Planta Fensterbl채tter
22/06/12 25/06/12
MANUEL CARREON LOPEZ
DENISE FRAGNER
Friday Exit OPENING 22/06/12, ab 19H WWW.FRIDAYEXIT.AT, BAUERNMARKT 9, 1010 WIEN
P raum greifen suchen streben seiend reagieren sich richtend wendend zur wärme ins licht lebendig doch ruhend e zeit vergänglich pflanzen winden schlingen richten drehen wachsen hin zu dem was sie brauchen. in sich selbst spiegeln sie ihre bedürfnisse aber auch ihre umgebung wider. ihre körper sind starr und beweglich zu gleich. kaum merklich ihr streben ist der lebende organismus ständig in bewegung. sich erneuernd und sterbend zugleich nimmt die pflanze auf und gibt ab. greift raum und konstatiert ihn zugleich. strategien des lebens bedingt durch das bauplan und raum der ihn zulässt.
Der Ausgangspunkt unserer Arbeit im Friday Exit ist die Frage nach dem gegenseitigen Zusammenspiel von Installation und Zeichnung. Die Unterteilung in zwei Räume bedeutet für uns eine Möglichkeit, zwei voneinander abgesetzte Wahrnehmungsmoment zu schaffen. Zwischen diesen entsteht ein Austausch, aus dem heraus sich eine Objektgruppe in einem Raum und eine zeichnerische Installation in dem anderen gegenseitig bedingen und generieren. Das bildgebende Verfahren der Zeichnung und die skulpturale Assemblage kreieren gemeinsam einen Pool von visuellen Informationen. Durch die notwendige Bewegung der Körper der Betrachter_innen bleiben die beiden Momente der Wahrnehmung getrennt, nehmen aber zugleich Bezug aufeinander. Das Hin- und Hergehen zwischen den beiden Räumen bedeutet, dass die visuellen Eindrücke bis zu einem gewissen Grad verwischen und neue Bilder durch Erinnerung und Imagination zusammengesetzt werden. Auch im Installieren der Arbeit vollziehen wir diese Hin- und Herbewegung zwischen den beiden Räumen. Den Raum mit Bar möchten wir mit einer Gruppe von Pflanzen bespielen. Diese werden aufgrund formaler Erscheinungen zueinander in Beziehung gesetzt und zu einer Skulptur verflochten. Im vorderen Raum ist ein Papier zu sehen. Es fungiert als Körper, der die Blicke der Betrachter_innen durch seine Halbkreisform an sich entlang lenkt. Zugleich ist das Papier Bildträger für eine zeichnerische Auseinandersetzung mit den Pflanzen. Abwechselnd und in den beiden getrennten Räumen arbeiten wir am Aufbau der Pflanzengruppe und an der Zeichnung. Dadurch beziehen wir uns im Zeichnen auf die bildhaftenAspekte der Assemblage, während wir beim Zusammenstellen der Installation der Pflanzen mit dem Papier als Objekt im Raum arbeiten. Sowohl beim Zeichnen als auch beim Aufbau der Pflanzenskulptur möchten wir uns mit Fragen zur Darstellung von Räumlichkeit auseinandersetzen. Die zur Skulptur verflochtenen Pflanzen schaffen durch ihren Wuchs Raum und unterliegen zugleich den Bedingungen der sie umgebenden Räume. Während der Ausstellung soll der Raum mit Bar von Menschen betreten werden und die Pflanzenskulptur auch über die Berührung erfahrbar werden. Dem gegenüber möchten wir den vorderen Raum geschlossen lassen und die Wahrnehmung des installierten Papiers auf das Sehen beschränken. Das Papier als Objekt im Raum macht die Fensterfront so zum durchsichtigen Display, zur Fläche. Die Passage zwischen den beiden Räumen des Friday Exit wird so zu einer Erweiterung der Ausstellungssituation, zur Zäsur und zur Pause im Wahrnehmen, in der die haptischen Eindrücke der Pflanzenassemblage und die visuellen Eindrücke der Zeichnung aufeinander einwirken.
Bildrecherche Fensterblatt oder Monstera bot. Monstera deliciosa
Denise Fragner *04.10.1985 Freie Klasse und Grafik und Druckgrafische Techniken Manuel Carreon Lopez *09.08.1987 Freie Klasse carreonlopez.com
Kontakt: denise.fragner@gmail.com contact@carreonlopez.com