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Wie digital ist meine Praxis?

Potenziale erkennen und nutzen

Wie digital ist meine PraxiS?

Wo liegen die Potenziale für die Digitalisierung Ihrer Praxis? Dieser Artikel unterstützt Sie dabei, den Digitalisierungsgrad Ihrer Praxis einzuschätzen und zeigt sinnvolle Digitalisierungsmaßnahmen auf.

Eine digitale Praxis bietet viele Vorteile: Behandlungen können datenbasiert weiter verbessert werden, Prozesse werden beschleunigt und viele alltägliche Schritte und Abläufe in der Praxis können effizienter und kostensparender umgesetzt werden.

Wie digital eine Praxis sein sollte, kann oder auch muss, ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig:

› gesetzliche Vorgaben, z.B. durch die Abrechnung mit der GKV (§302 SGB V), der TI und DVPMG › Wünsche/Erwartungen der

Patienten

› Bereitschaft der Mitarbeiter

Werden Sie sich also bewusst darüber, was zwingend getan werden muss, was Patienten von Ihrer Praxis erwarten und womit Ihre Mitarbeiter umgehen können.

Per Analyse zum Status Quo

Um zu erkennen, wo Sie in Bezug auf die Digitalisierung schon gut aufgestellt sind und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt, sollten Sie eine Bestandaufnahme aller Prozesse Ihrer Praxis vornehmen.

Listen Sie hierzu zunächst alle vorhandenen Prozesse Ihrer Praxis auf. Dazu zählen zum Beispiel Terminvereinbarungen, Erstaufnahme der Patientendaten und die Dokumentation des Therapieverlaufs, aber auch der Dienstplan, die Lohnbuchhaltung oder die Abrechnung.

Im zweiten Schritt müssen alle Prozesse drei Kategorien zugeordnet werden. In der ersten Kategorie sammeln Sie analoge Prozesse, bei wel-

MiteinerPraxissoftwarekönnenvieleAbläufe automatisiertundvereinfachtwerden.

chen die Daten manuell erhoben und manuell verarbeitet werden. Der zweiten Kategorie ordnen Sie Prozesse zu, die in Teilen digitalisiert sind. Ein Beispiel wären hier Daten, die digital erhoben, aber noch manuell verarbeitet und übermittelt werden.

In die letzte Kategorie fallen alle Prozesse, die bereits komplett digital und im besten Fall auch automatisiert ablaufen. Hier werden Daten nur digital erhoben und digital verarbeitet.

Je nach Kategorie vergibt man dann Punkte für jeden Prozess (Kategorie 1: 1 Punkt, Kategorie 2: 2 Punkte und Kategorie 3: 3 Punkte). Danach wird die Gesamtpunktzahl durch die Anzahl der betrachteten Prozesse geteilt. Ein niedriges Ergebnis bedeutet also, dass noch viel Potenzial vorhanden ist und erkennt auch gleich Prozesse, in denen durch die Digitalisierung Verbesserungen möglich werden.

Wo ist Digitalisierung sinnvoll?

Unabhängig davon, welche Prozesse sich in Ihrer Analyse als verbesserungswürdig herausgestellt haben, gibt es ganz allgemein verschiedene Bereiche Ihrer Praxis, in denen sich Digitalisierung gut umsetzen lässt. Eine gute Praxissoftware ist einfach zu bedienen und kann eine Vielzahl der Prozesse in Ihrer Praxis digital abbilden und effizienter gestalten. Mit Nutzung einer solchen Software wird im ersten Schritt meist Ihr Terminkalender digital. Je nach Software ist dieser auch immer synchron, sodass Termindopplungen der Vergangenheit angehören.

Über eine Online-Terminvereinbarung könnten Patienten Ihre Termine auch direkt selbst auswählen. Dieser Service erleichtert den Praxisalltag: weniger Telefonate, mehr digitale Kommunikation mit den Patienten.

TI und Videotherapie

Sobald die elektronische Patientenakte als Anwendung der Telematikinfrastruktur (TI) da ist, werden auch Hintergrunddaten über die Krankheitsbilder der Patienten einsehbar. Dadurch rücken Sie näher mit Ärzten und Patienten zusammen.

Auch das Thema Videotherapie ist hier zu nennen. Diese bietet nicht nur den Vorteil Patienten aus vulnerablen Gruppen behandeln zu können ohne diese zu gefährden, sondern kann auch eingesetzt werden, sollte ein Patient einen Präsenztermin nicht wahrnehmen können (z.B. aufgrund eines Urlaubs o.ä.).

In der Praxisverwaltung bietet die Digitalisierung ebenfalls ein großes Potenzial: Verträge können effizient und platzsparend papierlos verwaltet, Dienstpläne digital gepflegt und einfach angepasst und Abrechnungen durchgeführt bzw. archiviert werden. Da die Krankenkassen die Leistungserbringer gesetzlich verpflichtet haben, Abrechnungsdaten elektronisch zu liefern, ist eine digitale Vorgehensweise bei der Abrechnung sogar verpflichtend.

Einfacheres Monitoring & Social Media

Durch die Digitalisierung wird auch das Monitoring Ihrer Praxis einfacher: Wer alle relevanten Zahlen digital zur Verfügung hat, kann den Erfolg seiner Praxis ganz einfach überwachen, die Finanzen im Blick behalten und Zeiträume vergleichen, ohne dabei Papierberge wälzen zu müssen.

Zu guter Letzt gehört auch ein professioneller digitaler Auftritt zur Digitalisierung. Website und Social Media Auftritt sind Ihre digitale Visitenkarte gegenüber (potenziellen) Patienten. Hier lässt sich auch die bereits erwähnte Online-Terminvereinbarung einbinden.

Inhaltlich können Sie Ihre Website und Facebook oder Instagram auch vor allem dazu nutzen, sich und Ihre Praxis vorzustellen: Sie haben die Möglichkeit, das Team zu zeigen und mit Patienten offen zu kommunizieren. Unterhaltsame und spannende Inhalte in Bild- und Videoformaten machen Sie und Ihr Praxisteam sympathisch und unterhaltsam.

Kathrin Wurst

Den Artikel finden Sie auch online unter www.optica.de/digitale-praxis

Autorin Kathrin Wurst, MA ist Content Managerin beim Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH. Als Autorin im Blog Wissenswert schreibt sie im Bereich Heilmittel über alle relevanten Themen rund um Praxisführung, Digitalisierung und Abrechnung. www.optica.de

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