20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern
Aus dem Inhalt
Grußwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus der Festschrift des Verbandes Mecklenburg-Vorpommern – das Gäste aus dem Ausland machen ist für mich ein gutes Stück Hei- die Erfahrung: „MV tut gut.“ mat. Ich fühle mich diesem Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich und seinen in den letzten Menschen in 20 Jahren in ganz besoneinen modernen derer Weise Wirtschaftsverbunden. standort verwanAuf der Weltdelt. Dies war ausstellung in nicht selbstverShanghai ständlich. Die macht MeckAusgangslage lenburg-Vor1990 war pommern derschwierig. Aber zeit als „Land die Bürgerinnen des Wassers“ und Bürger sind von sich redie Herausfordeden. Wer das rungen mit viel Land im NordMut und Engaosten gement angeDeutschlands gangen. Vor alkennt, der lem im weiß aber Tourismus haauch, dass ben sie Akzente Bundeskanzlerin Angela Merkel es weit mehr gesetzt. Diese Foto: Bundeskanzleramt als Meer zu Zukunftsbranbieten hat: Neben weiten Stränden che trägt heute rund neun Prozent locken unberührte Wälder, ehrwür- zum Volkseinkommen in Mecklendige Hansestädte, geschichtsträch- burg-Vorpommern bei. Gleichwohl tige Gutshäuser und Musikfestspie- ist und bleibt es wichtig, den Wirtle, um nur wenige Beispiele zu schaftsstandort zu stärken und zunennen. So erfreuen sich nicht al- sätzliche Wachstumspotenziale zu lein die Ostseeküste oder die erschließen. Dabei kann das Land Mecklenburgische Seenplatte als auch weiterhin auf die Unterstütbegehrte Ferien- und Gesundheits- zung der Bundesregierung zählen. regionen großer Beliebtheit, son- 20 Jahre Mecklenburg-Vorpomdern das gesamte Land. Die Zah- mern – ein runder Geburtstag eilen sprechen für sich: Im nes rundum lebens- und liebensvergangenen Jahr besuchten werten Landes, das allen Grund mehr Sommerurlauber Mecklen- hat, voller Zuversicht in die Zukunft burg-Vorpommern als jedes ande- zu blicken. Dazu können wir uns alre Bundesland. Auch immer mehr le in Deutschland gratulieren.
Übernachtungen sind die Bilanz nach 20 Jahren Urlaubsland MV. In den nächsten 20 Jahren dürfen es gern sogar noch ein bisschen mehr sein.
Festakt, Workshops und Zukunftsvisionen – Urlaubsland feiert 20. Geburtstag Aktivitäten zum touristischen Jubiläum Mecklenburg-Vorpommerns Mit einer Vielzahl von Aktivitäten mern verdient gemacht haben. hat Mecklenburg-Vorpommern das „Unzähligen Menschen, die der 20-jährige Jubiläum des UrlaubsEntwicklung oft uneigennützig Imlandes umrahmt. Schauplatz für pulse gegeben haben, gebührt eiFeierlichkeiten, Ausstellungen, ne Auszeichnung. In der erstmaliPreisverleihungen und Arbeitstrefgen Vergabe eines fen war die Insel Rügen. „Wir wollTourismuspreises des Landes ten 20 Jahre Revue passieren lasliegt insofern auch eine Anerkensen, den Erfolg ein wenig feiern, nung für die Mitarbeiter der Branaber auch Weichen für die Zukunft che, die Enormes geleistet haben stellen", sagte Jürgen Seidel, Miund zugleich noch viel Biss für die nister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes. Er verwies darauf, dass im Nordosten nach 1990 nicht nur ein gewaltiger Strukturwandel in der Tourismusbranche bewältigt worden sei, sondern sich MV zu einer der erfolgreichsten Tourismusregionen Deutschlands und Europas entwickelt habe. Als Höhepunkt des TourismusjubiläDie Freiluft-Schau auf der Binzer Promenade ums wurde am 30. Villa Ruscha, Foto Kurverwaltung Binz Oktober im traditionsreichen Aufgaben der Zukunft beweisen", der erklärte Mathias Löttge, Vorsitzender des TMV. Er informierte zuveranstaltet, mit dem gleich darüber, dass die Meilenan zwei Jahrzehnte dynamischer steine des Tourismus der und teils rasanter touristischer Entvergangenen zwei Jahrzehnte und wicklung erinnert wurde. Zahlreiauch der Zeit davor in einer che Spitzenvertreter aus der Branzusammengefasst werden, che, der Politik und aus anderen die ebenfalls Bereichen nahmen an dem Festwurde und ab jetzt im akt teil. Die Festrede hielt Günther Buchhandel erhältlich ist (s. a. Troppmann, VorstandsvorsitzenSeite 7). der der Deutschen Kreditbank AG, die viele Investitionen im Nordosten unterstützt und begleitet hat. Ein Bereits einen Tag vor dem offiziellen Festakt hielt der Landestourismusverband seine Mitgliederver(s. a. Seite 4), der auch künfsammlung und eine tig an eine oder mehrere Personen Vorstandssitzung im Jasmar Rebzw. Institutionen gehen soll, die sort Neddesitz ab. Die gesamte sich in den vergangenen Jahren in Woche zwischen dem 25. und herausragender Weise um den dem 29. Oktober stand im ZeiTourismus in Mecklenburg-Vorpomchen von insgesamt acht Work-
shops, auf denen sich Experten und Branchenvertreter über Zukunftsstrategien für einzelne Tourismusbereiche verständigten. Themen wie Wellness und Gesundheitstourismus, Aktivurlaub mit modernen Medien, Familienurlaub, Golf, Jugend- und Tagungsreisen, Maritimer Tourismus sowie umweltfreundliches Reisen wurden im Hinblick auf ihr Potenzial intensiv behandelt.
20 Jahre Deutsche Einheit – wer die versprochenen „blühenden Landschaften“ sucht, konnte in Binz auf der Insel Rügen fündig werden. Vor 14 Binzer Prachtbauten wurden Fotos ihres Zustandes in den 1980er Jahren aufgestellt. Am 13. Oktober 2010 hatten die Tourismuszentrale Rügen und die Binzer Kurverwaltung gemeinsam die „Promenade der Erinnerungen – Binz 1990 bis 2010“ eröffnet. Die FreiluftSchau zeigte auf der 1,5 Kilometern langen Binzer Flaniermeile an 14 prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur, wie gut der Wiederaufbau funktioniert hat. Im Einklang mit der Umgebung erstrahlen die Villen heute wieder in altem Glanz. Für die Ausstellung wurden vor den 14 Häusern knapp sechs Quadratmeter große Träger mit Bildern des Binzer Fotografen Lutz Grünke installiert. Sie zeigten, wie die Gebäude vor 1990 aussahen. Alle Fotos wurden im Dunkeln mit blauem Licht angestrahlt. Das erste und das letzte in die Ausstellung einbezogene Gebäude, die Villa Sturmvogel und das Strandhotel Graf, wurden ebenfalls angestrahlt. Die Schau, die bis zum 30. Oktober gezeigt wurde, demonstrierte eindrucksvoll die gelungene Rekonstruktion alter Bausubstanz.
Grußwort des Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns 20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern – das ist ein Grund zum Feiern. Denn der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern ist eine der größten Erfolgsgeschichten, die in den zwanzig Jahren seit der Deutschen Einheit geschrieben wurden. Sicher, auch zu DDR-Zeiten zählten Ostsee und Müritz zu den beliebtesten Reisezielen, waren Plätze in Ferienheimen und privaten Quartieren beliebt und begehrt. Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich die Zahl der Gästeübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern jedoch mehr als verdreifacht. Wir sind heute das beliebteste Sommerreiseziel in ganz Deutschland. Unser Land hat über den Tourismus viele neue Freunde gewonnen. Ich finde: Darauf können wir in Mecklenburg-Vorpommern stolz sein. An diesem Erfolg haben viele mitgewirkt: Investoren, die neue Hotels errichtet oder alte liebevoll saniert haben. Hotelmanager, die Ihre Häuser exzellent führen. Touristiker in Verbänden und Kurverwaltungen, die unsere Gäste mit interessanten Angeboten und immer neuen Attraktionen ins Land locken. Küchenchefs, die ihre Gäste mit den Spezialitäten des Landes verwöhnen. Und vor allem die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hotels, Pensionen, auf Campingplätzen, in Restaurants oder an touristischen Anziehungspunkten, die tagtäglich hart dafür arbeiten, dass es unsere Gäste im Urlaub besonders schön haben. Ihnen allen möchte ich als Ministerpräsident des Landes herzlich danken. Tourismuswirtschaft, Bund und Land haben in den letzten 20 Jahren kräftig investiert. Das zahlt sich jetzt aus. Wir haben eine sehr gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, viele sanierte oder neugebaute Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze und Jugendherbergen. Wir haben neue Rad-, Reit- und Wanderwege, Golfplätze, Yachthäfen und Marinas. Hinzu kommen die Attraktionen unseres Landes: die Ostsee mit ihren herrli-
+++ Tourismus Ticker +++ können ab Enüber die Insel auf dem Handy abrufen. Die kleinen Computerprogramme bieten Reise-Informationen und nützliche Tipps für den Rügenurlaub. Die Tourismuszentrale Rügen hat gemeinsam mit einer Marketingfirma das „Rügen-App“ entwickelt. de 2010
Ministerpräsident Erwin Sellering Foto: Staatskanzlei Schwerin
chen Sandstränden, die Mecklenburgische Seenplatte, die vielen Schlösser und Herrenhäuser, die in neuem Glanz erstrahlenden Hansestädte. Festspiele und Usedomer Musikfestival, Müritz Saga und Piraten Open Air, Ozeaneum und viele Museen – auch kulturell hat Mecklenburg-Vorpommern viel zu bieten. Wir haben für fast jeden Geschmack und jeden Geldbeutel ein attraktives Urlaubsangebot. Die Perspektiven für das Urlaubsland MV sind deshalb gut. Doch der Wettbewerb wird nicht einfacher. Zunehmend entscheiden Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis darüber, ob Gäste wiederkommen oder nicht. Das ist auch für uns in Mecklenburg-Vorpommern eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Die Landesregierung weiß, dass die Tourismuswirtschaft für unser Land von ganz besonderer Bedeutung ist. Sie steht deshalb fest an der Seite des Tourismus. Ich bin überzeugt: Mit der Energie der Menschen in diesem Land wird es gelingen, die Wachstumsbranche Tourismus weiter zu entwickeln und noch mehr Gäste für das schönste Bundesland Deutschlands zu gewinnen. Wir sind gern Gastgeber und freuen uns über alle, die sich bei uns erholen und ausruhen, die etwas entdecken und Spaß haben möchten. MV tut gut - willkommen in MecklenburgVorpommern!
Mehr als 50 Naturerlebnispartner in ganz Norddeutschland wollen damit für den Schutz der Meere sensibilisieren. Initiiert wird das MeeresBürger Projekt vom Förderverein Nationalpark Vopommersche Boddenlandschaft e.V. in Wieck a. d. Darß. Informationen: www.meeresbuerger.de Das hat rund 12.000 Musikliebhaber bei den mehr als 40 Konzerten an verschiedenen Spielstätten begrüßen können. Unter dem Motto „Lettland – durch Musik zur Welt gebracht“ haben bekannte Persönlichkeiten aus dem baltischen Land wie die Geiger Gidon Kremer und Baiba Skride, der Lettische Rundfunkchor sowie die Organistin Iveta Apkalna die Besucher begeistert. Das Haibecken des bekommen: Leopardmarderhaie sind in das zweitgrößte Aquarium des Hauses, das mit 50.000 Litern Meerwasser gefüllt ist und den etwa 1,20 Meter großen Tieren gute Bedingungen bietet, eingezogen. Im Norden unterwegs: Die unterwegs und berichtet am u. a. aus der Hansestadt Greifswald und aus der Papiermanufaktur Wrangelsburg. Im Rahmen der vom 4. bis 18. Oktober 2010 fanden für die SATW-Mitglieder insgesamt 20 durch Deutschland statt, die auch in die führten. Ausrichter des in Sachsen stattfindenden SATW-Kongresses und der Touren war die Deutsche Zentrale für Tourismus.
Erstmals Tourismuspreis des Landes vergeben Am 30. Oktober 2010 ist im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“ in Binz zum ersten Mal der Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern vergeben worden – ausgelobt vom Tourismusverband, unterstützt von der Deutschen Kreditbank und für besondere Verdienste um die touristische Entwicklung des Landes überreicht an Barbara Lange von der Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“ und an Professor Gottfried Kiesow von der Deutschen
Der Heilige Christophorus, Skulptur von Thomas Jastram Foto: TMV
Stiftung Denkmalschutz. Der Tourismuspreis wird symbolisiert von einer Plastik des Rostocker Bildhauers Thomas Jastram, die den Heiligen Christophorus – den Schutzpatron der Reisenden – darstellt, sowie von einer Ehrennadel in Silber mit Bernstein. Zukünftig kann der Preis jährlich an eine oder mehrere Personen und/oder Institutionen verliehen werden. Vorschläge dafür nimmt der Landestourismusverband entgegen, in dessen Vorstand über die Preisvergabe entschieden wird.
Prof. Gottfried Kiesow, Vorstandsvorsitzender Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“
Kirchen, Schlösser, Bürgerhäuser, Stadtmauern – vieles von dem, was Touristen heute in Mecklenburg-Vorpommern ins Auge fällt, was die kulturelle Erinnerung erhält und die Geschichte des Landes konserviert, musste nach 1990 selbst erhalten und konserviert, häufig sogar gerettet werden. Ein Erbe von 40 Jahren DDR waren viele bedrohte Baudenkmale auch im Nordosten. Die 1985 gegründete Deutsche Stiftung Denkmalschutz war eine der ersten wirklich gesamtdeutschen Initiativen, die die architektonische Not mit Hilfe der eigenen Tugenden linderte und viel dazu beitrug, dass sich Kathedralen an der Ostsee wie St. Georgen in Wismar wieder stolz gen Himmel recken oder auch kleine Dorfkirchen im Landesinneren wie beispielsweise in Vietlübbe in Schönheit strahProf. Gottfried Kiesow len. Seit 1990 wurden insFoto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz gesamt 444 Objekte mit 62 Millionen Euro unterstützt. Professor Kiesow verbindet dabei eine längst nicht nur professionelle Beziehung mit der für Mecklenburg-Vorpommern typischen Backsteinarchitektur – er ist von ihr begeistert und versteht es, seine Faszination und sein Wissen auf andere zu übertragen. Mit seiner Stiftung hat der Denkmalschützer auch großen Anteil daran, dass Mecklenburg-Vorpommern mit Wismar und Stralsund zwei Altstädte auf der Welterbeliste der UNESCO platzieren konnte. „Denkmalpflege betreiben wir als Dank an die Vergangenheit, aus Liebe zur Gegenwart und als Geschenk für die Zukunft“, sagt Professor Kiesow. Neben dem Kulturpreis Mecklenburg-Vorpommern trägt er nun auch den Tourismuspreis des Landes.
Wie Don Quichote gegen Windmühlen anzukämpfen, wie Sisyphos unverdrossen immer wieder neu Schwung zu holen und am Ende eben doch nicht als gescheitert sondern als erfolgreich in die Geschichte einzugehen – das ist die Kurzbiografie der von bürgerschaftlichem Engagement getragenen Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“. Die 2002 gegründete AG vollbrachte gemeinsam mit ihrer brandenburgischen Schwesterninitiative „Freie Heide“, dem Bündnis „Pro Heide“ und vor allem mit großer Ausdauer und Hartnäckigkeit das scheinbar Unmögliche: die Bundesregierung von den Plänen zur militärischen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide abzubringen und dem Gebiet damit eine Perspektive für eine sinnvolle zivile Nutzung zu eröffnen. Vor diesem Erfolg, der zugleich den Bestand und die weitere touristische Entwicklung der gesamten Mecklenburgischen Seenplatte sichern hilft, stand ein schier endloser Weg über Klagen, Prozesse, kreative Aktionen und auch viele Rückschläge. Unterstützt auch von der Landesregierung und den Tourismusinstitutionen von Mecklenburg-Vorpommern hat es das parteiübergreifende Bündnis verstanden, über einen langen Zeitraum einen hohen Mobilisierungsgrad gegen das so genannte Bombodrom zu halten und schließlich im Bündnis vieler Partner einen außergewöhnlichen und wichtigen Erfolg zu erreichen. „Die Heide ist ein großartiges Stück Natur, das sich in das touristische Gesamtkonzept der Region einfügt“, sagt Barbara Lange, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft, die ihre Arbeit nach dem Verzicht auf die Pläne zur Errichtung eines Luft-Boden-Schießplatzes noch lange nicht als beendet ansieht. Interviews mit den Trägern des Tourismuspreises lesen Sie auf den Seiten 5 und 6.
Wege zur Backsteingotik angelegt Prof. Dr. Dr.-Ing E. h. Gottfried Kiesow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, über sein Engagement für den Denkmalschutz in Mecklenburg-Vorpommern In außergewöhnlicher Manier haben Sie sich nach 1990 für den Denkmalschutz in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt und an vielen Orten im Land dazu beigetragen, historische Backsteinbauten vor dem Verfall zu retten bzw. wiederaufzubauen und Besuchern zugänglich zu machen. Was war ihre persönliche Motivation dafür? Mecklenburg-Vorpommern ist ein wunderschönes Land, das mich an meine ostpreußische Heimat erinnert. Durch familiäre Bindungen nach Rostock habe ich auch vor 1990 den Landstrich regelmäßig besucht. Den Verfall der historischen Bausubstanz habe ich so mitangesehen und war Anfang der 1990 Jahre froh, mich mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für den Erhalt der großartigen Baukunst engagieren zu können. Wie viel Geld wurde in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt eingesetzt? Rund 62 Mio. Euro sind in Mecklenburg-Vorpommern von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in insgesamt 444 Objekte investiert worden. Können Sie uns Beispiele für die von der Stiftung unterstützten Projekte nennen, die zu touristischen Anziehungspunkten im Land wurden? Besuchermagnete sind natürliche die großen Bauwerke in den Hansestädten, das belegen die Besucherzahlen eindeutig. St. Georgen in Wismar, das Münster in Bad Doberan und die Marienkirche in Rostock sind Beispiele. Mit der von uns 2002 produzierten CD „Wege zur Backsteingotik“, mit einer Landesausstellung zur Backstein-Technik und mit Journalistenreisen haben wir das Interesse an der historischen Bausubstanz in Mecklenburg-Vorpommern vorangebracht. Auf 140 Reisen habe ich für den Denkmalschutz im Land geworben. Stolz sind wir auch auf die Produk-
Prof. Kiesow in der St. Georgen Kirche in Wismar im Jahr 2008 Foto: TMV
tion des 3D-Films „Bruno Backstein", der auf einer Kirchenbaustelle im Mittelalter die Vergangenheit lebendig werden lässt. Eine Produktion, die nicht nur Kinder begeistert. Neben den großen Baudenkmalen ist mit unserer Unterstützung auch eine der schönsten Dorfkirchen, die in Vietlübbe, gefördert worden. Ich schreibe gerade einen Dorfkirchenführer für Mecklenburg-Vorpommern, der im Jahr 2012 erscheinen soll. Wie wird sich die Stiftung künftig für Mecklenburg-Vorpommern engagieren? Wir planen aktuell einen Spendenaufruf für Wandmalereien in den Klöstern in Wismar und Stralsund. Gerade für die ostdeutschen Baudenkmale können wir bei Aufrufen hohe Spendenaufkommen verzeichnen. Der Aufruf für den Turm der Wismarer Marienkirche brachte eine Spende von einer Million Euro. Unser Hauptaugenmerk wollen wir in den kommenden Jahren auf Regionen legen, die vom Tourismus noch wenig entdeckt sind: Tribsees, Anklam und der Uecker-RandowKreis. Auch die Stralsunder Jakobikirche, der Hafenspeicher und die Stralsunder Bürgerhäuser werden
mit
weiteren Mitteln gefördert. Wo genießen Sie Mecklenburg-Vorpommern? In Graal-Müritz, mit Kindern und Enkeln kann ich hier gut ausspannen und auf Reisen ins Land gehen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 gegründet. Sie ist eine private Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, bedrohte Baudenkmale zu retten. Nach 1990 kamen auf die Stiftung viel größere Aufgaben zu: Ganze Kulturlandschaften standen in den östlichen Bundesländern vor dem Verfall. Eine überwältigende Spendenwelle kam mit Hilfe der Stiftung in Gang. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist heute die größte Bürgerinitiative für Denkmalpflege in Deutschland und hat zwei Aufgaben: bedrohte Kulturdenkmale zu bewahren und für den Gedanken des Denkmalschutzes zu werben. www.denkmalschutz.de
„Bombodrom“ mit demokratischem Widerstand verhindert Barbara Lange, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Freier Himmel e. V., über das Erreichte und die Visionen für die Kyritz-Ruppiner-Heide Sie haben sich über Jahre zusammen mit anderen Bürgerinitiativen aktiv für die zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide eingesetzt. Was hat Sie dazu motiviert? Es gab viele Gründe, gegen den ehemals geplanten Luft-/Boden-Schießplatz („Bombodrom“) zu protestieren. Sie reichten von der friedenspolitischen Argumentation bis hin zur Sorge um die Entwertung des privaten Grundstücks. Mich empörte die Haltung des Bundesverteidigungsministeriums, das sich wie ein Staat im Staate aufführte und sich über Bürger- und Länderinteressen hinwegsetzte. Nur per Gerichturteil dazu gezwungen, legte es 2001 seine Pläne offen. Die standen in krassem Widerspruch zur Raumordnungsplanung in MV, weil der Einflugsektor zum „Bombodrom“ mitten über die Seenplatte und damit über ein Tourismusgebiet verlaufen sollte. Die militärische Notwendigkeit dieses Vorhabens blieb immer zweifelhaft. Nach der Entscheidung der Bundesregierung, die Kyritz-Ruppiner Heide nicht weiter militärisch zu nutzen, sind längst nicht alle Probleme vom Tisch. Werden Sie sich weiter engagieren? Der Freie Himmel hat ein klares Satzungsziel: Das Bombodrom verhindern. Das haben wir mit den Entscheidungen der Bundesverteidigungsminister vom 9. Juli 2009 und 21. April 2010 erreicht. Gleichwohl wird die Liegenschaft im Besitz des Bundes bleiben, ein „roll back“ ist zwar sehr hypothetisch, aber für uns Ansporn genug, den Erfolg so gut wie möglich zu sichern. Deshalb bemühen wir uns darum, dass der Schießplatz aus den Standortkonzepten der Bundeswehr gestrichen wird. So wie der Protest ein grenzübergreifender war, liegt uns daran, dass sich nun rund um die Heide eine grenzübergreifende Region entwickelt. Der Entwicklung und Vernetzung touristischer Angebote über die Landesgrenze hinweg steht das „Bombodrom“ nicht mehr im Wege. Wir können hier noch
motivieren, die Sacharbeit überlas- touristische Vernetzung mit Bransen wir gerne den Fachleuten in denburg, wie sie der bis ins Branden Wirtschafts- und Tourismusver- denburgische reichende Tourismusbänden etc. verband Mecklenburgische Seenplatte demonstriert, an Fahrt Welche Erwartungen haben gewinnt. Einen länderübergreifenSie hierzu gegenüber den beiden Landesregierungen? Wir sind froh und dankbar, dass sich die Landesregierungen dem Protest angeschlossen haben. Wir erwarten nun, dass auch sie sich gegenüber der Bundesregierung stark machen und die Unumkehrbarkeit der Entscheidung für eine zivile Zukunft der Heide einfordern. Zudem sollte die Zusammenarbeit in der seit „Seebestattung“ des Bombodroms, 1. Mai 2010, 2004 bestehenden länderganz rechts Barbara Lange übergreifenden ProjektFoto: Freier Himmel e.V. gruppe zur Tourismusentden Wassertourismus gibt es bewicklung fortgesetzt werden. reits. Jetzt böte sich an, den Platz Wie stellen Sie sich eine zuin ein noch zu schaffendes länderkünftige Nutzung des Areals vor? übergreifendes Rad- und Wander60 Jahre hat die Fläche die wegenetz einzubeziehen. Region wie ein Sperrriegel zerWo genießen Sie MV? schnitten. Wir wünschen uns, dass Ich fahre gerne an die Ostsie nun durchlässig wird. Ein entsee nach Warnemünde oder nach sprechendes Rad-, Wander- und Rügen und entspanne dort mal für Reitwegenetz ist dafür unablässig. ein paar Stunden oder Tage. Neben dieser touristischen Nutzung wird es, wie schon seit Jahren auf 18 Jahre währte der Protest gedem Platz geschehen, eine extensigen das geplante „Bombodrom“ ve wirtschaftliche Nutzung geben. in der Kyritz-Ruppiner Heide. Am Zu einer besonderen Herausforde9. Juli 2009 entschied Verteidirung könnte die Erhaltung der gungsminister Franz Josef Jung, durch die militärische Nutzung entdie Pläne für den Luft-/Bodenstandenen Heideflächen werden, Schießplatz aufzugeben. Sein die zu verbuschen beginnen. Damit Nachfolger, Karl Theodor zu Gutist auch die Frage des Naturschuttenberg, gab am 21. April 2010 zes angesprochen. Unklar ist noch, bekannt, dass es auch keine anwie sie zu beantworten ist. Ein nicht derweitigen militärischen Pläne unerhebliches Problem stellen die für die Kyritz-Ruppiner Heide militärischen Altlasten dar. Vorgesegibt. Damit ist der Weg für eine zihen ist eine nutzungsabhängige vile Zukunft der Heide frei. An dieBeräumung. Mit Blick auf die Besonsem bedeutenden Erfolg bürgerderheit des Platzes fänden wir es schaftlichen, juristischen und auch unter touristischem Aspekt inpolitischen Engagements waren teressant, über Dokumentationsfordiverse Bürgerinitiativen in Branmen – vielleicht ein Dokumentatidenburg und MV maßgeblich beonszentrum – nachzudenken. teiligt, u. a. die BI „FREIe HEIDe Welche touristischen Effekte e.V." (seit 1992), die Aktionsgeerwarten Sie für die Seenplatte? meinschaft Freier Himmel e. V. Wir können uns gut vorstellen, dass die bereits bestehende
(seit 2002), die Unternehmerinitiative ProHeide (seit 2003).
Grußwort des Präsidenten des Deutschen Tourismusverbandes e.V. 20 Jahre Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern stehen für eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. So stiegen die Gästeübernachtungen im Land in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 9,4 Millionen auf 28,4 Millionen pro Jahr an. Auch die Zahl der Touristen aus dem Ausland hat sich mehr als verdreifacht. Und bei den Deutschen gilt MecklenburgVorpommern seit Jahren als das beliebteste Sommerreiseziel. Wer hätte diese beeindruckende Entwicklung 1990 erwarten können? Mit großem Engagement und Entschlossenheit wurde die Aufbruchstimmung der deutschen Wiedervereinigung in MecklenburgVorpommern dazu genutzt, an die lange und erfolgreiche Tradition des Tourismus zwischen Lübecker Bucht und Stettiner Haff anzuknüpfen. Die Region im Nordosten Deutschlands war nicht selten Trendsetter, wenn es um die Entwicklung neuer Ideen im Bereich des Tourismus ging: 1793 wurde in Heiligendamm das erste deutsche Seebad gegründet, der Strandkorb wurde 1882 von einem Rostocker Korbmacher erfunden. Und seit seiner Gründung vor 20 Jahren trägt nun auch der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern immer wieder mit dazu bei, neue, innovative Konzepte zu entwickeln, die den Tourismus im Land und darüber hinaus weiter voran bringen. Mit seiner Gründung trat der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern dem DTV bei. Der DTV kann seitdem auf einen kompetenten und geschätzten Partner zählen, u. a. wenn es um Fragen der Tourismusförderung und -entwicklung in den neuen Bundesländern geht. Schon seit längerem wirken Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern im Vorstand und im Amt des Präsidenten des DTV zum beiderseitigen Nutzen. So befindet sich Mecklenburg-Vorpommern in der Spitzengruppe bei den großen DTV-Themen Qualität und Innovation. Das Land ist an allen DTV-Qualitätsinitiativen beteiligt: 5.600 klassifizierte private Ferienunterkünfte, 44 mit der i-Marke zertifizierte Touristinformationen, 61 mit dem Ser-
Reinhard Meyer Foto: DZT
vice-Q ausgezeichnete Dienstleistungsbetriebe – mit steigender Tendenz. Diese Anstrengungen wurden belohnt: Bei der bundesweiten Klassifizierung des DTV ist die Villa „La Mer“ in Groß Schwansee in diesem Jahr als Deutschlands bestes Ferienhaus bewertet worden. Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und seine Partner arbeiten kontinuierlich an neuen, ausgefallenen Ideen. Man weiß: Die Sonne scheint in Mecklenburg-Vorpommern zwar am längsten in Deutschland, aber eben doch nicht immer. Darum setzt man neben dem Bewährten auch auf Zukunftsprojekte wie Gesundheitstourismus, Wassertourismus und nachhaltigen Tourismus – mit Erfolg: In diesem Jahr gewann die Vorpommerschen Flusslandschaft rund um die Peene den EDEN-Award, einen Preis zur Förderung von Modellen eines nachhaltigen Tourismus in der EU. So wird Urlaub im Land unabhängiger vom Wetter und von der Saison. MV tut gut – das gilt natürlich ganz besonders für Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Die beeindruckenden Entwicklung des Tourismus zwischen Elbe und Oder in den vergangenen 20 Jahren hat der Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich mitgestaltet. Ich wünsche ihm deshalb – und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – sowie seinen Partnern auch für die kommenden Jahre alles Gute und weiterhin viel Erfolg!
„20 Jahre Urlaubsland MV“ zwischen zwei Buchdeckeln 200 Jahre Tourismusentwicklung und 20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern passen zwischen zwei Buchdeckel: Pünktlich zum touristischen Jubiläum erscheint im Klatschmohn Verlag eine Zusammenstellung, die viele Schritte dokumentiert, Wegmarken nachzeichnet und angesichts der Fülle historischen Materials und berichtenswerter Ereignisse auch Leerstellen lässt, welche Anstoß für eine wissenschaftliche Befassung sein mögen. Die Dokumentation „20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“ verdichtet auf rund 175 Seiten Tourismusgeschichte. Neben Grußworten von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft wird in drei Blöcken über Repro: TMV die Chronik der Entwicklung des Landes, hin zu einer modernen, leistungsstarken Tourismusdestination berichtet. Die Kapitel über den Zeitraum 1793 bis 1945, über den Tourismus in der DDR und insbesondere über die Entwicklung seit 1990 sind mit historischen Bildern und Dokumenten versehen. Ein durchgehender Zeitstrahl wirft Licht auf die wichtigsten Daten der touristi schen Entwicklung im Nordosten. Geschrieben wurde die lesenswerte Dokumentation vom Rostocker Journalisten Carsten Klehn in enger Kooperation mit dem TMV. Sie ist in einer Erstauflage von 2.000 Exemplaren erschienen und kann beim TMV sowie über den Buchhandel zum Preis von 12,80 Euro erworben werden.
Grußworte der Doppelspitze des Tourismusverbandes MV Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern – im wahrsten Sinne: ein weites Feld. Nicht einfach, da einen Anfang und ein Ende zu setzen, geschweige denn, auf kleinem Raum eine Bilanz zu ziehen. Anlässlich des Jubiläums möchten wir als Doppelspitze des Landestourismusverbandes einige weitere Paare anbieten, die zeigen, was das Urlaubsland im Innersten zusammenhält:
– zwei Landstriche, ein Land, eine Gastgebermentalität: Welch hohe Dienstleistungsqualität hier in den vergangenen 20 Jahren ausgeprägt und immer weiter verbessert wurde, ist absolut bemerkenswert. – Mecklenburg-Vorpommern feiert zwei Jahrzehnte, den Tourismus in dieser Region gibt es bereits zwei Jahrhunderte und länger. Fruchtbarer und traditionsreicher Boden, der ab 1990 neu kultiviert werden konnte. – Millionen und Milliarden sind von Bund, Land, Kommunen und Unternehmern investiert worden, doch Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur das Urlaubsland der Zahlen und der Superlative, es ist vor allem auch das Land der Emotionen und ganz individueller Erlebnisse. – gehören bei uns zusammen. Der Tourismus ist Türöffner für viele weitere Wirtschaftsbereiche, und er ist selbst ein wesentlicher und zukunftssicherer Bestandteil im ökonomischen Gefüge. – am Bild des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern ist viel gearbeitet worden. Vieles ist stimmig am Bild nach außen, manches kann noch stärker herausgestellt werden. – in der Balance dieser beiden Elemente liegt das eigentliche Geheimnis
des touristischen Erfolges. Die trotz hohen Tempos ausgewogene Entwicklung der Infrastruktur bedurfte einer Menge Weitsicht und vieler kluger Weichenstellungen auf allen Ebenen. – dass Mecklenburg-Vorpommern sein „Tafelsilber“ nicht verscherbelt, sondern zur Benutzung und Bewahrung herausgeputzt hat, ist eine weitere herausragende Leistung der vergangenen zwei Jahrzehnte. Am Anfang stand dabei auch der Beschluss zur Gründung von gleich drei Nationalparks.
Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages und des Tourismusverbandes MV Foto: Landtag MV
– keine Berge, keine Abfahrtshänge, aber jede Menge Reize auch im kühleren Halbjahr. Wenngleich immer ein Unterschied zwischen Haupt- und Nebensaison bleiben wird, geht ein guter Teil der Übernachtungszuwäche auf das Konto des Winterhalbjahres. Saisonverlängerung zum Teil geglückt. – Tourismus ist kein Selbstläufer. Darum wird auch zum 20. Jubiläum nicht nur gefeiert, sondern in vielen Workshops und Fachveranstaltungen auch an der Zukunft gefeilt. Dazu passt, dass sich Mecklenburg-Vorpommern am Tag des Jubiläumsfestaktes auch gleich noch beim Schweizer Medienball als Partnerland präsentiert. Die Branche weiß um ihre Leistungen und hat zugleich noch viel Biss.
– es ist uns beiden eine Ehre, die Entwicklung des Urlaubslandes ein Stück begleiten zu können. Bedanken möchten wir uns zugleich bei allen, die sich haupt- oder ehrenamtlich engagieren, die Visionen entwickeln und durchsetzen – egal, ob in Vereinsund Verbandsvorständen, in Landes-, Regional- oder Fachverbänden, in Unternehmen, Bürgerinitiativen oder als Privatpersonen. Sie sind Mecklenburg-Vorpommern, wir alle sind das Urlaubsland – herzlichen Dank!
Mathias Löttge, Vorsitzender des TMV und Mitglied des Landtages Foto: TMV
Wechsel an der Spitze des Tourismusverbandes Turnusmäßiger Wechsel an der Spitze des Tourismusverbandes: Auf der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 29. Oktober 2010 im Jasmar Resort Neddesitz hat Sylvia Bretschneider den Staffelstab aus den Händen von Verbandspräsident Mathias Löttge übernommen und ist damit erneut für ein halbes Jahr Präsidentin des Verbandes. Mathias Löttge, der dieses Amt zum wiederholten Male ausführte, bleibt Vorsitzender. Die gleichrangige Doppelspitze mit wechselnder Präsidentschaft steht dem Landestourismusverband noch bis zur nächsten Vorstandswahl im Herbst 2011 vor.
Wanderbotschafter für Deutschen Tourismuspreis nominiert
TMV auf DZT-Workshops
Projekt aus 78 Bewerbern ausgewählt / Vergabe am 4. November in Essen
Schweiz, Niederlande, Skandinavien: Interesse an MV
Der TMV ist mit dem Wanderprojekt „Einsatzort Wanderweg" mit den beiden Schauspielern Jan Josef Liefers und Axel Prahl für den Deutschen Tourismuspreis 2010 des Deutschen Tourismusverban-
Rostock sowie die Internetseite www.einsatzort-mv.de. „Das Projekt wurde entwickelt, um öffentlichkeitswirksam, originell und unterhaltsam für das Wanderland Mecklenburg-Vorpommern zu werben. Wir freuen uns, dass dies nicht nur vom Publikum sondern auch in Fachkreisen honoriert wird", sagte Mathias Löttge, Präsident des TMV. Die Qualität der Kampagne bestehe vor allem in der Verzahnung mehrerer Kanäle und Partner sowie in dem direkten Bezug auf Axel Prahl und Jan Josef Liefers konkrete touristische Foto: TMV/D. Gohlke Angebote, die zum des (DTV) nominiert worden, der „Nachwandern" animierten, so Löttam 4. November 2010 auf dem ge weiter. Deutschen Tourismustag in der Für den Tourismuspreis gab es in Kulturhauptstadt Europas 2010, in diesem Jahr 78 Bewerber. Aus MV Essen, vergeben wird. Die unter geht ein weiteres Projekt ins Rendem Titel „Einsatzort Wanderweg" nen um den Preis: RUF Jugendreiumgesetzte multimediale Kampa- sen ist mit seiner Themenreise gne bewirbt das für MV zuneh- Festivalcamp Rügen ebenfalls für mend wichtigere Thema Wandern. den Deutschen Tourismuspreis Produziert und integriert wurden 2010 nominiert worden. Eine zwölfdabei unter anderem der Film köpfige Jury aus Wirtschaft, Touris„Zwei Kommissare auf Spurensu- mus, Wissenschaft und Medien che" des Norddeutschen Rund- wählt aus sieben Finalisten den infunks, das Buch „Einsatzort Wan- novativsten Anbieter im Deutschderweg" vom Hinstorff Verlag landtourismus aus.
Im Herbst planen die Reiseveranstalter ihre Programme und Kataloge für das nächste Jahr. Der Tourismusverband MV nutzte das Angebot der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und nahm an drei Workshops teil. Der Workshop in Amsterdam stand unter dem Thema Aktivurlaub. Hier konnte Mecklenburg-Vorpommern mit Radfahren, Wandern und Wassersport punkten. Es wurden viele neue Kontakte geknüpft, die das wachsende Interesse aus den Niederlanden zeigten. Falls es Interesse an Kooperationen mit niederländischen Reiseveranstaltern wie Jong Intra Vakanties, VillaXL, Rebel Travel und sundio group gibt, sind weitere Informationen unter www.tmv.de/reiseveranstalterkooperation abrufbar. Bei den Schweizern wareb vor allem die im Sommer 2011 weiterhin bestehenden Flugverbindungen nach Rostock und Heringsdorf von großem Interesse. Der Nordosteuropa Workshop fand dieses Jahr auf der ColorLine Fähre Fantasy von Kiel nach Oslo statt. Der Workshop auf der Fähre und eine anschließende Präsentation in Oslo verliefen ebenfalls erfolgreich für MV. Besonders viel Interesse kam von dänischen Teilnehmern.
Mecklenburgische Landeskirche ist neues Mitglied im Tourismusverband MV Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs ist seit Mitte Oktober Mitglied im Tourismusverband MV. „Freizeit ist zu einer Herausforderung für die Gesellschaft geworden. Immer mehr Menschen suchen in ihrem Urlaub auch spirituelle Angebote. Dazu gehören nicht nur Erfahrungen als Pilger, sondern ebenso der Besuch einer offenen Kirche oder Angebote für Kinder“, sagte ihr Beauftragter für Kirche und Tourismus, Kersten J. Koepcke und nennt Zahlen: „Etwa jeder zweite der knapp elf
Millionen Übernachtungsgäste in MV besucht auch eine Kirche. Mehr als eine Million Besucher werden allein in Klöstern gezählt.“ Die Angebote laufender Projekten wie die kirchlichen Angebote am Ostseeradweg, die Seebrückengottesdienste, Kloster- und Kirchenwanderrouten, Kirchenzelte auf Campingplätzen sowie kirchenmusikalische Angebote in den 84 Stadt- und 580 Dorfkirchen werden von den Gästen gerne angenommen. Durch die Mitgliedschaft der Landeskirche im TMV sollen Erhaltung und Vermittlung
der landeseigenen Kulturgeschichte gefördert werden.
Kirche auf dem Campingplatz Kühlungsborn Foto: Evang. Luther. Landeskirche
Voller Erfolg: Ländertage auf der Expo in Shanghai Land präsentierte sich als „Wasserlandschaft Deutschlands“ Mitte September präsentierte sich MV im Rahmen der Ländertage auf der Expo in Shanghai. Unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat der TMV erfolgreich die Ländertage MV auf der Expo 2010 in Shanghai realisiert. Die Landesprä-
Generalkommissar des Deutschen Pavillions, Dr. Peter Kreutzberger: „Mir hat gut gefallen, dass Mecklenburg-Vorpommern sich aktiv präsentiert hat, und nicht davon ausging, dass das Land dem chinesischen Publikum bekannt ist. Somit war das visuelle Vergnügen an den Darbietungen auch verbunden mit einer Wissensbereicherung über einen Teil Deutschlands.“ Die Faszination spiegelt sich auch in der BerichterBesucher der MV-Ländertage auf der Expo 2010 in Shanghai stattung Foto: TMV über die sentation ist das Ergebnis einer in- MV-Ländertage wider. Es sind terministeriellen Arbeitsgruppe, zu über 70 Print- und Online-Artikel der auch das Umwelt-, Bildungs- sowie sechs TV- und Radiobeiträund Verkehrsministerium sowie ge zu den MV-Ländertagen allein das Landesmarketing der Staats- in Shanghai erschienen. Mit der kanzlei MV gehörten. Xinhua News Agency war zur EröffDie Präsentation in Shanghai war nung zudem eine der größten ein voller Erfolg, der sich u. a. in Nachrichtenagenturen Chinas vor den zahlreichen Besuchern an der Ort und sicherte eine chinaweite Bühne des Deutschen Pavillons wi- Berichterstattung. derspiegelte. Es ist gelungen, Be- Für MV war der Auftritt in Shangsucher für eine bis dato in China hai ein weiterer Schritt die Anstrennahezu unbekannte Region zu in- gungen zu intensivieren, um im teressieren und durch ein ab- Reich der Mitte eine größere Wahrwechslungsreich gestaltetes Pro- nehmung zu erzielen. So werden gramm durch „MV – die beispielsweise seit 2005 StudienWasserlandschaft Deutschlands“ reisen für Reiseexperten und Jourzu führen. Dabei stellte sich MV nalisten angeboten. Darüber hinmit kulturellen Beiträgen traditio- aus wurden im Rahmen der nell und unterhaltsam sowie gleich- Werbegemeinschaft Deutsches sam modern und informativ mit ei- Küstenland gemeinsam mit den anner Multimediashow vor. Der deren norddeutschen Ländern ungelungene Mix aus Themen wie terschiedliche Maßnahmen in ChiWirtschaft, Bildung, Natur und Um- na umgesetzt. 2007, als der weltschutz und nicht zuletzt Touris- G8-Gipfel in Heiligendamm ausgemus bot den Gästen der täglichen tragen wurde, war bislang das Shows ein umfassendes Bild von Jahr mit den meisten Aktionen geder Region im Nordosten Deutsch- folgt von 2009 mit dem GTM, als lands und begeisterte täglich tau- u. a. auch eine Delegation von Reisende von Gästen. Anerkennung severanstaltern aus China in MV gab es auch vom stellvertretenden begrüßt werden konnte.
Wettbewerb „Barrierefreier Tourismus" startet MV will den barrierefreien Tourismus ausbauen. Dazu wurde vom TMV und der Projektgruppe „Tourismus für alle" der Wettbewerb „Barrierefreier Tourismus für Alle in Mecklenburg-Vorpommern“ ausgeschrieben, der am 3. November vorgestellt wird. Städte und Gemeinden des Landes sind aufgerufen, kreative Ideen in den Wettbewerb einzubringen. Zudem will das Projekt ein innovatives barrierefreies Produkt bzw. eine kreative Idee auszeichnen. Der Wettbewerb soll Impulsgeber zur Ausweitung der Akzeptanz, der Infrastruktur und der Urlaubsangebote in MV sein. Ausgezeichnet werden Tourismusorte mit Angeboten, die sich in der Praxis bewährt haben, in die Servicekette integriert sind sowie herausragend für die integrative Urlaubsgestaltung sind. Als wichtige Maßstäbe fließen die Qualitätskriterien der DEHOGA-Zielvereinbarung, der i-Marke sowie des Qualitätsmanagements Barrierefreier Tourismus (QMB) in die Bewertung ein. Die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter steigen. Speziell vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung hin zu einem immer höheren durchschnittlichen Lebensalter der Bevölkerung, bietet barrierefreier Tourismus langfristig gute Perspektiven. Nachfrager sind dabei nicht nur die rund 8,9 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland, auch ältere Menschen, Familien mit Kindern, Schwangere oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen suchen nach Angeboten mit Barrierefreiheit, so dass insgesamt von einer Zielgruppengröße von rund 20 Millionen auszugehen ist. Der Projektstart erfolgt am 3. November 2010 im Rahmen der Messe „Gastro 2010" in Rostock. Zeitgleich sind die Wettbewerbsunterlagen unter abrufbar.
Neues Projekt wirbt für gute Küche aus Mecklenburg-Vorpommern Tourismus- und Ernährungswirtschaft wollen kulinarische Produkte und Veranstaltungen stärken Um das Profil heimischer Produkte, Gerichte und Veranstaltungen stärker auszuprägen und bekannter zu machen, haben der TMV und der Verein Agrarmarketing ein zunächst auf zwei Jahre angelegtes Projekt gestartet, das die regionale Küche Mecklenburg-Vorpommerns bekannter machen soll. „Mit einer Reihe gemeinsamer Aktivitäten sollen zwei der Kernbranchen des Nordostens, der Tourismus und die Ernährungswirtschaft, noch enger verbunden werden“, erklärte Jarste Weuffen, Geschäftsführerin des Vereins Agrarmarketing. MV ist im Hinblick auf seine Kochkunst noch als Geheimtipp. „Neben Erholungs- und Aktivurlaub wird aber auch das kulinarische Erlebnis von unseren Gästen immer stärker nachgefragt und gefordert. Wer zu uns fährt, möchte MV sehen, spüren und auch schmecken“, sagte Bernd Fischer, Geschäftsführer des TMV. Den repräsentativ erhobenen Umfragedaten des Qualitätsmonitors Deutschland-Tourismus zufolge trägt das Thema Gastronomie erheblich zur Gästezufriedenheit bei. Mehr als 85 Prozent der Urlauber besuchen Restaurants oder Cafés im Land. Für 23 Prozent spielt die regionale Küche bei der Entscheidung für das Reiseziel MV ein Rolle, womit das kulinari-
sche Angebot allerdings nicht zu den Hauptkriterien für Urlaub im Nordosten zählt, sondern sich nur auf Rang 19 der entsprechenden Liste wiederfindet. „Das können wir gemeinsam steigern“, so Jarste Weuffen. Gut aufgestellt ist das Land im Bereich der gehobenen Gastronomie,
Foto: TMV
wie Platzierungen in diversen Gourmet-Führern zeigen. So ist MV mit sechs im Michelin-Guide verzeichneten Sterneköchen führend in den ostdeutschen Bundesländern. Auch bei der Veranstaltungsdichte und der -qualität muss sich der Nordosten mit 25 bis 30 überregional darstellbaren Festen keinesfalls verstecken. Kohl- und Fischtage, Gourmet-Festivals, Märkte, kulinarische Wochen und Wettbewerbe würden in hoher Zahl und Qualität angeboten und tragen spürbar zur Saisonverlänge-
rung bei. Auch im Bereich der BioKüche sei eine deutliche Entwicklung bemerkbar. „Was zum Teil noch fehlt, ist eine regionale Ausrichtung auch im mittleren Preissegment, hier ist manches Angebot noch zu unspezifisch, zu wenig auf die Region und auf heimische Produkte bezogen“, erklärte Fischer. Das neue Gemeinschaftsprojekt soll daran etwas ändern und gute Produkte und Veranstaltungen in die überregionale Image- und Tourismuswerbung einbeziehen. Dafür wird unter anderem im kommenden Jahr eine Werbeoffensive mit MV-Wochen in zehn bis zwölf großen Betriebs- und Konzernrestaurants in Westund Süddeutschland umgesetzt. Zudem wird ein gemeinsames Label geschaffen, und es werden zwei Internetplattformen gestaltet: Eine davon wird an Endkunden gerichtet sein und zum ersten Mal einen einheitlichen Überblick über zentrale Veranstaltungen, regionaltypische Spezialitäten und Rezepte sowie Pauschalangebote bieten. Eine zweite Seite will der Branche Information bieten und wird unter anderem eine Datenbank mit Produzenten und Herstellern, saisonalen Angeboten sowie einen Newsletter enthalten. Auftritte auf Messen und Symposien, eine kleine Veranstaltungsbroschüre und Pressereisen sind im Rahmen des Projektes ebenfalls vorgesehen.
Elfter Klimawald in Bützow eingerichtet Im ersten kommunalen Klimawald des Landes, in der Nähe von Bützow, wurde am 23. Oktober 2010 zum ersten Mal gepflanzt. Den elften Klimawald im Land hat die Stadt Bützow zusammen mit dem Forstamt Schlemmin angelegt. Mit den dort bislang rund 500 verkauften Waldaktien konnten
fast 3.000 Stieleichen auf das insgesamt vorgesehene 2,2 Hektar große Areal gepflanzt werden. An der Aktion nahmen neben den neuen Waldaktionären auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Bernd Fischer, Dr. Thorsten Permien, stellvertretender Abteilungslei-
ter im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern und Sebastian Constien, Bürgermeister in Bützow teil. Insgesamt wurden seit Beginn des Projektes „Waldaktie“ 12.500 Waldaktien verkauft.
Tourismusverband MV schreibt Kommunikationsstrategie aus Konzept für das touristische Landesmarketing von 2012 bis 2022 gesucht Klare Aussagen, starke Bilder, hoher Wiedererkennungswert: Der TMV arbeitet weiter an einem scharfen Profil des Urlaubslandes. Mit Hilfe einer Marken- und Kommunikationsstrategie, die jetzt öffentlich ausgeschrieben wurde, sollen kreative und effektive Ansatzpunkte für das touristische Landesmarketing für die Jahre 2012 bis 2022 festgelegt werden. „Dabei wollen wir die Tourismusmarke sowohl nach außen als auch nach innen stärken“, sagte Verbandspräsidentin Sylvia Bretschneider. Insofern solle die Strategie auch die Qualität zur Akzeptanz in allen touristischen Ebenen des Landes besitzen und regionale Stärken berücksichtigen, erläuterte Bretschneider. Mit der Kommunikationsstrategie sei nicht beabsichtigt, das Rad neu zu erfinden, sondern auf etablierte Design- und Kommunikationselemente zurückzugreifen und diese gegebenenfalls anzupassen. Grundlage für das Konzept ist neben der neuen Tourismus-
konzeption für MV auch das Tourismusdesign des Landes. Neben Aussagen zur Marke, zu grafischen Elementen, Bildern, Kernthemen und -aussagen soll es auch Vorschläge für einzelne Kommunikationsmaßnahmen enthalten. Das Konzept soll zunächst für die Kommunikation auf dem Inlandsmarkt ausgerichtet werden, zugleich aber auch auf das Auslandsmarketing übertragbar sein. Die Ausschreibung richtet sich vornehmlich an Kommunikationsagenturen. Diese müssen bis zum 15. November 2010 ihre Teilnahme erklären. Anschließend werden bis zu sechs ausgewählte Agenturen aufgefordert, bis zum 7. Februar 2011 ein Angebot einzureichen. Der Zuschlag auf Basis eines festgelegten Bewertungsschemas erfolgt Mitte März 2011; das fertige Konzept muss Anfang September des kommenden Jahres vorliegen. Für die Erstellung stehen insgesamt 120.000 Euro zur Verfügung. Informationen und Ausschreibung: www.tmv.de
Auch 2011 im Flug an die Ostsee In
bietet die künftig ganzjährig Flüge von München nach Rostock an. Ab dem 31. Oktober 2010 werden die Flieger jeweils freitags und sonntags abheben. hat ab April 2011 die Flugverbindung von Rostock nach Köln und Stuttgart an drei Tagen wöchentlich im Programm. wird die erfolgreiche Saisonverbindung in die Schweiz auch 2011 wieder aufnehmen und erweitern: Zwischen März und Oktober 2011 wird die Strecke zweimal wöchentlich bedient. Gute Nachrichten auch für Flugreisende zur Insel Die acht bestehenden Flugverbindungen mit der werden auch 2011 fortgeführt. wird aus Dortmund, Düsseldorf und Stuttgart nonstop im Linienverkehr nach Usedom fliegen. Die bringt von Mai bis Oktober aus Bremen, Köln/Bonn und Frankfurt, im August und September aus München sowie von Juni bis September aus Zürich in durchschnittlich 90-minütiger Flugzeit Gäste direkt auf die Ostseeinsel. Momentan wird daran gearbeitet, die Shuttle-Verbindung in fünf touristische Regionen des Landes aufrecht zu erhalten.
Touristisches Angebot in MV wird erneuert und ergänzt Erweiterungen und Modernisierungen stehen mittlerweile im Mittelpunkt. Doch an einigen Stellen im Land werden 2011 noch Hotels oder Herbergen neu eröffnet. Einige Beispiele.
An der rund zehn Kilometer langen Strandpromenade, die Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf miteinander verbindet, liegt das neue Steigenberger Grandhotel Heringsdorf. Das Resort mit Hotel, zwei Residenzen und einem Kinderclub im Stil der Bäderarchitektur wird im Frühsommer 2011 eröffnet. Das Hotel wird über 150 Zimmer und Suiten, 40 Residenzen und einen 2.000 Quadratmeter großen Wellnessbereich verfügen.
Im Frühjahr 2011 wird die Hotelresidenz Upstalsboom in Kühlungs-
born an der Stelle des ehemaligen Kurhauses als neues 4-Sterne-Superior-Hotel eröffnet. Das Hotel mit 170 Zimmern und Suiten, einem Gourmet-Restaurant und einem Wiener Café wird über Kaminzimmer, Bibliothek und Bar und einen mehr als 1.300 Quadratmeter großen SPA-Bereich verfügen. Mit einem nach historischem Vorbild gestaltetem Hotelvorplatz verbindet es die Ostseeallee mit der Strandpromenade. Im Sommer 2011 eröffnet die Jugendherberge Prora. Mit 400 Betten in direkter Strandlage an der Ostküste entsteht mit ihr die größte Jugendherberge Mecklenburg-
Vision für Prora Grafik: DJH
Vorpommerns. Alle Zimmer liegen meerseitig, und alle Doppel-, Familien- und Vier-Bett-Zimmer werden mit eigener Dusche und WC ausgestattet. Die Jugendherberge wird damit von der Familie bis zur Schulklasse für alle Gästegruppen geeignet sein.
Molli, Malchin, Mecklenburg-Strelitz: Jubiläen 2011 in MV Im Rahmen des bevorstehenden 250-jährigen Krönungsjubiläums von Prinzessin Sophie Charlotte, Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, zur englischen Königin am 22. September 1761 soll das Jahr 2011 zu einem „Königin Charlotte Jahr" werden. Die Schirmherrschaft darüber hat der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur MecklenburgVorpommern, Henry Tesch, übernommen. Die deutsche Prinzessin wurde durch die Heirat mit König Georg III. von England zur Königin Charlotte von Großbritannien und Irland. Sophie Charlotte war in Großbritannien und den USA eine sehr bekannte und geschätzte Persönlichkeit. Ihr zu Ehren benannte man mehrere Städte und Regionen des damaligen Britischen Empires. Dazu gehört u. a. die Region Mecklenburg County mit der Stadt Charlotte in North Carolina, USA. Auch eine bekannte Blume wurde zu Ehren von Königin Charlotte benannt: Die Paradiesvogelblume, Strelitzia reginae – „Strelitzie der Königin“, wurde noch zu Lebzeiten der Königin nach ihr benannt. Die Kleinstadt an der Mecklenburgischen Ostseeküste hat eine lange Geschichte, die bis in das Jahr 1171 zurückreicht, als Zisterziensermönche ein Kloster im heutigen Althof, einem Ortsteil von Bad Doberan, gründeten. Nach dessen Zerstörung wurde 1186 am heutigen Standort eine neue Klosteranlage errichtet. Im 18. Jahrhundert erlebte Bad Doberan eine erhebliche Aufwertung, als der mecklenburgische Herzog Friedrich Franz I. es zum Erholungs- und Vergnügungsort der herzoglichen Familie, des mecklenburgischen Adels und später auch des wohlhabenden Bürgertums bestimmte. Seit 1793 ist der Ortsteil Heiligendamm das erste deutsche Seebad. www.baddoberan.de
Die dampfbetriebene Schmalspurbahn Molli, die Bad Doberan mit
Sophie Charlotte von England Repro: TMV
den Ostseebädern Heiligendamm und Kühlungsborn verbindet, feiert in der ersten Juliwoche 2011 ihr 125-jähriges Jubiläum. Das ist der alten Dame natürlich nicht anzusehen, denn sie ist seit 2009 mit einer nagelneuen Dampflok unterwegs. Für den Molli wurde im Dampflokwerk Meiningen die Lokomotive 99.2324 neugebaut, ein Nachbau einer Einheitslok der DRG-Baureihe 99.32. Damit entstand erstmals nach fast 50 Jahren in Deutschland wieder eine Dampflokomotive für den Regelbetrieb. Die Kleinstadt in der Mecklenburgischen Schweiz gilt als Tor zum Kummerower See und damit zur Peene, dem „Amazonas des Nordens”. In der Gründungsurkunde heißt es, dass die Stadt „in der reichsten und schönsten Gegend des Landes an der Peene gelegen“ sei. Die Region Vorpommersche Flusslandschaft ist 2010 als beste wassertouristische Region Deutschlands mit dem Europäischen Tourismuspreis EDENAward ausgezeichnet worden.
Foto: Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH
Herbst und Winter in MV Mehr als 200 Übernachtungsangebote für 55 bzw. 66 Euro sowie Wellness-Arrangements versüßen die Nachsaison in MV. 154 Hotels locken in der Neuauflage der beliebten Herbst-Winter-Aktion des Tourismusverbandes für 55 bzw. 66 Euro pro Nacht ins Doppelzimmer mit Frühstück oder laden zu Wellness-Arrangements ein. Ob Übernachtung oder WohlfühlPaket – beide Angebote gelten vorbehaltlich ihrer Verfügbarkeit für rund fünf Monate vom 23. Oktober bis zum 19. März 2011. Ausgenommen von der Aktion ist die Weihnachtsund Silvesterzeit. Nachzulesen sind sämtliche 210 Offerten im Broschüren-Duo „Kurzurlaub mit Langzeitwirkung" des TMV, das kostenlos bestellt oder im Internet unter www.auf-nach-mv.de durchgeblättert werden kann. Gebucht werden können Quartiere in allen Urlaubsregionen des Landes.
Jahresthema Wellness und Gesundheit Mit diesem Marketing-Schwerpunktthema 2011 will der TMV auch künftig qualifizierte Produkte in diesem Segment fördern. Anfang Januar 2011 werden die Broschüren „Gesundheit“ und „Wellness“ neu aufgelegt. Der Deutsche Wellness Verband zertifiziert im kommenden Jahr weitere Wellnessanbieter im Land. Zusammen mit einem Partner entwickelt der TMV eine Wellness-App für das iPad. Damit sollen Wellnessangebote in MV noch besser und schneller genutzt werden können. Daneben informieren die Internetseiten www.auf-nach-mv.de/gesundheit und www.auf-nach-mv.de/wellness aktuell über Neuigkeiten der Branche in Mecklenburg-Vorpommern. Im Gespräch ist auch eine Kooperation mit der Rhein-Main-Presse.
Reichweite der Berichterstattung zum Urlaubsland MV leicht gestiegen TMV-Pressestelle zum vierten Mal in Folge in Europas Top 10 gewählt
1. Journalistischer Saisonauftakt 2011 Der TMV plant gemeinsam mit touristischen Partnern im Jahr 2011 erstmals zu einem „Journalistischen Saisonauftakt“ einzuladen und diese Großveranstaltung jährlich als festen Bestandteil im Terminkalender relevanter Multiplikatoren der Medienbranche zu etablieren. 60 bis 80 Medienvertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie möglicherweise aus Skandinavien sollen direkt vor Ort umfassend über Themen und Neuigkeiten im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern informiert werden. Die dreitägige Veranstaltung in Rostock und der Partnerregion Mecklenburgische Schweiz ist für das letzte Aprilwochenende vorgesehen – ein Zeitpunkt vor der eigentlichen Saison und auch vor den Katalogpräsentationen großer Reiseveranstalter, die bislang die Rolle von Netzwerktreffen der Reisejournalistenbranche einnehmen. Höhepunkt des Saisonauftaktes soll eine Schonerregatta „Nord- vs. Süddeutschland“ auf der Ostsee mit zwei historischen Segelschiffen sein. Daneben wird es Abend- und Tagesprogramme geben, die den Medienvertretern die Region näher bringen. Bei Fragen und Interesse: t.woitendorf@auf-nach-mv.de
Trotz leicht rückgängiger Übernachtungszahlen und Fehlens eines einmaligen Großereignisses von überregionalem Interesse fällt die Bilanz der Berichterstattung über Mecklenburg-Vorpommerns im Jahr 2010 gut aus. Die Präsenz des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern in Print- und Online-Medien reichte in den bereits ausgewerteten ersten drei Quartalen sogar noch ein wenig weiter als im Buga- und Rekordjahr 2009. Nach einer vom Landestourismusverband in Auftrag gegebenen Medienresonanzanalyse lag die Bruttoreichweite touristischer Berichterstattung über MV – das ist die potenzielle Zahl erreichbarer Medienkonsumenten – mit 1,48 Milliarden zwischen Januar und September dieses Jahres leicht höher als im gleichen Vorjahreszeitraum mit 1,42 Milliarden. Deutlicher gestiegen gegenüber den ersten drei Quartalen 2009 ist die Zahl der registrierten Mel-
dungen zum Urlaubsland. Sie liegt 2010 bei 6.818 (darunter TMV: 2.264), während es im Vorjahr 6.325 Meldungen waren. Anzeigen in gleichem Umfange hätten 35,1 Millionen Euro gekostet. Noch stärker zugenommen als die Zahl der Meldungen hat die verbreitete Auflage der über Urlaub in MV berichtenden Druckmedien: von 444 auf 534 Millionen, was für eine Themenverortung in auflagenstarken Medien spricht. Dennoch hat sich die Verschiebung der Konsumgewohnheiten von gedruckten zu digitalen Produkten auch 2010 weiter vollzogen: Online-Artikel machen inzwischen deutlich mehr als ein Drittel aller Berichte mit Bezug zum Urlaubsland aus. Eine Reihe von Untersuchungen unterstreicht derweil die nach wie vor höhere Glaubwürdigkeit von gedruckten gegenüber den meisten elektronischen Inhalten. Neben der gewohnten Dominanz Lesen Sie bitte auf Seite 15 weiter
Fortsetzung von Seite 14
positiver Berichterstattung über das Urlaubsland trugen zum Gesamtergebnis auch einige Reizthemen bei: Über das Schneechaos zum Jahresanfang wurde massiv, aber nicht immer mit dem richtigen Maß berichtet. Auch die Ideen zur Einführung von Bettensteuern oder ähnlichen Abgaben fanden Niederschlag in der Presse, ebenso die Absenkung der Mehrwertsteuer für Beherbergungsangebote und der Umgang der Branche damit. Immer häufiger wird vor allem von regionalen Medien auch die Fachkräfteproblematik thematisiert. In der Pressebilanz positiv bemerkbar gemacht haben sich in diesem Jahr die über wöchentliche Pressmitteilungen und Medienpartnerschaften verbreiteten „365 Entdeckungen“, das Jahresthema des TMV. Auch der heiße Juli, das Ende des „Bombodroms“, das 20-jährige Tourismusjubiläum und die neuen Möglichkeiten der Anreise per Flugzeug wurden medial positiv illustriert. Sehr breit aber eher unentschieden dargestellt wurden dagegen beispielsweise die Planungen, in Göhren auf Rügen eine Kurtaxe für Hunde einzuführen. Spürbar mehr Berichte waren in
Repro: TMV
der Schweiz zu verzeichnen, in der der Tourismusverband gemeinsam mit seinen Partnern auch die PRAktivitäten deutlich ausgeweitet hat. Auch die erfolgreiche Präsentation des Landes auf der EXPO in Shanghai ist sowohl im MV als auch in China selbst mit mehr als 70 Berichten medial sehr stark widergespiegelt worden. Erste gute Ergebnisse brachten zudem die Gruppen- sowie Individualpressereisen, die vom TMV im Schulterschluss mit Regionen und Städten in diesem Jahr organisiert wurden. Die Medienarbeit des TMV sowohl im Inland als auch in Skandinavien, in der Schweiz und mit Einschränkungen auch in den Niederlanden wird 2011 auf gleichem Niveau fortgesetzt. Erstmals und als einziges Bundesland plant der TMV mit einem „Journalistischen Saisonauftakt“ national und zum Teil auch international auf sich aufmerksam zu machen (s. Kasten Seite 14). Der TMV baut in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch im kommenden Jahr auf eine gute Zusammenarbeit mit den Regionen und Städten im Land, ohne deren Mithilfe und selbstständiges Agieren die Medienaufmerksamkeit für das Urlaubsland deutlich geringer wäre.
TMV gut platziert Bei der Bewertung der Arbeit der Pressestellen von europäischen Tourismusorganisationen durch Reisejournalisten aus dem deutschsprachigen Raum konnte sich die Pressestelle des Tourismusverbandes MV 2010 zum vierten Mal in Folge als einziges deutsches PR-Büro in den Top 10 platzieren und dabei erstmals auf Rang 8 vor die Kollegen vom Polnischen Fremdenverkehrsamt und von Visit Britain rücken. Am Ende dieses Jahres werden vom Tourismusverband rund 200 Pressemitteilungen, Regionenpressedienste, Short News und Themenpressedienste herausgegeben worden sein. Hinzu kommen die monatlichen Tourismuszeitungen als B2B-Kommunikationsinstrument. Veranstaltet wurden daneben bundesweit und in einigen Auslandsmärkten rund 20 Pressekonferenzen, -gespräche oder -abende zu verschiedenen Themen und Anlässen, mehr als 15 Gruppenpressereisen, rund 60 organisierte Einzelreisen von Journalisten, beantwortete Presseanfragen und Hintergrundgespräche.
Ein Jubiläumsjahr in Bildern Mecklenburg-Vorpommern wirbt in Shanghai Als „Land des Wassers" präsentierte sich MecklenburgVorpommern von Mai bis Oktober 2010 auf der Expo in Shanghai und nutzte die Gelegenheit, im Rahmen des deutschen Pavillons mit den Besonderheiten des Landes und einer für Chinesen ansprechenden Präsentation zu werben. Zum Auftritt gehörten unter anderem Ländertage, Präsentationen, eine Internetseite und verschiedene Veranstaltungen. Foto: TMV
Wismars St.-Georgen-Kirche in neuem Glanz 20 Jahre Wiederaufbau: St. Georgen im Herzen der Unesco-Welterbestadt Wismar wurde wiedererrichtet. Die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges durch zwei Bomben stark beschädigte Kirche, war zwischen 1945 und 1990 dem weiteren Verfall preisgegeben. Seit 1990 wurde die Kirche mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und zahlreicher Sponsoren saniert und erstrahlt seit Mai 2010 in neuem Glanz. Foto: St.-Georgen-Kirche zu Wismar (Volster)
Von den Bergen ans Meer Der erste Helvetic Airways-Flug aus Zürich landete im Mai in Rostock. Bis September brachte Helvetic Airways zweimal pro Woche Gäste nonstop von Zürich nach Rostock und zurück. Erstmals war damit ein ausländischer Quellmarkt mit Linienjets an Rostock angebunden. Reisende kamen komfortabel in nur 90 Flugminuten nach MV. Die Flugtage Donnerstag und Sonntag boten ideale Voraussetzungen für einen Kurztrip in den Norden. Foto: Flughafen Rostock Laage
Kyritz-Ruppiner Heide ist frei 18 Jahre währte der Protest gegen das geplante „Bombodrom“ in der Kyritz-Ruppiner Heide. 2009 entschied das Verteidigungsministerium, die Pläne für die Heide aufzugeben und im April 2010 gab es bekannt, dass es auch keine anderweitigen militärischen Pläne für das Areal gibt. Der Weg für eine zivile Zukunft der Heide ist frei. Grafik: Die verflossenen Pläne für die militärische Nutzung. Aktionsgemeinschaft Freier Himmel
Kurhaus Grand Hotel Moderne Ahrenshoop Das Kurhaus in Ahrenshoop hat als Grand Hotel Moderne neu eröffnet. Es befindet sich auf historischem Baugrund, denn bereits 1891 wurde hier ein Hotel errichtet. Ab 1920 nannte sich das Hotel nach Um- und Ausbauten Kurhaus. Der 1970 entstandene Neubau ist nun durch das Kurhaus Grand Hotel Moderne ersetzt worden und präsentiert sich als Fünf-Sterne-Haus. Foto: Kurhaus Ahrenshoop
EDEN-Award 2010 für Vorpommersche Flusslandschaft Das Angebot „Amazonas des Nordens“ des Netzwerkes Abenteuer Flusslandschaft konnte sich gegen vier weitere Mitbewerber behaupten und hat die Bekanntheit der Peeneregion als letztes unverbautes Flusstal Europas erhöht. Bewährt hat sich dabei der Zusammenschluss mehrerer Partner, deren Ziel, die Region touristisch zu erschließen, ein Signal für den Tourismus im Landesinneren und ein Vorbild für weitere naturschöne Ziele im Land ist. Foto: TMV
Jubiläums-Sail war Erfolg Das maritime Volksfest im Jubiläumsjahr hat an die Anfänge der Hanse Sail vor 20 Jahren erinnert, als es nach der deutschen Wiedervereinigung eine Rückbesinnung auf die hanseatischen Wurzeln der Stadt gab. Mit neuen Veranstaltungsbausteinen wie dem „Leben in der Hansezeit“, den Bootsbauaktionen am Museumshafen u. a. wurden Akzente gesetzt. Zahlreiche Traditionssegler, drei Kreuzliner und die Windjammer „Sedow“, „Kruzenshtern“ und „Dar Mlodziezy“ machten der 20. Rostocker Hanse Sail 2010 ihre Aufwartung. Foto: Hanse Sail
20. Konzertsaison der Festspiele MV Besucherrekord bei den Festspielen MV: In der Jubiläumssaison kamen mehr als 72.000 Besucher zu den 129 Konzerten an mehr als 90 Spielstätten. Besonderer Höhepunkt anlässlich des 20. Gründungsjubiläums war das Wandelkonzert mit ehemaligen Festival-Preisträgern in Ulrichshusen. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern engagierten sich in dieser Saison erstmals auch für das Projekt „Waldaktie“ des TMV. Der Gewinn des Benefiz-Konzertes "Tu was!" Ende August in der Festspielscheune Ulrichshusen wurde in 1.000 Waldaktien angelegt. Foto: Festspiele MV
Nationalparke feiern 20-jähriges Jubiläum Am 12. September 1990 wurden die Nationalparke auf der letzten Sitzung des Ministerrates der DDR per Verordnung festgesetzt. Drei der fünf in Ostdeutschland ausgewiesenen Nationalparks liegen in MV und feiern in diesem Jahr 20. Geburtstage: NP Vorpommersche Bodenlandschaft, der Müritz NP und der NP Jasmund. Foto: NP Vorpom. Boddenlandschaft, K.- H. Schröter Im Müritz-Nationalpark fand im Jubiläumsjahr das bundesweite Junior Ranger Treffen 2010 statt. Eröffnet wurde es (v. l.) von Wolf Dieter Ringguth, Bürgermeister von Boek und Landtagsabgeordneter, Frau Dr. Christine Kolmar, WWF Deutschland, Andreas Dittmer, Weltmeister im EinerKanu, Ulrich Meßner, Leiter des Nationalparkamtes Müritz und Holger Wesemüller, Europarc Deutschland. Auf dem Bild versuchen die Beteiligten nach eigener Auskunft den Ruf der Großen Rohrdommel nachzuahmen. Foto: A. Morascher
Ostseeflair am Zürichsee: MV beim Schweizer Medienball Nordosten als erste Region Partner bei Wohltätigkeitsveranstaltung am 30. Oktober Großer Auftritt in der Schweiz: MV präsentiert sich mit „Mode, Miss MV und Meer“ am 30. Oktober 2010 als Gastland beim 81. Schweizer Medienball in Zürich. Damit ist bei der Veranstaltung, zu der rund 600 Gäste erwartet werden, erstmals eine Region anstelle
sich Ballgäste über die touristischen Möglichkeiten in MV sowie über die Vorzüge von Investitionen im Raum Rostock informieren. Sternekoch Tillmann Hahn aus dem Restaurant „Der Butt“ in der Yachthafenresidenz Hohe Düne bereitet den ersten Gang des
Auszug aus der Ballzeitung zum 81. Schweizer Medienball, produziert vom auflagenstarken „Blick am Abend" Repro: TMV
eines Landes zum Partner ernannt worden. „Die Erfolgsgeschichte des Urlaubslandes 20 Jahre nach der Wiedervereinigung in einem so hochrangigen Umfeld präsentieren zu können, ist eine große Ehre für Mecklenburg-Vorpommern“, erklärte Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages und Vorsitzende des TMV, die gemeinsam mit Wirtschafts- und Tourismusminister Jürgen Seidel das Feld der Vertreter aus dem Nordosten anführen wird. Am Ball im Dolder Grand Hotel in Zürich werden Spitzenvertreter der schweizerischen Politik, Medien und Wirtschaft teilnehmen. Der TMV gestaltet die Kulisse des Medienballs von der Bühne über verschiedene Hotelbereiche bis hin zum Ball- und zum Dinnersaal. Eine Laufsteg-Präsentation von Usedom Baltic Fashion, Filmbeiträge über das Urlaubsland sowie Strandkörbe verstärken den Eindruck. An einem Stand können
Menüs zu. Als Glücksfee bei der Verlosung der Tombola-Preise wird Reingard Hagemann, die amtierende Miss MV, agieren. Ein Künstler wird Grabower Küsschen als Souvenir mit kleinen Kunstwerken aus Zuckerguss verzieren. Neben Medienvertretern aus MV sind zudem auch der Golfverband des Landes und mehrere Hotels und Ferienresorts vertreten, die sich mit Preisen für die Tombola der Wohltätigkeitsveranstaltung beteiligen. Ein Grund für das Engagement des TMV sowie der Landesregierung MV ist das steigende Gästeaufkommen aus der Schweiz. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Übernachtungsgäste aus der Schweiz mehr als verdreifacht. Der TMV hatte Anfang 2010 gemeinsam mit Helvetic Airways mit einer Plakat- und RundfunkKampagne im Großraum Zürich auf die neuen Anreisemöglichkeiten aufmerksam gemacht.
MeetMV – Rückblick und Ausblick Der im Mai 2006 für vorerst zwei Jahre gegründete Tagungs- und Incentivepool MeetMV vermarktet inzwischen im fünften Jahr aktiv das Tagungs- und Incentive-Land MV. Nach erfolgreicher und zielstrebiger Umsetzung des Basismarketings in den ersten zwei Jahren, zu dem u. a. der Aufbau der Website www.meet-mv.de, die Erstellung eines Tagungsplaners und erste Messeteilnahmen gehörten, wurden in den Folgejahren immer wieder andere Veranstaltungsformen organisiert, um Veranstaltungsplaner auf MV aufmerksam zu machen. Sei 2008 wird jährlich zu zwei bis drei „Fam-Trips“ durch MV eingeladen, auf denen je rund zehn potenzielle Kunden die Tagungs- und Incentive-Möglichkeiten im Land persönlich kennen lernen. Jährlich wird eine Abendveranstaltung mit bis zu 120 Kunden in Berlin oder Hamburg veranstaltet, und seit 2008 werden auch Tagungsplaner in MV verstärkt angesprochen. Seit 2009 lädt MeetMV jährlich zu einer Roadshow durch deutsche
Städte ein und und kommt mit Travelmanagern während BusinessFrühstücken oder BusinessLunchs ins Gespräch. Pro Jahr wirbt der Tagungs- und Incentivepool auf bis zu 20 Veranstaltungen, zu denen auch die Teilnahme an der IMEX Frankfurt, der wichtigsten Fachmesse, gehört. Der Tagungspoolbeirat, aktuell bestehend aus acht MeetMV-Partnern, tagt alle zwei bis drei Monate, diskutiert und entscheidet weitere Aktivitäten. Am 26. Oktober 2010 fand die 7. Vollversammlung von MeetMV statt. Die 38 Partner diskutierten dort das Marketing für 2011. Informationen: Petra Schierz, Leiterin des Tagungsbüros MeetMV, Tel.: 0381 4030 680, p.schierz@meet-mv.de
Tourismusverband und Sprachakademie EWS rücken zusammen Die Zusammenarbeit zwischen dem TMV und der Europäischen Wirtschafts- und Sprachenakademie (EWS) wird mit einer Kooperationsvereinbarung besiegelt und soll auf einem neuen Niveau fortgesetzt werden. Jungen Menschen qualifizierte Lehr- und Studienangebote zu machen und sie zugleich an die Praxis heranzuführen, ist das erklärte Ziel der Vereinbarung. EWS-Studenten hatten den TMV bereits bei der internationalen Reisebörse Germany Travel Mart
2009 oder bei den Projekten Tourismusfernsehen und Kulinarisches MV unterstützt. Die gesammelten Erfahrungen waren für die Studenten wichtige Bausteine in der Ausbildung und in der persönlichen Entwicklung als touristische Nachwuchskräfte. Neben den touristischen Erstausbildungen bietet die EWS ab sofort an einer neuen Tourismusakademie ein breites Spektrum an Fortund Weiterbildungen an. Informationen: www.ews-rostock.de
DEHOGA lädt zum Branchentag ein Der Branchentag des Hotel- und Gaststättenverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 29. und 30. Oktober 2010 im Hotel Neptun in Warnemünde steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 20-jährigen
Bestehens der Organisation. Mit spannenden Vorträgen und Branchennews sowie einer interessanten Ausstellung soll an dem geschichtsträchtigen Tagungsort gefeiert werden.
Schlussendlich (31) 20 Jahre Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern – das sind gefühlt 20 Millionen Statistiken zwischen Himmelsstürmerei und Weltuntergang. Fluch oder Segen jeder Statistik scheint bei eigentlich klarer Zahlenlage der extreme Ausschlag in ihrer Interpretation zu sein. Insofern ist die Frage berechtigt, wann die Glaubwürdigkeit von und die Gläubigkeit gegenüber Statistik aufhört? Statistik kann ein Helfer in der Not sein und ein treuer Begleiter, manchmal aber auch ein opportunistischer Lügenbold, eine – Entschuldigung – Hure, zu der sie gemacht wird, oder eine scharfe Waffe, die man einsetzt oder die gegen einen selbst gerichtet werden kann. Das kann schon mal schmerzen oder auch mal übermütig machen. Egal wie, die Statistik jedenfalls treibt seltsame Blüten – beispielsweise dann, wenn die Prozentzahl größer ist als die absolute Zahl. So dauert in MV die Freude über 1.033 Prozent Übernachtungszuwachs aus Rumänien im August 2010 gegenüber dem Vorjahresmonat nur kurz an, wenn man
versteht, dass sich dahinter 997 Übernachtungen verbergen. Auf der anderen Seite sind 61,5 Prozent Rückgang bei den Gästeankünften aus Zypern deutlich weniger beklagenswert, wenn zwar nicht mehr 13, aber zumindest noch fünf Zyprioten den Weg zur kühlen Schwester des Mittelmeeres gefunden haben. Große Sprünge – und jetzt wird es fast philosophisch – sind eben eine Frage des Ausgangsniveaus. Insofern nimmt es nicht wunder, dass Mecklenburg-Vorpommern in 20 Jahren viele Sätze nach oben gemacht hat. Doch von den Sozialdemokraten und anderen wissen wir, dass auch die Politik der kleinen Schritte zum Erfolg führen kann. Vielleicht ein guter Leitsatz für die kommenden 20 Jahre. Wer ungeachtet dessen lieber das Auf und Ab der Statistik zur Religion erklären möchte, der soll nur ganz fest dran glauben. [Aus aktuellem Anlass sei hinzugefügt: All das Gute, das die Statistik über die Spanne von 20 Jahren Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern sagt, stimmt selbstverständlich.]
Bücher aus dem Land Weil es nicht alltäglich ist, dass gleich zwei Autoren aus Mecklenburg-Vorpommern für den Deutschen Buchpreis nominiert wurden, sollen in diesem Monat zwei Romane vorgestellt werden:
Peter Wawerzinek: Rabenliebe „Ich habe gedacht, wenn ich mich schreibend verschenke, entfliehe ich dem Teufelskreis der Erinnerung." – so überschreibt der Autor seinen Roman „Rabenliebe." Peter Wawerzinek, 1954 in Rostock geboren, erzählt in ihm die erschütternde Geschichte seiner Kindheit in einem Waisenhaus der ehemaligen DDR, wo ihn seine Mutter zurückgelassen hat, um in den Westen zu flüchten. Das Buch wurde mit dem IngeborgBachmann-Preis und Publikumspreis 2010 ausgezeichnet. Galiani Verlag Berlin, 428 Seiten, gebundene Ausgabe, 22,95 Euro
Judith Zander: Dinge, die wir heute sagten Judith Zander, eine gebürtige Anklamerin, lässt in ihrem Debütroman drei Generationen zu Wort kommen. Mit großer Sprachkraft erzählt sie von einem kleinen Ort im Nordosten Deutschlands, von Provinz und Alltag, von Freundschaft und Verrat, vom Leben selbst – ein Generationenporträt das bereits viel Aufmerksamkeit erlangte. Deutscher Taschenbuch Verlag, 480 Seiten, 16,50 Euro Impressum
Bilanz des Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel: MV hat das Potenzial, sich auch international zu etablieren Was macht dieses Bundesland so unvergleichlich? Schließt man die Augen und denkt an Mecklenburg-Vorpommern, hört man das Rauschen der Ostsee, das leise Plätschern der Müritz, der Geruch von frisch gefangenem Fisch kommt auf. Es erscheinen backsteingemauerte Kirchen, ein altes, idyllisch gelegenes Gutshaus an einem der über 2.000 Seen, romantische Schlösser und dazugehörige weitläufige Parkanlagen. Man fährt durch kilometerlange Kastanienalleen, vorbei an weiten Feldern, ab und zu ist eine Windmühle zu entdecken. Doch nicht nur diese landschaftliche Vielfalt macht das Bundesland als Urlaubsziel so attraktiv, auch die kulturellen Angebote locken immer mehr Besucher in den Norden. Angefangen bei den „Störtebeker Festspielen“ auf Rügen, über sommerliche Konzerte in Schlössern, Kirchen, Scheunen und Herrenhäusern bis hin zu der alljährlich stattfindenden „Hanse Sail“ bietet Mecklenburg-Vorpommern seinen Besuchern ein buntes und ab wechslungsreiches Programm. Gäste und Besucher können heute über die modernste Urlaubsinfrastruktur Deutschlands verfügen. Mecklenburg-Vorpommern ist inzwischen das beliebteste Sommerurlaubsziel der Deutschen, weist im internationalen Vergleich eine überdurchschnittliche Marktdynamik auf und zählt mit seiner Marktstellung im europäischen Vergleich zur Spitzengruppe. Das war nicht immer so. Die Startbedingungen waren schwierig und nicht jeder Experte von damals hat die Entwicklung vorhergesehen. Wir kamen aus dem staatlichen Erholungswesen der DDR mit ihren eigenen Strukturen und Gesetzmäßigkeiten. Mit der Einführung der Marktwirtschaft waren beim Start in die Zukunft Eigentums- und Nutzungsrechte für rund 400 FDGBFerienheime, hunderte Betriebsferienheime und Objekte des Sonder-
vermögens zu klären und deren Privatisierung zu organisieren. Der Privatisierungsgrundsatz ‚Rückgabe vor Entschädigung’ war eine richtige, aber auch schwierige Hypothek. Um eine leistungsfähige touristische Infrastruktur und eine wettbewerbsfähige touristische Wirtschaft aufzubauen, bedurfte es enormer Unterstützung. Viele haben bei der Planung Mut bewie-
Minister Jürgen Seidel Foto: Wirtschaftsministerium MV
sen und unternehmerisch Verantwortung gewagt. Bund und Land haben erhebliche Fördermittel zur Verfügung gestellt. So hat das Wirtschaftsministerium seit 1990 für rund 4.800 Förderfälle 2,2 Milliarden Euro an Zuschüssen für Investitionsvorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 6,3 Milliarden Euro eingesetzt. Das touristische Marketing des Landes wurde vom Tourismusverband eigenverantwortlich in die Hand genommen und vom Land finanziell unterstützt. Rückblickend gesagt: gut angelegtes Geld! Mecklenburg-Vorpommern kann seit 1990 auf eine touristische Entwicklung zurückblicken, die viele staunen lässt. Wo Umweltschützer Betontourismus und Marktstrate-
gen ein jahrzehntelanges Mauerblümchen-Dasein befürchteten, hat sich gezeigt, dass beide Seiten falsch lagen. Seit 1992 hat sich das Übernachtungsvolumen zwischen Ahlbeck und Zarrentin mehr als verdreifacht. Das in diesem Jahr strapazierte Wort „Erfolgsgeschichte“ ist hier angebracht. Die Bekanntheit unseres Bundeslandes als Urlaubsziel ist deutschlandweit hoch und – mindestens genauso wichtig – positiv belegt. Auch international hat sich Mecklenburg-Vorpommern mit der Ausrichtung des Weltwirtschaftsgipfels und großer Branchenveranstaltungen wie zum Beispiel dem Germany Travel Mart 2009 profilieren können. Das Land MecklenburgVorpommern hat die Voraussetzungen, sich national aber auch international auf dem touristischen Markt zu etablieren. Die Ostsee wird bei der internationalen Vermarktung eine zentrale Rolle spielen. Die Erfordernisse des Marktes und die Schnelllebigkeit der Branche erfordern in den nächsten Jahren nachhaltiges Handeln, Innovationen und die richtigen Strategien im Marketing, um auch künftig Erfolg zu haben. Deshalb wurde die Tourismuskonzeption Mecklenburg-Vorpommern 2010 evaluiert und fortgeschrieben. Es ist von enormer Bedeutung, in den nächsten Jahren die Urlaubsmarke „Mecklenburg-Vorpommern“ weiter aufzubauen. Deren Wert bemisst sich für alle Beteiligten neben der professionellen Vermarktung und den richtigen Botschaften vor allem an harten Fakten: der Qualität des Angebots, dem Service, der touristischen Infrastruktur und den Arbeitsbedingungen.
Wir sind auf einem guten Weg, den fortzusetzen alle gemeinsamen Anstrengungen lohnen.