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Tests zum Nachweis von SARS-CoV-2: Ein Überblick

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Covid-19-Tests sind ein wichtiger Baustein zur Eindämmung der Pandemie. Durch sie sollen Infektionen mit SARS-CoV-2 frühzeitig entdeckt und damit Infektionsketten unterbrochen werden. Die Allgemeinärztin Dr. Kirsten Slottke erläutert, welche Tests es gibt, wie diese funktionieren, welche Aussagekraft sie haben und was bei der Durchführung beachtet werden sollte (Stand: 11. Juni 2021).

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Wer schnell, d.h. innerhalb von 15 Minuten, wissen will, ob eine Infektion mit SARS-Cov-2 vorliegen könnte, kann einen Schnelltest zu Rate ziehen. Hierzu kann man seinen Arzt oder ein Schnelltestzentrum aufsuchen, einen Test im Betrieb durchführen oder durchführen lassen oder sich selbst testen.

Covid-19-Antigen-Schnelltest

Die Auswahl ist groß und Schnelltests gibt es an vielen Stellen zu kaufen: im Internet, in Apotheken, Drogeriemärkten oder auch in Supermärkten. Angeboten werden sie ab etwa 5 Euro pro Test. Das zugrundeliegende Prinzip ist bei allen Tests das Gleiche: es wird mit einem Tupfer Material zur Diagnostik gewonnen, in ein Röhrchen mit Pufferlösung gegeben und dann auf das Testfeld aufgetragen. Nach spätestens 15 Minuten liegt das Ergebnis vor. Der Unterschied liegt lediglich in der Art der „Materialgewinnung“:

››› Schnelltests mittels nasopharyngealem Abstrich, d.h. tiefer Rachenabstrich durch die Nase: Diese Testung ist aktuell Standard in vielen CoronaSchnelltestzentren und sollte nur durch geschultes Personal vorgenommen werden. Ein langer flexibler Abstrich-

tupfer wird über die Nase bis zum Rachen vorgeschoben, wo dann in drehenden Bewegungen Sekret gewonnen wird.

››› Schnelltests mittels vorderem Nasenabstrich: Diese Tests eignen sich sowohl zum Selbsttest wie auch zur Testung durch eine zweite Person. Die zu testende Person sollte sich leicht die Nase schnäuzen. Hierdurch wird Sekret aus dem Rachen in den vorderen Nasenbereich gebracht. Ein fester Abstrichtupfer, ähnlich einem längeren handelsüblichen Wattestäbchen, wird nacheinander ca. 2–2,5 cm weit in beide Nasenlöcher eingeführt. Hier wird durch 5 kreisende Bewegungen entlang der vorderen Naseninnenseite das Sekret gewonnen.

››› Lolli-Schnellstest: Bei diesem Test lutscht die zu testende Person eine bestimmte Zeit lang auf einem Teststäbchen. Sie werden meist als Selbsttest in Kitas oder Schulen durchgeführt.

Die Durchführung

Bei allen Schnelltests sollte vor erster Testung der Beipackzettel gelesen werden um zu wissen, wie der vorliegende Test gehandhabt wird, wie viele Tropfen der Pufferlösung auf das Testfeld getropft werden müssen und bei welchen Temperaturen der Test angewandt werden kann. Normalerweise ist das bei Raumtemperatur.

Weiterhin muss bei der Testdurchführung zwingend auf den Schutz des Testers geachtet werden. Bei jedem Test, den ein Tester bei einer anderen Person durchführt muss dieser Schutzkleidung tragen. Das heißt: FFP2-Maske, Handschuhe, Schutzkittel und ggf. Schutzvisier oder Brille. Bei Selbsttest ist keine Schutzausrüstung erforderlich.

Schnell- oder Selbsttests können ein falsch positives oder auch ein falsch negatives Ergebnis haben. Sobald ein Schnelltest ein positives ausfällt, muss dieser mittels einer PCR (Polymerase-Kettenreaktion) überprüft werden. Je regelmäßiger Tests durchgeführt werden, desto höher wird die Aussagekraft des Ergebnisses. ››› SchnelltestskönnenauchalsSelbsttestszuhause durchgeführtwerden.

Antikörpertest

Eine weitere Möglichkeit, um eine Infektion mit SARSCoV-2 nachzuweisen, sind Antikörpertests. Mit diesen kann allerdings keine akute Infektion nachgewiesen werden. SARS-CoV-2 Antikörper sind frühestens 7–10 Tage nach Beginn einer Infektion im Blut nachweisbar. Zur Testung lässt man sich Blut abnehmen und in einem Labor untersuchen. Die Kosten hierzu liegen bei etwa 20 bis 25 Euro.

Es sind auch Antikörperschnelltest erhältlich, die theoretisch jeder zuhause durchführen kann. Die Genauigkeit lässt jedoch zu wünschen übrig, weshalb sie nicht zu empfehlen sind.

Der Nachweis von Antikörpern hat bislang allerdings eine begrenzte Aussagekraft. Er bedeutet aktuell lediglich, dass man irgendwann einmal eine COVID-19-Erkrankung hatte. Eine Aussage zur Immunität liefert ein positiver Antikörpernachweis nicht.

Aktuell erhalten Genesene in einem Zeitraum von sechs Monaten nach überstandener Corona-Infektion ebenso wie vollständig Geimpfte und Personen mit einem aktuellen COVID-19-Test einen Teil ihrer Grundrechte zurück.

Beim Auftreten von Symptomen wird für alle Personen eine Testung auf COVID-19 empfohlen.

Dr. Kirsten SlottkePCR-Test

Die Polymerase Kettenreaktion (PCR) ist die aktuell genaueste Untersuchung zum Nachweis von SARS-CoV-2. Abstriche werden bei Ärzten oder in speziellen CoronaAbstrichzentren vorgenommen, die Auswertung wird in Laboren durchgeführt. Deshalb kann diese Testressource durch Personal und Mangel an Reagenzien oder Material begrenzt sein. Zudem benötigt sie mehrere Stunden und manchmal auch einige Tage Zeit. ››› Auf einen Blick

Schnelltests oder Selbsttests auf SARS-CoV-2 sind einfach durchzuführen und liefern ein schnelles Ergebnis. Ein positives Ergebnis muss immer durch eine PCR überprüft werden. Ein Antikörpertest weist eine zurückliegende Infektion mit SARS-CoV-2 nach und sollte über ein Labor erfolgen.

Autorin Kirsten Slottke ist Allgemein und Palliativmedizinerin und gab in den vergangenen Wochen gab einige Schulungen zur Durchführung von COVID-19-Schnelltest. Seit Beginn der Pandemie ist sie zudem Hygienebeauftragte des SV Hesselhurst.

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