GORKI - April/2015

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#04 2015 ALL PLAYS WITH ENGLISH SURTITLES


APRIL 01 mi

02 do

19:00 b COMMON GROUND

19:00 b MUSA DAGH – Tage des Widerstands

Eine Passion und ein Osterfest Zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern 7. März – 25. April 2015 Im Frühjahr 1915 wurden im Osmanischen Reich über eine Million Armenier deportiert und ermordet. Das Ziel war die Auslöschung der armenischen Bevölkerung und ihres jahrtausendealten kulturellen Zusammenhalts. 100 Jahre später wird das Gorki zu einer Plattform widerständiger Erinnerung: International renommierte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen erzählen anhand konkreter Biografien von Schmerz, Verlust und Weiterleben. Der Regisseur Atom Egoyan stellt dafür seine Installation Auroras zur Verfügung, die während des gesamten Zeitraums vor dem Theater zu sehen sein wird. Die Foyers des Gorki werden zu einem Archiv künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Völkermord. Unter dem Titel Anrufung begleitet eine Filmreihe, kuratiert von Fred Kelemen, das Programm. Vor allem aber werden auf allen Bühnen des Hauses in Stücken, Gastspielen, Gesprächen und Konzerten Stimmen der Erinnerung und des Aufbruchs zu erleben sein. Das ausführliche Programm mit Informationen zu den KünstlerInnen unter www.gorki.de und im Sonderheft. In the spring of 1915, over a million Armenians were deported and murdered in the Ottoman Empire. The goal was the extermination of the Armenian population and its cultural coherence that had lasted for millennia. 100 years later, the Gorki will serve as a platform for resistant memory: internationallyrenowned artists use concrete biographies to recount pain, sacrifice and survival. As part of this, director Atom Egoyan is making his installation Auroras available for the entire duration; it will be on display in front of the theatre. The foyer of the Gorki will become an archive for artistic exploration of the mass murder. A film series curated by Fred Kelemen accompanies the thematic focus of the festival under the title Anrufung (Invocation). But above all, voices of memory and of new beginnings will be heard on all stages of the house through plays, guest performances, discussions and concerts. The complete program, including information about the artists, can be found at www.gorki.de


03 fr

04 sa

Das Programm des Osterfestes finden sie im sonderkalender

ArsinĂŠe Khanjian


05 so

06 mo//theatertag 16:00 b MUSA DAGH – Tage des Widerstands

OSTERFEST Die uralte Tradition des Osterfestes stellt die Reflexion über Tod und Verzweiflung unmittelbar neben die Feier des Siegs über die Endgültigkeit. In vielen armenischen Kirchen erklang der Ostergesang am 4. April 1915, fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, zum letzten Mal. In einem Osterfest der besonderen Art wird das Gorki vom 2. bis 6. April eine Bühne des Erzählens von Tod und Auferstehung, von Zerstörung und Widerstand. Franz Werfels Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh steht dabei neben der tragischen Geschichte der Aurora Mardiganian, die an der Last der Zeugenschaft zerbrach – die Schauspielerin Arsinée Khanjian widmet ihr eine Performance. In Lecture Performances und Tischgesprächen beschreiben KünstlerInnen, ForscherInnen und AutorInnen ihre persönliche Auseinandersetzung mit dem Völkermord und dem Leben danach. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der deutschen Verwicklung in die Massaker von 1915. Mit Ararat von Atom Egoyan und The Cut von Fatih Akın werden zwei Filme gezeigt, die sich auf jeweils einzigartige Weise mit der persönlichen Spurensuche beschäftigen. The age-old tradition of Easter places the contemplation of death and despair right next to the celebration of the victory over finality. In many Armenian churches, the Easter hymn was heard for the last time on April 4, 1915, almost exactly 100 years ago to the day. In an unique Easter celebration, the Gorki will become, from the 2nd to the 6th of April, a stage for the narrative of death and resurrection, of destruction and resistance. Franz Werfel's novel The Forty Days of Musa Dagh is placed next to the tragic story of Aurora Mardiganian, who was broken by the weight of testimony, and to whom Canadian actress Arsinée Khanjian dedicates a performance. In lecture-performances and round-table discussions, artists, researchers and authors describe their personal confrontation with the mass murder and life afterwards. A particular focus will be placed on German involvement in the massacre of 1915. And with Ararat by Atom Egoyan and The Cut by Fatih Akın, two films will be screened that each have a unique way of dealing with a personal search for traces. Der Programmschwerpunkt Es schneit im April – Eine Passion und ein Osterfest wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Das Osterfest wird zusätzlich unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ). Mit freundlicher Unterstützung des Golden Apricot International Film Festival Yerevan


07 di

08 mi 18:00 b Nachtasyl 437 frei am Gorki zum #RomaDay

PREMIERE

KOMITAS

Dokufiktionales Musiktheater von Marc Sinan Marc Sinan erzählt in seiner Inszenierung und seinen Kompositionen von Komitas Vardapet, dem armenischen Priester, Komponisten und Musikethnologen, der durch ein schmerzvolles Erinnerungslabyrinth und die letzte Phase seines Lebens geht. In Komitas spiegeln sich die Gräuel eines Völkermords, der Verlust einer Kultur und das eigene Verstummen. Ein Albtraum zieht in Schönheit und Schrecken durch eine Figur, ein Jahrhundert und bis in die Gegenwart einer Region. In der syrischen Wüste bei Deir ez-Zor, wo die Todesmärsche von 1915 enden sollten, werden heute abermals erbarmungslose Kriege gegen Menschen und ganze Völker geführt. Through his production and his compositions, Marc Sinan tells of the figure of Komitas Vardapet, the Armenian priest, composer and music ethnologist, as he goes through a painful maze of memories and the last phase of his life. The horrors of mass murder, the loss of a culture and silencing of the self are reflected in Komitas. A nightmare moves in beauty and terror through a figure, a century and into a region's present day. Where the death marches of 1915 should have ended, in the Syrian desert near Deir ez-Zor, a relentless war now rages against humans and entire peoples once more. Komitas ist eine Produktion des Maxim Gorki Theaters und der Marc Sinan Company im Auftrag des Festivals TONSPUREN.

Repertoire

MUSA Dagh — Tage des Widerstands

Ein Dokumentartheaterprojekt von Hans-Werner Kroesinger Nach dem Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh von Franz Werfel Werfels Roman beschreibt die Vernichtung der Armenier, aber auch den geglückten Widerstand. Anhand dieser Geschichte in der Montage mit dokumentarischem Material fragt Hans-Werner Kroesinger nach dem Umgang mit Geschichte heute. Werfel's novel describes the extermination of the Armenians, but also the successful resistance. Using this story in a montage with documentary material, Hans-Werner Kroesinger investigates the treatment of history today.


09 do

10 fr

19:30 b HAKOAH WIEN Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! 20:30 Я GASTSPIEL Aghet 99+1=100

19:30 b ANGST ESSEN SEELE AUF 20:30 Я GASTSPIEL Aghet 99+1=100

avedis neehus


11 sa 19:30 b PREMIERE SCHNEE

anschl. Premierenparty 20:30 Я GASTSPIEL Familytrees

12 so 16:00 k Conflict Food 19:30 b SCHNEE 20:30 Я GASTSPIEL Familytrees

Gastspiel

Aghet 99+1=100

Ein Abend über Völkermorde Von Bülent Kullukcu und Karnik Gregorian Mit Reinhold Böh, Susannah Perdighe, Erol Gurian, Kevork Gregorian Die Bagdad-Bahn wurde 1903 unter der Leitung der Philipp Holzmann AG aus Frankfurt gebaut. Im 1. Weltkrieg spielte sie eine wichtige Rolle für die verbündeten Mittelmächte und diente ab 1915 als Transportmittel für die systematische Deportation der ArmenierInnen. Diese Performance deckt die militärischen, wirtschaftlichen und politischen Verstrickungen des Deutschen und Osmanischen Reichs auf. Construction on the Baghdad railway began in 1903, led by Frankfurt's Philipp Holzmann AG. During the First World War, the Baghdad Railway played an important role for the Central Powers, and served as transportation for the systematic deportation of Armenians beginning in 1915. This performance uncovers the military, economic and political entanglements between the German and Ottoman Empires. Eine Produktion der Galerie Kullukcu & Gregorian in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Gastspiel

Familytrees

Tanzperformance von Çıplak Ayaklar Kumpanyası (Istanbul) und Theater Freiburg Von und mit Anna Böger, Duygu Güngör, Viola Hasselberg, Mihran Tomasyan Ausgehend von einem »familytree«, einem Stammbaum, erzählen zwei TänzerInnen und eine Schauspielerin von ihren Familiengeschichten der letzten 100 Jahre. Sie berichten von Verlust, Flucht und Überlebensstrategien der Großeltern und Urgroßeltern, um Fragen nach ihrer eigenen Identität und ihren politischen Aufbrüchen zu stellen. Based on a »familytree«, two dancers and an actress tell the stories of their families over the last 100 years. They recount the sacrifice, exodus and survival strategies of their grandparents in order to question their own identities and political upheavals. Eine Koproduktion des Theaters Freiburg mit der Çıplak Ayaklar Kumpanyası (Istanbul)


13 mo

14 di 20:00 f Freitag-Salon

mit Susan Neiman

DREI TAGE IM APRIL In der Nacht zum 24. April 1915 begannen die osmanischen Behörden mit dem Abtransport der intellektuellen Elite der armenischen Gemeinde in Istanbul. Anlässlich des Gedenktages wird das Gorki an drei Tagen die Ermordeten und Überlebenden ehren. Am 23. April stellt Corry Guttstadt ihr Buch Wege ohne Heimkehr vor. Ihre literarische Anthologie vereint Stimmen und Erinnerungen des armenischen Lebens vor, während und nach dem Völkermord. Nach der Vorstellung von Musa Dagh wird Kim Seligsohn in einer Hymne an die Namen die Liste der 162 erstdeportierten Ermordeten aus Istanbul singen. Am 24. April selbst wird neben dem Musiktheater Komitas von Marc Sinan der Film über Komitas von Don Asakarin gezeigt, bevor am 25. April die Filmreihe mit Voyage to Amasia von Randy Bell endet. Als Abschluß erklingt eine musikalische Sensation: der 86-jährige Onnik Dinkjian, der als internationale Stimme der armenischen Diaspora gefeiert wird, ist gemeinsam im Konzert mit seinem Sohn Ara Dinkjian, dem weltberühmten Oud-Spieler und Komponisten zu erleben. On the night before April 24th 1915, the Ottoman authorities began the deportation of the intellectual elite from the Armenian community in Istanbul. Over three days before, during and after the day of commemoration, the Gorki will honour the victims and survivors. On April 23rd, Corry Guttstadt will present her book Wege ohne Heimkehr (Paths with no returning home). Her literary anthology gathers together voices and memories of Armenian life before, during and after the mass murder. After the performance of Musa Dagh, Kim Seligsohn sings the list of 162 initial deportees from Istanbul. On April 24th itself, in addition to the music theatre performance Komitas by Marc Sinan, we will screen the film about Komitas by Don Asakarin, before the film series comes to a close with Voyage to Amasia by Randy Bell on April 25th. To conclude, a musical sensation will sound: the 86-year-old Onnik Dinkjian, who is celebrated as the international voice of the Armenian diaspora, in concert with his son Ara Dinkjian, the world-famous oud player and composer.


15 mi 19:30 b WIR ZĂ–PFE

16 do 20:30 ĐŻ Berlin Calling Sarajevo

fanny Baute


17 fr

18 sa

19:30 b PREMIERE KOMITAS

19:30 b KOMITAS 20:30 Я GASTSPIEL Tod meiner Stadt

anschl. Premierenparty 20:30 Я GASTSPIEL Tod meiner Stadt

2. April 2015 19:00

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–GRÜNDONNERSTAG–

DE+engl.ÜT Musa Dagh – Tage des Widerstands Theater Reaching the level of contemporary DE Civilisations 2 Performance von Hakan S. Mican – stündlich bis 22:30 DE MORDAKTE HRANT DINK Gespräch mit Osman Okkan OmeU Endless Escape. Eternal Return Filmreihe »anrufung« DE wo warst du die letzten 100 jahre? performance DE vahide, GroSSmutter! lecture performance von Marc Sinan OmeU Nahapet Filmreihe »anrufung«

3. April 2015 17:o0

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DE the cut film – anschl. Fatih Akın im Gespräch mit Knut Elstermann DE Exodus aus Sis lecture performance von Ischchan Tschiftdschjan OmeU Eclipse // Dİyar Filmreihe »anrufung« NOCHMAL ANFANGEN. EINE ANNÄHERUNG performance von K. Poladjan DE DE wo warst du die letzten 100 jahre? performance DE der mond ist unsere sonne LESUNG von Nuran David Calis EN ararat film – anschl. Atom Egoyan im Gespräch mit Knut Elstermann OmeU We drank the same water Filmreihe »anrufung«

4. April 2015

18:o0

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–KARFREITAG–

–KARSAMSTAG–

Chienne d’histoire Filmreihe »anrufung« / inkl. vortrag I LEFT MY SHOES IN ISTANBUL film von Nigol Bezjian After this day lecture performance von Nigol Bezjian MY DEAR BROTHER Vortrag von Osman Köker Deutsche Verantwortung Debatte mit Jürgen Gottschlich, Christin Pschichholz und Wolfgang Gust, Moderation: Thomas Krüger

OmeU EN TR+dt.ÜS DE+engl.ÜS

OmeU Saroyan Land Filmreihe »anrufung« DE wo warst du die letzten 100 jahre? performance you are not a fish after all tanzperformance von Mihran Tomasyan EN the door is open lecture performance von Ezgi Kılınçaslan 1to3+ konzert von Arto Tunçboyacıyan, Vahagn Hayrapetyan,

21:00

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K

osterbrunch

16:o0

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passion und auferstehung lecture performance von A. Drost-Abgarjan

16:o0

P

ANNE UND HANS Lesung und Gespräch mit Doğan Akhanlı und Ron Rosenberg

16:00

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Stone Time Touch Filmreihe »anrufung« / mit vorfilm die kinder vom musa dagh

19:00

b

lecture performance von Anneliese und Gottfried Spangenberg AUCTION OF SOULS Performance von Arsinée Khanjian

EN

20:30

b

1915 Filmpreview

EN

Vardan Ovsepian und Artyom Manukyan

5. April 2015

– anschl. Party

–OSTERSONNTAG– DE DE OmeU DE


so 19 so

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18:00 b ZEMENT

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19:30 b EROTIC CRISIS

Na mi Naz Ouni konzert von Alina Manoukian Nostalgia Filmreihe »anrufung«

6. April 2015

–OSTERMONTAG–

conflict food special Kochshow von Ayham Majid Agha Musa Dagh – Tage des Widerstands Theater –TheaTERTAG– verstrickungen performance von Silvina Der-Meguerditchian We chose not to entertain a bunch of people who massacred our ancestors Vortrag von Pierre Hecker GELBE STADT lecture performance von Ayham Majid Agha SAYFO. Der Völkermord an den syro-aramäern

18:00

Vortrag von Amill Gorgis E Screamers Filmreihe »anrufung«

18:00

R

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R E

OmeU

EN DE+engl.ÜT DE DE EN DE EN

Bolis FILM von Eric Nazarian my grandfather'S music lecture performance von Eric Nazarian die Armenier von Dİyarbakir konzert von S. Diken und Y. Bostancı Future Lasts Forever Filmreihe »anrufung«

EN

OmeU

09. april 2015 20:30

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Aghet 99+1=100 Theater

DE

10. april 2015 20:30

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Aghet 99+1=100 Theater

DE

11. april 2015 20:30

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familytrees Theater

DE

12. april 2015 20:30

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familytrees Theater

DE

17. april 2015 19:30

b

Komitas MUSIKTheater –Premiere–

DE

18. april 2015 19:30

b

Komitas MUSIKTheater

DE+engl.ÜT

23. april 2015 18:00

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21:00

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wege ohne heimkehr Lesung von Corry Guttstadt Musa Dagh – Tage des Widerstands Theater hymne an die Namen performance von Kim Seligsohn

DE DE+engl.ÜT

24. april 2015

komitas MUSIKTheater – anschl. Publikumsgespräch Komitas Filmreihe »anrufung«

DE+engl.ÜT DE

25. april 2015 19:30

b

21:00

R

ARA ONNIK DINKJIAN konzert voyage to amasia Filmreihe »anrufung«

DE in deutscher Sprache DE+engl.ÜT Deutsch mit englischen Übertiteln DE+engl.ÜS Deutsch mit englischer Übersetzung

b Bühne

Studio

OmeU

EN in englischer Sprache OmeU Originalfassung mit englischen Untertitel TR+dt.ÜS Türkisch mit deutscher Übersetzung

p Palais am Festungsgraben

e Eichensaal

k Kantine


21 di

22 mi

b Sa 11. APR 19:30 Premiere So 12. APR 19:30

PREMIERE

SCHNEE

Frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Orhan Pamuk Regie Hakan Savaş Mican Stückfassung Hakan Savaş Mican, Oliver Kontny Bühne Cleo Niemeyer, Magda Willi Kostüme Daniela Selig Musik Enik Video Hanna Slak Licht Carsten Sander Dramaturgie Irina Szodruch Mit Nora Abdel-Maksoud, Tamer Arslan, Dejan Bućin, Lea Draeger, Godehard Giese, Mehmet Yılmaz Nach Jahren kehrt der Schriftsteller Ka in seine Heimatstadt Karsberg zurück, um mit seiner alten Jugendliebe Seide durchzubrennen. Doch Ka gerät in eine politisch aufgeladene Situation: Junge Muslimas bringen sich der Reihe nach um und Samt, Seides jüngere Schwester, ist nicht nur die politische Anführerin der Kopftuchmädchen, sondern auch noch die Geliebte des konvertierten Islamisten Grün. Der fordert bei den Wahlen den amtierenden deutschnationalen Bürgermeister Herbert heraus, der wiederum Seides Exmann ist. Plötzlich viel los in Karsberg. Hakan Savaş Mican entwickelt seine Stückfassung nach Orhan Pamuks Schnee von 2010 nun weiter in eine deutsche Zukunft, die von rechtsextremen sowie islamistisch motivierten Anschlägen geprägt ist. Ka, a writer, returns to his home town of Karsberg for the first time in years, in order to run away with his old school sweetheart Seide (Silk). But Ka arrives in difficult times: young Muslim girls are committing suicide one after the other and Samt (Velvet), Seide's little sister, is not only the political leader of the headscarf girls but also the mistress of converted Islamist Grün (Green). In the election he challenges the reigning mayor, a German national named Herbert, who is none other than Seide's ex-husband. Suddenly there's quite a lot going on in Karsberg. Hakan Savaş Mican develops his 2010 adaptation of Orhan Pamuk's Snow further into a German future shaped by attacks from both Islamists and right-wing extremists. Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters, Neuinszenierung der Produktion Schnee des Ballhaus Naunynstraße. Nach dem Roman Schnee (Kar) von Orhan Pamuk Copyright © 2002, İletişim Yayıncılık A.Ș. All rights reserved


23 do

24 fr

18:00 b Lesung: Wege ohne Heimkehr 19:00 b MUSA DAGH – Tage des Widerstands 21:30 b Hymne an die Namen 20:30 Я AUFSTAND

19:30 b KOMITAS

Lea Draeger

SCHNEE

anschl. Publikumsgespräch 21:00 Я Filmreihe Anrufung: Komitas


25 sa

26 so

19:30 b Konzert: Ara & Onnik Dinkjian 21:00 e Filmreihe Anrufung: Voyage to Amasia (OmeU)

11:00 f Gorki X Lehrer*innentagung: »Fallstudien« als Exempel? 18:00 b ZEMENT 20:30 Я SCHWIMMEN LERNEN

Studio R

Do 16. APR 20:30 gegen sätze

Berlin Calling Sarajevo

Marianna Salzmann im Gespräch mit Daniela Janjic und Andreas Zumach Musik Vernesa Berbo Vor 20 Jahre)n setzte das Dayton-Abkommen dem Krieg in BosnienHerzegowina ein offizielles Ende. Doch seit der neuen Verfassung, die den drei Konfliktparteien (Bosniaken, bosnische Kroaten und bosnische Serben) ein Vetorecht in künftigen Entscheidungen einräumt, versanden die meisten Reformen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 50% und der Nationalismus verschärft sich. Inwiefern kann man innerhalb eines festgefahrenen Systems noch progressiv künstlerisch denken und handeln? The war in Bosnia-Herzegovina was officially ended with the Dayton Agreement 20 years ago. But since the new constitution, which gives the three warring factions (Bosnians, Bosnian Croats and Bosnian Serbs) a veto over future decisions, most of the reforms have fizzled out. Youth unemployment is over 50%, and nationalism is intensifying. To what extent can one think and act progressively as an artist within a deadlocked system? Studio R

Fr 17. + Sa 18. APR 20:30 stagediving

Gastspiel

Tod meiner Stadt

Von Daniela Janjic Mit Anna-Katharina Müller, Sebastian Krähenbühl, Christoph Keller Regie Daniela Janjic Bühne/Kostüme Fabian Lüscher Musik Michel Barengo Licht Tashi-Yves Dobler Dramaturgische Mitarbeit Erik Altorfer Als ein Junge aus einem Nachkriegsland seine Mutter besucht, die in Westeuropa ein neues Leben begonnen hat, erfährt er, wie seine Eltern in den Krieg damals involviert waren. Anhand einer Familiengeschichte zeichnet Janjic die Brücke zwischen einem zerstörten Land und dem Westen, der es in den Krieg führte. When a boy from a post-war country visits his mother, who has begun a new life in Western Europe, he finds out how his parents were involved in the war back then. Based on a family history, Janjic draws a bridge between a destroyed country and the West that led it into war. Koproduktion des Theaters am Gleis, Theater Winkelwiese Zürich und Schlachthaus Theater Bern. Mit Unterstützung von Stadt Zürich Kultur, Pro Helvetia, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, MIGROS Kulturproduzent, Stadt Winterthur, Fondation Nestlé pour l'Art, Enrst Göhner Stiftung und Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung.


27 mo

28 di 19:30 b Der Untergang der Nibelungen

Studio R

Do 30. APR + Fr 1. und Sa 2. MAI 18:00 stagediving

Zentralrat der Asozialen in Deutschland

Feierliche Eröffnung und Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen Erster Sprecher Tucké Royale

An alle Bewohner*innen des Landes! Auch nach einer Lücke von 70 Jahren findet die Opfergruppe der »Asozialen« (von den Nazis mit Schwarzem Winkel markiert) keine finanzielle Entschädigung sowie Anerkennung ihrer Verfolgungsgeschichte. »Das ist asozial« geht leicht über die Lippen. Zum 30. April 2015 manifestiert sich in Berlin der Zentralrat der Asozialen in Deutschland. Wer ist Gesellschaft? Wer darf mitreden? Wie funktioniert Ausschluss? Geburt einer sozialen Plastik. To all residents of this country! Even after a gap of 70 years, the victim group of the “asocial” (marked by the Nazis with black triangle) has failed to receive monetary compensation or recognition of their history of persecution. "That's asocial" just rolls off the tongue. On April 30th the Zentralrat der Asozialen in Deutschland (Central Council of the Asocial in Germany) will be founded in Berlin. Who is society? Who is allowed to have a say? How does exclusion work? Birth of a social sculpture. Gefördert durch die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung, Zukunft«, den Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, die Kulturbehörde Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung, die Rudolf Augstein Stiftung, die Rusch Stiftung und die Rosa Luxemburg Stiftung. In Kooperation mit Kampnagel Hamburg und dem Studio R des Maxim Gorki Theaters Berlin. Produktion: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro

gegen sätze: Schreibende, die sich einer politischen Verfälschung der Wirklichkeit entgegen sätzen: Es geht um Gegenwartsbewältigung, um Science Fiction of Colour, um eine Poetologie des Widerstands. unternational: Die Klammer der Musikveranstaltungen im Studio R. Wie schon Emma Goldman sagte: Wenn ich zu Eurer Revolution nicht tanzen kann, will ich kein Teil von ihr sein. stagediving: Im weitesten Sinne Theater. Von Theaterabenden bis hin zu Performances in allen Formen und Sprachen, die zu uns finden.


29 mi

30 do

19:30 b ENTERTAINING MR. SLOANE

18:00 Я PREMIERE Zentralrat der Asozialen in Deutschland anschl. Premierenparty

anschl. Gorki X: Mitternachts-Schauspiellabor

f Mi 08. APR 18:00

Nachtasyl 437 frei am Gorki zum #RomaDay Mit Hamze Bytyci und Shermin Langhoff

Das »Hilton-Zimmer 437« bekommt zum #RomaDay eine Nacht Asyl im Gorki, dem multi-kulti »Asylantenheim des Jahres«. Hamze und die Sherminherrin sprechen Tacheles über Bio-Deutsche, das Bleiberecht, Heiratsschwindler und natürlich über arme Roma und »böse Zigeuner«. »Hilton Room 437« is receiving asylum for the night during #RomaDay at the Gorki, the multiculti »Asylum Centre of the Year«. Hamze and Sherminherrin (Shermin, Lady of the House) speak frankly about BioDeutsche (original Germans), the right to stay, marriage swindlers, and of course, about the poor Roma and »evil gypsies«. Eintritt frei mit Spendenempfehlung. Die Einnahmen für diese Veranstaltung gehen an die Kampagne MY RIGHT IS YOUR RIGHT für den Support von Refugees in Berlin.

F

So 26. APR 11:00–16:00

GORKI SCHULE

»Fallstudien« als Exempel?

Lehrer*innentagung zur Theaterpädagogik am Gorki Ableitend aus Fallstudien, einem Sonderprojekt mit 100 Schüler*innen zum Tanztheater FALLEN, geht es um folgende Fragestellungen: Welchen Zugang schafft man mit dem Körper? Welche Begegnungen waren zwischen Theater und Schule möglich? Wie lief die thematische Auseinandersetzung zum Thema Gewalt im öffentlichen Raum und Männlichkeit? Nähere Informationen folgen. Bei Interesse bitte melden unter: theaterpaedagogik@gorki.de Die GORKI X-Angebote zu FALLEN werden finanziert aus Mitteln der Stiftung Mercator sowie durch den Verein Theater findet Stadt e. V. aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Die Teilnahme der Alfred-Nobel-Schule wurde aus den Mitteln des Kulturagentenprogramms ermöglicht.

Außerdem gibt es am 29. April nach der Vorstellung von Entertaining Mr. Sloane ein Mitternachts-Schauspiellabor mit Jerry Hoffmann. Nähere Infos unter: www.gorki.de oder theaterpaedagogik@gorki.de Mit der Eintrittskarte ist das Labor kostenlos. Anmeldung bis 27. April 2015 unter theaterpaedagogik@gorki.de


b   Bühne R  Studio R F   Foyer

K   Kantine p   Palais am Festungsgraben e   Eichensaal

Repertoire b Fr 10. APR 19:30

1.40 h

Angst essen Seele auf Von Rainer Werner Fassbinder Regie Hakan Savaş Mican Я Do 23. APR 20:30 1.15 h

AUFSTAND Von Mely Kiyak Regie András Dömötör b Mi 01. APR 19:00 1.45 h

COMMON GROUND Von Yael Ronen & Ensemble Regie Yael Ronen b Di 28. APR 19:30

2.10 h

Der Untergang der Nibelungen – The Beauty Of Revenge Nach Friedrich Hebbel Regie Sebastian Nübling b Mi 29. APR 19:30 1.50 h

Entertaining Mr. Sloane – Seid nett zu Mr. Sloane Von Joe Orton Regie Nurkan Erpulat b Mo 20. APR 19:30 2.00 h

Erotic Crisis Von Yael Ronen & Ensemble Regie Yael Ronen b Do 09. APR 19:30 Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!

1.50 h

Hakoah Wien Von Yael Ronen & Ensemble Regie Yael Ronen Я So 26. APR 20:30

1.30 h

SCHWIMMEN LERNEN Ein Lovesong von Marianna Salzmann Regie Hakan Savaş Mican b Mi 15. APR 19:30 1.30 h

WIR ZÖPFE Von Marianna Salzmann Regie Babett Grube b So 19. APR 18:00

So 26. APR 18:00 2.15 h

ZEMENT Nach Fjodor Gladkow Von Heiner Müller Regie Sebastian Baumgarten


KARTEN UND INFORMATIONEN Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin Studio R, Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin E-Mail: ticket@gorki.de Fax (030) 20221-128

Kartentelefon  (030) 20221-115

Karten online  www.gorki.de

Theaterkasse im Foyer des Maxim Gorki Theaters Mo – Sa 12:00 – 18:30 Uhr, sonn- und feiertags 16:00 – 18:30 Uhr Vorverkaufsbeginn jeweils am ersten Tag des Vormonats ABENDKASSE Bühne 1 Stunde, Studio R 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn BÜHNE Preisgruppe I / II / III / IV / V 30 / 25 / 20 / 15 / 10 € ermäßigt 8 €

STUDIO R Repertoire 15 € erm. 8 € gegen sätze 5 € stagediving, unternational 10 € erm. 5 € Theatertag alle Plätze 10 € Freitag-Salon 8 € erm. 5 € Conflict Food (inkl. Essen) 30 € erm. 23 €

Es schneit im April - Eine Passion und ein Osterfest BÜHNE 1TO3+ / Ara & Onnik Dinkjian 15 € erm. 10 € The Cut / Ararat / Auction of Souls 5 € erm. 3 € Deutsche Verantwortung / Hymne an die Namen 1 € Einlasskarte STUDIO R Aghet 99+1=100 / Familytrees 15 € erm. 8 € Nochmal anfangen. Eine Annäherung / You are not a fish after all / Na Mi Naz Ouni / Bolis/My Grandfather's Music / Die Armenier von Diyarbakır / Wege ohne Heimkehr 5 € erm. 3 € Reaching the level of contemporary Civilisations 2 / I left my shoes in Istanbul/After this Day / Passion und Auferstehung / Die Kinder vom Musa Dagh 1 € Einlasskarte PALAIS alle Veranstaltungen mit 1 € Einlasskarte EICHENSAAL Filmreihe »Anrufung« 5 € erm. 3 € KANTINE Conflict Food Spezial (inkl. Essen) 20 € erm. 15 €

GORKI ABO: 50 % Ermäßigung Das Abonnement für die Bühne wird in drei Preisgruppen angeboten: PG-I 120 €, PG-II 100 €, PG-III 80 €. Mit dem Gorki Abo erwerben Sie acht Schecks für die Spielzeit 2014/15. Pro Vorstellung können bis zu zwei Schecks eingelöst werden, als AbonnentIn können Sie Stück und Termin frei wählen. Die Schecks sind übertragbar und gültig für die Vorstellungen auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters mit Ausnahme von Premieren, Gastspielen und Sonderveranstaltungen.


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Friedrichstraße u Dorotheenstraße

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Am Kupfergraben M

Humboldt universität

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deutsches historisches museum

Am Lustgarten staatsoper

Tiefgarage Bebelplatz (Einfahrt Behrenstraße) spezieller Theatertarif für unsere Besucher: 5 Euro

Für die Rückfahrt bestellt unser Abenddienst Ihnen gern ein Taxi.

impressum Herausgeber Maxim Gorki Theater Leitung Shermin Langhoff, Jens Hillje, Jürgen Maier Redaktion Dramaturgie, KBB, Kommunikation, Studio R Grafik Deniz Keskin Fotografien Esra Rotthoff Englische Texte Summer Banks Medienproduktion Formtreu Potsdam Druck Conrad, Berlin Titelseite: Es schneit im April (Aram Tafreshian) Studio R gefördert im Fonds Doppelpass der

förderer

Kooperationspartner

Rusch-Stiftung Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung

medienPartner

wir danken

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die kunst zu hรถren

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