GRÜN INVESTIEREN 2011 -Das Magazin

Page 1

+ Photovoltaik + Windkraft + Wasser + Biogas + Holz + Geothermie +

GRÜN INVESTIEREN 2011 Welche Erneuerbaren Energien für Anleger besonders interessant sind

www.wmd-brokerchannel.de Printausgabe Ausgabe - August 2011 - 10 €


Kapitalmarktrecht. Sonst nichts. www.gk-law.de

Fondskonzeption

Gündel & Katzorke Rechtsanwalts GmbH Theaterplatz 9 37073 Göttingen

Prospektierung

Tel.: +49 551 443-43 Fax: +49 551 443-30 E-Mail: info@gk-law.de Internet: www.gk-law.de

BaFin-Beratung


Editorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Erneuerbare Energien haben im ersten Halbjahr 2011 erstmals mehr als ein Fünftel des Strombedarfs in Deutschland gedeckt. Laut Umweltminister Röttgen sind Investitionen in erneuerbare Energien sicher und sie sind Investitionen in eine zukunftsfähige Energieversorgung. Mit der Verabschiedung der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes vor der Sommerpause hat die Bundesregierung unterstrichen, dass sie den Weg des Ausbaus und der zunehmenden System- und Marktintegration der Erneuerbaren Energien konsequent weiter beschreiten will. Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien wuchsen 2010 um mehr als ein Drittel auf 211 Milliarden US-Dollar an. Politische Ziele und Förderpolitiken sind weiterhin zentral für den Ausbau der erneuerbaren Energien und existieren bereits in mindestens 191 Ländern auf Staatenebene. Ein wachsendes Engagement ist in Entwicklungs- und Schwellenländern zu beobachten. Windenergie verzeichnete 2010 den größten weltweiten Zubau, gefolgt von Wasserkraft und Photovoltaik. Erstmals wurde jedoch in Europa mehr Photovoltaik- als Wind-Kapazität zugebaut. Der Zubau an Photovoltaik in Deutschland in 2010 überstieg den insgesamt weltweiten

Zubau aus dem Jahr 2009, sodass Deutschland im Bereich der netzgebundenen Photovoltaik globaler Spitzenreiter war. In 2010 wurde nur in China mehr in neue Stromerzeugungs-Kapazität aus Erneuerbaren investiert als in Deutschland, ihnen folgte USA auf Rang 3. Die Bedeutung Erneuerbarer Energien wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. So soll bis 2020 der Anteil des Ökostroms nach dem Willen der Bundesregierung auf 35 Prozent steigen. Eine Vielzahl der Projekte sind privat finanziert. Wie Privatanleger und Institutionelle hier in den verschiedensten Kapitalanlagen investieren können und welche Besonderheiten es zu beachten gilt, lesen Sie hier, in der aktuellen Print- Ausgabe des wmd-brokerchannel „Grün investieren 2011“. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, gute Entscheidungen und viel Erfolg! Ihr Team vom wmd-brokerchannel Friedrich A. Wanschka, Astrid Klee, Matthias Heß, Maren Richter, Martin Witt und Tobias Strenk

Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews unter www.wmd-brokerchannel.de 3


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

17 Prozent Anteil der Erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs in 2010 Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs in Deutschland ist auch im Jahr 2010 weiter gestiegen: Die Erneuerbaren tragen mit 102,3 (2009: 95) Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) inzwischen 17 (16,4) Prozent zum Strombedarf bei, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute auf Grundlage erster Schätzungen für das Jahr 2010 mit. “Erfreulicherweise stellen die Erneuerbaren Energien einen immer größeren Anteil am deutschen Strombedarf”, so Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Aufgrund der überwiegend schwankenden Produktion und der fehlenden Speichertechnologien seien die Erneuerbaren allerdings noch weit davon entfernt, ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen.

So ging der Anteil der Windenergie, die auch in Zukunft den größten Anteil an Erneuerbaren Energien stellen soll, nach Angaben des Branchenverbandes trotz des weiteren Zubaus von Windenergieanlagen in diesem Jahr leicht um drei Prozent zurück. Grund hierfür ist das insgesamt schwache Windjahr 2010. Die Photovoltaik trug zwei Prozent zur Deckung des Strombedarfs in Deutschland bei. Über die EEG4

Umlage wird Solarstrom die Verbraucher allerdings allein im Jahr 2010 mindestens 3,3 Milliarden Euro kosten. 2011 wird dieser Betrag um mehr als das Doppelte auf 6,8 Milliarden Euro steigen. Über 50 Prozent der EEG-Umlage werden damit im kommenden Jahr in die Förderung der Photovoltaik fließen – trotz ihres eher geringen Anteils. “Diese Zahlen zeigen erneut die Notwendigkeit einer stärkeren Marktintegration der Erneuerbaren Energien, wenn wir die Kosten im Griff behalten und die Verbraucher nicht über Gebühr belasten wollen”, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark müsse außerdem ein sinnvolles Spektrum an Anlagengrößen von der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu zentralen Großkraftwerken für die Grundlastversorgung umfassen, betonte Müller. Die Zahlen im Einzelnen: An erster Stelle lag 2010 nach BDEWBerechnungen erneut die Windenergie: Trotz eines leichten Rückgangs kam sie auf einen Anteil von 6,2 (2009: 6,7) Prozent. Es folgte die Biomasse mit 4,7 (4,4) Prozent und die Wasserkraft mit 3,2 Prozent (3,3. Einen Zuwachs gab es auch bei der Photovoltaik, die 2,0 (1,1) Prozent Strom lieferte. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken betrug 0,8 (0,9) Prozent. BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.


Impressum Verlag und Herausgeber: wmd Verlag GmbH Wiesseer Straße 126 83707 Bad Wiessee Tel: +49 (0)8022 – 187110 Fax: +49 (0)8022 – 1871129 info@wmd-verlag.de www.wmd-brokerchannel.de Geschäftsführung: Friedrich A. Wanschka Chefredaktion: Friedrich A. Wanschka Layout: Astrid Klee Foto: fotolia, adpic Handelsregister: HRB 165643 Amtsgericht München Steuer-Nummer: 139/142/50247 Ust.- IdNr. DE 812638572 Bankverbindung: Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling BLZ 711 500 00, Kto. 24364 Verkaufspreis: 10 Euro

Der Tresor für Ihren Euro Eine professionelle Immobilienbeteiligung in München • Deutschland-Zentrale von Philip Morris am Büroimmobilienstandort Nr. 1, München • Vierteljährliche Auszahlungen von 6 % p. a. bei einem Gesamtmittelrückfluss von 178 % geplant • Inflationsschutz durch indexierte Mietverträge Für weitere Informationen fragen Sie Ihren Anlageberater. Oder fordern Sie unverbindlich unser Exposé an unter 040 38022-4444 / tresor@mpc-capital.com

www.mpc-capital.de KRISENSICHER

Vertriebsleitung: Matthias Heß wmd Verlag GmbH Kattunbleiche 31a 22041 Hamburg Tel: +49 (0)40 2841083-21 m.hess@wmd-verlag.de Technische Umsetzung / Produktion: wmd Verlag GmbH Astrid Klee Wiesseer Straße 126 83707 Bad Wiessee Tel: +49 (0)8022 – 187110 Fax: +49 (0)8022 – 1871129 info@wmd-verlag.de

Der Verleger übernimmt keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor dem Verleger das ausschließliche Verlagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts. Dieses Recht bezieht sich insbesondere auch auf das Recht, das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere Datenbanken aufzunehmen. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.

Grundlage des öffentlichen Angebotes und der Beteiligung an der Fondsgesellschaft ist einzig der Verkaufsprospekt, dessen Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung gestattet wurde. Dieser ist bei dem Anbieter der Beteiligung, der MPC Capital Investments GmbH, erhältlich. Es handelt sich um eine unternehmerische Beteiligung, die Risiken unterliegt. Diese werden in dem Verkaufsprospekt ausführlich dargestellt.


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Anzahl grüner Beteiligungen weiter auf hohem Niveau

67 Investments ohne Börsenkursschwankungen gelistet Die greenValue GmbH, Betreiberin des unabhängigen Informationsportals www.greenvalue.de, hat in einer aktuellen Statistik grüne Beteiligungsangebote untersucht. Zum Stichtag werden 67 Investments angeboten. Als geschlossene Fonds sind 45 Angebote konzipiert, 22 als festverzinsliche Beteiligungen (u.a. Genussrechte oder Anleihen). Das Gesamtvolumen der Beteiligungen beträgt 2,9 Mrd. Euro. Davon entfallen 1,5 Mrd. Euro auf geschlossene Fonds, auf festverzinsliche Beteiligungen 1,4 Mrd. Euro. Der Anteil "Festverzinslicher" hat am stichtagsbezogenen Gesamtvolumen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Heute sind rd. 49 % des gesamten Investitionsvolumens Genussrechten & Co. zuzuordnen, vor zwei Jahren waren es rd. 23 %. "Gerade in turbulenten Börsenzeiten setzen private und institutionelle Anleger auf Investments, die frei von Kursschwankungen sind. Gepaart mit sehr guten gesetzlichen Rahmenbedingungen in

vielen Ländern Europas, können grüne Beteiligungen eine gute, mit unternehmerischen Chancen und Risiken verbundene Investmentalternative sein", sagt Daniel Kellermann, geschäftsführender Gesellschafter der greenValue GmbH. Die Mindestinvestitionen aktueller Beteiligungen liegen zwischen 1.000 und 50.000 Euro. Geschlossene Fonds ermöglichen dem Anleger ein Engagement ab durchschnittlich 9.950 Euro. "Festverzinsliche" können im Schnitt mit 4.000 Euro gezeichnet werden. Auffallend ist der Trend hin zu kürzeren Laufzeiten. Mit durchschnittlich 15 Jahren ist sie bei geschlossenen Fonds länger als bei festverzinslichen Beteiligungen (vier Jahre). Auch in den Assetklassen ist Bewegung. Investitionen in Onshore-Windparks sind wieder über geschlossene Fonds möglich. "Festverzinsliche" bieten zudem Investments in Projektentwicklungen von Offshore-Windenergievorhaben an. Eine Handvoll Green Buildings ermöglicht Sachwertinvestitionen in nachhaltige Immobilien. Nischensegmente wie Geothermie und Recycling gruppieren sich ebenfalls neben dem unangefochtenen Spitzenreiter Photovoltaik. Die Verteilung des Gesamtmarktes kann unter www.greenvalue.de/download abgerufen werden.

6


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

KfW Entwicklungsbank hebt 90 Prozent ungenutztes Potential für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Afrika • Große Chancen für Wirtschaft und Entwicklung: Durch Energieausbau Armut reduzieren • Vision einer Energiepartnerschaft mit Nordafrika In Afrika sind Schätzungen zufolge etwa 90 Prozent des Potenzials an regenerativen Energien noch ungenutzt. Während Deutschland gerade dabei ist, eine Energiewende herbeizuführen, hat der südliche Nachbarkontinent die Möglichkeit, direkt auf die klimaschonenden erneuerbaren Energien zu setzen: Ob große Flüsse und Seen, heiße Zonen, vulkanische Gräben und Luftströme, auf eine oder mehrere erneuerbare Energien kann überall in Afrika zugegriffen werden. Vor allem das Potenzial an Sonnenenergie, die heute noch deutlich teuer ist als andere Energieformen, ist groß. Ebenso die Möglichkeiten der Nutzung von Wasser- und Windenergie sowie in einigen Gegenden die Geothermie. "Wir werden unsere Angebote zur Finanzierung von erneuerbaren Energien auch in Afrika weiter verstärken, denn die Möglichkeiten zu ihrem Einsatz dort sind vielversprechend", sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Ban-

kengruppe. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt bereits verschiedene Partnerländer in Afrika dabei, ihre Kapazitäten an erneuerbaren Energien zu erweitern. Allein im Jahr 2010 sagte die KfW Entwicklungsbank zur Förderung erneuerbarer Energien 150 Mio. EUR für Subsahara-Afrika und noch einmal 200 Mio. EUR für den Norden des Kontinents zu. Die KfW-Tochter DEG sagte im selben Jahr noch einmal mehr als 100 Mio. EUR für Erneuerbare-Energien-Projekte privater Unternehmen zu. Energie ist nötig, um Millionen von Menschen in Afrika mit Strom zu versorgen, die heute noch keinen Zugang dazu haben. Mit Hilfe der Energie wird die Wirtschaft auf dem Kontinent weiter gestärkt und die Armut nachhaltig bekämpft. Durch die Sonnenenergie der Sahara ließe sich theoretisch die gesamte Erde mit Energie versorgen. Die KfW Entwicklungsbank setzt deshalb auch auf die Vision einer Energiepartnerschaft zwischen Europa und Nordafrika und fördert Windparks zum Beispiel in Ägypten oder solarthermische Anlagen in Marokko.

7


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

FinanzBusinessTV SOLARFONDS 2011:

Hermann Klughardt

Gerhard Krall

Roland Jungtorius

Friedrich A.Wanschka

Photovoltaikanlagen: Jetzt investieren? Video-Diskussionsrunde mit Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Coll. GmbH, Gerhard Krall, Geschäftsführer GSI Fonds GmbH & Co. KG und Roland Jungtorius, Geschäftsleiter Vertrieb SolVentus Konzeptions- und Vertriebs GmbH. Moderation: Friedrich A. Wanschka, wmd-brokerchannel wmd: Was sind das für Schlagzeilen für erneuerbare Energien? Medien berichten über Millionenverluste, Personalabbau und Pleiteangst in der Solarindustrie. Was ist denn da am Markt los, Herr Jungtorius?

Jungtorius: Man muss sich fragen wo diese Pleiten und der Personalabbau stattfinden werden? Und das ist ganz klar in der Produktion. In Deutschland wurden die Produktionskapazitäten sehr stark erhöht, was zu einer Preissenkung führt und weltweit, besonders in China und Japan wird eben auch 8

sehr stark und kostengünstig produziert. Deshalb sind die Preise insgesamt stark nach unten gegangen und die Kostensituation bei den Produzenten in Deutschland ist somit dementsprechend negativ. Man sieht dass ja auch an den Börsen, die Unternehmen, die im Produktionsbereich tätig sind, alle vier, fünf Großen, sind alle in schiefen Zahlen. Meiner Meinung nach wird es künftig gerade in Deutschland weniger Produzenten geben. wmd: Welche Auswirkungen hat diese Situation denn auf Solarfonds, die Sie anbieten?

Krall: Keine unmittelbaren, denn wir kaufen ja fertige Parks, die meist schon kurz vor Fertigstellung sind, zu festen Preisen. Damit kann der Anleger natürlich eine sichere Rendite erwarten, weil er feste


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Einspeiseerlöse bekommt. Auf Dauer bedeutet das aber auch bei der Produktion, dass die Preise bei den Modulen niedriger werden. Mehr Wettbewerb aus Südostasien bedeutet letztlich auch niedrigere Preise, das schafft wieder Möglichkeiten in Deutschland auch die Förderung weiter abzusenken. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass weiterhin geforscht werden muss. Gerade Deutschland ist sehr stark in der Forschung von Solarzellen. Das wird in Südostasien weniger gemacht.

Photovoltaik, also Umwandlung des Sonnenlichts in Strom. Hier ist einfach folgendes passiert, dass auf die Photovoltaik zurückgegriffen werden muss und somit kein solarthermisches Kraftwerk sondern ein photovoltaikes Kraftwerk, entsteht. Es sind nicht alte oder neue Technologien, sondern zwei vollkommen unterschiedliche Technologien. Ich glaube aber, dass dieser Fall auf einen Planungsfehler zurückzuführen ist und kein Technologiefehler vorliegt. Krall: Wir haben bereits seit 25 Jahren Erfahrungen mit Solarmodulen aber nicht mit Solarthermie. Diese Solarmodule sind höchst effizient, was Tests von deutschen Modulen, die bereits 26 Jahre alt waren, bewiesen haben, denn diese bringen nach dieser langen Zeit noch immer 92% ihrer Nennleistung. Von daher eine sehr verlässliche und ausgereifte Technologie. Das sie noch besser werden kann, davon ist auszugehen. Aber die heutige Technologie ist so, dass man durchaus darauf setzen sollte.

Klughardt: Die Frage einer solchen Schlagzeile ist doch, welche Investoren interessieren sich denn für Solaraktien und welche Investoren interessieren sich für die Anlage in Solarparks? Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Themen. Die Investoren, die Aktien von Solarunternehmen erwarben, haben bei solchen Schlagzeilen zu Recht Probleme. Diejenigen, die aber in Solarparks investieren, können sich freuen, da durch die zurückgehenden Preise die Rentabilität solcher Anlagen noch besser wurde. So haben sich seit 2006 die Anlagenpreise genau wie die Einspeisevergütung mehr als halbiert, was ich für den richtigen Weg halte. Alleine deswegen sollte man solche Schlagzeilen differenziert betrachten. wmd: Auf welchen Stand ist die Technik derzeit für professionelle Solaranlagen? Wir hatten ja gerade die Meldung, dass in den USA für die größte Solaranlage der Welt, die neue deutsche Technik nicht funktionierte und deshalb wieder auf eine ältere, bewährte Technik umgerüstet werden musste. Klughardt: Ich würde nicht von älterer oder neuer Technik sprechen. Was ursprünglich in den USA geplant war, ist ein solarthermisches Kraftwerk. D.h. Bündelung der Sonnenstrahlen, Erhitzung einer Flüssigkeit um daraus über Generatoren und Turbinen Strom zu erzeugen. Die andere Technologie ist

Jungtorius: Das ist absolut auch meine Meinung. Photovoltaik oder die Solarthermie sind durchaus zwei völlig unterschiedliche Dinge. Das eine ist auch normalerweise dazu gedacht um 30% Wärme auch noch zu gewinnen. Solche Kraftwerke werden hauptsächlich in der Wüste eingesetzt. In Marokko und auch in der Wüste im Süden von Spanien werden solche Kraftwerke getestet und auch die Stadtwerke München sind daran beteiligt solche Kraftwerke zu installieren und dann über Leitungsnetze den Münchnern zur Verfügung zu stellen. Also solche Planungen laufen ja schon. Nur dass die Technik noch nicht komplett ausgereift ist, sieht man daran, dass man auch mit den Leitungsnetzen noch keine Erfahrung hat und dass es natürlich auch Probleme mit der Hitze gibt. Denn wenn es zu heiß wird, können solche Anlagen eben auch nicht funktionieren, je nachdem wie diese ausgerichtet sind, wie sie geplant sind. Da schließe ich mich Herrn Klughardt an, dass es sicher ein Planungsfehler gewesen ist. Die Photovoltaik ist mehr als ausgereift und die Preise haben sich in den letzten Jahren teilweise gedrittelt, was jetzt für eine gute Rentabilität sorgt. wmd: Werden die Preise dennoch weiter fallen? Jungtorius: Wir sind da schon sehr weit unten. Aber viel weiter runter geht es auch nicht mehr, weil die Hersteller selbst in China nicht mehr viel daran verdienen. 9


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Klughardt: Ich sehe durchaus noch kostensenkungspotentiale. Man darf sich nicht nur die Module ansehen, die zwar sicher einen großen Teil ausmachen. Sie sind deutlich effizienter und günstiger geworden in den letzten Jahren. Aber ein Solarpark besteht ja noch aus anderen Komponenten: Wechselrichter, Transformatoren, Leitungen, Untergestelle und ähnliches. Man muss letztlich das Komplettsystem sehen. Und im Gesamtsystem eines Photovoltaikparks sind durchaus noch kostensenkungspotentiale. Wir werden hier insbesondere die Effizienzsteigerungen noch deutlicher zu spüren bekommen. Module werden effizienter und es wird nicht mehr lange dauern und wir werden in Deutschland die Grid Parity erreicht haben. In Südeuropa können wir sie heute schon erreichen. Man muss immer nur sehen, mit welchem Strompreis konkurriert man, da bei fallenden Anlagenpreisen und steigenden Strompreisen der Schnittpunkt zwangsläufig irgendwann kommt. Hier müssen wir hinkommen, dann brauchen wir künftig auch keine staatlichen Förderungen mehr. wmd: Sieht der Markt in Deutschland genauso aus, Herr Krall? Krall: Ja, wir haben auch hier noch kostensenkungspotential. Noch vor ein paar Jahren haben wir Performance Ratios, also das Verhältnis was theoretisch an Sonnenstrahlen auftrifft zudem was tatsächlich in elektrischer Energie umgewandelt ist, von 7580% gesehen. Heutzutage ist ein Park schlecht, wenn er weniger als 85% Performance Ratio bringt. Wir werden in 1-2 Jahren deutlich über 90% sein. Von daher sind noch Potentiale da. Wir glauben, man kann auch weiterhin in Deutschland gut Energie produzieren mit Solaranlagen.

wmd: Wo sind denn für sie die richtigen oder die besten Regionen für künftige Solarparks?

Klughardt: Richtig oder Falsch? Das geht nach Anlegerprämissen. Für einen deutschen Anleger kann Deutschland das richtige Investitionsland sein, obwohl hier die Sonne weniger scheint. Wir selber präferieren Südeuropa, weil dort höhere Erträge zu erzielen sind. Viele deutsche Anleger sagen, wir möchten nicht ins Ausland, wir möchten in Deutschland bleiben und nehmen dafür eine etwas geringere Rendite in Kauf. Deswegen kann man nicht von richtig oder falsch sprechen. Man muss das Asset beherrschen und den Gesamtprozess beherrschen. Wenn man das schafft, ist das egal ob Sie in Deutschland, Spanien, Italien oder Frankreich oder sogar in die USA investieren. Richtig oder falsch gibt es da nicht. Krall: Das sehen wir genauso. Klar, wir errichten deutsche Solaranlagen und finden deswegen diese auch für besonders vorteilhaft und sicher. Aber wie Herr Klughardt schon sagt, in Südeuropa scheint die Sonne doch ein Stückchen mehr und man kann schon etwas höhere Renditen erzielen. Aus unserer Sicht: der Mix macht es! wmd: Scheint die Sonne nicht auch in Deutschland unterschiedlich und sind deshalb Solarparks im Süden rentabler als im Norden?

Copyright by GSI Fonds GmbH & Co. KG

10

Krall: Wir hören dieses Thema immer wieder. Aber letztlich ist die Rendite immer im Verhältnis von Kosten und Ertrag zu sehen. In Freiburg scheint die Sonne angeblich am stärksten und am häufigsten in Deutschland, aber die Grundstückspreise sind auch sehr viel höher, als wenn sie in andere Regionen in


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Deutschland investieren. Das wird dadurch nicht ausgeglichen. Der Standort muss passen, das Verhältnis von Grundstückskosten auf der sie die Anlage errichten, zu dem was an Ertrag zu erzielen ist. wmd: Herr Jungtorius, wie groß ist denn der Markt für Solaranlagen? Kann man überall Solaranlagen aufbauen und wie viel Solarstrom kann der Markt vertragen? Jungtorius: Das ist eine sehr schwierige Frage. Der Markt ist eigentlich unendlich. In Deutschland habe ich zwar eine geringere Rendite aber hier bin ich mir wirklich sicher, dass unsere Gesetze halten. Also nachträglich ist tatsächlich noch keines geändert worden. Das ist ja auch was Feines. Und wenn man eine Rendite erzielt, die bei 5, 6 oder 7 % liegt, das ist ja auch nichts Schlechtes. Jetzt weltweit zu schauen, das ist eine Frage des Vertrauens. Man kann ja versuchen alles zu machen, dann wird man es überall ein bisschen gut machen aber nirgendwo richtig gut, d.h. man muss sich konzentrieren. Deshalb sehen wir das ähnlich wie Herr Klughardt, wir konzentrieren uns auf Italien. Wir begleiten andere größere Investoren bei Projektierungen in anderen Ländern wie der Ukraine oder auch andere Märkte, die sich da entwickeln werden, besonders Osteuropa. Auch wenn die Regionen von der Sonnen - Einstrahlung her schlechter sind. Aber wenn die Rahmenbedingungen politisch passen, es von den Geldgebern her passt, wenn die Einspeisevergütungen stimmen, kann auch dort ein Ertrag sehr groß sein. Das hat also tatsächlich etwas mit dem Verhältnis vom Grundstückspreis und den Anlagekosten und Einspeisevergütungen zu tun. Hier eine Grenze zu setzen ist eine Frage des Unternehmertums. wmd: Wie sicher ist denn die derzeitige Einspeisevergütung in Italien, Herr Klughardt? Klughardt: Es wird immer wieder kolportiert dass in Südeuropa ja immer alles so schlimm sei und die Gesetze nicht halten und was passiert, wenn die Italiener sagen, wir müssen sparen und wir senken die Einspeisevergütung? Zunächst muss man sagen, wir sind im europäischen Rechtsraum und nicht im wilden Westen. Von der rechtlichen Seite haben die Italiener klare Einspeisegesetze wie in anderen Ländern auch. Von der rechtlichen Seite gibt es kei-

ne Schwierigkeiten. Übrigens gab es in Italien auch keine rückwirkende Änderung von Gesetzen. Aber wir müssen auch einmal sehen was hier ökonomisch passieren würde. Vielfach wird die Sorge an uns herangetragen, dass Italien als Sparmaßnahme die Einspeisevergütung senkt. Das kann ökonomisch schon gar nicht passieren, denn der Staat bezahlt, sowohl in Deutschland als auch in Italien, nicht einen einzigen Cent für die Einspeisevergütung. Vielmehr wird die Einspeisevergütung, d.h. die Mehrkosten auf die Gesamtheit der Stromverbraucher umgelegt. D.h. die Volkswirtschaft zahlt die Kosten dafür. Würde also der italienische Staat rückwirkend die Einspeisevergütung senken oder kappen, dann würde keine Einsparung erfolgen, sondern im Gegenteil, Haushaltslöcher würden sich vergrößern. Denn die Anlagen produzieren ein Wirtschaftsgut und zahlen somit Gewerbesteuer, Umsatzsteuer. Also generiert der Staat Einnahmen und durch eine Kappung würde er diese Einnahmen verlieren und kontraproduktiv handeln.

wmd: Wie sieht es denn für Ihre Spanienfonds aus? Klughardt: In Spanien haben wir vordergründig eine Absenkung, nicht der Einspeisevergütung sondern eine Begrenzung der vergüteten Kwh. Das ist eine Sondersituation. In Spanien wird vom Staat der gesamte Strommarkt subventioniert. Somit hat die Förderung einen mittelbaren Einfluss auf den spanischen Staatshaushalt. Die spanische Regierung hat Anfang des Jahres die vergüteten Kwh begrenzt, die mit dem Fördertarif vergütet werden, haben aber gleichzeitig zum Ausgleich die Dauer der Einspeisevergütung verlängert. Für einen Investor der mit einer Ausschüttung von 7 oder 8% kalkulierte und nun aufgrund dieser Kappung vorne keine 7oder 8% mehr bekommt, sondern vorübergehend mei11


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

netwegen nur 5%, sieht das nicht so schön aus. Von der Rentabilität über die Gesamtdauer des Investments ist es sogar eher besser geworden als schlechter. Aber vertrauensbildend war das definitiv nicht, deshalb werden wir als Initiator bei fehlender Vergütung aus den Abrechnungen gerichtlich vorgehen. wmd: Herr Krall, was sind die größten Risiken für einen Anleger eines Solarfonds? Krall: Man könnte flapsig sagen, er muss sich Gedanken machen, ob morgen nochmal die Sonne aufgeht. Aber das ist ein bisschen zu verkürzt. Wir haben eine sehr verlässliche Technik. Wir haben sehr verlässliche Einstrahlungswerte. Wir haben eine sehr lange Historie. Sie können seit 1920 beim Deutschen Wetterdienst die Einstrahlungswerte für jeden Ort in Deutschland abfragen, auch online. Das gibt schon sehr viel Sicherheit. Natürlich haben Investoren ein Restrisiko. An der Anlage kann etwas kaputt gehen, was nicht durch Versicherungen abgedeckt ist. Wir haben keinen Zweifel dass die Einspeisevergütung in Deutschland zurückgenommen wird, da es ökonomisch keinen Sinn macht. Die Gesellschaften, die die Solarfonds betreiben, zahlen Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer. Wir haben eine Verfassungsgerichtbarkeit, die alles klarlegt und klare Grundsätze zum Investitionsschutz veröffentlicht hat. Aus unserer Sicht ist das eine sehr verlässliche Anlage. Die Strahlungsvarianz beträgt nach oben und unten in Deutschland 8%. In diesem Bereich bleibt man und das ist auch künftig zu erwarten. Ein guter mathematischer Erwartungswert. Aus unserer Sicht eine sehr verlässige Anlage.

wmd: Im Vergleich zu anderen Produktsegmenten Geschlossener Fonds ist der Solarfonds die Beteili12

gung, die noch mit den wenigsten Risiken behaftet ist? Klughardt: Ein Photovoltaikinvestment ist positiv ausgedrückt, ein langweiliges Investment. Sie haben stabile Einnahmen. Die Zahlungsströme und Sonneneinstrahlungen sind einfach zu stabil für größere Ausreißer. Die 8% die Herr Krall genannt hat, sind ein Ausschlag auf Jahresbasis. Es gibt langfristige Untersuchungen die zeigen, dass bei einer Zeitschiene von 20 Jahren die durchschnittlichen Abwei-

chungen um den Mittelwert bei 2,5 bis 3% liegen. wmd: Laut neuester Absatzzahlen des Branchenverbandes Geschlossene Fonds, VGF, ist der Photovoltaikbereich deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Trotz politisch gewollter Energiewende. Woran liegt das derzeit mangelnde Interesse der Investoren für Solarfonds? Klughardt: Ich bin nicht überrascht davon. Nach der Euphorie im letzten Jahr, wo der Photovoltaikmarkt den stärksten Anstieg innerhalb der Assetklassen im Geschlossenen Fonds erfahren hat, bin ich Anfang des Jahres gefragt worden, wo erwarten Sie denn jetzt die Steigerungsraten, wo wird es denn hin gehen? Da habe ich geantwortet: Die 900 Mio. Euro die wir im New Energy Bereich umgesetzt haben an Eigenkapital, die werden wir nicht wieder sehen. Ich glaube, wir werden auf ein Niveau von 2009 zurückfallen, dann liegen wir ungefähr bei 50% also bei 400-500 Mio. Euro Eigenkapital im Bereich der New- Energy-Fonds. Nicht weil die Asset nichts taugen sondern es gab im letzten Jahr sehr viele Anbieter, die auf den Zug New Engery, Photovoltaik aufgesprungen sind. Deshalb habe ich für dieses Jahr diesen Hype nicht mehr gesehen. Wir wissen wie aufwendig es ist einen Photovoltaikpark aufzulegen, die Investitionen durchzuführen und vor allen Dingen auch den laufenden Betrieb sicher


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

zu stellen. Wenn sie das Asset nicht von vorne bis hinten verstanden haben, tun sie sich schwer damit. Deswegen waren wir der Meinung, dass einige Anbieter in 2011 vom Markt verschwinden werden. Der Wind der uns entgegen weht ist aber ein Wind, der der ganzen Branche entgegen weht, das ist die allgemeine wirtschaftliche Situation, nicht nur in Europa sondern in der Welt. Die Diskussion über den Euro, die Länder, wo kann man überhaupt noch investieren und ähnliches. Das sind die Sorgen, die Berater und Kunden in sich tragen und dann lieber das Geld für 1,5% auf dem Sparbuch liegen lassen oder 10jährige Bundesanleihe mit 1,8% kaufen. Ob das die gute Alternative ist weiß ich nicht. Ich denke eine vernünftige Streuung in einem Portfolio ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig. Krall: Ich bin nicht ganz der Meinung von Herrn Klughardt. Ich glaube wir hatten im ersten Halbjahr auch Sonderfaktoren. Es war nicht ganz klar, wie die neuen Förderungen in Italien aussehen werden. Also dieses Konto Energia 4, was erst im Laufe dieses Halbjahres ausgegoren wurde hat natürlich manch einen abgehalten ein neues Investment einzugehen. Gleiches haben wir in Frankreich gesehen, wo die Förderung zurückgenommen wurde. Das waren alles keine vertrauensbildenden Maßnahmen. Dazu kam natürlich noch wenig gutes Angebot am Markt. Und wir dürfen nicht vergessen, seit Juli ist die Börse fast 2000 Punkte nach unten gegangen. Was ein allgemeines Erstarren der Anleger zur Folge hatte. Das alles bildete aus meiner Sicht einen Mix der die Leute zunächst davon abgehalten hat wieder zu investieren. Aber gerade jetzt ist meiner Meinung nach der Zeitpunkt, den Leuten zu sagen: Sichere Anlage, Sachwert, da können Sie hinfahren und schauen wie der Energiezähler brummt! Klughardt: Ich muss kurz einhaken bei dem Thema Absenkung der Einspeisevergütung. Ich sehe das nicht als vertrauenshemmend. Im Gegenteil, was wir in Frankreich, Italien und Deutschland erfahren haben, die Absenkungen im letzten Jahr, sind in meinen Augen jetzt rückblickend betrachtet, absolut vertrauensfördernd. Denn es ist ganz klar von den Staaten festgelegt worden, dass die absenkende Einspeisevergütung für zukünftig ans Netz gehende Anlagen gilt. Wenn man weiß, wie man kalkuliert, dann ist es relativ einfach zu entscheiden, investiere ich oder investiere ich nicht. Für uns ist es beispiels-

weise vollkommen klar, dass es bei der jetzigen Einspeisevergütung keinen Sinn macht in Frankreich zu investieren. Das mag sich durchaus wieder ändern. Aber es ist keine Unsicherheit dort eingetreten sondern vielmehr Sicherheit, nämlich wir können dort nicht investieren. Wir haben in Deutschland immer klar geregelt, welche zukünftigen Einspeisevergütungen wir bekommen. Und in Italien ist der Umstieg von Konto Energia 3 auf 4 eindeutig gewesen, d.h. keine einzige Altanlage ist angepackt worden und man weiß, was in der Zukunft auf einen zukommt. In Italien kaufen wir deshalb aktuell nur fertige am Netz befindliche Parks weil wir dann wissen, was wir für eine Einspeisevergütung bekommen. Das hat aber nichts mit Unsicherheit zu tun, sondern mit unternehmerischer Weitsicht und Entscheidungsfreudigkeit. In Deutschland haben wir genau dasselbe Thema. Die Diskussionen über die Absenkungen sind vollkommen richtig, die Einspeisevergütung in den einzelnen Ländern muss reduziert werden, denn nur dann können wir zur Grid Parity kommen. Es muss unser Ziel sein, dass die Photovoltaik letzt-

lich ohne Förderungen auskommt und einen ganz entscheidenden Anteil am Energiemix einnimmt. Jungtorius: Ja und da sind wir in Deutschland zumindest kurz davor, das jeder auf seinem Dach eine Solaranlage haben sollte. Ich rede jetzt nicht von Solarthermie, da bin ich immer noch nicht der Meinung dass das Sinn macht für einen Privathaushalt. Aber eine Photovoltaikanlage sollte sich zukünftig jeder bei den Preisen, die jetzt momentan aufgerufen werden und auch bei den Einspeisevergütungen, die ab nächstes Jahr wahrscheinlich sogar paritätisch sind, anschaffen. Da kann man wirklich von Rentabilität sprechen. Das wird in den nächsten Jahren auf jeden Fall ein Trend sein, der sich sehr stark fortsetzen wird. 13


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Krall: Ja, in Freiflächenanlagen wie die, die wir jetzt machen, funktioniert das schon. Wir bekommen weniger Einspeiseförderungen als der Stromkunde dafür bezahlt. Das ist aus unserer Sicht sehr fair.

ja schon KWK Anlagen für Privathaushalte. Also kleine Blockheizkraftwerke die Gas aus Solar gewonnen im Haus wieder in Strom umwandeln können. Das ist keine Zukunftsmusik mehr.

wmd: Herr Krall, was können sie denn mit der Aussage anfangen: Strom in Erdgas umwandeln?

Klughardt: Ich glaube es geht bei dem ganzen Thema hier nicht um die Photovoltaik isoliert, sondern um den gesamten Energiemix, der eben aus den verschiedensten Energiequellen besteht, ob Photovoltaik, Wind oder Biomasse. Hier geht es tatsächlich darum, wie können wir zum einen Strom transportieren und die zweite Herausforderung ist, wie können wir Strom speichern. Eine dieser Lösungen kann Umwandlung in Erdgas sein, zum anderen kann es über Pumpkraftwerke, aber auch über die dezentrale Versorgung der einzelnen Haushalte laufen. Es gibt nicht die eine Lösung, sondern verschiedene Komponenten werden zum Energiemix der Zukunft führen.

Krall: Es wird häufig diskutiert, was machen wir mit der überschüssigen Sonnenenergie? Tagsüber scheint die Sonne, nachts natürlich nicht. Aber genau dann bräuchten wir diese zusätzliche Sonnenenergie. Es gibt mittlerweile schon sehr vernünftige Ansätze auch mit Patenten unterlegt, dass man Solarstrom in Erdgas umwandeln kann. Dieses Erdgas können wir speichern. Wir haben in Deutschland ein riesiges Erdgasnetz, wir haben riesige Erdgasspeicher und könnten diese nutzen nachts oder zu Zeiten wo die Sonne eben weniger scheint z.B. im Winter.

wmd: Kann das ein künftiges Geschäft auch für Solarfonds werden? Welche Änderungen sind hierzu notwendig? Krall: Da muss man nichts ändern. Denn das funktioniert in dem Zusammenhang. Man könnte den Strom einspeisen oder man könnte ihn umleiten eben über die Elektrolyse und das CO2 binden, dann das Erdgas schaffen. Natürlich braucht man dafür eine zusätzliche Anlage aber zukünftig könnte auch das ein zusätzliches Geschäft für Fonds sein. Derzeit ist es schlicht und ergreifend einfacher noch die fossilen Energieträger zu verbrennen. Wenn sich das aber ändert und die Erdölpreise in den nächsten Jahren deutlich steigen sollten, dann wird man sich diesem Thema sehr stark widmen. Jungtorius: Dann kann aber auch der Privathaushalt zum eigenen Energieversorger werden. Es gibt 14

Das Charmante an der Erdgaslösung ist der Transport. In ganz Europa gibt es Erdgasleitungen die genutzt werden könnten und das Transportproblem, das wir heute noch haben, Strom beispielsweise aus den nördlichen Bundesländern in den Süden zu transportieren, wäre gelöst. Ich bin überzeugt davon, dass wir hier Lösungen finden werden. Dazu brauchen wir keinen einzigen Fonds umstrukturieren oder anders anlegen, sondern der eine Fonds, der Strom produziert, ist der stromproduzierende Fonds. Dann kann in der Zukunft ein anderer Fonds der stromumwandelnde Fonds sein. Wir haben die Technologien und diese müssen nur entsprechend weiterentwickelt werden. Jungtorius: Ja ich sehe das in nächster Zukunft schon, das über Leitungsnetze und Umwandlung Stromspeicherung die nächsten Anlagemöglichkeiten bestehen. Privatinvestoren und Institutionelle sind schon längst dabei in der Entwicklung und finanzieren das auch mit. Deshalb wird das für einen Publikumsfonds genauso interessant werden. Klughardt: Zukunft sind die Erneuerbare Energien in Verbindung mit solchen Infrastrukturweiterentwicklungen. Genau da muss man investieren, das ist die Investitionsmöglichkeit der Zukunft. Das heißt auch in der Zukunft Offshore Wind. Aber ich sage auch ganz deutlich, heute würden wir noch niemandem empfehlen in Offshore Windanlagen zu


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

investieren, denn diese sind heute noch Versuchsanlagen. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt dass es der richtige Weg ist. Mit stabiler, beherrschbarer Technologie, das ist für unsere Anleger wichtig und das wollen wir als Initiator von Kapitalanlagen unseren Kunden anbieten. Krall: Gerade die Anleger, die sehr früh in diese neuen Technologien investieren, haben die höchsten Renditechancen. Ist die Technik erst erprobt, wie wir sie jetzt im Photovoltaikbereich haben, dann erzielt man stabile, aber auch nur „überschaubare“ Renditen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie mutig ist er, beides ist natürlich willkommen.

Jungtorius: Ich frage mich immer, was ist eine hohe und was ist eine niedrige Rendite. Vor 3 Jahren waren 3 Prozent am Sparbuch nichts aber heute ist man damit König! Und nun 5 Prozent zu erzielen mit einer sicheren staatlichen Garantie, dann ist das doch ein wunderbares Investment. Was will man denn eigentlich mehr? Krall: Die Renditemöglichkeiten haben übrigens nicht nur Privatanleger mittlerweile erkannt, sondern gerade institutionelle gehen sehr stark in diese Investments. Wir waren davon im ersten Quartal betroffen, wo uns eine sehr große Internetsuchmaschine einen deutschen Solarpark vor der Nase weggekauft hat, zu deutlich niedrigeren Rendite als wir für unsere Anleger geboten hätten.

hat die Allianz auch noch investiert. Das ist eine Anlage mit über 80 MW und die Investitionssumme liegt bei weit über 300 Mio. Euro. wmd: Sind so große Anlagen der Trend der Zukunft? Klughardt: Das kommt drauf an. Kann man so nicht sagen, ein Trend ist auf jeden Fall die dezentrale Anlage auf dem Dach. Da muss der Weg auch hingehen. Aber auch große Anlagen sind ein Thema für die Zukunft. Es ist auch unverkennbar, das der Trend, wenn man die Freiflächenanlagen nimmt, zu größeren Anlagen hin geht. Während wir 2007 noch über Anlagen in Größen von 1-2 MW gesprochen haben, die damals durchaus eine Großanlage war, haben wir 2009 bereits eine Anlage mit 4MW auf Sizilien ans Netz gebracht. Das war damals die größte Anlage auf Sizilien. Die letzte die wir gekauft haben, war eine 51 MW Anlage nördlich von Rom. Die jetzt angebotene 80MW Anlage ist die zweitgrößte der Welt. Damit man einmal ein Gefühl dafür bekommt über welche Größenordnungen wir dort sprechen. Das hat mittlerweile auch die Finanzindustrie erkannt. Man finanziert Photovoltaikanlagen nicht mehr nur klassisch über ein Bankdarlehen. Die KfW stellt mittlerweile Förderprogramme zur Verfügung. Wir haben die erste Bondstrukturierung also Bondfinanzierung bei institutionellen Investoren durchgeführt. D. h. es sind zwei festverzinsliche Wertpapiere aufgelegt worden um das Fremdkapital aufzunehmen. Erneuerbare Energien sind hervorragende, gut kalkulierbare Assets, die in der Hochfinanz mittlerweile Anklang finden. Das vollständige Video-Interview sehen Sie unter: www.wmd-brokerchannel.de

Klughardt: Wir haben gerade eine Umfrage unter Institutionellen in Auftrag gegeben und ermittelt dass Photovoltaik die gleiche Attraktivität für diese Investoren besitzt wie Immobilien. Unsere letzte Anlage haben wir in Italien gekauft, im Konsortium mit der größten amerikanischen Lebensversicherung, der zweitgrößten italienischen Bank und nebenbei 15


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Insitutioneller Anleger : Immobilien und Erneuerbare Energien gleichauf!

Beitrag von Hermann Klughardt, Geschäftsführer, Voigt & Collegen

Umfrage Institutionelle Anleger 2011 Die Erneuerbaren Energien erleben derzeit ein stürmisches Wachstum: Die installierte Leistung von Anlagen, die Strom aus regenerativen Quellen gewinnen, nahm im Jahr 2009 rund um den Globus um 55 Gigawatt zu. Damit wurde eine gesamte installierte Kapazität von 305 Gigawatt erreicht – rund 100 Gigawatt mehr als noch 2007. Zum Vergleich: 55 Gigawatt reichen aus, um den Energiebedarf von 37 Millionen Haushalten zu decken. Bis 2050 könnten nach einer Studie des Weltklimarates IPCC rund drei Viertel des weltweiten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Sowohl private als auch institutionelle Anleger investieren verstärkt in Erneuerbare Energien. Das Kapital, das Privatanleger in geschlossene New-Energy-Fonds investieren, nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu: Flossen 2008 laut Ratingagentur Feri noch rund 150 Millionen Euro Anlegergelder in Solarfonds, waren es 2009 bereits 330 Millionen und ein Jahr später über 600 Millionen Euro. Bei Institutionellen geht der Trend in dieselbe Richtung: Der Versicherungsriese Allianz investiert beispielsweise schon seit 2005 in Solarkraftwerke und Windparks. Im Januar 2011 überstiegen die Investitionen der Allianz in Erneuerbare Energien die Marke von einer Milliarde Euro. Auch die Munich Re, der weltgrößte Rückversicherer, begann Mitte 2010 im Rahmen des Projektes „Renewable Energies and New Technologies“ (RENT) in Erneuerbare Energien zu investieren. 16

Die Gruppe der Erneuerbaren Energien ist sehr heterogen: Während es sich bei der Wasserkraft um eine etablierte Methode der Energiegewinnung handelt, sind Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse noch relativ junge Technologien. Auch was Vergütungsmechanismen, Entwicklungsstand der Technologie oder die Standorte betrifft, existieren Unterschiede zwischen den einzelnen Energiequellen. Dennoch gibt es eine Reihe von Gründen, die für alle Investments in Erneuerbare Energien Gültigkeit haben: Die Investoren wünschen sich langfristig stabile Cashflows und hohe Einnahmesicherheit. Beides können die Erneuerbaren Energien bieten – vor allem durch die langfristig garantierten staatlichen Einspeisevergütungen. Zudem korrelieren Investitionen in Erneuerbare Energien nicht mit anderen Assetklassen wie Aktien oder Anleihen. Daher eignen sie sich zur Diversifikation eines gemischten Portfolios. Neben den Rendite- und Risikoaspekten erfüllen die Erneuerbaren Energien zusätzlich Nachhaltigkeitskriterien, die für viele Investoren – private wie institutionelle – an Bedeutung gewinnen. Die vorliegende Befragung ergab, dass jeder fünfte Investor Anlagerichtlinien befolgt, die soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Besonders ausgeprägt ist dies bei Kirchen, Pensionskassen und Versicherungen. Die Zinsen sinken - die Herausforderungen für institutionelle Investoren sind in den Jahren seit der


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Finanzkrise gewachsen. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellt einen erheblichen Teil der Großanleger vor das Problem, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Im Unterschied zu früheren Jahren, in denen die Bedienung der Verpflichtungen durch „risikolose“ Zinsanlagen problemlos möglich war und zusätzlich noch Risikopuffer für die Anlage in risikoreichere Anlagen wie Aktien zur Verfügung standen, ist die Situation heute diametral verschieden. Die institutionellen Investoren müssen reagieren und alternative Anlagemöglichkeiten erschließen. Dabei rücken Immobilien und die Gruppe der Sachwertinvestments in den Fokus. Zu den Sachwerten gehören die Erneuerbaren Energien, aber auch Investitionen in Infrastruktur, Flugzeuge, Schifffahrt, Zweitmarktfonds und Schienenfahrzeuge. Um die aktuelle Situation der institutionellen Investoren zu erfassen, hat Voigt & Collegen eine umfangreiche Befragung zur aktuellen und künftigen Portfolioallokation und der Attraktivität von Erneuerbare-Energien-Investments in Auftrag gegeben. Die hohe Zahl der Antworten unterstreicht die Bedeutung des Themas. Das Ergebnis fußt damit auf einer sehr breiten Basis: Insgesamt wurden 343 Interviews durchgeführt, davon allein 85 Interviews mit Vertretern von Sparkassen und 71 mit Unternehmensvertretern. Das durchschnittliche verwaltete Vermögen liegt bei 2,3 Milliarden Euro pro Befragtem. Eine der finanzkräftigsten Gruppen sind dabei die Versicherungen mit einem durchschnittlichen Portfolioumfang von 16,9 Milliarden Euro. Die Umfrage ergab, dass Erneuerbare Energien für Institutionelle in den kommenden 24 Monaten genauso attraktiv sind wie Immobilien. Allerdings liegt die Immobilienquote in den Portfolios mit 8,5 Prozent deutlich oberhalb der Sachwertequote von 2,7 Prozent. Es existiert also eine Diskrepanz zwischen den Aussagen über die Absichten der Investoren und deren Portfoliozusammensetzung. Daher dürften die Engagements institutioneller Investoren in Erneuerbare Energien künftig deutlich steigen. Voigt & Collegen hat den Trend zu New-Energy-Investments frühzeitig erkannt und setzt bereits seit 2005 auf Erneuerbare Energien. In den vergangenen sechs Jahren konnte das Emissionshaus bei der Realisierung von Photovoltaikprojekten – vor allem in Südeuropa – umfangreiche Erfahrungen sammeln. In diesem Sektor ist Voigt & Collegen mit 22 realisierten So-

Solarstromförderung in Europa: Welches Vertrauen dürfen Anleger in Gesetze haben? Hermann Klughardt, Geschäftsführer des Emissionshauses Voigt & Coll. GmbH im Video-Interview

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de (zum Starten auf das Bild klicken)

Private Investition in erneuerbare Energien ist eine vernünftige Geldanlage Prof. Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler und Klimaexperte im Video-Interview

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de (zum Starten auf das Bild klicken)

17


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

larfonds, einem Investitionsvolumen von über 300 Millionen Euro und mehr als 65 MWp installierter Leistung einer der führenden Anbieter. Neben den ökonomischen Parametern darf die ökologische Seite der New Energy-Investments nicht vernachlässigt werden. Ebenso wichtig wie das Erreichen der Renditeziele sind die Berücksichtigung der politischen Klimaschutzziele und der zunehmende Wunsch der Bevölkerung, von fossilen Brennstoffen sowie von der Atomenergie unabhängig zu werden. Mit Investitionen in New Energy können diese Ziele miteinander verbunden werden: Ökonomie und Ökologie.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Anleger in Solarfonds zu investieren? Dr. Franz Alt, TVJournalist Autor und Schriftsteller im Video-Interview

Auszüge der Studie Für die vorliegende Umfrage wurde mit 343 Interviews eine sehr große Zahl an institutionellen Ansprechpartnern erreicht. Befragt wurden institutionelle Investoren aus den Bereichen Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen, Genossenschaftsbanken und Sparkassen, Vereine, Kommunen, etc.

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de (zum Starten auf das Bild klicken)

+.Der Rentenanteil in den institutionellen Portfolios ist nach wie vor relativ hoch: 61,9 Prozent sind in Renten investiert, gefolgt von Geldmarktinstrumenten mit 10,7 Prozent und Aktien mit 8,4 Prozent. Die Sachwertequote (ohne Immobilien) liegt bei 2,7 Prozent – dies ist gegenüber anderen Erhebungen ein vergleichsweise hoher Wert. + Immobilien und Erneuerbare Energien gleichauf: Innerhalb der Gruppe der Sachwerte (inklusive Immobilien) sind Investitionen in Erneuerbare Energien gleich attraktiv wie Immobilieninvestments: Beide Assetklassen sind für jeweils rund 35 Prozent der Befragten in den kommenden 12 bis 24 Monaten attraktiv. Immobilien und Erneuerbare liegen damit deutlich vor allen anderen Sachwerteklassen. + Dies steht in einer deutlichen Diskrepanz zur aktuellen Portfolioallokation. (Immobilienquote 8,8 Prozent, Sachwertequote 2,7 Prozent). Es besteht also Aufholpotenzial für New-Energy-Investments.

Erneuerbare Energien: Wie wichtig sind private Investoren? Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif im Video-Interview

+ Bei den einzelnen Erneuerbare-Energien-Klassen sind die Photovoltaik (39 Prozent), die Windkraft (32 Prozent) und die Wasserkraft (28,6 Prozent) in den kommenden zwölf bis 24 Monaten für die Investoren attraktiv. + Die attraktivsten Standorte für Photovoltaikinvestments sind Spanien (23,6 Prozent) und Italien (23,3 Prozent). ›› 44 Prozent der Befragten sind an einer langen Haltedauer interessiert (mehr als zehn Jahre), rund ein Drittel an einer Haltedauer von fünf bis zehn Jahren. + Im Durchschnitt sind die Institutionellen bereits mit 2,5 Millionen Euro in Photovoltaik investiert. Getrieben wird diese Entwicklung von der Gruppe der Versicherungen mit jeweils 12,2 Millionen Euro, die in Photovoltaik investiert sind. Bei den Stiftungen liegt dieser Wert bei 6,4 Millionen Euro und bei den Unternehmen (Corporates) bei 5,2 Millionen Euro.

18

Zur Homepage der wmd-brokerchannel.de (zum Starten auf das Bild klicken)


Advertorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

GSI Solarfonds Deutschland 2 Sonne für´s Portfolio Deutschland befindet sich im Energiewandel. In unserem Land hat der Atomunfall von Fukushima im März 2011 nur als „Katalysator“ gewirkt, die bereits vorhandene Stimmung in der Bevölkerung in konkrete politische Handlungen umzusetzen. 85% der deutschen Bevölkerung stimmten bereits im November 2010 bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesumweltministeriums der Aussage zu „Wir brauchen einen konsequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien“. Der Deutschen liebste Energieform ist die Solarenergie. Im „Vertrauensindex“ des Verbandes führender PRAgenturen in Deutschland (GPRA) für das zweite Quartal 2011 maßen 99 % der Befragten der Sonnenenergie eine besonders hohe Wichtigkeit für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland bei. Solarenergie ist somit aus Sicht der Verbraucher die wichtigste Energiequelle der Zukunft – noch vor Wasser- (96 %) und Windkraft (92 %). Dieser hohe Vertrauensbeweis in der Bevölkerung kann nicht ausschließlich darauf beruhen, dass uns z.B. der bekannte Fußballspieler Lukas Podolski oder der frühere „Dallas“-Schauspieler Larry Hagman regelmäßig in Werbespots auf die Vorzüge von Solarstrom hinweisen. Vielmehr hat die Photovoltaik in den letzten Jahren zum Einen ihre Zuverlässigkeit bei der Stromproduktion bewiesen, zum Anderen konnten durch den im internationalen Vergleich vorbildlichen Ausbau der Solaranlagen in Deutschland die Anlagen-Anschaffungskosten, aber auch die Förderung hierfür, sukzessive erheblich gesenkt werden. Der GSI Solarfonds Deutschland 2 errichtete über drei Beteiligungsgesellschaften einen Freiflächen-Solarpark auf einem ehemaligen Militärflughafengelände bei Zerbst in Sachsen-Anhalt mit rund 25 Megawatt Leistung,

dies entspricht etwa einer Kapazität für rd. 7.000 Haushalte. Für die Stromerzeugung wird nach dem EEG eine feste Vergütung für Freiflächen in Höhe von 22,07 Cent je Kilowattstunde für die Dauer von 20 Jahren gezahlt. Es handelt sich bei dem Parkgelände um eine der wenigen noch vorhandenen deutschen „Konversionsflächen“, die damit einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt werden sollen. Der Park speist seit Ende September 2011 in das Netz einer EON-Tochter ein. Projektiert und gebaut wurde der Solarpark durch die Verkäuferin und Generalunternehmerin, Q-Cells SE. Q-Cells wurde 1999 gegründet und blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Planung und Realisation von Solaranlagen zurück. Das Unternehmen zählt mit einer Herstellungskapazität von über 1 Gigawatt pro Jahr zu den größten Photovoltaikunternehmen weltweit. Die Solaranlage zeichnet sich durch die ausschließliche Montage von Qualitätsbauteilen aus. Neben den Modulen von Q-Cells, die die deutschen TÜVAnforderungen um das Dreifache übertreffen, wurden u.a. auch Wechselrichter von Xantrex, einem der Weltmarktführer aus dem französischen Schneider-Electric-Konzern verbaut. Die Herstellergarantien wurden zusätzlich für die ersten 10 Jahre noch durch eine Ertragsgarantieversicherung eines namhaften deutschen Versicherers verstärkt, was die Sicherheit für den Anleger noch erhöht. Die GSI-Gruppe ist seit 2002 auf dem Markt für Beteiligungen tätig. Zuvor war das Management in verschiedenen Führungsfunktionen von Leasinggesellschaften und Fondsinitiatoren tätig. Nach anfänglichen Privatplatzierungsangeboten für institutionelle Investoren legt GSI seit 2006 auch erfolgreich Publikumsfonds auf. Die Kapitalanteile an der Gruppe hält neben dem Management die Hamburger Privatbank M.M.Warburg & CO KGaA.

GSI Solarfonds Deutschland 2 - Wesentliche Daten im Überblick: Beteiligungsform

Kommanditbeteiligung an der GSI Solarfonds Zwei GmbH & Co. KG, Beitritt über Beteiligungstreuhandgesellschaft

Investitionsobjekte

Mittelbare Beteiligung an drei PV-Anlagen bei Zerbst (Sachsen-Anhalt) mit einer Gesamtleistung von 24,93 MWp

Mindestbeteiligung

10.000 EUR, KEIN Agio Höhere Zeichnungsbeträge müssen ganzzahlig durch 1.000 teilbar sein

Einzahlung

Innerhalb von 7 Tagen nach Annahme durch die Fondsgesellschaft

Investitionsvolumen

Gesamtinvestitionsvolumen von 56.324.000 EUR, bei einem Kommanditkapital von 14.579.000 EUR

Langfristige Finanzierung

Deutsche Kreditbank AG, Laufzeit bis 10/2029

Netzanschluss

September 2011

Vergütung nach EEG

22,07 Cent pro kWh, fest für 20 Jahre

Prognostizierte Ausschüttungen

7,00 % p.a. bis auf 29,25 % p.a. steigend, Rückflüsse insgesamt ca. 218 % des Eigenkapitals vor Steuern

Steuerliche Betrachtung

Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Einkünfte unterliegen dem individuellen Einkommensteuersatz zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer

Geplante Laufzeit

Ca. 20 Jahre

19


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Verantwortungsvolle Vermögensanlage Beitrag von Corinna Voglis,

Direktorin, Leiterin Marketing & Produktmanagement bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH, Düsseldorf

Stimmungstief in Deutschland: Finanz- und Staatskrisen, der unaufhaltsame Klimawandel sowie das Atomunglück in Japan werfen Grundsatzfragen auf. Anleger fragen verstärkt nach Geldanlagen, die soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen. Gerade scheint die Finanzkrise 2008/2009 überwunden, so bahnt sich bereits das nächste Dilemma an: Staatsschuldenkrise in Europa, Nullzinspolitik in den USA, Atomkatastrophe in Japan. Hinzu kommen Naturkatastrophen, die sich zu Tragödien ausweiten wie die schwere Dürre in Somalia. Die jüngsten Krisen zeigen eines ganz deutlich: Verantwortungsbewusstsein, Ethik und Nachhaltigkeit sind Prinzipien, die bei der Geldanlage in der Vergangenheit zugunsten hoher Renditen vielfach außer Acht gelassen wurden. Die Konsequenzen haben in Deutschland und anderen Ländern zu einem Umdenken geführt. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel hin zu mehr Rücksichtnahme und Moral ab. Vermögensanlagen, die auch soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen, sind bei institutionellen und privaten Investoren zunehmend gefragt: Jeder sechste Euro in Deutschland wird mittlerweile unter Nachhaltigkeitskriterien angelegt. Hierfür können Anleger bereits aus einer breiten Palette von Anlagethemen wählen – zum Beispiel „Wasser“, „zukunftsorientierte Energien“ oder „globale Erwärmung“. Nachhaltigkeit ist Trumpf Wasser ist bekanntlich ein knappes Gut – und damit zugleich ein Thema von enormer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Die Situation: Schon heute hal20

ten die weltweiten Wasservorräte mit dem rasanten Bevölkerungswachstum rund um den Globus nicht mehr Schritt. Die Weltbevölkerung wächst derzeit jährlich um fast 80 Millionen Menschen, die zusätzlich 64 Milliarden Kubikmeter Wasser benötigen. Die aktuell auf der Erde lebenden 6,6 Milliarden Menschen haben jedoch schon heute vielerorts die Wasservorräte „ausgelaugt“. Was bedeutet das für die Zukunft? Bevölkerungswachstum, steigender Lebensstandard und Konsum werden den eklatanten Wassermangel in vielen Regionen weiter verschärfen. Infolge dessen wird die Nachfrage nach Wasser steigen. Das Thema „Wasserversorgung“ steht inzwischen als ein Millenniumziel auf der Agenda der Vereinten Nationen und eröffnet Anlegern einen Wachstumsmarkt, der ökologische und soziale Kriterien einschließt. Ähnlich sieht es auf dem Energiemarkt aus. Seit März 2011 steht Fukushima für einen Einschnitt in der Energiedebatte. Das Atomunglück in Japan treibt die Diskussion um mehr Nachhaltigkeit und alternative Lösungen in der weltweiten Energiepolitik an. Der Energiemarkt steht vor großen Herausforderungen: Die Nachfrage steigt, während die Verfügbarkeit von Energieträgern wie Erdöl oder Kohle begrenzt ist. Diese Ressourcen werden knapper, teurer und schädigen durch ihren CO2-Ausstoß das Klima. Folglich sind alternative Wege zur Energiegewinnung mehr denn je gefragt. Davon werden zum Beispiel Unternehmen profitieren, die in den Bereichen Sonnenenergie, Windkraft oder Biokraftstoffe tätig sind. Nebenbei schaffen erneuerbare Energien Arbeitsplätze und erschließen neue Märkte durch innovative Technik.


Aquila® AgrarINVEST IV dig. s t än n d . e b t Wer nbringe in Gew f tsstark. n Zuku

Hinzu kommt ein weiteres, allzeit präsentes Thema: die globale Erwärmung. Das Phänomen ist in den letzten Jahren von anderen Thematiken manchmal in den Hintergrund gedrängt worden. Zu Unrecht, bedenkt man die immensen Langzeitfolgen: Die globale Erwärmung bezeichnet den in den vergangenen Jahrzehnten beobachteten Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere. In den vergangenen 100 Jahren hat sich die durchschnittliche Lufttemperatur in Bodennähe um 0,74 Grad Celsius erhöht. Das klingt zunächst nach wenig, aber die Folgen sind verheerend. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichem Verständnis ist die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes durch menschliches Einwirken ursächlich. Die Erwärmung entsteht durch Verbrennen fossiler Brennstoffe, durch weltumfassende Entwaldung sowie Land- und Viehwirtschaft. Dadurch werden Kohlendioxid (CO2) sowie weitere Treibhausgase in der Erdatmosphäre angereichert, so dass weniger Wärmestrahlung von der Erde in das Weltall abgestrahlt werden kann. Ein schnelles Umdenken ist notwendig, da die heute emittierten Treibhausgase erst über die nächsten Jahrzehnte ihre negativen Folgen in vollem Umfang entfalten. Prinzip „Verantwortung“ „Wasser“, „zukunftsorientierte Energien“ und „Globale Erwärmung“ sind nur drei Beispiele für sozialverantwortliche Investments, die Rendite mit Nachhaltigkeit verbinden. Denn Nachhaltigkeit meint mehr: eine Haltung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen zu gefährden. Investoren, die nach diesem Prinzip der verantwortlichen Vermögensanlage handeln, berücksichtigen deshalb bei ihren Anlageentscheidungen in der Regel ein komplexes Bündel an sozialen, ethischen und ökologischen Aspekten. Dabei zeigt der Blick auf die Erträge solcher Anlageformen, dass auf angemessene Renditen keineswegs verzichtet werden muss. Ein nachhaltiger Investmentansatz bietet den Unternehmen starke Anreize sich in Richtung von mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Dies umfasst konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz, Corporate Governance sowie zur Durchsetzung ökologischer und sozialer Standards in Zulieferketten.

Aquila® AgrarINVEST IV: Investition in Grund & Boden – eines der wertstabilsten Investments überhaupt. Investieren Sie in eines der besten und wettbewerbsfähigsten Agrarsysteme der Welt. Beteiligungen an renditestarken neuseeländischen Farmbetrieben Solider Inflationsschutz durch hohen Erwerbsanteil von Grund und Boden Prognostizierter Gesamtmittelrückfluss von ca. 168 % vor Abgeltungsteuer*

Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige stellt weder ein öffentliches Angebot noch einen Verkaufsprospekt dar. Sie ist daher nicht für eine abschließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Beteiligung am Aquila® AgrarINVEST IV ist ausschließlich auf Basis des veröffentlichten und allein maßgeblichen Verkaufsprospektes einschließlich der darin abgedruckten Verträge und Hinweise möglich. * Hinweis: Angaben entsprechend Prognoserechnung. Rückflüsse und Erträge sind nicht garantiert. Maßgeblich für eine Anlageentscheidung ist allein der veröffentlichte Verkaufsprospekt.

MEHR INFORMATIONEN UNTER: www.aquila-capital.de


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Advertorial

Nachhaltige Visionen in der Kapitalanlage: Ist „grünes Geld“ nachprüfbar und wie wird es gemacht...? Klopapier ist nachhaltig, benzinbetriebene Autos sind nachhaltig, Politik und Erdöl sind nachhaltig....? Und auch in der Kapitalanlage gibt es Angebote, die als nachhaltig etikettiert sind. Was ist dran an der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage.... dafür haben wir den 1996 aufgelegten Ökofonds-Klassiker ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC und die nachhaltige Kapitalanlagegesellschaft ÖKOWORLD LUX S.A. näher unter die Lupe genommen, der als sauberes Musterbeispiel mit konsequent dunkelgrüner Weste gelten darf.

Das Sustainability Research Team bei der Arbeit Sebastian Leins, Dr. Karl-Heinz Brendgen, Lena Keul von links

ÖKOWORDLD ÖKOVISION CLASSIC ist der erste Fonds, der von der Kapitalanlagegesellschaft ÖKOWORLD LUX S.A. aufgelegt wurde. Im Mai 1996 wurde der Fonds 15 Jahre alt. Er investiert in regenerative Energien, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, ökologische Nahrungsmittel, regionale Wirtschaftskreisläufe, Umweltsanierung, humane Arbeitsbedingungen, Verbraucherfreundlichkeit und hohe Produktqualität. Der Fonds investiert nicht in Atomindustrie, Chlorchemie, Gentechnik, Raubbau, Tierversuche, Militär, Diskriminierung oder Kinderarbeit. Die ÖKOWORLD ist eine Tochtergesellschaft der versiko AG.

Der Werdegang: Ideengeber und Erfinder Seit Anbeginn ist das Unternehmen gesellschaftspolitisch aktiv. Die Verhandlungen mit Versicherungen und Banken durch die Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal bewirkten und revolutionierten einen grünen Bewusstseinswandel im Geldwesen. Aus dem Versicherungskollektiv als GBR über die versiko GmbH im Laufe der Jahre zur versiko AG (WKN 540868) erwachsen. 1995 wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1999 der Schritt an wesentliche Börsenstandorte (Segment Freiverkehr) getan. versiko betreibt kein Pflichtgeschäft mit der Nachhaltigkeit, um ein Stück von dem „grünen Marketingkuchen“ abzubekommen, sondern lebt und praktiziert diesen Ansatz bereits seit Jahrzehnten. Als Alfred Platow und Klaus Odenthal die versiko aus der Taufe hoben, gehörten sie zu den Vorreitern einer nachhaltigen Vermögensberatung. Bereits 1991 wurde mit der versiRente eine Rentenversicherung entwickelt, bei der erstmalig Versicherungsleistungen mit Aspekten der nachhaltigen

Um ÖKOVISION und seine Entstehungsgeschichte zu verstehen, muss man weiter zurückgehen. Die Wurzeln: Gründung aus der Nische Gegründet 1975 ist versiko seit jeher als unabhängiger Finanzdienstleister die Adresse für Nachhaltigkeit im Vermögensaufbau. Gestartet als kleines Versicherungskollektiv als „Alfred & Klaus - kollektive Versicherungsagentur“. Die ursprüngliche Zielgruppe: Ökologisch orientierte Betriebe und Umweltorganisationen. 22

AlfredPlatow ÖKOWORLD Verwaltungsratsvorsitzender


Advertorial | GRÜN INVESTIEREN 2011

Alexander Mozer ÖKOWORLD Head of Portfoliomanagment

Kapitalanlage verbunden wurden. Heute ist die ökologisch-ethische Form der Kapitalanlage gefragter denn je. Dazu gehört u.a. auch die ÖKOWORLD LUX S.A, die Kapitalanlagegesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Bereits 1996 wurde der Öko-Investmentfonds ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC aufgelegt. Im Jahr 1997 folgte mit versiLife die erste fondsgebundene Lebensversicherung, die in verschiedene ökologische Investmentfonds investiert. Die ÖKOWORLD LUX S.A. ist die erste und einzige Kapitalanlagegesellschaft, die ausschließlich Fonds auflegt und managt, die ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien folgen. Das verwaltete Fondsvermögen der Produkte im exklusiven Vertrieb der ÖKOWORLD LUX S.A. Repräsentanz GmbH betrug bis Ende 2007 über 1 Milliarde Euro. In Luxemburg City arbeiten in eigenen Büroräumen die eigenen bei ÖKOWORLD angestellten Fondsmanager und Finanzanalysten. Aktuell sitzen dort 6 Angestellte, das hauseigene Management- und Analyse-Team. Neben dem Head of Portfoliomanagement Alexander Mozer, den Portfoliomanagern Felix Schnella und Alexander Funk arbeiten in Luxemburg die Finanzmarktanalysten Olaf Cörper und Tobias Geyer. Die Verantwortung dort trägt der versiko-Vorstand Michael S. Duesberg. ÖKOWORLD verpflichtet sich zu klar definierten Positivund Negativkriterien in der Unternehmensauswahl und agiert banken- und konzernunabhängig. Der Fokus liegt auf dem wesentlichen und wichtigsten Teil „Gewinn mit Sinn“ des Investmentprozesses. Ein unabhängiger Anlageausschuss, dessen ursprüngliche Gründung bereits auf das Jahr 1992 zurück geht, überwacht das Anlageuniversum für die Fonds:

• • • •

ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC ÖKOWORLD ÖKOVISION EUROPE ÖKOWORLD2 ÖKOVISION GARANT 20 ÖKOWORLD ÖKOTREND BONDS

Alexander Funk ÖKOWORLD Portfoliomanager

Der elf-köpfige, unabhängige Anlageausschuss analysiert, unterstützt vom ÖKOWORLD-Sustainability-Research, die Unternehmen, wählt die Titel für das Anlageuniversum dieser vier Fonds aus und überwacht dieses Universum fortlaufend. Die Spezialisten des Anlageauschuss kommen aus Wissenschaft, sozialen Einrichtungen sowie aus Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden. Die Portfoliokonstruktion und das tägliche Management übernehmen unabhängig und strikt getrennt davon die erfahrenen Kapitalmarktexperten. Das Fondsmanagement hat ÖKOWORLD seit November 2009 erfolgreich in die eigenen Hände genommen. Dieser Schritt wurde u. a. mit der Auszeichnung des Standard and Poor΄s Rating A im Dezember 2010 für den Fonds ÖKOVISION CLASSIC bestätigt. ÖKOWORLD2 ÖKOVISION GARANT 20 wurde von Morningstar im Juli 2011 von 4 Sternen auf die maximalen 5 Sterne heraufgestuft. Sustainability-Research Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch (Sustainability-Research) der ÖKOWORLD bildet die Ausgangsstufe und das Fundament für den ÖKOVISION-Investmentprozess und die Arbeit der eigenen Finanzanalysten, des unabhängigen Anlageausschusses und des eigenen Portfolio Managements. In Frage kommende Unternehmen werden vom Team unter der Leitung des Managing Director und Head of Sustainability Research Dr. Karl-Heinz Brendgen nach einem ausgeklügelten Stufenmodell Schritt für Schritt ausgewertet und gefiltert. Dabei werden die unterschiedlichsten Quellen wie z.B. die Tagespresse, sorgfältig ausgewählte Tageszeitungen und Websiten, Informationsdienste, eine Vielzahl von Fachpublikationen, Studien und Reports systematisch genutzt, um relevante Themen und Problemstellungen aufzunehmen, die in das umfassende Literaturarchiv einfließen. Die wich23


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Advertorial

Der getrennte ÖKOVISION-Investmentprozess in drei Phasen auf einen Blick:

Felix Schnella ÖKOWORLD Portfoliomanager

tigste Grundvoraussetzung ist das fundierte Hintergrund-Framework-Wissen, der „Coca Cola Sirup“ der ÖKOWORLD. Von extern unterstützen darüber hinaus oekom Research und Sustainalytics und ein wissenschaftlicher Fachbeirat berät für die Themen der Fonds • •

ÖKOWORLD KLIMA ÖKOWORLD WATER FOR LIFE

Bei der Beobachtung und Bewertung der weiteren Entwicklung u. a. im Wassersektor und bei der Einschätzung von Produkten und Technologien wird ÖKOWORLD für diese Fonds durch einen vierköpfigen wissenschaftlichen Fachbeirat unterstützt. Zur ÖKOWORLD-Fondspalette gehört auch der Dachfonds/Superfonds ÖKOWORLD² ÖKOTRUST. Er kombiniert durch seine breite Diversifikation unterschiedliche Investmentansätze, von themenspezifischen Produkten und Technologiefonds über ethisch und sozial orientierte Anlagen bis hin zu strengen Kriterienansätzen. ÖKOWORLD² ÖKOTRUST wird gemanagt von einer der nobelsten Privatbanken – der Fürst Fugger Privatbank. Mit ihrer langjährigen Expertise im Dachfondsmanagement entwickelt die Fürst Fugger Privatbank das Portfolio mit dem Ziel, einen möglichst hohen Ertrag für die Kunden zu erwirtschaften. Die ÖKOWORLD verpflichtet sich zur Herstellung von Transparenz und ist davon überzeugt, somit unter den bestehenden regulativen Rahmenbedingungen und unter dem Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit die größtmögliche Transparenz gewährleisten.

24

Phase I.: Das Team des Sustainability Research überprüft daher die für das jeweilige Anlageuniversum der ÖKOWORLD-Fonds in Frage kommenden Unternehmen. Dafür werden in der Nachaltigkeitsanalyse stufenweise über spezielle Filter die Titelprofile für den elf-köpfigen unabhängigen Anlageausschuss erstellt, der für die ÖKOVISION-Fonds über die Aufnahme von Unternehmen in das Anlageuniversum befindet. Phase II.: Der ÖKOVISION Anlageausschuss definiert, untersucht und bewertet in mehreren Sitzungen pro Jahr potentielle Titel und entscheidet über die Aufnahme in das Anlageuniversum. Dabei finden die in den Fondsbedingungen definierten Richtlinien (Positiv- und Negativkriterien) ihre Anwendung. Die Titelneuauswahl findet in regelmäßigen Anlageausschusssitzungen statt. Und die Überwachung der bestehenden Titel erfolgt in festen Intervallen. Der Anlageausschuss kann, sollte es Gründe dafür geben und harte Ausschlusskriterien berührt werden, auch adhoc über ein Unternehmen neu befinden. Phase III.: Das Team der hauseigenen Financial Researcher und das ÖKOWORLD- Fondsmanagement übernehmen in Luxemburg innerhalb des vorgegebenen Anlageuniversums die Kapitalmarkt- und Finanzanalyse, die Titelselektion, die Portfoliokonstruktion sowie das Day-to-Day-Management. Fazit: Bei ÖKOWORLD haben Berater und Endkunde es mit nachprüfbarer, konsequenter und ehrlicher Nachhaltigkeit zu tun. Der getrennte Investmentprozess ist entscheidend. Keiner der Fondsmanager der ÖKOWORLD kann so bspw. dem Reiz des Erdöls erliegen, denn es ist aus seinem investierbaren Anlageuniversum ausgeschlossen. Und der Blick ins geprüfte Anlageuniversum auf Titel wie Starbucks, ebay, google, Fresenius, Henkel, Hewlet Packard, Lindt & Spruengli und andere beweist, dass diese Nachhaltigkeit keine isolierte Ökobranche bedient, sondern Nachhaltigkeit als branchenübergreifendes Wirtschaftsprinzip einsetzt.


Das fairvesta Erfolgsprinzip: Das fairvesta Vermögen statt Erfolgsprinzip: Unvermögen.

Vermögen statt Unvermögen.

Prognostiziert, realisiert und ausbezahlt: 12,37 % Rendite p. a.

Unser Know-how ist Ihr wertvollstes Kapital. Vertrauen Sie auf herausragende Branchenexpertise: fairvesta ist eines der erfolgreichsten und am schnellsten wachsenden Unternehmen im deutschen Immobilienmarkt. Ob unsere Premium-Fonds Chronos, Lumis und Mercatus oder die Top-Anleihe Maximus: Als Anleger profitieren Sie von überdurchschnittlichen Renditen sowie einem Höchstmaß an Sicherheit und Flexibilität. Die beste Adresse für Ihr Investment: www.fairvesta.de Übrigens: Zum 30. Juni 2011 wurde der Immobilien-Beteiligungsfonds fairvesta II aus der MercatusReihe vertragsgemäß und pünktlich ausgezahlt. Die Anleger konnten sich dabei über eine hervorragende Rendite von 12,37 % p. a. freuen.

Einsteigen und aufsteigen: Wir suchen Führungskräfte als Direktoren für ausgewählte Regionen in Deutschland und Österreich sowie Vertriebspartner!

fairvesta International GmbH, Konrad-Adenauer-Str. 15, D-72072 Tübingen, Telefon: +49 (0) 70 71 / 36 65-100, E-Mail: info@fairvesta.de


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Grüne Kapitalanlagen

- Doppelt so hohe Rendite wie der DAX Wie radioaktiv ist Ihre Geldanlage? Wie viel Atomstrom, Rüstung und Gentechnik wollen Sie auf dem Bankkonto? Diese Fragen gewinnen für private und institutionelle Investoren zunehmend an Bedeutung. Grüne Aktienfonds mit ökologischen Auswahlkriterien boomen derzeit. “Die Nachfrage nach ethischökologischen Geldanlagen war noch nie so hoch”, bestätigt Thomas Martens vom Hamburger Finanzdienstleistungsunternehmen SECURVITA.

Geldanlagen mit ökologischer Ausrichtung - das hat sich bereits in der Vergangenheit gezeigt - haben einen doppelten Vorteil: Sie unterstützen umweltfreundliches Wirtschaften und erzielen gleichzeitig eine gute Rendite. Tatsächlich ist die Rendite von nachhaltigen Geldanlagen in vielen Fällen nicht schlechter und in einigen Fäll sogar deutlich besser als bei konventionellen Investments, die keine ökologischen Gesichtspunkte berücksichtigen. Den Nachweis hierfür erbringt seit nunmehr 14 Jahren der Natur-Aktien-Index (NAI). Er ist der anerkannte Gradmesser für die Entwicklung des internationalen Aktienmarktes im ökologischen Wirtschaftssektor. Mit seinen konsequenten ethischökologischen Auswahlkriterien gilt der NAI als Maßstab für die ganze Branche (www.nai-index.de). Die 30 Unternehmen, deren Kursentwicklung der NAI abbildet, sind weltweite Öko-Vorreiter für umweltfreundliche Produktion und für die Lösung globaler Probleme. Seit seinem Start am 1.4.1997 ist der Index um 570 % gestiegen. Schon seit Jahren hat sich der NAI damit weitaus besser entwickelt als konventionelle Aktienindizes wie der DAX oder Dow Jones. “In den letzten zehn Jahren hat der Natur-Aktien-Index 2,5 mal so viel Rendite erzielt wie der DAX”, bestätigt der Dachverband “Forum Nachhaltige Geldanlagen”. Auch Sustainability-Indizes mit schwächeren Öko-Kriterien konnten mit dem von SECURVITA entwickelten NAI nicht mithalten. Der Vergleich zeigt: Je konsequenter die ökologische Auswahl, desto überzeugender fällt das Ergebnis an der Börse aus. Zum 14. Geburtstag ist der NAI auf einen neuen Höchststand bei rund 6.700 Punkten geklettert. “Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten zeigt eindringlich, welche Bedeutung ökologische Prinzipien haben”, betont Thomas Martens. “Das ist kein kurzfristiges Strohfeuer. Das Beispiel des NAI zeigt seit vielen Jahren, dass sich echte Nachhaltigkeit stetig und langfristig auszahlt.”

26


Versicherungs- und Finanzdienstleistermesse in Berlin

teller s s u A 0 3 1 cher u s e B 0 0 35

Versicherungs- und Finanzdienstleistermesse in Berlin Die 2. Hauptstadtmesse am Donnerstag, 13. Oktober 2011 im Berliner Estrel Hotel Freuen Sie sich auf folgende Highlights der 2. Hauptstadtmesse: Interessante und informative Workshops zum Thema Neukundenakquise mit Top-Referenten wie Hans D. Schittly, Gerhard Pscherer, Dr. Andreas Gummich, Jan Hönle, Xing-Spezialist Martin Müller und Joey Kelly Kostenfreie Beantwortung Ihrer Rechtsfragen Kostenfreie Videos zur richtigen Nutzung von Social Media und Internetmarketing für Vermittler Kostenfreie Messeparty für Aussteller und Besucher im Felix, einem der angesagtesten Clubs in Berlin Mehr Informationen und kostenfreie Anmeldung unter www.hauptstadtmesse.de

Fonds Finanz Maklerservice GmbH | Riesstraße 25 | 80992 München


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Vor nachhaltiger Geldanlage genau informieren Immer mehr Anleger wollen ihr Geld in nachhaltige Produkte investieren und entscheiden sich für ökologische Geldanlagen. Wer mit einer “Klimaanlage” für das Alter vorsorgen will, sollte sich aber gründlich informieren. Denn nicht immer ist alles nachhaltig, was grün schimmert. Darauf weist die unabhängige Initiative “Altersvorsorge macht Schule” hin, an der sich die Bundesregierung, die Deutsche Rentenversicherung, die Volkshochschulen und andere Partner beteiligen. Bisher gibt es noch kein allgemeingültiges Qualitätssiegel für ökologische Investments. Deshalb müssen Verbraucher bei der Wahl eines Anlageproduktes besonders genau hinsehen. Laut der Broschüre “Klimabewusst Geld anlegen” der Verbraucherzentrale Bundesverband sind manche erneuerbare Energien sogar klimaschädlich. Wer zum Beispiel in nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Raps oder Palmöl investiert, legt sein Geld nicht mehr klimafreundlich an, da der Anbau die-

ser Agrarkraftstoffe den Klimawandel eher anheizt als ihn zu stoppen. Anleger sollten sich also immer fragen, was grüne Finanzprodukte wirklich mit Klimaschutz zu tun haben. Nach der alten Wett- und auch guten Investorenregel, “nicht alles Geld auf ein Pferd zu setzen”, sollte man auch beim nachhaltigen Anlegen in verschiedene Umweltbranchen investieren. So können Risiken in diesem relativ jungen Markt besser ausgeglichen werden. Mehr Tipps und Hintergrundinformationen zu unterschiedlichen Anlageformen liefert die Broschüre “Klimabewusst Geld anlegen”. Sie ist kostenlos bei den Verbraucherzentralen erhältlich. Ausführliche Informationen zu weiteren Aspekten der zusätzlichen Altersvorsorge gibt es in den Kursen von “Altersvorsorge macht Schule”. Mehr dazu erhalten Sie auch im Internet unter www.altersvorsorge-machtschule.de oder telefonisch unter 0800 10004800.

Nachhaltigkeit bei Geldanlagen immer wichtiger Immer mehr Anleger ziehen Kriterien der nachhaltigen Geldanlage bei ihren Investitionsentscheidungen in Betracht, allerdings ist deren Stellenwert letztlich nicht so hoch, wie es die öffentliche Diskussion vermuten lässt. Das ist das Ergebnis der JanuarUmfrage „Privatanleger Monitor“ der Ratingagentur Feri in Zusammenarbeit mit dem Finanzportal OnVista.de. An der Befragung nahmen 457 Anleger teil. Nachhaltigkeit ist für 42 Prozent der Befragten nur eines von mehreren Motiven bei der Wahl eines Anlageprodukts. Immerhin findet Nachhaltigkeit damit in gleichem Maße Berücksichtigung wie die zu erwartende Rendite. Für knapp 21 Prozent spielt 28

Nachhaltigkeit sogar eine bedeutende Rolle. Doch lediglich für 2,2 Prozent ist sie das wichtigste Entscheidungskriterium. Bei knapp jedem vierten Anleger (23 Prozent) spielt Nachhaltigkeit hingegen nur eine untergeordnete Rolle, jeder Achte (12,5 Prozent) misst ihr überhaupt keine Bedeutung bei. „Die Befragung zeigt, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges, aber nicht das alles entscheidende Kriterium für die Anlagestrategie ist. Von unseren Nutzern wissen wir aber: Nachhaltigkeit wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen“, sagt Lars Merle, Director Sales bei der OnVista Media


Der EuroRettungsschirm für Ihre K. GmbH. Denn in den kommenden zwei bis drei Jahren will ein Drittel der Befragten den Anteil an nachhaltigen Investments erhöhen, knapp zwei Drittel wollen den Anteil in Zukunft konstant halten. Weniger als zwei Prozent wollen ihn hingegen reduzieren. „Die Zahl umweltbewusster Anleger wächst, doch es ist nicht nur der Kampf gegen den Klimawandel, der die Anleger motiviert“, erklärt Sandro Cappucci, Fondsanalyst bei Feri EuroRating Services AG. „Viele Anleger gehen auch davon aus, dass nachhaltige Investments oft eine höhere Rendite erzielen als konventionelle Produkte.“ Den Begriff Nachhaltigkeit bringen die Befragten in erster Linie mit erneuerbaren Energien in Verbindung (51 Prozent). Für knapp die Hälfte der Teilnehmer gehört auch eine gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung dazu. Es folgen das allgemeine Thema Klimawandel mit fast 38 Prozent und fairer Handel mit knapp 34 Prozent. Ungebrochener Optimismus bei Aktienanlagen Insgesamt sehen die Anleger zu Beginn des Jahres eine Fortsetzung des Aufschwungs an den Aktienmärkten. So werden für Aktien und alternative Anlagen die besten Umfrageergebnisse seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2007 erzielt. Besonders deutsche Aktien stiegen deutlich in der Anlegergunst und erreichten neue Rekordwerte. Etwa 80 Prozent der Befragten bewerteten die Perspektiven für den deutschen Anlagemarkt mit „sehr gut“ oder „gut“. Auch die bislang kritisch betrachteten Aktienmärkte in Japan und Nordamerika werden von Investoren positiver betrachtet als noch im Herbst 2010, haben aber immer noch bestenfalls durchschnittliche Aussichten. Die gute Bewertung alternativer Anlagen wird maßgeblich beeinflusst durch die Einschätzung der Rohstoffmärkte. So haben auch die Anlegeraussichten für Erdöl, Gold und diversifizierte Anlagen neue Höchststände erreicht. Mehr als 80 Prozent bewerten Rohstoffanlagen mit „gut“ oder sehr gut, bei Erdöl sind es mehr als 70 Prozent und bei Gold immerhin 62 Prozent. Feri EuroRating Services AG

Sie suchen erstklassige Anlagen? Dann suchen wir Sie. Jetzt kennenlernen: robustus privileg – die dynamische Immobilienpolice mit fürstlichen Privilegien. Werden Sie unabhängiger Vertriebspartner und sichern Sie sich und Ihren Kunden beste Erfolgsaussichten.

Die privilegierte Immobilienpolice für Anleger mit weitblick.

 GmbH Breitenbachstraße 23 D-13509 Berlin Telefon + 49 (0) 30.41749868550 info@robustus-gmbh.com www.robustus-gmbh.com


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Aktuelle Kostenschätzungen für Energiewende unseriös Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist die aktuell genannten Kosten für den Umstieg auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieversorgung als unseriös zurück. Isolierte Hochrechnungen voraussichtlicher Einspeisevergütungen reichen für eine umfassende Bewertung nicht aus. Gleichzeitig müssen immer der hohe ökonomische Nutzen der Erneuerbaren Energien sowie die wahren Kosten der fossilen Energieträger im Vergleich betrachtet werden. "Das Sommerloch scheint die Kritiker einer Energiewende anzuspornen, immer neue Horrorzahlen über die vermeintlichen Kosten einer nachhaltigen Energieversorgung in den Ring zu werfen - frei nach dem Motto: 'Wer bietet mehr?'. Mit einer seriösen Betrachtung und Bewertung von Kosten und Nutzen der Energiewende hat das allerdings nichts zu tun", kritisiert BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann. Allein im Jahr 2010 haben die Erneuerbaren Ener-

30

gien nach Berechnungen renommierter Forschungsinstitute im Auftrag des Bundesumweltministeriums insgesamt Umweltschäden in einer Höhe von 8,4 Milliarden Euro vermieden. Dazu kommt eine hohe Wertschöpfung für eine Vielzahl inländischer Unternehmen, die im Sektor der Erneuerbaren Energien inzwischen rund 370.000 Arbeitsplätze stellen. Zudem wurden im vergangenen Jahr Energieimporte im Wert von insgesamt 7,4 Mrd. Euro durch heimische Erneuerbare ersetzt. "Es ist mehr als fragwürdig, wenn angesichts notwendiger Investitionen in eine dauerhaft verfügbare und bezahlbare Energieversorgung Untergangsgesänge für die deutsche Industrie angestimmt werden. Gerade stromintensive Unternehmen profitieren schon heute von niedrigeren Börsenstrompreisen durch die Erneuerbaren. Im letzten Jahr betrug dieser Effekt immerhin rund drei Milliarden Euro", hält Klusmann fest. Hinzu komme, dass mit dem neuen EEG ab kommendem Jahr sogar noch weitere Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit würden.


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Roland Berger Studie zur Effizienzsteigerung in stromintensiven Industrien: Investitionen in Effizienztechnologie von 23 Milliarden Euro stehen Einsparungen von über 100 Milliarden Euro gegenüber

• Strombedarf wird weiter steigen • Strompreisanstieg in den nächsten 20 Jahren um rund 70 Prozent • Steigerung der Energieeffizienz durch Technologieentwicklung und -verwendung um bis zu 50 Prozent möglich • Investitionen in Energieeffizienz schaffen Innovationen und Wachstum Steigende Strompreise stellen besonders stromintensive Branchen künftig vor erhebliche Herausforderungen. Um die Energiekosten zu senken, muss die Effizienz gesteigert und somit gezielt in Effizienztechnologien und -maßnahmen investiert werden. Dabei senken diese Investitionen nicht nur die Stromkosten, sondern schaffen auch Wachstum und stimulieren Innovationen. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie "Effizienzsteigerung in stromintensiven Industrien" der Strategieberatung Roland Berger. Anhand von vier ausgewählten Industrien - Grundstoffchemie, Papier- und Pappeindustrie, metallerzeugende Industrie, Verarbeitung von Steinen und Erden - zeigen die Autoren Handlungsstrategien bis 2050 auf. Der Strombedarf bei stromintensiven Industrien wird in den nächsten Jahren stark steigen. Neben dem Ausbau von strombasierten Produktionsverfahren trägt auch der zunehmende Automatisierungsgrad zu einer Erhöhung des Verbrauchs bei. Gleichzeitig steigen die Strompreise, etwa durch den frühzeitigen Atomausstieg und die damit verbundene Angebotsverknappung, höhere Kosten für CO2-Zertifikate und Brennstoffe sowie den Ausbau von Stromnetzen für Erneuerbare Energien. "Der Strompreis wird in den nächsten 20 Jahren um rund 70 Prozent steigen", sagt Ralph Büchele von der Strategieberatung Roland Berger. "Um weiterhin

wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Energieeffizienz steigern."

Steigerung der Energieeffizienz durch Technologieentwicklung und -verwendung Gerade in den stromintensiven Branchen sehen die Experten von Roland Berger ein großes Potenzial für Effizienzsteigerungen. "Die Entwicklung neuer Effizienztechnologien durch die verschiedenen Anbieter und deren Einsatz auf Anwenderseite ermöglichen eine nachhaltige Senkung des Stromverbrauchs und somit eine signifikante Reduzierung der Stromkosten", erklärt Torsten Henzelmann, Partner bei Roland Berger. So könnte die Energieeffizienz beispielsweise in der Papierindustrie bereits im Jahr 2030 um rund 30 Prozent gesteigert werden; bis 2050 liegt das Potenzial sogar bei 50 Prozent. In der Metallverar31


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

So kann zum Beispiel eine effizientere Rohstoffverarbeitung in der Papierindustrie erheblich Strom sparen. In der metallverarbeitenden Industrie bieten effiziente Gießmaschinen und Erwärmungsanlagen ein gutes Sparpotenzial. Investitionen in Energieeffizienz schaffen Innovationen und Wachstum

beitungsindustrie können bis 2050 rund 40 Prozent der Stromkosten eingespart werden. Voraussetzung hierfür sind laut Ralph Büchele gezielte Investitionen in Effizienzmaßnahmen, die sich jedoch bezahlt machen würden: "Die vier in der Studie untersuchten Branchen müssten bis 2050 rund 23 Milliarden Euro in Effizienztechnologien investieren. Dadurch ließen sich im Gegenzug über 100 Milliarden Euro an Energiekosten einsparen." Die Investitionskosten umfassen im Wesentlichen Mehrkosten für den Einsatz von effizienteren Maschinen sowie für optimierte Produktionsverfahren.

Investitionen in Energieeffizienz sparen jedoch nicht nur auf Seiten der Anwender Kosten. Auch auf Seiten der Anbieter entsprechender Technologien entstehen nachhaltig positive Veränderungen. Eine hohe Energieeffizienz von Produkten wird in den nächsten Jahren ein zentraler Differenzierungsfaktor gegenüber dem Wettbewerb sein und wird für neue Marktteilnehmer eine entscheidende Eintrittsbarriere darstellen. Dies wiederum führt innerhalb der Unternehmen verstärkt zu Investitionen in Forschung und Entwicklung, zu mehr Beschäftigung und Umsatzwachstum. "Energieeffizienz wird als Beschäftigungsmotor und als Attraktivitätsfaktor immer wichtiger", sagt Büchele. "Deutschland nimmt hier bereits heute eine führende Rolle ein."

Feste Einspeisetarife für Erneuerbare Energien setzen sich weltweit durch Zur Förderung Erneuerbarer Energien setzen sich weltweit immer häufiger feste Einspeisetarife durch. Das zeigen erneut aktuelle Entwicklungen in Japan und China. Um einen zügigen und kostengünstigen Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben, haben sich beide Länder für feste Einspeisetarife als Förderrahmen entschieden. Japan wird anstelle seines bisherigen Quotensystems ein Vorranggesetz installieren, das sich stark am deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) orientiert. China wiederum hat mit landesweit gültigen Einspeisetarifen für Solarstrom erstmals den Förderrahmen für Erneuerbare Energien verlässlicher gestaltet. "Die teilweise Kritik, feste Einspeisetarife seien zu teuer 32

und würden an ihre Grenzen stoßen, bestätigen sich nicht", stellt BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann fest. "Auch das EEG hat sich nicht überlebt, es ist und bleibt der zentrale Hebel für den notwendigen Umbau der Energieversorgung hierzulande." Nicht ohne Grund schwenken viele Staaten bei ihrer Förderpolitik auf ein System mit festen Einspeisevergütungen wie dem deutschen EEG um: Aktuelle Untersuchungen der Beratungsgesellschaft Ernst&Young haben erneut gezeigt, dass feste Einspeisetarife für Erneuerbare Energien in puncto Kosteneffizienz, Anwendbarkeit und Akteursvielfalt nicht nur den klassischen Quotensystemen überlegen sind, sondern auch so genannten Bonus-/Prämiensystemen.


Allgemein | GRÜN INVESTIEREN 2011

Die Universität Cambridge hat kürzlich ermittelt, dass in Großbritannien feste Einspeisevergütungen kostengünstiger wären als die von der britischen Regierung vorgeschlagenen Prämien-/Bonussysteme. "Anstatt immer wieder die fruchtlose Debatte über den Fortbestand nationaler Förder- und Vorrangsysteme zu beginnen, sollten wir uns auch auf europäischer Ebene endlich an die künftige Ausgestaltung

der Strommärkte machen", fordert Klusmann. Welche Rolle könnten Kapazitätszahlungen in einem zukünftigen Marktdesign spielen? Wie werden sich die Regelenergiemärkte verändern und verändern müssen? Das, so Klusmann, seien zentrale energiepolitische Fragen, die dringend angegangen werden müssten.

Deutsche setzen zu 94 Prozent auf Erneuerbare Energien WWF-Umfrage

81 Prozent der Menschen halten Kohlestrom für klimaschädlich Die deutsche Bevölkerung steht voll hinter dem Ausbau der erneuerbaren Energien. In einer repräsentativen Umfrage für den WWF sprachen sich 94 Prozent der Befragten dafür aus, erneuerbare Energien wie Sonne und Windenergie in Zukunft stärker zur Stromerzeugung zu nutzen. "Die Bevölkerung unterstützt den eingeschlagenen Kurs der Bundesregierung", sagt WWF Klimaschutzleiterin Regine Günther. "Jetzt muss die Politik konsequent den Ausbau der klimafreundlichen Energien vorantreiben und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen." Morgen entscheidet der Bundesrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über zentrale Gesetzesvorhaben zu Atomausstieg und Energiewende. Als klimaschädlichste Stromgewinnung gilt den Deutschen laut Umfrage die Kohlekraft. 81 Prozent der Befragten stuften Kohle als sehr schädlich oder schädlich für das Klima ein. Nur ein Prozent hält Kohlekraft für überhaupt nicht schädlich. "Auch hier zeigt die Bevölkerungsmeinung schon heute sehr eindrücklich, wohin die Reise gehen soll und wohin eben nicht. Die Kernkraft durch den Neubau von Kohlekraftwerken zu ersetzen, wird von der überwältigenden Mehrheit klar abgelehnt.

Die Menschen wollen Investitionen in Zukunftstechnologien und nicht in Klimakiller", so Günther. Der Neubau von Kohlekraftwerken würde Deutschlands Klimaschutzbemühungen international unglaubwürdig machen, warnt die WWF Klimaexpertin. Der WWF fordert daher vom Gesetzgeber, den weiteren Neubau von Kohlekraftwerken zu verhindern. Die repräsentative Umfrage wurde von infratest dimap im Auftrag des WWF vom 30. Juni bis 2. Juli durchgeführt. Befragt wurden bundesweit 1.000 Menschen über 18 Jahre: Frage1: Die deutschen Atomkraftwerke werden schrittweise bis zum Jahr 2022 abgeschaltet. Welche Energiequellen sollte Deutschland in Zukunft stärker zur Stromerzeugung nutzen? (Mehrfachnennungen möglich). Ergebnis: Kohle 23%, Gas 46%, Erneuerbare Energien 94%. Frage 2: Wenn Sie jetzt einmal an die Klimabelastungen denken, die sich aus der Stromerzeugung ergeben. Was glauben Sie: Ist die Stromerzeugung aus Kohle für das Klima sehr schädlich, schädlich, weniger schädlich, oder überhaupt nicht schädlich? Ergebnis: Sehr schädlich 29 %, schädlich 52 %, weniger schädlich 16%, überhaupt nicht schädlich 1%. 33


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Allgemein

Markt / Studien

Wind und Wasser schon heute billiger als Kohle und Atom Neue Greenpeace-Energy-Studie beziffert die wahren Kosten der unterschiedlichen Energieträger Strom aus Wind- und Wasserkraft ist unter Berücksichtigung aller Kosten schon heute deutlich billiger als Strom aus Kohle und Atom. Insbesondere Atomstrom kostet in Wirklichkeit fast doppelt so viel wie Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie. Das geht aus der neuen Greenpeace-Energy-Studie "Was Strom wirklich kostet" hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag erstellte. Die Studie summiert alle Stromkosten, staatliche Förderungen sowie externe Kosten auf, die den jeweiligen Energieträgern zurechenbar sind. Danach kostet eine Kilowattstunde Windstrom 2010 unterm Strich 7,6 Cent und Wasserstrom 6,5 Cent. Die Gesamtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken belaufen sich hingegen auf 12,1 Cent und für Atomkraft sogar auf 12,8 Cent je Kilowattstunde.

34

"Bislang wurden die Verbraucher über den wahren Preis von Kohle und Atom dadurch getäuscht, dass ein Großteil der Kosten gar nicht auf der Stromrechnung auftaucht", erklärt Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy. Dafür bezahlen müssten die Bürger dennoch - etwa in Form von Steuergeldern, wobei die FÖS-Wissenschaftler erstmals das ganze Ausmaß der staatlichen Förderungen dokumentierten. Die versteckten Kosten der konventionellen Energien sind für Werner ein Skandal: "Die ganze Energiedebatte krankt daran, dass für Atom und Kohle die tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten nicht ehrlich beziffert werden." So profitierte die Atomstromproduktion zwischen 1970 und 2010 von staatlichen Förderungen in Höhe von 186 Milliarden Euro. Der Steinkohle-Verstromung kamen 165 Milliarden Euro zugute, bei Braunkohle waren es 57 Milliarden Euro.


Die erneuerbaren Energien erhielten im selben Zeitraum 28 Milliarden Euro, die Zusatzkosten des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) mit eingeschlossen. Neben den staatlichen Förderungen berücksichtigt die Greenpeace-Energy-Studie auch die nicht internalisierten externen Kosten der einzelnen Energieträger. Darunter fallen beispielsweise Klimaschäden, die in Strompreisen nicht berücksichtigt sind, für die die Gesellschaft aber gleichwohl aufkommen muss. Die Kosten eines Super-GAUs in Deutschland sind dagegen nicht vollständig eingepreist, da die Schäden unkalkulierbar wären und keine Versicherung das Risiko übernehmen könnte. Anders als Wind und Wasser ist Fotovoltaik noch deutlich teurer als die konventionellen Energien. 2010 kostete eine Kilowattstunde Sonnenstrom 46,5 Cent. Swantje Küchler, Wissenschaftlerin beim FÖS und Co-Autorin der Studie, sieht dies als normale Anschubfinanzierung, wie sie in viel größerem Maße zuvor auch Kohle- und vor allem Atomkraft bekamen. So erhielt Atomkraft noch Anfang der 70er-Jahre umgerechnet über 60 Cent je Kilowattstunde. "Die hohen vergangenen Förderungen haben die heutige Marktposition der Atomenergie überhaupt erst ermöglicht", so Küchler. Das Ausmaß der Förderung der erneuerbaren Energien bleibe dagegen überschaubar. Darüber hinaus verursachten Kohleund Atomstrom hohe und bisher kaum bezifferbare Folgekosten, die auch nach Abschalten der Kraftwerke fällig werden. "Auch wenn wir Atom und Kohle in Zukunft gar nicht mehr nutzen, werden wir weiter für sie bezahlen müssen". Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft mit Sitz in Berlin ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit ausgewiesener Expertise in der Berechnung umweltschädlicher Subventionen. Greenpeace Energy ist eine Energiegenossenschaft, die deutschlandweit mehr als 100.000 Kunden mit Ökostrom versorgt. Greenpeace Energy hat zudem mehr als 100 Millionen Euro in den Bau sauberer Kraftwerke investiert und bietet künftig auch "Windgas" an - ein Gas, das mithilfe von überschüssigem Windstrom hergestellt wird und eine Alternative zu Biogas darstellt.


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Wind Onshore / Offshore

Stürmische Entwicklung Investitionen in Offshore-Windkraft steigen trotz Risiken PwC-Studie: Offshore-Windkraft bleibt vorerst auf Subventionen angewiesen Die Stromerzeugung in Offshore-Windparks vor Europas Küsten soll in den kommenden Jahren massiv steigen. Würden alle derzeit geplanten Anlagen mit einer Leistung von zusammen über 106 Gigawatt tatsächlich ans Stromnetz gehen, stiege die Gesamtkapazität gegenüber dem aktuellen Stand

(April 2011) um den Faktor 35, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit GBI Research hervor geht. Allerdings bleiben Investitionen in Offshore-Projekte mit erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere Strom aus Hochsee-Windparks dürfte wegen der hohen Investitions- und Instandhaltungskosten auf absehbare Zeit nur staatlich subventioniert konkurrenzfähig sein. Selbst von den befragten Repräsentanten staatlicher Institutionen halten 60 Prozent eine Förderung auch auf Sicht von zehn bis zwanzig Jahren für notwendig. Zudem fordern von den für die Studie befragten Energieversorgern rund 90 Prozent eine Verbesserung der bestehenden Fördermechanismen. Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, dies in der anstehenden EEG-Novelle für 2012 zumindest teilweise aufzugreifen. In der Verantwortung ist die öffentliche Hand zudem bei der Erweiterung der Stromnetze, wie Manfred Wiegand, Partner und Global Utilities Leader bei PwC, erläutert. "Die Offshore-Technologie kann nur einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung leisten, wenn die notwendige Infrastruktur vorhanden ist. Insbesondere in Deutschland geht es dabei um die schnelle Ausweitung der Leitungskapazitäten. Derzeit dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Stromtrassen mit 10 bis 15 Jahren viel zu lange", gibt Wiegand zu bedenken. Technologie ist ausgereift Offshore-Windkraftanlagen haben gegenüber Anlagen auf dem Festland den Standortvorteil stärkerer und beständigerer Winde. Auf der anderen Seite ist der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand auf

36


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

See deutlich höher. Die Studie zeigt jedoch, dass die Offshore-Anlagen die in sie gesetzten Erwartungen durchaus erfüllen. So ist die Stromerzeugungskapazität bei allen befragten Anlagenbetreibern an mindestens neun von zehn Tagen voll verfügbar. Die Ausfallzeiten entsprechen damit weitgehend den Planungen, nur bei knapp jedem fünften Befragten stehen die Turbinen häufiger als erwartet still. Um wettbewerbsfähig zu werden, müssen allerdings auch die Baukosten deutlich sinken. Dies halten gut vier von zehn befragten Anlagenbauern und Projektentwicklern für realistisch. Mit gleich bleibenden Kosten rechnet jeder dritte Befragte, während jeder vierte inflationsbereinigt einen Kostenanstieg erwartet. "Kostensenkungspotenziale finden sich im Vergleich zu Onshore-Anlagen insbesondere im Errichtungsablauf. Hingegen dürften die Preise für Baustoffe angesichts der zu erwartenden allgemeinen Konjunktur- und Nachfrageentwicklung aktuell kaum sinken. Bei Offshore-Anlagen fließt ein erheb-

Herausragend nachhaltig. Die Immobilie. Das Mietverhältnis. Das Investment.

SIGNA 13 THE CUBE – der geschlossene Objektfonds. Profitieren Sie von überragenden Perspektiven: ■ ■ ■ ■ ■

Energieeffizientes Green Building mit LEED-Standard Platin Qualitativ herausragendes Landmarkbuilding Hauptsitz der Deutsche Börse AG 15-jähriger, wertgesicherter Mietvertrag Zentraler und international sehr gut angebundener Standort in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main

oder direkt informieren unter www.signa-funds.de

licher Teil des Investitionsvolumens in Fundamente und Plattformen und damit in Stahl und Beton", erläutert Heiko Stohlmeyer, Experte für OffshoreWindenergie bei PwC. Aus Sicht der (potenziellen) Kapitalgeber sind Investitionen in Offshore-Windparks dennoch insgesamt attraktiv. Zwei von drei Befragten halten das Investitionsrisiko heute für geringer als vor zwei Jahren. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) würde sogar eher in Offshore-Anlagen investieren als in Solarenergie. Vor die Wahl zwischen Offshore- und Onshore-Anlagen gestellt, würden allerdings 36 Prozent die landgestützte Windkraft bevorzugen und nur 18 Prozent die Offshore-Alternative. Für die Studie "Offshore Proof Turning Windpower Promise into Performance" wurden 57 Experten aus Energiewirtschaft, Politik und der Finanzbranche befragt. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/de/energy


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Wind Onshore / Offshore

Energieversorgung aus dem Garten: Aufwind für private Windkraftanlagen Kommunen sind angehalten das Genehmigungsverfahren deutlich zu vereinfachen Wer in eine kleine Windenergieanlage im eigenen Garten oder auf dem Hausdach investieren will, soll das künftig erheblich schneller in die Tat umsetzen können. Die Kommunen sind angehalten, das Genehmigungsverfahren deutlich zu vereinfachen. Das schreibt der neue Windenergieerlass der NRW-Landesregierung vor. Bevor die private Windkraftanlage Fahrt aufnimmt, sollte auf jeden Fall erst bei der Kommune vor Ort nach den baulichen und rechtlichen Auflagen gefragt werden. Die folgenden Tipps helfen, alle wichtigen Fragen vor der Anschaffung einer Windkraftanlage im Blick zu haben: Standort: Der Wind ist der Schlüssel zum Erfolg. Bereits die doppelte Windgeschwindigkeit steigert den Energiegewinn um das Achtfache. Eine erste Orientierung über die Windverhältnisse am Standort bieten zum Beispiel die frei zugänglichen Windkarten des Deutschen Wetterdienstes (www.dwd.de/ windkarten). Außerdem ist es wichtig, die Anlage richtig zu platzieren. Der Wind muss den Rotor aus allen Richtungen erreichen können und benachbarte Hindernisse überragen. Lärmschutz: Auch Windenergieanlagen im heimischen Garten arbei¬ten nicht vollkommen geräuschlos. Wer eine bestimmte Anlage im Auge hat, sollte bei der Kommune klären, ob die Geräuschentwicklung den Auflagen entspricht. Wichtig zu wissen: Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für eine Windkraftanlage muss eine rechnerische Vorhersage vorgelegt werden, welche Schallimmissionen zu erwarten sind. Wirtschaftlichkeit: Sinnvoll ist die Anschaffung, wenn der Großteil der erzeugten Energie in den eigenen Haushalt fließt, zum Beispiel um den Kühlschrank auf Trab zu halten. Ähnlich wie bei Pho38

tovoltaikanlagen können Nutzer die überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeisen und erhalten dafür eine Vergütung nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Vergütung orientiert sich allerdings an den großen Windenergieanlagen. Die relativ hohen Kosten für Anschaffung und Betrieb einer kleinen Anlage werden darin leider nicht berücksichtigt. Anlagenauswahl: Als kleine Windenenergieanlagen gelten solche bis 50 Meter Höhe. Für private Haus- und Grundstückseigentümer kommen Anlagen bis 30 Kilowatt (kW) Nennleistung in Frage. Erzeugt eine solche Anlage über 24 Stunden beispielsweise konstant zehn kW Strom, könnten damit einen Tag lang etwa 400 Energiesparlampen à 25 Watt zum Leuchten gebracht werden. Bei einer Leistung bis 30 kW kann der Betreiber auch den bestehenden Hausanschluss nutzen. Zurzeit sind überwiegend Anlagen bis zehn kW auf dem Markt. Unterschieden wird zwischen zwei Bauarten mit unterschiedlichen Eigenschaften – je nachdem, ob der Rotor horizontal oder vertikal ausgerichtet ist. Mehr Infos zum Thema finden Sie unter www.vz-nrw.de/windenergie.


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

"Die Bürgerwindaktie"

Interview mit Alexander Koffka, Sprecher des international tätigen Projektentwicklers ABO Wind AG

wmd: Herr Koffka, in welchen Regionen und Länder stehen Ihre Windparks? Alexander Koffka: Die Bürgerwindaktie ABO Invest besitzt sieben Windparks, die in Deutschland (4 Standorte), Frankreich (2) und Irland (1) klimafreundlichen Strom produzieren. Die Erzeugungskapazität beträgt rund 65 Megawatt. Eine Ausweitung des Portfolios auf weitere Länder wie Großbritannien, Spanien, Belgien oder Bulgarien ist geplant. Die Bürgerwindaktie ABO Invest kooperiert eng mit dem Projektentwickler ABO Wind, der seit 1996 Windparks errichtet und an der Bürgerwindaktie beteiligt ist. Aktuell plant ABO Wind in sieben europäischen Ländern Windparks und bietet der Bürgerwindaktie ABO Invest regelmäßig Projekte zum Kauf an. Strategie ist es, mittelfristig 200 Megawatt aufzubauen. In einem gut strukturierten Portfolio mitteln sich branchentypische Risiken aus: Wenn ein Getriebe früher als geplant kaputt geht oder der Wind in einer Region schwächer als erwartet weht, ist das nicht tragisch, sofern es an anderen Standorten besser als kalkuliert läuft. wmd: Wo sind denn aus Ihrer Erfahrung heraus derzeit die besten Standorte für Windanlagen? Alexander Koffka: Im Moment entwickelt sich der deutsche Markt besonders dynamisch. Rechtssicherheit, transparente Genehmigungsverfahren sowie Erfahrungswerte mit rund 22.000 vorhandenen Windenergieanlagen befördern den weiteren Ausbau in Deutschland. Dank des technischen Fortschritts ist es mittlerweile möglich, nicht allein an Starkwindstandorten rentabel klimafreundlichen Strom zu erzeugen. Mit modernen, mehr als 100 Meter hohen Türmen sind auch Standorte im Binnenland interessant – etwa auf Höhenzügen der Mittelgebirge oder in Wäldern. Dort werden in den nächsten Jahren verstärkt Windparks entstehen. wmd: Profitieren Sie bereits jetzt von der „Energiewende“? Alexander Koffka: Ohne konsequenten Ausbau der Windenergie an Land bleibt der Ausstieg aus der

Kernkraft ein frommer Wunsch. Mit Windkraft auf hoher See oder Photovoltaik lässt sich Strom bislang nur zu Preisen produzieren, die um ein Vielfaches höher sind. Das Ausbaupotenzial von Wasserkraft und Biomasse ist begrenzt, Kohle ist aus Gründen des Klimaschutzes ein Auslaufmodell. Insofern zementiert die Energiewende die tragende Rolle der Windkraft an Land beim Umbau der Versorgungsstrukturen. Das wirkt sich für uns bereits positiv aus. wmd: Nun haben Sie kürzlich die Bürgerwindaktie ABO Invest AG auf den Markt gebracht. Was kann sich der Anleger davon erwarten? Alexander Koffka: Die Bürgerwindaktie ABO Invest ist keine typische Aktie, sondern eine Investition in Sachwerte, wie sie sonst meist als geschlossener Fonds angeboten wird. Anleger investieren in Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung. Schwerpunkt ist die Windkraft, Biogas kommt als Ergänzung hinzu. Die Gesellschaft hat bereits 10 Millionen Euro Eigenkapital aufgebracht und mehr als 125 Millionen Euro in sieben Windparks und eine Biogasanlage investiert. Laufende Einnahmen aus der Stromproduktion sowie künftige Kapitalerhöhungen dienen dem weiteren Ausbau. Der Wert des Unternehmens soll jährlich um mindestens acht Prozent zulegen, der Aktienkurs ebenfalls. Die Aktie (WKN: A1EWXA) notiert im Freiverkehr der Börse Düsseldorf und präsentiert sich stabil – trotz stürmischer Zeiten an den Kapitalmärkten. Die Bürgerwindaktie ist für Anleger geeignet, die sich an erneuerbaren Energien beteiligen möchten, auf gute Wertentwicklung sowie ausgewogenes Risikoprofil achten. Es handelt sich um ein langfristiges Investment. Durch die Freiverkehrsnotierung ist ein Verkauf aber prinzipiell jederzeit möglich. Die Liquidität der Aktie wird mit dem weiteren Wachstum kontinuierlich zunehmen. 39


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Wind Onshore / Offshore

Preis-Wert: Wie viel kostet ein Windpark? Deloitte setzt mit innovativem Ansatz neue Standards bei der Assetbewertung von Windund Solaranlagen Im Rahmen des europäischen Reports "Valuing Wind and Solar Farm Developers" hat Deloitte eine innovative Methode zur Bewertung von industriellen Solar- und Windkraftanlagen über den kompletten Projektzyklus hinweg gewählt und damit ein lange währendes Problem der Branche gelöst. Mittels der Regressionsanalyse ist es den Experten geglückt, signifikanten Multiples für die Bewertung dieser Anlagen zu gewinnen und so einfache Wertableitungen zu ermöglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Kapazität von Windparks in der Planungs- und Antragsphase kaum preisbestimmend wirkt. Des Weiteren beeinflussen die installierten Kapazitäten (Megawatt) das Transaktions-Multiples erheblich, ab 200 Megawatt steigen diese überproportional an. Schließlich hat die jüngst überwundene Krise zu keinem deutlichen Preisverfall geführt. "Der Markt für die Solar- und Windenergie zeigt enormes Zukunftspotenzial - insbesondere in Deutschland. Die Ereignisse in Japan und die energiepolitische Kehrtwende der Bundesregierung bringen zusätzliche Impulse. Beide Energieträger, die derzeit global einen Anteil von 3 Prozent aufweisen, könnten bis 2030 auf einen Marktanteil von bis zu 20 Prozent wachsen. Investoren, die Milliarden Euro in Solar- und Windparks investieren, können vor allem in der Anfangsphase von innovativen Bewertungsansätzen profitieren", erläutert David Krüger, Partner und Leiter Cleantech bei Deloitte. Analysen von Wind- und Solaranlagen Ziel der Deloitte-Untersuchung war, einen Marktwert von Windkraft- und Solarkapazitäten anhand von Multiples in verschiedenen Stadien des Projekt-Lebenszyklus zu ermitteln: von der ersten Pro40

jektplan-Prüfung bis hin zu fertig installierten und Strom erzeugenden Anlage. Den unterschiedlichen Charakteristika von Wind- und Sonnenkraftanlagen wurde durch getrennte Analysen Rechnung getragen.

Solar: Deutliche Differenzen zu Windkraft Deloitte nutzte die Methode der Regressionsanalyse, um den Zusammenhang zwischen Transaktionspreis und den Variablen (Anlagengröße, Projektstand) zu bestimmen. Analysebasis im Windkraftsektor waren 72 Transaktionen der letzten fünf Jahre, die meisten davon in Europa. Für Photovoltaik-Anlagen wurden 32 Transaktionen aus den letzten vier Jahren analysiert. Bei der Windkraft lagen die entsprechenden Multiple-Werte für genehmigte, im Bau befindliche und installierte Kapazitäten bei 0,5, 1,1 und 1,6.


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Dies bedeutet, dass der Gesamtunternehmenswert einer Anlage mit 100 MW Kapazität im Marktdurchschnitt 160 Millionen Euro beträgt. Bei der Solarkraft wurden Multiples von 4,0 bei installierten und 0,2 bei Anlagen im Bau ermittelt. Die deutliche Differenz zu den Windkraftanlagen resultiert zum einen aus der unterschiedlichen Natur bei den Energieanlagen, zum anderen aber auch aus dem geringeren Stichprobenumfang bei Solaranlagen. "Schallmauer" 200 MW Des Weiteren untersucht der Report den Einfluss von Größe und Zeit bei der Bewertung von Windkraftanlagen. Dabei zeigte sich, dass installierte Kapazitäten über 200 MW den Wert überproportional steigern - der Faktor liegt in etwa bei 0,5 Mio. Euro pro MW. "Die Ergebnisse unserer Analysen können für eine Bewertung von Windkraft- und SolarparkEntwickler verwendet werden - insgesamt hat sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Projektfortschritt, Anlagengröße und Bewertung gezeigt. Je weiter die Wind-/Solarfarm fortgeschritten ist, desto höher ist der Unternehmenswert - dieser steigt auch überproportional mit der installierten Leistung.

Dabei zeigt sich, dass die zurückliegende Wirtschaftskrise die Preisentwicklung der Anlagen kaum beeinflusst hat", kommentiert Andreas Suerbaum, Valuation Services Partner bei Deloitte.

41


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Solarfonds

Interview mit André Wreth, Geschäftsführer, Enrexa

wmd: Herr Wreth, Sie haben Ihren italienischen Solarfonds kurz vom Markt nehmen müssen, sind aber jetzt wieder neu gestartet. Was waren die Gründe hierfür? André Wreth: Anfang März hatte die italienische Regierung angekündigt, die Förderung von Solaranlagen ab dem 31. Mai 2011 ändern zu wollen. Durch dieses überraschende Manöver der italienischen Politik waren wesentlichen Aussagen im Prospekt unseres Solarfonds Azzurro Uno die Grundlagen entzogen, sodass wir den Vertrieb vorübergehend einstellen mussten. Anschließend haben wir den Fonds auf Grundlage der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen überarbeitet und einige Parameter angepasst. Die Gründlichkeit unserer Arbeit spiegelt sich in dem Nachtrag wider, der am 27. Juni veröffentlicht wurde. Kurz darauf haben wir den Vertrieb wieder aufgenommen. wmd: Wie haben Ihre Kunden auf die überraschenden Änderungen reagiert? André Wreth: Sofort nach Bekanntwerden wurden alle betroffenen Vertriebspartner informiert. Mit ihrem Einverständnis sprach ich anschließend mit allen Anlegern, um sie persönlich über die Änderungen aufzuklären. Zudem informierten wir unsere Anleger in der Zeit bis zur Vertriebswiederaufnahme regelmäßig postalisch und per E-Mail über den aktuellen Stand. Sie können sich vorstellen, dass kein Anleger sonderlich begeistert war, jedoch wurde unserem Haus wiederholt das Vertrauen ausgesprochen, die Situation im Sinne unserer Anleger zu meistern. Trotz der widrigen Umstände bekamen wir für die schnelle und offene Kommunikation viel Lob, was uns in unserem Handeln bestärkte. wmd: Haben Kunden jetzt bessere Konditionen für den Einstieg? André Wreth: Die Konditionen haben sich deutlich verbessert, jedoch nicht nur für neue Investoren, sondern auch für Altanleger. So stiegen die Auszahlungen auf 282,17% inklusive Frühzeichnerbonus an. Die Gründe: In der Zwischenzeit sind die Preise 42

der Anlagenkomponenten weiter gefallen und zusätzlich konnten wir als aktiver Fondsmanager auch die laufenden Vergütungen senken. Enrexa hatte in der Prospektierung ohnehin sehr konservativ mit den niedrigsten Vergütungen für 2011 kalkuliert – noch auf Grundlage des alten Conto Energia III. wmd: Was hat es mit den von Enrexa neu angebotenen Rückgabeoptionen alle fünf Jahre auf sich und wie belastbar sind diese? André Wreth: Enrexa reagiert damit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Anleger. Der Azzurro Uno ist eine Solarbeteiligung mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Wenn Anleger aber zu einem früheren Zeitpunkt Anteile verkaufen wollen, dann bieten wir ihnen drei attraktive Optionen an. Aktuellen Zeichnern prognostizieren wir bei der Option nach fünf Jahren eine Rendite von 5,69% p.a. sowie 8,15% bzw. 8,93% nach zehn oder fünfzehn Jahren. Um Anleger auszuzahlen, hat die Enrexa mehrere Alternativen entwickelt. So ist eine Möglichkeit der Kauf der Anteile durch Enrexa, aber auch die Veräußerung der Anteile an andere Mitgesellschafter, institutionelle Investoren oder Zweitmarktfonds ist möglich. Da der Fonds sich auf Anlagen mit einer Kapazität von unter einem Megawatt konzentriert, stellt außerdem der Verkauf einzelner Anlagen eine realistische Option dar. wmd: Wie sehen Sie das Chancen/Risikoverhältnis bei Ihrem Fondsangebot?


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

André Wreth: Dieses halte ich nach wie vor für sehr gut. Durch das Umlageverfahren belastet die gesetzliche Förderung nicht den Staatshaushalt. Eine rückwirkende Änderung halte ich für ausgeschlossen, da dies die Steuereinnahmen minderte, ohne Mehrerträge zu generieren. Zudem wird Energie immer benötigt – und die Strompreise haben sich in Zeiten wachsender Inflation in der Vergangenheit immer überdurchschnittlich entwickelt. Dies bietet Sicherheitspotenzial für die Anleger. wmd: Nun gibt es aber einige Leute, die behaupten, Italien sei aufgrund der Staatsschulden bald genauso pleite wie Griechenland. André Wreth: Wer sich zu einer solchen Aussage hinreißen lässt, ist schlicht und ergreifend uninformiert. Das italienische Wirtschaftswachstum ist seit 1992 durchgängig positiv. Italien ist neben Frankreich und Deutschland nicht nur EU-Stütze, sondern auch ein starker G8-Staat. Zudem ist Italien hauptsächlich bei den eigenen Bürgern verschuldet. Sie sehen also, ein Vergleich mit Griechenland ist absolut abwegig. Der italienische Photovoltaikmarkt hat zwar andere Risiken als der deutsche. Dafür erhalten unsere Anleger aber auch eine durchschnittlich

steuerfreie Rendite von 9%. Dies ist das Doppelte im Vergleich zu deutschen Anlagen, und das lohnt sich! wmd: Gibt es Beurteilungen von Ratinginstituten für Ihren Fonds? André Wreth: Ja, reichlich. Für Kapitalgewinn ist der Enrexa Azzurro Uno der beste EU-Solarfonds, die Dextro-Group hat den Fonds diversen Stresstests unterzogen, die alle bestanden wurden, und die Seppelfricke & Co. Family Office AG vergab neben dem Urteil „Sehr gut“ auch die Auszeichnung „Testsieger“. Der Anlegerschutz wurde dabei besonders positiv bewertet. wmd: Nun haben Sie bereits die ersten Anlagen ins Auge gefasst, wie steht es derzeit um Ihr Portfolio? André Wreth: Wir haben den Kauf eines gemischten Portfolios aus drei Dach- und Freilandanlagen in den Regionen Venedig, Mailand und Rimini vereinbart, die gerade gebaut werden. Aktuell verhandeln wir weitere Anlagen und sind äußerst optimistisch, unseren Anlegern schon bald die nächsten Projekte präsentieren zu können.

43


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Solarfonds

Die Energiewende – der Einfluss neuer Investorenkreise

Beitrag von Dr. Klaus Wolf,

Mitglied der Geschäftsführung der KGAL GmbH & Co. KG

Die Energiewende ist beschlossen – und auch wieder nicht. Zwar hat die Bundesregierung, in einem breiten Konsens über die Parteien hinweg beschlossen, aus der Atomenergie auszusteigen, gleichzeitig aber ist der energiepolitisch in der Bundesrepublik vor uns liegende Weg noch nicht präzise zu erkennen. Es gilt eine gesicherte Kraftwerksleistung von insgesamt 8.400 Megawatt zu ersetzen, ohne dass dahinter bereits ein konkreter Plan steht. Erleichterungen auf dem Genehmigungsweg für erneuerbare Energien sind angekündigt – ob diese jedoch ausreichen, um den notwendigen Kapazitätsaufbau sicherzustellen, bleibt derzeit mehr als fraglich.

Deshalb ist zu beleuchten, welche Rolle unterschiedliche Investorgruppen bei dieser Energiewende spielen können und welcher Rahmen nötig ist, um eine möglichst breite Kapitalbasis für diese Energiewende zu schaffen. Der Energiemix sollte künftig aus Gründen des Klimaschutzes und selbst gesteckter ambitionierter Ziele der Bundesregierung stark auf erneuerbaren Energien fußen. Dies bedeutet insbesondere auf Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken, zu einem kleineren Teil auch auf Geothermie-, Biomasse- und Biogasanlagen. Als langfristige Eigenkapitalinvestoren für diese Kraftwerkstransaktionen kommen in Deutschland vier Gruppen in Frage: • die großen Energieversorgungsunternehmen einschließlich großer Stadtwerke • institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke • Privatinvestoren • (häufig angelsächsische) Hedgefonds und Private Equity-Häuser Da der Staat zwar den Rahmen für die Energiepolitik vorgibt, sicher aber selbst nicht – wie in anderen Ländern – als Investor auftreten wird, liegt es an den oben genannten Gruppen, das notwendige Investi-

44


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

tionskapital für erneuerbare Energietransaktionen aufzubringen. Um langfristig die deutsche Volkswirtschaft möglichst günstig mit nachhaltiger, klimafreundlicher Energie versorgen zu können, ist es wichtig, auf dem Investmentmarkt für nachhaltige Kraftwerke einen möglichst breiten Wettbewerb zu schaffen. Dieser wird am Besten dadurch erreicht, dass möglichst vielen unterschiedlichen Investorengruppen durch die Vorgaben der Energiepolitik ein breiter Zugang zur Finanzierung erneuerbarer Energietransaktionen geschaffen wird.

von mindestens einigen hundert Millionen bis hin zu einigen Milliarden zu finanzieren. Mit unterschiedlicher Neigung sind diese Investorengruppen auch bereit, in neuere Technologien zu investieren, wie etwa in Geothermie oder Solarthermie, aber auch in Wasserkraft und Biomasse. Ein entscheidendes Element ist, dass Investitionen typischerweise sehr langfristig getätigt werden. Insbesondere die institutionellen Investoren sind stark risikoavers, also nur bereit, Transaktionen mit gut vorher bestimmbaren Cashflows zu finanzieren. Sie hegen dafür aber auch keine zu anspruchsvollen Renditeziele.

Wie nun kann dies erreicht werden? Zunächst gilt es zu verstehen, worauf die unterschiedlichen Investorengruppen bei ihren Investitionen Wert legen:

Als letzte Gruppe potentieller Investoren sind angelsächsische Hedgefonds und Private Equity-Unternehmen aufzuführen. Diese verfügen über einen deutlich kürzeren Planungshorizont und beabsichtigen durch Weiterverkauf von Transaktionen in wenigen Jahren die von ihnen angestrebten Renditen zu erwirtschaften. Hier werden durchaus auch höhere Anfangsrisiken akzeptiert, wie etwa Baurisiken von Offshore-Windparks oder Bohrrisiken bei Geothermiekraftwerken. Hedgefonds sind zudem in der Lage, auch sehr großvolumige Transaktionen begleiten zu können.

Klassischen Energieversorger tätigten in der Vergangenheit beim Bau von Kohle- und Kernkraftwerken vom Betrag sehr hohe Investitionen bei teilweise mehrere Jahre währenden Bauzeiten. Die starken Bilanzen erlauben es diesen Gesellschaften, hohe Investitionsrisiken einzugehen. Gleichzeitig konnten sie sich dadurch in oligopolistischen Strukturen den Strommarkt über lange Jahre sichern. In Deutschland entsprechen insbesondere Offshore-Windparks mit ihren riesigen Volumina und langen Bauzeiten den Investitionsgepflogenheiten der Energieversorger. Im größten Gegensatz hierzu stehen die Interessen von Privatinvestoren, die häufig nur bereit sind, direkt in Kleinanlagen (dann praktisch ausschließlich in Aufdach-Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen), und mit deutlich reduzierten Volumina auch über offene und geschlossene Fonds in etwas größere Kraftwerke – typischerweise in Photovoltaikund Windparks – zu investieren. Großkraftwerke wie etwa Offshore-Windparks stellen für diese Anlegergruppe derzeit ein zu großes Risiko dar. Noch nicht wirklich ausreichend bewährte Technologien wie etwa die Solarthermie oder auch Geothermiekraftwerke ebenfalls. Hinsichtlich Risikobereitschaft und Investitionshöhen stehen zwischen diesen beiden Investorengruppen regionale Stadtwerke und institutionelle Investoren (hierunter sind deutsche Versicherungen und Pensionskassen zu verstehen). Beide Gruppen wollen nicht zu kleinteilig investieren, sind aber gleichzeitig auch nicht in der Lage, Transaktionen mit Volumina

Die Aufgabenstellung für die Politik ist es, für möglichst alle potentiellen Kapitalgeber ein attraktives Investitionsklima zu schaffen, um so die Gesamtinvestitionstätigkeit optimal zu befördern. Die Gefahr besteht derzeit darin, dass sich die staatliche Förderung verstärkt auf Großprojekte wie etwa Offshore-Windparks konzentriert und kleinteilig umsetzbare Transaktionen in den Bereichen Photovoltaik oder Onshore-Wind die Förderung verlieren – trotz teilweise an Marktpreisen gemessen bereits jetzt höherer Wettbewerbsfähigkeit. Gelingt es der Politik allerdings, alle interessierten Investorengruppen bei der Finanzierung der Energiewende positiv einzubeziehen und durch ausgewogene Förderprogramme Anreize für Investitionen in passende „grüne“ Kraftwerke zu schaffen, so wird die Energiewende leicht fallen. Noch leichter im Übrigen dann, wenn nicht nur national sondern auch europaweit verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um so die Ansiedlung der geologisch und geographisch jeweils am Besten geeigneten Projekte pro Land zu ermöglichen. 45


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Solarfonds

Voigt & Collegen offeriert Solarfonds mit Photovoltaik-Park in Italien Fondsvolumen von 50 Mio. Euro

46

Das Düsseldorfer Emissionshaus Voigt & Collegen hat den Vertrieb seines neuen geschlossenen Solarfonds gestartet. Wie die Solarspezialisten mitteilen, beteiligt sich der „SolEs 23“ an einem 51 Megawatt großen Solarkraftwerk in Italien, das im Dezember 2010 an das italienische Stromnetz angeschlossen wurde. Die Einspeisevergütung für den produzierten Strom des Photovoltaik-Parks liegt über eine Laufzeit von 20 Jahren bei 34,6 Cent pro Kilowattstunde. Zusatzerträge werden durch den Verkauf des produzierten Stroms zum Marktpreis generiert. „Für den SolEs 23 haben wir als Anlageobjekt eine Beteiligung in Italien erworben, die nach dem attraktiven Einspeisetarif des Conto Energia 3 vergütet wird“, sagt Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Collegen. Dieser Fördertarif gilt für 20 Jahre, da die Anlage bereits im Dezember 2010 ans Netz gegangen ist. Der Ende 2010 fertig gestellte Photovoltaik-Park liegt im italienischen Montalto di Castro, knapp 120 Kilometer nördlich von Rom und damit in einer sehr sonnenreichen Region. Er ist Teil des europaweit größten Solarkraftwerks mit einer Gesamtleistung von rund 84 Megawatt. Entwickelt und gebaut wurde das Photovoltaik-Großprojekt von dem USamerikanischen Solarkonzern SunPower.

Die erste Tranche erhielt das Rating Aa2. Sie wurde mit einer nicht widerruflichen und bedingungslosen Garantie von SACE (eine vom italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium kontrollierte Versicherungsgesellschaft) besichert und komplett bei institutionellen italienischen Investoren platziert. Die zweite Tranche wurde mit Baa3 gerated und entspricht in der Ausstattung der ersten Tranche ohne die SACE-Garantie. Diese Tranche wird komplett von der Europäischen Investment Bank (EIB) gehalten.

Partnerschaft mit internationalen Investoren

Eckdaten des Fonds

Der „SolEs 23“ hat die 51 Megawatt in einem Konsortium mit internationalen Investoren erworben und sich dabei mit 16,1 Prozent beteiligt, was einer zurechenbaren Leistung von acht Megawatt entspricht. Die Konsortialpartner sind der US-amerikanische Versicherungsriese MetLife sowie Fondo PPP, ein Infrastrukturfonds der Banca Intesa. Die Fremdfinanzierung erfolgte – erstmals für die Solarbranche – über eine Bond-Platzierung in zwei Tranchen mit Moody’s Rating zu jeweils 97,6 Millionen Euro.

Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen des Fonds beträgt rund 50 Millionen Euro, wovon 17,5 Millionen Euro (zzgl. fünf Prozent Agio) als Eigenkapital eingeworben werden. Die geplante Laufzeit des Fonds liegt bei zehn Jahren. Die prognostizierten Ausschüttungen betragen 7,5 Prozent p.a. Der prognostizierte Gesamtrückfluss für die Anleger beläuft sich auf 185 Prozent auf das eingesetzte Eigenkapital. Für die Anleger liegt die Mindestbeteiligung bei 10.000 Euro zzgl. fünf Prozent Agio.

Anlagen mit Premiumprodukten ausgestattet Beim Bau des Solarparks wurden ausschließlich hochqualitative Produkte verwendet. Ausgestattet sind die Photovoltaik-Anlagen mit einachsig nachgeführten Modulen von SunPower und Wechselrichtern des deutschen Weltmarktführers SMA. „Das Nachführsystem arbeitet mit wartungsfreien Gleitlagern und damit nahezu verschleißfrei“, erklärt Klughardt. Um die Anlage vor Fremdeinwirkung optimal zu schützen, sei zudem ein Sicherheitssystem von Viasys verbaut worden, welches mit Infrarotbewegungssensorik arbeitet. Den laufenden Betrieb und die Wartung für die neuen Eigentümer übernimmt SunPower.


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Sonnige Erfolgsserie: BVT Umweltequity Solarpark 1 Ausschüttungen konnten bereits das zweite Mal deutlich erhöht werden Saubere Gewinne mit Erneuerbaren Energien: Der 2008 aufgelegte BVT Umweltequity Solarpark 1 entwickelt sich nach wie vor konstant positiv. Weil der Solarpark Königsbrück im ersten Halbjahr 2011 wesentlich mehr Strom produzierte als einkalkuliert, konnte die Ende Juni erfolgte Ausschüttung von ursprünglich prognostizierten sechs auf sieben Prozent angehoben werden. Der 25 Kilometer nördlich von Dresden liegende Solarpark Königsbrück hat bis Ende Juni insgesamt rund 540 MWh mehr Energie produziert als erwartet. Das führte zu spürbaren Zusatzeinnahmen und einer weit über dem Prospektwert liegenden Liquidität. „Wir haben einen Teil der Mehreinnahmen vorerst zum Ausgleich möglicher Ertragsschwankungen einbehalten. Falls die normalerweise ertragsstarken Sommermonate die Erwartungen erfüllen, dann ist eine weitere Erhöhung der Ausschüttungen per Jahresende 2011 denkbar”, erklärt BVT Geschäftsführer Robert List. Die hochmoderne Photovoltaik-Anlage in Königsbrück hatte bereits in den beiden Vorjahren jeweils ein Plus gegenüber der kalkulierten Energiemenge erzielt.

Neuer Rückenwind durch Energiewende Die Bedingungen für Investments in Umweltfonds sind so günstig wie nie: Die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende gibt dem Marktsegment zusätzliche Wachstumsimpulse. „Aufgrund dieser Entscheidung sollte sich der positive Trend bei den Erneuerbaren Energien noch verstärken, angetrieben besonders von der Windkraft. Hier werden wir in Kürze mindestens eine weitere chancenreiche Beteiligungsmöglichkeit platzieren“, betont Robert List. BVT zählt in Deutschland zu den Pionieren bei Kapitalanlagen auf dem Energie- und Umweltsektor. Bis jetzt wurden insgesamt rund 30 verschiedene Fonds in nachhaltige Ver- und Entsorgungsprojekte aufgelegt, darunter beispielsweise der bundesweit erste Windkraftfonds im Jahr 1989. Das platzierte Fondsvolumen beträgt insgesamt über 1,5 Mrd. Euro. Zu den besonderen Vorteilen dieser höchst wertstabilen Anlageklasse zählt, dass sie weitestgehend von den Schwankungen an den Aktien- und Rentenmärkten verschont bleibt. 47


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Geothermie

Exorka, Marsh und Munich Re kooperieren bei neuem Geothermie-Projekt Munich Re übernimmt dabei ein weiteres Mal das bei Erdwärmebohrungen erhebliche Fündigkeitsrisiko Für das Geothermie-Projekt in Taufkirchen bei München, bei dem nun mit den Bohrarbeiten begonnen wurde, haben der Projektentwickler Exorka, der Versicherungsmakler Marsh und Munich Re gemeinsam ein Versicherungskonzept entwickelt, welches das Fündigkeitsrisiko deckt. Munich Re übernimmt dabei ein weiteres Mal dieses bei Erdwärmebohrungen erhebliche Ausfallrisiko. Die Police wurde in Zusammenarbeit mit Marsh verhandelt. Die Tiefengeothermie gilt als eine sehr vielversprechende erneuerbare Energie. Dabei wird heißes Wasser aus Erdschichten, die bis zu fünf Kilometer tief liegen können, an die Oberfläche gepumpt und dort zur Wärme- und/oder Stromerzeugung genutzt. Allerdings stellen die hohen Bohr- und Entwicklungskosten oft ein erhebliches Investitionshindernis dar, weil das Risiko hoch ist, nicht fündig zu werden. Die Investitionen gingen in diesem Fall verloren. Dieses Risiko sichert Munich Re beim Geothermie-Projekt in Taufkirchen ab und schaltet zur Realisierung der Versicherungslösung einen ihrer Erstversicherer ein.

Die Exorka GmbH aus Grünwald tritt dabei als Generalübernehmer auf und liefert der GeoEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG ein schlüsselfertiges Heizkraftwerk inklusive der Bohrungen. Die Tiefengeothermie-Bohrungen werden von dem Bohrtechnikspezialisten Daldrup & Söhne AG durchgeführt, der jüngst das Nachbarprojekt Grünwald/Oberhaching erfolgreich gebohrt hat. Durch die Zuschaltung der Erdwärme soll die Wärmeleistung eines bestehenden Biomasseheizkraftwerks um 20 MW auf 80 MW gesteigert werden. Außerdem will GeoEnergie Strom produzieren. Dazu sollen Schichten mit heißem Wasser in vier bis fünf Kilometer Tiefe angezapft werden, wobei das Wasser nach Nutzung wieder in die Tiefe zurück gepumpt wird, so dass ein geschlossener Wasserkreislauf entsteht. Geplant sind bis zu vier Bohrungen, die insgesamt rund 35 Mio. € kosten werden. Ob sich dieser Aufwand für die Investoren rechnet, hängt davon ab, ob im Untergrund Wasser gefunden wird, das genügend heiß ist und in hoher Menge gefördert werden kann. Seit vier Jahren berät der Versicherungsmakler und Risikoberater Marsh den Projektentwickler Exorka. Er hat die versicherbaren Risiken des Projekts Taufkirchen ermittelt und für den Versicherungsmarkt aufbereitet. „Es ist ein weiterer Meilenstein, dass wir auf Basis unseres in der Tiefengeothermie anerkannten Spezialkonzepts für das kritische Fündigkeitsrisiko Munich Re für dieses Projekt gewinnen konnten“, sagte Siegmund Fahrig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Marsh GmbH. „Dies unterstreicht die Marktführerschaft von Marsh als Berater für außergewöhnliche Risiken der erneuerbaren Energien.“ Munich Re hat seit der Entwicklung der weltweit ersten Fündigkeitspolice im Jahr 2003 ein eigenes Geothermie-Team aufgebaut und sieht sich als Knowhow-Führer auf diesem Gebiet. Thomas Blunck,

48


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Vorstandsmitglied von Munich Re, sagte: „Mit unserer Expertise können wir auch die nicht alltäglichen Risiken erneuerbarer Energien übernehmen und tragen damit zu einer höheren Investitionssicherheit bei.“ Das Engagement von Munich Re bei erneuerbaren Energien fügt sich nahtlos ein in die Ausrichtung des Unternehmens, das den Klimawandel zu einem strategischen Thema erklärt hat. „Wir sehen den Klimawandel nicht nur als Risiko, sondern auch als große Chance, da bei konsequentem Klimaschutz neue Technologien hohes Wachstumspotenzial aufweisen“, sagte Blunck. Für Munich Re ergeben sich dadurch erhebliche Geschäftschancen, da Investoren häufig Versicherungen zur Vorbedingung ihres Engagements machen. Die Erdwärme bietet ein nahezu unerschöpfliches Energiereservoir. In Deutschland gelten das Molassebecken südlich von München, der Oberrheingraben und die norddeutsche Tiefebene als besonders

geeignete Regionen für Tiefengeothermie-Projekte. Das bislang größte in Betrieb befindliche ErdwärmeKraftwerk in Deutschland, mit einer Strom- und Wärmeleistung von 38 Megawatt, wurde 2003 in Unterhaching bei München errichtet – als Pilotprojekt damals bereits versichert durch Munich Re und seit 2005 ebenfalls Kunde von Marsh.

Technology Review über Geothermie in Ostafrika Kenias Energie aus der Tiefe Im scheinbar unter- entwickelten Kenia ist die Nutzung der umweltfreundlichen Energieform Geothermie viel weiter fortgeschritten als in den meisten Industrienationen. Ab 2030 soll die Hitze aus der Tiefe mehr Strom für das Land liefern als jede andere Quelle, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen September-Ausgabe. In Kenia kann Hitze aus dem Erdinneren so leicht und in so großen Mengen angezapft werden wie fast nirgendwo sonst auf dem Globus. Möglich macht das die besondere Lage: Der ostafrikanische Küstenstaat liegt geologisch gesehen mitten auf dem Ostafrikanischen Graben, einem Riftsystem von rund 3500 Kilometern zwischen Äthiopien im Norden und Mosambik im Süden. Reichlich Vulkane und die durch das Aufbrechen ausgedünnte Erdkruste sorgen dafür, dass Hitze aus dem Erdinneren in groß-

en Mengen und relativ nah an der Oberfläche zur Verfügung steht. So sind in Kenia teilweise schon in 900 Metern Tiefe mehr als 300 Grad heiße Wasserdampfreservoirs zu finden. Schon in den fünfziger Jahren hat die britische Kolonialregierung mit Erkundungsbohrungen begonnen. Seit 1981 wird in Kenia tatsächlich Strom aus Geothermie produziert. Mit bislang insgesamt 198 MW liegt Kenia derzeit zwar weit hinter den führenden USA mit 3100 MW - aber immer noch weit vor Deutschland mit sieben MW, wo erst viel tiefere Bohrungen zu nutzbaren Wärmequellen führen. Die jetzige Regierung Kenias hat ehrgeizige Pläne: Bis 2030 soll die GeothermieLeistung im Land mit Milliarden-Investitionen und unter anderem deutscher Hilfe auf annähernd fünf Gigawatt vervielfacht werden. Damit wollen die Kenianer gut ein Viertel ihres veranschlagten Strom49


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Geothermie

bedarfs decken. Hauptstandort für die Erzeugung geothermischen Stroms ist Olkaria, nordwestlich von Nairobi, wo bislang drei Kraftwerke mit jeweils mehreren Blöcken angesiedelt sind. Mit seinen erprobt ergiebigen Dampfquellen soll der Standort jetzt noch weiter ausgebaut werden. Das Gesamtprojekt wird etwa eine Milliarde Euro kosten, zum Teil finanziert von einem Konsortium aus Weltbank, Europäischer Investitionsbank, Französischer Entwicklungsbank, Japanischer Entwicklungsagentur und der deutschen KfW Entwicklungsbank, die schon bei Olkaria 1 mit im Boot war.

KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Geothermiekraftwerk in Afrika • KfW Entwicklungsbank ist wichtiger Partner für den Bau der Geothermiekraftwerke Olkaria I und Olkaria IV in Kenia • Erhebliche Verbesserung der Stromversorgung • Wichtiger Beitrag für die Verringerung von CO2 Emissionen und Anpassung an den Klimawandel Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen mit dem kenianischen Stromerzeuger KenGen einen Finanzierungsvertrag über ein Darlehen in Höhe von 60 Mio. EUR unterzeichnet. Das Darlehen dient der Finanzierung der geplanten Geothermiekraftwerke Olkaria I (Erweiterung) und Olkaria IV (Neubau). Mit jeweils 140 Megawatt sind dies die beiden größten Geothermiekraftwerke, die jemals in Afrika gebaut wurden. "Die beiden Geothermiekraftwerke werden eine wirtschaftlich effiziente und ökologisch sinnvoll erzeugte Stromproduktion ermöglichen", sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. "Darüber hinaus ist das Ziel des größten Energievorhabens der KfW Entwicklungsbank in Subsahara-Afrika auch, die wachsenden Energiebedürfnisse Kenias zu befriedigen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." Die gesamten Kosten für die Kraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 280 MW liegen bei geschätzten 1 Mrd. EUR. Deutschland stellt mit dem Darlehen von 60 Mio. EUR die Finanzierung für Ingenieurleistungen und für Rohleitungen, die den heißen Wasserdampf von den Tiefbohrungen zum

50


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Kraftwerk leiten. Weitere Beiträge werden von Europäischen Entwicklungsbank, der Französischen Entwicklungsbank, der Weltbank und der Japanischen Entwicklungsagentur bereitgestellt. Der kenianische Eigenbeitrag liegt bei ca. 360 Mio. EUR (36%). Die Geothermie ist eine sehr zuverlässige Technologie. Sie wird die Stromversorgung, die in Kenia aktuell zu 60 % aus Wasserkraft erfolgt, stabilisieren, denn in Dürrezeiten fällt die Wasserkraft oftmals aus. Kurzfristig überbrückt der Stromerzeuger KenGen derzeit den Mangel, indem er geleaste Dieselkraftwerke an die Stromnetze anschließt. Das ist umweltschädlich und sehr teuer. Heute hat nur jeder fünfte private Haushalt in Kenia Zugang zu Strom. Darüber hinaus steigt die Stromnachfrage der wachsenden Volkswirtschaft jährlich um durchschnittlich acht Prozent. Zur Deckung dieses enormen Bedarfs kann die Nutzung der Erdwärme in erheblichem Maße

beitragen. Einmal erschlossen, liefert die Erdwärme zuverlässig und wetterunabhängig emissionsfreien Strom. Darüber hinaus ist die Geothermie für Kenia die kostengünstigste Lösung zur Stromerzeugung. Am ostafrikanischen Graben ist es relativ leicht, Erdwärme zu nutzen. Mehr als 200 Grad heißer Wasserdampf befindet sich dort an vielen Stellen schon in 1000 Meter Tiefe, denn der ostafrikanische Grabenbruch ist ein vulkanisch aktives Gebiet. Bereits vor fast 20 Jahren ging mit finanzieller Unterstützung der KfW Entwicklungsbank das Geothermiekraftwerk Olkaria II ans Netz. Heute sind in Olkaria Kraftwerke mit ca. 160 MW am Netz und liefern zuverlässigen Strom. Auch private Investoren haben mittlerweile die Vorteile der Geothermie erkannt und sind an den Kraftwerken in Olkaria beteiligt, unter anderem mit Unterstützung der KfW und ihrer Tochter DEG.

51


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Biogas

Bundestag beschließt Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Stromerzeugung aus Biomasse ist mit dem neuen EEG gut aufgestellt In zweiter und dritter Lesung wurde heute im Bundestag die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Somit muss das Gesetz zum Ausbau erneuerbarer Stromversorgung als Teil des Energiepaketes der Bundesregierung nur noch den Bundesrat passieren. Die Novelle soll dann zum 1. Januar 2012 in Kraft treten. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner begrüßte die Novelle ausdrücklich: "Unsere Forderungen: Ausbau gewährleisten – Überförderungen vermeiden – Verbraucherbelastungen eindämmen, sind zu einem wesentlichen Teil berücksichtigt worden. Daher bin ich überzeugt, dass wir das EEG zielorientiert weiterentwickelt haben." Besonders hervorzuheben, so die Ministerin weiter, sei das Maßnahmenbündel, das Nutzungskonkurrenzen auf der Fläche und Fehlanreizen mit unerwünschten Folgen entgegenwirken soll. Biomasse ist mit einem Anteil von 33 Prozent ein wichtiger erneuerbarer Energieträger im Strombereich, knapp hinter der Windkraft, mit der im Jahr 2010 36 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden konnte. Die insbesondere für den Bereich Biomasse relevanten Änderungen im EEG sehen vor: • Die Senkung des Vergütungsniveaus um 10 bis 15 Prozent und damit moderate Strompreisbelastungen für die Endverbraucher. • Eine stärkere Absenkung der Vergütungen für große Anlagen, die letztlich zu weniger EEGKosten bei den Verbrauchern führt und eine Benachteiligung kleiner landwirtschaftlicher Anlagen verhindert. • Einen Maisdeckel, wodurch eine fortschreitende Vermaisung der Landschaft verhindert werden soll. Derzeit werden rund 25 Prozent der Maisanbauflächen zur Energieerzeugung in Biogasanlagen genutzt. In Zukunft, dürfen neue Bio52

gasanlagen nicht mehr als 60 Prozent Mais bzw. Körnergetreide im Gärsubstrat verwenden. • Eine neue Sondervergütung für kleine landwirtschaftliche Biogasanlagen bis 75 Kilowatt (kW), die zu 80 Prozent mit anfallender Gülle betrieben werden müssen und damit einen erheblichen Beitrag leisten, vor Ort anfallende Güllemengen energetisch und gleichzeitig klimafreundlich zu nutzen. • Die Entkoppelung des NawaRo- vom Güllebonus. Dies wird dazu führen, dass eine weitere Konzentration von Biogasanlagen in Regionen mit bereits intensiver Viehhaltung verhindert wird. • Die Bildung einer Rohstoffklasse mit einem höheren Vergütungssatz, womit ein stärkerer Anreiz für den Einsatz von energieärmeren Reststoffen geschaffen wird. Darüber hinaus ist es gelungen, einen umfassenden Bestandsschutz für Altanlagen zu gewährleisten. Insgesamt stellt das Ergebnis eine solide Grundlage für den Ausbau erneuerbarer Stromversorgung dar. "Mit der heute verabschiedeten EEG-Novelle bleibt die Biomasse eine Säule zukünftiger Energieversorgung. Insbesondere die dezentrale Stromerzeugung in kleinen und mittleren Anlagen werden die Wertschöpfungskette "Energieerzeugung" im ländlichen Raum halten und Einkommensmöglichkeiten bieten", sagte Aigner.


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

"Biogas ist ohne Folgen für Lebensmittelversorgung, Bodenpreise und Biodiversität nachhaltig erzeugbar" Biogasrat veröffentlicht Studie: "Biogas und Landwirtschaft" "Die Erzeugung von Biogas führt weder zu Monokulturen noch zu steigenden Bodenpreisen. Ursache für diese Probleme ist in der Regel die boomende Veredelungswirtschaft", erklärt Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat.e.V. Der Verband hat aktuell eine Studie zum Thema "Biogas und Landwirtschaft" erarbeitet. Untersucht wurden die Auswirkungen der Biogasproduktion auf die deutsche Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der immer wieder aufflammenden "Teller-Tank-Diskussion" wurden Pacht-, Boden- und Nahrungsmittelpreisentwicklung sowie die Nachhaltigkeit der Biogaserzeugung analysiert. Im Ergebnis zeigt die Studie, dass sich die Vorwürfe gegenüber der Biogasbranche im Bereich der Landwirtschaft in den meisten Fällen umfassend zurückweisen lassen. Steigende Rohstoffpreise können, wie die Untersuchung zeigt, weitestgehend auf Weltmarkteinflüsse, Klimaschwankungen und zunehmende Finanzspekulationen zurückgeführt werden. "Allein die untergeordnete Stellung der Energiepflanzenproduktion in der Agrarproduktion entkräftet Behauptungen einer signifikanten Beeinflussung der Pachtpreisentwicklung oder negativer Auswirkungen auf die Anbaugewohnheiten durch die Biogasproduktion" betont Reinhard Schultz. Nur 650.000 der insgesamt 18,7 Mio. Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland werden zum Anbau von Pflanzen für die Biogasproduktion verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass auch im Bereich der viel diskutierten "Vermaisung" die Problematik weniger bei der Biogas-, sondern vielmehr bei der Futtermittelproduktion zu suchen ist. In Veredelungs- und Milchviehregionen kann der Maisanteil auf bis zu 50% der Gesamtanbaufläche ansteigen und insofern eine echte Bedrohung für Bodenbeschaffenheit und Ar-

tenreichtum darstellen. Im Gegensatz dazu, kommt der Entwicklung und Erforschung von alternativen Rohstoffen zur Biogaserzeugung eine zentrale Rolle in der Branche zu. "Eine nachhaltige, auf Varietät ausgerichtete Förderung neuer Energiepflanzen ist", so Reinhard Schultz, "die Grundlage künftiger Entwicklungen im Biogassektor und liegt damit in ihrem eigenen Interesse." Auch die Verwertung der

Gärreste aus der Biogasproduktion bringt positive Effekte. Die Treibhausgas-Einsparungspotenziale von bis zu 4000 g CH4 (Methan) gegenüber unvergorener Rindergülle und die gute Umweltverträglichkeit sprechen für sich. Vor allem in Regionen mit hohem Viehanteil vermag die Biogasproduktion den ökologischen Belastungsdruck durch Gülle nachhaltig zu mindern. Hinzu kommt ein ökonomischer Mehrwert von bis zu 350 EUR/ha gegenüber Mineraldüngern, der durch die Entkoppelung vom Ölpreis besonders attraktiv erscheint. 53


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Holz

Gute Aussichten für Forstinvestments

Indisches Sandelholz – viel versprechender Exot dieser Anlageklasse

Beitrag von Peter Jäderberg,

Gründer und Geschäftsführer von Jäderberg & Cie.

Angesichts der anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten stehen Investments in Sachwerte wie Holz wieder im Fokus vieler Anleger. Seit Jahrhunderten gilt Waldeigentum als Ursprung nachhaltigen Vermögens, historisch Wenigen gegönnt. Doch seit ein paar Jahren gibt es in Deutschland auch für Privatanleger Beteiligungsmöglichkeiten in dieser Assetklasse. Ein Investment in Wald oder Holzplantagen kann Inflationsschutz bieten, von den Kapitalmärkten unabhängig machen sowie als nachwachsender Rohstoff weitere Qualitäten enthalten, weswegen es als sinnvolle Beimischung in ein Vermögens-Portfolio zunehmend erkannt wird. Positiv ist zudem, dass man die Bäume einfach weiter wachsen lassen kann – und so auch ihr Wert –, sollte der Holzpreis mal deutlich niedriger als erwartet sein. Der Erntezeitpunkt kann im Prinzip so lange verschoben werden, bis die Preise wieder anziehen. Hinzu kommt, dass immer mehr Anleger Wert auf eine nachhaltige Geldanlage legen, wie Studien des Forums Nachhaltige Geldanlagen und von Union Investment zeigen. Kein Wunder also, dass sich neben institutionellen Anlegern auch immer mehr Privatpersonen für Forstinvestments interessieren. Aber Achtung: Nicht jedes Bauminvestment ist wegen seiner CO2-Bindung per se nachhaltig, man denke an Palmölwälder in Indonesien und anderen Staaten, für deren Flächen tropischer Regenwald gerodet oder landwirtschaftliche Flächen geopfert werden. 54

Holz ist in erster Linie ein begehrter Bau-, Werk- und Brennstoff und gehört weltweit zu den wichtigsten Rohstoffen. Nach Öl und Gas ist es der drittgrößte Rohstoffmarkt und mit einem Einbruch der Nachfrage ist nicht zu rechnen – eher mit einem Anstieg. Experten gehen davon aus, dass auch künftig parallel zur Weltbevölkerung die Nachfrage nach Nutzund Edelhölzern steigen wird. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erwartet z.B., dass sich die globale Nachfrage nach Rundholz (nicht verarbeitete Stämme) bis 2030 von derzeit 400 auf 800 Millionen Kubikmeter verdoppeln wird. Auch hinsichtlich der Preise prognostiziert das HWWI in seinem Report „Klimawandel - Strategie 2030“ eine anhaltende Aufwärtsbewegung. Der hohe Bedarf der beiden bevölkerungsreichen und weiter wirtschaftlich wachsenden Länder Indien und China kurbelt zusätzlich die Holz-Nachfrage an. Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge wird allein der jährliche Bedarf von China bis zum Jahr 2050 mehr als 50 Prozent steigen. Schon heute sind Indien und China die größten Importeure von tropischen Edelhölzern. Die Prognosen für Forstinvestments sehen insgesamt also recht gut aus. Die Zahl der Angebote hat daher in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, vielfach werden Renditen im zweistelligen Bereich angepriesen. Ob Institutionelle oder Kleinanleger (ein Einstieg ist schon mit weniger als 400


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Copyright by Jäderberg & Cie.

Euro im Jahr möglich) – für jeden gibt es Investitionsmöglichkeiten. Auch hinsichtlich der Laufzeiten ist die Spannbreite groß, von unter 10 bis mehr als 20 Jahre – alles ist möglich. Aber: Wald ist nicht gleich Wald. Und so gibt es vieles, was Anleger bei einem Forstinvestment beachten müssen. Zum Beispiel: Wie anfällig ist der Absatzmarkt für die betreffende Holzart? Wie ist das Angebot konzipiert? Wie steht es um das Bewirtschaftungsmanagement – um dessen Kompetenz, um Kontrollmöglichkeiten? Zusätzlich bergen Waldinvestments, wie andere Geldanlagen auch, verschiedene Risiken. Angefangen bei Feuer, Wasser, Sturm oder Schädlingsbefall bis hin zu Wechselkurs-, Steuer- und Länderstabilitätsrisiken. Zurzeit gibt es viele Möglichkeiten, um in Kiefern, Eukalyptus, Mischwald, Teak, Robinien oder Mahagoni zu investieren. Recht neu auf dem deutschen Markt: Fonds, die in Indisches Sandelholz in Australien und Kiri-Bäume in Deutschland investieren. Diese hierzulande relativ unbekannten Edelhölzer stammen ursprünglich aus Indien bzw. Japan. Während Edelhölzer wie Teak, Mahagoni oder Kiri vor allem im Haus-, Möbel- und Bootsbau verwendet werden, weist Indisches Sandelholz eine Vielzahl anderer lukrativer Absatzmärkte auf. So wird aus seinem Kernholz durch Destillation Öl gewonnen, das so genannte „flüssige Gold“. Dieses Öl ist sehr wertvoll und aufgrund seiner besonderen Trägerstoffeigenschaften und seines unverwechselbaren, süßlichen Aromas ein wichtiger Bestandteil z.B. exquisiter Parfums,wie Chanel N°5. Die ayurvedische Heilmedizin nutzt seine antibiotische und antiseptische Wirkung, die auch von der westlichen Wissenschaft bestätigt worden ist. So gibt es Heilmittel für die Haut sowie kosmetische und pharmazeutische

Produkte, die auf Indischem Sandelholzöl basieren. Darüber hinaus wird das Restholz dieses „heiligen Baums“ zu Räucherstäbchen verarbeitet und bei religiösen und kulturellen Zeremonien von Hindus und Buddhisten milliardenfach verwendet. Anders als bei vielen anderen Forstinvestments partizipiert der Anleger bei dem aktuellen Sandelholz-Investment – zusätzlich zum biologischen Wachstum der Bäume – am Verkauf der verarbeiteten Holz- und Ölprodukte. Zudem werden bereits nach drei bis vier Jahren Ausschüttungen an den Anleger ermöglicht. Die weltweite Nachfrage nach Indischem Sandelholz, das aufgrund von illegalem Raubbau vom Aussterben bedroht ist, wird gegenwärtig auf ca. 8.000 Tonnen geschätzt. Dem steht ein Angebot von ca. 2.000 Tonnen gegenüber, von denen jedoch nur 400 Tonnen nachweislich aus legalen Quellen stammen. Dieser Versorgungsengpass und das hohe Preisniveau werden laut Marktkennern bestehen bleiben (Sandelholz-Kernholz kostete 1990 umgerechnet etwa €3,5/kg, inzwischen über €85/kg; das aus dem Kernholz gewonnene Öl wird derzeit für über €2.000/kg gehandelt).

Copyright by Jäderberg & Cie.

Um die Nachfrage künftig stillen zu können, wird im Nordwesten Australiens Indisches Sandelholz seit Mitte der 1980er zunächst durch die lokale Forstbehörde als Forschungsprojekt und seit 1999 nachhaltig und kommerziell von einem börsennotierten Unternehmen auf Plantagen erfolgreich kultiviert. Dieses Unternehmen, Tropical Forestry Services, scheint auf absehbare Zeit weltweit der einzige nachhaltige und legale Anbieter dieses Rohstoffs zu sein. Der aktuelle Sandelholz-Fonds von Jäderberg & Cie. ist neben zwei der weltweit renommiertesten institutionellen Investoren der Welt Eigentümer der neuen Plantagen. Und er ist der Einzige, der dieses Asset weiteren Anlegern zugänglich macht. 55


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Holz

Holz schlägt Gold Während Aktienkurse und Goldpreise wild Achterbahn fahren, können sich Anleger des KiriFonds Deutschland entspannt zurücklehnen und Ihrem Geld beim Wachsen zusehen. Ein gutes Gewissen inklusive.

Beitrag von Allin Beatrice Gasparian, Geschäftsführerin, WeGrow GmbH

Nun stand auch schon die USA kurz vor der Staatspleite – was kommt als Nächstes? Die Entwicklungen auf den Finanzmärkten sind unvorhersehbarer denn je. Eins ist dennoch sicher: stabilisierende Bausteine in den Portfolios Ihrer Kunden schonen die Nerven. Genau aus diesem Grunde rücken Waldinvestments zunehmend ins Rampenlicht. Vorne mit dabei der KiriFonds Deutschland – ein forschungsbasiertes Projekt, das auf den schnellsten Edelholzbaum der Welt und das Anbauland Deutschland setzt.

Kiribaumzüchtung selektiert, die sich insbesondere durch einen geraden Stammwuchs und eine besondere Frosthärte auszeichnet. Dadurch ist es möglich, wirtschaftlich effiziente Kiribaum-Plantagen auch in Deutschland anzulegen. Die beim Bundessortenamt hinterlegte eigene Selektion NordMax21© zeigt bereits im ersten Jahr 30% mehr Zuwachs als die herkömmlichen Wildformen des Kiribaumes.

Baum ist nicht gleich Baum: aus der Forschung in die Praxis Der japanische Kiribaum wird häufig als „der schnellste Edelholzbaum der Welt“ bezeichnet. Sein Wachstum kann pro Jahr über 2 Meter betragen. Für den Holzaufbau benötigt er etwa 1/10 der Zeit wie eine Eiche. Kiriholz ist leicht, für sein geringes Gewicht sehr stabil und überzeugt durch eine besonders exklusive Maserung. Weltweit wird es als wertvolles Edelholz im Möbel- und Bootsbau aber auch für die Herstellung von Sportgeräten und Musikinstrumenten verarbeitet. Die Initiatoren des KiriFonds Deutschland nutzen das Potenzial des Kiribaumes für die Holzproduktion in Deutschland. Geschäftsführer und Agraringenieur Peter Diessenbacher hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bonn über die Jahre eine 56

Copyright by WeGro GmbH


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

Wald voller Edelholz: ein innovatives Produktionssystem Anleger mit Holzinvestments treffen auf hervorragende Marktbedingungen. Die weltweite Nachfrage nach Holz nimmt zu, die Waldflächen hingegen schrumpfen täglich. Entsprechend steigen die Preise. Diese Tendenz wird sich auch in Zukunft weiter verstärken, so die Expertenmeinungen. Auch die Bundesregierung hat hier dringenden Handlungsbedarf erkannt. Seit kurzem ist es deshalb gesetzlich möglich, Holz außerhalb des Waldes zu produzieren und somit auch zur Schonung natürlicher Wälder beizutragen. Der KiriFonds Deutschland nutzt dieses effektive Plantagen-Anbausystem und kann dafür sorgen, dass ausschließlich Elite-Bäume höchster Qualitäten in optimierten Bewirtschaftungssystemen heranwachsen können. Holz schlägt Gold: durch natürliche Wertsteigerung Die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass sich durch eine Investition in Wald durchschnittlich deutlich höhere Renditen erzielen ließen, als bei Investitionen in Aktien und Gold. Dazu kommt der positive Effekt, dass sich Holzinvestments weitestgehend unbeeinflusst von steigenden Staatsverschuldungen oder Schwankungen auf den Finanzmärkten entwickeln. Denn mit einer Investition in Wald und Baum-Plantagen werden wahre Werte geschaffen. Anders verhält es sich bei Investitionen in Gold, hier wechselt der Investitionsgegenstand lediglich den Besitzer. Somit unterliegen Holzbeteiligungen einem deutlich geringeren Spekulationsrisiko und optimieren die Diversifizierung der Kundenportfolios.

Peter Diessenbacher, Geschäftsführer , WeGrow GmbH

KiriFonds Deutschland: Rendite mit gutem Gewissen Schnellwachsendes Kiriholz sorgt nach nur 12 Jahren Laufzeit für eine Renditeerwartung von 224% und reduziert den CO2- Ausstoß. Bereits jetzt ist der reine Eigenkapitalfonds zu über 50 % platziert. Neben attraktiven Renditeerwartungen, können Anleger mit gutem Gewissen investieren. Denn durch sein schnelles Wachstum bindet der Kiribaum enorme Mengen an CO2 und leistet einen positiven Beitrag für die Umwelt. Mit einer Mindesteinlage von 5.000€ wird beispielsweise so viel CO2 gebunden, dass Ihr Kunde im Durchschnitt 13.000 km pro Jahr CO2-neutral PKW fahren kann.

57


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Agrar

Agrar als Basis-Investment mit nachhaltigem Wachstum

Beitrag von Axel Stiehler,

Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors GmbH

Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden weltweiten Staatsschuldenkrise suchen Investoren verstärkt nach Sachwertinvestitionen. Gefragt sind Assets mit hohem Inflationsschutz. Hierzu zählen Investments in Grund und Boden. Agrarinvestments rücken auf dieser Grundlage vermehrt in den Fokus und etablieren sich zunehmend als Basis-Investment. Insbesondere Beteiligungen an Farmen erfreuen sich aufgrund des langfristigen Wertsteigerungspotenzials einer erhöhten Nachfrage. Dies verdeutlicht ein Blick in die Zahlen. Ausgehend von 1955 liegt der Wertzuwachs von Grund und Boden bis heute immer deutlich über der Inflationsrate. Am Beispiel Neuseeland zeigt sich das Potenzial: Im besagten Zeitraum stieg die Wertzunahme von Landpreisen beispielsweise im neuseeländischen Canterbury auf 200 % über der Inflation. „Neben dem Sachwertcharakter können Agrarinvestitionen dabei helfen, die weltweiten Verknappungstendenzen zu lindern. Die Zahl der Weltbevölkerung steigt nach Experteneinschätzung innerhalb der nächsten vier Jahrzehnte von aktuell rund 6,94 auf 9,15 Milliarden massiv an“, erläutert Axel Stiehler, Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors GmbH. Mit dieser Entwicklung geht ein zunehmender Bedarf an Lebensmitteln einher. Dies drückt sich in einer gestiegenen Nachfrage und höheren Preisen aus, wie das Beispiel Schaffleisch zeigt. Zwischen November 2005 und Mai 2011 stieg der Lammfleischpreis um etwa 75 %. Um den 58

steigenden Lebensmittelbedarf auch künftig zu decken, ist nach Einschätzung der Welternährungsorganisation (FAO) ein neuer Ansatz notwendig. In dem Bericht „Save and Grow“ fordert die Organisation deshalb zu einem Paradigmenwechsel auf. Gefordert ist ein intelligenterer und sparsamerer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Es gilt, unterschiedliche Konzepte auf die jeweiligen regionalen Gegebenheiten anzupassen. „Das vorhandene landwirtschaftliche Potenzial durch bewährtes Produktionswissen aus anderen Ländern zu nutzen, ist ein wichtiger Schlüssel. Bereits seit dem ersten Fonds der AgrarINVEST-Serie setzen wir daher auf extensive und nachhaltige Landwirtschaft. Wir freuen uns, dass dieser Ansatz nun auch im „Save and Grow“-Programm der FAO gefordert wird“, erklärt Stiehler. Ausschlaggebend bei Investitionen in Grund und Boden ist die Wahl einer geeigneten Region. „Notwendig ist die wirtschaftliche und politische Stabilität des Investitionsstandortes, eine ausgebaute Infrastruktur und ein gutes Einstiegsfenster – aus diesen Gründen haben wir Neuseeland gewählt“, so Stiehler. Darüber hinaus benötigt die Landwirtschaft, anders als in der EU, bereits seit 1984 keinerlei Subventionierung. Weitere Vorteile sind die ganzjährige Weidehaltung, leichter Zugang zum Wasser, eine sehr gute Infrastruktur und günstige klimatische Bedingungen. „Das milde Klima ermöglicht es Farmern, Herden ganzjährig auf der Weide


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

zu halten und den Tieren ein artgerechtes Leben. Eine Zufütterung von Getreide, das auch für die Ernährung von Menschen verwendet werden könnte, ist vor diesem Hintergrund nicht notwendig. Zudem müssen Agrarflächen entsprechend ihrer Nutzung sehr unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Für die Haltung der Tiere kommen Flächen in Frage, die für die Produktion von Getreide nicht gut geeignet sind“, so Stiehler. Eine nachhaltige Produktion, die auch ethische Gesichtspunkte nicht außer Acht lässt, ist somit möglich.

Copyright by Aquila Captal

Ein weiterer Vorteil Neuseelands liegt in der stabilen Nachfrage aus den USA und Europa. „In der Summe ergeben sich somit ideale Produktionsbedingungen bei gleichzeitig günstigen Produktionskosten. Deutlich wird dies am Beispiel der Fleisch- und Milchwirtschaft: So ist Neuseeland inzwischen Weltmeister im Export von Milch und zusammen mit Australien der wichtigste Exporteur von Lammfleisch“, so Stiehler. Von einer weiterhin positiven Entwicklung ist auch das neuseeländische Ministerium für Agrar- und Forstwirtschaft überzeugt. Nach eigener Einschätzung hält der Wachstumstrend bei Milcherzeugnissen bis zum Jahr 2015 an. „Analog zur Entwicklung der Milchpreise haben auch die Preise für Milchfarmen spürbar zugenommen. Anders verhält es sich hingegen bei Schafbetrieben: Wie die derzeitigen Marktpreise verdeutlichen, setzt die preisliche Entwicklung mit einer deutlichen Verzögerung ein. Aus diesem Grund bieten sich in diesem Bereich im Moment attraktive Einstiegsmöglichkeiten“, führt Stiehler aus. Zudem

steigt insbesondere Lammfleisch im Wert, Grund ist die Angebotsknappheit. Diese geht unter anderem auf Dürreperioden in den 90er Jahren zurück, die zu vielen Notschlachtungen in Australien führte. Über einen langen Zeitraum waren die Preise für Lammfleisch zudem auf sehr niedrigem Niveau, die Rendite lag über Jahre hinweg unter der Inflation. Deshalb haben neuseeländische Farmer damals sukzessive von Lamm- auf Rinderzucht umgestellt, womit sich deutlich bessere Preise erzielen ließen. Als die Nachfrage nach Lammfleisch wieder zunahm, konnte diese nicht umfassend bedient werden. „Durch den Mangel an Mutterschafen gestaltet sich der Aufbau neuer Herden noch immer schwierig“, so Stiehler. Der heutige Nachfragedruck dürfte auf absehbare Zeit bestehen bleiben: Eine Herde deutlich zu vergrößern, dauert selbst unter guten Bedingungen drei bis fünf Jahre – vielen Farmern fehlt hier das finanzielle Durchhaltevermögen, zumal die Versuchung – und der finanzielle Druck – groß ist, die hohen Lämmer-Preise auch für weibliche Nachzucht „mitzunehmen“. „Als Investoren haben wir sehr viel bessere Möglichkeiten, unsere Herden gezielt aufzubauen. Vor diesem Hintergrund bietet gerade jetzt ein Einstieg in dieses Asset langfristig Chancen“, schließt Stiehler ab. Über Aquila Capital Aquila Capital ist eine führende bankenunabhängige Investmentgesellschaft für alternative und nichttraditionelle Anlagen. Im Fokus von Aquila Capital stehen die Strukturierung und das Management langfristig erfolgreicher Investmentlösungen, die sich durch eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen auszeichnen und von globalen Makrotrends getrieben sind. Der methodische Ansatz ermöglicht es Aquila Capital, in vielen Segmenten als First Mover und Pionier bedeutender Entwicklungen im Bereich der Financial- und Real Assets aufzutreten. Mit über 60 Investmentspezialisten an acht internationalen Standorten verwaltet Aquila Capital ein Vermögen von über 2,8 Mrd. Euro. Über den Autoren Axel Stiehler ist Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors und verantwortet die Vertriebsaktivitäten der geschlossenen Beteiligungen. Im ersten Halbjahr 2011 platzierte Aquila Capital im Bereich der geschlossenen Fonds knapp 88 Mio. Euro Eigenkapital. 59


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Agrar

Ackerland als Wertanlage – Renaissance sicherer Werte

Beitrag von Nils-Arwed Schulze,

Diplom Agrarökonom, Geschäftsführer der Agriworld GmbH

Die Ackerscholle erfreut sich in den letzten Jahren vermehrt eines Interesses, das zu Zeiten des neuen Marktes, ausufernder Börsenkurse und schneller Gewinne niemanden zu interessieren schien. Was führt nahezu 10 Jahre später, 3 Jahre nach Lehmann und zwei wirtschaftlichen Talfahrten 2003 und 2008 dazu, dass Investoren an dieser Anlageklasse Interesse entwickeln? Grundsätzlich hat jedes Investment zum Ziel, das eingesetzte Kapital bestmöglich zu verzinsen. Um eine Verzinsung darzustellen, die langfristigen Investoren attraktiv erscheint, müssen bei einem Bodeninvestment im Allgemeinen mehrere Faktoren zusammenspielen, um langfristig Erfolg zu generieren. Über Erfolg und Misserfolg eines Grund und Bodeninvestments entscheidet in erster Linie ein tragfähiges Management, dass einschätzen kann, wie sich die Ziel- Investitionsgebiete rechtlich und politisch entwickeln. Gibt es verlässliche Gesetze, die das Eigentum des Investors schützen? Das ist eine entscheidende Frage, denn wer ein solches Investment eingeht, hat nicht selten einen Anlagehorizont, der über Generationen hinausläuft. Im mittleren Afrika befinden sich einige Regionen, die hervorragende Anbaubedingungen haben, in denen aber teilweise korrupte politische Machthaber seit Jahrzehnten Investoren keine Recht auf Eigentum garantieren. Dies führt zwangsläufig dazu, dass Investoren diesen Ländern fern bleiben. Das Management sollte aber nicht nur grundlegend einschätzen können, wie stabil das Rechtssystem ist, sondern auch umfangreiche Agrarexpertise mitbringen. Wie ist der Boden in einer bestimmten Region 60

beschaffen? Gibt es genug Niederschlag in der richtigen Jahresverteilung, so dass die Pflanzen immer optimal mit Wasser versorgt sind? Oder gibt es eventuell Möglichkeiten der Bewässerung? Lohnt intensiver Ackerbau mit hohem Ertragspotential oder empfiehlt es sich, mit minimalem Ressourceneinsatz an Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz einen optimalen Ertrag zu generieren? Darüber hinaus sind gute vor Ort Kenntnisse und die entsprechenden Netzwerker die Stellschrauben, die eine verlässliche Einschätzung über einen Standort ausmachen. Es gibt viele Regionen auf der Welt, die neben hervorragenden Standortbedingungen einen Nachteil haben. Sie bieten wenig bis gar keine Infrastruktur, was hinsichtlich Zu- und Abtransport von Vorleistungsgütern wie Dünger, Diesel und Saatgut als auch Abtransport und Lagerung der erzeugten Güter große Herausforderungen an die Logistik stellt. Gute Transportstraßen in die entlegensten Gebiete Brasiliens oder Russlands sind beispielsweise selten vorhanden. Dies führt teilweise zu Zeitverzögerungen bei der Versorgung und Qualitätsverlusten bei der Vermarktung. Investorenkapital, das nach Anlagemöglichkeiten in Grund und Boden sucht, ist weltweit reichlich vorhanden. Eine Erfahrung, die viele Investoren jedoch im Gegensatz zu anderen Investments machen ist die Tatsachen, das Kapital und vor-Ort Kenntnisse noch lange nicht ausreichen, um erfolgreich investieren zu können. Jedes Land, dass sich für Agrarinvestitionen eignet, hat eine Geschichte, die nicht selten dadurch geprägt ist, dass es kulturelle Unterschiede bzgl. externer Inve-


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

storen in der Landwirtschaft gibt. Nicht selten werden in den Ländern Mittel- und Nordeuropas Ländereien über Generationen im Eigentum geführt , selbst bewirtschaftet oder an andere größere Nachbarbetriebe verpachtet. Damit unterscheidet sich Nordeuropa grundlegend von den USA. Dies führt dazu, dass nicht unbedingt effizientere Strukturen entstehen müssen, da die Landwirtschaft im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen durch ein hoch komplexes Subventionssystem gestützt wird und damit Strukturwandel teilweise verhindert. Durch den langsamen Übergang zu mehr freiem Markt und weniger Stützungsmassnahmen beginnt die Landwirtschaft in allen Teilen der Welt langsam, effizientere Strukturen zu schaffen, weil es der Markt fordert. Dieser Prozess wird sich gezwungener Maßen in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen. Farmland wird in der öffentlichen Wahrnehmung immer mit Gold oder ähnlichen werthaltigen Assets wie Immobilien verglichen. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten mag jede Assetklasse ihre Berechtigung im Anlageportfolio haben, Ackerland unterscheidet sich dennoch in einigen Punkten von den vermeintlich sicheren Anlageklassen. Eines der entscheidenden Gründe, warum Ackerland Einzug ins Anlageportfolio halten sollte, ist die Tatsache, dass es nicht vermehrbar, nein ganz im Gegenteil, ein abnehmendes Gut ist. Hochwertige Ackerboden, der heute und auch zukünftig unter dem Einfluss klimatischer Veränderungen ein hohes Ertragspotential bietet, wird zwangsläufig wertvoller. Eine steigende Weltbevölkerung, die es sich auch leisten kann, höherwertige Lebensmittel zu konsumieren, wird für eine zunehmende Nachfrage sorgen. Steigende Weltbevölkerungszahlen, zunehmende Wohnquartiere, ausufernde Städte sowie der Bau von Infrastruktur nimmt jeden Tag Fläche, die der Produktion entzogen wird. Darum wird es die große Herausforderung dieses Jahrhunderts sein, eine neue grüne Revolution einzuläuten, um auf abnehmender Fläche mehr Rohstoffe zu produzieren als heute, die sowohl unseren steigenden Energiebedarf als auch veränderte Konsumgewohnheiten weltweit befriedigen können.Ein weiteres pro Argument für Ackerboden ist die Tatsache, dass es sich um ein „zuschreibbares Investitionsgut“ handelt. Es wird bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung wertvoller und im Gegensatz zu einer Wohn/ Gewerbeimmobilie über die Nutzungsdauer nicht abgeschrieben. Zusätzlich muss in „Betongold“ über die Nutzungsdauer permanent in Wärmedämmung, Technik und

andere spezifische Kundenanforderungen investiert werden. Ackerland hingegen benötigt zwar auch Investitionen im Bereich der kontinuierlichen Nähstoffzufuhr, der Boden an sich ändert sich aber nicht maßgeblich. Auch die Nutzungsmöglichkeiten sind, sofern keine Dauerkulturen angelegt sind, von Jahr zu Jahr unterschiedlich und damit vielfältiger. Damit ist der Bewirtschafter in der Lage, auf weltweit unterschiedliche Angebots- und Nachfragebedingungen zu reagieren und seinen Anbau danach auszurichten. Generell lässt sich konstatieren, dass der Anbau landwirtschaftlicher Güter heutzutage ein globales Thema ist, während es sich bei klassischen Immobilen eher um regionale Märkte handelt.

Eines der Länder, die hinsichtlich Investitionskultur, Infrastruktur, Management und Standortbedingungen viele Möglichkeiten bietet, sind zweifelsohne die USA. Hierbei handelt es sich um ein in vielen Teilen breit diversifizierten Agrarraum, der nicht nur verlässliche rechtliche Bedingungen aufweist, sondern auch eine gut entwickelte Infrastruktur. Eine Besonderheit der USA sind sicherlich über Jahrzehnte entwickelte Farmmanagementsysteme, die garantieren, dass externe Investoren gutes Fach know-how und das entsprechende Vor-Ort Netzwerk vorfinden. Damit kann auch über weite Entfernungen sichergestellt werden, dass der Investor eine gute Betreuung und Überwachung seiner Farm vor Ort gewährleisten kann. Darüber hinaus sind externe Investoren schon lange in den USA vorhanden, so dass es eher ein „partnerschaftliches Verhältnis“ zwischen Investoren und Bewirtschaftern gibt. In Europa wird externes Kapital für Grund und Boden häufig noch als ungern gesehener Eindringling („Heuschrecke“) behandelt, aber auch hier wird es zukünftig Veränderungen geben. 61


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Geschlossene Fonds

Grün investieren in Zeiten der Finanzkrise Analyse über die Emissionsangebote und Platzierungszahlen von sogenannte Energiefonds

Der Finanzmarkt steckt in einer tiefen Krise und die Anleger sind verunsichert. Investitionen in Sachwerte bieten die Chance, sich in diesem schwierigen Marktumfeld zu behaupten.

Grafik 1: Übersicht der in der Emission befindlichen Energiefonds

Dies betrifft auch den Markt der geschlossenen Fonds. Nicht nur die Umsetzung der AIFM-Richtlinien fordert ein Umdenken, der erfolgreiche Initiator selbst tut gut daran, aktiv das Investitionsobjekt zu managen und damit das Vertrauen der Anleger in seine Kompetenz und Professionalität zu stärken. Nachdem Deutschland, ausgelöst durch die Katastrophe in Fukushima, die Energiewende eingeläutet hat, verzeichnen Investitionen in erneuerbare Energien eine zunehmend wachsende Bedeutung. Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich hier um Investitionen in Sachwerte handelt, von der Biogasanlage, die von Kommunen und deren Bürgern über einen Fonds finanziert wird, bis hin zum professionell gemanagten Mega-Solarpark von über 70 Mio € mit mehreren tausenden Anlegern. Doch wie seriös sind die Angebote? Gibt es aussagekräftige Kennzahlen, die belegen, ob die prognostizierten Renditen auch tatsächlich erzielt wurden? Betrachtet man einmal den Markt für Energiefonds etwas näher und analysiert über die Internet-Plattform www.fonds-expert.com die Emittenten und deren Angebote ergeben sich folgende Schlüsse. Derzeit befinden sich 146 Energiefonds in der Platzierung. Das Emissionsvolumen beträgt 1,65 Mrd €, davon werden 891 Mio € Eigenkapital eingeworben. 62

Mit 348 Mio € Eigenkapital stellen Solarfonds derzeit die größte Assetklasse, gefolgt von Geothermie dar. 11 von den Initiatoren sind im Verband der geschlossenen Fonds, dem VGF organisiert, während 90 keine Mitgliedschaft aufweisen. Bieten VGF-Mitglieder die besseren Angebote? Hier zeigen die Analysten ein sehr differentes Bild und diverse Analyseverfahren erschweren eine objektive Einzelbetrachtung. Durchschnittlich wird eine jährliche Performance, d.h. Ausschüttungen und Exiterlöse, i.H. von 5-12 % prognostiziert. Doch sind diese Werte realistisch?

Grafik 2: Ausschnitt der Detailübersicht über die Bewertung verschiedener Fonds von Analysehäusern

Einen Blick in die Vergangenheit und man betrachtet die Energiefonds, welche in den Jahren 1998 bis 2011 platziert wurden. Haben sich die Prognosen der Emissionshäuser erfüllt? In welcher Höhe gab es Abweichungen? Hat


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

sich die Performance der Beteiligung als stabil erwiesen? Für eine Auswertung analysiert man insgesamt 1185 Fonds. Interessant ist auf den ersten Blick, dass in diesem Zeitraum noch Windkraftanlagen mit einem Volumen von mehr als 2 Mrd.€ den größten Marktanteil hatten. Solaranlagen mit einem Volumen 1,2 Mrd € stellten die zweitstärkste Assetklasse. Deutlich erkennbar ist, dass die Assetklasse Energie in den letzten Jahren ein relativ konstantes Umsatzvolumen verzeichnen konnte.

wirkungen der Finanzkrise die Folge war. Das Risiko der hohen Fremdfinanzierung wurde reduziert, Ursache ist natürlich auch das restriktivere Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe.

Grafik 5: Assetklassen nach Volumen und EK-Quote im Zeitraum 2009 2011, signifikante Steigerung der EK-Quote

Grafik 3: Platziertes Eigenkapital bei Energiefonds, aufgeteilt nach Jahren, Assetklassen und Anzahl der Fonds, sowie der Leistungsbilanzübersicht.

Zunächst nimmt man sich eine Gesamtbetrachtung der new-energy-Fonds vor und analysiert die wichtigsten Kennzahlen an folgender Grafik. Die Eigenkapitalquote bei Windkraftanlagen beträgt durchschnittlich 24,4 %, während bei Solarfonds eine EK-Quote 48,2 % beträgt.

Anknüpfend wurden die Emissionshäuser mit deren wichtigsten Kennzahlen betrachtet. Die sog. KPI’s (Key Performance Indicator) bieten einen ersten Eindruck über die Leistungsfähigkeit des Marktes oder einzelner Initiatoren. Auffällig ist, dass von den 1185 Fonds mehr als 50 % eine Leistungsbilanz abgegeben haben, auswertbare Informationen sind lediglich bei ca. 180 Fonds vorhanden. Das Bild verändert sich, wenn daraus nur die VGF-Mitglieder, das sind Initiatoren die dem Verband der geschlossenen Fonds beigetreten sind, betrachtet werden. Der Anteil abgegebener Leistungsbilanzen mit verwertbaren Ergebnissen ist deutlich höher. Sie bilden damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Transparenz im Fondsmarkt.

Grafik 4: Assetklassen nach Volumen und EK-Quote im Zeitraum 1998 - 2011

Selektiert man nur die Fonds der letzten 3 Jahre, ist erkennbar, dass eine signifikante Anhebung der EK-Quote eine Reaktion des Marktes auf die Aus-

Grafik 6: Initiatoren KPI´s: Übersicht über die Gesamtperformance aller Fonds, Exitanalyse der liquidierten Fonds, sowie Kapitalrückfluss und Verkaufserlös

63


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Geschlossene Fonds

witterungsbedingten Einbruch (in den Jahren 2004 bis 2006) teils erhebliche Schwankungen bei den Ausschüttungen von Windkraftfonds zu vermelden waren. Dieser Einbruch konnte in den Folgejahren wieder kompensiert werden.

Grafik 7: Initiatoren KPI´s der VGF-Mitglieder: Übersicht über die Gesamtperformance aller Fonds, Exitanalyse der liquidierten Fonds sowie Kapitalrückfluss und Verkaufserlös

Die Entwicklung der Ausschüttungen wird in der nachfolgenden Grafik entziffert. Diese Analyse benannt als die "Fieberkurve" der Branche, verschafft einen beeindruckenden Überblick über die derzeit in der Realisierung befindlichen Fonds. In weiteren Detailanalyen konnte ermittelt werden, dass durch

Grafik 8: Abweichungsanalyse bei Ausschüttungen Einige Initiatoren haben die prognostizierten Ausschüttungen erreicht oder sogar deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Den Anleger wird es freuen!

Zusammenfassung: Investitionen in alternative Investments sind sicher eine interessante Ergänzung für den erfahrenen Anleger. Ob er nun in ein kleines Heizkraftwerk oder eine Solaranlage im großen Stil investiert, ist eine persönliche Entscheidung. Insgesamt kann festgestellt werden, dass seriös konzipierte Fonds die Nachhaltigkeit dieser Investmentklasse bestätigen. Wichtigster Aspekt jeder Investitionsentscheidung ist jedoch die Erfahrung, die der Anbieter, der Initiator in diesem Marktsegment vorweisen kann und die Professionalität in der laufenden Betreuung der Fonds und der Anleger. Datenbasis dieser Analyse ist fondsEXPERT, ein innovatives und einzigartiges Online-Analyseportal über geschlossene Fonds. Zu finden sind in diesem Portal mehr als 12.000 geschlossene Fonds mit den wichtigsten Kennzahlen von ca. 1.400 Initiatoren. Mehr Informationen finden Sie unter www.fonds-expert.com.

64


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Investmentfonds

Neue-Energien Fonds im Test - Beste Wertentwicklung hat SAM Smart Energy Fund Wer in Neue-Energien Fonds investiert, wettet auf einen Boom der Branche. Aber das Risiko ist groß. Deshalb sollte der Depotanteil dieser Fonds nicht höher als zehn Prozent sein. Als Basisanlage eignen sich weltweit anlegende Nachhaltigkeitsfonds besser. Hier haben Anleger auch die Garantie, dass sie ihr Geld nicht in Atomkraft investieren. Neue-EnergienFonds hingegen sind in der Regel Branchenfonds und keine Ökofonds. Finanztest hat aktiv gemanagte Fonds sowie Indizes getestet. Gut gemanagte Fonds haben den Vorteil, dass sie den Branchenbegriff weiter fassen. Das bringt zusätzliche Renditechancen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich deshalb einige dieser Fonds besser entwickelt als die Indexfonds. Dafür sind die Indizes billiger und transparenter. Der Kunde weiß genau, was er damit kauft. Die beste Wertentwicklung hatten die gemanagten Fonds SAM Smart Energy Fund und DWS Zukunftsressourcen.

Viele Fonds investieren indirekt in Atomkraft. So hält der Sarasin New Energy Fund auch Aktien des Schweizer Mischkonzerns ABB. Der ist zwar führend im Bereich Energieeffizienz, stellt aber auch Bauteile für Kernkraftwerke her. Und Aktien des finnischen Energieversorger Fortum, der auch Atomstrom erzeugt, sind Bestandteil des KBC Eco Fund Alternative Energy. Bei den untersuchten Indexfonds gibt es keine Ausschlusskriterien für die Atomindustrie. Im Daxglobal Alternative Energy liegen nur große Unternehmen - und die setzen alle auf einen Energiemix. Wer sein Geld in NEX, WAEX oder S & P Global Energy Index anlegt, investiert hingegen hauptsächlich in neue Energien. Der Artikel „Neue-Energien-Fonds“ wird in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de veröffentlicht. 65


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Thema

Investmentfonds

„Grüne“ Zinsen in Anleihenfonds

Beitrag von von Nunzia Thiriot, Leiterin Asset Management bei KBC

In den vergangenen Monaten haben Staatsanleihen vieler Industriestaaten an Qualität eingebüßt. Wo finden Anleger noch Anleihen mit positiven Wachstumsaussichten? Bei der Suche nach Sicherheit stoßen viele Investoren auf die nordischen Staaten. In Skandinavien sind die Währungen stabil und die Staatsverschuldungen gering. Insbesondere Norwegen und Schweden stellen für Euroflüchtlinge einen sicheren Hafen dar. Für nachhaltige Investoren ist noch eine weitere Besonderheit zu erkennen: Diese Länder zeichnen sich durch ihr hohes Verantwortungsbewusstsein aus und bieten eine „grüne“ Rendite. KBC Asset Management bewertet nicht nur Unternehmen, sondern auch Länder nach wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Faktoren.

die Verschuldungskrise auf offener Bühne ausgetragen. Trotz der Kreditherabstufung der USA von S&P sind die Renditen der US-Staatsanleihen nicht gestiegen. Denn dieser Schritt kam nicht ganz unerwartet und war größtenteils eingepreist. In der Eurozone hat die EZB durch das Aufkaufen von europäischen Staatsanleihen die Renditen weiter gedrückt. Bundesanleihen und US-Treasuries bleiben demnach ein sicherer Hafen, wenn auch mit schwachen Renditemöglichkeiten. KBC Asset Management geht davon aus, dass die Renditen der deutschen Staatsanleihen weiter fallen.

Drohende Staatspleiten und niedrige Zinsen bei gleichzeitiger Aussicht auf Zinserhöhungen in einigen Ländern stimmen die Anleger für Anleiheninvestments nicht gerade zuversichtlich. Die Angst vor den Schuldenproblemen einiger Eurozonen-Länder und die Herabstufung des Ratings der USA haben in den vergangenen Wochen mehrere Billionen Dollar an Unternehmenswert an den Börsen vernichtet. Das ist mehr als ein Industrieland in einem Jahr an Wirtschaftsleistung generiert.

Durch die gleich gewichtete Berücksichtigung von den drei Säulen Ökonomie, Umwelt und Soziales werden Staaten krisenresistenter. Langfristige Verfügbarkeit der Ressourcen und deren sparsamer Umgang sind zentrale Faktoren für nachhaltige Volkswirtschaften. Klassische Kreditratings haben für Staaten an Aussagekraft verloren. Denn diese Vorgehensweise berücksichtigt keine nachhaltigen Kriterien, die im Zuge der Verschuldungskrise an Bedeutung gewonnen haben. So wird eine umfassende und unabhängige Analyse inklusive der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien für Staatsanleihen immer wichtiger.

In der Eurozone ließ die Kommunikationspolitik quer durch alle europäischen Institutionen Zweifel am Erfolg der geplanten Rettungsmaßnahmen gegen das Ausufern der Schulden aufkommen. Nicht nur zwischen Berlin, Paris und Brüssel sind die Meinungsverschiedenheiten groß, auch in der Europäischen Zentralbank (EZB) werden die Maßnahmen gegen 66

Macht Nachhaltigkeit die Staaten krisenresistenter?

Andere Länder, andere Zinssätze – Nordische Investmentchancen Angesichts der mageren Renditen und der Folgen


Thema | GRÜN INVESTIEREN 2011

der Verschuldungskrise in der Eurozone und in den USA lohnt sich ein Blick über die drei wichtigsten Reservewährungen (EUR, USD, JPY) hinaus auf die globalen Investmentmöglichkeiten. Denn wer auf fremde Währungen setzt, der hat die Chance auf deutlich höhere Renditen. Für Anleger, die an den Chancen von Fremdwährungen teilhaben möchten, bieten sich beispielsweise Währungsanleihen an. Diese werden sowohl von den jeweiligen Ländern als auch von Banken, Versicherungen und Großunternehmen herausgegeben, die ihren Sitz nicht im jeweiligen Land haben müssen. „Grüne“ Zinsen aus Schweden, Norwegen und Dänemark Norwegen, Schweden und Dänemark gelten als Vorbilder in Sachen Lebensstandard, Gesundheit, Gleichberechtigung, Ressourcenverbrauch und CO²-Emissionen. Neben der Einhaltung dieser wichtigen nachhaltigen Kriterien ist zudem die staatliche Verschuldung niedrig. Diese Länder haben hervorragende Voraussetzungen ihren Wachstumskurs fortzusetzen und den Binnenkonsum weiter zu stärken. Zudem müssen die Regierungen weniger Steuern erheben. Demographische Probleme sind über die Rohstoffeinnahmen abgesichert. An den Kapitalmärkten bleiben die Zinsen tendenziell stabil, wenn die Inflation im Zaum gehalten wird. Dadurch werden weitere Investitionen und somit das wirtschaftliche Wachstum gefördert, was wiederum interessant für die Anleger ist. Chance auf Währungsgewinne und sicherer Hafen Dabei locken lokale Währungsanleihen nicht nur mit einer höheren Verzinsung, sondern auch mit möglichen Währungsgewinnen. Wer auf Nachhaltigkeit und Währungsgewinne setzen möchte, für den bieten sich Norwegen, Schweden und Dänemark an. Möglicherweise ist Norwegen das einzige Land, welches ein AAA-Rating verdient. Zwar ist die Währung bereits stark aufgewertet, KBC Asset Management hält diese jedoch noch nicht für überbewertet. Anleger rechnen mit Kursgewinnen, die sich aus den positiven Währungsbewegungen sowie der Zins- und Kreditkonvergenz, sprich durch die Angleichung von Inflation und Bonität an das Niveau der globalen Anleihenmärkte, ergeben.

Nachhaltiges Investieren in Anleihen bei KBC Asset Management (KBC AM) Nicht nur in Aktien lässt sich nachhaltig investieren. Auch bestimmte Staatsanleihen bieten eine „grüne“ Rendite. Ausfallrisiken von Staaten wurden im Rahmen der Nachhaltigkeitsanalyse von KBC AM bereits vor der Griechenlandkrise unter die Lupe genommen. Dabei geht die Länderanalyse nicht nur auf die Staatsschulden ein, sondern achtet insbesondere auf die Einhaltung von Nachhaltigkeit. Das heißt, es werden nur diejenigen Länder einbezogen, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Diese Analyse basiert auf unabhängigen Daten von der OECD, der Weltbank, den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation sowie den Researchpartnern EIRiS, Asset4 und Ethix SRI Advisors. Die Nachhaltigkeitskriterien beziehen sich auf die Bereiche Umwelt, internationale Beziehungen, Rechte der Bevölkerung, Gesundheitsstand sowie wirtschaftliche Stabilität. Die Auswahl der Anleihen erfolgt nach dem Best-in-Class-Ansatz. Anhand von fünf gleich gewichteten Kategorien wird die Nachhaltigkeitsbewertung durchgeführt. Nur die 50 Prozent der besten Anleihen werden für das nachhaltige Investmentuniversum ausgewählt. Darüber hinaus wird dies mit den allgemeinen Ausschlusskriterien für SRI-Fonds von KBC AM, wie Tabak, Glücksspiel, Waffen, Verletzungen der Menschenrechte und der ILO-Standards, kombiniert. Auch müssen die Leitlinien zur Atomenergie von KBC AM erfüllt sein. Das SRI-Screening erfolgt unabhängig vom Portfoliomanagement durch ein internes Analystenteam. Die Ergebnisse werden einem externen unabhängigen Gremium aus führenden Wissenschaftlern und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen vorgelegt, die über das generelle Investmentuniversum entscheiden. Die Einzeltitelauswahl durch die Fondsmanager erfolgt danach auf Basis einer quantitativen und fundamentalen Finanzanalyse. Derzeit erfüllen folgende Länder die Nachhaltigkeitskriterien von KBC Asset Management: Norwegen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Kanada, Neuseeland und Australien. 67


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Versicherungsanlagen

Allianz Leben: Fondsgebundene Altersvorsorge wird grün TopFonds-Palette um nachhaltige Fonds erweitert ETFs und DWS-Fonds ergänzen bisheriges Angebot Kunden der Allianz Lebensversicherungs-AG (Allianz Leben) können seit 1. Januar ihre fondsgebundenen Altersversorgungsverträge mit nachhaltigen Investments sowie mit ETFs (Exchange-Traded Funds) verbinden. Die bisherige Allianz Fondspalette, die von aktiv gemanagten Vermögenskonzepten über Aktienfonds bis zu Themen- und Rentenfonds reicht, wird um zwei attraktive Segmente und erfolgreiche Einzelfonds erweitert. Markus Faulhaber, Vorstand Allianz Leben und verantwortlich für Privatkunden und Produkte, erklärt die Gründe, warum es nachhaltige Investmentfonds künftig für die Altersvorsorge geben wird: "Immer mehr Menschen berücksichtigen nicht nur bei Konsumgütern, sondern auch bei der Altersvorsorge und Geldanlage ökologische, soziale und ethische Kriterien. Diesem Bedarf können wir mit den neuen nachhaltigen Fonds gerecht werden."

Fünf nachhaltige Fonds Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2004 die Begriffe "ökologisch", "sozial verantwortlich" sowie "positive Unternehmensführungsgrundsätze" für nachhaltige Investments eingeführt. Zusammen mit weiteren Kriterien werden auf dieser Grundlage nachhaltige Investments nach den Ansätzen Socially Responsible Investment (SRI) und Best-in-class unterschieden - auch bei den neuen Fonds, die Allianz Leben den Kunden bei den Vorsorgekonzepten In68


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

vest und Invest alpha-Balance zur Auswahl anbietet: Allianz Euroland Equity SRI – A – EUR, Pioneer Funds Global Ecology A, Sarasin OekoSar Equity – Global – A – EUR, Sarasin Sustainable Bond EUR, Allianz RCM Global Sustainability – A – EUR. Der Fonds Allianz-RCM Global Sustainability-A-EUR ist nach dem Best-in-class-Ansatz ausgerichtet. Hier wird das Kapital in Unternehmen investiert, die in ihrer Branche ökologische oder ethische Standards am besten umsetzen. Einen Schritt weiter gehen die vier anderen Fonds. Sie folgen den klar definierten Auswahlkriterien des SRI-Ansatzes. Für jeden Fonds sind bestimmte ethische, soziale und ökologische Kriterien festgelegt: Zunächst sind beispielsweise Unternehmen, Branchen oder Länder ausgeschlossen, die gegen ethische oder soziale Grundsätze handeln. Danach wählt der Fonds geeignete Unternehmen aus, die bestimmte ökologisch-soziale Standards erfüllen. Aber nicht nur bei den Privatkunden nimmt die Bedeutung der Nachhaltigkeit zu, auch die Allianz be-

schäftigt sich zunehmend mit diesem Thema. Bereits zum 9-ten Mal erscheint der Allianz Nachhaltigkeitsbericht und verdeutlicht, mit welchen Lösungen die Allianz die globalen Herausforderungen wie zum Beispiel Klimawandel oder Demographischer Wandel in ihr Geschäftsmodell integriert, um entsprechende innovative Lösungen für ihre Kunden anzubieten. Bereits seit mehreren Jahren ist die Allianz sowohl im Dow Jones Sustainability Index als auch im FTSE4Good gelistet. Dies zeigt die Anerkennung für den AllianzEthikcode und die herausragende Umweltschutzpolitik des Unternehmens. Auch als Kapitalanleger misst die Allianz dem Thema wachsende Bedeutung zu. So hat Allianz Leben einen Nachhaltigkeits-Fonds im Kapitalanlagebestand, der ausschließlich in Unternehmen investiert, die höchsten ethischen, sozialen und ökologischen Ansprüchen genügen. In Unternehmen, die gegen diese Standards verstoßen, wird bewusst nicht investiert. Zudem unterstützt Allianz Leben den Ausbau ökologischer Energiegewinnung durch Investitionen in Windparks und engagiert sich im Bereich der Solartechnik.

Aktuelle Finanz- und Produktinformationen, Videos und vieles mehr - 2x wöchentlich kompakt im Online-Newsletter oder täglich auf

www.wmd-brokerchannel.de

+ NEWS + SPECIALS + VIDEOS + NEWS + SPECIALS 69 +


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Versicherungen

Für heute, für morgen, für immer – die nachhaltige Produktstrategie der Barmenia

Beitrag von Dr. h. c. Josef Beutelmann,

Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen

Nachhaltigkeit bei der Barmenia Ökologisches Bewusstsein, ökonomisches Handeln und soziale Verantwortung sind eine Investition in die Zukunftsfähigkeit und den Bestand unserer Gesellschaft. Deshalb richtet die Barmenia ihre Unternehmensziele und –grundsätze sowie ihr Leitbild am Prinzip der Nachhaltigkeit aus. Alle Maßnahmen sind fokussiert auf langfristiges unternehmerisches Handeln unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte ganz im Interesse einer Gesellschaft, die vom Ertrag und nicht von der Substanz leben sollte. Die Maßnahmen der Barmenia wurden beim Wettbewerb um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Jahre 2008 honoriert. Unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten, Horst Köhler, erhielt der Wuppertaler Versicherer den Sonderpreis „Deutschlands nachhaltigster Vertrieb“. Ökologische Nachhaltigkeit bei Versicherungsprodukten Die Planung von Produkten ist nicht nur auf kurzfristige Innovationen angelegt, sondern von Langfristigkeit geprägt. Bereits um die Jahrtausendwende, im Jahre 2001, konzipierte die Barmenia Krankenversicherung a. G. mit dem Tarif VCN eine Krankenvollversicherung, die nachhaltig ausgerichtet ist: Die Alterungsrückstellungen fließen vollständig in öko70

logische Kapitalanlagen, deren Rendite aber auch den ökonomischen Anforderungen entsprechen muss. Darüber hinaus wurde mit dem Tarif VCN ein Produkt geschaffen, das Schulmedizin und Naturheilkunde gleichermaßen berücksichtigt – immer noch ein Novum. Die Leistungszusage für Naturheilverfahren bezieht sich nicht nur auf alle jetzt im Hufelandverzeichnis und im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker aufgeführten Verfahren, sondern auch auf alle künftig neu hinzukommenden – eine echte Zukunftsgarantie! Aber nicht nur in der Krankenvollversicherung bietet die Barmenia nachhaltige Produkte. Auch im Bereich der Ergänzungsversicherungen zur GKV werden nachhaltige Kriterien berücksichtigt. So sehen die Tarife AN (im ambulanten Bereich) und S (stationäre Behandlung) ebenfalls Leistungen für ein breites Spektrum an Naturheilverfahren vor. Und auch die neuesten Produkte der Barmenia in der Vollversicherung – die Tariflinie easyflex+ - wurde für Generationen von Versicherten geschaffen. Bei der Altersvorsorge hat der Staat erkannt, dass private Vorsorge unabkömmlich ist. Deshalb sind neben der gesetzlichen Rentenversicherung, die betriebliche Alterversorgung, die private Vorsorge und die so genannten Riester- sowie Rürup-Renten Bausteine, die zu einer Sicherung des Lebensstandards im Alter gehören. Durch die demographische


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Entwicklung ist die Rentenhöhe mittlerweile abhängig von den vorab genannten Vorsorgebausteinen, über die jeder Einzelne selbst entscheidet. Teilweise werden diese vom Staat bezuschusst. Die Barmenia Lebensversicherung a. G. bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten der privaten Absicherung. Dazu gehören Kapital bildende Lebensversicherungen, Versicherungen der Betrieblichen Altervorsorge (BAV), Rentenversicherungen - auch fondsgebundene, Risikoversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen uvm. Kunden können sich bei den Produkten PrivatRente Invest, DuoPEN Invest und BasisRente Invest für das Strategiedepot Ökologie entscheiden, in dem neben finanziellen auch ökologische und ethisch-soziale Kriterien bei der Fondsauswahl berücksichtigt werden. Bei der Fondsauswahl stehen beispielsweise folgende nachhaltige Einzelfonds zur Auswahl: ÖkoWorld ÖkoVision Classic, Pioneer Funds Global Ecology A ND, Swisscanto Portfolio Fund (Euro) Green Invest Balanced B. Damit wird deutlich, welche Prioritäten die Barmenia der Nachfrage nach dieser Form der Altersvorsorge in Zukunft einräumt. Speziell für die Auswahl und Bewertung der nachhaltigen Kapitalanlage der Barmenia wurde der Nachhaltigkeitsbeirat gegründet, der sowohl aus internem sowie externem Sachverstand besteht. Dieser Beirat begleitet maßgeblich die Bewertung und Auswahl der ökologisch-ökonomischen Investitionen. Die ÖkoRenta AG ist dabei ein wichtiger Partner. Die Barmenia verfolgt eine sicherheitsorientierte Kapitalanlagepolitik. Kapitalmarktkrisen bestätigen die Richtigkeit der eigenen Zielsetzung. Diese Orientierung zeigt sich u. a. in der niedrigen Aktienquote im Aktiendirekt- und Investmentfondsbereich, die derzeit bei weniger als zwei Prozent liegt. Die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG bietet Sach-/HUK-Versicherungen an. Das Unternehmen nimmt direkten Einfluss auf die Umwelt, indem es beispielsweise in der Kfz-Versicherung einen Nachlass für Fahrzeuge mit kleinem Hubraum, Hybrid- und Elektrofahrzeuge gewährt. Die ADCURI GmbH, einhundertprozentige Tochter der Barmenia Allgemeine, gilt als Musterbeispiel für papierlose EPolicierungsprozesse. Dabei wird von der Antrags-

stellung bis zur Ausstellung der Versicherungspolice bewusst auf Papier verzichtet. Wünscht der Kunde einen Versicherungsschein in Papierform wird eine Bearbeitungspauschale erhoben, die im Verkaufsgespräch gerne auch als Umweltpauschale bezeichnet wird.

Serviceausbau durch papierarmes Büro Die Produkte eines Versicherungsunternehmens werden in Bedingungswerken abgedruckt. Unterlagen wie Prospekte sind die einzige Möglichkeit, dem Kunden die Informationen visuell aufbereitet verständlich darzustellen. Die Korrespondenz durch Briefe oder die Ausstellung von Versicherungsscheinen machen Papier zu einem wichtigen Material für einen Versicherer. Dennoch ist die Barmenia darauf bedacht, ihr Papiervolumen kontinuierlich zu reduzieren und gleichzeitig einen höheren Service für die Kunden und die Vertriebspartner zu bieten. Neue Technologien wie E-Prozesse, Scannen und Verarbeiten von Rechnungen und weiterer Korrespondenz, E-Mails, Online-Vertragseinsicht unter www.meinebarmenia.de, Online-Formulare für Adressänderungen, Schadenmeldungen u. a. und die Nutzung von Social-Media-Plattformen unterstützen das Vorhaben. Des Weiteren helfen die hochqualifizierten Mitarbeiter das Papieraufkommen zu reduzieren. Ihrer Kompetenz ist es zu verdanken, dass über 90 Prozent der telefonischen Anfragen im Erstkontakt geklärt werden können und somit kein Schriftwechsel in Papierform erfolgen muss. Trotz aller Maßnahmen ist das Papieraufkommen beachtlich. Um die Umwelt zu schonen, sehen die Einkaufsrichtlinien deshalb ausschließlich recyclebares und FSC-zertifiziertes Papier vor. 71


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Versicherungslösungen

Neue VHV Wohngebäudeversicherung Noch mehr Leistungen plus Öko-Bausteine für umweltbewusste Hausbesitzer Der Schutz der eigenen Immobilie ist den Deutschen sehr wichtig. Schließlich ist die eigene Immobilie meist das größte Vermögen einer Familie. Die VHV bietet mit ihrer neuen Wohngebäudeversicherung umfassenden, modernen und günstigen Schutz rund um das eigene Haus. Die bisherigen Produktlinien BASIS; KLASSIK; EXKLUSIV werden durch den neuen leistungsstarken Tarif KLASSIK- GARANT ersetzt. Wer noch mehr Leistungen einschließen will, kann den Zusatzbaustein EXKLUSIV und/ oder weitere individuelle Zusatzbausteine wählen.

Diese umfassende Absicherung war bislang nur über eine gesonderte Versicherung möglich. Darüber hinaus gibt es die Ökobausteine Windkraft, Energetische Modernisierung und Primärenergie. Ein weiterer Baustein ist die Konditionsdifferenzdeckung. Dieser greift, wenn ein Kunde die neuen Leistungen der VHV sofort in seinen Versicherungsschutz einschließen möchte, sein noch bestehender Vertrag beim alten Versicherer aber z. B. erst in 9 Monaten kündbar ist. Das, was die „alte“ Versicherung nicht leistet, aber zukünftig bei der VHV versichert wäre, steht mit diesem Zusatzbaustein sofort zur Verfügung. Über die Zusatzbausteine Elementarschäden können die Wohngebäude insbesondere gegen Überschwemmungen und Rückstau, Erdrutsch und jetzt auch gegen Dachlawinen abgesichert werden. Ein weiteres Highlight in der neuen Wohngebäudeversicherung ist die beitragsfreie Rohbauversicherung, die nicht nur wie üblich gegen Feuer, sondern auch gegen die Gefahren Sturm und Hagel absichert und das 24 Monate lang. Auch bei der neuen Wohngebäudeversicherung garantiert die VHV mit einer Leistungs-Update-Garantie, dass Kunden ohne Mehrkosten automatisch von Leistungsverbesserungen profitieren. Zudem schließen die Tarife eine Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit in vollem Umfang ein. So bietet die VHV optimierte Leistung für Kunden, die viel Wert auf einen umfassenden Schutz legen.

Umweltbewusstes Bauen und vor allem die Nutzung von erneuerbaren Energien ist inzwischen für viele Immobilienbesitzer gelebte Praxis. Die VHV bietet daher vier innovative Ökobausteine an. Der Baustein Photovoltaik bietet eine Elektronik- und Ertragsausfallversicherung mit erweitertem Allgefahrenschutz. 72

Einige Beispiele für herausragende Leistungen Leistungs-Update-Garantie: Damit wird der Versicherungsschutz immer auf den neuesten Stand gebracht und die VHV Kunden erhalten automatisch die neuen verbesserten Leistungen ohne Mehrbeitrag.


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

Öko-Bausteine: Vier Innovative Bausteine, die die Eigentümer gegen Schäden an ihren Photovoltaik- und Windenergieanlagen absichert sowie Mehrkosten für Primärenergie und energetische Modernisierung abdecken. Elementarschutz kann als Zusatzbaustein gewählt werden und sichert das Wohngebäude gegen Naturgewalten wie Überschwemmungen, Erdbeben, etc. und auch gegen Dachlawinen ab. Konditionsdifferenzdeckung: Sofortiger Versicherungsschutz für Leistungsdifferenzen zwischen dem noch laufenden Altvertrag der Vorversicherung und dem Neuvertrag bei der VHV. Verbesserung der beitragsfreien Rohbauversicherung: Neben Feuerschäden werden nun auch Sturm- und Hagelschäden gedeckt und das 24 Monate lang.

Ableitungsrohre sind in der EXKLUSIV-Variante bis zu 10.000 Euro auf und außerhalb des versicherten Grundstücks versichert. Grobe Fahrlässigkeit: Die VHV schließt eine Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit in vollem Umfang ein. Ersatz zum Neuwert: Die VHV ersetzt bei starker Beschädigung oder kompletter Zerstörung des Gebäudes nicht nur den tatsächlichen Wert (Zeitwert) der Immobilie, sondern den Neuwert. Überspannungsschäden durch Blitz: sind bis zur Versicherungssumme versichert. Service: Über den Home Service können die Kunden die VHV rund um die Uhr erreichen.

73


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Banken

GLS Bank

Die Sinnhaftigkeit und der gesellschaftliche Nutzen der Geldanlage.

Beitrag von Christof Lützel,

Leiter Öffentlichkeitsarbeit der GLS Bank

Immer wiederkehrende Unsicherheiten in den Finanzmärkten, Klimawandel, die Katastrophe in Fukushima, die soziale Schere – Ereignisse, die Menschen dazu bewegen, bewusster zu handeln – auch im Umgang mit Geld. Denn Geld ist ein Gestaltungsmittel, dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Erfreulich ist: Seit Jahren entwickelt sich der Markt für grüne Geldanlagen in Europa rasant. Dabei zieht die Anleger an: Die Sinnhaftigkeit und der gesellschaftliche Nutzen der Geldanlage. So wurde z. B. der aktuelle Deckungsgrad von 20% des deutschen Strombedarfs durch regenerative Energien erst durch frühe Investitionen in diese Branche möglich . Dennoch gibt es viel zu tun und hohen Aufklä-

rungsbedarf, vor allem in Deutschland. Dort liegt der Anteil des nachhaltigen Anlagevolumens am Kapitalmarkt bei etwa 1% des Gesamtvolumens. Europaweit ist dies vergleichsweise niedrig: In Belgien betrug der Anteil 20%, in den Niederlanden gar 40%. Doch auch hierzulande wächst der grüne Markt stetig. Die Menschen justieren ihre Ziele neu und beziehen die sozialen, ökologischen und realwirtschaftlichen Auswirkungen einer Geldanlage in ihren Entscheidungsprozess mit ein. Sie hinterfragen und sie übernehmen bewusst Verantwortung. Dieses Umdenken spiegelt sich im Wachstum der grünen Banken wieder. Die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt, die GLS Bank aus Bochum, zählt aktuell 104.000 Kunden und verzeichnete 2010 ein Wachstum der Bilanzsumme von über 36%. Monatlich kommen zurzeit etwa 2.000 Kunden hinzu und die Zukunftsaussichten sind rosig. Die gestiegene Nachfrage nach sozial-ökologischen Geldanlagen wirkt sich auf die deutsche Bankenlandschaft insgesamt aus. 1974 gegründet fand sich die GLS Bank als Solitär auf dem Markt. Nach und nach gesellten sich eine Handvoll Mitspieler dazu. Jedoch unterscheiden sich die Konzepte und das Nachhaltigkeitsverständnis der Anbieter zum Teil erheblich voneinander. Ein Umstand, der verdeutlicht

74


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

wie wichtig Transparenz im grünen Investment ist. Interessierte Anleger sollten daher genau unter die Lupe nehmen, ob die Angebote dunkel- oder nicht doch eher „hell“-grün koloriert sind. Die hellgrüne Anlagestrategie von Fonds beispielsweise, die nach dem sogenannten Best-in-Class-Ansatz gemanagt werden, erlaubt, dass Aktien von Unternehmen aufgenommen werden können, die als nachhaltigstes Unternehmen ihrer Branche gelten. Dunkelgrüne Angebote hingegen verfahren äußerst restriktiv bei der Auswahl ihrer Investitionen. So achtet die GLS Bank in einem mehrstufigen Auswahlverfahren auf die strikte Einhaltung ihrer Ausschlusskriterien. Folglich wird u.a. eine Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Menschenrechte verletzen, Kinderarbeit dulden, ein kontroverses Umweltverhalten verfolgen oder die Rüstungsindustrie unterstützen, konsequent ausgeschlossen. Und dies sind nur einige der Ausschlusskriterien. Die GLS Bank baut neben ihrer langjährigen und intensiven Erfahrung im nachhaltigen Bankgeschäft auf eine umfassende Transparenz und ein offenes Kommunikationsverhalten. Sie informiert ihre Kunden und potentiellen Kunden konsequent über alle finanzierten Unternehmen und Projekte. In der Kundenzeitschrift „Bankspiegel“ werden alle vergebenen Kredite unter Angabe der Höhe und des Verwendungszwecks des Darlehens benannt. Und die Transparenz setzt sich weiter fort: Im Internet auf ihrer Homepage veröffentlicht die GLS Bank ihre Einlagen. Auf diese Weise können die Kunden jederzeit nachvollziehen, wie und wo ihr Geld in der Gesellschaft wirkt. Bis heute verfügt die GLS Bank über das breiteste nachhaltige Angebotsspektrum. Vom Girokonto und Sparangeboten, Finanzierungen und Beteiligungen reichen die Bankdienstleistungen bis hin zum Stiften und Schenken. Bereits bei der Eröffnung eines Girokontos bestimmt der Kunde selbst, welchen Bereich er gezielt fördern möchte. Zur Wahl stehen Projekte, Initiativen und Unternehmen aus den Branchen regenerative Energie, ökologische Landwirtschaft, ökologische Baufinanzierung, Naturkost, freie Kindergärten und Schulen, Behinderteneinrichtungen und Wohnprojekte. Auf dem Weg zu mehr Transparenz und nachhaltigem Umgang mit Geld in einem internationalen

Rahmen setzt sich die GLS Bank als Deutschlands führender Finanzdienstleister im Bereich Green Banking in internationalen Netzwerken ein. Sie gehört beispielsweise zu den Gründungsmitgliedern der seit März 2009 bestehenden Global Alliance for Banking on Values (G.A.B.V.). Diese Allianz aus international nachhaltig orientierten Banken verfolgt das Ziel, mit ihrem gebündelten Erfahrungsschatz gemeinsam eine ökonomisch nachhaltige Alternative zum derzeitigen Finanzmarkt zu entwickeln und politische Impulse zu setzen.

Auch von außen wird die GLS Bank seit Jahren begutachtet und freut sich, allein in den letzen Jahren, über viele bedeutende Auszeichnungen. Sei es ein Kundenpreis zur „Bank des Jahres 2010 und 2011 “, der Deutsche Fairness Preis 2011, der B.A.U.M. Umweltpreis 2010 oder die Nominierung für den im November 2011 zu verleihenden Deutschen Nachhaltigkeitspreis als „Nachhaltigste Marke“. Grünes Investment und der Begriff der Nachhaltigkeit ist aus gesellschaftlichen Diskussionen nicht mehr wegzudenken. Auch in der Finanzierung gewinnen beide Konzepte immer mehr an Bedeutung. Wie die GLS Bank mit ihrem Modell aus sinn-stiftenden, transparenten, zugleich marktüblich verzinsten und sicheren Angeboten zeigt, ist Nachhaltigkeit ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. 75


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Finanzierung

Die Energiewende schaffen KfW schiebt Investitionen im deutschen Energiesektor an • Über 100 Mrd. EUR für deutsche Energieinvestitionen in den nächsten fünf Jahren • Verbesserung Förderangebot für gesamtes Kundenspektrum • Für Unternehmen: Bündelung des Förderangebots für Energieeffizienzmaßnahmen. Deutliche Erhöhung der Darlehensobergrenzen auf 25 Mio. EUR im Bereich Erneuerbare Energien sowie Erhöhung bei Energieeffizienz • Für Kommunen und Stadtwerke: Deutliche Verbesserung der Energieeffizienzförderung unter anderem Verdopplung der Darlehensobergrenze auf 50 Mio. EUR für kommunale Unternehmen • Für Privatpersonen: Planungssicherheit und Verstetigung der Förderung von Gebäudesanierung Die KfW Bankengruppe wird für die Energiewende in den nächsten fünf Jahren über 100 Mrd. EUR für Investitionen im Energiebereich in Deutschland zur Verfügung stellen. Dabei geht sie davon aus, dass der angestrebte Umbau der deutschen Energieversorgung insgesamt einen zusätzlichen Investitionsbedarf von etwa 250 Mrd. EUR bis 2020 hervorrufen wird.

"Wir tragen mit der geplanten Verbesserung des Förderangebots für unser gesamtes Kundenspektrum dem immensen Investitionsbedarf zur Erreichung der Energiewende Rechnung. Bereits heute sind wir einer der größten Finanziers im Energiesektor weltweit", sagte Dr. Ulrich Schröder, Vorsitzender des Vorstands der KfW Bankengruppe. Die KfW konnte im Jahr 2010 im In- und Ausland für Energievorhaben ein Zusagevolumen von rd. 23 Mrd. EUR ausweisen. Gemessen an der installierten Kraftwerksleistung hat sie im selben Zeitraum rund 80% aller neu in Deutschland gebauten Windkraftanlagen gefördert; der Anteil der von der KfW geförderten Photovoltaikanlagen lag bei 40%. "Durch unsere Instrumente "zinsgünstige Darlehen", "lange Laufzeiten" und "Risikoübernahmen" schaffen wir die nötigen Anreize für weitere Investitionen im Energiesektor", sagte Dr. Schröder. Stärkung des Engagements der Unternehmen Ab 1. Januar 2012 wird der Kredithöchstbetrag im KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard auf 25 Mio. EUR erheblich erhöht werden (bisher: 10 Mio. EUR). Eines der Ziele der Programmänderung ist es, größere Vorhaben im Bereich Windkraft Onshore stärker zu fördern. Das Förderangebot zur Verbesserung der betrieblichen Energieeffizienz soll ab 1. Januar 2012 in einem zentralen Programm (KfW-Energieeffizienzprogramm) gebündelt werden. Auch in diesem Programm soll der Darlehenshöchstbetrag deutlich angehoben werden (bisher 10 Mio. EUR). Stärkung des Engagements von Kommunen und Stadtwerken Bereits am 1. Oktober 2011 wird der Förderhöchstbetrag in den Programmen für kommunale Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen "Kommunal Investieren" und "Sozial Investieren" von

76


Produkte | GRÜN INVESTIEREN 2011

25 auf 50 Mio. EUR verdoppelt. Ziel ist es, damit insbesondere die Förderbedingungen für größere Vorhaben im Bereich Energieeffizienz zu verbessern. Darüber hinaus wird im ersten Quartal 2012 in den Programmen "Investitionskredit Kommunen" (Zielgruppe Kommunen) und "Kommunal Investieren" (Zielgruppe kommunale Unternehmen) ein aus KfW-Mitteln besonders zinsvergünstigte Programmvariante "Energieeffiziente kommunale Versorgung" eingerichtet. Ziel ist es, mit diesem Angebot insbesondere den Ausbau von Stromnetzen, Speicherkapazitäten und dezentralen hocheffizienten fossilen Kraftwerken (z.B. Gaskraftwerke) voranzutreiben. Geplant ist zudem, ein neues aus Bundesmitteln verbilligtes Programm "Energetische Stadtsanierung" zu schaffen. In dem Programm wird das bisherige Förderangebot für Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisationen zur energetischen Gebäudesanierung und energieeffizienten Stadtbeleuchtung gebündelt und die bisher nicht angebotene Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden kommunaler Unternehmen ermöglicht.

Stärkung des Engagements von Privatpersonen Betreffend die Haushaltsmittel des CO2-Gebäudesanierungsprogramms ist für das Jahr 2012 eine Aufstockung auf 1,5 Mrd. EUR (2011: 936 Mio. EUR) vorgesehen. Dieselbe Summe ist jährlich bis 2014 eingeplant und schafft Planungssicherheit für Immobilieneigentümer bei der energetischen Sanierung. Diese verlässlichen und ausreichenden Spielräume ermöglichen es der KfW bereits jetzt, die Zinssätze deutlich zu verbessern und abzusenken, z. B. in im Programm "Energieeffizient Sanieren" auf 1 % p.a. in Verbindung mit Tilgungszuschüssen von bis zu 12,5 %. Im Bereich "Energieeffizient Bauen und Sanieren" hat die KfW im Jahr 2010 Investitionen in die Energieeffizienz von Wohngebäuden in Höhe von rund 21 Mrd. EUR angestoßen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.kfw.de oder beim KfW-Infocenter unter der Nummer 01801/24 11 24.

77


GRÜN INVESTIEREN 2011 | Produkte

Steuern & Recht

Abschreibung von Windparks BFH - Urteil vom 14.04.11 IV R 46/09 Mit Urteil vom 14. April 2011 IV R 46/09 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass ein Windpark aus mehreren selbständigen Wirtschaftgütern besteht, die aber einheitlich abzuschreiben sind. Wurden in den Anfängen der Stromerzeugung mittels Windenergie lediglich einzelne Windkraftanlagen errichtet, entstanden nicht zuletzt durch die erhebliche staatliche Förderung durch das ErneuerbareEnergien-Gesetz in den letzten Jahren große Windparks, in denen mehrere Windkraftanlagen in einem technischen Verbund betrieben werden. Ungeklärt war bisher, wie die Abschreibungen auf Windparks vorzunehmen sind. Der BFH hatte jetzt erstmals darüber zu entscheiden, ob sich ein Windpark aus mehreren Wirtschaftsgütern zusammensetzt und von welcher Nutzungsdauer dabei auszugehen ist. Der BFH hat entschieden, dass zwar einerseits nicht nur von einem einzigen Wirtschaftsgut auszugehen ist. Andererseits hat er aber eine weitgehende Atomisierung eines Windparks in eine Vielzahl von Wirtschaftsgütern abgelehnt. Als jeweils selbständige Wirtschaftsgüter werden danach folgende Gegenstände beurteilt: • jede einzelne Windkraftanlage bestehend aus Turm, Rotor und Generatorgondel einschließlich aller mechanischen und elektrischen Bauteile mit dem dazu gehörenden Transformator und

78

der beide verbindenden Niederspannungsverkabelung, • die mehrere Windkraftanlagen verbindende Mittelspannungsverkabelung einschließlich der Übergabestation zum Hochspannungsnetz, • die Zuwegung. Nach den von der Finanzverwaltung aufgestellten Tabellen (sog. AfA-Tabellen) haben die genannten Wirtschaftsgüter unterschiedliche Nutzungsdauern. Wegen ihrer technischen Abstimmung aufeinander und wegen der einheitlichen Bau- bzw. Betriebsgenehmigung ist die Nutzungsdauer aller Wirtschaftsgüter des Windparks nach Auffassung des BFH einheitlich zu bestimmen. Sie richtet sich nach der Nutzungsdauer der den Windpark prägenden Windkraftanlagen. Diese betrug in den entschiedenen Fällen abhängig vom Jahr der Errichtung 12 bzw. 16 Jahre. In der Entscheidung vom 14. April 2011 IV R 15/09 hat der BFH zudem seine restriktive, zu Immobilienfonds entwickelte Rechtsprechung (zuletzt mit Urteilen vom 8. Mai 2001 IX R 10/96 und 28. Juni 2001 IV R 40/97) auch auf Windkraftfonds erstreckt. Danach stellen sämtliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Errichtung des Windkraftfonds Anschaffungskosten der einzelnen Wirtschaftsgüter dar.



Gewinn mit Sinn!

7,5% p.a.*

Europas größtes Solarkraftwerk *prognostizierte Ausschüttung für 2012

Standort: Italien. Seit Dezember 2010 am Netz. Stromproduktion jährlich ca. 144 Gigawattstunden.

Tel.: +49(2 11) 30 20 60 40 · info@VundC.de Weitere Informationen erhalten Sie unter www.VundC.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.