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Am Standort Behringwerke soll ein Corona-Impfstoff produziert werden. Foto: Pixabay
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Corona-Impfstoff aus Marburg Die Mainzer Firma Biontech will in Marburg im Jahr bis zu 750 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffs produzieren. Dazu will das Biotechnologie-Unternehmen bis Jahresende eine Produktionsanlage des Pharmaunternehmens Novartis am Standort Behringwerke übernehmen. In der hochmodernen Anlage mit rund 300 Mitarbeitern könnten nach den Plänen von Biontech bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 bis zu 250 Millionen Dosen des potenziellen Impstoffs produziert werden. Der Zukauf der Marburger Anlage unterstreiche Biontechs Engagement, die Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern, um nach einer Marktzulassung des Impfstoffs eine weltweite Versorgung zu ermöglichen, sagte Finanzvorstand Sierk Poetting: „Wir arbeiten eng mit Novartis zusammen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Wir freuen uns, die neuen Mitarbeiter zu begrüßen und von ihren beeindruckenden Fähigkeiten und ihrer Expertise profitieren zu können.“ Die Anlage soll eine der größten Produktionsstätten von Biontech und dessen Partnerunternehmen Pfizer in Europa werden. „Wir freuen uns sehr, Biontech hier am Standort Behringwerke begrüßen zu dürfen“, sagte Dr. Martin Egger aus der Geschäftsführung von Pharmaserv. „Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass sich das Biotech-Unternehmen ganz bewusst für einen spezialisierten Pharmastandort entschieden hat, an dem bereits alle Voraussetzungen für die sensible Impfstoffpro-
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duktion gegeben sind.“ BioNTech selbst hatte die „hervorragende Infrastruktur“ im Marburger Industriepark betont, der von Pharmaserv betrieben wird.
Hauptfriedhof wird Kulturerbe Anlässlich des „Tags des Friedhofs“ wurden am vergangenen Sonntag bundesweit zahlreiche Friedhöfe als Kulturraum mit einer entsprechenden Plakette ausgezeichnet. Auch der Hauptfriedhof der Stadt Marburg ist als Teil dieses „immateriellen Kulturerbes“ ausgewiesen. „Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden“, erläutert Bürgermeister Wieland Stötzel, „sondern die Friedhofskultur – also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun.“ Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln. Ein Schild an der neuen Friedhofskapelle am Rotenberg macht nun auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für die Stadt aufmerksam. Marburg gehört damit zu einem bundesweiten Netzwerk von mehr als 100 ausgezeichneten Städten. Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO-Kommission) diese Ernennung beschlossen. Im Zuge der Corona-Pandemie geriet die Auszeichnung jedoch vorerst in den Hintergrund. Mit der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ möchte nun auch die Universitätsstadt auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam machen. „Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden, der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Be-
Der Hauptfriedhof ist Teil des „immateriellen Kulturerbes“. Foto: Freya Altmüller i.A.d. Stadt Marburg
deutung für unsere Gesellschaft hat. Hervorzuheben ist zum Beispiel die historische Dimension der Denkmäler“, betont Stötzel.
Online contra Verschwörungsmythen Am Montag, den 28.9. von 18.00 bis 19.30 Uhr beschäftigt sich ein Online-Seminar „Verschwörungsmythen – von Corona, Reptiloiden und der BRD GmbH“ mit dem Aufbau und der Struktur von alternativen Fakten. Die Referenten des kostenlosen Angebots, Katrin Hylla und Chris Herzog, haben 2018 und 2019 in dem deutsch-polnischen künstlerischen Kooperationsprojekt „Black Box“ zu Verschwörungsmythen gearbeitet und ein Theaterstück entwickelt. Sie berichten von den Erfahrungen und Recherchen zu diesem Projekt, weisen auf wesentliche Merkmale und Strukturen von Verschwörungsmythen hin und geben Hilfestellungen im Umgang damit. Die Veranstaltung ist als Fortbildung akkreditiert und richtet sich an Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte. Aber auch sonstige Interessierte können an dem Online-Seminar teilnehmen. Per Computer, Handy, Tablet oder Smart-TV können sich die Teilnehmer in die Online-Veranstaltung einwählen und untereinander austauschen. Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Anmeldung über die Internetseite des Netzwerks gegen Gewalt unter www. netzwerk-gegen-gewalt.hessen.de/ marburg-online-seminar-verschwoerungsmythen notwendig.
Pumpen fürs AquaMar Die baulich bedingte Schließung des AquaMar wurde dazu genutzt,
die beiden Umwälzpumpen für das Wettkampfbecken im Sportund Freizeitbad gegen hocheffiziente neue Pumpen auszutauschen. Das soll auch zum Klimaund Umweltschutz der Stadt beitragen. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 34.000 Euro, das Forschungszentrum Jülich in Berlin hat auf Antrag den Austausch mit 13.500 Euro bezuschusst. „Unter Berücksichtigung der bereitgestellten Fördermittel wird sich die Investition für die Stadt bereits nach zwei Jahren amortisieren“, sagt Stadträtin Kirsten Dinnebier. Außerdem seien eine erhebliche Einsparung von Stromkosten und eine Verminderung des CO2-Ausstoßes zu erwarten – „das ist quasi ein doppelter Gewinn“, so die Bäderdezernentin. Die Stromeinsparung beläuft sich auf etwa 70.000 Kilowattstunden pro Jahr, die Einsparung des CO2-Ausstoßes werde – bezogen auf die Lebenszeit der Pumpen – etwa 900 Tonnen betragen.
1. Marburger Kunstmeile Mit rund 20 Ständen am Steinweg will die 1. Marburger Kunstmeile Kunst sichtbar zu machen, regionale Künstler fördern und Besucher zugleich für Kunst und Antikes begeistern. Für die vom Fachdienst Kultur organisierte Veranstaltung sind über den Tag verteilt – bis 18.00 Uhr – kleine Kunsterlebnisse geplant. Beispielsweise wird es eine Mitmachaktion der KunstWerkStatt für Kinder geben, und zwei Künstlerinnen werden vor Ort gestalten: Die Performancezeichnerin Jannika Seybold skizziert live Szenen und Personen und Eva Naomi Watanabe, eine Dozentin der Marburger Sommerakademie, arbeitet mit Ton. Anlässlich der Eröffnung am Freitag, 25. September, um 11 Uhr wird Künstler Alexandru Raevschi eine neue Skulptur prä-