Die Chance 2011-3

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Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Erscheinung: 4 Mal im Jahr, Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr.3/2003

Die Chance Die Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe

Dezember 2011 | Nr. 3

30 Jahre Hilfe Säen


INhalt Seite 3 – 4 Und so begann es… mit einer Handvoll Menschen und jeder Menge Enthusiasmus.

5 – 11 Wie die Perlen einer Kette - Die Geschichte der Bezirke

12 Phantasie ohne Grenzen - Die Aktivitäten der Krebshilfe sind vielfältig

13 Der Kommentar

13 Unsere PräsidentInnen

14 Zahlen sagen mehr als Worte

S. 3

15 – 19 Eine lange Geschichte - Dreißig Jahre im Rückblick

20 – 21 „Ich bin mit Stolz bei der Krebshilfe dabei!“ Ein Gespräch mit Renate Daporta Jöchler, seit 2008 Landespräsidentin

S. 12

22 Richard Theiner und Amtsdirektoren - Grußwort

23 Hedwig Wiedenhofer - Präsidentin Medicus Comicus

23 Dr. Paolo Coser - Präsident von LILT, Lega per la Lotta contro i Tumori

24 Angelika Margesin - SVP-Landesfrauenreferentin

24 Heiner Feuer - Präsident „Südtirol hilft“

25 Dr. Claudio Graiff - Mitglied des Ärztebeirats der Südtiroler Krebshilfe

25 Martha Stocker - Regionalassessorin

26 Dr. Herbert Heidegger - Brustgesundheitszentrum Meran

26 Arno Kompatscher - Präsident Südtiroler Gemeindenverband

27 Dr. Walter Thaler - Präsident des Ärztebeirats

S. 14

S. 20

27 Martina Ladurner und Erika Laner mamazone - Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.

28 Josef Larcher - Vorsitzender der Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen

28 Stefan Hofer - Präsident des Dachverband für Soziales und Gesundheit

29 Petra Obexer - Forscherin am Innsbrucker Krebsforschungsinstitut

29 Rino Luppi - Präsident des Südtiroler Sprechbehindertenverbands

30 Renate Mühlögger Tschager Präsidentin der Vereinigung für krebskranke Kinder Peter Pan

30 Lucia Recchia - Patin des Kinderhilfsfond der Südtiroler Krebshilfe

31 Dr. Arthur Scherer - Brustgesundheitszentrum Brixen

31 Dr. Helmuth Amor - Mitglied des Ärztebeirats

32 Feiern mit Musik und Bildern - Geburtstagsfeier im Forum Brixen

33 Das schönste Geschenk Eine Weihnachtsgeschichte von Brunamaria Dal Lago Veneri

S. 32

S. 33

S. 34

34 – 35 Die Häuslebauerin Seit 34 Jahren baut Theresia Voppichler kunstvolle Krippen

36 – 41 Unsere Bezirke im Laufe der Jahre 42-44 Ankündigung Ferienaufenthalte 2012

IMPRESSUM: DIE CHANCE: Kostenlose Zeitschrift für die Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe. Herausgeber: Südtiroler Krebshilfe, Dreiheiligengasse 1, 39100 Bozen, Tel: 0471 28 33 48, Fax: 0471 28 82 82 e-mail: info@krebshilfe.it In das Landesverzeichnis der ehrenamtlich eingetragen Dek. Nr. 199/1.1-28.10.1997 Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr. 3/2003 Sekretariat: Südtiroler Krebshilfe Chefredakteurin: Dr. Nicole Dominique Steiner Fotos: Othmar Seehauser Grafik und Layout: Studio Mediamacs, Bozen Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen Nächste Ausgabe: März 2012

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Der ursprung

Thema

Und so begann es… ...mit einer Handvoll Menschen und jeder Menge Enthusiasmus. Der Enthusiasmus ist geblieben; aus einer Handvoll sind tausende von Menschen geworden. Menschen, die sich täglich für die Ziele der Krebshilfe einsetzen. Die helfen und Trost spenden. Menschen, die die vielen verschiedenen Dienstleistungen der Krebshilfe und den menschlichen Beistand dankbar in Anspruch nehmen.

V

or dreißig Jahren kam eine Krebserkrankung für viele noch einem Todesurteil gleich. Und nicht nur. Die Erkrankten fanden sich allein mit ihren Ängsten, mit ihren Fragen und mit ihren

Nöten. Allein auch mit der Scham durch die Krankheit in finanzielle Not geraten zu sein. Dies alles gehört seit langem der Vergangenheit an.

Menschlicher Beistand, konkrete Hilfestellungen, Information über Vorsorge und über die Nachbehandlung; finanzielle Unterstützung; psychologische Stütze – in vielen Bereichen ist die Krebshilfe Folgt

Wir über uns Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder, dreißig Jahre, tausendfünfhundertsechzig Wochen, zehntausendneunhundertfünfzig Tage – eine unwahrscheinlich lange Zeit. In diesen über tausendfünfhundert Wochen und fast elftausend Tagen ist die Krebshilfe stetig gewachsen. Angefangen hat es ganz im Kleinen, ein paar Leute, die aus der eigenen Notlage erkannt haben, dass es Not am Mann, Not an der Frau war. Dass man sich selbst helfen muss, wenn man sonst keine Hilfe bekommt. Vor dreißig Jahren war Krebs kein Thema. Vor dreißig Jahren war Krebs ein Tabu. Wer die Krankheit hatte, versteckte sich damit. Vor dreißig Jahren kam die Diagnose Krebs für viele einem Todesurteil gleich. Dass das heute nicht mehr so ist, dazu haben auch wir, dazu hat die Krebshilfe, haben die vielen, vielen Freiwilligen beigetragen, die sich in den vergangenen Jahren engagiert haben. Betroffene, Angehörige, aber auch Menschen, die ohne konkreten Anlass etwas Gutes tun, Hilfe bringen und Hoffnung geben wollten. Heute ist die Krebshilfe ein starker Baum mit einem dicken Stamm und weitverzweigten Ästen. Ein Baum, der vielen Heimat und Schutz gibt, ein Baum, dessen Äste weit ins ganze Land reichen. Und darauf bin ich stolz. Ungemein stolz! Dreißig Jahre, das ist für mich, für uns alle ein Anlass zum Feiern. Ein Anlass, Rückschau zu halten, wie alles angefangen hat. Und dies haben wir in dieser Chance auch versucht zu tun. Für mich persönlich, die ich die Ehre habe, die Krebshilfe nach außen zu vertreten, sind diese dreißig Jahre aber vor allem ein Anlass zum Danken. DANKESCHÖN.

VERGELT´S GOTT. Eine lange Liste. Mein Dank und der Dank der ganzen Organisation geht - an all jene Menschen, die vor 30 Jahren die Südtiroler Krebshilfe gegründet haben - an all jene Menschen, die sich in den vergangenen 30 Jahren ehrenamtlich engagiert haben - all jene Menschen, die zur Zeit ehrenamtlich mitarbeiten, um die Betreuung von KrebspatientInnen zu verbessern - alle hauptberuflichen MitarbeiterInnen der Vereinigung, die nicht immer eine einfache Aufgabe zu bewältigen haben und dies aber mit viel Herz und Freundlichkeit tun - an die Mitglieder des Ärztebeirates und den Rechnungsrevisoren, die uns ihr Wissen und ihr fachliches Know-how zur Verfügung stellen und uns damit eine große Stütze sind - an alle politischen Verantwortlichen und an alle Vertreter des Assessorats für Gesundheit, für die die Südtiroler Krebshilfe mittlerweile ein ernstzunehmender Partner geworden ist und die uns darin unterstützen, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen - an die SVP-Frauen, die mit der alljährlichen Primelaktion in zweierlei Hinsicht eine wichtige Initiative durchführen: zum Einen erinnern sie rund um den Tag der Frau auf sympathische Weise an die Südtiroler Krebshilfe, zum Anderen schätzen wir selbstverständlich auch

Renate Daporta Jöchler Präsidentin

die Spenden, mit denen wir wiederum die Krebsforschung unterstützen können - an Lucia Recchia, die spontan ihre Zusage gab, als Patin für unseren Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern zu fungieren - all jene Personen, die in Vereinen tätig sind, die ähnliche Ziele wie die Südtiroler Krebshilfe verfolgen und mit denen wir kooperieren dürfen, wie z.B. Kinderkrebshilfe Regenbogen, Kinderkrebshilfe Peter Pan, mamazone, Vereinigung der Stomaträger, Unione Italiane mutilati della voce, Lega Italiana per la Lotta contro i Tumori, Südtirol hilft - an die VertreterInnen und Vertreter der Medien, die uns stets helfen, unsere Anliegen der breiten Bevölkerung nahe zu bringen Ich wünsche mir, dass alle Mitglieder die Freude und den Stolz über die vergangenen Jahre und die geleistete Arbeit teilen können und ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft mit dem gleichen Engagement rechnen können. Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder, Ihnen allen auch ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten und hoffnungsvollen Start ins neue Jahr. Ihre Renate Daporta Jöchler Präsidentin

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Thema

Ursprung der ursprung

Eine Vorstandssitzung im Jahr 1989

eine kompetente Säule für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Angefangen hat alles mit Selbsthilfe. Eine Handvoll Personen, darunter Irma Trojer Maier, Leiterin des Krebszentrums in Bozen, der damalige Primar der Chirurgie in Bozen Helmuth Amor, Maria Angela Berlanda Poles - Menschen, die aus ihrer eigenen Not, bzw. aus dem täglichen Kontakt mit Betroffenen und aus der Erkenntnis heraus, dass es mehr braucht, als nur ärztliche Behandlung, die Kraft und den Willen gefunden haben, sich für andere einzusetzen. Auch heute noch besteht die Krebshilfe aus vielen Betroffenen, die die Erfahrung der Krankheit nutzen wollen, um anderen in der gleichen Situation beizustehen, aber auch aus vielen Nicht-Betroffenen, die einen Sinn und Bestätigung darin finden, anderen zu helfen.

Der Gründungsakt am 18. Dezember 1981 Der Gründungsakt der Südtiroler Krebshilfe trägt das Datum 18. Dezember 1981. Unterzeichnet haben ihn die damalige Landesrätin für das Gesundheitswesen Waltraud Gebert Deeg, Sergio Giacomozzi, Anna Maria Watschinger, Helene Marki Teutsch, Theresia Mayr von Lutterotti, Anne Marie Gotter Pobitzer, Josef Lintner, Ermanno Pozza, Monika Untermarzoner und IrmaTrojer Maier, allesamt aus Bozen sowie Hermann Lochmann aus Meran, Maria Angela Berlanda Poles aus Neumarkt, Irmgard Larcher aus Terlan sowie Josef Peer aus Klobenstein. Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus der Gründungspräsidentin Irma Trojer Maier, die ihr Amt für acht Jahre innehatte, Vize-Präsident Josef Lintner, Irmgard Larcher, Helene Marki Teutsch und Hermann Locher.

November 1981, Haus Unterland v. l.: Broseghini Maria, Abraham Friedl, Zanotti Heinz, Maria Angela Berlanda.

Die Dienstleistungen der Krebshilfe wurden von Bozen aus zunächst auf das Pustertal und den Vinschgau und dann landesweit ausgebaut. Zwischen 1982 und 1988 wurden die Sektionen und Bezirke aufgebaut. Dank der Unterstützung von Waltraud Gebert Deeg, gelang es Irma Trojer Maier im letzten Jahr ihrer Amtsperiode, schließlich Konventionen mit der Sanitätseinheit für die Abhaltung von Therapien für die Krebskranken abzuschließen.

Nach dem Aufbau Konsolidierung und Strukturierung Während die 80er Jahre ganz im Zeichen des Aufbaus standen, ging es in den 90ern vor allem um eine Konsolidierung und Strukturierung der Krebshilfe. Maria Angela Berlanda Poles, die 1988 auf Irma Trojer Maier gefolgt war, beauftragte Erwin Lazzeri damit, ein Büro aufzubauen. Aus dem provisorischen Auftrag, der nur sechs Monate dauern sollte, wurden zwölf Jahre. Erwin Lazzeri war der erste Koordinator der Südtiroler Krebshilfe. Vizepräsidentin während der ersten Amtsperiode von Berlanda Poles war die damalige Landtagspräsidentin Rosa Franzelin Werth.

90er: Das Land übernimmt Kosten für Therapie und 50 % der Verwaltungs- und Mietkosten

Friedl Abraham mit seiner Ziehharmonika

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Frühe 90er Jahre: Blumenverkauf mit Irma Dapunt am 15. August

In allen Landesteilen wurden Büros mit je einem festangestellten Mitarbeiter aufgebaut. Die Landesverwaltung übernahm über die vier Sanitätseinheiten die Kosten für die Therapieräume und die Therapeuten in den Bezirken und bezahlte 50 %, der Verwaltungskosten und der Mieten für die Räumlichkeiten. Damit konnten die Spendengelder für die Mitglieder verwendet werden. Die Krebshilfe war innerhalb von zehn Jahren von einer kleinen motivierten Selbsthilfegruppe zu einer südtirolweiten n ONLUS-Vereinigung gewachsen.


Die Geschichte der Bezirke

Thema

Wie die Perlen einer Kette Die Geschichte der Bezirke Am Anfang wurde alles von Bozen aus zentral koordiniert. Aber wer weitab von der Hauptstadt lag, hatte bald das Bedürfnis, sich selbst zu organisieren. Die ältesten Bezirke sind deshalb die am weitesten entfernten; Meran - Burggrafenamt und Bozen Salten Schlern wurden zuletzt gegründet.

Überetsch und Unterland Eine Kernzelle der Krebshilfe ist im Unterland, dort hat eine Gruppe von Personen um Maria Angela Berlanda Poles schon 1978 damit begonnen, Veranstaltungen abzuhalten, um Mittel zu sammeln für Betroffene, die durch die Krankheit in finanzielle Not geraten waren. „Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern“ erzählt Maria Angela Berlanda, die von Anfang an mit dabei war und nach wie vor aktiv ist. „Eine Frau kam zu mir, völlig verzweifelt, weil ihr Mann sich in Mailand behandeln lassen sollte und dafür 400.000 Lire anzahlen musste.“ Zur Hand gingen ihr damals drei Freunde: Der Ziehharmonikaspieler Friedl Abraham, Norbert Bertignoll, Veranstalter von Kulturund Sportevents und in den 80er Jahren Obmann des Haus Unterland sowie Heinz Zanotti, der damalige Obmann der Neumarkter Volkstanzgruppe.

2009: Maria Angela Berlanda Poles mit dem neuen Auto

Volksmusikabende, Benefizabende mit prominenten Gästen wie der damalige Radprofi Francesco Moser oder dem SATChor dienten nicht nur dem Auftreiben von Spenden, um Betroffenen unbürokratisch und schnell zu helfen, sondern waren schließlich auch das Startkapital für die Gründung der Krebshilfe auf Landebene und für den Aufbau einer landesweiten Informationstätigkeit, um die Bevölkerung über die Krankheit Krebs und die Vorsorgemöglichkeiten aufzuklären.

Bezirksvorsitzende: Maria Angela Berlanda Poles: „Das Thema Krebs war damals ein absolutes Tabu. Darüber redete man nicht. Und das wollten wir ändern.“

Friedl Abraham, Heinz Zanotti und Norbert Bertagnoll: „Wir wollten den Menschen helfen, die an dieser unheilbaren Krankheit litten, wollten das Problem öffentlich machen. Wer hätte damals gedacht, dass aus unseren kleinen Anfängen, einmal etwas so Großes wird!“ Bald schlossen sich der Gruppe immer mehr Menschen an, der Rosenverkauf, der Weihnachtsmarkt, Besuchs- und Fahrdienste kamen dazu, erste Selbsthilfegruppen. Eine Lawine war in Gang gebracht worden.

Norbert Bertagnoll, einer der ersten Helfer mit Heinz Zanotti und Friedl Abraham

Der Bezirk heute Sitz und Ambulatorium: Cesare-Battisti-Ring, 6 - 39044 Neumarkt Tel. & Fax 0471 82 04 66 ueberetsch-unterland@krebshilfe.it Ambulatorium Leifers: Altenzentrum, Weissensteinerstraße 62 39055 Leifers Tel. 0471 820466

Vorstandsmitglieder Überetsch-Unterland: Maria Angela Berlanda (Bezirksvorsitzende) Berta Tschigg Ambach (Stellvertreterin) Tamara Poles Chistè (Schriftführerin) Manuela Bonato Maffia (Kassierin) Margareth Aberham Degasperi Marika Pichler Santoni Erich Haas

Kooptierte Mitglieder: Laura Patton Guarnati Antonella Rampado Polinetti Giorgio Nones

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Thema

Die Geschichte der Bezirke

Ein Bezirk und zwei Sektionen: Pustertal Oberpustertal Als noch lange alles zentral von Bozen aus geregelt wurde, gab es im Oberpustertal, in Toblach bereits die erste eigenständige Gruppe der Südtiroler Krebshilfe um Irma Dapunt.

Christine Plank, Barbara Wilmer und Sekretärin Monika Hilpold vor dem Sitz der Sektion in Bruneck

Nach ihrer eigenen Operation wurde sie zum Ansprechpartner für die Betroffenen des Oberpustertals.

am 15. August ist nach wie vor eine der wichtigen Aktionen der Oberpustertaler Krebshilfe.

Begonnen hat es auch hier mit finanziellen Nöten: Eine Betroffene brauchte 50.000 Lire um die teuren Medikamente bezahlen zu können, Irma Dapunt entschloss sich, aus eigener Tasche zu helfen und begann nach Möglichkeiten für Spenden zu suchen. Bereits 1983 wurde im August die erste Blumenaktion im Oberpustertal abgehalten: der Verkauf von kleinen Trockenblumensträußchen

Barbara Wilmer ist sozusagen ein Urgestein der Krebshilfe im Oberpustertal. Zunächst ging sie Irma Dapunt zur Hand beim Schreiben von Dankesschreiben, später übernahm sie bis zur Einstellung einer Sekretärin die Buchführung.

Sektionsvorsitzende Ida Schacher: „Wir können den Menschen das Leid nicht abnehmen, aber wir können sie unterstützen. Ich wünsche mir auch für die Zukunft eine gute Zusammenarbeit mit allen Freiwilligen und mit dem Landesvorstand und möchte der Präsidentin ein großes Lob für ihren steten Einsatz aussprechen.“

Die erste Therapiestelle konnte 1986 im Oberpustertal eingerichtet werden. Die Gemeinde Toblach stellte die Räumlichkeiten für Büro und Therapie kostenlos zur Verfügung. Barbara Wilmer: „Für die Zukunft wünsche ich mir weniger Kranke und mehr Engagement von der jungen Generation.“

Sektionswallfahrt 90er Jahre

1997: Irma Dapunt voll stolz neben dem ersten Auto der Sektion

Fröhliche Gesichter bei der Weihnachtsfeier 1998

Die Sektion heute Sitz und Ambulatorium: Gustav-Mahler-Straße 3 - 39034 Toblach Tel. & Fax 0474 97 28 00 oberpustertal@krebshilfe.it

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Vorstandsmitglieder Oberpustertal: Ida Schacher Baur (Sektionspräsidentin) Johann Jud (Stellvertreter) Alois Amhof Giuseppina Gennari Benedetti Wolfgang Kamenscheck Mirella Girardelli Toller Notburga Taschler Felderer

Kooptierte Mitglieder: Maria Patzleiner Rainer Annemarie Summerer Lanz (Schriftführerin – kooptiert)


Die Geschichte der Bezirke

Thema

Unterpustertal Bis 1994 gab es im Unterpustertal nichts. „Die Betroffenen mussten wegen allem nach Bozen pilgern“, erinnert sich Christine Plank Ruedl. Sie ist ganz zufällig zur Krebshilfe gekommen.

Selbst keine Betroffene, wurde sie 1994 vom damaligen Präsidenten Georg Lösch angesprochen, ob sie helfen wolle, eine Sektion aufzubauen. Gemeinsam mit Helene Fischnaller Mutschlechner begann sie Betroffene zu kontaktieren und für die Idee zu begeistern. Zunächst waren es nur sporadische Treffen in der Wohnung von Helene Mutschlechner oder in den Räumlichkeiten von Frauen helfen Frauen. Es entstanden die erste informelle Gesprächsrunde und die erste Malgruppe, die sich damals im Haus Rainbow in Bruneck traf. Sektionsvorsitzende Martha Erlacher Feichter: „Ohne die vielen Freiwilligen, die sich aufopfern, wäre das alles gar nicht möglich. Man tut´s für die Leute aber auch für sich selbst. Anderen Menschen helfen, bringt innere Ruhe.“ An die erste große Spendenaktion kann sich Christine Plank nur zu gut erinnern: „Die Schüler der italienischen Oberschule

Rosenaktion Enneberg 2011

Landesmitgliederausflug zu den Swarovski Kristallwelten 28.09.2004

Don Milani spendeten uns 900.000 Lire.“ “Bis 1996 mussten die Unterpustertaler auf ein eigenes Büro und eine Sekretärin warten. Für die Therapie war schon vorher ein Raum von der Sanitätseinheit zur Verfügung gestellt worden.“

Christine Plank: „Die Beziehungen zum Oberpustertal waren damals etwas gespannt, vielleicht spielte auch ein bisschen Neid mit.“ “Lange vorbei: Heute fühlen sich die beiden Sektionen zusammengehörig und unternehmen vieles gemeinsam.

Christine Plank: „Es braucht mehr Flexibilität, Leute die sagen, jetzt lasse ich alles stehen und liegen, weil es mich braucht.“

Im März 1998 fanden im Unterpustertal die ersten Vorstandswahlen statt. Präsidentin war Lidia Dollar Seeber, Vizepräsidentin Christine Plank.

Gli sfigati - Mortadella -Brot-Verkauf 2010

Malgruppe Schmetterlinge 1996

Die Sektion heute Sitz: Bruder-Willram-Straße 11 - 39031 Bruneck Tel. & Fax 0474 55 13 27 unterpustertal@krebshilfe.it Ambulatorium: Andreas Hofer Str., 52 - 39031 Bruneck Tel. 0474 55 03 20

Vorstandsmitglieder Unterpustertal: Martha Erlacher Feichter (Sektionsvorsitzende) Monika Platter Wolfsgruber (Stellvertreterin) Anna Antonia Lanz Miribung Ulrike Baur Leitner Astrid Crepaz Preindl

Helene Mutschlechner Maria Brugger Knapp Gertraud Karner Hopfgartner

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Thema

Die Geschichte der Bezirke

Vinschgau Der Vinschgau liegt wie das Oberpustertal am Rande von Südtirol und deshalb gab es auch hier bereits ab 1981 erste Gruppen, die aus der Distanz heraus versuchten, unabhängig von Bozen eigene Aktivitäten auf die Beine zu stellen. Kernzelle des Bezirks Vinschgaus waren die Frauen des KVW, die Ortsbäuerinnen und die SVP-Frauen. Die Namen der ersten Stunde im Vinschgau waren Sieglinde Kaufmann (KVW), Rosa Lesina Debiasi (Bäuerinnen), Waltraud Pischl (SVP-Frauen) sowie die Krankenschwester Erna Gruber. Dr. Manfred Gamper: „Eine Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Freiwilligen war damals noch nicht selbstverständlich. Ich habe es immer als eine sehr positive Ergänzung meiner Arbeit gesehen.“ In Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Schlanders und hier voran Dr. Gamper wurden erste Informationsabende im Vinschgau veranstaltet. Ein erster Raum konnte als Büro angemietet werden und

Maria Kopfsguter veranstaltete erste Selbsthilfetreffen unter dem Namen „Helfen, helfen, helfen“. 1992 konnte Christine Tembl Mayr, die spätere Landespräsidentin für die Sache der Krebshilfe gewonnen werden. Bereits im November 1992 wurde dank ihres Einsatzes der Bezirk Vinschgau auch offiziell gegründet werden. Christine Mayr war die erste Bezirksvorsitzende, mit ihr im ersten Vorstand waren Max Daniel, Rita Gstrein Kaserer, Irmgard Ilmer, Frieda Oberhofer, Elisabeth Saurer und Rosa Maas, kooptiertes Mitglied wurde der damalige Primar des Krankenhauses Schlanders, Dr. Manfred Gamper. Bezirksvorsitzende Siegrid Alber Burger: „Es ist eine große Freude, dass wir auf die Unterstützung so vieler Mensachen zählen können und ich hoffe, dass alle Betroffenen den Weg zu uns finden.“

Ferienaufenthalt in Bellaria 05.06.2009

Annalies Pirchhofer: „Zuerst dachte ich, ich brauch das nicht. Dann bin ich doch hin und zum Schluss habe ich selbst eine Selbsthilfegruppe geleitet.“ Der Bezirk Vinschgau bemühte sich von Anfang an um guten Kontakt zu Bozen und zum damaligen Koordinator Erwin Lazzeri. Mit Erfolg: Bereits 1994 wurden die Bezirksvertreter zu den Vorstandsversammlungen nach Bozen gerufen, ab 1996 wurden die Vorsitzenden aller Bezirke festes Mitglied des Zentralvorstands der Krebshilfe.

Münzensammlung bei der Einführung des Euros und Münzbehälter

Vinschgerinnen bem Benefizlauf in Neumarkt im Jahr 2000

Winterausflug nach Schlinig 2005

Der Bezirk Vinschgau heute Sitz: Krankenhausstraße 13 - 39028 Schlanders Tel. 0473 62 17 21 vinschgau@krebshilfe.it Ambulatorium: Hauptstraße 134 - 39028 Schlanders Tel. 0473 73 66 40

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Vorstandsmitglieder Vinschgau: Siegrid Alber Burger (Bezirksvorsitzende) Margareth Kurz Telser (Stellvertreterin) Irene Maria Stecher Hauser (Kassierin) Annemarie Astfäller Schwarz (Schriftführerin)

Heinrich Stecher Margarete Auer Karin Auer Kooptierte Mitglieder: Joachim Stecher


Die Geschichte der Bezirke

Thema

Eisacktal Die Geschichte des Bezirks Eisacktal beginnt mit der Einrichtung eines Therapieraumes und der Bestellung einer Therapeutin: Maria Pliger. Für viele Jahre ist sie die Ansprechperson für die Krebshilfe im Eisacktal. Ihr Einsatz ging weit über die Tätigkeit einer Therapeutin hinaus. Maria Pliger hört den Frauen während der Behandlung gut zu und erkennt, dass es mehr als nur Lymphdraiange braucht. Sie bietet die erste Gruppen- und Schwimmgymnastik an, organisiert Törggelen, berät beim Kauf von Prothesen-Bh’s und beginnt mit Informations-Besuchen von Operierten im Krankenhaus Brixen.

Maria Pliger

Maria Pliger: „Während der Lymphdrainage hatten die Frauen Zeit mir zu erzählen, was ihnen auf dem Herzen lag.“

Bald wenden sich die Betroffenen auch mit bürokratischen Problemen an Maria Pliger und an Marianne Messavilla, die ihr zur Hand geht. Von Bozen aus unterstützt Petra Bachmann die Entstehung der lokalen Gruppen. Vom Eisacktal wird der Wirkungskreis bald auf das Wipptal, Sterzing und Gröden erweitert, wo auf Betreiben von Gemeinderätin Ida Lardstätter in Sankt Ulrich ein Therapie-Raum angemietet wird. Im Hocheisacktal und Wipptal bemüht sich Marie Luise Ploner um den Aufbau der Krebshilfe. Bezirksvorsitzende Renate Daporta Jöchler: „30 Jahre Krebshilfe. In mir löst das Jubiläum zwiespältige Gefühle aus: 30 Jahre und jetzt braucht es uns nicht mehr. Das wäre toll. Aber es wird uns immer weiter brauchen. Mehr denn je!“ Bis 1996, dem Jahr der Statutenänderung der Krebshilfe hängt aber alles noch von Bozen ab. Einer der Befürworter der Gründung von unabhängigen Bezirken ist Josef Larcher, heute Vorsitzender der

Jahresausflug nach Ulten im Jahr 2008

Bezirksausflug 2010

Südtiroler Kinderkrebshilfe. 1998 wird der erste Bezirksvorstand im Eisacktal gewählt. Erster Bezirksvorsitzender ist Josef Larcher, ihm zur Seite stehen Ada Giacomin Scaggiante, Marianne Messavilla, Johann Felderer, Marlene Werth, Melitta Staudacher Salcher und Cristina Daldossi Venza. Josef Larcher: „Gemeinsam mit Erwin Lazzeri habe ich an der Ausarbeitung der neuen Statuten gearbeitet, weil ich davon überzeugt war, dass die Krebshilfe so nah wie möglich an den Betroffenen sein müsse und das geht nicht von Bozen aus.“ Maria Pliger: „Während der Lymphdrainage hatten die Frauen Zeit mir zu erzählen, was ihnen auf dem Herzen lag.“

Törggelen 2008

Der Bezirk Eisacktal – Wipptal – Gröden heute Sitz und Ambulatorium: Brennerstraße, 1 - 39042 Brixen Tel. 0472 83 24 48, Fax 472 80 19 03 eisacktal@krebshilfe.it Ambulatorium Sterzing: St.-Margarethen-Straße 24 - 39049 Sterzing Tel. 0472 765206

Vorstandsmitglieder Eisacktal-Wipptal-Gröden: Renate Daporta Jöchler (Bezirksvorsitzende) Nives Fabbian De Villa (Stellvertreterin) Margarethe Schwarz Rabensteiner (Schriftführerin)

Elfriede Burger Scapin Elisabeth Berger Oberhofer Giovanna Maria Gorfer Garfiller Marialuise Ploner Morando Kooptierte Mitglieder: Maria Kircher Agostini Monika Oberhofer Plaikner (Kassierin)

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Thema

Die Geschichte der Bezirke

Meran - Burggrafenamt Nach dem Ausscheiden von der ersten Landespräsident Irma Trojer Maier aus der Krebshilfe im Jahr 1988 fand sich der spätere Bezirk Meran – Burggrafenamt verlassen und im Abseits.

Die Nähe zu Bozen hatte bewirkt, dass nach der Gründung der Krebshilfe 1981 keine eigene unabhängige Gruppe entstand. Man musste sich nach der Leere, die Irma Trojer Maier hinterlassen hatte, erst neu orientieren. Um 1990 begann Gloriana Bubbola mit der Aufbauarbeit für einen eigenständigen Bezirk. Unterstützt wurde sie dabei vom Koordinator Erwin Lazzeri. Der erste Sitz der Krebshilfe Meran konnte in der Petrarcastraße als Außenstelle von Bozen eröffnet werden. Erste zaghafte Schritte in der Öffentlichkeitsarbeit führten zu einem immer größeren Interesse der Bevölkerung an der Arbeit der Krebshilfe.

Bezirksvorsitzenden gewählt. Im Jahr darauf konnte die Krebshilfe in das Büro in der Aristongalerie umziehen, wo sie noch heute ihren Sitz hat. Mitte der 90er Jahre beginnt der Bezirk auch mit der erfolgreichen, jedes Jahr zu Ostern durchgeführ-

Roberta Melosi Neri: „Am Anfang waren wir eine kleine verschworene Gruppe von Freunden. Auch heute noch ist der Gemeinschafts-Aspekt der Krebshilfe von großer Bedeutung.“ Silvana Gasperetti Tasinato wurde bei den ersten eigenständigen Vorstandswahlen in Meran im Dezember 1994 zur

ten Rosenaktion. Im Burggrafenamt und in Passeier übernimmt Martha Fleischmann die Koordination des Rosenverkaufs. Nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Silvana Gasperetti Tasinato übernimmt M a rgi t D ra b e k Th i e s, n o c h h e u te Vorsitzende, die Leitung des Bezirks. Bei den Wahlen 1998 wird sie als Vorsitzende bestätigt. Ende der 90er Jahre beginnt auch der Bezirk Meran mit einer regen Informationstätigkeit in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Meran, wo später das Brustgesundheitszentrum Brixen – Meran angesiedelt wird. Die Beteiligung am Meraner Frauenlauf, 2001 – 2003 trägt Bezirksvorsitzende Margit Drabek Thies: “Das Wichtigste ist, mit den Menschen zu sprechen, für sie dazu sein. In der Stadt ist die Arbeit wieder ganz anders als auf dem Land, wo schon von vorneherein eine größere Gemeinschaft besteht.“

1996 Faschingsfeier mit Präsidentin Silvana Tasinato und Margot Drabek Thies

auch dazu bei, die Arbeit der Krebshilfe in immer weiteren Kreisen bekannt zu machen.

Frühlingsausflug auf die Regole di Malosco 2009

Scheckübergabe Ziachorgelfreunde 2005

Der Bezirk Meran – Burggrafenamt heute Sitz: Rennweg, 27 - 39012 Meran Tel. & Fax 0473 44 57 57 meran-burggrafenamt@krebshilfe.it Ambulatorium: Romstraße, 3 - 39012 Meran Tel. 0473 49 67 15

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Vorstandsmitglieder Meran-Burggrafenamt: Margit Drabek Thies (Bezirksvorsitzende) Roberta Melosi Neri (Stellvertreterin) Annalisa Pircher Tribus Marta Treibenreif Oskar Asam

Kooptierte Mitglieder: Anna Kofler Alber


Die Geschichte der Bezirke

Thema

Bozen – Salten – Schlern Der Bezirk Bozen Salten Schlern war der letzte, der sich auf eigene Beine stellte. Dies lag vor allem an der Nähe zum Zentralsitz, der am Anfang Bozen, Salten und das Schlerngebiet mit betreute.

In den ersten Jahren kümmerten sich unter anderen Helene Teutsch, und Josef Peer um die Interessen der Betroffenen in Bozen und Umgebung. Der Krankenpfleger Alessandro Dal Col nahm sich besonders der Betreuung der Kolon- und Prostatakranken an. Erst 1998 kam es zur Gründung eines eigenen Bezirks in der Südtiroler Landeshauptstadt. Erste Bezirksvorsitzende war Maria Scalco, im ersten Vorstand waren außerdem Herta Schwarz Trenner, Alessandro Dal Col, Diego Uvietta und Petra Pichler. Herta Schwarz: „In der Selbsthilfegruppe waren wir lieber unter uns. Nur ab und zu haben wir einen Psychologen, einen Priester oder einen Lachtherapeuten hinzugezogen.“ Herta Schwarz Trenner hat, nach dem sie selbst positive Erfahrungen in einer Selbsthilfegruppe gemacht hat, die erste deutschsprachige Selbsthilfegruppe in Bozen gegründet „Winterblüten“, die über zehn Jahre lang aktiv war.

Auch in Bozen machten die Mitglieder der Krebshilfe die gleiche Erfahrung wie die Mitglieder des Bezirks Meran. In der Stadt ist es wesentlich schwieriger, eine Gruppe aufzubauen und Treffen zu organisieren, weil alles von Natur aus anonymer ist. Außerdem steht die Stadt nicht immer in direkter Beziehung zur Umgebung. Bezirksvorsitzende Monika Gurschler: „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen unsere Tätigkeit noch mehr in Anspruch nehmen, dass sie mehr Zutrauen zu uns fassen..“ Auf Betreiben von Josef Lintner erhielt Bozen als erster Bezirk vom Raiffeisenverband ein Fahrzeug für die Hausbesuche g e s c h e n k t. E i n Beispiel, das bald S chule machte und allen Bezirken zu Gute kam.

Treffen mit Dekan Neusternigg Juli 2003

Vizepräsidentin Rosa Franzelin Werth

Ein Bonbon für das Leben in den 80er Jahren

Benefizkonzert ASV Jenesien 2005

Der Bezirk Bozen - Salten - Schlern heute Sitz und Ambulatorium: Drei Heiligen Gasse, 1 - 39100 Bozen Tel. 0471 28 37 19 Fax 0471 28 82 82 bozen-salten-schlern@krebshilfe.it

Vorstandsmitglieder: Monika Gurschler Robatscher (Bezirksvorsitzende) Donatella Di Stasio (Stellvertreterin) Elisabeth Maria Kuppelwieser (Schriftführerin)

Rino Luppi Josef Brugger Toni Gamper Barbara Hasler

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Thema

Die Geschichte der Bezirke

Phantasie ohne Grenzen Die Aktivitäten der Krebshilfe sind vielfältig. In den vergangenen Jahren haben die Mitglieder der Vereinigung viel Phantasie bewiesen, wenn es darum ging, in Not geratenen Menschen zu helfen.

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obei mit Not nicht nur die finanziellen Engpässe gemeint sind, in die Menschen durch die Krankheit unverschuldet geraten können. Das Auftreiben von Spendengeldern ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten der verschiedenen Bezirke. Benefizabende, Benefizläufe, Weihnachtsmärkte, Rosenverkauf und Verkauf von Strohblumensträußchen, Konzerte, Preiswatten, Glückstöpfe, Versteigerungen von Ochsen oder Eishockeyschlägern… der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Und immer wieder finden sich großzügige Spender, die sich Aktionen einfallen lassen zugunsten der Krebshilfe. Der Verkauf von Mortadellabroten, Geburtstagsgeschenke in Form von Spenden oder Wetten um Rekordläufe, deren Erlös der guten Sache zu Gute kommt, Firmenjubiläen und vieles andere mehr. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld der Krebshilfe heißt, Gemeinschaft schaffen. Die Krebskranken sollen aus ihrer Isolierung herausgeholt werden und im Zusammensein mit Gleichgesinnten, mit Menschen, die die gleichen Erfahrungen teilen, Mut und Zuversicht fassen. Jedes Jahr veranstalten die Bezirke und Sektionen Wallfahrten, Ausflüge, Törggelen, Faschingsfeiern oder Wanderungen. Gehen

Preiswatten 2010

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Neumarkt Benefizlauf 22.08.2000

Mitglieder der Krebshilfe im Rahmen der Ferienaufenthalte am Gardasee, an der Adria oder im Gebirge gemeinsam in Urlaub.

auch aktiv dazu beitragen können, ihre Situation zu verbessern und erträglicher zu gestalten.

Zahlreiche Selbsthilfegruppen sind in den Jahren entstanden und sind zum wichtigen Bezugspunkt der Krebskranken in Südtirol geworden. Ebenso wie die zahlreichen therapeutischen Gruppen der Krebshilfe: Maltherapie, Tanztherapie, Wassergymnastik u. a. m. Die Lymphdrainage, von höchster Bedeutung in der postoperativen Phase, wird dank des Einsatzes der Krebshilfe heute in allen Tälern Südtirols angeboten.

In den vergangenen Jahren wurde ein weiteres Thema immer wichtiger: die Information. Nicht nur über die Krankheit Krebs und die medizinischen Fragestellungen, vor allem auch im Bereich der Vorsorge. Hier ist die Krebshilfe ein wichtiger Partner auch des öffentlichen Gesundheitswesens geworden. Denn Krebs kann man vorbeugen, dies ist gar nicht oft genug zu betonen. In Zusammenarbeit mit Ärzten und mit dem Brustgesundheitszentrum Brixen Meran hält die Krebshilfe Patientenschulungen ab, geht in die Schulen und versucht aufzuklären über die Verteilung von allgemein verständlichem Informationsmaterial. n

Wichtig war der Krebshilfe von Anfang an und das hat sich bis heute nicht geändert, das Prinzip der Hilfe durch Selbsthilfe. Die Kranken sollen erfahren, dass sie selbst

Ausstellung der Malgruppen-Gemälde

Roseanaktion in Bozen in den 80er Jahren


Der Kommentar

Thema

Der Kommentar Liebe Leserinnen, liebe Leser Dr. Nicole Dominique Stei

ner Chefredakteurin

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ast fünf Jahre sind es nun her, dass ich eines Tages am Grieser Platz in Bozen zufällig Margareth Bernhard begegnet bin. Wir haben über unsere Kinder geredet - wir haben beide vier - und über unsere Arbeit. Und plötzlich rief sie aus: „Ja dass ich daran nicht vorher gedacht habe, Du wärst genau die Richtige.“ Tja und dann hat sie mir von der Chance erzählt und mich gefragt, ob ich die Zeitung nicht übernehmen möchte, da sie wieder beim Handwerkerverband arbeiten wollte. Das war meine erste Begegnung mit der Chance und meine erste intensive Begegnung mit dem Thema Krebs, nachdem ich Jahre vorher, 1980, als ich 16 war, meinen Vater durch diese Krankheit verloren habe. Es folgte ein Treffen mit der damaligen Präsidentin Christine Mayr und mit Koordinator Marcus Unterkircher und ich wurde mit der Aufgabe, die Chance zu betreuen, beauftragt. Nach und nach hatte ich so Gelegenheit, das Universum Krebshilfe kennen und schätzen zu lernen, den Menschen zu begegnen, die die Krebshilfe zu dem machen, was sie ist. Ich konnte die anfängliche Skepsis meinen Vorschlägen gegenüber ausräumen und damit beginnen, in der Chance meine Ideen umzusetzen, Geschichten zu erzählen von Schicksalen und wie Menschen damit umgehen. Ge-

schichten, die (wie ich hoffe) Mut machen. Ich konnte medizinische Themen so aufarbeiten, dass auch ein Laie versteht, um was es geht. Die Chance ist in den letzten Jahren dicker und dicker geworden. Ob ich nun tatsächlich die Richtige bin oder nicht, das sei dahingestellt. Jedenfalls kann ich versichern, dass ich diese Zeitung wirklich mit Herzblut und sehr viel Freude und Einsatz mache! Die Südtiroler Krebshilfe kann dieses Jubiläum, das dreißigjährige Bestehen, mit Stolz begehen. Was klein angefangen hat, hat sich mit den Jahren zu einer Realität entwickelt, die nicht mehr wegzudenken wäre und die sich wohl keines der Gründungsmitglieder vor dreißig Jahren erträumt hätte. Es ist für mich immer wieder unglaublich zu sehen, was die vielen freiwilligen Mitarbeiter in vielen Stunden leisten. Und wie gerne sie es tun. Mit welcher Hingabe sie sich ihrer Tätigkeit widmen. Mit welcher Freude sie ihre Zeit einsetzen. Wie viele aus der für sie so harten Erfahrung der Krankheit die Kraft schöpfen, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen zu helfen. Mit wie viel Phantasie sie Veranstaltungen und Feste vorbereiten, um Mittel für die Mitglieder in Not zu sammeln. Ich möchte der Südtiroler Krebshilfe und all ihren ehrenamtlichen und festen

Mitarbeitern meine große Hochachtung ausdrücken. Herzlichen Glückwunsch und meine besten Wünsche für die Zukunft: dass das Engagement der vielen Helfer nie nachlassen wird! In dieser Chance habe ich versucht, die Geschichte der Bezirke nachzuerzählen und Stimmen dazu einzuholen. Viele Menschen aus dem öffentlichen Leben, von anderen Organisationen, Politiker und Verwalter, Ärzte haben sich zur Arbeit der Krebshilfe geäußert. Das aktuelle Geschehen ist deshalb in dieser Ausgabe zu kurz gekommen, bitte haben Sie Verständnis dafür. Aber man feiert schließlich nicht alle Tage seinen dreißigsten Geburtstag! Ich habe es mir allerdings trotzdem nicht nehmen lassen, Ihnen eine kleine Weihnachtsgeschichte zu suchen und Ihnen von einer Frau zu erzählen, die ihren ganz eigenen Weg gefunden hat, um das Trauma der Krankheit zu überwinden. Bleibt mir nur noch, Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Beginn des Neuen Jahres zu wünschen

Nicole Dominique Steiner

Unsere PräsidentInnen 1981 – 1988 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irma Mayer Trojer 1989 – 1992 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Angela Berlanda Poles 1993 – 1994 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Lösch 1994 – 1996 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Larcher 1997 – 2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Angela Berlanda Poles 2002 – 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Tembl Mayr 2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Daporta Jöchler

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Thema

Die Krebshilfe in Zahlen

Zahlen sagen mehr als Worte

Zahlen sind kalt und ohne Seele heißt es. Aber manchmal sagen Zahlen mehr als Worte. Zum Beispiel wenn es um die Mitgliederzahl der Krebshilfe geht und um die finanziellen Aufwendungen für die Mitglieder.

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üdtirol zählt knapp eine halbe Million Einwohner. Jedes Jahr erkranken ca. 2400 Menschen neu an Krebs, über 60% davon sind älter als 60 Jahre. Bis 2030 wird angenommen, dass sich die Zahl der Krebskranken verdoppelt, trotz Vorsorge und immer neuer Behandlungsmethoden. Ursache ist die zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Bei der Unterzeichnung des Gründungsakts der Südtiroler Krebshilfe am 18. Dezember waren 15 Personen anwesend. Um sie herum eine Handvoll von

Personen, die sich das Schicksal der Krebskranken zu Herzen genommen haben.

3.081 ordentliche und 5.266 fördernde Mitglieder Heute zählt die Krebshilfe (Stand 31. Dezember 2010) 8.347 Mitglieder, aufgeteilt auf 3.081 ordentliche Mitglieder und 5.266 fördernde Mitglieder. 438 Patienten wurden für insgesamt 7.544 Stunden mit manueller Lymphdrainage versorgt, 140

Patienten haben an den Ferienaufenthalten teilgenommen, 696 Patienten haben an verschiedenen Kursen und Ergotherapien für insgesamt 690 Stunden teilgenommen, 744 Patienten erhielten eine finanzielle Soforthilfe, 1.242 Patienten nahmen an verschiedenen Ausflügen und Treffen der Bezirke teil. Für finanzielle Soforthilfen und finanzielle Unterstützung im Rahmen von „Südtirol hilft“ gab die Südtiroler Krebshilfe im Kalenderjahr 2010 insgesamt 220.195,14 Euro aus. Den Kauf von Perücken, Prothesen-Bhs und Badeanzügen unterstützte die Krebshilfe mit 80.239,26 Euro. Alles in allem sind das 300.434,40 Euro.

Im Jahr 2010 finanzielle Hilfen für über dreihunderttausend Euro

Ein volles Plenum bei der Vollversammlung 2011

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Der Gesamtumsatz der Bilanz 2010 betrug 1,773.551,50 Euro, die Krebshilfe hat sich zu 48 % selbstfinanziert, und erhielt Landeszuschüsse im Rahmen von 52 %. An Mitgliedsbeiträgen nahm die Krebshilfe 83.470 Euro ein, an Spenden 261.077,22; die Veranstatungen ergaben einen Nettobetrag von 193.531,86 Euro, aus der Primelverkaufsakton der SVP-Frauen nahm n die Krebshilfe 37.443,87 Euro ein.


DreiSSig Jahre im Rückblick

Thema

Eine lange Geschichte Dreißig Jahre im Rückblick Wer kennt das nicht, das Gefühl, das etwas gerade erst passiert ist, dabei liegt es schon Jahre zurück. Viele Geschehnisse bleiben uns in Erinnerung, weil wir Emotionen damit verbinden.

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enn wir zurückblicken, hilft uns die Erinnerung an ein besonderes Geschehen, das sich uns eingeprägt hat, auch wenn es direkt mit uns nichts zu tun hat, den bestimmten Zeitraum besser einzuordnen. Auch wer sich nicht für Klatsch interessiert, wird kaum den Unfall von Prinzessin Diana vergessen haben, oder hat noch die Bilder der endlosen Trabi-Schlangen im Kopf, die das Fernsehen unmittelbar nach dem Fall der Mauer in Deutschland zeigte. Die Krebshilfe besteht seit dreißig Jahren und sicher ist jedes Jahr, das seither vergan-

gen ist, auf seine Weise wichtig. Wir können aber nicht jedes einzelne Jahr wieder hervorrufen und haben deshalb eine Reihe von Highlights zusammengestellt. Höhepunkte in der Geschichte der Krebshilfe, wichtige Schritte. Und um Ihnen zu helfen, diese Ereignisse besser einordnen zu können, haben wir geschaut, was in den betreffenden Jahren in der Welt so passiert ist. Beim Anschauen all der Daten und der Bilder wird einem so richtig bewusst, dass dreißig Jahren tatsächlich eine lange Zeit sind. In den vergangenen dreißig Jahren hat sich vieles geändert: die Weltordnung,

Südtirol und die Situation der Krebskranken. Und was Letzteres betrifft, hat die Krebshilfe, haben die vielen Menschen der Krebshilfe einen ganz wichtigen Beitrag geleistet.

1981 Gründung „Südtiroler Krebshilfe Vereinigung“ am 18. Dezember 01.01.81

Weltbevölkerung 4,5 Milliarden Menschen Februar 81 In den USA und in London werden erste Todesfälle von Homosexuellen bzw. Drogenabhängigen bekannt, deren Immunssystem versagt: AIDS. Erstes prominentes Opfer ist der Schauspieler Rock Hudson, der am 2. Oktober 1985 stirbt

31.03.81 Attentat auf den amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan 12.04.81 Erster Start der ersten bemannten Raumfähre Columbia 13.05.81 Attentat auf Papst Johannes Paul der zweite 29.07.81 Lady Diana und Prinz Charles heiraten in London 01.09.81 IBM bringt den ersten PC auf den Markt, Kostenpunkt 5.000 Dollar

19.09.81 Konzert im Central Park New York von Simon & Garfunkel, mehr als 500.000 Zuschauer 06.10.81 Ägyptens Präsident, friedensmedaillie von USA, Anwar el Sadat fällt einem Attentat zum Opfer; sein Nachfolger wird Hosni Mubarak

1982 - 1988 Aufbauarbeit der Sektionen und Bezirke Einführung der verschiedenen sozialen Tätigkeiten; Vortragsreihen in ganz Südtirol, um die Bevölkerung über die Krebskrankheit aufzuklären, Früherkennung, psychologische Betreuung der Tumorpatienten, Gründung der ersten Selbsthilfegruppen.

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Thema

DreiSSig Jahre im Rückblick

1989 Einführung von Behandlungsmethoden (Lymphdrainage) 20.01.89 George Bush folgt auf Ronald Reagan und wird der 21. Präsident der USA 02.02.89 Die UDSSR zieht nach neun Jahren aus Afghanistan ab 14.02.89 Ayatollah Khomeini setzt ein Kopfgeld in Höhe von drei Mio. $ auf Salmon Rushdie aus für sein Buch „Satanische Verse“ 27.02.89 Serbien besetzt den Kosovo

30.03.89 Die Glaspyramide vor dem Louvre in Paris wird eingeweiht 21.04.89 Studenten besetzen den Tienamen-Platz im Zentrum von Peking aus Protest gegen das Regime. Der Aufstand wird am 4. Juni mit einem blutigen Massaker beendet 03.06.89 Ayatollah Khomeini stirbt 04.06.89 Solidarnosc gewinnt Wahlen in Polen

31.07.89 Nintendo gibt den 1. Gameboy auf den Markt 18.08.89 Beginn der Aufstände in den UDSSR-Satellitenländern 09.10.89 Erste Montagsdemo in Leipzig 09.11.89 Die innerdeutsche Zonengrenze ist offen 25.12.89 Ex-Diktator Nicolae Ceaucescu und Frau werden hingerichtet

1993 Mitwirkung an der Verwirklichung des „Salus Center“ physikalische Therapien zur Behandlung von Folgekrankheiten des Tumorleiden (Lymphödem und postoperative Lähmungen), oder Psychotherapie bei depressiven Verstimmungen infolge der Krebserkrankung und der Behandlungen.

1995 Einführung der Psychoonkologie in Südtirol Zusammen mit dem Ärztebeirat und Vertretern der Psychologenkammer wurde 1995 ein Versorgungsmodell entwickelt, das dann in den Folgejahren von den Sanitätsbetrieben übernommen und umgesetzt wurde. 01.01.95 Österreich, Finnland und Schweden werden EU MItglieder. Die EU steigt damit auf 15 Mitglieder an 26.03.95 In sieben Ländern Europas tritt das Schengen-Abkommen in Kraft. Keine Grenzkontrollen mehr

24.08.95 Microsoft präsentiert Windows 95, das erste für ein breites Publikum gedachte Computerprogramm 04.09.95 Gründung von eBay 04.11.95 Der israelische Premier Yitzhak Rabin wird von einem Gegner des Friedensprozesses ermordet

21.11.95 der Friedensvertrag von Dayton setzt dem Konflikt zwischen Serben, Kroaten und Bosniern ein Ende 13.12.95 Prodi und Veltroni gründen die Partei L´ulivo

1996 Neue Satzungen der Vereinigung bestehende Sektionen und Bezirke werden aufgenommen bzw. neue Bezirke werden ins Leben gerufen; es entstehen Sektions – und Bezirksvorstände.

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DreiSSig Jahre im Rückblick

Thema

1997 Eintragung in das Landesverzeichnis der ehrenamtlich tätigen Organisationen ONLUS von rechts wegen. 20.01.97 Bill Clinton tritt seine zweite Amtszeit als Präsident der USA an 01.05.97 In Italien tritt das Gesetz über die Privacy in Kraft 01.05.97 Die Labour-Partei und Tony Blair gewinnen die Wahlen in England

nach 18 Jahren konservativer Regierung 15.07.95 Der Stilist Gianni Versace wird vor seinem Haus in Miami Beach erschossen

31.08.97 Lady Diana Spencer stirbt bei einem Autounfall in Paris mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed. 26.10.97 Das Schengen Abkommen tritt auch in Italien in Kraft. Es gibt keine Kontrollen mehr am Brenner

1998 Abkommen mit dem Verteidigungsministerium und Einstellung von Zivildienern zwecks Transport – und Hauspflegedienst.

2000 Beteiligung der Vereinigung am „Tiroler Krebsforschungsinstitut“ um Südtiroler Forschern die Möglichkeit zu geben, an dem Forschungsinstitut mitzuarbeiten. SVP -Frauen – Primelaktion.

2001 Beginn mit der Finanzierung verschiedener Krebsforschungsprojekte in Bozen und Innsbruck an denen Südtiroler Forscher beteiligt sind. Internationales Jahr des Volontariats. 09.01.01 In den USA kommt die erste version des I-Pod auf den Markt 13.01.01 Der erste BSE Fall in Italien (mucca pazza) 15.01.01 Wikipedia wird on line gestellt 21.02.01 In Novi Ligure bringt die 16jährige Erika De Nardo zusammen mit ihrem Freund Omar ihre Mutter und ihren Bruder um

27.02.01 Das Regime der Talebani ordnet in Afghanistan die Zerstörung der antiken Buddha-Statuen von Bamylan an 01.04.01 In Amsterdam heiraten erstmals gleichgeschlechtliche Paare 11.09.01 Bei einem spektakulären Terroranschlag in den USA werden die Twin-Towers zerstört. Entführte

Flugzeuge werden gegen das Pentagon und das Weiße Haus gerichtet. Die Verantwortung übernehmen Al Khaeda und Omar bin Laden 07.10.01 Die USA marschieren mit GroßBritannien in Afghanistan ein 15.12.01 in 12 Ländern der EU werden Euro-Starter-Kits verteilt

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Thema

DreiSSig Jahre im Rückblick

2003 Erste Auflage des vereinsinternen Informationsblattes „Die Chance“ 01.02.03 Das Space Shuttle Columbia explodiert beim Rückflug zur Erde. Alle sieben Astronauten sterben. 20.03.03 Um 3:55 Uhr beginnt das Bombardement von Bagdad durch

die USA und Groß-Britannien. Der 2. Golfkrieg beginnt 31.07.03 Sky beginnt über Satellit zu senden August 03 Italien und ganz Europa stöhnen unter einer Hitzewelle

24.10.03 Die Concorde fliegt nach 27 Jahren das letzte Mal 14.12.03 Spezialeinheiten spüren den irakischen Diktator Saddam Hussein in einem Versteck auf

2004 „Chemotherapie, Radiotherapie und chirurgische Tumortherapie“ Auflage der ersten Informationsbroschüren auf Italienisch und Deutsch.

2005 „KrebspatientIn und Sexualität; Krebs trifft auch den nächsten“ Die Informationsbroschüren finden reißenden Absatz.

2006 Gründung und Mitgliedschaft an der Plattform „Südtirol hilft“ Gemeinsam hilft sich´s besser.

2007 Errichtung der „Homepage“ der Südtiroler Krebshilfe durch zwei Südtiroler Informatikstudenten.

2008 Mehr Information dank Patientenschulungen Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Brustgesundheitszentrum Brixen – Meran, Kompressionsheilbehelfe werden durch den Landesgesundheitsdienst übernommen; Zertifizierung „Sicher Spenden“. 01.01.08 In Deutschland, Frankreich und Portugal tritt das Rauchverbot in öffentlichen Lokalen in Kraft 03.06.08 Auf dem Mars wird Wasser entdeckt

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02.07.08 Nach mehr als sechs Jahren Geiselhaft wird Ingrid Betancourt in Kolumbien befreit 11.07.08 In 22 Ländern kommt das IPhone auf den Markt

05.11.08 Der Afroamerikaner Barack Obama wird zum 44. Präsidenten der USA gewählt


DreiSSig Jahre im Rückblick

Thema

2009 Einführung der kostenlosen Rechtsberatung in den Bereichen Arbeits – und Familienrecht; Versicherungsrecht; Testament und Erbrecht. 01.01.09 Norwegen legalisiert gleichgeschlechtliche Eheschließungen 23.03.09 Papst Benedikt XVI bricht zu seiner ersten Afrikareise auf 31.03.09 Auf der Überfahrt nach Italien ertrinken über 200 Flüchtlinge aus Lybien

06.04.09 Ein Erdbeben der Stärke 6,2 zerstört Acquila. Die Bilanz: 308 Tote, 1500 Verletzte und mehr als 65.000 Obdachlose 08.05.09 Papst Benedikt XVI reist ins Hl. Land

25.06.09 Michael Jackson stirbt an einer Überdosis eines Narkosemittels 30.09.09 Sumatra wird von einem Erdbeben zerstört. Es sterben über 1.100 Menschen

2010 Einrichtung „Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern“ mit Patin Lucia Recchia. 20.4.10 Die Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexico fängt Feuer. Es sterben elf Menschen und hundertausende Liter Öl gelangen ins Meer. Die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Amerikas.

8.5.10 Ein Bergwerk in Sibirien explodiert wegen eines Methangasaustritts. Es sterben mehr als hundert Bergleute 13.11.10 Nach 15 Jahren Gefängnis (sieben unter Hausarrest) wir die birmanische Friedensnobelpreisträ-

gerin Aung San Suu Kyi aus der Haft entlassen. 28.11.10 Die Internetseite Wikileaks stellt über 250.000 geheime diplomatische Protokolle des amerikanischen Außenministeriums ins Internet.

2011 30 Jahre Südtiroler Krebshilfe Einrichtung einer professionellen Homepage; Einführung des Organisationshandbuches der SKH; Festgottesdient mit Bischof Ivo Muser am 17. Dezember 2011. 14.01.11 In Tunisia fällt nach heftigen Bürgerprotesten das Regime Ben Ali 25.01.11 In Ägypten setzen ebenfalls Bürgerunruhen ein; am 11. Februar tritt Hosni Mubarak nach 30 Jahren Regime ab 19.03.11 Die internationale Gemeinschaft beginnt nach Aufforderung der Widerstandskämpfer gegen Ghaddafi Tripolis zu bombardieren.

29.04.11 Prinz William heiratet Kate Middleton. 02.05.11 Der weltweit gesuchte Terrorist Osama Bin Laden, verantwortlich für die Terroranschläge vom 11.September 2001 in New York wird von Navy SEAL Soldaten in Pakistan aufgespürt und getötet. 22.07.11 Ein Rechtsextremist tötet in Norwegen76 Menschen bei Attentaten in Oslo und auf der Insel Utoya.

15.10.11 Weltweite Protestaktionen der Indignados. Gewalttätige Demonstranten in Rom 20.10.11 Ghaddafi wird aufgespürt und getötet 31.10.11 Die Erdbevölkerung zählt sieben Milliarden Menschen 12.11.11 Silvio Berlusconi tritt vom Amt als Ministerpräsident zurück

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Thema

Ein Gespräch Gespr äch mit Renate Re nate Daporta Dapor ta Jöchler

„Ich bin mit Stolz bei der Krebshilfe dabei!“ Ein Gespräch mit Renate Daporta Jöchler, seit 2008 Landespräsidentin Sie hat sich mit großem Engagement ihrer Aufgabe angenommen und es ist ihr gelungen, mit ihrer frischen und direkten Art die nicht immer leichte Aufgabe zu bewältigen, in der Krebshilfe einen Modernisierungsprozess einzuleiten.

Chance: Wie fühlt man sich, wenn man eine so wichtige Organisation wie die Krebshilfe repräsentiert? Renate Daporta Jöchler: Ich bin mit Stolz bei der Krebshilfe dabei, identifiziere mich voll damit. Aber ich muss zugeben, dass ich immer wieder Momente habe, wo ich einfach perplex bin. Ich bin z. B. immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, dass Leute, die total froh waren, dass es uns gibt, als sie unsere Hilfe gebraucht haben, uns danach, wenn alles vorbei ist, einfach wegschieben, nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Oder wenn ich sehe, dass Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, Berührungsängste haben, so als ob Krebs ansteckend sei. Ein Makel, der dir anhaftet. Das überträgt sich dann auch auf mich oder andere Personen, die die SKH vertreten. Chance: Stichwort Krebshilfe - gestern und heute… Renate Daporta Jöchler: Die wichtigste Aufgabe der Krebshilfe ist, immer die Finger am Puls zu haben. Am Menschen zu bleiben. Dessen Bedürfnisse zu erfassen. Vor 30 Jahren stand die medizinische Versorgung im Vordergrund. Heute ist die Versorgung in Südtirol hervorragend. Jedem Patienten ist die bestmögliche Therapie garantiert. Was heute im Argen liegt, ist die soziale Schiene. Die Menschen sind heute oft allein mit ihrem Schicksal. Es braucht natürlich nach wie vor unsere vielfältigen Dienstleistungen. Aber hier hat die Krebshilfe umdenken müssen. Hier liegt heute unsere Hauptaufgabe. Wir müssen den Menschen das bieten, was sie brauchen, ihre Bedürfnisse verstehen und das ist heute ein Halt, Gemeinschaft, Trost, Zugehörigkeit. Chance:… und Krebshilfe morgen? Renate Daporta Jöchler: Ich wünsche mir, dass wir am Ziel des Weges ankommen, den wir bereits eingeschlagen haben.

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Dass wir von der reinen Fürsorgeeinrichtung zum ernstzunehmenden AnsprechPartner für komplexe Lebenslösungen werden. Ich meine damit, dass wir allgemein als optimaler, professioneller Partner für alle Dinge, die mit Krebs zu tun haben, anerkannt werden. In der Versorgung unserer Mitglieder, in der Vorsorge, als Ansprechpartner für Institutionen wie z. B. die Schule. Überall, wo wir aufklären und informieren können. Chance: Professionelles Ehrenamt sozusagen? Renate Daporta Jöchler: Genau. Ich lege auch großen Wert darauf, dass alle unsere Mitarbeiter, die angestellten wie die ehrenamtlichen, regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen. Heute reicht nicht mehr nur das Engagement, heute braucht es auch eine entsprechende Vor- und Ausbildung. Chance: Die größte Stärke der Krebshilfe? Renate Daporta Jöchler: Unsere größte Stärke, das sind die zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich für die Krebskranken engagieren. Unser Kapital ist unsere Kontinuität und unsere Zuverlässigkeit, trotz oder gerade weil bei uns in vorderster Front diejenigen stehen, die selbst betroffen sind. Chance: Die Südtiroler Krebshilfe hat zwar mehrheitlich deutschsprachige Mitglieder, aber sie war von Anfang an eine gemischte Gruppe, ein Ansprechpartner für deutsche, italienische Südtiroler und ladinische. Das ist auch heute (noch) nicht selbstverständlich. Renate Daporta Jöchler: Das ist wahr, wir sind immer noch eine Seltenheit in Südtirol. Aber für mich ist das einfach logisch! Krebspatienten gibt es in allen drei Sprach-

gruppen und die Probleme der Betroffenen sind in allen drei Sprachgruppen die gleichen. Der Brustkrebs von einer deutschen ist nicht anders als der einer Italienierin oder einer Ladinerin. Und ein Prostatakrebs stellt jeden Mann vor die gleichen Probleme, egal welche Sprache er spricht. Wir versuchen wirklich, für alle gleich da zu sein, versuchen immer ausgewogen zu sein. Das Schicksal verbindet uns und unsere Mitglieder über die (Sprach)Grenzen hinweg. Für uns ist deutsch, italienisch oder ladinisch kein Problem, sondern einfach Realität. Unser Informationsmaterial ist immer zweisprachig, bei der Landesvollversammlung bieten wir eine Simultanübersetzung ins Italienische. Unsere Mitglieder sitzen beim Törggelen nebeneinander, malen miteinander, teilen bei den Ferienaufenthalten die Hotelzimmer und schauen dabei nicht auf die Sprache. In unseren Reihen gibt es Freundschaften zwischen Menschen verschiedener Sprachgruppen, von denen einer kaum die Sprache des anderen versteht. Aber sie sind trotzdem ein Herz und eine Seele und freuen sich jedes Jahr schon auf die nächsten gemeinsam verbrachten Ferien. Auch darauf bin ich stolz! Chance: Krebs heute und Krebs vor dreißig Jahren? Ist das noch das Gleiche? Renate Daporta Jöchler: Wenn ein Patient vor dreißig Jahren mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde, dann hat er nichts hinterfragt. Und er hat sich in die


Gespräch Ein Gespr äch mit Renate Daporta Dapor ta Jöchler

Behandlung gefügt. Heute kommt der Arzt ins Schwitzen. Die Patienten haben ganz ein anderes Wissen, informieren sich in Internet, stellen Fragen, stellen Forderungen und hinterfragen auch die vorgeschlagene Behandlung, wenn sie sie nicht gar komplett in Frage stellen. Heute ist der Patient mündiger, das ist eine große Herausforderung für beide, Arzt und Betroffenen und erfordert eine gute Kommunikation zwischen beiden. Krebs ist heute nicht mehr so tabu-behaftet wie in der Vergangenheit, aber die Leute tun sich immer noch schwer damit. Dieser Krankheit haftet immer noch ein Makel an, sie wird immer noch mystifiziert. Auch die allgemein verbreitete Desinformation über die Ursachen dieser Krankheit in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft erstaunt mich immer wieder. Es ist kaum zu glauben, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, Krebs sei ansteckend oder die Strafe für irgendwelche Missetaten. Chance: Mit ihrem Amtsantritt wird auch ein Generationenwechsel in Zusammenhang gebracht. Wie sehen Sie das?

Renate Daporta Jöchler: Ich glaube ein gesunder Generationenwechsel ist notwendig und unumgänglich. Überall. Die Jungen bzw. Neuen werden dabei immer dankbar sein, für das Fundament, das ihnen hinterlassen hat, wer eben schon vorher da war. Auch in der Krebshilfe wollen wir das Wissen und die Erfahrung der Menschen der ersten Stunde nicht missen. Aber gewisse notwendige Veränderungen können einfach besser mit neuen, unverbrauchten Menschen durchgeführt werden. Das liegt in der Natur der Dinge. Ich bin mir dessen bewusst, dass es fast einem Kunststück gleichkommt, das rechte Gleichgewicht zwischen jung und alt zu finden. Es ist in jedem Fall ein delikater Balanceakt, der von beiden Seiten in gleichem Maße gegenseitigen Respekt, Vertrauen, Verständnis und Toleranz erfordert. Chance: Was bedeutet es für einen persönlich, sich auf ein Ehrenamt einzulassen, das doch mit großem Aufwand verbunden ist. Ist es das Ganze wert? Würden Sie sich nochmals darauf einlassen?

Thema

Renate Daporta Jöchler: Ehrlichgesagt stelle ich mir diese Frage auch manchmal, vor allem, wenn ich mit Kritik konfrontiert bin, die ich nicht nachvollziehen kann. Man ist immer viel zu sensibel für Kritik und wenn man hundert positive Rückmeldungen bekommt und nur eine negative, dann hat diese trotzdem ein viel stärkeres Gewicht. Das ist ein Lernprozess. Man kann es nie allen recht machen, und das muss auch ich noch lernen. Wenn einem das nicht gelingt, dann reibt einen das Ehrenamt auf. Man muss lernen, die Dinge nicht zu dicht an sich ran zu lassen, sonst verbrennt man. Ich bin heute so weit, dass ich mich nicht mehr frage, bringt´s das oder nicht. Wenn ich heute etwas für richtig halte, dann ziehe ich das durch, ich habe gelernt, mich auf meinen Instinkt zu verlassen. In jedem Fall erfordert ein Ehrenamt die volle Überzeugung. Und wie ich schon gesagt habe, ich identifiziere mich voll und ganz mit der Krebshilfe – und ich habe das große Glück, eine Familie hinter mir zu wissen, die Verständnis aufbringt n und mich unterstützt!

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Thema

Grussworte Grusswor te

Richard Theiner und Amtsdirektoren Grußwort

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ehr geehrte Frau Präsidentin geschätzte Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe,

seit 30 Jahren engagiert sich die Krebshilfe für die Krebskranken und ihre Angehörigen in Südtirol. Ein Engagement, das mit den Jahren immer weiter gewachsen ist und sich vielfältig entwickelt hat. Angefangen von den äußerst positiven Ergebnissen im Sinne der Förderung des Volontariatswesens, der Anregung zur Erkennung neuer Elemente in der Diagnose der Krebserkrankungen und die damit verbundene Anwendung von gezielten Therapiemaßnahmen. Die Krebshilfe ist ein wichtiger und unverzichtbarer Partner des öffentlichen Gesundheitswesens geworden. Bei Krebs handelt es sich medizinisch um eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungsformen. Warum trotz eines ähnlichen Risikos bei einem Menschen Krebs auftritt und bei einem anderen nicht, hängt von bislang nicht ausreichend erforschten Faktoren ab. Die Krebserkrankungen in Südtirol nehmen aufgrund der uns bekannten Todesfälle jährlich nach den HerzKreislaufkrankheiten den zweiten Platz in der Rangfolge der Todesursachen ein. Die Zahl der jährlich neu auftretenden Krebserkrankungen ist insbesondere infolge des Überalterungsprozesses der Bevölkerung gestiegen. Das Überleben hängt vielfach vom Zeitpunkt der Entdeckung einer Krebserkrankung ab. Je früher Krebs erkannt und die oder der Betroffene einer qualifizierten Behandlung zugeführt wird, desto größer ist die Aussicht auf einen Heilerfolg. Dank großer Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik und Therapie haben sich weltweit die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert, so auch in Südtirol. Und auch in diesem Bereich kommt der Krebshilfe mit ihrer unermüdlichen Werbung für die Teilnahme an den Vorsorgeprogrammen und mit ihren Informationsveranstaltungen ein großes Verdienst zu! Wir stehen vor wachsenden Herausforderungen. Durch steigende Neuerkrankungsraten sind zunehmend mehr Perso-

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nen und deren Angehörige von individuellem Leid betroffen. Deshalb möchten wir Problembereiche in der Krebsfrüherkennung und Krebsversorgung, gemeinsam mit der Südtiroler Krebshilfe angehen. Mit der Einführung der strukturierten Behandlungsprogramme (Disease-Management) sollen zusehends auch in unserem Land unverzichtbare Angebote einer evidenzbasierten und qualitätsgesicherten Brustkrebsbehandlung und -nachsorge geschaffen werden. Wir wünschen uns zudem eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung, die Stärkung der ambulanten Palliativversorgung, die Maßnahmen zur Förderung der Qualitätssicherung im ambulanten und stationären Bereich sowie die Unterstützung der Versorgungsforschung. Wir sehen für Ihre Vereinigung in diesem Zusammenhang eine grundlegende Rolle und zwar jene, die in die Richtung der Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen und zur Förderung der Leitlinienentwicklung in der Onkologie gehen. Zudem ist es uns ein klares Anliegen, die informierte Inanspruchnahme der im Nutzen belegten und auf Landesebene eingeführten oder einzuführenden Krebsfrüherkennungsprogramme zu steigern. Das heißt im Konkreten: Verbesserung der Informationsangebote über Nutzen und Risiken der Krebsfrüherkennung mit dem Ziel einer informierten Entscheidung wie auch Verbesserung der Teilnahmeraten an den im Nutzen belegten ScreeningProgrammen. Es gilt in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass Südtirol im internationalen Vergleich leider noch über kein umfangreiches Früherkennungsprogramm für Darmkrebs verfügt. Das wird sich ab 2012 mit der Einführung eines flächendeckenden Screening-Programmes zur Untersuchung des fäkalen Bluts im Stuhl ändern. Dieses ist an die Risikobevölkerung zwischen 50 und 69 Jahren gerichtet. Ein weiteres Thema, das uns vermehrt beschäftigt ist, dass viele an Krebs erkrankte Menschen sowie ihre Angehörigen durch die Diagnose und Behandlung der Krebserkrankung sowie mögliche

Behandlungsfolgen psychisch und sozial stark belastet sind. Etwa 25 Prozent aller Krebskranken entwickeln, gemäß internationaler Recherchen im Verlaufe ihrer Erkrankung behandlungsbedürftige psychische Störungen. Daher ist die psychosoziale und psychoonkologische Versorgung von Krebskranken und ihren Angehörigen integraler Bestandteil einer umfassenden Krebsbehandlung. Auch hier ist die Krebshilfe, die die Betroffenen schon im Krankenhaus kontaktiert und über die verschiedenen Hilfestellungen während und auch nach der Behandlung informiert, ein unersetzbarer Partner. Wir hoffen, dass diese so glückliche Zusammenarbeit zwischen dem Landesressort für Gesundheit, Soziales und Familie und der Südtiroler Krebshilfe weiterhin so angenehm wie bisher verlaufen wird, auch weil die Zuwendung zum Kranken und die damit verbundene aufmerksame Berücksichtigung seiner Bedürfnisse, welche in unseren Gesundheitsdiensten verankert ist, so gut als möglich, gemeinsam für die Zukunft sichergestellt werden muss. Dafür sei Ihnen allen, den vielen Freiwilligen und den hauptamtlichen Mitarbeitern der Krebshilfe, aufrichtig gedankt! Und für die Zukunft bleibt uns nur zu sagen: Weiter so!

Richard Theiner Landesrat für Gesundheit mit Florian Zerzer (Ressortdirektor) Albert Tschager (Abteilungsdiektor Amt für Gesundheit) Alfred König (Abteilungsdiektor Amt für Gesundheitssprengel) Ulrich Seitz (Abteilungsdirektor Amt für Krankenhäuser)


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Hedwig Wiedenhofer Präsidentin Medicus Comicus

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eit 1998 gibt es die Vereinigung Medicus Comicus in Südtirol. Die grundlegende Idee des Medicus Comicus ist, dass Humor, die Tatsache trotzdem lächeln zu können und dem Schrecken der Krankheit mit einem Lachen zu trotzen, ein wesentlicher Bestandteil der Genesung ist. Gerade deswegen besuchen die Clowns von Medicus Comicus in allen sieben Landeskrankenhäusern Südtirols auch immer wieder an Krebs erkrankte Patienten. „Mit der Südtiroler Krebshilfe verbindet uns die Teilnahme an Not und Leid und die Tatsache, dass wir Mut zu geben versuchen. Die Krebshilfe auf ihre Weise mit ihren

vielfältigen auch konkreten Tätigkeiten, die nicht nur auf den seelischen Beistand der Betroffenen zielen, sondern auch finanzielle und therapeutische Hilfeleistungen geben. Wir geben Hilfe mit Humor, wollen mit einem Lachen, einem Lächeln oder einem kleinen Glücksmoment einen Sonnenschein in die Düsternis der Krankheit zaubern und mit Humor zur Genesung beitragen. Ich bewundere das große Engagement all der Menschen, die ehrenamtlich in der Krebshilfe tätig sind und kann sie nur ermutigen, weiter zu machen, nicht aufzugeben, denn dieses Engagement ist nie vergebens. Es ist einfach immer wieder toll zu sehen, wie Menschen sich für Menschen einsetzen können. Jeder auf seine Weise und wie sich dieser Einsatz wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammensetzt. Wir ziehen alle an einem Strang und müssen dafür auch Rechnung und Sorge tragen, dass die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen, um die Dienste

zu finanzieren. Die Krebshilfe tut dies mit größter Transparenz und Würde. Jedes Korn, das gesät wird und ist es auch noch so klein, trägt Früchte. Die Arbeit der Krebshilfe hat klein begonnen und ist längst ein großer und starker Baum geworden, der vielen Heimat und Schutz ist. Der Südtiroler Krebshilfe mit Ihrer Präsidentin Renate Daporta gratulieren wir auf Herzlichste zu Ihrem Jubiläum, verbunden mit dem Wunsch, dass sie weiterhin Mut und Energie aufbringen, um Licht in schwierige Lebensphasen vieler Patienten zu bringen und somit ein Leben mit Humor – trotz Tumor zu gestalten.“ Hedwig Wiedenhofer

Dr. Paolo Coser Präsident von LILT, Lega per la Lotta contro i Tumori

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ie Lega per la Lotta contro i Tumori, LILT ist vornehmlich im Bereich der Vorsorge und der Gesundheitsaufklärung, sowie der Rehabilitation und der Betreuung von Krebspatienten tätig. Vor allem über verständliche Informationskampagnen möchte die Lega zur Volksgesundheit und der Verbreitung eines gesunden Lebensstils beitragen. Der Präsident von LILT in Südtirol, Dr. Paolo Coser war Primar der Abteilung für Hämatologie und des Knochenmarktransplantationszentrums am Krankenhaus Bozen. „Als Präsident von LILT, Lega per la Lotta contro i Tumori Südtirol, möchte ich in meinem Namen und im Namen des Vorstands von LILT der Südtiroler Krebshilfe meine

besten Wünsche zum dreißigjährigen Bestehen ausdrücken. Die Krebshilfe hat im Bereich der Patientenbetreuung in unserer Provinz Großes geleistet. Als Arzt und Primar der Abteilung für Hämatologie und Knochenmarktransplantation habe ich des Öfteren von Nahem mitbekommen und schätzen können, mit wie viel Hingabe sich die Krebshilfe der Aufgabe der Patientenbetreuung widmet und nicht nur den Kranken sondern auch ihren Angehörigen eine wertvolle Stütze ist. Ich habe die Krebshilfe wachsen sehen und von Anfang an bewundert, wie sie sich im gesamten Territorium verteilen konnte.

Ich habe immer die Professionalität, die Transparenz, die Ernsthaftigkeit und die Ehrlichkeit geschätzt, mit der die Krebshilfe den Betroffenen begegnet. Ich wünsche der Südtiroler Krebshilfe, ihrer Präsidentin, ihrem Vorstand und all ihren Mitgliedern, dass sie auch in Zukunft mit der gleichen Seriosität und dem gleichen Engagement ihre wertvolle Arbeit für die Krebskranken fortsetzen kann.“ Prof. Paolo Coser

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Angelika Margesin SVP-Landesfrauenreferentin

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eit elf Jahren verkaufen die SVPFrauen am Tag der Frau, dem 8. März, Primeln für die Südtiroler Krebshilfe. Viele SVP-Frauen sind auch in den traditionellen landesweiten Rosenverkauf an Ostern eingebunden. „Die Südtiroler Krebshilfe ist für die SVP-Frauen mehr als eine Hilfsorganisation, sie ist seit elf Jahren untrennbar mit der „Primelaktion“ verbunden. Rund um den Tag der Frau, dem 8. März, verteilen Hunderte SVP-Frauen Primeln und sammeln damit Spenden für die Krebsforschung. In den elf Jahren konnten so fast eine Viertel Million Euro für die Forschung gesammelt und in die hoffnungsbringende Arbeit der Südtiroler Mikrobiologin

Petra Obexer am Tiroler Krebsforschungsinstitut investiert werden. Das ist unser bescheidener Beitrag für die Südtiroler Krebshilfe. Wir machen das gerne, denn so können auch wir diese wichtige Vereinigung aktiv unterstützen und unsere Wertschätzung ausdrücken. Denn jede von uns ist froh, dass es die Südtiroler Krebshilfe gibt! Auch wenn jede von uns hofft, sie niemals zu brauchen: Wenn es aber der Fall ist, dann ist die menschliche und unkomplizierte Hilfe umso wertvoller. 30 Jahre Südtiroler Krebshilfe sind ein Beweis dafür, dass die Hilfe gebraucht und angenommen wird! Wir wünschen der Südtiroler Krebshilfe weiterhin viele fördernde Mitglieder und

viele motivierte und lebensbejahende MitarbeiterInnen. Wir wünschen all den Menschen, die hinter der Krebshilfe stehen, weiterhin viel Kraft, Anerkennung und Freude an ihrer Arbeit. Von Seite der SVP-Frauenbewegung ist Euch die Unterstützung und Wertschätzung sicher!“

Angelika Margesin

Heiner Feuer Präsident „Südtirol hilft“

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üdtirol hilft" ist eine Hilfsinitiative, zu der sich im Jahr 2006 mehrere Hilfsorganisationen und Medien zusammengeschlossen haben. Diese Plattform, der Caritas, Bäuerlicher Notstandsfond, die Südtiroler Krebshilfe, Radio Tirol und Südtirol 1 angehören, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Not in Südtirol zu unterstützen und im Sinn von „Hilfe zur Selbsthilfe“ in die Eigenständigkeit zu führen.

zu menschlicher, sondern auch zu finanzieller Not. Viele Betroffene wissen dann nicht mehr weiter, brauchen Hilfe. Auch in Südtirol. Vielen Südtirolern ist es zum Glück ein Anliegen, Solidarität zu zeigen und an den Nachbarn zu denken, nicht gleichgültig zu sein, sondern konkrete Zeichen der Mitmenschlichkeit zu setzen. Das zeigt die Vielzahl an engagierten Freiwilligen und karitativen Initiativen.

„Vielen Südtirolern geht es gut. Sehr vielen. Sie leben in einem herrlichen Land, haben einen tollen Job, Familie und Freunde, und müssen sich oft wenig Sorgen machen. Nur selten denkt man darüber nach, wie schnell dies alles von einem Tag auf den anderen vorbei sein kann.

Eine der tragenden Hilfsorganisationen unseres Landes, die Südtiroler Krebshilfe, tut dies nun seit 30 Jahren für ihre Mitglieder. Sie tut es ohne großes pompöses Getue, sie hilft schnell, menschlich und wenn nötig auch finanziell.

Unfall, Krankheit, Trennung, Arbeitsverlust, ein Brand oder andere unvorhergesehene Katastrophen führen häufig nicht nur

Und sie baut die Solidarität in Südtirol aus: Die Krebshilfe ist zusammen mit Caritas, Bäuerlichem Notstandsfond sowie den

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Sendern Südtirol1 und Radio Tirol Gründungsmitglied der vereinsübergreifenden Hilfsorganisation „Südtirol hilft“. Konkurrenzdenken ist beim karitativen Handeln fehl am Platz - es geht um Menschen. Seit 5 Jahren arbeiten wir erfolgreich zusammen und beweisen dank der großartigen Unterstützung vieler Südtiroler gerade zur Vorweihnachtszeit Jahr für Jahr aufs Neue, dass wir wirklich in einem schönen Land leben. Nicht nur, weil es vielen von uns gut geht. Sondern weil wir nicht wegschauen wollen, wenn Mitmenschen unsere Hilfe brauchen.“ Heiner Feuer, Südtirol 1 & Radio Tirol Präsident „Südtirol hilft“


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Dr. Claudio Graiff Mitglied des Ärztebeirats der Südtiroler Krebshilfe

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r. Claudio Graiff ist Primar der Onkologie am Bozner Krankenhaus und ehemaliger Vorsitzender des Ärztebeirats der Südtiroler Krebshilfe, dem er auch heute noch als Mitglied angehört. „Ich fühle mich sozusagen als historischer Zeuge der Arbeit der Südtiroler Krebshilfe. Als junger Arzt arbeitete ich am Krankenhaus in Trient, wo das Gründungsmitglied Maria Angela Berlanda Poles Patientin war und ich kann mich noch genau erinnern, als sie mir von den ersten Schritten zur Gründung der Krebshilfe erzählte! Ich habe an der Krebshilfe schon immer geschätzt, dass sie im Unterschied zu anderen Organisationen von Anfang an einen Ärztebeirat als unabhängiges Gremium eingesetzt hat. Ein unabhängiges Gremium, das Indikationen vorgibt, die dann vom Vorstand der Krebshilfe bewertet werden. Meiner Ansicht nach, ist das einer der Faktoren, die den Erfolg der Krebshilfe begründen. Der Ärztebeirat ist keine Interessenvertretung, sondern arbeitet nach den Kriterien der Transparenz, der Ethik und der Wissenschaftlichkeit.

Ohne den Einsatz der Krebshilfe gäbe es heute nicht Dienstleistungen wie Patiententransport oder Lymphdrainage. Wichtige Einrichtungen gerade für die Patienten, die nicht in der Stadt und in der Nähe eines Krankenhauses leben. Von größter Bedeutung ist die Arbeit im Bereich der Information, die die Krebshilfe leistet. Unter meiner Präsidentschaft haben wir Broschüren aus der Schweiz und aus Deutschland an unsere Verhältnisse angepasst und herausgegeben. Ein nützliches Instrument nicht nur für den Patienten und die Angehörigen, sondern auch für all diejenigen, die im Gesundheitssektor arbeiten. Auch in meiner Abteilung liegen diese Broschüren aus und ich kann immer wieder feststellen, wie sehr diese Information geschätzt wird. Auch von Kollegen aus anderen Regionen, die sich nur zu gerne dieser Broschüren bedienen. Der Einsatz der Krebshilfe für die Forschung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Ohne die Unterstützung der Krebshilfe hätten wir z. B. in meiner Abteilung nie mit dem Forschungsprojekt bezüglich der Schaffung einer Datenbank

mit biologischem Material in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Pathologie und Histologie beginnen können. Ein ehrgeiziges Projekt, von dem wir uns signifikante Daten über die genetischen Aspekte von Tumoren erwarten, die sich auf Diagnostik und Therapie auswirken werden. Dank der Zuwendungen der Krebshilfe konnten wir eine Biologin einstellen, die dieses Projekt mitbetreut. Ich wünsche der Krebshilfe, dass auch in Krisenzeiten wie heute nie das Engagement der Menschen für ihre Sache nachlässt und dass sich nach wie vor Menschen bereitfinden, diese Organisation, die von der ehrenamtlichen Arbeit vieler Freiwilliger lebt, mit Spenden zu unterstützen.“

Dr. Claudio Graiff

Martha Stocker Regionalassessorin

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artha Stocker, Regionalassessorin und ehemalige Landesreferentin der SVP-Frauen begleitet die Aktivitäten der Krebshilfe schon seit langem und ist auch immer wieder Gast bei den Landesvollversammlungen und bei den verschiedenen Veranstaltungen. „Die Südtiroler Krebshilfe hat sich in den vergangenen 30 Jahren von einer Selbsthilfegruppe hin zu einer professionellen Dienstleistungsstruktur gemausert, dank des enormen Einsatzes vieler Ehrenamtlicher und auch der Betroffenen selbst. Die Krebshilfe begleitet die Menschen in

der schwierigen Phase der Erkrankung, gibt ihnen Mut und hilft ihnen und den Angehörigen die konkreten Probleme des alltäglichen Lebens zu meistern. Krebs geht uns alle an und kann jede und jeden von uns treffen. Da ist es gut zu wissen, dass es in der Not eine Anlaufstelle gibt. Als ehemalige Landesfrauenreferentin habe ich im Jahr 2000 die Primelaktion der SVP-Frauen ins Leben gerufen, um wenigsten einen kleinen Beitrag zu leisten und die wertvolle Arbeit der Krebshilfe zu unterstützen. In elf Jahren konnten wir bisher fast eine Viertel Million Euro sam-

meln, Geld, mit dem vor allem die Krebsforschung gefördert wird. Ich gratuliere dieser engagierten und wichtigen Organisation zu ihrem 30jährigen Bestehen und wünsche für die Zukunft viel Erfolg bei der Realisierung ihrer zahlreichen Projekte, die alle eines gemeinsam haben: Der Mensch steht im Mittelpunkt.“ Martha Stocker

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Dr. Herbert Heidegger Brustgesundheitszentrum Meran

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r. Herbert Heidegger ist der langjährige Primar der Gynäkologie am Krankenhaus Meran und leitet das Brustgesundheitszentrum Meran. „Zum 30 jährigen Jubiläum der Südtiroler Krebshilfe gratuliere ich herzlich! Unermüdlich hat die Krebshilfe in den letzten Jahren daran gearbeitet, aufzuklären, zu informieren und die medizinische Forschung und Versorgung voranzutreiben und ist damit eine echte „Bürgerbewegung“ gegen den Krebs geworden. Der Erfolg der Südtiroler Krebshilfe macht Vielen Mut: - Den Krebskranken und ihren Familien, die erfahren, dass sie mit der Krankheit nicht allein gelassen werden. - Den Ärzten und Therapeuten, die mit der Südtiroler Krebshilfe einen starken Partner für die Verbesserung der Behandlung an ihrer Seite haben. - Der Politik, die auf den Rat aber auch auf die Kritik der Krebshilfe setzen kann. - Jedem Einzelnen von uns, der weiß, dass Krebs zwar keine Schranken kennt, Vorbeugung ihn aber eindämmen kann. - Der ganzen Gesellschaft, der die Südtiro-

ler Krebshilfe ein Beispiel für solidarisches Miteinander gibt. Auch nach 3 Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit gibt es für die Südtiroler Krebshilfe noch viel zu tun. Immer noch ist die Krankheit nicht besiegt, immer noch verlieren zu viele Menschen den Kampf gegen den Krebs. Prävention und Aufklärung müssen weiter verbessert werden. Gerade angesichts der Herausforderung durch den Krebs sollte jeder und jede Einzelne wissen, wie wichtig eigenes Handeln für das hohe Gut Gesundheit ist. Wir brauchen die Südtiroler Krebshilfe und die Krebshilfe braucht uns alle. Die Südtiroler Krebshilfe hat immer bewusst das Leben und nicht die Krankheit in den Mittelpunkt gestellt. Sie ruft die Bürger auf, Gesundheit als Geschenk anzusehen und gut auf sich aufzupassen. Sie sagt den Menschen auch: „Habt keine Angst vor der Krankheit Krebs. Wir lassen niemanden allein.“ Sie hilft den betroffenen Familien ganz konkret und zeigt ihnen, wo sie sich Unterstützung für den durch die Krankheit veränderten Alltag holen können. Sie sorgt dafür, dass Krebspatienten ein lebenswertes Leben führen können. Die Südtiroler Krebshilfe

ist ein Sprachrohr für alle, deren Stimme kein Gehör findet. Krebs ist eine Krankheit, die vor nichts Halt macht. Sie überschreitet alle Grenzen der Gesellschaft , sie trifft alt und jung, ohne Ansehen der Person. Darum informiert die Südtiroler Krebshilfe auf breiter Front: Sie beginnt bei Kindern und Eltern, sie bezieht Erzieher und Lehrer ein, fördert den Kontakt zu Ärzten und „health professionals“, sie stellt Aufklärungsmaterial für Betroffene bereit, sie nutzt die neuen Medien und geht immer wieder neue Wege, um alle Zielgruppen adäquat zu erreichen. Dazu braucht Krebshilfe die uneingeschränkte Unterstützung der Bevölkerung. Diese Erfolgsgeschichte -der Verpflichtung für das Leben- wird und muss weitergeschrieben werden. Dafür tausend Dank und für die Zukunft von ganzem Herzen die besten Wünsche.“ Dr. Herbert Heidegger

Arno Kompatscher Präsident Südtiroler Gemeindenverband

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rno Kompatscher ist Bürgermeister von Völs und seit 2010 Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands. Er war Moderator der Landesvollversammlung 2011 der Krebshilfe. „Eine Betroffenenorganisation kann die Bedürfnisse der Menschen, die sie vertritt immer besser verstehen, als jemand, dem die persönliche Erfahrung fehlt. Hier liegt die Stärke der Südtiroler Krebshilfe. Die Vertreter und freiwilligen Helfer die-

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ser Vereinigung wissen einfach Bescheid. Sie können genau abschätzen, was es an psychologischer, seelischer, aber auch an ganz konkreter Hilfe braucht. Eine Hilfe, die die öffentliche Verwaltung und auch der Gesundheitsdienst nie leisten könnten. Ich hoffe, dass die Krebshilfe auch in Zukunft ihren Weg unbeirrt so weiter beschreitet und die notwendige Lobbyarbeit betreibt wie bisher. Für die Betroffenen, aber auch für die Angehörigen der Menschen, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben.

Zum dreißigjährigen Bestehen der Krebshilfe meine besten Wünsche und mein tiefer Dank an alle, die in irgendeiner Weise zum großen Erfolg dieser für Südtirol so wichtigen Vereinigung beigetragen haben.“ Arno Kompatscher


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Dr. Walter Thaler Präsident des Ärztebeirats

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eit 15 Jahren ist Dr. Walter Thaler Primar der Abteilung für Allgemeine Chirurgie. Seither ist er auch Mitglied des Ärztebeirates der Südtiroler Krebshilfe, dem er seit vier Jahren als Präsident vorsteht. „Im Namen des wissenschaftlichen Beirates möchte ich der Südtiroler Krebshilfe zu ihrem 30jährigen Bestehen gratulieren. Die Krebshilfe hat sich zu einer soliden Institution in Südtirol entwickelt, die den Tumorpatienten und ihren Angehörigen viel Gutes getan hat. Sie greift dort ein, wo der Patient nach fachärztlicher Versorgung wieder auf sich allein gestellt ist. Die Hilfeleistungen bestehen in psychologischem Beistand und in materieller Hilfestellung, wo dies notwendig ist.

Es gibt heutzutage viele Organisationen und Therapieangebote, mit denen Tumorpatienten konfrontiert werden. Nicht alle halten, was sie versprechen. Es ist daher lobenswert, dass die Krebshilfe sich bei der Entscheidung zur Hilfeleistung eines wissenschaftlichen Beirates bedient. In diesem Beirat sitzen Fachärzte verschiedener Disziplinen, die sich mehrmals jährlich treffen und die Ansuchen um Hilfeleistungen objektiv beurteilen und die Spreu vom Weizen filtern. Der Beirat prüft auch die Projekte im Rahmen der Krebsforschung, die die Krebshilfe finanziell unterstützt. Dadurch kann die Krebshilfe von sich behaupten, nur wissenschaftlich fundierte Maßnahmen zu unterstützen. Auch wenn die Inzidenz vieler Krebserkrankungen in den

letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, weil die Bevölkerung gesünder geworden ist, so ist wegen des Anstieges des Durchschnittsalters unserer Bevölkerung insgesamt kein Rückgang der Krebsinzidenz zu erwarten. Dazu kommt, dass es mittlerweile Medikamente gibt, die zwar den Krebs nicht heilen, die es aber ermöglichen, dass die Krebspatienten lange und mit guter Qualität leben. Die Unterstützung von Seiten der Krebshilfe wird auch in Zukunft notwendiger sein als je zuvor.“ Prim. Dr. Walter Thaler

Martina Ladurner und Erika Laner mamazone - Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.

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chirmherrin von mamazone Südtirol ist die gebürtige Boznerin Ursula Goldmann-Posch, die 1999 in Deutschland den Verein mamazone - Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V. gegründet hat. Mamazone unterstützt, stärkt und berät Frauen mit Brustkrebs, engagiert sich für Qualität in Diagnostik, Therapie und Nachsorge, macht sich stark für eine frauengerechte Behandlung von Brustkrebs, fördert informierte und selbstbestimmte Patientinnen, will die Forschung voranbringen und fördert Vernetzung. Der Südtiroler Ableger von mamazone wurde 2007 auf Betreiben der ehemaligen Landtagsabgeordneten Martina Ladurner gegründet.

den Betroffenen und ihren Angehörigen große Angst und Sorge aus.

„In einem bestimmten Moment unserer Existenz verlieren wir die Macht über unser Leben, und es wird dann vom Schicksal gelenkt. Das ist die größte Lüge des Lebens.“ Nach wie vor löst die Diagnose Krebs bei

Nur wer sich selbst auf den Weg macht zu mehr Wissen und Selbstverantwortung, kann die beste Entscheidung für sein Leben und sein Über-Leben treffen. In diesem Sinne gebührt der Südtiroler

Im gemeinsamen Kampf gegen (Brust-) Krebs und als kompetenter Ansprechpartner ist es mamazone und der Südtiroler Krebshilfe gleichermaßen wichtig, dabei zu helfen, der Mutlosigkeit und Resignation den Rücken zu kehren und mit Zuversicht und Hoffnung nach vorne zu schauen. mamazone verbindet deshalb mit der Südtiroler Krebshilfe das wichtige Anliegen, mehr Bewusstsein, Aufklärung und Qualität im Umgang mit Früherkennung und Behandlung von (Brust-)Krebs zu schaffen.

Krebshilfe für das bisher Geleistete größter Respekt und Anerkennung. Für die Zukunft wünschen wir weiterhin viel Engagement und Einsatz als „Begleiter der Hoffnung“ in schwierigen Momenten und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen im gemeinsamen Kampf gegen den (Brust-)Krebs!“ Martina Ladurner und Erika Laner

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Josef Larcher Vorsitzender der Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen

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ie Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen ist 2002 aus der österreichischen Institution gleichen Namens entstanden. Sie ist nicht als Verein organsiert, leistet vor allem Direkthilfe für Familien, die durch die Krankheit des Kindes in finanzielle Engpässe geraten und übt eine rege Informationstätigkeit aus. Die Vereinigung zählt 120 Mitglieder, alles Betroffene. Vorsitzender der Kinderkrebshilfe ist Josef Larcher, der auch im Zentralvorstand der Südtiroler Krebshilfe mitgearbeitet hat.

„Ich wünsche der Südtiroler Krebshilfe, die für uns ein wichtiger Partner ist, aus vollem Herzen, dass sie auch weiterhin mit Überzeugung und Motivation ihre Arbeit verrichten kann. Ich wünsche ihr ein ständiges Wachsen und eine weitere positive, an die Erfordernisse der Zeit angepasste Entwicklung. Die Krebshilfe ist eine wichtige Säule, die nicht mehr wegzudenken ist.“ Josef Larcher

Stefan Hofer Präsident des Dachverband für Soziales und Gesundheit

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m Südtiroler Dachverband für Soziales und Gesundheit sind mittlerweile 46 gemeinnützige Organisationen zusammengeschlossen. Der Verband organisiert Dienste, verfolgt gemeinsame Interessen und bildet eine starke Lobby für soziale Anliegen. „Zum Jubiläum der Südtiroler Krebshilfe gratuliere ich herzlich. Mit Stolz kann sie auf 30 erfolgreiche Jahre Arbeit für schwer kranke Menschen zurückblicken. Als die Südtiroler Krebshilfe im Jahr 1981 von einer Gruppe betroffener Frauen und Männer gegründet wurde, war Krebs noch immer ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Das Thema hatte in dieser Zeit nur wenig Raum. Es war angstbesetzt und passte nicht in unsere Gesellschaft. Aber Krebs ist eine Krankheit, die vor nichts haltmacht: sie überschreitet alle gesellschaftlichen Grenzen, sie trifft Jung und Alt - ohne das Ansehen oder der gesellschaftlichen Stellung der Person zu berücksichtigen. Es gab beherzte Menschen, die das Thema in die Öffentlichkeit trugen. In Deutschland war dies Mildred Scheel, die in populären Samstagabend-Unterhaltungsshows im Fernsehen das Tabu brach und über Krebs sprach. In Südtirol setzte

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sich besonders Irma Trojer Maier dafür ein, dass die Krankheit nicht nur mit Messer und Strahlen bekämpft wird. Unermüdlich hat die Mitbegründerin der Südtiroler Krebshilfe daran gearbeitet, aufzuklären, zu informieren und zu helfen. Heute können wir sagen: In den Köpfen der Menschen wird "Krebs" nicht mehr gleich mit "Tod" in Verbindung gebracht – gleichwohl steht im Herzen eines Betroffenen, der erstmals mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, zunächst die Angst vor Leiden und Sterben im Vordergrund. Doch er findet Anlaufstellen für seine Ängste und er findet Menschen, die ihm helfen, mit der Krankheit leben zu lernen. Aufgrund der Entwicklung der Alterspyramide nimmt die Zahl krebskranker Menschen deutlich zu. Krebs ist die Todesursache Nummer Zwei in unserem Land. Auch heute rauchen noch viele Menschen und oder gehen nicht zu den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen. Immer noch sterben Menschen viel zu früh – jedes krebskranke Kind, das den Kampf gegen die Erkrankung verliert, ist ein schmerzhafter Verlust, und jede Frau, jeder Mann, die durch Krebs aus dem Leben gerissen werden, sind für viele als Niederlagen der Krebs-Medizin zu bewerten.

Auch nach drei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit gibt es für die Krebshilfe also noch viel zu tun: die Krankheit ist längst noch nicht besiegt, immer noch verlieren zu viele Menschen den Kampf gegen den Krebs. Prävention und Aufklärung müssen weiter verbessert werden. Gerade angesichts der individuellen Herausforderung durch den Krebs sollte jeder und jede einzelne wissen, wie wichtig eigenes Handeln für das hohe Gut Gesundheit ist. Jeder von uns kann in seinem Wirkungskreis Verantwortung für das Leben übernehmen. Und jeder von uns kann helfen. Der Krebshilfe helfen bedeutet, krebskranken Menschen zu helfen! Wir brauchen die Krebshilfe und die Krebshilfe braucht uns alle. Dem Motto des 30-jährigen Jubiläums folgend, sollten wir gemeinsam „Hilfe säen, damit Hoffnung blüht“.“ Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit


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Petra Obexer Forscherin am Innsbrucker Krebsforschungsinstitut

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etra Obexer ist eine junge Forscherin, die seit 2002 am Tiroler Krebsforschungsinstitut in Innsbruck tätig ist, wo sie ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt leitet. Sie untersucht die Funktion bestimmter Eiweißstoffe, den sogenannten FOXO-Proteinen , die an die DNA binden und ihre Rolle bei der Entstehung von Krebs. Das Forschungsprojekt wird von der Südtiroler Krebshilfe unterstützt. „Meine Wünsche für die Krebshilfe? Ja, eigentlich, dass es so weitergeht wie bisher. Die Krebshilfe ist eine wichtige Säule der Gesellschaft geworden. Jeder hofft, ihre Hilfestellung nie in Anspruch nehmen zu müssen, wenn es aber darum geht, sie zu unterstützen, hilft jeder gern. Vielleicht auch mit dem Hintergedanken, dass es einem selbst eines Tages zu Gute kommen könnte. Im Zusammenhang mit dem Jubiläum möchte ich der Krebshilfe meinen großen Dank aussprechen. Ihr ist es zu verdanken, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung für Vorsorge immer

größer wird. Dank ihrer kontinuierlichen Sensibilisierungsarbeit ist Krebs aus dem Abseits getreten und zu einem Thema geworden, das jeden angeht. Die Vorsorge, das kann man gar nicht oft genug betonen, ist ein so außerordentlich wichtiger Aspekt. Hier kann man noch etwas erreichen, hier kann man ansetzen im Kampf gegen diese Krankheit. Die Krebshilfe ist auch von größter Bedeutung für die Betroffenen, weil sie hier einen Partner haben, auf den sie sich verlassen können. Weil sie hier Information bekommen. Weil die Krebshilfe ein ganz wichtiges Bindeglied in der Beziehung Patient – Arzt ist und Übersetzungshilfen leistet. Weil die Krebshilfe die Betroffenen nicht allein lässt, wenn sie mit der Diagnose konfrontiert sind, die für viele noch mit dem Schrecken eines Todesurteils behaftet ist, auch wenn das heute nicht mehr stimmt. Ich möchte der Krebshilfe auch zu den vielen Menschen gratulieren, die sie zu dem machen, was sie ist. Menschen wie

z. B. die Präsidentin Renate Daporta, die die Krebshilfe einfach super vertritt und der man ansieht, dass es ihr wirklich um den einzelnen Menschen geht, dass sie das Ganze aus Liebe zum Leben macht. Die ganz ohne Hemmungen mit diesem heiklen Thema umgeht und die Menschen für die gute Sache zu begeistern weiß. Ich finde es auch toll, dass die Krebshilfe in die Forschung investiert und Projekten wie dem unseren aufgeschlossen gegenübersteht. Wir möchten neue Therapieansätze ausprobieren, suchen nach einer personalisierten Therapie, nach den individuellen Ursachen für die Erkrankung und nach Möglichkeiten den Krebs zu stoppen. Die Unterstützung der Krebshilfe ist hierbei für uns ungemein wichtig.“ Petra Obexer

Rino Luppi Präsident des Südtiroler Sprechbehindertenverbands

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ino Luppi ist der Präsident des Südtiroler Sprechbehinderten Verbands und auch Mitglied des Bezirkvorstandes Bozen - Salten - Schlern der Südtiroler Krebshilfe. Der Sprechbehindertenverband zählt ca. hundert Mitglieder und bietet seinen Mitgliedern ähnliche Dienstleistungen an wie die Krebshilfe, angefangen von Informationsbesuchen im Krankenhaus, Hilfestellungen bei Ansuchen um Invalidität, Finanzhilfen u. ä. m. „Als ich vor 21 Jahren operiert wurde, war ich um die Hilfe der Krebshilfe, den psychologischen und menschlichen Beistand dankbar. Ich weiß aus persönlicher

Erfahrung, wie wichtig und wie wertvoll die Arbeit der Krebshilfe ist und dass die Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Für mich war es selbstverständlich, dass ich auch mit dabei sein wollte, um anderen das weitergeben zu können, was ich selbst erhalten habe. Ich wünsche der Krebshilfe und all ihren Mitgliedern, dass sie auch in Zukunft das leisten können, was sie bisher getan haben und dass sie auch weiterhin auf die große Unterstützung der Bevölkerung zählen können. Dass sie auch in Zukunft viele freiwillige Mitarbeiter finden wird, die bereit sind, an-

deren in Not Trost und Hilfe zu bringen. Und wenn ich darf, dann möchte ich noch einen weiteren, gut gemeinten Wunsch äußern: Dass die Krebshilfe in Zukunft einen anderen Sitz finden wird. Glauben Sie mir, die zwei Treppenrampen stellen für viele Betroffenen ein großes Hindernis dar und halten so manchen von einem Besuch des Büros ab!“ Rino Luppi

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Renate Mühlögger Tschager Präsidentin der Vereinigung für krebskranke Kinder Peter Pan

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ie Vereinigung Peter Pan setzt sich aus den Eltern von kranken Kindern, Ärzten und Krankenpflegern zusammen. Hauptziel ist es, betroffenen Eltern zu helfen. Eltern, die durch die Tumorerkrankung ihres Kindes in einer schwierigen Situation sind und dringend Beistand und Unterstützung benötigen.

ganze Umfeld mit ein! Eine erste Anlaufstelle, die eben nicht das Krankenhaus oder der behandelnde Arzt sein können tut hier Not. Und hier hat sich die Krebshilfe sehr verdient gemacht. Ihr Wirken wurde mit den Jahren immer vielschichtiger und ist von ganz besonderen Wert.

„Wer hätte das gedacht! Was vor 30 Jahren klein begonnen hat, ist nun zu einer großen, nicht mehr wegzudenkenden Hilfsorganisation geworden. Es freut mich der Südtiroler Krebshilfe zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen.

Besonders freut es mich als Präsidentin der Vereinigung für krebskranke Kinder, Peter Pan, dass die Südtiroler Krebshilfe nun auch an die Kinder von Betroffenen denkt und auf diese zugeht. Versucht, diese Kinder aufzufangen und ihnen in ihrer schwierigen, mit großen Ängsten belasteten Lage beizustehen. So kreuzen sich unsere Wege immer wieder.

Informieren, Rat geben und helfen, wenn eine so schlimme Diagnose schlagartig das Leben verändert – und zwar nicht nur das Leben des Betroffenen sondern auch das der gesamten Angehörigen. Die Diagnose Krebs betrifft nie nur den Kranken allein, sondern bezieht das

Ich bedanke mich bei der Präsidentin der Krebshilfe für ihr Bemühen um eine gute und immer bessere Zusammenarbeit. Wir von der Vereinigung für krebs-

kranke Kinder – Peter Pan sind daran sehr interessiert und freuen uns auf zukünftige gemeinsame Projekte. Komplimente, vor allem für die unermüdliche und motivierte Tätigkeit der vielen Freiwilligen und für die kompetenten Hilfestellungen. Viel Freude und Erfolg auch in Zukunft wünscht“ Renate Mühlögger Tschager

Lucia Recchia Patin des Kinderhilfsfond der Südtiroler Krebshilfe

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ucia Recchia ist Skirennläuferin, Mitglied der italienischen Nationalmannschaft und ist der Krankheit Krebs schon in früher Kindheit begegnet. Sie verlor ihre Mutter, als sie gerade sechs Jahre alt war. Wie Lucia Recchia immer wieder betont, hatte sie Glück. Den großen Verlust konnte sie zwar nicht wettmachen, aber der Sport gab ihr den notwendigen Ausgleich und Halt gerade in der schwierigen Zeit der Pubertät, wo das Fehlen der Mutter besonders schmerzlich bewusst wurde. Seit 2010 ist Lucia Recchia Patin des neugegründeten Kinderhilfsfonds der Südtiroler Krebshilfe. Und wer könnte besser als sie die Bedürfnisse der mit dieser Krankheit konfrontierten Kinder verstehen. Mit ihrer sonnigen Art und ihrem strahlenden Lächeln ist Lucia oder Lucy wie sie von

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Freunden genannt wird, die Patin par excellence. „Ich wünsche der Krebshilfe zu ihrem 30jährigen Jubiläum natürlich weiterhin viel Kraft und Ausdauer bei der Verfolgung ihrer Ziele. Gleichzeitig wünsche ich ihr aber auch, dass es sie immer weniger braucht, das heißt ich wünsche mir, dass diese Krankheit immer mehr von ihrem Schrecken verliert und immer mehr abnimmt. Ich wünsche der Krebshilfe auch, dass es kein 6ojähriges Jubiläum mehr zu feiern gibt, einfach aus dem Grunde, dass bis dahin der Krebs bekämpft ist und es keine Organisation wie die Krebshilfe braucht! Ich wünsche der Krebshilfe, dass sie auch weiterhin auf so viele engagierte freiwillige Helfer und so eine tolle, powervolle Präsidentin wie Renate Daporta

zählen kann. Ich wünsche ihr viele Menschen, die mithelfen, damit den Betroffenen und ihrem Umfeld Hoffnung blüht und damit sich niemand mehr alleingelassen, ausgeliefert und hilflos fühlen muss. Ich wünsche der Krebshilfe, dass sie auch weiterhin ihre Aktivitäten ausweiten kann und so tolle Projekte realisieren kann wie z. B. den Kinderhilfsfond, dessen Patin ich sein darf, worauf ich ehrlich gesagt sehr stolz bin! Und ich hoffe, dass wir auch in den kommenden Jahren noch viele tolle Veranstaltungen wie z. B. den Benefizlauf veranstalten können.“ Lucia Recchia


Grussworte Grusswor te

Thema

Dr. Arthur Scherer Brustgesundheitszentrum Brixen

D

r. Arthur Scherer arbeitet seit 24 Jahren auf der Station für Gynäkologie, seit acht Jahren ist er Primar der Gynäkologie in Brixen und seit dessen Gründung verantwortlich für das Brustgesundheitszentrum Brixen. Seit 2001 ist er Mitglied des Ärztebeirats der Südtiroler Krebshilfe. „Nach fast zehn Jahren Mitgliedschaft im Ärztebeirat und meiner jetzigen Tätigkeit im Rahmen des Brustgesundheitszentrums Brixen – Meran hatte ich Gelegenheit, die Südtiroler Krebshilfe von nahem kennen und vor allem schätzen zu lernen. Eine Organisation wie die Krebshilfe, die sich aus dem unermüdlichen Einsatz vieler Freiwilligen zusammensetzt, ist ungemein wichtig, vor allem, weil sie etwas leistet, was die öffentliche Gesund-

heitsversorgung nie leisten kann. Weil sie dorthin gelangt, wo die öffentliche Versorgung nie hingelangen könnte. Sie reicht weit über das Ambulatorium oder das Krankenhaus hinaus bis hinein in jedes Haus. Die Arbeit der Krebshilfe ist ein wesentlicher Part im Kampf gegen den Krebs. Den Menschen beizustehen, sie seelisch zu unterstützen, sozial nicht hängen zu lassen, ihnen dabei zu helfen, mit den Folgeerscheinungen fertig zu werden, ihnen Prothesen zu verschaffen, tatsächliche und seelische, das ist der große Beitrag, den die Krebshilfe landesweit und täglich leistet. Dank der Krebshilfe haben wir in Südtirol nicht nur die bestmögliche an internationalen und modernsten Standards

ausgerichtete fachspezifische Betreuung der Kranken, sondern wir können auch auf eine ausgezeichnete Reha im psychischen und sozialen Bereich bauen. All das kommt zuletzt auch der medizinischen Betreuung zugute und ist uns eine wertvolle Unterstützung. Ich wünsche der Krebshilfe auch in den kommenden Jahr dieses große Potential an Motivation und Hilfsbereitschaft, ohne die all diese Arbeit gar nicht möglich wäre!“ Dr. Arthur Scherer

Dr. Helmuth Amor Mitglied des Ärztebeirats

H

elmuth Amor war einer der MitInitiatoren der Südtiroler Krebshilfe und hat der Vereinigung von Anfang an zur Seite gestanden. Noch heute ist der ehemalige Primar der Medizin am Bozner Krankenhaus Mitglied des Ärztebeirates. In den ersten Jahren fuhr Amor zusammen mit Freiwilligen nach Deutschland, um Medikamente für Südtiroler Patienten zu organisieren, die in Italien noch nicht zugelassen waren. „Ich gratuliere von Herzen der Südtiroler Krebshilfe zum 30jährigen Jubiläum ihrer Gründung, besonders aber dem Vorstand und den zahlreichen ehrenamtlichen Funktionären und Helfern, welche seither Großartiges geleistet haben. Man hat im Verein durch zahlreiche Initiativen und Projekte Taten gesetzt und Program-

me entwickelt, welche dazu geführt haben, dass die Krebshilfe zu einem wertvollen und unverzichtbaren Standbein des Südtiroler Gesundheitswesens wurde. Ich war von Anfang an dabei, auch schon bei der offiziellen Gründung im Dezember 1981, sozusagen ein „Aktivist“ der ersten Stunde und habe seither stets im Ärztebeirat mitgearbeitet. Ich danke daher allen für ihren Einsatz und ihre unermüdliche Mitarbeit, wobei ich besonders das gute Klima der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung hervorheben möchte. Als echte Pionierleistung möchte ich die Einführung der Lymphdrainage, die Einführung der psychologischen Betreuung von Krebspatienten, die landesweite Vortragstätigkeit zum Thema „Krebs“ und die Errichtung

des onkologischen REHA-Zentrums in Prissian anführen. Sehr viele Menschen haben wertvolle Hilfe und Beistand erfahren, nicht nur durch pflegerische und medizinische Betreuung, sondern auch im sozialen und finanziellen Bereich. Und so möchte ich den Wunsch aussprechen, dass es so bleiben und weitergehen möge, damit diese schwer betroffenen Patienten auch in Zukunft Zuwendung, Unterstützung und jede Art von Beistand erfahren können.“

Dr. Helmuth Amor

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Thema

Geburtstagsfeier Gebur tstagsfeier im Forum Brixen

Feiern mit Musik und Bildern Geburtstagsfeier im Forum Brixen Neun Musikgruppen gestalteten den Benefizabend, den der Bezirk Eisacktal anlässlich des 30jährigen Bestehens der Krebshilfe am 3. September im Forum Brixen veranstaltete. Absolutes Highlight des Abends waren aber sie: die Bilder der Teilnehmer an den Maltherapie-Kursen.

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und vierhundert Gäste waren der Einladung des Bezirks Eisacktal ins Forum Brixen gefolgt. Einziger Wermutstropfen des Abends, wenn man denn einen suchen möchte: Nur etwa zehn Prozent der Gäste waren Mitglieder der Krebshilfe.

mit einigen Werken von Teilnehmern an den verschiedenen Maltherapiekursen, die die Krebshilfe in allen Bezirken anbietet. Eine Auswahl der Bilder war bereits in mehreren Ausstellungen unter anderem im Krankenhaus Bozen und im Landesamt für Gesundheit in Bozen ausgestellt.

Das musikalische Programm hätte reicher nicht sein können. Alle neun Musikgruppen, die wegen einer Teilnahme an dem Benefizabend um eine Mitwirkung gebeten worden waren, hatten spontan zugesagt!

Die Autorin Doris Brunner hatte sich einige Bilder ausgesucht und Texte dazu verfasst, die auch projiziert wurden. Ein Kommentar von einer der Künstlerinnen: „Ich hätte nie gedacht, dass jemand Fremdes meine tiefsten Gedanken und Gefühle aus meinem Bild herauslesen und in Worte kleiden kann.“

Neben der Musik war das absolute Highlight des Abends aber die Diaschau

Zahlreiche Ehrengäste konnten begrüßt werden, unter anderem Martha Stocker und Angelika Margesin von den SVP-Frauen, Arnold Schuler, die Forscherin Petra Obexer, die Patin des Kinderhilfsfond der Krebshilfe, Lucia Recchia, Maria Hochgruber, Maurizio Vezzali, zahlreiche Ärzte sowie Vertreter der Bezirksgemeinschaft n Eisacktal und der Stadt Brixen.

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Wir, so kahl In Büscheln falle ich fort von dir. Meine Augen – wimpernlos – sehen dich an und blicken ins Leere. Es ist so nackt in mir. Leg dein Haar um mich hülle mich ein und wärme mich mit Liebe.


Weihnachtsgeschichte

Thema

Das schönste Geschenk Eine Weihnachtsgeschichte von Brunamaria Dal Lago Veneri Heiligabend. Die ganze Familie ist unter dem Baum versammelt. Groß und Klein, und auch wer nicht mehr unter uns weilt, ist auf seine Weise mit dabei.

W

ir singen die alten Melodien, in den Augen der Kinder leuchtet die Freude über das Christkind, die Vorfreude über das, was danach kommt. Und um die Wartezeit zu verkürzen möchten sie eine Geschichte von mir. Eine Geschichte… Welche Geschichte wähle ich aus? Eine Weihnachtsgeschichte, die sich immer wiederholt. Denn nur was dauert, hat die Kraft uns zu berühren. Durch das Fenster leuchtet der Mond. Der erste Wintervollmond. Eine silbern leuchtende Scheibe. Ja – der Mond und seine Magie. Für die Nomadenvölker Asiens und Afrikas, die die Nacht als Rast vom Umherziehen leben, ist der Mond mit seinem ständigen Wandel das Zeichen für die tausend Wege des Lebens und für die sich immer wiederholenden Phasen des Lebens. Symbol der Rhythmen des Lebens, Symbol der Natur, Symbol für Geboren werden, Leben und Sterben. Zeichen der Hoffnung, dass alles, wie es kommt auch wieder vergeht. Auch der Schmerz und das Leid. Welches Zeichen könnte den Zauber des Weihnachtsfests, der Geburt Jesu, die uns jedes Jahr auf´s Neue zusammenführt, besser verkörpern als der Mond mit seinem immerwährenden Wandel, seiner regelmäßig sich wiederholenden Geburt?

sich der Beduine oder der Hirte oder der Seemann, der Mann oder die Frau und wartete ergeben auf die Gabe. Welche Gabe? Das Geschenk der erneuerten Hoffnung. Das Wiedererblühen der Zuversicht. Das

Wissen, dass alles einen Sinn hat. Das Weihnachtswunder. Dieses Geschenk bringt das Weihnachtsfest uns allen. Jedem, der auf dieses Geschenk zu hoffen und zu warten n weiß. Alle Jahre wieder.

Es war einmal ein Beduine, oder war es ein Hirte, oder ein Seemann oder ein Mann oder eine Frau, der jedes Jahr zum ersten Wintervollmond auf einen Berg stieg, oder in der Weite des Meeres oder der Wüste oder am Fenster seines Zimmers auf diesen Augenblick wartete und sich in stiller Zwiesprache darauf vorbereitete: Das Aufgehen des Vollmonds. Ein kleiner leuchtender Strich erst, der mehr und mehr an Größe gewinnt, bis er schließlich in seiner ganzen strahlenden Schönheit den Nachthimmel füllt. Und jedes Jahr auf´s Neue verbeugte

Foto: Othmar Seehauser

Die großen Kinderaugen voll Erwartung holen mich wieder in die Realität. Und die Geschichte?

Frohe Weihnachten! 33


Thema

Reportage Die Repor tage

Die Häuslebauerin Seit 34 Jahren baut Theresia Voppichler kunstvolle Krippen Seit 34 Jahren führt sie Tagebuch, ein ganzes Bücherregal füllen ihre gesammelten Werke. Elf Bücher. Seit sie als Todeskandidatin elf Wochen im Innsbrucker Krankenhaus und eigentlich schon von allen aufgegeben war, hält sie mit ihrer gestochen scharfen Schrift den Alltag fest.

z

uhause warteten damals ihr Mann auf sie, ihre zwei 14- und 12jährigen Kinder und ihre zwei kleinen Pflegekinder (zwei und vier Jahre alt). Aufgeben kam für sie nicht in Frage. Kaum zuhause angekommen, begann Theresia Voppichler etwas zu machen, was ihr, die am liebsten Tischlerin geworden wäre, schon immer am besten gefallen hat: sie baute Häuschen. Zunächst aus Karton, dann auch mit Holz, Mörtel und anderen Materialien.

Mehr als nur ein Hobby Heute ist die Krankheit längst Vergangenheit und Beschäftigungstherapie hat Theresia Voppichler nicht mehr nötig, aber der Krippenbau ist ihr Lebensinhalt geworden. Wie viele Krippen sie gebaut hat, kann sie gar nicht mehr zählen. Mit ihren Krippen, die mit wenigen Ausnahmen von ihrem realen Umfeld inspiriert sind, ist Theresia gleichzeitig eine Art architektonisches Gedächtnis ihre Heimattales. Viele Häuser und Stadl im Pustertal, die heute längst nicht mehr stehen und Pensionen und Hotelbauten gewichen sind, hat sie in ihren Krippen verewigt. Und ihre täuschend echten Miniaturhäuser und nachgebauten Weiler zieren nicht nur viele Privathäuser, sondern stehen auch in Museen, z. B. im

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Luttacher Krippenmuseum oder im Niederdorfer Heimatmuseum. Eine Krippe und darauf ist sie zurecht sehr stolz, steht auch auch in einem Seitenaltar im Dom von Verona. Der Krippenbau – Überlebensstrategie, Ablenkung von der Krankheit, mit Leidenschaft betriebenes Hobby aber auch Notwendigkeit. Das Haus war gerade gebaut, die Schulden hoch und ihr Mann verdiente als Tischler kaum genug, um die Familie über Wasser zu halten. Da kam das Geld für die kunstvollen Krippen gerade recht. Auch wenn Theresia Voppichler - und zurecht - argwöhnt, dass so mancher sie bei den Preisverhandlungen übervorteilt habe. In ihrem Haus nehmen die Krippen ein ganzes Zimmer ein. Liebevoll aufgebaut, mit Lichtern versehen. Gern steht Theresia dort und schaut sich ihre Kreationen an. „Sehen Sie, da hinten der Stall. Und dort die Mühle… und das Backhaus…“ Auch ihr Elternhaus, das Heislerhaus am Egerberg, das längst nicht mehr steht hat Theresia nachgebaut. Ebenso wie den Obernöcklerhof in Ahornach, den Volgerhof in Reischach, den Heimathof in Percha des ehemaligen Bürgermeisters von Niederdorf, Passler und viele andere mehr.

Ein fotografisches Gedächtnis für Architektur und Ensembles Noch immer sitzt die heute 81jährige jeden Tag an ihren Häuschen. Ihr Arbeitstisch steht vor einem hellen Fenster. Das Werkzeug, Heißklebepistole, Holzstückchen, Kartons liegt immer griffbereit. Die Handgriffe sind automatisch, wenn sie arbeitet, ist sie so konzentriert, dass sie alles andere um sich herum vergisst. „Das hat mir am Anfang auch viel geholfen“, erinnert sich Theresia, die jedem, der mit so einer Krankheit konfrontiert wird, rät, sich ein Hobby zuzulegen. „Mich haben meine


Die Reportage Repor tage

Thema

Krippen gerettet!“ Davon ist sie felsenfest überzeugt. „Fotos von den Häusern, die ich nachbaue, brauche ich keines“, betont Theresia Voppichler. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis und was sie einmal gesehen hat, kann sie maßstabsgetreu nachbauen. Ihre Krippen sind ein liebevoller Blick aufs bäuerliche Leben. Bis ins kleinste Detail. „Ich bin pingelig“, sagt Theresia Voppichler von sich selbst. Pingelig und geduldig, sonst könnte sie ihre kleinen Kunstwerke mit den Holzschindeln, den kleinen Fenstern, den Balkonen, dem Backhaus und dem Schweinestall nicht so perfekt gestalten.

Kein neues Kleid für die Hochzeit Ihr Leben war auch vor der Krankheit kein Zuckerschlecken, aber sie ist´s zufrie-

den. Aufgewachsen in Niederdorf, älteste von vielen Geschwistern, das kleinste nicht einmal ein Jahr alt – wie es damals in den Bauernfamilien so war. Mit 14 Kriegswaise. „Ich hab geeggt, gewaschen, gestrickt, gearbeitet bei Tag und bei Nacht.“ Bis 29 hat sie bei ihrer Familie gelebt. Zweimal hätte sie einen Bauern heiraten können, erzählt sie ein wenig kokett. „Aber ich hab mich anders entschieden. Mein Mann war arm wie ich, aber wir waren´s zufrieden.“ Ihre Familie war mit ihrer Wahl nicht einverstanden. „Und so hab ich nichts mitnehmen dürfen und nicht einmal ein neues Kleid für die Hochzeit bekommen“, erinnert sich Theresia. Andere Zeiten!

lich ist es Ende Oktober und Weihnachten n steht vor der Tür…

Ihr Leben verlief immer im Hintergrund, verwirklicht hat sie sich in ihren Krippen. Am liebsten hätte Theresia mit ihrem Mann in der Werkstatt gearbeitet, aber das ließ er nicht zu. „Und so bin ich halt manchmal des Nachts hinunter und hab etwas gerichtet, was noch nicht fertig war.“ Auch für ihre Krippen legt Theresia heute noch Nachtschicht ein. Wenn für Weihnachten eine Krippe bestellt wird, dann muss sie termingerecht fertig sein! Und jetzt hat sie genug erzählt, schließ-

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Unsere Bezirke im laufe der Jahre Überetsch - UNterland Benefizabend 08.05.99 Haus Unterland

Eine Rose fürs Leben, Neumarkt, Ostern 2000

Mittsommerfest Schwarzenbach, 2006

Neumarkt Seminar 25.-26.01.02

Schwarzenbach, Auer 05.08.2001

Bezirksausflug 2009

Benefizball in Tramin 13.10.2001

Marathon Neumarkt

Richtigstellung: Anlässlich seines

60jährigen Geburtstags hat Dr. Klaus Raffeiner anstatt um Geschenke, um Spenden für die Krebshilfe Überetsch-Unterland gebeten.

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Unsere Bezirke im laufe der Jahre Pustertal SEK TION OBERPUSTER TAL

Danke Irma Danke Irma – Christine Plank

Rueddl, Irma Dapunt, schenkt Irma zum Abschied ein Bild von Christian Faller De Bortoli

Ober- und Unterpustertal feiern gemeinsam auf der Silvesteralm das 30jährige Bestehen der Krebshilfe

Weihnachtsfeier 1998

SEK TION UNTERPUSTER TAL

Bruneck, Törggelen Okt

Ausschuss Bruneck

ober 2006: Hans Jud, Ida Schacher und Christine Plank

Dolomiten 15.06.1995: Spende der Schüler der italienischen Oberschule Don Milani in Bruneck

Puster taler Zeitun

Landes-Mitgliederausflug

Malcesine Gardasee

g 30.06.95 Helene Mutschlechner nimmt die Spende der Schüler entgegen

Trauttmannsdorf 2005

Dietmar, Hella, Antonia

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Unsere Bezirke im laufe der Jahre Vinschgau

Vinschgau 1.11.2007

Rosenaktion 2000 und 2007

Zentralvorstand am Gardasee Juli 2000

2000 - Einweihung des Bezirkssitzes Schlanders

Annelies Pirhofer, Laatsch 2001

Spende der Volksb端hne und der

Grundschule Eyrs

Benefizball,

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Laas 2001

Krippe zu Gunsten der Krebshilfe, Dolomiten am 27.01.2006


Unsere Bezirke im laufe der Jahre Eisacktal TÜrggelen 2010 in (re.) Schätzspielgewinner mit Elfriede Scap (li.) rta Dapo te Rena und

Ausflug Schloss Tirol

Die Tanzgruppe Lebensmitte

Bezirksvorstand Eis

acktal

Der Vorstand Eisacktal

zu Besuch bei Dr. Petra Obexer am Tiroler Krebsforschungsinstitut

Geselliges Beisammensein

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Unsere Bezirke im laufe der Jahre Meran - Burggrafenamt Törggelen 1999

Eine Rose fürs Leben

Modegala Miss Italia Jenny Mendez, Margit Drabeck Thies und Moderator Willy Rabanser

eitzer 2011 Scheckübergabe von der Firma Schw

Roberta Melosi Neri

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2001 Meran Jahresversammlung

Scheckübergabe durch das Gasthaus „Zum Stern“ in Algund. Gute Taten sind immer wieder auch eine Zeitungsmeldung wert!


Unsere Bezirke im laufe der Jahre Bozen - Salten - Schlern

Wallfahrt: Triest 2005

Weihnachtsfeier in den 90er Jahren

2003 Treffen mit Dekan Neusternigg, Juli

Infostand Mess e 1998

Gedenkgottesdienst, August 1998

Herta Schwarz

Krebshilfe landesweit Die Physiotherapeuten Giuliana Deromedi, Evi Strobl, Ursula Rech, Ernesto Vincenti und Maria Pliger mit der Vizepr辰sidentin der Krebshilfe, Maria Angela Berlanda

Treffen aller Vorstandsmitglieder 16.10.1999

2003 - Der Vorstandstisch der Vollversammlung der S端dtiroler Krebshilfe

2003 - Der Vorstandstisch der Vollversammlung der S端dtiroler Krebshilfe

Vorstandtreffen Ende 80er-Anfang 90er Jahre: Josef Lintner, Giuliana Deromedi, Norbert Bertignoll, Helene Teutsch, J端rgen Holkup, Evi Strobl, Ursula Rech, M. A. Berlanda, Ernest Vincenti, Carlo Leonardelli, Franzelin, Rosa Wert, Maria Plieger

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Ferienaufenthalte

2012

Berg - See - Meer

Wicht

ig

Turnus der Kehlkopflosen

Für die Fe gibt es rienaufenthalt ke e Rundsc in weiteres hreiben mehr.

Allgemeines

Leistungsbeschreibung

Die Südtiroler Krebshilfe organisiert für Tumorpatienten, die autonom und selbständig sind, erholsame Ferien in sozialer Gemeinschaft.

Die Leistungen umfassen die Unterbringung im Zweibettzimmer, Verpflegung, An- und Heimreise. Einzelzimmer nur für Kehlkopflose und Stomaträger.

Vortrittsrecht haben ordentliche/betroffene Mitglieder innerhalb des 5. Erkrankungsjahres (einschließlich 2007).

Kosten für Medikamente, spezielle Ausflüge, Eintritte und persönliche Ausgaben sind nicht enthalten.

Alle Teilnehmer müssen innerhalb 19. März 2012 die Eigenerklärung über ihren Gesundheitszustand, die in den Bezirkssitzen aufliegt, an den Zentralsitz übermitteln.

Bei späterer Anreise oder früherer Abreise infolge Erkrankung (aufgrund ärztlicher Anordnung) oder vorzeitigem Abbruch des Ferienaufenthalts aufgrund grob ungebührlichem Verhalten oder Falscherklärung, ist ein Ersatz des anteiligen Kostenbeitrages bzw. allfälliger Fahrtkosten ausgeschlossen. In diesen Fällen wird der gesamte Kostenbeitrag einbehalten.

Verschiedenes

Parkhotel KURSAAL ★★★ S Buchung und Rücktritt Mit dem Überweisungsdatum wird die Anmeldung verbindlich. Ein Rücktritt kann bis zum Zustandekommen der Buchung oder danach innerhalb 2 (zwei) Wochen schriftlich erfolgen. Bei einem solchen Rücktritt werden die geleisteten Zahlungen rückerstattet. Darauf folgende Rücktritte werden bei Vorlage eines ärztlichen Attests zu 100%, andernfalls zu 50% rückerstattet.

Schadenersatzansprüche Allfällige Schadenersatzansprüche der Teilnehmer/innen gegen die SKH und ihre Mitarbeiter können nur geltend gemacht werden, wenn seitens der Mitarbeiter/Krankenpfleger grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt wird.

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Ferienaufenthalte

Berg - See - Meer

In Cesenatico

Achtung: 1. Die Teilnehmer/innen sind ausschließlich ordentliche /betroffene Mitglieder, die autonom und selbstständig sein müssen. Begleitpersonen sind nicht vorgesehen. 2. Bei Tumorrückfällen muss dem Zentralsitz Bozen umgehend vor Beginn der Anmeldungsfrist ein fachärztliches Attest übermittelt werden, da ansonsten das Vortrittsrecht verfällt. 3. Der Kostenbeitrag muss innerhalb 30. März 2012 beglichen werden - siehe Rückseite für Bankbeleg (Barbezahlung ist nicht möglich).

Turnus der Kehlkopflosen

4. Ohne Überweisung verfällt Vormerkung und Teilnahmerecht. 5. Bei fristlosem Abbruch des Ferienaufenthaltes ohne vorherige Benachrichtigung wird für die Zukunft das Teilnahmerecht an den Ferienaufenthalten entzogen. 6. Die Teilnehmer/innen müssen sich während des ganzen Aufenthaltes manierlich und respektvoll benehmen. Diskretion, gegenseitiges Verständnis und Respekt werden vorausgesetzt.

Turnus der Kehlkopflosen

Wer ist der beste Boccia-Spieler?

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Welches Erkrankungsjahr (E.J.) habe ich? vom Jahr

2012

bis 2007

= innerhalb des 5. Erkrankungsjahr

vom Jahr

2006

bis 2002

= ab dem 5. Erkrankungsjahr

vom Jahr

2001

bis 2000, 1999, 98, 97, etc.

= ab dem 10. Erkrankungsjahr

Rückfälle müssen schon im Voraus mitgeteilt werden und nicht erst während der Vormerkung!

Wie erfolgen die Anmeldungen? • Sie erfolgen ausschließlich telefonisch ( 0471 – 408786 ) • Am 12. März 2012 erfolgt die Erstellung der effektiven Teil von Montag 20. Februar bis Freitag 02. März 2012 nehmerlisten und angemeldete Mitglieder außerhalb des 5. jeweils von 08:15 bis 12:00 Uhr. Bei Überbuchung eines FerienErkrankungsjahres müssen sich beim Zentralsitz melden, um aufenthaltes gilt die Reihenfolge des Erkrankungsjahres; die eventuelle Teilnahme zu erfahren. bei gleichem Erkrankungsjahr gilt das Einlangen der Anmeldung.

Allgemeine Turnusse: Für alle betroffene Mitglieder zugänglich. Ortschaft

Hotel

Tage

Plätze

E.J. = Erkrankungsjahr Innerhalb 5. E.J.

Zeitraum

ab 5. E.J.

ab 10. E.J.

Meer

Bellaria

Amalfi

12

39

21.05.2012 – 02.06.2012

250,00 €

375,00 €

485,00 €

See

Gardasee Salò

Conca d‘Oro

10

30

24.05.2012 – 03.06.2012

210,00 €

315,00 €

405,00 €

Meer

Misano Adriatico

Parkhotel Kursaal

12

49

25.05.2012 – 06.06.2012

250,00 €

375,00 €

485,00 €

Waldruhe

10

15

27.08.2012 – 06.09.2012

210,00 €

315,00 €

645,00 €

Amalfi

12

39

03.09.2012 – 15.09.2012

250,00 €

375,00 €

485,00 €

Berg* St. Martin Gsiesertal Meer

Bellaria

* Bergaufenthalt wird nur mit mindestens 10 Teilnehmern durchgeführt.

Mütter mit Kinder: Nur für betroffene Mütter mit Kinder. An diesem Turnus können betroffene Mütter mit Ihren Kindern (bis max. 14 Jahre) und einer Begleitperson teilnehmen. Der Kostenbeitrag der Begleitpersonen wird direkt im Hotel beglichen, die Vormerkungen erfolgen jedoch über die Südtiroler Krebshilfe. Ortschaft

Hotel

Zeitraum

Innerhalb 5. E.J.

ab 5. E.J.

ab 10. E.J.

pro Kind

18.06.2012 – 30.06.2012

250,00 €

375,00 €

495,00 €

125,00 €

Zeitraum

Betrag

19.05.2012 – 02.06.2012

175,00 €

Tage Plätze

Meer Misano Adriatico Parkhotel Kursaal

12

30

Jodkuraufenthalt: Nur für Kehlkopfoperierte. Meer

Ortschaft

Hotel

Rimini

Penny

Tage Plätze 14

50

Unsere Vereinigung veranstaltet auch heuer einen Meer-Jodkuraufenthalt für Kehlkopfoperierte sowie Teiloperierte. Die Kosten für die Jodkur trägt der Sanitätsbetrieb, während die Kosten für den Hotelaufenthalt teils von unserer Vereinigung getragen werden. • Für ein Einzelzimmer: € 50,00 gehen zu Lasten des Patienten und werden direkt im Hotel beglichen. • Für Vormerkungen und Fragen wenden Sie sich direkt an Herrn Luppi Rino Tel. 338 3686562

Busabfahrt: 8.00 Uhr gegenüber Hotel Alpi, Südtirolerstrasse 35 in Bozen - Begleitpersonen zahlen Euro 20,00 für den Bus. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, ersuchen wir alle Interessierten sich so bald wie möglich anzumelden. Wir erinnern Sie daran, dass die Jodkuren gemacht werden müssen.

Der Kostenbeitrag muss innerhalb 30. März 2012 beglichen werden (Barbezahlung ist nicht möglich).

ZAHLUNGSAUFFORDERUNGG Begünstigter:

(Der Überweisungsauftrag kann jeder Bank erteilt werden)

Südtiroler Krebshilfe

Drei Heiligen Gasse 1

Bank: Sparkasse Bozen IT 29 P 06045 11601 000000120000 Zahlungsgrund :

Ferienaufenthalte 2012

Für den Erhalt des Auftrages:

Datum, Stempel und Unterschrift

Turns-angabe

39100 Bozen

Betrag € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............................................................................................

Name des Teilnehmers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohnort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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