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Kanton Zürich
Direktion der Justiz und des Innern
Justizvollzug und Wiedereingliederung
Massnahmenzentrum Uitikon
Kanton Zürich
Direktion der Justiz und des Innern
Justizvollzug und Wiedereingliederung
Massnahmenzentrum Uitikon
Kurzbeschrieb
Im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) | Kanton Zürich wird die Reintegration von jugendlichen Straftätern (nach Art. 15) und jungen Erwachsenen Straftätern (nach Art. 61) angestrebt. Vollzugsöffnungen sind dabei ein zentrales Element, um die Klienten wieder an einen geordneten Alltag zu gewöhnen. Die Progressionsstufen werden auf den Entwicklungsstand des Klienten abgestimmt und erfolgen schrittweise. Anfänglich werden die Klienten von Mitarbeiter:innen begleitet, später von Angehörigen und anschliessend nehmen sie die Vollzugsöffnungen unbegleitet wahr. Allerdings fehlen bei vielen Klienten geeignete Angehörige für die Begleitung. Hier setzt das Projekt an. Wir suchen freiwillige Mitarbeitende, sog. Zeitpat:innen, welche ihre Zeit zur Verfügung stellen, um die Klienten in Freizeitaktivitäten zu begleiten und sie damit im Resozialisierungsprozess zu unterstützen.
Der Aufbau des Programms ist mehrstufig gestaltet, die Aufgaben und Tätigkeiten sind entsprechend vielfältig und abwechslungsreich. Die Aufgaben reichen vom Mitgestalten eines Freizeitangebots für die Klienten in Räumlichkeiten des MZU selbst (u.a. Gesellschafts-/Geschicklichkeitsspiele, Übungen zu sozialen Kompetenzen) über das Absolvieren von Wochenend-Diensten auf den Wohngruppen inkl. Teilnahme an extramuralen Gruppenaktivitäten bis hin zur selbständigen, unbegleiteten Durchführung von Vollzugsöffnungen. Am Anfang erfolgen die Einsätze begleitet durch Mitarbeitende (Therapie, Sozialpädagogik).
Im Verlauf können die Zeitpat:innen immer mehr Eigenverantwortung übernehmen. Alle Einsätze werden vor- und nachbesprochen.
Exemplarischer Projektablauf
Stufe 1: Freizeitangebot von 2 Stunden an 6 aufeinanderfolgenden Mittwochnachmittagen im MZU begleitet durch Mitarbeitende des Therapieteams.
Stufe 2: Stage (2 Wochenend-Einsätze à 8 Stunden) auf einer Wohngruppe der Geschlossenen Abteilung inklusive der Teilnahme an Gruppenaktivitäten ausserhalb des MZU begleitet durch sozialpädagogische Mitarbeitende.
Stufe 3: Durchführung von Freizeitaktivitäten ausserhalb des MZU ohne Begleitung durch Mitarbeitende des MZU. Die Anzahl Stunden ist abhängig von der jeweiligen Aktivität. Die max. Dauer beträgt 10 Stunden.
Sich im Projekt zu engagieren, verschafft den Zeitpat:innen vielfältige Möglichkeiten.
• Begegnungen mit jungen Straftätern, Überprüfung/Korrektur gängiger Klischees
• Einblick in den Vollzugsalltag des MZU
• Begleitung von ersten Schritten bei der Wiedereingliederung
• Dankbarkeit der Klienten für «ein Stück Normalität», teilweise einziger sozialer Kontakt ausserhalb des Justizvollzugs
• Möglichkeit, die Entwicklung der Klienten durch ehrliches Interesse zu fördern
Max. vier Zeitpat:innen während der Einarbeitungsphase. Nach abgeschlossener Einarbeitung erfolgen die Einsätze nach individueller Absprache. Je nach Angebot und Nachfrage behalten wir uns temporäre Aufnahmestopps vor, um genügend Einsatzmöglichkeiten für die Zeitpat:innen garantieren zu können.
Anmeldungen können jederzeit erfolgen. Das Pilotprojekt läuft seit September 2024.
Projektstart war im September 2024. Grundsätzlich sind jeweils zwei Startpunkte pro Jahr vorgesehen, jeweils im Frühling und im Herbst (abhängig von Angebot und Nachfrage). Grundsätzlich sollten das Einführungsprogramm, die Stage und die unbegleiteten Gruppenaktivitäten immer durchlaufen werden. Als Richtwert ist mind. eine Einsatzdauer von einem halben Jahr vorgesehen.
Lukas Müller (044 498 21 54) und Denise Widmer (044 498 21 57); zeitpaten@ji.zh.ch