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Ausblicke und Einblicke: Neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien fĂźr den Finanzvertrieb
2010 WER PLANT WAS?
www.wmd-brokerchannel.de Printausgabe Ausgabe 01/2010 - 10 â‚Ź
Wieder einen Schritt voraus Discover level 1 – Basisrente
Die erste zertifizierte ifi i Basisrentenversicherung B i am deutschen Markt.
Die MONEYMAXX Produkte vertreibt die maklermanagement.ag exklusiv im Maklermarkt und unterstützt Sie darüber hinaus mit Service und Vertriebsunterstützung. MONEYMAXX Vertriebsservice: mm-maklerservice@maklermanagement.ag · Tel. 040/3599-4660
EDITORIAL | Wer plant was?
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
ein turbulentes Jahr liegt hinter uns. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind bei vielen Marktteilnehmern stark zu spüren, denn die Verbraucher hielten sich lange zurück, neue Kapitalanlagen oder langlaufende Rentenversicherungen abzuschließen. Doch die Zuversicht dass die Weltwirtschaftskrise bald überwunden ist, wird bei vielen immer größer. Dies spiegelt sich auch in der deutlich stärker werdenden Nachfrage nach Finanzprodukten der letzten Monate wieder. Trotz guter Börsenzeiten verlangen viele Anleger weiterhin nach Anlagen mit Garantiekomponenten bzw. geringerem Risikoprofi .l Hier werden heuer eine ganze Reihe neuer Produkte nicht nur aus der Versicherungswirtschaft den Interessenten präsentiert. Immobilien sind auch dieses Jahr des Deutschen liebstes Kind, viele Anbieter kommen in den nächsten Monaten mit neuen Produktangeboten. Auch der Aspekt „Nachhaltigkeit“ fi ndet immer mehr Beachtung in der Anlageentscheidung. So würde bereits jeder zweite Bundesbürger Umfragen zufolge eine „grüne“ Kapitalanlage abschließen. Auf diesen Trend reagieren natürlich die Produktanbieter wie man am Beispiel Geschlossener Fonds sieht: Branchenexperten gehen davon aus, dass in 2010 ca. 80 Prozent aller neu auf den
Markt kommenden Fonds dem Segment „Erneuerbare Energien“ zuzurechnen sein werden. Wie sich die Märkte 2010 entwickeln? Wohin tendiert die Rechtsprechung? Was kommt auf den Vertrieb zu? Welche Produkte sind nicht von der Krise betroffen? Wir wollen Ihnen mit dieser Ausgabe einen Ausblick in die verschiedenen Anlagemärkte geben und ihnen aufzeigen, was der eine oder andere Marktteilnehmer in diesem Jahr plant und mit welchen Produkten er punkten will. Was wir planen? Noch mehr Videoinformationen für Sie unter www.wmd-brokerchannel.de und www.FinanzServiceTV.de!
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2010! Ihr
Friedrich A. Wanschka Chefredakteur und Herausgeber www.wmd-brokerchannel.de 3
Wer plant was? | INHALTSVERZEICHNIS
VERSICHERUNG 8
9 10 12
32
Das Sparschwein wird „grün“ Nachhaltigkeit als Vertriebsargument
Vermittlerversicherer müssen diesen Vertriebsweg leben!
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Regenerative Energien mit Zweitmarktpotential
Allianz RiesterRente Index Select: Renditechancen ohne Risiko nutzen
34
KGAL setzt weiter auf Erneuerbare Energien für institutionelles Geschäft
Altersvorsorge: Experten sehen dunkelgrau
35
PI Unternehmensgruppe lanciert ersten Solarfonds
MONEYMAXX: „Wir sind gut gerüstet für 2010“
35
Nordcapital plant ersten Solarfonds
35
Neue Adresse für die Entwicklung von Solarprojekten
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Aktuelle Umfrage zur Krankenversicherung: Jeder zweite Deutsche erwartet sinkende Leistungen
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Versicherer erwarten angespanntes Jahr
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Ertragschancen, Sicherheit, Flexibilät - die ideale Kombination für 2010
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Plenum Life AG: Krise am Schiffsmarkt - für uns eine große Chance
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Die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge in Europa
INVESTMENT 36
DEXIA: Ausblick für die Rentenmärkte 2010
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Studie: Zertifikateanbieter zeigen weiterhin Schwächen bei Service und Transparenz
40
Marktausblick 2010: Union Investment erwartet Übergang zu selbsttragendem Wirtschaftsaufschwung
42
Zentraleuropa ein lohnendes Investment?
44
Schwellenländeranleihen in lokaler Währung: Eine interessante Erweiterung des Anlagespektrums
46
ING: Neue Fondsstrategie
48
Pioneer Investment: 2010 wird das Jahr der Stockpicker
49
Fidelity: Optimistisch für 2010
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INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut: Drei Investmentfonds mit flexibler Anlagestrategie
NACHHALTIGKEIT 24
26
Über die Hälfte aller Privatanleger interessiert sich für ökologische Geldanlagen
28
Solarfonds im Anlegerfokus
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6. Sustainability Congress 2010: Vertrauen zurückgewinnen - mit Nachhaltigkeit überzeugen
30
4
Forsa-Umfrage: Große Zustimmung in allen Bundesländern zu Erneuerbaren Energien
Nachhaltig erfolgfreich: HEH-Flybe-Serie mit dem Scope Award 2009 ausgezeichnet
INHALTSVERZEICHNIS | Wer plant was?
INVESTMENT
GESCHLOSSENE FONDS
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Situation für die Private Equity-Branche in Europa bleibt schwierig
58
Geschlossene Fonds: Ausblick 2010
53
Privatanleger trauen Aktienmarkt nicht
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FLEX Fonds: Neue Fondsgeneration mit 100 % Substanz
64
HIH VERTRIEBS GMBH: Institutioneller Hintergrund stärkt die geschlossenen Fonds der HIH
66
Premicon AG: Lukratives Beteiligungsangebot im florierenden Flusskreuzfahrtbereich
68
Schiffsbeteiligungen: Krisen und das Vergessen, ein altes Problem
70
Schiffsbeteiligung: Eigenkapitalfonds – die Gewinner von morgen
BANKEN 54
Banken fürchten politische Einmischung
55
Baufinanzierung 2010: Zinsen zeigen nach oben
IMMOBILIEN 56
München top, Dublin hopp
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Beim Wohnungsneubau ist 2009 die Talsohle erreicht
HEH-Flugzeugfonds
Eine ausgezeichnete Flotte
Eine gute Wahl: Die Analysten der Ratingagentur SCOPE haben HEH als bestes Emissionshaus im Bereich Geschlossene Flugzeugfonds ausgezeichnet. Der Gewinner des „Scope Investment Award 2009“ überzeugte die Jury vor allem durch seine versierten Management-Partner und die hohe Investitionssicherheit. Mehr über das ausgezeichnete Angebot von HEH erfahren Sie unter www.heh-fonds.de oder unter Telefon: 040/300 846 - 0
© 8 % Auszahlung ab Einzahlung der Einlage,
prognostizierte Gesamtauszahlung weit über 240 %. © Vollständige Tilgung während des 10 -12jährigen
Leasingvertrages vorgesehen. © Kein Währungsrisiko während des Leasingvertrages
mit Flybe, der größten Regionalairline Europas.
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Wer plant was? | INHALTSVERZEICHNIS
GESCHLOSSENE FONDS 71
VGF: Schiffsbeteiligungen brauchen politischen Rückhalt
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Profitieren von weiter nachgebenden Bewertungen bei Containerschiffen
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HCI Wohnkonzept gestartet Zweiter Solarfonds in Vorbereitung
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Real IS: Neuer Deutschlandfonds
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Paribus will 2010 Umsatz verdoppeln
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Wölbern Invest: Verschlankt die Produktpalette auf Immobilien und Private Equity
73
Für 2010 erwartet IMMAC weiterhin eine starke Nachfrage
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Neue Produkte für das veränderte Investitionsverhalten der Anleger
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WealthCap startet im März den Vertrieb des neuen Zweitmarktfonds WMC ZweitmarktWerte 3
VERTRIEB 76
MAKLERPORTALE: Immer beliebter, aber noch Verbesserungsbedarf
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DVVF: Vorsicht bei neuen Courtagezusagen
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Vom Maklerpool zum erfolgreichen Full-Service-Anbieter WIFO auch in 2010 auf Erfolgskurs
RECHT 80
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Das ändert sich 2010 Ein Ausblick auf schon in Kraft getretene und künftige Regulierungsmaßnahmen im Vertrieb von Finanzdienstleistungen
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erste ökologische Lebensversicherer
Persönliche Absicherung und Vorsorge – nachhaltig und ökonomisch!
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Wer plant was? | VERSICHERUNG
Vermittlerversicherer müssen diesen Vertriebsweg leben! Interview mit Jürgen A. Junker, Vertriebsvorstand der VHV Versicherungen Herr Junker, welche Entwicklungen im Versicherungsvertrieb erwarten Sie für das Jahr 2010? Jürgen A. Junker: Ich bin davon überzeugt, dass der Vertrieb von Versicherungsprodukten über Vermittler weiter zunehmen wird. Die Situation rund um den Vertragsabschluss ist in den letzten Jahren rechtlich stark reguliert worden. Beratungs- und Dokumentationspfl chten, i ein modernisiertes VVG haben den Verbraucherschutz deutlich gestärkt, allerdings auch einen hohen Verwaltungsaufwand beim Versicherer bzw. Vermittler mit sich gebracht. Unsere Erfahrung ist, dass die breite Masse der Vermittler und Agenten nicht den schnellen Abschluss sucht, sondern an nachhaltigen Kundenbeziehungen über eine hochwertige Beratung interessiert ist, um so auch das Vertrauen ihrer Kunden zu behalten und ihren Bestand zu sichern. Wird es bei der VHV Neues im Produktangebot geben? Jürgen A. Junker: Im vergangenen Jahr haben wir unser Hausratund Privathaftpflichtangebot optimiert, in dem wir die Produktstruktur vereinfacht, den Leistungsumfang enorm erweitert und die Preispositionierung angepasst haben. Die Resonanz im Markt war ausgesprochen positiv. Entsprechend werden wir dieses Jahr unser Unfallversicherungsangebot neu gestalten. All unsere Privatkundenprodukte 8
gestaltet. Unser Ziel ist es, die Vermittler verstärkt für die Kautionsversicherung zu gewinnen, da wir überzeugt davon sind, dass dieses Geschäftsfeld noch zu wenig im Fokus der Vermittler steht und viele Chancen bietet. Wie unterscheidet sich die VHV als Vermittlerversicherer vom Wettbewerb?
enthalten die Leistungs-UpdateGarantie. Sie ist inzwischen zu unserem Markenzeichen geworden. Wie sieht es im gewerblichen Geschäft aus? Jürgen A. Junker: Im gewerblichen Geschäft sind wir traditionell vor allem als Bauspezialversicherer positioniert. In diesem Segment wollen wir unsere Expertise noch stärker betonen. Zum Beispiel bietet die VHV schon seit 1990 auch Bürgschaften speziell für die Bauwirtschaft an und dies sehr erfolgreich. Bürgschaften über die Kautionsversicherung werden nicht auf die Kreditlinie bei der Bank angerechnet, das heißt, der Liquiditätsspielraum wird nicht eingeschränkt. Ein gutes Argument, gerade in Zeiten, in denen die Kreditvergabe der Banken restriktiver wird. Wir haben unser Produkt Kautionsversicherung Premium wirklich einfach in der Handhabung
Jürgen A. Junker: Zunächst durch ein klares Bekenntnis und eine eindeutige Fokussierung auf diesen Vertriebskanal. Es genügt nicht, einen Vertriebsweg „nur“ zu bedienen. Als Versicherer müssen Sie ihn tagtäglich leben und mit den Prozessen des Vermittlers gegenüber dem Endkunden quasi eine Einheit bilden. Neben einem ausgezeichneten, leistungsstarken Produktangebot müssen wir uns durch die Qualität unserer vertrieblichen Betreuung und Beratung, durch eine weiter optimierte Servicequalität und durch die Unterstützung mittels zukunftsweisender Technologien vom Markt abheben. Oberste Priorität der VHV im Jahr 2010 ist eine noch intensivere Betreuung unserer Vermittler in ihren jeweiligen Geschäftssegmenten. Wir haben hierzu im vergangenen Jahr eine Qualifizierungsoffensive für unsere Vertriebsmitarbeiter gestartet – in Zusammenarbeit mit der Deutschen Maklerakademie (DMA). Sie führt zu einer Zertifizierung analog der gesetzlich vorgeschriebenen Vermittlerqualifikation. Diese Qualifizierung wird stetig weiter entwickelt.
VERSICHERUNG | Wer plant was?
Allianz RiesterRente Index Select:
Renditechancen ohne Risiko nutzen Von Jörg Braun, Leiter Maklerzentralbereich der Allianz Lebensversicherungs-AG und Vorstand der Allianz Pensionskasse
M
it der Allianz RiesterRente Index Select verbindet die Allianz Lebensversicherung-AG (Allianz Leben) seit Januar die Vorteile der RiesterRente und des bislang einzigartigen Garantiekonzeptes Index Select. Ein vergleichbares Produkt bietet kein anderer Anbieter am Markt. Kunde profitiert doppelt Durch das Garantiekonzept Index Select partizipiert der Kunde an der Entwicklung des Aktienindexes Dow Jones EURO STOXX 50®. Seine jährliche Rendite errechnet sich aus den monatlichen bis zu einem Cap gehenden Gewinnen und Verlusten des Index, die zum Ende des Indexjahres addiert werden: Ist das Ergebnis positiv, wird es dem Kunden nach dem sogenannten „Lock-in-Prinzip“ gutgeschrieben – der Jahresgewinn kann nicht mehr verloren gehen. Ist das Ergebnis aufgrund eines schlechten Börsenjahrs negativ, wird das Jahresergebnis auf Null gesetzt. Der Kunde erleidet keine Verluste; seine eingezahlten Beiträge zur Altersvorsorge werden ihm zum Ende der Aufschubdauer und im Todesfall garantiert. Zudem kann er zu Beginn jeden Indexjahres neu entscheiden, ob er am Aktienindex teilhaben möchte oder stattdessen die sichere Verzinsung von Allianz Leben bevorzugt. Jörg Braun, Leiter des Maklerzentralbereichs Allianz Leben und
Vorstand der Allianz Pensionskasse erklärt: „Das Garantiekonzept Index Select wird im Maklermarkt sehr gut angenommen. Seit der Einführung 2007 wurde es bei Allianz Leben insgesamt mehr als 55 000 Mal verkauft. Grund genug, das Konzept nun auch für Riester-Renten anzubieten.“ Hohes Maß an Sicherheit Aufgrund der Finanzmarktkrise legt der Kunde noch mehr Wert auf eine sichere Altersvorsorge. Produkte mit Garantien sind gefragt. Von den Chancen der Aktienmärkte profitieren, verbunden mit einem effizienten Schutz vor Wertverlust - genau das bietet das Garantiekonzept Index Select und liegt im Trend. Die Riesterzulagen des Staates erhält er noch oben drauf. Mit der Allianz RiesterRente Index Select hat der Kunde eine zuverlässige lebenslange Altersvorsorge, die eine Mindestrente garantiert und Hartz-IV-sicher ist. Außer-
dem kann er zum Rentenbeginn auf bis zu 30 % seines gesparten Kapitals zugreifen. Ob das Geld zur Tilgung eines Kredits, für Anschaffungen, eine Reise oder für die Altersvorsorge verwendet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Rund 23 Millionen Förderberechtigte können sich noch für einen Riester-Vertrag entscheiden. Ein Blick zurück zeigt, wie positiv die Wachstumschancen mit der RiesterRente Index Select durch die Indexpartizipation am Dow Jones EURO STOXX 50® sein können: Bei einem unterstellten monatlichen Cap von 4 Prozent wären im 12-Jahres-Zeitraum von 1988 bis 2001 beispielsweise ein jährliche Rendite von 7,56 Prozent und im Zeitraum von 1996 bis 2009 immerhin noch 5,81 Prozent möglich gewesen. „Dies ist ein beachtliches Ergebnis und zudem ist jegliches Verlustrisiko ausgeschlossen“, freut sich Braun. Jeder Rentenversicherungspflichtige kann von der neuen Allianz RiesterRente IndexSelect profitieren - ob Angestellter, Arbeiter oder Auszubildender. Das Gleiche gilt auch für nicht pflichtversicherte Ehepartner von förderberechtigten Personen. Das Bürgerentlastungsgesetz bietet durch seine finanziellen Erleichterungen die Möglichkeit, mit dem „Riestern“ zu beginnen. „Ein guter Zeitpunkt für alle Unentschlossenen, in die eigene Altersvorsorge zu investieren“, sagt Braun. 9
Wer plant was? | VERSICHERUNG
Altersvorsorge: Experten sehen dunkelgrau Vier von fünf der heute unter 30-Jährigen werden ihren Lebensstandard im Alter nicht halten können, schätzen führende Rentenexperten
H
öchstens jeder Fünfte der heute unter 30-Jährigen werde das Ziel erreichen, seinen Lebensstandard im Alter zu halten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung von sieben renommierten Rentenexperten durch die HanseMerkur Versicherungsgruppe. Positiver fi el die Prognose für Ältere aus: Knapp 30 Prozent der heute über 40-Jährigen und mehr als ein Drittel der über 50-Jährigen würden ihren Lebensabend ohne größere Einbußen genießen können, meinen die Experten.
Zum Kreis der Befragten gehörten unter anderem Bernd Raffelhüschen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, Tristan Nguyen, Professor für Volkswirtschaftslehre, Versicherungs- und Gesundheitsökonomik an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr und Detlef Pohl, freiberufl icher Journalist und Buchautor, unter anderem spezialisiert auf das Thema Altersvorsorge. Trotz der offensichtlichen Versorgungslücke, die gerade bei jüngeren Erwachsenen zu erwar-
ten ist, gehen die Experten nicht davon aus, dass der heutige Beitragssatz der Rentenversicherung von 19,9 Prozent wesentlich steigen werde: In fünf Jahren rechnen sie mit Beiträgen von 20,7 Prozent, in zehn Jahren von 21,9 Prozent. „Die demographische Entwicklung bringt die gesetzliche Rentenversicherung in ihrer heutigen Form an ihre Grenzen. Weitere deutliche Beitragssteigerungen sind politisch nicht durchsetzbar“, erklärt Eberhard Sautter, Vorstand der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Deshalb rücken staatlich unterstützte private Vorsorgemodelle wie Riester oder Rürup zukünftig noch stärker in den Fokus. Diese Meinung vertreten auch alle sieben Experten. Sie sind der Ansicht, die Bedeutung dieser Modelle werde eher oder sogar stark zunehmen. Wem empfehlen Experten einen Riestervertrag? Auf die Frage, wem sie konkret einen Riestervertrag empfehlen würden, nannten alle Experten durchschnittlich verdienende Singles und Menschen mit Kindern. Sechs von sieben Experten raten allen Arbeitnehmern unter 50 Jahren und gutverdienenden Singles zu riestern. Wie viel soll man sparen? Fünf der befragten Experten waren bereit, konkrete Empfehlungen für Ansparraten in Abhängigkeit vom Alter zu geben.
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VERSICHERUNG | Wer plant was?
Impressum Drei von ihnen rieten den unter 30-Jährigen, mindestens 5 Prozent des Bruttojahresgehalts zurückzulegen, wenn sie heute mit einer privaten Altersvorsorge begännen. Durch die lange Ansparzeit genüge bei jungen Menschen schon ein geringer Betrag, um die Versorgungslücke zu schließen. Bei einem Jahresgehalt von 30.000 Euro wären dies beispielsweise 125 Euro pro Monat. 30- bis 40-Jährigen, die heute mit der Vorsorge beginnen, empfehlen die Experten eine Sparrate zwischen 5 und 10 Prozent. Über 40-Jährige sollten nach Meinung einiger Rentenfachleute sogar 10 bis 20 Prozent ihres Bruttogehalts in die Zukunft investieren.
„So sehr sich Experten über Details der privaten Altersvorsorge streiten, in einem Punkt sind sich alle einig: Früh anfangen ist der Schlüssel zu einer guten Versorgung im Alter“, sagt Eberhard Sautter, Vorstand der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Oder mit den Worten von Björn Harald Krieger, preisgekrönter Nachwuchswissenschaftler und Doktorand an der Uni Gießen: „Wenn die Einsicht zu spät kommt, sind die Reserven klein und der Jammer groß.“ Die befragten Experten für das Thema Altersvorsorge: Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg Prof. Dr. Tristan Nguyen, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre/ Versicherungs- und Gesundheitsökonomik an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr
Prof. Dr. Martin Balleer, Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen mit dem Schwerpunkt Versicherungswissenschaft Prof. Dr. Klaus Jäger, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre der FU Berlin, unter anderem mit den Forschungsschwerpunkten Altersvorsorge und Demographie Dipl.-Kfm. Björn Harald Krieger, Mitarbeiter der Universität Giessen im Bereich Risikomanagement und Versicherungswirtschaft. Detlef Pohl, Buchautor und freier Fach-Journalist mit den Schwerpunktthemen Geldanlagen, Versicherungen, Immobilien und Altersvorsorge. Helmut Zermin, Buchautor und freier Fach-Journalist mit den Schwerpunkten Versicherung und Vorsorge sowie Generation 50plus.
Verlag und Herausgeber: wmd Verlag GmbH Wiesseer Straße 126 83707 Bad Wiessee Tel: +49 (0)8022 – 187110 Fax: +49 (0)8022 – 1871129 info@wmd-verlag.de www.wmd-verlag.de www.wmd-brokerchannel.de Geschäftsführung: Friedrich A. Wanschka Chefredaktion: Friedrich A. Wanschka Layout: Astrid Klee (wmd Verlag), Bianca Rappel (Net-D-Sign), Ralf Schumann (Net-D-Sign) Handelsregister: HRB 165643 Amtsgericht München Bankverbindung: Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling BLZ 711 500 00, Kto. 24364 Steuer-Nummer: 139/142/50247 Ust.- IdNr. DE 812638572 Verkaufspreis: 10 Euro Anzeigenleitung: Matthias Heß, Vertriebsleitung wmd Verlag GmbH c/o SEL Selected Media OHG Kattunbleiche 31a 22041 Hamburg Tel: +49 (0)40 2841083-21 m.hess@wmd-verlag.de Technische Umsetzung / Produktion: Net-D-Sign GmbH Parkring 4 85748 Garching bei München Tel: +49 (0)89 322999-0 info@net-d-sign.de Druck und Verarbeitung: Lipp GmbH Graphische Betriebe Meglingerstraße 60 81477 München Tel: +49 (0)89 785808-53 rsander@lipp.de Der Verleger übernimmt keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor dem Verleger das ausschließliche Verlagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts. Dieses Recht bezieht sich insbesondere auch auf das Recht, das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere Datenbanken aufzunehmen. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.
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Wer plant was? | VERSICHERUNG
MONEYMAXX: „Wir sind gut gerüstet für 2010“
Interview mit Marlies Tiedemann, Leitung Produktmanagement MONEYMAXX
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Frau Tiedemann, das Vertrauen von Anlegern in aktienbasierte Produkte ist seit der Finanzmarktkrise gesunken. Wie geht MONEYMAXX als Spezialist für Fondspolicen damit um?
Im Markt der Fondspolicen gibt es inzwischen so viele unterschiedliche Garantiemodelle, dass Branchenkenner von mangelnder Transparenz und zu komplizierten Produkten sprechen. Wie sehen Sie das?
Marlies Tiedemann: Das Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher ist allzu verständlich nach dem Ver-trauenseinbruch, den vor allem die Insolvenzen der Banken verursacht haben. Börsencrashs dage-gen hat es über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gegeben, ohne dass die langfristigen Renditechancen aktienbasierter Produkte darunter nachhaltig gelitten hätten. Fondspolicen und Garantien sind zudem schon lange kein Widerspruch mehr. Für die Altersvorsorge sind aktuell Produkte gefragt, die ausreichendes Kapital erwirtschaften können, um die steigende Lebenserwartung abzusichern, und dabei gleichzeitig ein individuell bestimmbares Maß an Garantien leisten. Und sie müssen natürlich den sich ändernden Finanzmarktbedingungen gewachsen sein, indem schnelle Anpassungen bei der Zusammensetzungen der Anlageklassen möglich sind. Wir sind nach wie vor vom Modell des dynamischen Drei-Topf-Hybrids überzeugt, das alle diese Bedingungen erfüllt.
Marlies Tiedemann: Im letzten Jahr hat es eine regelrechte Welle von Produktentwicklungen als Reaktion auf die Finanzmarktkrise gegeben. Dabei sind teilweise überholte, statische Zwei-TopfHybride als Innovationen verkauft worden, was mir ehrlich gesagt schleierhaft ist. Für uns geht der Weg nicht zurück in konventionellere Modelle, sondern weiter in die intelligente Nutzung der Möglichkeiten, welche die Verbindung aus VersicherungsKnow-how, solidem Deckungsstock und Expertise moderner
Investmenttools bietet. Das muss nicht kompliziert sein, zumindest nicht für den Kunden. Durchdachte, zuverlässige Wertsicherungssysteme, die dem Kunden den Kontroll- und Anpassungsprozess seiner Kapitalanlage an die Marktentwicklung abnehmen, sind hierfür unerlässlich. Wir freuen uns, dass der von unserem Partner DWS extra für MONEYMAXX aufgelegte Wertsicherungsfonds DWS FlexAktiv bereits seit vielen Monaten der Performance-Spitzenreiter seiner Peergroup ist.
Wertsicherungsfonds von Fondspolicen Monatliches Garantieniveau 80 % des zum letzten Stichtag festgestellten Netto-Inventarwertes.
Fonds
ISIN
Auflegungs- Managedatum mentfee
Wertentwicklung 1 Jahr
DWS Flex Aktiv
LU0327386305
15.01.2008
1,85%
27,56%
DWS Garant 80 Dynamic
LU0348612697
01.07.2008
1,60%
25,54%
AL DWS Global Aktiv+
LU0327386487
13.05.2008
1,60%
22,25%
Lyxor EVO Fund World
FR0010536821
31.01.2008
1,55%
21,91%
Lyxor EVO Fund
FR0010343822
29.09.2006
1,55%
20,52%
DE000A0MP292
02.01.2007
1,90%
18,67%
Lyxor Safe Reformer
FR0010542522
28.01.2008
1,75%
13,95%
cominvest Dynamic Safe 80
LU0301268404
18.06.2007
2,50%
11,01%
SI Safe Invest
Quelle: Morningstar; Stand: 31. Dezember 2009
VERSICHERUNG | Wer plant was?
Welche Trends sehen Sie für den Vorsorgemarkt 2010? Marlies Tiedemann: Sowohl die von unserem Vertriebspartner maklermanagement.ag bei Towers Perrin beauftragte MaklerTrendstudie aus 2009 als auch jüngste Trendumfragen der Fachpresse weisen für 2010 Vorsorgeprodukte mit Garantie, BU/BUZ, Riester- und Basisrente, bAV sowie Pfl egerente in ähnlicher Reihenfolge als aussichtsreiche Absatzmärkte aus. Wir teilen diese Einschätzung und sehen uns für die genannten Vorsorgebereiche bereits gut aufgestellt. Die Rentenpolicen von Discover level 1 bis 3 decken Basisrente, Riesterrente, Betriebsrente und private Rente mit zeitgemäßem Garantiekonzept und leistungsstarkem Fondsportfolio ab, inklusive der Möglichkeit einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Im Übrigen schließen alle Discover Module bereits vorausschauend eine Pflegeoption ein. Was bedeutet „Pflegeoption“ konkret?
Marlies Tiedemann: Egal, wann und wie die Pläne der Bundesregierung für die Einführung einer obligatorischen privaten Pflegeversicherung einmal umgesetzt werden, haben unsere Kunden bereits jetzt, d.h. mit Vertragsbeginn ihrer Rentenversicherung die Sicherheit, dass sie auch in fortgeschrittenem Lebensalter noch problemlos e i n e Pflegeversicherung e r h a l t e n k ö n n e n . MONEYMAXX garantiert Discover Kunden das Recht, bis zum Alter von 67 Jahren bei Ablauf der Rentenversicherung einen Teil des Vorsorgekapitals als Einmalbeitrag in eine Pflegeversicherung zu investieren, die sie dann ohne Gesundheitsprüfung abschließen können. Sind denn für 2010 auch Neuerungen von MONEYMAXX zu erwarten? Marlies Tiedemann: Wir gehen davon aus, dass die geförderten Renten der ersten und zweiten Schicht in diesem Jahr ein steigendes Absatzpotential haben. Unsere Discover level 1 Basisren-
te ist bereits seit Jahresanfang als erste Basisrentenversicherung am deutschen Markt zertifiziert, so dass Kunden und Ver-mittler auch hier bereits auf der sicheren Seite sind, was die steuerliche Absetzbarkeit der Vorsorgebeiträge und die Beratungshaftung angeht. Insofern haben wir unsere Hausaufgaben für 2010 bereits gemacht, bleiben aber ständig auf der Suche nach Produktweiterentwicklungen mit echtem Mehrwert. Derzeit arbeiten wir an einer Neuerung im Bereich der privaten Altersvorsorge, für detaillierte Auskünfte ist es allerdings noch zu früh.
Über MONEYMAXX Seit 1995 hat sich MONEYMAXX als Produktmarke für innovative fondsgebundene Versicherungen im deutschen Markt etabliert. Die leistungsstarken Produkte kombinieren hohe Renditechancen und bedarfsorientierte Flexibilität – für die Altersvorsorge, Einkommens- und Familienabsicherung. Als Zweigniederlassung der Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG hat die MONEYMAXX Lebensversicherung ihren Sitz in Düsseldorf. Innerhalb des Konzerns ist MONEYMAXX die exklusive Marke für fondsgebundene Vorsorgelösungen im freien Vermittlermarkt. Hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung im Bereich der investmentorientierten Vorsorgeprodukte machen MONEYMAXX zu einem attraktiven Produktpartner. Die Produkte werden über die maklermanagement.ag, die zentrale Vertriebsservice-Gesellschaft des Deutschen Ring für unabhängige Finanzdienstleister, vertrieben.
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Wer plant was? | VERSICHERUNG
Aktuelle Umfrage zur Krankenversicherung:
Jeder zweite Deutsche erwartet sinkende Leistungen
D
ie Deutschen befürch- zent der ausschließlich gesetzlich ten sinkende Leistungen Versicherten machen sich sogar und höhere Beiträge in große Sorgen, wie die Milliardender Krankenversicherung. Sie löcher bei den Krankenkassen gebeklagen außerdem, dass das stopft werden können. Verhältnis zwischen Arzt und Patient unter dem zunehmenden 80 Prozent sagen: Ärzte verweiKostendruck leidet. Zu diesem gern aus Budgetgründen beErgebnis kommt eine bundes- stimmte Behandlungen weite repräsentative Umfrage im Zwei Drittel der Befragten sind Auftrag der DEVK Versicherun- der Meinung, dass die Leistungen gen, für die im der gesetzlichen „80 Prozent Januar 2010 Krankenversicherund 1.000 Bunrungen bereits sagen: desbürger beheute nicht mehr Ärzte verweifragt wurden. ausreichen. Auch beklagen sich gern 52 Prozent der die Bundesbürger aus BudgetDeutschen sind darüber, dass die überzeugt, dass Beziehung zwigründen es nicht bei Zuschen Arzt und bestimmte satzbeiträgen für Patient durch die die gesetzlich Behandlungen.“ letzten Gesundheitsreformen masVersicherten bleisiv gelitten hat. ben wird und rechnen zusätzlich mit weiteren So haben 80 Prozent der BeLeistungseinschränkungen. Die fragten die Erfahrung gemacht, aktuellen Entwicklungen in der dass Ärzte aus Budgetgründen gesetzlichen Krankenversiche- bestimmte Behandlungen verrung bereiten 90 Prozent der weigern und nicht mehr die geBefragten Sorge. Knapp 60 Pro- wünschten Medikamente ver14
schreiben. Außerdem werden Patienten immer häufiger dazu aufgefordert, Leistungen selbst zu zahlen, für die eigentlich die Krankenkasse aufkommen müsste. Zusatzversicherungen gefragt Jeder zweite Deutsche erkennt die Notwendigkeit einer privaten Krankenzusatzversicherung, um die zunehmenden Leistungseinschränkungen der Kassen zu kompensieren. Mehr als 21 Millionen solcher Zusatzversicherungen, wie sie auch die DEVK anbietet, haben die Deutschen inzwischen abgeschlossen. Das Angebot ist vielfältig. Es reicht von Zusatzversicherungen für Zähne, Kieferorthopädie oder Sehhilfen bis hin zu Vorsorgebehandlungen (IGeL-Leistungen) und diversen Tarifen für Wahlleistungen im Krankenhaus oder zum Schutz vor finanziellen Verlusten durch Krankheit oder Pflegebedürftigkeit. Allein die DEVK bietet ihren Kunden rund 30 verschiedene Tarife an.
VERSICHERUNG | Wer plant was?
Versicherer erwarten angespanntes Jahr 10. Handelsblatt Jahrestagung „Assekuranz im Aufbruch“ Über alle Sparten hinweg rechnet die Versicherungsbranche für 2010 damit, dass die gesamten Beitragseinnahmen um ein halbes Prozent unter den angestrebten 170 Milliarden Euro liegen werden. Das Geschäft mit privaten Krankenversicherungen laufe zwar gut, schlechter sehe es jedoch in der Schadens- und Unfallsparte aus. Die Folgen der Krise spüren auch die Rechtsschutz- und Kreditversicherer. Die deutschen Kreditversicherer stellen sich darauf ein, dass die Schadensaufwendungen um die Hälfte auf 1,5 Milliarden Euro zunehmen werden. „Wir rechnen in diesem Jahr mit bis zu 680.000 Arbeitsrechtsschutzfällen“, erklärte Rolf-Peter Hoenen (GDV) gegenüber der Presse Ende letzten Jahres. Auf der 10. Handelsblatt Jahrestagung „Assekuranz im Aufbruch“ 2010 (3./4. März 2010, München) stellt Hoenen die aktuellen Zahlen der deutschen Versicherungswirtschaft vor und spricht über Strategien und Pläne der Branche für 2010. Weitere Schwerpunkte der Jahrestagung sind rechtliche und strategische Veränderungen durch Solvency II, VorstAG und MaRisk, Wachstumschancen und Vertrieb im gesättigten Versicherungsmarkt sowie mehr Effi zienz durch Industrialisierung und IT. Das ausführliche Programm ist abrufbar unter: www.assekuranz-im-aufbruch. de/?pr-2010 Die Finanzindustrie nach der Krise Dr. Paul Achleitner (Allianz SE) spricht über die Kapitalanlage im Zeitalter des New Normal und die Chancen und Risiken möglicher Makro-Szenarien. Dr. Nikolaus
von Bomhard (Munich Re Group) referiert über die Aufbruchstimmung in der Assekuranz, die Lehren aus der Krise und mögliches Potenzial für profitables Wachstum. Dr. Jochen Messemer (ERGO Versicherungsgruppe) sieht in internationalen Versicherungsmärkten den Ttreiber für nachhaltige Gewinnerzielung. Das Vorstandsmitglied spricht über die richtige Auswahl internationaler Geschäftspartner und das Management kultureller Unterschiede. „Sich ständig ändernde Marktverhältnisse verlangen flexible Unternehmensstrukturen“, erklärte Herbert K. Haas (Talanx AG). Wie der Talanx-Konzern mit neuer Aufstellung strategische Stärken aus- und Schwächen abbaut, erklärt Haas am zweiten Konferenztag.
Versicherer skeptisch gegenüber neuen Kapital- und Bilanzregeln Die der Eigenkapitalrichtlinien Solvency II bereitet den Versicherern Sorge. Der Vorsitzende
der Versicherungsaufsicht Bafin Dr. Thomas Steffen spricht über den Vorbereitungsstand in Deutschland und der EU und zieht einen sektorübergreifenden Vergleich mit den Insituten des Finanzmarktes. Die VorstAG und MaRisk sollen für eine risikoadjustierte, nachhaltige Vergütung sorgen. Ob diese Regelungen tatsächlich weiterhelfen oder doch den Blick auf Marktgerechtigkeit und Leistungsorientierung verstellen, erörtert Dr. Karl-Friedrich Raible (Kienbaum Management Consultants GmbH). Der Kampf um Kunden wird härter Über den Vertriebsmarkt nach der Krise spricht Christian Mylius (Innovalue Management Partner). „Die Kombination aus strategischer Weitsicht, Differenzierung in der vertrieblichen Marktbearbeitung sowie operativer Exzellenz in den Vertriebskanälen ist die Basis für das so dringend benötigte Wachstum in der Assekuranz“, erklärte der Experte gegenüber dem Veranstalter. Dr. Rainer Reitzler (Münchener Verein Versicherungsgruppe) setzt auf traditionelle Werte mit innovativen Ansätzen. Der Vorstandsvorsitzende spricht auf der Handelsblatt-Tagung über die Bedeutung von Heimat, Herkunft und Handwerk bei der Kundengewinnung. Abschließend erläutert der Geschäftsführer der Google Germany GmbH, Dr. Stefan Tweraser, inwieweit der Medienkonsum und das Verbraucherverhalten Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft haben und welches Potenzial digitale Versicherungsmärkte der Zukunft haben. 15
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Ertragschancen, Sicherheit, Flexibilität –
die ideale Kombination für 2010 Von Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender Heidelberger Leben und Vertriebschef Clerical Medical, über aktuelle Trends in der Altersvorsorge
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ie Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt, Staaten zu enormen Neuverschuldungen gezwungen und dem Vertrauen vieler Bürger in ihre Altersvorsorge stark geschadet. Die Erholung der Wirtschaft und anziehende Aktienkurse im zweiten Halbjahr 2009 haben dieses wieder steigen lassen. Und 2010? Mit welchen Erwartungen gehen die Anleger ins neue Jahr? Welchen Anlageprodukten für die langfristige Altersvorsorge gehört in ihren Augen die Zukunft? Eine Antwort auf diese Frage gibt das aktuelle „Vorsorgebarometer“ von Clerical Medical. „Was glauben Sie: Welche Formen der langfristigen Altersvorsorge werden sich durchsetzen?“, lautete die Frage. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Verunsicherung der Bürger bei der Altersvorsorge nimmt spürbar ab. Und: Das Vertrauen in renditeorientierte Kapitalanlage steigt wieder.
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Hohe Zustimmung zu Eigenheim und Zinsanlagen problematisch
Die Zahl derer, die meinen, dass die meisten Anleger verunsichert sind und ihre Entscheidungen zurückstellen, ist um 7,4 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent gesunken. Die Zahl der Befragten, die keine Angaben machten, sank um 6 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. In der Folge legten alle längerfristigen VorsorgeVarianten zu, allerdings auf unterschiedlichem Niveau. Bis zu drei Antworten waren zulässig. Weiterhin auf dem ersten Platz: die selbstgenutzte Immobilie mit 48,8 Prozent (+10,2 Prozentpunkte). Es folgen die staatlich geförderte Altersvorsorge (+6 Prozentpunkte auf 35,9 Prozent) und festverzinsliche Anlagen wie das Sparbuch (29,8 Prozent; +1,4 Prozentpunkte).
Dabei ist die hohe Zustimmung zum Eigenheim kritisch zu sehen. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es künftig außerhalb wachstumsstarken Regionen immer schwieriger, einen Gewinn aus dem Verkauf einer Immobilie zu erzielen. Und: Der Erwerb einer Immobilie bedeutet Kapitalbindung. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung schränkt die finanzielle Flexibilität im Alter spürbar ein, etwa wenn Kinder ausgezogen sind und Zimmer leer stehen. Ähnlich verhält es sich mit festverzinslichen Anlagen wie dem Sparbuch. Dieses bringt zumeist eine Verzinsung von gerade einmal einem Prozent, was angesichts von Steuern und Inflation nahezu immer Wertverlust bedeutet. Aktienorientierte Altersvorsorge gewinnt an Vertrauen Erfreulich dagegen ist die wachsende Zustimmung zu aktienorientierter Kapitalanlage, bringt diese doch über einen Zeitraum von 20 und mehr Jahren, von dem bei langfristiger Altersvorsorge gesprochen wird, immer noch die höchste Rendite. Die Zahl derer, die als Antwort Aktien, Aktienfonds, Zertifikate und Derivate angaben, nahm um +3,3 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zu. 5,3 Prozent sind überzeugt, dass sich die fonds-
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gebundene Lebensversicherung durchsetzen wird (+0,9 Prozentpunkte). Auch die Stimmungsumfrage von Clerical Medical im Herbst 2009 belegt langsam steigendes Vertrauen in renditeorientierte Kapitalanlage. Nur noch 26 Prozent glauben nicht an Aktien oder Aktienfonds als Anlageform für die langfristige Altersvorsorge (Im Vergleich zu 36 Prozent bei der Stimmungsumfrage im Januar 2009). Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass die Sicherheitsorientierung der Bevölkerung leicht rückläufig ist. Die Bereitschaft, für mehr Sicherheit bei der Kapitalanlage Einbußen am Lebensstandard in Kauf zu nehmen, ist auf 27 Prozent gesunken (4 Prozentpunkte weniger als im Januar). Nach wie vor ist jeder Dritte überzeugt, dass Garantien nur so viel kosten dürfen, dass der Ertrag größer bleibt als Steuer und Inflation (34 Prozent; keine Veränderung). Anleger möchten Garantien individuell festlegen und flexibel verändern Ein weiteres Ergebnis der Stimmungsumfrage: Kapitalanleger wollen das Verhältnis von ertrags-
zu sicherheitsorientierter Altersvorsorge individuell bestimmen und bei Veränderungen an den Börsen rasch umschichten. Auf die Frage, was ihnen bei Garantien am wichtigsten ist, gab knapp ein Drittel der Befragten an, die Höhe des garantierten Vermögensanteils individuell wählen zu können. Weitere 25 Prozent möchten ihn je nach Markt- bzw. Börsenlage flexibel verändern.
Die Fonds wurden am 1. April 2009 aufgelegt. Bis zum 14. Januar 2010 erzielte der GA70F eine Wertentwicklung von 14,72
Höchststandsgarantien wahlweise bei 70, 80 oder 90 Prozent Clerical Medical ist diesem Wunsch der Anleger nachgekommen und hat das Angebot an Garantiefonds vergrößert. Mit dem CMIG GA70% Flexible (GA70F) und dem CMIG GA90% Flexible (GA90F) sowie dem bereits etablierten CMIG GA80% Flexible (GA80F) bietet der britische Lebensversicherer täglich gültige Garantien wahlweise bei 70, 80 oder 90 Prozent des jemals erreichten Höchststandes. Highlight des Produktangebots ist die flexible Anlagestrategie. Durch variable Investmentmo-delle kann die Aktienquote optimal an die Kursveränderungen angepasst werden.
Prozent. Auch die Zahlen des GA80F (8,92 Prozent) und des GA90F (3,5 Prozent) sind erfreulich. Die Fonds sind die Weiterentwicklung des Erfolgsmodells CMIG Guaranteed Access 80% (GA80), der seit seiner Auflage im Juli 2004 eine Rendite von 20,82 Prozent erwirtschaftete. Fonds jederzeit und kostenfrei tauschbar Die drei neuen Garantiefonds sind sowohl miteinander als auch mit weiteren Fonds von Clerical Medical kombinierbar. Zudem kann zwischen ihnen ohne zusätzliche Gebühren gewechselt werden. Anleger können ihren gewünschten Rendite-/Sicherheitsmix individuell festlegen und bei Bedarf ändern. So genießen sie enorme Flexibilität, individuelle Sicherheit und hohe Ertragschancen bei der langfristigen Altersvorsorge. Die Fonds werden im Rahmen der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung Performancemaster angeboten. Hierzu gehören neben der bekannten NobleRente von Clerical Medical auch die Basisrente – neuerdings auch als Einmalbeitragsprodukt. 17
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Plenum Life AG:
Krise am Schiffsmarkt - für uns eine große Chance Interview mit Boris Cufar, Geschäftsleitung der Plenum Life AG Wie gross schätzen Sie die Chancen dass sich die Honorarberatung bei privaten Versicherungskunden durchsetzt?
Ist der Vorteil eines speziellen Honorartarifes gegenüber üblichen Provisionstarifen deutlich für den Kunden?
In der Finanzkrise wurden die Verbraucher hinsichtlich der Auswahl ihres Beraters stark sensibilisiert. Die Krise hat insbesondere der Honorarberatung erheblichen Auftrieb verliehen und zu einer großen Aufmerksamkeit in den Medien, Verbraucherschützern, Verbrauchern und der Politik geführt. Mit steigender Aufklärung der Verbraucher wird die Akzeptanz weiter kontinuierlich zunehmen. Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sieht in der gesetzlichen Verankerung der Honorarberatung einen Schritt in Richtung mehr Verbraucherschutz. Wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen worden sind, wird sich das Modell sehr schnell zusätzliche Marktanteile erobern.
Der Vorteil ist sogar sehr deutlich. Die einmaligen Einrichtungskosten bei einem Honorartarif liegen bei 0.6%. Provisionstarife liegen bei den Abschlusskosten eher im Bereich um die 5%. Auch bei den laufenden Verwaltungskosten macht sich der Unterschied bemerkbar.
In den USA wächst die Honorarberatung mit großem Abstand vor allen anderen Vertriebswegen mit aktuell jährlich 18% am stärksten. In Deutschland spiegelt sich dieses Wachstum am Beispiel der VDH GmbH Verbund Deutscher Honorarberater wieder. Studien belegen, dass bis 2015 die Honorarberatung vollständig etabliert sein wird. Ein Marktanteil von bis zu 10% scheint uns daher sehr realistisch. Wer jetzt den Zug verpasst, wird es später schwer haben in diesem Segment Fuß zu fassen. 18
Bei unserem Tarif „Maritim Life“ liegen die laufenden Verwaltungskosten bei gerade einmal 0.45% p.a. Es fallen keine weiteren Kosten für den Versicherungsvertrag an. Die geringere Kostenbelastung für den Versicherungsnehmer, macht sich dann natürlich positiv bei den Rückkaufswerten der Versicherung bemerkbar. In provisionsbefreiten Tarifen sind aber dennoch Kosten vorhanden, wie hoch sind diese bei Ihrem Angebot? Die einmaligen Einrichtungskosten liegen bei 0.6%. Die laufenden Verwaltungsgebühren für den Versicherungsvertrag liegen bei 0.45% p.a. Als Versicherer kalkuliert man natürlich bei Markteinführung eines neuen Produktes auch den entsprechenden Vertriebserfolg. Welche Chancen geben Sie Ihrem Produkt in 2010?
Wir sehen in der momentanen Krise am Schiffsmarkt, auch eine grosse Chance. Die Einstiegskurse der börsennotierten Aktiengesellschaften sind historisch sehr günstig und noch sehr weit von ihren Höchstständen Anfang 2008 entfernt. Bisher folgte auf jede Talfahrt auch wieder ein Aufschwung. Für einen antizyklischen Einstieg in den weltweiten Schiffsmarkt sehen wir momentan die richtigen Signale. Des Weiteren zeigen wir mit unserem Produkt, dass es neben der geschlossenen Beteiligung möglich ist, kostengünstig, transparent und liquide in den Bereich der weltweiten Schiffsmärkte zu investieren. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir auch in der Vorbereitung zu einem EU-konformen, täglich handelbaren Investmentfonds sind, der aktiv gemanagt, in die Sektoren Container, Tanker, Bulker, Reefer und Offshore (Ölförderplattformen und Versorgungsschiffe) investiert. Welche bisherigen Produkte sind bei Ihnen besonders gut gelaufen? Hier kann man klar unsere Produktschiene der Anlagestrategien im Rahmen einer anteilsgebundenen Lebensversicherung nen-
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nen. Insbesondere die Anlagestrategie „Energiehandel“ erfreut sich einer wachsenden Nachfrage. Plenum Life ist noch ein relativ neuer Marktteilnehmer, wie ist Ihr Geschäftsmodell und was offerieren Sie derzeit am deutschen Markt? Die Plenum Life AG bietet in Deutschland und Österreich ausschliesslich Fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen mit spezialisierten Anlagestrategien an. Hier greift die Plenum Life AG auf die erfahrenen Asset Manager aus der Plenum Investments AG zurück. Wir (Plenum Gruppe) sehen uns als Nischenanbieter mit spezialisiertem Kapitalmarkt Know- How insbesondere in den Bereichen Energiehandel und weltweite Schiffsmärkte.
rungsprämien in ein open-end Zertifikat der Bank Clariden Leu AG (Credit Suisse Gruppe) aus Zürich investiert werden. Dieses Zertifikat versucht so genau wie möglich den maritimen Index MariX® (www.dax-indices.com) abzubilden. Die laufenden Kosten für dieses Zertifikat sind sehr moderat und liegen bei 0.75% p.a. Die Versicherungsnehmer haben jederzeit die Möglichkeit uns als Versicherung zu beauftragen, dass Zertifikat am Sekundärmarkt zu veräussern. Da das Zertifikat ausschliesslich in hoch liquide, börsennotierte Aktien aus dem weltweiten Schiffsmarkt investiert, ist eine ausreichende Liquidität jederzeit gegeben.
Jahrzehnten sehr robust. Bisher folgte auf jede Talfahrt auch wieder ein Aufschwung. Die momentane Schwächephase am Schiffsmarkt sehen wir als deutliches Signal für einen antizyklischen Einstieg. Bereits im kommenden Jahr erwartet der Internationale Währungsfonds bereits wieder ein Wachstum des Welt-Bruttoinlandsprodukts von 1.9% steigend auf 4.3%. Wenn man sich zudem die Wertentwicklung unseres maritimen Index MariX® anschaut hatte dieser trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im Zeitraum von 2003 bis heute eine positive Wertentwicklung von 255% bei einer jährlichen Volatilität von ca. 25% erzielt.
Diese Themen werden wir 2010 verstärkt im Rahmen von Fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen auf dem deutschen Markt anbieten. Welche Expertise hat Ihr Unternehmen für dieses Produkt? Für die Maritim Life bedient sich die Plenum Life der Expertise unserer Asset Manager aus der Plenum Investments AG. Dort haben wir Asset Manager, die seit Jahren erfolgreich im weltweiten Schiffsund Offshoremarkt tätig sind. Können Sie Highlight Ihres Produktangebotes kurz definieren? Das Highlight ist aus unserer Sicht ganz klar das Zielinvestment in das wir die Versicherungsprämien der Versicherungskunden investieren können. Um der am Markt kontrovers geführten Diskussion (ob aktiv oder passiv Produkte) besser performen gerecht zu werden, werden wir für beide Kundengruppen ein Produkt anbieten. Für den passiven Anleger können die Versiche-
Für den Versicherungsnehmer, der eher einem aktiv gemanagten Investmentfonds vertraut, wird es bis Mitte März auch einen offenen UCITS III-konformen Investmentfonds zum Thema Schiffs und Ölförderplattformen geben. Die Anteile des Investmentfonds können jeden Tag zum öffentlich kommunizierten NAV ge- und verkauft werden. Die angebotene Police beinhaltet Investitionen in den derzeit durch die Weltwirtschaftskrise stark gebeutelten Schiffsmarkt. Warum haben Sie sich genau diesen Markt ausgesucht? Der weltweite Schiffs- und Offshoremarkt bietet weiterhin hohes Potenzial. Die Globalisierung fordert preiswerte und schnelle Transportmöglichkeiten in alle Welt. Die Schifffahrtsbranche zeigt sich seit
Chancen für freie Vermittler Wir bieten mit unserer neuen Produktserie die Möglichkeit, ein Thema aufzugreifen, was bis dato schwerpunktmässig durch die Branche der „Geschlossenen Fonds“ dominiert wurde. Im Gegensatz zu den am Markt üblichen Produkten, kann der freie Vermittler mit der Maritim Life seinem Kunden zeigen, dass ein Investment in den weltweiten Schiffsmarkt nicht zwingend mit hohen Weichkosten belastet sein muss und zudem täglich liquide, transparent und reguliert sein kann. Für freie Vermittler werden wir einen Tarif anbieten, der ihren Bedürfnissen entsprechen wird. Aber auch hier gilt ganz klar der Grundsatz der völligen Kostentransparenz. 19
»DIE JURY SAGT: HAMMER!«
SETZEN SIE AUF DIE VIELLEICHT BESTE HAFTPFLICHT UND HAUSRAT ALLER ZEITEN. Seite 2 von VHV
GUT, WENN MAN VERSICHERT IST. BESSER, WENN MAN VON EXPERTEN VERSICHERT IST. • Stiftung Warentest sehr gut (1,2): Private Haftpflichtversicherung PHV-EXLUSIV, Ausgabe 8/2008 • Ökotest 1. Rang: PHV-EXKLUSIV Familientarif, Ausgabe 01/2008 • ASSCompact Trends Platz 1: Hausratversicherung, III/2009 • Ökotest 1. Rang: Hausratversicherung EXKLUSIV-GARANT, Ausgabe 10/2009 Mehr Informationen erhalten Sie unter 0511.907 3000 oder unter www.vhv-max.net
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Die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge in Europa Eine Experten-Umfrage von Allianz Global Investors
A
llianz Global Investors AG hat zusammen mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 216 Experten aus den sechs wichtigsten Altersvorsorgemärkten in Europa (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz und Niederlande) über die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) in den kommenden zehn Jahren befragt. Im Fokus der Befragung standen die beitragsorientierten Altersvorsorgemodelle. „Es liegt in der Natur der Sache, dass die Zukunft schwer vorauszusagen ist, aus den Erkenntnissen dieser Umfrage erhalten wir jedoch fundierte Anhaltspunkte, in welche Richtung sich beitragsorientierte bAVModelle in Europa voraussichtlich entwickeln werden und welche Trends sich bereits heute abzeichnen,“ sagt Brigitte Miksa, Head of International Pensions bei Allianz Global Investors, über die Umfrage.
Wachstum bei beitragsorientierten bAV-Lösungen Trotz der Finanzkrise rechnen 89 % der Befragten mit weiterem Wachstum im Bereich der beitragsorientierten betrieblichen Altersversorgung (defined contribution bzw. DC-Modelle). Die meisten Teilnehmer (81 %) be22
stätigen, dass es einen Trend weg von leistungsorientierten Vorsorgemodellen (defined benefit bzw. DB), in denen den Arbeitnehmern eine feste Rentenzahlung zugesichert wird, hin zu beitragsorientierten Lösungen in der bAV gibt. Besonders akzentuiert ist diese Erwartung in Großbritannien (97 %) und der Schweiz (93 %). Insgesamt gehen drei Viertel der interviewten Experten von einer Dominanz der beitragsbezogenen Systeme in der Zukunft aus, eine Ausnahme bilden die Niederlande, wo eine Koexistenz beider Modelle oder hybride Lösungen erwartet werden.
sehen 57 % der Befragten auch die Rechnungslegung als Treiber an. Tobias Pross, Geschäftsführer Pension Markets bei Allianz Global Investors KAG, sagt: „Gemessen am Veränderungsdruck, den das ab kommendem Jahr für alle nach HGB bilanzierenden Unternehmen gültige BilanzrechtsModernisierungsGesetz (BilMoG) auf die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland ausübt, ist der Wert erschreckend niedrig. Durch die Einführung des BilMoG müssen
Kosten sind für Arbeitgeber wichtiges Entscheidungskriterium Die Kalkulierbarkeit der Kosten ist nach der Erhebung der wichtigste Grund (85 % der Befragten) für Arbeitgeber, sich für eine beitragsorientierte bAV-Lösung zu entscheiden. In Deutschland stimmen 89 % der Teilnehmer dieser Aussage zu. In den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien findet dieser Punkt sogar noch höhere Zustimmung. Die direkte Einsparung von Kosten wird demgegenüber als weniger wichtig erachtet (63 % der Teilnehmer), in Großbritannien allerdings sehen über 90 % Kosteneinsparungen als wichtigen Treiber für DC-Pläne. Nicht so häufi g wurden in den meisten Ländern die Verringerung des Kapitalanlagerisikos, die Reduzierung des Langlebigkeitsrisikos sowie die höhere Transparenz über die Leistungen des Arbeitgebers genannt. In Deutschland
Unternehmen ihre Pensionsverpflichtungen mit dem Marktzins diskontieren und auch Gehaltsund Rentendynamik berücksichtigen, was bei erstmaliger Anwendung zu einem Anstieg der Pensionsverpflichtung um die Hälfte führen kann.“ Rahmenbedingungen und Nachfrage für pan-europäische bAV-Lösungen Die Umfrage lässt keine klare Aussage zu, ob sich in den kommenden zehn Jahren ein einheitlicher europäischer Markt für betriebliche Altersvorsorge entwickeln wird (42 % ja, 40 % nein). Sollte sich dieser Markt jedoch entwickeln, gehen die Experten von
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einer Dominanz von DC-Plänen aus. Weitgehende Einigkeit besteht unter den Experten (70 %), dass ein einheitlicher europäischer Markt nur nach weiteren Veränderungen der Sozial-, Arbeits- und Steuergesetzgebung zu erreichen sei. Die Nachfrage für pan-europäische Lösungen sehen die Experten: Mehr als 70 % sehen multinationale Unternehmen als wichtigen Treiber für grenzüberschreitende bAV-Lösungen. Pross bestätigt das: „Ein europaweit einheitliches bAV-Regime steht auf dem Wunschzettel vieler international operierender Unternehmen“, und fasst damit die Aussagen vieler Arbeitgeberkunden zusammen.
risikoärmerer Anlageklassen in DC-Plänen erfolgen wird. Rund die Hälfte rechnet mit der Einführung formeller Garantiezusagen. „Dynamische Risikosteuerung gewinnt im Pensionsmanagement immer stärker an Bedeutung und kann gleichzeitig dazu beitragen, die Nettofinanzierungskosten in der betrieblichen Altersvorsorge zu senken“, erläutert Pross.
Zwischen Regulierung und finanzieller Bildung
Keine Renaissance der staatlichen Rente durch Finanzkrise „Im Nachgang der Finanzkrise überdenken Regulatoren, Arbeitgeber und Pensionsfonds ihre Herangehensweise an die betriebliche Altersvorsorge,“ sagt Dr. Alexander Börsch, Senior Pension Analyst von Allianz Global Investors und Autor der Publikation. Laut der Befragung rechnen 65 % der Experten mit einem beschleunigten Wechsel von DB- zu DCModellen, ausgelöst durch die Finanzkrise. Besonders ausgeprägt ist diese Erwartung in Großbritannien (94 %), eher gering ausgeprägt ist sie in Deutschland (46 %). Umgekehrt gehen europaweit gerade einmal 20 % der Befragten von einer Abkehr von der kapitalgedeckten Altersvorsorge und Hinwendung zur umlagefinanzierten staatlichen Rente aus. Stattdessen werden Sicherungsmechanismen eine größere Rolle in DC-Plänen spielen: Über 75 % der Experten erwarten, dass es zu einer verstärkten Einbettung von Risikomanagement-Komponenten in DC-Plänen kommen wird. Europaweit erwarten 56 % (Deut schland 80 %), dass die Absicherung durch ein stärkeres Gewicht
lungsphase und damit der Umwandlung des Kapitalstocks in Einkommensströme für die Rentenbezieher virulent wird.” Die Präferenz der befragten Experten liegt bei einer inflationsindexierten Verrentung des Kapitals, wohingegen Einmalzahlungen zu Rentenbeginn kaum Zustimmung finden (23 %).
Geringe finanzielle Bildung als Hemmnis Der Mangel an finanzieller Bildung sowie an sachgerechter Beratung werden – mit unterschiedlicher Gewichtung auf Länderebene – als größte Hindernisse für die Fortentwicklung des DC-Marktes gesehen. Während in Frankreich 93 % (Deutschland 80 %) der Befragten die finanzielle Bildung als große Herausforderung sehen, scheint dies in den Niederlanden und der Schweiz kein vorrangiges Thema zu sein. In Deutschland geben 55 % der Befragten die geringe Beteiligung der Arbeitnehmer als Hemmnis an.
Brigitte Miksa fasst zusammen: „Aufgrund der Ergebnisse können wir also mit einem weiteren Anstieg kapitalgedeckter und beitragsbezogener Rentenmodelle rechnen, über die in Zukunft ein wachsender Teil des Alterseinkommens der Rentner in Europa bestritten wird. Dieses Alterseinkommen wird damit Kapitalmarktschwankungen und Inflationsrisiken stärker ausgesetzt sein und bedarf der Absicherung. Regulierung ist dabei nur eine von mehreren Möglichkeiten, das System zu stabilisieren. Von großer Bedeutung – wenngleich nicht in der öffentlichen Debatte – ist die finanzielle Bildung, wie die Befragung zeigt.” Studie im Internet Die Ergebnisse der Umfrage “Defining the Direction of Defined Contribution in Europe: Results of an Expert Survey“ stehen zum Download im Internet bereit.
Gestaltung der Auszahlungsphase Börsch weist darauf hin, “dass mit der Aufwärtsentwicklung bei DC-Plänen die Frage nach der optimalen Gestaltung der Auszah23
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Forsa-Umfrage: Große Zustimmung in allen Bundesländern zu Erneuerbaren Energien
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ine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland spricht sich für einen starken Ausbau der Erneuerbaren Energien aus. Die jährliche Forsa-Umfrage zur Akzeptanz Erneuerbarer Energien belegt erstmals repräsentativ für jedes einzelne Bundesland die hohe gesellschaftliche Zustimmung zu regenerativer Energieerzeugung. Demnach wünschen sich insbesondere die Menschen in Süddeutschland mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Region. Mehrheitlich erwarten die Befragten ein stärkeres Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. „Die Akzeptanz von Erneuerbaren Energien ist bundesweit nach wie vor überwältigend“, bilanziert Jörg Mayer, Geschäftführer der Agentur für Erneuerbare Energien und Auftraggeber der Forsa-Umfrage. „Wir beobachten seit Jahren einen Bevölkerungsanteil von mehr als 90 Prozent, dem der Ausbau und die verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Energien wichtig bis außerordentlich wichtig ist“, so Mayer weiter. Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am liebsten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Mit mehr als 4.800 befragten Personen bundesweit ist die Umfrage auch auf Bundesländerebene repräsentativ. Dabei zeigen sich zwar regionale Unterschiede, die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien ist aber generell in allen
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Bundesländern sehr hoch. Dies trifft auch zu beim Blick auf die Präferenzen der Bürger für die einzelnen Energieträger: Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am liebsten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Kohle- und Atomstrom sind und bleiben bei dieser Frage abgeschlagen im einstelligen Prozentbereich. „Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat aus dieser deutlichen gesellschaftlichen Mehrheitsmeinung die richtigen Schlüsse gezogen, wenn er dafür plädiert, die konventionellen Kraftwerke möglichst rasch durch Erneuerbare Energien zu ersetzen“, so Jörg Mayer im Hinblick auf die aktuelle energiepolitische Debatte in Deutschland. Insbesondere in Süddeutschland würden die Befragten mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen (vor allem Windkraftanlagen) auch in der eigenen Nachbarschaft begrüßen. Doch auch in den norddeutschen Bundesländern, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Stromverbrauch haben, fordert eine überdurchschnittliche Mehrheit, mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Und quer durch alle Regionen Deutschlands zieht sich die mehrheitliche Erwartung, dass sich Landes- und Kommunalpolitiker stärker für Erneuerbare Energien engagieren sollen. Daraus
schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“
Ausgewählte Bundesländer im Detail: Die Baden-Württemberger tragen erheblich zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 97 Prozent der Befragten im Südweststaat den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in BadenWürttemberg, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?
Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Baden -Württemberg den regenerativen Energien auch in ihrer Nachbarschaft überdurchschnittlich positiv gegenüberstehen: 76 Prozent der Baden-Württemberger begrüßen Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer Heimatregion. Das ist der höchste Wert im Bundesvergleich. Vor allem Solarparks und Windkraftanlagen werden überdurchschnittlich befürwortet. Und 80 Prozent der Befragten erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“ Bayern trägt ebenfalls zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 95 Prozent der Befragten im Freistaat den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Zugleich fordern 80 Prozent der Befragten in Bayern, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Bayern den regenerativen Energien auch in ihrer Nachbarschaft überdurchschnittlich positiv gegenüberstehen: 75 Prozent der Befragten begrüßen Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer Heimatregion. Das ist der zweithöchste Wert im Bundesvergleich. Der Ausbau von Windkraft- und Biomasseanlagen wird stärker als im Bundesdurchschnitt befürwortet. Und 82 Prozent der bayerischen Bevölkerung erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpo-
litiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“ Hessen trägt erheblich zu den guten bundesweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 98 Prozent der Befragten den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. In keinem anderen Bundesland erreicht die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien höhere Werte. Zugleich fordern 81 Prozent der Befragten in Hessen, mit starken Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. „In der Lücke zwischen dem großen gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Erneuerbaren Energien und der politischen Wirklichkeit scheint es noch große Handlungsspielräume zu geben“, folgert Jörg Mayer mit Blick auf die Umfrage: Drei Viertel der Hessen erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Auch
dieser Wert ist der höchste im Bundesvergleich. „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind“, so Mayer. Für Nordrhein-Westfalen zeichnet die Umfrage ein klares Bild pro Erneuerbare Energien. Den Ausbau und die verstärkte Nutzung regenerativer Energie bezeichnen 95 Prozent der Befragten an Rhein und Ruhr als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Die politische Umsetzung im eigenen Bundesland bewerten die Befragten allerdings kritisch: Lediglich 15 Prozent der Befragten sind mit dem Engagement der Landes- und Kommunalpolitik in diesem Bereich zufrieden. Dies ist einer der schwächsten Werte im Bundesvergleich. Hingegen fordern 81 Prozent der Befragten von ihren Politikern mehr Einsatz in Bezug auf die Erneuerbaren Energien. Jörg Mayer stellt fest: „Die Menschen an Rhein und Ruhr setzen damit klare Prioritäten für das ‚Energieland NRW‘. Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“
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Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT
Die Rheinland-Pfälzer bestätigen mit 94 Prozent Zustimmung den bundesweit hohen Zuspruch für Erneuerbare Energien. Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.
sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“ Auch in Schleswig-Holstein, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Stromverbrauch haben, fordert mit 82 Prozent der Befragten eine überdurchschnittliche Mehrheit, mit
Die Umfrage zeigt, die Menschen in Rheinland-Pfalz stehen regenerativen Energieanlagen in ihrer direkten Umgebung positiv gegenüber. 72 Prozent der Befragten fänden eine Anlage für Erneuerbare Energien in ihrer Nachbarschaft „gut“ bis „sehr gut“. Damit liegen die Ergebnisse leicht über dem Bundesdurchschnitt. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste
dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Zudem begrüßen die befragten Bürger Schleswig-Holsteins weitere Anlagen für Erneuerbare Energien in ihrer direkten Umgebung: Insbesondere Solarparks (77 Prozent) und Windenergieanlagen (59 Prozent) fänden sie in ihrer Nachbarschaft „gut“ bis „sehr gut“. „Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Schleswig-Holstein mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben“, stellt Jörg Mayer fest. „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien auch in Zukunft ein Gewinnerthema für alle Bürger sind.“
Über die Hälfte aller Privatanleger interessiert sich für ökologische Geldanlagen Jeder vierte besitzt bereits Öko-Anlageprodukte / Geringe Informationen und Angebot sind Anlagehemmnisse
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kologische Geldanlagen werden für deutsche Privatanleger immer wichtiger. Dies ergab eine repräsentative Umfrage, die TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK im Vorfeld der Kopenhagener Weltklimakonferenz unter deutschen Privatanlegern durchgeführt hat. Dabei zeigten sich deutlich über die Hälfte der Befragten interessiert, ihr Geld in Ökoinvestments anzulegen. Über ein Viertel der Privatanleger hat sogar in diesen Bereich bereits investiert. Damit haben ökologische Geldanlagen in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich an 26
Bedeutung gewonnen. Erklärten im Mai 2008 noch 48 Prozent, Geldanlagen nach ökologischen Kriterien kämen für sie in Frage, waren es in der aktuellen Befragung bereits 55 Prozent. Selbst inmitten der größten Unsicherheit in der Finanzkrise im Januar dieses Jahres lag das Interesse bei 47 Prozent. Nur wenige Anleger, derzeit 17 Prozent, können sich ein Engagement in sogenannte „Ökoinvestments“ nicht vorstellen. „Das zunehmende Interesse an Geldanlagen nach ökologischen Kriterien ist kein Modetrend, sondern eine nachhaltige Entwick-
lung. Und sie wird sich vor dem Hintergrund der Diskussion um den Klimawandel fortsetzen. Die Anleger wollen mit ihren Investments ganz bewusst zum Umweltschutz beitragen und damit gesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernehmen. Die
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gische, soziale und finanzwirtschaftliche Kriterien ausgerichtete AKZENT INVEST Zertifikate-Produktlinie „Anlage Zukunft“ reagiert. Das zweite Zertifikat daraus ist bereits in der Zeichnung. Auch erhebliches Interesse an Rohstoff- und ethischen Investments
überdurchschnittlichen Wachstumschancen der Unternehmen und Märkte in diesem Bereich und die damit verbundenen Renditeerwartungen tun ihr Übriges“, erklärt Matthias Kinttof, der für die Produktentwicklung im Privatkundenwertpapiergeschäft zuständige Abteilungsleiter der DZ BANK. 26 Prozent der Privatanleger haben ihr Interesse bereits in die Tat umgesetzt und Geld in ÖkoInvestments angelegt. Zu Jahresbeginn waren es erst 22 Prozent. Unter denjenigen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 3000 Euro haben sogar bereits 35 Prozent in ökologische Geldanlagen investiert. Große Differenz zwischen Interesse und Produktbesitz Dass rund die Hälfte der Anleger mit Interesse an ökologische Geldanlagen darin noch nicht investiert hat, liegt vor allem am Mangel an Informationen und am Angebot. So erklärten 80 Prozent derjenigen, die sich für ein Öko-Investment interessierten aber noch keines besitzen, ihre Bank habe ihnen bislang noch kein ökologisches Anlageprodukt angeboten. Drei Viertel fühlen sich darüber hinaus generell zu wenig über diese Anlagemöglichkeiten informiert, und
Auffallend ist, dass die Privatanleger ökologische Investments erheblich stärker interessieren als andere alternative Anlageformen. Allerdings haben auch für knapp zwei Drittel sind sie diese teilweise deutlich in der zu intransparent. Rund die Hälf- Anlegergunst gewonnen. So te bemängelt, die Produkte seien sagte jetzt immerhin ein Drittel zu kompliziert. Ebenso viele ver- der Befragten, ein Investment in weisen darauf, dass das Angebot Rohstoffe käme für sie in Frage. an ökologischen 21 Prozent haben Anlageprodukihr Geld bereits „Das zunehmende ten noch nicht in diesem Beausreichend sei. reich investiert. Interesse an Und 45 Prozent ist die Geldanlagen nach Folglich stört das ChanDifferenz zwicen-Risiko-Profil schen Interesse ökologischen der Produkte. und ProduktbeKriterien ist kein „Es gibt tatsächsitz beim AnlageModetrend, lich noch immer thema Rohstoffe vergleichsweise nicht so groß wie sondern eine wenige Anlabeim Anlagethenachhaltige geprodukte für ma Ökologie. JePrivatanleger, die der dritte private Entwicklung.“ sowohl NachhalAnleger kann tigkeitsstandards sich vorstellen, wie Umweltschutz berücksich- sein Geld nach ethischen Kritetigen als auch Ertragsgesichts- rien anzulegen. Für Emerging punkte“, bestätigt Kinttof. Die Markets-Investments interessieDZ BANK hat darauf im Oktober ren sich jedoch nach wie vor nur dieses Jahres mit der auf ökolo- wenige (12 Prozent). Überraschend: Nahezu alle (11 Prozent), die Interesse gezeigt haben für ein Investment in die aufstrebenden Schwellenländer, verfügen bereits über entsprechende Anlageprodukte. Die Daten wurden in der Zeit vom 13. bis 25. November 2009 im Rahmen einer telefonischen Umfrage von TNS Infratest erhoben. Die Stichprobe von 1.026 ist repräsentativ für anlage-affine Personen in der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren. 27
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Solarfonds im Anlegerfokus Interview mit Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Coll. GmbH
Sie setzen mit Ihrer Produktpalette ja auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Wie hat sich ihr Geschäftskonzept im vergangenen Jahr bewährt? Wir sind mit der Geschäftsentwicklung 2009 sehr zufrieden und sind in unserer Entscheidung aus dem Jahre 2006, uns auf den Bereich der Solarfonds in Südeuropa zu fokussieren, bestätigt worden. Mit 47 Mio. EUR platziertem Eigenkapital haben wir unser Platzierungsvolumen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht und die in den Vorjahren platzierten SolEs-Solarfonds werden in den nächsten Wochen planmäßig ausschütten. Welche Auswirkung hat die Wirtschaftskrise auf den Bereich der Erneuerbaren Energien? Die Wirtschaftskrise hat auf die Entwicklung unserer Fonds so gut wie keine Auswirkungen. Unsere Solarfonds besitzen aufgrund der jeweiligen Energieeinspeisegesetze eine hohe Kalkulations- sowie Einnahmesicherheit. Das ist in der aktuellen Situation genau das, was die Anleger suchen. Das Streben nach immer höheren Renditen unter Vernachlässigung der Risiken ist einer realistischen Renditeerwartung bei gleichzeitig geringer Risikobereitschaft der Investoren gewichen. Wie sehen Sie die weitere Entwicklung in der Solarenergiebranche? Welche Auswirkungen wird dies auf Ihre Fonds haben? 28
Der Technische Fortschritt bei den Modulen wird weitergehen und damit auf Dauer zu sinkenden Preisen führen. Der Preisverfall wird sich aber nicht mehr so schnell fortsetzen wie in den letzten eineinhalb Jahren. Wir haben mit unseren bereits platzierten Fonds von diesen Entwicklungen bereits sehr gut profitieren können. Was planen Sie für 2010 an neuen Fonds? Auch im Jahr 2010 bleiben wir unserer Kernkompetenz der Solarfonds treu und setzen die erfolgreiche Produktlinie der SolEsSolarfonds in Südeuropa fort. Mit welchem Fonds sind Sie derzeit am Markt? Wir sind seit Ende Januar mit unserem aktuelle Fonds SolEs 22 im Vertrieb und erfahren hier bereits eine sehr hohe Nachfrage. Den SolEs 22 werden wir voraussichtlich bis Ende 2010 platzieren. Können Sie die Eckpunkte des Fondsangebotes nennen? Der SolEs 22 investiert neben den bereits von den Vorgängerfonds bekannten Zielländern Italien und Spanien auch in Frankreich. Bei einem Eigenkapital von 40.000.000 EUR zzgl. Agio können sich Anleger ab 10.000 EUR beteiligen. Die geplante Anfangsausschüttung liegt bei 7% p.a. und steigt auf 9% p.a. im 10. Betriebsjahr. Nach 10 Jahren kalkulieren wir einen Verkaufser-
lös für die Anleger von 120% der Nominalbeteiligung. Damit können Anleger mit einem Gesamtrückfluss von 198% der Nominalbeteiligung rechnen. Der Frühzeichnerbonus beträgt noch bis zu 10%. Wo sehen Sie die besonderen Highlights Ihres Fondsangebotes für den Zeichner? Die Anleger investieren in eine renditestarke gut kalkulierbare Kapitalanlage. Hohe Einnahmesicherheit durch die jeweiligen Energieeinspeisegesetze in Verbindung mit hohen Ausschüttungen von 7% - 9% p.a. bei einer geplanten Laufzeit von 10 Jahren lassen Anleger auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ruhig schlafen. Gleichzeitig produzieren die SolEs-Solarfonds sauberen emissionsfreien Strom und stellen somit ein nachhaltiges Investment auch für unsere Umwelt dar. Dass wir in der Lage sind, die geplanten Investitionen auch tatsächlich umzusetzen zeigt unser Track-Record von mittlerweile sieben ans Netz angeschlossenen Solarparks mit einer Gesamtleistung von 11 MWp. Weitere Parks mit einer Leistung von 14 MWp sind bereits im Bau und werden in den kommenden Wochen und Monaten sukzessive ans Netz angeschlossen.
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6. Sustainability Congress 2010:
Vertrauen zurückgewinnen – mit Nachhaltigkeit überzeugen
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ie Finanzbranche hat enormen Bedarf, ihre Positionen in Richtung Solidität, Transparenz und Sicherheit zu stärken, um beim Anleger wieder auf offene Ohren zu stoßen Beleg dafür: Die Umfrage eines Züricher Medienforschungsinstituts in 28 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass Banken zur Zeit über einen noch schlechteren Ruf verfügen als zum Beispiel die Tabakindustrie.
riert diese Runde und fühlt der Branche auf den Zahn. Nachhaltige Unternehmensziele – Anspruch und Wirklichkeit, Unternehmensvorstände und Fondsmanager diskutieren.
Das Leit-Event für ethisch-ökologische Anlage- und Versicherungsformen versammelt die wichtigsten Marktakteure und informiert in komprimierter Form über alles, was sich in diesem Sektor an Neuem tut. Die beiden Veranstaltungstage bieten den Besuchern wie immer ein erstklassiges Programm mit Vorträgen, Workshops und hochkarätig besetzten Diskussionsrunden.
Und auch so manch freier Vermittler hat es im Moment schwer in der Kundenberatung und in der Argumentation pro Investmentprodukte. Raus aus der Vertrauenskrise – wie können Produktgeber und Vermittler gemeinsam das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen?“. Dazu möchte Herman Kutzer, Wirtschaftsjournalist und Moderator dieser Diskussionsrunde, gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern Antworten finden. Dies ist nur eine der Diskussionen, die auf dem sechsten Sustainability Congress vom 27. - 28. April 2010 im World Conference Center in Bonn geführt werden. Ebenfalls kritisch beleuchtet werden folgende Themen: Erneuerbare Energienfonds – Notnagel für die Fondsbranche oder neues Qualitätssegment? Jörg Weber, EcoReporter mode-
Ökologische und ethische Themen sind Bestandteile unserer heutigen Welt und haben sich im Investmentbereich schon lang ihren Platz erobert – mit zunehmender Beliebtheit bei Anlegern!
Daneben gibt es Informationen zu zahlreichen aktuellen Entwicklungen im nachhaltigen Segment. • Nachhaltige Immobilienfonds • Grüne Revolution in Asien • Strom aus der Wüste • Neuer Hype: Umweltschutz als Anlagethema • Aktuelle Produkte und ihre Erfolgschancen • Regenerative Energien im Zweitmarkt – wie viel ist eine Fondsbeteiligung wert? • Fonds-Radar: Anlageuniversum Sustainability im Überblick. Die Analyse und kritische Bewertung der am Markt befindlichen nachhaltigen Investmentfonds ist inzwischen der Klassiker aus dem Hause Drescher & Cie. Überblick schaffend: die Vergleichssystematik zur Entwicklung des jeweiligen Vorjahres.
Hauptsponsoren der Veranstaltung sind auch in diesem Jahr die Bank Sarasin & Cie AG, Pictet & Cie, ÖKORENTA AG, Lacuna AG und ÖkoWorld Lux.S.A. Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure im Finanz- und Versicherungssektor.
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Nachhaltig erfolgreich:
HEH-Flybe-Serie mit dem Scope Award 2009 ausgezeichnet
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ie Schonung der Umwelt ist Ausdruck unternehmerischer Verantwortung und ein Erfolgsgarant für zukünftiges Wirtschaften. Schmerzhaft mussten dies die US-Automobilhersteller erfahren, deren spritschluckende Limousinen immer weniger Käufer finden und Gefahr laufen, aus dem Markt gedrängt zu werden. Große Zuwächse erfreuen sich hingegen treibstoffeffiziente Hybridmodelle. Das ist Ausdruck eines Wertewandels der Konsumenten, der einhergeht mit einer Technikrevolution: „Grün“ ist in, „Durst“ ist out. Hohe Treibstoffpreise und neue Umweltabgaben beschleunigen die Entwicklung. Daran wird sich nichts ändern. Die Globalisierung verlangt eine hohe Mobilität der Gesellschaft und der wirtschaftliche Aufschwung der bevölkerungsreichen Länder China und Indien verstärkt den weltweiten Energiehunger. Experten erwarten daher weiterhin hohe Treibstoffpreise und eine striktere Verkehrspolitik, um die Umweltbelastung insbesondere in Ballungszentren zu minimieren. Für die Luftfahrt gilt dasselbe wie für die Autoindustrie. Nachhaltig ist nur, was ökonomisch, ökologisch und sozial in der Zukunft Bestand hat. Weniger Lärm, weniger CO2-Emissionen und weniger Stickoxide verlangt die EU-Kommission von Fluggesellschaften, die in Europa starten oder landen. Dafür werden diese ab 2012 in den Emissionshandel eingebunden. Airlines mit einer Flugzeugfl otte mit hohem
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Treibstoffverbrauch erwartet eine Doppelbelastung durch steigende Treibstoffkosten und neue Umweltabgaben. Dabei führten allein schon die sprunghaft gestiegenen Treibstoffkosten im Jahr 2008 zu einem Branchenverlust von USD 16,8 Mrd. Im Branchenschnitt liegt der Anteil der Kerosinkosten an den operativen Gesamtkostenzwischen30% und 40%. Um im Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können, brauchen Airlines eine treibstoffeffiziente Flugzeugflotte. Vorbildlich zeigt sich hierbei die größte Regionalairline Europas, Flybe, die bereits im Jahr 2003 die Entwicklung der Treibstoffpreise antizipiert und daraufhin den Umbau der Flugzeugflotte eingeleitet hat.
Flybe betreibt eine der umweltfreundlichsten Flugzeugflotten weltweit. Der Umbau führte im Geschäftsjahr 2007/08 zu Treibstoffeinsparungen in Höhe von GBP 33 Mio. und reduzierte den Anteil der Kerosinkosten an den Gesamtkosten auf unter 25%. Flybe wurde für seine strategische Weitsicht zur besten Regionalairline der Welt 2009 gekürt. Gegen den Markttrend konnte Flybe ihr Bonitätsrating bei der weltweit größten Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet vom bereits sehr guten „Low Risk“ im schwierigen Jahr 2009 auf die Bestnote „Minimal Risk“ verbessern. Ökologie und Ökonomie gehen somit mehr und mehr Hand in Hand und haben beispielsweise zum riesigen Verkaufserfolg der Bombardier Q400, dem Fondsflugzeug der HEH-Flybe-Serie und Hauptbestandteil der Flugzeugflotte Flybes, geführt. Die Q400 ist das wirtschaftlichste Flugzeug ihrer Klasse. Sie kombiniert leistungsstarke Jet-Performance mit den Effizienzvorteilen von Tur-
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bopropfl ugzeugen. Die Reisegeschwindigkeit entspricht der eines Jets, der Treibstoffverbrauch liegt jedoch um 30% darunter. Dies spart ihren Betreibern bis zu USD 1,8 Mio. Treibstoffkosten pro Jahr. Bei der Produktauswahl war dies neben der sehr guten Bonität des Leasingnehmers Flybes das entscheidende Auswahlkriterium. Nur so konnten wir unseren Anlegern ein Produkt bieten, das langfristigen Erfolg verspricht. Die Performance unserer HEHFlybe-Serie gibt uns Recht. Wir sind stolz darauf, dass unse-
re HEH-Flybe-Serie trotz der schwersten Wirtschaftkrise seit vielen Jahrzenten ihre prognostizierten Ergebnisse nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen hat: Auszahlungen erfolgten vorzeitig und die erfreuliche Liquiditätsentwicklung der Fonds verbesserte den Auszahlungsrhythmus von jährlich auf halbjährlich. Zinszahlungen und Tilgungen wurden planmäßig geleistet. Mit der HEH-Flybe-Serie verfügt HEH über die erfolgreichste Flugzeugfondsserie im Markt
der geschlossenen Fonds. Der Fonds flybe. Edinburgh ist bereits der neunte HEH-Flybe-Fonds. Im November 2009 gewann die HEH-Flybe-Serie den Scope Award 2009 in der Kategorie „Geschlossene Flugzeugfonds“. Auch andere Fondsexperten bewerten die Serie mit Bestnoten. Hierfür verantwortlich ist sicherlich auch die transparente und sicherheitsorientierte Fondskonzeption. Kein anderer Flugzeugfonds tilgt planmäßig das gesamte Darlehen innerhalb des Erstleasingvertrages und kann dabei noch 8% an die Anleger ab Einzahlung der Einlage auszahlen. Die Gesamtauszahlung liegt weit über 240%. Zins- und Währungsrisiken sind durch die Ausgestaltung der langfristigen Leasing- und Darlehensverträge ausgeschlossen. Autoren: Gunnar Dittmann und Dr. Sven Kehren
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Das Sparschwein wird „grün“ Nachhaltigkeit als Vertriebsargument Von Lothar See, Vertriebsvorstand der oeco capital Lebensversicherung AG und der Concordia Versicherungen
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och in den 90er Jahren musste ein nachhaltiger Konsument mitunter weite Wege gehen, wollte er Bio-Produkte kaufen. Im Supermarktregal? Fehlanzeige! Heute belegen Lebensmittelprodukte mit BioSiegel sogar beim Discounter ganze Regalböden. Eine logische Konsequenz auf die steigende Nachfrage der Verbraucher. Eine Umkehr dieses Trends ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Alle führenden Studien belegen, dass Nachhaltigkeit und eine Verbindung von Ökologie und Ökonomie für den Verbraucher in 2010 und auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema bleiben.
Nachhaltigkeit als Vertriebsargument Dieser Trend hat im letzten Jahrzehnt vom Bio-Geflügel aus dem Supermarkt auch auf das Sparschwein des Kunden übergegriffen. Die Wachstumsraten bei nachhaltigen Finanzdienstleistungen zeigen es deutlich: Auch das Sparschwein des Kunden will zunehmend mit Nachhaltigkeit gemästet werden. Das einst rein rosa Schweinchen wird also stetig „grüner“! Sprich: Der Verbraucher fordert auch und gerade in Finanzfragen immer mehr nachhaltige, umwelt- und sozialverträgliche Produkte. Nach einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2009 zum Thema „Klimaeffekte von Kapitalanlagen“ ist für mehr als die Hälfte der Privatkunden von Banken und Versicherungen wichtig, dass sich Finanzdienstleister aktiv für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel engagieren. Und damit sind nicht nur Energiesparlampen in den Büros oder Solarkollektoren auf dem Dach gemeint, sondern eine umfangreiche und hochwertige Palette an nachhaltigen Produktangeboten, die den
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Wünschen des Kunden entsprechen. Finanzberater, die solche Angebote in ihrem Portfolio haben, sammeln hier nachhaltig Pluspunkte. Wenig Angebote halten, was sie versprechen Eine Vielzahl an Finanzprodukten wird heute als umweltfreundlich oder nachhaltig etikettiert. Doch näher unter die Lupe genommen, erweisen sich die wenigsten als tatsächlich konsequent ökologisch und nachhaltig sinnvoll. Häufig dient nur ein verschwindend geringer Teil des vom Kunden gezahlten Betrags dem angestrebten Zweck. Der Rest des Geldes fließt in konventionelle Kapitalanlagen ohne besondere Prüfung und genügt somit nicht den gewünschten Anforderungen des Kunden. Es geht auch konsequent… Aber es geht auch konsequent nachhaltig. Die oeco capital Lebensversicherung AG hat sich als „erster ökologischer Lebensversicherer“ Deutschlands seit ihrer Gründung
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konsequent einer umfangreichen Nachhaltigkeit verschrieben. Dass das Kapital der Kunden auch tatsächlich in ökologisch sinnvolle und ethisch vertretbare Kapitalanlagen fließt, darüber wacht der Ökologische Beirat der Gesellschaft. Dieses unabhängige Gremium besteht aus Experten aus dem Umweltbereich und überprüft in regelmäßigen Abständen, ob das Geld der Kunden im Einklang mit den Kapitalanlagekriterien steht. Als Grundlage für die Anlageentscheidung dienen eigene Umweltleitlinien, die die Basis für die komplette Kapitalanlage bilden. … und transparent! Für jeden Kunden transparent, informiert die oeco capital ihre Kunden jährlich über Art und Verwendung des Sparbeitrags. So genießt der Kunde die Gewissheit, dass sein Geld tatsächlich nachhaltig im Rahmen der Umweltleitlinien wirtschaftet und welche Ergebnisse es erzielt. Diese Transparenz ist einmalig in der Versicherungsbranche! Konsequent nachhaltig auch in der Produktgestaltung Bedarfsdeckung, Sicherheit, Garantie und langfristige Erfüllbarkeit ste-
hen für den Kunden bei der Wahl seines Versicherungspartners im Vordergrund. Die oeco capital erfüllt diese Kundenwünsche. Aktuelle Ratings unterstreichen die Qualität der Angebote. Neben der einzigartigen Ausrichtung bietet die Gesellschaft deswegen auch zahlreiche Besonderheiten und Innovationen in ihrer Angebotspalette: fung, verzichtet die Gesellschaft In ihrem neuesten Produkthigh- auf Gesundheitsfragen bei Verlight „oeco futur“ z. B. kombi- tragsabschluss. niert die oeco capital eine äußerst fl ex ible Privat-Rente mit kom- Mit ihrer durch und durch nachplett neuem Bedingungswerk haltigen Ausrichtung, verbunden mit einem zusätzmit der einma„oeco futur lichen Schutz ligen Transparenz, bei Pflegebebesitzt die oeco kombiniert eine dürftigkeit. Eine capital ein starkes äußerst flexible erhöhte AltersAlleinstellungsrente bei Pflemerkmal. Gerade Privat-Rente mit gebedürftigkeit für die Kunden, komplett neuem die eine nachhalzum Rentenbeginn schließt Bedingungswerk tige Verbindung eine weitere Lüvon ökonomischer und mit einem cke in der Vorsorund ökologischer geplanung vieler zusätzlichen Schutz Leistungsstärke Menschen. Die suchen, bieten bei Pfl egebedürferhöhte Rente wir optimale Löwird bereits ab sungen. Davon tigkeit.“ Pfl egestufe I ein kann jeder VerLeben lang gezahlt. Genau wie triebspartner profitieren. auf die Möglichkeit der Nachprü- Nicht nur im Jahr 2010!
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Regenerative Energien mit Zweitmarktpotenzial
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ie Deutsche Zweitmarkt AG, Makler und Handelshaus für geschlossene Fonds erwartet für das Jahr 2010 zunächst eine Stabilisierung des Marktes auf dem zuletzt wieder gestiegenen Niveau des vierten Quartals 2009. Mit Blick auf die Käuferstruktur des Vorjahres zeigt sich das verstärkte Engagement privater Käufer, deren Anteil sich von 12,4 Prozent im Vorjahr auf 32,11 Prozent in 2009 erhöhte. „Sachwerte sind in der Vermögensplanung der Anleger nach wie vor unterrepräsentiert. Viele Anleger haben jetzt die Vorteile des Zweitmarktes erkannt und investieren günstig in Fonds mit guten Zukunftsaussichten“, freut sich Björn Meschkat, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG. Geschlossene Immobilienfonds waren auch im Krisenjahr 2009 keinen großen Schwankungen
ausgesetzt. Die Kategorie Einkaufscenterfonds konnte bei den Kursen sogar noch zulegen. Bei den Büroimmobilienfonds wird sich in 2010 zeigen, inwieweit diese von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Bereits jetzt sind hier erhöhte Leerstände und ein sinkender Mietspiegel zu verzeichnen. „Eine erfreuliche Entwicklung hat der Zweitmarkthandel bei Solar- und Windparkfonds genommen“, sieht Meschkat einen positiven Trend, der sich im laufenden Jahr fortsetzen sollte. „Die Assetklasse der Regenerativen Energien birgt erhebliches Potenzial für den Zweitmarkt und eröffnet auch Privatanlegern gute Investitionsmöglichkeiten.“ „Gerade in der aktuellen Marktphase sollte aber jeder Investition zwingend eine selektive Beratung vorausgehen, um Risiken und Renditechancen einzelner Betei
KGAL setzt weiter auf Erneuerbare Energien für institutionelles Geschäft
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ie KGAL hat mit ihrem European Solar Power Fund, dem ersten länderübergreifenden, europäischen Photovoltaikfonds für instituti-
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onelle Investoren, einen großen Platzierungserfolg erzielt: In weniger als einem Jahr wurde das ambitionierte Platzierungsziel von EUR 200 Mio. Eigenkapital
erreicht. Aktuell sind unter planmäßiger Aufnahme von Fremdkapital bereits rund EUR 290 Mio. in Photovoltaikprojekte investiert. In 2010 wird voraussichtlich ein Gesamt-Investitionsvolumen von rund EUR 400 Mio. realisiert werden. „Wir freuen uns über diesen Erfolg in der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Unsere Anleger haben erkannt, dass ein professionell gemanagtes und diversifiziertes Photovoltaik-Portfolio ein höchst mögliches Maß an Sicherheit und Rendite bietet“, so Gert Waltenbauer, Mitglied der Geschäftsführung der KGAL.
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PI Unternehmensgruppe lanciert ersten Solarfonds
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as Emissionshaus PI Pro Investor GmbH & Co. KG geht im ersten Quartal 2010 mit seinem ersten Solarfonds an den Start. Das Fondskonzept basiert auf der Immobilienfondsserie, die von der PI Unternehmensgruppe für die ZBI AG entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurde. Mit der Idee, einen neuen, anlegerfreundlichen Immobilienfonds zu schaffen, der sich Unternehmensangaben zur Folge zum erfolgreichsten deutschen Immobilienprojekt entwickelt hat, konnte PI seine Kompetenz für geschlossene Fonds
unter Beweis stellen. Über 4.000 Anleger haben sich für dieses Konzept entschieden und insgesamt mehr als 330 Millionen Euro Eigenkapital investiert. Die fünf geschlossenen Immobilienfonds der Serie investierten zusam-
men rund eine Milliarde Euro. Allein die ersten beiden Fonds, die inzwischen bereits aufgelöst wurden, erwirtschafteten jährliche Erträge von über 10 Prozent für die Anleger, so der Initiator weiter.
Nordcapital plant ersten Solarfonds
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m vergangenen Jahr hat Nordcapital, das Hamburger Emissionshaus für geschlossene Fonds, 210 Mio. Euro Eigenkapital inklusive Agio für seine Fonds eingeworben. „Wir haben uns im vergangenen Jahr auf wenige Schwerpunktthemen konzentriert und eine sehr aktive, offene Informationspolitik gegenüber unseren Vertriebspartnern und Anlegern gestaltet“, sagt Reiner Seelheim, Geschäftsführer der Nordcapital-Gruppe. Das Emissi-
onshaus ist überzeugt, dass Sachwertinvestitionen in geschlossene Fonds vor dem Hintergrund des sich ändernden Anlegerverhaltens mittelfristig zulegen werden. Transport und Energie werden auch weiterhin Themen mit Zukunft sein. Schließlich gehört die Sicherung der weltweiten Energieversorgung zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Neben Investitionen in die Ölindustrie – mit Offshore- und Energieversorgungsfonds – baut
Nordcapital sein Engagement in erneuerbare Energien aus. Zusätzlich zum laufenden Waldfonds plant der Initiator, in Kürze seinen ersten Solarfonds auf den Markt zu bringen. Der in Deutschland gelegene Solarpark mit multikristallinen Solarzellen ist bereits im Jahr 2009 ans Netz gegangen. Nach erfolgreicher Platzierung des jüngsten Fonds Niederlande 10 sind weitere ausgesuchte Immobilieninvestments für 2010 in Planung.
Neue Adresse für die Entwicklung von Solarprojekten
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ie Hesse Newman Capital AG steigt in den Markt für Solarfonds ein. In Kooperation mit der AlpineEnergie Gruppe entwickelt das Hamburger Emissionshaus ab sofort eigene Solaranlagen-Projekte. Investitionsfokus sind Pho-
tovoltaik-Anlagen in Italien, Spanien und Deutschland. „Die Assetklasse Erneuerbare Energien gehört zu den stärksten Wachstumssegmenten im Bereich der geschlossenen Fonds.“, erklärt Marc Drießen, Vorstand der Hesse Newman Capital AG. 35
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Dexia:
Ausblick für die Rentenmärkte 2010 Und den Letzten beißen die Hunde
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och vor einem Jahr steckten Unternehmen und Finanzmärkte tief in der Krise. Seit 1930 hatte es keine so schwere Rezession mehr gegeben. Sämtliche Wachstumsindikatoren fielen auf historische Tiefstände. Nicht nur bei risikoreichen Assetklassen herrschte Chaos. Die Rezession erwies sich als so schwer und langwierig, dass Zentralbanken und Regierungen Unmengen an Liquidität in das System pumpten. Was ist heute, ein Jahr später, noch von dieser Krise zu spüren? Die Märkte sind wieder liquide, weltweit sind die Aktienkurse enorm gestiegen, und die meisten Länder haben die Rezession hinter sich gelassen. Wie ist es gelungen, in nur zwölf Monaten ein Armageddon zu verhindern? Was ist von der Krise übrig? Weder die Märkte noch die Volkswirtschaften haben sich aus eigener Kraft stabilisiert. In einem bis dahin einzigartigen Umfang mussten geld- und fiskalpolitische Instrumente eingesetzt werden. Und das Ergebnis? Ein gigantisches Liquiditätspolster und Defizite in Rekordhöhe. Mit diesem schweren Erbe werden wir uns 2010 auseinandersetzen müssen. Dazu werden die Zentralbanken allmählich die überschüssige Liquidität abbauen müssen, und die Regierungen haben keine andere Wahl, als ihre Konjunkturprogramme zu beenden. Die Frage in den nächsten Jahren lautet also nicht, ob es zu einem Ausstieg kommt, sondern wann. Denn während die Regierungen in der Krise sehr koordiniert vorgegangen sind, bleibt es jetzt jedem Land selbst überlassen, wann und wie es den Abbau der Programme gestaltet – und den Letzten beißen die Hunde. 36
Zu spät oder zu früh? Die Zentralbanken werden die Kreditbedingungen straffen müssen. Die Federal Reserve dürfte aber auch 2010 risikoreiche Assets aufkaufen. Die Liquidität wird also trotz liquiditätsverknappender Repogeschäfte hoch bleiben. Dementsprechend wird sich der Ausstieg wohl eher langsam gestalten und das Risiko steigender Inflationserwartungen mit sich bringen. Eine Zinserhöhung wird erst dann in Betracht kommen, wenn die Arbeitslosenquote nennenswert zurückgeht (was frühestens für Ende 2010 zu erwarten ist). Die US-Zinsstrukturkurve wird deshalb sehr steil bleiben. Im Euroraum wird alles ein wenig schneller gehen. Die EZB hat bereits angekündigt, bald keine einjährigen Kredite mehr zur Verfügung zu stellen; außerdem soll nicht mehr jede Bank unbegrenzt Kredite erhalten. Nach und nach dürfte die überschüssige Liquidität abgebaut werden, so dass der Eonia allmählich auf einen Zielwert von einem Prozent steigt. Diese Liquiditätsverknappung dürfte schließlich zu steigenden Zinsen im kürzeren Laufzeitenbereich führen. Die europäische Zinsstrukturkurve könnte flacher werden. Die unerträgliche Leichtigkeit des Schuldenmachens Alle Länder mussten Schulden machen, um die Rezession erfolgreich zu bekämpfen. Einige, wie Italien und Belgien, waren schon vor der Rezession hoch verschuldet, andere wiederum, wie Irland und Spanien, geradezu mustergültig sparsam. Am Ende gab es
jedoch überall Haushaltsdefizite in bis dahin einzigartiger Höhe. 2010 werden die Regierungen ihre Ausgaben einschränken müssen, ohne dabei die Erholung im Keim zu ersticken. Dieses Risiko müssen die Marktteilnehmer in den Kursen berücksichtigen. Griechenland ist einer der besonders schlimmen Fälle im Euroraum, bietet aber aufgrund seiner günstigen Bewertung 2010 interessante Anlagechancen. In anderen Ländern spiegeln die Anleihen das Länderrisiko hingegen noch nicht angemessen wider, beispielsweise in Spanien.
Entkopplungswette 2010 werden einige Regierungen und Zentralbanken ihre Geld- und Fiskalpolitik zu früh straffen. Andere werden zu spät dran sein. Diese Entkopplung bietet Anlagechancen. Falls die Fed spät reagiert, könnte sich dies als gut für amerikanische inflationsindexierte Anleihen erweisen. Und sollte die EZB vorpreschen, könnte dies die Verflachung der Zinsstrukturkurve begünstigen. Beim Management von Staatsanleihen wird es auch auf die relativen Bewertungen ankommen. So sind beispielsweise EmergingMarket-Anleihen gestärkt aus der
INVESTMENT | Wer plant was?
Krise hervorgegangen, während US-Staatsanleihen stärker unter Druck stehen. Nicht alle Länder werden am Ende Gewinner sein, und 2010 wird sich herausstellen, wo in der Vergangenheit politische Fehlentscheidungen getroffen wurden. Währungsausblick 2010 US-Dollar Ende 2009 ist der US-Dollar innerhalb weniger Wochen von fast 1,52 USD auf 1,42 USD je Euro gestiegen. Die wichtigsten Gründe waren die Auflösung von Shortpositionen und die gestiegene Risikoaversion nach der Herabstufung des griechischen Länderratings. Es ist davon auszugehen, dass der Dollar in den ersten Monaten dieses Jahres wieder auf 1,52 USD je Euro fällt, da die derzeitige Vorwegnahme von Zinserhöhungen übertrieben ausgefallen ist. Die Federal Reserve wird die Zinsen wahrscheinlich frühestens im 4. Quartal 2010 anheben – und den Zinserhöhungszyklus sehr langsam und vorsichtig einleiten. Unserer Ansicht nach wird der Dollar im 1. Quartal einen Teil seiner Gewinne in den letzten Wochen des Jahres 2009 wieder abgeben. Wenn aber Anfang des 2. Quartals die US-Konjunktur stärker anzieht, dürfte die amerikanische Währung von den Wachstumsunterschieden zwischen den USA und Europa profi tieren – vorausgesetzt, dass sich die Erwartungen zum privaten Verbrauch, den Unternehmensinvestitionen und zum Lagerzyklus bessern. Hinzu kommt, dass der Euro im Vergleich zu den Währungen der Euroraum-Handelspartner derzeit überbewertet ist – sowohl gemessen an der Kaufkraftparität als auch gemessen an den gewichteten Währungsindizes. Der Dollar dürfte deshalb auf etwa 1,40 USD je Euro steigen. Yen schwächer, norwegische Kro-
ne und polnischer Zloty stärker. Über weite Strecken Jahres waren 100 japanische Yen mehr wert als ein USD. Er profitierte davon, dass der Greenback die wichtigste Finanzierungswährung ist. 2010 dürfte die Unterstützungslinie aber durchbrochen werden. Da mehr und mehr mit einer Straffung der amerikanischen Geldpolitik gerechnet wird, wird der Yen den Dollar allmählich als beliebteste Finanzierungswährung ablösen, zumal die Defl ations- und Wachstumsaussichten für Japan in diesem und im kommenden Jahr noch Raum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik lassen. Japans Export mag zwar vom Wachstum des übrigen Asiens profitieren, doch dürfte das nicht ausreichen, um einen Ausgleich für die schwache Inlandsnachfrage und den Abbau der überschüssigen Lagerbestände zu schaffen. Japan hat strukturelle Probleme, darunter eine hartnäckige Deflation und eine alternde Bevölkerung. Wir gehen davon aus, dass der Yen die 100Yen/Euro-Marke 2 010 nach oben durchbricht.
gut im Griff, und das Leistungsbilanzdefizit verringert sich. Der weltweite Abschwung hat das polnische Wachstum zwar schwer getroffen, doch ist die Wirtschaft nicht in die Rezession abgeglitten. Zu verdanken ist dies der Tatsache, dass Polen nicht vom Export abhängig ist. In den letzten Monaten signalisierten die Erholungsindikatoren nur Gutes, und die polnische Zentralbank wird ihren Leitzins (der zurzeit bei 3,60 Prozent liegt) 2010 anheben, um die Inflation in die Zielspanne zurückzuführen. Wir erwarten einen Anstieg des polnischen Zloty auf 3,60 PLN je Euro bis Ende 2010.
Die norwegische Krone hat dagegen sehr unter der Finanzkrise gelitten, und zwar trotz der stabilen Fundamentaldaten des Landes. Die Wachstumsaussichten für 2010 sind gut: Als einzigem Industrieland ist es Norwegen gelungen, seine Arbeitslosenquote in der Rezession sehr niedrig zu halten, was den privaten Verbrauch maßgeblich stützen wird. Hinzu kommen ein Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von 15 Prozent und ein enormer Haushaltsüberschuss von 9 Prozent des BIP. Nach unseren Bewertungsmodellen kehrt die norwegische Krone auf einen Wert von 7,80 NOK je Euro zurück.
Wie attraktiv werden die Unternehmensanleiherenditen 2010 sein? Mit einem Ertrag von15 Prozent haben Unternehmensanleihen mit Investmentqualität 2009 gehalten, was sie versprochen haben. Während der Rallye seit Mitte März ist der Spread gegenüber Staatsanleihen von 5,5 Prozent auf unter 2 Prozent zurückgegangen. Die Liquiditätsprämie, die seit September 2008 in den Spreads enthalten war, ist vollständig verschwunden. Für 2010 sind zwar nicht so hohe Erträge zu erwarten wie im letzten Jahr, doch ist mit einem weiteren Rückgang der Risikoprämie um 75 Basispunkte zu rechnen, da sich die Fundmentaldaten der Unternehmen kontinuierlich verbessern.
In Osteuropa bleibt der polnische Zloty unser Favorit für das Jahr 2010. Polen hat seine Währung
Unternehmensanleihen 2010
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Die Frühindikatoren signalisieren einen Anstieg der Industrieproduktion, von dem die Gewinne von Unternehmen außerhalb der Finanzbranche profitieren werden. Nach einer ersten Phase mit drastischen Kostensenkungen Ende 2009 und einer Verbesserung der Kapitaldecke wird die Konjunkturerholung jetzt für steigende Umsätze, höhere Betriebsergebnisse und damit auch für Gewinnsteigerungen sorgen. Gleichzeitig bleibt die Verschuldung niedrig, während sich die Liquiditätssituation der Unternehmen erheblich gebessert hat. Alles in allem steigt die Kreditwürdigkeit von Industrieunternehmen, und die Ausfallquoten gehen auf ihren langfristigen Durchschnitt zurück. Die Banken werden nach einem Jahr Intensivbehandlung auf die normale Krankenstation verlegt. Einige Maßnahmen (Liquiditätsprogramme und staatliche Garantien) werden dieses Jahr auslaufen, so dass die Finanzinstitute wieder auf traditionelle Finanzierungsquellen zurückgreifen müssen. Obgleich die Ausfallquoten der noch ausstehenden Kredite in der ersten Jahreshälfte ihren Höhepunkt erreicht haben dürften, erwarten wir keinen übermäßigen Anstieg der Bankgewinne. Grund dafür ist das neue Regelwerk, das bis 2012 fertiggestellt sein soll (Basel III). Die neuen Vorschriften werden die Rentabilität von Banken belasten. Denn sie fordern eine weitere Reduzierung von Kredit38
hebeln (Deleveraging), die Verbesserung der Kapitalausstattung und strengere Liquiditätsregeln. Dennoch sind sämtliche Maßnahmen, die zu einer größeren Stabilität von Banken führen, de facto gute Nachrichten für Anleihegläubiger. Da wir am Anfang einer gute Phase für Anleihen stehen und sich die Spreads weiter verengen dürften, übergewichtet Dexia Asset Management nach wie vor sowohl Finanz- als auch Industrieanleihen. Angesichts der sich verbessernden Fundamentaldaten sind Anleihen derzeit attraktiv bewertet. Die implizite 5-JahresAusfallquote liegt bei 7 Prozent (gegenüber einem langfristigen Durchschnitt von 1,7 Prozent). In der aktuellen Rendite von 3,9 Prozent ist ein erheblicher Zinsaufschlag enthalten, den es auszunutzen gilt, insbesondere da der Spread (von derzeit 165 Basispunkten) mit 42 Prozent noch immer einen großen Teil dieser Gesamtrendite ausmacht. Wenn sich die Spreads in diesem Jahr verengen und die Zinsen leicht steigen, wovon auszugehen ist, dürfte man mit Unternehmensanleihen Erträge von 4,5 bis 5
Prozent erzielen können. Das technische Umfeld ist für Unternehmensanleihen günstiger als für Staatsanleihen. Da die Unternehmen immer noch Schulden abbauen, werden wesentlich weniger Unternehmensanleihen angeboten als Staatsanleihen. Außerdem dürfte die langfristig hohe Nachfrage für einen Rück-
Die Wahrscheinlichkeit, das diese Prognose eintreffen ist relativ hoch: •
Das größte Risiko wäre eine W-förmige Rezession (Double Dip), die die Unternehmensgewinne wieder auf Talfahrt schicken würde. Dies halten wir allerdings nicht für das wahrscheinlichste Szenario.
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In den letzten 35 Jahren haben sich die Unternehmensanleihespreads in den zwölf Monaten nach einer ersten Erhöhung der US-Zinsen nicht ausgeweitet. Eine Anhebung der Zinsen erwarten wir nicht vor dem 3. Quartal 2010.
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Die Neuemissionen von Finanz- und Industrieunternehmen dürften keine dauerhaften Spreadsausweitungen zur Folge haben. Das erwartete große Angebot dürfte aus Papieren mit sehr langen Laufzeiten bestehen, so dass das Nettoemissionsvolumen leicht aber niedriger als gang positiv, der Risikoprämien sorgen. 2009 ausfallen dürfte. Im Rahmen unserer Strategie für das Jahr 2010 nutzen wir die großen Zinsvorteile und übergewichten Unternehmensanleihen, um vom Rückgang der Risikoprämie zu profitieren. Innerhalb der Assetklasse bevorzugen wir Finanzwerte, die unter Berücksichtung der Risiken sehr attraktive Renditen bieten. Das gilt insbesondere für nachrangige Papiere, für deren Risiko man mit recht hohen Prämien entschädigt wird und die von dem neuen Regelwerk profitieren dürften. Bei Industrieanleihen geben wir konjunktursensitiven Emittenten den Vorzug, weil sie ein hohes Beta haben.
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Studie:
Zertifikateanbieter zeigen weiterhin Schwächen bei Service und Transparenz 390.000 Zertifikate sind aktuell auf dem deutschen Markt erhältlich
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iele Zertifikateanbieter haben selbst in der Krise wenig dazugelernt. Sie schwächeln immer noch deutlich in puncto Service und Transparenz. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt das aktuelle Emittentenranking von Steria Mummert Consulting. Die Kunden scheint dies nicht nachhaltig zu stören: Sie kaufen bereits seit Frühjahr vergangenen Jahres vermehrt Zertifikate, obwohl sie infolge der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers schmerzlich erfahren mussten haben, dass selbst vermeintlich sichere Papiere zum Totalverlust führen können. So lagen bereits im September 2009 wieder strukturierte Wertpapiere im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro in den Depots deutscher Investoren. Und für 2010 erwarten knapp neun von zehn Anbietern weiter steigende Absatzzahlen.
geeignete Produkt zu finden, ist der Anleger auf umfangreiche, verständliche und transparente Informationen seitens der Anbieter angewiesen. Das Emittentenranking von Steria Mummert Consulting zeigt, dass viele Emittenten im Vergleich zum Vorjahr zwar an Service und Transparenz gearbeitet haben, hier jedoch nach wie vor große Defizite aufweisen. So blieben die Tester bei telefonischen Anrufen beispielsweise in der Warteschleife hängen oder wurden in dürren Worten auf die Websites verwiesen. Ein Anbieter verweigerte ihnen sogar Informationen per E-Mail. „Es ist erstaunlich, wie wenig serviceorientiert einige Emittenten sind. Da geht es um beträchtliche Investments und die Anleger werden teilweise geradezu abserviert“, stellt Dr. Stefan Naumann, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting und Leiter der Studie, fest. Dass es auch besser laufen kann, zeigt Goldman Sachs. Zum dritten Mal in Folge steht das Institut im Ranking ganz oben auf dem Siegertreppchen. Insbesondere beim Internetauftritt aber haben sich die Anbieter spürbar um Verbesserungen bemüht. Die transparente Produktdarstellung hat hier bei fast allen Emittenten inzwischen einen hohen Anspruch, lautet das Fazit der Tester.
390.000 Zertifi kate sind aktuell auf dem deutschen Markt erhältlich, fast genauso viele wie vor der Finanzkrise. Um hier den Durchblick zu behalten und das
Enormen Verbesserungsbedarf in puncto Transparenz gibt es allerdings noch bei der Bezeichnung der Papiere. So sind die Anleger
weiterhin zu einer intensiven Recherche gezwungen, um identische Produkte der verschiedenen Emittenten erkennen und vergleichen zu können. „Häufig existieren mehrere Begriffe für dieselbe Konstruktion. Eine einheitliche Bezeichnung der Papiere ist daher aus Anlegersicht absolut wünschenswert“, fordert Naumann.
Hintergrundinformationen Insgesamt 32 Zertifikateanbieter wurden im aktuellen Ranking unter die Lupe genommen. Sie decken rund 95 Prozent des Marktes ab. Drei Monate lang wurden dabei Service und Transparenz mit E-Mails, Telefonanrufen sowie einer gründlichen Untersuchung des Internetauftritts der Emittenten getestet. Für guten Service gab es 40 Punkte, für Transparenz im Internet und in der Produktdokumentation 60 Punkte. 39
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Marktausblick 2010:
Union Investment erwartet Übergang zu selbsttragendem Wirtschaftsaufschwung
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ie Chancen für den Übergang zu selbsttragendem Wirtschaftswachstum im Jahr 2010 sind hoch. „Die weiter wirkenden Konjunkturprogramme sowie die lockere Geldpolitik der Notenbanken liefern ausreichend Impulse für die Weltwirtschaft und schaffen so die Voraussetzung für eine fortgesetzte Konjunkturerholung“, begründet Jens Wilhelm, für das Portfoliomanagement zuständiges Vorstandsmitglied von Union Investment, seine positive Einschätzung. Im nächsten Jahr komme es darauf an, dass die Volkswirtschaften wieder aus sich selbst heraus zu wachsen beginnen, also ohne die gewaltige Unterstützung durch Staaten und Notenbanken. Wichtige Rahmenbedingungen für die Fortsetzung des Aufschwungs sind nach Einschätzung von Union Investment gegeben: Große Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien haben schnell wieder auf ihren Wachstumskurs zurückgefunden und können so ihren Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung weiter steigern. Zudem haben viele Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht, die Kosten gesenkt und durch Restrukturierungmaßnahmen ihre Profi tabilität erhöht. Rückenwind kommt auch von den Kapitalmärkten: Der seit Mitte März 2009 zu beobachtende Anstieg der Vermögenspreise trägt dazu bei, das in der Krise verloren gegangene Vertrauen langsam wieder herzustellen. „Nach überstandener Finanzkrise sollten Anleger im Jahr 2010 wieder den Blick auf die Chancen an den Kapitalmärkten 40
richten“, so Wilhelm. Bei anhaltend niedrigen Zinsen sei es notwendig, gezielt Chancen auch in risikoreicheren Anlageklassen zu nutzen. Mehr Kreditvergabe und Wende am Arbeitsmarkt sind Bedingung „Ein selbsttragender Konjunkturaufschwung ist jedoch kein Selbstläufer“, erklärt Wilhelm. Als Voraussetzung dafür muss die Kreditvergabe der Banken anspringen, damit Unternehmen wieder stärker investieren und private Haushalte mehr konsumieren können. Eine weitere Voraussetzung ist die Trendwende am Arbeitsmarkt. Dies gilt besonders für die USA, wo der Anstieg der Arbeitslosigkeit außergewöhnlich stark ausfiel. Nur wenn die Beschäftigung wieder zunimmt, besteht die Chance auf steigende Einkommen und damit einen höheren privaten Verbrauch sowie geringere Kreditausfälle. Für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung sieht Wilhelm als dritte Voraussetzung weiter ansteigende Unternehmensgewinne. Dazu müssten nun die Umsätze anziehen, da der Spielraum über Kostensenkungen weitgehend ausgeschöpft sei. „Steigende Umsätze bei niedrigen Kosten bieten die Chance auf überproportionales Gewinnwachstum“, so das Vorstandsmitglied. Entscheidend ist die Geldpolitik Auf dem Weg zu selbsttragendem Wirtschaftswachstum spielt die Geldpolitik eine entscheidende
Rolle. „Die Gefahr ist, dass die Leitzinsen zu früh und zu schnell angehoben werden und damit den Wirtschaftsaufschwung bremsen“, so Wilhelms Einschätzung. Angesichts der derzeit noch niedrigen Inflation sieht er keine unmittelbare Notwendigkeit für einen überstürzten Kurswechsel der Notenbanken. Vor Mitte 2010 sei weder von der US-Notenbank noch von der Europäischen Zentralbank eine Erhöhung der Leitzinsen zu erwarten. Wenn im zweiten Halbjahr 2010 die geldpolitischen Zügel langsam angezogen werden und die zusätzlichen staatlichen Ausgaben aus den Konjunkturprogrammen an Wirkung verlieren, rechnet Union Investment mit erschwerten Bedingungen an den Kapitalmärkten. In allen Anlageklassen kann es dann zu Kurskorrekturen kommen. Zudem ist mit erhöhter Volatilität zu rechnen und die Anlagefavoriten werden häufiger wechseln. Unternehmensgewinne sind die Treiber am Aktienmarkt An den Aktienmärkten sollte die Aufwärtsbewegung zunächst weitergehen, wenn auch in geringerem Tempo als in den letzten Monaten. Nachdem Kursgewinne im Jahr 2009 maßgeblich aus der Korrektur der sehr günstigen Bewertungen resultierten, wird im kommenden Jahr die Gewinnentwicklung der Unternehmen zum wichtigsten Markttreiber. Union Investment erwartet für das kommende Jahr ein deutlich zweistelliges Gewinnwachstum. Der Aktienmarkt bleibt somit
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weiterhin gut unterstützt. Zu den Favoriten zählt Wilhelm Aktien aus den Emerging Markets und Dividendentitel: „Hohe Dividendenrenditen machen Aktien auch im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen zusätzlich attraktiv.“ Vor allem für langfristig orientierte Anleger überwiegen Chancen. „In den vergangenen 40 Jahren gab es trotz Krise nur 12 von 358 Fällen, in denen Aktien nach zehn Jahren vorübergehend ein negatives Ergebnis verbuchten. Dafür lag der Durchschnittsertrag bei zehn Prozent“, resümiert Wilhelm.
Zinsen, geringe Inflation und mäßiges Wirtschaftswachstum sind gute Voraussetzungen für Renten-anlagen.“ Eine Zehnjahresrendite von 3,5 Prozent bei einer Inflationsrate von knapp über null Prozent entspreche einer Realverzinsung von über drei Prozent und sei vor allem im Vergleich zum Geldmarkt attraktiv. Zu Vorsicht rät Wilhelm erst in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Notenbanken mit Zinsanhebungen beginnen und damit die Gefahr steigender Renditen und fallender Anleihekurse besteht. Timing-Aspekte spielen hier eine entscheidende Rolle. Rohstoffe als Beimischung für jedes Depot
Hohe Realrendite macht Renteninvestments attraktiv Nach hohen Kurszuwächsen im Jahr 2009 neigt sich die Euphorie bei Neuemissionen im Bereich der Unternehmensanleihen oder Schwellenländerbonds langsam dem Ende zu. Bonitätsstarke Emittenten dürften jedoch weiterhin keine Probleme haben, sich über Anleihen zu refinanzieren. Bei Unternehmen mit geringerer Kreditwürdigkeit werden dagegen die Ausfallrisiken wieder stärker Beachtung finden, was insbesondere für den Finanzsektor gilt. „Wie bei den Aktien wird auch bei Unternehmensanleihen die Einzeltitelselektion wieder mehr im Vordergrund stehen“, so Wilhelm. Eine breite Diversifi kation in der Rentenanlage sei daher unverzichtbar. Das Umfeld für Staatsanleihen beurteilt Wilhelm weiterhin positiv: „Auf niedrigem Niveau verankerte
Obwohl die Rohstoffnachfrage angesichts der gering ausgelasteten Unternehmenskapazitäten nur geringfügig gestiegen ist, waren auch in dieser Anlageklasse in den letzten Monaten deutliche Preisanstiege zu beobachten. „Nach Anlage suchende Liquidität machte auch vor Rohstoffen nicht Halt“, erklärt Wilhelm diese Entwicklung. Hinzu komme, dass Rohstoffe als gute Versicherung gegen den längerfristig befürchteten Inflationsanstieg und die Dollarschwäche angesehen würden. Aufgrund gut gefüllter Rohstofflager und einer eher moderat steigenden Nachfrage dürfte der Spielraum für weiteren Preisanstieg bei Rohstoffen kurzfristig begrenzt sein. Langfristig werde jedoch angesichts der steigenden Nachfrage aus den Emerging Markets die Rohstoffknappheit wieder zu einem zentralen Thema. Immobilienmärkte mit gemischtem Ausblick Der Prognose für die konjunkturelle Entwicklung vieler Volkswirt-schaften hat sich in den zurückliegenden Monaten zwar
deutlich verbessert, für die meisten Büro-Vermietungsmärkte ist kurzfristig jedoch keine Erholung in Sicht. „Der Ausblick für die europäischen Büromärkte ist nach wie vor eingetrübt. Aufgrund der schwächeren Flächennachfrage werden die Spitzenmieten auch 2010 auf fast allen Märkten weiter nachgeben“, sagt Dr. Wolfgang Mansfeld, Mitglied des Vorstands von Union Investment und zuständig für das Geschäftsfeld Immobilien. Ein etwas positiveres Bild zeichnet sich dagegen auf dem Vermietungsmarkt für den Einzelhandel ab. „Für die 1A-Lagen der großen deutschen Einzelhandelsstandorte lässt sich eine hohe Stabilität bei den Mieten und der Flächennachfrage feststellen, weshalb sich die Mieten in diesem Segment voraussichtlich robust entwickeln werden“, erklärt Mansfeld. Insgesamt werden die Mieten auf ausgewählten europäischen Einzelhandelsmärkten auch 2010 stabil bleiben. „Wir haben deshalb den Anteil an Einzelhandelsflächen in unseren Fonds ausgebaut“, so Mansfeld. Generell rät Mansfeld Anlegern dazu, bei der Investition in einen Offenen Immobilienfonds auf Qualität zu achten. „Es werden sich zukünftig diejenigen Offenen Immobilienfonds überdurchschnittlich gut entwickeln, die in langfristig vermietete Objekte mit stabilen Cashflows investiert sind und sich in den überhitzten Märkten mit Käufen zurückgehalten haben“, führt Mansfeld aus. Anleger sollten zudem verstärkt auf Fondsanbietern setzen, die bereits lange am Markt etabliert sind und die über ein gut ausgebautes Vertriebsnetz verfügen. „Die aktuell wieder aufkommenden Probleme einiger Anbieter, die ihre Immobilienfonds erneut schließen oder noch immer geschlossen halten müssen, gelten nicht für die großen Fondshäuser“, resümiert Mansfeld. 41
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Zentraleuropa – ein lohnendes Investment? Eine zunehmende Staatsverschuldung sowie eine schwache Außen- und Binnennachfrage belasteten im letzten Jahr die zentraleuropäische Region. Auswirkungen infolge des immensen Haushaltdefizits in Griechenland auf Zentraleuropa lassen Zweifel an dieser Anlageregion aufkommen. Warum sich ein Investment gerade jetzt lohnt und welchen Schwerpunkt Anleger setzen sollten, um die starken Währungsabwertungen und die rückläufigen Renditen zu nutzen, beantwortet Steven Gardyn, Anleihenfondsmanager für Zentraleuropa von KBC Asset Management Luxemburg.
Interview mit Steven Gardyn, KBC Bank Deutschland AG
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In 2009 war das Gesamtergebnis der Staatsanleihen in Tschechien, Polen und Ungarn besser als in der Eurozone. Warum sollten Anleger auch in Zukunft auf die zentraleuropäische Region setzen?
in 2010. Für Unternehmensanleihen (Investmentgrade) wird lediglich die Hälfte erwartet.
Steven Gardyn: Zentraleuropa ist auch in 2010 unser bevorzugter Anleihenmarkt! Diese Region ist wirtschaftlich stabil. Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei weisen gesunde Fundamentaldaten auf. Das Aufholpotential der tschechischen Krone, des polnischen Zlotys und der ungarischen Forint ist hoch. Weitere Währungsaufwertungen gegenüber dem Euro sind zu erwarten. Darüber hinaus sind die relativen Spreads zentraleuropäischer Staatsanleihen gegenüber der Eurozone attraktiv. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen in Tschechien, Polen und Ungarn sinken werden. Staatsanleihen dieser Länder profitieren davon und entwickeln sich gegenüber der Eurozone besser. Insgesamt erwarten wir für zentraleuropäische Staatsanleihen einen Gesamtertrag von über 10 Prozent
Steven Gardyn: Wir bevorzugen Polen, Ungarn und die Türkei in unserem zentraleuropäischen Anleihenportfolio. Insbesondere polnische Anleihen weisen attraktive Renditen auf. Die Sorgen über die Höhe des Haushaltdefizits sind übertrieben. Der polnische Zloty wertete innerhalb der zentraleuropäischen Region am stärksten ab und hat somit das höchste Aufholpotential. Hier bevorzugen wir lange Restlaufzeiten. Ungarische Anleihen werden von stagnierenden bzw. leicht rückläufigen Zinsen, dem schwachen Wirtschaftsumfeld und von einer fortgesetzten Haushaltskonsolodierung profitieren. Zwar wurde das Haushaltsdefizit reduziert, jedoch wird dies vom aktuellen Zinsniveau noch nicht widergespiegelt. Die anstehenden Parlamentswahlen im Frühjahr sollten für weiteren Aufschwung sorgen. In der Türkei
Auf welche Länder legen Sie ihren Schwerpunkt? Und warum?
hat sich der Rentenmarkt durch die massive monetäre Expansionspolitik stabil gehalten. Darüber hinaus ist das Finanzsystem relativ immun und profitiert vom Angebot des internationalen Währungsfonds für die Türkei. Wird der weitere Verlauf Griechenlands Einfluss auf die Renditen in der zentraleuropäischen Region nehmen? Steven Gardyn: Sollte die Situation in Griechenland weiter eskalieren, wird dies Einfluss auf die Risikobereitschaft der Anleger nehmen. Erhöhte Volatilität wird sich dann an den Aktienmärkten breit machen. Das Wirtschaftswachstum in Zentraleuropa wird davon unbeeinflusst bleiben. Kurzfristig ist mit höheren Renditen und weiteren Währungsabwertungen zu rechnen. Wir empfehlen Anlegern diesen kurzfristigen Effekt von niedrigeren Anleihenpreisen als Kaufzeitpunkt zu nutzen, um in Zentraleuropa zu investieren. Die Situation in Seite 2 von 3 Griechenland ist schwierig und das Land benötigt eine verstärkte Haushaltsdisziplin. Es besteht nach unserer
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Auffassung jedoch kein Risiko, dass Griechenland aus der Europäischen Währungsunion austritt. Wird die Binnenkonjunktur in 2010 durch höhere Staatsverschuldungen in Zentraleuropa zusätzlich gebremst? Steven Gardyn: Nein. Sicherlich wird das Ausbleiben von massiven staatlichen Hilfen den Druck auf das Wirtschaftswachstum erhöhen sowie die Arbeitsmarktdaten und somit die Einkommen der privaten Haushalte belasten. Im Vergleich zu anderen kontinentaleuropäischen Staaten ist die Staatsverschuldung in Zentraleuropa gering. Maßgeblich für das wirtschaftliche Wachstum wird weiterhin die Exportnachfrage aus der Eurozone sein. In Polen hält sich das Leistungsbilanzdefizit in Grenzen. Umfangreiche EU-Fördergelder für den Ausbau der Infrastruktur sowie neue Projekte im Rahmen
der Fußballeuropameisterschaft 2012 werden unter anderem für Wirtschaftswachstum sorgen. In der Türkei erwarten wir eine leichte Verbesserung des Leistungsbilanzdefizits. Zudem drücken die schwachen Währungen, wie z.B. in Ungarn, auf die massiven Staatsverschuldungen in Euro, so dass eine Aufwertung der lokalen Währungen angestrebt wird. Wie erfolgreich werden aus Ihrer Sicht die Investments in der Türkei sein? Steven Gardyn: Strukturelle Reformen und eine disziplinierte Geldpolitik sorgen für gute Aussichten! Und die Konsumnachfrage ist auf einem stabilen Fundament gebaut. Früher war die Wirtschaft abhängig von den Entwicklungen in der Textilindustrie und in der Landwirtschaft. Zukünftig entscheidet die Nachfrage in der Automobilbranche sowie bei den langlebigen
Gebrauchsgütern, wie etwa nach Unterhaltungselektronik, Möbel oder Büroware über die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem ist die Türkei im hohen Maße von Rohstoffimporten abhängig. Höhere Rohstoffpreise werden die Preisdynamik ankurbeln. Attraktive Investmentchancen ergeben sich für den mittel- bis langfristig orientierten Anleger durch ein verbessertes Risikoumfeld und durch eine Aufwertung der türkischen Lira. Für die Türkei erwarten wir, dass sich die Aktienmärkte besser als andere europäische Aktienmärkte entwickeln werden. Bei den lokalen Staatsanleihen sind die Renditen zwar dramatisch zurück gegangen, jedoch werden Anleger in 2010 von der überdurchschnittlichen Entwicklung der türkischen Lira deutlich profitieren. Allerdings sollte auf bewährte Investments mit aktivem Risikomanagement gesetzt werden, um die regionalen Konvergenzvorteile richtig zu nutzen.
Über KBC Asset Management (KBC AM) KBC AM zählt zu den führenden Vermögensverwaltern in Europa und betreut ein Anlagevolumen von 158,1 Mrd. EUR (Stand Q4/2009). Der Spezialist für Anleihen und nachhaltige Aktieninvestments ist eine 100% Tochter der belgischen KBC Groep NV mit Hauptsitz in Brüssel, die weltweit mit ihren über 56.700 Mitarbeitern in den wichtigsten Finanzzentren vertreten ist. Mehr als 60 Jahre Erfahrung im Portfoliomanagement versetzen KBC AM in die Lage, Markttrends zu antizipieren. Getreu dem Leitmotiv „Innovative Portfolio-Bausteine“ stellt die Gesellschaft immer wieder ihre Marktnähe und Kundenorientierung unter Beweis. Eine der Kernkompetenzen liegt im Anleihenbereich. KBC AM ist eines der bedeutendsten Bondhäuser Europas und verfügt über ein eigenes Kompetenzzentrum
in Luxemburg. Frühzeitig werden neue Investmentthemen analysiert und in attraktive Fondsprodukte umgesetzt. Bereits 1989 wurde eine internationale Anleihenstrategie mit aktivem Risikomanagement sowohl für reife als auch aufstrebende Märkte eingeführt und 1999 der erste Fonds für inflationsgeschützte Anleihen aufgelegt. Auch bei dem zweiten Schwerpunkt, den nachhaltigen Investments, hat KBC AM stets die Rolle des Pioniers inne gehabt. Bereits seit 1992 nehmen Aktienanlagen mit Nachhaltigkeitskriterien eine besondere Stellung ein. Dabei erfolgt eine disziplinierte Fokussierung auf die Spezialthemen Wasser(-kreislauf), Alternative Energien, Klimawandel und Energieeffizienz. Zusätzlich verfügt KBC AM seither über ein hauseigenes Analystenteam sowie ein unabhängiges Expertengremium,
die alle Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit bewerten. Bei KBC AM beläuft sich das betreute Anlagevermögen bei Nachhaltigkeits-Fonds auf über 6 Mrd. Euro. Im Bereich der Investmentfonds mit Kapitalschutz besitzt KBC AM einen Track Record von über 15 Jahren. In dieser Fondskategorie betreut die Gesellschaft europaweit ein Volumen von fast 23 Mrd. Euro und zählt damit zu den weltweit führenden Anbietern. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Fonds zu Spezialthemen aus dem Aktienbereich, wie z. B. Aktienrückkauf-Programmen, die seit 1998 von KBC AM aufgelegt werden. Die besondere Expertise und der langjährige Erfolg der Gesellschaft zeigt sich zusätzlich in den Auszeichnungen, die das Unternehmen regelmäßig – auch für seine Produkte – verliehen bekommt. 43
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Schwellenländeranleihen in lokaler Währung: Eine interessante Erweiterung des Anlagespektrums Beitrag von Dr. Walter Schepers, Leiter Produkt Marketing bei WestLB Mellon Asset Management (WMAM) WMAM ist ein 50/50 Joint Venture von WestLB AG und BNY Mellon. Zur BNY Mellon Asset Management Gruppe gehört auch die Standish Mellon Asset Management Company LLC (Standish), Boston. Diese auf das Management von Rentenfonds spezialisierte Gesellschaft, verfügt über langjährige Erfahrung im Management von Emerging Markets Bond-Fonds.
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nleihen von Schwellenländern (Emerging Markets Bonds) haben schon seit einigen Jahren Interesse bei den Anlegern gefunden. Bislang standen dabei Titel im Vordergrund, die in US-Dollar (gelegentlich auch EURO) denominiert sind. Ihre Attraktivität gewinnen sie aus einer Rendite, die über der von US-Staatsanleihen (oder Bundesanleihen) liegt. In den letzten Jahren hat sich allerdings ein Markt für Anleihen entwickelt, die auf die Heimatwährung des Emittenten lauten. Das entsprechende Marktvolumen hat sich in den vergangenen fünf Jahren vervierfacht und sein USD-basiertes Pendant mit deutlichem Abstand hinter sich gelassen – gemessen an repräsentativen Indizes von JP Morgan (siehe die Abbildung). Die Entwicklung dieses neuen Marktsegments reflektiert nicht zuletzt die spürbar verbesserte Verfassung vieler Schwellenländer. Im Wesentlichen wird dieser Markt nämlich von lokalen Investoren getragen. Er konnte sich nur entwickeln, weil diese Anleger (z.B. Pensionsfonds) inzwischen Vertrauen in die Geldund Finanzpolitik ihrer Länder gewonnen haben. Inflationsraten im oberen zweistelligen Bereich, wie noch in den neunziger Jah44
ren in Lateinamerika zu registrieren, gehören der Vergangenheit an. Ein Engagement in längerfristigen Anleihen ist damit kein unkalkulierbares Risiko mehr. So hat sich auch die Durchschnittsrendite dieses Marktes in den vergangenen Jahren durchweg im einstelligen Bereich entwickelt - mit Ausnahme der Turbulenzen direkt nach dem Lehman-Kollaps. Beachtliche Ergebnisse bei der Bekämpfung der Inflation sind nur ein Teil der Erfolgsstory der Emerging Markets. Beeindruckend ist auch ihre höhere Wachstumsdynamik. Zwar ist auch an ihnen die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht spurlos vorübergegangen. In vielen Fällen schlug sie sich aber nur in niedrigeren, aber noch positiven Wachstumsraten nieder und die Erholung scheint kräftiger auszufallen als in den etablierten Industrieländern. Viele Faktoren spielen hier zusammen, von den Nachfrageimpulsen von Infrastrukturinvestitionen und ihren mittelfristig positiven Folgen bis zur Entstehung einer Mittelschicht und demographischen Aspekten. In der aktuellen Situation spielt aber eine besondere Rolle, dass im Großen und Ganzen der Finanzsektor der Schwellenländer nicht so stark in Mitleidenschaft
gezogen wurde wie der der etablierten Industriestaaten und das sich insgesamt die Verschuldung des Privatsektors auf unproblematischen Niveaus bewegt. Während der private Konsum zumindest in einigen etablierten Volkswirtschaften (namentlich den USA) durch Verschuldungsabbau bzw. höhere Ersparnis gedämpft wird, gibt es die Notwendigkeit des „Deleveraging“ in den Schwellenländern so nicht. Die positive Entwicklung hat sich auch in verbesserten Ratings niedergeschlagen. Manch einer wird Auch andere Indikatoren zeigen, dass Schwellenländer sich heute viel stabiler präsentieren als früher: •
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•
ihre Auslandsverschuldungquote (gemessen als Anteil an den Exporten) hat deutlich abgenommen; ähnliches gilt für die am Bruttoinlandsprodukt gemessene Quote ihre Währungsreserven sind stark angestiegen - nicht nur in China ihre Importe werden durch Währungsreserven besser abgedeckt als noch vor 10 Jahren
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überrascht sein, dass über 50% der im JP Morgan EMBI Global Index erfassten USD-Anleihen ein Investment Grade Rating besitzen (Durchschnittsrating: BB+); der von Standish Mellon als Index für die Anleihen in lokaler Währung herangezogene JP Morgan GBI- EM Global Diversified Index besitzt sogar im Durchschnitt ein Investment Grade Rating (S&P). Dieses etwas bessere Durchschnittsrating deutet an, dass es sich bei den Emittenten lokaler Währungsanleihen quasi um die „Creme“ der Schwellenländer handelt, darunter Brasilien, Malaysia, Mexiko und Polen. Insgesamt umfasst der JP Morgan GBIEM Global Diversifi ed Index nur 14 Länder während der USD-Anleihenindex rund 40 Emittenten reflektiert.
Für ausländische Investoren speist sich die Performance eines Engagements in auf lokale Währung lautende Schwellenländeranleihen nicht nur aus dem Renditeniveau und der Renditeentwicklung sondern auch aus Wechselkursveränderungen. Die oben skizzierten Argumente, die für eine
weiter positive Entwicklung der Schwellenländer sprechen, lassen auch mittelfristig stärkere Währungen (auf USD-Basis) erwarten, zumal noch viele Währungen unterhalb ihrer Niveaus vor den Lehman-Turbulenzen notieren. Das Spezialistenteam von Standish geht beim Management ihrer Local Emerging Market Debt -Fonds so vor, dass es Anleihe- und Währungspositionen getrennt beurteilt. Es kann also sein, dass die Anleihe eines Landes gehalten wird, die Währung aber (ganz oder teilweise) in den Dollar gesichert wird oder dass nur die Währung eines Landes gehalten wird. Mit diesem Ansatz gelingt es unterschiedliche Einschätzungen hinsichtlich Währungsund Anleiheentwicklung effizient umzusetzen.
Insgesamt sehen wir mittelfristig interessante Perspektiven für Schwellenländeranleihen in lokaler Währung, die in vielen Portfolios noch unterrepräsentiert sind. Die Anforderung beim Management entsprechender Fonds sind komplex, sollten aber bei unseren Spezialisten in guten Händen liegen. BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund - Benchmark: JP Morgan GBI-EM Global Diversified - TM -Morningstar-Rating, A V6 Standard & Poor´s Rating Für den Fonds (Basiswährung USD) existiert eine Anteilsklasse, bei dem der USD in den Euro „gesichert“ wird. Ein Euro basierter Investor erhält dabei einen ähnlichen Ertrag wie ein in US-Dollar denkender Anleger. Währungsrisiken und -chancen der Schwellenländerwährungen gegenüber dem USD bleiben erhalten.
Lokalwährungsanleihen
Auf USD lautende Anleihen
(JP Morgan GBI-EM Global Diversified)
(JP Morgan EMBI Global)
Europe (ex Russland) 29,2% Russland 3,7%
Europa (ex Russland) 17,2%
Russland 10,7%
Asien 19,7% Asien 33,8%
Lateinamerika 22,9% Lateinamerika 45,9% Mittlerer Osten/Afrika 10,3%
Marktkapitalisierung: 614 Mrd. USD Emittenten: Staaten Durchschnittliches Rating: BBB+ (S&P)
Mittlerer Osten/Afrika 6,4%
Marktkapitalisierung: 342 Mrd. USD Emittenten: Staaten und quasi-staatliche Einrichtungen Durchschnittliches Rating: BB+ (S&P)
Quelle: JP Morgan per 31. Dezember 2009
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Neue Fondsstrategie Zum 15. Oktober hat ING Investment Management seinen Aktienfonds ING (L) Invest Global Growth in ING (L) Invest Global Opportunities umbenannt. Der Investment Prozess und das Fondsmanagement blieben davon unberührt. Der Benchmark Index hat sich vom MSCI World Growth zum MSCI All Country World geändert. Das bedeutet, dass nun weltweit ein viel größeres Aktienuniversum zur Auswahl steht, das nicht nur auf Wachstumstitel beschränkt ist. Interview mit Tycho van Wijk, Hauptverantwortlicher Fondsmanager des Global Opportunities Welche Strategie verfolgen Sie beim Global Opportunities? Unsere Investmentstrategie basiert auf sieben innovativen Investment-Themen, die wir von realen globalen Entwicklungen ableiten und die zukünftig eine Rolle spielen werden. Jedem dieser Hauptthemen ordnen wir nochmals kleinere Unterthemen zu, welche einem kürzeren Investment-Zeitfenster unterliegen. Somit sind wir in der Lage, sowohl die längerfristigen als auch die mittel- bis kurzfristigen Entwicklungen abzudecken. Eines unserer Hauptthemen ist beispielsweise die „Digitale Revolution“. Wir sind davon überzeugt, dass die Informationstechnologie in den nächsten vier bis zehn Jahren eine starke Wirkung auf die Organisation vieler Unternehmen sowie auch auf das tägliche Leben der Verbraucher haben wird. Wie eben beschrieben, ordnen wir all unseren Hauptthemen spezifi sche Unterthemen zu. In unserem Beispiel Digitale Revolution wäre ein Unterthema das sogenannte „Cloud Computing“. Hierbei handelt es sich um eine Neuausrichtung der Informations-Technologie, in der die Anwendungen und Daten ausschließlich auf Servern oder im Internet gespeichert werden und nicht, wie bisher auf dem PC. 46
als Branchenfonds, die nur auf ein einziges Thema setzen. Eine Schwäche könnte sein, dass wir ein wichtiges Investment-Thema übersehen, aber das ist bisher nicht vorgekommen, was auch unsere starke Outperformance über einen Zeitraum von einem, drei und fünf Jahren zeigt. In welchen Börsenphasen sind Sie, basierend auf Erfahrungswerten besonders erfolgreich?
Cloud Computing ist momentan ein aktuelles Trend-Thema, wenn man die gegenwärtigen Übernahmeszenarien im IT-Sektor betrachtet. Diese und ähnliche Invest-Themen sind besonders geeignet, weltweit verschiedene Wachstumsquellen in der Wirtschaft und die dazu passenden Aktien zu finden. Was sind die Stärken und Schwächen dieser Strategie? Unsere Stärke ist, dass wir über die vielen Themen eine breite Streuung erreichen. Falls ein Thema sich nicht wie erwartet entwickelt, haben wir immer noch einige andere Themen zum Ausgleich in petto. Dieser Ansatz macht unseren Fonds sehr stabil und weniger risikoreich
Unser thematischer Ansatz ist sehr erfolgreich, wenn sich die Aktien der verschiedenen Branchen und Länder unterschiedlich entwickeln. Bevor wir einige Investment-Themen, die nicht zwangsläufig miteinander korrelieren müssen, definieren, erfassen wir die verschiedenen Renditemöglichkeiten und kombinieren diese in einem gut diversifizierten Fonds. Dieser Ansatz funktioniert jedoch weniger gut, wenn sich alle Aktien ähnlich verhalten, eine Situation, die wir 2008 hatten, die aber sehr selten ist. Was halten Sie von anderen Vorgehensweisen wie Value, Fundamental- oder Chartanalysen? Unser Ansatz ist zu 100 Prozent fundamental. Wenn wir das Potenzial einer Aktie nicht einem
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eingesetzt werden zu können. Meist vermitteln Chartanalysen den Anlegern ein falsches Gefühl für die Richtung und demzufolge auch ein falsches Gefühl von Sicherheit.
Quelle: ING Investment Management
realen Geschäfts-Treiber zuordnen können, werden wir diese Aktie wahrscheinlich nicht in unser Portfolio aufnehmen. Wir sind davon überzeugt, dass grundsätzliche fundamentale Treiber, kurz- wie auch langfristig, sich immer gegenüber finanzmarktbasierten Aktieneigenschaften durchsetzen werden. Natürlich blenden wir den Finanzmarkt in unseren Analysen nicht komplett aus, aber in Bezug auf unsere Anlagethemen ist dieser eher zweitrangig. Wir setzen überhaupt keine Chartanalyse ein, da wir glauben, dass Aussagen von Charts nicht beständig genug sind, um im Investment-Prozess
koprofil im Vergleich zu anderen themenbasierten Fonds als sehr gut einzustufen. Natürlich können wir generelle Schwankungen an den Aktienmärkten nicht ganz vermeiden, aber das gilt für alle Aktienfonds. Die größte Sicher-
Sind globale Themenfonds wie der Global Opportunities für sicherheitsbewusste Anleger geeignet? Unsere Investment-Themen eignen sich vor allem zur Ermittlung verschiedener Wachstumsquellen der Wirtschaft wie auch zur Identifizierung von Aktien, welche von diesem Wachstum profi tieren können. Wenn jedoch das Wachstum eines Themas enttäuscht, können die Aktien natürlich darunter leiden. Da wir aber möglichst viele verschiedene Anlagethemen in einem Fonds kombinieren und weil wir verschiedene Aktien pro Thema auswählen, verfügen wir über einen hohen Grad an Diversifikation. Aus diesem Grund ist unser Risi-
Quelle: ING Investment Management
heit, die wir bieten können, ist, dass wir weltweit, jeden Tag nach spannenden Investment-Themen und Aktien, die von diesen Investment-Themen profitieren, Ausschau halten.
Fondsname:
ING (L) Invest Global Opportunities
ISIN P Cap
LU0250158358
Investment-Universum:
Globale Aktien
Benchmark:
MSCI (AC) World (Net) Index
Target Tracking-Error:
4 -10 %
Basiswährung:
Euro (in USD gehedgte Anteilsklasse erhältlich)
Wechselkurssicherung
Unter normalen Umständen sichern wir den Wechselkurs nicht ab, sondern verlassen uns auf die natürliche Diversifikation durch unsere Aktienauswahl. Unter bestimmten Umständen können wir jedoch davon abweichen. In solch einem Fall suchen wir den Rat unseres erfahrenen internen Währungs-Teams. Wir sind nicht der Ansicht, dass Währung ein Performance-Treiber ist.
Geografisches Engagement:
Die geografische Allokation wird durch unsere Themen-Verteilung und die RisikoModelle vorgegeben. In der Praxis diversifizieren wir hochgradig über unterschiedliche Regionen und Länder hinweg.
Sektor-Engagement:
Wir streben nicht nach einer speziellen Sektoren-Exposure, sondern unsere RisikoModelle halten unser Über- oder Unter-Engagement unter Kontrolle.
Anzahl der Aktientitel:
Typischerweise zwischen 50 -150
Weitere interne Richtlinien:
• Max. Position in einem einzelnen Aktienwert: 10 % • Wir investieren mindestens in drei Themen
Nutzung von Derivaten:
Wir sind dazu befugt, Derivate zur Kursabsicherung und zum Zweck eines effizienten Portfolio Managements einzusetzen.
Verwaltetes Vermögen:
ING (L) Invest Global Opportunities: € 307 Mio. per Ende 2009
Insgesamt:
€ Mio. 782 per Ende 2009 Stand Q4, 2009; Quelle ING Investment Management
47
Wer plant was? | INVESTMENT
Pioneer Investment:
2010 wird das Jahr der Stockpicker International aufgestellte USUnternehmen profitieren von Dollarschwäche Die Weltwirtschaft wird sich im neuen Jahr weiter erholen. Diese Meinung vertritt Jürgen Rauhaus, Leiter des Investmentteams bei Pioneer Investments Deutschland. Er erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt in Europa 2010 um 1,5 Prozent und in den USA um 2,4 Prozent steigen wird. Investoren sollten sich aber keinesfalls entspannt zurücklehnen. „Für die Realwirtschaft beginnt die erste Phase nach der Rezession. An den Finanzmärkten hingegen startet bereits Phase zwei. Das bedeutet: Nachdem es 2009 noch relativ einfach war, Kursgewinne zu erzielen, wird 2010 das Jahr der Stockpicker“, sagt Rauhaus. Er rechnet damit, dass die Regierunge n einige ihrer Hilfsmaßnahmen beenden werden und dies die Rally bei zyklischen
Assets verlangsamen könnte. „Die Herausforderung für die öffentliche Hand besteht darin, diesen Rückzug möglichst behutsam zu gestalten. Denn sollten die Staaten ihre Maßnahmen zu schnell beenden und dem Markt somit zu viel Liquidität entziehen, sind nach wie vor Kurskorrekturen möglich“, so der Investmentexperte. 48
International aufgestellte USUnternehmen profitieren von Dollarschwäche
Europäische Konzerne mit Geschäft in Emerging Markets interessant
In den Vereinigten Staaten rechnet Rauhaus vorerst mit einer langsamen Erholung der Wirtschaft. Weil viele Unternehmen momentan ihre Strukturen verändern und noch keine neuen Mitarbeiter einstellen, wird es noch einige Zeit dauern, bis der inländische Konsum wieder anzieht.
Europäische Unternehmen haben im vergangenen Jahr viele Analysten mit außergewöhnlich guten Ergebnissen überrascht. „Einen erheblichen Teil dieser Gewinne verdanken die Konzerne allerdings Kosteneinsparungen“, sagt Rauhaus. Wann jedoch die Umsatzerlöse wieder steigen, sei in einigen Branchen schwer abzusehen. Einige zyklische Sektoren allerdings dürften von besseren wirtschaftlichen Bedingungen weltweit profitieren. „Unser Fokus liegt auf Industriekonzernen, die in Schwellenländern tätig sind und somit die Chance haben, von deren höherer Nachfrage nach Produktionsgütern zu profitieren.“ Dabei setzt Pioneer Investments momentan insbesondere auf Firmen mit hoher Marktkapitalisierung, sogenannte Large Caps. „Diese Unternehmen sind in geringerem Maße abhängig von Bankkrediten als mittelgroße und kleinere Firmen“, erklärt Rauhaus.
„Eine schnelle Erholung des USMarktes in seiner gesamten Breite ist eher unwahrscheinlich. Wir setzen deshalb gezielt auf Unternehmen, deren Namen für Qualität stehen und deren Aktien in volatilen Marktphasen weniger anfällig für Kursrückgänge sind“, sagt Rauhaus. Die derzeitige Dollarschwäche komme insbesondere den Konzernen entgegen, die international aufgestellt sind und einen großen Teil ihrer Geschäfte im Ausland tätigen: Ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert sich umso mehr, je schwächer der USDollar ist.
INVESTMENT | Wer plant was?
Fidelity:
Optimistisch für 2010
D
as Unternehmen rechnet 2010 mit einer Fortsetzung der Konsolidierung unter den Fondsplattformen und mit mehr Spezialisierung am Asset Management Markt. „Anbieter werden sich stärker auf einzelne Bereiche konzentrieren. Die Zahl derer, die die gesamte Produkt- und Servicepalette abdecken, wird dagegen sinken“, sagt Christian Wrede, Sprecher der Geschäftsleitung von Fidelity International in Deutschland. „In fünf Jahren wird es wahrscheinlich ein Drittel weniger Anbieter für Privatkunden am deutschen Markt geben.“ Fidelity erwartet außerdem, dass sich 2010 die Auswirkungen der Wirtschaftskrise weiter verringern werden.
„Der Trend von Geldmarktfonds zu Renten-, Misch- und Aktienfonds wird sich dadurch verstärken. Vor allem Emerging Markets und Asien sind derzeit schon wieder sehr gefragt“, so Wrede. Zudem geht Fidelity davon aus, dass noch deutlich mehr Firmen auf Lebenszyklusfonds als Vorsorgeinstrument setzen und Fidelity seinen Marktanteil hier weiter ausbauen kann. „Auch unser eigenes Pensionssystem wollen wir 2010 auf Fidelity Target Funds umstellen.“ Zu den Wachstumstreibern zählt darüber hinaus die private Altersvorsorge. Neben einer steigenden Nachfrage nach Target Funds geht Fidelity von einer hohen Attraktivität fondsgebundener Rentenversicherungen
aus, da diese hohe Renditechancen mit garantierten Renten kombinieren. „Investmentfonds stehen für die private Altersvorsorge. Sie stecken nicht nur in Sparplänen, sondern auch in jeder Versicherung. Und das zu Recht“, so Wrede. „Wir werden daher 2010 wiederum wesentlich dazu beitragen, die Vorteile der Fondsanlage in Deutschland bekannter zu machen und uns auf Gesetzgebungsebene verstärkt einbringen. Keine andere Anlageform bietet langfristig ähnliche Ertragschancen bei vergleichbarem Niveau bezüglich Anlegerschutz und Transparenz wie Investmentfonds.“
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INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut:
Drei Investmentfonds mit flexibler Anlagestrategie Von Jens Pardeike, Vorstand der INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut in Dresden
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in wichtiger Schwerpunkt des nach Umsatz zweitgrößten Haftungsdaches INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut liegt im Ausbau der hauseigenen Fondsvermögensverwaltung. So bietet INFINUS den Partnern seit August vergangenen Jahres drei vermögensverwaltende Investmentfonds mit flexibler Anlagestrategie an.
Die Varianten sind unter den Namen INFINUS Relaxed Fund P (ISIN LU0425671327), INFINUS Balanced Fund P (ISIN LU0425671673) und INFINUS Dynamic Fund P (ISIN LU0425671830) in den drei Basis-Vermögensverwaltungsstrategien defensiv, ausgewogen und dynamisch erhältlich. Dabei 50
decken sie die Laufzeithorizonte kurz-, mittel- und langfristig ab. Das Fondsmanagement obliegt der Nürnberger Vermögensverwaltung CATUS AG, die bereits in den vergangenen Jahren in verschiedenen Vergleichen vorderste Plätze belegte. Zur Anlagephilosophie von CATUS gehört ein aktives Management unabhängig von einer fixen Benchmark und
starren Anlagegrenzen in einzelnen Asset-Klassen. Investitionsgrad und Cashquoten können bei diesem Konzept in Bandbreiten von nahezu 0 bis 100 Prozent fl exibel gehalten und sowohl an steigende Marktphasen als auch an extreme Ausschläge angepasst werden.
Zum Anlageuniversum der INFINUS-Fonds gehört die gesamte Breite der verfügbaren Finanzinstrumente, um die gesetzten Renditeziele unter allen Marktbedingungen erfüllen zu können. Zur besonderen Expertise der verantwortlichen Portfoliomanager Manfred Wiegel und Ernst Rudolf zählt auch der Bereich Zertifikate, die in Form von Bonus- oder Discountvarianten sowie als Reversezertifikate in die Portfolios eingebaut werden können. Mit den dadurch erzeugten Glättungen im Rahmen einer stabilen und kontinuierlichen Wertentwicklung hat sich CATUS als Zertifikate-Spezialist in der Vergangenheit einen Namen gemacht. Die Lancierung der vermögensverwaltenden Fonds bleibt nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anhaltenden Vertrauenskrise in der Anlageberatung günstig. Statt benchmarkgetriebener Produkte, die sich im Gleichklang der Kapitalmärkte nach oben oder unten bewegen, verfügt der Vertrieb über eine klare und nachvollziehbare Empfehlung, die die individuellen Situation des Anlegers umfassend berücksichtigt und sich nicht an Modethemen orientiert. Nach den negativen Erfahrungen der Vergangenheit ist es für den Endkunden und die Vertriebspartner heute besonders wichtig, den Mechanismen des Kapitalmarktes nicht hilf-
INVESTMENT | Wer plant was?
los ausgeliefert zu sein, sondern Renditeziele auch bei fallenden oder seitwärts laufenden Märkten durch eine entsprechende Absicherung konsequent zu verfolgen. Vermögensverwaltende Fonds mit aktivem Management müssen daher im Gegensatz zu passiven, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) mit der Abbildung von Indizes über die nötigen Freiheiten verfügen, sich auch an hohe Volatilitäten anpassen zu können. Alle drei Teilfonds sind über die bekannten Plattformen und Di-
rektbanken erhältlich und zum Vertrieb in Deutschland, Österreich und Luxemburg zugelassen. Darüber hinaus können sie auch für institutionelle Investoren als I-Tranche gezeichnet werden. Ein hoher Anteil des Anlagevolumens wird über fondsgebundene Versicherungen zum langfristigen Vermögensaufbau durch feste monatliche Sparbeiträge generiert, woraus ein langfristiger Anlagehorizont in Übereinstimmung mit dem vermögensverwaltenden Charakter der Fonds resultiert. Grundsätzlich werden die fondsgebundenen Ver-
sicherungen im laufenden Jahr als Vertriebsschiene weiter ausgebaut und über die INFINUS Vertrieb & Service AG in Form von gelabelten INFINUS-Policen angeboten. Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte das Dresdner Wertpapierhandelshaus bis zum Jahreswechsel 2009 über 12 Mio. Euro an Fondsvermögen akquirieren. Dies ist nicht zuletzt in einem schwierigen Marktumfeld mit großer Kaufzurückhaltung breiter Anlegerkreise ein erfreulicher Erfolg und großer Vertrauensbeweis.
Drei Fragen an Jens Pardeike (Vorstand der INFINUS AG) Wird Ihrer Meinung nach 2010 ein gutes Börsenjahr? Jens Pardeike: Das hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Wer einseitig auf ein Ende der Rezession vertraut und neben den vorhandenen konjunkturellen die geld- sowie geopolitische Risiken ausblendet, wird auch 2010 gute Nerven brauchen. Es bleibt somit falsch, die Börsen als Einbahnstraßen zu betrachten und die steigenden Kurse linear fortzuführen. Auch wenn sich ein Ende der Rezession andeutet, hat die Weltwirtschaft die Finanzkrise und ihre unabsehbaren Folgen noch nicht verdaut. Wir rechnen daher mit temporären Rückschlägen, auch wenn Panikerscheinungen wie im Herbst 2008 ausbleiben sollten. Darauf sollten sich Anleger mit einer ausgefeilten Streuung ihres Portfolios vorbereiten und auch entsprechende Absicherungsinstrumente berücksichtigen. Welche Ihrer verschiedenen Depot-Strategien werden von den Anlegern derzeit besonders bevorzugt? Jens Pardeike: Mit den INFINUS Funds bieten wir unseren Kunden
insgesamt drei Varianten mit unterschiedlichen Anlagehorizonten bzw. Zielrenditen und Schwankungsgrößen an. Obwohl die konservative Relaxed-Variante im Zeichnungsvolumen leicht vorn liegt, werden mit Balanced und Dynamic alle drei Strategien nahezu gleich nachgefragt. Wird es 2010 neue Investmentfonds aus Ihrem Hause geben? Jens Pardeike: Die Auflegung neuer Investmentfonds steht für 2010 nicht auf dem Plan. Dazu sehen wir derzeit keinen Bedarf, da unsere Fonds in ihren Anlagemöglichkeiten ein Maximum an Flexibilität
aufweisen und die Bedürfnisse unserer Partner in der Beratung optimal abdecken. Wir haben uns 2009 bewusst für vermögensverwaltende Multi-Asset-Fonds entschieden, um unseren Beratern und Anlegern gerade in schwierigen Zeiten die so wichtige Orientierungshilfe über ein transparentes Produkt mit einem klaren und nachhaltigen Managementansatz zu bieten. Wir sehen dies im Übrigen auch als Paradigmenwechsel in der Anlageberatung, der für die Fondsindustrie zum Lackmustest in der anhaltenden Vertrauenskrise wird. Der Berater sollte sich nicht mit der zeitaufwändigen Suche nach dem optimalen Themenoder dem besten Branchenfonds beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen einzig und allein die Ziele und Risikopräferenzen des Anlegers. Damit kommen wir nicht zuletzt auch der Forderung des Gesetzgebers nach anlegergerechter Beratung und der zunehmenden Regulierung nach. 51
Wer plant was? | INVESTMENT
Situation für die Private Equity-Branche in Europa bleibt schwierig Marktanalyse von Roland Berger Strategy Consultants
D
ie europäischen PrivateEquity(PE)-Gesellschaften sind von der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffen. 2008 nahm das Volumen der getätigten Investitionen um 27 Prozent ab, die Vorhersagen für 2009 lassen einen weiteren Rückgang um 40 Prozent befürchten. Trotz vorsichtig optimistischer Wirtschaftsprognosen für 2010 wird das Marktumfeld auch im kommenden Jahr mehr als schwierig bleiben. Damit rechnet Roland Berger Strategy Consultants in der aktuellen Analyse „European private equity outlook 2010“. Um erfolgreich durch die Krise zu kommen, sind drei zentrale Erfolgsfaktoren wichtig: Die sorgfältige Prüfung eines Investments vor der Akquisition, ein aktives Portfoliomanagement und die rasche Umsetzung notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen bei den Beteiligungen. Im kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen auf den Markt kommen, die PEGesellschaften attraktive Chancen eröffnen. 2008 gingen die Investitionsvolumina in fast allen westeuropäischen Ländern deutlich zurück. Besonders betroffen waren Großbritannien, wo der Markt von 20,9 auf 13,75 Mrd. Euro einbrach (-66%), und Österreich (-62%). „Der Private Equity Markt in der Alpenrepublik verfügt nur noch über ein Volumen von 330 Mio. Euro und liegt damit hinter dem in Polen (630 Mio.), Ungarn (480) oder Tschechien (440)“, sagt Hendrik Bremer, Partner im Wiener Büro von Roland Berger 52
Strategy Consultants. Im Zuge der Krise haben PE-Fonds zudem mit sinkenden Renditen zu kämpfen. Die Rendite (IRR) sank von 17,1% im Jahr 2007 auf 11,6% 2008. Für 2009 werden weitere Rückgänge erwartet. „Nur die besten Fonds können derzeit die hohe Erwartungshaltung ihrer Investoren erfüllen. Die Performance-Unterschiede zwischen den PE-Gesellschaften werden immer deutlicher zu Tage treten, so dass eine Marktbereinigung in den nächsten Jahren wahrscheinlich ist“, sagt Dr. Sascha Haghani, Partner und Leiter der Practice Group Corporate Finance bei Roland Berger.
de Beteiligungen nicht mit der geforderten Rendite veräußert werden können“, sagt Haghani. Die ‚Funds Raised‘ erreichten im ersten Halbjahr 2009 mit 5,7 Mrd. Euro einen historischen Tiefstand. Gleichzeitig werden auch die Divestments zum zweiten Mal in Folge um etwa 50 Prozent zurückgehen. Dazu kommt, dass Unternehmenskäufe aufgrund der erschwerten Finanzierungsmöglichkeiten durch Banken nicht mehr so stark fremdfinanziert werden können. Das zeigen vor allem die sinkenden Leverage Ratios: Betrug die Gesamtverschuldung, die dem Unternehmen durch Kauf aufgebürdet
Einige der größeren Gesellschaften verfügen über ungebundenes Kapital und können nun die Krise zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie antizyklisch investieren. Kleinere PE-Fonds hingegen stecken in der Klemme: „Die Möglichkeiten, Kapital aufzunehmen sind derzeit sehr eingeschränkt, während bestehen-
wird, 2007 noch das Sechsfache des EBITDA, so lag dieser Wert im ersten Halbjahr nur noch beim Fünffachen. „Der Eigenkapitalanteil an Akquisitionen wird weiter steigen, da der Zugang zu Fremdkapital schwierig bleibt“, sagt Haghani. Renditen werden also in Zukunft nicht mehr über Fremdkapital, sondern über operative
INVESTMENT | Wer plant was?
Perfomanceverbesserung erzielt werden. PE-Firmen müssen ihr Geschäftsmodell allerdings noch an die veränderten Marktbedingungen anpassen. Investoren bleiben konservativ Das herausfordernde Marktumfeld sorgt auch dafür, dass Investitionen seit Ende 2007 zunehmend konservativ getätigt werden: 2008 machten Buyouts 70 Prozent des Marktes aus, Startups und Expansionen sanken auf fünf bzw. sieben Prozent. 2001 lag der Marktanteil von Startup-Finanzierungen noch bei 15 Prozent, der von Expansionsfinanzierungen bei 25 Prozent. Neu hinzugekommen ist hingegen die Finanzierung von Wachstumsprogrammen: Sie spielte vor 2006 keine Rolle, erreichte 2007 fünf Prozent und wuchs 2008 auf 14 Prozent. Wesentlich für eine Erholung der europäischen Private Equity-Mär-
kte sind das makroökonomische Umfeld und die Entwicklung an den Börsen. Für das kommende Jahr werden geringere Zuwachsraten erwartet, was das Umfeld für Exits weniger attraktiv macht. „Das Umfeld für IPOs ist noch nicht gegeben. Für ein ‚Secondary Buyout‘, einen Weiterverkauf an einen anderen Fonds, ist der Verkaufsdruck noch zu gering“, erklärt Roland Berger Partner Dr. Gerd Sievers. „Schnäppchen gibt es im Distressed Bereich wenn überhaupt nur bei Transaktionen in der Insolvenz, so dass ein Weiterverkauf lediglich mit großen Preisabschlägen zu realisieren ist“. Dabei ist zu erwarten, dass sich der Fokus der Fonds-Manager weiter von der Exit-Phase auf die Akquisitionsund Halteperiode verschiebt. Bei einer Akquisition werden deshalb Synergiepotenziale zu anderen Portfolio-Unternehmen sowie operative Hebel eine weitaus
größere Rolle spielen als bisher. Aktive Strategien mit Fokus auf Kostensenkung und Wachstum haben bereits in der Vergangenheit überdurchschnittliche Renditen ermöglicht. Sievers: „Obwohl viele Unternehmen bereits in den letzten Jahren Restrukturierungsprogramme durchlaufen haben und mehrfach im Rahmen von Secondary Buyouts gehandelt wurden, besteht in der aktuellen Wirtschaftskrise oft noch weiterer Restrukturierungs- und Anpassungsbedarf“.
Privatanleger trauen Aktienmarkt nicht Mehrheit glaubt, dass Finanzkrise anhält
D
ie deutschen Privatanleger bleiben optimistisch und erwarten weiter steigende Aktienkurse. Doch trotz des Aufschwungs am Aktienmarkt haben sie ihre Risikoscheu nicht abgelegt. Nach den neuesten Ergebnissen des quartalsweise von TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK erhobenen Anlegerindikators erwartet aktuell nahezu die Hälfte der Privatanleger (46 Prozent), dass der deutsche Aktienindex in den kommenden sechs Monaten weiter steigen wird, nur 14 Prozent gehen von rückläufigen Notierungen aus. Damit sind die Anleger zwar ähnlich optimistisch wie im August. Seit damals ist der Dax jedoch deutlich gestiegen - der Optimismus allerdings nicht. Die repräsentative Umfrage belegt zudem, dass die Anle-
ger weiter sehr vorsichtig agieren und Rückschlägen an den Aktienmärkten vorbauen. So interessieren sich weniger Privatanleger für ein Investment in Aktien als noch vor drei Monaten. Auffallend ist, dass derzeit drei Viertel aller Befragten überhaupt nicht bereit sind, bei der Geldanlage Risiken einzugehen. „Unsere
bisherigen Umfragen haben im Rückblick gezeigt, dass die Privatanleger die Entwicklung an den Börsen häufig recht gut vorausgesehen haben“, sagt Peter Schirmbeck, Bereichsleiter Retail der DZ BANK. „Insofern deutet ihre vorsichtige Haltung auch darauf hin, dass die Anleger befürchten, die Märkte könnten wieder ins Taumeln geraten.“
53
Wer plant was? | BANKEN
Banken fürchten politische Einmischung PwC-Umfrage: Banker sehen staatliche Eingriffe und Überregulierung als Hauptrisiken im Jahr 2010
G
ut ein Jahr nach dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise hat sich die Stimmung in der Bankenwelt klar gegen eine weitere staatliche Einflussnahme gewendet. Wie aus einer gemeinsamen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und des Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI) hervor geht, gelten „Politische Interventionen“ derzeit als Risikofaktor Nummer Eins. Auf dem zweiten Platz des „BankingBanana-Skins-Index“ folgen Kreditrisiken. Die Furcht vor Überregulierung steht auf Rang drei und damit noch vor der Sorge über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Der Index listet regelmäßig die aus Sicht von Bankern, Aufsichtsbehörden und Branchenbeobachtern größten Gefahren für die Bankenbranche auf. „Die Befragten lehnen staatliche Interventionen in der Bankenbranche nicht rundweg ab. Aus Sicht vieler Banker ist die Haltung der Politik gegenüber dem Finanzsektor jedoch zu intransparent und teils auch widersprüchlich“, erläutert Markus Burghardt, Leiter des Bereichs Financial Services bei PwC, die Umfrageergebnisse. Konkret sehen viele Befragte einen Zielkonfl kti zwischen der politischen Forderung nach einer Ausweitung der Kreditvergabe an Unternehmen und der angestrebten Stärkung des Eigenkapitals. Zudem kritisieren einige Banker, dass die unterschiedliche Haltung der Staaten zu Stützungskrediten und -bürgschaften den internationalen Wettbewerb in der Branche verzerrt. Eng verknüpft mit der Sorge vor den Konsequenzen staat54
licher Eingriffe ist das von den Befragten wahrgenommene Risiko der Überregulierung. „Hier dürften die anstehenden Änderungen bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IFRS und US-GAAP sowie die geplanten Regelungen rund um die Eigenkapitalausstattung eine wesentliche Rolle spielen. Es ist daher eine vorrangige Aufgabe für Regulierungsbehörden und -gremien, bestehende Unsicherheiten möglichst schnell auszuräumen“, erläutert Burkhard Eckes, Leiter des Bereichs Banking and Capital Markets bei PwC. Die Risiken im Bankgeschäft insgesamt sind nach Einschätzung der Befragten derzeit so hoch wie noch nie. Gleichzeitig sind nur neun Prozent der Ansicht, dass die Banken gut auf die Gefahren vorbereitet sind, während elf Prozent den Instituten eine schwache Verfassung attestieren. In der letzten Umfrage von 2008 sahen noch 24 Prozent die Banken gut aufgestellt, lediglich vier Prozent waren gegenteiliger Auffassung. Für den „Banking Banana Skins Index“ befragten PwC und CSFI im November und Dezember 2009 über 440 Branchenexperten aus 49 Ländern. Gut 60 Prozent der Befragten sind Banker. Wachsende Sorge vor Kapitalknappheit Bei den Risiken mit unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für den Bankensektor stehen die Kreditrisiken wie schon in der Umfrage von 2008 auf dem zweiten Rang. „Nach Einschätzung einiger Befragter ist die Finanzkrise im Kreditgeschäft noch längst nicht
vorbei. Insbesondere bei Immobilien- und Verbraucherkrediten befürchten viele Experten größere Zahlungsausfälle“, so Burghardt. Auch in den Kernbereichen des Bankgeschäfts deutet der Risikoindex nur auf eine Entspannung, nicht jedoch eine Entwarnung hin. So sackt die Furcht vor einer Liquiditätsklemme gegenüber der Umfrage von 2008 zwar vom ersten auf den fünften Rang ab. Jedoch taucht die „mangelnde Verfügbarkeit von Kapital“ als Risiko erstmals im Ranking auf (Rang sechs). Deutlich weniger Sorgen als 2008 machen sich die Befragten über die wirtschaftlichen Konsequenzen der Aktivitäten von Hedge Fonds, die im Ranking von Platz 10 auf 18 gefallen sind. Auch das Schadensrisiko durch illegale bzw. nicht autorisierte Transaktionen einzelner Wertpapierhändler („Rogue Trader“) schätzen die Experten geringer ein (Rang 20) als noch vor zwei Jahren (Rang 14).
Rang im Jahr 2010
Risiko / Risikoquelle
Rang im Jahr 2008
1
Politische Interventionen
-
2
Kreditrisiken
2
3
Überregulierung
8
4
Makroökonomische Trends
5
5
Liquidität
1
6
Kapitalverfügbarkeit
-
7
Derivate
4
8
Qualität Risikomanagement
6
9
Zinsspannen
3
10
Aktienmärkte
7
BANKEN | Wer plant was?
Baufinanzierung 2010: Zinsen zeigen nach oben Interhyp: Historische Zinstiefs in 2009 erreicht
R
obert Haselsteiner zum aktuellen und zukünftigen Zinsumfeld für Baugeld: „Das Jahr 2009 war maßgeblich von der anhaltenden Finanzmarktkrise und Rezession in USA und Europa geprägt. Die Notenbanken haben die Leitzinsen massiv gesenkt und verharren seit Mai auf Rekordtief. Diese NaheNull-Zins-Politik sowie die sinkenden Renditen von Staatsanleihen haben zu historisch niedrigen Baugeldzinsen in Deutschland geführt. Kurzum, 2009 waren Bauherren und Immobilienkäufer klare Gewinner der Finanzmarktkrise. In 2010 wird entscheidend sein, wie die Zentralbanken ihre Leitzinspolitik ausrichten. Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzins die nächsten sechs Monate bei 1,0 Prozent halten wird. Damit dürf-
ten die Baugeldzinsen mit kurzen Laufzeiten relativ stabil bleiben. Bei den Zinskonditionen mit langfristiger Fixierung hingegen wird es starke Schwankungen geben. Im zweiten Halbjahr wird es dann zu ersten Leitzinserhöhungen kommen, die höhere Baugeldzinsen nach sich ziehen werden. Daher sollten Bauherren und Immobilienkäufer die ersten Monate des neuen Jahres nutzen, um die dann noch günstigen Baugeldkonditionen für einen möglichst langen Zeitraum festzuschreiben. Des Weiteren erlauben die niedrigen Zinsen eine erhöhte Tilgungsrate und damit eine schnellere Schuldenfreiheit. Mit Top-Konditionen von unter 4,5 Prozent effektiv gehören die aktuellen Zinssätze für lange Laufzeiten zu den tiefsten der
vergangenen 50 Jahre. So kann selbst bei einer Tilgung von 2 Prozent mit einer Monatsrate von 800 Euro ein 15jähriges Darlehen über 150.000 Euro aufgenommen werden. Für ein 200.000 Euro-Kredit fällt eine monatliche Rate von 1.050 Euro an. Auch Darlehensnehmer, die bereits in den eigenen vier Wänden wohnen, sollten das Frühjahr 2010 nutzen, um mit einem unabhängigen Berater abzuklären, wie sie bei ihrer Anschlussfinanzierung ein späteres ZinsanstiegsRisiko vermeiden können. Denn auch wenn die Zinsbindung bestehender Baukredite erst in 12 bis 60 Monaten abläuft, können Anschlussfinanzierer auch jetzt von den aktuell niedrigen Zinsen profitieren - je nach Vorlaufzeit durch bereitstellungszinsfreie Baukredite oder Forward-Darlehen.“
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Wer plant was? | IMMOBILIEN
München top, Dublin hopp Immobilienexperten sehen europaweit leichte Erholung
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wC-Studie: Deutsche Städte etablieren sich in Europas Top-10-Immobilienranking / München wieder unter den TopStädten / Wien steigt auf, Moskau stürzt ab Die Immobilienmärkte in München und Hamburg bieten auch im Jahr zwei nach Beginn der Finanzkrise im europäischen Vergleich sehr gute Perspektiven für Immobilieninvestoren. Nach Einschätzung von über 640 befragten Immobilienexperten liegen die beiden Städte gemessen an den Ertragschancen in 27 europäischen Metropolen auf den Plätzen eins und drei. Hinter die bayerische Landeshauptstadt schiebt sich London auf den zweiten Rang, wie aus der Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2010“ von PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem Urban Land Institute (ULI) hervor geht. Auch Berlin und Frankfurt konnten ihre Vorjahresplatzierungen unter den Top-Ten-Märkten verteidigen. „Die Immobilienmärkte in den vier deutschen Städten zeichnen sich nach wie vor durch eine überdurchschnittliche Stabilität aus. Allerdings müssen die Spitzenplatzierungen vor dem Hintergrund einer insgesamt weiterhin schwachen Immobilienkonjunktur in Europa gesehen werden“, kommentiert Jochen Brücken, verantwortlicher Partner für den Bereich Real Estate bei PricewaterhouseCoopers in Deutschland. So bewerten die Experten die Rendite von Immobilieninvestitionen (bestehende Portfolios und Zukäufe) auf einer Skala von
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neun („hervorragend“) bis eins („katastrophal“) im gesamteuropäischen Durchschnitt nur mit 4,74 und damit nur etwas besser als 2009 (4,71). Allerdings gibt es Anzeichen für eine Erholung des europäischen Immobilienmarktes. So liegt die Durchschnittsnote für die Rendite von Immobilienakquisitionen bei 4,94 und damit über der Bewertung für Bestandsimmobilien von 4,54. Attraktivster Markt für Käufer ist derzeit London (5,98). München (5,66) und Hamburg (5,56) folgen in diesem Ranking auf den Plätzen zwei und drei. Schlechte Noten für Moskau Während die deutschen Städte ihre Platzierungen im Immobilienranking zumeist halten oder leicht verbessern konnten, gab es auf den übrigen Positionen zum Teil starke Verschiebungen. Zu den Gewinnern zählen London und Paris, die 2010 wieder deutlich positive Ertragsperspektiven bieten. Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg Wiens. Die österreichische Hauptstadt kletterte im Ranking um elf Positionen auf den sechsten Rang. Absteiger des Jahres ist Moskau. Nach Einschätzung der befragten Immobilienexperten leidet die Metropole unter einem hohen Leerstand, der vor allem auf das Abfl auen des Ölbooms und die verbundenen volkswirtschaftlichen Probleme Russlands zurückzuführen ist. Die Benotung für die Ertragsperspektiven fiel im Jahresvergleich von 5,02 auf 4,17, im Ranking fiel Moskau damit um 17 Plätze auf Rang 23.
Kredite bleiben knapp Wie bereits im Krisenjahr 2009 ist Kapital nach Einschätzung der Immobilienexperten knapp. Für 2010 erwarten rund 85 Prozent der Befragten eine nicht ausreichende Versorgung mit Fremdkapital, fast die Hälfte sieht die Branche sogar in einer Kreditklemme. Etwas besser sind die Perspektiven bei der Eigenkapitalfinanzierung. Immerhin jeder vierte sieht Kapitalangebot und -nachfrage im Gleichgewicht, knapp 14 Prozent registrieren sogar ein Überangebot an verfügbarem Kapital. „Nachdem sich viele institutionelle Investoren im vergangenen Jahr kaum am Markt engagiert haben, suchen sie 2010 intensiv nach neuen Anlagemöglichkeiten für die aufgestaute Liquidität. Insbesondere für so genannte opportunistische Investoren, die auf die Übernahme notleidender Investments spezialisiert sind, haben sich im vergangenen Jahr nicht die von vielen Marktteilnehmern erwarteten Investitionsmöglichkeiten ergeben“, erläutert Brücken. Büroraum in München, Wohnungen in Berlin Während sich alle analysierten deutschen Städte durch eine vergleichsweise stabile Renditeentwicklung auszeichnen, unterscheiden sich die Immobilienmärkte im Detail zum Teil erheblich voneinander. München ist nicht nur der europaweit attraktivste Immobilienstandort, die Ertragsperspektiven für die Stadt haben sich gegenüber 2009 auch weiter
IMMOBILIEN | Wer plant was?
verbessert (Note 5,61 gegenüber 5,51 im Vorjahr). Die befragten Investoren bevorzugen in München Büroobjekte. Gut jeder Dritte (33,8 Prozent) würde vor allem in diesem Segment aktiv werden. Auch Einzelhandelsimmobilien (29,6 Prozent) und Wohnraum (21,8 Prozent) gelten als attraktiv. In Hamburg haben sich die Renditeaussichten gegenüber 2009 leicht von 5,41 auf 5,38 verschlechtert, dennoch bleibt die Stadt im europäischen Vergleich ein Top-Standort. Bevorzugte Investments sind neben Logistikimmobilien Einzelhandelsobjekte (29,9 Prozent), zu Büro- und Wohnimmobilien würden jeweils gut 22 Prozent der Befragten raten. Berlin profi tiert nach Ansicht der Immobilienexperten von seinem Image als Kulturmetropole und der hohen Anziehungskraft für private Investoren. Eine Investition in Wohnraum empfehlen 30,6 Prozent der Befragten. Dies ist der höchste Wert für diese Immobilienkategorie im Vergleich aller europäischen Städte. In Bü-
ros würden demgegenüber nur knapp 16 Prozent bevorzugt investieren.
in der Main-Metropole, während gut 30 Prozent eher im Einzelhandelssegment investieren würden. Europas Top-Ten-Märkte Rang 2010* Stadt Bewertung der Ertragsperspektiven** 1 (1) München 5,61 2 (5) London 5,52 3 (2) Hamburg 5,38 4 (8) Paris 5,32 5 (3) Istanbul 5,14 6 (17) Wien 5,09 7 (9) Berlin 5,05 8 (18) Mailand 4,98 9 (10) Frankfurt 4,93 10 (13) Warschau 4,89 *Rang 2009 in Klammern ** Durchschnittsnote auf einer Skala von 1 („katastrophal“) bis 9 („hervorragend“)
Frankfurt konnte sich im Vorjahresvergleich zwar in den TopTen halten, leidet aber nach Einschätzung vieler Befragter unter der starken Abhängigkeit vom Finanzsektor. Die Folgen sind fallende Mieten und steigende Leerstände. Auf der anderen Seite eröffnen sich längerfristig orientierten Anlegern Kaufgelegenheiten. Insgesamt bleiben Bürofl ächen für die relativ meisten Befragten (35,4 Prozent) die bevorzugten Investitionsobjekte
Alexander Otto, Vorsitzender von ULI Europe und CEO der ECE Projektmanagement kommentiert: „Die Studie von ULI und PwC spiegelt den allgemeinen Trend wider. Die europäische Wirtschaft ist dabei, sich zu erholen, doch der Prozess wird langsam und uneben sein. Wie sich die Werte dabei entwickeln ist abhängig davon, wie sich Europa wirtschaftlich im weltweiten Wettbewerb schlägt.“
Beim Wohnungsneubau ist 2009 die Talsohle erreicht KfW-Indikator Eigenheimbau zeigt Erholung an Aussichten für die Neubautätigkeit in 2010 leicht verbessert
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er zuletzt deutliche Rückgang der Wohnungsbautätigkeit hat sich im dritten Quartal 2009 nicht fortgesetzt. Vielmehr stiegen die realen Wohnungsbauinvestitionen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 %. Auch wenn die realen Wohnungsbauinvestitionen für das Gesamtjahr 2009 um voraussichtlich rd. 1 % sinken werden, zeigt die unterjährige Entwicklung für die nahe Zukunft eine Erholung der Wohnungsbauinvestionen an.
Diese Erwartung wird durch die Entwicklung des regelmäßig exklusiv für die Wirtschaftswoche berechneten KfW-Indikator Eigenheimbau gestützt, der erneut zulegen konnte und im Dezember 2009 einen Wert von 38,1 erreichte - fast 8 Prozentpunkte mehr als im Dezember vorigen Jahres. Die KfW geht davon aus, dass die Zahl der Wohnungsneubauten von voraussichtlichen 143.000 im Jahr 2009 auf etwa 146.000 im Jahr 2010 steigen
wird. Auch wenn vieles dafür spricht, dass im Jahr 2009 die Talsohle der Wohnungsneubauaktivitäten durchschritten wurde, ist das Neubauniveau immer noch zu gering, um die zukünftig weiter steigende Wohnungsnachfrage zu bedienen. Selbst wenn sich der aufsteigende Trend nun verstetigte, würde die Zahl der neuen Wohnungen den Neubaubedarf der kommenden Jahre nicht decken. 57
Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS
Geschlossene Fonds:
Ausblick 2010 Von Markus Gotzi, Chefredakteur Fondsbrief
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ie Zahlen sprechen eine Katastrophe. Nur noch 824 Millionen Euro Eigenkapital haben Anbieter von Schiffsbeteiligungen im vergangenen Jahr eingesammelt, ein Minus von mehr als 67 Prozent. Und wie wir alle wissen, schleppte sich der Umsatz schon im Jahr 2008 spätestens nach der Lehman-Pleite im September mühsam dahin. Das Gesamtvolumen inklusive Fremddarlehen summiert sich 2009 auf 1,6 Milliarden Euro, das sind sogar 72 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit kommen die Schiffe hinter Fonds mit ausländischen und deutschen Immobilien zwar immer noch auf Platz drei. Dennoch ist die Summe nichts verglichen mit den kol-
portierten Milliardenbeträgen, die für kommende Schiffe noch bezahlt werden müssen. Zumal ein großer Teil des Umsatzes auf Spezialschiffe wie Ankerzieher entfällt. Nordcapital hat damit 116 Millionen Euro platziert. Relativ gut liefen außerdem die Angebote der Kategorie „Schnäppchen-Fonds“. Günstig 58
in der Krise einkaufen, lautet hier das Motto. Anleger beteiligen sich in der Regel an Blind-Pools und verlassen sich darauf, dass der Initiator Schiffe billig bekommt. Das ist jedoch nicht so einfach wie vermutet. Das Angebot ist begrenzt, denn wer nicht zum Schleuderpreis verkaufen muss, versucht seine Schiffe zu halten. Nur in Einzelfällen kann so etwas gelingen. Die OltmannGruppe war mit solch einem Modell wohl erfolgreich, und Hesse Newman berichtet, Schiffe für seinen Zweitmarktfonds zum Kurs von 50 Prozent der ehemaligen Preise gekauft zu haben. Auf ein anderes Konzept setzt Paribus Capital. Der Initiator will mit Eigenkapital einspringen, um Schiffe vor der Pleite zu retten. Mit bevorrechtigten Ausschüttungen soll das Engagement belohnt werden. Möglichkeiten gäbe es genug. Die Zahl der insolvenzgefährdeten Schiffe wird auf mehrere Hundert geschätzt. Logisch, dass bei dieser Entwicklung kaum noch jemand einen typischen Schiffsfonds anfasst. Reine Schiffsinitiatoren wie Ownership haben dem VGF für 2009 gerade einmal 4,4 Millionen Euro Eigenkapital gemeldet. Neuling Neitzel & Cie. kommt auf zwei Millionen Euro. Vor allem Containerschiffe haben beim Anleger so gut wie keine Chance. In der Regel haben die Anbieter die Platzierung ausgesetzt. Grund dafür sind die teils extrem gesunkenen Charterraten als Einnahmequelle der Schiffe. Bei einigen Typenklas-
sen liegen die Einbrüche bei bis zu 90 Prozent. Wer einen Charterer hat, der sich an seinen langjährigen Vertrag aus besseren Zeiten hält, kann sich glücklich schätzen. Spätestens wenn die Charter ausläuft, wird es kritisch. Oft reichen die Einnahmen dann nicht einmal mehr aus, um die Zinsen der Fremdfinanzierung zu bezahlen. Nicht ganz so grausam sind die Raten-Entwicklungen bei den Bulkern. Chinas Nachfrage nach Rohstoffen hat hier zumindest vorübergehend für steigende Einnamemöglichkeiten gesorgt. Fraglich ist, wie lange dieser Trend anhält. Anleger halten sich
jedenfalls auch mit Beteiligungen an Massengutfrachtern weiterhin zurück. Und noch ist nicht abzusehen, dass sich daran etwas ändert. Da verwundert es, dass es die Containerfonds weniger hart getroffen hat. Natürlich ging auch hier der Umsatz erheblich zurück. Doch hat alleine Marktführer
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Buss Capital 2009 immerhin noch 32 Millionen Euro mit Containern umgesetzt. Der VGF fasst die Containerfonds in der Kategorie „Spezialitätenfonds“ zusammen. Dazu zählen beispielsweise auch GamesFonds, wie sie von BVT oder United Investors angeboten werden. Mit Umsätzen im niedrigen, zweistelligen Millionenbereich hat diese Assetklasse die Nische aber noch nicht verlassen. Die Umsätze von Flugzeugfonds dagegen werden extra ermittelt. Sie hatten es im Vergleich zu den Schiffen nicht ganz so schlimm. Zwar ist auch hier die Nachfrage erheblich schwächer als im Hype des ersten Halbjahrs 2008. Trotzdem blieben die Umsatzrückgänge vor dem Hintergrund des extrem schwachen Marktes begrenzt. Die Initiatoren setzten 2009 rund 428 Millionen Euro um, das sind 39 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Zu den umsatzstarken Anbietern zählten Doric Asset Finance, Dr. Peters und KGAL, wobei sich die Konzepte grundsätzlich voneinander unterscheiden. Während Doric und Dr. Peters unter anderem mit dem Airbus A 380 weiter auf Größe setzen, glaubt KGAL an die Chancen kleiner Regionalflieger. Beides kann funktionieren. Wobei auch der Flugzeugmarkt grundsätzlich unter der anhaltenden Krise leidet. So hat der Markt nach Informationen des Fluglinien-Dachverbandes IATA im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von neun Milliarden Dollar erlitten. Die Passagierzahlen sind um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, und im Frachtverkehr beträgt das Minus sogar 13 Prozent. Für 2010 erwartet der Verband weitere Verluste. Doch das muss Anleger nicht schocken. Anders als bei Schiffen, verhandeln die Leasingnehmer ihre bestehenden Verträge in der Regel nicht nach. Kann die Airline eine Pleite vermeiden, dürften die
Einnahmen zunächst wie kalkuliert fließen. Doric vertreibt aktuell eine sehr günstig eingekaufte Boeing 777, die an die Hong-KongAirline Cathay Pacific verleast ist. Infrastrukturfonds spielen mit einem Eigenkapital-Umsatz von 70 Millionen Euro noch keine große Rolle. Das bedeutet zwar ein Plus von mehr als 66 Prozent, macht aber nur ein Prozent des Gesamtmarktes aus. Allerdings erwartet der VGF hier eine steigende Nachfrage der Anleger. Es ist kaum zu übersehen, dass zum Beispiel in den USA Investitionen in das Straßensystem, Brücken oder die Energieversorgung nötig sind. Allerdings scheuen sich viele Investoren weiterhin, ihr Geld in Blind-Pools anzulegen. Der typische Infrastrukturfonds investiert nicht selbst, sondern leitet das Kapital an spezielle Zielfonds weiter. Commerz Real arbeitet an einem anderen Modell. Hierbei würden sich Fondszeichner zum Beispiel am Gasdurchleitungsnetz eines deutschen Energiever-
sorgers beteiligen. Solch ein Angebot mit einem konkreten Asset hätte durchaus seine Chancen am Markt. Waldfonds haben sich vergleichsweise wacker geschlagen. Auch wenn die Nachfrage nicht so hoch war wie von den Anbietern zunächst erwartet. Immerhin hat Nordcapital seinen Fonds mit Inve-
stitionen in rumänische Forste geschlossen und platziert derzeit einen Nachfolger. Noch erfolgreicher war KGAL mit seinem Fonds „TimberClass 1“. Rund 3.400 Anleger investierten im vergangenen Jahr mehr als 90 Millionen US Dollar. Das Kapital fließt über den USPartner Campbell Group in Waldgrundstücke in Texas, Louisiana, Alabama und Georgia. Ebenfalls im Südosten der USA kauft Jamestown Waldflächen auf. Anders als KGAL überlässt der Kölner US-Spezialist die Auswahl keinem Dritten, sondern beauftragt ein eigenes Team damit. Bislang vertrauten die Anleger dem Anbieter rund 31 Millionen Dollar an. Auch wenn das Geschäft noch eher schleppend läuft, sind Nachfolger geplant. Die Umsätze der übrigen Anbieter sind kaum der Rede wert. Das gilt auch für das gesamte Segment der Zweitmarkt-PolicenFonds. Noch vor wenigen Jahren setzte die Branche damit rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital um. Inzwischen sind diese Fonds zum Nischenprodukt geworden. Kaum mehr als 103 Millionen Euro kamen 2009 zusammen, noch einmal 71 Prozent weniger als im schon schwachen Jahr 2008. Offenbar ein Asset, das langsam aber sicher in der Versenkung verschwindet. Kommen wir zu den Gewinnern des vergangenen Jahres, den Energiefonds. Sie konnten ihren Umsatz im Vergleich zu 2008 weit mehr als verdoppeln. Der VGF hat einen Eigenkapital-Umsatz von 556 Millionen Euro und somit ein Plus von 152 Prozent ermittelt. Für diese Entwicklung gibt es verschiedene Gründe. Zum einen stiegen nach einer Testphase im Jahr 2008 die Volumen der 2009 platzierten Fonds. Zum anderen wuchs die Zahl der Anbieter. Und hier liegt auch die Gefahr der positiven Entwicklung in diesem 59
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Segment. Nicht auszuschließen, dass sich Glücksritter in einem Markt tummeln, von dem sie keine Ahnung haben. Denn auch wenn die Solarfonds mit staatlich subventionierten Vergütungssätzen punkten, so können die Initiatoren dennoch eine Menge falsch machen. Sonnige Investments stellen den Löwenanteil der Energien-Fonds. Zwar versuchten sich Initiatoren im vergangenen Jahr auch an Fonds mit anderen Erneuerbaren Energien. MPC etwa platziert aktuell die Beteiligung an einer Anlage in Brasilien, die Strom aus Reishülsen erzeugt. Die Nachfrage der Anleger bleibt allerdings begrenzt. Kann ein Angebot nicht mit dem Argument der regulierten Einnahmen argumentieren, winken Fondszeichner häufi g schnell ab. Die erwartete Sicherheit ist das A. und O. Hier drängen sich Parallelen zu den Immobilienfonds mit staatlichen Mietern auf.
Wer hat den Anlegern im vergangenen Jahr Fondsanteile verkauft? Hier gab es keine großen Veränderungen. Der Anteil der Banken am Gesamtvertrieb ist mit knapp 52 Prozent gegenüber 49 Prozent im Vorjahr weitgehend stabil geblieben. Die freien Vertriebe haben leicht verloren. Sie vermittelten rund 28,5 Prozent der Anteile. Zugelegt hat der Direktvertrieb über den Anbieter. Er macht inzwischen knapp zwölf Prozent aus, nach sieben Prozent im Jahr zuvor. 60
Und 2010? Es müsste mich schwer wundern, sollte sich das Jahr 2010 deutlich vom vergangenen unterscheiden. Immobilien vor allem in Deutschland bleiben gefragt. Real I.S. hat gleich zwei solcher Angebote in der Pipeline. Zuerst kommt ein Bürogebäude mit staatlichem Mieter in Düsseldorf, und für Juni ist ein Fonds mit der e.on-Zentrale in Regensburg geplant. Düsseldorf ist ebenfalls Standort des aktuellen Deutschland-Fonds von Hesse Newman, und auch Signa werden in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens investieren. Schiffe werden in diesem Jahr weiterhin wie Blei liegen, Flieger dürften sich auf ähnlichem Niveau bewegen wie 2009. Waldfonds werden wohl zunächst weiterhin ein Nischendasein fristen und gebrauchte Policen kaum noch jemanden interessieren. 2010 wird noch einmal das Jahr der Solarfonds. Die Zahl der Anbieter dürfte weiter steigen, auch wenn die Vergütungssätze für Anlagen sinken, die in Deutschland erst ab 2010 ans Netz gehen. Da in der Regel als Reaktion darauf auch die Preise für die Module sinken, verändert sich unter dem Strich für die Anleger so gut wie nichts. Fraglich ist, wie hoch die zum zweiten Halbjahr geplante, zusätzliche VergütungsReduzierung vor allem für Anlagen auf Ackerflächen tatsächlich
ausfällt. Ob sich Solarfonds dann noch lohnen, ist die Frage. Im europäischen Ausland sind gekürzte Einspeisevergütungen derzeit noch kein Thema, mittelfristig aber wahrscheinlich. Oder bereits geregelt. In Italien etwa wird die garantierte Vergütung für Anlagen gekürzt, die erst ab 2011 ans Netz gehen. Gut denkbar, dass in diesem Jahr erste Angebote mit Solarinvestitionen in den USA an den Markt kommen. Voigt & Collegen denkt darüber genau so nach wie Commerz Real. Das Stichwort hier heißt Solarthermie. Bei dieser Technik lässt die Sonne eine Flüssigkeit verdampfen und treibt so eine Turbine an. Die Investition rechnet sich in den USA nicht über garantierte Vergütungssätze, sondern über steuerbegünstigte Erträge. Die gesamte Branche muss sich 2010 mit dem Thema Regulierung beschäftigen. Der Verband Geschlossene Fonds geht davon aus, dass nicht nur die Vertriebe davon betroffen sein werden, sondern auch die Anbieter. Sie werden künftig durch national umzusetzende, europäische Normen (AIFM) reguliert. Für den VGF ist das kein Drama, im Gegenteil. Er unterstützt die erwartete Regulierung, da sie „ einheitliche Marktbedingungen gegenüber anderen Kapitalanlageprodukten schafft“.
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FLEX Fonds: Neue Fondsgeneration mit 100 % Substanz Von Gerald Feig, Vorstandsvorsitzender der FLEX Fonds Capital AG
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eit dem BGH-Urteil, welches Banken zur Offenlegung von Rückvergütungen (sog. Kickbacks) verpflichtet, herrscht große Verunsicherung auch unter den freien Beratern. Ob das Urteil auf sie angewandt werden wird oder nicht, wird seit längerem heftig diskutiert. Inzwischen vertreten immer mehr Rechtsexperten die Meinung, dass das BGHUrteil in näherer Zukunft auch den freien Berater erreichen wird. Emissionshäuser, die ihre Vermittler vor unangenehmen Überraschungen schützen wollen, müssen über neue Kostenmodelle nachdenken. Angesichts dieser Entwicklung rückt die Senkung der Weichkosten bei den Geschlossenen Fonds immer mehr in den Mittelpunkt. Wir denken schon seit Jahren darüber nach, wie die Weichkosten bei FLEX Fonds weiter reduziert und damit ein noch höherer Anlegernutzen als bisher erzielt werden kann. Letzteres ist dabei unser eigentlicher Antrieb, der Druck von Seiten des Gesetzgebers spielt für uns eher eine untergeordnete Rolle. Unser Ziel kann dabei nur lauten: 100 Prozent Substanz! Dies ist aus unserer Sicht vor allem bei Ansparfonds wichtig, weil dort der Zufluss des Investitionskapitals über die Sparraten vor allem in den ersten Jahren wesentlich langsamer erfolgt als bei Einmalzahlerfonds und die wirtschaftliche Entwicklung des Fonds dadurch ausgebremst werden kann.
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Deshalb werden beim Anspar FLEX Fonds 3, der im ersten Quartal 2010 in die Platzierung kommt, von Anfang an 100 Prozent des Investitionskapitals in Substanz bildende Werte fließen. Außer dem branchenüblichen Agio von 5 Prozent entstehen dem Anleger keine weiteren Gebühren, die seine Einlage schmälern. Das Agio wird ausschließlich zur Vergütung der autorisierten Partner im Vertrieb durchgereicht. Nachdem bereits der Anspar FLEX Fonds 1 mit rund 210 Mio. Euro geschlossen wurde und der Anspar FLEX Fonds 2 ein Volumen von rund 150 Mio. Euro erreicht hat, wird diese Innovation der Produktlinie in ihrem neunten Platzierungsjahr zusätzliche Attraktivität verleihen. Dabei liegt der Vorteil eindeutig beim Anleger und besteht in er-
ster Linie in der schnelleren und höheren Substanzbildung des Fonds. In diesem Bereich sehen wir uns bereits seit Jahren in einer Vorreiterrolle. FLEX Fonds zählten mit einer Substanzquote von knapp 94 Prozent schon immer zu den kostengünstigsten Fonds in der gesamten Branche. Auf einer Tagung mit Initiatoren und Journalisten der Fachpresse im vergangenen Frühjahr brachte ich bereits den Vorschlag ein, dass sich die Branche angesichts des BGH-Urteils und der öffentlichen Diskussion auf Vermittlerprovisionen in Höhe des Agios von 5 Prozent einigen solle. Damals allerdings ohne erkennbare positive Reaktionen. Viele Kollegen äußerten sogar im Gespräch mit mir ihre Befürchtung, dass der Vertrieb bei einer weiteren Senkung der Gebühren nicht mitziehen würde.
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glichen. Langfristig betrachtet sind die Vergütungen für den Anlageberater sogar höher als bisher. Diesen Vorteil und den Wettbewerbsvorteil durch die hohe Substanzquote haben unsere Vertriebspartner letztendlich überzeugt.
Tatsächlich gilt es ja auch, eine Brücke zu schlagen zwischen hohem Anlegernutzen auf der einen Seite und attraktiven, zeitgemäßen Vergütungsmodellen auf der anderen Seite. Wir haben natürlich dieses neue Modell im Oktober vergangenen Jahres zuerst unseren Vertriebspartnern zur Diskussion gestellt und erhielten überwältigend positive Reaktionen und eindeutige Zustimmung. Tatsächlich besteht bei den Beratern eine hohe Sensibilität zu dem Thema. Das neue Vergütungsmodell hat ja auch an Attraktivität keineswegs eingebüßt – im Gegenteil. Zwar ist die Abschlussprovision zunächst niedriger, wird jedoch in den darauf folgenden vier Jahren durch eine Folgeprovision und danach durch eine attraktive Bestandspfl egeprovision mehr als ausge-
Nun wissen wir ja auch, dass das Agio von 5 Prozent nicht ausreicht, um die zwar knapp kalkulierten aber dennoch unausweichlichen Kosten eines Beteiligungsfonds abzudecken. Durch die höhere Substanzquote des Anspar FLEX Fonds 3 entstehen jedoch zwangsläufig auch höhere Erträge, was man einer einfachen Dreisatzrechnung entnehmen kann. Daraus werden in den Folgejahren die verbleibenden Vergütungen für die übrigen Funktionsträger bestritten. Die Funktionsträgergebühren fallen bei dem neuen Modell anfänglich deutlich geringer aus als bisher. Dieser Umstand ist für uns jedoch nicht neu, da die Fondsverwaltungsgebühren bereits seit 2002 nicht mehr frontup, sondern erfolgsabhängig je nach Umfang der Platzierung bezahlt werden. Die Verteilung der Konzeptions- und Marketinggebühren, die ja bekanntlich vor der Platzierung anfallen, auf mehrere
Jahre, ist jedoch eine Kröte, die wir als Emissionshaus schlucken müssen. Schließlich könnte man die Auffassung vertreten, dass die Entnahme von Gebühren aus den Erträgen die Ausschüttungen der Anleger schmälert. Dies relativiert sich jedoch bei genauer Betrachtung. Durch die höheren Investitionen entstehen auch höhere Erträge als bei dem herkömmlichen Modell, was sich langfristig positiv auch auf die Ausschüttungen der Anleger auswirken wird. Mit diesem neuen Fondsmodell treffen wir Anfang 2010 auf ein Marktumfeld, das selten günstiger war als zurzeit. Die Preise für deutsche Immobilien sind deutlich gefallen. Der kalkulierte Einkaufsfaktor in unseren Fonds beträgt derzeit das 12,5-fache der Jahresnettomiete. Wir investieren momentan jedoch für das 11-fache oder weniger. Zusätzlichen zu den Gewerbe- und Wohnimmobilien runden die Energierohstoffe Erdöl und –gas und ein Edelmetalldepot aus Gold, Silber und Platin das Sachwertportfolio der FLEX Fonds ab. Ab 2010 werden zusätzlich erneuerbare Energien in Form von Photovoltaik in die Fondskonzeption aufgenommen.
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HIH VERTRIEBS GMBH:
Institutioneller Hintergrund stärkt die geschlossenen Fonds der HIH
Interview mit Torsten Doyen, Geschäftsführer der HIH Vertriebs GmbH Im Bereich Geschlossener Fonds ist die HIH im freien Vertrieb noch wenig bekannt. Soll sich das ändern? Torsten Doyen: Ja, das habe ich mir als ein Ziel seit meinem Amtsantritt im Sommer vergangenen Jahres gesetzt. Bisher wurde der freie Vertrieb noch nicht in einem ausreichenden Maße eingebunden. Dies soll sich aber in diesem Jahr ändern. Ich halte viel von einer ausgewogenen Balance im eigenen Vertriebsnetzwerk. Gerade die Möglichkeit mit verschiedenen Partnern zusammen zu arbeiten, macht doch gerade den Reiz des Vertriebes aus. Außerdem stärken wir dadurch die eigene Vertriebskraft - von daher darf der freie Vertrieb neben den großen als auch kleineren Banken nicht fehlen.
Was möchten Sie dem freien Vertrieb künftig offerieren? Torsten Doyen: Unsere Produktstrategie ist vornehmlich auf Core-Immobilien in zentralen europäischen Metropolen ausgerichtet. Der freie Vertrieb kann von uns insofern Geschlossene Fonds und Private Placements erwarten, die den aktuellen Wünschen ihrer Kunden entsprechen und sicherheitsorientiert ausgerichtet sind. Selbstverständlich nimmt die Rendite dabei eine wichtige Rolle ein. Deshalb konzipieren wir ein Produkt nicht um jeden Preis. Viel mehr nehmen wir uns die Zeit, Angebote zu suchen, die sich durch gute Lagen, bonitätsstarke Mieter, langfristige Mietverträge und attraktiven Renditen auszeichnen. Dabei ist uns wichtig, dass die Fondskalkulation auf realistischen Parametern basiert, um dem Sicherheitswunsch ihrer Kunden zu entsprechen.
des Warburg Verbundes. Mit den Bereichen Asset Management, Property Management, Projektentwicklung und Investments für geschlossene Immobilienfonds deckt die HIH alle möglichen Dienstleistungen rund um die Immobilie ab. Die gemeinsame Stärke liegt insbesondere auch darin, dass die einzelnen Bereiche ihre Dienstleistungen sowohl für das eigene Haus als auch für externe Dritte erbringen. Dass sich dieses Konzept bewährt, haben wir nicht nur im krisenhaften Jahr 2009 feststellen dürfen. Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen haben wir ein erfreuliches Gesamtergebnis erzielt.
Wie ist die HIH derzeit als Unternehmen aufgestellt?
Torsten Doyen: Durch unsere ausschließliche Ausrichtung auf die Assetklasse Immobilien und ein breites Dienstleistungsspektrum rund um den Lebenszyklus einer Immobilie, können wir unsere Kunden vollständig bei ihren Immobilienvorhaben mit unserem
Torsten Doyen: Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung präsentiert sich als ein breit aufgestelltes Immobilieninvestmenthaus und ist ein Unternehmen 64
Über welche besonderen Kompetenzen verfügt das Unternehmen?
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Know-how begleiten. Wir beherrschen zwar nur eine Assetklasse – diese beherrschen wir dafür aber richtig! Wodurch unterscheidet sich die HIH von anderen Mitbewerbern? Torsten Doyen: Zum einen blickt die HIH auf 20 Jahre Erfahrung im Immobiliensegment zurück. Zum anderen wird sie durch den institutionellen Hintergrund des Warburg Verbundes gestärkt. So steht die M.M.Warburg unter anderem mit ihrer verbindlichen und verlässlichen Platzierungsgarantie für den Platzierungserfolg unserer geschlossenen Immobilienfonds ein. Diese Sicherheit wird nicht nur von den Anlegern sondern auch vom Finanzierungsmarkt geschätzt. Außerdem werden zwischen der HIH und der Privatbank M.M.Warburg Synergien erzielt und effektiv für unsere Produkte eingesetzt.
Welche Produkte oder Dienstleistungen sind derzeit am stärksten nachgefragt? Torsten Doyen: Vom Markt nehmen wir auf, dass die Anleger nach wie vor sicherheitsorientierte Produkte bevorzugen. Für uns bedeutet dies, dass wir weiterhin geschlossene Fonds konzipieren, dessen Core-Immobilien eine nachhaltige Rendite versprechen und zugleich einen Inflationsschutz bieten. Darüber hinaus überzeugen unsere Auslandsfonds aufgrund der günstigen Doppelbesteuerungsabkommen
mit einer äußerst attraktiven Nachsteuerrendite. Ebenso sind wir daran interessiert, Immobilien auszuwählen, die dem Nachhaltigkeitsaspekt gerecht werden. So wurden die beiden Objekte unseres Pacific Core 1 Neuseeland für ihre Energieeffizienz mit den höchsten Sternen des Green Star Ratings ausgezeichnet. Wie sehen Sie die Marktentwicklung für Immobilien in 2010? Torsten Doyen: Für die Immobilienmarktpreise gehe ich von einer weiterhin stabilisierenden Entwicklung aus, wobei zu erwarten ist, dass sich die europäischen Metropolen deutlich schneller erholen werden als periphere Standorte. Der Londoner Markt hat es bereits vorgemacht. Auf dem bedeutendsten Wirtschaftsstandort der Welt ist der Immobilienmarkt kurzfristig stark eingebrochen, bewegt sich aber schon heute in großen Schritten auf ein vergleichbares Niveau zu, wie es vor der Lehman-Pleite vorzufi nden war. Sicherlich werden vereinzelte Metropolen eine längere Zeit für ihre Gesundung beanspruchen und einige kleinere Immobilienmärkte werden vielleicht sogar noch mit den Auswirkungen der Finanzkrise zu kämpfen haben. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Assetklasse Immobilien das Jahr 2010 – ebenso wie das vergangene Jahr – dominieren wird und wir uns über eine positive Entwicklung freuen dürfen. Mit welchen Immobilien lassen sich in diesem Jahr gute Ergebnisse erzielen? Torsten Doyen: Das Rennen werden erneut die Core-Immobilien machen. Bonitätsstarke Mieter mit langfristigen Mietverträgen, eine sehr gute Lage in einer europäischen Metropole und eine
vertrauenswürdige Anlagestruktur bedienen die Anforderungen der aktuellen Zeit. Eine große Rolle wird weiterhin auch die Nachvollziehbarkeit von Produkten spielen. Die Anleger befassen sich heute deutlich intensiver mit einem Investitionsangebot, so dass die Fonds überzeugen, die eine nachvollziehbare Immobilienstrategie aufzeigen. Was plant die HIH an neuen Angeboten im Jahr 2010? Torsten Doyen: Geplant ist die Auflage von zwei geschlossenen Immobilienfonds mit einem gesamten Eigenkapitalvolumen von rund 70 Millionen Euro. Im Fokus stehen Core-Immobilien in zentralen Lagen in europäischen Metropolen wie zum Beispiel London, Brüssel oder Paris. Hiermit wollen wir an unseren Platzierungserfolg unseres LondonFonds anknüpfen, den wir in nur acht Wochen schließen konnten. Aktuell bieten wir unseren Vertriebspartnern ein Private Placement an, das in deutsche Immobilien mit einem bonitätsstarken Mieter und einem langfristigen Mietvertrag investiert. Überzeugend ist vor allem die sehr attraktive Auszahlung, die das Produkt bietet. Ich freue mich, wenn wir schon mit diesem Investment neue Kontakte im freien Vertrieb gewinnen können. 65
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Premicon AG:
Lukratives Beteiligungsangebot im florierenden Flusskreuzfahrtbereich Von Alexander Nothegger, Vorstand der Premicon AG
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in Segment des Reisemarktes kann trotz der Konjunkturfl aute punkten: Der Kreuzfahrtbereich, der auch 2010 nach Erwartungen der GfK wieder zweistellig wachsen dürfte. Dafür gibt es einen Grund: Hochsee- und Flusskreuzfahrten sind speziell bei älteren Jahrgängen beliebt. Das verwundert kaum, verfügt doch die Generation 55+
neben dem größeren Zeitbudget oft genug auch über entsprechende finanzielle Möglichkeiten. Die Zielgruppe der unternehmungslustigen, gut situierten „Best Ager“ wächst stetig – das ist einer der Gründe, warum sich die Premicon AG mit ihren Beteiligungsfonds im Flusskreuzfahrtbereich in gewinnbringenden Gewässern bewegt.
Entwicklung der Passagierzahlen in der Flusskreuzfahrt in Deutschland 400.000 350.000 300.000 250.000 250 000 200.000 150.000 150 000 100.000 50.000 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: Die Branchenanalyse des Deutschen Reiseverbandes DRV, „Der Kreuzfahrtenmarkt in Deutschland 2008“
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Seit 2007 wächst der deutsche Flusskreuzfahrtmarkt wieder kräftig. 2008 waren mit rund 383.690 Passagieren 14,8 Prozent mehr Passagiere auf den Flüssen unterwegs als im Vorjahr. Dabei erzielte die Branche einen Umsatz von 442.948.000 Euro und somit ein Plus von 12,3 Prozent. Seit 1996 stiegen die Passagierzahlen um satte 203 Prozent an, beim Umsatz waren es sogar 253 Prozent. Anstiege gibt es derzeit vor allem in der Premium- und der DeluxeKlasse. Neben dem deutschen Quellenmarkt bieten vor allem der englische und US-amerikanische Markt noch erhebliche Wachstumschancen. Der Erfolg von Flusskreuzfahrtanbietern hängt davon ab, wie gut das Angebot auf die Ansprüche der Kunden abgestimmt ist – gerade im Luxussegment. Auf dem Markt tummeln sich derzeit noch viele ältere Schiffe, die in Komfort, Raumangebot und Ausstattung nicht mehr den modernen Anforderungen entsprechen. Für moder-
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Entwicklung des Umsatzes in der Flusskreuzfahrt in Deutschland in 1.000 € 450.000 400 000 400.000 350.000 300 000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: Die Branchenanalyse des Deutschen Reiseverbandes DRV, „Der Kreuzfahrtenmarkt in Deutschland 2008“
ne, großzügige und luxuriös ausgestattete Schiffe gibt es daher ein erhebliches Potenzial – zumal laut einer Untersuchung des TourismusMarktforschungsinstitutes F.U.R. bis zu 8 Prozent aller Reisenden das absolute Luxussegment suchen. Die Premicon AG ist in Deutschland Marktführer für die Konzeption und den Vertrieb geschlossener Fonds in der Flussschifffahrt und stellt mit gegenwärtig 23 Kreuzfahrtschiffen die größte Flotte auf dem zusammenhängenden Fahrtgebiet Rhein, Main und Donau. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung 18 Fonds (davon 15 Schiffsfonds) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 583 Millionen Euro aufgelegt. Die Premicon kümmert sich sowohl um den Betrieb als auch den Vertrieb ihrer Flusskreuzfahrtflotte. Die so entstehenden Synergien senken die Betriebskosten und helfen, auch Randzeiten optimal zu vermarkten. Ein Einnahmepool ermöglicht gesicherte Einnahmen und insgesamt 13,8 Mio. Euro Ausschüttung. Durch die Verlagerung des Flottenmanagements nach Zypern sind diese Ausschüttungen für die Anleger fast steuerfrei zu vereinnahmen. Im ersten Halbjahr 2010 legt die Premicon AG ein innovatives Investitionsangebot auf, das die
unterschiedlichen Vorteile der Flusskreuzfahrt in einem Fonds vereint. Es handelt sich um ein dreiteiliges Produkt: Einer Beteiligung am Reiseveranstalter TransOcean, am 5-Sterne-Traditionsschiffe MOZART und an einem Flussschiff-Neubau, dem TwinCruiser MARILENA. Das neue Angebot nutzt optimal die Synergien aus eigenem Schiffsbetrieb und eigener Vermarktung und bietet damit dem Anleger die Gelegenheit, von der kompletten Dienstleistungskette zu profitieren. TransOcean ist ein Kreuzfahrtspezialist in den Bereichen Hochsee und Fluss. Durch das Eingreifen der Premicon AG konnte die Tradition des renommierten Veranstalters nach seiner Insolvenz Ende 2009 weitergeführt werden. Die neu gegründete Transocean Kreuzfahrten GmbH & Co. KG übernimmt zentrale Geschäftsbereiche sowie den Firmensitz in Bremen. Der Veranstalter verfügt über ein hochwertiges Portfolio mit seinem Hochseekreuzer, der in 2010 modernisierten und luxuriös ausgestatteten ASTOR, sowie acht Flusskreuzfahrtschiffen, darunter dem Top-Flaggschiff PREMICON QUEEN. Durch eine Vertriebskooperation mit der TUI bündelt das Unternehmen seine Kompetenz mit der Stärke des internationalen
Touristikkonzerns und ist in Angebot und Service bestens für den Markt gerüstet. Mit dem Neubau des TwinCruisers MARILENA durch die Volkswerft Stralsund sind weitere lukrative Gewinnchancen verbunden. Der weiter fortentwickelte, begehrte Schiffstyp mit geteiltem Rumpf schafft außergewöhnlichen, schwingungs- und geräuscharmen Fahrkomfort. Großzügige Aufent-haltsbereiche, weite Glasfronten, luxuriöse Suiten und die Verwendung hochwertigster Materialien wie Holz, Marmor und Granit kennzeichnen den Premiumcharakter des 4,5-Sterne-Schiffes. Beim Fahrgastschiff MOZART handelt es sich um eine Occasion aus der Insolvenz der Reederei Deilmann. Der luxuriös ausgestattete Semikatamaran wird derzeit modernisiert. Er ist mit einer Länge von 120,6 m und einer Breite von 22,85 m das größte Binnenkreuzfahrtschiff Europas. Sein Luxuscharakter entsteht vor allem durch die ungewöhnliche Breite und entspricht in hohem Maße den Wünschen einer wachsenden Flusskreuzfahrtklientel. Die Vorteile des Angebotes auf einen Blick: • Effizient und lukrativ: Betrieb und Vertrieb von Flusskreuzfahrten in einem Beteiligungsangebot •
Vertriebsstark: TransOcean in Kooperation mit TUI optimal aufgestellt
•
Marktkonform: Neubau MARILENA erfüllt Ansprüche im wachsenden Luxussegment
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Zeitgemäß: Traditionsschiff MOZART kombiniert hohen Bekanntheitsgrad mit anspruchsvoller Modernisierung
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Schiffsbeteiligungen: Krisen und das Vergessen, ein altes Problem Michael Rathmann über Vergangenheit und Gegenwart in der Schifffahrt, sowie über schlechten Journalismus
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eit gut 15 Monaten haben wir nur noch ein Thema, die Krise und der Kurs ins Chaos. Während sich die Lage auf den Finanzmärkten zu normalisieren beginnt, viele in die Krise involvierte Banken durch staatliche Hilfen saniert wurden und unverdrossen weiter zocken in der Spielhölle der Hochfinanz und das Bonussystem auch schon wieder fröhliche Urständ feiert, geht es in der Schifffahrt nach wie vor dramatisch zu. Als hoffentlich letzten Beitrag in Sachen Krise in der Schifffahrt setze ich mich heute mit den Themen Vergessen, Hoffnungen und Wünsche auseinander, die unmittelbar damit verbunden sind. „Für alle, die professionell mit der Seefahrt zu tun haben, ist jeder Hauch von Romantik und Abenteuer verweht. Reeder, denen man immer einen Schuss Seeräubermentalität nachsagte, sind angesichts der weltweit von ihren Schiffen eingefahrenen Verluste zu nüchternen Rechnern geworden. Lloyd`s Register of Shipping kommt zu dem Ergebnis: „Die Weltseeschiffahrt ist von der schwersten wirtschaftlichen Krise der zurückliegenden 50 Jahre getroffen worden.“ Lichtblicke sieht Lloyd`s nicht: Die kaum kalkulierbaren Einfl üsse, die von der technischen Entwicklung, wirtschaftlichen und politischen Faktoren ausgehen, machen es schwer, Prognosen über eine Erholung dieser Branche abzugeben. Zahlreiche Schiffe sind aufgelegt, dümpeln in einsamen
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Ermittlungen von Lloyd`s 1663 Schiffe aufgelegt, 80 Millionen tdw und damit mehr als ein Viertel der Weltflotte von 422,6 Millionen!“
Michael Rathmann
Buchten und auf Reede vor Anker oder dampfen in langsamer Fahrt beschäftigungslos in Hoffnung auf irgendeine Ladung über die Weltmeere. Ein Banker einer namhaften schiffsfinanzierenden großen Bank erklärte jüngst, die Reeder müssten sich auf eine Stärkung ihrer fi nanziellen Basis einstellen, denn die Geldinstitute sähen sich gezwungen, ihre Kriterien für Schiffsfinanzierungen erheblich zu verschärfen. Eine Reihe von Banken werde sich ganz aus diesem Geschäft zurückziehen. Denn die Finanzierung von Schiffen ist risikoreich geworden, weil angesichts der Übertonnage viele Reedereien kaum mehr die Betriebskosten erwirtschaften von den Finanzdiensten ganz zu schweigen. Weltweit sind nach
Halt!! Wieso 1663 aufgelegte Schiffe? Es ist doch immer von rd. 550 aufliegenden Containerschiffen die Rede. Stimmt, bei den 1663 Schiffen handelt es sich um den Teil der Welthandelsflotte der im Sommer 1984 aufgelegt war. Der ganze Text, der in Anführungszeichen gesetzt ist, entstammt wortwörtlich einem Artikel aus der Zeitschrift Wirtschaftswoche, Ausgabe vom 3. August 1984 und ist in seiner Diktion so aktuell, als sei er jetzt geschrieben worden. Ich möchte Ihnen mit diesem Artikel gern zwei Dinge vor Augen führen. Der Mensch neigt dazu, unangenehme Dinge zu vergessen und zu verdrängen. Die Krise 2009 ist nicht die erste schwere Krise, die wir in der Schifffahrt erlebt haben. Bereits Anfang der 70er Jahre erlangte die Geltinger Bucht traurige Berühmtheit, weil dort mehr als 1,7 Mio. tdw an Tankertonnage aufgelegt wurde und längere Zeit dort lag. Bekanntlich wiederholt sich Geschichte und heute, über 35 Jahre nach der großen Krise in der Tankschifffahrt sind die ersten Anträge gestellt worden, wieder rund 15 bis 20 Schiffe, allerdings Containerschiffe, dort in der Geltinger Bucht aufzulegen. In dem Zusammenhang ist aber auch eines interessant: Wir haben uns
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nach jeder Krise in der Schifffahrt wieder erholt und anschließend gute Marktbedingungen erlebt. Interessant ist bei dem historischen Vergleich der verschiedenen Krisen auch, dass der Auslöser für die Schifffahrt immer bei den Reedern selbst gelegen hat. Getreulich dem Motto „ich bin größer und schöner“ wurden Schiffe geordert die von der Anzahl her zwangsweise zu Problemen im Markt führen mussten. In jeder Krise zeigte man sich dann sofort geläutert und erkannte, frei nach der Erkenntnis des Philosophen Socrates: Nosce te ipsum (Erkenne Dich selbst), die Fehler, die man mit dem Verhalten begangen hat. Das ist momentan auch nicht anders. Aber leider ist nach der Krise auch immer schon wieder vor der Krise und wenn der Markt wieder richtig läuft und Tonnage vermehrt nachgefragt wird, dann haben die ersten Reeder die gerade durchlebte Vergangenheit schon wieder vergessen und das Spiel beginnt von vorne. Wenn der erste dann wieder bestellt hat, will der nächste in nichts nachstehen und der Größenwahn des größer und schöner Seins beginnt erneut. Die Selbsterkenntnis aus der letzten Krise ist vergessen, Socrates ist nicht mehr angesagt und die Erkenntnis von Descartes: Cogito ergo sum (Ich denke, also bin ich) wurde wohl nur mit dem zweiten Teil der Aussage verstanden, vom Denken kann wohl keine Rede sein.
Wie wird es weiter gehen? Hoffnungen und Wünsche. Prognosen abzugeben, wie sich die Schifffahrt in den nächsten 1 2 Jahren weiter entwickeln wird,
ist sicherlich schwierig. Einen gewissen Optimismus in Bezug auf eine positive Entwicklung in der Nachfrage nach Containertonnage verbreitete die Studie von Maersk aus dem September 2009 über die Aussichten der Container-Chartermärkte bis ins das Jahr 2014. Sicherlich ist in dieser Studie ein gewisser Zweckoptimismus enthalten, aber gleichwohl sind die Aussichten für bestimmte Größenklassen der Containerschiffe nicht so schlecht. In den Bereichen bis 3000 TEU (nominal) wird die Erholung sicherlich am schnellsten von statten gehen und eine ganze Anzahl von Charterabschlüssen, die in den letzten Wochen geschlossen wurden, bestätigen diesen Trend. Die großen Charterer schließen vermehrt Abschlüsse mit Anschlußoptionen über längere Laufzeiten und mit deutlich höheren als den gegenwärtigen Raten in de r Optionsperiode.
ler Reeder zu einem Super-GAU bei der Bestellung von Neubautonnage und anstehender Ablieferung der Schiffe geführt hat. Hier kann ich eigentlich nur den Appell an die Reederschaft wiederholen, zukünftig, wenn sich der Markt irgendwann wieder erholt hat, über die Tragweite unternehmerischer Entscheidungen im Aufbau und Bestand der eigenen Flotte nachzudenken und maßvoll zu planen. Einen besonderen Wunsch für 2010 richte ich an diejenigen
Natürlich melden sich dazu die Pessimisten mit dem Einwand, dass die Optionen ja nicht ausgeübt werden müssen. Das stimmt zwar, aber die Erfahrungen, die ich über viele Jahre Marktverhalten und -beobachtung gewonnen habe, zeigen am Tiefpunkt der Krise immer das gleiche Verhaltensmuster auf. Aus diesen Erfahrungen heraus müssten sich die Charterraten in der Größenklasse bis 3000 TEU im Verlauf des zweiten Halbjahres 2010 bereits erholen. Die Studien namhafter Institute in diesem Bereich sprechen zwar unisono von einer Erholung für 2011 und 2012, aber mit etwas Zweckoptimismus verlagere ich diesen Zeitpunkt bereits in dieses Jahr. In 12 Monaten wissen wir, ob ich richtig liege. In den Größenklassen über 6000 TEU wird sich der Normalisierungsprozess sicherlich noch bis 2014 und darüber hinaus erstrecken, weil in diesen Containerschiffsklassen die Unvernunft vie-
Journalisten, die mit teilweise unverantwortlich schlecht recherchierten Artikeln ihr Scherflein dazu beigetragen haben, dass das Asset Schiffsbeteiligung derart in Verruf geraten ist. Natürlich lässt es sich nicht wegdiskutieren, dass die Anzahl der in Not geratenen Einschiffsgesellschaften weiter wächst, aber die Art und Weise, wie dies in der Presse dargestellt wird entbehrt jeglicher Sach- und Fachkenntnis. Sicherlich gibt es Einschiffsgesellschaften, die zum Scheitern verurteilt sind. Dabei handelt es sich aber überwiegend um solche Schiffe, die über ihre bisherige Marktteilnahme nie performt haben und die besser nie als Schiffsemissionen auf den Markt gebracht worden wären. Das Problem dabei ist die Tatsache, dass nur über solche Einschiffsgesellschaften geschrieben wird und völlig verallgemeinernd der Gesamtbereich Schifffahrt in Bausch und Bogen nieder gemacht wird. 69
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Es gibt einige sehr engagierte Journalisten, die sich mit diesem Thema sachlich fundiert auseinandersetzen und die Zusammenhänge richtig darstellen. Genau diese Journalisten meine ich mit meiner Kritik nicht, sondern sie richtet sich an all jene, die in der gleichen Manier wie zu letzt eine Journalistin namens G.Hussla im Handelsblatt vom 8.12.2009 (Titel: Sinkende Schätze) einen grauenhaft schlecht und falsch recherchierten Artikel veröffentlichen, die der Schifffahrtsbranche nur noch ein Kopfschütteln der Fassungslosigkeit abringen. Nicht von ungefähr hat Fonds-
Media diesem Artikel den „Goldene Saure-Gurke-Award“ für maximale Uninformiertheit über das Anlagesegment Schiffsfonds verliehen. Vielen Dank dafür FondsMedia!
mühselig erachten, dann sollten sie vielleicht über ein Zitat des Kabarettisten Dieter Nuhr nachdenken und danach handeln: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.“
Genau diese Journalisten sollten darüber nachdenken, welche Verantwortung sie für ihr Handeln tragen, wenn sie in namhaften Medien schreiben. Wenn genau diejenigen aber meinen über Dinge schreiben zu müssen, von denen sie keine Ahnung haben und gewissenhafte Recherche als zu
Schiffsbeteiligung: Eigenkapitalfonds – die Gewinner von morgen
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as Ende der internationalen Handelsschifffahrt will Frank Moysich, geschäftsführender Gesellschafter der Salomon Invest, nicht ausrufen, im Gegenteil: „Schiffe als Investment sind so interessant wie nie. Das gilt besonders für Containerschiffe. Hier sehen wir derzeit nicht nur erhebliche Abschläge im Vergleich der letzten 18 bis 24 Monate, sondern historisch niedrige Kaufpreise“, so der Schiffsfondsexperte. Im Gegensatz zu Bulkern und Tankschiffen, deren Kaufpreise sich immer noch über dem langfristigen Mittel bewegen, sind die Preise für Containerschiffe tatsächlich geradezu implodiert. Profiteure dieser Entwicklung sind jedoch nicht die klassischen Schiffsfonds, bei denen zwischen Einkauf des Schiffs und Platzierung am Markt meist mehrere Jahre liegen, sondern die Eigenkapitalfonds, die zu aktuellen Marktpreisen investieren können. Moysich: „Im Augenblick sehen wir historisch niedrige Preise und ein wachsendes Angebot am 70
Zweitmarkt und bei gebrauchten Schiffen. Wer jetzt Geld hat und kaufen kann, wird die Chancen bei einer Erholung in den kommenden Jahren voll mitnehmen.“
mittelständischen Reedereien direkt in neue und gebrauchte Schiffe. Für die Emissionshäuser der Salomon Invest Gruppe blickt Moysich gelassen in das
Die 2003 aufgelegte Fondsserie Maritim Invest erwirbt Anteile laufender Schiffsfonds zu aktuellen Marktpreisen und streut das Geld der Anleger über viele Zielfonds, Schiffstypen und Chartermärkte. Das 2007 gestartete Schwesterunternehmen Maritim Equity investiert gemeinsam mit
Jahr 2010. Die gesamte Unternehmensgruppe arbeitet auf Eigenkapitalbasis und ist durch keinerlei Kredite, Bürgschaften oder Platzierungsgarantien belastet: „Gerade in der Krise bewährt sich die alte Unternehmerweisheit, nur das zu kaufen, was man auch bezahlen kann.“
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VGF: Schiffsbeteiligungen brauchen politischen Rückhalt
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ür 2010 erwartet der Verband eine Konsolidierung des Marktes auf niedrigem Niveau: „Unsere vorsichtig optimistischen Erwartungen für 2009 haben sich leider nicht bestätigt. Die Auswirkungen der Finanzkrise haben die Branche erst in 2009 voll erwischt“, stellt VGFHauptgeschäftsführer Eric Rom-
ba fest. „Wir hoffen jedoch, dass sich der Aufwärtstrend vom Ende des Jahres in 2010 weiter stabilisiert. Die Stimmung im Markt hat sich bereits verbessert, wir haben den Boden hoffentlich erreicht.“ Befragt nach den Trends für 2010 sieht der Verband weiterhin Immobilieninvestitionen in Deutschland vorn. Aber auch bei Energie- und Flugzeugfonds wird eine stabile Entwicklung erwartet. Schiffsbeteiligungen bleiben dagegen auch 2010 in rauer See. Eric Romba: „Aber wenn die Weltwirtschaft wieder richtig Tritt fasst – und die aktuellen Prognosen des IWF lassen darauf hoffen – ziehen auch die Schifffahrtsmärkte schnell nach. Denn ohne Schiffe geht nichts auf den Transportadern der Weltwirtschaft.“ Der VGF-Geschäftsführer weist auf die Bedeutung von Schiffsbeteiligungen für den
Wirtschaftsstandort Deutschland hin. Sie finanzierten zwei der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland: Logistik und Schiffbau. Umso erstaunlicher sei, dass sie bisher in keinem Konjunkturprogramm berücksichtigt werden und keinerlei Staatshilfen erhalten. Emissionshäuser und Anleger engagierten sich derzeit gemeinsam mit Reedern stark, um notleidende Schiffe durch die raue See zu steuern. Erforderlich sei aber auch endlich eine vernünftige Mitwirkung der Banken. Deren Beitrag müsse zur Not von staatlichen Programmen mit abgesichert werden. Dabei gehe es auch nicht um eventuelle verlorene Zuschüsse, sondern um zurückzuzahlende Überbrückungen. „Damit verdient der Staat sogar gutes Geld, das haben wir bei der Soffin bereits gesehen“, fügt Hauptgeschäftsführer Eric Romba hinzu.
Profitieren von weiter nachgebenden Bewertungen bei Containerschiffen
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ach der starken Resonanz auf Ocean Partners Shipping Invest, einen antizyklisch investierenden Beteiligungsfonds im Bereich der Containerschifffahrt, steht ein Nachfolgefonds mit Fokus auf den Sachwert Schiff bereits in den Startlöchern. Der neue Fonds eröffnet die Möglichkeit, sich an opportunistischen Investitionen in Containerschiffe mit hohem Wertsteigerungspotential und vergleichsweise kurzer Laufzeit zu beteiligen. Das Zeichnungsangebot richtet sich an einen Kreis von unternehmerisch geprägten Privatanlegern und soll ab An-
fang 2010 zur Verfügung stehen. „Nie zuvor konnten in den letzten Jahren neuwertige Containerschiffe auf einem derart niedrigen Preisniveau erworben
werden“, betont Hans-Jürgen Kaiser-Blum, geschäftsführender Gesellschafter von Ocean Partners Shipping, die Vorzüge des Angebotes.
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HCI Wohnkonzept gestartetZweiter Solarfonds in Vorbereitung
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ach der erfolgreichen Platzierung des ersten Solarfonds im Vorjahr plant die HCI Gruppe bereits einen weiteren Solarfonds, der in zwei Solarparks in Süddeutschland investiert. Dieser Fonds soll noch im ersten Quartal 2010 den Anlegern zur
Zeichnung angeboten werden. Neben dem Produktbereich der Erneuerbaren Energien liegt der Fokus der Anleger zurzeit stark auf Immobilieninvestments. Im Januar 2010 hat die HCI ihren neuen Wohnimmobilienfonds HCI Wohnkonzept Hamburg an den Markt gebracht, der in energieeffiziente Neubauwohnungen
im Hamburger Stadtgebiet investiert. Die HCI Gruppe will ihr Angebot an Immobilieninvestments ebenso wie das Produktangebot im Bereich Erneuerbare Energien im Jahr 2010 weiter ausbauen. Darüber hinaus wird HCI auch weiterhin ein breites Spektrum maßgeschneiderter Produkte in der Assetklasse Schiff anbieten.
Real IS: Neuer Deutschlandfonds
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m Februar sind die ersten Produkte für das Privatkundengeschäft bereits in der konkreten Umsetzung. Es sind zwei Deutschlandfonds mit sehr bonitätsstarken Mietern. „Die Erwartungen der Anleger werden sich 2010 nicht grundlegend ändern, das Sicherheitsbedürfnis steht weiterhin im
Vordergrund“, erläutert Josef Brandhuber, Vorsitzender des Vorstandes, die Sichtweise der Real I.S. Der erste Fonds aus der Deutschland-Reihe soll noch im 1. Quartal in den Vertrieb gehen. Ferner sind für 2010 auch weitere Auslandsfonds in der Planung. Die starke Fokussierung auf Immobilienangebote
wird sich im neuen Jahr fortsetzen. „Wir möchten ein nachhaltiges Platzierungsergebnis erzielen und planen deshalb im Privatkundengeschäft mit einem Fondsabsatz in Höhe von EUR 300 Mio. Im institutionellen Bereich soll ein Eigenkapital von EUR 200 Mio. eingeworben werden“, so Brandhuber weiter.
Paribus will 2010 Umsatz verdoppeln
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m vergangenen Jahr wurden drei neue Beteiligungen initiiert: Der Paribus Schiffsportfolio Renditefonds X GmbH & Co. KG, der Paribus Development Renditefonds XIV GmbH & Co. KG und der Paribus Renditefonds XI GmbH & Co. KG. Die Emission des Paribus Deutsche Eisenbahn
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Renditefonds IX GmbH & Co. KG war so erfolgreich, dass das Investitionsvolumen auf bis zu 35 Millionen Euro erhöht wurde. Hier wurden die in der Prognoserechnung kalkulierten 8 Prozent Auszahlung 2009 plangemäß an die Anleger ausbezahlt. Alle Beteiligungen befinden sich jetzt in der
Platzierungsphase. „Wir sind mit dem Verlauf unserer Unternehmensentwicklung hoch zufrieden. Es hat sich gezeigt, dass gut durchdachte und konservativ gerechnete Beteiligungen gerade auch in Krisenzeiten erfolgreich sind“, freut sich Geschäftsführer der Paribus Capital, Thomas Böcher. In 2010 will Paribus sein Platzierungsvolumen im Vergleich zu 2009 erneut mehr als verdoppeln. „Wir haben für dieses Jahr neue Emissionen in der Pipeline. Dazu gehören unter anderem ein weiterer Wohnimmobilienfonds sowie eine Solar-Beteiligung. Wir sind davon überzeugt, das sich unsere Konzepte auch in diesem Jahr bewähren“, erklärt Böcher weiter.
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Wölbern Invest:
Verschlankt die Produktpalette auf Immobilien und Private Equity
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onsolidierung auf das Kerngeschäft und eine gut gefüllte Produktpipeline sind die Leitmotive des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest für das Jahr 2010. „In Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sehen wir eine erhebliche Verschiebung der Anlegerwünsche in Richtung Sicherheit und Transparenz. Während die Nachfrage nach unseren Hollandfonds das Angebot deutlich überstieg, ließen sich Dachfondskonzepte, Schiffe und Flugzeuge trotz guter Fundamentaldaten der Objekte
kaum noch platzieren“, begründet der Inhaber der Wölbern Invest, Prof. Dr. Heinrich Maria Schulte, diesen Schritt. Entsprechend wurde die Fondssparte Global Transport jetzt geschlossen. Ausgebaut und personell verstärkt wurde dagegen das Immobilienteam. Für die seit 1993 erfolgreiche Holland-Fonds-Reihe von Wölbern Invest konnten für 2010 zwei neue Objekte mit einem Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro für die Anleger gesichert werden. Auch Frankreich, Deutschland, Öster-
reich und Großbritannien hat der Hamburger Immobilienspezialist weiter als Zielländer im Blick. „Etablierte Märkte, erstklassige Immobilien, langfristige Mietverträge und tadellose Bonität“ nennt Roman Menzel, Vertriebsleiter Wölbern Invest als die wichtigsten Kriterien für sicherheitsorientierte Core-Investments 2010. Aber auch risikominimierte Objektentwicklungen sind geplant. Weitergeführt werden soll auch die Sparte Private Equity. Hier ist Wölbern Invest seit 2006 mit insgesamt 3 Fonds und einem Platzierungsvolumen von rund 70 Millionen Euro am Markt. „Gerade im Segment Life Science und Cleantech verfügen wir über besonderes Know-how, das zeigt auch die gute Performance unserer laufenden Fonds. Hier werden wir zur geeigneten Zeit auch wieder neue Beteiligungsmöglichkeiten anbieten“, so Schulte. Wölbern Invest beginnt das Jahr 2010 mit einer neuen Produktpalette ohne Altfonds.
Für 2010 erwartet IMMAC weiterhin eine starke Nachfrage
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MMAC plant Investitionen in Sozialimmobilien in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Für die Investitionstätigkeit in Großbritannien hat IMMAC bereits 2009 eine Tochtergesellschaft in London gegründet. Die aktuellen Beteiligungsangebote Pflegezentren Baden-Württem-
berg II und Pflegezentren Austria VII sind derzeit in der Platzierung.
Der Deutschlandfonds investiert in zwei 2009 fertig gestellte Einrichtungen in Singen und Westerheim. Das Investitionsobjekt in Österreich ist ein bestehender Seniorenwohnpark mit stationärer Pflegeeinrichtung und Betreutem Wohnen in Unterpremstätten bei Graz. 73
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Neue Produkte für das veränderte Investitionsverhalten der Anleger
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ür das Jahr 2010 erwartet Lloyd Fonds allenfalls eine leichte Verbesserung im Gesamtmarkt. „Mit neuen Produkten und der strategischen Neupositionierung sind wir in der Lage, uns auch in einem schwierigen Marktumfeld zu behaup-
ten“, betont Michael F. Seidel, Finanzvorstand der Lloyd Fonds AG. Das Jahr 2009 hat gezeigt, dass derzeit vornehmlich Beteiligungsangebote aus der Assetklasse Immobilien gefragt sind. Allerdings sieht Lloyd Fonds für Spezialprodukte mit erhöhtem Si-
cherheitskonzept auch im Bereich Transportation gute Chancen. „Die aktuelle Schifffahrtskrise darf nicht davon ablenken, dass die Globalisierung weiter voranschreitet“, so Seidel. Daneben wird Lloyd Fonds künftig stärker auf den Immobilienbereich setzen.
WealthCap
startet im März den Vertrieb des neuen Zweitmarktfonds WMC ZweitmarktWerte 3
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abei handelt es sich um ein neues Multi-Asset-Konzept. Investoren können dabei zwischen drei unterschiedlichen Investmentportfolien wählen. Die BASIS-Variante sieht ausschließlich Investments in Immobilienbeteiligungen vor, während die Variante BASIS PLUS entweder zu 30 bzw. die Variante PLUS PLUS sogar zu 60 Prozent jeweils in andere Assetklassen wie Flugzeug-, Infrastruktur-, Private Equity-, Schiffs- und Energiebeteiligungen investieren. Bei allen Varianten liegt der Schwerpunkt innerhalb der Immobilieninvestitionen auf inländischen Immobilien - Bis zu 30 Prozent können 74
in Auslandsimmobilien investiert werden. Der Ankauf der Fondsanteile erfolgt überwiegend über Zweitmarktplattformen und Zweitmarkt-Makler. Für das Jahr 2010 blickt die WealthCap optimistisch in die Zukunft. So ist bereits im 1. Halbjahr eine Produktoffensive
geplant. WealthCap plant 270 Millionen Euro Eigenkapital einzusammeln. Insgesamt sollen im 1. Halbjahr vier neue Fonds an den Start gehen: ein Deutschlandimmobilienfonds, ein Photovoltaikfonds mit Investments in Deutschland, ein Zweitmarktfonds und ein Private Equity Fonds mit Kapitalgarantie.
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MAKLERPORTALE:
Immer beliebter, aber noch Verbesserungsbedarf Absatzbarometer: Nachfrage im Maklervertrieb erholt sich weiter
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ie Maklerportale der Assekuranzen erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit: Aktuell nutzen mehr als 90 Prozent der unabhängigen Versicherungsvermittler die Unterstützungs- und Informationsangebote der Versicherer im Internet; 2005 waren dies erst 80 Prozent. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Qualität der Maklerportale aus Nutzersicht überwiegend verbessert. Gleichzeitig melden die Makler weiteren Optimierungsbedarf bei der Funktionalität der Extranet-Lösungen an. Das aus Maklersicht beste Maklerportal im Markt bietet derzeit die VHVVersicherung. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des „Makler-Absatzbarometer“ (IV/2009) des Marktforschungsund Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG aus Köln. Über 200 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler wurden zum Schwerpunktthema „Maklerportale“ sowie zur aktuellen und zukünftigen Geschäftsentwicklung befragt. Nutzungsschwerpunkte Optimierungswünsche
und
Am häufi gsten genutzt werden die Maklerportale der Versicherer für den Download von Vertragsformularen sowie zur Information über Versicherungsprodukte. Hoch im Kurs stehen aber auch die angebotenen Tarifierungshilfen, die Online-Bestandseinsicht und der Download von Software. Deutlich seltener als noch 2005 76
werden die Maklerportale hingegen zur Information über aktuelle Branchennews genutzt; viele Makler greifen hier offensichtlich lieber auf unabhängige Informationsquellen zurück.
Den größten Verbesserungsbedarf bei den versichererspezifi schen Extranets sehen die unabhängigen Vermittler derzeit im Bereich der Information über das Schaden-/Leistungsmanagement der Produktgeber sowie bei den Möglichkeiten zur Antragsverfolgung. Speziell im Firmenkundengeschäft werden vor allem die fehlenden Möglichkeiten zum Einholen individueller Deckungskonzepte für die Kunden kritisiert. Ranking: VHV mit bestem Gesamturteil für ihr Maklerportal Das überzeugendste Maklerportal der Versicherer stellt aus Sicht der unabhängigen Vermittler derzeit die VHV zur Verfügung, erst
mit Abstand folgen AXA und InterRisk. Zu den Top 5 der am besten bewerteten Maklerportale zählen darüber hinaus die Allianz sowie die Haftpflichtkasse Darmstadt. Einzelne Versicherer erhalten für ihre Maklerportale aktuell schlechtere Bewertungen als 2005, während die Topplatzierten sich teils deutlich verbessern konnten. Die Vermittler konnten ihre Favoriten aus insgesamt rund 80 Maklerportalen auswählen. „Maklerportale bieten den Versicherern hervorragende Möglichkeiten zur eigenen Positionierung im Maklervertrieb. Die Nase vorn haben die Anbieter mit besonders maklerfreundlichen und innovativen Konzepten“, sagt Christina Barschewski, Studienleiterin bei der YouGovPsychonomics AG. Makler-Absatzindex: Weitere Erholung im Privat- und im Firmenkundengeschäft Die generelle Nachfrage nach Versicherungen im ungebundenen Maklervertrieb hat sich derweil weiter stabilisiert. Im Privatkundengeschäft lag der von YouGov Psychonomics vierteljährlich erhobene Makler-Absatzindex für das vierte Quartal 2009 mit 12 Indexpunkten deutlich über dem Wert des Vorquartals (+2) und knapp über dem Niveau des Vergleichszeitraum des Vorjahres (+11; Wertbereich von minus 100 für stark abnehmend bis plus 100 für stark wachsend). Das Nachfrageniveau von 2007 (+20) wurde allerdings klar verfehlt. Gewin-
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ner im letzten Quartal waren vor allem die Sparten Sach (saisonbedingt Kfz-Versicherungen) und Rechtsschutz. Auch Rentenversicherungen befi nden sich erstmals wieder im Aufwind. In der Kranken-Sparte sticht auf der Produktebene die private Krankenvollversicherung positiv hervor. Weiterhin deutlich in der Krise steckt hingegen der Absatz von Finanzprodukten. Im Firmenkundengeschäft wurde der zurückliegende Nachfrageeinbruch weitgehend überwunden. Gegenüber dem Vorquartal gewinnt der Makler-Absatzindex 6 Punkte, liegt mit aktuell 19 Indexpunkten aber noch immer unter dem Niveau des Vergleichszeitraums der beiden Vorjahre (+25 / +26). Anziehend zeigte sich die Nachfrage im vierten Quartal 2009 insbesondere bei den Sach- und Haftpflichtversicherungen.
Bei der Prognose für das Gesamtjahr 2010 herrscht im Maklervertrieb vorsichtiger Optimismus: Fast jeder zweite Makler im Privatkundengeschäft geht von zumindest moderat steigenden Umsätzen aus, lediglich 17 Prozent befürchten gegenüber dem Vorjahr eine rückläufige Entwicklung. Das Stimmungsbild im Firmenkundengeschäft sieht sogar noch positiver aus. „Insgesamt ist der Maklervertrieb im Privat- und im Firmenkundensektor weiter auf dem Wege der Erholung. Einzelne Sparten bieten sogar wieder ausgesprochen
gute Absatzchancen“, analysiert Christina Barschewski. Das komplette rund 70-seitige „ M a k l e r- A b s a t z b a ro m e t e r “ (Ausgabe IV/2009) mit den ausführlichen Ergebnissen zum Vertiefungsthema „Maklerportale“ sowie zur aktuellen Absatzentwicklung im Maklervertrieb – differenziert nach sechs Sparten im Privatkundengeschäft bzw. fünf Sparten im Firmenkundengeschäft und insgesamt 41 Produkten – kann als Einzelstudie oder im Rahmen eines vergünstigten Jahresabos über die YouGovPsychonomics AG bezogen werden. Das kommende Makler-Absatzbarometer I/2010 erscheint im April 2010. Interessierte Versicherer und Finanzdienstleister haben fortlaufend die Möglichkeit, exklusive Zusatzfragen in der vierteljährlichen Maklerumfrage von YouGovPsychonomics zu schalten.
DVVF:
Vorsicht bei neuen Courtagezusagen Makler überblicken bilanzielle Folgen oft nicht!
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iele VU stellen seit Anfang 2009 Ihre Courtagezusagen um und regeln in den neuen Zusagen, dass Courtagen für Lebens- & Rentenversicherungsverträgen (auch fondsgebundene Verträge) teilweise als Darlehen vorfinanziert werden. Der Versicherungsmakler erhält dann die Courtage voll ausbezahlt, wobei ein Teil aufschiebend bedingt (Stornohaftung) verdient ist und ein Teil als Darlehen vorgeschossen wird. Diese Vorgehensweise hat erhebliche bilanzielle Auswirkungen, die die meisten Branchenkollegen noch nicht überblicken. Für diejenigen, die bilanzieren,
gerät das Betriebsergebnis in Gefahr und die Hausbank wundert sich über eine steigende Nettokreditaufnahme!
Noch schlimmer zeigt sich dies oft bei den Kollegen, die eine Einnahme-/Überschussrechnung durchführen. Da dort Darlehen nicht bilanziert werden, hat der Makler dies nicht im Blick. Deshalb gibt er im Rahmen einer Selbstauskunft solche Darlehen auch nicht an. Das legen Banken dann als Kreditbetrug aus! Auf diese Probleme weist die Versicherungswirtschaft bei Vertragsänderung offenbar nicht hin! Solche Probleme haben Makler, die Honorarvereinbarungen schließen und für größere Beträge Stundungsvereinbarungen und Factoring nutzen, nicht. 77
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Vom Maklerpool zum erfolgreichen Full-Service-Anbieter WIFO auch in 2010 auf Erfolgskurs Von Karl Burkart, Inhaber der WIFO GmbH
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ines der Erfolgsrezepte der WIFO-Gruppe ist es, dem Verbundpartner durch maßgeschneiderte Vertriebskonzepte das optimale Arbeitsumfeld bereitzustellen. Die konsequente Ausrichtung der einzelnen Konzepte auf die individuellen Ansprüche der verschiedenen Zielgruppen und der bedarfsgerechte Support der jeweiligen Vermittler sind der Schlüssel zum Erfolg der zu diesem Zwecke geschaffenen Aktiengesellschaften.
teams eine perfekte Basis für vertrieblichen Erfolg. Die durch Teamarbeit und einen ganzheitlichen, strukturierten Beratungsansatz gekennzeichnete Arbeitsweise konzentriert sich in erster Linie auf Neukunden. Den Vermittlern werden qualifizierte und durch die wifo konzept AG subventionierte Leads geliefert, was ihnen gemeinsam mit den praxisorientierten Beratungsleitfäden und verstärkt durch verschiedene Schulungsbausteine zu einer überragenden Erfolgsquote verDie Wifo Finance AG bietet Aus- hilft. Beratungsschwerpunkt und schließlichkeitsagenturen eine Türöffner ist die private Krankenneue berufl ci he Heimat. Perfekt versicherung. In diesem Bereich ausgestattet mit umfangreichen stehen den Vermittlern ebenfalls Beratungs- und Leads zu Sonder„Wir werden Analysetools und preisen, äußerst allen relevanten attraktive Courunserem Kurs Verkaufsunterlatagesätze sowie auch in 2010 treu ein Expertengen starten ehemalige VerBackofficeteam bleiben und treter erfolgreich zur Angebotserunseren Verbund- stellung und exin die Maklertätigkeit. Das trem schnellen Ripartnern einen WIFO Expersikoprüfung zur hochwertigen tenteam stellt Verfügung. dabei das nötiService und eine ge Know-how Als Expertensichere, faire zur Verfügung Backoffice für und unterstützt berufliche Heimat die Sparten Baudie ehemaligen finanzierung und bieten.“ Agenten bei der Bausparen funKarl Burkart Einarbeitung in giert die my baudie neuen, unfi AG. Auch für eingeschränkten Produktwelten diese Sparten können besonders sowie bei Umdeckungsaktionen. hochwertige Leads zu Sonderpreisen bezogen werden. Je nach In bereits zehn Vertriebsdirekti- Wissensstand und Beratungsonen bietet die äußerst erfolg- schwerpunkt kann über dieses reiche und stetig expandierende Backoffi ce vom schrankfertigen wifo konzept AG ihren Berater- Antrag bis hin zur reinen Empfeh-
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lung im Rahmen einer Tippgeberschaft alles abgewickelt werden. Ein erheblicher Vorteil für die Verbundpartner, insbesondere da durch diese Verbindung der spartenübergreifende Zugriff von Banken auf die Bestandskunden im Zuge einer Baufinanzierung unterbunden wird. Seit dem 09.02.2010 ist WIFO alleiniger Inhaber der in Ulm ansässigen Financial Experts Group AG, ein bundesweit tätiges Finanzdienstleistungsunternehmen mit dem Schwerpunkt private Krankenversicherung. Durch die einzigartige Vorgehensweise bei der Verarbeitung der Angebotsanfragen durch das eigene Servicecenter ist es den angeschlossenen Maklern möglich, qualitativ hochwertiges PKV-Geschäft in bislang nicht dagewesener Geschwindigkeit abzuwickeln. Dieser immense Vorsprung wurde auf diesem Weg der gesamten WIFO-Gruppe und somit den angebundenen Verbundpartnern zugänglich gemacht und dauerhaft gesichert. Auch die in 2009 besiegelte Zusammenarbeit mit der Marburger FiNet intensiviert sich stetig.
VERTRIEB | Wer plant was?
„Als unabhängiger Full-Service-Anbieter stellen wir unseren Verbundpartnern daher alle Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre Kunden optimal zu beraten und auch selbst alle Herausforderungen des Maklerdaseins zu meistern.“
gebots- und Beratungsprogrammen der Versicherungs- und Finanzbranche an. Die Verwaltung von Kundendaten, Dokumenten und allen sonstigen Informationen wird ebenfalls haftungssicher, revisionssicher und zeitsparend über das CRM-System abgewickelt. Hierbei sorgen intelligente Schnittstellen für einen automatischen Import von Kunden- und Vertragsdaten. Zeitaufwendige manuelle Karl Burkart Datenpflege entfällt, Verwaltungskosten werden In 2009 waren die Unternehmen entscheidend gesenkt. Gestalmit einem gemeinsamen Stand tung und Handhabung sind an auf der DKM-Messe präsent, für die Microsoft Produktlandschaft Anfang 2010 wurde eine paritätische Beteiligung an einer gemeinsamen Bildungsakademie beschlossen und auch bereits durchgeführt.
angepasst. Das CRM-System ist vollständig in Outlook integriert und kann on- oder offline genutzt werden. Das CRM-System wird permanent erweitert und kann auch auf die individuellen Bedürfnisse von Vertrieben angepasst werden.
Für eine effiziente Kundenverwaltung inklusive Beziehungsmanagement („CRM“) bietet WIFO über den unabhängigen Anbieter assapp AG ein CRM-Programm auf Microsoft-Basis mit anbieterunabhängigen Schnittstellen zu den führenden Vergleichs-, An-
Das Unternehmen Die in Rheinstetten ansässige WIFO GmbH ist einer der führenden deutschen Maklerpools und steht für eine einzigartige Service-Abwicklung in den Sparten LV, KV und SHUK (privat und gewerblich). Neben den hervorragenden Serviceleistungen der verschiedenen Expertenteams bietet WIFO einzigartige EDVLösungen, Top-Konditionen und maßgeschneiderten VertriebsSupport. Als inhabergeführtes Unternehmen ist WIFO entgegen dem
aktuell vorherrschenden Trend zu 100% eigenständig und dadurch absolut unabhängig. Über 20 Jahre Branchenerfahrung und eine stetige, erfolgreiche Entwicklung machen WIFO zu einem zuverlässigen Partner für unabhängige Versicherungsmakler. Ein Ende des Erfolgstrends ist bei Weitem nicht in Sicht. Als einer der ersten Maklerpools hat sich WIFO dem Rating durch die renommierte Agentur Assekurata gestellt. In den Kategorien Maklerorientierung, Solidität
und Maklerzufriedenheit wurde WIFO intensiv geprüft und mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ belohnt. Bemerkenswert ist dabei nicht nur das trotz der beratungsintensiven und anspruchsvollen Rolle als Full-Service-Anbieter erfreuliche Ergebnis, sondern auch die Tatsache, dass sich WIFO im Gegensatz zu einigen anderen bekannten Pools der öffentlichen Beurteilung gestellt und dabei seine Leistungsfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit nachhaltig bewiesen und dokumentiert hat.
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Das ändert sich 2010 Ein Ausblick auf schon in Kraft getretene und künftige Regulierungsmaßnahmen im Vertrieb von Finanzdienstleistungen Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt der Kanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR in Köln
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olge der Finanz- und Wirtschaftskrise war eine starke Verunsicherung von Anlegern. Der Wunsch nach Transparenz ist dadurch weiter gewachsen. Das betrifft die eigentlichen Anlageobjekte, in die investiert werden soll, ganz allgemein und im Produkt eingerechnete Gebühren, Aufschläge oder Rückvergütungen im Besonderen. Inzwischen hat der Gesetzgeber durch das am 05.08.2009 in Kraft getretene Gesetz zur Neuregelung der Rechtsverhältnisse bei Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen und zur verbesserten Durchsetzbarkeit von Ansprüchen von Anlegern aus Falschberatung (BGBl. I 2009, S. 2512 ff.). Banken mit Wirkung seit 01.01.2010 verpflichtet, den Inhalt jeder Anlageberatung bei Privatanlegern zu protokollieren und den Kunden eine Ausfertigung des Protokolls auszuhändigen. Der wesentliche Ablauf des Beratungsgesprächs muss nachvollziehbar protokolliert werden. Basierend auf den Angaben, die der Kunde macht, müssen ggf. dessen Wünsche noch tiefer hinterfragt werden. Die anschließend vom Berater erteilten Empfehlungen und die für diese Empfehlungen maßgeblichen Gründe sind dann ebenfalls zu
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dokumentieren. Das Protokoll soll den Kunden grundsätzlich vor Vertragsabschluss übermittelt werden. Die Kunden sollen kontrollieren können, ob die Beratung richtig wiedergegeben ist. Wenn im Protokoll Risiken dargestellt sind, die in der Beratung nicht vermittelt wurden, können Kunden von dem Geschäft wieder Abstand nehmen. Bei einer telefonischen Beratung muss das beratende Unternehmen das Protokoll unverzüglich übersenden. Wenn das Protokoll unrichtig oder unvollständig ist, hat der Kunde ein gesetzlich verankertes einwöchiges Rücktrittsrecht. Die Anlageberatung durch Banken ist damit ein weiteres Feld, in dem die schriftliche Dokumentation gesetzlich gefordert wird.
Bisher bestanden entsprechende Verpflichtungen nach dem seit 01.01.2008 geltenden VVG und eingeschränkt - nach § 31 WpHG. Die Beratung erfolgt in mehreren Schritten: im ersten sind von den Kunden alle Informationen über Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug auf Geschäfte mit bestimmten Arten von Finanzinstrumenten oder Wertpapierdienstleistungen einzuholen, des Weiteren über die Anlageziele der Kunden und über ihre finanziellen Verhältnisse. Anhand dieser Kriterien soll den Kunden im nächsten Schritt ein für sie geeignetes Finanzinstrument oder eine für sie geeignete Wertpapierdienstleistung empfohlen werden (vgl. dazu noch näher § 5 der WertpapierdienstleistungsVerhaltens- und Organisationsverordnung vom 20.07.2007). Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Verpflichtung zur schriftlichen Dokumentation einer Beratung über kurz oder lang auf alle Finanzdienstleistungsvermittler übertragen wird und auch die Produktwelt „geschlossene Fonds“ erfassen wird, die heute (noch) nicht als Finanzinstrument gilt. Der Bundestag fordert schon seit einiger Zeit die Stärkung einer produkt- und anbieterunabhängigen Vermittlung von Finanzdienstleistungen. In einem
RECHT | Wer plant was?
Antrag der Regierungskoalition werden die Schaffung einer Berufsqualifi kation und die Registrierungspfl cht i auf Seiten des Finanzdienstleisters gefordert. Im Hinblick auf den Kundenschutz geht es um die bedarfs- und produktorientierte Beratung und die Notwendigkeit, eine Berufshaftpflichtversicherung vorzuhalten. Diese Punkte sind aus dem Bereich des Versicherungsvermittlerrechtes bereits bekannt. Hierbei wird auch überlegt, im Rahmen der Registrierung die Unterscheidung zwischen anbieterabhängigen und anbieterunabhängigen Vermittlern zu treffen. Ein Weg wäre, die Regelung des § 34c GewO weiter auszugestalten und die Vermittler auch hier in die verschiedenen Gruppen (abhängig vs. unabhängig) zu unterteilen. Der VGF hat vor kurzem Stellung bezogen und den Vorschlag unterbreitet, in die Gewerbeordnung einen neuen § 34f einzufügen. Er soll die Tätigkeit als Anlagevermittler und Anlageberater regeln. Teils sollen Regeln übernommen werden, die aus § 34d GewO bekannt sind. Die Industrie- und Handelskammern sollen ein Register führen. Es soll einen Sachkundenachweis geben und die Notwendigkeit, eine Berufshaftpflichtversicherung nachzuweisen. Auch Mitarbeiter von Anlagevermittlern und Anlageberatern müssen über eine angemessene Qualifikation verfügen. Näheres soll dann wiederum eine Rechtsverordnung regeln. Ferner geht es um den Themenkomplex, welche Mindestqualifi kation künftig ein Vermittler von Finanzdienstleistungen aufweisen muss. Nach Ansicht von Branchenverbänden wie z.B. des AfW Bundesverband Finanzdienstleistungen ist man mit der bereits existierenden IHK-Qualifi kati on zum Fachberater für Finanzdienstleistungen oder mit
dem Fachwirt für Finanzberatung auf der sicheren Seite. Für den möglichen künftig neu zu defi nierenden Beruf des Honorar- oder Finanzberaters dürften weitere Qualifikationen erforderlich sein, beispielsweise durch die Weiterbildung zum Certified Financial Planner (CFP). Schließlich kann erwartet werden, dass in Umsetzung der sog. AIFMRichtlinie die Bereichsausnahmen entfallen, die es heute für die Vermittlung von Investmentfonds und Beteiligungen an geschlossenen Fonds gibt. Nach der Begriffsbestimmung in Art. 3a des AIFM-Richtlinienentwurfs ist AIF (Alternative Investmentfonds) im Sinne der Richtlinie jeder Organismus für gemeinsame Anlagen (OGA), der nicht nach Art. 5 OGAW-Richtlinie zugelassen werden muss. Nach Art. 2 der AIFMRichtlinie spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem AIF um einen offenen oder geschlossenen Fonds handelt und welche rechtliche Struktur AIF und AIFM (Alternative Investmentfonds-Manager) haben. Wenn man hiervon ausgeht, werden auch geschlossene Fonds vom Anwendungsbereich erfasste Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA) sein. In Anhang 1 Abschnitt C. Nr. 3 der MiFID ist wiederum definiert, dass Finanzinstrumente nicht nur übertragbare Wertpapiere, sondern auch Anteile an Organismen für gemeinsame Anlagen sind. Damit sind geschlossene Fonds auch Finanzinstrumente im Sinne der MiFID. Allerdings fehlt es bisher an einer Defi nition des OGA-Begriffs auf europäischer Ebene. Insoweit ist noch nicht abschließend geklärt, wie weit die Geltung der Richtlinie tatsächlich gehen wird. Bislang versteht der deutsche Gesetzgeber unter dem OGABegriff lediglich Investmentfonds im Sinne des Investmentgesetzes. Geschlossene Fonds sind ausdrücklich nicht als OGA be-
zeichnet worden (vgl. Gesetzesbegründung zum Regierungsentwurf des FRUG vom 15.11.2006, BT-Dr. 16/4028 vom 12.01.2007). Angesichts des umfassenden Ansatzes, mit dem die Richtlinie AIFM sämtliche bisher nicht regulierte Anlageklassen erfassen will, erscheint es unwahrscheinlich, dass geschlossene Fonds unreguliert bleiben. Diese Auffassung bestätigte auch Uwe Wewel, Ministerialrat im Bundesfinanzministerium, auf der Jahresauftaktveranstaltung des VGF Anfang Februar 2010. Aktuell könne zwar noch niemand sagen, wann und in welcher Form die Richtlinie verabschiedet und in nationales Gesetz gegossen wird, allerdings könnte die Richtlinie noch in diesem Frühjahr konkrete Gestalt annehmen und über den üblichen Instanzenweg spätestens 2012 in nationales Recht umgesetzt sein. Wewel warnte die Fondsbranche aber auch davor, bis zu einer gesetzlichen Regelung abzuwarten. Die Richtlinie ziele keineswegs auf die Fonds und andere Anlageinstrumente ab, sondern es ginge vor allem um die Qualität des Managements. Regelungsziel sei eine Verbesserung des Investorenschutzes. Ein Marktteilnehmer schrieb dann auch gleich, dass das in der Vergangenheit häufig als „grauer Kapitalmarkt“ beschriebene Marktsegment „weiß gewaschen“ wird. Den Emissionshäusern und Initiatoren steht somit eine weitere Bewährungsprobe bevor. Auch die Konzentration auf dem Vermittlermarkt dürfte dadurch weiter zunehmen. Unbestritten ist aber auch, dass eine profunde und solide Finanzplanung notwendiger denn je ist. Sie ist zugegebenermaßen auch schwieriger denn je. Für den qualifizierten Finanzdienstleister wird der Raum dadurch eher größer. 81
Wer plant was? | IN EIGENER SACHE
Wer plant was 2010:
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FLEX Fonds–Vorsteuerrendite (Durchschnitt) linke Skala, Quelle: Leistungsbilanzen
DAX (Performance-Index) Veränderung p. a. rechte Skala, Quelle: www.handelsblatt.com
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Vorsteuerrendite für FLEX Fonds-Beteiligungsgesellschaften
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