Pressebericht
2017
Hightech-Lagerlogistik fĂźr einen guten Zweck
Klaus Vollrath Aarwangen 27.11.2017
Kombination aus moderner Technologie und ZusatzDienstleistungen Hightech-Lagerlogistik für einen guten Zweck Lagerung und Kommissionierung von Waren sind ein anspruchsvolles Geschäft für Profis mit technisch ausgefeilter Ausrüstung. Auf diesem Gebiet betätigt sich die soziale Stiftung Transfair in Thun, die psychisch beeinträchtigten Menschen eine sinnvolle Beschäftigung und damit ein Plus an Lebensqualität und Selbstvertrauen bietet. Mit einer Kombination aus Lagerlogistik und Dienstleistungen holt sie einen Grossteil ihrer Kosten am freien Markt herein. Eine wichtige Rolle spielt hierbei eine Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik. „Psychisch beeinträchtigte Menschen haben in der gewerblichen Wirtschaft oft nur geringe Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden“, weiss Rolf Hurni, Leiter Verkauf der Stiftung Transfair in Thun. Da eine Berufstätigkeit auf vielen Ebenen sinngebend ist, führt ein Ausschluss hiervon häufig zur gesellschaftlichen Isolation mit nachteiligen Folgen für Selbstwertgefühl und Lebensfreude. Aufgabe von Transfair ist es, Menschen mit einer Leistungseinschränkung soweit wie möglich die Teilnahme an einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen. Transfair bietet zudem für die IV-Stellen Arbeitsintegrationsprogramme und Ausbildungen in der Logistik, Gastronomie und im Bürobereich zur Förderung der sozialen und beruflichen Integration an. Kostenseitig wird durch Hereinholen von externen Aufträgen eine möglichst hohe Deckungsquote von über zwei Dritteln angestrebt. Das hat den doppelten Vorteil, dass die Belastung der Sozialkassen verringert wird und die Mitarbeiter zugleich Selbstvertrauen gewinnen, weil sie feststellen, dass ihre Arbeit auch in der Berufswelt etwas wert ist. Um auf dem freien Markt Akzeptanz zu finden, müssen die erbrachten Leistungen allerdings professionellen Ansprüchen genügen. Transfair verfügt deshalb über ein zertifiziertes Qualitätsmanagement und bietet eine grosse Bandbreite an Leistungen an. Aktivitäten im Bereich Lagerung und Logistik bilden dabei einen Schwerpunkt. Dienstleistungen – Hilfe zur Selbsthilfe „Mit unserem Dienstleistungsangebot zielen wir auf Bereiche mit hohem Anteil manueller Tätigkeit, die sich in gewerblichen Unternehmen wegen des Lohnniveaus nicht rechnen“ ergänzt R. Hurni. Somit konkurriere man einerseits kaum mit gewerblichen Anbietern, die in solchen Bereichen sowieso kein Geld verdienen können, und halte andererseits Aufträge im Lande, die sonst ins Ausland
abwandern würden. Einen Grossteil der Tätigkeiten erbringe man in Bereichen mit einem hohen Anteil nicht automatisierbarer manueller Tätigkeiten. Beispiele sind das Falzen, Auffalten und Befüllen von Schachteln oder das Beilegen von zusätzlichen Drucksachen oder Beigaben in Sendungen. Andere Aufgaben betreffen die Komplettierung von Lebensmittelverpackungen mit Kunststoffgabeln oder das Applizieren von Aufklebern. Der Wettbewerb sei beinhart und erfordere von allen Beteiligten viel Engagement. Beim Hereinholen von Aufträgen ist oft hart zu kämpfen und buchstäblich um zehntel Rappen zu ringen. Entscheidend für den Erfolg sei vor allem die Professionalität der Leistung. Deshalb müsse vor allem der Bereich Lagerung, Kommissionierung sowie Versand der Produkte als untrennbarer Bestandteil vieler Transfair-Dienstleistungen auf modernstem Stand sein. Moderne Lagertechnologie… „Bei einem Lagerbestand von etlichen Tausend Einzelpositionen, die bevorratet, verarbeitet und versandt werden müssen, geht heute ohne IT-gestützte Kommissionierung und Verwaltung gar nichts mehr“, erläutert David Berger, Schlüsselkunden-Berater der Mapo AG, einem Komplettanbieter für Anlagen, Komponenten und Lösungen im Bereich Lager und Logistik. Zusätzlich zum Vertrieb von Produkten zahlreicher führender Hersteller übernimmt die Firma auch die Gesamtverantwortung für die Realisierung anspruchsvoller, individuell auf den jeweiligen Kundenbedarf abgestimmter Lager- und Logistiklösungen. Dies umfasst alle Aspekte von der bedarfsgerechten Auslegung von Ausstattung und Gebäude bis zur Übernahme der Serviceverantwortung für Hardware und Software. Alle gelagerten Produkte müssen lückenlos mit Lagerorten und Menge im Computer gespeichert sein. Nur so behalten die Verwalter jederzeit einen genauen Überblick über Bestände und ihre Entwicklung, um beispielsweise bei Unterschreiten der Mindestmenge rechtzeitig nachordern zu können. Auf der anderen Seite benötigen die Mitarbeiter bei allen Zugriffen auf die gelagerten Waren genaue Informationen, wo diese zu finden sind bzw. wo die hereinkommende Ware einzulagern ist. …komplett aus einer Hand „Im Rahmen ihres Neubauprojekts in einem Gewerbeareal hat uns Transfair im Februar/ März 2017 mit der Neueinrichtung des dort geplanten Lager- und Logistikbereichs beauftragt“, verrät D. Berger. Das Gesamtprojekt umfasst ein Hochregallager mit insgesamt 840 Plätzen für Europaletten, den zur Bedienung benötigten Kommissionier-Gabelstapler, ein Verschieberegal für Kleinteile mit insgesamt 13 auf Schienen verschiebbaren Einheiten sowie die erforderliche Hard- und Software einschliesslich der Verknüpfung mit dem bereits vorhandenen Lagerverwaltungsprogramm Navision. Der Leistungsumfang beinhaltete auch die Abklärung aller bauseitig erforderlichen Voraussetzungen z.B. bezüglich Bodenbeschaffenheit und Tragfähigkeit, die
Installation von Leitsystemen, Sicherheitseinrichtungen und RFID-Kennzeichnungen im Hochregallager sowie das Verlegen der Schienen im Kleinteilelager. Entscheidend war für Transfair neben der Solidität der gelieferten Anlagen vor allem deren Modernität: Gefordert waren eine ständige Aktualisierung der Lagerbestände mit jedem Ein- und Auslagerungsereignis, höchstmögliche Unterstützung der Mitarbeiter bei der Kommissionierung sowie die Möglichkeit des direkten Zugriffs von Kunden auf die Bestände ihrer Waren im Lagerverwaltungssystem. Dies erforderte zahlreiche Zusatzleistungen, deren Erbringung und Koordination durch Mapo als Generalunternehmer in einer Hand erfolgte. Dies umfasste auch Schulungen sowie die Sicherung der langfristigen Verfügbarkeit von Service- und Reparaturleistungen. Hightech-Kommissionierstapler „Schlüsselelement der gelieferten Ausstattung ist der neue KommissionierGabelstapler Magaziner EK 1100“, sagt D. Berger. Das rein elektrisch fahrende System mit einer Ladefähigkeit von 1.100 kg und einer Hubhöhe bis 5.000 mm kann im Stirnbereich des Hochregallagers sowie in der Lade- und Entladezone in der vorgelagerten Halle wie ein ganz normaler Stapler eingesetzt werden. Im Hochregallager „verwandelt“ es sich in einen weitgehend autonom fahrenden Schmalgassen-Gabelhubstapler, der elektronisch geführt exakt in der Spur bleibt und halb- oder vollautomatisch vorbestimmte Lagerpositionen anfährt. Von der mitfahrenden Kabine aus kann der Bediener dann je nach Auftrag ganze Paletten einoder auslagern oder Ware von ausgewählten Paletten kommissionieren. In den Gängen fährt der Stapler millimetergenau entlang einer im Boden verlegten Induktionsschleife. Seine genaue Position identifiziert er mithilfe der Track+RaceLösung von Indyon über in den Boden eingelassene RFID-Transponder sowie weitere Sensorik. Die genaue Kenntnis der Position ermöglicht es ihm, vollautomatisch das gewünschte Fach zu finden und je nach Aufgabe die rechts/links schwenkbare Gabel in die vorhandene Palette einzuführen oder eine angelieferte Palette in der richtigen Höhe ins Fach zu bugsieren. Der Fahrer braucht sich hierbei meist nur um die Feinjustierung auf den letzten Zentimetern zu kümmern. Seine Aufträge erhält er dabei drahtlos über eine WLAN-Schnittstelle zur Lagerverwaltungssoftware via Bedienpult des Staplers sowie über einen in der Kabine angebrachten Tablet-PC. Dank dieser Unterstützung kann er seine Aufträge schnell und effizient ausführen. Gleichlange Spiesse am Markt „Die jetzt realisierte Lösung entspricht voll und ganz unseren Vorstellungen. Wir verfügen damit über ein Lager- und Kommissioniersystem, mit dem wir unseren Kunden am freien Markt auf Augenhöhe begegnen können“, bilanziert R. Hurni. Dank der Effizienz des Systems könne man sowohl kostenmässig als auch von den Reaktionsgeschwindigkeiten und der Zuverlässigkeit her den Erwartungen entsprechen und brauche auch hinter grossen Wettbewerbern nicht zurückzustehen. Das verbessere die Möglichkeiten von Transfair, Aufträge zu akquirieren und so erforderliche Deckungsbeiträge zu
erwirtschaften. Auch bezüglich der Abwicklung des ziemlich komplexen und sehr eng terminierten Gesamtauftrags durch Mapo sei er sehr zufrieden. Klaus Vollrath b2dcomm.ch Adressen Mapo AG, Europa-Strasse 12, CH-8152 Glattbrugg ZH, T.: +41-(0)-44-874-4848, F.: +41-(0)-44-874-4818, www.mapo.ch, glattbrugg@mapo.ch Stiftung Transfair, Im Schoren 23, CH-3604 Thun, T.: +41-(0)-33-334-0444, F.: +41(0)-33-334-0440, www.trans-fair.ch, mail@trans-fair.ch Bildunterschriften
Im neu errichteten Gebäude von Transfair im Thuner Gewerbegebiet befindet sich auch das Logistik- und Dienstleistungszentrum (Foto: Klaus Vollrath)
„Wir geben psychisch beeinträchtigten Menschen Arbeit. Das senkt die Belastung der Sozialkassen und gibt ihnen Selbstvertrauen, weil ihre Arbeit auch in der Berufswelt etwas wert ist“ (Foto: Klaus Vollrath)
Drehkreuz Logistik: Lagerung, Kommissionieren, Verpackung und Versand von Artikeln im Kundenauftrag (Foto: Klaus Vollrath)
Dienstleistung: Zusammenstellen, Verpackung und Versand von Informationsmaterial (Foto: Transfair)
„Bei einem Lagerbestand von etlichen Tausend Einzelpositionen, die bevorratet, verarbeitet und versandt werden müssen, geht heute ohne IT-gestützte Kommissionierung und Verwaltung gar nichts mehr“ David Berger (Foto: Klaus Vollrath)
Schwerlastbereich: Das Palettenregal multipal-S mit drei Gassen und 840 Plätzen für Europaletten wurde für unterschiedliche Fachhöhen zwischen 1.300 und 2.200 mm konfiguriert (Foto: Klaus Vollrath)
Der Kleinteilebereich erhielt ein platzsparendes Fachboden-Verschieberegal von Multibloc mit 13 Elementen (Foto: Klaus Vollrath)
Der Schmalgangstapler Magaziner EK 1100 wird zwischen den Gängen und ausserhalb des Lagers wie ein normaler Gabelstapler eingesetzt (Foto: Klaus Vollrath)
Im teilautomatisierten Schmalgangbetrieb „streckt“ sich der Stapler bis zu Arbeitshöhen von 5.000 mm
Im Einsatz erhält der Bediener alle erforderlichen Informationen über zwei Displays (Foto: Klaus Vollrath)
Schmalgang-Automation: FĂźhrungs-Induktionsschleife im Boden (o. links), Sicherheits-Laserscanner (o. rechts), RFID-Transponder im Boden (u. links), StoppMagnet im Boden am Gangende (u. rechts) (Foto: Klaus Vollrath)
Die Bedienung des Staplers ist einfach zu erlernen und die Handhabung sehr effizient (Foto: Klaus Vollrath)