Auf den Spuren einer Legende Streckenlänge 56,5 km – Höhenmeter 10.000 m
Vorwort Einer der weltbesten und populärsten Bergsteiger unserer Zeit ist ohne Zweifel ein Zillertaler. Professor Peter Habeler, 1942 in Mayrhofen geboren, hatte im Leben ein einziges großes Ziel, die Berge. Schon mit 11 Jahren unternahm er erste Bergtouren und bereits mit 16 Jahren kletterte er schwierigste Fels- und Eistouren in den heimischen Alpen. Später, als bereits staatlich geprüfter Skilehrer, Berg- und Skiführer gelangen ihm spektakuläre Erstbesteigungen in den Amerikanischen Rocky Mountains. Er war der erste Europäer in den „Big Walls“ im Yosemite Nationalpark in Kalifornien und kletterte die damals schwierigste Klettertour der Welt, die El Capitano Südwest-Wand in Rekordzeit. 1976 eröffnete Peter mit seinem Seilgefährten Reinhold Messner eine neue Epoche des Alpinismus. Mit geringstem technischen Aufwand und leichtester Ausrüstung wurden große Wände in kürzester Zeit durchklettert. Die Eiger Nordwand in knapp 9 Stunden und die Matterhorn Nordwand in 4 Stunden sind Meilensteine der Bergsteigerei. In den folgenden Jahren schoben die beiden die Grenze des Machbaren unaufhaltsam nach oben. Als Zweierseilschaft sehr schnell, in alpinem Stil und ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff nahmen sie die größte Herausforderung an, nämlich die Besteigung der berühmtesten Achttausender. In Folge hielt sich Peter acht Mal in der sogenannten Todeszone oberhalb von 7.000 Metern auf und bestieg die 8.000er Cho Oyu, Nanga Parbat, Kangchendzönga und Hidden Peak. 1978 schließlich wagte er sich mit seinem Freund Messner an die Erstbesteigung der höchsten Erhebung der Welt, den Mount Everest. Ohne künstlichen Sauerstoff und allen Unkenrufen zum Trotz gelang dieses grandiose Abenteuer und sie gingen in die Weltgeschichte ein. Doch für den berühmten Mayrhofner sind die schönsten Gipfel zuhause im Zillertal. Und so wurde er anlässlich seines 70. Geburtstages Namensgeber
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der neuen Peter-Habeler-Runde, die seit Sommer 2013 den Alpenhauptkamm um einen Höhenweg bereichert. Die Idee dieses neuen Höhenweges entstand durch das EU-Förderprojekt INTERREG IV–Pfitscherjoch grenzenlos, Erschließung der Potentiale eines grenzübergreifenden Tourismus aufgrund der lokalen Ressourcen. Mitwirkende dieses Projektes sind der Tourismusverein Sterzing, Tourismusverband Wipptal sowie der Tourismusverband Mayrhofen-Hippach. Mit der Peter Habeler Runde ist nun neben dem Berliner Höhenweg ein neuer Weitwanderweg, der auch den westlichen Teil der Zillertaler Alpen mit einschließt, erwanderbar. Bei dieser Wanderung blickt man über die Grenzen in das benachbarte Wipptal und Südtirol, so Prof. Peter Habeler. Die insgesamt ca. 56 Kilometer lange Rundwanderung um einen der höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen, dem 3.476 m hohen Olperer, führt über sechs Hütten mit Distanzen von 3,5 bis 13 Kilometern mit und ohne Gipfelbesteigungen. Die jeweiligen Routen gliedern sich in Gehzeiten von 2,5 bis 8 Stunden mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und führen über leichtes Gelände wie Almwiesen und Schotter, aber auch über Blockstein, Moränen und Geröll. Dieser Höhenweg ist für Peter Habeler eine der schönsten Durchquerungen in den Ostalpen. Nicht umsonst stehen weite Teile dieses Gebietes als Teil des Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen seit 1991 unter Schutz. In vielen unserer gemeinsamen Gespräche über die Geschichte des Alpinismus im Allgemeinen und der Peter-Habeler-Runde im Besonderen kamen wir, auch nach dem Genuss des einen oder anderen Glases Wein zum Schluss, dass diese einmalige Kombination aus wandern und rasten erleben in Abänderung eines bekannten Spruches den Titel verdient: Der Weg ist die Therapie!
Vorwort Die Schönheit der Landschaft mit Fauna und Flora gepaart mit der Gemütlichkeit der Hütten machen es aus, dass der Mensch hoffentlich ohne Helmkamera, Walkman, Tablet, Handy Alltag und Hetze hinter sich lassen und auf den Spuren von Professor Peter Habeler wieder Kraft tanken kann. Bleibt noch der Hinweis, dass wir die Peter Habeler Runde trotz verschiedener Zustiegsmöglichkeiten deshalb im Gasthaus Touristenrast im Tiroler Valsertal beginnen, weil dort mehr oder weniger auch die touristische Bergsteigerei in den Zillertaler Alpen begann. Mit einer Mischung aus Information, Geschichte und Geschichtchen wünschen wir, Namensgeber Peter Habeler und meine Wenigkeit, ihnen bei der Lektüre dieses Büchleins viel Vergnügen.
Mayrhofen, anno 2014 Prof. Peter Habeler Franz Eberharter (Autor)
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PETER HABELER RUNDE
AUF DEN SPUREN EINER LEGENDE Ob im oder gegen den Uhrzeigersinn, das Ziel ist die Gipfelumrundung der westlichen Zillertaler Alpen. Als Ausgangsorte stehen die Bergsteigerdörfer Ginzling im Zillertal bzw. St. Jodok mit Schmirn (Toldern und Kasern) und Vals im Wipptal zur Auswahl. Weiters kann direkt vom Brenner oder vom Pfitschtal, vom Schlegeisspeicher oder von Hintertux aus losgegangen werden. Alle Talorte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (Bahn bzw. Linienbus). Auf einer Gesamtstrecke von ca. 56 km und 4.230 hm Aufstieg sowie 4.230 hm Abstieg erreichen wir 6 Schutzhütten in schöner alpiner Landschaft. Hard Facts zur Peter Habeler Runde:
Streckenlänge: 56,1 km Aufstieg: 4.230 m Abstieg: 4.230 m
Minimale Höhe: Maximale Höhe:
1.345 m 2.910 m
Gasthaus Touristenrast 1.345 m – Geraer Hütte 2.324 m Der Aufstieg beginnt am Gasthaus Touristenrast und verläuft entlang des hinteren Valsertales auf einem 2,5 km langen Almenweg (Nr. 502) bis zur Talstation der Materialseilbahn. Durch einen schönen Zirbenwald schlängelt sich der flache Weg über viele Serpentinen zur Ochsenhütte, von dort aus in östlicher Richtung über hochalpine Weiden zur Geraer Hütte. (Gehzeit 2,5 – 3 Stunden) Warum ich die Runde, die eine geradezu ideale Mischung aus Bergwandern und Bergsteigen ist, dem Wanderer bis hin zum geübtesten Kletterer alles bietet, gerade bei der Touristenrast beginne, hat für mich einen historischen Grund. Nicht nur, dass ich selber Mitglied des British Alpine Club, dem ältesten Bergsteigerclub der Welt bin, war es Anfang der Sechziger Jahre, da war ich noch ein junger Bergführer, als wir unsere Engländer in Innsbruck abholten, um sie mit Start in St. Jodok quer durch die Zillertaler Alpen zu führen. Das waren harte Burschen und auch die wenigen Mädl’s die dabei waren, standen ihnen in nichts nach. Sie waren angenehme Gäste, hatten gute Ausrüstung dabei und brachten sehr gute Kondition mit.
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Da war es manchmal gar nicht so einfach, sie so zu fordern, dass sie am Abend auch müde waren. Doch wir wussten uns schon zu helfen und so zog oder schob man an Schlüsselstellen eben nicht mit letztem Einsatz, sodass das nervige what’s next immer leiser wurde und am Ende ganz verstummte. Solche Sachen brachten mir die alten Bergführer wie etwa Volgger Tond’l bei, von dem ich auch sonst viel gelernt habe. Dieser Kameradschaft und Gemütlichkeit trauere ich ein wenig nach, denn leider auch auf den Bergen hat die Hektik unserer Zeit mit Helmkamera, Tablet, Handy und Walkman ihre Spuren hinterlassen.
Geraer Hütte 2.324 m – Tuxerjochhaus 2.316 m Wir starten Richtung Norden zum Steinernen Lamm (Nr. 527). Ein neu errichtetes Teilstück auf diesem Weg führt uns über Gletschermoränen durch die vordere Höllwand und weiter zur Kleegrubenscharte. Kasererscharte und Frauenwand sind unser letztes Ziel, bevor wir über Almböden zum Tuxerjochhaus absteigen. (Gehzeit 4,5 – 5 Stunden) Die Geraer Hütte ist Ausgangpunkt für viele schwere Routen an den schönsten Plätzen der Zillertaler Alpen wie dem Dreigestirn Olperer, Fußstein und Schrammacher. Wer schon den Sagwandpfeiler, die Nordwestwand oder die Nordkante des Schrammacher bestiegen hat, weiß, wovon ich rede. In den Siebziger Jahren plante ich mit Erich Hotter, einem Jugendfreund, die sehr anspruchsvolle Rebitsch-Tour durch den Schiefen Riss an der Sagwand anzugehen. Wir hatten die Ausrüstung wie die Haken und das andere Zeugs schon zum Einstieg getragen und saßen noch bei einem Schnitzel auf der Hütte, als zwischen Sagwand und Schrammacher ein riesiger Felssturz herabdonnerte. Daraufhin ließen wir Riss Riss und Ausrüstung Ausrüstung sein, stießen auf unseren zweiten Geburtstag an und überließen Darshano und Anderl Aschenwald die großartige Leistung der Zweitbegehung. Sollte der geneigte Leser Lust auf den Schiefen Riss bekommen haben, die Ausrüstung müsste noch dort liegen und kann gerne verwendet werden.
Schrammacher-Fußstein-Olperer Das Dreigestirn als Motiv – hier in Ätz- u Beiztechnik mit Blattgold auf Messing)
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Klettern in der FuĂ&#x;stein Nordkante
Tuxerjochhaus 2.316 m – Friesenberghaus 2.477 m Auf dem Weg Nr. 326 steigen wir kurz bis unterhalb der Lärmstange ab, von wo es Richtung Südosten bis zum Spannagelhaus auf 2.531 m geht. Ab hier führt der Weg Nr. 526 über Moränen und Geröll zum höchsten Punkt der Runde, der Friesenbergscharte auf 2.911 m. Im Abstieg über mehrere Serpentinen erreichen wir das Friesenberghaus. (Gehzeit 4,5 – 5 Stunden) Das Tuxerjochhaus habe ich immer nur als Zwischenstation gesehen und dort, glaube ich, auch nur ein einziges Mal genächtigt. Diese Hütte wird bereits in der dritten Generation von der Familie Hotter bewirtschaftet und ist im Winter bei den Skifahrern eine beliebte Einkehr. Im Wandel der Zeit, und ich bin prinzipiell froh darüber, dass auch junge Menschen die Berge nutzen, hat die Hütte große Bedeutung für ein neues Publikum bekommen, die Radfahrer die zum Beispiel über Schmirn zum Gardasee weiterfahren.
Friesenberghaus 2.477 m – Olpererhütte 2.389 m
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Vom Friesenberghaus steigen wir kurz ab, am Friesenbergsee vorbei, von dort aus steil über Serpentinen bergauf, eine kurze Teilstrecke entlang des Berliner Höhenweges (Nr. 526) und schließlich leicht absteigend zur Olpererhütte. (Gehzeit 2,5 Stunden) Das Friesenberghaus bietet sich als Ausgangspunkt für den Hohen Riffler mit 3.231m an. Auf diesem Weg kann man über einen relativ einfachen aber doch hochalpinen Steig einen der über 80 Dreitausender der Zillertaler Alpen besteigen. Besonders sehenswert und ein richtiger Kraftplatz ist das „Stonehenge“, des Zillertales, das Petersköpfl. Nicht unterschätzen darf man die ziemlich ausgesetzte Friesenbergscharte, die besonders bei Schlechtwetter trotz Sicherungsseile alles abverlangt.
Olpererhütte 2.389 m – Pfitscherjochhaus 2.275 m Auf dem Weg Nr. 502, einem Teil der Neumarkter Runde, geht es bis ins Unterschrammachkar auf 2.280 m. Nach kurzem Anstieg unterhalb des Ameiskopf auf 2.400 m marschieren wir über einen alten Steig (Nr. 528), an Gletscherschliffen und der Kastenschneid vorbei, unterhalb des Stamplkees zum Pfitscherjochhaus. (Gehzeit 3,5 Stunden) Die Olpererhütte der Sektion Neumarkt, beliebter Ausgangspunkt zu hochalpinen Touren auf den Olperer, hat eine lange Geschichte. Die untrennbar mit der berühmten Olperer-Hexe, der langjährigen Hüttenwirtin Olga, verknüpft ist. Unvergessen auch der spätere Hüttenwirt Franz Stock, der nach dem Abendessen den Gästen alles über Hütten, Touren, Begehungen und Wegenetz erzählte und dabei nie gelogen hat. Und die Geschichte wiederholt sich, ich kann mich noch gut erinnern, dass wir aus Geldmangel oft vor der Hütte unsere mitgebrachte Jause verzehrten, allerdings nahmen wir damals in Erinnerung an unsere gute Kinderstube den Müll wieder selber mit ins Tal.
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1977, ich war gerade vom Dalaughiri zurück, führte ich mit Toni Tomann zusammen acht Gäste auf den Großen Möseler. Beim Abstieg über die Nordwestflanke, ich sicherte meine vier Leute schon in der großen Rinne, holte eine etwas schwerere Dame mit einem Ausrutscher ober mir den Toni aus dem Sicherungsstand und stürzte mit der ganzen Seilschaft ab. Sozusagen im Vorbeifliegen nahmen sie auch mich samt meinen Gästen mit auf den Expressweg ins Tal. Von hundert Schutzengeln begleitet stürzten wir etwa 280 m ab und rutschten, durch Neuschnee von der Randspalte verschont, kreuz und quer durcheinander auf den Gletscher hinaus. Gott sei Dank außer kleinen Blessuren war nichts passiert. Vom Furtschaglhaus aus hatten uns die Leute zugesehen und konnten nicht glauben, dass nicht einer von uns liegen geblieben war. Später auf der Hütte kam dann die Frage von zwei deutschen Bergsteigern: „Was war denn das?!?“ „Ach, wir haben nur eine kleine Absturzübung gemacht!“
PeterHabeler am Olperer
Pfitscherjochhaus 2.275 m – Landshuter Europa-Hütte 2.693 m Vom Pfitscherjochhaus geht es in westlicher Richtung vorbei an einigen kleinen Seen durch eine karge Steinlandschaft über den Anfang des 20. Jhdt. errichteten Landshuter Höhenweg (Nr. 3 bzw. Nr. 528). Dieser führt uns über die Friedrichshöhe zur Landshuter Europa-Hütte. (Gehzeit 3 Stunden) Das Pfitscherjoch hat auch schon eine sehr lange Vergangenheit, hat doch die Universität Innsbruck bei Ausgrabungen eine Pfeilspitze gefunden, die mit ca. 4.000 Jahre datiert wurde. Früher war neben dem Pfitscherjochhaus die Grenzkontrolle stationiert, an der vorbei nicht nur Wein, sondern sogar Kühe und meine Kletterschuhe geschmuggelt wurden. Da gibt es die Geschichte, dass ein Bauer mit vier in Italien gekauften Kühen bei Regen und Nebel in die Nähe der Jochhöhe kam, als er zwei Grenzbeamte bemerkte, die sich ihm näherten. Da fing der Bauer an zu fluchen: „De saubled’n Viecher, alleweil sein sie dahin und alleweil ummi zu die Wallsch’n!“
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(Diese blöden Tiere, immer laufen sie weg und immer hinüber zu den Italie nern!“) Worauf der Geschichte nach die Zöllner dem Bauern geholfen haben sollen, die geschmuggelten Kühe nach Tirol zu treiben. Dieser hatte es nicht eiliger, als ins nächste Gasthaus zu gehen und die Geschichte brühwarm zu erzählen! Da fällt mir noch eine Geschichte ein, die ich mit unseren Engländern erlebt habe. Unterhalb der Alpeiner Scharte gibt es zwei kleine Seen, die, wie auf dieser Höhe halt üblich, auch ziemlich kalt sind. Dies hielt die pickelharten Engländer, Männlein wie Weiblein, nicht ab, splitterfasernackt baden zu gehen. Dass sie nackt waren, weiß ich eigentlich nur aus Erzählungen, denn ich hatte, christlich erzogen, immer weggeschaut! Das Pfitscherjochhaus ist eine sehr gut ausgestattete Hütte, eigentlich schon ein Berggasthof.
Die Wirtsleute vom Pfistscherjochhaus mit Peter Habeler
Dort gibt es Zimmer mit Dusche und eine kleine Kapelle, dass man die Sünden, die eventuell begangen wurden, auch gleich wieder beichten kann. Außerdem Ausgangspunkt für den über einen sehr steilen Steig erreichbaren Aussichtsberg, die Rotbachlspitze mit 2.897m. Überliefert ist wohl der Spruch, auf der Alm da gibt’s koa Sünd’, weil die Männer müde sind, aber mit der Bergführer-Ergänzung: „… umso besser für die, die nicht müde sind!“ Sehr zu empfehlen sind neben Spaghetti und Tris auch der Südtiroler Wein und Speck … und natürlich die Tour auf den Kraxentrager, bei dem sie, so sie sich von Bergkameraden schultern lassen, auch auf 3.000 m Seehöhe sind. Ein unvergessliches Erlebnis hatte ich bei einer Runde um den Hochfeiler. Bei null Sicht machte ich mich mit zehn Gästen auf den Weg. Zehn hätten es eigentlich sein sollen, aber einen hatten wir auf dem Klo vergessen und, naja, gezählt hatte ich vor dem Abmarsch auch nicht. Jedenfalls hätte uns der Gute bei dem Nebel nie und nimmer gefunden, weshalb der Hüttenwirt höchstpersönlich die Führung übernahm und unsere Gruppe wieder komplettierte.
Hochferner und Hintere Weißspitze
Landshuter Europa-Hütte 2.693 m – Gaerer Hütte 2.324 m
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Ab hier geht es in Richtung Geraerhütte über den Geistbeckweg (Nr. 529) zum Sumpfschartl 2.666 m und weiter über die lange Wand in nördlicher Richtung zur inneren Zeischalm bis zum Ausgangspunkt unserer Runde, dem Parkplatz Nockeralm im Talschluss des Naturschutzgebietes Valsertal. (Gehtzeit 4 Stunden)
Bei der Landshuter Europa-Hütte ist bemerkenswert, dass die Landesgrenze ziemlich genau durch die Küche geht. Man kann also in Nordtirol stehen und in Südtirol die Nudeln umrühren. Wobei, der Alpinismus hat noch nie Grenzen gekannt, obwohl das Tolle im alpinen Raum, das Zusammenhalten, auch langsam ausstirbt. Die Konsumgesellschaft kennt nur nehmen, nehmen. Leute melden sich nicht ab, was manchmal zu unnötigen Suchaktionen führt. Sie haben eine Art Vollkaskomentalität entwickelt. Ich hab ja ein Handy, da ruf ich an und dann kommt der Hubschrauber und der holt mich raus. Wenn es nur so einfach funktionieren würde, denn einmal gibt’s keinen Empfang und ein anderes Mal kann der Heli gar nicht fliegen!
Manchmal schleppen die Menschen soviele Utensilien mit, was sie auf einer großen Expedition nicht tun könnten. In den Bergen ist weniger oft mehr – bringen Sie ihren natürlichen Ballast mit, bringen sie ihre Sorgen und Nöte mit und lassen Sie sie in den Bergen zurück. Gegen diesen Müll haben wir gar nichts! Prinzipiell ist Europa, und daran soll ja der Name der Hütte erinnern, eine gute Sache. Wir haben zwar eine gemeinsame Währung und schon ziemlich lange Frieden, doch machen uns Bergsteigern die Technokraten das Leben schwer. Es ist alles so theoretisch geworden, wir haben bald mehr Formeln als Besteigungen, die Bruchlastberechnung der Seile ist wichtiger geworden als das Bergerlebnis und durch die Hütte klingt nicht mehr der Gruß der A nkömmlinge: „Griasst enk“ sondern die im Reinigungswahn gestellte Frage: Wo sind die Duschen!
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Geraer Hütte 2.324 m – Touristenrast 1.345 m
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Bevor wir wieder zum Ausgangspunkt unserer Peter Habeler Runde kommen, halten wir noch einmal inne, saugen die Eindrücke auf, inhalieren die Natur und holen uns die Kraft für den Alltag.
Denken wir daran:
Der Weg ist die Therapie! In diesem Sinne wünsche ich ihnen viel Freude beim Wandern und Bergsteigen
Ihr Peter Habeler!
Zustiege zur Peter Habeler Runde Zustieg über Ginzling und Hintertux Zustieg Ginzling – Friesenberghaus Vom Naturparkhaus geht es auf rund 1.000 m in Richtung Pfarrkirche, dann auf dem Adlerweg Richtung Rauth. Im Bereich Rauth rechts auf den Zustieg zur Pitzenalm abzweigen. Der Weg führt vorbei an der Paschbergalm bis zur Pitzenalm auf 1.871 m Höhe. (Gehzeit 2,5 Stunden) Danach geht es auf dem Berliner Höhenweg (Nr. 536) in südl. Richtung bis zum Friesenberghaus 2.477 m. (Gehzeit 3 Stunden) Zustieg Breitlahner – Friesenberghaus Ausgehend vom Naturparkhaus, wo die Möglichkeit zum Gratis-Parken besteht, fährt der Linienbus zum Gasthaus Breitlahner. Der Ausganspunkt der Wanderung liegt direkt hinter der Mauthütte auf einer Höhe von 1.256 m. Über den Wanderweg (Nr. 530) führt der Aufstieg bis zum Berliner Höhenweg, in südl. Richtung dem Weg (Nr. 536) folgend bis zum Friesenberghaus 2.477 m. (Gehzeit 3,5 – 4 Stunden) Zustieg Schlegeis – Friesenberghaus Startpunkt ist die Dominikushütte auf 1.805 m, auf dem Wanderweg (Nr. 532) durch einen schönen Zirbenwald, vorbei an der Friesenbergalm und wandert weiter zum Friesenberghaus auf 2.477 m. (Gehzeit 3 Stunden) Zustieg Schlegeis – Olpererhütte Start beim zweiten Parkplatz (nach dem Schlegeisrestaurant) durch den Wald auf dem Wanderweg (Nr. 502) erreicht man über Almböden und einige Serpentinen zur Olpererhütte auf 2.389 m. (Gehzeit 2 Stunden) Zustieg Hintertux – Tuxerjochhaus oder Hintertux – Friesenberghaus Die Auffahrt erfolgt mit der Sommerbergalmbahn. Am Ende des Weges (Nr. 324) und erreicht das Tuxerjochhaus (Gehzeit 1 Stunde). Als Alternative
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bietet sich der Weg links Richtung Spannagelhaus (Nr. 326) an und geht danach auf dem Weg (Nr. 526) über die Friesenbergscharte zum Friesenberg haus. (Gehzeit 4,5 Stunden)
Zustieg über das Wipptal Zustieg Vals (Parkplatz Nockeralmen) Vom Gasthaus Touristenrast auf dem Weg (Nr. 502) zur Geraer Hütte. (Gehzeit ca. 2,5 – 3 Stunden) bzw. gegen den Uhrzeigersinn über den Geistbeckweg (Nr.529) zum Sumpfschartl 2.666 m und zur Landshuter Europa-Hütte. (Gehzeit 4 – 4,5 Stunden) Zustieg Schmirn-Toldern (Parkplatz Wildlahnertal) Auf dem Weg (Nr. 525) über das Steinerne Lamm zur Geraerhütte. (Gehzeit 3,5 – 4 Stunden) Zustieg Schmirn-Kasern (Parkplatz in Obern) Auf dem Weg (Nr. 324) zum Tuxerjochhaus. (Gehzeit 2,5 – 3 Stunden) Zustieg Schmirn-Kasern-Kleegrubenscharte Von Schmirn-Kasern auf dem Weg (Nr. 324) im Kaserer Winkel bis zur Kleegrubenschate Weg (Nr. 527). (Gehzeit ca. 2 Stunden)
Zustieg über das Pfitschtal Zustieg vom Weiler Platz – Landshuter Europa-Hütte Von der Häusergruppe Platz (Bushaltestelle) auf Weg (Nr. 3A) in vielen Serpentinen zuerst durch Wald, dann über steile Grashänge und Blockhalden in langem Anstieg Richtung Norden gerade empor zur Landshuter Europa-Hütte. (Gehzeit 3,5 Stunden)
Zustiege zur Peter Habeler Runde Zustieg von St. Jakob (Innerpfitsch) – Landshuter Europa-Hütte Am Dorfende von St. Jakob (östlich) führt links vom Nagler Bach der Weg (Nr. 3B) anfangs auf einem Traktorweg, später auf einem schmalen Waldweg und Almböden zur Beilsteinalm. Von dort über grasdurchsetztes Blockwerk zum Landshuter Höhenweg (Tiroler Höhenweg). Ab hier auf dem Weg (Nr. 3) Richtung Westen zur Landshuter Europa-Hütte. (Gehzeit 3,5 – 4 Stunden) Zustieg über Stein – Pfitscherjochhaus – Landshuter Europa-Hütte Von Sterzing aus ins Pfitschtal geht es bis unter den Weiler Stein, auf der nicht asphaltierten Pfitscherjochstraße vier Kilometer hinauf bis zum Parkplatz an der vierten Kehre 1806 m (ab da Fahrverbot). Von dort aus geht es auf dem gleich nach der Kehre beginnenden Weg (Nr. 4) hinauf zum Pfitscherjoch bzw. zum gleichnamigen Schutzhaus 2.275 m. (Gehzeit 1 – 1,5 Stunden) Vom Weg (Nr. 4) kann man nach rechts abbiegen auf den Weg (Nr. 4A) auf einer Höhe von 2.340 m erreicht man am Landshuter Höhenweg (Nr. 3) in westl. Richtung zur Landshuter Europa-Hütte. (Gehzeit ca. 2,5 – 3 Stunden)
Zustieg über den Brennerpass Zustieg Brennersee – Landshuter Europa-Hütte Ab der Bushaltestelle Brennersee 1.352 m ins Venntal, vorbei an der Jausenstation auf dem Weg (Nr. 531) in Richtung Südosten zur Landshuter Europa-Hütte 2.693 m. (Gehzeit 3,5 – 4 Stunden)
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Die Peter Habeler Runde Ob im oder gegen den Uhrzeigersinn, das Ziel ist eine Gipfelumrundung der westlichen Zillertaler Alpen mit dem zentralen 3.476 m hohem Olperer. Als Ausgangsorte stehen die Bergsteigerdörfer Ginzling im Zillertal, St. Jodok mit Schmirn und Vals im Wipptal zur Auswahl. Weiters kann man direkt vom Brenner, vom Pfitschtal, vom Schlegeisspeicher oder von Hintertux aus losgehen. Alle Talorte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Gesamtlänge: ca. 60 km Seehöhe: zwischen 1.345 m und 2.910 m Höhendifferenz: 4.230 m über die ganze Strecke Schutzhütten: 6 Gesamtgehzeit: 20 bis 24 Stunden