Bauern im Ring

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Bauern im Ring Der Maschinenring – Das Netzwerk der Bündner Landwirtschaft


INHALT

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Ein Ring für alle Fälle Der mit dem Handy heut Mut zum Lückenfüller Ein Fahrsilo als Zeitmaschine Auswärts auftanken, daheim Vollgas geben Mit dem Maschinenring geht’s ringer ! Professionalisierung hoch zwei Das Leben ist ein Puzzle Schweigen ist teuer, reden spart Geld «Bei der Rega sind auch alle Mitglied» Zwischen Schein und Sein Sie halten den Ring zusammen

Copyright by Maschinenring Graubünden, Cazis 2013

Redaktion: Claudio Müller | Texte: Eveline Dudda | Bilder: Giorgio Hösli


Eine Alternative zu «Wachsen oder Weichen»

Ein Ring für alle Fälle

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auer werden ist schon schwer – Bauer bleiben ist’s noch mehr. Heute reicht es nicht mehr aus, Wetterglück zu haben und vom Pech im Stall verschont zu bleiben. Ein Betriebsleiter muss auch auf offene Märkte, sinkende Preise und die Agrarpolitik reagieren können. Im Alleingang ist das schwer, im Verbund mit anderen wesentlich leichter. Genau hier setzt der Maschinenring an: Er bietet Familienbetrieben viele Alternativen zum Prinzip «Wachsen oder Weichen». Er hilft zum Beispiel, die Kosten auf dem Betrieb durch überbetriebliche Zusammenarbeit zu senken. Oder er vermittelt temporäre Arbeitseinsätze, mit denen sich das Einkommen aufbessern lässt. Mit dem Familien- und Betriebshelferdienst trägt er dazu bei, dass die Lebensqualität erhöht wird. Der Ring macht frei. Denn er befreit die Bauern aus der Arbeitsfalle, indem er

nicht nur schlagkräftige Maschinen vermittelt, sondern auch mal zusätzliche Arbeitskräfte rekrutieren hilft. Er verhindert das Zuschnappen der Schuldenfalle, weil sich Investitionen entweder erübrigen oder besser amortisiert werden können. Die Bürokratiefalle verliert ihren Schrecken, wenn man dem Maschinenring das Abrechnungswesen überlässt. Bäuerinnen, die nicht nur ihre Familie versorgen, sondern zusätzlich im Betrieb mithelfen und eventuell einem Zuerwerb nachgehen, müssen die Haushaltsfalle nicht fürchten: Denn der Maschinenring bietet inzwischen einen Haushaltsservice an. Hilfe zur Selbsthilfe Der Maschinenting besitzt selber keine Maschinen – die gehören seinen Mitgliedern. Der Ring macht auch keine Preisvorschriften beim überbetrieblichen

Im Ring gibt es keinen Zwang. Niemand muss, jede(r) kann. Maschineneinsatz, sondern gibt lediglich Empfehlungen ab. Denn das oberste Prinzip ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht mehr – aber auch nicht weniger. Die Mitgliedschaft verpflichtet zu nichts. Alles ist freiwillig: Niemand muss, aber jede und jeder kann von einer Dienstleistung oder einem Angebot profitieren. Die Bauernfamilien, die in dieser Broschüre vorgestellt werden, machen sehr individuell davon Gebrauch. Sie tun das zum Teil schon seit Jahrzehnten, denn sie haben gemerkt, dass mit Hilfe des Maschinenrings vieles «ringer» ist – vor allem das Leben als Bauer und Bäuerin.

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Er legt dort Hand an, wo es am meisten bringt 4


Statt Geld in Maschinen investieren Büchis Zeit in die Tierhaltung

Der mit dem Handy heut

Martin Büchi, Davos Schafmilchproduzent mit kleinem Maschinenpark

Ein Hoflader, ein Mäher, ein Twister – Familie Büchis Maschinenpark hat locker in einer gewöhnlichen Autogarage Platz. Trotzdem bewirtschaften Doris und Martin Büchi damit einen 42 Hek­tar grossen Grünlandbetrieb und halten mehr als 200 Milchschafe. Das war nicht immer so: Als Büchis den Hof vor mehr 20 Jahren übernahmen, gehörten gerade mal acht Hektar Land und acht Kühe zum Heimet – während der Maschinenpark damals eine ganze Scheune füllte.

Die Veränderung kam nicht von unge­ fähr. Büchis hatten schlicht nicht genug Geld, um gleichzeitig das sanierungs­ bedürftige Wohnhaus auszubauen, den Stall zu vergrössern und neue Maschi­ nen anzuschaffen. Deshalb lagerten Büchis die Maschinenarbeit nach und nach aus und setzten die frei gewordene Zeit überall dort ein, wo keine Mecha­ nisierung möglich ist. Zum Beispiel in der Tierbetreuung. Sie stellten fest: Das lohnt sich am meisten.

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Martin und Doris Büchi, Hof zur Seewiese, Davos Wolfgang

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or zwanzig Jahren fand das Bauernleben von Martin und Doris Büchi überwiegend auf der Strasse statt. Weil ihr alter Transporter nur wenige Pferde unter der Haube hatte, waren sie oft viele Stunden zwischen den zerstreut liegenden Parzellen in der Davoser Landschaft unterwegs. Martin: «Um effizient arbeiten zu können, hätten wir eigentlich schon damals einen achtzig PS Transporter gebraucht.» Doch Geld für eine Neuanschaffung war – im Gegensatz zur Arbeit – nur begrenzt vorhanden. Finanziell

Martin Büchi: «Ich wollte nicht auswärts arbeiten müssen, nur um die Maschinen abzuzahlen.» lag es für die junge Familie nicht drin, gleichzeitig in Haus, Hof, Tiere und Tech­ nik zu investieren. So mühten sie sich weiterhin mit den alten Maschinen ab, die

sie zusammen mit dem Hof übernommen hatten. Bis eines Tages das Heu am Boden, der Ladewagen kaputt, der Himmel grau verhangen war und Büchis dringendst ein Ersatzfahrzeug brauchten. Ein Maschinenring-Mitglied aus Davos war umgehend auf dem Platz. Und Büchis stellten zu ihrem eigenen Erstaunen fest, dass ihnen die Heuernte ringer als je zuvor von der Hand ging. Einmal ist keinmal Aber welcher Bauer stellt wegen einer einmaligen Erfahrung gleich den ganzen Betrieb um? Büchis gaben 12’000 Franken für Reparaturen aus und tuckerten weiter von Parzelle zu Parzelle. Doris erinnert sich noch gut daran: «Wir redeten damals oft davon, dass wir neue Maschinen bräuchten und einen zusätzlichen Mitarbeiter.» Doch die Aussicht, rund eine halbe Million Franken investieren

zu müssen, schreckte sie ab. «Soll ich auswärts arbeiten, um die Maschinen zu bezahlen oder damit ich einen Mitarbeiter anstellen kann, der meine Schafe melkt?» Martin schüttelt energisch den Kopf. Nein, sie hatten den Hof nicht gekauft, um nur noch dafür, sondern auch um davon zu leben. Erst als der Transporter zum dritten Mal in der Reparaturwerkstatt landete, fragten Büchis beim Maschinenring an,


Doris Büchi: «Wir redeten oft darüber, dass wir eigentlich neue Maschinen brauchen und zusätz­ liche Arbeitskräfte.» ob sie sich jederzeit darauf verlassen könnten, dass ein Fahrzeug zur Verfügung steht? Sie konnten. Seither zieht Martin nie mehr mit dem Motormäher los, ohne zuvor das Handy gezückt und den Ladewagen organisiert zu haben. Sein Handy ist für ihn zum effizientesten Heugerät geworden. «Das Schöne daran: Weil wir die Maschine mit Fahrer bestellen, bekommen wir auch gleich noch eine Arbeitskraft dazu geliefert.» Das hat den willkommenen Nebeneffekt, dass Büchis auf einen festangestellten Mitarbeiter verzichten können. Was unter anderem bedeutet, dass sie keine Mitarbeiter-Wohnung brauchen, sondern

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stattdessen eine Ferienwohnung vermieten können. Zur Freude der Feriengäste – und zur Verbesserung des Einkommens. Selber billiger arbeiten Neben der Futterernte haben Büchis auch noch das Düngerstreuen ausgelagert. «Früher haben wir an dreissig Tagen im Herbst Mist geladen – heute ist der Mist in drei Tagen vom Hof.» Die frei gewor-

dene Zeit investieren Büchis in die aufwändige Weidepflege und die Betreuung ihrer laufend gewachsenen Milchschafherde. Denn während sich das Auslagern der Maschinenarbeit lohnt, ist es bei der Handarbeit genau umgekehrt. Martin: «Wir arbeiten billiger als ein Angestellter.» Und bei der Tierbetreuung sind zwei rechte Hände und viel Sachverstand ohnehin wichtiger als ein Handy.


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Er bietet, was andere vermissen, und mietet, was ihm fehlt


Statt eines Transporters kaufte Marco einen leistungsstarken Traktor

Mut zum Lückenfüller

Marco Sprecher, Furna Bergbauer und Traktor­ besitzer

Wenn Marco Sprecher seine Kollegen mitunter «von oben herab» grüsst, hat das nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern ist rein technisch bedingt. Marcos Fahrersitz fängt nämlich dort an, wo die landwirtschaft­ lichen Fahrzeuge anderer Bergbauern schon wieder aufhören: rund einein­ halb Meter über dem Boden. Statt, wie im steilen Berggebiet üblich, eines Transporters hat Marco einen stras­ sentauglichen Traktor angeschafft. Damit füllt er eine Lücke. Denn

leistungsstarke Zugfahrzeuge sind auch im Berggebiet gefragt, zum Beispiel für Güllen- und Siloballentrans­ porte, die sich nun mit viel weniger Fahrten erledigen lassen. Beim Misten und Heuen nimmt Marco dagegen die Dienst­leistung seiner Kollegen in Anspruch. Mit ihren niedrigen, geländegängigen Fahrzeugen sind sie ihm im steilen, unebenen Gelände über­ legen – auch wenn sie ihn «von unten herauf» grüssen.

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Marco und Vreni Sprecher, Strichhof, Furna

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Hoch über dem Prättigauer Talboden haben die Bauern nicht nur einen grossen Traktor, sondern auch eine lange Leitung. Natürlich nur für die Gülle: Mit dem 800 Meter langen Güllenschlauch lässt sich selbst stotziges Gelände auf einer Breite von mehr als einem Kilometer mit Nährstoffen versorgen, ohne dass das Nachschub liefernde Güllenfass ein einziges Mal verstellt werden muss. Das ist bodenschonend. Denn der Schlauch wiegt fast nichts, während das Güllenfass

Marco Sprecher: «Ich will nicht nur meine Leistung verkaufen, sondern den Maschinenring auch für mich nutzen.» viele Tonnen auf die Waage bringt. Marcos 100-PS Traktor bewegt das 7-Kubikmeter Güllenfass auf der Strasse locker bergwärts. Überall dorthin, wo Marco zusam-

men mit dem Güllen-Verschlaucher And­ reas Berry im Auftrag des Maschinenrings schnell und effizient Wiesen düngen soll. Umwelt- und familienfreundlich Davon profitieren nicht nur die Bauern, sondern auch die Umwelt, und das gleich mehrfach: Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt hat errechnet, dass 56 moderne Traktoren bei gleicher Leistung soviel – oder vielmehr: so wenig – Russpartikel ausstossen, wie ein einziger Traktor, der zehn Jahre mehr auf dem Buckel hat. Ganz abgesehen davon, dass mit einem leistungsfähigen Traktor weniger Fahrten nötig sind. Marco: «Anstatt dass wir vom Maiensäss sieben Fuhren mit dem Transporter machen, genügt jetzt eine Fahrt.» Während Marco für andere Bauern im Auftrag Gülle und Ballen transportiert, laden andere Ringmitglieder Heu für ihn.

Marco hat entdeckt, dass ihm das hilft, eine Lücke auf dem eigenen Betrieb zu füllen: «Beim Heuen sind hilfreiche Hände immer knapp. Müsste ich mähen und auch noch mit dem Ladewagen fahren, könnte ich nicht bei der Arbeit mit dem Rechen helfen.» Dabei kommt gerade das Marcos Frau Vreni und den drei Kindern zugute: Das Heuen wird so zur Familienangelegenheit, bei der man im wahrsten Sinne des Wortes Hand-in-Hand arbeitet.


Vreni Sprecher: «Ohne Traktor würde unser Betrieb inzwischen gar nicht mehr funktionieren.» Gut für das gesellschaftliche Leben Auf den Transporter zu verzichten, fiel Marco nicht leicht. Doch der Transporter war 16 Jahre alt, die Frage nach einem Ersatz stand im Raum. Er hörte nicht einfach auf sein Bauchgefühl, sondern liess sich vom Ring beraten. Das Erfahrungswissen der Maschinenring-Geschäftsstelle stärkte ihn in seinem Entscheid, «obwohl alle anderen erst einmal sagten, ich spinne.» Heute ist der Traktor mindestens 500 Stunden pro Jahr im Einsatz – damit ist er mehr als doppelt so gut ausgelastet, wie der Durchschnitt der Traktoren im Berggebiet. Marco verwendet ihn nicht allein für Transporte, sondern auch als Heukran-Ersatz. Mittlerweile

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werden auf dem Betrieb der Familie Sprecher nämlich nur noch Ballen verfüttert, die sich mit dem Traktor leicht verschieben lassen. Marco hat von Kindesbeinen an erlebt, wie die Anzahl der Bauern im Dorf zurückging und gleichzeitig die Verbleibenden immer weniger Zeit füreinander fanden: «Wir Bauern wohnen so nah beieinander und grüssten uns trotzdem fast nur noch beim Vorbeifahren.» Seit

er im Maschinenring mitmacht – sowohl als Maschinenanbieter, als auch als Nachfrager – hat sich das verändert: «Weil wir jetzt vermehrt miteinander reden müssen, um den Einsatz der Maschinen zu koordinieren, trinken wir auch mal ein Bier zusammen.» Und wenn er heute seine Kollegen beim Vorbeifahren grüsst, geschieht das immer auf derselben Augenhöhe – egal ob der andere weiter oben, oder weiter unten sitzt.


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Maschinen sind uns lieb, aber auch etwas wert Im Jahr 2012 hat der Maschinenring Graub端nden f端r 1,5 Mio Franken Maschinen f端r den 端berbetrieblichen Einsatz vermittelt.

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Er rettet Menschen, w채hrend sich die Tiere selbst f체ttern

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Mit effizienten Betriebsabläufen Zeit gewinnen, um Geld zu verdienen

Ein Fahrsilo als Zeitmaschine

Roman Brenn, Stierva Bauer, Bergretter, Gastgeber, Direktvermarkter

Am Anfang war der Fahrsilo. Den brauchte es, um Zeit zu gewinnen für den Wochenmarkt. Auf den Markt fuhren Erika und Roman Brenn, um das Fleisch ihrer Mutterkühe direkt zu vermarkten. Direktvermarktung mach­ ten sie, um das Familieneinkommen aufzubessern. Das war auch der Grund, warum Roman einem Zweitberuf als Bergretter nachging. Was er wiederum nur machen konnte, weil sich seine Mutterkühe – mit Selbstfressgitter am Fahrsilo – auch im Winter das meiste Futter selbst holen können. Womit wir

wieder beim Ursprung der unternehme­ rischen Freiheit wären: Beim Fahrsilo. Zugegeben: Ein Fahrsilo in der Berg­ zone III und IV ist gewöhnungsbedürf­ tig. Schliesslich muss so ein Silo rasch befüllt werden, weil die Silage sonst nicht gelingt und das Futter verdirbt. Schnell und effizient grosse Mengen angewelktes Gras einzubringen, ist aber gerade im steilen Berggebiet nicht so einfach. Dazu braucht es maschinelle Schlagkraft. Und die lieferte der Maschi­ nenring.

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Roman und Erika Brenn, Sundelas, Stierva

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ein Fahrsilo mit der Selbstfütterung ist vor allem eine Zeitmaschine», sagt Roman Brenn. «Wir sparen zwar kaum einen Rappen damit, gewinnen aber viele Arbeitsstunden.» Und Zeit ist ja bekanntlich auch Geld. Zumindest dann, wenn man die Zeit gewinnbringend nutzen kann. Zum Beispiel, indem man auf dem Betrieb seine Wertschöpfung verbessert oder einem zusätzlichen Beruf nachgeht. Roman machte beides: Zwanzig Jahre lang war er im Winter als Retter bei den Bergbahnen Lenzerheide angestellt. Parallel dazu baute er im Sommer mit seiner Frau Erika die Direktvermarktung von Frischfleisch auf dem Wochenmarkt in Chur auf. Dazu kam Agrotourismus mit Übernachtungsangeboten im Bauwagen und auf dem Maiensäss. Dass von der «gewonnenen» Zeit nicht mehr viel übrig war, störte die Familie in jungen Jahren

wenig. Denn sie hatten sich damit Zugang zu einer neuen Welt verschafft und konnten davon leben. Vom Rechnen ins Grübeln Den Ausschlag für die betriebliche Veränderung gab vermutlich die Betriebsleiterschule. Dort hat ein Lehrer die Frage gestellt, ob eigentlich alle wüssten, was sie auf ihrem Hof verdienten. Beim Blick auf die nackten Zahlen kam Roman auf die Welt, dort wo seine Frau Erika schon früher gelandet war: «Mir hat er es nur nicht geglaubt.» Roman beschloss, den Betrieb umzustrukturieren. 1994 schloss er sich dem Maschinenring Albula an, baute den erwähnten Fahrsilo und stellte eine erste Selbstfressraufe im Eigenbau auf. Von da an liess er beim Silieren, Mistzetten und Gülleausbringen seinen «Mitbewerbern» den Vortritt. Das war zwar nicht

Roman Brenn: «Ein guter Kollege ist einer, dem du Arbeit gibst.» umsonst, rechnete sich angesichts des Zeitgewinns aber trotzdem. Die positiven Erfahrungen überwogen: «In zwanzig Jahren hat es bis auf eine Ausnahme immer geklappt.» Und die zwei Fuhren Heu, die es Roman seinerzeit verregnet hatte, hat er längst verschmerzt: «Das Heu ist inzwischen auch gefressen.» Ohne Maschinenring wäre es unmöglich gewesen so viele verschiedene Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen. «Wir wären niemals so locker an den Wochenmarkt nach Chur gefahren, wenn wir jeweils hätten daran denken müssen, ob es bald regnet oder nicht.» Dass andere Bauern ihre Maschinen auf Brenns Fläche besser auslasten konnten, hatte noch weitere positive Nebeneffekte. «Weil ich


den Mistzetter und das Güllenfass ebenfalls über den Maschinenring einmietete, musste ich dafür keine Maschinenhalle bauen.» So konnten Brenns stattdessen in eine Kühlkette für die Frischfleisch­ vermarktung investieren. Offen für Veränderungen Der Verkauf von Frischfleisch auf dem Churer Wochenmarkt verschaffte ihnen Zugang zu einer anderen Welt. Erika: «Das Feedback der Konsumenten war einfach super.» Der direkte Kontakt mit den vielen, oft auch dankbaren Kunden, tat der Seele gut. Natürlich war der Arbeitsaufwand gross. Doch es hat sich gelohnt, wie Roman betont: «Wenn’s hart auf hart geht, will man auch mal Zahlen sehen.» Und die zeigten klar: Die Rechnung geht auf. Die Konstante in Romans und Erikas Leben ist die Veränderung. Inzwischen

Erika Brenn: «Der Kontakt mit den vielen Kunden machte uns offener für neue Ideen.» hat Roman den Job als Bergretter (fast) an den Nagel gehängt. Auch vom Wochenmarkt hat sich das Ehepaar – mit einem weinenden und einem lachenden Auge – getrennt. Dafür konzentrieren sie sich nun auf Stall, Tierhaltung und Agrotourismus. Die Zusammenarbeit mit dem Maschinenring hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Roman konnte mittlerweile zehn Hektar Land dazupachten. «Fahrsilofähiges Land», wie er schmunzelnd sagt. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Dem Fahrsilo, mit dem alles angefangen hat.

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Der eine hilft, der andere l채sst sich helfen


Mehr Lebensqualität, weil ein Betriebshelfer Ferienablösung macht

Auswärts auftanken, daheim Vollgas geben

Thomas Zellweger und Betriebshelfer Lieni Buchli, Crasta-Farm, Fextal

Sieben Monate Winterfütterung. Drei Monate Zeit um das Futter zu kon­ servieren. 1’940 Meter über Meer. Die Crasta-Farm liegt höher als manche Alp und wird doch ganzjährig bewirt­ schaftet. Die Nähe zu den Berggipfeln bietet Thomas und Katja Zellweger nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch enorme Arbeitsspitzen. Im Som­ mer beim Heuen und im Winter, wenn der Schnee liegt, als Privat-Skilehrer. Seit Thomas ganzjährig einen Kompost­ service anbietet, gibt es zwischen den Arbeitsspitzen praktisch keine ruhigen

Zeiten mehr. «Latzhosen runter und Skihosen rauf – das ist rein betriebs­ wirtschaftlich super», sagt Thomas. Doch die Sache hat einen Haken: «Die eigenen Batterien gehen dabei leer.» Für Thomas und Katja steht deshalb fest, dass sie regelmässig Ferien machen müssen, um nicht auszubrennen. Die Frage war nur: Wer führt den Hof in dieser Zeit? Die Antwort hiess Lieni Buchli, Betriebshelfer vom Ring.

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Thomas und Katja Zellweger, Crasta-Farm, Fextal

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rüher, mit dem alten Stall, hatten wir es von Ende Oktober bis Mitte November relativ ruhig», gibt Thomas Zellweger zu. Doch der alte Stall bot zu wenig als Existenzgrundlage. Also bauten Zellwegers einen neuen Stall, stockten ihren Tierbestand auf und legten auch flächenmässig zu. Im Sommer haben sie nun soviel Arbeit, dass sie einen Mitarbeiter anstellen können. Ursprünglich hofften sie, dass dieser dann auch Ferienablösung macht. «Wir hatten ein paar Mal einen Mitar­ beiter, der das konnte», Thomas Zellwegers Blick schweift in die Ferne, «oder eben nicht.» Ab und zu sprangen Katjas Eltern ein. «Und eine Zeitlang half ein Freund, der im Winter Langlauflehrer war und im Sommer bei den Seilbahnen arbeitete.» Währenddessen entwickelte sich die Crasta-Farm laufend weiter, die Bereiche Direktvermarktung und Dienst-

Lieni Buchli: «Man darf als Be­ triebshelfer nicht zu stolz sein, ein zweites Mal zu fragen.»

leistungen nahmen zu, der Betrieb wurde immer komplexer. Zellwegers suchten nach einer langfristigen Lösung. Lieni Buchli, Betriebshelfer des Maschinenrings, erschien in dieser Situation wie ein Geschenk: «Er kann wunderbar mit dem Vieh umgehen und kommt sehr gut mit den Leuten aus. Er versteht etwas von Direktvermarktung und von Büroarbeit, und hat kein Problem damit, am Computer Eingaben in die TVD zu machen oder die Fax-Bestellungen der

Gastronomie abzuwickeln.» Thomas ist sichtlich zufrieden und Katja schwärmt förmlich: «Das Haus hütet er auch noch.» Obwohl nun alle drei lachen, spürt man sehr wohl, dass sie es ernst meinen. Katja: «Ein Betriebshelfer sieht bis ins Private hinein, da muss man schon sehr offen sein.» Diese Offenheit fällt ihr offenbar leicht: «Bei jemandem wie Lieni ist das kein Problem.» Betriebshelfer sind Profis Lieni gibt die Anerkennung zurück: «Ein Bauer, der in Ferien geht – das ist nicht ohne.» Weil Lieni weiss, wie schwer es fällt, alles, was man hat, in fremde Hände zu geben, versucht er stets sein Bes-


Katja Zellweger: «Wir geben das Geld lieber für Ferien aus, als krank zu werden.» tes zu geben. «Als Betriebshelfer muss man die Fähigkeit haben, sich anzupassen. Man kann nicht einfach seine Ideen durchstieren.» Er versteht, dass es vielen Betriebsleitern schwer fällt, genaue Arbeitsanleitungen zu geben. Schliesslich sind die Betriebsabläufe über Jahre hinweg gewachsen und werden im Alltag nicht ständig hinterfragt. «Deshalb darf man nicht zu stolz sein, bei Unsicherheit ein zweites Mal zu fragen.» Fragen muss er bei Zellwegers allerdings nicht viel. Der Betrieb mit den grauen Kühen und der grünen Knospe ist ihm inzwischen vertraut. Schon mehrmals hat er hier ausgeholfen und er kommt sichtlich gerne. Denn auch wenn Lieni

Thomas Zellweger: «Wenn man endlich mal Zeit hat, die betriebs­ eigenen Abläufe zu überdenken, ist das eine Bereicherung.»

keinen eigenen Hof mehr hat, so ist er im Herzen leidenschaftlicher Bauer geblieben: «Bauern ist mein Beruf. Das ist auch der Grund, warum ich als Betriebshelfer arbeite.» Alle profitieren Zellwegers reisen in den Ferien oft durch die Schweiz, damit ihre Söhne Jimmy und

Yannick noch andere Gegenden ihrer Heimat kennen lernen. Ihre Eltern schauen dabei gerne bei Berufskollegen über den Zaun – oder in den Stall. Thomas: «Jeder Hof ist anders. Und manchmal sieht man etwas, von dem man denkt, das könnten wir auch machen.» Es besteht deshalb eine latente Gefahr, dass nach den Ferien auf dem eigenen Betrieb etwas verändert wird. Ein Risiko, das die beiden gerne eingehen und als positiv ansehen. Thomas: «Wenn man endlich mal Zeit hat, die betriebseigenen Abläufe zu überdenken, ist das eine Bereicherung.»

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Wir packen an, wenn Not amNot Euter wenn am ist Euter ist

Der Maschinenring ist auch ein Notfall­ Der Maschinenring ist auch ein Notfall­ dienst: Im 2012 leistete der Familiendienst: Im 2012 leistete der Familienund Betriebshelferdienst in 133 Einsätzen und Betriebshelferdienst 12’300 Einsatz­ 12’300 Stunden auf Bauernhöfen in stunden auf zahlreichen Bauernhöfen Graubünden. in Graubünden.

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Sie wissen aus Erfahrung:

Mit dem Maschinenring gehts ringer !

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«Der Maschinenring hat uns genügend Luft auf dem Be­trieb verschafft, damit wir die Bereiche Direktvermarktung und Agrotourismus ausbauen konnten. So bekamen wir Zugang zu einer anderen Berufswelt und konnten unser Einkommen steigern.»

«Beim Heuen sind wir um jede helfende Hand froh. Wenn jemand vom Maschinenring mit dem Ladewagen fährt, können wir beide den Rechen in die Hand nehmen. Und bei dieser Arbeit erst noch mit unseren Kindern zusammen sein.»

«In den letzten zwanzig Jahren ist jedem von uns schon einmal etwas passiert. Dank der intensiven Zusammenarbeit konnten wir einander aber immer aushelfen. Trotzdem mussten wir uns nicht so eng aneinander binden wie in einer Betriebsgemeinschaft.»

«Weil der Maschinenring die Abrechnungen übernimmt, kann ich mich als Lohnunter­ nehmer voll auf die organisa­ torische und technische Seite meiner Arbeit konzentrieren. Und ich spare Zeit und Nerven, weil ich dem Geld nicht nachspringen muss.»

Roman und Erika Brenn, Sundelas, Stierva

Marco Sprecher, Strichhof, Furna

Hansandrea Marugg, Präz

Pio Marco Schnider, Valata, Surcuolm


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«Dank dem Maschinenring konnten wir unser Geld in die Tierhaltung investieren statt in Maschinen. Weil wir mit der Maschinenmiete stets auch eine zusätzliche Arbeitskraft geliefert bekommen, bleibt uns mehr Zeit für die Betreu­ ung unserer Milchschafe und deren Nachwuchs.» Martin und Doris Büchi, Hof zur Seewiese, Davos Wolfgang

«Wir investieren lieber Geld in Ferien, als krank zu werden. Bei den extremen Arbeitsspitzen auf unserem Betrieb laufen wir Gefahr auszubren­ nen. Dank dem Betriebs­helfer, den uns der Maschinenring vermittelt hat, können wir die freie Zeit auch geniessen.»

«Ich bin als Betriebshelfer beim Maschinenring, weil ich aus der Landwirtschaft komme. So kann ich weiterhin in meinem Beruf als Landwirt arbeiten. Es gefällt mir gut, es ist abwechslungsreich und ich kann immer wieder Neues dazulernen.»

Thomas Zellweger, Crasta-Farm, Fextal

Lieni Buchli, Betriebshelfer, Sils i.D.

«Der Maschinenring bietet mir die Chance, etwas dazu zu ver­ dienen – ohne dass ich mich zu einem fixen Arbeitspensum verpflichten muss. Weil hand­ werklich geschulte Leute im Gewerbe immer gefragt sind, kann ich meine Fähigkeiten dort jederzeit einbringen.» Patrik Gasser, Staudenhof, Präz


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Sie haben sich spezialisiert und erg채nzen einander


Die beiden Spezialisten teilen ihr Einkommen brüderlich

Professionalisierung hoch zwei

Pio Marco, Rundballenprofi, und Robert Schnider, Mutterkuhspezialist, Surcuolm

Lohnunternehmer oder Maschinen­ ringler? Diese Frage stellt sich für Pio Marco Schnider nicht: Er ist beides. Als MR-Mitglied der ersten Stunde lässt er schon seit Jahren über den Ring Rundballen wickeln. Seine Rundballenpresse bietet er dagegen als selbststän­ diger Lohnunternehmer an. Er macht deswegen jedoch «kein Büro auf», sondern rechnet über den Ring ab. Wäh­ rend sich der Maschinenring ums Geld kümmert, kann sich Pio Marco voll auf die technischen und organisatori­ schen Belange kon­zentrieren.

Maschinenfreak oder Tierzuchtfan? Auch auf diese Frage fällt Pio Marco die Antwort nicht schwer: Er ist Erste­ res. Bevor er die Zweitausbildung zum Landwirt machte, lernte er Landma­ schinenmechaniker. Sein Zwillingsbru­ der Robert ist dagegen ein ambitio­ nierter Tierhalter. Die beiden ergänzen sich bestens. Sie haben zwar je einen eigenen Hof, arbeiten aber Hand in Hand. Die Einnahmen des Maschinen­ rings teilen sie Ende Jahr brüderlich.

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Pio Marco und Esther Schnider, Valata, Surcuolm

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ie sind gleich alt und haben ähnlich grosse Betriebe. Beide haben unabhängig von einander festgestellt, dass sie die eigenen Betriebe wesentlich besser auslasten müssen, um über die Runden zu kommen. «Damals, das war 1992, sind gerade die ersten Rundballen aufgekommen», erinnert sich Pio Marco. «Als wir hier oben in Obersaxen eine Presse kauften, galten wir noch als Exoten.» Doch die Nachfrage war da. Schon im ersten Jahr konnte Pio Marco 250 Ballen pressen. Im zweiten Jahr waren es bereits wesentlich mehr. Und im besten Jahr presste er an die 7’000 Ballen. Was allerdings sehr stressig war. «Damals war ich der einzige mit einer Presse zwischen Ilanz und dem Lukmanier.» Er ist froh, dass er inzwischen Konkurrenz bekommen hat. «Vierbis fünftausend Ballen pro Jahr wären optimal.» Schliesslich braucht er auch noch Zeit für den Maschinenservice und

Robert Schnider: «Wir sind arbeitstechnisch voll aufeinander abgestimmt.»

allfällige Reparaturen. Und natürlich für seinen Mutterkuhbetrieb. Den kann er nur führen, weil er sich dabei auf seine Frau Esther und seinen Zwillingsbruder Robert verlassen kann. Während sich Pio Marco aufs Ballenpressen spezialisiert hat, ist Robert dank der Aufgabenteilung zum Tierhaltungsprofi geworden. Er managed auch die Betreuung aller Tiere auf der Alp. Zudem ist er auch für die Erntearbeiten auf beiden Höfen verantwortlich, während Pio Marco als Lohnunternehmer unterwegs ist.

Büroarbeit übernimmt der Ring Dass Pio Marco über den Maschinenring abrechnet, hat mehrere Vorteile: Erstens ist der Tarif klar, ein Feilschen um den Preis erübrigt sich. Und zweitens muss Pio Marco weder Rechnungen schreiben noch Mahnungen verschicken. Wer nicht über den Maschinenring abrechnen will, weil er z.B. nicht Mitglied ist, muss ihm das Geld bar in die Hand drücken. «Ich habe weder Zeit noch Nerven, dem Geld nachzuspringen.» Viel lieber zahlt er dem Maschinenring einen kleinen Beitrag fürs Inkasso, weil er weiss, dass das Geld so pünktlich auf seinem Konto landet. Pio Marco: «Die Zeiten der vollständigen Eigenmechanisierung sind vorbei. Dieser


Pio Marco Schnider: «Wir waren die Exoten, weil wir am höchsten wohnten, aber als Erste eine Presse kauften.» Prozess hat vor zwanzig Jahren angefangen und ist nicht mehr aufzuhalten.» Die Maschinen für die Hangmechanisierung sind einfach zu teuer. Wenn Pio Marco einmal nachrechnet, stellt er fest: «Auf unserem Betrieb rentiert praktisch nur der Traktor mit der Presse. Der Zweiachsmäher rentiert noch knapp, weil er im Winter zusätzlich in der Schneeräumung im Einsatz ist.» Die ganze Mechanisierung ist auf beide Betriebe zugeschnitten, so werden sie schlussendlich besser ausgelastet. Ein Modell mit Zukunft Die Konzentration auf eine Dienstleistung ermöglicht ihm, nicht nur laufend

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professioneller zu werden, sondern auch immer die modernsten Maschinen anzuschaffen: «Wenn die Presse vier, fünf Saisons gelaufen ist, tausche ich sie gegen eine neue aus.» Auch der Traktor ist stets auf dem neuesten Stand: «Die neuen Modelle mit dem stufenlosen Getriebe sind viel günstiger im Kraftstoffverbrauch. Ein Liter mehr oder weniger beim Ballenpressen – das rechnet sich bei siebentausend Litern pro Jahr.» Dass die neueren Fahrzeuge serienmässig mit Abgasfilter ausgerüstet sind, ist in einem

Tourismusgebiet wie Obersaxen ebenfalls von Vorteil. Der Ressourcenschutzgedanke war übrigens auch der Grund, warum Schniders einen Schleppschlauchverteiler für die Güllenausbringung anschafften. Wie so oft übernehmen sie dabei in der Region Pionierfunktion. «Unser Vater war vor vierzig Jahren auch der Erste, der auf Mutterkuh-Haltung umstellte. Anfangs wurden wir dafür mehr als nur belächelt.» Als der Vater Gründungsmitglied beim Maschinenring Surselva wurde, erging es ihm ähnlich.


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Er bessert sein Einkommen mit Arbeitseins채tzen im Gewerbe auf


Der Maschinenring bietet auch eine Jobbörse

Das Leben ist ein Puzzle

Patrik Gasser, Präz Bauer, Solarinstallateur, Gastgeber, Direktvermarkter

Patrik Gasser steigt oftmals fremden Leuten aufs Dach. Natürlich nicht einfach so, und schon gar nicht mit leeren Händen, sondern weil es zu seinem Job gehört. Einem temporären Job, dem er nur nachgeht, wenn es sein Hof zulässt. Das Zusatz­einkommen, das er mit der Montage von Solaranlagen generiert, ist genau das Puzzleteil, welches Patrik fehlte, um mit seiner Familie ohne Existenz­sorgen leben zu können. Den gewerblichen Auftraggebern geht es ähnlich: Ihnen fehlen oft, wie in einem Puzzle, temporäre Arbeits-

kräfte, um Aufträge termingerecht erledigen zu können. Bauern sind dabei besonders b­ eliebt. Denn sie sind gewohnt zuzupacken und selbstständig zu arbeiten. Die Rekrutierung von Arbeitskräften über den Ring, statt über ein Temporärbüro, hat für die Gewer­ betreibenden noch andere Vorteile: Der Ring vermittelt lauter Leute aus der Region, die dieselbe Sprache sprechen, handwerkliches Geschick und eine gute Ausbildung mitbringen.

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Patrik und Andrea Gasser, Staudenhof, Präz

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er Staudenhof ist ein Bijou. Der Hof von Patrik und Andrea Gasser am Fusse des Heinzenbergs ist von Wald umrahmt. Dass Gassers auf ihrem Betrieb Kühe der Rasse Hinterwälder halten, passt zum Landschaftsbild. Die kleinwüchsigen Mutterkühe werden beim Grasen auf den weit verstreuten Weiden beim Hof, dem Maiensäss und auf der Alp von Pferden, Wollschweinen, Geissen und Schafen begleitet. In und um den hofeigenen Weiher tummeln sich Gänse, Enten und Forellen, daneben halten Hühner, Hasen, Katzen und ein Hofhund die Gassers auf Trab. Zwei Söhne, eine Tochter und zahlreiche Feriengäste, welche fast das ganze Jahr hindurch den abgelegenen Ort aufsuchen, hauchen dem ohnehin bunten Treiben noch mehr Leben ein. Langeweile kennen Andrea und Patrik nicht. «Wegen der Arbeit müsste ich

Patrik Gasser: «Eine handwerkliche Ausbildung ist immer gut. Auch als Bauer kann man davon profitieren.»

nicht auswärts schaffen», sagt Patrik mit seinem sonnigen Lächeln, «zuhause gibt es genug zu tun.» Trotzdem klettert er immer wieder mit einem Solarpanel auf dem Rücken auf fremde Dächer. Genau wie der Viehbestand des Hofes, setzt sich auch Gassers Familieneinkommen aus vielen Puzzleteilen zusammen. Es ist ein Mix aus Landwirtschaft, Direktvermarktung, Agrotourismus und Zusatzverdienst im Gewerbe. Dass sich eine feste Anstellung nur schlecht mit dem

lebhaften Betrieb auf dem Hof vereinbaren lässt, liegt auf der Hand. Bereits eine Teilzeitanstellung würde den Spielraum in der Landwirtschaft sehr einengen. Gelegentliche Arbeitseinsätze über den Maschinenring sind dagegen für Patrik ideal. Auch das Gewerbe profitiert Die Zusammenarbeit mit dem Maschinenring ist für Gewerbetreibende ebenfalls attraktiv. Sie bekommen unkompliziert und zuverlässig einen oder mehrere temporäre Mitarbeiter auf Abruf. So kann selbst eine kleinere Firma grosse Aufträge speditiv erledigen – ohne Mitarbeiter anstellen und wieder entlassen zu müs-


Andrea Gasser: «Weil wir beide aus der Privatwirtschaft kommen, schauen wir vieles vielleicht anders an.» sen. Dazu kommt, dass Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft ihre Arbeit selbst organisieren und gewohnt sind, eine Arbeit bis zum Ende durchzuziehen. Das zeichnet sie gegenüber anderen temporären Arbeitskräften aus. Die Zusammenarbeit über mehrere Jahre ermöglicht es einigen Maschinenringmitgliedern zudem, sich fachlich zu qualifizieren. Patrik ist inzwischen als Gruppenleiter bei «seinem» Solarbauer tätig. Trotzdem kann er jedes Mal noch frei entscheiden, ob er einen Auftrag annehmen will oder der Arbeit auf dem Hof den Vorzug gibt. Wenn Patrik absagt, bietet der Ring andere Helfer auf. «Ich habe einen Arbeitsvertrag mit dem Maschinenring und der

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Maschinenring hat einen Vertrag mit dem Ge­werbe.» Weil sich der Maschinenring auch um AHV, Unfallversicherung, die Auszahlung und alle anderen administrativen Arbeiten kümmert, werden die Gewerbetreibenden von der Büroarbeit entlastet. Bei dieser Zusammenarbeit gibt es nur Gewinner. Handwerkliche Ausbildung von Vorteil Patrik’s Ausbildung als Sanitär- und Heizungsmonteur hat ihm zudem zur Heimarbeit verholfen: In seiner Werk-

statt baut er nun in ruhigen Minuten Elemente für Elemente für Solaranlagen zusammen. Als Handwerker profitiert er zusätzlich von vergünstigten Einkaufskonditionen, die der Maschinenring mit mehreren Fachgeschäften in der Region ausgehandelt hat. Diese Unternehmen haben längst erkannt, dass Bauern gute Kunden sind. Patrik bereut deshalb nicht, dass er vor fünf Jahren Mitglied beim Maschinenring wurde. Just im selben Jahr, in dem er mit seiner Familie den Hof übernommen hat.


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Wir führen nicht nur unseren eigenen Mist Der Maschinenring ist auch eine Jobbörse: Im Jahr 2012 wurden 122 Frauen und Männer als temporäre Arbeitskräfte vermittelt, auch an Gewerbebetriebe aus der Region.

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Miteinander reden ist noch heute das A und O ihrer Zusammenarbeit


Sie führen getrennte Betriebe und nutzen ihre Maschinen gemeinsam

Schweigen ist teuer, reden spart Geld

Sandra und Hansandrea Marugg, Hansruedi und Annemarie Faust, Maschinengemeinschaft, Präz

Sie waren zu viert, hatten wenig Geld, aber viele Maschinen. Damit gründeten sie eine Arbeitsgemeinschaft. Seither ist ihr Maschinenpark kleiner geworden – aber auch moderner und schlagkräftiger. Weil ein Partner inzwi­ schen die Landwirtschaft aufgegeben hat und einer verstorben ist, besteht die Arbeitsgemeinschaft mittlerweile nur noch aus Hansandrea Marugg und Hansruedi Faust. Dass ihre Zusammen­ arbeit nach 20 Jahren noch harmonisch verläuft, hat vermutlich auch damit zu tun, dass sie über den Maschinenring

abrechnen. Damit sparen sie sich Dis­ kussionen um Kosten und widmen sich stattdessen dem Sparen. Von den effizienteren Arbeitsabläufen profitieren nicht zuletzt die berufstä­ tigen Frauen. Für sie sind die Sommer­ tage ohnehin hektisch genug. Sandra Marugg ist nicht nur berufstätig, sondern zur Zeit auch noch in einer Weiterbildung. Dank der Unterstützung durch den Haushaltsservice des Ma­ schinenrings sieht man ihrem Haushalt diese Mehrfachbelastung nicht an.

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Hansandrea und Sandra Marugg, Präz | Hansruedi und Annemarie Faust, Dalin

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ansandrea Marugg hat verschiedenste Formen der Zusammenarbeit praktiziert: Maschinenring, Maschinengemeinschaft, Betriebsgemeinschaft. Sein Fazit: «Die Betriebsgemeinschaft ist am engsten, die Zusammenarbeit über den Maschinenring am lockersten. Unsere Maschinengemeinschaft liegt dazwischen.» Doch egal um welche Form der Zusammenarbeit es sich handelt: Wichtig ist für ihn und seinen Maschinenpartner Hansruedi Faust, dass bei der Abrechnung keine ungute Gefühlen aufkommen. Darum lassen Hansandrea und Hansruedi die gegenseitig erbrachten Dienstleistungen über den Maschinenring abrechnen. Hansruedi: «Früher haben wir jeweils Ende Jahr abgerechnet. Das gab dann aber mitunter eine recht grosse Summe.» Inzwischen rechnen sie häufiger ab, so bleiben die Beträge im überschaubaren

Hansandrea Marugg: «Obwohl Betriebsgemeinschaften aufwändiger sind als die Zusammenarbeit im Maschinenring, werden sie von der Beratung mehr gefördert.» Rahmen. Um mit weniger Maschinen auszukommen, müssen die Bauern mehr miteinander reden. Das können Hansruedi und Hansandrea gut. Es kostet sie nicht einmal etwas, wenn sie dabei das Telefon benutzen: Als Maschinenring-Mitglied mit Flatrate-Abo sind Gespräche unter Mitgliedern gratis. Unterschiedliche Erfolgsfaktoren Dass die jungen Bauern ihre Maschinen miteinander teilen, war für die ältere Generation nicht einfach zu verstehen. Hansruedi erzählt: «Nach dem Tod meines Vaters führte ich den Betrieb zu-

sammen mit meiner Mutter und meiner Tante. Für sie war es sehr schwer, dass wir plötzlich keinen eigenen Ladewagen mehr hatten.» Auch viele Aussenstehende gaben dem Vorhaben höchstens zwei Jahre. Doch das ist jetzt schon zwanzig Jahre her und die Maschinengemeinschaft besteht noch immer. Sie erwies sich gerade in Notfällen immer wieder als Glücksfall. Hansruedi: «Einmal, unser drittes Kind war gerade erst zehn Monate alt, hatte ich mitten im Sommer einen Unfall.» Der Betrieb lief trotzdem weiter: Denn die anderen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft kannten seine Wiesen und konnten ohne viel Erklärung helfen. Auch als Hansandreas Partner die Landwirtschaft aufgab, konnte wenigstens der Betrieb nahtlos weiter geführt werden. Dass es am Heinzenberg dennoch wenige


Hansruedi Faust: «Jeder Betrieb ist anders, es gibt kein allgemein­ gültiges Patentrezept.» Nachahmern gibt, kann sich Hansruedi nur so erklären: «Nicht jeder Betrieb ist gleich. Es gibt kein Patentrezept.» Und Hansandrea weist auf einen Widerspruch hin: «Obwohl die Betriebsgemeinschaft am aufwändigsten ist, wird ausgerechnet sie von der landwirtschaftlichen Beratung und den Schulen am meisten gefördert.» Hansruedi: «Und bei den Lehrlingen kommt es ganz schlecht an, wenn man Maschinen gemeinsam nutzt.» Er hat zwar gewisses Verständnis, dass man mit sechzehn, siebzehn Jahren noch nicht so Wert auf Wirtschaftlichkeit legt. Das ändert sich oft erst, wenn man sich keine neuen, eige-

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nen Maschinen mehr leisten kann. Das ist gerade ein Vorteil der gemeinschaftlichen Nutzung: Weil die Maschinen besser ausgelastet werden, können sie rascher ersetzt werden. Ringmitglieder profitieren deshalb mehr vom technischen Fortschritt als jene, die vollständig auf Eigenmechanisierung setzen. Auch die Frauen profitieren Moderne, leistungsstarke Maschinen – das kommt auch den Frauen zugute. Vor allem, wenn sie, wie die beiden Bäue-

rinnen Annemarie Faust und Sandra Marugg, noch einem Beruf nachgehen. Annemarie arbeitet 50 % als Floristin, Sandra hat eine 50 % Stelle als Informatikerin. Sie sind froh, wenn ihr Einsatz in der «Bodentruppe» auf wenige Stunden im Jahr begrenzt ist. Und seit Sandra auch noch eine Weiterbildung absolviert, nimmt sie gerne den Haushaltsservice Graubünden in Anspruch. Sie schwärmt: «Das ist genial.» Anruf genügt und der Haushalt glänzt.


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Wir sorgen fßr klare Verhältnisse Der Maschinenring ist auch ein Haushaltservice: Mehr als 200 Kunden liessen sich im Jahr 2012 bei der Haus­ arbeit entlasten.

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Interview mit Claudio Müller, Geschäftsführer Maschinenring Graubünden

«Bei der Rega sind auch alle Mitglied»

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Herr Müller, sind Maschinenring-Mitglieder erfolgreicher als andere Bauern? Claudio Müller: Der Maschinenring ist sicher nicht «das» alleinige Heilmittel zum Erfolg. Aber ganz grundsätzlich haben Kooperationen grosses Potential, in welcher Form auch immer. Die Stärke vom Ring ist sicher, dass er nicht so sehr verpflichtet wie beispielsweise eine Betriebsgemeinschaft. Und die Vermittlung von Maschinen und Arbeitskräften funktioniert stets? Eine totale Garantie gibt es nicht. Es stehen schliesslich Menschen dahinter. Und die müssen bereit sein, eine Dienstleistung zu erbringen. Man muss sich absprechen, muss planen und vorausschauen. Man kann nicht einfach morgens aufstehen, zum Himmel hochschauen und sich fragen: Was mach ich heute. Es braucht schon eine andere Organisation.

Der Maschinenring vermittelt nicht nur Maschinen, sondern ist auch im Gewerbe aktiv. Gibt es da keine Konkurrenz? Überall, wo es Geld zu verdienen gibt, besteht eine gewisse Konkurrenz, das lässt sich nicht vermeiden. Vor allem wenn wir noch mehr in den Kommunalbereich vorstossen wollen. Aber man kann von den Bauern nicht immer verlangen, sie müssten Unternehmer sein und sie dann wieder ausbremsen. Fest steht allerdings, dass wir mit gleich langen Spiessen kämpfen müssen. Es darf nicht sein, dass ein Bauer im Winterdienst mit der grünen Nummer unterwegs ist, während man vom «Gwerbler» eine weisse Nummer verlangt.

Der Ring betreibt einen Betriebshelferdienst für Notfälle und Arbeitsentlastung. Können Sie diese Mitarbeiter konstant beschäftigen? Das ist eine enorme Herausforderung. Die saisonalen Schwankungen kennt man zwar mit der Zeit, trotzdem ist es schwierig die Balance zu halten zwischen Angebot und Nachfrage. Also einerseits die richtigen Arbeitskräfte zu haben und andererseits die Arbeitskräfte, die man hat, auch so auszulasten, dass sie auf ihre Rechnung kommen...

Aber dass der Bauer den Treibstoff billiger bekommt, finden Sie okay? Der vergünstigte Treibstoff ist limitiert und ohnehin bezogen auf die Betriebsflä-

... und bleiben ... Das ist die Schwierigkeit bei unserem Modell. Wir haben ja keine Festangestellten. Das wissen zwar alle, aber sie sagen trotz-

che. Es ist also keineswegs so, dass der Bauer zuhause eine Tankstelle hat und dann uneingeschränkt mit günstigem Sprit herumfahren kann.


dem ab und zu mal: «Also jetzt hätte ich gerne wieder mehr Arbeit» oder auch mal «Jetzt kann ich gerade nicht». Ist der Lohn überhaupt genügend attraktiv? Zurzeit zahlen wir 200 Franken Bruttolohn am Tag für einen Betriebshelfer und verrechnen dem Betrieb 230 Franken. Nach Abzug aller Nebenkosten bleiben uns noch rund siebzig Rappen pro Stunde für die Vermittlung. Das ist ein Defizitgeschäft. Sie könnten ja die Vermittlungsgebühr erhöhen. Wenn wir die Tarife erhöhen, können sich viele Bauernbetriebe unseren Dienst nicht mehr leisten. Und wenn wir die Löhne senken, dann haben wir keine qualifizierten Arbeitskräfte mehr. Deshalb müssen wir quersubventionieren.

Über die Mitgliedsbeiträge? Aktuell haben wir 840 Mitglieder. Bei rund 2’300 Bündner Bauernbetrieben ist das aber noch viel zu wenig. Eigentlich sollte es sein wie bei der Rega. Da machen alle mit, obwohl man hofft, dass man das Angebot nie in Anspruch nehmen muss. Dabei hat man bei der Rega auch keine hundertprozentige Garantie, dass gerade dann geflogen wird, wenn man es braucht. Schliesslich kann das Wetter schlecht sein oder ein anderer Notfall Vorrang haben. Aber wenn es um den Ring geht, sind viele Landwirte offenbar skeptischer eingestellt. Man könnte den Mitgliedsbeitrag als «Solidaritätsbeitrag» deklarieren. Genau. Jemand sollte auch dann Mitglied werden, wenn er denkt, er habe Nachbarn, die ihm jederzeit helfen könnten. Die neunzig Franken Jahresbeitrag kann

man über die Vorteile der Einkaufsgemeinschaft sowieso wieder herausholen. Damit lassen sich bei Einkäufen zehn, zwanzig oder mehr Prozent einsparen. Aber warum um alles in der Welt sind dann nicht längst alle Bauern Mitglied? Das frage ich mich auch. In Deutschland und Österreich hat der Maschinenring ein viel höheres Gewicht als bei uns. Vielleicht haben sich einige noch nicht so richtig mit der Idee auseinandergesetzt. Dann machen Sie diese Broschüre vor allem deshalb? Ja, damit der eine oder andere vielleicht doch noch merkt, hoppla, das wäre ja auch was für mich.

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Wir bieten Alternativen zum Prinzip ÂŤWachsen oder WeichenÂť


Was der Ring ist und was nicht

Zwischen Sein und Schein

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aschine ist nur der Vorname – der Maschinenring vermittelt nicht nur Maschinen. Sondern bietet den Familien­ betrieben mehrere Alternativen zum Prinzip «Wachsen oder Weichen». Der Maschinenring hilft Kosten senken, Einkommen verbessern und die Lebensqualität steigern. Und er funktioniert vielfach anders, als man denkt. . Der Maschinenring vermittelt nicht nur Landwirtschaftsmaschinen – sondern auch Aufträge im Kommunal­ bereich, temporäre Arbeitseinsätze im Gewerbe, Familien- und Betriebshelfer, Haushaltsservice, günstige MobilfunkAbos, exklusive Konditionen beim Einkauf von Produktionsmitteln.

. Der Ring macht keine Preisvorschriften – sondern lediglich Preisempfehlungen. Er stellt seinen Mitgliedern deshalb jährlich ein Verzeichnis mit Regieansätzen zur Verfügung. . Der Maschinenring ist ein Verein – keine Genossenschaft. Der Ring besitzt deshalb keine eigenen Maschinen – die gehören weiterhin den Mitgliedern. . Der Ring ist eine private, unabhängige Selbsthilfeorganisation – keine staatliche Institution. Er muss sich aus seiner Geschäftstätigkeit selber finan­zieren. . Der Maschinenring engt nicht ein – sondern er macht frei. Zum Beispiel frei vom Zwang mit einem Nachbarn kooperieren zu müssen, der nicht dieselbe Wellenlänge hat. Denn die ­Auswahl an Gleichgesinnten im Ring ist grösser.

. Im Ring gibt es kein Pflichtprogramm – alles ist freiwillig. Jede und jeder kann frei entscheiden, ob und falls ja, welche Dienstleistung und welches Angebot er oder sie in Anspruch nehmen will. . Der Maschinenring ist keine neue Erfindung – sondern eine alte Idee. Die MR-Idee geht auf Dr. Erich Geiers­ berger zurück, der 1958 in Bayern den ersten Maschinenring gegründet hat. In vielen Ländern Europas hat sich der Maschinenring inzwischen etabliert. Der Ring ist zwar vor allem für die Mitglieder da – er erledigt aber auch ein paar administrative Aufgaben im Auftrag des Kantons, zum Beispiel im Zusammenhang mit Ressourcenschutzprojekten in der Landwirtschaft. Offenbar hat die Verwaltung gemerkt, dass es mit dem Ring «ringer» ist.

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Wir räumen gerne auf – auch mit Vorurteilen


Die Geschäftsstelle

Sie halten den Ring zusammen

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lles dreht sich um die Mitglieder. Die Geschäftsstelle vernetzt untereinander, akquiriert Aufträge, vermittelt diese an die Mitglieder, erledigt sämtliche administrativen Aufgaben wie Abrech­ nungen, Personalwesen, Kommunikation und vieles andere mehr. Beim Maschinenring Graubünden teilen sich vier Personen zweieinhalb Vollzeitstellen. Sie setzen sich dabei hundertprozentig für die Mitglieder ein, wie einige Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2012 beweisen: . 1,5 Mio. Franken wurden für überbetriebliche Maschineneinsätze innerhalb der Landwirtschaft über den Ring abgerechnet. . Waren im Wert von 370’000 Franken wurden zu Vorzugskonditionen über die Einkaufsgemeinschaften des Maschinenrings bezogen.

. 122 Frauen und Männer leisteten als temporäre Arbeitskräfte 31’000 Einsatzstunden auf Höfen, im Gewerbe oder Privathaushalten. . Der Familien- und Betriebshelferdienst half in 133 Fällen und leistete dabei 12’300 Einsatzstunden. . Mehr als 200 Kunden liessen sich vom Haushaltsservice bei der Hausarbeit entlasten. . 400 Ringmitglieder telefonieren unter­­einander gratis, und günstig mit allen anderen, weil sie ein Mobiltelefon-Abo über den Ring abgeschlossen haben.

Wundert sich da noch jemand, dass der Maschinenring Graubünden in den letzten vier Jahren die Zahl seiner Mitglieder verdoppeln konnte? Heute sind 36 % aller direktzahlungsberechtigten Bündner Landwirtschaftsbetriebe Mitglied. Es dürften noch mehr sein – denn im Ring hat es Platz für alle!

von links nach rechts: Claudio Müller, Geschäftsführer, 80 % Urs Riederer, Personalverleih u. Buchhaltung, 90 % Selina Fravi, Personalverleih, 80 % Hansruedi Faust, Belegabrechnung MR Agrar, 10 %

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KONTAKT

Maschinenring Graub端nden MR Personal und Service GmbH B端ndner Arena 1, 7408 Cazis > T 081 925 38 38 > E graubuenden@maschinenring.ch > I www.maschinenring-gr.ch

Diese Brosch端re wurde realisiert mit freundlicher Unterst端tzung aus dem Projekt Interreg IV.


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