Nr. 3 Mai/Juni 2015 5,50 €
Lust auf Italien
www.lustauf.de
Rezepte mit Genuss Sterneküche für Zuhause
Weinanbau in Trentino Pinot Grigio, Chardonnay, Marzemino & Teroldego
Oberitalienische
Urlaub an der Adria Sonne, Strand und Meer
Seen
2015
Gardasee • Lago Maggiore • Comer See • Ortasee Luganersee • Iseosee • Idrosee • Lago di Varese
Geheimtipp: Arabba Das traumhafte Wander- und Urlaubsparadis in den Dolomiten
Mailand
Mode, Kunst & Kultur
A 6,30 € / I 7,45 € / CH 10,90 CHF / LUX 6,50 €
Inhaltsverzeichnis
6
Italienische Seen Die GroSSen seen im 端berblick
58
Mailand Mode & Kultur
86 4
Fr端hlingshafte Pastagerichte
Inhalt
102
Rezepte von Sterneköchen
Lust auf Seen 6 Oberitalienische Seen 2015 10 Lago di Garda 20 Gardasee: Salo & Gardone 24 Lago Maggiore 30 Comersee 36 Ortasee 40 Sonstige Seen Lust auf Lombardei
78 Arabba: Sommeraktivitäten
50 Rundreise Lombardei 56 Cremona: Geigenbauer 58 Mailand Lust auf Reisen 72 Lust auf Meer 78 Arabba Lust auf Genuss 86 Frühlingshafte Pastagerichte 92 Genussfestival Südtirol 96 Terlaner Spargel 102 Sternekoch: Trafoier 108 Sternekoch: Falser 116 Wein: Trentino 122 Kaffeegenuss
92
Genussfestival Südtirol
service 20 Gardasee-Urlaub zu gewinnen 76 Wellness-Urlaub zu gewinnen 39 Test-Abonnement bestellen 48 Jahres-Abonnement bestellen 66 Der große Fotowettbewerb 106 Einzelheft bestellen 130 Vorschau / Impressum 5
reisen | italienische seen
Se(h)enswürdigkeiten Es muss nicht immer Meer sein. Wer gar nicht auf salziges Wasser steht, aber dennoch italienisches Flair, herzhaftes und mediterranes Essen und vor allem viel Sonne genießen will, fährt an die Seen des beliebten Urlaubslandes. Und davon hat Italien viele zu bieten. Von andreas greil
A
bwechslung gefällig? Bitte schön. Warum nicht statt Sonne, Sand und Meer nicht einfach mal Sonne, Strand und See genießen? Italien besteht nicht nur aus goldenen Sandstränden und dem blauem Meer, sondern hat eine Reihe von idyllischen, faszinierenden und wunderschönen Binnengewässer, sprich Seen, zu bieten. Dabei tauchen so klangvolle Namen wie Lago Maggiore, Comer See, Orta See oder der bekannteste und größte aller italienischen Seen, der Gardasee, auf. Die meisten Seen liegen in Norditalien. Grund dafür ist neben dem höheren Niederschlag auch die Gebirgskette der Alpen, durch die im Verlauf der letzten Jahrtausende einige natürliche Seen entstanden sind. Die drei größten Seen in Italien, der Gardasee, der Lago Maggiore und der Comer See, verlaufen durch mehrere Regionen und Provinzen vom Piemont, Lombardei, Südtirol bis nach Venetien. Früher dienten 8
diese Gewässer hauptsächlich der Fischerei und damit der Ernährung der ansässigen Bevölkerung. Das hat sich bis heute in großen Teilen nicht verändert. In vielen Orten gibt es ihn noch: den Fischerhafen. Oftmals haben sich unweit davon Fischlokale niedergelassen, in denen man köstliche Speziali-
Frischer Fisch, frisch auf den Tisch täten aus dem jeweiligen See genießen kann. Als Beispiel ist hier Trota, eine Forellenart aus dem Gardasee, zu nennen, die sehr schmackhaft und weitgehend grätenfrei ist. Wer den Gardasee besucht, sollte unbedingt einmal ein Fischlokal aufsuchen und diese Köstlichkeit probieren.
Tourismus hält Einzug Schon seit geraumer Zeit ist aber neben dem Fischfang ein weiterer Wirtschaftszweig mit großem finanziellen Potential entstanden: der Tourismus. So sind die Seen in Norditalien zum Beispiel bei nordeuropäischen Touristen aus, Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, England, Dänemark und Schweden besonders beliebt. In den Sommermonaten entsteht daher an den italienischen Binnengewässern eine einzigartige multikulturelle Gemeinschaft. Auf den Märkten und in den Straßen herrscht dann ein Sprachengewirr, dass es einem schon fast schwindlig werden möchte. Von klein bis groß, von Erlebnis und Sport bis zur Ruhe-Oase reicht die Palette der Seen und ihren Umgebungen. Viele der Gewässer sind auf natürlichem Weg durch nacheiszeitliche Gletscherschmelze entstanden und besitzen eine sehr gute Wasserqualität. Besonders
überblick 8
2
3
7 6
4 5 1 Mailand
© kartendaten by Google
3 5 7 comer see iseosee lago di ledro Ausgabe online bestellen 2 4 6 8 ortasee idrosee Lago Maggiore reschensee - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen 1
lago di garda
dann, wenn der See einen Zulauf und, besonders wichtig, einen Ablauf besitzt. Denn nur dann kann das Wasser konstant zirkulieren, der See reinigt sich quasi von selbst. Die Namen der bekannten Seen zergehen auf der Zunge wie zartschmelzendes Gelati und wecken Fernweh. Ob Lago di Garda, Lago Maggiore, Lago di Iseo, Comer, Orta oder Kalterer See, sie locken Urlauber magisch an. Diese wiederum bekommen neben jeder Menge Erholung auch eine große Portion an Abwechslung. Wandern, Klettern und Sightseeing sind nur einige Beschäftigungsmöglichkeiten, denen man sich perfekt auch abseits der Badesaison hingeben kann. Es ist also für genügend Kurzweile gesorgt und jeder Besucher dürfte auf seine Kosten kommen.
Sport & Unterkunft An den großen Seen wird Freizeit und Wassersport groß geschrieben.
Man kann mit Segelbooten die Küsten erkunden, Angeln, Windsurfen, Wasserskifahren, Tauchen und vieles mehr. Bei den Seen im Norden, die in den Alpen liegen, kommt dann noch Klettern und Bergwandern hinzu. Aber auch die Erkundung des Sees vom Wasser aus ist durchaus möglich. Die Gesellschaft „Gestione Navigazione Laghi“ bietet dazu Rundfahrten um den See an. Die Gesellschaft besitzt eine Flotte aus mehreren Schiffen, die auf dem Gardasee, Lago Maggiore und dem Lago di Como gebucht werden können. An Unterkunftsmöglichkeiten fehlt es rund um die großen Seen in Italien sicherlich nicht, viele Ortschaften bieten Hotels, Ferienhäuser oder Ferienwohnungen an. Besonders beliebt sind an den norditalienischen Seen die Campingplätze, die es in allen Kategorien gibt und eine preiswerte Alternative darstellen.
Windsurfen, der beliebte Sport ist an jedem der italienischen Seen möglich. Surfschulen helfen gerne beim Einstieg in den Sport.
9
reisen | italienische seen
Lacus Benacus, der Größte Groß, schön, abwechslungsreich – so präsentiert sich der wohl beliebteste See Italiens: der Gardasee. Bei den Römern hieß er noch „Lacus Benacus“ und wurde erst später zum heutigen „Lago di Garda“. Seine Lage macht in so populär, dennoch ist das Gebiet äußerst vielfältig, faszinierend und besitzt märchenhafte Landschaften und Städte. Von andreas greil
D
er Gardasee, im Norden Italiens gelegen, fasziniert schon seit je her seine Besucher. Bereits Goethe schwärmte auf seiner „italienischen Reise“ in höchsten Tönen von dem See, als er am Ostufer entlang kam und Malcesine besuchte. Von der Schönheit und seiner Faszination hat der Lago di Garda bis heute nichts verloren. Egal zu welcher Reisezeit man den See besucht, es gibt immer etwas zu bestaunen. Besonders die vielfältigen Wasserschattierungen, die der See zu unterschiedlichen Zeiten zeigt. Einmal ist er tief blau, dann wieder türkis und auch grün ist keine Seltenheit.
12
Der heutige Namen des Sees kommt aus dem Germanischen. Namensgeber ist der gleichnamige Ort, der ursprünglich eine mittelalterliche Burg besaß, die auf einem Felsen stand. Da das germanische „Garda“ soviel wie „Warte“ oder „Beschützerin“ bedeutet, bekam der Ort unter der Burg seinen Namen und diente dann später als Namensgeber des ganzen Sees. Der Namen „Benacus“ ist aber nicht verschwunden, sondern findet sich rund um den See als Hotel-, Restaurantoder Straßenbezeichnung wieder. Der Gardasee steht unter Verwaltung von drei Bezirken: Trentino, Lombardei (Brescia) und Venetien (Verona).
Dabei dürfen das Trentino den Norden, die Provinz Brescia den Westen und Teile des Südens und schließlich die Provinz Verona den Osten und ebenfalls Teile des Südens die Geschicke der ihnen anvertrauten Regionen lenken. Der Gardasee ist Italiens größter und beliebtester See, nicht nur bei den Einheimischen, sondern besonders auch bei den Münchnern, die gerade den Norden des Sees als zweite Heimat betrachten. Kein Wunder, sind es gerade mal 400 Kilometer von München bis zu den bekannten Orten Riva oder Torbole. Bei günstiger Verkehrslage bedeutet das in etwa vier Stunden Fahr-
gardasee
Segeln wird am Gardasee groß geschrieben. Besonders der Norden, wie hier Torbole, hat da einiges zu bieten.
Den besten Blick auf den Gardasee bekommt man vom Monte Baldo. Eine Seilbahn bringt die Besucher hinauf.
zeit – da ist ein Wochenendausflug vorprogrammiert. Der nördliche Teil des Gardasees unterscheidet sich sehr vom südlichen. Der Norden des Sees ist zwischen steil aufragenden Berghängen eingekeilt und es weht ein konstanter Wind. Das östliche Seeufer wird vom 2.079 m hohen Bergrücken des Monte Baldo überragt. Der südliche Bereich des Gardasees besticht durch seine sanften Hügel mit Weinreben und Olivenhainen, sowie das breite Seeufer mit den leicht zugänglichen Badestränden. Hier gibt es herrschaftliche Villen, umgeben von Zypressen, Bougainvillea, Oleander und Palmen. Der Gardasee hat zu jeder
Jahreszeit seinen Reiz und bietet für jeden Besucher interessante, spannende und erholsame Momente. Der Norden ist den Wassersportlern, Bergsteigern bzw. –wanderern und Mountainbikern gewidmet. Hier bekommt man alles was das Herz begehrt. Segler und Surfer haben den ganzen Tag Wind und können so optimal ihrem Hobby frönen. Für Bergfreunde gibt es im Hinterland unzählige Klettersteige und Wanderwege und die Radler unter den Besuchern können sich auf ein weit gefächertes Angebot an Fahrradrouten freuen. Das Klima ist dank der geschützten Lage submediterran. Die Sommer sind heiß und die Winter mild und niederschlagsarm. Bei der Anreise in den Norden und Westen des Sees, nimmt man am besten die Autobahnausfahrt „Rovereto Süd“ und folgt der Beschilderung Richtung Nago, Torbole oder Riva. Landschaftlich sehr schön ist auch der Weg über Arco, einem alten Dorf mit antiker Burg. In diesem Fall geht es dann bereits bei Trento von der Autostrada. Wer allerdings direkt in den Osten bzw. Südosten will, sollte auf der Autobahn verweilen und bei Affi
abfahren. Der Weg zum See führt dann nach Garda oder Torri del Benaco. Wer gerne den kompletten See umrunden möchte, braucht Geduld. Die Küstenstraße ist rund 160 km lang und zuweilen verstopft. Aber dennoch sehenswert. Idealerweise beginnt die Rundreise oben im Norden bei Torbole führt über Malcesine, Bardolino und Garda dem Ostufer entlang in den Süden nach Peschiera, Sirmione und Desenzano, um dann über die Weststraße über Saló, Maderno und Limone und den unzähligen Tunneln wieder nach Norden in Riva anzukommen.
Riva & Torbole Riva und Torbole sind mitunter die bekanntesten Orte des Gardasees. Hoch im Norden, wo die Berge noch steil sind und der See schmal ist, liegt der eine Ort im Nordwesten und der andere im Nordosten. Beide sind der erste Anlaufpunkt, wenn man sich dem See aus Deutschland nähert. Im Norden des Sees sind die Sportler sehr gut aufgehoben. Es gibt kaum eine Sportart, die hier nicht unterstützt wird. Allen 13
reisen | italienische seen
Malcesine mit seiner Burg begeisterte schon Goethe auf seiner „italienischen Reise“.
voran, natürlich die verschiedenen Variationen des Wassersports, und hier ganz besonders Segeln und Surfen. Das ganze ist dem ständigen Wind am See geschuldet, der am Vormittag von Norden und am Nachmittag von Süden her weht. Kein Wunder, dass hier, besonders in Torbole, schon vor vielen Jahren die Surfer ihre Heimat gefunden haben. Es hat sich zu eines der besten Surfreviere in Europa entwickelt. Am Ortskern und entlang des Ufers locken viele Bars und Clubs nicht nur die Surfer an, die in Torbole klar in der Überzahl sind. Dagegen ist für Segler, die das Flair eines Sporthafens lieben, der Porto San Nicolo die erste Adresse von Riva del Garda. Entlang des Hafens gibt es einen Kiesstrand, Rasenflächen und gemütliche Lokale. Riva ist ein idealer Aus-
Überall am Gardasee findet man schöne Seepromenaden, die zum Spaziergehen und Verweilen geradezu einladen.
14
gangspunkt für Segeltörns, Radtouren in die nahegelegenen Berge und für ausgiebige Wanderungen.
Malcesine Das Wahrzeichen Malcesines ist die Burg, die man schon von weiten wahrnimmt und die Goethe auf seiner „italienischen Reise“ fast zum Verhängnis wurde. Neben der Burg bietet der Ort liebliche kleine Gassen, einen schönen Hafen und die Auffahrt auf den Monte Baldo, der zum Skifahren und Wandern geradezu auffordert. Malcesine erstreckt sich rund um eine antike Skaliger Burg und dem Palazzo die Capitani. Der romantische Ort besticht durch viele kleine Gassen, herrlichen Bogengänge und wunderschönen Plätzen und übt eine magische Faszination aus.
In den Sommermonaten ist Hochsaison und der Ort von Touristen überfüllt, die sich durch die engen Wege und Straßen schieben. Die Suche nach einem Parkplatz wird dann zum Geduldsspiel. Badegäste suchen am besten südlich der Burg den Weg von der Uferpromenade zur üppig bewachsenen Halbinsel Val di Sogno auf. Unterwegs dorthin kommt man an mehreren schönen Badestellen vorbei. Malcesine hat sich perfekt auf die Bedürfnisse von Urlaubern eingestellt. Es ist nicht nur einer der traditionsreichsten Urlaubsorte am Gardasee, sondern die hoch über der Altstadt gelegene Burg gehört auch zu den beliebtesten Orten für Hochzeiten am See.
Garda & Torri del Benaco Der liebliche Ort Garda am Ostufer des Sees ist nicht nur Namensgeber des Sees, sondern liegt in einer wunderschönen grünen Bucht. Unweit davon: Torri del Benaco, das hübsche Hafenstädtchen mit der einzigen Autofähre zum Westufer. Garda und Torri del Benaco, beide Orte sind mit dem See eng verbunden. Während der eine den ursprünglichen Namen des Sees „Benacus“ noch in seiner Bezeichnung trägt, ist der andere Namensgeber seit dem 12. Jahrhundert. Torri liegt am Ostufer an der Stelle, an der der See breit wird. Im hübschen Hafenstädtchen geht es eher beschaulich zu. Selbst im Hochsommer kann man hier noch abseits der großen Touristenströme durch die engen Altstadtgäss-
gardasee
chen oder entlang der Uferpromenade flanieren. Garda ist nur sieben Kilometer südlich entfernt. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, sollte hier einen Spaziergang einplanen. Man ist zwar einige Zeit unterwegs, wird aber mit einer wunderschönen Uferpromenade und herrlicher Aussicht verwöhnt. Im Ortsteil Pai, nördlich des Zentrums von Torri del Benaco, befindet sich ein außergewöhnliches Ausflugsziel – die Tropfsteinhöhle Grotta Tanella. Die Höhle kann man in geführten Touren besichtigen.
Bardolino Der kleine verträumte Ort hat sich in Laufe der Jahre zum Touristenmagnet entwickelt. Und so verwundert es nicht, dass es in den Gassen bis in den späten Abendstunden lebhaft ist. Bardolino, am Ostufer des Gardasees gelegen, versteht es zu Feiern. Kein Wunder kommt doch aus der Region der bekannte leichte, spritzige und süffige Rotwein, mit dem jedes Fest optimal bereichert wird. In Bardolino erwarten den Besucher romantische, Gassen, Cafes, Eisdielen, und zahlreiche Geschäfte. Im kleinen im venezianischen Stil gehaltenen Städtchen herrscht eine einzigartige urbane Atmosphäre. Die große Uferpromena-
Limone, hoch im Norden an der Westküste des Gardasees gelegen, ragt steil in die Hänge des felsigen Ufers. Die Zitrone wurde hier zum Wahrzeichen gemacht.
de lädt bis in die späten Abendstunden zum Bummeln ein, denn die Geschäfte haben teilweise bis Mitternacht geöffnet. Die Restaurants, Bars und vor allem die Discos ziehen besonders junge Nachtschwärmer aus der Region an. Für Kultur- und Architekturfreunde hat die Umgebung von Bardolino vieles zu bieten. Hier befinden sich zahlreiche Villen aus dem 19. Jahrhundert wie Villa Bottagisio, Villa Guerrieri, Villa Marzan, Villa Raimondi und Villa GiuliariGianfilippi.
tofreie mittelalterliche Altstadt, die von einer gut erhaltenen, zinnengekrönten Stadtmauer umsäumt ist. Das schmale Hafenbecken Lazises mit seiner beliebten Hafenpromenade zieht sich tief in die engen Gässchen und kleinen Plätzen hinein. Gemütliche Restaurants, Bars und Cafes reihen sich hier aneinander. In den bunten Häuserzeilen des alten Ortskernes lässt es sich hervorragend bummeln und shoppen und auch abends ist in Lazise immer was los. Nicht weit entfernt wartet ein ehemaliges Fischerdorf auf Besucher, das seine Herkunft in seinen Namen trägt. Peschiera, was wörtlich übersetzt „Fischteich“ bedeutet, ist ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnreisende. Denn es besitzt einen Bahnhof, was sonst nur Desenzano aufzuweisen kann. Der Bahnhof ist nur einen Katzensprung von der Altstadt entfernt und unter anderem ein Halt für die Schnellzüge der Strecke „Mailand - Venedig“. Wunderschön ist die Altstadt Peschieras, die völlig von Kanälen umflossenen wird und innerhalb einer mächtigen, schön bewachsenen Festung liegt. Wer einen Bummel in den vom Tourismus noch nicht so sehr dominierten engen Gassen macht, findet nette Geschäfte und kleine Bars, die geradezu zum Verweilen animieren.
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Lazise & Peschiera
Lazise das Tor ins Hinterland erfreut sich der Nähe von Verona und ist ein beliebter Badeort im Südosten des Sees. Kein Wunder, denn der lange Sandstrand ist ideal für Familien mit Kinder. Die Stadt hat rund 6.900 Einwohner und eine au-
Bardolino kann nicht nur mit dem gleichnamigen köstlichen Wein aufwarten, sondern besitzt auch eine bezaubernde Uferpromenade.
Sirmione & Desenzano Sirmione war schon zu Römerzeit wegen seiner Thermalquelle mit heilender Wirkung ein wichtiger Kurort. Und das unweit gelegene Desenzano entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszen15
reisen | Salo & Gardone
Eine wirklich ruhige Oase Von Stephan Quinkertz
Das Ostufer am Gardasee ist aufgrund der Autobahnnähe sehr bekannt. Im Westufer hingegen bieten die Orte Salò und Gardone Riviera traumhafte erholsame Fleckchen, die man unbedingt mal erkunden sollte.
A
m besten erreichen Sie die Urlaubsregion am Westufer über die berühmte Gardesana Occidentale durch viele Tunnels von Riva Richtung Süden nach Salò.
Salò Salò liegt in der Mitte des Gardasee, zu Füßen des Berges S. Bartolomeo (568 m). Salò wird auch als Hauptstadt des oberen, Brescianer Gardasees bezeichnet. Die geographische Lage zwischen der Valtenesi, der Valle Sabbia und dem oberen Gardasee,
Im Sommer findet zu Ehren des Geigenbauers "Gasparo da Salò ein Festival statt.
wirkt sich besonders günstig auf das sehr milde Klima aus. Das historische Zentrum besteht aus einem dichten Netz aus Strassen, Gassen und kleinen Plätzen mit herrschaftlichen Wohnsitzen, eleganten Geschäften, zahlreichen Restaurants und vielen Hotels, auch höherer Kategorie. Für einen atemberaubenden Ausblick auf den Gardasee sorgt die mit ca. 4 km längste Uferpromenade des Sees. Auf ihr kann man gemütlich spazieren und wunderschöne Paläste und Arkaden bestaunen. Direkt hinter der Uferpromenade liegt die Altstadt von Salò mit einer Fußgängerzone. Jede Menge Einkaufsläden, Bars
Salò: Traumhafter Blick auf den See und die längste Promenade des Gardasees.
20
und Restaurants und diverse Boutiquen berühmter Designer säumen die Straßen des Ortes und bieten ein einmaliges Einkaufserlebnis. Nach dem Einkaufsbummel oder der Besichtigungstour sollte man sich das breite Angebot verschiedener Fischspezialität in den diversen Lokalen nicht entgehen lassen. Zu den typischen Fischgerichten der Region gehören unter anderem verschiedene Arten der Renke. Jedes Jahr wird im Sommer in Salò das internationale Streicher-Festival „Gasparo da Salò“ veranstaltet. Das Festival ist nach Gasparo Bertolotti benannt, dem bekannten Geigenbauer und Kontra-
Gardone Riviera: Die Promenade läuft man gerne ab, an deren beider Enden befinden sich noble Hotels.
Gardasee
Id maio que perios quiae volum etus nost fugitem. Itatur am quatior eceaquiat. Gardone Riviera: Einfach nur durch die Altstadt flanieren und genießen.
Vittoriale: Freilichttheater mit herrlichem Blick auf den Gardasee.
bassisten, welcher 1540 in Salò geboren wurde und auch als Gasparo da Salò bekannt wurde. Das Festival umfasst eine Reihe von abendlichen Konzerten, die von berühmten europäischen Orchestern gegeben und von bekannten Meistergeigern geführt werden. Dazu gesellen sich verschiedene Ausstellungen sowie weitere Events zum Thema Violine, Geigenbau und Musik. Heuer findet das "Festival Violinistico Gasparo da Salò“ vom 18.07. bis 18.08. statt. Weitere Infos: Fremdenverkehrsbüro, Piazza S.Antonio 4, I-25087 Salò, Tel. +39 0365 21423
ra ist ein unvergleichlicher „botanischer Garten”, wo man typische mediterrane, subtropische und mitteleuropäische Vegetation vorfindet. Das Klima ist das ganze Jahr über mild, dank dem natürlichen Schutz der Hügel, welche die Ortschaft umschließen. Erholsame Spaziergänge durch die landschaftlich makellosen Park- und Gartenanlagen sind in Gardone Riviera ebenso beliebt wie das Flanieren durch die prächtig bewachsene Altstadt mit ihren malerischen Gassen und exklusiven Villen. Der imposante Dorfkern besticht mit freundlichen, bunten Häusern und herrlichen Plätzen zum Ausruhen. Im Ortsteil Gardone di Sopra befindet sich der der berühmte botanische Garten „Giardino Botanico Hruska“, den einst der österreichische Arzt und Botaniker Arthur Hruska anlegte. Im Jahr 1910 pflanzte er die erste der vielen folgenden exotischen Gewächse in den Garten um
seine Villa, der mit jeder Pflanze mehr zu einem kleinen Park wurde. Den Pflanzen aus aller Welt kam das milde Klima in Gardone sehr zugute. Mit mehr als 2.000 verschiedene Arten von Pflanzen gehört der Garten heute zur Stiftung des österreichischen Künstlers André Heller. Besonders sehenswert ist das Anwesen „Vittoriale degli Italiani“ des italienischen Dichters Gabriele d'Annunzio. Heute ist es ein vielbesuchtes Museum und in dem 1953 eröffneten Freilichttheater finden anspruchsvolle Theatervorstellungen und wohlklingende Konzerte statt. Für gute Livemusik ist auch die Seepromenade von Gardone Riviera bekannt. Unmittelbar gegenüber vom Vittoriale steht die kleine Pfarrkirche S. Nicola. Der Barockbau präsentiert sich mit viel Prunk und Schmuck und versetzt die Besucher in Staunen. Weitere Infos: Tourismusbüro Gardone, Corso Repubblica 8, I-25083 Gardone Riviera, Tel. +39 036 520347
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen -
Gardone Riviera Gardone Riviera liegt an der Westküste des Gardasees, ca. 40 km von Brescia entfernt und gehört zum Regionalpark „Alto Garda Bresciano“. Die Umgebung von Gardone Rivie-
21
reisen | italienische seen
Langensee, der Abwechslungsreiche Unter den deutschen Namen „Langensee“ ist er kaum bekannt. Eher ist die Bezeichnung „Lago Verbano“ noch geläufig. Unter „Lago Maggiore“ kennt ihn aber die ganze Welt. Er erstreckt sich von Norden bis Süden und verfügt über landschaftliche Kontraste, wie kaum ein anderer. Abwechslung ist daher vorprogrammiert. Von andreas greil
S
chon allein sein klangvoller Name „Lago Maggiore“ lädt zum Träumen ein und das zu Recht. Mit kaum einem anderen See in Italien verbindet man Romantik, blühende Landschaften und das berühmte „Dolce Vita“, als mit dem Lago Maggiore. Kaum ein anderer See erfreut sich so großer Beliebtheit wie der Lago Maggiore. Kaum ein anderer See wurde im deutschen Schlager so oft besungen, wie der Lago Maggiore. Egal ob Karel Gott, die Flippers, Vicky Leandros und viele andere, alle haben den See als Mittelpunkt ihrer Sehnsuchts- und Liebeslieder erkoren. Selbst der Winter am See wird dabei 24
nicht ausgespart; wenn Vicky Leandros ihrer Liebe nachweint und der kleinen Bar wehmütig nachtrauert, die zu dieser Zeit geschlossen ist. Der Langensee übt einen unwiderstehlichen Reiz aus – egal zu welcher Jahreszeit. Mit einer Fläche von 212 km² ist der Langensee nach dem Gardasee der zweitgrößte See Italiens. Er erreicht eine maximale Tiefe von 372 Metern und reicht von den südlichen Alpen bis zur Poebene und gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen in Oberitalien. Wie die anderen oberitalienischen Seen entstand er beim Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher.
Gute 20 Prozent des Lago Maggiore befinden sich im Norden in der Schweiz im Kanton Tessin. Dieser Teil ist vor allem von hohen Felswänden umgeben. 80 Prozent des Sees sind allerdings in oberitalienischer Hand. Der westliche Teil des Lago Maggiore gehört zur Region Piemont genauer gesagt zu den Provinzen Novara und Verbano Cusio Ossola, der östliche Teil hingegen zur Region Lombardei, beziehungsweise zur Provinz Varese. Der Lago Maggiore kann kaum unterschiedlicher sein. Während es in der nahezu unerschlossenen Natur an der Ostseite gemächlich und ruhig zugeht und es viele beschauliche
Lago Maggiore
Das Schweizer Seebecken nimmt ungefähr 20 Prozent des Sees im Norden ein. Hier in Ascona kann man abends vorzüglich flanieren und die Stimmung im Hafen genießen.
Köstliche Spezialitäten gibt es in Cannobio am oberen Lago nicht nur im Supermarkt, sondern auch in den heimischen Restaurants.
Der Lago Maggiore ist lang und schmal und übt zu jeder Jahreszeit einen unwiderstehlichen Reiz aus.
Plätzchen gibt, ist der Westen lebhaft und voller Trubel. Die schönste Sehenswürdigkeit am Lago Maggiore ist natürlich der See selbst. Er bietet viele verschiedene Möglichkeiten, sich einen schönen, erholsamen oder spannende Tag zu gestalten. So kann der Urlauber beispielsweise an einigen ausgewiesenen Stellen in dem strahlend blauen Wasser baden, sein Glück beim Angeln versuchen oder sich mit einem Boot zu den bewundernswerten Inseln übersetzen lassen. Für alle, die lieber per Pedes unterwegs sind, ist ein Spaziergang am Lago Maggiore und ein Besuch der vielen kleinen Fischerdörfer lohnenswert. Wer gerne ausgiebige
Fahrradtouren unternimmt oder gerne in den Bergen bei wundervoller Aussicht wandert, rund um den Lago Maggiore ist alles da, was das Sportler-Herz begehrt. Und für Freunde der „ruhigen Kugel“, dem Golfsport, ist mit dem Golf Club von Castelconturbia bestens gesorgt.
Das Leben am Lago Maggiore Seit Gedenken ist die Fischerei ein wichtiger wirtschaftlicher Bestandteil dieses Gletschersees, jährlich werden 150 Tonnen Fisch gefangen und verkauft. So ist es hier selbstverständlich, dass etliche Berufsfischer am See ansässig sind. Und es macht ja auch Spaß den Profis bei ihrer
Arbeit über die Schulter zu sehen. Diese Gelegenheit sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ganz zu schweigen von dem köstlichen frischen Fisch, der in den einschlägigen Restaurants perfekt zum Gaumenschnalzen zubereitet wird. Aber auch der Tourismus ist ein großer Wirtschaftsfaktor der Region. Seit 1826 gibt es auf dem See eine Passagierschifffahrt. 1852 wurde diese vom Österreichischen Lloyd übernommen und neu organisiert. Heute betreibt die Navigazione Laghi eine Flotte von 25 Schiffen, die den Besucher an fast jedes Eck des Sees kutschieren. Das Klima am Lago Maggiore ist wie auch bei den anderen großen Seen in Oberita25
reisen | italienische seen
Die sogenannten „Schlösser von Cannero“ ragen bei Cannero Riviera auf zwei winzigen Inseln aus dem Wasser.
lien als Submediterran zu bezeichnen, äußerst mild und angenehm. Aufgrund der optimalen Temperaturen gedeihen hier Zitronen und Olivenbäume. Die Flora und Fauna um den See ist äußerst bemerkenswert und wird von Naturliebhabern sehr geschätzt. Während der angenehmen Jahreszeit herrschen hier überwiegend zwei verschiedene Winde, zum einen der Tramontana ein Wind der morgens vom nördlichen Alpengebiet über den See nach Süden zieht, sowie der Inverna der genau umgekehrt gegen Nachmittag von der Poregion Richtung norden weht. Genutzt werden diese Winde natürlich überwiegend von Wassersportliebhabern die auf dem See Segeln oder Windsurfen.
Von Nord nach Süd und Ost nach West Um den abwechslungsreichen Lago Maggiore bzw. seine Regionen zu erkunden, muss man sich den einzelnen Gebieten separat nähern. Aufgeteilt in „Schweizer See-
Die Borromäische Bucht mit den berühmten gleichnamigen Inseln: Isola Bella, Isola Madre und Isola dei Pescatori.
26
becken“, „Oberer Lago“, „Mittlerer Lago“ und „Unterer Lago“, alles auf der lebhaften Westseite, und dem ruhigeren Ostufer hat man die Qual der Wahl. Wo soll es denn hin? Am besten man quartiert sich in eine der gemütlichen Ferienwohnungen oder Hotels ein, bei denen es Zimmer jeder Preiskategorie gibt, und unternimmt dann Tagesausflüge zu den einzelnen Regionen oder den traumhaften Inseln. Schweizer Seebecken Die Schweizer Seite des Lago Maggiore, an deren Ufer Locarno, Ascona, Brissago und weitere kleine Ortschaften angesiedelt sind, fällt durch zahlreiche Naturschönheiten sowie Stätten von historischer und kultureller Bedeutung auf. Überaus bemerkenswert ist der botanische Garten der Brissago-Inseln mit seinen bezaubernden Blumen und Pflanzen aus fünf Kontinenten. Für ArchitekturLiebhaber sei die Altstadt von Locarno mit ihren Kirchen, dem Visconti-Schloss,
dem Rivellino genannten Festungsturm und die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso in Orselina erwähnt. Das Naturschutzgebiet Bolle di Magadino auf der gegenüberliegenden Seeseite ist ein Refugium für vielerlei Tier- und Pflanzenarten, und am Hang darüber hat der Park des Gambarogno eine herrliche Sicht zu bieten. Steigt man in die Täler hinauf, verwandelt sich die Landschaft grundlegend, gerät man doch in ein faszinierendes, von Bergen, Flüssen, Wasserfällen und prächtigen Wäldern geprägtes wildes Gelände. Hier befinden sich kleine, noch fast gänzlich erhaltene typische Bergdörfer, wahre architektonische Juwelen und anschauliche Zeugnisse einer jahrhundertealten Geschichte. Diese Zone ist ein ideales Wandergebiet mit einem dichten Wegenetz und mit Möglichkeiten für verschiedene Sportarten. Moderne Bergbahnen führen hoch zu kleinen Ortschaften und prachtvollen Berglandschaften.
Lago Maggiore Der Palast auf der Isola Bella enthält heute ein Museum, in dem die prächtige Ausstattung mit wertvollen Gobelins und einer Muschelgrotte zu besichtigen sind.
Oberer Lago Unter „oberer Lago“ versteht man den nördlichen Teil, der sich von Ghiffa bis zur Schweizer Grenze zieht. Der letzte größere Ort auf italienischer Seite ist Cannobio. Der Grenzübergang befindet sich in Piaggio di Valmara. Hier zeigt sich der See noch in seiner vollen Alpenpracht. Die Berge sind hier sehr steil ansteigend und dicht bewaldet – ein großartiges Schauspiel. Um diese Region kennen zu lernen, empfiehlt sich die Küstenstraße 34, die von der bekannten Simplonstraße bis in die Schweiz führt.
Auf der Tour kommt man durch malerische kleine Küstenorte, in denen man das eine oder andere Mal verweilen sollte, um beispielsweise einen Espresso in einer der gemütlichen Bars oder auf den herrlichen Sonnenterassen zu genießen. So kann man den Flair dieser Gegend am schnellsten aufsaugen. Vor dem Ort Cannero Riviera gibt es dann Tolles zu bestaunen: zwei faszinierende Ruinen, die sogenannten „Schlösser von Cannero“. Sie ragen auf zwei winzigen Inseln aus dem Wasser. Bezaubernd sind auch die kleinen Dörfer, die sich
zum Teil in die Felsen schmiegen. Hier ist das Leben noch sehr urtümlich und verläuft in traditionellen Bahnen. Unser Tipp: unbedingt besuchen. Zahlreiche Ausflugs- und Wandermöglichkeiten findet man auch im Hinterland von Cannobio. Hier erstreckt sich die Valle Cannobina, welche die Val Vigezzo – das Tal der Maler und Schornsteinfeger – mit dem Lago Maggiore verbindet. Der obere Lago Maggiore hat sich auch mit Heilkräutern einen Namen gemacht. Dabei ist das für diese Region nicht neu. Auf den Spuren antiker Traditionen werden seit geraumer Zeit die heilbringenden Pflanzen wieder angebaut. Dazu gehören Brennessel, Malve, ArnikaPflanze, der Salbei, Holunder, wilde Fenchel und Rosmarin.
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen -
Spaziergang gefällig? Hier auf der Isola Bella, in der Borromäischen Bucht gelegen, vergisst man dabei die Zeit. Die Gartenanlage des Palazzo Borromeo ist wirklich sehenswert.
Mittlerer Lago Hier ist der Lago Maggiore am breitesten und erreicht knappe 10 Kilometer. Er öffnet sich zur Borromäischen Bucht mit den berühmten Borromäischen Inseln: Isola Bella, Isola Madre und Isola dei Pescatori. Das sind aber nur drei von den insgesamt elf Inseln, die der See aufzuweisen hat. Dabei ist eine jede für sich einen Besuch wert. Die Isola Bella wurde von der Familie Borromeo in ein wundervolles barockes Ambiente verwandelt 27
reisen | italienische seen
Larius Lacus, der Tiefste
© Alberto Locatelli
Von Beate Giacovelli
30
Am Comer See ist in den letzten Jahren ein wahrer Boom ausgebrochen. Kein Wunder, denn neben voralpiner Bergkulisse werden Urlauber durch das milde Klima mit mediterraner Vegetation verwöhnt. Auch die kulturellen Schätze sind an diesem See überaus zahlreich.
Comersee
D
as Kreuz des Comer Sees: Immer diese Entscheidungen! Tafeln in der urigen Osteria mit herrlich altmodischen Tischdecken oder Promi-Spotting in der hippen Szenebar? Kultur oder Berge? Eine automobile Spritztour um den See oder doch lieber mit dem Boot auf Wellen schaukeln? An den stillen und beschaulichen Ufern des Lario, wie Einheimische den Lago nennen, gaben sich Betuchte und Schöngeistige bereits ein Stelldichein, als man noch mit Kutsche und Hutschachtel verreiste: Kaiserin Sissi und Franz Josef,
Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Cosima Wagner oder Hermann Hesse. Das Zusammenspiel von schroffen Bergriesen und himmelwärts strebenden Palmen, Oleander, Zitronen- und Olivenbäumen, einem Rausch von Kamelien- und Azaleenblüten im Frühling, machen den Reiz des Comer Sees aus. Und die ganzjährig milden Temperaturen.
Grandezza & Retro-Charme Am bequemsten entdeckt man den See per Schiff. Kreuzt auf der spiegelblanken Wasserfläche vorbei an pastellfarbenen Häusern mit schmiedeeisernen,
glyzinienschweren Balkongeländern und hölzernen Klappläden, vorbei an windzerzausten Zypressen und lässt sich frische See-Brise um die Nase wehen. Filmreife Palazzi, Villen und Grand Hotels mit opulenten Parks, umspült von einem Hauch vergangener Macht, säumen den See. Meisterwerke der Kunst und Architektur, verwunschen und ein wenig von vorgestern. Promispotter haben hier gute Chancen: Halb Hollywood lässt sich vom mondänen Belle-Epoque-Charme und den pittoresken Orten beeindrucken, auch Musiker, Schriftsteller und Designer haben
Lecco am Comer See: Der Lago di Como ist der drittgrößte und tiefste italienische See. Die Römer nannten ihn „Larius Lacus“. Einheimische nennen ihn heute noch „Lario“.
31
reisen | italienische seen
Bellagio liegt auf einer grünen Halbinsel und bietet stilvolle Hotels, Filialen Mailänder Nobeldesigner und edle Restaurants.
Como die Hauptstadt des Sees: Um diesen atemberaubenden Ausblick zu bekommen, muss man mit der Seilbahn Funicolare fahren.
oder suchen ein Luxusdomizil an diesem bilderbuchschönen See. Berühmtester Ehrenbürger am Lago und Villenbesitzer im verschlafenen Nest Laglio: George Clooney. Jeden Sommer urlaubt der Hollywood-Star in der „Villa Oleandra“. Einheimische kümmern sich wenig um Schaulustige, die trotz Verbotes vor der Villa herumlungern und zelebrieren auf der Dorf-Piazza heitere Gelassenheit. In Laglio läuft alles noch ein wenig langsamer als anderswo.
George Clooney lebt hier
Villa Monastero: Das alte Kloster der Zisterzienserschwestern ist heute Museum und Veranstaltungsort für Kongresse.
32
Gern zu Gast ist „what else?“ Clooney in der „Locanda dell`Isola Comancina“, dort feierte er das Ende der Dreharbeiten zu „Ocean´s Twelve“. Seit 1947 kredenzt Benvenuto Punicelli seinen Gästen in der Locanda dasselbe Menü, keine einzige Änderung wurde seither vorgenommen. Höhepunkt jeder Mahlzeit ist ein spezieller Feuerzauber, mit dem der Inselwirt einen jahrhundertealten Fluch eines Comer Bischofs bannt, der einst drohte: „Es werden niemals mehr die Glocken läuten, niemand wird mehr einen Stein auf den anderen setzen, niemand wird hier mehr Wirt sein unter der Strafe eines qualvollen Todes.“ Benvenuto Punicelli murmelt Zauberformeln und bereitet aus Brandy, Zucker und tiefschwarzem Espresso jenen flambierten Trunk zu, vor dem alle bösen Geister Reißaus nehmen. Wer dieses Spektakel wie Brad Pitt, Matt Damon, Britney Spears, Madonna, Joe Cocker, Elton John oder Victoria Beckham selbst erleben will, braucht Luigi – und sein „Boat-Service“. Denn
Comersee Villa Cipressi: früher war es Wohnsitz der Adelsfamilie „Serponti“ mit sehr schönen Botanischen Garten, heute ist es ein Hotel.
die „Locanda“ befindet sich auf Comacina, der einzigen Insel am See. Luigi Conazzi ist geborener „Comascher“ (sprich: Comasker), er liebt den Lago, er arbeitet auf dem Lago. Und er kennt den Lago. Zwar verfügt Luigi über VIPErfahrung, mit Promi-Klatsch aber hat er nichts am Hut. Ach, ja, George Clooney, von da drüben, weiter nördlich, den kenne er, hole ihn gelegentlich direkt von dessen Villa ab. Aha! Und plaudert mit ihm, worüber? „Man unterhält sich eben“, weicht er elegant aus und lächelt.
nen Ort auf der Welt, der vom Himmel mehr verwöhnt wurde“, schwärmte der Komponist Franz Liszt 1837. Bellagio, die „Perle des Sees“ am Westufer, gegenüber von Tremezzo, ist beliebtester und elegantester Ort am See: Krumme Gassen, Glockentürmchen und mit Blumen geschmückte Treppengässchen – Italien, wie wir es lieben. Im Sommer von Touristen überrannt, schmiegt sich Bellagio an die äußerste Spitze einer Halbinsel, die den Comer See in zwei Arme aufspreizt und ihm das Aussehen eines auf den Kopf gestellten Ypsilons verleiht. „Von seiner schönsten Seite zeigt sich der Comer See bei Bellagio und Lenno“, verrät Luigi und empfiehlt eine Bootstour zu seinem Lieblingsplatz, der Villa Balbianello. Wer die dekadente
Villa samt Park vom See aus erblickt, wird Luigi zustimmen: In wunderbarem Licht strahlt der Prachtbau mit terrassenförmigem Garten, direkt am steilen Ufer. Zahlreiche Hollywood-Filme (u.a. James Bond „Casino Royale“ mit James Graig oder „Star Wars – Episode II“) wurden hier gedreht.
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen -
Das hübscheste Dorf am See „Wenn Sie die Geschichte zweier glücklich Liebender schreiben wollen, so siedeln Sie sie in Bellagio an. Ich kenne kei-
Leichtigkeit des Südens Das westliche Ufer zwischen Bellagio und Como hingegen ist nur wenigen Touristen bekannt, weil hier prunkvolle Villen und Palazzi reicher Milanesi, Mailänder, teils mit Privatstrand thronen und nur wenig Platz für Fremdenverkehr lassen. Mit Ausnahme der Städte Como und Lecco prägen kleine Dörfer mit herrlichen Seepromenaden
Villa del Balbianello: Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut und diente als Kulisse des James-Bond-Films „Casino Royale“.
33
reisen | italienische seen
Cusio, der Idyllische Der Ortasee, früher auch Cusio genannt, bezaubert seine Besucher mit einem harmonischen Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur. Auch die kurzen Entfernungen zwischen den Ortschaften und Sehenswürdigkeiten sprechen für diesen wunderschönen kleinen See westlich des Lago Maggiore. Von andreas greil
D
er Ortasee, auch Lago d’Orta genannt, befindet sich zwischen den Provinzen Novara und und Verbano Cusio Ossola. Der Lago d´Orta liegt landschaftlich reizvoll in einem südlich ausgerichteten ehemals stark bewaldeten Tal im nördlichen Piemont, einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Italiens. Im Norden befindet sich mit dem Ort Omegna die größte Ansiedlung am See, weiter im Süden stellt Orta San Giulio das Zentrum des Tourismus und den aktuellen Namengeber des Sees. Der Ort beherbergt mit dem Sacri Monti sogar ein UNESCO-Weltkulturerbe. Mit seinen gerade mal 18,2 km² Fläche zählt der Ortasee zu den eher kleineren Seen in Italien. Auch ist er mit der maximalen Tiefe von 143 Metern eher flach. Der See wird nordöstlich durch den 1.490 m hohen Berg Mottarone vom
36
Lago Maggiore getrennt. Die Bergkette Valsesia begrenzt den See nach Westen hin, die bis tief ans Ufer bzw. ins Wasser reicht. Das Westufer ist daher steil und rau, seine Berge gehören bereits zu den Ausläufern des Monte-Rosa-Massivs (4.633 m), des zweithöchsten Bergmassivs der Alpen. Das bedeutet, dass es am Ortasee keine Küstenstraße gibt, die direkt am See entlang rundherum führt. Im Süden verhindert eine Endmoräne den Abfluss nach Süden. Der Lago d`Orta ist damit der einzige See in Norditalien, der nach Norden abfließt. Das Wasser ergießt sich in den Bach Nigoglia und dann in die Strona und den Toce. Dieser wiederum mündet in den Lago Maggiore. Da der Ortasee ein wenig abseits von den anderen Seen liegt, wird man hier in die vergangene Zeit zurückversetzt, ohne Massentourismus. Der Ortasee ist ein
malerisches Schlaraffenland, wo das harmonische Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur sowie die kurzen Entfernung zu den anderen Ortschaften bzw. Attraktionen besser nicht sein könnte. Besonders am Ostufer ist das Klima bis weit in den Herbst hinein äußerst mild und über weite Flächen ziehen sich Wiesen und Wälder: vorwiegend Edelkastanien und Buchen und in den höheren Lagen Tannen- und Fichtenwälder. Das Seeufer ist zum Teil befestigt, so dass der Zugang über Stufen erfolgt, vor allem im Süden wurden einige Kiesstrände mit Sand aufgefüllt. Die Wasserqualität des Ortasees ist sehr hoch, das Wasser ist klarer und frischer als an anderen oberitalienischen Seen. Auch die Farbe des Wassers erinnert bei günstigen Sonnenkonstellationen zuweilen ans Meer: azur, absolut klar, Sicht bis auf mehrere Meter zum Grund.
Ortasee
Der Ortasee ist ein malerisches Schlaraffenland, wo das harmonische Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur sowie die kurzen Entfernung besser nicht sein könnte.
Sehenswürdigkeiten In der Mitte des Ortasees liegt das malerische San Giulio. Es handelt sich hierbei um eine kleine Insel die allerdings bewohnt ist und zur Gemeinde Orta San Giulio gehört. Das kleine Eiland ist 275 Meter lang und 140 Meter breit. Ein Großteil der Fläche wird vom Kloster Mater Ecclesiae eingenommen. Unbedingt besuchen sollte man Orta San Giulio. Es liegt auf einer in den See hineinragenden Landzunge und ist ein bedeutender Fremdenverkehrsort mit romantischer Altstadt. Die meisten Bürgerhäuser stammen aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Der Hauptplatz des Ortes ist die Piazza Motta, an der auch die Schiffe zur Isola San Giulio anlegen. Seit 1228 findet hier jeden Mittwoch der Wochenmarkt statt. An der nördlichen Schmalseite liegt das ehemalige Rathaus aus dem Jahre 1582, jetzt Palazotto della Comunitá. An der Ostseite des Platzes steigt man die Gasse Salita della Motta auf, an deren oberem Ende die Kirche Santa Maria Assunta thront. Sie wurde erstmals im Jahre 1485 erbaut und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wiedererrichtet. Für Filmfreunde sei der Ortsteil Legro erwähnt. Er ist als „bemaltes Dorf ” bekannt. Die Wände vieler Häuser sind geschmückt mit gemalten Szenen
aus Spielfilmen, die im Bereich des Ortasees gedreht wurden. Oberhalb des Ortes San Giulio erhebt sich der Sacro Monte d‘Orta. Er ist Teil des UNESCO-Welterbes Sacri Monti, dessen 20 Kapellen aus dem Jahr 1590 alle dem heiligen Franziskus von Assisi gewidmet wurden.
An Wassersport und Freizeitmöglichkeiten bieten sich diverse Aktivitäten. Unter anderem kann man hier Tauchen, Kajakfahren oder Segeln, es gibt aber auch Wasserski, Windsurfen oder Motorboot. Zum Angeln bzw. Fischen sollte man nach Nonio bzw. Oira, eine der wenigen kleinen Ortschaften, die es direkt am Westufer gibt. Denn hier haben sich einige Angelclubs angesiedelt. Wer die Ufer vom Wasser aus erkunden möchte, kann sich entweder ein Boot mieten oder an einer Sightseeingtour teilnehmen, die eine Besichtigung der Villen vom Wasser aus erlaubt und einen Zwischenstopp auf der Insel San Giulio einlegt. Wer gerne den See zu Lande er-
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Sport & Freizeit Das Leben, sei es kultureller Art oder durch sportliche Aktivitäten geprägt, spielt sich in großen Teilen im Norden, Süden und am Ostufer ab. Überall da, wo es auch landschaftlich flach genug ist, um ein einigermaßen breites Ufer zu bilden und Ortschaften ansässig sind. Im malerischen Städtchen Orta San Giulio kann man noch die exzellenten Bürgerhäuser bestaunen, die aus der Zeit der Renaissance und des Barock stammen.
37
reisen | italienische seen
Klein, aber fein Es müssen nicht immer die großen und bekannten Seen sein. Italien hat noch viele andere, zu meist kleinere Seen zu bieten, die jeder für sich eine spezielle Anziehungskraft ausübt. Lassen Sie sich überraschen und gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour. Von andreas greil
Hauptsächlich in Oberitalien gibt es noch fast unberührte Landschaften mit kleinen Seen, wir hier der Idrosee, die das Naturliebhaber-Herz höher schlagen lassen.
E
s gibt sie noch, die fast unberührten und urtümlichen Gebiete, bei denen der Tourismus noch nicht so stark ausgeprägt ist. Die Rede ist von den vielen kleineren Seen Italiens, die Abseits des großen Reisebooms zum Teil unbeachtet auf den Besuchern warten. Es muss nicht immer groß und weit sein, nein, klein, aber fein geht auch, wenn nicht sogar besser. Die kleineren Seen haben meist keine so gut erschlossene und groß aufgebaute Infrastruktur mit unzähligen Touristenattraktionen. Meist gibt es nur einen Campingplatz, ein, zwei Hotels, ein paar Pensionen und 40
einige Ferienwohnungen. Das kleine Restaurant an der einzigen Straße, die Bar am Strand und der Supermarkt um die Ecke versorgen den Urlauber mit dem Nötigsten. Klein, aber fein heißt hier die Devise und wer sich darauf einlässt, kann einen herrlichen Urlaub verbringen.
Lago d`Iseo Gar nicht mal so klein und größer als der Ortasee liegt in einem Bergtal nördlich von Brescia der am wenigsten bekannte Voralpensee Italiens: der Iseosee mit einer Fläche von 65,3 km2. An seinen Ufern steigen die Hänge oft abrupt
an. Man kann den See trotz vieler bis ans Wasser steil abfallender Felswände komplett umfahren. Die Straße ist an vielen Stellen aus dem Felsen gehauen. Günstige Fallwinde machen den See zu einem Segelsportparadies. An den wenigen Badestränden hat sich eine gute Tourismusinfrastruktur gebildet. Dennoch ist der Iseosee im Gegensatz zum Comer See oder Gardasee noch weitgehend unbekannt geblieben. Besonders Naturliebhabern bietet die wilde Landschaft um den Iseosee eine Fülle von Entdeckertouren. Vor dem pittoresken Ort Sulzano liegt die sehenswerte Insel Monte Isola. Sie ist die
sonstige
Der Lago d`Iseo mit seiner großen Insel „Monte Isola“. Günstige Fallwinde machen den See zu einem Segelsportparadies.
Eine Bootsfahrt auf dem Iseosee. In Iseo geht es los und führt selbstverständlich auch zur „Monte Isola“.
größte Binneninsel Europas, gebildet von dem Gipfel eines 600 Meter hohen Unterwasserbergs. Auf der autofreien Insel geht das Leben noch einen beschaulichen Gang. Iseo am südlichen Ende des 30 Kilometer langen Sees ist ein guter Ausgangspunkt für Besichtigungen der Weinbauregion Franciacorta. Unser Tipp: Kenner versorgen sich hier mit „Spumante“. Der nach traditioneller Art handgerüttelte Schaumwein steht Champagner in nichts nach. Das Klima ist mild und im Sommer durch einen anhaltend leichten Wind äußert angenehm; auch im Herbst
Info
gibt es zahlreiche sonnige Tage. Der Lago d`Iseo See wird auch „See der tausend Gesichter“ genannt, denn je nach Wet- Länge: 20,4 km terlage verändert er seine Stimmung. Breite: 4,1 km Mal ist er einfach und malerisch, dann Fläche: 65,3 km2 wieder sanft und ein anderes Mal zeigt er sich ungezähmt. Der Iseosee Lago d`Idro zeichnet sich durch eine überraschen- Der Idrosee (Lago d`Idro) ist einfach de Vielfalt an natürlicher Schönheit ein Traum für Wassersportler und Aktivund eine Landschaft aus, die in den urlauber. Er gilt als einer der schönsten vorhandenen Licht- und Farbspielen norditalienischen Seen. Der ca. 10 km ständig neu erscheint. Ganz so, als lange Lago d`Idro liegt zwischen Garhätte ein Maler den Pinsel geschwun- dasee im Osten und Iseosee im Westen. gen und konnte sich nicht entschei- Der kristallklare See ist nicht nur für Baden, welchen Stil er nun auf die Lein- deratten, sondern auch für Surfer, Segler und Wanderer ein hervorragendes Urwand bringen wolle. 41
reisen | italienische seen
Hier gibt es sie noch, die Ruhe am See. Der Lago d`Idro, ein natürlicher Stausee, liegt zwischen Garda- und Iseosee im Westen.
ber hinaus zählt der See zu einem der saubersten Seen Norditaliens. Der See wird auch zum Fischfang, der schon seit Urzeiten hier betrieben wird, sowie als Bewässerungsreserve der Gebiete Brescia und Mantua genutzt.
Info
Länge: 10 km Breite: 1,9 km Fläche: 11km2
Lange unberührte Küstenstreifen prägen den Iseosee. Hier kann man vorzüglich wandern und die Ruhe genießen.
laubsziel. Der natürliche Stausee, ein eiszeitliches Produkt, wird von den Flüssen Chiese und Caffaro gespeist. Der Chiese verlässt den See bei Pieve Vecchia. Dank des milden Klimas bietet die Gegend die Möglichkeit zu einem ruhigen und entspannten Urlaub. Der See mit seiner dauerhaften leichten Brise ist ideal für Segler und Windsurfer. Der Idrosee ist einer der saubersten Seen Italiens. Wanderer und Spazier42
Lago d`Idro
Lago di Ledro
gänger kommen in der näheren Umgebung voll auf ihre Kosten. Während der Hauptreisezeit erreicht der Idrosee Temperaturen um die 25°C, damit ist er fast ebenso warm wie der Gardasee. Es ist einfach herrlich im Idrosee zu baden oder mit den Kindern am Kiesstrand zu spielen. Bei den warmen Lufttemperaturen im Sommer wird dann das Plantschen im Wasser zu einem herrlichen Badeerlebnis. Darü-
Ein weiterer Nachbar des Gardasees, allerdings im Norden in westlicher Richtung gelegen, ist der Ledrosee. Er liegt auf 655 m Höhe zwischen dem Gardasee und dem Idrosee am Ostende des vom Palvico-Bergbach (italienisch: Rio Palvico) gebildeten Tals Valle di Ledro. Der See hat eine Fläche von 2,187 km². Die tiefste Stelle liegt 47 m unter der Wasseroberfläche. Der Ledrosee ist bekannt geworden durch eine archäologische Entdeckung: Als 1929 der See wegen des Anschlusses an das Kraftwerk in Riva del Garda abgesenkt wurde, entdeckte man in den See-
sonstige Der Lago di Valvestino, der Stausee im Westen des Gardasee, liegt herrlich eingebettet in den Bergen. Bei unserer 4-Seen-Tagestour kommt man an diesem faszinierenden Kleinod vorbei.
Bezaubernde 4-Seen-Tagestour Wer sich gerne einen ganzen Tag auf Tour machen will, dem sei die Strecke vom Gardasee über den Idrosee zum Ledrosee und von dort wieder zum Gardasee empfohlen. Start und Ziel ist Gargnano am Gardasee am Westufer. Nun geht es über eine Serpentinenstraße hinauf, man genießt oben über dem Gardasee angekommen die herrliche Aussicht. Anschließend führt die Straße am Stausee Lago di Valvestino vorbei, der den Ortschaften an der Westseite des Gardasees als Wasserreservoir dient. Von dort aus ist es zum Idrosee nicht mehr weit, die kurvenreiche Strecke hat es aber in sich. Am Idrosee geht es dann an
der Westküste entlang in Richtung Norden, ehe man nach „Darzo“ Richtung Osten nach „Storo“ abbiegt und zum Lago di Ledro weiterfährt. Von da aus ist es einfach. Es geht nach Riva del Garda und dann am Westufer über die Tunnelstrecke wieder zurück nach Gargnano. Das ganze ist in etwa 120 Kilometer lang und bietet tolle Aussichtsorte und ein einmaliges Erlebnis mit vier Seen und viel Gebirge. Die Strecke ist für Mountainbiker und Motorradfahrer perfekt, aber auch mit dem Auto kann man sie bewältigen – wegen der vielen Serpentinen ist aber Kurbeln angesagt.
Ausgabe online bestellen - oder gleich zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen grund gerammte Pfähle, diebis sich später als Reste von Pfahlbauten aus der Bronzezeit herausstellten, die etwa vor 3.500 Jahren errichtet worden waren. Die archäologische Forschung konnte allerdings wegen der Kriegswirren und einer Wirtschaftskrise erst im Jahr 1957 wieder aufgenommen werden. In der Zwischenzeit sind allerdings viele Fundstücke den Schwarzgräbern in die Hände gefallen, die damit ein lukratives Geschäft betrieben. Was noch übrig geblieben ist, lässt sich im Pfahlbaumuseum (Museo delle Palafitte) in Molina di Ledro besichtigen. Der Ledrosee ist einer der schönsten Seen der Region Trentino. Im kristallklaren Wasser werden die Liebhaber der Fischerei und des Wassersports, wie Segeln und Kanu, ihre perfekte Umgebung finden. Vier Strände rund um dem See erlauben es dem Urlauber in der Sonne zu liegen oder zu schwimmen: in Molina im Ort Besta, in Mezzolago, in Pieve di Ledro und im Ort Pur. Dort gibt es auch Tretund Ruderboote, Kanus und Surfbretter zu mieten.
Der Ledrosee ist auch durch seine Pfahlbauten bekannt geworden. Er ist einer der schönsten Seen der Region Trentino mit kristallklarem Wasser.
43
reisen | Lombardei
Nicht nur Seen Natürlich hat die Lombardei eine der größten Seen-Dichte in ganz Italien. Aber es wäre falsch diese Region darauf zu reduzieren. Die Lombardei hat vieles mehr zu bieten, allen voran ihre Hauptstadt Mailand. Aber auch andere klangvolle Namen zieren die Region, wie Bergamo, Cremona oder Monza. Von andreas greil
D
ie Lombardei befindet sich im Norden Italiens und ist eine der größten Regionen des beliebten Landes. Die Lombardei grenzt im Norden an die Schweizer Kantone Tessin und Graubünden, im Osten an die italienischen Regionen TrentinoSüdtirol und Venetien, im Süden an Emilia-Romagna und im Westen ans Piemont. Die Lombardei ist in zwölf Provinzen gegliedert: Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Mailand, Monza und Brianza, Pavia, Sondrio und Varese. Die Hauptstadt ist Mailand, die zweitgrößte Stadt Brescia. Kaum eine andere Region ist so abwechslungsreich 50
und besitzt so viele Naturschönheiten wie die Lombardei. Im Norden gibt es die alpinen Regionen etwa das Veltlin, im Süden die Poebene. Das gesamte Territorium entwässert über den an der südlichen Grenze in West-Ost-Richtung fließenden Po, dessen wichtigste Nebenflüsse auf lombardischem Gebiet der Ticino, die Adda, der Oglio und der Mincio sind. Etliche der bekanntesten Seen sind hier zu Hause. Man denke da nur an den Gardasee, Lago Maggiore, Comer See oder Iseosee, die ganz oder zumindest zu einem großen Teil zur Lombardei gehören. Aber nicht nur aus den Seen bezieht die Lombardei ihre Attraktivität,
sondern auch aus den Landschaften und besonders aus seinen Städten. Man denke da nur an die Metropole Mailand, die allein eine starke Strahlkraft besitzt, nicht nur wegen der Mode, sondern auch wegen seiner Finanzmärkte.
Wirtschaftsmotor Lombardei Dass Norditalien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dabei spielt die Lombardei eine wichtige Rolle, wenn nicht sogar die Größte. Die wohlhabende Lombardei ist die führende Wirtschaftsregion und somit der wirtschaftliche Motor Italiens. Rund 20 % des Bruttosozialprodukts
Bergamo: In der Nähe der Stadt, gibt es kleine verträumte Bergdörfer, deren Besuch lohnenswert ist.
Italiens werden hier erwirtschaftet. Die wichtigste Rolle als Italiens führende Industrieregion spielen in der Lombardei die Ballungszentren um die Hauptstadt Mailand. In Mailand und Umgebung sind Handel und Banken Schwerpunkte, auch die größte Börse von Italien ist in der Metropole ansässig. Seit Ende des 19. Jahrhunderts der Eisenbahntunnel des St. Gotthard eröffnet wurde, reihte sich die Lombardei mit der Region rund um Mailand in den Handelskreislauf Nordeuropas ein. Das begünstigte die gesamte Produktion und den Handel des Landes. Heute wird das Wirtschaftszentrum um Mailand durch den Handel, die industri-
Piuro im Valchiavenna Tal: Bei dem rauschenden Acquafraggia Wasserfall beginnen viele Wanderwege, die oft von Berghütten gesäumt sind.
elle Fertigung von weltweit anerkannten Produkten, Verlage, Banken und verarbeitendes Gewerbe gebildet. Europaweit zählt Mailand neben London und Paris als eine der Top-Mode-Metropolen Europas. Zahlreiche weltweit bekannte Modeschöpfer haben ihre Ateliers in und um Mailand.
Köstliche Weine Einen großen Anteil an der boomenden Wirtschaft hat das Industriegebiet Brescia und der Tourismus an den Seen. Auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft. Vor allem im Süden der Region, auf den Feldern der
fruchtbaren Poebene wir intensive Landwirtschaft betrieben. Lange Zeit wurde die Poebene als die Kornkammer Italiens bezeichnet. Hier werden verschieden Getreidesorten, Mais und vor allem Reis angebaut. Einige der bekanntesten Käsesorten kommen aus der Region so wie der Parmesan, der Grana Padano, oder der Gorgonzola. Sehr bekannt ist die Lombardei für seine hervorragenden Weine die hier angebaut werden. Eine noch junge Weinregion, die hervorragenden Spumante hervorbringt, ist Franciacorta. Der Bereich erstreckt sich auf 23 Gemeinden südlich des Iseosees in der Provinz Brescia. Der Franciacorta 51
reisen | Lombardei
Bergamo: Die Altstadt steht unter Denkmalschutz und ist vollständig von einer Stadtmauer umgeben.
wird aus den Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir gewonnen. Zunächst wurde Schaumwein (Spumante) produziert, seit Mitte der 1980er-Jahre werden zunehmend aber auch wieder Stillweine nach französischer Art vermarktet. Eine ebenfalls ganz junge Weinregion schickt sich nun an die Welt zu erobern. Valténesi. Dabei betont man das erste „E“, nicht wie im italienischen üblich auf dem zweiten Vokal. Man spricht das in etwa so wie das amerikanische Tennessee mit ein vorangestellten „Val“, das man wie „Wal“ spricht. Wenn man „Wal Tennessee“ sagt, kommt man schon sehr nah heran. Die Region Valtenesi liegt am südlichen Westufer des Gardasees und zählt zur Region Brescia, Provinz Lombardei. Die Region Valtenesi ist eine sanft hügelige Landschaft, die einst von Gletschermoränen gebildet wurde. Dieser Boden ist ideal für den Weinanbau und besonders fruchtbar. In Verbindung mit dem milden, sonnigen Klima reifen hier Weine der Spitzenklasse. Aus der Gropello-Rebe
Der Valténesi-Wein wird aus der Gropello-Traube gewonnen. Vermarktet werden vor allem ein Rosé und ein Rotwein.
52
Brescia: Hier startet und endet das bekannte OldtimerRennen „Mille Miglia“. Für die Zuschauer ist das die Gelegenheit die edlen Karossen zu bewundern.
zaubern die Winzer dieser Region einen mundigen und hervorragenden Rosé und Rotwein. Besonders der Rosé-Wein soll in Zukunft den Erfolg dieser Weinregion sichern.
Kulinarische Spezialitäten Die Lombardei war von je her ein Durchgangsland für Reisende, die die Alpen in Richtung Süden und in die umgekehrte Richtung überquerten. Entsprechend vielen kulturellen und kulinarischen Einflüssen war die Lombardei ausgesetzt. Die Küche in der Lombardei
Lombardei mit regionalen Köstlichkeiten ist eher in verschiedene kleine Regionalküchen unterteilt, in denen man die Einflüsse der jeweiligen Nachbarn deutlich spüren kann. Aber es gibt dennoch ein paar Gemeinsamkeiten. Butter gewinnt das kulinarische Rennen gegen das sonst übliche Olivenöl, Reis gewinnt gegen Pasta. Das bekannte Risotto ist ein lombardisches Gericht. Auch Speck und Polenta findet man überall in den Küchen der Lombardei. Ossobuco (geschmorte Kalbshaxenscheiben), Vitello Tonnato (gekochtes Kalbfleisch, kalt mit Thunfischsoße serviert), Nervetti (Schweinepfoten, vorwiegend als Antipasti gereicht),
Zuppa Pavese (Suppe mit Brot und Ei), Cassoeula (deftiger Wintereintopf aus Schweinewürstchen, Wirsing und Schweinefleisch), Tortelli di Zucca (mit Kürbis gefüllte Nudeln), Casonsei Bergamaschi (gefüllte Nudeln mit Nüssen), Bresaola (sehr magere geräucherte Hartwurst), Fagioli con l‘occhio e Cotiche (Bohnen mit Schwarte), Polenta Concia (Polenta mit Schweinewürsten und Hackfleisch), Mostarda Cremonese (sehr süßer Senf ), Pan de Mej (süße Brötchen) und der berühmte Weihnachtskuchen, der Panettone, selbst der Vorläufer des Wiener Schnitzels, das Piccata alla Milanese (Kalbschnitzel mit Parmesan paniert), stammt aus der Lombardei. Bergamo ist für seine Polenta bekannt. Taleggio ist ein Weichkäse aus einem nahe gelegenen Bergtal. Die „Polenta e Osei“ eine Süßspeise, die eine Miniaturnachbildung der traditionellen Speise darstellt, nämlich die Polenta mit Spatzen, die bis zur Eingrenzung der Jagd auf Singvögel als traditionelle Speise galt. Bodenständiger ist die „Busecca“ (Kuttelsuppe), die in und um Mailand gerne gegessen wird. Sie ist insofern aufwendig in der Zubereitung, als die Kutteln (Pansen) viele Stunden in Salzwasser gekocht werden, ehe sie mit den restlichen Zutaten, hauptsächlich Gemüse und Zwiebeln weiterverarbeitet werden. Wer seine Suppe lieber weniger „fleischig“ mag, ist mit einer „Minestrone alla Lombarda“ gut beraten, denn er erhält eine Gemüsesuppe, die aus Reis, Kartoffeln, diversen
Como: in der Hauptstadt des gleichnamigen Sees wird das italienische Dolce Vita noch zelebriert. Viele Straßencafés sorgen für das passende Ambiente.
Gemüsesorten und Kräutern besteht und mit geriebenem Käse (meist Parmesan) bestreut serviert wird.
Kultur & Geschichte Wegen der günstigen Lage war die Region schon seit der vorchristlichen Zeit besiedelt. Kelten, Gallier, Byzantiner und Römer erkannten schnell die Vorzüge der wichtigen strategischer Lage. Viele Bauten aus den längst vergangenen Tagen zeugen heute noch von der bewegten Geschichte dieses Landstriches. Jede der vielen unterschiedlichen Epochen hat hier ihre Spuren hinterlassen. Der Name Lombardei stammt von den germanisch stammenden Herrschern, den Langobarden (Langbärten), die 568 in Italien einfielen und von ihrer Haupt-
Cremona: Im Oktober werden die geernteten Maronen in traditionellen Pfannen beim Maroni-Festival geröstet.
stadt Pavia aus ihren Machtbereich weiter ausdehnten. Die Lombardei war vor dem bereits durch Kelten, Gallier, Byzantiner und Römer besiedelt. In vielen Orten finden sich Spuren der langen Geschichte. Mailand als Hauptstadt der Lombardei ist bekannt als Zentrum von Mode und Design. Hier finden bedeutende internationale Messen statt und alle wichtigen internationalen Konzerne haben Repräsentanzen in Mailand und Umgebung. Wunderschön sind aber auch die historischen Innenstädte von Bergamo, Como, Brescia, Pavia, Mantua, Cremona und Monza. sowie die kleinen Ortschaften an den Ufern des Como Sees. wie Lecco, Varenna, Menaggio, Bellagio oder Gravedona. In den schönen mittelalterlichen Stadtkernen mit Eisbars und Straßenca-
fés lässt es sich hervorragend verweilen und rasten, besonders nach einer anstrengenden Stadtbesichtigung.
Sehenswürdigkeiten Die Lombardei und besonders ihre Städte haben vieles zu bieten, deren Besprechung hier sicherlich den Rahmen sprengen würde. Daher sollen nur die wichtigsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten kurz erwähnt werden. In Bergamo, sagt man, wäre die schönste Piazza Italiens. Nun, um das zu bestätigen, müsste man alle Piazza des Landes kennen, schier unmöglich. Aber Bergamo ist wirklich sehenswert und eindrucksvoll. Die Altstadt steht unter Denkmalschutz und sie ist vollständig von einer fünf Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Hier bekommt man noch den Eindruck, wie das Leben in der Stadt zu früheren Generationen war. In der Mitte der Altstadt liegt die Piazza Vecchia, an der die wichtigsten Gebäude der Altstadt liegen: das mittelalterliche Rathaus Palazzo Vecchio mit dem Stadtturm, dahinter der Dom mit Kuppel, die Kirche Santa Maria Maggiore, ein schöner romanischer Bau von 1173 mit den Denkmälern und Gräbern der Musiker Gaetano Donizetti und Johann Simon Mayr, und die daran gebaute prachtvolle Cappella Colleoni mit den Grabmälern des Generals Bartolomeo Colleoni und seiner Tochter Medea. Zwei Standseilbahnen transportieren die Besucher in die oberen Regionen der Stadt. Die eine, Città Alta, ist ein beliebtes und schnelles Verbindungsmittel für
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen -
Sondrio: In dieser Region wird der Buchweizen verstärkt angebaut, er gilt als Spezialität und wird zu köstlichen Speisen verarbeitet.
53
reisen | Lombardei
mailand
Kultur & italienischer Charme mit Stil Keine Frage, Mailand ist und bleibt die Modemetropole Italiens. Aber neben seinen zahlreichen Einkaufsmeilen mit den exklusivsten Designergeschäften, gibt es noch jede Menge beeindruckende Sehenswürdigkeiten und das charmante Mailand, das entdeckt werden will. Von diana schneider
Harmonische Abendstimmung am Mailänder Domplatz mit Blick auf die Galleria Vittorio Emanuele II. und den Mailänder Dom.
Modewelt Mailand Die Modemetropole Mailand (ital.: Milano) ist nach Rom die zweitgrößte Stadt Italiens und die Hauptstadt der Lombardei. In den Straßen der „heimlichen Hauptstadt Italiens“ taucht man ein in eine Welt voller Eleganz und Luxus. Beim Spaziergang durch die Einkaufsmeilen Mailands ist es schwer aus dem Staunen wieder heraus zu kommen. Wenn nicht gerade die noblen Schaufenster der zahlreichen Designer die Blicke auf sich ziehen, dann mit Sicherheit die schönen und extravagant gekleideten Menschen, die durch diese Straßen stolzieren. Die Modestraße Nr. 1 für Luxusshopping ist die Via Mon58
tenapoleone im Herzen Mailands. Hier finden sich alle namhaften Designer Italiens und auch die internationalen Modedesigner wie Cartier und Yves Saint Laurent. In dieser Preisklasse bewegen sich auch die Geschäfte in der Via della Spiga und in der Via Sant‘ Andrea, wo Chanel aus Paris oder Kenzo aus Japan hochwertige Mode verkaufen. Wem diese Läden zu teuer sind und wer sich nicht nur mit Schauen begnügen möchte, der findet in der Einkaufsstraße Corso Vittorio Emanuele durchaus namhafte Modegeschäfte wie Zara, H&M oder Sisley. Wer es aber doch spezieller möchte, der sollte zum Stöbern in die bekannten Designer-
Outlets gehen, um sich hier mit den gefragtesten Modelabels wie Gucci, Prada, Armani, Dolce&Gabbana oder Versace einzudecken. In den Outlets gibt es sowohl Haute Couture, Pret a Porter Mode oder Sportswear, als auch Sonnenbrillen, Parfüms, Handtaschen oder Schuhe der angesagten Designer für Rabatte von meist mehr als 50 %. Zweimal im Jahr findet außerdem die Mailänder Modewoche Milano Moda Donna statt. Im Februar und im September (23. – 29. Sept. 2015) setzen die bedeutendsten Modeschöpfer in Mailand hier ein Zeichen für die kommende Saison. Die Trendsetter sind insbesondere die italienischen Nobelmarken Armani,
Mailand
Auf den Laufstegen der Mailänder Modewoche aus der Sommerkollektion 2015.
Ausgelassenes Shoppingvergnügen in den Designervierteln, auch für den schmalen Geldbeutel.
Dolce&Gabbana, Gucci, Jil Sander, Roberto Cavalli und Versace. Aber auch die Jungdesigner finden hier ihre Chance und präsentieren ihre Kollektionen auf dem alternativen Gelände um die Via Tortona. Die meisten Events sind zwar nur geladenen Gästen vorbehalten, allerdings finden im Zentrum Mailands auch einige öffentliche Modenschauen statt und an mehreren zentralen Punkten wie dem Piazza Cordusio kann man die Modenschauen über große Videowände verfolgen.
Bars & Restaurants Neben der extravaganten Modewelt Milanos existiert aber auch das charmante und studentenfreundliche Mai-
land mit seinen vielen kleinen Bars und Restaurants, Höfen und Balkonen, welche die kleinen Straßen und Gassen zieren. In Italien ist es üblich, erst in einer der kleinen Bars und Cafés einen Aperitivo zu trinken und die dazu servierten köstlichen Antipasti (kleine italienische Häppchen) zu speisen. In so ausgelassener und wohliger Atmosphäre lässt es sich gut und gerne lange aushalten, weshalb sich die meisten Italiener selten vor 21 Uhr zum Abendessen in den Restaurants einfinden. Sehr attraktiv für das abendliche Vergnügen ist das Gebiet um den Corso Garibaldi und den Corso Como im Herzen Mailands bis hin zum Brera-
Outlet Adressen in Mailand Il Salvagente Via Fratelli Bronzetti 16 Exklusive Designermode D Magazine Outlet Via Manzoni 44 Namhafte Designer der umliegenden Geschäfte Emporio Isola Outlet Via Prina 11 Diverse Designermode
59
reisen | Lombardei Das charmante Mailand mit Blick auf das Schloss, bereits dekoriert mit den Nationalflaggen für die Expo 2015.
In der Galleria Vittorio Emanuele II. macht der Einkaufsbummel bei jedem Wetter Spaß.
Gemütliche Bars und Cafés umgeben den Naviglio Grande und garantieren einen stimmungsvollen Abend.
Viertel. Hier versammeln sich so viele Bars, Restaurants und Clubs auf kleinem Gebiet, dass die Auswahl schwer fällt. Aber auch weiter im Süden lockt das Gebiet des Naviglio Grande mit seinen Straßencafés und stimmungsvollen Beleuchtungen. Entlang des Kanals, vorbei an den Eisbars und Aperitivo-Bars, reihen sich kleine Tische mit Stühlen und laden ein, den Abend in romantischer Atmosphäre zu genießen. Wer während dem Essen gerne musikalisch unterhalten werden möchte, für den bietet sich der Jazz-Club samt Restaurant „Blue Note“ an (der einzige europäische Franchisenehmer des legendären New York Jazz Club). Täglich präsentieren sich hier die bekanntesten Jazzmusiker live und garantieren einen schwungvollen Abend.
Galleria Vittorio Emanuele II. Die Galleria Vittorio Emanuele II. ist der „Salon Mailands“ mit Luxusgeschäften und Restaurants und verbindet den Domplatz mit dem Piazza della Scala. Das gläserne Dach der 60
Galerie ist von der Aussichtsterrasse des Doms gut zu erkennen und krönt das edle Design der Galleria. An den Wänden unter der Glaskuppel sind riesige halbmondförmige Gemälde, welche die Kontinente Afrika, Asien, Europa und Amerika symbolisieren. Die beiden Portale an den Längsseiten des Gebäudekomplexes sind in der Art von Triumphbögen gefertigt. Das Zentrum des Salons bildet das Ottagono, der achteckige Raum im zentralen Kreuz der Galerie, der sich ideal als Treffpunkt anbietet und kleine Darbietungen verschiedenster Künstler austrägt. Auf dem mit großen Mosaiken gestalteten Boden des Ottagonos ist zentral das Wappen des Savoyer Königshauses dargestellt, ein weißes Kreuz auf rotem Hintergrund. Um dieses herum findet man die Symbole der vier bedeutendsten Städte Italiens: Mailands rotes Kreuz auf weißem Grund, der Römische Wolf der Sage von Romolus und Remus, der Schwan von Florenz und der Stier von Turin. Um den Stier rankt der Aberglaube, dass es Frauen
und Männern Fruchtbarkeit bringt, wenn sie sich auf dem Abbild des Turiner Stiers auf dem Absatz ihres rechten Schuhs einmal um die eigene Achse drehen. Da dieser Brauch sowohl von Touristen als auch von Mailändern gerne ausgeführt wird, findet sich trotz regelmäßiger Reparaturen an dieser Stelle meist nur noch ein Loch im Fußboden.
Sehenswürdigkeiten In Mailand gibt es so viel zu sehen, dass man als Tourist oft nicht weiß, wo man anfangen soll. Ein absolutes Muss ist natürlich der Mailänder Dom. Weiter bietet die Stadt der vielen Gesichter neben dem Opernhaus Mailänder Scala, dem Schloss Castello Sforzesco und zahlreichen weiteren beeindruckenden Kirchen noch eine Vielzahl an Museen und mehr.
Mailänder Dom Nach dem Petersdom im Vatikan ist der Mailänder Dom die zweitgrößte italienische Kirche und die drittgrößte katholische Kirche der Welt. Die Kathe-
Mailand
drale befindet sich mitten in Mailand auf dem Piazza del Duomo. Das Bauwerk aus hellem Marmor wurde Ende des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut und ist zugleich das größte Werk der gotischen Baukunst in Italien. Insgesamt thronen 4.000 Statuen auf den unzähligen Spitzen des Doms. Den höchsten Punkt des Mailänder Doms bestimmt die Madonnenstatue mit 108,50 m. Die vier Meter große goldene Statue ist zugleich das Wahrzeichen Mailands. Der gigantische Dombau erstreckt sich über 157 m Länge und 109 m Breite und ist mit seinen fünf Schiffen überwältigend groß. Durch die farbenprächtigen, hohen Glasfenster fällt ein besonders lebendiges Licht in die heiligen Hallen. Die gläsernen Abbildungen stellen eine
Huldigung an die Sonne dar und erzählen biblische und religiöse Geschichten. Das größte Heiligtum des Doms, der heilige Nagel und ein Splitter des Kreuzes, befindet sich in 45 m Höhe über dem Hauptaltar und erstrahlt in einem roten Licht. Es soll sich hierbei um einen echten Nagel des Kreuzes von Jesus handeln. Jedes Jahr zwischen dem 10. und 15. September werden die Heiligtümer in einer heiligen Prozession von dem Erzbischof Mailands heruntergeholt und für kurze Zeit im Dom ausgestellt. Eine attraktive Besonderheit ist das Dach des Mailänder Doms. Über einen Fahrtsuhl oder die 200 Domstufen gelangt man auf die begehbaren Domterrassen, auf denen sich inmitten der Statuen ein atemberaubender Blick über die Dächer Mailands eröffnet.
Mailänder Dom täglich von 7 – 19 Uhr geöffnet Eintritt für Einzelbesucher frei Domschatz Eintritt: 2 € Archäologische Ausgrabungen Eintritt: 4 € Aufstieg zu den Domterrassen täglich ab 9 Uhr bis 16:45 Uhr oder später (je nach Jahreszeit) Eintritt zu Fuß: 7 € Eintritt im Aufzug: 12 € weitere Infos zu Öffnungszeiten, Preisen u. a. über www.milano24ore.de
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Der Mailänder Dom mit seinem hellen Marmor fasziniert mit unzähligen Statuen, gekrönt von der goldenen Madonna, Mailands Wahrzeichen.
61
reisen | Arabba
Im Herzen der Dolomiten Der kleine Ort Arabba bietet Entspannung, Spiele und Sport und ist ein Urlaubsparadies für Klein und Groß, Sportler und Nichtsportler. Zudem ist das Bergdorf bekannt als Austragungsort zahlreicher internationaler Radrennen.
Quelle: © Arabba Fodom Turismo (7)
Von Maria Adamer
78
Arabba liegt genau an der Grenze von Südtirol, Trentino und Venezien.
79
reisen | arabba
Trekking und Wandern vor der traumhaften Kulisse des Sellamassivs
A
rabba ist ein zauberhaftes Bergdorf im Herzen der Dolomiten und liegt in einem grünen Becken mit blühenden Wiesen, Wäldern und plätschernden Bächen am Fuße der beeindruckenden Bergkette Sellagruppe. Der schöne Ort, in einer Höhe von 1.600 m.ü.M., ist Teil der Region Buchenstein und befindet sich zwischen Südtirol und Trentino im sogenannten Livinalongo del Col di Lana. Arabba(„Reba“ in ladinischer Sprache) ist das ideale Urlaubsparadies für Klein und Groß, für Sportler und Nichtsportler. Im Sommer können lange Wanderungen oder Sparziergänge zwischen Wiesen und Bergen vorgenommen werden, Radoder Mountainbike-Touren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Klettertouren bis man fast den Himmel berührt, wie die „Ferrata delle Trincee”, ein Klettersteig der sich von Portavescovo bis zum Padon-Pass entfaltet. Wer kein Sportliebhaber ist, kann in die Natur eintauchen und Kulturorte besuchen, wie das „Schloss Andraz“, die alte Mühle, das Museum “Museo Etnografico Ladino” oder die Ruinen des ”Forte la Corte” mit großem historischem Wert. 80
Wandern Trekking und Wanderungen im Hochgebirge sind sehr beliebte Aktivitäten. In Arabba findet man auch viele Spazierwege für Familien mit Kindern. Seit 2012 gibt es in 12 Gebieten das „Dolomiti Super Summer“, welches die Sommerversion des „Dolomiti Superski“ darstellt. Hierfür wurden die bekannten Pisten zu wunderbaren Wanderwegen, die man in aller Ruhe schrittweise, rundum entdecken und genießen kann. Ein traumhafter Wanderweg verläuft von Arabba nach Cherz über den Passo Incisa und dann zurück nach Arabba. Es ist ein Wanderweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad und dauert ca. 4 Stunden. Ein leichter 3 bis 4-stündiger Spaziergang, der mit Bergschuhen durchgeführt werden kann, beginnt in Arabba und erreicht den See Lago Boè. Der idyllische Weg führt mitten durch die großen Viehzucht-Hochebenen dieser Gegend. Ebenso sehenswert ist die „Viel del pan“ (Bindelweg). Dies ist ein schöner Weg, der auch für Familien geeignet ist. Er verbindet den Fedaia-Pass mit dem Pordoi-Pass und gibt ein wundervolles
Wandern im Hochgebirge: Einfach mal eine Pause machen und den Ausblick genießen.
Sella ist ein plateauförmiger Bergstock in den Dolomiten. Höchster Gipfel der Gruppe ist der Piz Boè mit 3.152 m.
Wanderungen TERIOL LADIN
Dieser Weg, der den Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg gewidmet ist, verläuft um den Col di Lana. Der Weg ist besonders reich an geschichtlichen und landschaftlich wertvollen Elementen und befindet sich auf einer Höhe von 2.000 bis 2.200 Metern. Schwierigkeit: mittel
ARABBA- PASSO PORDOI
Panorama des Marmolada und des See Fedaia frei. Am südlichen Hang des Spazierweges befindet sich der Sas Ciapel, ein hutförmiger Berg, der ein unvergleichliches Panorama auf die Könige der Dolomiten bietet. Während der Spaziergänge trifft man auf Orte, welche die Geschichte dieser Gegend geschrieben haben, wie die beeindruckenden Ruinen des „Castello di Andraz“ (Schloss von Andraz), eine steile Festung, die sich auf den Wiesen emporhebt und im Jahr 1000 erbaut wurde. Aber auch die kleine Kirche, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut und den Aposteln Peter und Paul gewidmet wurde und der „Col di Lana“, Schauplatz der wichtigsten Schlachten mit der gleichnamigen Kapelle
und dem Kriegsfriedhof „Pian dei Salesei“ begegnen den Spaziergängern auf ihrem Weg.
Mountainbiken Sommerzeit heißt auch Radzeit: die Dolomitenpässe sind das Ziel für alle Radliebhaber, mitunter wegen der Sellarunde, die Geschichte im Radsport geschrieben hat. Mit dem Mountainbike erreicht man versteckte Ecken der Gemeinde, die normalerweise von Reisenden übersehen werden und sicherlich von Touristen mit dem Auto nicht erreicht werden können, wegen der schwerbefahrbaren Straßen. Um dem Radvergnügen nachzugehen gibt es unzählige Strecken in der Gegend. Zum Beispiel die 25,2 km lange Strecke von Renaz über Col Vescovo und wieder
Naturalistischer Weg durch Weiden und Wiesen, entlang der Piste, die im Winter den Pordoi-Pass mit Arabba verbindet. Vom Bahnwärterhaus aus nehmen Sie den Weg auf der linken Seite der Haupstraße, überqueren die Brücke und nach 50 m biegen sie nach rechts ab, um auf der Skipiste weiterzulaufen. In 1.839 m Höhe kreuzt sich dieser Weg mit der Hauptstraße, die überquert werden muss. Von hier aus gehen sie weiter bis zum Pordoi-Pass. Wenn sie auf dem Pass angekommen sind, wo der Ausblick einfach wundervoll ist, können Sie, auf der rechten Seite, einem kleinen Weg folgen, der sie zur Militärischen Gedenkstätte am Fuße der Berge der Sella-Gruppe führt. Dieses Baugefüge, den Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmet, wurde erst im Jahre 1956 fertig gebaut; dies ist der Grund weswegen hier auch Opfer des Zweiten Weltkrieges begraben worden sind. Strecke: 1.401 m Minimale Höhe: 1.604 m Maximale Höhe: 2.250 m Schwierigkeit: mittel
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen -
Mountenbike in den Dolomiten: rund um den Sellastock bei herrlichem Panormablick.
PANORAMA
Dieser Wanderweg, genannt auch „Panorama Weg“ startet an der linken Seite des Garni Ru de Mont. Durch Wiesen und Bächer führt er bis zur Hütte Plan Boè. Nach einer kurzen Pause kehrt man über den Wanderweg 637 zurück nach Arabba, und beendet diesen Rundgang. Minimale Höhe: 1.605 m Maximale Höhe: 1.847 m Höhenunterschied: 242 m Gehzeit: 1,5 h Schwierigkeit: leicht
PASSO CAMPOLONGO WEG
Dieser Weg beginnt auf der linken Seite des Hotels Monte Cherz, in einer wundervollen Umgebung, und führt Sie geradewegs zu einer atemberaubenden Panorama-Stelle. Von hier aus kreuzt der Weg eine Schotterstraße, die die Hochebene Cherz und eine Hütte errreicht. Dieser Ort ist der richtige Platz, um dort ein wenig auzusruhen. Für diejenigen, die noch etwas wandern möchten, bietet die Hocheben eine Vielzahl von Wanderwegen an, die auf der Wanderkarte gut verzeichnet sind. Der Weg zurück zum Campolongo Pass ist einfach. Minimale Höhe: 1.875 m Maximale Höhe: 2.138 m Schwierigkeit: leicht
81
GENUSS | pastakost
Frühlingsgefühle Endlich ist der Frühling da! Diese Pastagerichte freuen sich über frühlingshafte Begleiter und sorgen auf alle Fälle für gute Laune.
Fotos: Pastashop 24
D
86
er Frühling steht vor der Tür und nach den dunklen Wintermonaten sehnt sich jeder nach der Sonne. Wenn die Tage wieder länger und die Temperaturen wieder milder werden, steht uns der Sinn nach leichteren Gerichten z. B. mit Gemüse, frischen Kräutern oder Fisch. Die Natur ist auf Aktivität gepolt und auch wir wollen unserem Körper wieder etwas Gutes tun. Damit es auch auf Ihrem Teller wieder bunt wird, haben wir leckere und leichte Pastagerichte für Sie zusammengestellt. Für noch bekömmlichere Gerichte können Sie z. B. die Bio- und Vollkornpasta von Pastashop24 bei der Zubereitung verwenden. Bei Pastashop24 findet man ausschließlich ausgewählte Pasta und mediterrane Feinkost von kleinen familiengeführten Manufakturen aus ganz Italien, die aus Überzeugung und mit viel Anstrengung ihre Produkte so nah am ursprünglichen Handwerk produzieren, als seien sie hausgemacht.
In Kombination mit viel Gemüse sorgt z. B. die „Lumanchine Bio Farro Nr. 9“ (aus Dinkel, Gluten und Hartweizengrieß) für eine ausgewogene, mineral- und vitaminreiche Ernährung. Da Dinkel doppelt so viele Ballaststoffe als herkömmlicher Hartweizengrieß hat, ist diese Pastasorte sehr bekömmlich. Eine gute Alternative trifft man auch mit den „Macceroni Bio Spirulina“, denn Spirulina oder genauer gesagt die Blaualge, zeichnet sich durch einen sehr hohen Eiweißgehalt und Vitamin B12 aus. Diese Algenart gehört wahrscheinlich zu den ältesten und nährstoffreichsten Nahrungsquellen, die für mehr Lebensenergie und Vitalität sorgt. Spirulina ist sehr gut verdaulich, schützt das Immunsystem, unterstützt die Absorption von Mineralstoffen und senkt den Cholesterinspiegel. Wer seinen Körper also wieder in Schwung bringen möchte, aber nicht auf Nudeln verzichten will, hat mit der Vollkornnudel die richtige Wahl getroffen. Wir wünschen einen guten Appetit mit unseren schönen Rezepten für den Frühling.
Powered by Pastashop 24 Im ständig aktualisierten Sortiment findet man nicht nur Nudeln sondern auch schmackhaften Risotto Reis, feine Crèmes und raffiniertes Pesto, beste Olivenöle, exzellentes Gebäck, vorzügliche Antipasti und vieles mehr. Mehr unter: www.pastashop24.de
Pennoni mit Merguez-Bällchen in frischer Tomatensauce Zutaten für:
( )
300 g Pennoni 5 Merguez Würstchen (herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder Lamm aus Nordafrika)
Für die Tomatensauce: 800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen) 2 Knoblauchzehen frische glatte Petersilie Salz, Zucker frisch geriebener Parmesan Olivenöl
Zubereitung Für die Tomatensauce Knoblauch schälen und fein hacken. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch und gestückelte Tomaten dazugeben. Bei kleiner Hitze einköcheln lassen. Mit etwas Zucker und Salz abschmecken. Etwas ziehen lassen (auch über Nacht). Petersilie waschen und hacken und darunterrühren. Die Merguez in gleichmässigen Stücken aus der Pelle drücken und zu kleinen Bällchen formen. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Bällchen gleichmässig und scharf anbraten. Bällchen in die Tomatensauce geben und nochmal gemeinsam erhitzen und ziehen lassen. Die Pasta nach Packungsanweisung in Salzwasser al dente kochen und abgießen. Die Nudeln unterheben, auf vorgewärmten Tellern anrichten, etwas Parmesan und frische Petersilie darübergeben und servieren. 87
© Herbert Hintner
genuss | Genussfestival Genuss spargel
Kartoffelpraline gefüllt mit Bärlauch, Nussbutter und Stilfser Käse Zutaten für:
Zubereitung
Für den Teig 300 g mehlige Südtiroler Kartoffel 100 g Südtiroler Butter mit Zimmertemperatur 2 Eigelb 30 g Kartoffelmehl 120 g Mehl Salz, Pfeffer
Für den Teig Die Kartoffeln in der Schale weich kochen, schälen, durch ein Haarsieb streichen und etwas auskühlen lassen. Salz, Pfeffer und Butter dazugeben. Alles gemeinsam gut vermischen, sodass eine flockige Masse entsteht. Eigelb hinzufügen, nochmals leicht verrühren, dann Mehl und Kartoffelmehl dazugeben und zu einem Teig kneten. Im Kühlschrank ca. 1 h ruhen lassen.
Für die Füllung 100 g Hallimaschpilze 150 g Bärlauch 50 g Haselnüsse 50 g Stilfser Käse g.U. Petersilie Südtiroler Speck g.g.A.
94
Für die Füllung Bärlauch putzen, in feine Streifen schneiden und in Olivenöl für ca. 1 Minute leicht anschwitzen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Hallimaschpilze vom Stiel befreien, in einer Pfanne mit zerlassener Butter ausdünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Kartoffelteig dünn ausrollen und mit einem 8 cm Ring ausstechen. Mit dem ausgekühlten Bärlauch belegen und zu Pralinen formen. In Salzwasser 3-4 Minuten kochen. FERTIGSTELLUNG Die Pralinen gut abtropfen lassen und auf den Teller geben, die heißen Hallimaschpilze und die geriebenen Haselnüsse darüberstreuen und mit geriebenem Stilfser Käse, Nussbutter und Petersilie garnieren.
Zutaten für:
Zubereitung
Mürbteig 100 g Zucker 200 g kalte Südtiroler Butter 300 g Mehl 1 Eigelb eine Prise Salz
Mürbteig: Die Zutaten rasch zu einem glatten Teil kneten, in Klarsichtfolie hüllen und im Kühlschrank kalt stellen.
Warme Apfelsuppe 1 l Südtiroler Apfelsaft naturtrüb 600 g Südtiroler Äpfel (geeignet für Strudel) Zimt/Vanillezucker Apfelstrudel kalt 200 g gebackener Mürbteig (zerbröselt) Calvados Für die Espuma: Die Hälfte der abpassierten Äpfel Gelatine (6 gr je 1 Liter)
© Roland Trettel
Apfelstrudel heiss/kalt
Apfelsuppe (HeiSS): Die Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen. Die Apfelspalten mit Zimt und Vanillezucker würzen und mit dem Apfelsaft weich kochen. Pürieren und abpassieren Die Hälfte davon für den „Apfelstrudel kalt“ beiseite stellen. Apfelstrudel (kalt): Die abpassierten Äpfel mit der Gelatine mischen, in eine Easyflasche füllen (2 Gas), auf einen Esslöffel spritzen, die Mürbteigbrösel darauf verteilen und die Masse in Stickstoff frieren. Fertigstellung: Die warme Apfelsuppe in ein kleines Glas füllen, je eine Portion gefrorene Apfelstrudel-Espuma auf die Glasöffnung legen. Mit Südtiroler Apfelchips dekorieren.
95
genuss | spargel
Das königliche Gemüse D Die Etsch hat im Laufe der Jahrtausende das heutige Etschtal mit feiner Erde und Sand aufgefüllt und so ideale Bedingungen für den Spargelanbau geschaffen. Genau diese Zusammensetzung des Erdreiches mit reichlich organischer Masse und den PH-Wert im neutralen Bereich liebt die Spargelpflanze. Somit sind die Voraussetzungen für einen hervorragenden Geschmack gegeben. Zwischen Gantkofel und Tschögglberg inmitten von Apfelbäumen gedeiht der Margarete-Spargel auf humusreichen Sandböden entlang der Etsch. Das Klima bietet optimale Voraussetzungen für den Anbau des Bleichspargels: 300 Sonnentage mit über 2.000 Sonnenstunden und eine geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge von 700 mm pro Jahr. 15 Terlaner Spargelbauern kultivieren heute auf rund 10 ha Anbaufläche hochwertigen Spargel. Für seine Echtheit garantiert das Gütesiegel „MARGARETE“, die Kellerei Terlan ist der einzige Markeninhaber.
96
Terlaner Spargel in Südtirol hat Tradition. Elegant im Aussehen und mild im Geschmack, ist er bei Spargelkennern besonders geschätzt.
Gesund genieSSen
Spargel bedeutet auch Gesundheit. Das königliche Gemüse ist mit nur ca. 20 Kalorien (85 Joule) pro 100 g kalorienarm, aber reich an zuträglichen Inhaltsstoffen. Neben der entschlackenden Asparaginsäure findet sich Vitamin A, B1, B2, B6 und C. Die Mineralstoffe Kalium, Phosphor und Calcium stärken die Nerven und fördern den Knochenaufbau.
Frisch erhalten Die Margarete-Genossenschaft bringt die Frische vom Feld zum Genießer. Spargel und Wein ergänzen sich har-
monisch und erfreuen jeden Gaumen. Der Detailverkauf in der Kellerei Terlan bietet Ihnen beides für ein gelungenes Spargelmenü. Sie können sich aber auch von den Spargelwirten verzaubern lassen. In mehreren Restaurants in Terlan, Vilpian und Siebeneich können Sie den frischen Margarete-Spargel in originellen Variationen genießen. Zudem wird Margarete an ausgewählte Geschäfte geliefert und an mobilen Verkaufsständen südtirolweit angeboten. Kellerei Terlan: Silberleitenweg 7, I-39018 Terlan, www.kellerei-terlan.com
Weinkellerei Terlan
Zutaten für:
Zubereitung
300 g Pennoni 5 Merguez Würstchen (herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder Lamm aus Nordafrika)
KARTOFFELTEIGTASCHEN Die gekochten Kartoffeln schälen und noch heiß passieren. Weizenmehl, Maizena Mehl, Salz, Eier und Muskatnuss dazugeben und gut durchkneten. Den Teig auskühlen lassen und mit einem Tuch bedecken
Für die Tomatensauce: 800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen) 2 Knoblauchzehen frische glatte Petersilie Salz, Zucker frisch geriebener Parmesan Olivenöl
© Sternekoch Karl Baumgartner
Kartoffelteigtaschen mit Terlaner Spargelfüllung & gerösteten Speckstreifen mit Schnittlauch
SPARGELFÜLLUNG Die geschälten, weißen Spargeln in Stücke schneiden und in Olivenöl mit zerdrückter Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und etwas geriebener Orangenschale weich dünsten. Die Spargeln im Mixer mit den restlichen Zutaten fein pürieren, abkühlen lassen und für die Füllung vorbereiten. Den Kartoffelteig mit Mehl bestäuben und dünn ausrollen, runde Kreise ausstechen, mit der Spargelfüllung belegen und zu Halbmonde formen. GERÖSTETE SPECKSTREIFEN Den Südtiroler Speck in Streifen schneiden, mit Olivenöl und Butter kross anrösten und mit Weinessig ablöschen. ANRICHTEN Die Kartoffelteigtaschen in leicht gesalzenem Wasser leicht ziehen lassen, auf einem Teller mit geriebenem Almkäse oder Parmesan bestreuen und mit gerösteten Speck und Schnittlauch servieren. 97
genuss | Jörg Trafoier
Sohn Kevin (Koch) und Tochter Nathalie (Konditorin).
Jörg Trafojer
Leidenschaft am Herd Das Geheimnis seines Erfolgs ist eigentlich sehr einfach: Es ist in erster Linie die unbändige Freude am Beruf. Dazu kommen sein untrügliches Gespür für Echtes und eine gehörige Prise Mut, immer wieder neue Wege zu beschreiten.
J
örg Trafoiers große Leidenschaft hat ihn an den Herd gezogen. Nach seiner Kochlehre im Hotel Adler in St. Ulrich, folgten weitere Stationen im Hotel Gardena in St. Ulrich, Hotel Palace in Meran sowie verschiedene renommierte Restaurants in der Schweiz. 1988 eröffnet er gemeinsam mit seiner Ehefrau Sonya das Restaurant Kuppelrain in Kastelbell. Das gemütliche Lokal liegt in einem Jugendstilgebäude direkt neben einem schönen Zugbahnhöfchen der Vinschger Bahn inmitten von vielen Apfelbäumen. Mit viel Liebe, Fleiß und Ehrgeiz hat die junge Familie den rustikalen Gasthof in ein „Refugium der Seele“ verwandelt. Im Jahre 2001 erhielt Jörg Trafoier dann den ersten Stern vom Restaurantführer „Michelin“ für seine exzellente Küche, welchen er sich bis heute jedes Jahr aufs Neue verdient hat. Seit 2013 arbeiten auch Sohn Kevin Kurt als Koch und Tochter Nathalie als 102
Konditorin\Chocolatiere im Restaurant mit. So ist das Kuppelrain ein FamilienBetrieb durch und durch.
Die Küche Lange bevor in der gehobenen Gastronomie auf kurze Versorgungswege geachtet wurde, haben Jörg und Sonya Vinschgauer Weine auf ihrer Karte großgeschrieben, Schweine für ihren berühmten Speck auf die Alm zum Suhlen geschickt, Fische von der nahen Zucht und Geflügel von einem Bio-Züchter aus ihrem Tal geholt. Zudem sammeln und ernten die Gastronomen im Laufe der Jahreszeiten selbst Kräuter, Blüten, Hagebutten, Nüsse und verschiedene sonnengereifte Früchte. Die Zutaten werden dann mit viel Freude nach Großmutters oder Mutters Rezepten verarbeitet und konserviert, bis sie dann den Gästen zum Frühstück oder in den Gerichten serviert werden. Der Familie ist besonders wichtig die Produkte aus biologischem Anbau aus
der Umgebung zu beziehen. Das ist der einfache Grund dafür, warum die Küche im Kuppelrain mittags hausgemachten Speck, Roggenbrot und halbfetten Almkäse bietet und abends mit internationaler Kochkunst begeistert. Der Küchenchef und Gastwirt Jörg Trafoier legt besonders großen Wert auf Tradition. Seine Philosophie lässt sich auch in wenigen Worten beschreiben: „Große Küche mit besten einheimischen Produkten immer wieder neu interpretieren, daraus Kreativgerichte entwickeln und dabei die Reinheit eines unverfälschten eigenen Geschmacks erhalten.“ Vom Charakter des Vinschgaus hat diese Küche die Eigenwilligkeit, das Unerwartete, das Bodenständige, aber vor allem auch den mutigen Blick in die Ferne. Jörg Trafoiers Rezepte fangen die unverwechselbaren Düfte des Tales ein, binden sie zu kulinarischen Kreationen und veredeln sie mit einer Prise Fernweh und Wagnis. Den hoch-
sternekoch
Jakobsmuschel mit Ausgabe online bestellen Marille Vinschgauer wertigen Lebensmitteln verleiht der - oder bis einen zu 33% und ABO-Vorteilsangebote nutzen Sternekochgleich durch sein Können bitter/süßem Salat außergewöhnlichen Geschmack. Immer mit dem großen Respekt vor dem Eigengeschmack, der von den ausgesuchten Kräutern und Gewürzen begleitet wird. Ein Baustein seiner Küche sind neben den bodenständigen Gerichten auch überraschende Kombinationen mit mediterranen Produkten, welche die Aromen und Düfte der Ferne und des Meeres wiedergeben. Und so liest sich die Speisekarte, wie ein verführerischer Reigen der Frische. Man schmeckt und spürt, was man isst. Wie gut, dass Restaurantleiterin und Sommilier Sonya mit viel Erfahrung und gewinnendem Charme die fantastischen Gerichte mit erlesenen Weinen zu begleiten weiß. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Gast wie ein König speist. Restaurant Kuppelrain Sonya Egger & Jörg Trafoier Bahnhofstraße 16, I-39020 Kastelbell Tel. +39 0473 624103 www.kuppelrain.com
Zutaten:
Zubereitung
4 Jakobsmuscheln Salz, Pfeffer Olivenöl
Jakobsmuscheln: Jakobsmuscheln leicht in einer Pfanne anbraten und innen noch glasig lassen mit Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken.
Marillengel 100 ml Marillensaft 1 g Agar-Agar 10 ml Wasser Salat Chicoree Radichio Variato Radichio Tardivo Apfelessig, Dressing 50 ml Apfelessig 50 ml Kalbsbrühe 100 ml Holunderblütensirup Olivenöl Salz, Pfeffer
Marillengel: Marillensaft mit Agar-Agar verrühren und zum Kochen bringen. Auf ein Blech gießen, damit die Masse auskühlen kann. Anschließend die Marillenmasse mit dem Wasser fein mixen. Salat: Den klein gezupften Salat mit dem Dressing marinieren und anschließend alles wie auf dem Bild anrichten. 103
genuss | Theodor Falser
Taste Nature
W
eggehen, um heimzukommen. So könnte man den beruflichen Werdegang von Theodor Falser aus Karneid im Eggental beschreiben. Erst war es ihm in seiner Heimat zu eng – also auf in die Welt – von den Bermudas über die Schweiz bis Kuala Lumpur, von Peking über Oman führte sein Weg immer durch die ersten Häuser am Platz. Dann war es genug vom Hauch der großen weiten Welt, die Besinnung auf das Bodenständige, auf die Wurzeln seines Seins, führten ihn zurück nach Südtirol. Seit Juni 2014 leitet er die Küche des mit einem Michelin-Stern ausgezeich-
108
Wer sich der Natur und den Dolomiten mit dem Gaumen nähern möchte, ist bei Theodor Falser an der richtigen Adresse. Der Sternekoch will den unverfälschten Geschmack der Natur und das Beste aus den Dolomiten in seinen meisterhaften Kreationen auf den Tisch bringen – wahrlich ein „Stück Heimat“.
neten Gourmet-Restaurants „Johannesstube“ im Wellnesshotel Engel in Welschnofen. Hier wurde er nach nur sechs Monaten, am 04. November 2014 mit seinem ersten MichelinStern ausgezeichnet.
Kräuterküche und blaue Karotten Dass es essbare Landschaften gibt, davon ist der Sternekoch Theodor Falser fest und ganz überzeugt und bietet seinem Gast eine kulinarische Rundreise durch die Dolomiten in ihrer ganzen Frische und Vielfältigkeit. Zurück zur Natur und dem unverfälschten Geschmack, der irgendwo gespeichert ist, den wir aber nicht mehr zuordnen können. „Hier geht es eigentlich nur um die Bewahrung der Vielfalt an Geschmäckern, Lebensmitteln und Küchentraditionen“, erzählt Falser. Dies ist auch das Ziel seines kulinarischen Credos „Taste Nature“. Seine Leidenschaft gilt alten, fast vergessenen Gemüsesorten und Kräutern. Sein Spiel mit Produkten, Zubereitun-
gen, Formen und Farben lassen die Urgeschmäcker, die wir in uns haben, wiederaufleben. In der Bäuerin Anna Maria fand Theodor Falser eine kongeniale Mitstreiterin für den guten Geschmack. Sie baut seit Jahren ursprüngliche Gartenfrüchte und Kräuter an, zum Beispiel die violette Kartoffel, blaue Karotte oder Kräuter, die manchmal als Unkraut verunglimpft werden, aber mit ihren ganz eigenen Geschmacksnoten einen Gourmet jubeln lassen. Der Spitzenkoch streift mehrfach in der Woche durch den weitläufigen Garten direkt am Hof, betrachtet die Reifegrade und erntet, was er zum Kochen braucht. So entstehen Kreationen wie „Kalbsbries mit schwarzen Nüssen, fermentiertem Knoblauch, Urkarotte und Bitter-Salat“, „Berglamm in Heu“ oder „Risotto mit wildem Spargel“, die seinen Gästen den Weg zur Natur ebnen sollen. Bei der Zubereitung achtet der Sternekoch zudem darauf, dass möglichst viele regionale Produkte verwendet werden, die möglichst von kleineren Produzen-
sternekoch
ten kommen. Erfahrungen und Eindrücke aus aller Welt prägen seine Gerichte genauso wie die bodenständige Südtiroler Küche und seine Leidenschaft für die guten Produkte von den heimischen Feldern und Gärten. Serviert werden die kulinarischen Genüsse in der Johannesstube. Der Duft nach Zirbelholz, das alte Silber, das originale Leinen, die liebevollen Spitzen und Details geben der Stube aus dem 13. Jahrhundert einen besonderen Charakter. Hier führt Johannes Kohler – der Sohn des Hauses – Regie und sorgt dafür, dass jedes Mahl auch ein Fest für die Augen wird, wozu die Gerichte zum Beispiel auf Tellern aus Eggentaler Fichtenholz oder aus Eggentaler Porphyr präsentiert werden. Zudem berät Johannes Kohler natürlich seine Gäste darüber, welche Weinsorte am besten zu den jeweiligen Gerichten passt. Er hat aber auch Verständnis für jene Gäste, die keinen Alkohol trinken wollen. Für sie stellte er zusätzlich zur Weinauswahl eine Begleitung aus unvergorenen Säften zusammen, welche die Gerichte optimal ergänzen.
Ceviche vom Saibling mit Apfel
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Zutaten für:
Wellnessresort & Hotel Engel Familie Kohler Johannesstube Gummerer Str. 3 I-39056 Welschnofen/Dolomiten Tel.+39 0471 613131 www.hotel-engel.com
400 g Saiblingsfilet in 1 x 1 cm Stücke geschnitten 1 Zitrone 100 g Olivenöl
1 Apfel 1 Kohlrabi Wildkräuter zur Garnitur Salz, Pfeffer
Zubereitung Mit dem Zitronensaft, Olivenöl und Salz ein Dressing mischen und den Saibling damit marinieren und für 30 Minuten einziehen lassen. Den Kohlrabi schälen, schneiden und anschließend in einer Alufolie bei 160 Grad für 3 Stunden im Ofen garen lassen. Den Apfel schälen und in schöne Streifen schneiden. Die Kohlrabiblätter blanchieren, mit Eiswasser schocken und in ein hohes Gefäß geben. Mit dem Pürierstab grob zerkleinern. Dabei Olivenöl in dünnem Strahl dazugeben, bis eine cremige Paste entstanden ist. Mit Salz abschmecken. Eventuell mit Olivenöl aufgießen, sodass die Oberfläche leicht bedeckt ist. Alles anrichten wie auf dem Foto.
109
genuss | TRENTINO
Trentino
weinland:
Von Otmar Erich seit 20 Jahren italienischer Weinliebhaber, arbeitet seit 15 Jahren als Weinfachberater in der italienischen Vinothek Munzert in München
D
as Trentino und der Wein – eine wenige bekannte Größe, aber durchaus eigenständig und mit Gewicht! Das Trentino reicht von den Dolomiten bis zum Gardasee und bietet alle Voraussetzungen für einen perfekten Berg- und Genießerurlaub. Die Kombination von Bergwelt mit mediterranem Flair macht das Trentino einzigartig. 116
Politisch betrachtet wird das Trentino gleichzeitig mit Südtirol genannt – Trentino Alto Adige. Weinbautechnisch hingegen gibt es unterschiedliches zu berichten. Das Trentino (das Land um Trient) erstreckt sich über eine Fläche von ca. 6.200 Quadratkilometern und ist mit etwas über einer halben Millionen Menschen bevölkert. Die angrenzenden Regionen sind im Norden Südtirol, im Westen
die Lombardei und im Osten Venetien. Die Hauptstadt ist Trient mit 120.000 Einwohnern. Andere größere und bekannte Städte oder Gemeinden sind Rovereto, Arco, Riva del Garda, Lavis oder Ala. Die unter Reben stehende Fläche beträgt in etwa 10.000 ha, die Menge produzierten Weins in 2014 ungefähr 70 Mio Liter. Somit gehört man zu den kleinen Anbaugebieten innerhalb Italiens (im Vgl. Venetien ca 780 Mio Liter). Seit 1971 gibt es die DOC-Regelungen (oder DOP) und sie gilt für 80% der Trentiner Weine. Unterteilt sind die DOC-Weine in 7 Klassifizierungen,
WEIN
zent aus dem Trentino ist die CAVIT, ein Zusammenschluß von 11 Trentiner Weinbaugenossenschaften (4.500 Weinbauern, respektive 60% der Trentiner Weinproduktion) mit einem Umsatz von rund € 153 Mio fürs Geschäftsjahr 2012/13. Auf Grund der meist weniger steilen Hänge kann im Trentino eine größere Fläche für den Anbau von verschiedensten Rebsorten genutzt werden.
wovon zwei überregional mit Südtirol und dem Veneto sind. Zusätzlich gibt es noch drei IGT (IGP)-Kategorien (alle überregional mit Südtirol und dem Veneto), die Tafelweine (Vino da Tavola), aber keine DOCG-Bezeichnung. Insgesamt sind für die DOC (DOP) Weine 19 Rebsorten zugelassen, 9 Weißweinsorten und 10 Rotweinsorten. Jedoch ist die deutlich größere Fläche mit weißen Reben bestockt, fast 75% oder 7.300 ha! Die Produktion wird bis zu 80% von Genossenschaften bestritten. Und diese sind wahre Kolosse auch innerhalb der gesamten italienischen Weinlandschaft. Beispielhaft wäre die
Kellereigenossenschaft Mezzacorona zu nennen mit 1.500 Mitgliedern. Der Umsatz betrug in 2013 ca. € 163 Mio, womit man in der Rangliste der größten italienischen Weinerzeuger auf dem 4. Platz liegt. Zum Besitz zählen Weingüter mit einer Produktionsfläche von 2.600 ha im Trentino, sowie zwei weitere Güter in Sizilien mit 650 ha Weinbergsfläche. Der zweite Großprodu-
Weissweine Der Wein aus dem Trentino definiert sich primär über Weissweine, aber auch über die im klassischen Verfahren (Champagner Methode) erzeugten Schaumweine (Spumante) genannt Trento DOC. Der Rotwein spielt aktuell eine untergeordnete Rolle, auch wenn mit Teroldego und Marzemino zwei autochthonen Rebsorten existieren. Bei den weißen Rebsorten gilt nur die Nosiola-Traube als ursprüngliche (Trentiner) Sorte. Insgesamt werden 22 lokale (autochthone) und internationale (allochthone)Traubensorten angebaut. Die Rebsorten die mit Abstand am häufigsten angebaut werden sind Chardonnay (ca 2.800 ha) und Pinot Grigio – Grauburgunder (ca 2.500 ha). Die Anbaufläche für Nosiola beträgt lediglich 70 ha. Bei den roten Traubensorten sind Merlot (ca 600 ha), Teroldego (ca 450 ha) und Marzemino (ca 350 ha) die wichtigsten. Als Anbauzone rückt aktuell das Cembra-Tal etwas mehr in den Vordergrund. Nordöstlich von Trento, zwischen Lavis und Grumes, erstreckt sich dieses weniger bekannte Tal, welches Heimat einiger interessanter Weißweine und Grappa ist. Auf Höhen bis zu 800 Metern werden hier vor allem knackige Müller-Thurgau und Riesling, als auch elegante Pinot-Nero-Weine auf anspruchsvollem Niveau in die Flasche gebracht. Und ganz selbstverständlich wird hier 117
genuss | TRENTINO
Das Herz des Trentino bildet das langgestreckte Tal der Etsch, in dem sich ein Großteil des Trentiner Weinbaus konzentriert.
Cavit – Abkürzung für Cantina Viticoltori del Trentino – gehören insgesamt 4.500 Winzer aus 11 Genossenschaften an.
auch eine andere Tradition exzellent gepflegt, das Brennen von Grappa (Tresterbrand). Wussten Sie, daß die Distillerien im Trentino und in Südtirol über die ältesten Brennlizenzen in Italien verfügen? Aber kommen wir wieder zurück auf das Produkt das vor der Grappa-Erzeugung steht, dem Wein. Unsere Konzentration wollen wir auf die ursprünglichen (autoch-
thonen) Trauben Nosiola, Marzemino und Teroldego lenken. Beginnen wollen wir mit der Nosiola-Traube, welche zur Herstellung von trockenem Weißwein als auch Dessertwein, genannt Vino Santo, verwendet wird. Angebaut wird diese Sorte traditionell im Etschtal (Val d‘Adige) bei Pressano (nördlich von Trento bei Lavis) und im Valle dei Laghi (Tal der Seen), westlich von Trento mit südlicher Ausdehnung bis zum Gardasee. Zu den bekannteren Seen zählen hier diejenigen von Santa Massenza, Toblino und Cavèdine. Der Name der Rebsorte leitet sich ab vom italienischen Wort „nocciola“, Nuss ab. Und in der Tat, beim Trentino Nosiola DOC (trockener Weißwein) zeigt das Aromaprofil Anklänge von (auch gerösteten) Haselnüssen. Aber auch Noten von Äpfeln und Blüten, leicht herb, delikat, moderate Säure und geringerer Alkohol runden das
In Trentino trifft die kühlere Alpenluft auf ein mediterranes Klima und bietet zusammen mit dem Wind vom Gardasee sehr gute Voraussetzungen für die Entwicklung harmonischer, eleganter Weine.
118
Bild dieses hellfarbenen Weins ab. Jung zu trinken, leicht im Trunk ist er ein guter Essensbegleiter u. a. zu Seefischspeisen, Gemüsegerichten und jungem Grana-Käse. Aber auch als Aperitiv, oder einfach auf der Terrasse im Sommer zu Snacks, ist er immer eine gute Wahl. Wie bereits erwähnt wird aus dieser Traube auch ein Süßwein vinifiziert, der Vino Santo (nicht zu verwechseln mit dem Dessertwein Vin Santo aus der Toskana). Als Spätlese geerntet, meist im Oktober werden die Trauben bis Anfang März des nächsten Jahres angetrocknet durch eine ständige frische Brise (l‘ora). Damit unterliegt dieser Trentino DOC Vino Santo-Wein der längsten Appassimento-Periode für Wein. Erwünscht ist hierbei ein positiver Schimmelpilzbefall namens Botrytis cinerea, welcher dem Wein Wasser entzieht und die Aromenvielfalt erhöht. Das Pressen der angetrockneten Trauben erfolgt in der Karwoche, der Heiligen Woche (settimana santa), wovon der Name „Vino Santo“ abgeleitet ist. Nach der aufwendigen Vinifikation haben wir einen wunderbaren Dessertwein im Glas der einen nicht durch übermäßige Süße erschlägt. Bernsteinfarben, elegant, mit frischer Säure, nuancenreich und langlebig ist er ein Wein in seiner Tradition und Güte die die Organisation Slow Food veranlasst hat ihn als „Presidio Slow Food“-Erzeugnis zu klassifizieren und zu schützen. Ein wunderbarer Begleiter zu Gänseleberpastete, reifen Käse, Mandelgebäck oder Apfelstrudel. Interessante Adressen für den Erwerb dieser Weine sind neben anderen Cesconi, Gino Pedrotti, Pisoni, Francesco Poli oder Pravis.
WEIN
Das Trentino mit seinen Weinanbauflächen bildet in klimatischer und geographischer Hinsicht gewissermaßen ein Bindeglied zwischen dem alpin geprägten, deutschsprachigen Norden und dem vom Mittelmeer geprägten Italien.
Ausgabe online bestellen - oder gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Rotweine Dies deswegen weil Mozart bei seinem Bei den Rotweinen wollen wir uns zunächst mit dem Marzemino beschäftigen. Das klassische Anbaugebiet ist das Vallagarina, welches sich beiderseits des Flusses Etsch südlich von Trento ab Aldeno ausdehnt, und im Süden bis nach Borghetto sul‘Adige reicht. Das Gebiet umfasst auch bekanntere Gemeinden wie Besenello, Nogaredo, Rovereto, Ala und Avio. Als klassifizierte Unterzonen für die Superiore-Qualitäten gelten seit 2002 „Isera“ am linken Etschufer gegenüber Rovereto und „Ziresi“ nördöstlich von Rovereto bei Volano. Aktuell vermutet man daß der Ursprung der Traube im Kaukasus zu finden sei, und dann durch die Venezianer ins Vallagarina gelangte. Heute findet man diese Traube auch in der Lombardei an den westlichen Gardasee-Gebieten, vor allem mit der DOC-Bezeichnung „Garda“, reinsortig oder in einer Cuvée als „Garda Rosso“. Die Bekanntheit der Rebsorte wurde und wird auch heute noch auch dadurch gestützt indem sie Erwähnung in Mozart‘s Oper Don Giovanni findet.
ersten Konzert in Italien Gast der Familie Lodron im Trentino war und dort den Marzemino-Wein genoss. Der Wein zeigt eine rubinrote Farbe mit mittlerer Intensität. Die typischen Wein-Aromen sind Veilchen, Pflaume und kleine rote Früchte. Am Gaumen ist er frisch, ein eher weich-fruchtiger Typus, angenehm harmonisch mit ausreichend Säure, und wenig Gerbstoff. Insgesamt ein mittelkräftiger Rotwein mit limitiertem Lagerpotential, so macht dieser Wein jung getrunken am meisten Spaß. Ausnahmen hierzu bilden die selektierten Superiore-Qualitäten, welche ihre Reize und ihren Anspruch auch nach einigen Jahren noch wunderbar zeigen. Zu Gerichten wie Polenta mit Pilzen, Nudelgerichten mit Fleischsoße, Rinderschmorbraten, oder zu Vorspeisen von Gemüse und Salami eignet sich der Marzemino sehr gut. Damit die Qualität des Weines stimmt sollten man folgende Namen (nebst anderen) nicht außer Acht lassen: Battistotti, Cantina d‘Isera, Letrari, Eugenio Rosi und Vilàr.
Seit 1904 produziert Mezzacorona Weine mit einem authentischen Charakter.
119
genuss Â| kaffee
ipad maschine Die Saeco GranBaristo Avanti ist der weltweit erste Kaffeevollautomat, der sich per Apple iPad steuern lässt.
122
P
App-Steuerung vereinfacht den Umgang mit modernen, multifunktionalen Kaffee-Vollautomaten enorm.
www.facebook.de/lustaufitalien
hilips bringt mit der Saeco GranBaristo Avanti den weltweit ersten vernetzten Kaffeevollautomaten der Kaffeespezialitäten per App produziert. Eine Spielerei? Mitnichten! Moderne Kaffee-Vollautomaten der Topklasse stellen ihrem Nutzer eine schier unglaubliche Funktionsvielfalt zur Verfügung. Es lassen sich von der Wassertemperatur über Stärke und Mahlgrad der Bohnen bei jeder der meist über 10 möglichen Kaffeespezialitäten alle den Geschmack beeinflussenden Parameter beeinflussen und abspeichern. Dass das heutzutage auch für mehrere Nutzer einer Maschine möglich ist, gehört fast schon zum guten Ton. Wer schon einmal eine solche Luxusmaschine bedient hat, weiß, dass dazu eine gewisse Übung gehört, bis die Bedienschritte auf kombinierten Touch- und Tastendisplays oder sogenannten Rotary-Switch-Knöpfen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Außerdem sind zum Einstellen einzelner Kaffeeparameter oft mehrere Arbeitsschritte notwendig. Mit dem großen Touch-Display und der bekannt benutzerfreundlichen Bedienoberfläche und der Saeco Avanti App, wird die Funktionsvielfalt der Maschine sofort viel besser überblick- und umsetzbar. Florian Schumann, Marketing Manager Espresso Philips Consumer Lifestyle DACH erklärt: „App-basierte Produkte werden immer beliebter, weil sie den Konsumenten maximale Freiheit bieten.“ Deshalb legte man bei der GranBaristo Avanti nicht nur großen Wert auf Vielfalt, Komfort und Design, sondern auch auf die weltweit erste App-Steuerung. Die intuitiv gestaltete App macht es nun wirklich leichter, aus den großen Auswahlmöglichkeiten das eigene Lieblingsgetränk zu kreieren und anzuwählen. Persönliche Rezepte können gespeichert und über soziale Netzwerke bei Facebook & Co. mit Freunden geteilt werden. Darüber hinaus gibt die Applikation Aufschluss über den Zustand der Maschine und leistet bei der Wartung Schritt für Schritt Hilfestellung. Interessierte Hobby-Barista haben die 123 115
genuss | kaffee
Ist ihr kaffeE zu bitter? Von alexander strobel
Wenn der Kaffee immer zu bitter wird, kann das verschiedene Ursachen haben. Falscher Mahlgrad und damit ungünstige Lösung der Inhaltsstoffe ist die wichtigste.
S
ie nutzen eine Kaffeemühle oder eine Maschine, die den Kaffee selbst mahlt? Sie sind sich nicht sicher, ob Sie den richtigen Mahlgrad eingestellt haben? Gerade bei Vollautomaten und teuren Kaffeemühlen läßt sich der Mahlgrad fast stufenlos einstellen und mancher weiß nicht so recht, ob er alles richtig macht. Dann könnte ihnen dieser Artikel weiterhelfen. Folgendes sollten Sie beachten, um ein optimales Geschmacksergebnis zu erzielen:
Espresso, Filter oder French Press
Zunächst muss man eine grobe Richtlinie beachten. Je länger der Kaffee mit Wasser in Kontakt kommt, desto gröber sollte er gemahlen sein. Wer Espresso trinken möchte, mahlt fein, Filterkaffee verlangt mittlere Körnung und die French Press, in der das Kaffee128
pulver quasi badet, sollte mit grob gemahlenem Pulver befüllt werden.
Die optimale Extraktion
Es liegt nahe, zu glauben, dass man soviel wie möglich an Inhaltsstoffen aus der Bohne holen sollte. Aber das stimmt nicht. Kaffee enthält eine Vielzahl von Stoffen, die neben den empfindlichen Aromen den Geschmack beeinflussen. Zu nennen sind da vor allem Mineralien, Säuren und das Alkaloid Koffein. Letzteres ist neben einer zu heißen Röstung auch für die Bitterkeit des Kaffees mitverantwortlich. Nach Studien lassen sich etwa ein Drittel der Inhaltsstoffe eines Kaffees beim Brühvorgang extrahieren. Fachleute sind sich aber sicher: Schon das ist zu viel. Der Kaffee schmeckt zu bitter und zu stark. Laut den Erkenntnissen der SCAE (Speciality Coffee Association of Europe) sollte
man beim Extrahieren im Maximum einen Extraktionsgrad von 20 Prozent erzielen. Amerikanische Studien aus den 60ern des letzten Jahrhunderts haben dies durch praktische Tests und empirische Auswertung festgestellt und gelten bis heute. In diesem Bereich der Extraktion (beim Aufbrühen löst das heiße Wasser die Inhaltsstoffe aus dem Kaffeepulver), wird die optimale Menge an Inhaltsstoffen gelöst und der Kaffee erreicht die perfekte Balance aus Aromen und Stärke.
Gaumen statt Messgerät
Natürlich gibt es spezielle Messgeräte zur Beurteilung von Flüssigkeiten. Sogenannte Refraktometer sind zu Preisen um 60 Euro im Fachhandel erhältlich. Aber diese Ausgabe ist nicht nötig. Lassen Sie Ihren Gaumen entscheiden. Für die Bitterkeit ist vor allem der Mahl-
grad des Kaffees verantwortlich. wird er zu bitter, sollte man den Mahlgrad gröber einstellen, bis der gewünschte Geschmack erreicht ist. Wenn durch die Veränderung das Mahlgrades nicht das gewünschte Ergebnis zu erzielen ist, gibt es noch andere Möglichkeiten, die Bitterkeit der Kaffees zu beeinflussen. Manche Kaffeemaschinen erlauben eine Feinjustage der Brühzeit. Länger bedeutet kräftiger und bitterer, kürzer milder und weniger bitter. Natürlich spielt auch die Kaffeemenge und die -sorte eine Rolle. Grundsätzlich enthalten Kaffeebohnen der Sorte Robusta, die häufig verstärkt für Espresso verwendet werden, deutlich mehr Koffein, als solche der Sorte Arabica. Mehr vom belebenden Alkaloid bei gleicher Pulvermenge bedeutet auch einen bitteren Geschmack. Es ist eben eine Frage der Balance.
Gerade die Mahlwerke von KaffeeVollautomaten lassen sich fein justieren (z.B. Delonghi Primadonna)
129
Nr. 3 Mai/Juni 2015 5,50 €
Lust auf Italien
www.lustauf.de
Rezepte mit Genuss Sterneküche für Zuhause
Weinanbau in Trentino Ausgabe
online bestellen Pinot Grigio, Chardonnay, - oder& Teroldego gleich bis zu 33% ABO-Vorteilsangebote nutzen Marzemino
Oberitalienische
Urlaub an der Adria Sonne, Strand und Meer
Seen
2015
Gardasee • Lago Maggiore • Comer See • Ortasee Luganersee • Iseosee • Idrosee • Lago di Varese
Geheimtipp: Arabba Das traumhafte Wander- und Urlaubsparadis in den Dolomiten
Mailand
Mode, Kunst & Kultur
A 6,30 € / I 7,45 € / CH 10,90 CHF / LUX 6,50 €