Zwischenhalt Himmelszeichen

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Zwischenhalt –

Himmelszeichen

Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen rund um Günzburg entdecken


Herausgeber: Deutscher Katholischer Frauenbund (KDFB) Zweigverein Günzburg Autorinnen: Margret Färber/Gabriele Ritzler | Fotos: Mathias Abel | Karte: © openstreetmap 2014 Gestaltung: Katinka Molde, moldegrafik | Druck: Schmidt Siebdruck GmbH Günzburg | 1. Auflage 2014 2.000 Expl. | Bezug kostenlos über Pfarreien und öffentliche Einrichtungen in Günzburg oder bei Margot Schenk-Rupprecht | Telefon 082 21 228 14 | E-mail: margot.schenk-rupprecht@t-online.de

Dank

Kreuze, Kapellen und Bildstöcke gehören zum Günzburger Stadtbild. Viele von ihnen sind alt und haben eine bewegte Geschichte hinter sich, alle sind Ausdruck einer religiösen Haltung. Sie geben Einblicke in die Glaubens- und Lebenswelt unserer Vorgängerinnen und Vorgänger. Heute sind sie Zwischenhalt auf dem Weg und laden uns ein, im Alltagsgetriebe einen Augenblick inne zu halten. Auf Ihren Wegen oder bei einer der vorgeschlagenen Fahrradtouren können Sie Vertrautes neu entdecken und interessante Hintergründe erfahren. Meditative Impulse laden zur persönlichen Auseinandersetzung ein. Wir wünschen Ihnen viel Freude.

Unser Dank gilt allen, die uns mit Rat unterstützt und mit ihrem Interesse ermutigt haben. Viele Informationen, die hier eingeflossen sind, wären ohne die Erinnerung und Gesprächsbereitschaft zahlreicher Günzburger Mitbürgerinnen und -bürger nicht mehr erhebbar gewesen. Wir haben nach bestem Wissen recherchiert, doch können wir nicht für alle Fakten bürgen. Für weiterführende oder korrigierende Hinweise sind wir dankbar. Für die freundliche finanzielle Unterstützung ein großes Danke – dem Katholischen Deutschen Frauenbund, Zweigverein Günzburg (KDFB) – der Stadt Günzburg – der Stiftung Ein Herz für Günzburg – der Pfarrei St. Martin, Günzburg – der Pfarrei Heilig Geist, Günzburg – der Pfarrei St. Sixtus, Günzburg – der Pfarrei St. Blasius, Günzburg Verwendete Literatur: Ulrich Mayer und Josef Weizenegger: Bildstöcke und Kapellen im Landkreis Günzburg, Historischer Verein Günzburg e.V. (Hg.) Franz Reißenauer: Günzburg. Geschichte einer schwäbischen Stadt. Augsburg 2009

Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen rund um Günzburg

Margret Färber Gabriele Ritzler Autorin Autorin

Mathias Abel Fotograf

Georg Simnacher: Von der Heil- und Pflegeanstalt zum Universitätskrankenhaus. Zur Geschichte und Gegenwart des Bezirkskrankenhauses Günzburg. Historischer Verein Günzburg e.V. (Hg.) 2011 www.guenzburg.de, 2014

Katholischer Deutscher

FRAUENBUND


1 Frauenplatz

Günzburger Frauenkirche Beim großen Stadtbrand von 1735 wurde der gotische Vorgängerbau der heutigen Kirche bis auf den unteren Teil des Turmes zerstört. Am 4. Juni 1736 wurde der Baumeister Dominikus Zimmermann mit dem Neubau beauftragt. 1741 waren Schiff und Chor fertiggestellt. Wegen fehlender Geldmittel konnte die Weihe erst 1780 erfolgen. Der Choraltar ist eine architektonische Vorstufe für den Altar der weltberühmten Wieskirche. Das Hauptbild (Krönung Mariens) und Szenen aus dem Marienleben wurde von Anton Enderle in Freskotechnik geschaffen. Die Empore an der Westseite diente den Englischen Fräulein als Hauskapelle. Sie steht durch einen Übergang im 1. Obergeschoß (von außen sichtbar) direkt mit dem benachbarten ehemaligen Klostergebäude in Verbindung. Welchen Eindruck haben Sie von dem Kirchenraum? Fülle – Leichtigkeit – Licht – Weite – Erhabenheit – Farbigkeit– …

Spielraum

– Gotteshaus Wenn mir der Atem stockt, wenn mir das Dach auf den Kopf zu fallen droht und wenn die Welt mir zu klein wird, lädst du mich ein in dein Haus – die Türen weit offen. Mein Kopf hebt sich, mein Blick geht nach oben, ich atme auf: hier steigen meine Gedanken aus dem Karussell und probieren eine neue Richtung, meine Augen entdecken ein Ziel, das größer ist als alles. Ich darf sein im Frei-Raum, im Atem-Haus. Du Gott verschaffst mir Spielraum, meinen Schritten schenkst du Weite.


2 Ulmerstrasse, neben Haus Nr. 48

Der Fröerherrgott Der Name stammt von dem bis Mitte des 19. Jahrhunderts auftretenden Wechselfieber, der “Fröer“ (von frieren). Menschen, die von dieser Krankheit befallen wurden, suchten hier im Gebet Hilfe. Das ursprüngliche Kreuz befindet sich im Pfarrheim St. Martin.

Auch wir können hier unser ganz persönliches Leid, Belastung des Alltags ablegen. Wechselfälle des Lebens. Es schüttelt mich. Ich verliere den Boden unter den Füßen. Mir wird heiß und kalt. Mit allem, was mich hin und her wirft, komme ich her. Ich stelle mich in die Reihe der Bittenden vieler Generationen: ›Lass mich gesund werden an Leib und Seele.‹

Kapelle am Aplabildweg

Aplabildweg 3

Die Kapelle wurde 1962 erbaut und gestiftet vom Kaminkehrer Meister Peter Dirr. Nach mehreren Fehlgeburten waren er und seine Frau Marianne dankbar über die Geburt einer gesunden Tochter. Nach fünf Jahren bekamen sie eine weitere Tochter. Auf dem Altar steht eine Skulptur, die die trauernde Maria mit ihrem toten Sohn darstellt (Pieta).

Der Blick

fällt auf Maria mit ihrem toten Sohn im Schoß – der schlimmste Moment im Leben einer Mutter. Dahinter leuchtet das Lichtkreuz. Ob Maria es in ihrem Leid schon wahrnehmen kann? Es ist ein Ort der Dankbarkeit für das Geschenk, Kinder zu haben. Es ist ein Ort der Hoffnung, Kindern das mitzugeben, was sie brauchen, um mit Selbstvertrauen ins Leben gehen zu können. Es ist ein Ort des Vertrauens, denn die Kinder aus dem Wohngebiet durften bis zur Kapelle zum Spielen.


4 Aplabildweg

Bildstock am Aplabildweg (1909) Die Bezeichnung „Aplabild“ wurde vermutlich von ‚Papplabild‘ (Bild bei den Pappeln) oder von Apollonia hergeleitet. Die heilige frühchristliche Märtyrerin gehört zu den 14 Nothelfern und wird bei Zahnschmerzen angerufen. Auf dem beschädigten Kunststein ist ein Pietarelief zu sehen. Die Inschrift lautet: „Bet und arbeit“.

Damit ein Werk gelingt, braucht es beides: meinen Einsatz mit Kopf und Hand und das Vertrauen auf Gottes Wirken. Wir brauchen Handeln und Geschehen lassen, Aussäen und wachsen lassen, Zielstrebigkeit und Loslassen, Strategie und Vertrauen. Jetzt lädt dieser Platz mich zum Ausruhen ein. Von einem Ort komme ich, wie geht mein Weg weiter? Möchte ich zurückgehen oder voranschreiten? Für welche Richtung entscheide ich mich? Mein Blick geht über die Felder bis Leipeim, Bubesheim und zur Stadt Günzburg. Hier kann ich zur Ruhe kommen.

Ulmer Straße 5

Schnötzinger Kreuz Warum

steht an dieser Stelle ein solch markantes Kreuz? Wer hat es hier her gesetzt? Gab es einen bestimmten Anlass? Soviele Menschen wir befragten, niemand wußte Genaueres über die Geschichte des sogenannten Schnötzinger Kreuzes (benannt nach dem Vorbesitzer dieses Areals) an dieser vielbefahrenen Straße. Warum? Warum ein Kreuz?

Kinder fragen viele Male: Warum? Sie entdecken so die Welt. Erwachsene bleiben auf der Antwortspur: Warum dieses Kreuz? Warum ich?


6 Bubesheim, Günzburger Straße

Anna-Kapelle Bubesheim Die Kapelle wurde aus Dankbarkeit Mitte des 19.Jahrhunderts errichtet. Während der Bombenangriffe 1944 wurden die spätgotische Annaselbtritt Figur und die Darstellung Christus in der Rast im Giebel in Sicherheit gebracht. Die Spuren dieser Figuren verlieren sich und erst mit dem Ausbau der Straße stiftete der damalige Bürgermeister Geiger die heutigen Figuren.

Die Mutter Mariens wird hier als große Mutter dargestellt, die die beiden nachfolgenden Generationen auf dem Schoß hält. Maria hält in ihren Händen ein Buch: die heiligen Schriften des Judentums. Das Jesuskind hält einen Apfel in den Händen: ein Symbol für seine Herrschaft über Himmel und Erde.

Anna

große Frau – Groß-Mutter: du stehst im Hintergrund und bist doch unübersehbar. Auf deinem Schoß trägst du Tochter und Enkel: Maria und Jesus. Bei dir laufen die Fäden der Generationen zusammen. Dein Blick geht nach vorn – Du schaust in eine neue Weite. Mit dir beginnt das große „JA“ Golden scheint die Gottesnähe durch dein Alltagsgewand. Was habe ich den vorangegangenen Generationen zu verdanken? Wie wird mein Vermächtnis an die Nachkommenden aussehen?

Wasserburg, Ortsstraße 7

Flurkreuz Anlass für die Errichtung dieses Kreuzes war eine Lungenseuche, die 1856 den Rindviehbestand bedrohte. Ursprünglich stand das Kreuz an der Ecke Ortsstraße/Bgm.-

Sommer-Straße und war eine Station bei den Flurumgängen vor Christi Himmelfahrt. Das heutige Granitkreuz ersetzte später das ursprüngliche Kreuz. Mit der Erschließung des

Auf meinem Weg

ein Kreuz KreuzWeg WegKreuzungen Welcher Weg ist für mich der richtige? Gehe ich weiter oder drehe ich lieber um? Wenn mir heute die Luft ausgeht: Eine Bank lädt zum Rasten ein Bei Dir – Gott.

Baugebietes wurde das Kreuz 1979 an die jetzige Stelle hinter der Autobahnunterführung versetzt. Die nur mehr schwer entzifferbare Inschrift lautet: Gott schütze Wasserburg.


8 Im Denzinger Feld

Kreiskrankenhaus 9

Christus in der Rast Das sieht auf den ersten Blick einladend aus: Nachdenklich sitzt Jesus, schaut in die Ferne, selbstvergessen. Doch ist hier ein Moment festgehalten, der so in keinem biblischen Text beschrieben und doch wahr ist: Mitten im Grauen, in der Aussichtslosigkeit,

das Ende vor Augen, sitzt Jesus dort – sitzt einfach – hält inne. Christus in der Rast – so die Bezeichnung dieser Darstellungen. Letztlich kann der Spott und alle Ungerechtigkeit ihm seine Würde nicht nehmen. Er hält inne – rastet.

Rastet bei sich selbst – ruht in Gott. Der Rohrkolben erinnert an das biblische Versprechen: Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jesaja 42,3)

Diese Kapelle lädt mich jetzt ein: Halt inne, haste nicht einfach weiter. Du kannst innerlich frei bleiben – gleich was auch geschieht.

Euthanasie-Denkmal Die Kapelle wurde errichtet zum Gedenken an die 396 Patienten, die in den Jahren 1940 – 1944 Opfer staatlicher Willkür wurden. Im Inneren befindet sich eine Pieta aus der Zeit um 1720/30. Diese stand lange Zeit in der Wald- bzw.

Wirtskapelle im Leinheimer Pfarrhölze. Mit dem Bau der Autobahn wurde die immer mehr verfallende Kapelle abgerissen. Da die Eigentumsrechte nach dem Krieg nicht mehr zu klären waren, stifteten die Familie des Leinheimer

Altbürgermeisters Franz Konrath und die Günzburger Kolpingfamilie gemeinsam die Statue dem Bezirk Schwaben. Die Glasfenster sind mit einem Spruch aus dem alttestamentlichen Buch Sirach (Sir 7,32 – 35) gestaltet.

Ich denke an die Opfer der NS-Diktatur, an das unsägliche Leid. So wie Maria mir ihren toten Sohn entgegenhält, sind auch sie mir über die Zeit hinweg Mahnmal. Wo erlebe ich heute verächtlichen Umgang mit Menschen? Hinschauen, Zivilcourage, Mut, Widerstand: Wo bin ich heute gefordert?

Herrgottsruh Kapelle

Diese Kapelle stand ursprünglich an der Ecke Ichenhausener Straße/ Kapellenweg (daher die Straßenbezeichnung).

Sie war Teil eines Bildstockweges von Günzburg nach Denzingen. Erste urkundliche Nennung 1490.

Wegen einer Straßenerweiterung musste die Kapelle 1965 weichen und wurde an den östlichen Günztalrand versetzt.


10 Reisensburg, Im Hartfeld

Ulrichs kreuz Das Kreuz wurde nach der Flurbereinigung in den siebziger Jahren vom Bezirk Schwaben gestiftet. Das Holzrelief mit einer Darstellung des heiligen Ulrich wurde von Bewohnern des Bezirkskrankenhauses geschaffen. St. Ulrich war von 923 bis 973 Bischof von Augsburg und ist heute der Patron des Bistums.

Dargestellt wird er mit einem Fisch. Die Legende berichtet, dass ein Bote am Donnerstagabend spät beim Bischof eintraf. Für seinen Rückweg erhielt er vom Bischof ein Stück Braten vom Abendbrottisch. Der Bote jedoch, der dem Bischof nicht wohlgesonnen war, traf am nächsten Tag am Ziel ein und bezichtigte den

Votiv -Kapelle

Reisensburg, Am Farrenberg/Mösle 11

Bischof, gegen das FreitagFastengebot zu verstoßen und Fleisch zu verzehren. Als Beweis wollte er das erhaltene Bratenstück zeigen, zu sehen war jedoch ein Fisch, der eben nicht unter das Abstinenzgebot fällt. Hier, an einer der höchsten Stellen Günzburgs, „wacht“ St. Ulrich unter dem Kreuz über die Stadt.

Wenn sich etwas klärt, Wenn Verworrenes sich ent-wickelt, Wenn Altes abgewogen und Neues gedacht wird, Wenn Grenzen fließend und neue Wege probiert werden, Wenn Recht Recht bleibt, Wenn der Sprung über den eigenen Schatten gelingt: Danke.

Die Votiv-Kapelle am Farrenberg/Mösle Reisensburg wurde 1960 als Dank für eine Gebetserhörung von Georg und Viktoria Müller (Jacklabauer) gestiftet. Die Kapelle wurde zu Ehren Unserer lieben Frau von Altötting und des heiligen Bruders Konrad geweiht. Das Altarbild malte Franz Endhardt nach einer Idee von Martin Rainer, Brixen.

Kann ein Gebet mir helfen –

auch wenn ich im Zweifel bin?

Es gibt Menschen, die vertrauensvoll

in tiefster Not zur Muttergottes beten.

Hier an dieser Stelle

spüre ich den Glauben dieser Familie

und die Dankbarkeit als sichtbares Zeichen.

Gib auch mir die Kraft zu glauben!


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Stationen

Deffingen Ost

Karte © OpenStreetMap-Mitwirkende, Stand 2014


Kreuz

12 Reisensburg, Pfarrheim St. Sixtus

Diese Granit-Kreuzsäule wurde von dem Bildhauer Hermann Bigelmayr geschaffen und 1998 gestiftet. Sie bildet den Mittelpunkt des Ortsteils. Der Bildhauer meißelte folgende Worte in sein Werk ein, die heute kaum noch zu entziffern sind: Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.

Kalvarienberg Die Anfänge des Reisensburger Kreuzweges sind seit 1613 belegt, die heutige Anlage entstand um das Jahr 1700 und war im weitem Umkreis als Wallfahrtsort sehr beliebt. Vor ca. 150 Jahren gestaltete der

Jesus am Ölberg Lukasevangelium 22,43 Das ist kein Engel, der niedlich die Szene dekoriert. Keiner, der das Leid verhindert. Keiner, der den Kelch vorübergehen lässt.

Durch einen Stein hindurch sehen? Unmöglich! Doch dieser Stein ist gebrochen.

Seine Wunde: ein Kreuz. Es bietet mir Weit-Blick und Ein-Blick. Kreuzerfahrungen können mich feinfühlig machen für das Kreuz anderer.

Es lässt mich weiter sehen als bis zu meinen engen Grenzen. Das Kreuz: ein Fenster in die Welt?

Das ist ein Engel: Einer der stärkt, der Mut macht, das Kreuz zu tragen. Ein Engel, der den Kelch reicht mit der Botschaft von oben: Fürchte dich nicht.

Reisensburg 13

berühmte Maler Georg Lacher aus Reisensburg die Kreuzwegstationen. Am Fuße des Kalvarienberges befinden sich die Darstellung des Abendmahles, die Ölbergszene und der Geißelheiland.


Emmaus-Kapelle

14 Reisensburg, Kalvarienberg

Zum Gedenken an den tödlich verunglückten Sohn wurde 1993 die EmmausKapelle gestiftet. Dargestellt ist die Szene, wie die beiden trauernden Jünger den fremden Wegbegleiter bitten, am Abend bei ihnen zu bleiben. Als dieser das Brot nimmt und den Segen spricht, fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen und sie erkennen, dass es Jesus selbst ist. (Lukasevangelium 24,13 - 35)

Schwebend steht noch das Gewand – wie zurückgeblieben. Doch das Innere – den Augen entschwunden. Der Auferstandene: un-fassbar. Verwandelt in ein anderes Dasein: Nicht mehr der Tod, die Schwere. Die irdischen Gewänder abgelegt: Licht, Leichtigkeit, Gehaltensein.

In der Eybschen Familiengruft befindet sich das 1994

Reisensburg, Kalvarienberg 15

Bleibe bei uns, denn es will Abend werden. Bleibe bei uns, wenn es dunkel um uns wird. Bleibe bei uns, wenn die Angst um sich greift. Lass uns unseren brennenden Herzen trauen. Lass uns sprechen von dem, was uns bewegt. Nimm den Schleier von unseren Augen und lass uns Dich erkennen.

geschaffene Auferstehungskreuz von Hermann Bigelmayr.

Du Begleiter Du Zuhörer Du Gast Du, der die Trauer aushält Du Deuter der Schrift Du, der Gemeinschaft schenkt Du, der mit am Tisch sitzt Du, der den Segen schenkt Du, der im Brotbrechen da bist.


16 Auwald, Kalvarienberg

Wir fragen nach dem Warum. Warum dieses Leid? Warum der Tod? Wo finde ich Trost, wenn ich untröstlich bin? Maria, du kennst den Schmerz, ein Kind zu verlieren. Schenke mir Zuversicht und Kraft.

Auwald 17

Auwald-

grotte

Die Fatimagrotte wurde von zwei Familien 1983 errichtet, die um ihre verstorbenen Kinder trauerten. Die Fatima-Madonna mit ihrem weißen Umhang und dem Kranz aus zwölf Sternen geht auf die Visionen dreier Hirtenkinder in Fatima 1917 zurück. Von Schülerinnen gestaltete Kreuzwegstationen, sowie ein großes Holzkreuz (Peter Dirr, siehe Aplabildkapelle) vervollständigen die Anlage.

Nusser-Gedenk-Kreuz Im Gedenken an den plötzlichen Tod des Konditors Josef Nusser am 16.12.1883 steht hier, ein wenig abseits des Weges, ein Kreuz. Auch heute säumen Gedenkkreuze von Unfallopfern unsere Straßen. Ein plötzlicher Tod verändert von einem Augenblick zum nächsten alles – für alle Betroffenen. So mahnt die Inschrift eines Bibelzitates: Wachet! Denn ihr wißt nicht, zu welcher Stunde der Herr kommen wird. (Matthäus-Evangelium 24,22)

Bedenke, dein Leben ist endlich, die Zeit begrenzt.

Ein Grund zum Fürchten? Mehr noch ein Grund, die Zeit zu nutzen und das Geschenk Leben mit Höhen und Tiefen zu leben. Die Hinterbliebenen wünschen dem Verstorbenen eine „fröhliche“ Auferstehung: eine ungewöhnlich Bitte. Welche Bilder weckt dieser Wunsch in Ihnen?


Bach kapelle*

18 Am Stadtbach

Reisensburg 19

Welche Begegnungen mit Menschen aus einer anderen Generation bereichern mich?

Wo finde ich Zuflucht? Wo fühle ich mich geborgen und kann meine Seele zur Ruhe kommen?

Maria, breit’ den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus, lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorübergehen. Patronin voller Güte uns allezeit behüte. Dieser bekannte Liedtext entstand 1640 in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.

Gibt es Begegnungen, die mich hüpfen lassen? Was lässt mich guter Hoffnung sein? Habe ich eine Vorstellung davon, wie Gott wirkt? Die Kapelle am Kapuzinerbach, heute Stadtbach, wurde 1842 von der Günzburger Hof-Bäckerswitwe Katharina Streichle erbaut. Die Bachkapelle lag bis zum 2.Weltkrieg im freien Feld, umflossen vom Bach, der entlang eines Feldweges bis zum Birketweiher führte. Im Innenraum schmückte den Altar ursprünglich eine sogenannte Annaselb*Siehe Titelbild

dritt-Darstellung, die sich heute im Altarraum der St. Martin-Kirche befindet. Bevor die jetzige Darstellung Maria Heimsuchung angebracht wurde, stand hier eine gotische Pieta, die aus Sicherheitsgründen ins Heimatmuseum überführt wurde. In der Weihnachtszeit ist eine Krippe aufgebaut, die der Günzburger Krippenverein betreut.

Eine junge Frau und eine deutlich ältere begrüßen sich herzlich. Das Bild illustriert die Begegnung Marias mit ihrer Cousine Elisabeth. Beide sind schwanger. Elisabeth spürt, wie das Ungeborene in ihrem Leib vor Freude hüpft. Die Hoffnung auf einen Gott, der die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht, bringt beide Frauen in Bewegung (Lukasevangelium 1,39 - 56).

Kapelle bei der

Napoleonlinde

Seit ca. 250 Jahren steht hier diese kleine Kapelle. Leider ist nicht mehr bekannt, wem sie ursprünglich geweiht und wie das Innere ausgestattet war. Im Jahr 2000 wurde von Kirchenmaler Waibel das

Motiv der Schutzmantelmadonna angebracht. Diese mittelalterliche Mariendarstellung basiert auf dem Brauch des Mantelschutzes: Einer Person wird durch Bedecken mit dem eigenen Mantel rechtlicher Schutz

gewährt. Eine Frau erkannte auf diese Weise uneheliche Kinder als eigene an. Unter dem Mantel Marias sind Vertreter der geistlichen und der weltlichen Stände dargestellt, sie vertreten die gesamte Menschheit.


20 Tour Nornheim 2 Station 2

Kapelle am Feldweg

In Nornheim steht Richtung Günzburg auf dem Feld eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert. Sie war dem heiligen Kilian geweiht. Diese im fränkischen Raum häufige – Kilian ist der Patron des Bistums Würzburg – hier aber eher seltene Widmung, legt die Vermutung nahe, dass die Stiftung von den Freiherren von Eyb, die zum fränkischen Uradel zählten, eingesetzt wurde. Die ursprünglichen Figuren der Maria und des Johannes unter dem Kreuz wurden um 1970 in die Nornheimer Kirche verbracht und durch Wandmalerei ersetzt.

BeiStehen

keine Worte, noch so schön, helfen jetzt, keine Geste ist groß genug: Jetzt gilt es,

Leinheim, St. Blasius-Straße 21

einfach da zu sein, auszuhalten nicht wegzulaufen. Bei-zu-stehen.

Mut ist, da zu bleiben, wenn alle anderen sich bereits abgewandt haben.

Leinheim

Auf einem Privatgrundstück an der Ecke St.-Blasius-Str./Finkenweg steht seit 1996 auf einem Privatgrundstück ein Kreuz mit der Aufschrift im Sockel:

O Jesus, durch dein schmerzhaftes Leiden hab Erbarmen mit uns. Es wurde vom Eigentümer aus Dankbarkeit für 30 schmerzfreie Jahre errichtet.

Danken für

das, was so selbstverständlich erscheint. Einfach mal Danke sagen, für Menschen, die gut tun, für Menschen, an denen ich gewachsen bin. Einfach mal Danke sagen, für die Zähne, die nicht weh tun, für die Augen, die sehen, und die Haut, die fühlt. Einfach mal Danke sagen, für die Luft um mich herum, für die Arbeit, für die Vögel. Einfach mal Danke sagen, für die Farben: das satte Grün, die Grauschattierungen, das knallige Rot. Einfach mal Danke sagen, für die Zeit, die ich hier sein kann.

Einfach mal Danke sagen für …

Danke!


Leinheim, Obere Deffinger Straße 24

22 23 Leinheim

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Feldkreuz und Bildstock

Am Waldrand bei Wirts Weiher lädt ein Feldkreuz mit Bank zum Verweilen ein. Auf dem bereits über 100 Jahre alten ehemaligen Grabstein ist zu lesen: Der Herr segne unsere Fluren. Folgt man dem Pfad Richtung Autobahn auf die Südseite des Wäldchens, lässt sich dort ein Bildstock mit der Muttergottes und

Zufall?

In einem ursprünglichen Hohlweg, der mit der Erneuerung und Verlegung der Straße nach Deffingen aufgegeben wurde, stellte die Gemeinde Leinheim 1976 ein großes Steinkreuz auf. Jesuskind entdecken. Aus einem einzigen Eichenholzstück wurde diese Szene nach einem Vorbild aus dem Kloster Heiligkreuztal geschnitzt und ist ein Zeichen tiefer Dankbarkeit: 1995 wäre es hier beinahe zu einem Unglück gekom-

Zu gefallen? Glück? Vorsehung? Schicksal? Behütet sein? Gott sei Dank – Gott sei Dank – für alles, was hätte passieren können und nicht eintraf Gott sei Dank – für das unverhoffte Noch-einmal-davon-kommen Gott sei Dank – für alles, was so selbstverständlich scheint.

men: Bei Baumfällarbeiten fiel unvermutet ein Baum auf die Autobahn. Wie durch ein Wunder kam es zu keiner Katastrophe: Ein Gefahrguttransporter wurde lediglich gestreift und kam nicht zum Umkippen.

Ein Endpunkt – falsch gelaufen – Sackgasse. Am Ende ein Kreuz – immer am Ende das Kreuz. Nein, genau geschaut Das Kreuz hat zwei Seiten: Auf der Rückseite steht die Sonne. Schon wölbt sie sich in das vordergründige Kreuz hinein. Das, was wie ein Ende aussieht, entpuppt sich als Ausblick. Was mir als Irrweg erscheint, eröffnet eine neue, ungeahnte Perspektive. Umwege, Irrwege, Sackgassen: Sie alle machen den Weg zu meinem Weg. Die Ausrichtung stimmt: Wir gehen ins Licht.


25 Deffingen

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Bildstock Heiliger Ulrich

Hinter der Autobahn, oberhalb der B 16 steht am Fahrradweg, der zum Legoland führt, ein Bildstock. Vor dem Neubau der B 16 führte die Straße von Ichenhausen nach Deffingen/ Günzburg direkt am Bildstock des heiligen Ulrich vorbei. Der dortige Flurname St. Ulrichs Brunnen ist bereits 1471 belegt.

Unterwegs, schnell, weiter, die Uhr im Blick, wann erreiche ich endlich mein Ziel? Ein kurzes Innehalten, am Weg ein Gruß, ich werde empfangen und begrüßt, mir schaut jemand nach. St. Ulrich, du Friedensmann, begleite meinen Weg.

St. Ulrich, der Bistumspatron, ist mit den Insignien des Bischofs (Krummstab, Bischofsring und Mitra) und seinen Attributen Bibel und Fisch dargestellt. Auffällig ist die Plakette mit der Darstellung der Heilig-Geist-Taube: Als geist-voller und be-geisternder Bischof begrüßt er die Reisenden.

Der Herr ist mein Hüter.

Der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden, noch der Mond in der Nacht. Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit. aus Psalm 121

ChristaWall-Kreuz

Zur Zeit der Bauernkriege gelang es Bürgermeister Christa Wall dank seiner Autorität und seines Verhandlungsgeschicks, den Einfall der Bauern in die Stadt glimpflich zu beenden, während ringsum (besonders in Roggenburg, Wettenhausen, Oberelchingen, Bühl usw.) Ortschaften und Klöster verwüstet wurden. 1530 stiftete er als Ausdruck seiner katholischen Grundeinstellung – dieses Kreuz.

Der Frieden ist ein scheuer Vogel,

er lässt sich nieder, wo ein grüner Zweig geduldig wartet. Ein grüner Zweig: wenn die Fairness größer ist als der Wunsch nach Vergeltung, wenn Hoffnung stärker als die Angst, wenn das Gemeingut über das eigene kleine Glück gestellt wird.


Katholischer Deutscher

FRAUENBUND


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