Martina Hefter
Der Kinderstadtführer
ine Stadt! Entdecke de Leipzig angekommen
Leipzig!
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0 ISBN: 978-3-9814045-0Ve rka ufspre is: € 15,-
Zum selbst Lesen
8–99 von:
Zu m Vorlesen
5+ ab:
www.seume-verlag.de
Tim Klinger
Leipzig!
Sabine Weise
Der Kinderstadtführer
ch! Das au
รถrt: h e g h c u Dieses B
2. Auflage, Febr
uar 2011
© 2011 beim Ve rlag: J.G. Seume Leipzig ↔ Sa arb rüc ken Zschochersche Straße 79b 04229 Leipzig Illustrationen: Sa
bine Weise
Lei pzi g
Gestaltung: MEA N DESIGN Frankfurt ↔ Leipzig Tim Klinger, Patri ck Scek Hagi meandesign.com Herstellung: Gut
enberg Verlag un d Druckerei GmbH , Leipzig
ISBN: 978-3-9814
045- 0- 0
Printed in German
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g.de
Leipzig!
Der Kinderstadtführer
Hallo Leute! Leo ist mein Name, Leo Lipso, ich bi megalophant n das Wap pe astischsten ntier der Stadt der W Wap pentier elt – Leipzig! hat viele wic So ein ht ig der O berbür e A uf ga be n, fast so vi germeister. ele wie Die schönste auf je den Fa Aufgabe ist ll, euch durc für mich h diesen Sta Wir werden dt führer zu uns also im begleiten. m er mal wie de spannenden r tre und interess anten Plätzen ffen, an vielen die Touren m . Ich freue m it euch! ich auf Euer Leo Li pso
4
Lie be Le serinnen und Le ser, r Dichter Gotthold de b rie ch bes en hr Ja 0 20 s al hr vor me wo ma n die ga nze Ephraim Le ssing Le ipzig als „Ort, me inte möglicherweiEr .“ nn ka en seh en ein Kl im elt W r bedeutendsten de em ein an – r hie h sic ss da t, se da mi en aus vie len verHande lsplätze Europas – Me nsch ten Waren und die ch bra Sie . fen tra ern nd Lä en en schied ten da s Bild de r Kultur ferne r Lä nder mit und präg d Unive rsitätssta dt un kuc dr ch Bu -, sik Mu s Al dt. Sta die Kunst aus d un en iss W s da ch au ig ipz Le e bündelt vie len Lä ndern de r Welt. ma n in Le ipzig die ss da e, ut he ch no nn de es t mm Sti as ka nn ma n W ? nn ka en seh en ein Kl im elt W ga nze hie r sehen und entdecken?
Geleitwort
5
Leipzig ist eine sehr schöne Stadt, in der es jede Menge Interessantes für Groß und Klein aufzuspüren gibt – Altes und Neues, Ernstes und Lustiges, Ruhiges und Lebhaftes. Gerade wer neu in der Stadt ist, kann mit dem Stadtführer interessante Orte schnell finden. Wer mit diesem Buch in der Hand die Stadt durchstreift, wird eine erlebnisreiche Zeit haben. Ich wünsche allen Kindern und Familien viel Spaß beim Entdecken! Prof. Dr. Thomas Fabian
Bürgermeister und Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Seite
Geleitwort Ein paar Worte zum Anfang
Seite
2.
Kapitel I – Innenstadt
Seite
Ankommen und los!
Nikolaikirchhof und -kirche » 15 3.
1.
Nikolaischule » 17
Hauptbahnhof » 14
Neues Rathaus » 30 2.
Kapitel II – Geschichte
Seite
Auf uralten Wegen
1. Moritzbastei » 28
Mustermesse » 39 2. 1. Städtisches Kaufhaus » 38
Kapitel III – Handel
Seite
Warenmuster & Messepaläste Karl Heine » 53 1.
Seite
5
Kapitel IV – Industrie
Garne, Bücher und andere Spinnereien 2. Galerie für zeitgenössische Kunst » 63
Seite
Kapitel V – Kunst
Ein Tag im Museum
1. Bildermuseum » 62
Schumann-Haus » 73
Seite
Kapitel VI – Musik
Tasten und Töne
2. 1. Musikinstrumentenmuseum » 72
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7
Augustusplatz » 19 5.
Mendebrunnen » 22 8.
10.
6. Krochhaus » 20 4. Leuchtsteine / Brunnen » 18
9. Gewandhaus » 22
7. Oper » 21
4.
Universität und City-Hochhaus » 24
Marktplatz » 34 5.
3. Thomaskirche » 32
Altes Rathaus » 34
5. Specks Hof » 43 Barthels Hof » 49
7. Brühl » 46 Naschmarkt / 4. Alte Handelsbörse » 42
9.
6. Riquethaus » 45
8. Blechbüchse » 48
3. Auerbachs Keller / Mädlerpassage » 40
Konsumzentrale » 56 5.
4.
2. Buntgarnwerke » 54
Lindenauer Hafen » 57 3. Stelzenhaus » 55
6. Baumwollspinnerei » 58
4. Schulmuseum » 65
6. Baumwollspinnerei & Rundgang » 68
5. Museum für Druckkunst » 66
3. Grassi-Museum » 64
5. Thomanerchor » 77
3. Mendelssohn-Haus » 74
6. Musikviertel » 79 4. Bach-Museum » 76
Seite
8
Kapitel VII – Natur
Ins Grüne
Clara-Zetkin-Park » 84 2. 1. Wildpark » 83
Seite
9
Kapitel VIII – Sport und Freizeit
Palmengartenwehr / Elsterbecken » 95
Etwas für die Muskeln
1.
2. DHfK » 97
Kapitel IX – Mobilität
Seite
Kreuz und quer und hoch hinaus Synagogendenkmal » 110
Seite
Seite
8 8
Leere Stühle, gesprengte Mauern
Kapitel XI – Politik
Von Parteien, der Wende und einer runden Ecke
Kapitel XII – Ausflüge
Seite
Raus aus der Stadt
1. Cospudener See » 126
2.
Spielplätze
Seite
Seite
1.
Kapitel X – Religion
9
Glossar
Seite
58
Markkleeberger See » 127
Adressen
Inhaltsverzeichnis
9
Flüsse und Kanäle » 86 3.
4. Rosental » 88
Schreberbad » 100 4.
Zoo » 90 5.
5. Schrebergärten » 102
3. Sportforum » 98 6.
Pferderennbahn Scheibenholz » 103
3. St. Trinitatis » 114 5. Augustusplatz » 116
2. Thomaskirche » 112
6. 4. Neues Rathaus » 115
1.
Nikolaikirche » 117
Augustusplatz » 120 2. Bundesverwaltungsgericht » 122 3. Runde Ecke » 123
3.
7. Muldental-Radweg » 132
Ferropolis » 128
5. Burg Gnandstein » 130
4. Schloss Püchau » 129
6. Denkmalschmiede Höfgen » 131
10
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Hallo! Bist du gerade frisch in Leipzig angekommen und willst diese schöne, ganz und gar besondere Stadt etwas näher kennen lernen? Oder anders herum, du wohnst schon lange hier, bist vielleicht sogar hier geboren und möchtest trotzdem ein bisschen mehr über deine Stadt erfahren? Wir haben für dich viele interessante Orte und Plätze aufgespürt, die du ganz neu oder wieder entdecken kannst – du erfährst dabei auch etwas über die Geschichte dieser Stadt, lernst einige wichtige Leipziger Persönlichkeiten kennen und vieles mehr.
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Wir haben diesen Stadtführer nach verschiedenen Themen geordnet und diese in zwölf Kapiteln zusammengefasst – zu jedem Thema gibt es eine von uns vorgeschlagene Route. Die musst du natürlich nicht genau so ablaufen oder -fahren! Sie sollen dir und vielleicht auch deinen Eltern als Orientierung und Anhaltspunkt dienen. Du kannst die Strecken beliebig erweitern oder verkürzen, oder nur einzelne Orte darauf besuchen, ganz wie du willst. Einen erweiterten Innenstadtplan fi ndest du in diesem Buch. Für Ausflüge in die etwas weiter draußen gelegenen Stadtteile solltest du dir einen Stadtplan besorgen.
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Viele Einrichtungen der Stadt bieten besondere Angebote für Kinder. Da diese aber oft wechseln und nicht alle regelmäßig stattfi nden, haben wir sie in den Texten nicht extra aufgeführt – genauere Informationen kannst du dir im Internet oder telefonisch bei den jeweiligen Einrichtungen besorgen. In einem umfangreichen Adressteil fi ndest du alle notwendigen Angaben. Und natürlich ist es unmöglich, ALLES, das interessant, spannend, merkwürdig, lustig oder sehenswert ist in dieser Stadt, in so einem kleinen Buch zu versammeln. Wenn du durch unsere Vorschläge Lust bekommst, auch über das Buch hinaus interessante Dinge in und über Leipzig herauszufinden, freuen wir uns darüber ganz besonders!
wissenswerte Informationen zu lesen. Und über die so gekennzeichneten Personen oder Begriffe erfährst du dort ebenfalls mehr. Übrigens … wir haben darauf verzichtet, Gaststätten, Restaurants, Geschäfte und Kinos besonders zu erwähnen – einfach, weil es davon so viele gibt, dass kaum alle in dieses Buch passen würden. Wenn du mit offenen Augen durch die Stadt gehst, findest du vieles, was hier nicht genannt ist, außerdem kannst du die lokalen Zeitungen nutzen, z.B. um das Kino-Programm abzurufen. Eine kleine Ausnahme gibt es, wenn z.B. ein Museum ein Café betreibt.
In unserem Glossar (ab S. 139) – das ist eine Art Wörterverzeichnis – haben wir wichtige Erläuterungen zusammengetragen. Dort gibt es weitere
Spa ß be i l ie v h c u e n e e ipzig! L Wir wünsch h c r u d r u o kungst e ure r Entde c
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Grosse Fleischergasse
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Herzlich Willkommen … in der Innenstadt Leipzigs! Du wirst sehen, dass es keine allzu weiten Wege hier gibt – der innere Stadtkern ist problemlos zu Fuß zu durchqueren. Andererseits wirst du hier auf so viele interessante Gebäude und Plätze treffen, dass du nicht besonders schnell vom Fleck kommst, wenn du mehr über sie erfahren möchtest. Das Zentrum von Leipzig ist voll mit großen und kleinen Geschichten. Schon seit dem Mittelalter wird hier gewohnt, gehandelt und herumspaziert. Du wirst zahlreichen prächtigen Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten begegnen, manche sind sogar weltberühmt! Die meisten Museen und Kultureinrichtungen fi nden sich ebenfalls hier. Daneben gibt es aber auch Platz zum Herumtoben und Erkunden.
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KAPITEL I
B rü h
1.
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G rimmaische
2.
Strasse
Krochhaus 6.
August
7.
5.
usplat Augustusplatz z 8.
Mendebrunnen 9. Gewandhaus
Universität und City-Hochhaus
10.
Oper
Ring
Nikolaikirchhof und -kirche
Ritterst rasse
3. Nikolaischule Leuchtsteine / 4. Brunnen
G ör dele r
Reichsstrasse
rasse
Marktplatz
13
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Nikolaistrasse
st Hain
Grosse Fleischergasse
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Hauptbahnhof
1. Hauptbahnhof
2.
Nikolaikirchhof und -kirche
14
4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
Nikolaischule
5. Augustusplatz
Hauptbahnhof Viele Besucher Leipzigs kommen hier an, im größten Kopfbahnhof Europas! Wenn du dich umsiehst, wirst du daran sicher keinen Zweifel haben: Die Querbahnsteighalle, von der man zu den Zügen gelangt, ist bestimmt so lang wie eineinhalb Fußballfelder. 80.000 bis 150.000 Menschen gehen hier jeden Tag ein und aus – und das sogar oft, ohne zu verreisen; unter der Querbahnsteighalle befi ndet sich nämlich ein zweigeschossiges Einkaufszentrum. Von dort oben hast du einen guten Überblick auf das geschäftige Treiben unter dir. Als der Hauptbahnhof am 1. Oktober 1915 eingeweiht wurde, war er einer der größten Bahnhöfe der Welt: Es gab sechsundzwanzig Bahnsteige und fünf Außenbahnsteige. Heute sind es „nur“ noch vierundzwanzig. Kein Wunder,
Superlative: Hauptbahnhof der ude ist 298 m bä Ge te am ges s Da ngsh allen lang. In den Einga breite führen zehn Meter zum Querf au hin n pe Freit rep lang, m 270 r bahn steig, de hoch ist . m 27 d un eit br m 33
der neue Bahnhof musste die sechs innerstädtischen Bahnhöfe ersetzen, die es bis dahin gegeben hatte. An den beiden Eingangshallen kannst du erkennen, dass der Hauptbahnhof eigentlich aus zwei gleichen Bahnhöfen besteht. Neben den zwei Empfangshallen gibt es zwei Treppenaufgänge und doppelte Wartesäle, die aber heute als Geschäfte genutzt werden. Als man den neuen Bahnhof plante, gab es eine Sächsische und eine Preußische Eisenbahngesellschaft. Beide erhoben Anspruch auf den Betrieb des Hauptbahnhofs. Du kennst das bestimmt, wenn du dich mit deinen Freunden oder Geschwistern streitest: Keiner wollte nachgeben. Schließlich einigten sich alle Beteiligten darauf, bei dem neuen Bahnhof alles doppelt auszuführen. Bis 1934 gehörten die Gleise 1–13 der preußischen, die Gleise 14–26 der säch-
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 9. Gewandhaus
7. Oper
8. Mendebrunnen
sischen Bahn. Kein preußischer Zug durfte im sächsischen Teil des Bahnhofs einfahren, und kein sächsischer im preußischen Teil. Das war bestimmt sehr kompliziert – aber es gab keinen
10. Universität und City-Hochhaus
15
Streit mehr. Von 1997 bis 1998 wurde der Hauptbahnhof noch einmal umfassend saniert und das Einkaufszentrum entstand.
Nikolaikirche und -kirchhof
östlichen Auf dem äußersten algetreu gin ori die ht ste eis Gl tive mo ko Lo te au nachgeb die Anfangs„S axonia“, die an t erinn ert . zeiten der Zugfahr
Wenn du …
der , erkennst du an … dich umdrehst Erbaue di r fü guren, die Fi f öl zw e ad ss Fa stehen. Leipziger Berufe he sc pi ty w. bz er r, Insind das: Arbeite An der Westhalle senEi n, an m z, Zimmer lle genieur, Steinmet ha st O r de rbeiter, an arbeiter und Erda n, an m uf Ka t, er, Studen Professor, Musik Zurichter d un Buchdrucker
Viele Bewohner und Gäste Leipzigs fi nden, die Nikolaistraße ist eine der schönsten Straßen der Stadt (du kannst mehr über sie erfahren, wenn du das nächste Kapitel durchliest). Wanderst du hier vom Hauptbahnhof aus in Richtung Innenstadt, erreichst du einen der bedeutsamsten Orte Leipzigs. In der Nikolaikirche begann im Herbst 1989 die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR. (Im Kapitel „Politik“ kannst du Genaueres erfahren, und vielleicht hast du darüber auch in der Schule oder von deinen Eltern etwas gehört). Bereits 1988 versammelten sich Bewohner Leipzigs jeden Montag zum Friedensgebet in der Kirche – zuerst noch wenige, dann wurden es immer mehr. Gemeinsam mit dem Pfarrer der Gemeinde, Christian Führer, wollten sie ohne Gewalt für eine Veränderung der Verhältnisse in ihrem Land eintreten. Später schloss sich an das Gebet eine Demonstration durch die Stadt an. Am 9. Oktober kamen zehntausende Men-
1. Hauptbahnhof
16
2.
Nikolaikirchhof und -kirche
4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
Nikolaischule
schen zusammen – sie passten natürlich nicht mehr in die Kirche und warteten auf dem Nikolaikirchplatz. Viele Leipziger meinen heute, dass mit dieser großen, friedlich verlaufenen Demonstration das Ende der DDR eingeläutet wurde. Zu aktuellen Anlässen fi nden auch heute noch Friedensgebete statt. Die Kirche ist außerdem schon sehr alt: Erbaut wurde sie etwa um das Jahr 1165. Den Turm hat ihr Leipzigs berühmter Bürgermeister und Bauleiter H ierony m u s L otter erst 1555 aufgesetzt. Vorher gab es zwei Türme. Der Innenraum ist ganz besonders gestaltet: Die Säulen, die das Kirchenschiff stützen, enden am oberen Ende in grünen Palmwedeln. Man nennt diesen eindrucksvollen und gleichzeitig schlichten Baustil kl a ssizistisch.
5. Augustusplatz
t die Auf dem Nikolaikirchhof steh der aus le Säu r eine g dun Nachbil nerung Kirche. Sie wurde als Erin bst an die Ereignisse vom Her boli sym und tellt 1989 aufges dlichen sier t, wie die Idee der frie in den Revolution aus der Kirche Stadtraum getragen wurde.
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 9. Gewandhaus
7. Oper
8. Mendebrunnen
10. Universität und City-Hochhaus
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Nikolaischule Das schöne Gebäude an der Westseite des Nikolaikirchhofs ist die Nikolaischule. Allerdings ist es jetzt keine Schule mehr – der Name ist aber geblieben. Die Nikolaischule war die erste weltliche Schule Leipzigs, d.h., sie wurde nicht von der Kirche „betrieben“ – was im 14. Jahrhundert etwas ganz Ungewöhnliches war. Der Rat der Stadt musste 1395 sogar den damaligen Papst Bonifatius IV. um Erlaubnis fragen, ob eine städtische Schule gegrün-
er die Wenn du mehr üb n wissen tio lu vo Re friedliche useum M s da willst, besuch e ke“. Ec n de un „R r in de
det werden dürfe. So berühmte Leute wie der Komponist R icha rd W a gner und der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz lernten in der Nikolaischule. Zwischen 1991 und 1994 wurde der gesamte Bau saniert, und seither befi nden sich darin u.a. ein Restaurant und die Antikensammlung der Universität Leipzig.
1. Hauptbahnhof
2.
Nikolaikirchhof und -kirche
18
4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
Nikolaischule
5. Augustusplatz
Weißt du, w arum auf d er Ostseite d er Kirche, in dem kleinen Fen ster, ein a ltes Hufeisen hä ngt? Manch
Leuchtsteine / Brunnen
e junge Hand werker gehen ihrer Ausbildun nach dem En g auch heute de noch auf die d.h. sie müsse Walz, n einige Zeit durchs Land bei fremden H reisen und and mehr zu lernen werksmeistern arbeiten, um . noch Früher war di e Walz für alle frischgeback Handwerksge enen sellen Pflicht . Wenn sie na Leipzig kamen ch , wurde ihnen von ihren Lehr das Hufeisen herren im Fenster de r Nikolaikirche gezeigt – dam it sie später b ei ihrer Rückk erzählen konn ehr davon ten. Das Hufeisen gesehen zu ha ben galt als B dass man au eweis, ch wirklich in Leipzig gewes en war.
Vor der Nikolaischule fi ndest du einen modernen Brunnen. Zu ihm gehören die vielen Leuchtsteine, die hier ins Pflaster eingelassen sind. Sie leuchten bei Dunkelheit in unterschiedlichen Farben und sollen eine wachsende Menschenmenge symbolisieren.
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 9. Gewandhaus
7. Oper
8. Mendebrunnen
10. Universität und City-Hochhaus
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Augustusplatz Von der Nikolaikirche aus gelangst du schnell auf einen riesigen Platz – den Augustusplatz. Er bildet die größte bebaute Freifl äche der Stadt und gilt mit 40.000 Quadratmetern sogar als der größte städtische Platz Deutschlands! Im Zweiten Weltkrieg wurden fast alle Bauten ringsum durch einen Bombenangriff zerstört. Erst später baute man sie wieder auf, manches Gebäude wurde auch ganz neu gestaltet. Deswegen kannst du hier jetzt viele verschiedene Baustile und Bauweisen der vergangenen Jahrzehnte erkennen: Da sind z.B. die palastartigen Häuser auf der anderen Seite des Stadtrings mit ihren vielen Fassadenverzierungen, das ist der so genannte S ta l inb a rock. Außerdem fi nden sich Plattenbauten oder hoch-
moderne Glas- und Aluminiumkonstruktionen. Auf dem Augustusplatz versammelten sich auch die Teilnehmer der M onta gsd em onstra tionen. Den Namen hat er übrigens von Kurfürst Friedrich August I., der von 1750 bis 1827 lebte. Zu Zeiten der DDR hieß der Augustusplatz Karl-Marx-Platz.
hn au f steisba n u r für K r e au f d ihgebüh o le s s u ip A L r de Le o 0 09 1 € tz. Von Das ist stuspla ging im Jahr 2 F. Die Abu g u A d em uh e NICE ation U chlittsch nseine S derhilfsorganis Nations Inter in d as ist e K d it , “ t „Un an die Fund te y u c e n d e e b n. rg ‘s Eme reinten Natione stk ü r zu n g hildren e un C V K l r a ie e n atio er k d und d w t fs m il m h r o de rk das Kin nächste Winte nst Du ja auch ichn r le e k d n t, a is a nd vielleicht g Wen ie der d u w n . e n n h h e tu a r N ot eisb nde d eine Ru s für Kinder in einmal e t u twas G zeitig e
1. Hauptbahnhof
2.
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Nikolaikirchhof und -kirche
4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
Nikolaischule
5. Augustusplatz
Krochhaus An der Westseite des Augustusplatzes steht das erste Hochhaus, das in der Stadt erbaut wurde – das Krochhochhaus. Fertig gestellt wurde es im Jahr 1928. Schau einmal hoch zum Dach, dort siehst du das Wahrzeichen des Augustusplatzes: das Glockenspiel. Erkennst du die zwei Glockenmänner? Das sind überlebensgroße, mechanische Figuren. Vielleicht willst du ja warten, bis die nächste Viertelstunde voll ist – dann schlagen die Glockenmänner mit Hämmern auf drei übereinander gestapelte Glocken. Unterhalb des Glockenspiels gibt es eine Inschrift: OMNIA VINCIT LABOR. Das ist lateinisch und bedeutet: Arbeit überwindet alles. Klingt ziemlich streng, oder? Schau dir auch die schöne Turmuhr an. Das Ziffern-
Das bauliche Vorbild für da s Krochhaus is t der 1496 –149 9 erbaute Uhr tu rm Torre dell‘Orologio in Venedig
blatt hat einen Durchmesser von 4,30 Metern! Das heißt, ungefähr drei große oder vier kleinere Kinder könnten sich darauf ausstrecken. Außerdem fi ndest du über dem Ziffernblatt eine blaue Kugel, die die Mondphasen anzeigt. Den Namen übrigens hat das Haus von seinem Bauherrn Hans Kroch, dem Inhaber einer Bank. Es hat elf Stockwerke und ist über 43 Meter hoch. Allerdings hatten die Stadträte zuerst Bedenken gegen diese Höhe – kein Gebäude ringsum sollte den Giebel der damals benachbarten Pa u l inerkirche überragen. Man erlaubte die elf Geschosse erst, nachdem die Bauherren die obersten vier Stockwerke provisorisch als Attrappe aufgesetzt hatten und die Stadträte sehen konnten, wie eindrucksvoll das wirkte.
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 9. Gewandhaus
7. Oper
8. Mendebrunnen
10. Universität und City-Hochhaus
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Oper Am nördlichen Rand des Augustusplatzes steht die Oper. Die erkennst du gleich an den breiten Treppenaufgängen. Viele gutgekleidete Leute steigen hier an den Vorstellungsabenden hoch. Die Oper wirkt wie ein historisches Gebäude, in Wahrheit ist der Bau aber noch recht jung. Im Jahr 1867 wurde der Vorgängerbau der Oper, das „Neue Theater“ eröffnet. Weil es im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, errichtete man ab 1956 an derselben Stelle ein modernes Opernhaus. Äußerlich behielt es den sp ä tkl a ssizistischen Baustil des Vorgängers; du kannst diesen Stil zum Beispiel an der recht schlichten Fassade ablesen. Die neue Oper war der größte und modernste Theaterneubau der DDR. Der Theatersaal verfügt über 1.445 Sitzplätze!
Zur Oper gehören auch die „Musikalische Komödie“ in Lindenau und das „Kellertheater“ in einem Seitenflügel der Oper. Für Kinder und Jugendliche gibt es viele Extra-Aufführungen. Außerdem erhältst du beim „Tag der offenen Tür“ Einblick in die Ballettsäle und Probebühnen und darfst in die Theater- und Kostümwerkstätten schauen! Informationen dazu gibt es auf der Homepage der Oper (in unserem Adressteil ab S. 156). Die Oper Leipzig hat kein eigenes Opernorchester. Traditionell spielt dort das Gewandhausorchester – die Musiker brauchen dazu nur den Augustusplatz zu überqueren. Im Somm er darfst in d k reisrund en Wasse em großen, rbec ken vor dem O pernhaus deine Füß abkühlen ! e
1. Hauptbahnhof
2.
Nikolaikirchhof und -kirche
4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
22
5. Augustusplatz
Nikolaischule
Mendebrunnen
Gewandhaus
Direkt vor dem Gewandhaus steht ein großer Brunnen: Um einen achtzehn Meter hohen Obelisken gruppieren sich viele Figuren aus der griechischen Sagenwelt, die alle etwas mit dem Wasser zu tun haben. Da gibt es z.B. gleich zweimal den Meeresgott Triton mit einem menschlichen Oberkörper und einem Fischleib anstelle der Beine. Die beiden Tritons zügeln jeweils einen Hippocampus – ein antikes Sagenwesen, das halb Pferd, halb Fisch ist. Der Brunnen sollte die Nützlichkeit des Wassers für den Menschen symbolisieren. Seinen Namen hat er von der Kaufmannswitwe Marianne Pauline Mende – sie stiftete das Geld für seine Errichtung. Er ist nach berühmten italienischen Vorbildern gestaltet, z.B. dem Vierströmebrunnen in Rom.
Das moderne Gebäude gegenüber der Oper – das Gewandhaus – ist über die Grenzen Europas hinaus bekannt: Es beherbergt eines der berühmtesten Orchester der Welt. Wieso „Gewandhaus“? Das Vor-, Vor-, Vorgängerorchester des heutigen Gewandhausensembles war ganz klein: Es bestand aus sechzehn Laienmusikern. Leipziger Bürger und Kaufleute hatten im Jahr 1743 eine „Konzertgesellschaft“ gegründet, das heißt, sie bezahlten die Musiker auch, wenn sie bei Konzerten spielten. Bald wurden die Konzerte so beliebt, dass das Orchester mehrmals in größere Räume umziehen musste. Im Jahr 1781 wechselte die Gesellschaft in den großen Saal im Messehaus der Tuchmacher: das Gewandhaus. 500 Zuhörer fanden dort Platz. Das jetzige Gewandhaus ist schon die vierte feste Spielstätte des Orchesters. Sie wurde 1981 mit einem festlichen Konzert unter der Leitung K u rt M a su rs eröffnet.
Im Sommer sorgt eine Sprinkleranlage rings um den Brunnen für Spaß und Erfrischung.
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 9. Gewandhaus
7. Oper
8. Mendebrunnen
Im großen Konzertsaal, der eine sehr gute Akustik hat, fi nden rund 1900 Besucher Platz. Außerdem gibt es einen kleinen Saal für ca. 500 Besucher. Auch das Gewandhaus bietet spezielle Familienkonzerte und andere Angebote für Kinder – Informationen dazu fi ndet ihr auf der Gewandhaus-Homepage. em üb er d sfront sige la ie r G s ie d t d u d a e b e n“ s D ur c h h ie s L ye r vo m Nordfo esang iger Malers lde „G Gemä hmten Leipz n 714 rü ine des be Gille. Mit se s bald d isst e m Sighar n r e atmete isplätz Quadr ie drei Tenn w so viel en! m zu s a m
10. Universität und City-Hochhaus
Die berü hm S aal ist 15 te O rgel im Groß en Meter br eit und 11 Meter hoch , h a t 110 Regis 6 63 8 P feif ter, en , 4 Ma nuale , 1 Pedal u nd verfü gt über 2 Spieltisch
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1. Hauptbahnhof
2.
Nikolaikirchhof und -kirche
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4. Leuchtsteine / Brunnen 3.
Nikolaischule
5. Augustusplatz
Universität und City-Hochhaus Mehrere neue, ganz moderne Gebäude umrahmen den Augustusplatz auf seiner Südseite. Das ist die Universität, und obwohl sie so modern und neu aussieht, ist sie schon sehr alt – nach Heidelberg ist es die Universität in Deutschland, die am zweitlängsten durchgängig existiert. Berühmte Leute studierten hier: unter anderem J oha nn W ol fga ng v on G oethe, Novalis, Friedrich Nietzsche, und viel später auch Angela Merkel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Universität stark zerstört. Zu DDR-Zeiten hieß sie „Karl- Marx-Universität“ und bekam ein neues Hauptgebäude am Augustusplatz – das in den letzen Jahren durch einen neuen Universitätsbau ersetzt wurde. Am rechten äußeren Rand der Universität siehst du ein Gebäude, das ein bisschen aussieht wie eine Kirche: Das Paulinum. Und richtig, an dieser Stelle befand sich früher tatsächlich eine Kirche, die Paulinerkirche, die im Jahr 1968 gesprengt wurde, um Platz für die Universität zu schaffen. Eine Kirche einfach so zu sprengen, ist sehr respektlos gegenüber den gläubigen Bürgern einer Stadt. Deswegen wurde in den letzten Jahren das Paulinum in Erinnerung an die Paulinerkirche erbaut. Es ist Teil der neuen Universität
und birgt u.a. die Aula und einen Andachtsraum. Das frühere „Uni-Hochhaus“ (von den Leipzigern oft „Weisheitszahn“ genannt) siehst du von beinahe jeder Stelle in der Stadt. Mit 142 Metern ist es das höchste Gebäude Leipzigs. Wenn du genau hinschaust, erkennst du, dass es die Form eines leicht aufgeschlagenen Buches hat. Seit Anfang des neuen Jahrtausends gehört es nicht mehr zur Universität, sondern wird u.a. vom M D R genutzt und heißt jetzt „City-Hochhaus“. Ganz oben befi nden sich ein Restaurant und eine Aussichtsplattform – ein toller Blick bis weit ins Leipziger Umland ist garantiert! te n d ur f 9 0 6 n d er 1 b a a Erst Frauen ersität iv au c h i g er Un z Leip eren! i stud
KAPITEL I – Innenstadt
6. Krochhaus 7. Oper
9. Gewandhaus 8. Mendebrunnen
10. Universität und City-Hochhaus
Das Gebäude ist 155,40 m hoch
Ein ang e deutete s Chorfe Universi n ster im tätsgebä n euen ude erin Universi n e r t an täts - ode die r im Jahr Paulin e r 196 8 ges prengt w kirch e , die u rd e .
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