Outdoor-Bar in the "Academy of fine arts munich"

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P e r s p e k t i v e n W e c h s e l

Akademie der Bildenden Künste München·Innenarchitektur·Gestalten im Freiraum·Prof. M. Auböck·Ass. Ch. Brenner·Hauptprojekt “eine Bar für den Akademiegarten “·SS 08·Martin Lersch·2. Sem.


Anforderungen Das Objekt ist ein Generalist, welches jedoch für ein geselliges Miteinander in jeglicher Form zur Verfügung stehen sollte. Seine Hauptaufgabe ist dabei die Bewirtung von 40 bis zu 600 Gästen mit Getränken wie Bier, Wein, Cocktails und nicht alkoholischen Getränken. Aus dem Angebot und der hohen Frequentierung bei grossen Festen werden daher folgende Einbauten notwendig: BarTresen, Sitzmöglichkeiten, kühle Lagerräume und eine Spülmöglichkeit. Da solche Anlässe jedoch nur an einigen Tagen im Jahr stattf inden, soll das Objekt im Akademie-Garten während der verbleibenden Zeit eine weitere Nutzung / Nutzungen in sich vereinen. Eine Überdachung wurde nicht gefordert.

Nutzer - Analyse Die Benutzer der Bar bestehen überwiegend aus Studenten der Kunstakademie. Auch wenn es sich dabei um vollkommen unterschiedliche Charaktere handelt, kann man Sie im Allgemeinen in ein liberal-postmodernes Milieu einordnen. Sie schätzen eine unkonventionelle Lebensweise und Betonen die Individualität und Freiheit des Einzelnen. Sie sind interessiert und gebildet im kulturellen Bereich und Sensibilisiert im Umgang mit Formen und Farbe. Weitere Nutzer sind die Professoren und Mitarbeiter der Akademie, sowie ehemalige Studenten und Interessierte, die sich beispielsweise bei Jahresausstellungen Einblicke in die Arbeit der Studenten machen wollen. Auch diese gehören zu einem postmodernen oder liberal-intelekktuellen Millieu. Sie schätzen das Aussergewöhnliche und sind Offen für kreative Ideen. Zusammenfassung: Nutzer sind die Studenten, Professoren, Mitarbeiter und Freunde der Kunstakademie. Dabei handelt es sich um ein liberales, unkonventionelles und kulturell interessiertes Publikum.

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Der Akademie - Garten

Er verfügt über ein modelliertes Terrain, durch das sich mehrere geschwungene Wege ziehen, sowie ein Bachlauf mit Alpium und Teich. Der grösstenteils historische Baumbestand beseht ausschliesslich aus Laubbäumen - vorwiegend Buchen - und wenigen botanischen besonderheiten, wie der persichen Flügelnuss. Zusammen mit einigen Sträuchern (z.B. Flieder, Eiben etc.) und den Rasenf lächen bilden Sie den botanisch gesehen eher artenarmen Park. Vor dem zweiten Weltkrieg befanden sich auch Rosen-Schmuckbeete im östlichen und westlichen Bereich, neben dem Neureuther Bau.

Alpinum & Bachlauf

Teich

Lärm

In den Jahren nach dem Krieg verkam das Gelände durch fehlende Pf lege, Wildwuchs und Hausierer und wurde nach den Plänen von Amrei Mosbaur und dem Amt für Denkmahlpf lege im Jahr 2004 wiederhergestellt. Heute dient der Akademie-Garten als Freiluft-Atelier und Erholungsf läche für die Studenten. Dort können sie ihre Mittagspausen verbringen und Inspiration für ihre Arbeit schöpfen. Des Weiteren f inden viele kleinere Feiern, sowie das grosse Sommerfest statt. Ausserdem ist er in Zeiten von hohem Verkehrsaufkommen eine „grüne Lunge“ in der Stadt. Problematisch ist jedoch das Fehlen von Sitzmöglichkeiten. Sie sind kaum vorhanden, da Obdachlose und Externe von ihnen angezogen wurden und somit eine hohe Verschmutzung einher ging.

Neubau und Gartenhaus

Sonne & F lächen

Der Akademie-Garten ist nach den Plänen Max Kolbs von 1885 bis 1892 in mehreren Bauabschnitten im späten landschaftlichen (englischen) Stil angelegt. Er sollte den Studenten als Vorlage für die damals aufkommende Plein-AirMalerei dienen.

Spannung

Eine Bestandsaufnahme

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Standortwahl Warum in die Erde?

Aufgrund der beschriebenen Standortfaktoren, habe ich einen Platz auf einer Lichtung hinter dem Ostf lügel gewählt. Hauptgrund für diese Wahl war die Tatsache, dass sich im Bereich von Neubau bis hin zum Mittelbau einfach zu viel Abspielt. Zum einen der aufregende Neubau von Coop Himmelb(l)au, das neu errichtete Gartenhaus, das Alpinum, der Bachlauf bis hin zum mittig liegenden Teich. Somit gibt es eine Ballung von Objekten im westlichen Teil des Parks, die alle ein gewissen Raum benötigen, um zu wirken. Zudem gibt es eine gute Blickachse zwischen dem Haupteingang des Parks (Bereich zwischen Alt- und Neubau) und dem Standort, sowie eine lange Besonnung in den Nachmittagsstunden. Eine gute Zugänglichkeit und einen kurzen Weg zu sanitären Anlagen etc., die durch die Nähe zum Mittelbau gewährleistet wird. Der Hauptmerk des Entwurfs besteht in der Versenkung des Objekts um ca. 1.30 m vor der höchsten Erhebung des Akademiegartens. Diese Entscheidung wurde von dem Bestreben beeinf lusst keinen weiteren erhabenen Baukörper in einen Freiraum zu setzten, der durch die hohen umgebenen Gebäude gebildet wird. Somit ist von weitem ledigleich eine max. 1.70 m hohe auf- und wieder absteigende Linie zu erkennen. Durch die Absenkung bef indet sich die Aughöhe knapp über dem Bodenniveau, daraus ergibt sich eine vollkomen neue Perspektive auf den Akademiegarten.

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Perspektivenwechsel Der Entwurf Nicht ganz draussen - aber auch nicht drinnen. So könnte man das Konzept dieser Outdoor-Bar beschreiben, deren aufregende Form in den Boden des Akademie-Gartens gedrückt wurde und somit eine Platzsizuation schafft. Sie wechselt aus verschiedenen Perspektiven Ihre Form und ermöglichT auch uns selbst eine neue Perspektive auf den Garten. So erscheint die wilde Form von weitem lediglich als ruhighe auf und absteigende Linie im Garten, die sich beinahe mit der modelierten Topograf ie der Landschaft anfreundet (siehe Logo). Nähert man sich jedoch dem Objekt, zeigt es seine wild Fluchtenden Linien und polygone Form. Der eigentliche Perspektivenwechsel wird jedoch durch den Abgang über die Beiden Rampen inszeniert - Der Garten erscheint nun aus dem Blickwinkel eines Froschs.

Gegenüberliegend bef indet sich ein ca. 10 Meter langer geknickter Bartresen mit Kassenbereich, Getränkeausgabe und Spüle. Alle Einbauten wurden direkt mit der Form verbunden, so zieht sich der Bartresen aus der Rückwand heraus, ähnliches gilt für das Sitzelement. Hinter der Theke führt eine Tür in eine ca. 8 qm grosse unterirdische Kühlezelle, die Aussreichend Lagerraum für den Getränkebedarf eines Sommerfests bietet.

Die Bar verfügt über ein abgetrepptes Sitzelement mit 2 Ebenen und Podest, die verschiedene unkonventionelle Sitz- und Liegepositionen zulassen. Die Blicke sind dabei zum Teil in den Garten, zum Teil in die weiten BuchenKronen hinter der Bar gerichtet.

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Die Boden-Lichtschienen beleuchten die geriffelten Wände und bringen Durch ihr Licht-Schatten-Spiel die Struktur erst richtig zur Geltung. Die Fläche zwischen Sitzelement und Theke ist individuell Nutzbar. Sie dient als Stehbereich, Tanzf läche oder Grillplatz. Um eine Kesselwirkung zu vermeiden gibt es zwei Rampen, die den allmählichen Perspektivenwechsel inszenieren - zudem Dienen Sie als Schwelle und sind sie Rollstuhlgerecht. Aus dem Sitzelement ergeben sich immer wieder verschiedene Qualitäten. Wie zu Beispiel das Podest, das als Sitzund Liegeelement, aber auch als Tisch genutzt werden kann. Die gezackten Wände schaffen einen Raum mit angenehmen Bedingungen: Durch die aufragende Rückwand sitzt man Wind- und Schallgeschützt. Zudem kann sich die Betonwand in den Nachmittagsstunden mit Wärme auf laden, die sie in den kühleren Nachtstunden abgibt. Die Lichtschienen am Sitzelement unterstreichen die Linienführung und schaffen genügend Licht um die Sicherheit bei Nacht zu gewährleisten.

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Die Entwicklung der Form Dramaturgie aus Enge und Weite Die Entstehung der Form folgt aus den Ansprüchen an die Funktionen. In der Kombination mit einer durchdachten Abfolge von enge und Weite ensteht eine spannungsreiche Form. Um eine höhere Spannung zu erzeugen, wurden die Rampen angeknickt. sie öffnen sich einladend und willkommenheissend zu beginn und verjüngen sich dann zum Inneren hin. Zusammen mit dem Vorgang des hinab gehens wird der Perspektivenwechsel inszeniert. In einm nächsten Schritt wird die Einbuchtung für die Sitzf lächen in zwei unterschiedlich grosse Kompartimente aufgeteilt. Dies ist eine Schlussfolgerung aus der stark schwankenden Nutzerzahl. Feiert man im kleineren Kreis, kann man beispielsweise nur die kleinere Einbuchtung nutzen, sodass sich die Gruppe nicht all´ zu sehr auf der grossen Fläche verliert. Der Servicebereich bietet dem Personal genügend (Frei-) Raum für ihre Arbeit und ist von beiden Kompartimenten gut erreichbar. Zudem gibt es die Möglichkeit - bei kleineren Feiern - Speissen von dort zu verteilen.

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Materialien und OberFlächen Die Betonwände werden mit hilfe von Struktur-Matrizen gegossen, die die Riffeldiele zum Vorbild hat. Die Struktur wertet die Oberf lächen auf und Stärkt die horizontale Ausrichtung des Baukörpers.

Rechts: Beispiel für eine mit Strukturmatrizen gegossene Betonwand Unten: Visualisierung der Betonwand mit Riffeloptik Die Bar besteht im Allgemeinen aus 3 Materialen: 1. Lärchenholz - Riffeldielen 2. Stahlbeton - Mit Strukturmatritzen gegossen 3. Edelstahl gebürstet (Theke) Die Riffeldielen Die Riffeldielen werden mit der breiten Rillung nach oben auf die FichtenholzUnterkonstruktion (Siehe Pläne) geschraubt. Dabei sind sie paralell zur Theke ausgerichtet. Dies unterstreicht die horizontale Ausrichtung des Objekts. Das anfangs gelbliche Holz wird mit der Zeit einen Grauton annehmen und und sich damit an die Betonwände angleichen. Anders als der Beton besitzt das Lärchenholz eine gute Habtik und Wärme.

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Ein Ort - viele Möglichkeiten Die Nutzung

Die Jahresausstellung Szenario für die maximale Auslastung

I. Die Freinutzung - Liegef lächen - Rückzugsraum - Treffpunkt

Vorbereitung (Vortag): - Kühlzelle mit Getränken befüllen - Laub und anderen Unrat aus der Bar entfernen, Reinigung Oberf lächen Am Festtag: 14:00 Uhr Aufbau Musikboxen, Soundcheck, Bestückung der Theke

II. Forum

15:00 – 17:oo Uhr 1.Schicht Kasse, Theke, Springer (Pfand)

- Besprechungsort für Werkbesprechungen - Abgetrepptes Sitzen möglich - Mittleres Podest wird zum Tisch

17:00 – 19:00 Uhr 2. Schicht Kasse, Theke (2 Personen), Pfandrückgabe, Springer 19:00 – 21:00 Uhr 3. Schicht Kasse, Theke (3 Personen), Pfandrückgabe, Springer (2 Personen)

III. Inoff izielle Feier II - Eigener Grill kann mitgebracht und a aufgestellt werden - Nutzung der Theke als Ablagef läche für Lebensmittel etc.

IV Off izielle Feier IV. - Theke, Kühlzelle, Spülbecken geöffnet - Personal - Pfandsystem - Kein linearer Bewirtungsablauf

21:00 – 23:00 Uhr 4. Schicht Kasse, Theke (2 Personen), Pfandrückgabe, Springer Kasse: Sitzt fest an der Kasse, alleinige Verantwortung für die Einnahmen, Verkauft Bons, Ausgabe der Pfandmarken Theke: Ausgabe der Getränke nach Bonabgabe, Annahme von Leergut bei neuem Kauf Pfand: Annahme der leeren Flaschen, Rückgabe des Pfands, Reinigung der Mehrweg-Becher Springer: Auffüllen der Theke aus der Kühlzelle, Verräumen des Leerguts, Einsammeln herrenloser Flaschen Alle Positionen sollten strikt beibehalten werden. Die klare Aufgabeneinteilung hilft Chaos zu vermeiden.

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