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Parteien auf dem Prüfstand

Der BVMW hat sich die Parteiprogramme zur Bundestagswahl 2021 für Sie genauer angesehen. Hier eine Bewertung aus mittelständischer Sicht.*

* Die Bewertung der Programme erfolgte durch den BVMW und stellt keine Wahlempfehlung dar. Die Anordnung der Parteien ist willkürlich gewählt, und es liegt keine Rangfolge oder ähnliches zugrunde. Die Bewertung der Kernforderungen aus mittelständischer Sicht bezieht sich allein auf die schriftliche Formulierung der Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien zur Bundestagswahl 2021. Andere schriftliche und mündliche Aussagen, Formulierungen und Statements der Parteien und ihrer Vertreter wurden nicht berücksichtigt.

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Kursive Zeilen sind Anmerkungen der Redaktion, die die Bewertung verdeutlichen. Dies sind keine Aussagen aus den Wahlprogrammen.

H1

H2

NNN

Subhead

NN

Zitat

Legende: Zustimmung Teilweise Zustimmung Ablehnung

BÜROKRATIEABBAU

Das fordert der BVMW:

n Regulierungsmoratorium für

Gesetzesvorhaben n Bürokratieentlastungsgesetz n Vorfälligkeit der SV-Beiträge abschaffen

Positionen der Parteien:

WETTBEWERB

Das fordert der BVMW:

n Gründungskultur und

Selbstständigkeit fördern n Mittelstand im digitalen

Wettbewerb schützen n Beihilfe und Wettbewerbsrecht modernisieren

Positionen der Parteien:

n Unternehmen von Bürokratiekosten in Milliardenhöhe entlasten n Bürokratiefreies Jahr nach

Gründung einrichten n Erfolgskontrolle, Praktikabilität und

Erfüllungsaufwände von Gesetzen durch institutionellen Test prüfen n Beteiligungen an Startups erst besteuern, wenn aus Beteiligungen Gewinne erzielt werden n Einsetzen, dass die EU die Rahmenbedingungen für den Digitalen Binnenmarkt weiter verbessert n Bundesministerium für digitale

Innovationen und Transformation schaffen n Vorratsdatenspeicherung und aktive Nutzung öffentlicher Überwachungssysteme n Netzausbau durch eine unbürokratische, digitale und rasche Genehmigungspraxis beschleunigen

DIGITALISIERUNG

Das fordert der BVMW:

n Digitalisierung des Mittelstands n Digitale Infrastruktur flächendeckend ausbauen n IT-Sicherheit und Datenschutz als Grundbausteine verstehen

Positionen der Parteien:

n Digitalisierte Verwaltung bis 2030

Keine bürokratischen Entlastungen für Betriebe genannt n Deutschland zum führenden

Startup-Standort entwickeln n One-Stop-Agenturen für Gründerinnen und Gründer n Öffentliche Aufträge nur, wenn nach

Tarif bezahlt wird n Vergabe soll praxisorientiert stattfinden

n Barrierefreie E-Government-Dienstleistungen, sichere digitale Beteiligungsformate und

Open Government, Verwaltung modernisieren und Bürokratie abbauen n Bürokratie durch verstärkte

Digitalisierung abbauen n Gründungskapital bis max. 25.000 € einführen n Ausbau von Förderprogrammen für

Hightech-Startups, Gründungszentren und

Entrepreneurship-Ausbildungen n Verringerung bürokratischer Lasten für Gründerinnen und Gründer

n Maßnahmen zur Bürokratieentlastung bündeln und vorantreiben (Bürokratieentlastungsgesetz & Strategie Allgemeine

Ansprechpartner 5.0) n Behörden zu One-Stop-Shops machen n Vorfälligkeit der SV-Beiträge rückgängig machen (12 anstelle von 24 Monatsabrechnungen) n One in – two out

n Digitalisierung der Verwaltung

Keine bürokratischen Entlastungen für Betriebe genannt n Bessere internationale Wettbewerbsbedingungen für mittelständische Unternehmen schaffen n Gründungszuschuss in allen Lebenslagen n Vergabe soll schneller und flexibler stattfinden

n Kapitalmarkt reduzieren und

Gebühren begrenzen n Genossenschaften in allen Bereichen der staatlichen Wirtschaftsförderung gleichberechtigt berücksichtigen n Versorgung von Haushalten und

Unternehmen mit Bandbreite von min. 1 GB pro Sek. garantieren n Bereitstellung digitaler Verwaltungsdienstleistungen ausbauen n Europäische Cloud-Infrastruktur einsetzen

n Rechtsanspruch auf schnelle

Internet-Grundversorgung n Europäische Cloud-Infrastruktur erstellen n Transparente Algorithmen n Mit digitalen und datengetriebenen

Innovationen Energie- und Ressourcenverbrauch besser reduzieren

n Flächendeckende, hochleistungsfähige

Mobilfunkabdeckung, Glasfasernetz und

Aufrüstung bestehender Mobilfunknetze n Cybersicherheitsstrategie und wirksames

Schwachstellenmanagement n Datenschutzrecht weiterentwickeln und Auswirkungen auf KMU stärker berücksichtigen

n Einsatz von Uploadfiltern wird abgelehnt n Breitbandausbau mit Investitionen von 10 Mrd. € jährlich in ganz Deutschland n Netzneutralität grundsätzlich sichern n Datenschutzgrundverordnung stärken n Wettbewerbsbeschränkung bei digitalen

Plattformen und Mobilfunk

n Überprüfung, ggf. Abbau bzw. Befristung von

Regulierungen und Subventionen n Selbstständigkeit und Erfindergeist fördern

Sonst keine Aussagen n Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung n DSGVO durch neues Datenschutzgesetz ersetzen n Uploadfilter verhindern

ARBEITSMARKT

Das fordert der BVMW:

n Fachkräftemangel mit

Flexibilität begegnen n Dynamisierung der Verdienstgrenze im Minijob n Einfach, zielgerichtet, rechtssicher

Positionen der Parteien:

n Minijobgrenze auf 550 € pro Monat erhöhen und Grenze mit Blick auf Entwicklung des

Mindestlohns regelmäßig überprüfen n Zeitarbeit erhalten n Anstelle der täglichen soll wöchentliche

Höchstarbeitszeit treten n Mehr Rechtssicherheit für Selbstständige und ihre Auftraggeber n Statusfeststellungsverfahren noch 2021 für Selbstständige vereinfachen und beschleunigen n Selbstständige sollen zwischen gesetzlicher Rentenversicherung und anderen insolvenzsicheren und zugriffsgeschützten Vorsorgearten wählen können

n Tarifbindung im Handwerk n Mindestlohn auf 12 € erhöhen n Möglichst viele Unternehmen an

Tarifverträgen beteiligen n Gleitzone der Midi-Jobs auf 1.600 € anheben n Solo-Selbstständige besser absichern n Gebühren für Techniker- und

Meisterkurse abschaffen n Positives Klima für Selbstständigkeit schaffen

n Ausbildungsgarantie für alle n Minijobs mit Ausnahmen für Studierende,

Schüler und Rentner zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen umwandeln n Mindestlohn auf 12 € erhöhen n Einführung der 35-Stunden Woche in

Gesundheitsversorgung und Pflege

n Mini- und Midi-Jobgrenzen an

Mindestlohn koppeln n Mehr Flexibilität im Arbeitszeitgesetz n Mobiles Arbeiten durch Rechtsanspruch auf Erörterung stärken

n Neues Normalarbeitsverhältnis bei etwa 30 Stunden pro Woche n Mindestlohn auf 13 € erhöhen n Garantien für Arbeitsplätze und

Einkommen sichern n Mini- und Midijobs abschaffen und in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse überführen

n Flexibilisierung des Arbeitsrechts n Arbeitsrecht reformieren und vereinfachen

SELBSTSTÄNDIGKEIT

Das fordert der BVMW:

n Selbstständigkeit fördern n Modernisierung des Statusfeststellungsverfahrens n Altersvorsorge für Selbstständige regeln

MOBILITÄT & LOGISTIK

Das fordert der BVMW:

n Mobilität im ländlichen Raum stärken n Nachhaltige Mobilität und Logistik fördern n Innereuropäische Mobilität entbürokratisieren

Positionen der Parteien:

Konkrete Punkte fehlen

Positionen der Parteien:

n Schiene und ÖPNV mit Deutschlandtakt stärken n Insbesondere in Digitalisierung von

Schiene und Fahrzeugen investieren n Deutschland weiterhin Mobilitäts- und

Logistikkreuz in Europa n Co-Working-Spaces im ländlichen Raum unterstützen n Mit Leuchttürmen neue qualifizierte

Arbeitsplätze in strukturschwachen

Regionen schaffen

n Alle neuen Busse und Bahnen bis 2030 klimaneutral n Bis 2030 das modernste und klimafreundlichste Mobilitätssystem

Europas aufbauen n Mobilitätsgarantie für alle Bürgerinnen und Bürger

n Selbstständige brauchen gute Rahmenbedingungen und bessere soziale Absicherung n Selbstständige sollen neben Anspruch auf

Arbeitslosengeld I auch Anspruch auf Kurzarbeitergeld z. B. in Notsituationen erhalten

n Selbstständigkeit erleichtern n Statusfeststellung für Selbstständige reformieren mit klaren, gesetzlichen Positivkriterien Rechtssicherheit gewährleisten n Freie Wahl bei Altersvorsorge für Selbstständige

n Versicherung gegen Erwerbslosigkeit, die auch Soloselbstständige absichert n Sämtliche Tätigkeiten über Sozialversicherung absichern n Einbeziehen der Selbstständigen in solidarisches Versicherungsmodell

n Selbstständigkeit und Erfindergeist fördern

Keine weiteren Aussagen n Grenzüberschreitenden Schienenverkehr innerhalb Europas stärken n Investitionsmittel für Bahn massiv anheben (100 Mrd. € bis 2035) n Ländlichen Raum stärker an

Schienennetz anbinden n Ab 2030 nur noch emissionsfreie

Autos

n Ganzheitliche Infrastrukturstrategie für Europa n Keine Einschränkungen des Individualverkehrs n Mehr Investitionen in alle Verkehrswege n Für KMU von Industrie über Handwerk bis Handel Perspektiven auch in ländlichen

Regionen schaffen

n Preiswertes 365-Tage-Ticket schaffen und

ÖPNV perspektivisch kostenlos machen n Mobilitätsgarantie im ländlichen Raum n Bis 2030 müssen alle europäischen

Großstädte gut mit dem Zug erreichbar sein n Stopp des Neu- und Ausbaus von

Autobahnen n Verstaatlichung

n Transitverkehr auf Schiene und

Wasserwege verlagern n Alternative Antriebe fördern n Individuelle Mobilität erhalten

BILDUNG & QUALIFIZIERUNG

Das fordert der BVMW:

n Digitalisierung von Bildungsangeboten und Qualifizierung der Lehrkräfte n Attraktivität der Ausbildung erhöhen n Ökonomische Bildung und Unternehmertum in Schulen verankern

Positionen der Parteien:

n Zugang zu digital gestützten Bildungsangeboten erleichtern n Für Entwicklung von Prototypen, Curricula und didaktischen Konzepten sollen zunächst 150 Mio. € bereitgestellt werden n Bundesprogramm Bildungsprämie ausbauen n Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung

n Einsetzen für Ausbildungsgarantie n Recht auf Weiterbildung schaffen n Förderung der Medienkompetenz n Lehr- und Lernprozesse individualisieren n Öffentliche Fonds für Wagniskapital n Innovationsförderung aufstocken n Niederschwelliger Zugang zu

Fördermitteln für KMU n Vermögensteuer wieder in Kraft setzen n Einführung einer Finanztransaktionssteuer n Erbschaftsteuer reformieren n Nationale Anzeigepflicht einführen n Solidaritätszuschlag erhalten

FINANZIERUNG

Das fordert der BVMW:

n Finanzierung erleichtern n Wagniskapital stärken n Schaffung eines Innovationsfonds

Positionen der Parteien:

n Ausbau von Wagniskapital- bzw. Beteiligungsfinanzierungen für technologieorientierte Jungunternehmerinnen und -unternehmer n Bekennung zur grundgesetzlichen

Schuldenbremse n Steuerschlupflöcher schließen, Steuerhinterziehung sowie schädliche Formen des Steuerwettbewerbs unterbinden und aggressive

Steuergestaltungen bekämpfen

STEUERN

Das fordert der BVMW:

n Abschaffen, entlasten, vereinfachen n Gewerbesteuer entschärfen n Einheitlichen Mehrwertsteuersatz einführen

Positionen der Parteien:

n Keine Steuererhöhungen n Mit Unternehmenssteuerreform Besteuerung modernisieren und wettbewerbsfähig machen n Degressive Abschreibung für bewegliche

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens wieder einführen

n Ausbildungsgarantie n Einführung eines Weiterbildungs-BAföG n Recht auf Weiterbildung und Qualifizierung einführen n Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung

n MINT-Bildung frühzeitig stärken n Bundesweite Einführung des Schulfachs

Wirtschaft n In digitales Lernmaterial und Fortbildung investieren n Stärkung des Lehrerberufs n Berufliche Bildung stärken

n Betriebe, die nicht ausbilden, müssen Ausbildungsumlage zahlen n Am Ende von berufsvorbereitenden

Maßnahmen muss verbindliches

Ausbildungsangebot stehen n Offensive des Bundes für mehr

Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher n Verpflichtender Weiterbildungsfonds für alle Unternehmen

n Berufliche Bildung stärken n Grundschulen als digitalfreie Räume n Staatlicher Wagniskapitalfonds nur für Frauen n Startup-Wagniskapital einführen n Innovation fördern

n Forschung und Entwicklung steuerlich fördern n Private Investitionen und

Wagniskapital fördern n Solidaritätszuschlag abschaffen

n Mit staatlichem Transformationsfonds über 20 Mrd. € pro Jahr notwendigen ökologischen Umbau insbesondere in

Autozulieferindustrie unterstützen n Schuldenbremse ist volkswirtschaftlich unsinnig und gehört abgeschafft

Keine Aussagen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Finanzierung n Spitzensteuersatz moderat anheben, ab Einkommen von 100.000 € für

Alleinstehende Steuersatz von 45 % n Einführung einer EU-weiten Finanztransaktionssteuer n Vermögensteuer implementieren

n Steuerliche Belastung der Unternehmen auf 25 % senken n Umdenken in der Steuerpolitik:

Bürgerinnen und Bürger spürbar entlasten n Abgabenbelastung für Arbeitnehmer und -geber auf unter 40 % senken n Solidaritätszuschlag abschaffen

n Erbschaftsteuer auf hohe

Erbschaften erhöhen n Körperschaftsteuer wieder auf 25 % erhöhen n Solidaritätszuschlag für höhere

Einkommen erhalten n Doppelbesteuerung der

Renten abschaffen

n Steuersystem mit wenigen

Steuerarten einführen n Abschaffung der Substanzsteuern n Steuer- und Abgabenlast in

Deutschland deutlich senken

ENERGIE- UND ROHSTOFFWENDE

Das fordert der BVMW:

n Eigenverbrauch belohnen, nicht bestrafen n Energiekosten senken n Sekundärrohstoffe verstärkt einsetzen

Positionen der Parteien:

n Rohstoffe, die unsere Industrie benötigt, vorrangig im eigenen Land gewinnen und

Recyclingrohstoffe einsetzen n Intelligenter und diversifizierter Energiemix, der nachhaltig und sicher ist n Mit „Sonnenpaket“ Ausbau von Photovoltaik fördern

Keine Angaben zur Kostensenkung

n Massiver Ausbau der

Erneuerbaren Energien n Innovative Formen der

Stromerzeugung fördern n Energie-Mix ausweiten

Keine Angaben zur Kostensenkung

n CO2-Bepreisung einführen inkl.

Preissteigerung n Ab 2030 nur noch emissionsfreie

Autos zulassen n Transformationsfonds für den Strukturwandel

Keine Angaben zur Kostensenkung

GESUNDHEIT

Das fordert der BVMW:

n Gesundheitspersonal stärken und

Bezahlung verbessern n Arbeitsschutz mit Sinn und Verstand n Renditeerwartungen dem notwendigen

Personal- und Investitionsaufwand anpassen

Positionen der Parteien:

n In Gesundheitsberufen und Pflege

Aus- und Weiterbildung stärken und

Reform der Berufsgesetze vollenden n Keine Einheitsversicherung n Personal durch Digitalisierung und

Entbürokratisierung entlasten

n Verstaatlichung n Lohn und Arbeit in Altenpflege und

Pflege schnell verbessern n Über Pflegemindestlohnkommission weitere

Erhöhung der Mindestlöhne verfolgen n Vorschlag eines bundesweiten und einheitlichen

Personalbemessungsrahmens voranbringen

n Arbeitsbedingungen von Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen verbessern n Verschiedene Maßnahmen gegen Fachkräftemangel n Bürgerversicherung einführen

n Energie bezahlbar machen und Stromsteuer senken (EEG-Umlage abschaffen) n Erneuerbaren Energien vollständig in

Wettbewerb überführen n Förderung nach EEG beenden n Stärkung der freien Berufe n Arbeitsbedingungen verbessern n Höchstüberlassungsdauer der Zeitarbeit aufheben n Mit Zeitarbeit Teilhabe für Beschäftigte und

Flexibilität für Unternehmen sichern n Arbeit durch digitale Anwendungen entlasten

IMMOBILIEN

Das fordert der BVMW:

n Infrastruktur im ländlichen Raum ausbauen n Eigenheimquote fördern n Reduktion der Nebenkosten

Positionen der Parteien:

n Wohnraumoffensive fortsetzen und bis 2025 über 1,5 Mio. neue Wohnungen in Deutschland entstehen lassen n Als Investitionsanreiz derzeit befristete

Abschreibungsmöglichkeiten beim

Mietwohnungsbau verstetigen n Anzahl der Bauvorschriften signifikant verringern n Wohngeld ab 2022 regelmäßig anpassen

n Mietpreisbremse entfristen und Schlupflöcher schließen n Öffentliches Eigentum an

Grundstücken sichern und vermehren n Kommunale Wohnbauflächen nicht veräußern n Mietkaufmodelle fördern

n Mietpreisbremse entfristen und deutlich nachschärfen n Recht auf Wohnen ins Grundgesetz n „Share-Deals“ zur Steuerumgehung beenden und auf anteilige Besteuerung des Immobilienbesitzes bei Unternehmensverkäufen setzen n Erwerb von Wohneigentum erleichtern n Einführung einer Gewerbemietpreisbremse

n Mietpreisbremse und Mietendeckel verhindern n Genehmigungsverfahren vor dem Bauen beschleunigen n Freibetrag in Grunderwerbsteuer bis zu 500.000 € für natürliche Personen

n Energiewende mit 100% Ern. Energien bis 2035 n Kohleausstieg bis spätestens 2030 n Strom- und Wärmenetze in öffentliche Hand überführen n Forderung eines nationalen Kohleausstiegsgesetzes n Strukturelle Reform des EEG und Ökostromanteil auf 80 % bis 2030 und 100 % bis 2035 erhöhen n Strompreis für Endkunden senken (Stromsteuer für private Verbraucher senken)

n Ziel, CO2-Emissionen auf Null zu senken, wird abgelehnt n Pariser Klimaabkommen kündigen n EEG ersatzlos streichen n Förderung von Energiepflanzen beenden n Gehälter in Pflege pauschal erhöhen n Abschaffung der Fallpauschale n Krankenhäuser in kommunale und gemeinwohlorientierte Hand überführen n Aus- und Fortbildung in Gesundheitsberufen gebührenfrei

n Beendigung des Pflegenotstandes n Sprachniveau des medizinischen

Fachpersonals sichern n Weltgesundheitsorganisation grundlegend reformieren n Im gesamten Land Mietendeckel nach

Berliner Vorbild n Mietspiegel für Städte verpflichtend einführen n 50 % des Wohnungsmarktes in öffentlicher und gemeinnütziger Hand n Modernisierungsumlage abschaffen n Vorkaufsrecht der Kommunen stärken

n Befreiung von Grunderwerbsteuer für selbstgenutzte Wohnimmobilien n Grundsteuer und Gewerbesteuer abschaffen n Erwerb von Wohnimmobilien durch Käufer ohne deutsche Staatsbürgerschaft, deren

Hauptwohnsitz im Ausland liegt, durch Erhöhung der Grunderwerbsteuer auf 20 % erschweren

EUROPA UND INTERNATIONAL

Das fordert der BVMW:

n Wertegemeinschaft in Vordergrund stellen n EU Perspektive Mittelstand n Europäische Steueroasen verhindern

Positionen der Parteien:

n In der EU schneller zu gemeinsamen Positionen kommen und diese wirkungsvoll umsetzen n Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM),

Bankenunion und Kapitalmarktunion unter Stabilitätsaspekten weiterentwickeln und vollenden n Einsetzen für überfällige Ratifizierung des Wirtschaftsabkommens der EU mit

Kanada (CETA)

n Neustart in transatlantischen Beziehungen n Weltweiten Dumpingsteuerwettbewerb um niedrigste Unternehmenssteuern beenden n Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in

Europa schützen n Einheitlicher europäischer Mindestlohn n Einheitliche europäische Sozialsysteme

n Europäischen Mindeststeuersatz (mittelfristig 25 % ohne Ausnahmen) n EU zur Föderalen Europäischen Republik weiterentwicklen n Europäisches Emissionshandelssystem reformieren n Europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik n EU zum ersten CO2-freien Wirtschaftsraum machen n Einsetzen für mittelfristige Vereinheitlichung des Gründungs- und Gesellschaftsrechts innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums

n Transparenter Steuerwettbewerb (keine Tax-Deals) n Transatlantische Partnerschaften erneuern n NATO stärken

n Kooperations- statt Freihandelsabkommen n TTIP endgültig aufgeben n CETA und Mercosur wird abgelehnt

n Austritt aus EU n Austritt aus Euro-System n Wiedereinführung nationaler Währungen

Fazit: Für den Mittelstand kann es teuer werden

In der Gesamtschau bieten alle Wahlprogramme Vorschläge und Forderungen, die wir aus Sicht des Mittelstands (teilweise) unterstützen. Andere lehnen wir zum Teil oder ganz ab. So würde eine Reihe von Programmpunkten bei SPD und B90/Die Grünen für die Betriebe zusätzlichen Aufwand, mehr Bürokratie und damit höhere Kosten bedeuten. Beispiele sind die Vermögensteuer, die Ausbildungsgarantie oder die Finanztransaktionssteuer. Beide Parteien verfolgen aber auch positiv zu bewertende Ansätze, beispielsweise im Bereich Digitalisierung oder der Gründungsförderung.

Bei der CDU/CSU und FDP finden sich in wesentlichen Bereichen deutlich mehr Ansätze, um die Unternehmen nachhaltig zu entlasten und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Dies gilt vor allem bei der Bürokratie und den Steuern. Die Linke und AfD hingegen stellen vielfach Forderungen, die erhebliche negative Auswirkungen auf das wirtschaftliche Handeln in Deutschland und Europa hätten. Allen Programmen gemeinsam ist die unzureichende Konkretisierung. In der Regel wird ein Ziel beschrieben, die Wege dorthin und die daraus abzuleitenden Maßnahmen fehlen. Weitgehend unklar bleibt auch die Finanzierung.

Wir als BVMW werden von den Parteien eine klare Positionierung zum Mittelstand einfordern. Im Wahlkampf, bei den Koalitionsverhandlungen und nach der Regierungsbildung. Dem dienten unter anderem unsere Wahlkampfarenen, in denen Unternehmerinnen und Unternehmern den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten des jeweiligen Bundeslands auf den Zahn fühlen konnten. Dem dient gleichermaßen unser Zehn-Punkte-Plan für die Zeit nach Corona, an dessen Umsetzung wir die neue Bundesregierung messen werden. Denn eines ist wichtig: Die kommenden Jahre müssen Jahre für den Mittelstand werden. Dafür setzen wir uns ein.

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