Press Binder Michelle Bird May 2011

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DER LANDBOTE Donnerstag, 26. mai 2011

Wo alles um sich selbst kreist Fünf regional verankerte Kunstschaffende bestreiten mit Bildern, Skulpturen und Installationen die Jahresausstellung in der Galerie Weiertal. Titel trägt die Schau keinen, was die fünf verbindet, muss der Betrachter für sich selbst herausfinden. christina peege

Karin Mächler, Eva Lenherr, Petra Sulzer und René Egger sind regelmässigen Besuchern des Kulturortes Galerie Weiertal (und einst der Kunsttreppe) im Haus des Kellertheaters ein Begriff. Galeristin Maja von Meiss begleitet mit bemerkenswerter Konstanz das Schaffen der von ihr ausgewählten Kunstschaffenden. Neu im Weiertal ist Barbara Stirnimann, die zum Kuratorinnenteam des Kunstkastens auf den Katharina-Sulzer-Platz gehört – aber auch selbst Künstlerin ist, was manchmal in Winterthur etwas zu wenig beachtet wird. Die fünf bespielen bis Oktober die Räume im Obergeschoss des Kulturortes. Maja von Meiss hat bei der Zusammenstellung erst gar nicht versucht, mit einem Titel oder Motto irgend einen gemeinsamen Nenner herbeizuzwingen. So kann man sich denn frei zwischen den Werkgruppen der fünf hin- und herbewegen und Gemeinsamkeiten suchen oder auch die Kontraste.

Stein und Bronze Der Mensch steht im Zen­trum des Schaffens von Petra Sulzer und von René Egger. Sulzers knapp vierzig Zentimeter hohe Bronzeplastiken junger Mädchen nehmen den Betrachter sogleich gefangen: Die Leichtigkeit des Seins kontrastiert mit dem Gewicht des Körpers, der im Balanceakt gegen die Schwerkraft kämpft. Die Figuren stehen auf oder neben steinernen Sockeln, die den Figuren so etwas wie «Bodenhaftung» geben. Der behauene, harte Stein kontrastiert mit seinem Material die Bronze, die flüssig verarbeitet wird. Daneben stehen experimentellere Arbeiten Sulzers: Acrylmalerei hinter Glas. Auch hier nimmt die Künstlerin wie in den Bronzefiguren eine Kunsttradition auf, die im Gegensatz zu den

Plastiken aber noch eher verspielt wirkt: Die Wahl des Trägermaterials wirkt irgendwie nicht zwingend. Qualitativ ein arger Kontrast zu Sulzers Figuren sind Eggers Gemälde von Frauen. Malerisch sind die Bilder eher Gestaltung als Kunst. Die abstrahierten Aktbilder erheben den Anspruch, eine «Neuformatierung des Femininen» zu sein. Es reicht nicht, dass das Frauenbild im Dienste des Kommerzes am Computer mit einschlägigen Mitteln «gehübscht» und verzerrt wird, jetzt wird es auch noch auf der Staffelei neu «formatiert». Wieso eine Frau nur dann feminin ist, wenn sie fett und fleischig ist und kaum Kopf auf dem Hals hat, wird nicht erklärt. Aber jedem sein Frauenbild, das er verdient.

Grenzgängerinnen Im weiten Grenzland zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegen sich Eva Lenherr und Barbara Stirnimann. Letztere zeigt nebst Gemälden Installationen aus Polyäthylen, die sie gehäkelt oder geknüpft hat. Die Werke wirken leicht und luftig, so luftig wie ihre gemalten Wolkenbilder. Stirnimann lotet die Grenzen zwischen Gegenständlichem und Ungegenständlichem aus sowie die Grenze zwischen Sichtbarem wie Wolken und dem Unsichtbaren, das wir lediglich als «blau wahrnehmen», dem Himmel. Ist Stirnimann eine Grenzgängerin, ist Lehnherr eher Archäologin, die zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendelt: Sie arbeitet mit geschichteten Collagen und entwickelt aus den Überarbeitungen des – oft selbst geschichtsträchtigen Bildträgers wie Tapete oder Zeitung – ihre GeSchichten. Diese sind weniger logisch oder irgendwie zwingend, es sind Episoden, die im Auge des Betrachters auseinanderfallen und wieder zusammenkommen. Viele der Geschichten Lenherrs sind autobiografisch ge-

prägt. Dies verbindet sie vielleicht mit Karin Mächler, die jedoch auf jegliche Figürlichkeit verzichtet. Mächler arbeitet mit vom Wurmfrass gezeichneten Hölzern eines ehemaligen Tannenriemenbodens. Dar­auf schichtet sie Farbe, schleift sie wieder ab und überschichtet die «Überreste«von Neuem. Maserungen, Astlöcher und andere Spuren lösen in ihr einen Impuls aus, diesen Strukturen etwas entgegenzusetzen. Wirken Sulzers Figuren trotz des schweren Metalls Bronze leicht, so kommen die aus leichtem Holz bestehenden Tafeln Mächlers durch das durchscheinende Ringen mit sich selbst und der Farbe ein überraschendes Gewicht. So gross die Kontraste zuweilen sind – der gemeinsame Nenner, wenn man denn einen finden will, ist vielleicht die Befindlichkeit des künstlerischen Ichs.

Petra Sulzers Plastiken junger Mädchen ruhen formal ganz in sich selbst. Bild: Christina Peege

gleichmässig von Bildrand zu Bildrand besetzt sind. Auffällig daran ist die vibrierende Farbigkeit, die durch Beimischung von Weiss an Helligkeit gewinnt. Es gab auch eine Phase, in der Bird eine sehr körperbetonte, erotisch auf-

Bevor das Albani sich in den langen Konzerte-Sommerschlaf verabschiedet und erst im Oktober wieder Bands über die Bühne rocken lässt, beglückt uns die Hausband noch ein letztes Mal: Transmartha beenden am Donnerstagabend eine lange, intensive Konzertreihe, bevor auch sie sich zurückziehen. Man munkelt ja, die Winterthurer Band wolle sich ganz auflösen – was für ein Jammer! Es gibt drei Gründe, heute ins Albani zu gehen: Erstens, weil es das allerletzte Mal sein könnte, Transmartha live zu sehen, zweitens werfen die Jungs vielleicht alle ihre Trennungspläne über den Haufen, wenn sie sehen, wie viele Leute gekommen sind, um ihr Konzert zu sehen und drittens: Der ganze Spass ist gratis. Donnerstag, 2. Mai ab 21 Uhr, Albani,   Steinberggasse 16

Zum zweiten Mal Die einen gehen, die anderen starten neu durch: Ad Hoc haben am Freitag ihre Plattentaufe im Kraftfeld. Auch für dieses Duo ist der Abend ein Heimspiel – die Winterthurer präsentieren ihre zweite CD. Mit akustisch-folkigen Singer-Songwriter-Klängen verzaubern Linda Suter und André Hochuli in einem eigenwilligen Stil. «Sounds like Hell» hat einmal jemand über sie geschrieben – ob das stimmt und ob sie ihrem Namen gerecht werden, sollte unbedingt geprüft werden.

Bis 30. Oktober Kulturort   Galerie Weiertal; Rumstalstrasse 55.

Ad Hoc (CH)

Öffnungszeiten Mi–Sa 14–18 Uhr, So 12–16 Uhr

Freitag, 27. Mai, ab 21 Uhr, Kraftfeld,   Lagerplatz 18

Künstler/innenführung 3. Juni, 19 Uhr

Endlich wieder einmal

Künstler anwesend am: Barbara Stirnimann 29.5.; 12.6.  Karin Mächler 5.6.; 31.7.  Eva Lenherr 19.6.; 3.7.  Petra Sulzer 3.7.; 17.7.  Rene Egger 10.7.; 28.8.; 11.9.

www.galerieweiertal.ch

geladene Malerei pflegte. In der Ausstellung bei Thomas Bäni, der Bird die erste Winterthurer Einzelschau in seiner Kleingalerie eingerichtet hat, stammen die meisten Arbeiten aus Serien mit Titeln wie «Secret Gardens of Paris», «Day Dreaming» oder «Con-

adrian mebold

Seit den Pionierzeiten abstrakter Nachkriegsmalerei, in Europa wie Amerika, hat sich dieses künstlerische Feld zur Spielwiese entwickelt, die jedermann offensteht, der das Bedürfnis hat, sich mit Farben verwirklichen zu wollen oder, wie Michelle Bird, «Lebensfreude» zum Ausdruck zu bringen. Bird, 1965 in San Francisco geboren, wohnt und arbeitet – nach einer amerikanisch-chinesischen Kindheit, längeren Aufenthalten in den Niederlanden und Paris sowie Reisen nach Indien – seit einigen Jahren in Winterthur. Sie verfügt über eine professionelle Kunstausbildung und setzte sich auf ihrer biografisch-künstlerischen Reise verschiedenen Einflüssen aus, die aber ohne Auswirkung auf ihr Schaffen blieben, wie im Katalog «The Paintings of Michelle Bird» mit Betonung ihrer Eigenständigkeit vermerkt wird. In dieser Publikation entdeckt man einige schöne Bilder, welche durch dichte und tief geschichtete Felder gestischer Farbzonen relativ

Das letzte Mal

Transmartha (CH)

Auf der Spielwiese abstrakter Malerei Die aus Kalifornien stammende, in Winterthur aktive Künstlerin Michelle Bird bringt mit ihrer abstrakten Malerei fliessendes Licht in die Galerie Thomas Bäni am Holderplatz.

wohin am wochenende?

sulting Lao Tsu» und sind in den beiden letzten Jahren entstanden. Dominant ist ein freies, vielleicht auch beliebiges Mal- und Farbkonzept, das auf Gelb-, Orange- und Lachstönen als leuchtenden Flächen basiert. Die zum Teil dünn aufgetragene Ölfarbe bildet locker gesetzte Inseln; dar­über lagern sich meist in dunkelblauer Farbe gezogene Konturen, die zuweilen Körperteile anzudeuten scheinen. Unklar bleibt, wie die Bildformate, quadratisch und hochrechteckig, prägend in den Malprozess einbezogen sind, oder ob Tiefwirkungen und räumliche Illusionen ein mehr zufälliges Resultat sind. Nur einmal, in einem Grossformat, arbeitet Bird mit einer lesbaren kompositorischen «Figur», einer diagonalen, aus kräftigen Pinselstrichen geformten Kreuzordnung, die sich über den gelben Grund legt. Wenn Michelle Bird von «Lebensfreude» spricht, die sie vermitteln will, dann tut sie das mit einer lebendigen Palette von Gelbtönen, die den engen Raum der Galerie mit (Sonnen-) Licht erfüllt. Kohlezeichnungen aus der Serie «Diaries of Switzerland» ergänzen die Ölmalerei. Bis 18. Juni Galerie Thomas Bäni, Holderplatz 3,   Di–Mi 10–12, 14–18 Uhr. Do/Fr nach Verein-  barung. Sa 10–12 Uhr, 14–16 Uhr.

«Ich schwöru» heisst ihr neues Album, das in den Schweizer Charts auf Platz 1 eingestiegen ist und inzwischen Goldstatus erreicht hat. Sina schaut nach drei Jahren endlich wieder im Salzhaus vorbei und versprüht mit ihrer Goldkehle und ihrem Oberwalliser-Charme eine aussergewöhnliche Atmosphäre. Es sei wie ein Lieb-  lingstape für ihre besten Freunde, sagt die Solokünstlerin, nachdem die Platte letzten Februar in die Läden kam. In den zwölf Songs geht es um Liebe, Abschied, Sommer und Winter. Es ist ein leichtes Album geworden, das von Jazz bis Pop reicht und gleichzeitig mit dem markanten Walliserdeutsch unverwechselbar ist. «Ich schwöru» heisst auch der Titelsong, ein Liebeslied, das sie zusammen mit Büne Huber von Patent Ochsner aufgenommen hat. Die Zusammenarbeit im Studio sei «ein Highlight» gewesen, es hätte richtig geknistert, sagt die 44-Jährige. Ob sie ihren Duett-Partner Samstagabend mitnimmt, weiss niemand, aber Ener­gie­ hat Sina auch alleine genug. (mia) Sina (CH) Samstag, 28. Mai, ab 20 Uhr, Salzhaus, Untere Vogelsangstrasse 6

Bild: pd Mehr Party im Veranstaltungskalender auf

www.landbote.ch Michelle Bird malt in starken Gesten und leuchtenden Farbtönen. Bild: Marc Dahinden

www.galeriebaeni.ch


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DER LANDBOTE FREITAG, 6. mai 2011

Komponierte Ravel chinesisch? Der Begriff chinesische ­Musik ist ausgesprochen unscharf. Die Pianistinnen Yashuangzi Xie und Ya-ou Xie stellen ­heute Abend neuere ­Klaviermusik ­chinesischer Komponisten vor. Die Werke zeichnen sich durch ihre Nähe zum europäischen Impressionismus aus.

Happy New Ears des Musikkollegiums mit Schubert und Schönberg – und mit der Schauspielerin Barbara Sukowa. rita wolfensberger

helmut dworschak

Sein Stück sei weniger chinesisch als das von Ravel. Mit trockener Ironie kommentiert Deqing Wen sein Stück «Ronde des Pagodes» für Klavier zu vier Händen, das sich direkt auf eine Passage aus «Ma mère l’oye» von Maurice Ravel bezieht. Fast hundert Jahre trennen die Werke des französischen und des chinesischen Komponisten. Um 1900, in der Endphase der alteuropäischen Hegemonie, erfreuten sich exotische «Souvenirs» aus China und Japan nicht nur in der bildenden Kunst grosser Beliebtheit. Besonders die Komponisten Claude Debussy und Maurice Ravel, aber auch Gustav Mahler in seinem «Lied von der Erde» interessierten sich für Töne aus einer verheissungsvollen, fernen Welt und bauten sie in ihre Werke ein – oder zumindest was sie für fernöstlich hielten. Denn zuweilen genügte dafür schon die pentatonische Abfolge der schwarzen Klaviertasten.

Zwischen den Welten Deqing Wen, der in China, Frankreich und der Schweiz studierte und zurzeit in Shanghai lehrt, strebt in seiner Musik eine Synthese aus chinesischer und westlicher Kompositionstechnik an. Sein Verhältnis zu Ravel lässt sich im direkten Vergleich überprüfen, wenn die beiden Stücke heute Abend unmittelbar hintereinander gespielt werden. Yashuangzi Xie und Ya-ou Xie haben auf ihrer neuen CD, die im Theater am Gleis ihre europäische Taufe erlebt, Klaviermusik chinesischer Komponisten eingespielt, die zwischen

Yashuangzi Xie (links) und Ya-ou Xie haben eingängige Klaviermusik eingespielt, die Grenzen überwindet. Bild: pd

1979 und 2005 entstanden ist. Wie im Fall von Deqing Wen legt bereits der Lebenslauf der beiden Schwestern nahe, dass der Kurzschluss von ihren chinesischen Namen auf «chinesisch» klingende Musik in die Irre führt. Yashuangzi Xie studierte zunächst in Shanghai, dann in Deutschland und ist heute Dozentin in Schanghai; Yaou Xie lebt nach Studien in Frankreich und Deutschland zurzeit in Berlin. Ähnlich vielseitig sieht es im Lebenslauf der Komponistinnen und Komponisten aus. Sie sind in China geboren und haben sich später in Hannover oder Hamburg weitergebildet, heute leben sie in Schanghai, Hamburg oder Kansas City, wenn sie nicht überhaupt ständig zwischen den Welten pendeln. Und die Musik? Nicht wenige Stücke der CD lassen eine Nähe zur impressionistischen Klangmalerei erken-

nen, verbinden solche Eingängigkeit aber zwangslos mit Verfahrensweisen der Neuen Musik. Ein gutes Beispiel dafür ist Yang Liqings «Shan Ge». Ein rascher Streich über die Saiten des Flügels fährt hier jäh in die monumental dahinschreitenden Akkorde. Im 1981 uraufgeführten Stück sind unter anderem Reminiszenzen an Mussorgskys «Bilder einer Ausstellung» herauszuhören. Dass die Suite «Images of the South» von Zhu Jianer der Musik von Debussy verpflichtet ist, scheint bereits in Titeln wie «The Dance of the Flower» und «Berceuse» durch. In «Diary III» von Chen Xiaoyong werden das Gewicht der Steine und die Bewegungen von Wind und Wasser sinnfällig gemacht. Und der «Tanz des Miao-Volks» von Ya Wen, des Vaters der beiden Pianistinnen, könnte wohl auch auf einem Dorfplatz in Ungarn

getanzt werden. Allfällige Berührungsängste, sei es mit fremdartiger Exotik, sei es mit angeblich schwer verständlicher Neuer Musik, sind jedenfalls vollkommen unbegründet.

Ruhe im Chaos Zu den interessantesten Stücken zählen das quirlige und überraschende «Duo Ye» der 1952 geborenen Komponistin Chen Yi sowie «Tree Without Wind» des 1976 geborenen Huang Ruo. Mit über zwölf Minuten Dauer ist Ruos Stück nicht nur das mit Abstand längste des Abends, sondern auch das aktuellste: Laut Programm geht es von einer buddhistischen Parabel aus, die lehrt, «wie man in chaotischer Umgebung Ruhe finden kann». Chinesische Klaviermusik Heute, 20.15 Uhr, Theater am Gleis, Untere Vogelsangstrasse 3. Im Rahmen der Reihe   «Musica aperta».

Buschmann mit Kuhglocke christina peege

Alle Kunst will Ewigkeit – das hat sie mit der Lust gemein. Nicht ganz für die Ewigkeit, sondern nur bis zu Beginn der Afro-Pfingsten gemacht ist das neue, in lustvoller und launiger Gemeinschaftsarbeit geschaffene Kunst-

Nachtstücke und ein Gedicht an Pierrot

werk von Michael Helbling, Michelle Bird und Mike Albrow. Gestern war in der Halle 53 auf dem KatharinaSulzer-Platz Vernissage. Die Wand hat der Fotograf Helbling gefunden, Bird und Albrow haben sie bemalt (Farben, Gerüst und Apéro gesponsert von der Hallenbesitzerin Implenia). Das Bild

ist eine Hommage an den Mythenforscher Joseph Campbell, der Mythen als öffentliche Träume und Träume als öffentliche Mythen bezeichnete. Jeder soll sich von seinen eigenen Träumen in seine mythische Welt leiten lassen. Aus dem Bild blickt eine mythische Maske der afrikanischen Buschmän-

ner, kombiniert mit ebenso mythischer Kuhglocke. Die drei Künstler konnten hier ihren Traum verwirklichen und die Besucher dürfen anfangen zu träumen. Zu besichtigen rund um die Uhr bis 30. Mai (Finissage 18–21 Uhr). Am 31. Mai ist aus der Traum, die Mauer wird für die Afro-Pfingsten abgerissen.

Der erste Programmteil gehörte Franz Schubert, wobei die ursprüngliche Reihenfolge «Notturno» und «Trio in B-Dur» umgekehrt worden war, was offenbar nicht alle Besucher mitbekommen hatten: Denn sie spendeten gleich nach dem Eingangssatz des Trios stürmischen Beifall. Mitsuko Uchida, Klavier, Mark Steinberg, Violine, und Clemens Hagen, Cello, sind ausgereifte Könner ihres Fachs und zeigten sorgfältigste En­sem­blekunst. Ihr extremes Detailbewusstsein wollte den thematischen und vor allem kantablen Zusammenhängen mitunter fast ein wenig in die Quere kommen – das mag Geschmackssache sein: Schubert hat aber keine Neugestaltung nötig. Doch schon hier waren das präzise Zusammenspiel und die mitunter fast konzertartige Meisterung des grossen Klavierpartes sehr zu bewundern. Und besonders ansprechend gelang danach die einfühlsame Interpretation des Triosatzes in Es-Dur D 898 (mit dem Untertitel «Notturno»), die Kantables wie Dramatisches sehr geschickt zueinander in Beziehung setzte.

Eine Wiederbegegnung Die gewichtigste Aufführung war die Wiederbegegnung mit Arnold Schönbergs «Pierrot Lunaire» (1912) und den dreimal sieben Gedichten von Albert Giraud. Die speziell melancholischen und allerdings höchst poetischen Texte hat Schönberg mit einer bisher nicht gewohnten Besetzung von fünf Instrumenten und einer Sprechstimme versehen, wobei die Letztere eine Zwischenfunktion zwischen gesprochener und gesungener Stimme zu erfüllen hat. Barbara Sukowa hat diese heikle Aufgabe mit grosser, schöner und immer deutlich der Deklamation zugewandter Stimme meisterhaft gelöst und sie mit geschmackvoll dosierter Gestik auch etwas untermalt. Barbara Sukowa wurde durch Mitsuko Uchida, Mark Steinberg, Clemens Hagen und zusätzlich die Flötistin Marina Piccini und den Klarinettisten Anthony McGill in diversen Klangkombinationen vollkommen übereinstimmend begleitet. Und gemeinsam liessen sie das Werk zum stürmischen Publikumserfolg werden.

wohin am wochenende? Bern im Ponystall Achtung, das salzhäusliche Plüschpony ist ausgerissen: Es ist nach Bern galoppiert, hat dort das Berner Duo We Love Maschines aus den Federn gerissen, auf den Rücken geschwungen und nach Winterthur entführt. In den Stallungen am Rande des Bermudadreiecks bekämpfen die zwei Hauptstädter nun mit Computer, Analogsynthesizer und Verzerrer ihre Langeweile, bis die Dämmerung heute Freitag nach ihrem Tanzmix aus Rock und French House schreit. Neben dem Liveset von We Love  Maschines sezieren am «Das Leben ist kein Ponyhof» die Plattenrebellen On y Danse, Dramaqueen und Streichel die Katze mit Indie, Electro und wüsten Technobrettern die Ohren der Wave-Lustigen. (bö) Das Leben ist kein Ponyhof Freitag, 6. Mai, ab 23 Uhr, Salzhaus,  Untere Vogelsangstrasse 6 Mehr Party im Veranstaltungskalender auf

www.landbote.ch Auf einer rund 6×6 Meter hohen Backsteinmauer in der Halle 53 wurde ein Traumbild geschaffen, das auf afrikanische und Schweizer Mythen anspielt. Bild: Christina Peege


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DER LANDBOTE Mittwoch, 19. JANUAR 2011

Zauberformel und Wolldecken Sechs Kunstschaffende der Vereinigung «Outside Inside – International Artists» stellen am Wochenende im Alten Stadthaus neue Werke aus. «Heimat» lautet ihr Thema, man darf hingucken, nach­ denken und auch schmunzeln. CHRISTINA PEEGE

Ganz schön bunt geht es in Winterthur und Umgebung inzwischen zu und her, und das in jeder Hinsicht. In der Stadt und ihrem Umland leben und arbeiten Kunstschaffende aus aller Welt. Sie haben ihren Lebensmittelpunkt hierherverlegt, der Liebe zu einem Partner wegen (meistens) oder aus anderen Gründen. Was sie aus ihrer Heimat an künstlerischem «Erbe» mitgebracht haben, ihre Sicht auf die Schweiz und auf Winterthur, bereichert die örtliche Kunstszene. Zehn von diesen Künstlern haben sich zu einer Gruppe unter dem Namen «Outside Inside – International Artists» zusammengefunden. Seit einem Jahr treffen sich die Gruppenmitglieder und stellen in wechselnder Formation in Winterthur, aber auch in Zürich aus. Am kommenden Wochenende findet zum zweiten Mal eine Ausstellung im Alten Stadthaus statt. Beteiligt sind diesmal sechs Kunstschaffende: Mike Albrow (GB), Michelle Bird (USA), Ricardo Flores Saldaña (Mexiko), Christiane Ghilardi (D), Denise Travailleur (Mauritius/CH) und Jono Brown (GB). Für die diesjährige Werkpräsentation musste ein neues Konzept her: «Wir wollten keine bereits bestehenden Werke aus dem Atelier ausstellen, sondern neue Arbeiten mit einem gemeinsamen Thema schaffen», erklärt Brown an der Medienorientierung in Birds Atelier. Und was treibt Kunstschaffende «mit Migrationshintergrund» thematisch so um? Genau: die Frage nach der Heimat. «Wir haben uns gefragt, was uns Heimat bedeutet», so Brown, «sowohl die alte, wo wir herkommen, wie auch die neue, wo wir heute leben.»

Auf dem Strom des Lebens Statt aber einsam im Atelier zu werkeln, haben sich die sechs zu KünstlerTandems formiert und intensiv diskutiert. Ist Heimat ein Ort, ein Mensch, ein Seelenzustand? Und sie haben viel gearbeitet. Die Malerin Bird etwa hat sich mit dem Maler Albrow zusammengetan und mit ihm ein grosses Gemälde geschaffen. Thema sind Schweizer Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenalter, mit all ihren Lastern und liebenswerten Eigenschaften. Die Jugendlichen machen für die zwei ihre aktuelle Heimat aus, es sind Kinder ihrer Partner oder Nachbarn. «Es war gar nicht so einfach, sich nur vom

Post-it für das Leben Nicht nur dank Jack Nicholson hat James L. Brooks’ Komödie «How Do You Know» (übersetzt: Woher weisst du, dass es Liebe ist?) etwas Tiefgang. Brooks (71), der für «Terms Of Endearment» und «As Good As It Gets» Oscars erhielt, macht es aber seinen beiden Hauptfiguren nicht leicht. Weil sie die 30 überschreitet, wird die Softball-Athletin Lisa (Reese Witherspoon) von ihrem neuen Teamtrainer abgesägt. George (Paul Rudd), der in der Firma seines Vaters (Jack Nicholson) arbeitet, wird wegen Bestechung angeklagt – worauf ihn nicht nur seine Freundin verlässt, sondern auch Gefängnis droht. Als Matty (Owen Wilson), den Lisa gerade als unkomplizierten Bettgenossen schätzen gelernt hat, sich in sie verliebt, zieht sie bei ihm ein. George bekommt inzwischen Unterstützung von einer Sekretärin, die ihm gerne Insider-Informationen über seines Vaters Firma gäbe, wenn sie denn reden dürfte. Wikileaks light. (br) Woher weisst du, dass es Liebe ist? Kiwi: ab Do, 14.30, 17.15,  20.15, Fr/Sa auch 23 Uhr (D) Maxx: 20.15 Uhr,   Fr/Sa auch 23 Uhr (D)

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S.O.S.

Sechs Künstler der Künstlervereinigung «Outside Inside» haben einen Blick auf unser Land geworfen. Die Zweierteams: Jono Brown & Denise Travailleur, Christiane Ghilardi & Ricardo Flores Saldaña (vorn), Mike Albrow & Michelle Bird. Bild: Heinz Diener

Bild leiten zu lassen und dem andern keine fixen Vorstellungen vom fertigen Bild aufzudrängen», blicken beide zurück, kurz: Es sei «wirklich ein sehr intensiver Lernprozess gewesen». Ghilardi und Flores Saldaña arbeiten installativ. Ghilardi hat für jeden Schweizer Kanton aus ihrem Lieblingswerkstoff – ausrangierte Schweizer Armeewolldecken – ein Kissen gemacht und alle mit charakteristischen Attributen versehen, beispielsweise das St. Galler Kissen mit Spitzen. Flores Saldaña hat aus einem alten Stützbalken eine an ein Schiff gemahnende Skulptur geschaffen. «Die Heimat tragen wir in uns drin», haben beide während ihrer gemeinsamen Arbeit herausgefunden. Nicht ihre Herkunftsländer seien für ihre Identität entscheidend. Sie seien «im Fluss des Lebens».

Der eigenartige Alltag Travailleur und Brown, sie Fotografin, er Maler und Druckgrafiker, haben sich mit den Dingen auseinanderge-

setzt, die für Schweizer alltäglich, für Ausländer aber bemerkenswert sind. So eröffnen sie auch Schweizern eine neue Sicht auf ihr eigenes Land. Sie haben sich für ihre Werke für ein strikt quadratisches Format entschieden: «Weil man in der Schweiz so streng und diszipliniert arbeitet», finden beide. Travailleur hat Bahnhöfe und Züge fotografiert, weil der öffentliche Verkehr für die Schweiz so typisch ist und perfekt funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk. «Die SBB sind doch der Kreislauf der Schweiz; stehen die Züge still, kollabiert das Land», witzelt Brown zur Arbeit seiner Kollegin. Auch die Altpapiersammlung hat sie fasziniert sowie die Velos, die hier sogar eigene Wege haben. Brown hält mit einem Druck einer Scheiterbeige dagegen, die Scheiter auf den Zentimeter genau geschichtet. «Entweder man macht in der Schweiz etwas perfekt, oder man lässt es sein», so sein Kommentar. Begeistert ist er

von der Zauberformel, weil sie politische Ausschläge nach links wie nach rechts verhindere, auch ihr hat er ein Bild gewidmet, das die Weitsicht dieses politischen Konzepts zum Ausdruck bringt. Auch der aktuelle Bauboom fasziniert ihn. «Die Bauten sind hässlich, aber was in der Schweiz perfekt funktioniert, gilt als schön», hat er festgestellt. Ausgestellt werden ihre Drucke und Fotos im Alten Stadthaus auf Stühlen: «Wir sind hier sesshaft geworden», meinen beide, augenzwinkernd, die andern nicken zustimmend. Und was verbindet alle sechs miteinander? «Die Kunst», sagen sie sofort, die Freundschaft auch, und last but not least: «Winterthur.» Vernissage: Freitag, 21. 1., ab 17 Uhr Altes Stadthaus Winterthur. Mit Musik, Buffet und einer Einleitung von Christiane Ghilardi   (um 18 Uhr). Sa und So, 22. 1. und 23. 1.,   11–17 Uhr, mit Präsentationen der Künstler.  Genaues Programm:

www.outside-inside.ch

Sehen und Hören im Museum Fische für einmal nicht stumm: Die Museumskonzerte laden zum Ausstellungsbesuch der besonderen Art ein. Herbert büttiker

Die Fische im Naturmuseum sollen für einmal in Klängen schwimmen. Bild: wue

neu im kino

In der Sonderausstellung des Naturmuseums, die den Fischen gewidmet ist, werden am kommenden Sonntag Augen und Ohren kurzgeschlossen. Im ersten von acht Museumskonzerten des Jahres 2011 wird dort das Wasser und seine Lebendigkeit auch akustisch Thema sein. Nein, nicht Händels «Wassermusik», nicht Schuberts «Forelle» und nicht Saint-Saëns’ «Aquarium» werden plätschern – die literarisch-

musikalischen Matineen wollen dazu verführen, im besonderen Ambiente weniger bekannte und neue Klänge zu entdecken. Dazu bietet das reiche Winterthurer Ausstellungsprogramm die Inspiration. So geht es im Februar in die Sammlung «Am Römerholz» zu Camille Corot und zu Liedern und Klaviermusik aus Frankreich, im März ins Gewerbemuseum zu den «Bösen Dingen» und «schrägen» Arrangements zwischen U- und E-Musik oder im April ins Kunstmuseum zu Fausto Melotti und zur polyfonen Musik. Die Reihe schliesst im Juni in der Jubiläumsausstellung des Münzkabinetts – mit «gesammelten Kabinettstücken.» Die von Burkhard Kinzler von der Zürcher Hochschule der Künste

betreute Reihe bietet jungen Künstlern und Künstlerinnen, Studierenden der Hochschule und Schülern des Konservatoriums Winterthur ein Podium und wendet sich auch so gesehen ans neugierige Publikum. Am kommenden Sonntag spielen Mariella Buchmann (Klarinetten) und Nino Chokhonelidze (Klavier) Werke von Karl-Heinz Stockhausen, John Cage, Karel Goeyvaerts und Xavier Lefèvre. Zu ihren gewiss überraschungsreichen Wassermusiken werden Texte über Fische und ihr Element vorgetragen: alles zusammen eine Einladung, im Reich der Künste mitzuschwimmen. Aquarien Matinee im Naturmuseum Winterthur, Museumstrasse 52, Sonntag, 23. 1., 10.30 Uhr.

Bisswunde im Rücken, ein Stromschlag, Genickbruch: Die Liste der unnatürlichen Todesfälle in «Devil», dem neuen Film von John Erick Dowdle, ist nicht endlich. So gross aber ist die Gefahr, in die sich der Mensch begibt, dessen Seele der Teufel möglicherweise will. Fünf solcher Kandidaten sind gefangen im Lift, dieser macht, was das Böse will, nämlich: Nichts geht da mehr nach Fahrplan. Manchmal geht auch das Licht aus, und da liegt gleich wieder einer der Passagiere tot da. «Devil» ist die Horrorvariation auf «Dann gabs keines mehr» – und die erste Folge der «Night Chronicles», die von relativ nicht natürlichen Vorkommnissen in Gross­ städten (hier: Philadelphia) erzählen. Nichts für Menschen mit Platzangst. Ausserdem: Der Lift nach oben ist schon besetzt. (bu) Devil Kiwi: ab Do, 14.30, 20.30 Uhr,  Fr/Sa auch 22.45 Uhr Maxx: ab Do, 20.15 Uhr,  Fr/Sa auch 23 Uhr

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Zeit der Revolution Man soll sich nicht täuschen lassen: «We Want Sex», der deutsche Übersetzungstitel von «Made In Dagenham», ist die Kurzversion von «We Want Sex Equality». Um Gleichberechtigung geht es auch im Film von Nigel Cole («Calendar Girl»), die Forderung lautet: gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Grossbritannien, 1968. In den Ford-Werken von Dagenham werden die Frauen, die hier unter schwierigen Bedingungen arbeiten, lohnmässig abgestuft – das Management will wieder mal bei den Schwächsten sparen. Nichts ist damit aber in diesem Fall, der auch richtig Geschichte gemacht hat. Die 187 Näherinnen nehmen die Kürzung nicht hin und treten geschlossen in den Streik, angeführt von einer couragierten Sally Hawkins. Eine Sozialkomödie mit menschlichem Gesicht. (bu) We Want Sex Kiwi: ab Do, 14.30, 17.30,  20.15 Uhr (ausser Di),   So 10.30 Uhr (E, d/f) Maxx: ab Do, 14.45, 17.45,  20.45, Fr/Sa auch 23.30 (D)

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from the door of an aircraft in mid air! All visitors to the region ride the mountain train on nature's pilgrimage" to the World Heritage Site - Jungfraujoch Top of Europe (3454m). The sight that defines its sheer beauty in all its grey tones ranks among the best destinations in the world: a savage world of scree and River of Ice in the silhouette of Mount Elger and surrounding snow capped peaks. There is much more to explore along the unending trails of nature but time limit and unrealistic weather logistic pressed me to move on with an intention to return: "There where the peal of swelling torrents fills The sky roofed temple of the eternal hills". (William Wordsworth)

Useful Websites: www.zuerich.com www.jungfrau.ch www.myjungfrau.ch www.storchen.ch www.thedolderresort.com www.belvedere-grindelwald.ch info@holel-caprice.ch www.eiger-grindelwald.ch www.splendid.ch www.city-oberland.ch www.hotel-blume.ch mail@villa.ch www.skY'N'ings.ch www.outdoor-interlaken.ch www.sutter-uhren.ch www.fotomuseum.ch


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winterthur kultur

Dienstag, 21. September 2010

Zwölf Seiten von Winterthur Winterthur hat noch gefehlt bei den Kalendern von Fredy Baur. Diesen Sommer hat der Rafzer Künstler mit Bleistift und Papier in der Eulachstadt verbracht und viele Winkel und Gassen für sich neu entdeckt. Wer diesen Sommer in Winterthur einen Mann mit Zeichenmappe, Papier und Bleistift an öffentlichen Plätzen sitzen sah, hat wahrscheinlich miterlebt, wie der neue Kalender von Fredy Baur mit Bleistiftzeichnungen der Stadt entstand. Der pensionierte Gastwirt aus Rafz hat in den letzten 23 Jahren 25 Kalender gezeichnet, immer von anderen Orten, vom Zürcher Unterland, Schaffhausen, der Stadt Zürich und so weiter. Dieses Jahr sind es gleich zwei Kalender: der von Winterthur und einer vom Jestetter Zipfel in Süddeutschland. Bevor Fredy Baur in Winterthur zu zeichnen begann, besuchte er mehrere Stadtführungen in Winterthur und liess sich von einem Bekannten die verborgenen Winkel zeigen. «Ich habe viele neue schöne Dinge in Winterthur entdeckt», schwärmt der Rafzer Künstler. Etwa das kleinste Haus in Winterthur, in der Neustadtgasse. Auch das Türmlihuus an der Technikumstrasse gefiel ihm besonders gut. Als Gartenstadt kam ihm Winterthur gerade gelegen. «Seit Kurzem habe ich eine besondere Vorliebe dafür, Bäume zu zeichnen.»

Wie Trompete und Klarinette Fredy Baur gibt seit 2007 auch Zeichenund Malkurse. «Ich sage den Schülern immer, sie sollen den Radiergummi so wenig wie möglich gebrauchen.» So

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in kürze Tuschzeichnungen und Acryl Der Schweizer Künstler Valentin Magaro stellt vom 25. September bis zum 23. Oktober Gemälde, zum Beispiel mit Acryl auf Holz, und Tuschzeichnungen im Atelier Alexander in Winterthur aus. Das Atelier wurde vor 20 Jahren gegründet und stellt reglmässig Werke von zeitgenössischen Schweizer Künstlern aus. Wülflingerstr. 258, 8408 Winterthur 25. September - 23. Oktober, Di-Fr: 9-11.50 und 14-18.30 Uhr, Sa: 9-16 Uhr Vernissage: 25. September, 16 Uhr

Die Faszination der Farben Die am Samstag eröffnete Ausstellung bei den Kaspar Diener Inneneinrichtungen thematisiert Farben in allen möglichen Variationen. Farbstoffe, Textilfarben, Edelsteine und farbige Lichter werden in Faszination Farbe gezeigt. Drei Referate am 23., 26. und 30. September bilden das Rahmenprogramm. Obertor 9, 8400 Winterthur Bis 3. Oktober, Mo-Fr. 9-18.30 Uhr, Sa: 9-16 Uhr, sowie So, 26. Septeber, 14-17 Uhr

Lebenskosten im Mittelalter Mit viel Bleistift und möglichst ohne Raddiergummi zeichnete Fredy Bauer diesen Sommer in Winterthur. Bild: phw. entsteht eine schöne, saubere Zeichnung und kein «Gschmier». Damit der Radiergummi nicht eingesetzt werden muss, sei das Skizzieren das A und O, erklärt der Künstler. Der 67-Jährige hat ursprünglich Maschinenzeichner gelernt, dann wechselte er in die Gastronomie und führte das Restaurant Pflug in Rafz. Nebenbei bildete er sich autodidaktisch als Künstler weiter und pflegte das Zeichnen als Hobby. Seit einigen Jahren malt er auch Aquarelle. Hier bleibt er oftmals

abstrakt, malt Stimmungen und vage Landschaften. Das Aquarell sei etwas ganz anderes, als die Bleistiftzeichnung. «Das ist, wie wenn man Trompete und Klarinette spielt: Beide Male ist es Musik, aber man muss es ganz neu lernen.» Der Vergleich aus der Musik passt zu Fredy Baur: Neben der Malerei spielt er Handorgel und tritt mit einer Volksmusikformation auf. Lena Sorg Infos und Bestellung des Kalenders:

kalender zu gewinnen! Der «Winterthurer Stadtanzeiger» verlost 5 signierte Kalender von Fredy Bauer mit einem persönlichen Treffen mit dem Künstler am Dienstag, 28. September um 18 Uhr in Winterthur. Wer am Donnerstag, 23. September, zwischen 10.40 und 10.50 auf 078  637  81  20 durchkommt, kann gewinnen. Viel Glück!

www.atelier-pflug.ch

kalender bilder

Was kostet das Leben? Diese Frage beantwortet Ulrich Werz vom Münzkabinett Winterthur heute, Dienstagabend - zumindest fürs Spätmittelalter. In der Serie Museum am Abend referiert er zu den Preisen und Löhnen in dieser Epoche. Villa Bühler, Lindstrasse 8, 8402 Winterthur 21. September, 18.30 - 19 Uhr Infos: www.muenzkabinett.winterthur.ch

Hits aus zwei Programmen Nach über 90 Auftritten mit seinem Erstlingserfolg «Fuessnote» startete der Berner Nils Althaus mit dem zweiten Programm «Ändlech» durch. Im Theater am Gleis spielt der Mundart-Liedermacher und Kabarettist «Songs und so» mit Leckerbissen aus beiden Erfolgsprogrammen. Untere Vogelsangstrasse 3, 8401 Winterthur 26. September, 19 Uhr Weitere Infos: www.nilsalthaus.ch

Der moderne Wilhelm Tell

Eine Woche für den Bahnhof

Kein Laub vor der Stadtkirche

Das Stadthaus fürs Titelblatt

Zeitzeuge Sulzer Hochhaus

Am Bahnhof zeichnete Fredy Bauer am längsten. Während einer Woche sass er immer wieder vor dem Gebäude. «Ich habe vor allem den alten Teil des Bahnhofs gezeichnet - der gefällt mir viel besser als der neue.»

Die Häuser hinter der Stadtkirche waren von grossen Laubbäumen verdeckt, als der Rafzer sie zeichnete. «Ich ging näher hin und habe bei den Bäumen das Laub weggelassen.» Die Zeichnung ziert das Kalenderblatt November.

Das Sujet des Stadthauses mit seinen Säulen und Verzierungen gefällt Fredy Bauer besonders gut. Deshalb ziert es auch die Titelseite - allerdings nicht bei allen Kalerndern, denn einige haben die Obergass als Titelbild.

Fredy Bauer wollte nicht nur die alten Gebäude von Winterthur zeichnen. Er hat deshalb auch das Sulzerhochhaus als Zeitzeugen in den Kalender aufgenommen. «Das Ausmalen der vielen Fenster habe ich aber unterschätzt!»

Sommertheater trotz der Kälte Das traditionelle Winterthurer Sommertheater hat seine Saison beendet und zieht Billanz: Die Stücke waren super, der Lärm im Stadtpark neben der Bühne zum Teil störend und das Wetter mies - etwa so kann man das Resümée des Theaterdirektors Hans Heinrich Rüegg zusammenfassen. Bei den kalten Temperaturen im Sommer und mit der Konkurrenz der Fussball-WM eine Sommer-Spielzeit durchzuführen, war eine Herausforderung. Trotzdem fällt die Billanz insgesamt positiv aus: Sämtliche Premièren konnten zum vorgesehenen Zeitpunkt durchgeführt werden. Insbesondere die Produktion «Pension Schöller», mit Direktor Hans Heinrich Rüegg in der Rolle des Schauspielers «Eugen Schöller», in der er seine 40jährige Zugehörigkeit zum SommerTheater feierte, rief grosse Bewunderung hervor. Während der Saison vom 9. Juni bis 12. September wurden fünf Produktionen mit 75 Vorstellungen, ein Gartenkonzert und zwei Kindernachmittage durchgeführt. Die Gesamtbesucherzahl beläuft sich auf 18 991 plus 350 bei den Kindervorstellungen. Die Tradition des Sommertheaters Winterthur reicht bis ins Jahr 1865 zurück. Seit 1890 wird während des Sommers, das heisst von Juni bis September, regelmässig Theater gespielt. les.

In der Alten Kaserne Winterthur gastiert ab heute, Dienstag, die Ausstellung Tell: Die Legende kehrt zurück! zum gleichnamigen Buch von David Boller. Die Werkschau beinhaltet 15 Originalseiten aus dem Buch, sowie einige Titelbild-Illustrationen. Technikumstrasse 8, 8402 Winterthur Bis 29. Oktober, Mo-Fr. 8-24, Sa: 15-24 Uhr Vernissage: 21. September, 19 Uhr

Künstler-Event wie in San Francisco Auf Initiative der Amerikanerin Michelle Bird öffnen dieses Wochenende 60 Winterthurer Künstler ihre Ateliers. Der vierte Open Doors-Event wird von einer Ausstellung im Kunstraum umrahmt.

Winterthur: Eine super Kulturstadt ist es, dieses Winterthur, dachte Michelle Bird, als sie vor fünf Jahren hierher zog. Doch etwas fehlte der der Künstlerin: «Es gab wenig Austausch unter den Künstlern und viel zu wenig Öffnung zum Publikum.» Aufgewachsen ist sie in San Francisco, Kalifornien. «Dort gibt es jeden Monat den Tag der offenen Galerien und Ateliers!» 15 Jahre hat sie dann in Amsterdam gelebt und sich schliesslich mit ihrem Mann in Winterthur niedergelassen. Kaum war sie hier, rief Michelle Bird verschiedene Künstler an, schuf Netzwerke und begann schon im ersten Jahr, als sie hier war damit, den ersten Open Doors-Event zu organisieren, ein Wochenende, an dem alle Künstler ihr Atelier für Besucher öffnen. Dieses Jahr findet bereits die vierte Ausgabe der Open Doors statt. Und der Event ist seit dem Beginn stark gewach-

sen. Im ersten Jahr wurden gut 2000, im dritten Jahr über 3000 Besucher gezählt. «Der Event wächst kontinuierlich», schwärmt die 44-Jährige mit typisch amerikanischer Begeisterung.

Autodidakten und hohe Schule Zu Open Doors gibt Michelle Bird jedes Jahr auch das MAP-Magazin heraus, ein Heft, das bei Winterthur Tourismus gratis aufliegt und Berichte über verschiedene Winterthurer Künstler und Trends aus der Branche enthält. Die Amerikanerin versucht, möglichst viele Künstler zur Zusammenarbeit zu motivieren. Autodidakten können sich genauso beteiligen wie Absolventen einer renommierten Kunstschule. Der Kunstraum Winterthur stellt in Zusammenarbeit mit Open Doors Porträts der verschiedenen Künstler aus. «Artist to Artist» heisst die Ausstellung mit Fotografien von Bryon Paul McCartney, ebenfalls Amerikaner, der in Winterthur und Zürich lebt und arbeitet. Im Kunstraum findet zum Ausklang des Wochenendes eine After-Party statt, ganz wie es sich für einen amerikanischen Event gehört. Lena Sorg Weitere Informationen: Das MAP-Magazin mit Angaben zu den Ateliers liegt auf bei Winterthur Tourismus im Bahnhofsgebäude. Im Internet finden sich mehr

Open Doors bietet einen Einblick in die geheimen Reiche der Künstler, wie hier ins Atelier der Organisatorin und Malerin Michelle Bird. Bild: pd.


tatjana Gerhard /  Klaudia Schifferle

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so fern, so nah Zwei Generationen, eine Leidenschaft: Das Helmhaus zeigt die Werke von zwei Zürcher Künstlerinnen. von paulina szczesniak malerei/skulptur

Als die eine noch in den Windeln liegt, ist die andere bereits zum heissesten Newcomer der hiesigen Kunstwelt avanciert. Während die eine ihre ersten Schritte tut, gründet die andere die Frauenpunkband Kleenex. Und als die eine gerade erst die Schulbank zu drücken beginnt, macht die andere schon als jüngste Teilnehmerin der Documenta 7 in Kassel Furore. Es ist ein ungleiches Duo, das derzeit im Helmhaus gastiert. Mittlerweile dem Frühwerk entwachsen beziehungsweise selber zur Künstlerin gereift, kommen mit Klaudia Schifferle, ihres Zeichens Fräuleinwunder der alternativen Kulturszene der Achtziger, und der fast 20 Jahre jüngeren Tatjana Gerhard zwei waschechte Zürcherinnen zu einem künstlerischen Dialog zusammen. Während Schifferle sich in diversen Medien heimisch fühlt und in abstrakten ebenso wie in figurativen Formen von Skulptur und Malerei ein erstaunlich heiteres Gemüt sowie eine lichtdurchflutete Buntheit an den Tag legt, beschränkt sich Gerhard auf in erdigen Farbtönen gehaltene Gemälde. Düster und bizarr ist der Grundton dieser Leinwände, unter deren glattlackierten Oberflächen trollartige Wesen ihr Unwesen treiben; umso versöhnlicher erscheinen daneben Schifferles Arbeiten der letzten Jahre. Wieso die zwei Bildwelten dennoch harmonieren? Weil sich beide aus Fantasie und Erinnerung gleichermassen speisen. Weil in beiden bisweilen ein feiner Humor auf blitzt – und beide der Deutung des Betrachters ganz gern mal ein Schnippchen schlagen.

Do — 1800 helmhaus

Limmatquai 31 www.helmhaus.org

Di – So 10 – 18, Do 10 – 20 Uhr. Bis 14.11.

fischlein deck dich Was Zürich nur alle drei Jahre schafft, hat Winterthur jedes Jahr: ein Wochenende der offenen Künstlerateliers. Der «züritipp» hat sich vorgängig schon umgesehen. von daniel morgenthaler

In Winterthur gibt es mehr Museen als Künstler. Oder wer kann auf Anhieb drei Künstler aufzählen, die in der Museumsstadt ihr Atelier haben und nicht etwa schon lange nach Zürich umgezogen sind? Eben. Mit solchen K lischees aber ist dieses Wochenende Schluss. Bereits zum vierten Mal öffnen nämlich heimische Künstler in einer konzertierten Aktion ihre Studios – rund 60 sind es in diesem Jahr. Angestossen wurde der Anlass von der amerikanischen Malerin Michelle Bird, die in San Francisco und Amsterdam gelebt hat, wo solche Events quasi an der Monatsordnung sind. Gerade erst hier angekommen und überrascht, dass es das im mittlerweile zur Grossstadt avancierten Winterthur nicht gibt, fasste Bird die Organisation eines solchen Wochenendes gleich als Möglichkeit zur aktiven Integration auf. Mittlerweile produziert sie auch ein Begleitmagazin – alles ohne städtische Hilfe, sondern von den Künstlern selbst finanziert. Juriert wird nicht. Für die Teilnahme genügt es, dass sich jemand als Künstlerin oder Künstler definiert – und natürlich ein Atelier hat. Man kann entsprechend nicht erwarten, dass das Niveau durchwegs hoch ist und man quasi Kurator spielen und nach dem Rundgang Wetten abschliessen kann, welcher Künstler nächstes Jahr seine erste Einzelausstellung in einer Winterthurer Institution haben wird. Dafür erhält man Zugang zu städtischen Nischen und kann nachvollziehen, woraus sich eine lokale Künstlerszene speist. Die Ölbilder und Kup-

ferstiche von Jono Brown etwa nehmen 1:1 das Pflaster der Marktgasse auf, das er von seinem Studio aus sehen kann, mitten in der Altstadt. Dass er trotzdem nicht rein realistisch gestaltet, beweisen die Dinosaurierspuren auf dem brownschen Strassenbelag. Das Material des gebürtigen Mexikaners Ricardo Flores Saldaña hingegen kommt aus dem Wald, gelegentlich auch aus Carrara. In seiner Werkstatt an einer Ausfallstrasse kombiniert er Holz und Marmor zu geschwungenen Skulpturen. Christiane Ghilardi schliesslich ist zwar ursprünglich Hamburgerin, hat aber einen Fetisch für die Schweizer Armeewolldecke entwickelt: Für ihre stilisierte Unterwasser-Installation in ihrem Atelier in der Industriezone hat sie aus ihrem Lieblingsmaterial kleine, rotbäuchige Fischlein ausgeschnitten. Das alles lässt sich am letzten Septemberwochenende auskundschaften – zum selben Termin wie jedes Jahr. Von einer solchen Kontinuität können Stadtzürcher Künstler nur träumen. Hier muss der Atelierrundgang – der letzte fand 2009 statt – alle drei Jahre neu aufgezäumt werden.

SA / SO  1100 — 1800 Winterthur diverse Orte www.mapmagazine.ch

23.9. — 29.9.2010

Bilder: Tatjana Gerhard/LEELI/Helmhaus Zürich/zvg, Bryon Paul McCartney

Ein typischer Statist aus Tatjana Gerhards Bildrepertoire.

Open doors 2010

Kunst / Museen

Vernissage

Friedliche Nutzung von Armeewolldecken? Christiane Ghilardi machts vor.


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der landbote      Montag, 20. september 2010

Michelle Bird fand das Vorbild in Paris Rosa mit knallgrüner Schrift, so leuchten die neuen MAP-Kunstmagazine an vielen Orten in Winterthur. Sie verheissen einen äusserst bunten Kunstherbst. WINTERTHUR – «Doch, ein bisschen stolz bin ich auf das ‹MAP Magazine›», schmunzelt die Künstlerin Michelle Bird. Das Heft mit dem rosa Umschlag und der knallig grünen Schrift liegt seit einigen Wochen wieder bei Winterthur Tourismus im Bahnhof sowie in der Auslage verschiedener Galerien Winterthurs gratis auf. Das Heft erscheint bereits zum dritten Mal und dient als Begleitmagazin zu den Open Doors, den offenen Künstlerateliers. Ein Faltblatt für die Hosentasche ergänzt das Heft und erleichtert die Planung der Atelierbesuche. Der Event, den Bird mit initiiert hat, findet am nächsten Samstag und Sonntag zum vierten Mal statt. Rund 60 Kunstschaffende halten während des Wochenendes ihre Ateliers offen und freuen sich auf neugierige Besucherinnen und Besucher, die schon immer einmal einen Blick hinter die Kulissen des Kunstbetriebs werfen wollten.

zeitjob, «ohne ein Team wäre dies unmöglich», betont Bird. Und auf «ihr» Team ist sie besonders stolz. Ohne die Aufnahmen des Winterthurer Fotografen Bryon Paul McCartney könnten die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler im «MAP Magazine» nicht so gelungen in Szene gesetzt werden.

Die Kunsthistorikern Barbara DiethRindisbacher oder der auf Kunstrecht spezialisierte Anwalt Marc Weber sowie weitere Autoren haben für Kunstliebhaber und -liebhaberinnen (und solche, die es werden wollen) Hintergrundtexte zum Kunstgeschehen verfasst. Nicht zu vergessen im Team der Redaktoren ist der Winterthurer Texter Roger Hausmann, der die Publikation begleitet hat. Die Open Doors schafften so etwas wie Arbeit, schmunzelt Bird. Sie

betont, dass die Veranstaltung wie auch das Magazin von der öffentlichen Hand nicht unterstützt werden. «Wir sind finanziell selbsttragend, der Anlass erhält keine Subventionen oder Sponsorenbeiträge», er finanziere sich über Werbeeinnahmen im Magazin. Der Event sei zwar «business-oriented», bleibe aber ein Non-Profit-Anlass. Damit unterschieden sich die Open Doors auch von den übrigen Kulturin­sti­tu­tio­nen der Stadt, betont die Künstlerin. Mit den Open Doors

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Überregionale Ausstrahlung Die Open Doors sind ein Publikumsmagnet, der überregional ausstrahlt: «Wir haben vergangenes Jahr rund 3000 Besucher gezählt», so Bird, gekommen sind nicht nur Winterthurer, sondern auch Zürcher aus dem gesamten Kanton und Neugierige aus dem Kanton Thurgau. Nach Umfragen in den Ateliers schätzt sie, dass Kunst für rund hunderttausend Franken einen Käufer gefunden hat. Die Organisation der Open Doors wie auch die Herausgabe der Begleitpublikationen sind schon fast ein Voll-

Michelle Bird holt die Winterthurer Künstler-Bohème ans Licht – nach französischer Manier. Bild: Marc Dahinden

Alle vier Jahreszeiten für den einen Bettag Winterthurs Stadtkantorei beglückte mit Haydns «Jahreszeiten» zum Bettag die Zuhörer in der Stadtkirche. WINTERTHUR – Das Zusammenspiel von Chor, Solisten und stattlichem Orchester gelang zwar nicht immer optimal. Das war angesichts der wenigen Gesamtproben auch nicht erstaunlich. Und doch darf mit Bewunderung anerkannt werden, dass die

Kantorei der Stadtkirche, die Vokalsolisten Gunhild Lang-Alsvik, Fabio Trümpy, Raphael Jud und das Orchester des Musikkollegiums sowie Stefan Müller am Hammerklavier zu einer «Schicksalsgemeinschaft» zusammengefunden haben. Unter der Leitung von Kantor Christoph Kobelt vermochte diese ein ereignishaftes Hörerlebnis zu vermitteln. Da waren für die vier Hauptteile die Einleitungen des Orchesters, die jeweils unverwechselbar die Grundat-

mosphäre vorgaben. Dann folgte der durchaus dramaturgische Wechsel in den Darstellungsmitteln: Rezitative, Chöre, Soli. Die Ersteren sind vor allem für erzählerische Teile vonnöten, die Chöre verkörpern diverse Bevölkerungsgruppen, die Solisten mehr die Befindlichkeit von Einzelpersonen. Natürlich bildeten die verschiedenen Chornummern gewissermassen die Pfeiler: In ihnen verband sich normalerweise Naturhaft-Irdisches mit Religiösem, vor allem im Sinne feier-

lich-preisender Anbetung. Christoph Kobelt und seine Sängerschar wussten den jeweiligen «Grundton» überzeugend zu treffen. Auch die drei Vokalsolisten überzeugten ohne Ausnahme: Bassist Raphael Jud liess seine satte, warme und nuancenreiche Stimme aufklingen, Trümpy seinen strahlenden, mitunter triumphalen Tenor, und als weitere Steigerung erblühte der herrliche Sopran von Gunhild Lang-Alsvik. l RITA WOLFENSBERGER

soll keine Konkurrenz zu eta­blier­ten In­sti­tu­tio­nen geschaffen werden, sondern ein ergänzendes Kunstangebot. Profitieren von den Tagen der offenen Ateliers soll dennoch die gesamte Stadt. Die Idee dazu hatte Bird auf Reisen nach Paris. Was die dort können, das kann man in Winterthur noch lang, ist sie überzeugt. Paris pflegt sein Image als Kunstmetropole ja ganz besonders sorgfältig. Sichtbar machen dies Künstler, indem sie ein Plakat aussen an ihr Atelier hängen, das auf ihr Schaffen hinweist und Besucher willkommen heisst. Und was für Paris recht ist, ist für Winterthur billig: Bird hat eine rosa und grün gehaltene Tafel kreiert, die Kunstschaffende auf freiwilliger Basis an ihrer Haus- oder Ateliertüre befestigen können.

Kon­zen­trier­te Kreativität Sie sei immer wieder überrascht, wie viele Kunstschaffende hier arbeiteten. Auf Schritt und Tritt begegne man Künstlerinnen und Künstlern und finde Ateliers. «Winterthur ist eine richtige Künstlerkolonie geworden.» So viel Kreativität auf einmal – das sei doch bemerkenswert. Bloss: Das sehe niemand, weil die Künstler ihren Arbeitsort selten sichtbar machten. Auch für Touristen, die wegen der zeitgenössischen Kunst hierherkommen, soll das hiesige Kunstschaffen möglichst gut in Szene gesetzt werden. Winterthur sei als Zen­trum für Gegenwartskunst noch zu wenig in den Köpfen verankert, meint Michelle Bird. Mit den Tafeln hofft sie, dass demnächst ein Hauch Pariser Bohème durch die Winterthurer Gassen weht. Kunstliebhaber und -liebhaberinnen können sich davon durch die Ateliers treiben lassen. l CHRISTINA PEEGE

Drei Stunden Es war ein kühnes Unterfangen, die «Jahreszeiten» praktisch nonstop aufzuführen: Das Oratorium dauert drei Stunden und wurde mit nur kurzen «Stimmpausen» aufgeführt. Die Frage nach der Konzentrationsfähigkeit der Musiker und Hörer, denen ein entlastendes Aufstehen zwischendurch verwehrt war, drängte sich auf. Das erklärt wohl, war­um die «Jahreszeiten» seltener zu hören sind als Haydns «Schöpfung». (rw)

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Lohnabzüge

stoppen Höhere

Mit einem Ja am 26. September stoppen wir die Verschuldung der Arbeitslosenversicherung und sorgen dafür, dass sie auch in künftigen Krisen Arbeitslose zuverlässig absichert. Gleichzeitig beseitigen wir Fehlanreize. Das führt zu mehr Fairness. Würde die Revision der Arbeitslosenversicherung hingegen abgelehnt, stiegen die Lohnabzüge per Gesetz automatisch um 0,5% an. Die Folge: Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer verdient ab 2011 weniger Geld! Je nach Lohn führt das zu Einbussen von mehreren hundert bis tausend Franken. Damit es nicht soweit kommt, setzt sich das Zürcher Komitee «Ja zur sicheren ALV» für die ausgewogene und faire Revision der Arbeitslosenversicherung ein.

Co-Präsidium Verena Diener, Ständerätin GLP, Zürich – Doris Fiala, Nationalrätin FDP, Zürich – Urs Hany, Nationalrat CVP, Niederhasli – Thomas Isler, Präsident Zürcher Arbeitgeberverband , Rüschlikon – Dr. Andres Iten, Präsident Verband Zürcher Handelsfirmen, Zürich – Lothar Ziörjen, Präsident BDP Zürich, Dübendorf – Bruno Zuppiger, Nationalrat SVP / Präsident Schweizerischer Gewerbeverband, Hinwil. Mitglieder Franco Albanese, Gemeinderat CVP, Winterthur – Bruno Amacker, Gemeinderat SVP, Zürich – John Appenzeller, Kantonsrat SVP, Stallikon – Martin Arnold, Kantonsrat SVP / Gemeindepräsident, Oberrieden – Dr. Michèle Bättig, Kantonsrätin GLP, Zürich – Matthias Baumberger, Gemeinderat CVP, Winterthur – Michael Baumer, Gemeinderat FDP, Zürich – Adrian Bergmann, Kantonsrat SVP, Meilen – Andreas Bosshart, Gemeinderat FDP, Winterthur – Susanne Brunner, Kantonsrätin SVP, Zürich – Marco V. Camin, Kantonsrat FDP, Zürich – Max F. Clerici, Kantonsrat FDP, Horgen – Katrin Cometta-Müller, Gemeinderätin GLP, Winterthur – Dr. Jean-Luc Cornaz, Kantonsrat FDP, Winkel–ChristineDenzler,GemeinderätinFDP,Winterthur–Dr.OskarDenzler,KantonsratFDP,Winterthur–SamuelDubno,GemeinderatGLP,Zürich–Dr.UrsEgger,GemeinderatFDP,Zürich–MonikaErfigen,GemeinderätinSVP,Zürich– Martin Farner, Kantonsrat FDP / Gemeindepräsident, Oberstammheim – Hans Fehr, Nationalrat SVP, Eglisau – Urs Fehr, Gemeinderat SVP, Zürich – Hans Frei, Kantonsrat SVP, Watt-Regensdorf – Ruth Frei-Baumann, Kantonsrätin SVP, Gibswil – Isabel Garcia, Gemeinderätin GLP, Zürich – Marina Garzotto, Gemeinderatspräsidentin SVP, Zürich – Barbara Günthard-Maier, Gemeinderätin FDP, Winterthur – Eva Gutmann, Kantonsrätin GLP, Zürich – Prof. Dr. Felix Gutzwiller, Ständerat FDP, Zürich – Lorenz Habicher, Kantonsrat SVP, Zürich – Willy Haderer, Kantonsrat SVP, Unterengstringen – Theo Hauri, Gemeinderat SVP, Zürich – Matthias Hauser, Kantonsrat SVP, Hüntwangen – Hans-Heinrich Heusser, Kantonsrat SVP, Seegräben – Dr. Christoph Holenstein, Kantonsrat CVP, Zürich – Markus Hutter, Nationalrat FDP, Winterthur – René Isler, Kantonsrat SVP, Winterthur – Alexander Jäger, Gemeinderat FDP, Zürich – Brigitta Johner-Gähwiler, Kantonsrätin FDP, Urdorf – Philipp Käser, Gemeinderat GLP, Zürich – Hans Kaufmann, Nationalrat SVP, Wettswil am Albis – Stefan Krebs, Kantonsrat SVP, Pfäffikon – Albert Leiser, Gemeinderat FDP, Zürich – Brigitta Leiser-Burri, Kantonsrätin CVP, Regensdorf – Filippo Leutenegger, Nationalrat FDP, Zürich – Josef Lisibach, Gemeinderat SVP, Winterthur – Martin Luchsinger, Gemeinderat GLP, Zürich – Daniel Meier, Gemeinderat CVP, Zürich – Walter Müller, Kantonsrat SVP, Pfungen – Ruedi Noser, Nationalrat FDP, Wetzikon – Daniel Oswald, Kantonsrat SVP, Winterthur – Hans-Peter Portmann, Kantonsrat FDP, Thalwil – Peter Preisig, Kantonsrat SVP, Hinwil – Hans Heinrich Raths, Kantonsrat SVP, Pfäffikon – Natalie Rickli, Nationalrätin SVP, Winterthur – Dr. Kathy Riklin, Nationalrätin CVP, Zürich – Werner Scherrer, Kantonsrat FDP, Bülach – Ernst Schibli, Nationalrat SVP, Otelfingen – Hedy Schlatter, Gemeinderätin SVP, Zürich – Dr. Ulrich Schlüer, Nationalrat SVP, Flaach – Dr. Lorenz Schmid, Kantonsrat CVP, Männedorf – Michael Schmid, Gemeinderat FDP, Zürich – Werner Schurter, Gemeinderat CVP, Winterthur – Yves Senn, Kantonsrat SVP, Winterthur – Rolf André Siegenthaler, Kantonsrat SVP, Zürich – Jürg Stahl, Nationalrat SVP, Brütten – Barbara Steinemann, Kantonsrätin SVP, Watt-Regensdorf – Annetta Steiner, Gemeinderätin GLP, Winterthur – Rolf Stucker, Kantonsrat SVP, Zürich – Arnold Suter, Kantonsrat SVP, Kilchberg – Corinne Thomet-Bürki, Kantonsrätin CVP, Kloten – Dr. Theo Toggweiler, Kantonsrat SVP, Zürich – Christian Traber, Gemeinderat CVP, Zürich – Mauro Tuena, Gemeinderat SVP, Zürich – Peter Uhlmann, Kantonsrat SVP, Dinhard – Ursula Uttinger, Gemeinderätin FDP, Zürich – Thomas Vogel, Kantonsrat FDP, Effretikon – Gian von Planta, Gemeinderat GLP, Zürich – Carmen Walker Späh, Kantonsrätin FDP, Zürich – Sacha Walker, Gemeinderat GLP, Zürich – Urs Weiss, Gemeinderat SVP, Zürich – Markus Wenger, Gemeinderat FDP, Winterthur – Dr. Josef Wiederkehr, Kantonsrat CVP, Dietikon – Gabriela Winkler, Kantonsrätin FDP, Oberglatt – Orlando Wyss, Kantonsrat SVP, Dübendorf – Marlies Zaugg-Brüllmann, Kantonsrätin FDP, Richterswil – Michael Zeugin, Gemeinderat GLP, Winterthur – Rolf Robert Zimmermann, Kantonsrat SVP, Zumikon – Hansueli Züllig, Kantonsrat SVP, Zürich.

Ja

Für eine faire und gerechte Lösung!

Sichere ALV

Zürcher Komitee «Ja zur sicheren ALV», c/o Communicators Zürich AG, Wengistrasse 7, Postfach, 8026 Zürich

www.sichere-alv.ch


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l   der landbote   l   Mittwoch, 10. FEBRUAR 2010

«Kunst braucht eine gute Community» Die gebürtige Amerikanerin und Malerin Michelle Bird setzt alles daran, in Winter­ thur eine Künstlergemein­ schaft nach dem Muster von Amsterdam oder San Francisco ins Leben zu rufen. War­um ihr Grüntee so wunderbar duf­ tet, bleibt ihr Geheimnis. Offen spricht sie dagegen über die Gefühle, die in ihr aufsteigen, wie der aromatische Duft aus dem Teeglas, das sie gera­ de ihrem Gast reicht. «Grüntee weckt

OUTSIDEINSIDE In­ter­na­tio­na­le kunst

Wie Kunstschaffende aus aller Welt Winterthur se­hen und beleben

Kindheitserinnerungen», sagt sie, Er­ innerungen an gemeinsame Stunden mit ihrer Grossmutter, zu Hause in San Francisco. Wer mit der Künstlerin ins Ge­ spräch kommt, ist überrascht, wie sehr sie sich zunächst aus dem Blick­ feld nimmt. Wenn sie über sich selbst reden muss, dann be­ginnt sie mit ih­ rer Familie, denjenigen Menschen, denen sie sich verbunden fühlt und denen sie, wie sie sagt, viel verdankt. «Mein Vater kam als erst 16-jähriger Junge von Schanghai in die Vereini­ gten Staaten», erklärt sie. Er schlug sich in einer Curryfabrik durch, ar­bei­ te­te sich hoch und holte seine Fami­ lie nach, auch seine Mutter, Michelles Grossmutter. «Wie er so jung und ganz auf sich allein gestellt Fuss fas­ sen konnte, beeindruckt mich sehr», sagt sie. Ihr Vater arbeitet später als Maler und Fotograf, ihre Grossmutter ist Schauspielerin und Tänzerin am Chinesischen Thea­ter von San Fran­ cisco. In dieser Stadt kommt Michelle 1965 zur Welt.

Malkurs statt Kinderkrippe Entscheidend für ihre Karriere sei aber ihre Mutter gewesen. Sie setzt ihre Tochter während der Arbeitszeit statt in einer teuren Kinderkrippe in den Mal- und Töpferklassen ab, die in den zahlreichen Museen von San Francisco für Kinder nahezu kosten­ los angeboten werden. Die Mutter ist die Geschäftsfrau, die erfolgreich ein Design- und Architekturbüro aufbaut. Sie ermuntert ihre Tochter auch, ihren

Michelle Bird in ihrem Atelier. Mit ihren farbigen und impulsiven Gemälden sorgt sie ebenso für Aufmerksamkeit wie mit ihren Ideen. Bild: Marc Dahinden

Traum, Künstlerin zu werden, in die Realität umzusetzen. «Lebe deinen Traum» – von ihrer Mutter sei sie ty­ pisch amerikanisch geprägt, schmun­ zelt die Künstlerin. Von ihr habe sie ihr Durchsetzungsvermögen und ihren Geschäftssinn geerbt. Michelle wächst in San Francisco und an verschiedenen Orten der ame­ rikanischen Westküste auf, «die Vä­ ter kamen und gingen», sagt sie, aber ganz ohne Groll. Sogar in Hawaii lebte sie einige Jahre – dann kehrte sie nach Kalifornien zurück. Über­all, wo sie lebt, wandert sie mit offenen Augen durch die Natur, durch in die sanften grünen Hügel mit den roten Felsen in den Marin Headlands bei San Francis­ co, den Redwood-Nationalpark oder durch die Vulkanlandschaft mit ihren intensiven Farben in Hawaii. «So sieht das dort aus», erklärt sie der Europäe­ rin und holt aus ihrem Bücherfundus Bildbände, die ahnen lassen, wo die opulenten und glühenden Farben der Gemälde ihre Wurzeln haben: in der

Aussensicht und Blick nach Innen In Winterthur leben und arbeiten Kunst­ schaffende aus aller Herren Länder. Sie sind auf abenteuerlichen, versch­ lungenen oder ganz direkten Wegen (und machmal­ auch einfach wegen der Liebe) hierhergekommen. Wir stel­ len in dieser neuen Serie Künstler vor, die zwar von ihrer Herkunft («from out­ side») geprägt sind, die ihr Leben und ihr Schaffen aber mit dieser Stadt ver­ bunden haben. Was sie aus ihrer Hei­

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Verena Gick wieder in den Stadtrat

www.verenagick.ch

«Winterthur soll auch für künftige Generationen lebens- und liebenswert sein. Gesunde Finanzen sind Voraussetzung für eine nachhaltige Sozial-, Bildungsund Sicherheitspolitik. Deshalb brauchen wir das Engagement von Verena Gick!» Susanne Haelg, Präsidentin Kreisschulpflege Seen

mat mitbringen, bereichert das Leben dieser Stadt («inside»). Die Auswahl der ersten sechs Künstler geht von einer Ausstellung unter dem Titel «Outside Inside» aus, die im Januar 2010 auf In­ itia­ti­ve von Michelle Bird im Alten Stadt­ haus Winterthur stattgefunden hat. Weitere Interessenten für ein Porträt sind willkommen, Hinweise aus der Le­ serschaft auf Kunstschaffende eben­ falls auf: cpeege@landbote.ch. (cp)

Wüste, im Urwald, im Meer, in dem sich der Himmel spiegelt.

Kunst ohne Kompromisse Wie ihr Vater stellt sich Michelle mit 16 Jahren auf eigene Füsse, schlägt sich mit Servicejobs durch, arbeitet sich für kleine Firmen in Buchhaltung und Marketingmethoden ein, sie geht aufs College und arbeitet daneben im Designbüro ihrer Mutter. Eine kleine Erbschaft ihres (dritten und Adoptiv-) Vaters verändert alles in ihrem Leben. Sie kehrt San Francisco als 25-Jährige den Rücken und lässt sich in Amster­ dam nieder. Wieder stürzt sie sich in die Arbeit, lernt Niederländisch, ar­ beitet für Architekturbüros, Designfir­ men, vertieft sich in Computertechnik, Tanz, Handwerk. Die Malerei ver­ folgt sie, wenn sie Zeit findet. Der Tod eines Freundes 1998 sei so etwas wie ein Wendepunkt in ihrem Leben ge­ wesen. Sie malt, findet darin so etwas wie inneren Frieden. «Damals habe ich entschieden, Kunst zu machen, ohne Kompromisse», blickt sie zurück. Sie verlässt Amsterdam und reist wäh­ rend eines Jahres durch Asien.

Heiratsantrag am Telefon Nach Amsterdam zurückgekehrt, stu­ diert sie an der Rietveld Art Acade­ my Kunst – und ist enttäuscht, Malerei gilt hier als Auslaufmodell. Sie findet einen Mentor, den Dichter und Maler Anton Martineau. «Er teilte mit mir die Liebe zur Malerei», erinnert sie sich, bei ihm findet sie zu ihrer ganz eigenen Handschrift. «Er hat mich ge­ lehrt, an mich zu glauben», sagt sie.

Bird lebt und arbeitet inmitten ei­ ner quirligen Künstlerkolonie, die sie ungemein inspiriert. Keine Jury habe bestimmt, wer hier Mitglied sein kön­ ne und wer nicht. Sie malt ungegenständlich, aber auch figurativ und sitzt tagelang in Coffeeshops und hält mit dem Zei­ chenstift das Leben im bekannten Rot­ lichtquartier De Wallen fest und pu­ bliziert die­se Zeichnungen gemeinsam mit Bruce Harris in einem Buch. Die Arbeit in dieser Community gehört zu ihren produktivsten überhaupt. An einem Kunstfestival lernt sie ei­ nen Schweizer kennen, der von weit, weit weg, aus Winterthur, angereist ist. Nach dem Festival verliert sie ihn zwar aus den Augen, nur zwei Wochen spä­ ter aber macht er ihr einen Heiratsan­ trag – am Telefon. «Ich wusste, er ist der Mann meines Lebens», lacht sie und wartet, bis der Gast, der sich gera­ de am Grüntee verschluckt hat, nicht mehr husten muss.

In Winterthur zu Hause Sie folgt dem Ruf des Herzens – und lässt sich 2004 in Winterthur nieder, baut mit ihrem Mann ein Haus an der Breitestrasse, hier hat sie heute auch ein geräumiges Atelier. «Ich fühlte mich sofort zu Hause», sagt sie. Es ist die Natur rund um die Stadt, die sanften Hügel, das satte Grün der Wälder, das sie an die Marin Head­ lands erinnert. Begeistert war sie von der Kultur, den Museen, aber auch von der reichen zeitgenössischen Kunst. Etwas ernüchtert war sie, dass es hier keine «Art World» gibt. «Die

Künstler hier sind Einzelkämpfer, es fehlt die Gemeinschaft», stellte sie fest – und begann, die Kunstschaf­ fenden auf Trab zu bringen. Sie or­ ganisiert seit 2007 einmal im Jahr die Open Doors, Tage des offenen Ate­ liers, und gibt seit 2008 ein Heft in fre­

Die Winterthurer « haben mich mit offenen Armen empfangen » Michelle Bird

chem Pink heraus und baut eine Web­ plattform auf. «Kunst funktioniert in­ haltlich und wirtschaftlich langfristig besser in einer grösseren Communi­ ty», ist sie überzeugt. Dass sie mit ihren Ideen in Win­ terthur nicht über­all auf Resonanz stösst, ist ihr bewusst. Längst nicht alle Künstler ziehen mit, aber «alle haben ihre guten Gründe», sagt Bird, die­se könne sie akzeptieren. Auf Ab­ lehnung sei sie nirgends gestossen, sondern immer auf Wohlwollen und Interesse: «Die Winterthurer haben mich mit offenen Armen empfangen.» Langsam be­ginnt ihr Traum von ei­ ner Community Gestalt anzunehmen. Nicht ganz in kalifornischem Tempo, aber immerhin. Apropos USA: wirk­ lich gar kein Heimweh? Vielleicht ein wenig – «Mir fehlt das Meer», seufzt sie. Und schenkt Grüntee nach. lCHRISTINA PEEGE www.michellebird.ch

Black Eagle ist gelandet Azem Maksutaj schaut sich im Kino an. Der Thaibox­ weltmeister zeigt im Film «Being Azem» seine Stärken. Pressevisionierungen von Filmen, die ins Kino kommen, finden in Win­ terthur nur wunderselten statt. Eine Ausnahme ist «Being Azem», das Por­ trät der Filmemacher Nicolò Settegra­ na und Tomislav Mestrovic über den 14-maligen hiesigen Thaiboxweltmeis­ ter Azem Maksutaj – sein Wing Thai Gym ist ja schliesslich nur ein paar Schritte vom Kiwi entfernt. Und so steht er gestern da, als käme auf dem Neumarkt aus dem kalten Grau des Morgens gerade die Sonne heraus: Azem Maksutaj, den sie Schwarzer Adler nennen. Zusammen mit den Re­ gisseuren stellt er sich vor dem Kino

den Fotografen: in einer Pose für die Ewigkeit. In knapp 90 Minuten zieht dann im Kiwi 7 zwei Jahre aus dem Leben eines Kämpfers vorbei. Azem in Thai­ land, Azem in Kosovo, Azem im Trai­ ning, Azem im Bellagio von Las Ve­ gas, wo sich ein grosser Traum erfül­ len könnte, ganz oben auf dem Olymp angekommen zu sein (Olymp auf Ja­ panisch heisst­: K1). Es ist ein berüh­ render Film, denn er zeigt die Stär­ ken, die ein grosses Herz hat. Nach dem Abspann steht Azem Maksutaj im Foyer und spricht über die Kämp­ fe, die er hinter sich hat, und über die, die noch kommen. Und er ist glücklich über «Being Azem». Der Film hat in Winterthur am 24. Februar Premiere. Dann mit rotem Teppich. (bu) www.beingazem.ch

Being Azem Maksutaj: Die Filmemacher stellen den Kämpfer ins Zen­trum. Bild: ste


10 regionalkultur

THURGAUER ZEITUNG Montag, 14. Dezember 2009

Kunst für jedermann zugänglich Mit Werken von 29 MapKünstlern aus der Kunst­ szene ­Winterthur versucht die Kunsthalle Frauenfeld, diese demokratische Idee im Thurgau zu entfachen. Frauenfeld – Map ist eine Künstlerplattform von Künstlern für Künstler. Mit eigenem Magazin, einer Art regionalem Kunstführer, einer Website (mapmagazine.ch) und den «Open Doors». Jeweils am letzten Septemberwochenende öffnen die teilnehmenden Künstler in Winterthur ihre Ateliers für die Öffentlichkeit. Die Idee gibt es bereits in mancher Stadt, in San Francisco (wo die Initiatorin Michelle Bird herkommt), in Amsterdam oder Zürich, seit drei Jahren in Winterthur. Eine Auswahl dieser Winterthurer Künstler ist nun zu Gast in der Kunsthalle Frauenfeld, die 2008 mit einer ers­ten Kernausstellung ihre Pforten geöffnet hat. Sie war eine Initiative dreier Künstler, unter ihnen Hannes Csögl. Csögl hat die Map-Ausstellung am Freitag eröffnet und mit 40 Anwesenden und guter Laune einen Erfolg eingefahren.

sensibel und stimmungsvoll – anstelle einer Laudatio. Die Idee dieser Künstlerplattform ist, so Michelle Bird, sich zu öffnen für jedermann, den Bürger einzuladen zu erleben, was in seinem Quartier künstlerisch läuft. Voraussetzung: Der teilnehmende Künstler muss Professionalität einbringen. Will heissen, er muss ein Atelier haben und sich als Künstler begreifen. Da spüre er am besten selbst, ob die Zeit reif sei, mit seinem Schaffen an die Öffentlichkeit zu gehen. So weit so gut. Das Erfrischende an dieser Bewegung ist, dass viele traditionelle Struk-

turen der Kulturszene bei dieser Direktheit gar nicht mehr greifen: Die Selektion durch Ausbildungsinstitutio­ nen, Galerien und Museen bleibt bei dieser demokratischen Plattform aussen vor.

Frage nach Relevanz bleibt Natürlich wäre noch die Frage zu stellen nach der Qualität, nach der Relevanz, nach der symbolischen Wertung durch Museen, der Vermittlung und der Kritik, denn ein lebendiger Diskurs braucht die öffentliche Ausein­ andersetzung. Fraglos wird dem einzelnen Künstler derart aber ein guter

Start zur professionellen Selbstdarstellung gegeben; danach hat der Künstler ordentliche Fotos von sich und seiner Arbeit, eine Biografie, eine eigene Standortbestimmung und wahrscheinlich eine Menge Zuversicht und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernimmt. Unabhängig vom Getriebe des Kunstmarktes. l DOROTHEE KAUFMANN Map-Künstler aus Winterthur Kunsthalle Frauenfeld, Grabenstrasse 36. Do/Fr 14–18, /So 12–16 Uhr. Finissage: Montag, 11. Januar, 16 Uhr. www.kunsthallefrauenfeld.ch

Akkordeon statt Laudatio Zu sehen sind vielfältige Arbeiten: von klassischer Malerei mit symbolis­ tischem Einschlag über Skulpturen in Holz und Stein bis hin zu einer winzigen Altarinstallation aus Schienenstücken und einem witzigen Readymade: eine Keramiktoilette ohne Papier frei nach Duchamp. Handwerkliches Können stellen alle Arbeiten unter Beweis. Um sich aber ein Bild über einen Künstler machen zu können, reicht ein Werk nicht. So ist diese Ausstellung mehr ein Kaleidoskop und vor allem die Zündung einer Idee. Es geht um die Autarkie der Künstler. Symbolisch hierfür kommentierte Akkordeo­nist Geert Dedapper die Werke mit seinen Improvisationen

Kultur tipps Gedanken & musik Abseits von der Hektik Kreuzlingen – Gedanken, Gedichte und Geschichten zur Weihnachtszeit von Brecht bis Hesse, Eichendorff bis Jandl, Wohmann bis Pluhar: Die Schauspielerin Astrid Keller stimmt uns abseits von hektischem Treiben und Kommerz aufs Weihnachtsfest ein, Akkordeonvirtuose Goran Ko­ vacevic streut Zwischentöne dazwi­ schen. Wann? Mittwoch um 20 Uhr im Thea­ter an der Grenze (Karten: Ticket­portal, 0900 101 102). Übri­ gens steuert nächs­ ten Sommer Goran Kovacevic mit sei­ nem Dusa Orches­ tra die Musik bei zur See-Burgthea­ ter-Produktion «Die schwarze Spinne» nach Gotthelf, und Astrid Keller spielt den Grünen.

kunstgespräch Passwort Burka St. Gallen – Der ägyptische Künstler Mohamed Taman arbeitet derzeit im Rahmen des Artist-in-Residence-Pro­ gramms von Pro Helvetia in St. Gallen. Im Foyer der Kunst-Halle spricht er morgen Dienstag um 18.30 Uhr unter anderem über sein Projekt «Passwort: Burka», das als Reaktion auf die ag­ gressive Plakatkampagne zur Mina­ rett-Initiative entstanden ist. Durch grafische Bearbeitung hat der musli­ mische Künstler die Aussage der Pla­ kate ins Gegenteil gekehrt und sie in nächtlichen Performances in Zürich und St. Gallen platziert. Die dabei ent­ standenen Videoaufnahmen werden Teil der Projektpräsentation sein. (tz)

Statt einer Laudatio: Akkordeonist Geert Dedapper kommentiert die Werke in der Kunsthalle Frauenfeld. Bild: Nana do Carmo

Leucht spur von alex Meszmer

Seid provinziell In Isabelle Graws Buch «Der grosse Preis. Kunst zwischen Markt und Celebrity» steht ein Satz, der mich gleichermassen verblüffte und entsetzte: «Künstler verkörpern das ideale Vorbild einer neoliberalen Ökonomie, sie sind kreativ tätige, selbstständige Unternehmer mit einem hohen eigenen Risiko, ohne soziale Absicherungen, deren Ziel es ist, sich selbst zu verwirklichen.» Ein solcher Satz ist ein Affront, der der Situation, in der wir Kunstschaffenden stecken, widerspricht und sie spiegelt. Und doch: Wollen wir Vorbild sein für eine globale Ökonomie, die so augenscheinlich in eine tiefe Krise geraten ist und Schuldenberge produziert hat, für die die Verursacher nicht verantwortlich sein wollen? Haben wir uns in den letzten Jahren zu sehr auf das eigene Vorwärtskommen konzentriert und unsere Ellenbogen ausgefahren, um im regionalen, nationalen und globalen Ranking einen Platz zu erhaschen, und dabei jegliche Utopien entsorgt, die wir im Vorgärtchen unserer Vorstellungen noch heimlich hegten und pflegten? Wird Kunst auf den Markt getragen, kann man mit ihr Geschäfte machen, und letztlich entsteht nur eines: Geschäftigkeit – höre ich meinen Theorieprofessor Hannes Böhringer raunen und staune, wie sehr das «global game» alle beschäftigt und auch uns Künstler in Ohnmacht zurücklässt. Zufällig stiess ich gestern auf einen Vorschlag von Charles Esche, der ein möglicher Ausweg aus dem globalen Dilemma sein kann, um uns zum Jahresende wieder auf das Eigentliche zu besinnen: «Eine spannende Möglichkeit einer resistenten Methode, der aktuellen Form der Globalisierung zu widerstehen, könnte sein, uns selbst als fundamental provinziell zu begreifen.»

Eigentlich sängen sie lieber Gospels Die Weihnachtskonzerte der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen und der Pädagogischen Hochschule Thurgau, der beiden pädagogischen Institute in Kreuzlingen, sind ein Treffpunkt für Zuhörer und Beteiligte. Nochmals heute Abend. Kreuzlingen – Für einmal singen jüngere Menschen 90 Minuten lang ältere weihnachtliche Lieder und Werke aus der (Spät-)Romantik. An der Generalprobe gewähren die rund 220 Beteiligten einen Einblick in ihr musikalisches Leben an der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen (PMS) und der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG). Da sind zum einen die zweiten Klassen der PMS, die in diesem Jahr beim Konzert mitmachen müssen. «Von 110 Schülerinnen und Schülern singen 90 gerne mit», sagt Manuela Eichenlaub, eine ihrer Chorleiterinnen, Die übrigen 20 seien meistens jene männlichen Sänger, die den Stimmbruch noch nicht ganz hinter sich hätten; das könne die Probenarbeit erschweren.

Dennoch erlebe jeder und jede einmal das (Glücks-)Gefühl, in einem Chor gesungen zu haben. Nach Jahren würde man sich gerne an die Chorstunden erinnern, ist sie überzeugt. Sie singen alte Literatur von Schubert bis Reger, ganz nach der Tradition von Konzertchören, die froh um frische Stimmen wären. «Natürlich sängen sie lieber Zeitgenössisches wie Gospels», sagt Chorleiterin Christine Forster. Aber die Musik hätten sie rasch akzeptiert.

Naturbelassene Stimmen Eva Berger, PHTG-Chorleiterin, ergänzt: «Unser Konzert ist auch eine Bildungsveranstaltung.» Viele würden diese Art von Musik zum ersten Mal singen. Für jene, die bei den Frei­ fächern mitmachen, trifft das selbstre-

dend nicht zu. Gemischter Chor und Orchester der PHTG und PMS sind besonders gefordert: Während des Semesters üben sie nur mit einem Dirigenten, in den letzten letzten fünf Proben sind es gleich vier Leiter. So erklingt der Gemischte Chor PHTG und PMS unter Christine Forster mit naturbelassenen Stimmen a cappella nahezu perfekt sauber. Mit starken Ges­ ten bringt sie ein stimmiges Lächeln in den Gesichtern hervor, dynamisch differenzierte Phrasen entstehen. Daniel Steger hingegen führt seinen Kammerchor mit konzentrierter Miene mutig a cappella durch den Rheinberger’schen Dschungel der Tonartenwechsel. Eva Berger bringt beim Frauenchor der PHTG einen dunkel gefärbten Chorklang hervor, denn die Studentinnen setzen alles daran, die hohen Töne möglichst gut zu stützen. «Das Niveau im Orchester ist sehr heterogen», sagt Orchesterleiter Dieter Jordi. Das Spektrum reiche vom Hobbymusiker bis zur angehenden

Berufsgeigerin, keine leichte Aufgabe. Einen einheitlichen Klang erzielt er dennoch: Gegen Ende der Hauptprobe klingt es in der grossen Kirche trotz den fast 20  Metern Distanz zwischen Piccoloflöte links und Kontrabass rechts so ausgewogen, dass jede Stimme sich in schönen runden Tönen vernehmen lässt.

Solo des Prorektors Nebst dem Trompetenensemble unter Kurt Brunner beteiligen sich auch einige Lehrer der Didaktik und der Naturwissenschaften. Und PHTG-Prorektor Matthias Begemann hat einen Soloeinsatz als Sänger. Die vielen Akteure machen so aus dem Konzert Jahr für Jahr einen beliebten Treffpunkt für Bekannte und Verwandte, aber auch für ehemalige PMS-Schüler und PHTG-Studenten. Das erste Konzert hat gestern Sonntag stattgefunden, das zweite ist heute Abend um 20 Uhr in der Kirche St. Ulrich. l SARAH UND BASIL PIRIJOK

Space Cowboy trifft auf Andachtsbilder Das Museum im Lagerhaus in St. Gallen zeigt Fundstücke ganz unterschiedlicher Art. St. Gallen – Im Museum im Lagerhaus St. Gallen, das auf Aussenseiterkunst ausgerichtet ist, wimmelt es nur so von verspielten Schiffen, Automobilen, Flugzeugen, Raketen, Panzern, U-Booten und Ufos aus Abfallmaterialien. In nur acht Monaten hat der Westschweizer François Burland (1958) sein «Toyland» erschaffen. Mu-

seumleiterin Monika Jagfeld erzählt, wie sie beim ersten Besuch des Künstlers von der Ansammlung der Kunstwerke optisch fast erschlagen wurde. Witzig, skurril, naiv wirken die Fahrzeuge auf den ersten Blick. Was als kreatives Beschäftigungsprogramm für Kinder gedacht war, entwickelte sich zur ausgereiften Outsider-Art. Die Objekte lassen Raum für vielerlei Assoziationen; «Sputnik Power», «Potemkine», «Mir», «Babel» oder «Exodus» verweisen auf his­torische Ereignisse, Legenden und Visionen. Der

verwirrende Charakter der «Toys» besteht vor allem in ihrer stolz präsentierten Nutzlosigkeit. Mächtige Namen wie «Atomic Mother», «Bagdad-Killer» oder «Montecassino» zieren klappernde, völlig unbrauchbare Objekte. Die dunkle, destruktive Seite zerstörerischer Maschinengewalt stellt Burland in übermalten Fotocollagen dar. Wie Auszüge aus einem düsteren Comicband ziehen sich die schmalen Querformate über die Wand und erzählen von Krieg, Tod und Verwüs­ tung.

Hildegard Spielhofer (1966) hat über sechs Jahre lang den Zerfall des gestrandeten Schiffswracks «Voile Liberté» vor Sardinien mit der Kamera dokumentiert. Fotografiert bei Dunkelheit, ausgeleuchtet mit einer Taschenlampe, sprechen die maritimen Andachtsbilder das Unterbewusstsein an: das Schiff als Sehnsuchtsort, Geis­ terschiff, Fähre zwischen den Welten. Bei Burland sind alle Möglichkeiten des Schiffes ad absurdum geführt, bei Spielhofer ist das «Segel der Freiheit» sprichwörtlich gestrandet. (sda)


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14    Stadtkultur

l   der landbote   l   MONTAG, 28. September 2009

So richtig bunt und vielfältig Das hiesige Kunstschaffen ist äusserst vielseitig – dies belegt ein Rundgang in einigen – zugegebenermassen zufällig ausgewählten – Ateliers anlässlich der Open Doors 2009. Gut fünfzig Kunstschaffende hielten für Besucher ihre Türen offen. Winterthur treibts ja ordentlich bunt. Wer die Stadtkarte im kräftig pinkfarbenen «MAP Magazine», dem Führer zur Veranstaltung Open Doors, betrachtet, kommt aus dem Staunen nicht heraus, an welchen Orten und wie zahlreich Künstlerinnen und Künstler in dieser Stadt arbeiten. Die Open Doors finden jeweils während eines Wochenendes im September statt – dieses Jahr zum dritten Mal in Serie. Wieder haben viele Kunstfreunde und solche, die es werden wollen, in die Ateliers der verschiedenen Künstlerinnen und Künstler gefunden. Wer sich auf den Weg machte, erlebte spannende und auch überraschende Momente. Michelle Bird, Initiantin und Organisatorin der Open Doors, hat dieses Jahr nicht nur offene Türen, sondern auch ein Open Studio, wie die gebürtige Amerikanerin es nennt. Sie ist nicht nur Malerin von vibrierenden, abstrakten Farbsymphonien, sie ist auch passionierte Lehrerin, die in ihrem Atelier Kunstunterricht erteilt. Anlässlich des Events vom Wochenende hat sie in ihrem Atelier Staffeleien aufgestellt, an denen Besucher arbeiten können. Die wagen sich denn auch frisch ans Werk – und wer bislang glaubte, dass so ein biss­chen «abs-

trakt» malen doch jeder kann, hat hier so seine Lektion gelernt. «Ich bin sehr zufrieden, es sind sehr viele Leute vorbeigekommen, die ich überhaupt nicht kannte», sagt sie zwischen zwei ermutigenden Kommentaren für ihre Schüler. Dass sich Leute aufmachen, um ihnen bisher unbekannte Kunst und Kunstschaffende kennen zu lernen oder um überhaupt zum ersten Mal mit Kunst in Kontakt zu kommen, ist eines ihrer erklärten Ziele. Deshalb verzichtet sie bei der Auswahl der Kunstschaffenden auf jegliche Jurierung. So finden sich ziemlich alle Kunstgattungen von der Bildhauerei in Holz oder Stein bis zur klassischen Malerei, Fotografie, Installation, Computerkunst bis Kunstschneiderei friedlich nebeneinander. Was ein Künstler im Atelier von sich zeigt – oder (noch) nicht, entscheidet jeder selbst. In Alanus Oesterles Atelier an der Obergasse steht prominent ein Staubsauger – wer Oesterles Installation mit unter einer Lampe schmelzendem Fett von der Unjurierten her noch in Erinnerung hat, könnte den Elektroapparat für eine Installation halten, doch weit gefehlt. Der Künstler, der sich im «MAP Magazine» schlicht Alanus nennt, bringt grad noch sein Atelier in

Ordnung und räumt letzte Bilder in einen Nebenraum. «Die möchte ich noch nicht zeigen», sagt er, noch seien die Gemälde im Entwurfsstadium. Lieber erzählt er, der sich sonst im Rahmen des Kunstraumes an der Wildbachstrasse vor allem für das Fortkommen anderer Kunstschaffender engagiert, von eigenen Projekten unter dem Arbeitstitel «Badetuchgeflüster», das er anlässlich einer grossen Gruppenausstellung im Seebad Utoquai in Zürich rea­li­sie­ren kann. In dieser Arbeit wird er mit Mikrofonen Stimmen aufnehmen und sie neben Badetüchern abspielen.

Kakteen aus Filz Aber auch in Ateliers gibt es genug Gesprächsstoff, so steht der Bildhauer Michael Sieber in seinem Garten mit Besuchern gerade in Preisverhandlungen über eine Skulptur. Die Open Doors sind eben auch ein Verkaufsevent. Besonders stolz ist er auf die kleinen Drachen aus dem Holz einer 4700-jährigen Mooreiche, die in Wetzikon gefunden worden war und deren Alter von Wissenschaftlern genau bestimmt werden konnte. Die Geschichte des Fundes und der Bearbeitung klingt faszinierend. Der Hüne, der sich auch als Baumstammwerfer an typisch schottischen Highlanderwettbewerben beteiligt, musste das Holz mit kleinen, sehr feinen Werkzeugen bearbeiten, damit es keinen Schaden nahm. «Ich musste wie ein Chirurg arbeiten», erzählt der gelernte Zimmermann.

Einen Einblick in seine Arbeit gibt auch der Maler Robert Rothen, der sich zum ersten Mal an Open Doors beteiligt, dessen Galerie-Atelier an der Rundstrasse man aber das ganze Jahr über besuchen kann. «Ich bin mir Besucher gewöhnt», schmunzelt er. Rothen ist Gebirgs- und abstrakter Künstler zugleich. Gerne erklärt er dem Besucher, wie viele Schritte nötig sind, damit aus einer kleinen Fotografie später ein grosses in Aquarell gemaltes Bild wird. So richtig bunt und vielfältig wird es auch in den «Künstlerkolonien», in Räumen und Häusern, wo sich mehrere Künstler und Künstlerinnen eingemietet haben. In einer unscheinbaren Baracke an der Industriestrasse halten einige ihr Atelier offen. So kann man hier die Computerbilder von Alice Bürgler neben den neuesten, in Kairo während eines Atelierstipendiums gemachten Arbeiten der Künstlerin Mia Diener betrachten. Der Maler Rafael Grassi-Hidalgo führt seine Besucher ebenso spannend in seine Malerei ein wie Claudia Müller-Weber an ihre grossen menschlichen Figuren aus Holz heran. Christiane Ghilardi hat in ihrem Atelier erfolgreich Kakteen gezüchtet – aus Filz, Abflussrohren, Jutesäcken, allem, was ihr in die Hände fiel. Die gedeihen jetzt prächtig, ein «Schwiegermutterkaktus» hat sich als bio­lo­gi­sche Nische einen Stuhl gewählt. Die­se Fantasie treibt ihre bunten Blüten garantiert auch über den dunklen Winter. lCHRISTINA PEEGE

Feuerwerkstorte für zündenden Quantensprung Türen auf! Mit kleineren und grösseren Festgaben ist am Samstag das 10-JahrJubiläum des neuen Gewerbe­ museums begangen worden. Das Gewerbemuseum Winterthur hat sich nach dem Umbau 1999 mit einem neuem Leitungsteam und einem neuem Konzept aktuellen Fragestellungen im Designbereich zugewandt. Stadtpräsident Ernst Wohlwend sagte in seiner Festansprache, die Ausstellungen würden weitherum wahrgenommen und wirkten für die Stadt Winterthur «imagebildend». Wohlwend erinnerte an die Weihnachtsausstellungen mit lokalem Kunsthandwerk, die jeweils im Programm des alten Gewerbemuseums einen festen Wert darstellten. Die Neuausrichtung des Museums komme einem «Quantensprung» gleich. Glücklich zeigte sich Wohlwend auch über den Umzug der Uhrensammlung Kellenberger aus dem alten Rathaus, wo der Zugang etwas versteckt war, ins besser sichtbare Gewerbemuseum. Eine ähnliche Lösung regte er auch für die Sammlung Briner und Kern an. Für die kommende Sommerausstellung sucht das Gewerbemuseum «böse Dinge». Wohlwend über­gab der Museumsleitung einen kleinen, unbrauchbaren Nussknacker aus Messing, den er einst geschenkt bekommen habe, und sagte: «Ich bin froh, dass ich ihn nun los bin.» Nachdem Brigitte Vinzens von der Uhrensammlung und Claudia Cattaneo und Markus Rigert vom Gewerbemuseum ihre Mitarbeiter vorgestellt hatten, zündete Ernst Wohlwend vor den gut hundert auf dem Kirchplatz versammelten Gästen die aus Feuerwerk bestehende, nicht ungefährlich funkensprühende Geburtstagstorte, die auch Rauch entwickelte.

Hellseher und Alpenglühen

Frisch ans Werk im Studio von Michelle Bird, der Initiantin von Open Doors. Oder es werden Kakteen gezüchtet, wie im Atelier von Christiane Ghilardi. Bilder: cp anzeige

Herbst, Melancholie und sardischer Spuk

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Ganz nahe herantreten durfte man nach den Konzerten des Duos Robi Rüdisühli und Philipp A. Zehnder im zweiten Stock des Museums. Rüdis­ ühli und Zehnder verblüfften mit exotischen bis jazzigen Improvisationen auf ihren selbst gebauten Musikin­ strumenten, dar­un­ter diverse Perskussionsinstrumente und Flöten aus alten Rohren oder gar aus einer Zahnpastatube, die man danach gefahrlos in die Hand nehmen und ausprobieren konnte. Ferner überbrachten die eingeladenen Gäste dem Museum kleinere und grössere Festgaben, dar­un­ter ein Alpenglühen und eine Stehleuchte namens «Hellseher», zu denen die Gäste Geschichten erzählten. Ein grosser Erfolg war auch das Kinderprogramm, eine abenteuerliche, zweistündige Entdeckungsreise hinter die Kulissen des Museums. (dwo)

Die Band Sarda passt in keine Schublade. Das hängt mit ihrer unheimlichen Entstehungsgeschichte zusammen. …wird neu

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Ein erstes Stück be­ginnt verhalten mit Bass, gedämpfter Ukulele, sparsamem Cembalo, vereinzelten Tamburin- und Schellensprenkeln. Und auch die meisten weiteren Stücke der neuen SardaCD «Olbia» setzen den Schwerpunkt bei einer verhaltenen Melancholie. Aus Sardinien stamme das Raue, aus Zürich das Urban-Poppige und aus Winterthur (wo sie ihren Proberaum haben) eine gewisse Lagerfeuerromantik, sagen die Musiker später. Fast nach jedem Song tauschen sie (mit Ausnahme des Drummers) untereinander ihre Instrumente – und ebenso oft wechselt auch der Stil. Im Einsatz ihres bisweilen exotischen In-

strumentariums aber bleibt das Quartett meisterhaft sparsam. Wie klingen sie denn nun? Ein biss­chen nach Tom Waits, ein biss­chen nach Paolo Conte, ein biss­chen nach Nino Rota ... und: eigen. Prägend ist immer Daniela Sarda mit ihrer Stimme: Sie bemüht sich sehr, sich von allen weiblichen Gesangsclichés (die sie zweifellos bedienen könnte) fernzuhalten. Dafür erinnert ihr leicht rauer Gesang umso mehr an die klagenden Lieder der Frauen des Mezzogiorno – was auf Dauer etwas repetitiv wirken kann (und manchmal­ beim Liveauftritt auch etwas verkrampft). Um ihre neue CD aufzunehmen ist das Zürcher Quartett für zwei Wochen nach Sardinien gereist. Dort hatte es nicht nur miserables Wetter, sondern es geschahen auch ziemlich unheimliche Dinge. In einem der kleinen Steinhäuschen, in denen sie unter-

gebracht waren, spukte es offensichtlich: Auf einem Kissen erschien über Nacht immer ein Wasserfleck (noch dazu in Form eines Totenkopfes), der tagsüber jeweils wieder verschwand ... Da sei sogar Keyboarder Mike Moling – als erklärter Vertreter der Aufklärung – ins Zweifeln geraten, sagt Daniela Sarda.

Der Urknall Die Band Sarda entstand vor zehn Jahren, als Daniela Sarda bei Mike Moling Klavierstunden nahm. Die jeweils gemeinsam am Ende der Stunde interpretierten Jazzstandards klangen so gut, dass sie beschlossen ein Bandprojekt aufzuziehen. Bassist Ralph Sonderegger trafen sie bei einem lockeren Weihnachtsjam. Die Band durchlief dar­auf verschiedenste musikalische Phasen und irgendwann brachte Daniela Sarda einen Song auf Italienisch:

«Das war der Sarda-Urknall.» Seither ist Sarda nicht nur ein Bandprojekt: «Wir unternehmen gemeinsame Reisen und überstanden schon krasse Diskussionen – wir sind Kumpels, musikalisch und auch sonst», sagt Sonderegger. Jüngster im Bunde ist Drummer Rico Baumann, der vor einem Jahr zur Gruppe stiess und sich als Glücksgriff erwies: «Ricco hat unseren Sound ganz wesentlich mitgeprägt.» Hört man sich übrigens die viel glattere, erste CD «Donna Libellula» an, weiss man, wie Sarda klingen, wenn sie nicht von einem sardischen Spuk traumatisiert sind: Hier swingt es manchmal­ richtig und nicht nur die Streicherarrangements sind in ihrer frischen Harmonik überraschend. l ALEX HOSTER Konzerthinweis Sarda spielen am 27. Dezember in der EsseMusicbar.


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18    Stadtkultur

l   der landbote   l   Mittwoch, 16. September 2009

Open Doors – hinter den Kulissen Die Open Doors 2009 rücken näher. Die Künstlerinnen Michelle Bird und Sarah Tobler sowie ihr engagiertes Team haben viel Fronarbeit in die Vorbereitung des Anlasses investiert. Für Atelierbesucher soll er ein Erlebnis werden. Der Besuch von Galerien, Kunsträumen oder -hallen bereitet in der Stadt Winterthur ja bekanntlich viel Kunstgenuss. Doch wer sind eigentlich die Künstler, die all die Werke schaffen? Um die Menschen «hinter der Staffelei» (der Werkbank oder was auch immer) sichtbarer zu machen, dazu haben die Winterthurer Künstlerinnen Karin Mächler und Michelle Bird 2007 die Open Doors ins Leben gerufen. Ihre Idee: Das Publikum kann während zweier Tage ungezwungen von Atelier zu Atelier spazieren und Künstlern bei ihrer Arbeit sozusagen über die Schulter schauen. Die­se stehen für Gespräche bereit, zeigen (oder verkaufen auch) ihre Arbeiten, erzählen, wie sie ihre Ideen und Projekte entwickeln (oder was sie machen, wenn sie gerade mal keine Idee haben). Hier kann man Künstlern ganz authentisch begegnen. «In einzelnen Ateliers kann man Kunst ungefiltert erleben», so Michelle Bird. Die Teilnehmer des Anlasses können sich selber anmelden, juriert wird absichtlich nicht. «Mitmachen kann jeder, der Kunst aus Leidenschaft und ein eigenes Atelier betreibt. Wir wollen die ganze künstlerische Vielfalt dieser Stadt sichtbar machen», betont sie. «Open Doors soll kein elitärer Kunstevent, sondern für jedermann ein tolles Kunsterlebnis sein», erläutert sie ihr Anliegen.

ne engagieren», freut sie sich. Sie hat in unzähligen Stunden am Computer das Layout des Hefts selbst gestaltet.

Fotoshooting und Gespräche Neben den Texten, die über Kunsttrends in Winterthur berichten, fällt der zentrale Teil des 33 Seiten starken Heftes auf, der die einzelnen Künstler vorstellt. Die Winterthurer Kunsthistorikerin Barbara Dieth-Rindisbacher hat zu jedem Kunstschaffenden einen Text verfasst, der die Persönlichkeit wie auch das Werk in knappen Strichen charakterisiert. So können sich Kunstfreunde und solche, die es werden wollen, bereits zu Hause auf einen Künstlerbesuch vorbereiten oder die Künstler auswählen, die ihnen zusagen. Begleitet werden die Texte von einfühlsamen Porträts, aufgenommen vom Fotografen Bryon Paul McCartney. Die beiden haben alle 59 Künstler im Atelier be-

sucht, mit ihnen Gespräche geführt, Bilder zum Fotoshooting ausgewählt. Trotz Hunderter Stunden ehrenamtlicher Arbeit hatten die beiden auf ihrer Tour aber «viel Spass», wie sie übereinstimmend beteuern, die Begegnungen wollen sie nicht mehr missen. «Jetzt erst wird ausserdem so richtig sichtbar, wie viele Künstler in Winterthur überhaupt arbeiten», so Dieth. Sie hat sich für die Open Doors nicht zuletzt auch deswegen engagiert, weil der Anlass die Künstler «endlich aus dem stillen Kämmerlein holt und untereinander vernetzt».

Heft und Homepage Spass ist das eine, das andere der Anspruch auf einen professionell daherkommenden Auftritt. Auch wenn Michelle Bird und ihr Team alles selber und in Fronarbeit machen, selbstgestrickt sollen der Event, das MAP und die Homepage auf keinen Fall daherkommen. Sarah Tobler, seit Anbeginn Mitarbeiterin der Open Doors, selbst Künstlerin und ausserdem Primarlehrerin, fungierte fürs MAP als «Facts checker», indem sie alle Infos, Adressen und Internetadressen auf ihre

Richtigkeit hin kon­trol­lier­te. Unterstützt wurde sie dabei vom Texter Roger Hausmann, der die Texte redigierte. «Präzision gehört zu einem professionellen Auftritt», betont Tobler. Nichts durchgehen lässt auch die Künstlerin Christiane Ghilardi, die auf eine lange Berufserfahrung als Korrektorin zurückblicken kann. Sie hat sich der Homepage angenommen. «Die Sprache wie auch die Informa­ tionen und Links müssen einfach stimmen», so die gebürtige Hamburgerin. «Der einwandfreie Internetauftritt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines solchen Anlasses.»

Selbst ist der Künstler Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, das Magazin liegt auf (siehe Kasten), die Homepage läuft. Nun bereiten die Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers vor, um Besucher empfangen zu können. Auch das ist ganz anders als bei organisierten oder kuratierten Ausstellungen, betont Tobler: «Ich bin selber und allein dafür zuständig, dass der Atelierbesuch für alle, die kommen, ein unvergessliches Erlebnis wird.» lCHRISTINA PEEGE

open Doors 2009   kurz & bündig Die Open Doors 2009 finden am 26. und 27. September statt. Die Ateliers der 56 be­tei­lig­ten Kunstschaffenden stehen von 11 bis 18 Uhr interessierten Besuchern offen. Neu be­tei­ligt sich auch die Villa Sträuli an diesem Anlass; der Artist in Residence Abdus Salam aus Bangladesch führt Besucher in sein Schaffen ein. Vom 17. bis 27. September stellt der Fotograf Bryon Paul McCartney in der Villa Sträuli Porträtfotografien der am Anlass be­tei­lig­ten Künstler aus. Am 27. September klingen die Open Doors von 16 Uhr bis Mitternacht in der Esse-Musicbar aus. Das «MAP Magazine» ist gratis und liegt bei Winterthur Tourismus im Bahnhof Winterthur auf sowie am Schalter des «Landboten» am Garnmarkt 10.

Infos für Besucher und Künstler:

www.mapmagazine.ch Villa Sträuli, Museumstrasse 60

www.villastraeuli.ch Esse-Musicbar, Rudolfstrasse 4

www.esse-musicbar.ch

Viel ehrenamtliche Arbeit Was 2007 als Experiment begonnen hatte, hat sich zu einem Anlass mit professionellem Begleitprogramm gemausert. Da gibt es das kostenlose «MAP-Magazine» – das «Magazine Artist Professionals», das als Kunstführer und Programmheft der Open Doors fungiert – und eine inzwischen interaktiv ausgebaute Homepage. Ins Heft, das wie letztes Jahr in knalligfrechem Pink mit grüner Aufschrift daherkommt, und in die Homepage wurde viel Herzblut und viel ehrenamtliche Arbeit gesteckt, um den beiden Begleitorganen der Open Doors einen guten Auftritt zu verschaffen. «Die be­tei­lig­ten Künstler tragen das Magazin finanziell zu 70 Prozent selbst», sagt Bird. Die­se Beteiligung stelle die publizistische Freiheit des Magazins sicher. Um die verbleibenden Druckkosten zu decken, hat Bird in Winterthur – trotz Wirtschaftskrise – Sponsoren finden können. «Es gibt eben immer noch Leute und Firmen, die sich für die hiesige Kunstsze-

Sie machen die künstlerische Vielfalt einer Stadt sichtbar: Bryon Paul McCartney, Michelle Bird, Sarah Tobler, Christiane Ghilardi, Barbara Dieth. Bild: Heinz Diener

Ein Garten voller Gäste und alles aus Liebe Der Sommer ist nur so gut wie das Som­mer­thea­ter Winterthur. Die Bilanz einer erfolgreichen Saison.

Er machte den Sommer, der kein Sommer war, gut: Hans Heinrich Rüegg. Bild: mad

«Alles Liebe», die Komödie von René Heinersdorff, war ja so ein biss­chen gewagt für das Som­mer­thea­ter. Es gab hier explizite Szenen im Wort, wie Sex auf der Waschmaschine. Aber am Schluss einer Vorstellung rissen zwei Frauen, die schon um die achtzig waren, die Arme in die Höhe und riefen: «Super! Super!» Unglaublich gut im Publikum angekommen sei dieses Stück, sagt Hans Heinrich Rüegg, der Direktor des Som­mer­thea­ters Winterthur. Und «Alles Liebe» ist in der Bilanz mit rund 3000 Besucherinnen und Besuchern nicht einmal der Spitzenreiter. Hier regiert «Ein Bett voller Gäste», der Schwank von Dave Freeman (mit 5400). Und auch die anderen Stücke – die Kriminalkomödie «Tod auf dem Nil» und die Komödien «Mein Freund Harvey» und «Vier Fenster zum Garten» – waren gut besucht. Total macht

das für die Saison, zusammen mit den Gartenkonzerten, 19 225 Eintritte. Das sind ein paar Verquetschte weniger als im Vorjahr, sagt Rüegg. Aber schliesslich sei der Sommer auch kein grosser Sommer gewesen, und Petrus habe keine Geschenke gemacht. Zweimal musste im Saal ge­spielt werden, einmal gab es einen Unterbruch. Alles in allem aber herrscht grosse Freude und Dankbarkeit. Und auch ein biss­chen Stolz. Denn die «ernsthafte, seriöse und professionelle Arbeit» ist belohnt worden. 82 Prozent Auslastung! Und auch Rüegg sagt jetzt: super! (um das Wort auch einmal zu gebrauchen).

Unbeschadet durch die Zeit Die Misstöne kamen von aussen. Einmal durch ein Antifa-Konzert im Stadtpark – eine Vorstellung litt sehr unter Lärm. Ein andermal drohte eine Kollision mit Stelzern aus dem Jubiläumsprogramm des Thea­ters Winterthur, sie konnte gerade noch abgewendet werden. Das Som­mer­thea­ter kam aber sonst unbeschadet über die Zeit: Ein starkes Herz schlägt hier für

die Kunst. Und auch die Gewitterdekoration musste nie gebraucht werden, Petrus macht doch Geschenke. Tradition und die neue Ästhetik des Boulevards, sie gehen im Som­mer­thea­ ter zusammen. Nach dem Erfolg von «Alles Liebe» sucht nun Hans Heinrich Rüegg ein Pendant für die Zukunft. Vielleicht «Vier Frauen und ein Unfall», die neueste Heinersdorff-Komödie?. Eine furchtbare Sache, stöhnt Rüegg: Vier Klosterschülerinnen und eine Schwangerschaft, und der Klerus ist daran nicht gerade sehr unschuldig. «Das geht vielleicht noch nicht in Winterthur.» Wir werden es se­hen, in der nächsten Saison. Im Winter hat Hans Heinrich Rüegg einmal keine Vorstellungen in Deutschland – mehrere Hundert Mal ist er dort im «Neurosenkavalier» aufgetreten. Diesmal macht der Thea­terdirektor Ferien, zusammen mit seiner Frau. Die neu akkumulierte Ener­gie­ wird dann ganz in die Saisonvorbereitungen gesteckt. «Denn ich will das Haus noch lange leiten», sagt Rüegg. In der nächsten Saison feiert er das 40-Jahr-Bühnenjubiläum. (bu)

Kirschen für den Theaterdirektor Die Liebe des Publikums zu seinem Som­mer­thea­ter zeigt sich nicht nur in der Super!-Reaktion auf das Programm. Jedes Jahr werden auch Geschenke gemacht, dies für das ganze En­sem­ble. Auch diesmal wurden viele Sachen ins Thea­ter gebracht, und Hans Heinrich Rüegg zählt sie fröhlich auf: Kirschen und Erdbeeren, Madeleines und auch zwei Harass Wein. Vieles andere mehr. Und natürlich gibt es in jeder Vorstellung auch Blumen für Schauspielerinnen. Wenn Verena Leimbacher auf der Bühne steht, gibt es ganz viele davon (ihr Partner dort, Philippe Roussel, bekommt dann auch immer gleich viele). Und in dieser Saison kam eine Frau gleich persönlich beim Thea­terdirektor in seiner Privatwohnung vorbei – sie brachte Wein für ihn und Blumen für seine Frau. «Ich wollte die Geschenke nicht einfach so im Thea­ ter abgeben.» (bu)


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Kunstlerin signiert Fassadenbeschriftung von boesner

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Stolz prasentiert die Kiinstlerin Michelle Bird ihre •• Malpalette,.,

Die bekannte Kunstlerin Michelle Bird signierte die neue Fassadenbeschriftung von boesner-Fachmarkt Jur Kunstlerbedarf in Unterentfelden. Die 5 x 7 Meter grosse FirmentaJel zeigt eine Fotografie ihrer Malpalette.

I Michelle Bird, die bekannte Kunstlerin aus Winterthur,

UNTERENTFELDEN

besteigt gespannt den Kran der Beschriftungsfirma. Schon geht es ab in

10 Meter Hohe. Sie ztickt den Stift und setzt zur Unterschrift cler 5 x 7 Meter grossen Firmentafel an. Die Fassadenbeschriftung zeigt eine Fotografie der

Malpalette, welche die Kunstlerin zurn Malen ihrer Kunstwerke bentitzt.Als sie wieder sicheren Boden unter den Fussen hat, meint sie: •• Das war super! Die Flache cler Palette ist fast so gross wie mein ganzes Atelier.» Das Angebot von boesner widerspiegelt sich in der auffalligen Fassadenbe~ schriftung. boesner bietet auf einer

tibersichtlichen Verkaufs- und Werkstattflache von ca. 4500 m 2 eine grosse Auswahl an Kunstlermaterialien wie Farben, Pinsel, Bilderrahmen und vie~ lem mehr. Dcr Fachmarkt fUr Kunstler~ bedarf in Unlcrentfelden ist fur jeden l.uganglich.


1OER LANOBOTE IMONTAG, 29. SEPTEMBI

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Ein Spaziergang durch kreative Raume Die «Open Doors 2008» vom vergangenen Wochenende haben Scharen von Kunstliebhabern aufTrab.gebracht. Ein Rundgang durch willktirlich ausgelesene Ateliers zeigt: Hier bekommt man zu seheo, was sonst verborgen bJeibl. WINTERTHUR - Die trockenen Zahlen vomeweg: 52 Kunstschaffende der Stadt Winterthur haben ihre Ateliers fUr Besucher georfnet. Die ..Open Doors 2008,. waren die Zweitaufl.age des erlolgreichen Anlasses von 2007. Neu rUhrlen die Organisatorinnen Michelle Bird und Christina KrOsi krll.flig die Werbetrommel: Ein Magazin mil knallrosa Cover sollte KUnstier und Publikurn zusammenbringen. So sah man denn such in der AUstad!

nebs! einigen bunten Herbstblltttern rosa Kartenblatter, anhand deren die Atelier-Scouts ihr nll.ehSles Atelier anpeilten, wie Pfadfinder ihr Ziel beim Poslenlauf.•Milgemaeht haben aile, Junge, A..Itere, erslaunlieherweise aueh viele Familien mit Kindemlt, bilanzierle Organisatorin Kru.si geslem zufrieden. Aueh Bird siehl den Anlass als vollen Erfolg: ..Meine Desueher kamen wegen der Kunst, nieht wegen der Parly., freul sie sich. Sie hal in ihrem Atelier an der Breiteslrasse ein grosses, noch unvollendetes Werk aufgestellt, an dem sie zeitweilig fUr ihre Besueher malt. SldzzenhUeher, die sie aufgelegt hat, vergegenwl1rtigen ihren Werdegang als KUnstierin. Aueh Helen Grossmann. die zurzeit im Alelier der Kultursliftung Winterthur arbeitel, Slellt sieh mit einem Wed: in Entstehung ihrem Publikum. ..1m Moment weiss ieh niehl so reeht weiterlt, rll.umt sie ein, erzAhlt von Selbstzweifeln (...manehmal sind mir meine eigenen Bilder zu bunllt) und der Suehe naeh neuen Ausdrueksmilteln. Kunst, das wird im Atelier klar,

isl nie ein ..Genieslreiehlt, sondern immer harle Arbeil. In einer Baraeke an der IndUSlriestrasse reiehen sieh die Besueher die Klinken in die Hand. Hier leilen sieh Mia Diener, die Bildhauerin Claudia MOller-Weber und die CompulerKUnstlerin Alice BUrgier mit weileren Kunstschaffenden ihre Atelierraume. eFUr mieh sind die ~Open Doors> eine gule Gelegenheil, ausstellen zu kOnnen., erklll.rt BOrgler,deren Kunst man sonst nie zu Gesichl bekommt. Diener bereitel sieh nieht auf eine Ausstellung vor, sondern auf ihren Alelit;r-Aufenthalt in Kairo. In MUller-Webers Alelier siehl man, anders als in Ausstel· lungen, einmal die ganze Bandbreite dieser vielfltltigen KUnsllerin, die nieht nur Holzbildhauerin ist, sondern aueh Installationen maeht. Oberhaupt die Vielfalt: ..leh habe noch nieht so viel zu zeigenlt, entschuldigt sieh die junge KUnstlerin Joanna Arehetti in ihrem Atelier in der Allsladl. OafUr hat sie eben ein Buell. fertiggestelll. Sie suehe jetzt weniger einen Kurator als einen Leklor. Doell. nieht nur Uber die Vielfalt der Kunst konnte man staunen, aueh Uber die unterschiedlichen Orle, an die man beim Kunstspazicrgang gelangte: versteekles Gartenhll.uschen, Daubaraeke, Bauernhaus, Keller, Oaehstock. Wer die Kunst suehte, entdeekle nebenbei aueh die Sladt ganz neu. Ais Trost fUr all diejenigen, die den Anlass verpassl haben: KrUsi und Bird stellen bereits jetzt die ..Open Doors. 2009lt auf die Beine. ICHR/SnNA PfEGE

Claudia Muller-Webe, ar"ltat an elner Inltallatlon (oben), Helen Qrossmann (11.1.) und Alice BiI"ler (1.1. r.) 1m Atener. Blld: ep


Blick hinter Staffeleien und Leinwande Wer schon immer mal Atelierluft schnuppern wollte, saUte jetzt die Chance beim Schopf packen: Wahrend der «Open Doors 2008» offnen Kunstschaffende allen Interessierten ihre Arbeitsraume. WINTERTHUR - Am Donnerstag informierten die Organisatorinnen der «Open Doors 2008» Michelle Bird und Christina Kriisi im Atelier Birds iiber den Anlass. Dieser findet nach den «Open Doors 2007» bereitszumzweiten Malstatt.DiesesJahrstehen am 27.und28.SeptemberinWinterthur gut fiinfzig Ateliers offen. Hierkann man Kunstschaffenden bei der Arbeit iiberdieSchulterschauenundsienaherkennenlernen.DerAnlassistunjuriert:«Wersichmitprofessionellem Anspruch der Kunst widmet, ist willkommen», so Bird. Sie undKriisi sind nach Monaten derOrganisation sehr

zufriedenmitderBeteiligung.«Esmachen Kiinstler ganz unterschiedlicher Ausrichtung mit», bestiitigen beide. Ein Blick auf die Teilnehmerliste zeigt eine frappierende Vielfalt: Von klassisch-figiirlicher iiber abstrakte Malereiistallesvertreten,ausserdem Bildhauerei inverschiedensten Materialien von Holz iiberStein bisBronze,sodannlnstallationen,auchWerke, die an der Grenze zu Schmuck und Wohndesignstehen. Die «Open Doors 2008»bietendamiteinengutenUberblickiiberdievielseitigeWinterthurer Kunstszene. Obwohl der Anlass ein junger Event ist, sind dennoch drei Generationen Kunstschaffender vertreten: «Das hatmichsehriiberrascht, dasssichalieAltersgruppenundnicht etwa nur ganzjunge Kiinstler beteiligen»,meint Bird. Tatsachlich sind von «grauen Eminenzen» aus der KiinstlergruppeWinterthurbishinzuganz jungen Kunstschaffenden,dieerstseit Kurzem in Winterthur arbeiten, aile Lebensalter vertreten. Ziel des An-

lasses, so die Organisatorinnen, sind Begegnungen zwischen Kiinstlerinnen und Kiinstlern sowie dem Publikum. Die Atmosphare im Atelier erlaube ganz andere Annaherungen an einen KiinstlerundseinWerkalseineAussteliungineinerGalerieodereineranderenKunstinstitution,sindKriisiund Birdiiberzeugt.

Stimmungsvoller Ausklang GanzneudiesesJahrisldieBegleitpublikationzu den «Open Doors 2008», das MAP, kurz fiir «Magazine Artist Professionals» (siehe auch «Landbote» yom 11. August). Das auffallige rosa Heft mitgriinem Aufdruckistlaut Bird in einer Auflage von 5000 Exemplarengedrucktworden und iiber3000 Exemplare seien bereits durch die Kiinstler selbst verleilt worden, dies ist laut derKiinstlerineingrosserErfolg.DieKunstschaffendenselbst,die ebenfalls an der Medienorientierung anwesendwaren,freuensicheinhellig auf Neugierige. Die einen wollen ihre Besucheram «Work in progress» teilnehmen lassen,anderemochten eher ihreWerkeim personlichen Rahmen ihresAtelierszeigenundsichmitGastenungezwungenunterhalten. Die «Open Doors 2008» klingenauch diesein Novum-aneinemgemeinsamen Ort aus: von 16 Uhr bis Mitternacht in der Esse-Musicbar mit Rachel Wiesmann und Thomas Volk (abI9.30Uhr).WeramWochenende nicht ganz aile Ateliers «schafft», fiir den hat Bird kleine Filmportrats iiber KiinstlerinihrenAteliersgedreht.Fiir authentische Begegnungen ist aufjeden Fall gesorgt. (cp)

Formalin fur zeitlose Kunst

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Das Atelier von Michelle Bird (rechts 1m Bild) eignet sich gut fiir Begegnungen. Bild: cp

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Film

Performance

Ein geistiger Fuhrer

«Call Cutta in aBox»

In einer 4S-miniitigen Audienz in seiner Residenz in Dharamsala konnte der amerikanische Filmemacher Rick Ray Seiner Heiligkeit dem 14. Dalai Lama vor laufender Kamera zehn Fragen stellen. Die Antworten des Dalai Lama sprechen von der aussergewiihnlichen Weisheit und dem klugen Humor der hiichsten weltlichen und religiiisen Autoritiit des buddhistischen Tibet. Der Film «10 Fragen an den Dalai Lama» vereint die Faszination des Landes am Fusse des Himalaya, Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama und des Buddhismus und zeigt bisher unbekanntes Filmmaterial iiber das Leben des Dalai Lama und das Leben in Tibet von heute. Rick Ray hat damit ein umfassendes Portrat des Mannes geschaffen, der sich selbst .als «einfacher buddhistischer Miinch nicht mehr, nicht wenigef)' bezeichnet, wahrend ihn andere als «Rockstar des Friedens•• sehen. (zsz)

Das interkontinentale Telefontheaterspiel zwischen lndien und Europa bietet eine exklusive und individuelle Performance. Dabei bucht ein Zuschauer sein eigenes Stiick an der Theaterkasse; der Einlasser weist ihm den Weg in ein nahes Biirohaus, in ein Zimmer, wo das Telefon bereits klingelt, wenn er die Tiir iiffnet. Er hebt ab, und eine Stimme mit einem merkwiirdigen Akzent beginnt ihn in ein Gesprach zu verwickeln. Die Person hinter der Stimme scheint den Raum, in dem der Zuschauer sich befindet, genau zu kennen, obwohl sie Tausende Kilometer von ihm entfernt sitzt. Die Stimme gehiirt Raman, einem CallCenter-Mitarbeiter in Kalkutta, lndien. Eine Geschichte setzt sich zusammen, zu deren Protagonisten Raman und seine Kollegen. aber vor allem auch der Zuschauer selbst und die Stadt, in der er sich gerade befindet. gehiiren. (zsz)

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Ein Bild zur Wiederfindung Das Kino Razzia im Seefeld wurde unter vielen anderen Schandflecken der Stadt Ziirich genannt. Stephan Stucki bemiiht sich, das Bild zu wandeln mit einer ersten lnitialziindung und erMfnet im dazugehiirenden Gebaude an der Mainaustrasse 34 die Galerie «mainau34••. Damit miichte er nicht nur einen Beitrag an das Stadtbild leisten, sondern in diesen Gemauern wieder die Kultur aufleben lassen. Er sieht seine Galerie als Slatte der Begegnungen. Bis zum 4. Mai fin"",,,,,t hior oing AI1<:<:t"lIllna 'Inn I\lIirh&llla.

Bird und Gretchen lang statt - eine besondere Begegnung zweier Kiinstlerinnen und gleichzeitig von Mutter und Tochter. Nach 2S-jahriger Trennung werden sie gemeinsam eine neue Palette teilen, urn ihre Zukunft zu malen. HeUle, von 14 bis 18 Uhr, werden Michelle und Gretchen zur Wiederfindung ein Bild malen. Das abgebildete Bild ist von Michelle Bird. (zsz) Zurich: Galerie tlmainau34», Mainaustrasse 34;

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18 bis 20 Uhr


Den Kiinstlern iiber die Schulter geguckt Premiere fllr Winterthur: GUI zwei DulZend KlInSlltT haben

vergangenes Wochcncnde anlltSlilich lier ",Open Doors 2007", erslmals ihre Ateliers rur Besucher geOrrncl. Wer cinen Besuch gewagt hal. dUffle Obcrrnschcodcs crlcbcn. WINTEIlTlIUR - \VIe .....:fIt mall KWISI ~rkbbu - ~iMllIl .....'htJb elabliefl.r Gale..." WId htifiCC' Bal· ..... ~ 0;" W;,l1e'I~W'et "'a...ck........" Michelle Bird, Karin Mk!lleT urwl SIlo noh Toble. haueR CiM Idee -ein Wo,• ,",,,,,fIde de, offe"eR Atelie.., ~_I T&J:c. an done" ma" unlnaemcklet die Arbdu.rlumc 00,",""" und dl.

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«Open Doors» - das Atelier als Ort der Begegnung Wer wollte nieht hinter das Geheimnis der kilnstlerischen Inspiration kommen? Ein Wochenende dec offenen Atelierttiren erlaubt Begegnungen mit KUnst!ern. WINTERTHUR - Was 51ch in San Francisco oder Amsterdam bestens bewlihrt bat, soU Dutl auch in Winterthur Einzug balten - und tunftig jlihrlicb stattfindeo: Ein Wochenende dec offenen Ateliers. Wee schon immer er·

fahrep , wollle, was in einem Atelier . so VOT sicb geht. kann wibrcod lWeierTage KOnstler besuchen, ihncn Dber die Schulter schauen und hautnah mitcelchen. wie ein Werk: entsteht.

«Open Doors 2007,. nennt sicb dec Anlass, die Idee dazu hatte die Wintcrtburer KUnstierin Michelle Bird. Oer englische Titel·fUr den Aplass ist keine Anleihe beim Zeitgeist, Michelle Bird - Amerikanerin. die in San Francisco und Amsterdam gelehl und ausgesteUt hat -liess sicb fUr Open Doon 2007 voo"lihnlichen Events in europai· schen und amerikanischen Metropolen mspiJ;eren. Dean als sie sich vor zwei Jahren in Winterthur I!iederliess, war sie erstaunt, dass es hier keine entsprechenden Anllisse gab. «Es gibt so viele KUnstler hier in Winterthur_, wundert sich Bird - «bloss, keiner weiss WOlt. Das soli nun anders werden: Vor einem Jahr hat Bird begoooeo, Kunstschaffende von ihrer Idee zu Ubeneugen uod war voo dereo «Enthusiasmus tiberwaltigbo, wie sie sagt. Doch ein solcher Anlass bedeutet auch viel Aufwand, Prospekte mUssen gedruckt, die Website will aktualisiert werden. Michelle Bird und Karin Machler haben wescn Anlass nun kon.kTet ins Leben gerufen und mit Hilfe von Sarah Tobler und andereo KUnstlem geboren. «Open Doors 2007 rt>rdert die Gemeinschaft der Ktinstler, macht die Kunststadt Winterthur sichtbarer und (.

es erlaubt den Ktinstlem mit dem Publikum ein engeres und g1eichzeitig grOsseres Netzwerk aufzubauen_, ist Bird Uben:eugt. «Kunstvennittlung in den Ublichen Ausstellungsrliumen ziilt tu 5thr auf den intellektuellen Aspckt,., ergiiOlt Karin MlI.chler. Viele kutc wUrden sieb kaum noch getraueo, gaOl grundslitzliche Fragen zu stelleo, etwa wie ein Werk lustande komme, wie ein KUostler ilberhaupt arbeite. ..ner Kontakt zwischen Publikum und Kunstscbaffenden ist verloren gegangen_, kritisiert sie. Mit einem offenen Atelier, so ihre Hoffnung, k6nnte de wachsende Graben ilberbrt1ckt werden.

Das ganze Spektrum Damit mOglichst viele das Angebol nutzen, baben die drei KUnstlerinnen fur ein' vielseitiges Atelierprogramm gesorgt. «Wir haben die Teilnehmer der Open Doors 2007 nieht vorselektionierh_, betont Sarah Tobler. MitMachen kano jeder, der ein eigenes Atelier hat: «Wir mtk:h'teo ein moglicnst breites Publikum ansprecbeo., so Tobler. So funktioniert denn das Prinzip einfacb: Am Samstag, 29., und Sonntag. 30. September, sind 29 Ateliers in und rund wns Stadtzentrum Winterthur von 10 bis 16 Uhr gCOffnet, jeder und jede kann unangemeldet hereinschneien, die KUnstler freuen sich auf Besuch. Wer sich vorher informieren wiU: MicheUe Bird hat fUr den Anlass eine Homepage ins Leben gcrufen, auf der die KUnstler mit einem Werk aufgefUhrt sind. Ein Stadtplan tum Ausdrucken und Mitnehmen zeigt, wo sich die einzelnen Ateliers befinden. Am Sonntag ab 18 Uhr ist Cbill-out-Party in der Labilscb Bar, wo sich die KOnstler darauf freuen, mit ihren Besucbem das Wocheneode ausklingen zu lassen. (ep)

-open Doors29/30. ~ 10-16 utlr. Sonnta( 18-20 UhF Labiisdl Bar

www.kunatlnwtnterthur.com

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Kunstveiling voor kankerbestrijding

Prijs hoog opdrijven

Britt, Elke en Lenie brengen aile Ie veilen kunstwerken in kaart. VVGHT • Lcnic Kinnegen uit Doxlel organiseerde \'orig jaar een kunstveiling ten behoeve van de KWF Kankerbestrijding. Het succes was zo groat dat het evcocment op zaterdag 23 april opnieuw plaatsvindt op Kasteel Maurick in Vught. Door Maarfen Kroese

Het began vorigjaar met de veiling van stukken die aan de Stichting KWF Kankerbestrijding waren oagelaten. Inmiddels stellen kunstcnaars ull heel Nederland en zelfs het buitcnland ceo of meerdere werken kostcloos beschikbaar: schilderijen, zeefdrukken, sculptu-

ren, sicraderi, kcramick, etc. Onder de getoondc kunstwcrken bevinden zich onder andere pasteltekeningen van Toon Stalpers, kleurrijk werk van Michelle Bird en een seulptuur vlln Gerda Fraanjc. Dc kunstwerken zijn te bewonderen op www.vivivere.nl; de virtuele thuisbasis van Stichting Vivivere, door Kinnegcn spcciaal voor dil goede doel opgericht. De lijst van reeds voltooide en toegezegde werken neemt gestaag toe. Oat gaat zekcr niet vanzelf. Lenie

UVT U •• T<,

FOIO Henk van EsdI

Kinnegen: "Het kost iedere dag een paar uur, maar dit is lcuk werk. lk onderhoud contacten met kunstenaars, sponsors en bezoekers van vorig jaar, van wie ik een lijst heb gemaakt. Mijn dochter Britt, Kim Sikora en Elke Tocbosch helpen me met de organisatie van de aanstaande veiling, die inmiddels een dui· delijke vorm heeft gekregen." Lees verder op pagina 7: 'Ik verwadlf een fanrastische opbrengst' Advertentiet


Michelle Bird exposeert voor kankertlestrtJdlng Bttldend huulCnms Midv:lk Bir<hll~n tOi 7 februari iD galerie Art for Ufe in Amsterdam. Dc CJlpositic staal mcdc in hct lCken fondswer_

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vlng voor KWF Kankc,bc.trijd;nil. Tijdcn. de ~~ afgdopctl zoodag vernch' door KWF-voorzillcr Man," O<>sting, dollttrde Mk~lIe eon lrun$lWerk aan KWF Kln.kerbe'tnjding. De opbrengSl V3Il dil 5Childmj is l>c.tc:md voor KWF_ Kankcrbeslrijding. Dam....' pal lien proccnl van de ver_ koop gcdur<:ndc de mund dec..."bt.- nur dc7,c l>l;cMing.

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Art fOf Life i. ;nit;alicfVlln Art & ~'a.1bion etal vi. mode CI'l lruntl de bnkcrbo:slrijding SINn!. Op de op<"ning wan"Il onder andere" enkcle m<o:\eIonktrll van he! Amcrikloans ronsIllut. bc.lUunlcdcn YatI de Rcmbra>ldt v....cniging. en Micbelle;, leerm""""" Anton Man,,,,,,,,,, <He """ gcdichl l<:r n zijn l=Iinac voordroeg.

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""" o.an de kijker: Geopan:n"" leefde U 100 lIU' <Ie "'10len_ toonsIOlJing. 'Je &ocl\ jc: eigcn_ lijk b1001 mot zo'n eXP":'ilio. Sdulderon is loch oen Inti""'" bc7.igheid.

Dc opOll;ng was een fanta.>liseh

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Michelle BirdJ kunstenaar Sicraden uit de jaren vijftig en 7.estig en Amerikaanse vriendin was in he-! d~sliids voor buil~nland~rs moeilijk locgankelijke China geweest ~n had daar half~ddslenen 'lIs ruilmiddel en cadeau gebruikl. Dm yond ik zo 'n slim idee, dal ik ook iets wilde gaan verzamel~n. Ruim een jaar gekden logeerde ik in Parijs, hij di~zdfde vri~ndin. Op de march': Vernaison zag ik een prachtigc arm hand, maar die was hc1aas H: duur. 01' dat moment \·atre ik hd plan op om dcrgdijkc sieradcn Ie gaan verzamelen. [k ben al terug gewe('SI in die winkel in Pariis om mijn verl.ameling te laten zien. ""{res jolie", vond~n ze en of ik nog eens wilde terugkomen, ,\Iaar ik wil eerst miin \'~rzamding uilhreiden en hljzondere stukken zoeken. Ik ben aan mijn sieraden gehe\:hl, maar mijn f\merikaans-Chinese afkomst verloochent zich niel en ik o\·erweeg om de sieraden op den duur te \'erkopen in de Verenigde Staten, waar dit soor! sieraden zeldzaam IS. 'In de lJ-hallen in Amsterdam-Noord wordt een kecr per maand een rommelmarkt gchouden. DIe mis ik nooi!. Dc sfeer daar is gl."wddig: veel oudere Amsterdammers met hun eigen taallje en zelfgemaakte soep: de echte Jordanezen \'an vroeger, Op die markt staan \"eel oude dames die vocr weinig geld dozen met oude sieraden \"erkopen. Daar zit altijd wei watlUssen. 'Vroeger kreeg ik vee! cadcautjes van mijn Chinese familie. Dal waren vaak dure sieraden van oogverblindend goud, erg leliik. Ik hcb ze weggege\"en toen ik door India reisde. Af en toe draag ik cen kdling uit mijn verzameling, maar alleen in de zomer en nict in de wimer op cen coltrui. Ik heb wel smaak! Verder draag ik vaak een witgouden ring. Die komI niet Uil mijn vcn:ameling, maar is nog van miin Chinese groolmoeder gewecst, Zii was cen mooie VTllUW en ze kreeg dan ook nogal wal verlovingsringen. 'Dc uilhundige klcuren \·an de sieraden zie ie terug in rnijn sdlilderijen. Dc sicraden herinneren me aan de keren dat ik - als kind - met de sieraden van mijn moeder spedde. En dan komen andere herinneringen uit mijn jeugd op [lawa"! terug. Daar deden we tussen de middag een dUlje op een nclen mat)e onder een palmboorn. Ik woon nu \'ecrden iaar in Nederland en ben eindchjk geacclimati~cerd,maar die middagdlltjes rnis ik af en toe nog steeds: «

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Rommdmarkt 1\ ha[[m, :--;'cvcritawcg \ 5, Amslerdam-Noord, leI. 0229 581598, ",ww.iJ-halkn.nL Hlk e<:fsle weekeimk van de maand \·'lll 9.00 "" \6,30 UlIT; locg:lIIgsprijs: €2,50 en kinderen lot 12 jaar € 1,50. Op In\\I. lerauent...,un.,n[ kum u \ezen waar en wannecr cr beurzcn worden geh()uden mel nieuwe SH:rad,:n en m:l1ena1cn om zdf sieraden Ie maken.


Galerie de Pomp toont keramieken schilderijen ........,•• ·lM ... _ 2. IfMlI Is .. GIIMt ck !"om" In w.rm0n4 k...• """ te lien nil Elly _sIlm-nn k<tel ... KIlI_leII nn ....... PH· yretl en Mkhtik Ii'd. Op MrSII ... r-.. de UllOSInt ... " " d.........t~llo.

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Elly H.... mlk~rk vertell hoe hel 21lemul begonnen is. "Ill 19M ben ik bq:onnen lI,el het werken mel kleL Gewoon bij iemand thul, in de ken ken. Onwij.gtze~ lig. Mel ....n onderbrd,inr van enkele jutn heb Ik lenen ,,"""lid. He. "'aleen hObby wau Ik nlel m.... ' builen kon. M,jn

handen mMU.n de klei ~otlen. Voor de ~erandering btn ik ~n glazuuKunu. gaan dMn, ~n workshop d<'CQ"litmelhoden. ~ncunus boe!seren nnr model en ~n workshop mallen mak.n. Mijn impirali. Iijd.n. het we... k~ m.1 klei hnl ik uit hel ,....".,1 van hel mom.nl .nJof gebtuneoi".n uil mijn lev.n.· H.I Ih.ma lenle uaat centrul blj Asta Pennaren. Achni.n jaar g.led.n is aij uil finlaod v.... huisd naar Nederland. Totn zij jon, was, tekende aij altijd en at wilde lOOn al gr""g sehild.reo, OInt het kwam u niet vao. Vijf jlar ,.Iedeo h~f1 zij de pen,elen o""palkt en he' ...sulla.. hlngt nu in de gale.ie. Vtrd.r i. in d. v\>Ortame ••tn uJ'O"itlt I. zitn van bttld.nd kun"ena.... Michelle Bird. Zij 'OOm oll.""rf op papit., ••Ifpo... lrell.n .0 pontttttn. Mich.Il., "Ik l.k.nde en kle"rdeallMn ik kind was en mijn bthooft. om kunstenlar I. word.n, wa. alhjd aanweIlg, Mijn Amtritaanlt

IUnhuis,ar<:hilt<:! en mljn Chin... .. vader..... n fOlogruf en Khi~ der. aijn mijn ,,,,alleve worttl•. lk beJOII al. standom",• .".., en

all bouwkundige vorm ,e ",ven en.e cre~",n. O... rme<> l.... rd. ik ......1 over klen' en compos;t;., ~nelen en ruinu.... Om Ie IIr... ken lilt! de rtthte lijnen van hel lenn, besloot ik mljn "'"rk al. ontwerp.::,op 1. ~n en Ik ging op reis door Indi:o. 0 ....' heb ik

me nr<!iept in de kUlIn VI" broilS gieten. Ik ondude indruk ~an htl o~erw.ldtg<'nd.ronlrast in norm.n .n wnrd.n .n was ~n,pirN:rd om ~n ~tie ~an

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MkMIle Bird Is r/ldM$ de fHUI-' gftIlHln II" _ I n dft PotIIp (1'01<>,

iIlull.ali•• I. maktn gtb.a$etrd op h.1 ruwe I.vtn in de Rosseb""n. Hel hoek ~Iil.ld 'Closed Cunains ofth. Wall.n· onl· ving veel nndach, wnrdoo, ik ve"'olgens uilgenodigd w.rd II, galldocent Om 1.....0 in lektnlochni.ken Ie geven aan San franciKO'. Academy of An Col· lege en de Wesl Valley Coll.g•. Tegelijkertijd ~olgde ik les,en in Renai.,anc. ochildenochnitken. Na v~1 .ooken nn.een progre.. lie~e kun.uehildt. mel I.v.n.. lange .",aring l.erd. ik An'on Mltinel" kennen. die mij in ron· 'ac, brachl mel d. f"ndlm.men ~an An Brul .n h.l g.h.im van ""tflOI pohi. omlov.... n.· Openingstijd.n van de gal.ri. un de Dorp.. t..a" woen'dag 14.00-16.00 uur, vrijdlg IS.OO17.00.0 19.00-21.00 uur. Ullu· dIg 12.00-17.00 UUt, zood"ll 13.00-17,00 uur, •

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'Ik wil hun persoonlijkheid overbrengen op het schilderij' Noom: Michelle Lynn Bird Lee{tljd: 36 WoonpiooLS: Amsterdam Camere: Kunstenaar

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De geschiedenis van de Wallen, die kende de Amerlkaanse

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ichelle Bird wei, maar toen ze er in een coffeeshop ging werken, keek ze er toch met andere ogen naar. De tekeningen die ze in de rosse buurt maakte, zijn nu ultgegeven onder de titel Closed Curtain,

.... \R~11l :\1 - regen de voonnali).'{e Cdder<;e gcdepUtl'l~r\'an l'en versla~gl'(,'fst~rl

de Wi m "icheerdcr IS 1. PHi. \), die \\ ur<1 r vcrdacht \',10 'raudc t'11 vaJsheid in geschrifrc, zijn au ook \erdl'nIdl:~l'n van corruptic Her opt'llbaar ministerie wrlenIn hl'm en'an ~cn dl'l'l V:lll zijn bnliloft rn'l'e jaar ~eJcocn, te hebb~Jl latl'n betalen door evenementenhUfl':lll Gdderland I \l~nt<; b\, Her ~n~ om 4500 eUfO, '1'

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