GENERATIONS-SHOOTING

FOREVER HEALTHY

GENERATIONS

Mit den oberösterreichischen Topmodels Milva Spina und Petra Eybl shootete der Linzer Modemacher Gottfried Birklbauer in Kapstadt seine neue Kollektion, die als Ode an die Freude der Diversität gewidmet ist.

Text: Ulli Wright Fotos: Elena Kuznetsova Mode: Gottfried Couture Models: Milva Spina, Petra Eybl, Nicole Hair & Make-up: Richard Wilkinson

SUNSHINE VIBES. Gelb steht für Heiterkeit und Optimismus, aber auch für absolute Wahrheit, Rationalität und Weisheit – Werte, die 2022 nicht passender sein könnten.

GOLDEN GIRLS

der Modelszene

Ihre mehr als 30-jährige Freundschaft haben Milva Spina, Petra Eybl und der Linzer Modemacher Gottfried im Februar beim „Generationsshooting“ in Kapstadt besiegelt.

Von klassischen Schnitten über Ballonröcke bis hin zu duftigen Blusen, bunt und lebensfroh, so präsentiert sich die aktuelle Kollektion von Gottfried. Diese hat der Linzer Modemacher nun im Februar mit den beiden oberösterreichischen 50-plus-Models Milva Spina und Petra Eybl in Südafrika geshootet. Als Dritte im Bunde gesellte sich das afrikanische Model Nicole dazu. „Unser Shooting in Kapstadt war wie ein Revival, Milva und ich kennen uns schon fast 35 Jahre“, lacht Gottfried. Der Liebe wegen kam die damals 20-jährige Süditalienerin nach Linz, wo sie als Model arbeitete. Kein Wunder, dass sich die zierliche Schönheit und der aufstrebende Linzer Designer über den Weg liefen. „Auch Petra Eybl lernte ich zu dieser Zeit kennen und ich machte mit den beiden Models vor 32 Jahren meine erste Fotoreise in die USA. Umso schöner ist es, dass wir nun wieder gemeinsam in Kapstadt shooten konnten“, schwärmt Gottfried.

„Golden Girls“ der Modelszene.

„Petra und ich sagen immer, dass wir die ‚Golden Girls‘ der Modelszene sind“, lacht Milva. „Wir fahren seit Jahren gemeinsam auf Urlaub, dementsprechend entspannt war auch unser Shooting mit Gottfried in Südafrika.“ Im Alter von 50 plus sind die beiden Frauen besser im Geschäft denn je. „Bis meine heute 22-jährige Tochter zur Welt kam, habe ich gemodelt. Danach habe ich hinter der Kamera als Visagistin und Stylistin gearbeitet. Damals gehörte man mit fast 30 Jahren im Modelbusiness zum alten Eisen. Vor sieben Jahren habe ich aufgehört, meine Haare zu färben, weil mir die ewige Färberei einfach auf die Nerven gegangen ist. Obwohl man mir in der Branche davon abgeraten

hat, war ich eines der ersten Models, die das durchgezogen haben.“ Und mein Mut und diese Entschlossenheit haben sich mehr als ausgezahlt. Plötzlich kamen die Aufträge von meiner Modelagentur nur so hereingeschneit“, schildert Milva. Ihr erster Job war noch eine Werbung für Hörgeräte, aber dann wurden nach und nach internationale Labels wie Gucci, H&M, Nespresso, Audi und auch Magazine wie ELLE auf die sympathische Linzerin aufmerksam.

FASHION-TRIO. In den Townships von Kapstadt: Milva Spina, Gottfried Birklbauer, Petra Eybl.

Ein Korb für Heidi Klum. „Nie im Leben habe ich damit gerechnet, noch einmal so durchzustarten“, erzählt Milva. Sogar Heidi Klum hat für ihre „Germany’s Next Topmodel“-Show schon zwei Mal bei ihr angeklopft. Ohne Erfolg: „Das mache ich nicht, was würden meine Kunden denken, die wissen, dass ich keine Anfängerin mehr bin“, so Milva selbstbewusst.

Botox unerwünscht. Über die

Diversität, die mittlerweile in der

Modelbranche Einzug gehalten hat, freut sich Milva sehr. „Ich halte nichts von Botox-geglätteten Gesichtern und finde die derzeitige Vielfalt in unserer

Branche toll. Das Modeln macht mir nach wie vor unheimlich viel Spaß – das ist es, worauf es ankommt.“ Auf diese Vielfalt legt auch

Modeschöpfer Gottfried großen

Wert. Von der Tochter über die

Mutter bis hin zur Großmutter stattet er seit jeher ganze Familien aus. Dabei ist es ihm ganz wichtig, immer die Vorzüge der jeweiligen

Damen zum Vorschein zu bringen. Sein erstes Brautkleid überhaupt hat er übrigens für Milva entworfen und geschneidert. „Milva hat eine angeborene Anmut und war immer meine ganz spezielle Muse, eine Frau, die mich seit meinen Anfängen als Modemacher begleitet und inspiriert“, schildert Gottfried.