Bulgogie“ dran, am Tisch gegartes, mild mariniertes Rindfleisch. Kuhna aber reitet der Teufel. Er hat mitgekriegt, dass das Bulgogie mit Schweinefleisch richtig scharf sei. Kaymer und Kuhna taxieren einander, dann stimmt Kaymer zu: das scharfe! Und Jesik Kim sagt fröhlich: „Sie sind nicht beim Chinesen!“ Heißt: Wo beim Koreaner scharf dransteht, ist’s auch scharf.

Wenig später steht Jesik Kim mit dem zischelnden Bulgogie-Topf am Tisch und erläutert nebenbei das Essbesteck: Metallene statt hölzerner Stäbchen seien üblich in Korea, der Löffel daneben auch. Schüsselchen dicht zum Mund führen, das tut man nicht in Korea. Wer mehr westliches Werkzeug haben möchte, kriegt es. Schließlich serviert Kim das Fleisch, reicht

als Spezialität des Hauses einen vollkörnig gemischten Reis hinzu und zieht sich dezent zurück. Als er wieder auftaucht, ist vom Bulgogie nichts mehr übrig, und Kaymer schaut drein wie eine satte Katze. „Super“, sagt er und bestellt noch ein Bier. Ihm hatte an diesem Tag eine Kombination vorgeschwebt aus Schärfe und Süße. Die war nun deutlich schärfer als gedacht, aber rundum überzeugend. Danach gibt’s eine Portion knusprige Ente mit gehaltvoller Sojasauce. Dass man sie genießt, spricht auch für das scharf-süße Bulgogie: Da brennt nichts nach. Dann kommt der Chef aus der Küche und fragt sehr höflich, ob es geschmeckt habe. Beim Kräutertee mit Sahnehaube und Zimt erzählt Kim, wie seine Eltern

— Das muss sein: Kimchi. Im „Sa Rang Bang“ ist der fermentierte Kohl gar nicht so schrecklich scharf.

— Dies ist das milde Rindfleisch-Bulgogie, Standardelement des vom Chef empfohlenen Einsteiger-Menus.

das „Sa Rang Bang“ 1981 am Essen-Steeler Ruhrufer gegründet haben. Klassische Einwandererstory: Der Vater hatte als Bergmann gearbeitet, die Mutter als Krankenschwester. Ihr „Sa Rang Bang“ war das erste koreanische Restaurant im Ruhrgebiet und hatte bald ein treues Publikum. Die Söhne – San-Yong Kim und Jesik Kim – arbeiteten früh als Köche mit. Seit 1994 ist Sang-Yong Chef und Küchenleiter. Seine Frau, Young-Soon Kim, und Bruder Jesik kümmern sich um die Gäste. Unter denen sind auffällig viele mit Handschlag begrüßte Stammgäste, die das Essen ebenso schätzen wie den Service und die Einrichtung. Die ist auch am (seit 2006) dritten Standort beim Grugapark im gleichen Stil – nicht schwülstig, aber mit Freude am verspielten Ornament.

Auch Käfige mit freundlich piependen Zebrafinken gehören dazu wie vor 30 Jahren. „Sa Rang Bang“ bedeutet übrigens „Versammlungsraum“. Angesichts der vielen versammelten Gäste scheint auch die Bedeutung des Allerwelts-Familiennamens Kim sehr treffend: Gold. Eine Goldgrube hat Bergmann Kim da aufgetan. Die vielen Stammgäste haben übrigens oft ein Stamm-, ein Lieblingsgericht. Kaymer jetzt auch: das scharfe Bulgogie. Sa Rang Bang · Koreanisches Restaurant Joseph-Lennestr. 29 45131 Essen-Rüttenscheid (nähe Gruga) Fon 0201/ 79 03 04 · www.sarangbang.de Restaurant Di bis So: 12 - 15 Uhr und 18 - 24 Uhr Montags geschlossen (außer an Feiertagen)

— Drei Kims (von links): die Brüder Jesik und SanYong und dessen Ehefrau Young-Soon kümmern sich um das Wohl der Gäste im „Sa Rang Bang“.

Goldener Herbst

Restaurant Hülsmannshof Lehnsgrund 14a · 45149 Essen-Margarethenhöhe Telefon: 0201 - 87 125-0 · Telefax: 0201 - 87 125-20 www.huelsmannshof.de Täglich geöffnet von 11 - 24 Uhr

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Ruhr Revue

Der Herbst in der Margarethenhöhe ist einfach unvergleichlich schön. Verbinden Sie doch Ihren Spaziergang mit einem Besuch in unserem Restaurant. In unserem Anwesen aus dem Jahre 1344 serviert Ihnen unser engagiertes Service-Team auf drei lichtdurchfluteten Etagen frische deutsche und internationale Küche und in den Nachmittagsstunden verwöhnen wir Sie mit frischem Kuchen. Unsere vielfältigen Wild- und Gänsespezialitäten können Sie wieder ab November genießen. Ob Hoch-

zeiten, Geburtstage, Jubiläen – wir bieten Ihnen für 20 bis 150 Personen das passende Ambiente. Feiern Sie Ihren „besonderen“ Tag bei uns – wir freuen uns auf Sie. Unser Tipp: Denken Sie bitte rechtzeitig an die Reservierung für Ihre Weihnachts- und Betriebsfeiern!

Restaurant und Museumscafé im Museum Folkwang Kulinarische Impressionen Es wird herbstlich aufgetischt im „Vincent & Paul“: farbig, sinnlich, von verführerischen Aromen begleitet. Frank Heppner ist der Inbegriff der leichten euro-asiatischen Küche, die Gourmets weltweit begeistert. Lassen Sie sich im Vincent & Paul mit gesunder, abwechslungsreicher Küche verwöhnen. Frank Heppners Team um Küchenchef Jan Schlögl schenkt Ihnen neue, nachhaltige Geschmackserlebnisse.

Vincent & Paul Museumsplatz 1, 45128 Essen T +49 201 8845 888 www.vincentpaul-folkwang.de


GASTRONOMIE

— Zur verspielten Exotik des großen Gastraumes gehören auch am dritten Standort des „Sa Rang Bang“ kleine Zebrafinken.

| Scharf auf Bulgogie „Sie sind hier nicht beim Chinesen“, sagt Jesik Kim mit breitem Lächeln. Kaymer und Kuhna sind bis hierhin dem aus der Küche überbrachten dringenden Rat des Chefs, Sang-Yong Kim, gefolgt und haben beide das koreanische „Einsteigermenü“ gewählt. Sie haben als Vorspeisen leckere Röllchen „Kun man du“ gegessen, dann eine angenehm scharfe Sojabohnensuppe und schließlich, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Portion Kimchi, den berühmten fermentierten Kohl mit Chili. Jetzt wäre „Bulgogie“ dran, am Tisch gegartes, mild mariniertes Rindfleisch. Kuhna aber reitet der Teufel. Er hat mitgekriegt, dass das Bulgogie mit Schweinefleisch richtig scharf sei. Kaymer und Kuhna taxieren einander, dann stimmt Kaymer zu: das scharfe! Und Jesik Kim sagt fröhlich: „Sie sind nicht beim Chinesen!“ Heißt: Wo beim Koreaner scharf dransteht, ist’s auch scharf.

Wenig später steht Jesik Kim mit dem zischelnden Bulgogie-Topf am Tisch und erläutert nebenbei das Essbesteck: Metallene statt hölzerner Stäbchen seien üblich in Korea, der Löffel daneben auch. Schüsselchen dicht zum Mund führen, das tut man nicht in Korea. Wer mehr westliches Werkzeug haben möchte, kriegt es. Schließlich serviert Kim das Fleisch, reicht

als Spezialität des Hauses einen vollkörnig gemischten Reis hinzu und zieht sich dezent zurück. Als er wieder auftaucht, ist vom Bulgogie nichts mehr übrig, und Kaymer schaut drein wie eine satte Katze. „Super“, sagt er und bestellt noch ein Bier. Ihm hatte an diesem Tag eine Kombination vorgeschwebt aus Schärfe und Süße. Die war nun deutlich schärfer als gedacht, aber rundum überzeugend. Danach gibt’s eine Portion knusprige Ente mit gehaltvoller Sojasauce. Dass man sie genießt, spricht auch für das scharf-süße Bulgogie: Da brennt nichts nach. Dann kommt der Chef aus der Küche und fragt sehr höflich, ob es geschmeckt habe. Beim Kräutertee mit Sahnehaube und Zimt erzählt Kim, wie seine Eltern

— Das muss sein: Kimchi. Im „Sa Rang Bang“ ist der fermentierte Kohl gar nicht so schrecklich scharf.

— Dies ist das milde Rindfleisch-Bulgogie, Standardelement des vom Chef empfohlenen Einsteiger-Menus.

das „Sa Rang Bang“ 1981 am Essen-Steeler Ruhrufer gegründet haben. Klassische Einwandererstory: Der Vater hatte als Bergmann gearbeitet, die Mutter als Krankenschwester. Ihr „Sa Rang Bang“ war das erste koreanische Restaurant im Ruhrgebiet und hatte bald ein treues Publikum. Die Söhne – San-Yong Kim und Jesik Kim – arbeiteten früh als Köche mit. Seit 1994 ist Sang-Yong Chef und Küchenleiter. Seine Frau, Young-Soon Kim, und Bruder Jesik kümmern sich um die Gäste. Unter denen sind auffällig viele mit Handschlag begrüßte Stammgäste, die das Essen ebenso schätzen wie den Service und die Einrichtung. Die ist auch am (seit 2006) dritten Standort beim Grugapark im gleichen Stil – nicht schwülstig, aber mit Freude am verspielten Ornament.

Auch Käfige mit freundlich piependen Zebrafinken gehören dazu wie vor 30 Jahren. „Sa Rang Bang“ bedeutet übrigens „Versammlungsraum“. Angesichts der vielen versammelten Gäste scheint auch die Bedeutung des Allerwelts-Familiennamens Kim sehr treffend: Gold. Eine Goldgrube hat Bergmann Kim da aufgetan. Die vielen Stammgäste haben übrigens oft ein Stamm-, ein Lieblingsgericht. Kaymer jetzt auch: das scharfe Bulgogie. Sa Rang Bang · Koreanisches Restaurant Joseph-Lennestr. 29 45131 Essen-Rüttenscheid (nähe Gruga) Fon 0201/ 79 03 04 · www.sarangbang.de Restaurant Di bis So: 12 - 15 Uhr und 18 - 24 Uhr Montags geschlossen (außer an Feiertagen)

— Drei Kims (von links): die Brüder Jesik und SanYong und dessen Ehefrau Young-Soon kümmern sich um das Wohl der Gäste im „Sa Rang Bang“.

Goldener Herbst

Restaurant Hülsmannshof Lehnsgrund 14a · 45149 Essen-Margarethenhöhe Telefon: 0201 - 87 125-0 · Telefax: 0201 - 87 125-20 www.huelsmannshof.de Täglich geöffnet von 11 - 24 Uhr

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Der Herbst in der Margarethenhöhe ist einfach unvergleichlich schön. Verbinden Sie doch Ihren Spaziergang mit einem Besuch in unserem Restaurant. In unserem Anwesen aus dem Jahre 1344 serviert Ihnen unser engagiertes Service-Team auf drei lichtdurchfluteten Etagen frische deutsche und internationale Küche und in den Nachmittagsstunden verwöhnen wir Sie mit frischem Kuchen. Unsere vielfältigen Wild- und Gänsespezialitäten können Sie wieder ab November genießen. Ob Hoch-

zeiten, Geburtstage, Jubiläen – wir bieten Ihnen für 20 bis 150 Personen das passende Ambiente. Feiern Sie Ihren „besonderen“ Tag bei uns – wir freuen uns auf Sie. Unser Tipp: Denken Sie bitte rechtzeitig an die Reservierung für Ihre Weihnachts- und Betriebsfeiern!

Restaurant und Museumscafé im Museum Folkwang Kulinarische Impressionen Es wird herbstlich aufgetischt im „Vincent & Paul“: farbig, sinnlich, von verführerischen Aromen begleitet. Frank Heppner ist der Inbegriff der leichten euro-asiatischen Küche, die Gourmets weltweit begeistert. Lassen Sie sich im Vincent & Paul mit gesunder, abwechslungsreicher Küche verwöhnen. Frank Heppners Team um Küchenchef Jan Schlögl schenkt Ihnen neue, nachhaltige Geschmackserlebnisse.

Vincent & Paul Museumsplatz 1, 45128 Essen T +49 201 8845 888 www.vincentpaul-folkwang.de


18.08.2011

9:31 Uhr

GASTRONOMIE

15o?. Okt

Einladung zur Essener Weinmatinee

– SEIT 1883 –

— Aah, Couscous! Hedi Bel Hadj (mit Kellnerin Jana Köberling) lässt niemanden hungrig gehen.

Die 56ste Herbstweinprobe des Weinhandel Bürgerheim am Samstag, den 15.10.2011, von 13 bis 20 Uhr in der Philharmonie Essen

— Ein Kunstwerk aus hauchdünnem Blätterteig: die tunesische Vorspeise „Brik“.

| Kreuzviertel à la tunisienne rin und Bel Hadj machten so großen EinAm Vinckeplatz sieht man sofort, warum druck aufeinander, dass sie schließlich in Die Herbstweinprobe des Weinhandel das Kreuzviertel in Dortmund so beliebt Frankreich heirateten. 1982 kam Hedi Bel B rger heim von 1867 ist seit vielen ist. Ein grüner Fleck, eingerahmt von Hadj nach Dortmund und arbeitete, wie Jahren eine feste Gr §e im EssenerWohnhäusern aus der Zeit um 1900 und zuvor, in der Gastronomie. 1993 eröffnete Weinkalender. Da das Clubhaus? Ge der namensgebenden Heilig-Kreuz-Kirche. er am Vinckeplatz sein „Karthago“, wurde Schrittmacher und Institution des aufstresellschaft Verein seit diesem JahrDas hat etwas Großstädtisches, wie man es nicht an vielen Orten des Ruhrgebiets benden Viertels. Vor einiger Zeit wandelte nicht mehr zur Verf gung steht und findet. Zu diesem Bild gehört ein Lokal auf er das „Karthago“ zum „Mosaique“, mit es in den vergangenen Jah ren auch der Westseite des Platzes, das wiederum stärker französisch-mediterranen Akzenten an seine Kapazit tsgrenzen gesto ? auf den ersten Blick gemütliche Einkehr neben tunesischen Klassikern. verspricht – nicht zuletzt durch eine zeltWas das bedeutet, wollten Kaymer und Freuen Sie sich auf artig überdachte Terrasse, wo man selbst in Kuhna natürlich gemeinsam erfahren, aber ❧ 30 Winzer aus der ganzen Welt Wolkenbruch-Sommern behaglich „draueine kurze sommerliche Auszeit des Res❧ ber 300 Weine ßen“ sitzen kann. Voilà: das „Mosaique“. taurants und folgende Miniurlaube mach(alle Weine bis zum ?Ver Wie Hedi Bel Hadj nach Deutschland ten einen Strich durch diese Rechnung. kaufspreis gekommen ist? „Na, mit dem Flugzeug!“ Das geplante Abendessen fiel aus. Dass von 30 € sind zur Verkostung Okay, aber der Anlass, der Grund? Liebe. Kaymer etwas verpasst hat, weiß Kuhna frei) Eine in Tunesien urlaubende Dortmundetrotzdem – seit dem Arbeitsbesuch mit ❧ ber 100 tolle Weine unter 10 € — Elegante Exotik mit viel Rot und vielen kleinen Lichtern dominiert das „Mosaique“. ❧ ber 50 Premiumweine (gegen eine Proben ? schluckgeb hr im offenen Ausschank) ❧ eine Blindprobe der Super Toskaner ªOrnelaia , ªTignanello , ªSolaia und ªMontever? ro Eintritt: 12,50 €, alle Weine bis 30 € zur freien Verkostung, Premiumweine und Champagner gegen Aufgeld

Da die Eintrittskarten begehrt und limitiert sind, bitten wir um eine verbindliche Vorbestellung per Telefon oder E-Mail.

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM Hohenzollernstra§e 40 ¥ 45128 Essen Tel.: 0201 / 720036 ¥ Fax: 0201 / 7200370 info@derweinhandel.de ¥ www.derweinhan ? Unser

Fotograf Matthias Duschner, als ein Essen überhaupt nicht vorgesehen war. Fürs Fotografieren stellte Hedi Bel Hadj erstmal zwei tunesische Vorspeisen auf den Tisch: „Brik“. Dreieckige, gefüllte Taschen aus wunderbar luftig-knusprigem Blätterteig, kunstvoll aufrecht präsentiert in einer geschlitzten Zitrone. Ob man ihn nun in der Küche fotografieren könne, wo der Chef in jenen Tagen urlaubsbedingt alleine stand? Fast unwirsch entgegnete Bel Hadj, dass jetzt erst mal gegessen werde. „Wird doch kalt sonst!“ Also Kamera und Schreibblock zur Seite und die zarte, elegante Teigtaschenvariante genossen. Vegetarisch mit Ei, Kartoffeln, Käse, Zwiebeln, Spinat und Champignons gefüllt. Es gibt auch Versionen mit Fisch und Krabben. Noch während des Essens stellte die Bedienung einen Teller mit kalten Vorspeisen dazu. Abwehrende Handbewegungen hatten keinen Erfolg. Da sei nichts zu machen: „Wenn der Chef mal angefangen hat …“ Dabei hatte er doch genug zu tun an diesem frühen Abend. Ob man auch noch ein Hauptgericht fotografieren könne, ein Couscous? Ohne

zu essen? Klar, sagte Bel Hadj. Und präsentierte ein üppiges „Couscous Mechoui“, mit Lammfleisch, Hähnchen und „Merguez“-Würstchen. „Wollen Sie nicht wenigstens die Würstchen ...? Ach was, ich stell’ Ihnen den Teller hin – essen Sie, soviel Sie mögen.“ So was lässt Kuhna sich nicht zweimal sagen. Deshalb kann er von diesem Couscous berichten, von den leckeren Würstchen, dem wunderbar zarten Lammfleisch, dem Hartweizengrieß sozusagen „al dente“, ohne in Sauce ertränkt zu sein. Armer Kaymer! Um seinen Kummer nicht noch zu schüren, soll von den verlockenden anderen Gerichten mit Fisch, Hähnchen, Lamm und Kaninchen, von der angenehmen Bistro-Atmosphäre und der Gastfreundschaft des Chefs jetzt gar nicht weiter die Rede sein. ● -na Mosaïque · Tunesisches Restaurant Vinckeplatz 1 · 44139 Dortmund Fon 0231 / 12 23 36 www.restaurant-mosaique.de Restaurant täglich ab 17.30 Uhr · Küche bis 23 Uhr Dienstag Ruhetag

K.u.K. Restauranttipps In vielen Ausgaben hat Anne Rieke unseren Lesern interessante Restaurants vorgestellt. Nun hat sie, wir haben es angekündigt, REVUE und Ruhr verlassen und ist nach München gezogen. Das wird sie sicher täglich büßen, bei Weißwürscht, Bier und Brezn. Unterdessen haben wir beschlossen, dass es zwei gestandene Mannsbilder braucht, um ihre Aufgabe zu übernehmen. Andreas Kaymer (li.) und Martin Kuhna, beide dem guten Essen innig zugetan, suchen Restaurants aus, die wir Ihnen empfehlen können. Und wenn es geht, nehmen wir gemeinsam, K.u.K., Kostproben von der Karte; die Geschmäcker sind verschieden, und zwei schmecken mehr als einer. A propos: Über Tipps von unseren Lesern würden wir uns sehr freuen. Wir könnten einige davon für künftige Artikel aufgreifen und die übrigen einfach an dieser Stelle weiterleiten. In diesem Sinne: Prosit – auf gute Zusammenarbeit! K.u.K.

Top Cit y & Count r y Line Hotel Ess e ne r Hof in E ss e n

First choice – second home Im liebenswerten 4-Sterne-Haus mit Tradition wohnen Sie in bester Innenstadtlage. Die bequemen Anreisemöglichkeiten mit Bahn, PKW oder Flugzeug zeichnen die Lage ebenso aus wie die Nähe zur Innenstadt. Neben Allergiker-Zimmern bieten wir Ihnen auch Wellness-Zimmer mit eigener Dampfsauna für den Einklang von Körper und Seele. Wir verfügen über 4 Langzeitappartements mit Küche und allen Vorzügen eines 4-Sterne-Hotels. Unser Hotel ist außerdem mit W-LAN, DSL Highspeed Internet, Klimaanlage sowie kostenlosem Sky TV ausgestattet. Das Restaurant Essener Hof überzeugt mit frischer regionaler Kochkultur und einem modernen internationalen Einfluss. Genießen Sie den Ausklang des Abends in unserer Bar Moonlight Express; sie lädt mit ihrem Ambiente zum stimmungsvollen Verweilen ein. Festliche Bankette und Seminare bis zu 100 Personen. 123 Hotelzimmer 4 Langzeitappartements 5 Bankettsäle TOP CCL Hotel Essener Hof Am Handelshof 5 45127 Essen Tel.: 0201 / 24 25 – 0 e-Mail: hotel@essener-hof.com www.essener-hof.com

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15o?. Okt

Einladung zur Essener Weinmatinee

– SEIT 1883 –

— Aah, Couscous! Hedi Bel Hadj (mit Kellnerin Jana Köberling) lässt niemanden hungrig gehen.

Die 56ste Herbstweinprobe des Weinhandel Bürgerheim am Samstag, den 15.10.2011, von 13 bis 20 Uhr in der Philharmonie Essen

— Ein Kunstwerk aus hauchdünnem Blätterteig: die tunesische Vorspeise „Brik“.

| Kreuzviertel à la tunisienne rin und Bel Hadj machten so großen EinAm Vinckeplatz sieht man sofort, warum druck aufeinander, dass sie schließlich in Die Herbstweinprobe des Weinhandel das Kreuzviertel in Dortmund so beliebt Frankreich heirateten. 1982 kam Hedi Bel B rger heim von 1867 ist seit vielen ist. Ein grüner Fleck, eingerahmt von Hadj nach Dortmund und arbeitete, wie Jahren eine feste Gr §e im EssenerWohnhäusern aus der Zeit um 1900 und zuvor, in der Gastronomie. 1993 eröffnete Weinkalender. Da das Clubhaus? Ge der namensgebenden Heilig-Kreuz-Kirche. er am Vinckeplatz sein „Karthago“, wurde Schrittmacher und Institution des aufstresellschaft Verein seit diesem JahrDas hat etwas Großstädtisches, wie man es nicht an vielen Orten des Ruhrgebiets benden Viertels. Vor einiger Zeit wandelte nicht mehr zur Verf gung steht und findet. Zu diesem Bild gehört ein Lokal auf er das „Karthago“ zum „Mosaique“, mit es in den vergangenen Jah ren auch der Westseite des Platzes, das wiederum stärker französisch-mediterranen Akzenten an seine Kapazit tsgrenzen gesto ? auf den ersten Blick gemütliche Einkehr neben tunesischen Klassikern. verspricht – nicht zuletzt durch eine zeltWas das bedeutet, wollten Kaymer und Freuen Sie sich auf artig überdachte Terrasse, wo man selbst in Kuhna natürlich gemeinsam erfahren, aber ❧ 30 Winzer aus der ganzen Welt Wolkenbruch-Sommern behaglich „draueine kurze sommerliche Auszeit des Res❧ ber 300 Weine ßen“ sitzen kann. Voilà: das „Mosaique“. taurants und folgende Miniurlaube mach(alle Weine bis zum ?Ver Wie Hedi Bel Hadj nach Deutschland ten einen Strich durch diese Rechnung. kaufspreis gekommen ist? „Na, mit dem Flugzeug!“ Das geplante Abendessen fiel aus. Dass von 30 € sind zur Verkostung Okay, aber der Anlass, der Grund? Liebe. Kaymer etwas verpasst hat, weiß Kuhna frei) Eine in Tunesien urlaubende Dortmundetrotzdem – seit dem Arbeitsbesuch mit ❧ ber 100 tolle Weine unter 10 € — Elegante Exotik mit viel Rot und vielen kleinen Lichtern dominiert das „Mosaique“. ❧ ber 50 Premiumweine (gegen eine Proben ? schluckgeb hr im offenen Ausschank) ❧ eine Blindprobe der Super Toskaner ªOrnelaia , ªTignanello , ªSolaia und ªMontever? ro Eintritt: 12,50 €, alle Weine bis 30 € zur freien Verkostung, Premiumweine und Champagner gegen Aufgeld

Da die Eintrittskarten begehrt und limitiert sind, bitten wir um eine verbindliche Vorbestellung per Telefon oder E-Mail.

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM Hohenzollernstra§e 40 ¥ 45128 Essen Tel.: 0201 / 720036 ¥ Fax: 0201 / 7200370 info@derweinhandel.de ¥ www.derweinhan ? Unser

Fotograf Matthias Duschner, als ein Essen überhaupt nicht vorgesehen war. Fürs Fotografieren stellte Hedi Bel Hadj erstmal zwei tunesische Vorspeisen auf den Tisch: „Brik“. Dreieckige, gefüllte Taschen aus wunderbar luftig-knusprigem Blätterteig, kunstvoll aufrecht präsentiert in einer geschlitzten Zitrone. Ob man ihn nun in der Küche fotografieren könne, wo der Chef in jenen Tagen urlaubsbedingt alleine stand? Fast unwirsch entgegnete Bel Hadj, dass jetzt erst mal gegessen werde. „Wird doch kalt sonst!“ Also Kamera und Schreibblock zur Seite und die zarte, elegante Teigtaschenvariante genossen. Vegetarisch mit Ei, Kartoffeln, Käse, Zwiebeln, Spinat und Champignons gefüllt. Es gibt auch Versionen mit Fisch und Krabben. Noch während des Essens stellte die Bedienung einen Teller mit kalten Vorspeisen dazu. Abwehrende Handbewegungen hatten keinen Erfolg. Da sei nichts zu machen: „Wenn der Chef mal angefangen hat …“ Dabei hatte er doch genug zu tun an diesem frühen Abend. Ob man auch noch ein Hauptgericht fotografieren könne, ein Couscous? Ohne

zu essen? Klar, sagte Bel Hadj. Und präsentierte ein üppiges „Couscous Mechoui“, mit Lammfleisch, Hähnchen und „Merguez“-Würstchen. „Wollen Sie nicht wenigstens die Würstchen ...? Ach was, ich stell’ Ihnen den Teller hin – essen Sie, soviel Sie mögen.“ So was lässt Kuhna sich nicht zweimal sagen. Deshalb kann er von diesem Couscous berichten, von den leckeren Würstchen, dem wunderbar zarten Lammfleisch, dem Hartweizengrieß sozusagen „al dente“, ohne in Sauce ertränkt zu sein. Armer Kaymer! Um seinen Kummer nicht noch zu schüren, soll von den verlockenden anderen Gerichten mit Fisch, Hähnchen, Lamm und Kaninchen, von der angenehmen Bistro-Atmosphäre und der Gastfreundschaft des Chefs jetzt gar nicht weiter die Rede sein. ● -na Mosaïque · Tunesisches Restaurant Vinckeplatz 1 · 44139 Dortmund Fon 0231 / 12 23 36 www.restaurant-mosaique.de Restaurant täglich ab 17.30 Uhr · Küche bis 23 Uhr Dienstag Ruhetag

K.u.K. Restauranttipps In vielen Ausgaben hat Anne Rieke unseren Lesern interessante Restaurants vorgestellt. Nun hat sie, wir haben es angekündigt, REVUE und Ruhr verlassen und ist nach München gezogen. Das wird sie sicher täglich büßen, bei Weißwürscht, Bier und Brezn. Unterdessen haben wir beschlossen, dass es zwei gestandene Mannsbilder braucht, um ihre Aufgabe zu übernehmen. Andreas Kaymer (li.) und Martin Kuhna, beide dem guten Essen innig zugetan, suchen Restaurants aus, die wir Ihnen empfehlen können. Und wenn es geht, nehmen wir gemeinsam, K.u.K., Kostproben von der Karte; die Geschmäcker sind verschieden, und zwei schmecken mehr als einer. A propos: Über Tipps von unseren Lesern würden wir uns sehr freuen. Wir könnten einige davon für künftige Artikel aufgreifen und die übrigen einfach an dieser Stelle weiterleiten. In diesem Sinne: Prosit – auf gute Zusammenarbeit! K.u.K.

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Ruhr Revue

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