V e r s i o n 3.0, Oktober 2013
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
Strategisches M a n a g e m e n t
-1-
Seite 1.
Grundlagen
1.1
Definition des Strategischen Managements
1.2
Ziel- und Zeithorizont
1.3
Planungsprozess
1.4
Strategische Einheit
1.5
Strategische Planung versus Strategisches Management
2.
Mission und Vision
2.1
Bedeutung von Geschäftsmodellen
2.2
Definition von Missionen
2.3
Visions- Check: Worauf kommt es bei der Vision an und was sagt sie aus?
© Dr. Hartwig Maly
6
19
2013
Strategisches Management
Agenda
-2-
Seite 3.
Strategische Analysen
3.1
Unternehmensanalyse
3.2
Umfeldanalyse/ Benchmarking
3.3
Stärken- und Schwächen- Analyse
4.
Strategieziele
4.1
Schlüsselprobleme: die häufigsten Probleme bei der Zielfestlegung
4.2
Finanzielle- und strategische Ziele: Wie sich diese vereinbaren lassen
4.3
SMART Objectives – Präzision der Zielsetzung
© Dr. Hartwig Maly
27
57
2013
Strategisches Management
Agenda
-3-
Seite 5.
Strategieentwicklung
5.1
Von der Aggressionsstrategie bis zur Zersplitterung – gängige Strategieansätze
5.2
Wettbewerbsstrategien: Wie man den Wettbewerb abhängt.
5.3
Strategien für spezifische Branchen und Märkte
5.4
Diversifikationsstrategien
6.
Strategie im Konzern
6.1
Konzernstrategien
6.2
Strategien für strategische Geschäftseinheiten
6.3
Funktionale Strategien
© Dr. Hartwig Maly
60
90
2013
Strategisches Management
Agenda
-4-
Seite 7.
Strategieumsetzung
7.1
Implementierungsrahmen
7.2
Anpassung von Strukturen und Prozessen
7.3
Aufbau von Kernkompetenzen
7.4
Budgetplanung und Anreizsysteme
8.
Strategieanpassung
8.1
Strategie und Unternehmenskultur: Was Sie unbedingt beachten sollten
8.2
Aufbau einer strategiefördernden Kultur
8.3
Strategische Führung: Wege zum Unternehmenserfolg
9.
Anhang
113
10.
Literatur
119
© Dr. Hartwig Maly
95
107
2013
Strategisches Management
Agenda
-5-
Todesstunde des Strategiebusiness
Strategie
1960er
Shareholder Value
1990
2001
Strategie
Strategisches Management
1. Grundlagen des strategischen Managements
s. ANHANG A: Bolko von Oetinger (Plädoyer für die Ungewissheit, 2003) © Dr. Hartwig Maly
2013
-6-
1.1 Definition Strategisches Management
Zeit & Veränderung
Variable
Klassische Definition: Zeithorizont der Planung (Hax, Majluf) Bewußtseinswandel: Erfolgspotenzial der Planung (Gälweiler)
Zeit 1) Von altgriech. στρατηγός strategós: Feldherrentum, Feldherrenkunst; Militär: zielgerichteter Einsatz von Gewalt oder die zielgerichtete Gewaltandrohung zu politischen Zwecken Wirtschaft: meist langfristig geplante Verhaltensweisen der Unternehmen zur Erreichung ihrer Ziele
© Dr. Hartwig Maly
2013
Können Sie die Begriffe links zuordnen?
Strategisches Management
1. Grundlagen
-7-
Einige Beispiele für Strategien
Um was geht es dabei?
Name der Strategie
Niedrige Kosten
Kosten-Führerschaft
Hohe Qualität
Qualitäts-Führerschaft
Hohe Innovation
Intellektuelle Führerschaft, Kernkompetenzen
Schnelle Aktion
First Mover
Schnelle Reaktion
Fast Follower
Hohe Qualität, Kundennähe, tiefe Wertschöpfung
Hidden Champion Strategie
© Dr. Hartwig Maly
2013
Wo finden sich Ihre Strategie wieder?
Strategisches Management
1. Grundlagen
-8-
Wie messe ich eine erfolgreiche Umsetzung meiner Strategie?
Strategisches Management
Komplexität erfolgreich managen - Nokia
http://www37.wolframalpha.com/input/?i=nokia
© Dr. Hartwig Maly
2013
-9-
1.2 Ziele und Zeithorizonte
Versuchen Sie ein SMARTes Ziel zu definieren!
Was ist ein Ziel?
Strategisches Ziel: >= 3 Jahre Taktisches Ziel: > 1 Jahr, < 3 Jahre Operatives Ziel: <= 1 Jahr
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 10 -
Ziele und Führungsverantwortung
Management Ebenen
© Dr. Hartwig Maly
Strategisches Management
1. Grundlagen
Funktion
Verantwortung
Planungshorizont
Unternehmen: Vorstand, GF Stadt: OB, Dezernenten
Vision Strategie
>= 3 Jahre
Unternehmen: Manager; Stadt: Fachbereichsleiter, Abteilungsleiter
Taktik
1 – <3 Jahre
Unternehmen:Gruppen-, Teamleiter Stadt: Sachgebietsleiter
Operatives Geschäft
<= 1 Jahr
2013
- 11 -
Management mit Zielen
Hierarchie von Zielen
Planungsweg
Was bedeutet das konkret In der Praxis? Wie ist gewährleistet, dass wir alle in die gleiche Richtung gehen?
Kann man das messen?
Top - Down
Bottom - Up
Mixed Planning Gegenstrom © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 12 -
Z i e l v e r t r ä g l i c h ke i t e n
Vertragen sich (kongruent)
Vertragen sich nicht (konkurrent)
Ziel 2
Ziel 2
Wie gehen Sie mit Zielen um, die sich nicht vertragen? Wenn die Ziele sich gleichgültig sind (indifferent)? Was dann?
Ziel 1
Ziel 1 Stellen Sie die strategischen Ziele auf den Prüfstand. Vertragen sich alle?
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 13 -
1.3 Planungsprozess
Führungsebenen . . .
. . . und Steuerungsgrößen
Normatives Management
Themen im Fokus: Vision, Werthaltungen, Normen, Kultur, Design, Corporate Identity, Usancen, Geschäftsregeln, Stil des Doing Business, Selbstverständnis
Strategisches Management
„Auf fundamentalen Werten bauen.“
„Die Zukunft des Erfolges sichern.“
Themen im Fokus: Kernkompetenzen, Wettbewerbsvorteile, Produkte/ Märkte, Geschäfte (Businesses), Positioierung im Wettbewerb, strategische Gruppen, Geschäftsprozesse, Geschäftsmodelle, Value Management
Operatives Management
Themen im Fokus: Cashflow, Deckungsbeiträge, Renditen, Zeitbedarf, Umsätze, Kosten, Volumen, Projekte, Ziele/ Resultate
„Das aktuelle Geschäft effektiv und effizient erfüllen.“
Quelle: Scheuss, Ralph (Handbuch Strategien, 2008), S. 23
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 14 -
1.3 Planungsprozess
Prinzipieller Ablauf
Steuerungsstruktur Top-Down Sieht kompliziert aus! Was rechtfertigt den Aufwand für dessen UmSetzung?
Strategie Taktik Operatives Geschäft
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 15 -
1.4 Strategische Einheit
Merkmale der Einheit?
s. Kap. 6 – funktionale Strategien; analog Prozessbetrachtung
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 16 -
1.5 Strategische Planung vs. Strategisches Management
Strategie- Notstand
Probleme bei der Implementierung
„Wir haben in den letzten fünf Jahren hart gearbeitet, die
„Von den in den letzten 20 Jahren offiziell verab-
Kosten gesenkt, das Unternehmen fit gemacht. Unser
schiedeten strategischen Plänen sind bei uns höchstens
Gewinn ist von 300 auf mehr als 600 Millionen Euro
ein Viertel effektiv umgesetzt worden“ (#)
gestiegen. Wir befinden uns heute in Topform. Die Konkurrenz betrachtet uns mit Respekt. Aber, wenn ich ehrlich bin, für das Wachstum haben wir wenig getan. Wir werden auch weiter durch Aquisitionen expandieren. Doch schaffen wir damit Neues oder perfektionieren wir nur das Bestehende? Wissen wir eigentlich wohin wir wollen? Haben wir eine Strategie für die Zukunft?“ (*) Vorstandsvorsitzender eines großen deutschen Industrieunternehmens
# Simon (Think, 2004) S. 21
* Simon (Think, 2004) S. 21
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 17 -
1.5 Strategische Planung vs. Strategisches Management
Wo liegen die Probleme? Priorisieren Sie bitte.
Strategiemodell der Harvard University (1) SWOT- Analyse Stärken/ Schwächen Chancen/ Gefahren
Entscheiden, was es zu tun gibt
(4) Strategietransfer Übersetzung der Ziele/ Aktionen auf organisatorische Einheiten
Strategie
(5) Managementsysteme Ausrichtung der Informations-, Anreiz- und Führungssysteme
Formulierung
(2) Wertebestimmung Persönliche Werthaltungen, Erwartungen der Führungscrew (3) Stakeholder- Erwartungen Werte der Interessengruppen aus dem Umfeld
Strategische Optionen, Absichten, Initiativen, Projekte, Aktionen
Controlling
Umsetzung
Bestimmen, wo man steht und welche Fortschritte erzielt wurden
© Dr. Hartwig Maly
(6) Strategische Führung Im Geschäftsalltag: organisatorisch, personell, finanziell etc.
Feststellbare Resultate erbringen
2013
Strategisches Management
1. Grundlagen
- 18 -
Wovon ist der Unternehmer überzeugt und was soll beim Kunden ankommen?
Henry Ford – Demokratisierung des Automobils
„Ich werde ein Automobil für das breite Volk bauen ... Es wird so wenig kosten, dass niemand, dessen Lohntüte gut gefüllt ist, darauf verzichten muss, mit seiner Familie den Segen von vergnüglichen Stunden in Gottes weitem Land zu genießen. Wenn ich damit fertig bin, wird jedermann in der Lage sein, sich dieses Auto zu leisten, und jedermann wird eines besitzen. Das Pferd wird von unseren Straßen verschwunden sein, das Automobil wird eine Selbstverständlichkeit sein, und wir werden einer großen Zahl von Menschen eine gut bezahlte Beschäftigung bieten.“ (10)
10) BOYETT, S. 5 © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
2. Mission und Vision
- 19 -
2. Mission und Vision
Transformation von Ressourcen in Nutzen Richtige Navigation von Unternehmen: Customer Value statt Shareholder Value Und Konkurrenzfähigkeit statt Wertsteigerung
James Collins und Jerry Porras haben in „Build to Last“ auf den Unterschied hingewiesen zwischen einem Manager als Uhrmacher und einem Manager als Zeitansager, der nur aktuellen Trends gefallen will. Unternehmen, die schon über mehrere Generationen erfolgreich sind, sind etwas Größerem als dem Gewinn verpflichtet. Gewinn ist dabei nur das Mittel zu Zweck. Die Zufriedenheit des Kunden. Der Zeitansager denkt in Quartalen, der Uhrmacher in Dekaden.
Manage Ressourcen (Wissen)
Nutzen (Für Kunden)
Quelle: B. von Oettinger, DIE ZEIT, Pladoyer für die Ungewissheit, 9/2003
ment Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 86
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
2. Mission, Vision
- 20 -
2.1 Bedeutung von Geschäftsmodellen Regeln des Wettbewerbes ändern sich radikal: Disruptive Innovation nach Clayton Christensen
Professionelles Geschäftsmodell (*) . . .
gibt Antworten auf folgenden Fragen . .
1. Komponente: Darstellung der „Produkt- MarktKombination“ und dem „Nutzenversprechen“ für den Kunden (value proposition) 2. Komponente: Darstellung der „Architektur der Wertschöpfungsproesse“. 3. Komponente: Darstellung der „finanziellen Ertragsmechanik“.
•
• •
[Nach Dodo von Knyphausen-Aufsess und Yves Meinhardt, s. *]
•
•
• *) Scheuss, Ralf (Handbuch der Strategien, 2008), S.267
© Dr. Hartwig Maly
2013
Welcher Kundennutzen wird geboten? Kundenproblem, Produkt – Nutzen und Wert für den Kunden Welche Marktsegmente werden bedient? Zielgruppen, Märkte, Marktgrößen Wie gestaltet sich die Wertschöpfung? Geschäftsspezifische Wertekette; in welchen Prozessen werden Werte geschaffen [s. Porter] Wie funktionieren die Ertragsmechanismen? Wie Umsätze und Erträge erzielen? Kostenstrukturen, Margen, Geschäftsentwicklung Wie gestaltet sich das Wertschöpfungsnetzwerk? „Value Partnership“, Konkurrenten, Lieferanten, Kunden, Partner; eigene Position Welche Wettbewerbsstrategie wird verfolgt? Nachhaltige Wettbewerbsvorteile, Kostenführerschaft, Differenzierung, Nischenplayer
Strategisches Management
2. Mission, Vision
- 21 -
2.2 Definition von Missionen
langfristig (> 1 Jahr)
unternehmensbezogen
mitarbeiterbezogen
1.Wer sind wir?
7.Welche Mitarbeiter entwickeln wir wie weiter?
2.Wohin gehen wir?
3.Wie stellen wir uns organisatorisch auf?
Kurzfristig (< 1 Jahr)
4. Wer hat welche Jahresziele? 5.Was macht unsere Mitarbeiter wirksam?
8.Mit welchen Informationen steuern wir?
6.Was wurde erreicht?
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 81
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
2. Mission, Vision
- 22 -
2.2 Definition von Missionen
langfristig (> 1 Jahr)
unternehmensbezogen
mitarbeiterbezogen
1.Politik, Zweck, Mission 7.Führungskräfteund Mitarbeiterentwicklung
2.Strategie und Planung
3. Organisation Aufbau-Ablauf
Kurzfristig (< 1 Jahr)
4.Jahreszielprozess 5.Persönliche Arbeitsmethodik 8.Operative Steuerung, Controlling, Berichtswesen
6.Resultate
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 81
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
2. Mission, Vision
- 23 -
2.2 Definition von Missionen
Elemente
Wofür bezahlt uns der Kunde?
Central Performance Controls Marktstellung
Bedarf
Nutzen
Die Mission muss sich in sechs Punkten bewähren
Sinn
Profitabilität Können
Was können wir besser als andere? © Dr. Hartwig Maly
Selbstrespekt
Innovationsleistung
Produkttivität
Überzeugung
Woher kommt unsere Kraft?
Liquidität und Cash Flow
Attraktivität für gute Leute
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 95,99
2013
Strategisches Management
2. Mission, Vision
- 24 -
2.2 Definition von Missionen/ Beispiele
Kurze schriftliche Erklärung einer Organisation über ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien. Zielrichtung sind die Kunden.
Unternehmen
Mission- Statement
Bayer AG
Science For a Better Life.
BMW AG
World´s leading provider of premium products and premium services for individual mobility.
Deutsche Bahn AG
Wir schaffen Werte für unsere Kunden, Mitarbeiter und Eigentümer und sind ein dauerhaft attraktives Investment auf den internationalen Kapitalmärkten.
3M AG
To solve unsolved problems innovatively.
Shell AG
To meet the growing demand for energy.
Roche AG
Doing now, what patients need next.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
2. Mission/Vision
- 25 -
2.3 Visions- Check Schritt 2: Überprüfung der Realität Die Grenzen für die Vision werden gezogen
Prozess 1
Schritt 4: Wahl der Vision Die neue Vision wird festgelegt und formuliert
Prozess 2
Schritt 1: Bestandsaufnahme Der gegenwärtige Zustand der Organisation wird festgestellt
© Dr. Hartwig Maly
Prozess 3
Schritt 3: Feststellung des Visionskontextes Die Organisation wird in ihrem zukünftigen externen Umfeld positioniert
2013
Vision: Theorie & Praxis; Wo bleiben hier die Emotionen?
Prozess 4
Burt Nanus VisionsAlgotithmus
Strategisches Management
2. Mission/Vision
- 26 -
1. Vision
Planabweichungen , Review Vision, Strategie
5. Strategisches Controlling
Strategie, Organisation, Infrastruktur
2. Strategische Analyse
Strategische Szenarien, strategische Ziele
4. Implementierung
3. Strategische Planung
Strategie
© Dr. Hartwig Maly
Sehr langfristige Richtung Emotionaler Attraktor
2013
Zustand Unternehmen Opportunitäten Umfeld
Strategisches Management
3. Strategische Analysen
- 27 -
3.1 Unternehmensanalyse
3.1.1 SWOT- Bezugsrahmen
Stärken
Schwächen
(S- Strength)
(W- Weakness) Was behindert weiteren Erfolg heute?
Welches sind die Quellen des heutigen Erfolgs?
Welches sind die Quellen des Erfolgs von morgen?
Chancen
© Dr. Hartwig Maly
Die richtigen Fragen stellen. • •
Entwickelt: Harvard Business School Werthaltung und Interessen des Managements
Wodurch kann unser Erfolg in Zukuft behindert werden?
Älteres Instrument, guter Einstieg Porters 5-Kräfte-Modell geeigneter für Marktund Branchenanalysen Maliks GMM ist standardisierter im Ablauf, evtl. entscheidungsorientierter
Gefahren
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 28 -
3 . 1 S W OT - A n a l y s e
SWOT- Analyse für Fallbeispiel durchführen. Formular in ANHANG B
Quelle: Wikipedia, SWOT- Analyse
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 29 -
S W OT - A n a l y s e Schwächen minimieren Maßnahmen
Stärken ausbauen/ beibehalten Maßnahmen
Strength
Prio [5,10]
Weakness
1.
1.
2.
2.
3.
3.
4.
4.
5.
5. Opportunities
Unternehmensanalyse (intern)
Prio [5,10]
Threat
1.
1.
2.
2.
3.
3.
4.
4.
5.
5.
Prio [1,4]
SpinnennetzDiagramm
Umfeldanalyse (extern)
Chancen nutzen Maßnahmen
© Dr. Hartwig Maly
Prio [1,4]
Risiken minimieren Maßnahmen
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 30 -
P r ä s e n t a t i o n S W / OT - A n a l y s e Eigenschaft 1 10
Z.B. SW- Diagramm oder OTDiagramm
8 6 Eigenschaft 5 Wichtige Parameter
4
Eigenschaft 2
2
Weiße Fläche = Potenzial
0
Skalierung der Achsen [0, 10] 0 – negative Ausprägung 10 – positive Ausprägung Gleichsinnig Achsenbezeichnung
Eigenschaft 4 © Dr. Hartwig Maly
Eigenschaft 3 2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 31 -
TO W S - A n a l y s e Maßnahmen für jede Strategie und Bewerungen TOWS – Analyse: Erfasst die Wechselwirkungen zwischen internen – und externen Parametern , die in der SWOT – Analyse nicht erfasst werden. ------------------------------------------------------------Z.B.: SO – Strategie: Wie kann ich meine Stärken nutzen, um meine Chancen wahrzunehmen
Strength
Opportunities
Prio [5,10]
Threats
1.
1.
2.
2.
3.
3.
Prio [1,4]
Prio [5,10]
SO- Strategie
Prio [5,10]
ST - Strategie
Prio [5,10]
Prio [1,4]
WO - Strategie
Prio [1,4]
WT - Strategie
Prio [1,4]
1. 2. 3.
Weakness 1. 2. 3.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 32 -
3.1.2 Sensitivitätsanalyse
Current Situation Company
Current Problems in Sales
•
Sales Company for laboratory equipment
•
Consultation intensive products
•
Considerable know-how in sales is necessary to
Sales volume
be successful regarding products and possible
Turn over
fields of application
•
For a short time, sales commissions depend on Fluctuation of employees
profit margins
Black Box
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 33 -
Ta r g e t s / O b j e c t i v e s
Our Objectives
1. 2. 3.
Let‘ s start our brainstorming to find the most important variables. for a solution.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Reduction of fluctuation employees Improvement of turnover. Strengthening of customer loyalty
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 34 -
Gears VORGEHEN. 1. Brainstorming 2. Steuerbare-/ nicht- steuerbare Größen 3. Ziele 4. Wechselwirkungen 5. Stärke Wechselwirkungen 6. Fristigkeiten (kurz, mittel, lang) 7. Sinnigkeit (gleich, ungleich) 8. Small Worlds 9. Zielbeziehungen
Brainstorming – collecting important variables
14.Com petition
2. Customer loyalty
3. Fluctuation
4. Quality employees
7.Commission sales 5. Customer Care
6. Motivation 16.Commission basis
15.Budget parameters
11.Accepting offer
10.Sales volume
1. Net revenue 8.Overall costs
13.Price return and allowance
© Dr. Hartwig Maly
12. Price
2013
9.Amount of coverage
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 35 -
Strength of Influence
Ziele
Strength of Arrows
4. Quality employees
14.Com petition
3. Fluctuation 7.Commission sales
2. Customer loyalty
5. Customer Care
6. Motivation 16.Commission basis
11.Accepting offer
15.Budget parameters
10.Sales volume 1. Net revenue 8.Overall costs
13.Price return and allowance
© Dr. Hartwig Maly
12.Price
2013
9.Amount of coverage
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 36 -
Interaction
Same direction [ + ], inverse direction [ - ] +
-
4. Quality employees
14.Com petition
+
2. Customer loyalty
+ +
5. Customer Care
15.Budget parameters
-
-
+
13.Price return and allowance
+ +
-
-
+ 12.Price
2013
+
+ 1. Net revenue
+ 9.Amount of coverage
© Dr. Hartwig Maly
+
16.Commission basis
10.Sales volume
-
+
7.Commission sales
6. Motivation
+ 11.Accepting offer
+
-
+
+
+
-
3. Fluctuation
-
+
8.Overall costs
+
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 37 -
S m a l l Wo r l d s
Network „Commission Sales“
Small world
+
-
4. Quality employees
14.Com petition
+
2. Customer loyalty
+ +
5. Customer Care
15.Budget parameters
-
-
+
13.Price return and allowance
+ +
-
-
+ 12.Price
2013
+
+ 1. Net revenue
+ 9.Amount of coverage
© Dr. Hartwig Maly
+
16.Commission basis
10.Sales volume
-
+
7.Commission sales
6. Motivation
+ 11.Accepting offer
+
-
+
+
+
+
-
3. Fluktuation
8.Overall costs
-
+
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 38 -
Small worlds
Targets compatible?
Network „Customer Loyalty“
Small world
+ 4. Quality employees
14.Com petition
+
2. Customer loyalty
-
+ +
3. Fluktuation
5. Customer Care
+
+
6. Motivation
16.Commission basis
+ 11.Accepting offer
15.Budget parameters
10.Sales volume 1. Net revenue
13.Price return and allowance
© Dr. Hartwig Maly
12.Price
2013
9.Amount of coverage
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 39 -
3.2 Benchmarking
Benchmarking (= Maßstäbe vergleichen) bezeichnet die vergleichende Analyse von Ergebnissen oder Prozessen mit einem festgelegten Bezugswert oder Vergleichsprozess (von engl. Benchmark).
Quelle: Wikipedia, Benchmarking
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 40 -
3.2 Benchmarking
Wie sähe der optimale Prozess aus?
Benchmark Prozesslaufzeiten Auftraggeber
1
2
3
4
Dt. Wettbewerber
US - Wettbewerber Japanischer Wettbewerber Italienischer Wettbewerber Englischer Wettbewerber Benchmark Wettbewerber
1. Start design to start detail drawing
4. „Tuning“ for attribute A
2. To detail release to tooling
5. To fully validated pilot parts
3. To tool received
© Dr. Hartwig Maly
2013
1
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 41 -
3.1.3 Gälweiler Navigationssystem/ Maliks General Management System Gesunde Geschäfte und Lebensfähigkeit des Unternehmens
Strategische Führung
3. Orientierungsgrundlagen
Substitutionszeitkurve
4. Aufgabenbereiche
2. Steuerungsgrößen
Neue technische Lösungen
Kundenproblem
Erfahrungskurve
Marktposition
Heutige Erfolgspotentiale
Bilanz
Aufwand und Ertrag
Erfolg
Einnahmen und Ausgaben
Liquidität
Operative Führung
1. Zeithorizonte
Zukünftige Erfolgspotentiale
Vorteil des Unternehmens mit der besten Navigation!!!
kurzfristig
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S.108
Mittel- und langfristig
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 42 -
Erste Systemebene: Die Liquidität Das Ende von Beliebigkeit und bloßer Subjektivität. Organisiere ein System so, dass es sich selbst organisieren kann.
Strategische Führung
3. Orientierungsgrundlagen
Substitutionszeitkurve
4. Aufgabenbereiche
Neue technische Lösungen
Kundenproblem
Erfahrungskurve
Marktposition
Heutige Erfolgspotentiale
Bilanz
Aufwand und Ertrag
Erfolg
Einnahmen und Ausgaben
Liquidität
Operative Führung Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S.115
© Dr. Hartwig Maly
2. Steuerungsgrößen
2013
Zukünftige Erfolgspotentiale
1. Zeithorizonte
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
Die jederzeitige Zahlungsfähigkeit ist wichtig, nicht kurzfristig der Gewinn Rechnungen Mittelund langfristig bezahlen
- 43 -
Zweite Systemebene: Der Erfolg Blick in die Zukunft durch Wechsel der Systemebene.
Strategische Führung
3. Orientierungsgrundlagen
Substitutionszeitkurve
4. Aufgabenbereiche
Neue technische Lösungen
Kundenproblem
Erfahrungskurve
Marktposition
Bilanz Operative Führung
2. Steuerungsgrößen
1. Zeithorizonte
Zukünftige Erfolgspotentiale Heutige Erfolgspotentiale
Aufwand und Ertrag
Erfolg
Einnahmen und Ausgaben
Liquidität
Der Erfolg läuft der Liquidität voraus (ROI, EBIT).
kurzfristig
Unsinn zu sagen, wir waren 10 Jahre lang liquide und werden auch die nächsten 10 Jahre liquide sein. Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S.120 © Dr. Hartwig Maly
Mittel- und langfristig 2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 44 -
Dritte Systemebene: Gegenwärtige Erfolgspotenziale Vom operativen zum strategischen Management. Betrachtung der Strategic Business Units.
Strategische Führung
3. Orientierungsgrundlagen
Substitutionszeitkurve
4. Aufgabenbereiche
Neue technische Lösungen
Kundenproblem
2. Steuerungsgrößen
Zukünftige Erfolgspotentiale
Erfahrungskurve
Marktposition
Heutige Erfolgspotentiale
Bilanz
Aufwand und Ertrag
Erfolg
Einnahmen und Ausgaben
Liquidität
Operative Führung
1. Zeithorizonte
Wieviel Gewinn steckt überhaupt im Geschäft?
kurzfristig Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S.123 © Dr. Hartwig Maly
Mittel- und langfristig 2013
Strategisches Management
Malik GMM
- 45 -
Vierte Systemebene: Zukünftige Erfolgspotenziale Der gefährlichste Konkurrent ist die Substitution.
Strategische Führung
3. Orientierungsgrundlagen
Substitutionszeitkurve
4. Aufgabenbereiche
2. Steuerungsgrößen
Neue technische Lösungen
Kundenproblem
Erfahrungskurve
Marktposition
Heutige Erfolgspotentiale
Bilanz
Aufwand und Ertrag
Erfolg
Einnahmen und Ausgaben
Liquidität
Operative Führung
1. Zeithorizonte
Zukünftige Erfolgspotentiale
kurzfristig Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S.128 © Dr. Hartwig Maly
Mittel- und langfristig 2013
Strategisches Management
Malik GMM
- 46 -
Malik GMM 1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
14. F+E Ziele © Dr. Hartwig Maly
Im Zentrum der Steuerung neuer Erfolgspotenziale steht das Kunden- oder Anwenderproblem in seiner lösungsunabhängigen Form.
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
9. MARKTANTEILSZIELE nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
11.Eigenes Wachstum (real)
13.Kostensenkungspotenziale F+E/P/M/V
2013
Die Strategiekarte hilft uns bei den Fragen: Wo bin ich? Wo kann ich hin? Wo will ich hin? Wie komme ich dorthin? Strategie als Interface zwischen Unternehmen und Umwelt.
10. Marketingziel
12. Kapazität und Investitionen
Strategisches Management
Maliks Strategy Map
- 47 -
Strategy Map: Zukünftige Lösungstechnologien
1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
Unternehmen
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
3. Strat. Analyse
- 48 -
S t r a t e g y M a p : S - K u r v e n a l s Tr e i b e r
Strategisches Management
Malik GMM
Zukünftige 1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
5.
4.
2.
© Dr. Hartwig Maly
2013
- 49 -
Strategy Map: Marktentwicklung
1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
Unternehmen P: Produkt A: Anwendergruppe R: Region
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
Malik GMM
- 50 -
Strategy Map: Gegenwärtige Erfolgspotenziale
1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
MARKTANTEILSZIELE nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
Malik GMM
- 51 -
S t r a t e g y M a p : M a r k t a n t e i l u n d Wa c h s t u m
1.KUNDENPROBLEME
Eigenes Wachstum Die treibenden Kräfte der großen Transformation identifizieren
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
© Dr. Hartwig Maly
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
9.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
11.Eigenes Wachstum (real)
2013
10. Marketingziel
Strategisches Management
Malik GMM
- 52 -
S t r a t e g y M a p : N a c h h a l t i g e s Wa c h s t u m
1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
© Dr. Hartwig Maly
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
9. MARKTANTEILSZIELE nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
11.Eigenes Wachstum (real)
2013
10. Marketingziel
Strategisches Management
Malik GMM
- 53 -
Malik GMM 1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
14. F+E Ziele © Dr. Hartwig Maly
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
9. MARKTANTEILSZIELE nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
11.Eigenes Wachstum (real)
13.Kostensenkungspotenziale F+E/P/M/V
2013
10. Marketingziel
12. Kapazität und Investitionen
Strategisches Management
Strategy Map: Kostensenkungspotenziale
- 54 -
Malik GMM 1.KUNDENPROBLEME
5.Potentielle neue Lösungstechnologien (Forschung)
4.Neue Lösungstechnologien (Entwicklung))
6. Sozio-ökonomische Trends
14. F+E Ziele © Dr. Hartwig Maly
2.Am Markt vorhandene Lösungs technologien
3.Eigene Lösungs techniken (relative Sortimentsbreite
7.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
9. MARKTANTEILSZIELE nach P/A/R (Wachstum)
8. Konkurrenz
11.Eigenes Wachstum (real)
13.Kostensenkungspotenziale F+E/P/M/V
2013
10. Marketingziel
12. Kapazität und Investitionen
Strategisches Management
Strategy Map: F + E - Ziele
- 55 -
Strategy Map: Organisatorische Maßnahmen
Strategisches Management
Malik GMM 9.MARKTENTWICKLUNG nach P/A/R (Wachstum)
12. Kapazität und Investitionen
15. Organisatorische Maßnahmen F+E/P/M/V
© Dr. Hartwig Maly
2013
- 56 -
4.1 Strategieziele Schlüsselprobleme
Lösungsansätze
1. Großer Zeit-/ Ergebnisdruck (Shareholder Value) 2. Mangel an systemischer Betrachtung (Blinder Fleck) 3. Kurzfristige Orientierung (von Oetinger, Zeitansager) 4. Nur Top-Management-Angelegenheit 5. Mangel an Klarheit und Transparenz
6. Keine prototypische Anpassung der Strategie Während der Strategieumsetzung ändern sich Voraussetzungen (Kritik Mintzberg 1990) 7. Ungeeigneter Führungsstil 8. Mangelnde Identifikation Führungskräfte 9. Kein Denken in Alternativen (von Oetinger) 10. Unzureichende Substanz für Wechsel der Strategie 11. Planungs- Bias
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
4.Strategieziele
- 57 -
4.2 Kongruenz strategischer -/ finanzieller Ziele Welche Farben (Zielbeziehungen) stimmen in der Matrix?
Finanzielle Ziele Strategische Ziele
Kurzfristiger Börsengang
Hohe Dividende
Qualitätsführerschaft
konkurrent
kongruent
Champion Innovationskraft
kongruent
kongruent
Kundennaher Service weltweit Hohe Wertschöpfungstiefe
© Dr. Hartwig Maly
Alle Ziele sollten SMART sein!!!
Fokussierung auf Produkte mit hohem DB
indifferent
Konkurrent (Antinomie)
2013
kongruent
Halbierung Personalkosten
Strategisches Management
4.Strategieziele
- 58 -
4.3 SMART Objectives – Präzision der Zielsetzung
Probleme
© Dr. Hartwig Maly
2013
Risiko [1,5]
Strategisches Management
4.Strategieziele
- 59 -
Wettbewerbs -strategien
Guerilla Strategien
Wachstumsstrategien
Marktstrategien
Strategisches Tableau
Innovationsstrategien
Normstrategien
Kooperative Strategien
Glokale Strategien Wertstrategien
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Strategieentwicklung
- 60 -
Drei Ebenen des strategischen Fokus
© Dr. Hartwig Maly
Unternehmensstrategie
Fokus: Welche Geschäfte werden betrieben? Übergreifende strategische Ausrichtung eines Unternehmens; befasst sich mit Positionierung, Profilierung, Vernetzung mit Partners, Ausrichtung auf Märkte und Branchen
Geschäftsfeldstrategie
Fokus: Mit welchen Produkten auf welchen Märkten? Blick auf konkrete Geschäfte für bestimmte Zielgruppen oder Marktsegmente. Nachhaltige Wettbewerbsvorteile, Verankerung in Organisation
Operative Strategie
Fokus: Wie ins tägliche Geschäft umsetzen? Operationalisierung der Strategie entlang der ´line of command´ im Sinne von MBO Peter Druckers, Klingt widersprüchlich
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 61 -
5 . 1 Vo n d e r A g g r e s s i o n s s t r a t e g i e b i s z u r Zersplitterung
Aggressionsstrategie
Zersplitterung
(Jack. Welch- Regeln)
(Porters Wertekette)
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 62 -
Aggressionsstrategie
Jack- Welch- Regeln vergangene Businessära
© Dr. Hartwig Maly
Fortune- Magazine- Regeln aktuelle Businessära
Große Hunde dominieren die Straße.
Größe beißt zurück. Agilität ist der zentrale Erfolgsfaktor.
Sei Nr. 1 oder Nr. 2 in jedem Geschäft, das du betreibst.
Suche Nischen. Kreiere Nischen.
Massenmarkt: Dominanz durch Größe, Machtverhalten, Konkurrenzverdrängung
Nischenmarkt: Vorsprung durch Innovation, Nutzenstiftung beim Kunden, Kundenfokussierung.
Der Shareholder value bestimmt das Verhalten.
Der Kunde ist der einzige König.
Sei schlank und sparsam.
Schau raus in den Markt, nicht rein!
Bewerte deine Führungscrew offen und eindeutig. Setze auf die A- Player.
Engagiere leidenschaftliche Mitarbeiter.
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 63 -
Zersplitterung
Porters Wertekette Outsourcing, OffShoring Sekundäre Wertschöpfung (Technik, Informatik, HR, Recht, Strategische Stäbe) Forschung
Entwicklung
Produktion
Outsourcing, OffShoring
© Dr. Hartwig Maly
2013
Vertrieb
Marketing
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 64 -
5 . 2 We t t b e w e r b s s t r a t e g i e n : C O M p e t i t i v e S T R ATe g y
Von Simon, Kuchers & Partner entwickelt (s. Kap. 10, Literatur) Entwicklung einer Grundlagenstrategie Permanente Strategieanpassung
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 65 -
Vo r a r b e i t 1 : A n a l y s e d e r M a k r o u m w e l t
+
Sales Volume
+
Customer Benefit
+
Product Portfolio
Core Process
+
+
Marketing
Product Innovation
+ R&D Image
© Dr. Hartwig Maly
+ Capital Spending
+
Environmental Compatibility
+
Return
+
+
2013
+
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 66 -
Vo r a r b e i t 2 : W i e d e f i n i e r e i c h m e i n G e s c h ä f t ?
Was ist unser Geschäft? Bedürftnis orientiert
Produkt orientiert
Kompetenz orientiert
„Welche Bedürftnisse befriedigen wir?
„Welche Produkte stellen wir her?
„Was können wir?
Definition strategischer Geschäftseinheiten
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 67 -
Orientierung
Die US-amerikanische Eisenbahn hat massive Konkurrenz durch die Luftfahrt bekommen und spielt deshalb im Transportgeschäft eine untergeordnete Rolle Frage:
Welche Produkte/Services liefern wir unseren Kunden?
Antwort: Wir sind im Eisenbahngeschäft. Produktbezogene Geschäftsauffassung Antwort: Wir sind im Geschäft der Personenbeförderung Bedürfnisorientierte Geschäftsdefinition Kompetenzorientierte Geschäftsdefinition Kritische Frage, aber nicht ausreichend; macht nur mit der Bedürfnisorientierung zusammen Sinn
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 68 -
B l a c k & D e c ke r
Bedürftnisorientierte Geschäftsdefinition: Geschäft mit „Löcher bohren“ Jedes alternative Produkt, das dieses Bedürftnis ebenso gut decken kann, ist potenzieller Konkurrent Substitutionsprodukt
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 69 -
Vo r a r b e i t 3 : P r o d u k t - M a r k t - A n a l y s e
Am weitesten verbreitet – der aus der Finanztheorie kommende PortfolioAnsatz Zwei relevante Ebenen: 1. Gesamtunternehmen 2. Geschäftsfelder Aussagekräftige Analyse: max. 6-7 Produkt-Markt-Kombinationen –
Kundengruppe mit homogenen Bedürfnissen
–
Klar identifizierbare Konkurrenten
Abhängig von der Größe und Diversifikation des Unternehmens Zeitabhängig
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 70 -
A u f b a u C O M S T R AT
Externe Perspektive: Märkte
Interne Perspektive: Eigenes Unternehmen
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 71 -
C: Daten zu Kompetenzen
Merk male Märkte ______ ______ ______ ______ ______
Merk male Wettb. ______ ______ ______ ______ ______
Merk male Untern. ______ ______ ______ ______ ______
Bewertung der Märkte
Prio rität
Bewertung von Produkten in Märkte
F: Index für Marktattraktivität
D: Wettbewerbsvorteilsmatrix
COMSTRAT Portfolio
Wettbewerbsvorteile
Wettbewerbsnachteile
akzeptabel
„zu gut“
Wettbewerbsstärke
J: STRATEGIE
© Dr. Hartwig Maly
Relative Leistung
G: Index für Wettbewerbsstärke 2013
Prio rität
Bewertung der Märkte
E: Kompetenzmatrix
Wichtigkeit
Prio rität
Schwächen
Stärken
akzeptabel
„zu gut“
Relative Leistung
H: Kompetenzindex
Strategisches Management
B: Daten zum Wettbewerb
Wichtigkeit
Marktattraktivität
Struktur COMSTRAT
A: Daten über Märkte
- 72 -
Markt
A: Daten über Märkte
Merk male Märkte ______ ______ ______ ______ ______
Prio rität
Bewertung der Märkte
F: Index für Marktattraktivität
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 73 -
5. Stratentwicklung 5. Stratentwicklung Markt Marktvolumen/ Marktpotenzial (Geldeinheiten, Mengen) Marktwachstum ( über betrachteten Zeitraum) Nachfragestabilität (konjunkturell, saisonal) Preissensibilität der Kunden Kunden (stabiler oder volatiler Markt)
Merk male Märkte ______ ______ ______ ______ ______
Wettbewerb Wettbewerbsintensität Grad der Konzentration Grad der vertikalen Integration Finanzen Profitabilität/ Rendite Deckungsbeiträge Economies of Scale Erfahrungskurveneffekte Markteintritts-/ Marktaustrittsbarrieren
© Dr. Hartwig Maly
2013
Prio rität
Bewertung der Märkte
Strategisches Management
Fa k t o r e n M a r k t a t t r a k t i v i t ä t
- 74 -
Fa k t o r e n M a r k t a t t r a k t i v i t ä t
Technologie Komplexität Innovationspotenzial Produktvielfalt Patente Merk male Märkte ______ ______ ______ ______ ______
Intensität/ Kosten der Forschung und Entwicklung
Sozio-politisches Umfeld Gesetze und Regularien Einflussgruppen Einstellung/ Gesellschaft Strategische Wichtigkeit
© Dr. Hartwig Maly
2013
Prio rität
Bewertung der Märkte
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 75 -
Bewertung meiner Märkte/ Produkte
Daten
Produkt/
Produkt/
Produkt/
Produkt/
Produkt/
Markt 1
Markt 2
Markt 3
Markt 4
Markt 5
Rendite (%)
16,0
19,0
12,0
8,0
16,5
Rendite in 5 Jahren
18,0
19,0
14,0
20,0
17,7
Marktvolumen in
518
920
633
710
2780
3,5
5,0
2,0
4,0
3,8
1. Markt 2. Wettbewerb 3. Finanzen 4. Technologie 5. Sozio-polit.Umfeld 6. Sonstiges
A: Daten über Märkte
Mio € Marktwachstum (% p.a.)
F: Index für Marktattraktivität
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 76 -
Bewertung meiner Märkte/ Produkte
Marktattraktivitätsindex Markt 5
6,2
Markt 2
5,6
Markt 1 Markt 3
© Dr. Hartwig Maly
Nutzwertanalyse
5,1
Markt 4
3,6 2,3
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 77 -
Produktmerkmale
Sind alle abgefragten Produktcharakteristika für den Kunden von Bedeutung? Nimmt der Kunde diese Kaufkriterien war? Sind die Kaufkriterien voneinander unabhängig? Habe ich Redundanzen vermieden? Sind die Kaufkriterien nicht als objektive Produkteigenschaften sondern als „Customer Benefits“, also über den Kundenutzen definiert? Kann ich diese Leistungen bei den einzelnen Kriterien gegebenenfalls beeinflussen? Ist klar, was mit dem jeweiligen Kriterium genau gemeint ist? Ist eine genaue Definition notwendig? Habe ich die Liste der Kriterien auf die wichtigsten 10 – 12 beschränkt?
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 78 -
We t t b e w e r b e r
Relative Leistung
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
2013
- 79 -
B: Daten zum Wettbewerb Merk male Wettb. ______ ______ ______ ______ ______
Prio rität
Bewertung der Märkte
Wichtigkeit
D:Wettbewerbsvorteilsmatrix
© Dr. Hartwig Maly
Wettbewerbsvorteile
Wettbewerbsnachteile
akzeptabel
„zu gut“
We t t b e w e r b s v o r t e i l s m a t r i x Komfort
Ein Produkt
Akzeptanz Benutzer
Benutzerfreundlichkeit Verlässlichkeit Leistung
B: Daten zum Wettbewerb
Lieferservice Merk male Wettb. ______ ______ ______ ______ ______
Kundenservice Kaufpreis Jährl. Gesamtkosten Produktlebensdauer Umweltfreundlichkeit Sonstiger Service Breite Produktpalette Kompat. Exist. Progr. © Dr. Hartwig Maly
weniger wichtig
Sehr wichtig 2013
Schwache Leistung
Gute Leistung
Prio rität
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
Bewertung von Prod im Markt
- 80 -
We t t b e w e r b s v o r t e i l s m a t r i x
Sehr wichtig
Strategischer Wettbewerbsnachteil
Konsistentkorridor = Idealbereich
Strategischer vorteil
Komfort
Akzeptanz der Benutzer
Weniger wichtig
Umweltfreundlichkeit
D: Wettbewerbsvorteilsmatrix
Jährliche Gesamtkosten Kundenservice
Training
akzeptabel
Schwächer als stärkster Wettbewerber
Wichtigkeit
Relative Wichtigkeit
Benutzerfreundlichkeit
Zu gut
Relative Leistung
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
Besser als stärkster Wettbewerber
Wettbewerb Vorteile
Wettbewerb Nachteile
akzeptabel
„zu gut“
Relative Leistung
© Dr. Hartwig Maly
2013
- 81 -
Meine Kompetenzen C: Daten zu Kompetenzen Merk male Untern. ______ ______ ______ ______ ______
Prio rität
Bewertung der Märkte
Wichtigkeit
E: Kompetenz- matrix
Schwächen
Stärken
akzeptabel
„zu gut“
Relative Leistung © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 82 -
Kompetenzmatrix
Sehr wichtig
Kompetenzlücken
Konsistentkorridor = Idealbereich
Kernkompetenzen
Produktionsflexibilität F&E Kompetenz
Weniger wichtig
Umsetzungsfähigkeit
Vertriebskompetenz
Kooperationsbereitschaft
Kostesituation
D: Kompetenzmatrix
Mitarbeitermotivation Marketingorientierung
Mindestkompetenzen
Schwächer als stärkster Wettbewerber
Wichtigkeit
Relative Wichtigkeit
Finanzkraft
Zu gut
Relative Leistung
Wettbewerb s- vorteile
Wettbewerb s- nachteile
akzeptabel
„zu gut“
Besser als stärkster Wettbewerber
Relative Leistung
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 83 -
VRIO - Schema
Strategisches Management
5. Stratentwicklung VRIO - Kriterien
Checkpoint
Anmerkungen
Value
1.
Verfügt mein Unternehmen über Fähigkeiten,die - für die Kunden einen einzigartigen Wert schaffen? - zu einem späteren Zeitpunkt für die Bedienung der Märkte wichtig sein werden? - bereits heute auf für die Unternehmen neuen Märkten genutzt werden könnten?
1. Auflistung aller Fähigkeiten die mindestens einem der drei Bereiche zuzuordnen sind: potenzielle Kernkompetenzen
2.
Lassen sich diese Fähigkeiten geschäftsfeldübergreifend nutzen?
3.
Verfügen die betreffenden Fähigkeiten über Potenziale zur Weiterentwicklung?
4.
Können wir uns die betreffenden Fähigkeiten auch durch Zukauf aneignen?
4. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
5.
Beruhen die identifizierten Fähigkeiten im Wesentlichen auf bilanziellen Aktiva?
5. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
6.
Können Dritte die Fähigkeit entschlüsseln durch - Produktanalyse - Befragung externer Wissensträger - Befragung einzelner interner Wissensträger?
6. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
7.
Läßt kompetenzrelevantes Wissen auf kurze Sicht die Entwicklung von Fähigkeiten zu?
8. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
8.
Gibt es Konkurrenten, die mit ähnlich gelagerten Fähigkeiten dem Kunden einen vergleichbaren Wert schaffen können?
9.
Könnten Konkurrenten im Falle eines Zugriffs auf die Fähigkeit daraus den gleichen Nutzen ziehen wie wir?
9. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
10.
Bedarf es „intimster“ Kenntnisse und Management-Know-How, um die Fähigkeit effektiv zu nutzen?
10. Wenn ja: Kernkompetenz- Kandidat
Rareness
Imperfect Imitability
Organizational Specificity
© Dr. Hartwig Maly
2013
2. Transferpotenzial steigert Wert! 3. Entwicklungspotenzial steigert Wert!
7. Wenn ja: Keine Kernkompetenz!
- 84 -
5.4 Diversifikation - Ansoff- Matrix
Wachstumschancen eines Unternehmens. Zwei Dimensionen
bestimmen die Bandbreite der Optionen: Produkte und
neu
Theoretischer Rahmen zur Bestimmung der
Märkte. Daraus folgen vier Wachstumsstrategien: aktuellen Produkt/ Markt-Mix.
2. Marktentwicklung: Inangriffnahme neuer Aufgaben ( Märkte, Absatzkanäle) mit den aktuellen Produkten.
4. Diversifizierung: Sowohl Produkte als auch Märkte sind für das Unternehmen neu.
© Dr. Hartwig Maly
2013
1. Marktdurchdringung
3. Produktentwicklung
aktuell
3. Produktentwicklung: Die Entwicklung neuer Produkte, welche die aktuellen ersetzen oder ergänzen sollen.
4. Diversifizierung
Märkte
1. Marktdurchdringung: Erhöhung des Marktanteils für den
2. Marktentwicklung
aktuell
Produkte
neu
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 85 -
Ansoff-Matrix: Diversifizierung Spezifische Wachstumsvektoren im Diversifizierungsquadranten: Horizontale Integration: Ein Unternehmen will in Konzentrische Diversifizierung
neue Branchen, die mit dem Produkt nicht
Kombinierte Diversifizierung
unmittelbar zu tun haben (Finanzierung, etc) Vertikale Integration: Ein Unternehmen will in den Markt seiner Lieferanten oder Kunden vordringen, um
die Zulieferung oder die Verwendung seiner Produkte
4. Diversifizierung
in Endprodukten zu sichern. Vertikale Integration
Konzentrische Diversifizierung: neue, mit den aktuellen eng verwandte Produkte werden auf neuen
Horizontale Integration
Märkten eingeführt. Kombinierte Diversifizierung: völlig neue, technologisch nicht verwandte Produkte werden auf neuen Märkten eingeführt © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 86 -
Ansoff-Matrix: 5 Komponenten der Geschäftsstrategie
Zur Beschreibung einer Geschäftsstrategie kann eine beliebige Zahl folgender Komponenten heran gezogen werden: 1.Produkt/ Markt-Umfang
2.Wachstumsvektor 3.Wettbewerbsvorteil 4.Synergie
5.Eigenproduktion oder Kauf
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 87 -
Fa l l s t u d i e : A n s o f f - M a t r i x i n d e r P r a x i s
Aufgabe: Ein Klient, der Zustell- und Logistikdienste anbietet, gelangt zu der Auffassung, dass sein aktueller Produkt- und Marktumfang für seine Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität in der Zukunft vielleicht nicht mehr ausreichen wird. Für welche Strategiekomponenten nach dem AnsoffModell sollte sich das Unternehmen entscheiden?
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 88 -
Ansoff-Matrix in der Praxis Lösung: 1.Aktueller Produkt/ Markt-Umfang: Post, Logistik, Expresslogistik 2. Wachstumsvektor: Entwicklung eines elektronischen Neuproduktes und konzentrische Diversifizierung im Hinblick auf
eine (teilweise) Digitalisierung der Post 3.Wettbewerbsvorteil: Hohe Frequenz des Zugangs zu Absendern und Empfängern, Glaubwürdigkeit als Marke für vertrauliche Sendungen, patentierte Scantechnologie gestützt durch zusätzliche Forschungskapazitäten für eine weitere Verbesserung des elektronischen Service
Strengthen, Shape and Stretch von Roche?
4.Synergie: Einsatz der unternehmenseigenen Forschungsabteilung, Erstzugang zu Post 5.Eigenproduktion oder Kauf: hauseigene Entwicklung der Technol.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
5. Stratentwicklung
- 89 -
6. Strategie im Konzern
Produkt-/ Markt- Strategien
Marktdurchdringung
Strategien der Multiplikation
Produktentwicklung SubContracting Strategie
Marktentwicklung
© Dr. Hartwig Maly
Diversifikation
2013
Licensing Strategie
Franchising Strategie
Strategisches Management
6. Im Konzern
- 90 -
Strategieansätze
Strategien ums Kerngeschäft
Vernetzungsstrategien Joint Ventures
„LongTail“ Strategie
Mergers
„Hidden Assets“ Strategie
Vernetzung Expansion entlang der Wurzel
Akquisition
Allianzen
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
6. Im Konzern
- 91 -
6.1 Konzernstrategien Siemens AG
Benchmarking
Wertkette
DelphiMethode
Große Gründer (Intuition)
1960
Portfolio Erfahrungs kurve,
Langfristplanung
1970
Wettbewerbsdynamik Porter
1980
1990
(3) „Strategie im Praxistest“, H. von Pierer, M. Mirow, HBM Okt. 2004, S. 18-25
© Dr. Hartwig Maly
2013
Shareholder Value
Vernetzung
2000
Strategisches Management
6. Im Konzern
- 92 -
6.2 Strategien für strategische Geschäftseinheiten Was macht den Unterschied aus?
Int. Bus. Unit- und Funktionsstrategie
Personal
Finanzen
Produktion
F+E
Marketing
1. Top-General-Managementaufgaben Integrierte Corporate und Business-Strategie
2a. Business-Strategie
2b. Funktionsbereichsstrategie
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 83
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
6. Im Konzern
- 93 -
6.3 Funktionale Strategien Welche könnten Funktionsstrategien heißen, wenn Sie eine der Porterstrategien als Konzernstrategie wählen?
Int. Strategie und Funktionsbereiche
Personal
Finanzen
Produktion
F+E
Marketing
Top-General-Managementaufgaben Integrierte Corporate und Business-Strategie
2a. Business-Strategie
Top-Special-Managementaufgaben
Eigene Darstellung, entnommen E. Malik, Strategie, CAMPUS, 2011, S: 83
© Dr. Hartwig Maly
2013
2b. Funktionsbereichsstrategie
Strategisches Management
6. Im Konzern
- 94 -
7. Strategieumsetzung
6.Wachstum durch Partnership
Larry Greiners Entwicklungsmodell 5.Wachstum durch Vernetzung 4.Wachstum durch Koordination 3.Wachstum durch Delegation 2.Wachstum durch Führung 1.Wachstum durch Kreativität
Führungskrise
© Dr. Hartwig Maly
Autonomiekrise
Kontrollkrise
2013
Bürokratiekrise
Wachstumskrise
Krise durch ???
Strategisches Management
7. Umsetzung
- 95 -
7.1 Implementierungsrahmen
Liebe Mitarbeiter, während des vergangenen Jahrzehnts haben wir versucht, unsere Organisation zu verändern. In der Furcht vor der wirtschaftlichen Zukunft suchten – und fanden – wir laufend neue Programme. Wir haben euch durch Qualitätszirkel, Excellence, TQM, autonome Arbeitsteams, Reengineering, und Gott weiß was sonst noch geschleift. Auf der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, unsere Rentabilität zu erhöhen, ersetzten wir ein Veränderungsprogramm durch das andere, sobald wir in den Wirtschaftsmagazinen auf einen neuen Trend stießen. Alle Welt verzichtete auf das eigene Urteilvermögen und wechselten fliegend von einem Allheilmittel zum nächsten. Wir vergaßen, die Veränderungsprogramme sorgfältig zu prüfen, bei Ihrer Durchführung durchdacht vorzugehen und geduldig auf die Resultate zu warten. Statt dessen fuhren wir einfach fort zu verändern, während sich eure Skepsis in Zynismus und anschließend in absoluten Widerwillen verwandelte, da ihr erkanntet, dass all diese Veränderungen lediglich die Illusion erzeugten, das Unternehmen bewege sich auf ein (im Übrigen falsch definiertes) Ziel zu. Nun haben wir es mit einer Menge ausgebrannter Mitarbeiter und Manager zu tun, welche die Veränderung des Monats satt haben und sich unsere nächste Idee kaum anhören wollen, ganz gleich, wie gut sie sein mag. Für unsere Mitschuld für diesen tristen Zustand möchten wir uns aufrichtig entschuldigen. Das Management Quelle: Bob Filipczak Weathering Change: Enough Already, In: Training, September 1994, S.23
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7.1 Implementierungsrahmen
Strategisches Management
7. Umsetzung
Open-Book-Ansatz • • • • •
Gilbert Kooperativer Führungsstil Einbeziehung des Unternehmens Architekt und Kommunikatoren Umsetzung im Prototyping (s. BSC)
© Dr. Hartwig Maly
2013
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7. 1 Implementierungsrahmen
Prototyping & MBO 1. Definition Vision, Strategie
2. Kommunikation
5. Modifikation Strategie 4. Review
3. Umsetzung
© Dr. Hartwig Maly
Von der Vision zum Tagesgeschäft
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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Controlling mit Balanced Scorecard
Strategisches Management
7. Umsetzung
© Dr. Hartwig Maly
2013
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Grundlagen strategischen Controllings Welche Erwartungen haben unsere Gesellschafter an unser finanzielles Ergebnis?
Finanzen
Welche Leistungen sollen wir für unsere Kunden erbringen, um unsere Strategie zu verwirklichen?
Kunden
Vision Strategie
Interne Prozesse
Mitarbeiter- Know- How
Wie müssen wir die Geschäftsprozesse optimieren, damit unsere Kunden und Gesellschafter zufrieden sind?
© Dr. Hartwig Maly
2013
Welche Kompetenzen müssen wir haben, um unser Innovationspotenzial und unser Potenzial zur Umsetzung unserer Strategie zu verbessern?
Strategisches Management
7. Umsetzung
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B S C - K a s k a d e : Tr a n s l a t i o n F r o m V i s i o n t o A c t i o n
BSC Organisationseinheit BSC Gesamtorganisation
1. 2. 3.
Strategie
© Dr. Hartwig Maly
2013
Ziele Erfolgstreiber Handlungen
Einzelner Akteur
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7.2 Anpassung von Strukturen und Prozessen
Begriffe und Definitionen
MIT, Prof. Chandler*)
Strategie:
Langfristplanung, erhebliches Veränderungspotenzial
Organisation:
Aufbau- und Ablauforganisation/ Prozesse
Technologie: Infrastruktur
Sollte ich meine Organisation umbauen ohne Strategie? Wann entscheide ich mich für eine bestimmte wichtige Infrastruktur? Sind Visionen nicht etwas für Spinner?
*) Die Organisation folgt der Strategie und die Technologie folgt der Organisation.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7 . 3 A n p a s s u n g v o n K e r n ko m p e t e n z e n
Wachstum durch . . .
1.Wachstum durch Kreativität: - Start- Up - Unternehmerische Entscheidungsfindung - Formlose Kommunikation - Hohes Engagement der Mitarbeiter - Hohe Identifikation mit den Absichten - Viel Arbeit bei niedrigen Erträgen Führungskrise
2.Wachstum durch Führung: - Nachhaltiges Wachstum - Etablierung erster Führungssysteme (Buchhaltung, Personal, Kapitalmanagement, Planung, Motivationsanreize, Budgetierung) Autonomiekrise
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7 . 3 A n p a s s u n g v o n K e r n ko m p e t e n z e n 3.Wachstum durch Delegation: - Dezentralisierte Strukturen - Operative Verantwortlichkeiten - Profit Centers/ Cost Centers - Finanzielle Anreize - Periodische Strategiekoordination - Topmanagement: Management by Exception - Formelles Berichts- und Kommunikationswesen Kontrollkrise
Wachstum durch . . .
4.Wachstum durch Koordination: - Bildung von Produktgruppen/ strategischen Geschäftsfeldern - Strategische Planungssysteme - Zentralisierung der Supportbereiche (Personal, Planung, Finanzen) - Verantwortung der Führungskräfte in den Geschäftseinheiten für den Return on Investment - Motivation durch Gewinnbeteiligung Bürokratiekrise
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7 . 3 A n p a s s u n g v o n K e r n ko m p e t e n z e n
Wachstum durch . . .
5.Wachstum durch Vernetzung - Suche nach neuen Wegen der Zusammenarbeit. - Projektmanagement dominiert. - Teamaktivitäten nehmen zu. - Matrixorganisation - Vereinfachung der Kontrollen - Informationssysteme haben hohen Stellenwert - Anreiz für Teamverhalten Interne Wachstumskrise 6. Wachstum durch besondere Organisationsformen - Gilt für Holdings, Fusionen oder ganze Netzwerke von Unternehmen
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
7. Umsetzung
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7.4 Budgetplanung und Anreizsysteme
Vorgabe (Unternehmen sziele, Budget) MitarbeiterGespräche (Zielerreichung)
MBO (Planung Ziele, Mitarbeiterziele, Boni)
Idealer Verlauf, realer Verlauf
Budgetplanung
Planung Schulung
1. Quartal © Dr. Hartwig Maly
2. Quartal 2013
3. Quartal
4. Quartal
Strategisches Management
7. Umsetzung
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Leider, . . . (1) Nach der DotcomBlase 2001
„ . . . mangele es nicht an Informationen, wohl aber an der Urteilskraft, diese Informationen richtig zu deuten.“
Sie ordnen ihr Handeln dem Shareholder - Value unter und vergessen, dass ein Geschäft mehr bedeutet, als jeden Tag den Analysten zu gefallen
(1) „Plädoyer für die Ungewissheit“, Bolko von Oettinger, BCG, DIE ZEIT 09/2003 © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
8. Strategieanpassung
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© Dr. Hartwig Maly
1. Zeitansager- Denken Mittel = Geld, Zweck = Geld Shareholder im Mittelpunkt Orientierung an Analysten (Quartal) Kurzfristige Orientierung
2013
1. Uhrmacher- Denken Mittel = Geld, Zweck = Qualität Kunde im Mittelpunkt Denken in Generationen Langfristige Orientierung
Strategisches Management
Plädoyer für die Ungewissheit
S. 2
B e ke n n t n i s z u m U n t e r n e h m e n s z w e c k
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Entwicklung von Handlungsoptionen durch Szenarien „Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist.“ Louis Pasteur
2. Denken in Alternativen
(1822-1895), französischer Chemiker und Biologe, der die Wissenschaft der Mikrobiologie begründete;
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
8. Strat.anpassung
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8. Strat.anpassung
3. Substanz eines Unternehmens Entscheidend für die Realisierung
Strategiefördernde Kultur • • • • • •
Was bedeutet das konkret?
Blick: weg von Zahlen und hin zu Werten und Eigenschaften. Substanz: Gründet letztlich in der Unternehmenskultur. Unternehmen sind soziale und kulturelle Gebilde sind. Mitarbeiter: Keine zweckrational handelnden, nutzenmaximierende Egoisten. Interne Organisation: Folgt nicht vorrangig der Effizienz. Führung: Kollegiale Solidarität (s. Merger)
*) Homo oeconomicus
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
Berücksichtigung der Substanz eines Unternehmens
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Führungspersönlichkeiten
„Einzig das „reflektierende Auge“ des
Feldherrn, das alle möglichen Szenarien überblickt, führe zu einer strategisch optimalen Entscheidung.
Suche nach
neuen Wegen der Klugheit.“(1)
„Strategie ist daher in Clausewitz’ eigenen Worten nicht mehr und nicht weniger als die Suche nach „neuen Wegen der Klugheit.“(1)
(1) „Plädoyer für die Ungewissheit“, B. v. Oettinger, BCG, DIE ZEIT 09/03 (2) Carl von Clausewitz, preußischer General, 1780-1831 © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
8. Strat.anpassung
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Unternehmenskultur und CI Ethisches Gesamtpaket
Strategisches Management
8. Strat.anpassung
© Dr. Hartwig Maly
2013
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9. Anhang A: Plädoyer für die Ungewissheit "Plädoyer für die Ungewissheit" In der Konjunkturflaute suchen Manager Zuflucht bei Patentrezepten. Doch sie müssen lernen, mit der Unsicherheit zu leben. Bolko von Oettinger Die Zeit 09/ 2003 Kein Tag ohne neue Schreckensmeldungen von Konjunktur, Arbeitsmarkt und Börse. Das Gefühl der Sicherheit ist einer neuen Unsicherheit gewichen. Das ewige „Mehr“ und die Konzentration auf kurzfristige Optimierung, noch vor Kurzem scheinbarer Inbegriff unternehmerischer Rationalität, erweist sich nun als untauglich. Künftig wird die Qualität strategischen Denkens immer stärker die Diskussion bestimmen. Denn einzig durch eine qualitativ hochwertige Strategie lässt sich angemessen auf die Ungewissheit reagieren, die ein Merkmal allen wirtschaftlichen Handelns ist und bleiben wird. Im Sommer 2001 stellte Business Week unter dem Titel The Boom and the Bust die Frage, warum wir uns trotz aller
Informationen über die New Economy so gewaltig zum Narren halten ließen. Die Autoren kamen zu dem Schluss, der westlichen Wirtschaft mangele es nicht an Informationen, wohl aber an der Urteilskraft, diese Informationen richtig zu deuten. Wir haben zwar äußere Erscheinungen registriert, aber deren innere Bedeutung nicht verstanden. Je komplexer unser Wirtschaftssystem wird, desto höher werden zwangsläufig die Anforderungen an die strategische Urteilskraft. Die vergangenen zwei Jahre zeigen, dass vielen Managern diese Urteilskraft fehlt. Bereitwillig greifen sie jedes neue
„Werkzeug“ der Managementliteratur auf und glauben, damit verfügten sie über eine Strategie. Sie erstellen ein Benchmarking und übersehen, dass es strategisch überhaupt nichts nützt, wenn alle gleich werden. Sie ordnen ihr Handeln dem Shareholder Value unter und vergessen, dass ein Geschäft mehr bedeutet, als jeden Tag den Analysten zu gefallen. Sie hängen also der fatalen Illusion an, allein durch betriebswirtschaftliche „Werkzeuge“ ließe sich Licht in den Nebel der Ungewissheit bringen. Ein gewaltiger Irrtum. © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
9. Anhang A
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Uhrmacher versus Zeitansager
Strategisches Management
9. Anhang A Den Unternehmen fehlt die Einsicht, dass es überhaupt keine Instrumente gibt, die die Ungewissheit wirtschaftlichen
Handelns ausschalten können. Strategisches Denken zeichnet sich folglich nicht dadurch aus, dass es uns Gewissheit verschafft, sondern dass es uns auf schwierige Situationen vorbereitet.
Drei Einsichten sind dabei für die Qualität strategischen Denkens entscheidend: erstens das Bekenntnis zum Unternehmenszweck als dem Ausgangspunkt aller Strategie, zweitens die Entwicklung von Handlungsoptionen durch
Szenarien und drittens die Berücksichtigung der Substanz eines Unternehmens als entscheidender Faktor bei der Durchsetzung von Strategien.
Der erste Schritt jeder Strategie besteht darin, Zweck und Ziel eines Unternehmens sorgfältig zu unterscheiden. Gerade in der jüngsten Vergangenheit ließ sich beobachten, wie Unternehmen unter dem Druck von Analysten zu austausch-
baren Geldautomaten zu verkommen drohten. Zwar sind Gewinne für jedes Unternehmen so unerlässlich wie Sauer-
stoff zum Leben, aber ein Unternehmen symbolisiert mehr als nur eine Geldmaschine. James Collins und Jerry Porras haben in ihrem Klassiker der Managementliteratur Built to Last auf den Unterschied hingewiesen zwischen einem
Manager, der sich als „Uhrmacher“ begreift, und einem Manager als „Zeitansager“, der nur aktuellen Trends gefallen will. Von Unternehmen, die nun schon über mehrere Generationen hinweg erfolgreich sind, wie Lufthansa, Siemens, BMW oder Bayer, erwarten wir, dass sie nicht nur Gewinne erwirtschaften, sondern dass sie Qualität definieren, Innova-tionen
zum Durchbruch verhelfen und den Standard dafür setzen, was Luftverkehr, Elektronik, Automobile und Chemie zu leisten vermögen. Sie sind etwas Größerem als dem Gewinn verpflichtet, das ist der Zweck ihres Unternehmens!
© Dr. Hartwig Maly
2013
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Sei vorbereitet! Gewinn ist das Mittel zur Erfüllung des eigentlichen Ziels des Unternehmens und nicht umgekehrt. Die Vorstandsvorsitzenden von Nestlé und Porsche betonen seit langem, wie wichtig es für sie sei, nicht dem Tagesdruck der Analysten nachzugeben. Noch vor zwei Jahren wurde Nestlé von Analysten „langweilig“ genannte, weil es eine große Cash-Reserve hielt. Heute, nach einigen Großakquisitionen, bemängeln die gleichen Analysten, es sei zu viel gekauft worden. Analysten denken in Quartalen, „Uhrmacher“ in Dekaden. Solche Firmen orientieren sich an dem Ziel, dauerhaft das Beste für ihre Kunden und Märkte zu schaffen und damit langfristig profitabel zu wachsen. Nur Unternehmen, die sich in einer solchen Weise über die Qualität ihrer Mitarbeiter, ihrer Prozesse und ihrer Produkte definieren (und nicht formal an den gerade gültigen Kennzahlen), haben ein tragfähiges Fundament. Sorgfältige Vorbereitung ist der zweite unerlässliche Schritt für die Entwicklung einer Strategie in Krisenzeiten. Von dem Biologen Louis Pasteur stammt die Formulierung, dass der Zufall nur den vorbereiteten Geist begünstigt Die beste und anspruchvollste Vorbereitung für den Zufall bietet die Entwicklung von Szenarien, also das Durchdenken verschiedener Welche drei Aspekte sind für den Uhrmacher besonders wichtig? Wie unterscheidet er sich darin vom Zeitansager?
möglicher Entwicklungspfade des eigenen Unternehmens.
In einem solchen Durchdenken unterschiedlicher Szenarien sah der preußische Militärphilosoph Carl von Clausewitz den Inbegriff der Strategie. Einzig das „reflektierende Auge“ des Feldherrn, das alle möglichen Szenarien überblickt, führe zu einer strategisch optimalen Entscheidung. Strategie ist daher in Clausewitz’ eigenen Worten nicht mehr und nicht weniger als die Suche nach „neuen Wegen der Klugheit“. Für strategische Klugheit gibt es keine Werkzeuge, nichts, von dem sich sagen lässt: „Das macht klug“. Aber der Stratege kann die Wirklichkeit anders betrachten. Auf eine unsichere Lage kann man sich besser vorbereiten als die Konkurrenz, indem man sie im Voraus © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
9. Anhang A
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W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t i s t ke i n e Naturwissenschaft sorgfältiger durchdenkt. Aus dem Blickwinkel dieser Szenarien gewinnen die aktuellen Fakten eine andere Bedeutung. Darin liegt die Chance, sich klüger zu verhalten als die Konkurrenz. Auch die Entwicklung von Szenarien wird jedoch nicht zu unwiderruflichen und eindeutigen Lösungen führen. Die gibt es in der Wirtschaft ebenso wenig wie im Alltagsleben. Besonders gilt dies für neue Technologien, deren wirtschaftliche Chancen noch gar nicht abzuschätzen sind. Wie die Versteigerung der UMTS - Lizenzen zeigt, müssen Unternehmen häufig strategische Entscheidungen treffen, ohne dass sie deren Ergebnisse sicher einschätzen können. Daraus ergibt sich ein Dilemma, das der Ökonom Joseph Schumpeter bereits in seiner „Theorie wirtschaftlicher Entwicklung“ so formuliert hatte: „Wie in einer gegebenen strategischen Lage gehandelt werden muss, auch wenn die an sich beschaffbaren Daten für dieses Handeln nicht vorhanden sind, so muss auch im Wirtschaftsleben gehandelt werden, ohne dass das, was geschehen soll, bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet ist.“ Wie können wir damit umgehen? Als Kinder der Aufklärung sind wir eindeutige Antworten gewohnt. Was nicht richtig ist, muss
falsch sein. Zudem hat ein Verständnis der Wirtschaftswissenschaft als einer Naturwissenschaft, die zur Formulierung unwiderlegbarer Gesetze in der Lage ist, die Illusion geweckt, es gebe immer eine richtige Strategie. Das ist nicht der Fall, und deswegen ist ein dialektisches Auspendeln von Gegensätzen so fruchtbar. Szenarien bewegen sich nicht in der Welt der Gewissheiten, sondern in der Welt des Wahrscheinlichen. Wenn Unternehmer erst den Möglichkeitsraum erkundet haben, dann kann es durch die Entwicklung von Szenarien sogar gelingen, die Grenzen des heutigen Geschäfts bewusst zu verlassen und sich entgegen allen Erwartungen auf unbekanntes Terrain zu wagen.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
9. Anhang A
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D e n ke n i n S z e n a r i e n u n d S u b s t a n z Die Entwicklung von Szenarien ist die notwendige analytische Vorbereitung. Doch über die Realisierung einer Strategie entscheidet letztlich die Substanz eines Unternehmens. Die Frage nach der Substanz lenkt unseren Blick weg von Zahlen und hin zu Werten und Eigenschaften. Denn die Substanz eines Unternehmens gründet letztlich in der Unternehmenskultur und in der Erkenntnis, dass Unternehmen soziale und kulturelle Gebilde sind. Die Mitarbeiter eines Unternehmens sind keine zweckrational handelnden Homines oeconomici, und deswegen folgt die interne Organisation von Unternehmen nicht vorrangig der Effizienz. An der Kultur eines Unternehmens lässt sich ablesen, wie glaubwürdig und konsistent das Unternehmen sein Ziel, seinen Qualitätsanspruch, seinen Innovationsgeist, seine Werte und seine Vision nach innen vertritt. Spiegelt sich der Geist des Unternehmens im täglichen Handeln wider oder nur im Pressegespräch? Unternehmen sind reiche soziale Netzwerke, die eher den Mustern zwischenmenschlichen Umgangs als wirtschaftlichen Kriterien folgen. Besonders deutlich wird dies bei der Post – Merger - Integration. Gerade Unternehmen, die diese hohe Kunst beherrschen, zeigen, dass kollegiale Solidarität entscheidend ist. Das erwerbende Unternehmen muss anfänglich mehr geben als nehmen. Wie viele Firmenkäufe sind daran gescheitert, und wie viele Milliarden hat dies die Aktionäre gekostet?
Je zwei Stärken und Schwächen bzgl. Uhrmacher und Zeitansager?
Aus dieser Notwendigkeit einer intakten Substanz ergibt sich auch die Pflicht zur Profitabilität. Profitabilität ist notwendig, um im entscheidenden Augenblick strategisch richtig handeln zu können. Als sich für Nestlé in den vergangenen 18 Monaten die Gelegenheit bot, tätigte das Unternehmen – überraschend für seine Konkurrenten – für 18 Milliarden Dollar strategische Akquisitionen. Nur deshalb sind Gewinn und Aktionärswert wichtig. Strategisch handeln heißt auch, die finanzielle Basis zu bauen, um künftig wieder riskanter zu agieren. © Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
9. Anhang A
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F ü h r u n g s p e r s ö n l i c h ke i t e n
Dazu bedarf es Führungspersönlichkeiten. Einen strategischen Ansatz unter Ungewissheit durchzusetzen kann nicht Sache von Deal - Makern oder Finanzjongleuren sein, sondern einzig von Persönlichkeiten, die sich als „Uhrmacher“ verpflichtet fühlen, unerlässlich an der inneren Substanz ihrer Organisation zu arbeiten. Das ist, wie es Schumpeter ausgedrückt hat, auch eine Frage der Fähigkeit, „allein und vorauszugehen“ und „Unsicherheit und Widerstände nicht als Gegengründe zu empfinden“. Der preußische Militärstratege Carl von Clausewitz hatte zu seiner Zeit für solche charismatischen Charaktere den Begriff des „Genius“ reserviert. Ein solcher „Genius“ kann die Qualität strategischen Denkens entscheidend steigern. Und die Qualität strategischen Denkens zeigt wiederum an, ob ein Unternehmen die gegenwärtige Wirtschaftskrise nur zu
überleben versucht oder ob es sie nutzt, um gestärkt daraus hervorzugehen.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
9. Anhang A
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1 0 . L i t e r a t u r e m p fe h l u n g e n The Guru-Guide: The Best Ideas of the Top Management Thinkers Joseph H. Boyett, Jimmie T. Boyett 1999, ISBN: 0-471-18242-7, 22,95 € (www.bol.de)
Ausgezeichnetes Buch über die wichtigsten sieben Trends der Management-Theorie, u.a. das „Streben nach Marktführerschaft“ (Strategie-Geschäft); Kurze, prägnante und
sehr kritische Beschreibungen zu den wichtigsten StrategieAnsätzen/Gurus: BCG-Portfolio, Porters Wettbewerbsstrategie, Hamel und Prahalads Konzept der „Intellektuellen Führerschaft“
(Kernkompetenzen),
Nutzenstrategie
von
Treacy und Wiersema, Moores „The Death of Competition“. Sehr schön zu sehen, wie aus den Schwächen eines vorhergehenden Ansatzes die neue Theorie entwickelt wird. Sehr empfehlenswert als Übersichtslektüre in einem immer unübersichtlicher werdenden Dschungel an Management – Theorien.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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So entwickeln Sie Ihre Unternehmensstrategie Michael Paul (Hrsg.), Redline Wirtschaft bei Ueberreuter, 2002, ISBN 3-8323-0939-X, 29,90 €
Sehr ausführliches und gut zu lesendes Praxis- und Arbeitsbuch mit einer guten Beimischung von Theorie. Anhand eines durchgängigen Fallbeispiels wird der lange Weg von wichtigen Nebenbedingungen zur Strategieentwicklung, wie Basel II oder Börse, über die Unternehmensvision, die „Strategische Analyse“ (COMSTRAT), die „Strategieformulierung und Umsetzung“ sowie das „Strategische Controlling“. Sehr empfehlenswert als „Kochrezept“ für das eigene Strategie-Projekt.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Der kleine Macchiavelli Peter Noll, Hans Rudolf Bachmann, Pendo Verlag, 2004, 2. Auflage, ISBN 3-85842-558-3, 12,90 €
Im Mittelpunkt der Satire steht der Typ Manager, dem jedes Mittel recht ist, wenn es nur der eigenen Karriere dient. Daran hat sich wenig geändert, seit Niccolo Macchiavelli 1513 mit „Il Principe“, die Regeln des Machtspiels beschrieben hat. Ständig gilt es den eigenen Marktwert – weniger den des Unternehmens – zu steigern. Eine erfrischende Satire auf eine Branche, deren hohes soziales Prestige mit teilweise sehr zweifelhaften Verhaltensnormen korrespondiert. Lesenswert! Hilft den Eindruck der eigenen Wichtigkeit und der dessen was man gerade tut/ managt zu relativieren
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Clausewitz – Strategie denken Bolko von Oetinger, Tiha von Ghyczy, hristoper Bassford, dtv, 4. Aufl. 2005, ISBN 3-423-34033-9, 9€
Carl von Clausewitz war ein unübertroffener Meister der Strategie. Seine Erkenntnisse über Entscheidungen in unsicheren Zeiten sind unverändert aktuell. Bekannte BCG Strategen und ein Professor für Strategie am National War College in Washington D.C. haben Texte von Clausewitzens zusammen gestellt. Eine ganz andere Perspektive als in den üblichen Management-Strategie Büchern
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Das große Handbuch der StrategieInstrumente Hermann Simon, Andreas von der Gathen; Campus Verlag, 2002. ISBN 3-593-36993-1, 49,90 €
© Dr. Hartwig Maly
Beeindrucken Kompendium zum Thema Strategie
„Der Klassiker, Pflichtlektüre, Langweilig für den Laien, aber spannender als ein Krimi für Fachleute“
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Think! Hermann Simon; Campus Verlag, 2004, ISBN 3-593-37435-8, 39,90 €
Simon plädiert dafür Geschäfte zu durchdenken anstatt nur geschäftig zu sein. Er macht einen Strategie – Notstand in vielen Unternehmen aus und fordert von Managern, mehr zu denken und nachzudenken als sich von der Hektik des Tagesgeschäftes treiben zu lassen. Er bietet unter seiner „Denklupe“ aktuelle Themen an wie Wissensmanagement, Innovation, eBusiness und Kundenorientierung. Sehr angenehm und kurzweilig zu lesen .
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Das Boston Consulting Group Strategie-Buch Hrsg. Bolko von Oettinger, Econ, 8. Aufl. 2003, ISBN 3-430-11489-8, 78,00 €
Simon plädiert dafür Geschäfte zu durchdenken anstatt nur geschäftig zu sein. Er macht einen Strategie – Notstand in vielen Unternehmen aus und fordert von Managern, mehr zu denken und nachzudenken als sich von der Hektik des Tagesgeschäftes treiben zu lassen. Er bietet unter seiner „Denklupe“ aktuelle Themen an wie Wissensmanagement, Innovation, eBusiness und Kundenorientierung. Sehr angenehm und kurzweilig zu lesen .
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Harvard Business manager September 2004 „Kapieren statt Kopieren“ Eric Bonabeau, S. 36-47 August 1/2004 „Balanced Scorecard“ Das Beste aus HBM von 1994 bis 2003
© Dr. Hartwig Maly
Menschen neigen zur Nachahmung. Weil Marketing und neue Technologien dieses Verhalten verstärken entstehen Moden, Spekulationsblasen und Krisen immer schneller. Erkennen und nutzen Sie den Trend zum Imitieren. In gewohnter HBM-Manier – eine eingängige Beschreibung der Methode mit einer Vielzahl an Fallbeispielen (Apple, AMD, Quelle, Mobil Oil, u.a.). Die Altmeister der Methode Kaplan, Norton und Horvath fehlen natürlich nicht.
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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Harvard Business manager Oktober 2004 „Köpfe, Konzepte und Klassiker“ Heinrich v. Pierer, Michael Mirow, S.18-24 Welche strategischen Konzepte haben sich bei Siemens in vergangenen Jahren bewährt? Eine Reise von den 60ern bis in die Gegenwart: Langfristplanung, Portfolio und Erfahrungskurve, Wettbewerbsanalyse, Analyse der Wertkette und Benchmarking, Shareholder-Value und Vernetzung.
© Dr. Hartwig Maly
2013
Strategisches Management
10. Literatur
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