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21. Die geheimen Gedanken der Herzen offenbart

KAPITEL 21

Die geheimen Gedanken der Herzen offenbart

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Simeon prophezeite in Bezug auf Jesus und sagte: „Er wird einen Standard aufrichten, den viele angreifen werden. Auf diese Weise wird er die geheimen Gedanken ihrer Herzen offenbaren“ (Lukas 2,34-35; Phillips).

Vieles, was wir in diesem Buch gesagt haben und die Maßstäbe, die wir hier verkündeten, werden einige dazu veranlassen, uns zu kritisieren. So möchte ich abschließend Folgendes sagen: Als die Menschen Jesus wegen des hohen moralischen Lebensstandards, den er predigte, kritisierten und angriffen, war ihnen nicht klar, dass sie durch ihre Taten und Worte tatsächlich den inneren Zustand ihrer eigenen verdorbenen Herzen offenbarten – auf einer Weise, die nie stattgefunden hätte, wenn Jesus nicht in ihre Mitte gekommen wäre.

Als Jesus einmal in der Synagoge von Kapernaum lehrte, begann ein von Dämonen besessener Mann zu schreien. Der Dämon in diesem Mann war während all der vielen Jahre, die die Pharisäer in dieser Synagoge gepredigt hatten, friedlich und ruhig gewesen. Aber in dem Augenblick, als Jesus kam und predigte, wurde der innere Zustand des Mannes offenbart (Markus 1,21-27).

Der innere Zustand und die innere Haltung der Herzen der Menschen wurden stets offenbart, sobald Jesus in ihre Mitte kam.

Alle religiösen Führer in den Synagogen schienen in den Augen des Volkes heilig zu sein. Doch als Jesus in ihre Mitte kam, wurde ihnen ihre trügerische äußere Erscheinung genommen und sie wurden als Heuchler und Betrüger entlarvt.

Als Jesus einmal in die Mitte einer Gruppe von Pharisäern kam, die eine Frau steinigen wollten, die beim Ehebruch ertappt worden war, wurden ihre inneren

Herzenshaltungen sofort entlarvt (Johannes 8,3-11). Sie wollten einen Grund finden, Jesus anzuklagen (Johannes 8,6). Aber Jesus sagte ihnen, dass nur derjenige, der ohne Sünde sei, den ersten Stein werfen könne. Sofort wurde der innere Zustand ihrer Herzen entlarvt – und sie mussten alle weggehen, „angefangen von den Ältesten“! Die älteren Pharisäer sind immer die größten

Heuchler!

Dort sehen wir, dass Gott sogar die Sünde einer Frau benutzte, um die Bosheit derer, die sie anklagten, zu entlarven – sobald Jesus in ihre Mitte kam.

Wenn wir nicht auf das Wort Jesu achten, der heute zu unseren Herzen spricht und sagt: „Richtet andere nicht! Lasst den, der ohne Sünde ist, den ersten Stein werfen“, dann können auch wir schließlich bei dieser Schar von Pharisäern landen und für immer aus der Gegenwart Jesu vertrieben werden. Es ist immer am besten, alles Gericht bei Gott, dem einzigen gerechten Richter, zu belassen.

Pilatus sah aus wie ein allmächtiger Herrscher, der vor niemandem Angst hatte und sich um niemandes Meinung scherte. Aber als Jesus vor ihm stand und zu ihm sprach, wurde Pilatus sofort als der entlarvt, der er wirklich war. Obwohl er wusste, dass Jesus unschuldig war, übergab er ihn dennoch dem Volk, um gekreuzigt zu werden. So wurde Pilatus als ein Feigling entlarvt, der Angst vor der Meinung des Volkes hatte. 137

In all diesen Fällen sehen wir, dass der Widerstand der Menschen gegen Jesus ihren eigenen inneren Zustand offenbarte – und auf diese Weise die (oben erwähnte) Prophezeiung Simeons erfüllte.

Heute sollen wir, die wir Glieder des Leibes Christi sind, denselben Dienst erfüllen, den der erste Leib Christi (Jesus selbst) erfüllt hat.

Wenn fleischliche Christen uns heute dafür kritisieren, dass wir denselben hohen moralischen Standard verkündigen, den Jesus gepredigt hat, dann erkennen diese Kritiker nicht, dass sie damit tatsächlich die Fleischlichkeit ihres eigenen Herzens offenbaren – auf eine Weise, die nie geschehen wäre, wenn wir nicht in ihre Mitte gekommen wären, um den Standard des neuen Bundes zu verkünden.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Wir verkünden, dass „Jesus und die Apostel unsere Vorbilder in finanziellen Angelegenheiten sind. Sie besaßen eine himmlische Würde, und so haben sie nie jemanden um Geld für ihre eigenen Bedürfnisse oder für ihren Dienst gebeten. Sie baten die Gläubigen nur darum, den Armen zu helfen“.

Fleischliche Prediger und Pastoren werden diesen Standard von Gottes Wort, den wir verkünden, sofort in Frage stellen und das Beispiel der Leviten unter dem alten Bund zitieren. Auf diese Weise werden die folgenden geheimen Gedanken ihrer Herzen offenbart: 1.

2. 3.

Ihre Missachtung dieses neutestamentlichen Standards in finanziellen Angelegenheiten. Ihr Unglaube an Gottes Fähigkeit, für sie zu sorgen. Ihre Unwissenheit über die Tatsache, dass der alte Bund abgeschafft wurde und dass Jesus und seine Apostel jetzt unser Vorbild sind und nicht die Leviten (Hebräer 8,7-13; 12,1.2; 1. Korinther 11,1; Philipper 3,17). Und das ist nur ein Beispiel. Es gibt viele weitere.

Wir sollten also nicht überrascht sein, wenn wir (wie Jesus selbst) von religiösen Führern und Predigern in unserer Zeit bekämpft werden. Wir üben denselben Dienst aus, den der erste Leib Christi (Jesus) vor 20 Jahrhunderten auf der Erde erfüllt hat. Und auch das Ergebnis wird dasselbe sein: Gott wird den Widerstand der Menschen gegen unsere Botschaft nutzen, um die Fleischlichkeit ihrer Herzen zu offenbaren.

Manchmal benutzt Gott sogar die Leiden seines Volkes, um den inneren Herzenszustand anderer Menschen zu offenbaren. Gott benutzte die Leiden, die Hiob durchmachte, um die Selbstgerechtigkeit und Hartherzigkeit der drei Prediger, die zu ihm kamen und zu ihm predigten, zu entlarven (Hiob 1 bis 42).

Als Jesus am Kreuz hängend litt, wurden die inneren Gedanken vieler Menschen offenbart. Die Passanten verspotteten ihn – und offenbarten damit die Verdorbenheit ihrer Herzen. Auf der anderen Seite wurde auch die innere Aufrichtigkeit eines römischen Soldaten offenbart, als er erklärte, dass Jesus der Sohn Gottes sei. Das innere Herz des einen gekreuzigten Räubers wurde als verdorben offenbart – und er kam in die Hölle, während das innere Herz des anderen gekreuzigten Räubers als wahrhaft reumütig offenbart wurde – und er kam ins Paradies.

In Markus 3,2 lesen wir, dass, als Jesus eines Tages in eine Synagoge kam, seine Feinde so wütend auf ihn waren, dass sie ihn „genau beobachteten“, um etwas zu

kritisieren. Auch moderne Pharisäer beobachten das Leben aufrechter Gläubiger sehr genau, um einen Fehler zu finden, den sie kritisieren können.

Je wütender du auf jemanden oder je eifersüchtiger du auf ihn bist, desto genauer wirst du wahrscheinlich sein Leben beobachten, um einen Fehler bei ihm zu finden. Es kann in der Tat irgendeinen trivialen Fehler in seinem Leben oder in seinem Haus oder in seiner Familie (wie bei allen Menschen) geben. Aber Gott benutzt diese trivialen Fehler in seinen Dienern, um die Bosheit derer, die sie richten, zu entlarven.

Der Herr sagt: „In meinem Volk gibt es böse Menschen, die wie ein Jäger, der sich hinter einer Hecke versteckt, auf Opfer lauern. Sie stellen ihre Fallen, um Menschen zu fangen. Ihre Häuser sind voll von bösen Verschwörungen... Soll ich mich zurücklehnen und so tun, als ob nichts geschehen wäre?“ (Jeremia 5,26.29; TLB).

Einmal stellten die Pharisäer „Jesus eine Fülle von Fragen und versuchten, ihn in die Falle zu locken, etwas zu sagen, wofür sie ihn verhaften lassen konnten“ (Lukas 11,54; TLB). Bei einer anderen Gelegenheit „sandten sie andere religiöse Führer, um mit ihm zu reden und ihn in eine Falle zu locken“ (Markus 12,13; TLB).

Die Nachkommen jener Pharisäer, „die andere genau beobachten“ und Gottes Diener mit Fragen löchern (um sie in eine Falle zu locken), sind im heutigen Christentum in Hülle und Fülle anzutreffen. Wir müssen also „klug wie die Schlangen“ sein, wenn wir uns in ihrer Mitte bewegen, „wie Lämmer mitten unter Wölfen“ (Matthäus 10,16).

Einer der schnellsten Wege für jemanden, ein erstklassiger Pharisäer zu werden, besteht darin, „andere Gläubige genau zu beobachten“. Wenn du es vermeiden willst, ein Pharisäer zu werden, solltest du ein für alle Mal mit dieser Gewohnheit aufhören – denn das geschieht nie mit einem guten Motiv, den Menschen zu helfen, sondern nur mit der Absicht, Fehler an ihnen zu finden.

Barmherzigkeit ist ein großes Gegenmittel gegen Pharisäertum. Lernen wir also, anderen gegenüber barmherzig zu sein, so wie Gott zu uns barmherzig gewesen ist. Als Jesus auf dieser Erde wandelte, manifestierte sich die Liebe, Barmherzigkeit und Güte Gottes durch sein Leben.

Heute können auch wir mit dem Heiligen Geist (dem Geist Christi) erfüllt werden, sodass dieselbe Liebe, Barmherzigkeit und Güte auch durch unser Leben manifestiert werden kann (wie in Römer 5,5 verheißen).

Möge es in unser aller Leben so sein.

Amen.

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