Macht Komplexität meistern/ Erfolgreich sein
Macht
MITARBEITERFÜHRUNG KAPITEL 5 FF V E R S I O N 2 . 3 Macht Macht
© Dr. Hartwig Maly
-1-
DIE AGENDA Inhalt
Seite
1.
Gruppen/ Gesetzmäßigkeiten
3
1.1
Wie „ticke“ ich eigentlich in Teams?
4
1.2
Wie „ticken“ Cheftypen?
15
2
Werden Sie Machtprofi
20
2.1
Entscheidungsmacht
26
2.2
Verhandlungsmacht
28
3.
Manipulationstechniken
33
3.1
Typische Manipulationsstrategien
36
3.2
Elegante Abwehrtechniken
39
4.
Konflikte
47
4.1
Stile der Konfliktbewältigung
50
4.2
Der faire Streit – Konfliktmanager
55
4.3
Erfolgsfaktoren
57
5.
Leitlinien der Stadtverwaltung Mannheim
66
© Dr. Hartwig Maly
Anmerkungen
für Führung, Kommunikation, und Zusammenarbeit -2-
1 . G r u p p e u n d G e s e t z m ä ß i g ke i t e n Gruppen/ Teams
Gruppe
Leistung
Phasenmodell
Wodurch kann man die Leistung optimieren?
A E Potential
B
? D
C Zeit
© Dr. Hartwig Maly
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2 .W i e „ t i c ke i c h e i g e n t l i c h i n Te a m s ? Gruppen/ Teams
Was mögen Sie oder auch . . .
. . . nicht.
Es ist wichtig zu wissen, was Sie oder andere, mit
denen Sie zu tun haben, mögen oder schätzen, um professionell mit ihnen umzugehen. Professionell heißt, dass Sie Ihr Ziel in einem Meeting erreichen und idealerweise die Unterstützung anderer gewonnen haben. Hierzu gehört, dass Sie Ihre Stärken und Schwächen kennen und natürlich auch die der Anderen. Was lösen Sie in Anderen aus? Was lösen Andere in Ihnen aus.
Wie können Sie das steuern?
© Dr. Hartwig Maly
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W i e „ t i c ke “ i c h e i g e n t l i c h i n Te a m s ? Gruppen/ Teams
Ihre roten und grünen Knöpfe
Die Anfangsbuchstaben Ihrer Antworten ergeben den Code für Ihre Teamrolle, z. B. EPAS oder IPBF etc.; s. S. 8
Bitte ankreuzen
Wie bin ich im Umgang mit Menschen ? [Extrovertiert – Introvertiert] Wie bin ich in der Beschaffung und Nutzung von Informationen? [Praktisch-Kreativ] Wie bin ich in meiner Entscheidungsfindung? [Analytisch-Begründet auf Überzeugungen] Wie organisiere ich mich und meine Arbeit? [Strukturiert-Flexibel]
© Dr. Hartwig Maly
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Schritt 1: noch nicht ganz sicher? Gruppen/ Teams Checkliste zu den vier Fragen auf S. 5
Š Dr. Hartwig Maly
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Schritt 1: Fortsetzung Selbsteinschätzung Gruppen/ Teams
© Dr. Hartwig Maly
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Schritt 2 Gruppen/ Teams
Š Dr. Hartwig Maly
-8-
Schritt 3: Auswertung Gruppen/ Teams EPAS oder IKAS? Hier die Dinge, die Sie schätzen bzw. nicht schätzen
Zielstrebiger Organisator
© Dr. Hartwig Maly
Systematischer Umsetzer
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Schritt 3: Auswertung Gruppen/ Teams
Entdeckender Promoter
© Dr. Hartwig Maly
Auswählender Entwickler
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Schritt 3: Auswertung Gruppen/ Teams
Kontrollierender Überwacher
© Dr. Hartwig Maly
Unterstützender Stabilisator
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Schritt 3: Auswertung Gruppen/ Teams
Informierter Berater
Š Dr. Hartwig Maly
Kreativer Innovator
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Ihr Profil – wesentliche Merkmale Gruppen/ Teams Abgeleitet aus dem Teamrollen-Test.
Was schätzen Sie?
Was schätzen Sie nicht?
1.
1.
2.
2.
3.
3.
© Dr. Hartwig Maly
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Wie kann man Sie manipulieren? Gruppen/ Teams
Aufgrund Ihrer Stärken . . .
. . . oder Ihrer Schwächen
1.
1.
2.
2.
3.
3.
4.
4.
© Dr. Hartwig Maly
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1 . 2 W i e „ t i c ke n “ C h e f t y p e n Gruppen/ Teams
Mit Autorität umgehen; Widerstand und Angst professionell handhaben
Der Ahnungslose
Der Ausbeuter
Der Dilettant im Chefsessel zeichnet sich weder durch Fachwissen,
Dieser
Kreativität oder soziale Kompetenz aus. Zum Feind machen Sie sich
Belastungsgrenze mit Arbeit. Nicht immer tritt er dabei mit
ihn, wenn Sie ihm signalisieren, was sie von ihm halten oder ihn vor
gnadenloser Härte auf: Wirkungsvoll sind auch Hilfsappelle oder
Zeugen bloßstellen.
Schmeicheleien wie „Frau X, bei Ihnen weiß ich wenigstens, dass
Statt direkt Anweisungen zu erteilen, schildern Sie eine „Idee“ und
Cheftyp
versorgt
seine
Mitarbeiter
bis
über
die
die Sache in guten Händen ist!“
bitten Sie Ihren Vorgesetzten „um Rat“. Geben Sie Ihrem Chef
Lassen Sie sich nicht widerspruchslos Termine setzen. Vermeiden
Gelegenheit, die Sache formal abzusegnen.
Sie allgemeine Gegenreden wie „Ich weiß nicht, wie ich das alles
Einige Dinge erledigen sich durch „Aussitzen“. Vielleicht steht ja nächste Woche ein Meeting beim Geschäftsführer an, und ihr Chef wird dort von seiner Idee kuriert. Bei bestimmten Dingen sollten Sie es riskieren, selbst aktiv zu werden. Rechtfertigen lässt sich das nachträglich durch eine Info in dem Tenor: „Leider konnte ich Sie gestern nicht mehr erreichen,
schaffen soll ...“ Seien Sie präzise: „Wenn ich dies jetzt einschiebe, muss das liegen bleiben“, oder „Ich kann das erledigen, allerdings frühestens bis ...“ Solange Sie immer alles „schaffen“, werden Ihre Bedenken kaum ernst genommen. Manche Abteilungen funktionieren nach dem Prinzip „Wer viel schafft, bekommt noch mehr aufgebürdet“.
und diese Entscheidung musste dringend getroffen werden.“
Riskieren Sie auch einmal, dass etwas nicht klappt!
Verfolgt Ihr Chef hartnäckig unsinnige Projekte, sollten Sie Ihre
Falls Sie zu den Wahnsinnigen gehören, die immer und jederzeit für
Einwände am besten schriftlich dokumentieren. In Extrem-fällen
ihren Chef erreichbar sind, schalten Sie Ihr Handy aus bzw. den
hilft nur noch, die eigenen Hände in Unschuld zu waschen.
Anrufbeantworter ein.
© Dr. Hartwig Maly
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Cheftypen Gruppen/ Teams
Der Aussitzer
Der Kreativ Spontane
Dieser Chef fällt durch notorische Entscheidungsscheu und Angst
Ihr Chef brennt fast täglich ein Feuerwerk neuer Ideen ab.
vor allen Neuerungen auf. Nichts geht voran, über alles muss Ihr
„Kreativität“, „Flexibilität“ und „Innovation“ gehören zu seinen
Vorgesetzter „erst einmal nachdenken“. In dieser Situation sollten Sie sich in einer „fürsorglich-bestätigenden“ Mitarbeiterrolle üben. Da Ihr Vorgesetzter Druck hasst, bauen Sie dort vor, wo Sie es in
Lieblingsworten. Problematisch wird es, wenn Sie derjenige sind, der all die unglaublich guten Ideen umsetzen soll. In die
der Hand haben. Vermeiden Sie es, ihn auf den letzten Drücker mit
Niederungen der Details begibt sich Ihr Chef nur selten.
Fragen zu konfrontieren.
Entwickeln Sie ein Gespür für die Halbwertzeit seiner Vorschläge.
Verstärken Sie Zögerlichkeit nicht noch durch eigene Befürchtun-
Manches erledigt sich durch
gen. Strahlen Sie Ruhe und Optimismus aus. Erleichtern Sie Ihrem
vielleicht von selbst.
Abwarten nach ein paar Tagen
Chef Entscheidungen schon durch die Art der Problemdarstellung. Statt nur neutral die Fakten zusammenzufassen, sollten Sie mit
Pauschales Abwiegeln, Verweis auf die eigene Arbeitsbelastung –
Ihrer
damit werden Sie die „tolle neue Idee“ nicht los. Besser: Sie
Meinung nicht hinter dem Berg halten: „Für X spricht ...“, „Das Risiko Y könnte man minimieren durch ...“ Hören Sie sich seine Sorgen an. Signalisieren Sie Verständnis für
reagieren grundsätzlich positiv auf neue Projekte, nehmen Ihren Chef jedoch bei der Umsetzung in die Pflicht: „Wenn ich mich darum kümmere, müsste ich Projekt X auf Eis legen. Ist das o.k.?“
seine schwierige Situation und bieten Sie durch konstruktive
Nerven Sie Ihren genialischen Chef nicht mit langatmigen
Vorschläge Unterstützung an
Diskussionen über Detailfragen. Setzen Sie auf eine selbstständige Arbeitsweise.
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Cheftypen Gruppen/ Teams
Der Choleriker
Der Pedant
Dieser Chef ist ein wandelndes Pulverfass. Sie können nie abschätzen,
Dieser Chef widmet sein Arbeitsleben dem Kampf gegen Schlamperei und
wann und warum es sich entzündet. Vergessen Sie nicht, dass er zuerst in
Unzuverlässigkeit.
seiner Emotionalität verstanden werden will, bevor er sich dem sachlichen Aspekt widmen kann. Schauen Sie sich das Drama möglichst gelassen an und warten Sie, bis die Wut verraucht ist. Kleiner Trick: Stellen Sie sich vor, Sie seien der Regisseur, der einen Schauspieler begutachtet. Thema des Vorsprechens: „Wutanfall“. Oder konzentrieren Sie sich auf ein bestimmtes Detail – „Wenn die Ader rechts noch weiter anschwillt, platzt sie gleich“. Demonstrieren Sie körpersprachlich Selbstbewusstsein. Wichtig ist der Blickkontakt. Wer die Augen niederschlägt, begibt sich automatisch in Büßerpose. Außerdem: Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein, sinken Sie
Triumphierend weist er Sie auf Fehler hin und gibt penible Anweisungen zu selbstverständlichen Abläufen. Delegieren fällt ihm schwer, sein Führungsstil ist rigide und autoritär. Informieren Sie Ihren Chef unaufgefordert über den Stand der Dinge. Er wird es Ihnen nachtragen, wenn er etwas über Dritte erfährt. Wenn er Sie durch permanente Kontrollfragen gängelt, treffen Sie eine Vereinbarung, wann er zu informieren ist. (Zwischenbericht, Abschlussbericht) Versuchen Sie langsam, aber sicher, sein Vertrauen zu erarbeiten. Arbeiten
Sie möglichst penibel – gerade wenn es um Daten geht, die er zu Gesicht bekommt. Lassen Sie im Zweifelsfall einen Kollegen gegenlesen.
nicht auf dem Bürostuhl in sich zusammen. Wenn der Chef sich vor Ihnen aufbaut, am besten aufstehen: Dazu gehört ein offene Körperhaltung – Arme nicht reserviert verschränken oder angriffslustig in die Seite stemmen, sondern locker hängen lassen.
Boykottieren Sie nicht aus reinem Trotz seine „Formblätter“, „Ablaufpläne“ oder sonstigen Gestaltungsvorgaben. Verwenden Sie Ihre Energie lieber für wichtigere Fragen.
Wenn die Situation völlig aus dem Ruder läuft: Lassen Sie den Tobenden einfach stehen. Sätze wie „Nicht in diesem Ton. Wir können gerne weiterreden, wenn Sie sich beruhigt haben“, können äußerst wirkungsvoll sein. © Dr. Hartwig Maly
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Cheftypen Gruppen/ Teams
Der Blender
Der Patriarch
Der teure Dienstwagen, das große Büro, die Designerhemden – etwas
Dieser Chef will eigentlich nur „das Beste“ für Betrieb und Mitar-beiter. Er
„darzustellen“ ist für diesen Vorgesetzten überaus wichtig. In der Wahl der
wird Sie väterlich wohlwollend behandeln. Dafür erwartet er vorbehalt-
Mittel, die ihm Aufmerksamkeit einbringen sollen, ist er nicht gerade
lose Anerkennung seiner Autorität.
wählerisch – da werden schon einmal Intrigen gesponnen oder
Widerspruch ist Renitenz, und unartige Kinder werden bestraft.
Mitarbeiterideen als eigene verkauft. Wenn Sie Vorschläge machen, sollten Sie weder in die Rolle eines Ihr Chef will bewundert werden. Tun Sie ihm den Gefallen, ein- bis zweimal in der Woche „andächtig“ zuzuhören. Wenn Ihr Boss permanent Ihre Ideen als seine verkauft, stellen Sie klar, wer die eigentliche Quelle
rebellischen Kindes verfallen noch Ihren Vorgesetzten von oben herab
belehren: „Auf dieses altbackene Verfahren lasse ich mich nicht ein.“ Damit verhärten Sie nur die Fronten.
ist. Erweitern Sie Ihren Verteiler von Mails oder Hausmitteilungen, die neue Vorschläge enthalten. Viel-leicht gibt es ein allgemeines Meeting, in dem Sie aus der Deckung gehen können. Ihr Chef produziert Chaos, und sie be-fürchten, er wird Ihnen später die Verantwortung für das Scheitern des Projekts in die Schuhe schieben. Sichern Sie sich deshalb schriftlich ab! Mündliches ist später angeblich nie gesagt worden. Ihr Chef reagiert
Die besten Erfolgschancen haben Sie, wenn Sie signalisieren, dass Sie seine Gegenposition ernst nehmen und auf ruhig vorgebrachte Sachargumente setzen. Zollen Sie IhremChef Respekt für seinen Erfahrungsvorsprung. Wiegeln Sie nicht von vornherein ab – nicht alle seine Erkenntnisse sind
automatisch Schnee von gestern.
allergisch auf Kritik. Fechten Sie unterschiedliche Meinungen deshalb nie
Wenn Ihr Chef allergisch auf modischen Jargon und Anglizismen reagiert,
vor Dritten aus, sondern setzen Sie auf das Zweiergespräch. Bewährte
„verpacken“ Sie die Idee in seine Sprache.
Methode: Einerseits „den Bauch pin-seln“, andererseits „einen kleinen Ergänzungsvorschlag“ anbringen, zum Beispiel „Das Projekt X ist ja wirklich eine tolle Sache! Ich frage mich, ob wir es nicht durch Y optimieren sollten? Aber das hatten Sie ja wahrscheinlich ohnehin vor ...“ © Dr. Hartwig Maly
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Cheftypen Gruppen/ Teams
Der Tyrann
Der Unnahbare
Dieser Chef errichtet ein wahres Schreckensregiment – und
Mit diesem Chef wird man einfach nicht warm. Er hält sich
genießt es. Sein feindseligaggressives Verhalten hat nichts mit
seine Mitarbeiter vom Leib, indem er mit Vorliebe auf Fakten
Ihnen zu tun, er lebt es an jedem aus, der in seinen
und Sachlichkeit pocht. Smalltalk, Herzlichkeit, das Zeigen von
Einflussbereich gerät. Neben den verbalen Ausbrüchen ist es
Gefühlen sind ihm ein Graus.
die völlige Unberechenbarkeit, die den Tyrannen schwer
Akzeptieren
erträglich macht.
Vorgesetzten. Vermeiden Sie gewollte und ungewollte
Glauben Sie nicht, Sie könnten sich mit Ihrem Chef
Grenzüberschreitungen.
„arrangieren“, wenn Sie tun, was er will. Sein Regiment trägt
Sie
das
extreme
Distanzbedürfnis
Ihres
Begegnen Sie ihm in der Sprache, die er versteht: Zahlen,
Züge einer Willkürherrschaft.
Daten, Fakten. Lassen Sie sich nicht zu Gefühlsausbrüchen
Versuchen Sie bei einem Tobsuchtsanfall des Chefs erst gar
hinreißen.
nicht, sachlich zu argumentieren, sondern lassen Sie den
Erwarten Sie kein Lob. Solange Sie nichts hören, ist alles in
Sturm äußerlich möglichst ungerührt über sich hinwegfegen.
Ordnung. Reagieren Sie möglichst sachlich auf Negativkritik,
Lassen Sie ihr Gegenüber einfach stehen, wenn er völlig die
also keinesfalls mit sichtlicher Betroffenheit oder Tränen.
Contenance verliert.
„Hart im Nehmen“ zu sein, ist für diesen Chef ein Wert an sich.
© Dr. Hartwig Maly
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2 . We r d e n S i e M a c h t p r o f i Macht
Emotionen
Unterwerfung
Macht ist ein Wort voller Emotionen. Macht fasziniert und ängstigt zugleich. Macht läßt sich definieren als das Vermögen, einen Willen gegen
Widerstand durchzusetzen. Macht beinhaltet also
In der heutigen Zeit ist das Thema Macht weitgehend tabu. Der Begriff ist negativ besetzt, weil Macht seit Urzeiten auch mit Gefühlen wie Gier, Neid, Lust und
Unterwerfung.
Hass in Verbindung gebracht wird.
Ohne Macht versänken Gesellschaften in Anarchie.
Jede Führungskraft verfügt über Macht. Je höher Sie in der Hierarchie angesiedelt sind, umso größer ist Ihre Weisungs- und damit Machtbefugnis.
© Dr. Hartwig Maly
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We r d e n S i e M a c h t p r o f i Macht
Analysieren Sie Ihre Stärken,
Schwächen und Hemmschwellen
•
Tun Sie alles, um Ihre Rangstufe zu verbessern.
•
•
Bejahen Sie die Sonnenseiten Ihrer Machtpositi-
Bestimmen Sie daher die Werte, die Ihnen per-
on wie Unabhängigkeit, Einfluss, Statussymbole,
sönlich wichtig sind. Sie beschreiben die
Verfügungsmacht über Menschen und Sachen.
Grenzen Ihrer Machtausübung.
•
Akzeptieren Sie auch die Nachteile wie Erfolgs-
•
Machtkompetenz hat viel mit Ethik zu tun.
Ein Machtprofi bleibt seinen ethischen Prinzi-
druck, große zeitliche Inanspruchnahme und
pien treu. Er erntet für sein Rückgrat Respekt
zunehmende Einsamkeit beim Aufstieg
und Achtung.
© Dr. Hartwig Maly
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We r d e n S i e M a c h t p r o f i Macht
Besonders wichtig!
NICHTS persönlich nehmen !!! MACHT erzeugt GEGENMACHT. Kollegen und Mit-
Erleben Sie Ihre Macht bewusst und vergessen dabei
arbeiter werden Sie unter Umständen auflaufen
keinen Augenblick, dass sie Ihnen nur auf Zeit
lassen:
geliehen ist.
Termine werden nicht eingehalten
Wer sich sein Ende vorstellen kann, lebt gelassener
Passiver Widerstand
im Jetzt.
Innere Emigration Nehmen Sie nichts persönlich, seien Sie nicht beleidigt und tragen keinem etwas nach.
© Dr. Hartwig Maly
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We r d e n S i e M a c h t p r o f i Macht
Auf dem falschen Weg !!!!! 1.
Sie hören nicht mehr zu . . . Schweigen hat den Vorteil, dass der Andere mehr
5.
Sie sind unbeherrscht. Geben Sie sich nicht die Blöße mangelnder
von seinen Plänen erzählt, als er/ sie vorhatte.
emotionaler Kontrolle und schlechter Kinderstube. 2.
. . . und lassen sich nicht mehr beraten.
3.
Sie reagieren empfindlich auf Kritik Kritik kann eine Organisation vor Schaden
Seien Sie ein Vorbild an Gelassenheit und Souveränität, vor allem im Krisenfall. 6.
bewahren. Unterbinden Sie kritische Bemerkungen
Sie schotten sich ab. Bleiben Sie im regelmäßigen Kontakt mit Anderen.
– auch nicht über Sie selbst, wenn sie höflich vorgetragen wird. 4.
Sie werden überheblich.
7.
Sie werden eitel
8.
Sie missbrauchen Ihre Macht
Sie halten sich für besser als die Anderen.
© Dr. Hartwig Maly
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Machtprofi Macht
Höchster Grad an Machtkompetenz
Wenn Sie die Ihnen anvertrauten Personen so umsichtig und einfühlsam führen, dass sie mit Freude das tun, was Sie von Ihnen verlangen.
Nur Theorie oder auch in der Praxis machbar?
© Dr. Hartwig Maly
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Sind Sie schon Machtprofi? Macht Sie hören zu.
Sie lassen sich beraten.
Ihr Machtprofi-Profil!
Sie schätzen faire Kritik.
Sie setzen Ihre Macht fair ein
Sie sind nicht eitel.
Sie sind nicht überheblich
Sie gehen auf Andere zu. © Dr. Hartwig Maly
Sie haben sich unter Kontrolle - 25 -
2.1 Entscheidungsmacht Macht Immer Alternativen haben. Sie verlieren nie, wenn Sie reflektieren, warum Sie Ihre Ziele nicht erreicht haben und dies beim nächsten Male abzustellen versuchen.
Entscheidung: Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten 1. 2. 3. 4. 5.
6. 7. 8.
Kennen Sie alle Fakten und haben Sie eine klare Vorstellung was Sie erreichen wollen. Planen Sie bei bedeutenden Vorhaben den Entscheidungsprozess sorgfältig. Stimmen Sie sich mit wichtigen Förderern und Hinderern vorher ab. Legen Sie früh genug fest wen Sie beteiligen wollen. Bevor Sie strategische Entscheidungen fällen, verschaffen Sie sich einen vollständigen Überblick. Mit innovativen Ideen machen Sie sich keine Freunde im kollegialen Umfeld. Messen Sie die Risiken Ihrer Entscheidung. Nehmen Sie den Zeitfaktor ernst.
© Dr. Hartwig Maly
9.
10.
11.
12. 13.
14.
Haben Sie ernsthafte Zweifel an der Richtigkeit Ihres Vorhabens, dann lassen Sie die Sache lieber bleiben. Stellen Sie einen Aktionsplan auf. Beteiligen Sie diejenigen, die zur erfolgreichen Umsetzung erforderlich sind. Bestimmen Sie für die einzelnen Schritte Anfangs- und Enddatum und das erwartete Ergebnis. Planen Sie Bedenken und Widerstand ein. Sprechen Sie mit den Kritikern. Oft lassen sich Einwände aus der Welt schaffen, wenn Sie zuhören, Fakten erläutern und beruhigend wirken. Überwachen Sie regelmäßig Fortschritte.
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E n t s c h e i d u n g e n s i c h e r t r e f fe n Macht
Richtige Entscheidung In vielen Fällen gibt es nicht DIE richtige Entscheidung. Es geht dann
darum, mit vertretbarem Zeitaufwand und unter Abwägung von
Typische Fehler So können Sie typische Fehler vermeiden
1.
Wichtige Entscheidungen rasch treffen.
Informationsbedürfnissen und Risiken einen unklaren Zustand zu
Denken Sie an Pareto. Sie können mit 20 % Aufwand 80 %
beenden, ohne die Zukunft vorhersehen zu können.
Qualität schaffen. 2.
Entscheidungen nicht überstürzen Prüfen Sie, ob der Entscheidungsdruck wirklich begründet ist. Ist das Datum wirklich „Hart“?
3.
Gefühl und Vernunft im Gleichgewicht Die Betonung von Vernunft kostet Zeit, gerade bei komplizierten Sachverhalten. Zwei Bäuche entscheiden besser als einer.
4.
Entscheidungen nicht dem Spezialisten überlassen.
Spezialisten haben einen Tunnelblick und keine persönliche Verantwortung bei der Umsetzung 5.
Was ist wesentlich? Zerlegen Sie ein Problem in Teilprobleme und gewichten diese. Finden Sie hierfür nachvollziehbare Kriterien
© Dr. Hartwig Maly
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Ve r h a n d l u n g s m a c h t Macht
Verhandlungen sind kein Schönwettergebiet Verhandlungen können sehr dramatisch verlaufen:
Festlegung der Verhandlungsziele auf beiden Seiten,
Win-Win-Strategien gelten als politisch korrekt. Sie
Ignorieren der Vorschläge der Gegenseite, Verteidi-
funktionieren in der Praxis nur dann, wenn die
gung der eigenen Position, hartes Verhandeln,
Interessensunterschiede der Parteien von Anfang an
Drohen mit Abbruch, Beiprogramm mit Entspan-
nicht zu weit auseinander liegen.
nung, Ausloten von Kompromissmöglichkeiten und
schließlich in letzter Minute die Einigung.
Verhandlungen sind ein wichtiges Machtwerkzeug. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie in Verhandlungen
zunächst nur Ihr Ziel im Auge Haben.
© Dr. Hartwig Maly
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Ve r h a n d l u n g s m a c h t Macht
Vorbereitung 1.
Festlegung der Ziele und Priorisierung
2.
Teilen Sie Ihre Ziele in drei Gruppen ein:
6.
i.
Maximalziel
Reihenfolge der Punkte und die vorgesehene Zeit nach
ii.
Realistisches Ziel
seiner Strategie bestimmen.
iii.
Minimalziel
Befassen Sie sich gründlich mit den Verhandlungs-
1.
Seine Gründe
2.
Verhandlungsziele
3.
Stärken und Schwächen seiner Position
4.
Profiling der teilnehmenden Personen
Das Ergebnis kann von der Umgebung abhängen. Schaf-
fen Sie eine positive Atmosphäre.
partnern:
4.
die Tagesordnung des
Meetings. Wer die Tagesordnung bestimmt, kann die
7. 3.
Nehmen Sie Einfluss auf
8.
Bereiten Sie einen Sitzplan vor.
Wählen Sie eine Verhandlungsstrategie aus, um Ihre Ziele zu erreichen
5.
U.U. können Sie vorher Allianzen schmieden oder Rollen festlegen – „goog guy“, „bad guy“ oder „neutraler Experte“.
© Dr. Hartwig Maly
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Ve r h a n d l u n g s m a c h t Macht
Vorschläge •
Das Ergebnis jeder Verhandlung hängt von
Vermeiden Sie jede verbale oder nonverbale
Parteien dann dem Ergebnis, indem jeder etwas
Reaktion, die dem Sprechenden einen Hinweis
von seinen Forderungen preisgibt, wenn er
auf Ihre Meinung gibt. •
Machen Sie nicht gleich zu Beginn wesentliche
Konzessionen. •
Hören Sie sich jeden Vorschlag in aller Ruhe an.
Vorschlägen ab. Stück für Stück nähern sich die
etwas Wertvolles bekommt •
•
Fassen Sie den Vorschlag der Gegenseite zusammen, wie Sie ihn verstanden haben.
•
Beantworten Sie die Offerte nicht sofort mit
Fühlen Sie sich frei, das erste Angebot
einem Gegenangebot. Lassen Sie die andere
abzulehnen- und seien Sie nicht geschockt,
Seite zappeln. Stellen Sie ausführliche Fragen zu
wenn die Gegenseite ihre erste Offerte ablehnt.
Details. Damit zeigen Sie Interesse.
Geben
© Dr. Hartwig Maly
Nehmen
- 30 -
Ve r h a n d l u n g s m a c h t Macht
Aushandeln •
Zeit der Zugeständnisse. Sie erfordert sehr viel
Der Moment für die Abgabe des letzten Ange-
Aufmerksamkeit, um Fehler oder Übervortei-
bots muss günstig sein. Loben Sie interessante
lungen zu vermeiden. Intensiver Augenkontakt.
Vorschläge der Gegenseite.
Nonverbale Sprache beachten. Ungute Gefühle
•
•
•
Betonen Sie, dass Sie für Kompromisse offen
beachten.
sind und ein Scheitern bedauern würden, da Sie
Wichtige Informationen sind ein wichtiges
sich so weit angenähert haben.
Tauschgut. Geben Sie Ihr Wissen nur weiter, wenn Sie dafür Zugeständnisse erhalten. •
Eine Paketlösung erleichtert Ihnen Kompromis-
se.
© Dr. Hartwig Maly
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Ve r h a n d l u n g s m a c h t Macht
Verhandlungstricks •
Es ist wichtig Tricks der Gegenseite zu erkennen.
•
Verhandlungstricks haben drei Hauptziele:
•
i.
Diskussionen zu dominieren
ii.
Schwerpunkte zu verschieben
iii.
Der Gegenseite einen Gewinn zu verschaffen
Von Clausewitz
Typische Winkelzüge sind: i.
Unbeherrschtes Benehmen
ii.
Aggressivität
iii.
Drohung
iv.
Herabsetzung
v.
Bluff
vi.
Überraschende Erweiterung des Verhandlungsgegenstandes
vii.
Einschüchterung
viii.
Ausnutzung von Meinungsverschiedenheiten
ix.
Bewusst irreführende Körpersprache
x.
Fangfragen, um Schwächen aufzuspüren
xi.
Plötzliche Nachforderungen, obwohl schon Einigung erzielt wurde
© Dr. Hartwig Maly
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3 . M a n i p u l a t i o n s t e c h n i ke n Manipulation
Was ist Manipulation? Warum gelingt es manchen Menschen immer wieder, andere
Manipulation ist der bewusste oder unbewusste Einsatz
zu etwas zu bringen, was diese eigentlich gar nicht wollen?
unfairer Verhaltensweisen.
Warum übernehmen wir Standpunkte und Argumente, obwohl wir deutlich spüren, dass wir gerade etwas gegen unseren Willen tun?
Fairness bedeutet, dass jeder Beteiligte ein Recht hat
seine eigenen Interessen zu wahren
andere Standpunkte nur aus freiwilliger Einsicht zu
Die Antwort: Wir werden manipuliert! Doch wie reagieren? – Meist wenden wir typische Verhaltensmuster gegen Manipulationsversuche an:
übernehmen.
Wir schlagen zurück und versuchen ebenfalls zu manipulieren
wir ergreifen die Flucht und lassen uns einschüchtern
© Dr. Hartwig Maly
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Wa s i s t f ü r S i e f a i r o d e r u n f a i r ? Manipulation
Fair
Unfair
1.
1.
2.
2.
3.
3.
4.
4.
© Dr. Hartwig Maly
- 34 -
Sechs Maxime . . . Manipulation Permanentes Training in zunehmend schwierigeren Grenzsituationen.
. . . für den Umgang mit Manipulationen 1.
Bleiben Sie sachlich und fair.
2.
Bleiben Sie ruhig und gelassen
Suchen Sie nach einer Möglichkeit, wie das Ge-
3.
Reagieren Sie nicht kausal, sondern agieren Sie.
spräch – selbst nach drastischem Manipulations-
Lassen Sie sich nicht auf das typischen Reiz-
versuch – wieder sachlich und lösungsbezogen
Reaktionsmuster ein: unfairer Angriff Flucht
werden kann. Bieten Sie Ihrem Gesprächspartner
oder emotionaler Angriff.
Diesen Mechanismus müssen Sie durchbrechen. 4.
Verfolgen Sie beharrlich Ihr Ziel.
5.
Konzentrieren Sie sich auf konkrete Verhaltens-
6.
Bauen Sie eine goldene Brücke.
diese Lösung an, selbst wenn er sich daneben benommen haben sollte.
weisen. Meiden Sie Typisierungen und Vorurtei-le. Mit ihnen filtern Sie Ihre Wahrnehmungen. Sie laufen in eine Bestätigungsfalle.
© Dr. Hartwig Maly
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3 . 1 Ty p i s c h e M a n i p u l a t i o n s s t r a t e g i e n Manipulation
Blockadestrategie Mit ihr möchte der Manipulator verhindern, dass sein
Analysieren Sie Besprechungen. Welche Blockadestrategie wird eingesetzt? Am Besten bei einer Besprechung, bei der es für Sie um nichts geht.
Gesprächspartner sein Ziel erreicht. Darüber hinaus verfolgt er kein Ziel. Typische Situationen:
Typische Situationen:
Defensiv- passive Vorgehensweise:
Offensiv- aktive Vorgehensweise:
• auf eigenem Standpunkt verharren
• ablenken (Nebenkriegsschauplätze eröffnen)
• Erklärungen verweigern • Informationen verweigern • Keine Antwort auf Fragen geben • Nicht verstehen wollen
• verzetteln • Absichtlich missverstehen • Viel reden, nichts sagen: Nebelkerzen werfen • Scheinargumente vorbringen • aufbauschen
• Ausweichen • Sich hinter Scheininteressen verstecken
© Dr. Hartwig Maly
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Ty p i s c h e M a n i p u l a t i o n s s t r a t e g i e n Manipulation
Durchsetzungsstrategie Der Manipulator will erreichen im Gespräch zu bleiben und mit allen Mittel sein Ziel zu erreichen. Typische Methoden
Typische Situationen:
Nicht überzeugungsorientierte Vorgehensweise
Überzeugungsorientierte Vorgehensweise
• drohen, lügen, erpressen
• schmeicheln
• Selektiv informieren
• auf emotionaler Ebene Zugeständnisse machen, die
• Persönlich angreifen
zur Gegenleistung auf sachlicher Ebene führen
• Emotionen aufschaukeln
• An Eitelkeit/ Prestige appellieren
• Scheinkonzessionen machen
• Autorität ausspielen (einschüchtern)
• Mein letztes Angebot
• Verunsichern: eigene Lösung als Rettungsanker
• Den Gegenstand als nicht verhandelbar abtun
• Scheinargumente vorbringen
•Zeitdruck erzeugen •Schlechtes Gewissen erzeugen © Dr. Hartwig Maly
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Ty p i s c h e M a n i p u l a t i o n s s t r a t e g i e n Manipulation
Sabotage im Gespräch Typische Situationen: • absichtlich missverstehen • Beleidigungen provozieren • Abbruch provozieren • Unterstellungen äußern • unkooperatives Verhalten praktizieren (nicht ausreden lassen) • lügen • Tränen fließen lassen • Gefühlsausbrüche als legitime Reaktion deklarieren
Sabotage nach dem Gespräch
Typische Situationen: • Vereinbarungen uminterpretieren • Vereinbarungen einfach nicht einhalten • bei anderen hetzen und intrigieren • Hindernisse und Blockaden aufbauen
• plötzlich einen Termin vortäuschen, den man vergessen hat
• Gespräch zu schnell führen/ beenden • ein letztes Angebot machen • Zeitdruck erzeugen • Schlechtes Gewissen erzeugen
© Dr. Hartwig Maly
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3 . 2 E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Kommunikationstechniken
Abwehrmethoden
•
Fragen und zuhören Präzisionstrichter
•
Blockade abwehren
•
Ignorieren und weitermachen
•
Das Gespräch abbrechen
•
Dumm stellen (Band zurückspulen)
•
Schallplatte mit Sprung auflegen
•
Perspektive wechseln
•
Aus der Situation treten
© Dr. Hartwig Maly
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Sachlich bleiben
Verständlich reden
Die Sache in den Mittelpunkt stellen - und nicht die eigenen Interessen oder eigene Person.
Ein Thema als gemeinsames Problem formulieren.
Problem analysieren.
Lösungsvorschläge sammeln.
Informationen erbitten.
Meinungen als persönliche Wertungen
Soll-Ist-Vergleich durchführen.
Konsequenzen mehrdimensional diskutieren.
© Dr. Hartwig Maly
Vier „Verständlichmacher“ erleichtern das Verständnis von Mitteilungen:
Einfache, kurze Sätze bilden, Fremdwörter und Fachausdrücke notfalls erklären.
Den roten Faden durch gegliederten und logischen Aufbau des Sachverhalts erkennen lassen.
Beschränkungen auf das Wesentliche - kurz und bündig.
kennzeichnen.
Welche Technik fällt Ihnen besonders schwer? Üben. Eigenbild/ Fremdbild.
Die Sinne durch zusätzliche Anregungen reizen: Bilder, Vergleiche, Grafiken u. a.
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Analytisch zuhören
Aktiv zuhören
Sich durch Reizworte nicht vom eigenen
hineindenken und einfühlen.
Gedankengang abbringen lassen.
Ich in die Lage des anderen hineinversetzen,
Bei den Aussagen des Partners bleiben und nicht
Sich um wirkliches Verständnis bemühen.
abschweifen.
Gefühle und Stimmungen des anderen zu
Nüchtern und sachlich die Argumente prüfen.
In den Argumenten nach unausgesprochenen
erspüren suchen.
Reaktionen zurückhalten oder bewusst
Voraussetzungen und Scheinbegründungen suchen.
Wertungen, Ratschläge und spontane zeitweise unterdrücken.
Durch körperliche Signale dem anderen zeigen, dass man seinen Äußerungen folgt (Blickkontakt,
„Hm“, Nicken, Zuwendung).
© Dr. Hartwig Maly
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Gefühle direkt ansprechen
Feedback geben und nehmen
Im betrieblichen Bereich herrscht meist eine gewisse
Rückmeldungen kommen besser an, wenn sie
Scheu, die Gefühle eines Gesprächspartners
Sachverhalte beschreiben statt bewerten,
Gefühle direkt formulieren,
in der Ich-Form formuliert sind,
men. Das Ansprechen dieser Gefühlszustände erfor-
umkehrbar gehalten sind und
dert viel Fingerspitzengefühl und Übung.
eigene Wünsche enthalten.
anzu-
sprechen. Gefühle werden oft durch nichtsprachliche Signale geäußert und vom Gegenüber als Ausdruck von Zuneigung, Abneigung oder Furcht wahrgenom-
© Dr. Hartwig Maly
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Ich-Botschaften senden
Eigene Meinung sagen
Ziel ist es, die eigenen Überzeugungen und Gefühle
Der eigenen Glaubwürdigkeit und erfolgreichen
zum Ausdruck zu bringen. Ich-Botschaften sind daran
Zusammenarbeit dient es, wenn der Gesprächs-
zu erkennen, dass sie
partner
in der Ich-Form gehalten sind,
Sie- oder Du-Formulierungen vermeiden,
auf Man-Aussagen verzichten und
Beobachtungen/Wünsche direkt ausdrücken.
sich vor unangenehmen Mitteilungen und persönlichen Stellungnahmen nicht drückt;
sensibel darauf reagiert, wann seine Meinung erbeten oder gefordert ist und wann nicht; die Subjektivität seines Standpunktes erkennen lässt.
© Dr. Hartwig Maly
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Ich-Absichten/Ziele klären
Fragen stellen
Gespräch können kürzer und effektiver werden, wenn die Gesprächspartner gleich zu Beginn ihre Absichten und Ziele mitteilen. Das beinhaltet
Wer fragt, der führt. Wer fragt, nötigt den Gesprächspartner zu einer Antwort. Um diesen „Königsweg“ der Gesprächsführung optimal zu nutzen, ist die Kenntnis der verschiedenen Fragetechniken unabdingbar:
das Vortragen der eigenen Vorstellungen und Ziele, die Beachtung der Mehrdeutigkeit von Zielen (Ziele können einen menschlichen, technischen, finanziellen oder organisatorischen Aspekt haben), die Ansprache von Zielkonflikten.
© Dr. Hartwig Maly
Geschlossene Fragen lassen nur ja oder nein, Zahlen oder Fakten als Antworten zu. Offene Fragen provozieren eine persönliche Stellungnahme des Mitarbeiters. Direkte Fragen zielen auf das, was der Fragende direkt wissen will. Indirekte Fragen verfolgen meist eine bestimmte Strategie (Suggestiv- und Fangfragen).
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Präzisierungstrichter
Konfrontiert mit Äußerungen des Gesprächspartners hört man aktiv zu und setzt gezielt Präzisierungsfragen ein, um dadurch auf konkrete Fakten und Tatsachen zu kommen
© Dr. Hartwig Maly
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E l e g a n t e A b w e h r t e c h n i ke n Manipulation
Umgang mit Blockaden 1.
Verstehen
3.
Sie haben die Blockade wahrgenommen und
unternehmen
versuchen nun, die Situation des Gesprächspart-
Kein Erfolg
ners zu verstehen: zuhören, offene Fragen stellen, Präzisierungstrichter
2.
Kooperation signalisieren/ Den ersten Schritt
4.
Blockade ansprechen
Kein Erfolg
Sie haben seit 20 Minuten keine Frage beantwortet.
Kooperation unterstellen
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, Sie mauern ganz
Auch wenn ihr Gesprächspartner mauert,
einfach. Was ist denn los?
unterstellen Sie ihm Gesprächsbereitschaft i.
. . ., wahrscheinlich habe ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt ii.
Kein Erfolg
Dumm stellen
Die Verhaltensweise positiv interpretieren Da Sie auf meine Frage nicht antworten möchten, vermute ich, dass Sie einen sehr wichtigen Grund haben. Ich ziehe meine Frage zurück
Kein Erfolg © Dr. Hartwig Maly
5.
Macht fair einsetzen
Ausstiegsoption, vor dem Gespräch festlegen Fair bedeutet, ihm die Gelegenheit anbieten zu einem sachlichen Gespräch zurück zu kehren, anderenfalls Sanktionen - 46 -
4. Konflikte Konflikte
SELFFULLFILLING PROPHECY
© Dr. Hartwig Maly
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Wa s i s t e i n K o n f l i k t ? Konflikte
Sie wissen doch: Bei einem Konflikt zwischen zwei Parteien möchte immer
???
der eine, dass sich der andere ändert. Der klassische Konflikt: • unterschiedliche Meinungen, Wahrnehmungen, Verhalten, Werte/ Normen, Interessen treffen aufeinander und • sind nicht (gleichzeitig) vereinbar. • Beide fühlen sich im Recht und • das Thema hat für beide/ alle einen großen persönlichen Interessenswert. • Emotionen sind im Spiel. • Es besteht zudem eine gegenseitige Abhängigkeit der Beteiligten, d. h. es besteht Handlungsbedarf.
© Dr. Hartwig Maly
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Reflexion Konflikte Bitte denken Sie an drei Situationen, in denen Sie mit dem Verhalten eines anderen nicht einverstanden waren: Situation 1:
Situation 2:
Situation 3:
Š Dr. Hartwig Maly
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4.1 Stile der Konfliktbewältigung Konflikte
Jede Konfliktlösung orientiert sich an zwei Dimensionen:
1.
2.
Dem Bedürfnis, eigene Ziele durchzusetzen
Dem Bedürfnis der anderen, der Rücksicht-
nahme auf die anderen
Meine Bedürfnisse berücksichtigen
Wo würden Sie sich einordnen? Wie verhalten Sie sich überwiegend?
+ Konkurrenz
Kooperation (Win-Win-Situation) Kompromiss
-
Vermeiden
-
Anpassung
+
Bedürfnisse des Gegenüber berücksichtigen Je nach Ausprägung der beiden Faktoren lassen sich unterschiedliche Einstellungen zu Konflikten ermit-
teln und unterschiedliche Verhaltensstile beobachten
© Dr. Hartwig Maly
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S t i l e u n d Ty p e n d e r K o n f l i k t b e w ä l t i g u n g Konflikte Welches ist Ihr Motto? Stile der Konfliktbewältigung
Motto
Chancen
Gefahren
VERMEIDUNG (-/-)
„Nur kein Streit“ Den Konflikt nicht an die Oberfläche kommen lassen
Für „Konflikthaie“ die Möglichkeit einmal einen Konflikt auszulassen und die Möglichkeit, Kontakt auf neue Weise herzustellen
Sich und seine Bedürfnisse nicht ernstnehmen, Verantwortung ablehnen, so dass am Ende keiner etwas davon hat. Sticheleien, unterschwellige Aggressionen
ANPASSUNG (-/+)
„Der Klügere gibt nach.“ Nachgeben, glätten, harmonisieren
Ich gebe nach und akzeptiere die Bedürfnisse meines Konfliktpartners als wichtiger oder dringender
Ich zeige meine Bedürfnisse nicht mehr, werde zum Mitläufer, „nur“, um meinem Harmoniebedürfnis gerecht zu werden
© Dr. Hartwig Maly
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Stile und Typen der Konfliktbewältigung Konflikte
Stile der Konfliktbewältigung
Motto
Chancen
Gefahren
KONKURRENZ (+/-)
„Der Stärkere hat immer Recht“ Durchsetzen, erzwingen, offen oder verdeckt Zwang ausüben, drohen, Einsatz von Macht und Status
Ich stehe deutlich für meine Bedürfnisse ein.
Ich setze mich auf Biegen und Brechen durch; der andere erleidet eine Niederlage und wird mir dies gewiss heimzahlen wollen
KOMPROMISS (-/-)
„Der goldene Mittelweg“ Jede Partei gibt ein bisschen nach, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, es wird gefeilscht
Zwischenzeitlicher Verhandlungserfolg, bei dem die Bedürfnisse wenigstens fürs Erste „beruhigt“ sind.
Die positiven Energien des Konfliktes werden nicht genutzt („Kastrationseffekt“ auf beiden Seiten). Zudem ist das Problempotential nicht aus der Welt geräumt, es schlummert noch unter der Tischkante.
© Dr. Hartwig Maly
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Stile und Typen der Konfliktbewältigung Konflikte
Stile der Konfliktbewältigung
Motto
KOOPERATION (+/+)
„Nur gemeinsam können wir es schaffen.“ Gemeinsame Suche nach der besten Lösung, unabhängig von Einzelinteressen. VorausSetzung: gegenseitige Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen Gefahr: Überforderung durch die Notwendigkeit, die eigenen Interessen offen zu legen.
© Dr. Hartwig Maly
Chancen
Gefahren
Konflikte werden angesprochen und als konstruktive Kraft genutzt. Die verschiedenen Bedürfnisse werden akzeptiert und gemeinsam wird versucht, eine Lösung zu finden, bei der alle Beteiligten gewinnen und die Energie multipliziert wird.
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D i e a c h t S t u fe n ko o p e r a t i v e r K o n f l i k t r e g e l u n g Konflikte
ZUKUNFTSCHECK
8
7
LÖSUNG
6
BEWERTUNG
5 4 3 2 1
© Dr. Hartwig Maly
VEREINBARUNG
mögl. LÖSUNGEN GEMEINSAMKEIT ZIELE STÖRUNG
Behält die Lösung auch in Zukunft Gültigkeit? Wie kann die Lösung umgesetzt werden?
Wie sieht die optimale Lösung genau aus? Was spricht für oder gegen die einzelnen Lösungen?
Welche unterschiedlichen Lösungen sehen die einzelnen Konfliktpartner?
In welchen grundsätzlichen Bedürfnissen und Zielen stimmen die beiden Seiten überein Welche unterschiedlichen Ziele der beiden Konfliktpartner verbergen sich hinter dem Problem?
Wo genau liegen die Probleme? Was genau stört mich?
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Der faire Streit – Konfliktmanager Leitfaden für den Konfliktmanager Konflikte 1. 2. 3.
4.
5. 6. 7.
8. 9.
Konflikte verdienen Respekt. Bringen Sie die Konfliktparteien miteinander in Kontakt. Schließen Sie einen Vertrag mit den Konfliktpartnern: „Sie akzeptieren bitte die Spielregeln, die ich Ihnen als Konfliktmanager vorgebe.“ Lassen Sie zunächst denjenigen seine Störungen beschreiben, bei dem mehr Ärger oder Betroffenheit ist, sowie die Auswirkungen, die dieses Verhalten bei ihm hervorruft. Achten Sie darauf, dass diese Störungen kurz und prägnant beschrieben werden. Wenn möglich beziehen Sie zunächst den ganzen Körper ohne Verbalsprache mit ein, damit die Emotionen direkt spürbar und sichtbar werden. Der jeweils andere wiederholt das bereits Gesagte mit seinen Worten: „Sie meinen also, dass . . . „ , „Sie stört also, wenn . . . .“ Achten Sie darauf, dass keiner von beiden sich vor dem anderen rechtfertigen muss. Ermutigen Sie jetzt beide Partner, Vorschläge einzubringen, wie der Konflikt in Zukunft angegangen werden kann. Lassen Sie jeden mehrere Vorschläge suchen, die vermutlich die Interessen beider Konfliktparteien berücksichtigen. Lassen Sie beiden Zeit, darüber nachzudenken, ob sie den Vorschlag annehmen können. Wenn nicht, ermutigen Sie sie, nach anderen Vorschlägen zu suchen. Achten Sie darauf, dass die neuen Vorschläge vom jeweils anderen wiederholt werden, um zu zeigen, dass sie verstanden wurden.
© Dr. Hartwig Maly
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Der faire Streit – Konfliktmanager Leitfaden für den Konfliktmanager Konflikte 10. Schlage eventuell vor: Jede Partei möge sich ein oder zwei Berater wählen, die sich zur Beratung zurückziehen, bevor die Konfliktbearbeitung fortgesetzt wird. 11. Achte darauf, dass die zwei sich nicht vorschnell auf eine Lösung einigen. Ermutige sie, alle ihre Bedenken zu beschreiben. Wenn du den Eindruck hast, dass die Konfliktpartner im Widerstand sind, getraue dich auch, das Scheitern vorauszusagen. 12. Spiele Zukunftssituationen durch, in denen sie erneut mit dem Konflikt konfrontiert sein werden. Wie werden die zwei dann mit dem Konflikt umgehen? Was genau hat sich dann geändert? Jeder hat zumindest die Bereitschaft signalisiert, den Konflikt zu lösen. 13. Achte darauf, dass das Gespräch in der Form beendet wird, dass die Partner sich beieinander dafür bedanken können, dass einer dem anderen Gehör geschenkt hat.
© Dr. Hartwig Maly
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4.3 Erfolgsfaktoren für die Lösung von Konflikten Konflikte
Ausgangssituation
Erfolgsfaktoren
Bei einem Konflikt haben immer beide Konfliktparteien eine in sich schlüssige, nachvollziehbare Sichtweise, die ihnen bestätigt, dass sie im Recht sind. Beide Konfliktparteien bewerten die Sichtweise der anderen negativ. Wie entkommen wir diesem Teufelskreis?
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
© Dr. Hartwig Maly
Die Fähigkeit, Konflikte zeitnah zu erkennen und anzugehen. Eine wertschätzende Grundhaltung der Konfliktparteien untereinander. Die Bereitschaft, die eigene Sichtweise für die Konfliktpartei sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Die Bereitschaft, die Sichtweise der Konfliktpartei verstehen und nachzuvollziehen zu wollen. Die Erkundung der Interessen, die hinter der jeweiligen Position stehen. Die Kommunikationsfähigkeit – wie sage ich es, ohne zu verletzen Eine realistische Einschätzung der Machbarkeit Die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung Die nachhaltige Reflexion über die Umsetzung der gemeinsamen Lösung.
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Ihre Machtposition – Machtmissbrauch? Konflikte
Ihre Konfliktgruppen ?? Macht
Ich Macht
?
© Dr. Hartwig Maly
?
?
Einige Stichworte Professioneller Umgang mit Macht: Nehmen Sie nichts persönlich und tragen keinem etwas nach. Sehen Sie das Ganze eher als sportliches Ereignis Macht erzeugt Gegenmacht (passiver Widerstand, „innere Emigration“, auflaufen lassen Ihre Macht ist Ihnen auf Zeit verliehen. Machen Sie sich dessen bewusst und leben gelassener. Schweigen hat den Vorteil, dass Ihr Besucher mehr ausplaudert, als er vorhatte. Halten Sie sich nicht für besser als alle anderen. Werden Sie nicht überheblich. Seien Sie ein Vorbild an Gelassenheit und Souveränität. Vermeiden Sie alles was Sie abhängig und erpressbar macht. Wertschöpfung durch Wertschätzung
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Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
1. Vermeiden Sie, dass ihr . . . . . . .
. . . Gegner „sein Gesicht verliert.“
Bleiben Sie immer beim aktuellen Thema und wärmen Sie nicht alte Niederlagen oder Fehler des anderen auf. Beleidigen Sie niemals den anderen persönlich. Beleidigen Sie auch nicht seine Angehörigen, seine Herkunft oder seine Freunde. Verweigern Sie nicht das Gespräch, wenn der andere auf Sie zukommt. Verhindern Sie, dass der andere sich in seinem Zorn vor Dritten eine unnötige Blöße gibt. Äußern Sie keine Zweifel an der Intelligenz oder an der redlichen Absicht des anderen. Triumphieren Sie nicht, wenn Sie dem anderen einen Irrtum oder einen Fehler nachweisen können.
© Dr. Hartwig Maly
Ziehen Sie nicht vor Dritten über Ihren Gegner her. Geben Sie auch bei härtesten Konflikten niemals Ihre grundsätzliche Wertschätzung vor dem anderen Menschen auf.
1) aus: Hedwig Keller, Konflikte verstehen, verhindern, lösen, Hanser Verlag 2000
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Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
2. Wahren Sie Ihre Selbstachtung
Ziehen Sie sich lieber rechtzeitig aus einer Auseinandersetzung zurück, wenn Sie spüren, das Sie Ihre Selbstbeherrschung verlieren. Halten Sie physischen Abstand. Lassen Sie einen Konfliktgegner nicht näher als achtzig Zentimeter an Sie herankommen. Lassen Sie sich nicht anfassen. Fühlen Sie sich grundsätzlich an Zusagen gebunden, die Sie unter Druck oder unter Manipulation gemacht haben. Lassen Sie sich nicht in Diskussionen über uralte Fehler, Niederlagen und Irrtümer Ihrer bisherigen Laufbahn hineinziehen.
© Dr. Hartwig Maly
Antworten Sie konsequent nicht auf persönliche Beleidigungen. Auch dann nicht, wenn man Ihre Angehörigen, Ihre Herkunft oder Ihre Freunde beleidigt. Verlassen Sie kommentarlos den Diskussionsort. Lassen Sie sich nicht in Konflikte anderer hineinziehen, mit denen Sie selbst eigentlich nichts zu tun haben. Lassen Sie sich vor niemandes Karren spannen.
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Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
3. Versetzen Sie sich immer in die . .
. . Lage des anderen
Versuchen Sie immer genau zu verstehen, was im anderen emotional vorgeht. Versuchen Sie, Strategie und Taktiken der Gegenseite zu durchblicken. Überwinden Sie generelle Vorurteile ihrem Gegner gegenüber. Seien Sie nicht „grundsätzlich“ gegen ihn, weil er zu einer bestimmten Gruppe, Altersgruppe, Nationalität, Gesellschaftsschicht, etc. gehört. Wetteifern Sie nicht um den höchsten Redeanteil. Lassen Sie dem anderen mehr Redezeit. Hören Sie zu und beobachten Sie. Überlegen Sie, wie Ihr Gegner möglicherweise vor Dritten im Zusammenhang mit dem Konflikt dastehen will. Vor wem würde er sich im Falle einer Niederlage schämen? Wem möchte er imponieren? Überlegen Sie, was Sie in seiner Haut täten.
© Dr. Hartwig Maly
61
- 61 -
Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
4. Verzichten Sie darauf, andere . . .
. . verändern zu wollen.
Nehmen Sie den anderen, wie er ist. Er wird sicher so bleiben und sich auf keinen Fall von Ihnen – seinem Gegner! – umerziehen lassen. Sagen Sie dem anderen nicht, wie er denken oder fühlen müßte. Schulmeistern Sie nicht, und meiden Sie jeden Anflug von Pädagogik. Gehen Sie davon aus, dass andere auch einiges an Ihnen feststell, was nicht optimal ist. Würden Sie sich ändern, damit Sie Ihren Gegner besser gefallen?
© Dr. Hartwig Maly
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Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
5. Vertreten Sie Ihren Standpunkt . .
Konsequent und strategisch klug
Sagen Sie klar und ohne Umschweife, was Sie wollen. Reden Sie die Sache nicht „schön“, und garnieren Sie Ihr Anliegen nicht mit Entschuldigungen und Begründungen, die sich wie Bitten um Verständnis anhören können. Achten Sie weniger darauf, dass Sie Ihre Argumente in Ihrem Sinne richtig formulieren, sondern mehr darauf, welche Formulierungen den anderen aufgeschlossener machen könnten. Versuchen Sie immer zu überzeugen. Überreden, moralische Erpressung oder sonstiger Druck geben nur kurzfristige Erfolge. Verlieren Sie Ihre langfristigen Ziele nicht aus den Augen, nur um im aktuellen Fall das letzte Wort zu behalten oder einen Kleinkramsieg zu gewinnen.
© Dr. Hartwig Maly
Sichern Sie das Ergebnis der Konfliktlösung (schriftlich ?) ab. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass der andere am nächsten Tag immer noch zum gemeinsamen Ergebnis steht oder sich an die Sache richtig erinnert.
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Die sechs Grundregeln positiver Konfliktbehandlung Konflikte
6. Reduzieren Sie die Gefahr von . . .
Folgekonflikten.
Legen Sie einen geklärten Konflikt zu den Akten. Kommen Sie möglichst nicht mehr auf das Thema zurück. Ziehen Sie möglichst keine Unbeteiligten in das Geschehen hinein. Machen Sie im Fall Ihres Sieges den anderen nicht auch noch lächerlich. Verzichten Sie im Fall Ihrer Niederlage auf Rache. Tun Sie den ersten Schritt zur Versöhnung oder wenigstens zur Normalisierung des Umgangstons. Belehren Sie auf keinen Fall bei Ihrem Sieg den anderen im nachhinein darüber, wie er sich die Aufregung hätte ersparen können, hätte er gleich auf Sie gehört.
© Dr. Hartwig Maly
Tratschen Sie nicht über Ihre Konflikte und Ihre Gegner. Lassen Sie sich auch nicht von Dritten aushorchen.
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D i e We l t d e s A n d e r e n w a h r n e h m e n Konflikte
Was tun?
Was nicht tun?
Bereit sein, sensibel wahrzunehmen. Sich in den Anderen hineinversetzen. Aufmerksamkeit zeigen. Pausen aushalten. Verständnisfragen stellen (zur Klärung von Missverständnissen) Zusammenfassen. Rückmeldungen zu den verschiedenen Ebenen geben (Werte, Überzeugungen, Gefühle, Erwartungen und Wünsche)
© Dr. Hartwig Maly
Ausfragen Auf der Antwortlauer liegen. Abschweifen Bewerten Von eigenen Erfahrungen sprechen. Lösungen vorschlagen.
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5. Leitlinien der Stadt Mannheim Leitlinien Auftrag, Selbstverständnis und Rahmen 1. Wir gestalten unsere Stadt, schaffen Chancen und Perspektiven, gewährleisten Daseinsvorsorge, handeln nach Recht und Gesetz und sehen uns bei allem verpflichtet, das Gemeinwohl zu mehren. • Wir sind stolz auf unsere Stadt, ihre Kultur und ihre Traditionen. Das ist Verpflichtung und Antrieb für unsere Arbeit. • Wir sehen den Gemeinderat als demokratisch legitimierten Vertreter der Bürgerschaft als unseren Auftraggeber und nehmen den Anspruch der Bürgerschaft auf Beteiligung ernst. • Wir gehen verantwortlich mit unseren Ressourcen um.
Zukunftsbild: Wir wollen eine der modernsten Stadtverwaltungen Deutschlands sein 2. Wir haben klar definierte Ziele. Wir wollen wissen, was wir erreichen, messen Ergebnisse und Wirkungen und stellen uns dem Wettbewerb. 3. Wir entwickeln systematisch unsere Organisation, unsere Prozesse und Instrumente weiter. Wir fördern systematisch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Führungskräfte. 4. Wandel ist unser Alltag. Wir sind veränderungsbereit und suchen stets nach noch besseren Lösungen.
© Dr. Hartwig Maly
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Leitlinien Unser Verständnis von Führung 5. Führung ist eine eigene Qualifikation. Es ist die Aufgabe von Führung, die übertragene Verantwortung wahrzunehmen, zu entscheiden und klare Orientierung zu geben. Sie setzt Ziele und Prioritäten und verantwortet und steht für Ergebnisse. Sie vermittelt getroffene Entscheidungen und schafft ein Klima, in dem Kritik geäußert und konstruktive Diskussionen geführt werden. 6. Führung ist Vorbild in Engagement und Leistung. Führung anerkennt, fördert und fordert die Leistungen und die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Konfliktsituationen, die von ihnen nicht gelöst werden können. Sie achtet auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
© Dr. Hartwig Maly
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Leitlinien Kommunikation und Zusammenarbeit 7. Gute Kommunikation ist die Aufgabe von allen: • Wir kommunizieren respektvoll. • Wir geben Rückmeldung. • Wir sprechen Probleme offen, möglichst persönlich und direkt sowie zeitnah an. Auch kontroverse Diskussion bringen uns voran. Fairness ist dabei die Spielregel. • Führungskraft und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen gemeinsam dafür, dass Informationen fließen und Zielklarheit besteht. 8. Unser Erfolg basiert auf guter Zusammenarbeit. • Bei der Zusammenarbeit kennen wir die Rolle, Ziele und Aufgaben der Anderen und unterstützen uns dann wechselseitig. • Verantwortlichkeiten klären wir frühzeitig und verbindlich. • Wir bewerten sowohl die Ergebnisse als auch den Prozess, um die weitere Zusammenarbeit zu verbessern. 9. Was wir miteinander vereinbaren, halten wir ein. Gegensätzliche Auffassungen zu Vereinbarungen und Entscheidungen dürfen die Umsetzung nicht behindern. 10. Die Stadtverwaltung Mannheim ist ein Team. Wir gewinnen, indem wir uns gegenseitig stärken und nach außen abgestimmt auftreten.
© Dr. Hartwig Maly
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Definitionen Definitionen
Autorität
Verantwortung
ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und dazu führt, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter) oder durch vorausgehende Erfahrungen (von Entschlusskraft,Kompetenz, Tradition, Charisma oder Offenbaru ng). Der Begriff hat seine Wurzeln im römischen Recht (auctoritas). [s. Wikipedia]
Der Begriff der Verantwortung bezeichnet nach verbreiteter Auffassung die Zuschreibung einer Pflicht zu einer handelnden Person oder Personengruppe (Subjekt) gegenüber einer anderen Person oder Personengruppe (Objekt) aufgrund eines normativen Anspruchs, der durch eine Instanz eingefordert werden kann und vor dieser zu rechtfertigen (zu beantworten) ist. Handlungen und ihre Folgen können je nach gesellschaftlicher Praxis und Wertesystem für den Verantwortlichen zu Konsequenzen wie Lob und Tadel, Belohnung, Bestrafung oder Forderungen nach Ersatzleistungen führen. Die Beziehung (Relation) zwischen den beteiligten Akteuren knüpft am Ergebnis des Handelns an. [s. Wikipedia]
© Dr. Hartwig Maly
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Definitionen Definitionen
Macht
Kategorien der Macht
Als sozialwissenschaftlicher Begriff bezeichnet Macht einerseits die Fähigkeit einer Person oder Interessengruppe, auf das Verhalten und Denken von einzelnen Personen, Personenmehrheiten und sozialen Gruppen einzuwirken. [s. Wikipedia]
• • • • • •
© Dr. Hartwig Maly
Legitime Macht Macht durch Belohnung Macht durch Zwang Macht durch Identifikation Macht durch Wissen Macht durch Informationsvorsprung
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