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MYTHOS DER VERFÜHRUNG

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HERBERT DUTZLER

HERBERT DUTZLER

Kerzenschein, Romantik, attraktive Menschen, die es nicht erwarten können, übereinander herzufallen – das ist Verführung à la Hollywood. Das echte Leben sieht anders aus. Verführung ist dennoch wichtig und so kann sie gelingen!

Text: Susa Haberfellner Foto: Shutterstock

Das ist der Stoff, aus dem Hollywood die Träume webt: attraktive Hauptfiguren, die in idealer Szenerie bei Kerzenschein, im Luxushotel oder am Strand bei Vollmond aufeinandertreffen und es kaum erwarten können, übereinander herzufallen, um hemmungslosen Sex miteinander zu haben. Danach sind alle verliebt – auch die Zuschauer, und zwar in das Konzept des vollkommenen Glücks.

Im wirklichen Leben dagegen warten Menschen meist darauf, dass das Gegenüber mit der Verführung startet oder eine sexuelle Handlung spontan von alleine passiert. Nach einer gewissen Zeit des Zusammenseins allerdings kann man lange darauf warten. Die Vielfalt der verführerischen Momente wäre zwar groß, doch nicht selten wird Verführung mit Manipulation gleichgesetzt. Auch lässt sich die Angst vor der möglichen Ablehnung nicht so einfach abschütteln, niemand möchte gern bloßgestellt werden.

Was bedeutet Verführung? Erotische Verführung ist eine Kunst, die gelernt sein will. Wir üben von klein auf: Wer kennt nicht die Augen eines Kindes in den erwartungsvollen Gesichtern, die ein „Bitte, bitte“ so hinreißend untermalen und so lange nicht lockerlassen, bis wir doch noch eine Runde mit ihnen schaukeln, obwohl keine Zeit ist? Genau das ist

Verführung bedeutet, genau zu wissen, was man will, aber auch die Bedürfnisse des Gegenübers zu erkennen und zu berücksichtigen.

Susa Haberfellner

gelungene Verführung. Diese Fähigkeit entwickeln wir im Laufe unseres Lebens auf verschiedensten Ebenen weiter. Sie ist auch für Erwachsene und in einer langjährigen Beziehung unentbehrlich – besonders, um die Erotik lebendig zu halten.

Verführung bedeutet, genau zu wissen, was man will, aber auch die Bedürfnisse des Gegenübers zu erkennen und zu berücksichtigen. Um zu spüren, was der andere will, ohne es zu sagen, braucht es besondere Aufmerksamkeit. Denn der Partner soll die Einladung schließlich annehmen und mitmachen wollen. Halbherzigkeit ist meist nicht zielführend. Wer zu früh wieder aufgibt, weil er sich nicht traut, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen oder erwartet, dass der andere sie auch unausgesprochen lesen kann, reagiert aus Enttäuschung oft mit Antiverführung.

Lina (33): „Seit fünf Jahren lebe ich in einer Beziehung. Am Anfang war unser Sex lustvoll und befriedigend. Wir hatten viel Spaß zusammen, redeten über Gott und die Welt und waren ständig am Schmusen und Umarmen. Seit wir zusammen wohnen, ist das mit dem Sex nicht mehr so easy. Wenn er mich verführen will und ich aber ablehne, weil ich in Gedanken mit der Arbeit beschäftigt oder müde bin, dann muss ich mit einer Diskussion rechnen, mit Ratschlägen, wie ich mich anders organisieren soll, Vorwürfen, dass ich zu wenig für die Beziehung investieren würde, ich da nicht normal sei, dass ich mit so wenig Sex auskomme. Die kommenden Tage folgt oft Grant, Schweigen und Liebesentzug. Auch wenn ich dann eine Umarmung versuche, blitze ich garantiert ab. Ich will ihn nicht verletzen, will ja auch Sex, aber nicht immer gleich Geschlechtsverkehr. Mein Partner spürt die Anspannung auch, und eigentlich wollen wir das beide nicht.“

Für den Partner führt das nicht selten dazu, dass er zwar mitmacht, aber eher widerwillig, was mit der Zeit zu Ablehnung seinerseits mitunter sogar zu Aversion führt.

Natürlich denkt in so einer Atmosphäre von Beleidigtsein, schlechtem Gewissen, Betteln und gegenseitigem Analysieren kaum jemand an Sex. Konstruktiver wäre es, sich von seiner liebevollen Seite zu zeigen, auch wenn es nicht immer leichtfällt. Ein guter Verführer – oder eine gute Verführerin – rechnet immer damit, dass die Einladung zum Sex nicht angenommen wird, das aber keine prinzipielle Ablehnung bedeuten muss.

Wie Verführung gelingen kann. Jedes Paar hat seine eigenen Sprach- und Verhaltenscodes, um dem anderen mitzuteilen, dass er oder sie Lust hat, mit dem anderen zu schlafen – oder eben nicht. Damit eine erotische Stimmung aufkommen kann, geben Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin ein Zeichen, dass Sie den anderen gerade nicht als besten Freund oder Freundin, sondern als sexuelles Wesen wahrnehmen. Dabei muss es aber nicht gleich zum Geschlechtsverkehr kommen. Nicht wenige Paare haben aufgehört, den anderen zu umarmen, zu küssen und zu berühren, weil sie meinen, dass er oder sie dann gleich mehr will. Wer oft abgelehnt wurde, hofft natürlich auf mehr, wenn die Stimmung zur Abwechslung einmal sexuell wird. Es kann beiden helfen, die Situation klar abzugrenzen: Es reicht die Vereinbarung, dass es nicht gleich weitergehen darf. Der Sex folgt erst später oder eben nicht, damit sollten dann beide umgehen (oder bei sich selbst Hand anlegen). Innige Umarmungen, bei denen man ganz leicht, fast unauffällig, das eigene Geschlecht gegen den anderen drückt, oder man lässt die Finger ganz zart am Nacken entlanggleiten oder seufzt leicht, während man am anderen schnuppert, oder auch ein Kompliment darüber, wie er oder sie gerade auf einen wirkt – das sind freundliche Einladungen, sich in die sexuelle Stimmung verführen zu lassen. Dieses Repertoire lässt sich beliebig erweitern.

In länger andauernden Beziehungen gehen diese „Einladungen“ häufig verloren. Viele haben kein Bewusstsein dafür, verführt zu werden oder selbst zu verführen. Doch jeder Mensch – auch diejenigen, die noch nicht gelernt haben, sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren, weder durch Körpersprache noch mit Worten – kann seine Verführungskompetenzen erweitern. Ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg zu neuen Erfahrungen.

ZURÜCK IN DIE

Bewegung!

Sportwissenschafterin Andrea Hütthaler musste krankheitsbedingt mehrere Wochen das Bett hüten. Jetzt weiß sie, wie schwierig es ist, danach wieder in Bewegung zu kommen – und warum es sich dennoch lohnt.

Text: Nicole Madlmayr Fotos: Shutterstock, Alexandra Hütthaler

Wie schwer es sein kann, nach einer längeren Pause, wie einer Krankheit, wieder in Bewegung zu kommen, musste Sportwissenschafterin Andrea Hütthaler dieses Jahr am eigenen Leib erfahren. Nach einer Entzündung an der Wirbelsäule war sie mehrere Wochen ans Bett gefesselt. Ein Albtraum für die leidenschaftliche Sportlerin! „Ich kann jetzt aber wirklich nachvollziehen, warum es so schwierig ist, aus dieser Schwäche herauszukommen“, sagt sie. In unserem Interview erklärt sie allerdings auch, wie man es trotzdem schaffen kann.

OBERÖSTERREICHERIN: Coronabedingte Homeoffice-Trägheit, nach einer Erkrankung oder Operation oder weil man mit vielen Sorgen beladen ist: Warum ist es so schwierig, wieder auf die Beine und in Bewegung zu kommen?

Andrea Hütthaler: Zum einen ist unser Körper sehr bequem und fühlt sich in der Trägheit wohl. Ich konnte mir das bis zu meiner Erkrankung selbst nicht vorstellen, aber es ist tatsächlich so. Und je länger diese Pause andauert, umso schwieriger wird es, wieder mit Bewegung zu beginnen. Man kommt in eine Lethargie hinein, die sich nicht so leicht durchbrechen lässt. Außerdem fühlt sich die Bewegung ja nicht gut an! Es ist anstrengend, mühsam, und kann mitunter sogar wehtun. Danach hat man Muskelkater, was auch nicht angenehm ist.

Als Sportwissenschafterin wissen Sie, wie wichtig Bewegung für den Menschen ist. Und trotzdem ist es Ihnen genauso ergangen …

Ja, das hat mich selbst erschüttert! Ich hätte nie gedacht, dass ich es einmal nicht schaffen würde, mich zu bewegen. Durch eine Entzündung an der Wirbelsäule musste ich in diesem Sommer allerdings mehrere Wochen – auf dem Rücken liegend – im Krankenhausbett verbringen und es ist unfassbar, wie schnell Muskeln in so einer Zeit abbauen. Jeder Muskel, der nicht gebraucht und entsprechend bewegt wird, verkümmert. Es ist verdammt schwer, danach wieder in Bewegung zu kommen. Wie gesagt, die Muskulatur hat abgebaut, man ist kraftlos und bewegt sich langsam und vorsichtig. Sogar aufrecht zu stehen und zu gehen war anstrengend. Ich kann mir vorstellen, dass es auch vielen Coronapatienten ganz ähnlich ergeht.

Wie kann man nach einer langen Pause dennoch wieder zurück in die Bewegung finden?

Ich glaube, dass das nur in kleinen Schritten funktioniert. Meine Idee und Lösung dazu ist, erst einmal an der eigenen Körperspannung zu arbeiten und diese wieder zu gewinnen. Denn: Wer sich zu wenig bewegt, verliert seine Kör-

perspannung. Und ohne Körperspannung hat der Körper buchstäblich keinen Halt, weil auch die Muskeln entlang der Wirbelsäule verkümmert sind. Leider gilt auch hier das Gesetz: Werden Muskeln nicht gebraucht, verkümmern sie und Fett nimmt den freien Platz ein.

Wie sieht der erste Schritt in Richtung mehr Körperspannung aus?

Ich sage nur: Kopf hoch und das Brustbein heben! Und nein, ich meine damit nicht das altbekannte „Brust raus“. Es geht wirklich darum, das Brustbein zu heben, denn damit trainieren wir erst einmal die tiefliegende, sogenannte autochthone Haltemuskulatur. Diese ist miteinander vernetzt und hängt auch mit dem Beckenboden und den tiefliegenden Bauchmuskeln zusammen. Sie alle halten und stützen unser Skelett. Durch Achtsamkeit und eine bewusste, anatomisch richtige Haltung kann diese Muskulatur trainiert werden. Das funktioniert ohne viel Aufwand im Sitzen, beim Gehen, Stehen, Laufen oder Tragen – immer anatomisch körpergerecht.

Ihre Aufforderung „Kopf hoch“ könnte man auch auf mentaler Ebene verstehen …

Unbedingt! Es gilt sowohl mental als auch körperlich. Das Spannende – und für mich kleine Wunder – an Bewegung ist, dass der Körper dabei Energien freisetzen kann, von denen Geist und Gemüt profitieren und vielleicht sogar depressive Verstimmungen verschwinden. Und wenn einem bewusst wird, dass man durch regelmäßige Bewegung sukzessive fitter, geschmeidiger und kraftvoller wird und auch nach außen so wirkt, nimmt man Nebenwirkungen wie Muskelkater gern in Kauf.

Wie oft sollte man idealerweise trainieren? Für den Erhalt der Muskeln reicht es, zwei Stunden in der Woche aktiv zu trainieren und sich viel zu bewegen. Das verhindert auch, dass man im Alter un-

WERDEN MUSKELN NICHT GEBRAUCHT, VERKÜMMERN SIE UND FETT NIMMT DEN FREIEN PLATZ EIN.

Mag. Andrea Hütthaler

beweglich wird und zum Beispiel nicht mehr Stiegen steigen oder selbst einkaufen gehen kann. Leider ist das vielen nicht bewusst.

Was kann man tun, wenn jene Sportart, die man bisher ausgeübt hat, nicht mehr möglich ist? Wie findet man etwas Neues?

Tatsächlich muss es nicht immer der Sport sein, den man vor einer Erkrankung oder Operation gemacht hat. Ich habe mir zum Beispiel auch etwas Neues gesucht und mit QiGong und Golf begonnen. Außerdem habe ich mir ein E-Bike gekauft und ich hätte nicht gedacht, dass mir das so viel Spaß macht. Ich komme jetzt auch dorthin, wo ich früher mit meinem Rad nicht hingefahren wäre – weil eben zu anstrengend. Man muss sich trauen, über den Tellerrand zu schauen und neue Sportarten einfach mal ausprobieren. Nahezu überall kann man Probetrainings vereinbaren

Fachgruppe OÖ Personenberatung und Personenbetreuung Berufsgruppe Lebens- und Sozialberater Hessenplatz 3, 4020 Linz, Tel.: 05-90909-4145/4146, Fax: 05/90909 4179 E-Mail: pb@wkooe.at Internet: www.lebensberater.at – von Yoga über Piloxing bis hin zu Golf. Das sollte man nützen! Wenn es Spaß macht, fällt es natürlich auch leichter, dranzubleiben.

Haben Sie noch Tipps, um sich zu mehr Bewegung zu motivieren bzw. wie man es schafft, dranzubleiben?

Ich denke, dass es besonders am Anfang wichtig ist, ein klares Ziel zu haben. Ich möchte fitter, aktiver und beweglicher werden – und es auch bleiben. Wenn ich mir das bewusst mache und auch wirklich entschlossen bin, dann werde ich die Ausdauer und Disziplin haben, dieses Ziel auch zu erreichen. Man sollte immer in kleinen Schritten beginnen und sich nicht überfordern. Denn das würde der Motivation nicht guttun.

Wenn wir uns bewegen, sind wir auch ein gutes Vorbild für unsere Kinder und Enkel, die immer starrer durch das Leben gehen. Sollte man sie vielleicht viel öfter auch mal zum Mitmachen motivieren?

Dem ich kann ich nur zustimmen! Viele Kinder und Jugendliche verbringen zu viel Zeit im Sitzen. Sie lümmeln auf der Couch, im Bus oder wo auch immer, und starren in ihr Handy. Das sieht man überall. Diese Generation wird massive Rückenprobleme bekommen. Ich denke sogar, dass Deformationen an der Wirbelsäule entstehen werden. Es ist an uns Eltern und Großeltern, diese Verantwortung zu übernehmen und junge Menschen zu mehr Bewegung und einer guten Haltung zu motivieren. Nur so kann ihr Bewegungsapparat lange Zeit ohne Deformationen und Abnützungen funktionieren und leistungsstark und gesund bleiben. Mein Appell: Leben wir ihnen Bewegung vor, seien wir gutes Vorbild und beziehen wir sie auch wieder mit ein, indem wir zum Beispiel mit ihnen – je nach Alter – spazieren, wandern oder auf den Spielplatz gehen!

MAG. ANDREA HÜTTHALER

Sportwissenschafterin, dipl. Rückentrainerin Bezirk Vöcklabruck/ Linz

Tel. 0660/7002533 E-Mail: andrea.huetthaler@ gmx.at

www.ah-coaching.at

FRAUENPOWER IN ASPACH

Bettina Hofmann, die neue Verwaltungsdirektorin des OptimaMed Rehabilitationszentrum Aspach, im Gespräch über Herausforderungen, Mitarbeiterzufriedenheit und warum sie sich freut, wieder im Gesundheitsbereich zu arbeiten.

Mag. Bettina Hofmann ist die neue Verwaltungsdirektorin im OptimaMed Rehabilitationszentrum Aspach.

Das Revital Aspach ist zum OptimaMed Rehabilitationszentrum Aspach geworden. Bettina Hofmann hat die Verwaltungsdirektion übernommen. Ein Job, der ihr besondere

Freude bereitet. „Es ist schön, Menschen auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit begleiten zu dürfen“, sagt sie.

OBERÖSTERREICHERIN: Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit als Verwaltungsdirektorin besonders wichtig?

Bettina Hofmann: Ich sehe es als meine wichtigste Aufgabe, für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie sich ganz der Therapie und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten widmen können. Gerade in unsicheren Zeiten ist die Arbeitsplatzsicherheit ein entscheidender Vorteil in unserer Branche und trägt zur Zufriedenheit meines Teams bei. Ebenso wichtig ist auch die Möglichkeit, sich beruflich und sozial weiterentwickeln zu können. Das möchte ich fördern und zu einer Atmosphäre beitragen, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Stärken und innovative Ideen entwickeln können.

Wie sind Sie nach Aspach gekommen?

Ich habe bereits in jungen Jahren im Gesundheitsbereich gearbeitet, hatte dann viele Jahre Führungsaufgaben im Sozialbereich inne und bin nun wieder im Gesundheitsbereich gelandet, worüber ich sehr glücklich bin.

Wann sind Patienten bei Ihnen richtig?

Das Rehabilitationszentrum Aspach versteht sich als ganzheitliches Gesundheitskompetenzzentrum für orthopädische Rehabilitation und physikalische Medizin. Wir zählen mit unseren erfahrenen und kompetenten Fachkräften zu den führenden Gesundheitskompetenzzentren in diesem Bereich in Österreich. Worauf wir ganz besonders stolz sind, ist unser Ambulatorium und das erst kürzlich eröffnete Revital Resort, ein muskuloskelettales Kompetenzzentrum mit speziellen medizinischen und therapeutischen Schwerpunkten. Hier haben wir uns auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit skoliotisch bedingten Beschwerden, Fibromyalgie oder chronischen Rückenschmerzen spezialisiert. Neben der ausgezeichneten spezifischen medizinischen und therapeutischen Betreuung legen wir im Revital Resort großen Wert auf ein gesundheitsförderndes Wohlfühlambiente mit gehobener Küche. Ein Besuch bei uns wird Sie überraschen!

www.reha-aspach.at

Auf Nummer sicher – mit Ihren Apothekerinnen und Apothekern Welches Medikament ist das richtige für mein Kind?

Wenn Ihr Kind über Schmerzen klagt, hustet oder fiebert, sind eine fachkundige Beratung über das passende Arzneimittel und die richtige Einnahme besonders wichtig. Apotheken sind meist die erste Anlaufstelle, wenn es um die Gesundheit und das Wohl des Kindes geht.

Welche Mutter oder welcher Vater kennt das nicht: Das Kind braucht dringend Medikamente, um den Husten zu lindern oder das Fieber zu senken. Doch wie sollen Eltern in diesen Notsituationen am besten reagieren? Welches Medikament ist das richtige und wie soll es dosiert werden? Schließlich geht mit der Verabreichung von Arzneimitteln eine große Verantwortung einher. Gehen Sie daher stets auf Nummer sicher und lassen sich in Ihrer Apotheke beraten.

Auf die richtige Dosis achten! Vor allem wenn es um die Dosierung geht, ist größte Vorsicht geboten: Je nach Körpergewicht und Alter ändert sich die Dosierung des Arzneimittels, die exakt einzuhalten ist. Lassen Sie sich daher von Ihren Apothekerinnen und Apothekern ums Eck beraten und lesen Sie vor der Anwendung immer die Packungsbeilage. Die Apothekerinnen und Apotheker erklären zudem, wie Sie eine Dosierhilfe anwenden und wann der ideale Zeitpunkt der Einnahme ist. Darüber hinaus kennen sie Tricks, wie man den Kleinen Medizin geschickt verabreichen kann, damit sie schnell wieder gesund werden.

Kinder sind keine kleinen Erwach-

senen. Bei der medikamentösen Therapie dürfen Kinder nicht als kleine Erwachsene behandelt werden. Arzneimittelwirkungen und Nebenwirkungen können nicht von Erwachsenen auf Kinder übertragen werden. Die inneren Organsysteme reifen erst nach und nach heran. Das beeinflusst die Aufnahme, Verarbeitung und Ausscheidung von Arzneimitteln. Daher ist das Alter des Kindes für die Auswahl der medikamentösen Therapie und die Dosierung der Arznei entscheidend.

Grundsätzlich sollten Sie mit einem kranken Kind eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen, um die Einnahme von Arzneimitteln zu besprechen – vor allem wenn es um Babys und Kleinkinder geht oder die Beschwerden schon länger bestehen. Handelt es sich um kleinere Wehwehchen, wie z. B. Schnupfen, Husten, Halsschmerzen oder Koliken kann Ihrem Kind in der Apotheke ums Eck rasch und fachkundig geholfen werden. Ihre Apothekerinnen und Apotheker unterstützen auch gerne beim Zusammenstellen einer kleinen und gut sortieren Hausapotheke für Ihr Kind.

„Maßgeschneiderte“ Arzneimittel

für Kinder. Nicht immer gibt es in der Praxis geeignete Fertigpräparate für Kinder. In diesem Fall stellen Apothekerinnen und Apotheker diese fehlenden Arzneimittel selbst in Handarbeit her. Salben, Zäpfchen, Sirupe, Tinkturen, Kapseln, Nasen- oder Augentropfen werden in der Apotheke in einem eigenen Labor „maßgeschneidert“ hergestellt. Vor allem für kleine Patientinnen und Patienten ist oft eine individuelle Dosierung oder Arzneiform nötig. Diese sogenannten „magistralen Zubereitungen“ sorgen dafür, dass Kinder und Jugendlichen stets das richtige Präparat in der richtigen Dosierung in der Apotheke erhalten. Denn besonders bei Kindern gilt der wichtige pharmazeutische Leitsatz „So wenig wie möglich, so viel wie nötig!“

Die OÖ Apothekerkammer hat dazu gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde eine Rezepturensammlung konzipiert, die den passenden Titel JUNIORMED trägt.

Gehen Sie daher immer auf Nummer sicher und fragen Sie Ihre Apothekerinnen und Apotheker!

ZUKUNFTSMODELL 24H-PERSONENBETREUUNG

Eine Rundumbetreuung in den eigenen vier Wänden wird für unsere Gesellschaft in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Flächendeckende Aufklärungsarbeit über dieses Betreuungsmodell ist daher unerlässlich.

Dank der Fortschritte in der Medizin liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei ca. 89,4 Jahren bei den Männern und ca. 92,2 Jahren bei den Frauen.

Auch wenn heute 60-Jährige um ein

Vielfaches vitaler sind als noch vor 40

Jahren, wird die Zahl der Pflegebedürftigen landesweit bis zum Jahr 2040 von rund 80.000 auf 126.000 steigen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sind Betreuungsmodelle wie die 24h-Personenbetreuung nicht mehr wegzudenken, denn viele alte und kranke

Menschen wollen gerade in diesem

Lebensabschnitt ihr gewohntes Zuhause nicht verlassen. Leider setzen sich viele Menschen viel zu spät mit den

Themen Alter, Krankheit und Betreuung auseinander, erst dann, wenn der akute Bedarf bereits gegeben ist. Da die 24h-Personenbetreuung im persönlichen Lebensbereich eines jeden einzelnen Menschen geschieht, gibt es im Vorfeld viele Fragen zu beantworten und Unsicherheiten aufzulösen.

Was ist unter selbstständiger Personenbetreuung zu verstehen?

Selbstständige 24h-PersonenbetreuerInnen sind versierte Kräfte, welche betreuungsbedürftige Personen rund um die Uhr unterstützen und auf deren Bedürfnisse eingehen. Damit ist auch eine essenzielle Unterstützung der Angehörigen gesichert.

An wen richtet sich das Angebot? Wie gestaltet sich der Ablauf einer 24h-Betreuung?

Die 24h-Betreuung richtet sich zum einen an alte und kranke Menschen, die ihren Alltag nicht mehr allein meistern können, zum anderen an Personen, die aufgrund eines Unfalls oder eines längeren Krankheitsverlaufs eine kompetente

Unterstützung benötigen. Die 24h-Personenbetreuung umfasst im Wesentlichen zwei zentrale Aufgabengebiete: einerseits die Übernahme diverser haushaltsnaher Dienstleistungen, wie z. B. Lebensmitteleinkäufe, Kochen, Reinigungsarbeiten, Botengänge, Medikamenteneinnahmen; dazu zählen auch Hilfestellungen bei alltäglichen Bewegungsabläufen wie z. B. An- und Auskleiden, Spazierengehen oder Unterstützung bei der Körperpflege. Andererseits gestalten die Betreuungskräfte den Tagesablauf und erhalten so auch die wichtigen sozialen Kontakte aufrecht.

Wie komme ich zur Betreuung? Welche Kosten sind zu erwarten?

Eine wichtige Informationsquelle für all diese Fragen ist der offizielle Guide 2021. Dieser kann jederzeit kostenlos unter pb@wkooe.at oder telefonisch unter 05/90 909-4145 angefordert werden. Weitere umfassende Infos zur 24h-Personenbetreuung findet man auch unter

www.daheimbetreut.at

Die Besonderheit dieser Betreuungsform zeigt sich vor allem im Erhalt der Autonomie und Selbstständigkeit der betreuungsbedürftigen Person und der uneingeschränkten Anwesenheit einer direkten Bezugsperson, die eine individuelle Betreuung sicherstellt.

KommR Mag. Dr. Viktoria Tischler

KONTAKT

WKO OBERÖSTERREICH

KommR Mag. Dr. Viktoria TISCHLER Fachgruppenobfrau Personenberatung und Personenbetreuung Berufsgruppensprecherin der OÖ Personenbetreuung www.daheimbetreut.at

LEBE DEINEN TRAUM

Lust auf berufliche Veränderung oder Weiterbildung? Die Vitalakademie startet im Herbst mit 146 Präsenzkursen durch. Ein Drittel aller Absolventen macht sich nach der Ausbildung selbstständig.

Fotos: Samuel Scrimshaw, puhhha, Vitalakademie

Für viele Menschen ist diese herausfordernde Zeit Anlass, um sich beruflich umzuorientieren bzw. jene Ausbildung zu machen, die ihnen schon lange vorgeschwebt ist. Das bekommt auch die Vitalakademie, mit insgesamt sieben Standorten und 380 Referenten eine der größten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen Österreichs, zu spüren. Im Herbst 2021 startet die

Bildungseinrichtung für Erwachsene mit 146 neuen Präsenzkursen, insgesamt haben sich bereits 1.500 Teilnehmer für Kurse und Onlinelehrgänge in

Gesundheits- und Sozialberufen angemeldet.

Sport-, Gesundheits- und Sozial-

ausbildungen. „Wir bieten umfassende Ausbildungen mit einem hohen Praxisanteil an. Nachfrage und Bildungsbereitschaft sind derzeit groß. Zahlreiche Lehrgänge sind bereits fast ausgebucht“, betont Vitalakademie-Geschäftsführer Mario Weingartler. Die Vitalakademie ist auf Sport-, Gesundheits- und Sozialausbildungen spezialisiert: In den sechs Bereichen „Fitness und Ernährung“, „Leben und Natur“, „Soziales und Pädagogik“, „Massage und Wellness“, „Kosmetik und Fußpflege“ sowie „Medizinische Verwaltung und Betreuung“ werden verschiedenste Ausbildungen angeboten. Viele Menschen sehnen sich nach einer Tätigkeit mit Menschen und machen eine Ausbildung zum Masseur, Fitnesstrainer oder Diplomierten Ernährungspädagogen. Um berufstätigen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen, finden viele Kurse auch an Wochenenden statt. Professionelle Dienstleister erlangen mit dem Abschluss bei der Vitalakademie (Diplom, staatlich anerkannter Abschluss oder Zertifikat) ein optimales Theorie- und Praxiswissen für eine erfolgreiche Berufsausübung.

Vitalakademie-Geschäftsführer Mag. Mario Weingartler

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