2016 Jahresbericht Familienzentrum Neu-Ulm
Familienzentrum Neu-Ulm – Aktiv für Klein & Groß Seit mehr als 10 Jahren ist das Familienzentrum eine zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt sowohl für Kinder, Familien als auch Alleinlebende im Neu-Ulmer Stadtgebiet – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. Sowohl der kulturelle Austausch, die Information und niederschwellige Beratung zu Familienthemen, die vielfältigen Projekte als auch das bürgerschaftliche Engagement wird von der Bevölkerung wahr- und angenommen. Neu-Ulmer Bürgerinnen und Bürger sind hier an der richtigen Stelle, wenn sie Information und Beratung zu Familienthemen suchen, ein Freizeitangebot für Kinder oder die ganze Familie wahrnehmen möchten, die deutsche Sprache erlernen wollen oder sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren möchten. Träger des Familienzentrums sind der Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. und das Diakonische Werk Neu-Ulm e.V.. Finanziert wird das Familienzentrum dankenswerterweise von der Stadt Neu-Ulm. Dank verschiedener Stiftungen und Spenden konnten die Projekte „Lernpaten“ und „außerschulische Hausaufgabenbetreuung“ für 2016 gesichert werden. Durch die Aufnahme in das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ konnte auch das Projekt „Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse“ weitergeführt und ausgebaut werden.
Hauptamtliche Mitarbeiterinnen 2016 kam es zu einer personellen Veränderung im Familienzentrum. Nachdem sich Juliane Ott am 14.04.2016 in die Elternzeit verabschiedete, übernahm Jessica Baur die Leitung des Familienzentrums und einen Stundenanteil für das Projekt „Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse“. Derzeit engagieren sich in den verschiedenen Projekten des Familienzentrums hauptamtlich: Jessica Baur
Leitung, Betriebswirtin im Gesundheitswesen (B.A.), 30 Std./Woche Familienzentrum, 6 Std./Woche Ehrenamtsbörse
Juliane Ott
Leitung (bis 14.04.2016), anschließend Elternzeit
Beate Bader
Erzieherin, 20 Std./Woche Familienzentrum
Renate Koch
Dipl. Sozialpädagogin (FH), 7 Std./Woche Familienzentrum
Petra Daumann
Verwaltung, 5,85 Std./Woche Ehrenamtsbörse
Lydia Fuhrmann
Reinigungskraft, 10 Std./Woche Familienzentrum
Hinzu kam 2016 ein Praktikant. Vom einwöchigen Schnupperpraktikum bis hin zum halbjährigen Praktikum bietet das Familienzentrum die Möglichkeit die unterschiedlichen Projekte kennen zu lernen und mit verschiedenen Altersgruppen zusammen zu arbeiten.
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Ehrenamtliche Unterstützung erhält das Team von 59 ehrenamtlichen Frauen und Männern, die sich mit einem hohen Maß an Engagement und unentgeltlich für Kinder, Familien, Alleinlebende und (unbegleitete) junge Flüchtlinge im Stadtgebiet Neu-Ulm einsetzen. Zudem erhält das Familienzentrum Unterstützung von dem 2012 gegründeten Förderverein „Freundeskreis Familienzentrum – gemeinsam aktiv für Klein & Groß e.V.“ und seinen derzeit 44 Fördermitgliedern. Zu den regelmäßigen Engagementmöglichkeiten kommen einmalige bzw. zeitlich begrenzte Ehrenämter hinzu, wie beispielsweise Hilfe beim Neu-Ulmer Nachtflohmarkt oder bei der Tombola während des Neu-Ulmer Stadtfestes. Jeder Einzelne kann im Familienzentrum seine Fähigkeiten und Interessen einbringen. Das Team ist offen für Vorschläge und Ideen im Bereich Bürgerschaftliches Engagement, sodass beide Seiten vom Ehrenamt profitieren können. Als Dankeschön für das eingebrachte Engagement fand zu Beginn des Jahres der Neujahrsempfang für Ehrenamtliche statt. Zudem können die Ehrenamtlichen einmal im Jahr die Räumlichkeiten des Familienzentrums für private Feierlichkeiten kostenlos nutzen.
Ziele Das Familienzentrum setzt sich für Kinder, Familien und Alleinlebende im Neu-Ulmer Stadtgebiet ein und möchte die Bedürfnisse der Bewohner zielgerichtet aufgreifen und in eigene Aktivitäten umsetzen. Unsere Ziele sind:
die Eltern- und Familienkompetenz zu stärken die Chancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu verbessern eine sinnvollen Freizeitgestaltung zu fördern bürgerschaftliches Engagement zu stärken und zu fördern die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern
Zielgruppe Das Familienzentrum liegt in der Innenstadt Ost, einem sozial schwachen Gebiet. Der Anteil von Familien und Teilfamilien mit geringem Einkommen ist in diesem Stadtteil besonders hoch. Die Familiensituation ist häufig von geringen finanziellen Mitteln, Arbeitslosigkeit der Eltern (aufgrund von geringem Bildungsgrad), zerrütteten Familien (aufgrund von Scheidung oder Trennung), sowie sprachlichen Schwierigkeiten der Eltern geprägt. Der Schwerpunkt liegt in der Arbeit MIT und FÜR Familien, speziell auch für Familien mit sozialer Problematik, die zu den etablierten Bildungs- und Begegnungsstätten keinen Zugang haben. Die Angebote des Familienzentrums sind niederschwellig, reagieren zeitnah auf die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher und sind meist kostenfrei.
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Arbeitsschwerpunkte Treffpunkt für Jung und Alt Seit über 10 Jahren ist das Familienzentrum der Treffpunkt für Familien und Alleinstehende in der NeuUlmer Innenstadt. Eltern-Kind-Gruppen, Frauenfrühstück, offener Nähtreff, Lern-, Lese- und Alltagspaten – das Programm ist so bunt wie die Lebenswelt der Besucher. Das Besondere an dem umfangreichen Angebot ist die Flexibilität um auf Angebotslücken zu reagieren und bei Bedarf neue Projekte zu entwickeln. Information und Beratung Das Familienzentrum fungiert als zentrale Anlaufstelle, vor allem bei Familienthemen. In akuten Problemlagen müssen Betroffene nicht erst Zuständigkeiten klären, sondern können eine vertraute Anlaufstelle aufsuchen, die sie an die entsprechende Beratungsstelle im Stadtgebiet vermittelt. Zudem verfügt das Familienzentrum über Informationsmaterial. Begegnungsstätte für Gruppen, Initiativen und Vereine Das Familienzentrum stellt unterschiedlichen Gruppen, Initiativen und Vereinen eine Begegnungsmöglichkeit zur Verfügung und trägt somit zu einem lebendigen und bunten Gemeinwesen bei. Raum für Familienfeiern Aufgrund enger Wohnverhältnisse und wenig finanzieller Mittel ermöglicht das Familienzentrum kostengünstig die Räume für Familienfeierlichkeiten zu mieten. Computer- und Internetplätze Für die Bürgerinnen und Bürger stehen vier mobile Computerplätze mit Internetzugang zur Verfügung. Diese können kostenlos für Bewerbungsschreiben, Jobsuche o.ä. genutzt werden.
Projekte von A-Z Alltagspaten für unbegleitete junge Flüchtlinge Die Jugendhilfe des Diakonischen Werks betreut minderjährige Flüchtlinge, die unbegleitet nach Deutschland gekommen sind. Sobald die jungen Erwachsenen volljährig werden, fallen sie jedoch abrupt aus der Jugendhilfe und müssen in eine „normale“ Asylunterkunft umziehen. Damit die jungen Flüchtlinge diese Übergangsphase besser meistern können, startete das Familienzentrum im April in Kooperation mit dem Projekt Ehrenamt & Flüchtlinge des Diakonischen Werkes Neu-Ulm e.V.. Ehrenamtliche treffen die Flüchtlinge 1-2-mal pro Woche für 1-2 Stunden, um sie im Alltag zu unterstützen. Dies können zum einen gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Fußball spielen oder spazieren gehen sein. Zum anderen kann auch im schulischen Bereich und bei administrativen Tätigkeiten, wie z.B. Briefe gemeinsam lesen, geholfen werden. Auch die Begleitung zu Arztterminen kann zu den gemeinsamen Aktivitäten gehören.
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Außerschulische Hausaufgabenbetreuung Das Familienzentrum organisierte an der Peter-Schöllhorn-Mittelschule und den Grundschulen in Offenhausen und Ludwigsfeld das Projekt „außerschulische Hausaufgabenhilfe“. Insgesamt wurden in drei Gruppen insgesamt 28 Kinder betreut. Die Betreuung mit Schwerpunkt Deutschförderung findet an zwei Nachmittagen pro Woche statt und richtet sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Kinder stammten aus Bulgarien, Rumänien, Polen, Italien, Portugal, Litauen, Griechenland und Syrien. Für Familien ist dieses Angebot kostenfrei. Die Organisation des Projekts wird durch die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller ermöglicht. Babycafé Gemeinsam mit der koordinierenden Kinderschutzstelle des Landratsamtes (KoKi) bieten wir seit 2015 das Babycafé an. Es findet jeden Montag von 10:00-11:30 Uhr im Familienzentrum statt. In gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre können sich (auch werdende) Eltern und Großeltern austauschen. Eine Kinderkrankenschwester und eine Erzieherin begleiten das Babycafé. Während des Babycafés haben die Familien die Möglichkeit, persönliche Fragen und Anliegen im vertraulichen Rahmen einzubringen. Die Kinderkrankenschwester berät hinsichtlich individueller Problemlagen und vermittelt bei Bedarf weiter. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Familienfrühstück „Come together“ Seit April 2014 bietet die Offene Behindertenarbeit des BRK einmal pro Monat ein Familienfrühstück für Eltern und Kinder mit Behinderung im Alter zwischen 3 und 10 Jahren im Familienzentrum an. Für viele Eltern, besonders mit behinderten Kindern, ist es etwas ganz Besonderes, wenn sie „endlich mal ganz in Ruhe frühstücken können, ohne ständig den Blick auf ihr Kind haben zu müssen.“ Inklusiver Musikgarten Ein Projekt, das Begegnung zwischen behinderten und nicht behinderten Kinder schaffen soll, ist der inklusive Musikgarten, den die Offene Behindertenarbeit des BRK gemeinsam mit dem Familienzentrum einmal im Monat für Eltern mit Kindern ab 2,5 Jahren im Familienzentrum anbietet. Das Konzept „Musikgarten“ ist ein musikpädagogischer Ansatz, bei dem die Kinder zusammen mit ihren Eltern durch musikalische Spiele und durch gemeinsames Singen die eigene Stimme und ihren Körper mit Freude erproben und entdecken können. Es werden einfache Instrumente und andere Materialien eingesetzt. Integratives Cajon-Trommeln Ganz nach dem Motto „Musik verbindet“ möchte das Familienzentrum durch das Projekt „Cajon-Trommeln auf der Holzkiste“ das Gemeinschaftsgefühl der Teilnehmer stärken. Sowohl für Anfänger als auch erfahrene Musikliebhaber lässt das Zuhören, Wahrnehmen und das gemeinsame Trommeln ein Musik- und Rhythmusverständnis erlebbar werden. Das Spielen der Cajons ist für fast jeden Menschen problemlos möglich, weshalb behinderte Kinder sich als vollwertigen Teil einer frohen Gemeinschaft erleben können. Das Cajon-Projekt konnte durch die Unterstützung des Fördervereins sowohl über die Wintermonate 2015/2016 als auch ab Oktober 2016 angeboten werden. Internationales Frauenfrühstück Beim wöchentlich stattfindenden Frauenfrühstück sind alle Frauen herzlich eingeladen – egal welche AlterS oder welcher Kulturzugehörigkeit. Das Frühstück bietet Gelegenheit, andere Kulturen und Bräuche kennenzulernen, die deutsche Sprache bzw. Konversation zu üben und sorgt für einen gesunden und gemütlichen Start in den Tag. 4
Krabbelgruppen und Eltern-Kind-Treffs Fingerspiele, Bewegungsspiele, neue und altbekannte Lieder ermöglichen den Kindern die Welt mit allen Sinnen zu entdecken. Zudem erhalten Eltern die Möglichkeit im geschützten Rahmen ihren Erziehungsstil zu thematisieren, sich damit auseinanderzusetzen und diesen zu reflektieren. Auf Aufgrund der hohen Nachfrage finden derzeit folgende Krabbelgruppen statt: rumänischer Spiel- und Basteltreff polnische Eltern-Kind-Gruppe englische Eltern-Kind-Gruppe ungarische Eltern-Kind- Gruppe Integrative Eltern- Kind-Gruppe Eltern-Kind-Treff für berufstätige Mamis und Papis Zwergentreff Kinderstunde Klapperkiste Offene Mutter-Vater-Kind-Gruppe Kulinarische Weltreise Im Mai 2016 hat sich das Familienzentrum auf die Reise gemacht, um kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Ländern zu probieren. An insgesamt sechs Kochabenden wurde in den Ländern Syrien, Irak, Afghanistan, Afrika, Italien und Kuba Halt gemacht. Nicht nur kulinarisch gab es einen vielfältigen Mix, auch unter den jeweils knapp 20 Teilnehmern war immer eine sehr bunte Mischung von Kochbegeisterten aus den verschiedensten Ländern dabei. Leih-Oma-Opa Vermittlung Heute ist der Kontakt zwischen den Generationen aus verschiedenen Gründen nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Das Projekt „Leih-Oma / -Opa Vermittlung“ möchte Generationen zusammenführen und Begegnungen ermöglichen. Ein Projekt, von dem alle Generationen profitieren: Frauen und Männern ab 50 Jahre wird eine spannende, abwechslungsreiche Aufgabe geboten, junge Familien erhalten Unterstützung und Kindern wird der Umgang mit der älteren Generation ermöglicht. Lernpaten Im Vordergrund stehen Kinder und junge Erwachsene, die einen besonders hohen Förderbedarf haben und die von zu Hause nicht die notwendige Unterstützung erhalten, um in der Schule bestehen zu können. Die individuelle Begleitung und Stärkung durch die Lernpaten ermöglicht den Kindern und Jugendlichen eine Verbesserung der emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Die Aufgaben der ehrenamtlichen Lernpaten reichen von der Unterstützung bei der Erledigung der Hausaufgaben, über das gemeinsame Lesen und Textverständnis üben, bis hin zur Verbesserung der Sprachkenntnisse. Im letzten Jahr war der Bedarf vor allem bei jungen Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, die Förder- und Übergangsklassen an Neu-Ulmer Schulen besuchen, groß. Am Jahresende bestanden 23 Lernpatenschaften.
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Lesepaten Seit Herbst 2014 werden die Lesepatenprojekte im gesamten Landkreis Neu-Ulm vom Kooperationsprojekt „Neu-Ulmer Lesespaß – Lesepaten für die Region“ betreut. Initiatoren sind die Freiwilligenagentur „Hand in Hand“, die Stadtbücherei Neu-Ulm und das Familienzentrum. Für alle ehrenamtlichen Lesepaten wurde eine Buchvorstellung in der Stadtbücherei Neu-Ulm, ein Austauschtreffen im Familienzentrum und eine Fortbildung mit dem Titel „Lebendiges Vorlesen“ im Landratsamt Neu-Ulm angeboten. Insgesamt sind 45 ehrenamtliche Lesepaten in Kindergärten und Schulen aktiv. Mädelstreff Gemeinsam mit dem Sportprojekt bietet das Familienzentrum einmal pro Woche einen offenen Treff für Mädchen ab 10 Jahren an. Neben kochen, basteln und häkeln stehen auch Beauty- und Frisurentipps auf dem Wunschprogramm der Teilnehmerinnen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mama lernt Deutsch, Papa auch Das Sprachprojekt „Mama lernt Deutsch, Papa auch“ richtet sich an Eltern der Schülerinnen und Schüler aus den Übergangsklassen der Peter-Schöllhorn-Mittelschule. Hier werden Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermittelt, um Alltagssituationen sprachlich zu meistern, an Elterngesprächen in der Schule teilzunehmen und einen Überblick über das Schulsystem zu erhalten. Der Kurs fand von Herbst 2015 bis Juli 2016 zweimal pro Woche in den Räumen der Schule statt, denn das Konzept sieht vor, dass die Eltern dort lernen, wo ihre Kinder lernen. Auch im Schuljahr 2016/17 startete wieder ein Kurs. Das Sprachprojekt wurde über verschiedene Stiftungen finanziert. Netzwerk Junge Eltern und Familien Gemeinsam mit dem Netzwerk „Junge Eltern und Familien“, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach und der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Landreises Neu-Ulm wurden 2016 folgende Veranstaltungen zu den Themen Ernährung und Bewegung für Eltern mit Kindern von 0-3 Jahren angeboten: „Lirum, Larum, Löffelstiel“ – Suppengerichte für die Familie „Was isst und trinkt mein Kind in den ersten drei Lebensjahren“ – Vortrag Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse In einer offenen Sprechstunde erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Engagement. Die Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse informiert unverbindlich
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über die vielfältigen Engagementmöglichkeiten im Stadtgebiet Neu-Ulm. Auch für Neu-Ulmer Einrichtungen ist die Ehrenamtsbörse der richtige Ansprechpartner auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung - ganz nach dem Motto „Sie suchen, wir vermitteln!“. Finanziert wurde die Ehrenamtsbörse 2014 und 2015 über verschiedene lokale Sponsoren und mit Hilfe des Fördervereins „Freundeskreis Familienzentrum“. Seit Herbst 2015 ist das Projekt in das Netzwerkprogramm Engagierte Stadt eingebettet. Neu-Ulmer Elternrunden Jedes Jahr aufs Neue bietet die Stadt Neu-Ulm in Kooperation mit dem Familienzentrum die beliebte Veranstaltungsreihe der „Neu-Ulmer Elternrunden“ zu konkreten Erziehungsthemen an. Das Themenspektrum reicht hierbei vom Säuglingsalter über Sprachförderung bis hin zu Harmonie unter Geschwistern. Eltern, Großeltern und alle Pädagogikinteressierten können in einem kleinen Teilnehmerkreis ihre individuellen Familiensituationen mit Experten der katholischen Schwangerschaftsberatungsstelle, der Erziehungsberatungsstelle und freischaffenden Pädagogen besprechen. Insgesamt zehn Vorträge wurden in der Vortragsreihe 2016/2017 angeboten. Offene Bücherregale in Kindergärten Gemeinsam mit dem Familienmagazin „Kinder in der Stadt“ installierte das Familienzentrum 2014 „Offene Bücherregale“ in über 40 Neu-Ulmer und Ulmer Kindergärten. Die Bücherregale stellte das Möbelhaus Ikea kostenlos zur Verfügung, die Regalköpfe wurden von der Waldorfschule in Ulm gestaltet. Im Familienzentrum wurden 2015 ganzjährig Kinderbuchspenden entgegen genommen und über das Familienmagazin „Kinder in der Stadt“ an die Kindergärten weitergeleitet. Plaudern mit dem Nähkästchen Das Projekt „Plaudern mit dem Nähkästchen“ wurde mit dem Gedanken „Hilfe zur Selbsthilfe“ ins Leben gerufen. Kinder und Erwachsene sollen dazu befähigt werden, kaputte Kleidung zu reparieren, Hosen selbst zu kürzen oder alte Kleidung zu modernisieren und somit den teuren Gang zur Änderungsschneiderei oder ins Kaufhaus zu umgehen bzw. den Geldbeutel zu schonen. Im Laufe der letzten fünf Jahre ist das Nähkästchen zu weit mehr geworden als zu einem normalen Nähtreff. Die wöchentlichen Treffen bieten nicht nur Grundkenntnisse im Umgang mit der Nähmaschine, sondern vor allem eine feste Anlaufstelle, Kontaktmöglichkeiten und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Hier wird Integration gelebt – Nationalität oder Kulturzugehörigkeit spielen keine Rolle und so fühlen sich Frauen aus Deutschland, Türkei, Italien und Marokko gleichermaßen willkommen. Handarbeitstechniken aus den verschiedenen Heimatländern werden ebenso besprochen wie Alltagsthemen. Den Besucherinnen stehen vier Nähmaschinen zur Verfügung und eine ehrenamtliche Schneiderin steht allen mit Rat und Tat zur Seite. Ein besonderes Highlight im Jahr ist die Aktion „Nähtreff mobil“. Die Teilnehmerinnen besuchen – ausgestattet mit Nähmaschine, Nadel und Faden – an zwei Nachmittagen das Senioren-Service-Zentrum Albertinum und bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern kostenlos ihren Nähdienst an.
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Selbsthilfe-Info-Café Jeden 3. Dienstag im Monat von 14:00-16:00 Uhr informiert und berät das Selbsthilfebüro KORN e.V. zu allen Fragen bzgl. Gründung von neuen Selbsthilfegruppen, die ehrenamtlich und selbstständig organisiert sind, und Begleitung von bestehenden Selbsthilfegruppen. Sozialsprechstunde In der monatlich stattfindenden Sozialsprechstunde können Besucher/-innen ihre persönlichen Fragen und Anliegen mit Erwin Thoma von der Sozial- und Lebensberatung des Caritasverbandes für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. im Familienzentrum besprechen. Ratsuchende erhalten Unterstützung bei der Bearbeitung von Anträgen und Hintergrundwissen, um bei Fragen eine gute Entscheidung für sich treffen zu können. Die Sozialsprechstunde findet jeden 4. Dienstag im Monat von 14:00-16:00 Uhr im Familienzentrum statt. Spielgruppe nach Maria Montessori „Hilf mir es selbst zu tun“ ist der Leitgedanke, der die Spielgruppe am Mittwochvormittag begleitet. Eltern und Kinder spielen und experimentieren mit viel Spaß und Neugier mit vielfältigen Materialien (Sand, Mehl, Farbe und Wasser). Es ist ein offenes Angebot für Familien mit Kindern ab dem ersten Lebensjahr. Die Gruppe ist kostenlos und ohne Anmeldung. Studierzimmer Viele Flüchtlinge haben in ihren Unterkünften nicht die Möglichkeit, sich in Ruhe auf die (Berufs-) Schule vorzubereiten und sich auf das Lernen zu konzentrieren. Um dem Bedarf eines ruhigen Rückzugsortes für die jungen Flüchtlinge nachzukommen, organisierte das Familienzentrum das sogenannte Studierzimmer, in welchem die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten in einem ruhigen Umfeld lernen und sich mit Fragen an eine ehrenamtliche Aufsichtsperson wenden können. Upcycling „Aus alt mach neu!“ Unter diesem Motto standen sechs Vormittage im Familienzentrum. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene konnten an insgesamt sechs Vormittagen zu den Nähtreffs kommen. Die Themen reichten von „Geschenkverpackungen“ über „Deko für zu Hause“ bis hin zu „Taschen und Beutel“. Durch die Unterstützung einer Ehrenamtlichen konnte für alle mitgebrachten Kleidungsstücke eine passende Idee gefunden werden. Wilde Kerle Die Gruppe „Wilde Kerle“ ist ein Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung und wird einmal pro Monat, sowie in den Pfingst- und Sommerferien vom BRK im Familienzentrum angeboten. Für die Eltern ist dieses Angebot eine Entlastung, für die Kinder eine abwechslungsreiche Freizeitgruppe.
Einzelveranstaltungen von A bis Z Altpapiersammlung Bei der jährlich stattfindenden Altpapiersammlung der Kolping Familie halfen wieder ehemalige Teilnehmer des Deutschkurses ehrenamtlich mit. Babynotfallkurs Stürze, Verletzungen und Verbrennungen - Wie reagiere ich richtig? Diese oder ähnliche Fragen stellen sich (werdende) Eltern häufig. Für mehr Sicherheit bei Unfällen bot die katholische Beratungsstelle für
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Schwangerschaftsfragen des Sozialdienstes katholischer Frauen SkF gemeinsam mit dem Familienzentrum drei Notfallkurse für Eltern mit Kindern von 1 bis 12 Monate an. Bundesweiter Vorlesetag Das Familienzentrum beteiligte sich in diesem Jahr gemeinsam mit der Glacis-Galerie Neu-Ulm am bundesweiten Vorlesetag mit einer Vorleseaktion für Kinder. Eine der langjährigen Lesepatinnen, drei Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter der Volksbank Ulm/Biberach tauchten gemeinsam mit den Kindern in die Welt der Bücher ein, während die Eltern ihren Einkauf erledigen konnten. EhrenamtMesse Neu-Ulm Am 22. Oktober fand im Edwin-Scharff-Haus bereits die dritte EhrenamtMesse in Neu-Ulm statt. Auch das Familienzentrum war wieder mit einem Stand vertreten. Über 40 Aussteller aus den Bereichen Kultur, Sport, Soziales u.v.m. stellten den Besucherinnen und Besuchern vielfältige Engagementmöglichkeiten in der Region vor. Engagement Forum Im Rahmen der Engagierten Stadt fanden in 2016 insgesamt vier sog. Engagement Foren statt. Beim ersten Forum war das Familienzentrum Gastgeber für die insgesamt neun Engagierten Städte aus Süddeutschland, welche sich dem Thema „Erklär mir die Engagierte Stadt“ widmeten. Das Engagement Forum ist ein eintägiges WorkshopFormat, in dem aktuelle Herausforderungen der Programm-Teilnehmenden in einem kreativen Gruppenprozess bearbeitet werden. Zu Beginn des Forums begrüßte Bürgermeister Albert Obert die Teilnehmenden in Neu-Ulm, im Anschluss stellte das Familienzentrum das Vorhaben der Engagierten Stadt Neu-Ulm vor. Familiengottesdienst Unter dem Motto „Familie schaffen wir nur gemeinsam“ trifft sich der Neu-Ulmer Arbeitskreis katholischer Einrichtungen FOVO (Familienorientierte Vernetzung vor Ort). Ziel des Arbeitskreises ist es, sich zum Wohl von Familien zu vernetzen und übergreifend tätig zu sein. Ein gemeinsames Projekt war die Organisation eines Familiengottesdienstes mit anschließendem Familienfrühstück im Johannessaal. Ferienaktion „Spielend durch die Ferien“ Die sogenannten Beutelspiele waren am Stand des Familienzentrums bei der Veranstaltung „Neu-Ulm spielt“ so beliebt, dass das Team des Familienzentrums auf die Idee kam, nochmals eine Veranstaltung anzubieten, bei der die Kinder Spiele selber basteln können. So entstand die Ferienaktion „Spielend durch die Ferien“, bei der an einem Ferientag gebastelt, gespielt, gemalt und gekocht wurde. Über 10 Kinder ließen ihrer Kreativität freien Lauf und bemalten Stoffbeutel mit Spielfeldern. Für die Spielsteine wurden weiße Kieselsteine bunt bemalt. Die Steine konnten danach einfach in die Beutel gefüllt und mit nach Hause genommen werden.
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Frauen kreativ Tolle Alltagsgegenstände aus Recycling-Materialien wurden an zwei Abenden in gemütlicher Atmosphäre unter sachkundiger Anleitung hergestellt. Das Angebot richtete sich an alle Frauen die gerne kreativ tätig sind. Das Ergebnis waren tolle Körbe, Tischsets und Lampenschirme. Freundeskreis Familienzentrum Dank der Unterstützung des Fördervereins „Freundeskreis Familienzentrum – gemeinsam aktiv für Klein & Groß e.V.“ konnten folgende Veranstaltungen für behinderte und nicht-behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene über das Jahr verteilt angeboten werden:
Mitmach-Zirkus für Klein & Groß im Frühjahr und Herbst Kunstprojekt „Freies Malen“ für Kinder ab 8 Jahren Ausflüge zur Jugendfarm an zwei Wochenenden Tagesausflug in den Tiergarten Ulm Adventsfeier mit Besuch des Nikolaus
Kunstausstellungen Im Jahr 2016 präsentierten zwei Künstlerinnen Ihre Kunstwerke im Familienzentrum: Manuela Subba: „Waltraud Wühlmaus“ Ottilie Gruber: „Stadtbilder Ulm und Neu-Ulm“ Nachtflohmarkt Wie auch in den Vorjahren beteiligte sich das Familienzentrum wieder mit einem Stand beim Neu-Ulmer Nachtflohmarkt, welcher in Kooperation mit dem Quartiersmanagement, dem Sportprojekt und dem Projekt Integration durch Arbeit IdA veranstaltet wird. Neujahrsempfang für Ehrenamtliche Als kleines Dankeschön für das ehrenamtliche Engagement lud das Familienzentrum zum jährlichen Neujahrsempfang für Ehrenamtliche in das Restaurant Schiff ein. Neu-Ulm spielt Zum zweiten Mal hat sich das Familienzentrum erfolgreich an der Aktion der Stadt Neu-Ulm und dem Verein „Wir in Neu-Ulm“ beteiligt. Da die Tombola am Stadtfest leider dem Wetter zum Opfer gefallen ist, wurde sie kurzentschlossen bei Neu-Ulm spielt aufgebaut. Nach kurzer Zeit waren 350 Lose verkauft. Parallel konnten die Kinder an unserem Stand nach dem Motto „Spielend selbst gemacht“ selber Spiele aus Steinen und Stoffsäckchen herstellen. Knapp 100 Kinder nutzten dieses Angebot und nahmen ihre selbstgebastelten „Beutelspiele“ mit nach Hause. Netzwerk Ehrenamt Das Familienzentrum Neu-Ulm hat im Rahmen seines Projekts NeuUlmer Ehrenamtsbörse das Netzwerk Ehrenamt ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerks ist es, die Einrichtungen, Vereine und Organisationen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, zusammenzubringen, den Austausch zu fördern und Synergien zu nutzen. Rund 20 Teilnehmer kamen im April zur Auftaktveranstaltung in das Neu-Ulmer Rathaus. Ziele des Netzwerks sind, das bürgerschaftliche Engagement in Neu-Ulm sichtbarer zu machen, zukünftige Herausforderungen
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gemeinsam zu bearbeiten, gemeinsame Öffentlichkeitsaktionen zu organisieren und vorhandene Kompetenzen und Angebote zu bündeln. In zwei weiteren Netzwerktreffen wurde als erste Etappe auf dem Weg zu einer Engagierten Stadt an einer Ehrenamtsbroschüre gearbeitet, welche das Ehrenamt in NeuUlm sichtbarer machen soll. Sowohl die Vielfalt der Engagement-Angebote und die große Bedeutung des Ehrenamts für Neu-Ulm, als auch Handlungsempfehlungen für das Ehrenamt werden darin dargestellt. Offener Bücherschrank auf dem Platz vor dem Familienzentrum Gemeinsam mit dem Quartiersmanagement unterstützte das Familienzentrum aktiv die Errichtung und Betreuung des offenen Bücherschranks auf dem Platz vor dem Familienzentrum. Ganzjährig werden Bücherspenden für Kinder und Erwachsene entgegengenommen. Osterbackkurs für Kinder Köstlicher Duft nach Frischgebackenem zog an einem Nachmittag vor Ostern durch das Familienzentrum. Sowohl Kinder als auch das Team des Familienzentrums waren begeistert von den tollen Ideen und den gelungenen Osterbackwerken der Ehrenamtichen. Säuglingspflegekurs Gemeinsam mit der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen SkF veranstaltete das Familienzentrum einen Säuglingspflegekurs. Dieser richtet sich an Eltern und Großeltern, die mehr über Pflege, Ernährung und Umgang mit einem Neugeborenen erfahren wollten. Geleitet wurde der Säuglingspflegekurs von einer erfahrenen Hebamme. Verabschiedung Juliane Ott in die Elternzeit Da sich Frau Ott Mitte April in Elternzeit verabschiedet hat, wurde für die Ehrenamtlichen des Familienzentrums ein kleiner Abschiedscafé organisiert. Gleichzeitig konnten die knapp 30 anwesenden Ehrenamtlichen Jessica Baur, die Frau Ott während ihrer Babypause vertritt, kennenlernen. Vortrag „Deutsches Recht einfach erklärt“ In Kooperation mit der Migrationsberatung des Caritasverbandes Augsburg und der Asyl- und Migrationsberatung des Diakonischen Werkes Neu-Ulm veranstaltete das Familienzentrum im Februar einen Vortrag zum Thema „Deutsches Recht einfach erklärt“. Amtsdirektor Thomas Mayer informierte insgesamt 16 Teilnehmer zu den Themen Arbeits-, Handy- und Mietverträge, aber auch Pflichtversicherungen. Weihnachtsaktion der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller Das Familienzentrum beteiligte sich bei der Weihnachtsaktion der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller und nahm die Weihnachtswünsche von Kindern aus sozial schwachen Familien sehr gerne entgegen, leitete diese an die Veranstalter weiter und verteilte kurz vor Weihnachten die Geschenke an die Kinder. Höhepunkt waren selbstverständlich die strahlenden Kinderaugen. Weihnachtsfeier des Kurses „Mama lernt Deutsch, Papa auch“ In der letzten Deutschstunde vor den Ferien organisierten die Teilnehmerinnen des Kurses „Mama lernt Deutsch, Papa auch“ eine Weihnachtsfeier mit leckeren Spezialiätäten aus ihren Heimatländern. Auch die Wichtelgeschenke durften bei der Feier im Familienzentrum nicht fehlen.
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Weihnachtsfeier Alltagspaten-Projekt Die ambulante Jugendhilfe des Diakonischen Werks Neu-Ulm organisiert in regelmäßigen Abständen gemeinsame Abende für die Jugendlichen im Familienzentrum. Bei der Weihnachtsfeier wurden als kleines Dankeschön für das Engagement und die gute Zusammenarbeit zusätzlich die ehrenamtlichen Alltagspaten und die unbegleiteten Flüchtlinge über 18 eingeladen.
Weitere Einblicke in das bunte Familienzentrum
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Netzwerkprogramm Engagierte Stadt Erste kleine Schritte in Richtung einer „Engagierten Stadt“ hat das Familienzentrum mit seinem Projekt Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse im letzten Jahr bereits genommen. Die Ehrenamtsbörse hat sich zu einer zentralen Stelle zur Vermittlung von bürgerschaftlichem Engagement entwickelt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unverbindlich über die Vielfalt an Engagement-Möglichkeiten im NeuUlmer Stadtgebiet informieren und erhalten Hilfe bei der Suche nach dem jeweils für sie passenden Ehrenamt. Einrichtungen und Organisationen haben im Gegenzug die Möglichkeit, sich im Bedarfsfall an die Börse zu wenden. Da es sich das Familienzentrum auf die Fahnen geschrieben hat, das Ehrenamt in Neu-Ulm zu stärken, wurde das Projekt nach erfolgreicher Bewerbungsphase in das deutschlandweite Programm „Engagierte Stadt“ aufgenommen. Bis Ende 2017 wird die Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse über dieses Programm - eine gemeinsame Initiative der Bertelsmann Stiftung, der BMW Stiftung Herbert Quandt, des Generali Zukunftsfonds, der Herbert Quandt-Stiftung, der Körber-Stiftung, der Robert-Bosch Stiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - gefördert. Träger sind der Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. und das Diakonische Werk Neu-Ulm e.V.. Ziel ist es, die Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement in einer Kommune zu fördern und das Thema Ehrenamt in der Bevölkerung zu verankern. Die Ziele für Neu-Ulm sind, einen leichteren Zugang zum Ehrenamt zu ermöglichen, die Qualität der Engagement-Angebote zu verbessern und das bestehende Engagement anzuerkennen und zu stärken. Auf dem Weg zu einer „Engagierten Stadt“ konnten in diesem Jahr bereits folgende Meilensteine erreicht werden. Zum einen wurde die Vielfalt der Engagement-Angebote der Ehrenamtsbörse ausgebaut und die Börse als feste Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger gefestigt. Zum anderen wurde im April ein Netzwerk Ehrenamt ins Leben gerufen, in dem interessierte Akteure im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zusammenkommen. Ziel des Netzwerks ist es, Kooperationen zwischen den engagement-fördernden Einrichtungen und Vereinen zu schaffen, vorhandene Kompetenzen und Angebote zu bündeln und zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu bearbeiten. Um der Vision einer schönen Engagement-Landschaft für die Ehrenamtlichen ein Stückchen näher zu kommen, erarbeiteten die Teilnehmer des Netzwerks Ehrenamt eine Orientierungshilfe für den Umgang mit Ehrenamtlichen. Diese sollen in einer Ehrenamts-Broschüre abgedruckt werden, welche im kommenden Jahr veröffentlicht wird. Daneben sollen in der Broschüre sowohl die große Vielfalt an Engagement-Angeboten als auch die große Bedeutung des Ehrenamts für Neu-Ulm verdeutlicht werden. Weitere Informationen über das Netzwerkprogramm Engagierte Stadt, die Arbeit der Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse und des Netzwerk Ehrenamt erhalten Sie direkt im Familienzentrum oder auf der Homepage www.neu-ulmer-ehrenamtsboerse.de.
im Familienzentrum Neu-Ulm Kasernstraße 54 89231 Neu-Ulm Tel. 0731 6030991 info@neu-ulmer-ehrenamtsboerse.de
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Begegnungsstätte für Gruppen, Vereine und Initiativen Das Familienzentrum bietet neben eigenen Projekten, Kooperationsprojekten und Einzelveranstaltungen auch privaten Initiativen, Vereinen und sozialen Verbänden Raum für soziale Projekte und Beratung und fungiert somit in der Neu-Ulmer Innenstadt auch als Begegnungsstätte. Im Jahr 2016 trafen sich folgende Gruppen regelmäßig im Familienzentrum:
Außensprechstunde Migrationsberatung, Caritasverband Augsburg Eltern-Kind-Treff für berufstätige Mamis und Papis, Elterninitiative Eltern-Kind-Treff Eriträische Frauen, Elterninitiative Freunde des Orients e.V. Freundeskreis Asyl Neu-Ulm Italienischer Familienverein ANFE e.V. Integrationsmentoren, Integrationsstelle Landratsamt Neu-Ulm und VHS Neu-Ulm Krabbelgruppe für Kinder mit und ohne Behinderung, OBA Rotes Kreuz Malakademie für Kinder, Leitung Tatjana Hoffmann NUSEBE Neu-Ulmer Seniorenbesuchsdienst, Caritasverband Günzburg u. Neu-Ulm e.V. Runder Tisch Ehrenamt, Initiative Ehrenamt e.V. Polnischsprachige Krabbelgruppe, Elterninitiative Selbsthilfegruppen o SHG Hochsensible Menschen o SHG Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT e.V.) o SHG für Eltern autistischer Kinder o SHG Helfende Gespräche o SHG Lichtblick - für Eltern mit essgestörten Kindern und Jugendlichen o SHG Weichteilrheuma (Fibromyalgie) Trommelwirbel, OBA Rotes Kreuz Yoga auf Russisch, private Initiative ZEN Meditationsgruppe, private Initiative Die Anzahl der externen Gruppen befindet sich im steten Wandel: neue Gruppen kommen hinzu, bestehende lösen sich auf oder verlegen die Treffen außerhalb des Familienzentrums.
Öffentlichkeitsarbeit „Tue Gutes und rede darüber“ Die Vielzahl an Einzelveranstaltungen und die unterschiedlichen Projekte erfordern eine intensive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Um in der Bevölkerung verstärkt wahrgenommen zu werden, werden folgende unterschiedliche Medien genutzt:
SWP, NUZ, Wochenblätter, Familienmagazin „Kinder in der Stadt“ Stadtteilzeitung „Leben in Neu-Ulm“ Internetseite www.familienzentrum-neu-ulm.de und soziales Netzwerk „Facebook“ Internetseite www.neu-ulmer-ehrenamtsboerse.de Flyer und Plakate Sonstige öffentlichkeitswirksame Aktionen (Stadtfest etc.) Arbeitskreise (Runder Tisch Ehrenamt, Netzwerk Senioren etc.).
Neben den traditionellen Printmedien wurde auch im letzten Jahr verstärkt über das Internet und soziale Medien geworben.
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Kooperationspartner Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit des Familienzentrums ist die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen sozialen Diensten, Einrichtungen und Vereinen in Neu-Ulm. Neben der Vermeidung von Doppelstrukturen sprechen der fachliche Austausch, die gemeinsame Entwicklung von Projekten, die finanzielle und personelle Unterstützung bzw. Entlastung für Kooperationen und den Ausbau von Kooperationsprojekten in den letzten Jahren.
Besucherzahlen und Statistik Familienzentrum Das Familienzentrum entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer festen Anlaufstelle für Neu-Ulmer Bürger – unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft. Die Anzahl der Besucher/-innen und der Einzelveranstaltungen steigen kontinuierlich. Das Familienzentrum orientiert sich am Bedarf und reagiert auf Nachfrage. Bereits seit 2014 sind Projekte zur Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher, sowie Projekte zur Stärkung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund der Flüchtlingszahlen gestiegen. Auch im Jahr 2016 wurde eine erhöhte Nachfrage an „Lernpaten“ festgestellt. Auf den Bedarf an Unterstützung bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, bei welchen mit Erreichen der Volljährigkeit die gesetzlich vorgeschriebene Betreuung schlagartig ändert, hat das Familienzentrum mit dem Projekt „Alltagspaten für junge unbegleitete Flüchtlinge“ reagiert. Das Familienzentrum bot im vergangenen Jahr 27 kurz- und längerfristige Projekte für Kinder und Erwachsene an. Hinzu kamen verstärkt einmalige Veranstaltungen. Neben den eigenen Projekten wurde
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das Familienzentrum auch von 25 verschiedenen Vereinen, Initiativen und Selbsthilfegruppen als Begegnungsstätte genutzt und bot insgesamt 26x Räumlichkeiten für private Familienfeierlichkeiten – vom Kindergeburtstag bis zur Verlobungsfeier. Ohne die Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen wäre die große Vielfalt an Unterstützungs- und Freizeitangeboten nicht möglich. Erfreulicherweise konnten 28 neue Ehrenamtliche gefunden werden. Zum Jahresende engagierten sich insgesamt 63 Frauen und Männer in den verschiedenen Projekten des Familienzentrums.
Anzahl Vermittlung, Information, Beratung
Facebook Gefällt-mirAngaben
950 790
424
840
361 271
2014
2015
2016
Anfang 2015
Anfang 2016
Ende 2016
Seit 2015 werden die Projekte des Familienzentrums auch verstärkt über soziale Medien wie Facebook beworben. Die Reichweite der Beiträge auf Facebook beträgt jeweils knapp 200 Personen, teilweise liegt die Reichweite auch bei mehr als 600.
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Statistik Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse Anzahl Engagement-Beratungen
Beratung
77
Telefon
Persönlich
62 49 25% 55%
2014
2015
20%
2016
Folgende Statistik wurde anhand der Informationen der persönlich oder telefonisch beratenen Personen im Jahr 2016 (n=42) erstellt.
Beschäftigungsverhältnis StudentIn
Arbeitslos
17%
Berufstätig
Alter RentnerIn
<30 Jahre
25%
>30 Jahre
>60 Jahre
25% 42%
33%
25%
33%
Interesse für folgende Zielgruppen Kinder
Senioren
Familien
Migranten
Menschen mit Behinderung
Tiere
12% 24% 14%
7%
14%
19%
10%
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Natur
Vermittelt in folgende Engagement-Felder Bildung & Integration
Sport & Natur
Alltag & Armut
32%
43%
20%
Ehrenamtliche Aktivität bereits vor der Engagement-Beratung Ja
Nein
Begegnung & Austausch
5%
Wie haben Sie von der Ehrenamtsbörse erfahren? Zeitung
Internet
Flyer
Bekannte
Sonstiges
12% 21%
40%
34%
14%
60%
19%
Ausblick 2017 Auch im kommenden Jahr werden die Themen bürgerschaftliches Engagement und Integration wieder eine große Rolle im Familienzentrum spielen. Im Rahmen des Netzwerkprogramms Engagierte Stadt möchte das Projekt „Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse“ das Netzwerk Ehrenamt verstetigen, das Ehrenamt in Neu-Ulm sichtbarer machen und Unternehmensengagement in Neu-Ulm etablieren. Aufgrund des stetig großen Zulaufs an Flüchtlingen spielt das Thema Integration weiterhin eine wichtige Rolle. So wird der Bedarf an Lernpaten und Alltagspaten für unbegleitete junge Flüchtlinge weiterhin hoch sein. Zusätzlich ist ein Bewerbungs-Workshop für junge Flüchtlinge geplant. Dank unterschiedlicher Spenden möchte das Familienzentrum in den Ferien verschiedene Aktionen für Schulkinder anbieten. Erfreulicherweise konnten die Projekte „Lernpaten“ und „außerschulische Hausaufgabenbetreuung“ dank finanzieller Unterstützung der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller auch für 2017 geplant und wieder durchgeführt werden. Wir freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit mit unseren Ehrenamtlichen, Förderern und Kooperationspartnern und sind gespannt auf neue Projekte und Impulse im Jahr 2017!
Mathias Abel Geschäftsführer des Caritasverbands f. d. Region Günzburg und Neu-Ulm e.V.
Sigrun Rose 2. Vorsitzende Diakonisches Werk Neu-Ulm e.V.
Jessica Baur Leitung Familienzentrum
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