Sportmagazin 2010-17

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3. Juni 2010

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – DL 353/2003 (conv. in L..27/02/04 n..46 ) art. 1, comma 1 CNS Bolzano n 8/2009

€ 0,50

NR. 17

by

Andreas Seppi

Findet er auf Rasen zu alter Stärke zurück?

Fussball

Die Landesliga-Ampel

Michael Bacher

Der FCS will mich nicht mehr

Ein Anruf bei…

Lhotse-Besteigerin Tamara Lunger

Meran, das Kanu-Mekka

Weltelite misst sich auf der Passer

E


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Liebe Sportfreunde, 10

editorial

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wir haben mit Tamara Lunger zwar „nur“ in unserer Rubrik „Ein Anruf bei…“ über ihre Expedition auf den den vierthöchsten Berg der Welt, gesprochen. Trotzdem verneigt sich die gesamte Redaktion vor dem, was sie im Himalayagebirge geleistet hat. Als 23-Jährige stieg sie als jüngste Frau aller Zeiten auf den 8516 Meter hohen Gipfel. Und das, obwohl am Tag vorher ein anderes Expeditionsmitglied ums Leben kam. Trotz dieser enormen psychologischen Belastung wagte sich Tamara am nächsten Tag auf den Lhotse – und kam glücklicherweise gesund im Basislager an. Zu ihren Leistungen gratulieren wir auch allen Amateurfußballern, die am Wochenende die Saison 2009/10 zu Ende gespielt haben. Es ist schon ein enormer Zeitaufwand, den die Zehntausenden Südtiroler Kicker beim Training unter der Woche und an mehr als den halben Sonntagen im Jahr aufbringen. Ihnen allen gebührt Respekt, dass sie ihre Freizeit opfern. Und den vielen den Freundinnen und den Kindern, dass sie Sonntag für Sonntag für doch einige Stunden auf ihren Mann, Freund und Vater verzichten, damit dieser den Fußball leben kann.

Lhotse,

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WARM UP 4

Bild der Woche

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Telegramm

SPORTS 10 12

TENNIS Findet Andreas Seppi zu alter Stärke zurück? Karin Knapp greift wieder an

13 FUSSBALL Die Trainingslager im Vergleich 14 Die Landesliga-Ampel 16

Für vier Tage ein „WM“-Held sein

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Quo Vadis Michael Bacher?

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EISSPORT Bolognini bleibt Verbandspräsident

EISHOCKEY Erster Transfercoup der „Wölfe“ RADSPORT Zahlen zur Giro-Etappe

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KANU Die Kanuelite triff sich in Meran

ENDSPURT 23 EIN ANRUF BEI 24 TALENTSCOUT 26 RÄTSEL

Spielerfrauen,

Fußballrunde Grüße aus der SportMagazin-Redaktion Ihr Hannes Kröss hannes.kroess@sportmagazin.bz SportMagazin 17 - 2010.indd

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Laufen für die Sporthilfe 12.180 Euro konnten am vergangenen Samstag beim Welsberger Staffelmarathon „erlaufen“ werden. Über 800 Läuferinnen und Läufer aus allen Teilen Südtirols waren mit von der Partie, darunter auch die Sportlerin des Jahres, Hanna Schnarf. Viele Blicke zogen die „Goaslschneller“ aus Taisten auf sich, die es sich nicht nehmen ließen, die Kilometer in Lederhosen und Bergschuhen (oder barfuß) herunterzuspulen. Foto: Sporthilfe


Bild der Woche

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telegramm

Niederfriniger in EM-Form TRIATHLON Südtirols Ausnahme-Triathletin Edit Niederfriniger kommt wenige Wochen vor der Europameisterschaft in Spanien so richtig in Fahrt. Die 39-jährige Meranerin gewann am Sonntag die Mitteldistanz des Vienna-City-Triathlons. Mit einer Zeit von 28.50 Minuten absolvierte sie die 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 km Radfahren und 20 km Laufen und erreichte als erste das Ziel auf der Donauinsel. In wenigen Tagen wird Niederfriniger nach Spanien aufbrechen, wo sie im baskischen Zarautz ihren letzten Wettkampf vor der EM bestreiten wird.

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Teilnehmer trotzten am Sonntag den widrigen Wetterbedingungen und nahmen die 13 Kilometer des Andreas-Hofer-Laufs in Angriff. Am Start war auch Ski-Ass Werner Heel. Den Sieg holten sich Edi Lahner und Kathrin Gutweniger.

Alessandro Campo verlängert Vertrag

Nach Davide Zomer hat heute auch Alessandro Campo seinen Vertrag beim FC Südtirol um zwei Jahre verlängert. Der 26-jährige offensive Mittelfeldspieler war im Jänner 2009 vom B-Ligisten Cittadella zu den Weiß-Roten gestoßen. Er hat inzwischen 46 Meisterschaftsspiele für den FCS bestritten und dabei zwei Treffer erzielt. Heuer hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg seiner Mannschaft in die 1. Division.

Julia Mayr

verpasst das Finale

TENNIS Beim 25.000-Dollar-Turnier in Grado schied Julia Mayr erst im Halbfinale gegen die Serbin Ana Jovanovic, Nummer 265 der Welt, aus – feierte damit in der vergangenen Woche aber trotzdem einen Achtungserfolg. Es wäre Mayrs erster Einzug ins Finale eines Turniers mit 25.000 Dollar Preisgeld gewesen.

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Telegramm

Vivarellis

WM-Abenteuer ist zu Ende TISCHTENNIS Obwohl die italienische Nationalmannschaft bei der Mannschaft-Weltmeisterschaft in Moskau den direkten Klassenerhalt verpasst hat, trat Debora Vivarelli zufrieden die Heimreise an. Die 17-Jährige aus Kaltern spielte eine tragende Rolle im italienischen Team und bot sehr gute Leistungen. Da die „Azzurre“ in Moskau den 19. Platz belegt haben, müssen sie vor der nächsten WM in zwei Jahren ein Qualifikationsturnier bestreiten. Für Vivarelli steht nun aber die Italienmeisterschaft in Ponte di Legno vom 9. bis 13. Juni im Vordergrund.

Wintersportverband bittet zur Wahl WINTERSPORT Am Samstag findet im Pastoralzentrum in Bozen die Wahlvollversammlung des Südtiroler Wintersportverbandes statt. Da Hermann Ambach als einziger Präsidentschaftskandidat ins Rennen geht, ist seine Wiederwahl lediglich eine Formalität. Viel Spannung verspricht die Wahl der sieben Ausschussmitglieder. Weiters werden zwei Athleten- und ein Techniker-Vertreter, sowie zwei Rechnungsrevisoren und deren Präsident den von 21 auf elf Mitglieder reduzierten Ausschuss bilden.

59.40 Minuten benötigte Andrzej Dlugosz um beim internationalen Berglauf von Schenna nach Meran 2000 zehn Kilometer und 1300 Höhenmeter zurückzulegen. Der Pole blieb als einziger unter einer Stunde und sicherte sich souverän den Sieg.

St. Georgen einen Schritt

vom Aufstieg entfernt

TENNIS Die Damen des ASC St. Georgen werden am Sonntag im Heimspiel gegen TC Parioli das erste Finalspiel um den Aufstieg in die Serie A1 bestreiten. Das Rückspiel findet am 13. Juni in Rom statt. Dass es überhaupt dazu kommt, verdanken die Pustererinnen einer furiosen Aufholjagd. Nach einem 0:2-Rückstand, drehten sie den Spieß um und bezwangen Halbfinalgegner TC Gallarate im Entscheidungsdoppel mit 6:1, 4:6, 6:3.

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telegramm

„Serientäter“

Said Boudalia gewinnt in Toblach

LEICHTATHLETIK Der Panoramalauf von Cortina nach Toblach ist fest in marokkanischer Hand. Wie in den vergangenen vier Jahren kam der gebürtige Afrikaner Said Boudalia am Sonntag auch bei der 11. Auflage in Toblach als erster ins Ziel. Sein marokkanischer Landsmann Khalid En Guady belegte den zweiten Platz. Den dritten Podestrang unter den mehr als 3000 Teilnehmern sicherte sich Hermann Achmüller.

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Niederlagen musste Meister Unterland Berg in der 3. Amateurliga einstecken. Die Spielgemeinschaft ist in dieser Saison die einzige ungeschlagene Mannschaft im Südtiroler Amateurfußball.

Moschen gewinnt die

„Marcialonga Cycling“

RADSPORT Roberta Moschen stand bei der diesjährigen Auflage des Rad-Marathons „Marcialonga Cycling“ im Rampenlicht. Die Boznerin fuhr auf der kurzen Strecke einen souveränen Sieg ein. Bei den Männern holte sich der Neumarktner Roberto Mich den Bergpreis am Lavazé und wurde in der Endwertung überraschend Dritter. Phillipp Raffeiner kam als vierter ins Ziel. 8

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Telegramm

Reiterer kommt nicht auf Touren

AUTOMOBILSPORT Zwar ließ Patrick Reiterer am zweiten Rennwochenende der GP3 Serie einen leichten Aufwärtstrend erkennen, doch auch in Istanbul lief es für den 19-Jährigen aus Hafling nicht nach Wunsch. Im ersten Lauf bot er eine rasante Aufholjagd und belegte am Ende den 14. Platz. Im zweiten Rennen passierte er nach einem Dreher als 25. die Ziellinie.

Nun kann auch in den Urlaub

Schroffenegger

FUSSBALL Während ihre Teamkolleginnen des CF Südtirol unmittelbar nach dem Aufstieg in die Serie A den wohlverdienten Urlaub antreten durften, ist nun auch für Katja Schroffenegger die Saison abgeschlossen. Für die Torfrau der italienischen Nationalmannschaft ging die U19-EM in Mazedonien am Sonntag zu Ende. Nach den beiden Niederlagen gegen Deutschland und England reichte es gegen Schottland nur zu einem 3:3-Remis. Im letzten Gruppenspiel musste Schroffenegger aufgrund einer leichten Handverletzung den Platz im Tor räumen.

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Tennis

Andreas Seppi darf sich keine Fehler mehr erlauben Tennis Der Druck wird größer und größer: Andreas Seppi kommt im Tennisjahr 2010 einfach nicht in Schwung. Nun soll die Rasen-Saison den großen Umschwung bringen. Gut gelaunt war Andreas Seppi am vergangenen Freitag nicht. 6:7 (5:7), 3:6 und 5:7 musste sich der Kalterer Tennisprofi dem Deutschen Philipp Kohlschreiber beugen. Damit war das Zweitrundenaus bei den French Open in Paris besiegelt. Die Enttäuschung stand dem Kalterer nach der zweiten Niederlage in Serie gegen die Nummer 30 der Welt ins Gesicht geschrieben, als er seine Schläger wortlos in die Tasche packte und den Außenplatz 14 auf der gigantischen Tennisanlage in Paris verließ. Während sich Kohlschreiber Tags darauf mit dem Spanier Fernando Verdasco um den Einzug ins Achtelfinale duellierte, reiste Seppi enttäuscht aus der französischen Hauptstadt ab, Richtung Gardasee, wo er sich bis Mittwoch eine Auszeit gönnte. Eine Auszeit, um die vielen Rückschläge zu verarbeiten, die er in den letzten Wochen und Monaten hinnehmen musste.

In der Weltrangliste nur noch Platz 66 Denn es läuft zur Zeit überhaupt nicht beim besten Südtiroler Tennisspieler. Seit Jänner hat Seppi bei keinem einzigen Turnier die dritte Runde erreicht. Bei zehn Siegen setzten es 14 Niederlagen im bisherigen Tennis10

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Text Fotos

Hannes Kröss

Getty Images/Archiv

Die größten Erfolge Seppis einziges Endspiel auf der ATP-Tour (Bilanz 0:1-Siege) Gstaad 2007: Paul Henri Mathieu (Frankreich/28) 7:6, 4:6, 5:7 Seppis acht Halbfinalspiele auf der ATP-Tour (Bilanz 1:7-Siege) Umag 2009: Juan Carlos Ferrero (Spanien/36) 1:6, 7:6, 5:7 Belgrad 2009: Novak Djokovic (Serbien/3) 6:4, 1:6, 2:6 Hamburg 2008: Roger Federer (Schweiz/1) 3:6, 1:6 Wien 2007: Novak Djokovic (Serbien/3) 4:6, 3:6 Gstaad 2007: Igor Andrejew (Russland/59) 6:4, 3:6, 7:6 Nottingham 2006: Jonas Björkman (Schweden/77) 3:6, 1:6 Sydney 2006: Igor Andrejew (Russland/26) 2:6, 6:2, 2:6 Palermo 2005: Igor Andrejew (Russland/ATP 52) 2:6, 4:6

jahr 2010. Zudem rutschte der 26-Jährige Anfang Mai aus den Top-50 in der Weltrangliste, derzeit steht er sogar nur mehr auf Platz 66 – Tendenz fallend. Und das obwohl er im Februar, kurz nach seinem 26. Geburtstag, im Interview mit SportMagazin-Reporter Michael Weissenegger noch meinte: „Das Erreichen der Top 20 ist mein großes Ziel.“ Derzeit ist er davon allerdings meilenweit entfernt. Die Hallen- und Sandplatzbilanz kann nach dem frühen Paris-Aus und den anderen schwachen Turnieren nicht positiv ausfallen. Trotz mehr als 200.000 Euro Preisgeld, die er bisher eingespielt hat. Und dann ist da noch der Streit mit dem italienischen Tennisverband. Seppi trat Anfang des Jahres aus dem

Davis-Cup-Team zurück, um sich – wie er im Interview mit der „Gazzetta dello Sport“ erklärte – auf seine eigene Karriere zu konzentrieren und in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne zu machen. Bisher hat dieser Schritt aber noch keine Auswirkungen gezeigt. Im Gegenteil. Viele Kritiker for-

Steckbrief Andreas Seppi Geboren am 21. Februar 1984 in Bozen Sternzeichen: Fische Wohnort: Kaltern Bisher gewonnenes Preisgeld: 2,55 Millionen Dollar


Tennis

Seppis Weltranglistenplatzierungen in der ersten Juni-Woche seit 2005 2005: 83. 2006: 72. 2007: 97. 2008: 31. 2009: 48.

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Tennis

dern schon lange den Kopf von Massimo Sartori, jenem Trainer, der Seppi Anfang Juli 2008 bis auf Platz 27 im ATP-Computer gebracht hatte. Bisher hat ihm sein Schützling aber immer die Stange gehalten. Und es hat den Anschein, als würde dies auch in Zukunft so sein.

Findet Seppi auf Rasen zu alter Stärke zurück? Seit Mittwoch befindet sich Andreas Seppi in London. In England nimmt er an drei Rasenturnieren teil, möchte auf seinem Lieblingsbelag zu alter Stärke zurück- und das Selbstvertrauen wiederfinden. Zunächst geht der Kalterer in Queens an den Start. Das Turnier mit einem Preisgeld von 627.700 Euro gewann im Vorjahr Andy Murray. Danach schlägt Seppi in Eastbourne auf (405.000 Euro/Dimitry Tursunov) bevor vom 21. Juni bis zum 4. Juli das

Turnier der Turniere, Wimbledon, auf dem Programm steht, wo Seppi im Vorjahr die dritte Runde erreichte und Roger Federer das Turnier gewann. Andreas Seppi steht in England unter enormem Zugzwang. Denn wenn ihm auf Rasen kein brauchbares Resultat gelingt, dann rutscht der Kalterer Tennisprofi in der Weltrangliste noch weiter ab. Leicht hat er es im Vereinten

Andreas Seppi mit Roger Federer beim Training in Rom

Königreich also ganz bestimmt nicht. Seppi wird zeigen müssen, ob er dem gewaltigen Druck gewachsen ist. Und ob ihm der Kurzurlaub am Gardasee neue Kräfte verliehen hat. Denn sonst droht wirklich ein freier Fall: in die Niederungen der Weltrangliste.

Tennis

Karin Knapp greift wieder an TENNIS Bei einem 50.000-Dollar-Turnier in Rom schied Karin Knapp in der ersten Qualifikationsrunde aus. Das Ergebnis war für ein Mal aber zweitranging, denn die Luttacherin feierte nach einer langwierigen Verletzung ihr ersehntes Comeback und möchte nun wieder die Weltrangliste empor klettern. Text

Alexander Foppa

Foto

Archiv

256 Tage sind seit ihrem letzten Tennismatch vergangen. Am 15. September 2009 stand Karin Knapp in Sofia im Turniereinsatz. Seit dem sind achteinhalb Monate vergangen. Eine lange Zeit, in der der Tennisschläger in der Ecke lehnte und die 22-Jährige ihre ganze Ausdauer und Disziplin ihrem Reha-Programm widmete. Eine langwierige Knieverletzung hat Knapp aus der Bahn bzw. der Weltspitze des Damen-Tennis geworfen. Nachdem sie im Jahr 2008 noch den für sie historischen 35. Rang der Weltrangliste belegte, ist sie nun die 12

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Nummer 566 im internationalen Tennisgeschäft. Der Absturz beunruhigt die Luttacherin aber in keinster Weise. Schon gar nicht jetzt, wo doch endlich Land in Sicht ist. Am vergangenen Wochenende genoss sie in großen Zügen die Rückkehr in den Tenniszirkus. Ihr Comeback in Rom hat sie verletzungsfrei überstanden. Auch wenn es nicht die „Internazionali d’Italia“, sondern der kleine Pendant dazu im altehrwürdigen „Tiro a Volo“-Klub war, und sich Knapp bereits in der ersten Qualifikationsrunde aus dem Turnier verabschieden musste, war ihr die Freude nach

Karin Knapp

Spielende vom Gesicht abzulesen. Dabei hatte sie gegen Ines Ferrer-Suarez selbst zwei Matchbälle auf dem Schläger und somit die Chance, ihre Rückkehr auf den Sandplatz zu krönen. Am Ende behielt die Weltranglistennummer 465 aus Spanien mit 2:6, 7:5, 6:1 die Oberhand. Knapp wird dieses Ergebnis aber schnell vergessen und sich auf die bevorstehenden Hürden auf dem Weg zu alter Stärke konzentrieren.


Fussball

Die Trainingslager im Vergleich Fussball Mit Deutschland und Slowenien bereiteten sich in den vergangenen zwei Wochen zwei Fußballnationalmannschaften in Südtirol auf die WM in Südafrika vor. Das Südtiroler SportMagazin wagt den Vergleich zwischen zwei extrem unterschiedlichen Realitäten. Text

Christian Morandell/Hannes Kröss

Fotos

dieter runggaldier/max pattis

Beide Nationalmannschaften trugen ein Freundschaftsspiel gegen den FC Südtirol aus – das war aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit der Trainingslager von Deutschland und Slowenien. Zu Pfingsten wimmelt es in Südtirol und vor allem im Überetsch von deutschen Touristen. Natürlich verschlug es den einen oder anderen Fan auch nach Rungg, um einen Blick auf die Nationalelf zu erhaschen – vergeblich. An den Securitys kam keiner vorbei. Das änderte sich auch in den darauffolgenden Tagen nicht. Das komplette Hotel Weinegg wurde von der deutschen Delegation in Anspruch genommen, „normale“ Hotelgäste durften von Bruno Moser keine aufgenommen werden. Außerdem zirkulieren Gerüchte, dass umliegende Häuser „evakuiert“ wurden – gegen ein Entgelt von bis zu 20.000 Euro. Mehr als 200 ausländische Journalisten waren für das Trainingslager akkreditiert, dazu kamen täglich noch zehn bis 20 Anfragen von lokalen Medien. Die täglichen Pressekonferenzen im Medienzelt waren stets gut besucht und wurden sogar live übertragen. In Rungg musste ein Rasen neu verlegt werden, außerdem bekam der kleine Trainingsplatz einen neuen Kunstrasen für das Torwarttraining verpasst. Alles in allem waren die Bedingungen für Löw & Co. optimal. Das erste zu 100 Prozent gesponserte DFB-Trainingslager kostete das Land Südtirol, die Gemeinde Eppan und die SMG knapp eine halbe Million Euro.

Fans

Slowenienfans waren an der Sportanlage nur vereinzelt zu sehen. Meistens waren es Personen, die wegen ihres Studiums oder ihrer Arbeit ohnehin in Südtirol waren. Trotzdem kamen sie hautnah in Kontakt mit Spielern, Trainern und Betreuern.

Hotel

Im Hotel „Majestic“ in Reischach war ein Trakt für die slowenische Mannschaft reserviert, der „normale“ Hotelbetrieb lief weiter. Einzig Journalisten durften in der Zeit des Aufenthaltes keine aufgenommen werden.

Medieninteresse

Ein Team des slowenischen Staatsfernsehens war während des Aufenthaltes dort und filmte, dazu ein paar slowenische Journalisten von Printmedien oder Internet. Erst beim Freundschaftsspiel gegen den FC Südtirol waren noch zusätzliche Fernsehsender und an die 20 slowenische Journalisten vor Ort.

Sportanlage

Kosten

Wurden die Fans regelrecht ausgesperrt und nur beim Freundschaftsspiel gegen den FC Südtirol auf die Tribünen gelassen, war es auch für die lokalen Reporter unmöglich, ein Interview mit Özil & Co. zu führen. Auch bei Interviews in Gruppen wurden keine Journalisten aus Südtirol zugelassen.

Kontakt zu den Spielern

Deutschland spielte am Pfingstmontag gegen den FCS und gewann 4:0 (über 60 Minuten). Gegen eine U20-Auswahl aus dem Überetsch setzte sich die DFB-Elf 24:0 durch.

Freundschaftsspiele

Die Sportanlage in Reischach war in einem top Zustand und die slowenische Mannschaft sehr zufrieden. Zusätzlich wurden Trainingseinheiten auf dem Kronplatz durchgeführt. Die Kosten für den Trainingsaufenthalt, die auf knapp 100.000 Euro geschätzt werden, wurden zu 2/3 vom slowenischen Fußballverband getragen, 1/3 übernahm die Stadt Bruneck, der Tourismusverein und der Kronplatz Skirama. Sowohl Fans als auch lokale Journalisten hatten keine Probleme, mit den slowenischen Fußballern in Kontakt zu kommen. Stets freundlich hatten sie immer ein offenes Ohr für die Anliegen der „Schreiberlinge“ oder ihrer Fans. Slowenien testete am vergangenen Samstag gegen den FC Südtirol und gewann 3:0.

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Fussball

Die Landesliga-Ampel Fussball Die Saison 2009/10 in der Landesliga ist seit vergangenem Sonntag Geschichte. Wir blicken zurück auf die abgelaufene Spielzeit und teilen die Klubs in die Ampelfarben grün, orange und rot ein. Während die Grünen auch in Zukunft weiter in dieser Gangart Gas geben dürfen, müssen die „Roten“ etwas ändern – damit sie nicht länger stehen bleiben und ihren Zielen näher kommen.

Text

Alexander Foppa/Hannes Kröss

Die Vormachtstellung in der Lan- geschaffen, die sich mächtig Respekt desliga gebührt eindeutig dem verschafft hat. Mit einem besseren SSV Naturns. Die Elf von Trainerfuchs Saisonstart wäre den Eisacktalern Paul Pircher stand bereits seit Wochen vermutlich der große Sprung in die als Meister fest. Toptorjäger Christian Oberliga gelungen. Platzer und Co. boten spektakulären Mit dem Aufstieg nichts am Hut Offensivfußball und marschierten ge- hatte die Elf aus Vahrn. Dennoch radewegs in die Oberliga. Man darf stellte der Tabellenachte auch in seiner gespannt sein, wie sich die Vinschger zweiten Landesliga-Saison eine echte im kommenden Jahr eine Liga höher Bereicherung dar. Die Schützlinge von schlagen werden. Trainer Alex Schraffl erwiesen sich für Den vielen Skeptikern zum Trotz so manchen Gegner als unüberwindkonnte St. Martin in Passeier den bares Hindernis und hatten mit der ausgezeichneten zweiten Tabellen- Abstiegsgruppe ebenfalls so gut wie platz vom Vorjahr wiederholen und nie etwas zu tun. wird somit ein Entscheidungsspiel Zwar nicht unüberwindbar aber gegen Levico um den Aufstieg in die durchaus charakterstark waren die Oberliga bestreiten. Der überragende Spieler von Schenna. Der „Underdog“ Arnold Schwellensattl hat im jungen sicherte sich mit einem beeindruckenTeam eine Begeisterung entfacht, die den Zielsprint den Klassenerhalt. Der über die gesamte Saison angehalten neunte Endrang kann sich für einen hat und nun sogar im Aufstieg gip- vielerseits unterschätzten Aufsteiger feln könnte. Ebenso für Furore sorgte durchaus sehen lassen. Plose mit einer Serie von zehn Siegen Und dann wäre da noch das Wunin Folge in der Rückrunde. Spielertrai- der von Latzfons! Der Tabellenletzte ner Matthias Regele hat eine Einheit der Hinrunde wurde bereits von vie14

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len abgeschrieben, doch mit einer sensationellen Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte konnten sich die Eisacktaler noch aus der Abstiegszone katapultieren. Respekt!

Erst am letzten Spieltag konnte sich der Bozner FC den Ligaverbleib sichern – was allerdings nicht


Fussball

verwunderlich ist, denn die MannNeugries, der Tabellensiebte, geschaft wurde zu Saisonbeginn völlig hörte wie Virtus Don Bosco und Traumgekrempelt. Toccoli und Co. haben min zum erweiterten Favoritenkreis sich in der abgelaufenen Spielzeit was den Aufstieg angeht. Stattdessen mehrmals achtbar aus der Affäre ge- findet sich der Bozner Fußballklub am zogen. Ende der Saison auf dem siebten TaDas selbe gilt für Oberliga-Absteiger bellenplatz wieder. Elf Siege, elf UnStegen. Es hat den Anschein als hät- entschieden und acht Niederlagen – ten die Funktionäre im Pustertal die das ist nur Mittelmaß. Und deshalb für Lehren aus der vergangenen Saison einen Spitzenklub zu wenig. gezogen. Denn die Mannschaft bot Auch in Lana wird man mit der Saieine bodenständige und kampfbetonte son 2009/10 nicht zufrieden sein. Die Spielweise, die allerdings nicht immer „Kanoniere“ aus dem Etschtal stellzum erhofften Erfolg führte. ten in der abgelaufenen Saison zwar den erfolgreichsten Sturm (61 Treffer). Doch gleichzeitig kassierte Lana 59 Gegentore, das hat einen Platz in der Spitzengruppe der Tabelle gekostet. Hier wird der Traditionsverein den Hebel anlegen müssen, damit in der nächsten Saison ein Platz in der oberen Tabellenhälfte herausschaut. Und nicht bis zuletzt um den Klassenerhalt gezittert werden muss. Vom Papier her hätte das Team aus Milland in der Tabelle viel weiter vorne landen müssen, doch am Ende schlugen die Neueinkäufe doch nicht so ein, wie erwartet. Da darf man sich nicht wundern, wenn man sich punktegleich mit Natz im „Keller“ wiederfindet. Sollte St. Martin in Passeier das Aufstiegsspiel gegen den Dem ehemaligen Oberligisten Tabellenzweiten aus dem Trentino geVirtus Don Bosco traute man winnen, dann fallen die Würfel um vor Saisonbeginn den Aufstieg zu - den Abstieg zwischen Milland und stattdessen wurde es am Ende der Natz in einer Entscheidungspartie. Spielzeit 2009/10 nur der vierte Tabel- Ansonsten steigen beide Klubs in die lenplatz. Und das mit einem Rück- erste Amateurliga ab. stand von 15 Zählern auf Meister NaEine Abwehr aus Laaser Marmor war turns. Damit können die Talferstädter die Verteidigung des Vinschger Traditinicht zufrieden sein. onsklubs nicht. Dann schon eher löchEbensowenig wie Tabellennachbar rig wie ein Schweizer Käse. Mit 79 GeTramin. Der große Aufstiegsfavorit be- gentoren (2,63 pro Spiel) war Laas die legte nach 30 Spieltagen nur den fünf- Schießbude der heurigen Saison - das ten Tabellenplatz - das entspricht nicht hat wohl den Ausschlag gegeben, dass den Erwartungen, die man im Unter- die Vinschger wieder in die erste Amaland im Sommer 2009 vor Saisonbe- teurliga zurückkehren müssen. ginn hatte. Denn eigentlich war eine Und was sich schon seit Jahren abRückkehr in die Oberliga geplant, nicht zeichnete, wird heuer Realität. Bisher umsonst holte man einen Stürmer wie stemmte sich Neumarkt immer erfolgEugenio Cugnetto, der in den vergange- reich gegen den Abstieg, doch 2009/10 nen elf Jahren 111 Tore in der Oberliga reichte es dann doch nicht: vier Siege erzielte. So muss man das Unterfangen und fünf Unentschieden - damit kann auf nächstes Jahr verschieben. man die Klasse nicht halten. SportMagazin 17 - 2010.indd

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FUSSBALL

Für vier Tage ein „WM“-Held sein FUSSBALL Von Donnerstag bis Sonntag spielten rund 400 Kinder aus acht Nationen in allen Bezirken Südtirols um den Sieg bei der Mini-WM. Die Nachwuchs-Kicker schlüpften in die Rolle ihrer großen Vorbilder und liefen symbolisch im Nationalmannschaftsdress der WM-Teilnehmer in Südafrika auf. Mit einem souveränen Auftritt kürte sich England am Samstag in Kaltern zum neuen Fußball-Weltmeister. Der Jubel bei Spielern, Trainer und den mitgereisten Fans kannte keine Grenzen – jeder war sich der Bedeutung des Triumphs im klaren. Die Nachricht des Titelgewinns verkam bei der diesjährigen Auflage des 32 Nationen fassenden Turniers allerdings rasch zu einer Randnotiz. Wen wundert es, waren doch nicht Wayne Rooney, Steven Gerrard und Co. am Ball, sondern 13-jährige Nachwuchsfußballer, die sich für einige Tage die Trikots der großen Vorbilder überstreiften. Übrigens sei erwähnt, dass der Kader der englischen Auswahl ausschließlich aus Spielern aus der kroatischen Stadt Rijeka bestand. Den teilnehmenden JugendMannschaften wurde nämlich vor Turnierbeginn ein WM-Land zugelost, das sie während der vier Spieltage würdig vertreten sollten. Und dies taten die Nachwuchs-Kicker auch. Mit großem Engagement jagten sie dem runden Leder nach und imitierten die großen WM-

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Rijeka alias England wurde Mini-Weltmeister. Die Auswahl aus dem Überetsch (rechts) wurde als Niederlande Dritter.

Stars in Sachen Dribbling, Spielverständnis und Torjubel. Die Rolle der Mannschaften, die an der WM in Südafrika teilnehmen, übernahmen U13-Teams aus acht verschiedenen Ländern. Zu den einzelnen Bezirksauswahlmannschaften Südtirols gesellten sich Gleichaltrige aus dem restlichen Italien, Österreich, Deutschland, der Schweiz, Kroatien, Tschechien, Slowenien und Polen. Gespielt wurde von Donnerstag bis Sonntag, und zwar im selben Modus, wie bei der „großen“ Weltmeisterschaft ab dem 11. Juni. Die Vorrun-

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Alexander Foppa

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sportnews.bz

denbegegnungen gingen in Olang, Rasen, Mühlbach Vals, Vintl, Goldrain, Laas, St. Martin und St. Leonhard in Passeier über die Bühne. Die K.O.-Runden wurden in Nals, Neumarkt, Schlanders und Kaltern ausgetragen. Der Überetscher Ort war auch Schauplatz des Festakts am Freitag und des Finalspiels am Schlusstag. Im Endspiel standen sich England und Südkorea, pardon Rijeka und die Auswahl aus Baden, gegenüber. Die Nachwuchself des kroatischen Erstligisten zeigte eine bärenstarke Leistung und holte sich überlegen den Pokal. Mit einem klaren 3:0-Erfolg wurde der Gegner aus Deutschland in die Schranken gewiesen. Mit dem selben Ergebnis endete das rein Südtiroler Duell um den dritten Platz: Die von Andreas Frötscher betreute Auswahl Unterland/Überetsch drängte die Mannschaft aus dem Burggrafenamt vom Podium. Sie vertraten das niederländische bzw. slowakische Nationalteam. Angesichts der Tatsache, dass der Spaß und der Kontakt unter den Kindern im Vordergrund standen, war das Ergebnis nur von zweitrangiger Bedeutung. Unabhängig vom jeweiligen Abschneiden werden sich die Kinder vermutlich noch lange an ihre WM-Teilnahme erinnern und vielleicht „ihrer“ Mannschaft in Südafrika die Daumen drücken.


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Fussball

Quo Vadis Michael Bacher? Fussball Das Rätselraten um die sportliche Zukunft von Michael Bacher geht weiter. Ein Verbleib beim FC Südtirol scheint allerdings ausgeschlossen. Die weiß-rote Vereinsführung scheut offenbar die Mühe zäher Vertragsverhandlungen - zumal der 22-Jährige bereits angekündigt hat, den FCS verlassen zu wollen.

Text

Hannes Kröss

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Max Pattis

Bereits seit Monaten brodelt es in der Gerüchteküche um die Personalie Michael Bacher. Es hat sich herumgesprochen, dass der 22-jährige Mittelfeldstratege des FC Südtirol im Sommer ablösefrei zu haben ist. Sein Kontrakt, der ihn an den FCS bindet, läuft nämlich am 30. Juni aus. Das FCS-Eigengewächs hat der Klubführung bereits vor rund zwei Monaten mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte. „Ich habe offen gesagt, dass ich einen Tapetenwechsel vorziehe. Zu diesem Zeitpunkt stand der Aufstieg noch nicht fest und ich wollte unbedingt eine neue Erfahrung in einer höheren Liga machen“, stellt Bacher klar. Folglich haben bereits mehrere, teils höherklassige Vereine angeklopft.

Objekt der Begierde Serie-B-Klub Cittadella soll bereits vor Monaten seine Fühler nach dem Noch-FCS-Spieler ausgestreckt haben. Neben dem Klub aus dem Veneto ist noch ein weiterer Zweitligaverein interessiert. Bacher kommt zu Gute, dass sein Berater, Andrea Pretti gute Verbindungen zu Vereinen hat, die ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von jungen Spielern legen, wie zum Beispiel Atalanta, Empoli, Albinoleffe oder eben auch Cittadella. Letzthin scheint allerdings ein Wechsel in die 1. Division am wahrscheinlichsten – auch wenn es nicht Bachers Absicht war, kommende Saison dem FC Südtirol in der selben Liga gegen18

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Fussball

Michael Bacher Der 22-jährige Mittelfeldspieler aus Freienfeld gehört seit neun Saisonen dem Kader des FC Südtirol an und hat vor sechs Jahren sein Debüt in der Serie C2 gefeiert. Seitdem bestritt Bacher 113 Partien im Trikot der Weiß-Roten. Damit liegt er in der „ewigen“ FCS-Rangliste an neunter Stelle. Außerdem streifte Bacher zwei Mal das Trikot der italienischen U17-Nationalmannschaft über.

über zu stehen. Cremonese ist in den vergangenen Wochen mehrmals an Bacher herangetreten und buhlt konkret um dessen Dienste. Der ehemalige Erstligaklub kämpft im Augenblick im Play-Off-Finale um den Aufstieg in die Serie B und wird sich vermutlich noch einige Tage Zeit lassen, um dem Freienfelder einen unterschriftsreifen Vertrag vorzulegen. Bacher selbst sieht in den Verhandlungen keine Eile: „Ich möchte bis zum Ende der Play Offs abwarten und mich mit jenem Verein ei-

nigen, der sich ernsthaft um mich bemüht.“

Der FCS scheint aus dem Rennen Was macht eigentlich der FC Südtirol in der Zwischenzeit? Es scheint als laute die Devise im Vereinssitz in der Cadornastraße: Abwarten und Tee trinken. Seit der Ankündigung Bachers, er wolle den Verein verlassen, hat man

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das Thema ad acta gelegt. Neben Manuel Scavone wird dem FCS somit ein weiterer Leistungsträger zum Nulltarif aus der Hand fallen. Allein durch den Verlust von Bacher geht dem Verein eine mögliche Ablöse im niedrigen sechsstelligen Bereich verloren. Mit einem frühzeitigen Vertragsangebot wäre der Wechsel allerdings vermeidbar gewesen, auch wenn der Mittelfeldallrounder immer wieder betont, dass er das Image des „Jugendspielers, der den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hat“ abstreifen und außerhalb der Landesgrenzen zu einem gestandenen Spieler reifen möchte. Leidtragende des TransferHickhacks sind die FCS-Anhänger und Trainer Alfredo Sebastiani, der stets darauf hingewiesen hat, wie wichtig Michael Bacher für das Spiel seiner Mannschaft sei – vermutlich auch mit dem Hintergedanken, nur schwer einen adäquaten Ersatz zu finden. Erst recht nicht einen einheimischen Spieler mit Potenzial zur Identifikationsfigur für Fans und Verein.

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Eissport

Bolognini als Präsident bestätigt Eissport Die 39. Nationale Wahl-Vollversammlung des Italienischen Eissportverbandes, die in Bozen abgehalten wurde, hat Giancarlo Bolognini zum vierten Mal als Präsident des Verbandes bis 2014 bestätigt.

Giancarlo Bolognini (Dritter von links) wurde als Präsident bestätigt

Text

sportnews.bz

Fotos

Max Pattis

Der 71-jährige Bozner bekleidet Anesi (Eisschnelllauf). In den neuen treter, Walter Cecconi, Hugo Herrnhof, dieses Amt seit 1997. Die Vollver- Verbandsvorstand ziehen außerdem die Alois Romen und Manfred Zanotti sammlung hat auch die neuen Vize- neun “freien” Vorstandsmitglieder sowie die zwei Vertreter der Techniker, Präsidenten und Verantwortlichen der Luigi Alverà, Riccardo Amort, Renato Emanuela Gaia und Adolfo Mosaner. Disziplinen gewählt: Eros Gonin (Cur- Donati, Claudio Franceschini, Mario Während der Versammlung wurden ling), Francesca Invernizzi (Eiskunst- Lievore, Luigi Ortalli, Renato Pennisi, auch Josef Hölzl, Luigi Callegari und lauf), Karl Linter (Eishockey), Helmut Luciano Tava und Helmut Visintin ein. Luciano Tommasello als EhrenmitWaldthaler (Stocksport) und Sergio Dazu kommen die vier Athletenver- glieder ausgezeichnet. Eishocckey

DiCasmirro kehrt in die Serie A zurück EISHOCKEY Nach den Bestätigungen von Rob Sirianni und Armin Helfer, sowie den Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Taggart Desmet und Mat Kelly, kann der HC Pustertal den ersten wahren Transfercoup vermelden: Nate DiCasmirro wird kommende Saison den Angriff der „Wölfe“ verstärken. Text

Alexander Foppa

Foto

MAX PATTIS

Eigentlich war vergangenen Winter bereits alles unter Dach und Fach gebracht. Nate DiCasmirro sollte dem HC Pustertal bereits im Saisonfinale der abgelaufenen Spielzeit zur Verfügung stehen. Doch in allerletzter Sekunde zog sein Verein, der Villacher SV seine Option auf einen Verbleib des Kanadiers in Kärnten. HCP-Coach Stefan Mair musste sich folglich nach Alternativen umsehen und nahm den letzthin enttäuschenden Tomaz Razingar unter Vertrag. Die Verpflichtung von DiCasmirro wurde vor20

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erst auf Eis gelegt. Doch in Bruneck handelte man nach dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ und trat nach Saisonende erneut mit dem Flügelspieler in Kontakt. Bereits nach wenigen Verhandlungsrunden konnte der HC Pustertal nun Vollzug vermelden: DiCasmirro wird mit einem Ein-Jahresvertrag ausgestattet und kommende Saison das Trikot der „Puschtra“ überstreifen. Für den 31-Jährigen ist es eine Rückkehr in die Serie A, denn bereits 2008/09 bestritt er in seiner ersten Europa-Saison 23 Ligaspiele für den HC

Bozen. Beim Rekordmeister konnte er die hohen Erwartungen allerdings nicht erfüllen. Es folgten Zwischenstationen in Schweden bei Timrä in der Elite-Liga und dem zweitklassigen Team von Örebrö, bevor er von Villach einen Probevertrag angeboten bekommen hat. In der österreichischen Eishockey-Liga brachte er es auf 25 Einsätze und 14 Skorerpunkte.


RADSPORT

Zahlen zur GIRO-Etappe auf den Kronplatz RADSPORT Am Sonntag ist der diesjährige „Giro“ – es war Auflage Nummer 93 – mit dem Sieg von Ivan Basso zu Ende gegangen. Das Südtiroler SportMagazin blickt noch einmal auf die Etappe auf den Kronplatz zurück – mit einer Zahlenspielerei der besonderen Art. Text & Fotos

1 Etappe machte in diesem Jahr in

Südtirol Halt: Am 25. Mai erklommen die Radprofis im Einzelzeitfahren von St. Vigil in Enneberg ausgehend den Kronplatz.

1.02

Minuten langsamer als der Sieger von 2008, Franco Pellizzotti, war in diesem Jahr der Tagessieger Stefano Garzelli. Und dies auf der identisch gleichen Strecke, bei sogar besseren Wetterbedingungen. Ein untrügliches Zeichen, dass der Radsport allmählich „sauberer“ wird?

Luis Mahlknecht

mitfuhr. „Doch wir jubeln allen Radsportlern zu“, bemerkte einer der Radelsführer der Sportbegeisterten, die mit ihren Eselsohren am Hut unter den schillerndsten Personen im Zielraum waren.

112 Kilometer bewältigten die Radprofis auch am Mittwoch noch auf Südtiroler Boden. Von Bruneck aus ging es durchs Puster- und Eisacktal nach Bozen, dann nach Vilpian, ehe der steile Anstieg von Nals nach Prissian in Angriff genommen wurde, der

1,10 Euro kostete oben im Bergres-

taurant am Kronplatz ein Kaffee. Daneben wurden auch mit viel Herzlichkeit, Schwung und Sympathie weitere leckere Getränke und Speisen serviert.

2275 Meter hoch ist der Kronplatz.

Es war dies zwar nicht der höchste Punkt in der heurigen Rundfahrt, doch sicherlich waren auf dem Weg dorthin die extremsten Steigungen zu bewältigen. Über den Sinn und Wert einer Ankunft auf diesem Berg scheiden sich allerdings noch die Geister…

11.18 Uhr: Um diese Uhrzeit er-

reichte der erste Sportler das Ziel am Kronplatz. Marco Frapporti, der virtuelle Träger der „roten Laterne“, war als Erster gestartet und rollte auch vor allen seinen Mitstreitern als Erster über die Ziellinie.

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Jahre jung wurde am Tag der Kronplatz-Etappe der Weißrusse Branislau Samoilau. Er schlug sich auf den kräftezehrenden Anstieg beachtlich und erreichte zur Feier des Tages den bemerkenswerten elften Rang.

50

Fans von Marzio Bruseghin waren auch in der Zuschauermasse mit von der Partie. Und dies, obschon ihr Favorit gar nicht mehr beim Giro

zum Deutschnonsberg ging. Bei St. Felix verließen die Radler dann für dieses Jahr Südtirol.

erstmals in der Giro-Geschichte auf dem Streckenplan stand. Dann ging es noch zum Gampenpass (hier wurde 1981 ein Bergpreis gewertet), ehe es

15.000

Menschen erreichten schätzungsweise über die Aufstiegsanlagen den Brunecker Hausberg. „Wir haben bis Mittag gezählt, da waren es genau 10.500“, verriet uns ein Mitarbeiter am Abend. Die restliche Menge wurde geschätzt…

450.000 Euro hat angeblich die

Giro-Etappe am Kronplatz den Organisatoren gekostet. Damit ist sie immer noch wesentlich billiger als das Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalelf im Überetsch. SportMagazin 17 - 2010.indd

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Kanu

Daniel Klotzner

Die Kanuelite trifft sich in Meran Kanu Am Wochenende wird die Passerstadt zum Mekka der Kanuszene. Bei der „World Ranking Competition“ geht es für die Kanuten um wichtige Punkte für die Weltrangliste. Doch auch außerhalb Südtirols geht es für die heimischen Wildwassersportler um Titel und Trophäen. Nicht nur der Weltmeister von 2006, Stefano Cipressi, wird am Wochenende in Meran um den Sieg paddeln: aus Deutschland und Frankreich werden die besten Nachwuchskanuten erwartet und auch die italieLukas Mayr

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Text Fotos

Hannes Kröss SC Meran/Kanu

nische Mannschaft wird eine und mit mir in Meran vorbereitet. Wir 20-köpfige Mannschaft stellen, die sind auf dem richtigen Weg“, sagt Vaunter den rund 200 Teilnehmern für ter und Trainer Hansjörg Mayr. herausragende Ergebnisse sorgen soll. Parallel zur World Ranking CompeInsgesamt sind 14 Nationen am Start. tition, an der maximal sechs Kanuten Nicht mit von der Partie ist Lukas pro Nation teilnehmen dürfen, veranMayr, Südtirols wohl bester Kanute. stalten der Sportclub Meran und die Doch darüber freuen sich die Mera- Sektion Kanu zwei internationale Slaner. Warum? „Lukas nimmt an der lom-Wettkämpfe für die Jahrgänge Europameisterschaft teil. Dort kämpft 1992 bis 1995. Sie sind gleichzeitig er gegen die besten Kanuten Europas die Qualifikation für die Junioren-EM. um den Titel“, sagt Ok-Chef Thomas Auch der SCM-Athlet Daniel Klotzner Waldner. Mayr möchte in der Slowa- (Jahrgang 1992) ist bei diesen Rennen kei das Finale der besten zehn errei- mit von der Partie. chen. Unmöglich ist dieses Vorhaben Im Einsatz sind in dieser Woche nicht. „Lukas hat die Qualifikations- auch Südtirols beste Rafter. Im „Val rennen hervorragend gemeistert. Ihm di Sole“ geht die Europameisterschaft sind bei internationalen Wettkämpfen in den Kategorien R6 und R4 über die Topleistungen gelungen, die auf gute Bühne. Zum „Team Italy“ gehören Ergebnisse bei diesen kommenden die Sterzinger Robert Schifferle, RoEvents hoffen lassen. Auf die heurige bert Brunner, Thomas Mössner, Hansi Rennsaison hat er sich unter anderem Volgger, Alex Kaser, Amadeus Schifin Australien, Griechenland und Slo- ferle und der Ok-Chef der Kanurennen wenien mit der Nationalmannschaft in Meran, Thomas Waldner.


Ein Anruf bei...

Ein Anruf bei ...

Tamara Lunger

Protokoll Foto

ALEXANDER FOPPA

ARCHIV

Am 23. Mai hat Tamara Lunger aus Gummer als jüngste Frau der Geschichte den 8.516 Meter hohen Lhotse bestiegen. In einer abenteuerlichen Expedition hat sie den Nachbarberg des Mount Everest unter schwierigsten Bedingungen erklommen. Das Südtiroler SportMagazin hat die 23-Jährige ans Telefon bekommen und sie nach ihren Eindrücken vom vierthöchsten Berg der Erde befragt. Südtiroler SportMagazin: Hallo Tamara. Berg Heil!

schenzeitlich von der Reise nach Nepal abgeraten haben. Ich habe aber stets an dieses Ziel geglaubt und konnte so etliche moralische Rückschläge wegstecken. Gab es während des Aufstiegs auch Momente in denen du ans Aufgeben gedacht hast?

Es gab da einen Augenblick, als ich Tamara Lunger: Hallo. Vielen Dank. die Expedition am liebsten sofort beWie fühlt man sich als jüngste Frau auf endet hätte: Einen Tage vor meinem Aufstieg zum Gipfel kam ein russidem Lhotse? Nicht anders als noch vor zwei Mo- scher Kollege, der eigentlich mit mir naten (lacht). Es war zwar ein einma- die letzte Etappen angehen hätte solliges Erlebnis, doch nun bin ich froh, len, ums Leben. Um mein Risiko zu midass ich alles hinter mir habe. Die nimieren habe ich folglich entschieden, letzten Wochen waren eine sehr stres- eine Sauerstoffmaske mitzuführen und

Eine Erstbegehung ist mein großer Traum. Und davon gibt es im Himalya noch einige.“ Tamara Lunger sige und strapaziöse Zeit. Ehrlich gesagt, konnte ich den kurzen Aufenthalt am Gipfel gar nicht genießen, weil ich mich rasch wieder mit dem Abstieg beschäftigen musste. Wie lange hast du dich auf dieses Abenteuer vorbereitet?

Das Ziel, den Lhotse zu bestiegen, habe ich mir bereits vor fünf Jahren gesetzt. Ende des letzten Jahres bin ich dann in die konkrete Planungsphase eingestiegen. In der Vorbereitungszeit hatte ich aber einige gesundheitliche Probleme, sodass mir die Ärzte zwi-

mich von einem Sherpa begleiten zu lassen, obwohl ich mir vorgenommen hatte, auf diese Hilfen zu verzichten. Trotzdem bist du bereits am Tag darauf im Morgengrauen aufgebrochen…

Ja, ich wollte keine Gedanken verschwenden und das letzte Stück in Angriff nehmen. Doch es kam zunächst noch viel schlimmer. Warum, was ist passiert?

Am Weg zum Gipfel bin ich auf den verstorbenen Russen getroffen, der noch am Seil hing. Vermutlich haben es seine Kollegen nicht mehr geschafft,

ihn vor Einbruch der Dunkelheit zu bergen und haben ihn bis zum darauffolgenden Tag am Weg zurückgelassen. Es war das erste Mal, dass ich in den Bergen einem Toten begegnet bin. Es war schockierend, in unmittelbarer Nähe vorbeizusteigen. Du hast mit 23 Jahren bereits den vierthöchsten Berg der Erde bestiegen. Wie weit wird dich deine Bergsteiger-Karriere noch führen?

Die Berge sind mein Leben. Es macht mir unheimlich viel Spaß, nach einem schweren Aufstieg oben am Gipfel zu stehen. Viel mehr als der Mount Everest, der inzwischen zu einem kommerziellen Objekt geworden ist, reizt mich im Augenblick eine Erstbesteigung eines weniger hohen Berges. Im Himalaya gibt es noch einige Siebentausender, auf dessen Gipfel noch kein Mensch einen Fuß gesetzt hat. Es wäre mein großer Traum, dies als erste zu schaffen. Das Extrembergsteigen zählt ja nicht unbedingt zu den gewöhnlichen Hobbys einer 23-Jährigen. Was machst du, wenn du mal nicht gerade einen Achttausender erklimmst?

Ich kann auch ganz normal sein (lacht). Ich sitze ab und zu vor dem Computer und lese sehr gerne Bücher. Zudem investiere ich viel Zeit in mein Sportstudium an der Universität in Innsbruck. Den Sommer verbringe ich auf der Hütte meiner Eltern am Latzfonser Kreuz. Ups, da wären wir ja wieder beim Thema Bergsteigen. SportMagazin 17 - 2010.indd

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Talentscout

Lisa träumt von London 2012 Talentscout Lisa Fissneider ist eine der größten Schwimmnachwuchshoffnungen Italiens über 50 und 100 Meter Brust. Warum das so ist, erscheint eigentlich logisch: Sie wohnt in der Nähe des Kalterer Sees und ist die Tochter des ehemaligen Wettkampfschwimmers Klaus Fissneider. Neben ihrem Vater waren auch ihre Tante Heidi und ihr Onkel Heinz erfolgreiche Wassersportler. Der 15-Jährigen wurde das Schwimmen in die Wiege gelegt.

Text Fotos

Christian Morandell Archiv

Als Lisa Fissneider gerade und entwickelte sich stetig weiter. einmal fünf Jahre alt war, absol- Als 12-Jährige wechselte die Kaltevierte sie den ersten Schwimmkurs rerin zum SC Meran. Trainiert wurde am heimischen See und feierte alsbald sie dort von Volker Müller. Seit dieser unter der Obhut ihres Vaters erste Er- Saison startet Lisa für den Bozner folge bei Nachwuchs-Schwimm- Schwimmclub Bolzano Nuoto, wo rennen. Da es in Kaltern keinen Trainer Dario Taraboi das Sagen hat. Schwimmverein gab und gibt, star- Der Wechsel von Meran nach Bozen tete die heutige Handelsoberschü- war eine Zeitfrage, denn nach Meran lerin für den SSV Bozen. Bei diesem musste die Schülerin immer von Verein blieb sie insgesamt fünf Jahre ihrer Mutter gebracht werden, was natürlich sehr viel Zeit kostete. In Bozen kann Lisa Fissneider nach der Schule mit dem Stadtbus zum Training am Pfarrhof fahren. Der Wechsel nach Bozen brachte mit sich, dass die Trainingsintensität von drei bis vier Trainingseinheiten in der Woche auf fünf Übungseinheiten pro Woche gestei24

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Talentscout

und grundsätzlichen Aspekt ihres Vereinswechsels.

Auf du und du mit den Schwimmstars „Bei den Italienmeistschaften im vergangenen Oktober war ich selbst von meinen starken Leistungen überrascht und die damit erreichte Qualifikation für die Kurzbahneuropameisterschaft in Istanbul war ein Höhepunkt. Vor allem das Zusammentreffen mit den Großen des Schwimmsports wie Paul Biedermann oder Francesca Pellegrini war etwas ganz besonderes. Mit diesen Stars ein paar Worte wechseln zu können ist schon etwas besonderes“, meint Fissneider immer noch ganz begeistert von den Eindrücken aus der Türkei. Zur Zeit bereitet sich die Kaltererin auf die Schwimmmeisterschaften „Sette Colli“ vor, die im Juni stattfinden. Diese gelten auch gleichzeitig als Qualifikation für die in Finnland stattfindende Jugend-Europameisterschaft. Weiters steht noch die Italienmeisterschaft der Junioren und der allgemeinen Klasse im August auf dem Programm. In der allgemeinen Klasse geht es um die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften. gert werden konnte. Dass sich dieser Umstand positiv auf die Leistungen auswirkt, zeigte Lisa bereits bei den Italienmeisterschaften und auch wenig später bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Istanbul im vergangenen Jahr. „Stilmäßig und von der Technik her hat sich durch den Wechsel von Meran nach Bozen nicht viel geändert. Durch die Nähe zu meinem Wohnort und die Schule kann ich einfach nur intensiver und öfter trainieren“, erklärt Fissneider ihre Leistungssteigerung vom letzten Jahr. „Das Training in Meran oder Bozen unter den Trainern Müller und Taraboi ist nicht anders geworden. Wäre ich aber beim SCM geblieben, könnte ich neben der Schule nicht so häufig trainieren“, analysiert die Brustschwimmerin den positiven

zu bringen. Im Grunde ist alles nur eine Sache der Einteilung, schlussendlich muss aber alles, was man macht Spaß machen, ansonsten schafft man gar nichts“ beschreibt die Schülerin der HOB-Fachrichtung Europa ihre Einstellung zum Tagesablauf. Für Freizeit bleibt bei einem solch straffen Tagesablauf wenig übrig. Wann immer es geht, verabredet sich Lisa mit ihren Freundinnen. „Sport muss Leidenschaft sein, auch wenn es einmal nicht so gut läuft, darf man nicht aufgeben“, versucht Fissneider ihre sportliche Einstellung zu beschreiben. Dass nicht immer alles planmäßig abläuft hat Lisa in ihrer noch jungen Karriere bereits erlebt. Während des Turnunterrichts ist ihr Ende Jänner der Meniskus gerissen und sie musste sich einer Knieoperation unterziehen. Dadurch konnte sie erst Mitte März das Training wieder aufnehmen. Bei den darauffolgenden Wettkämpfen lief es dann verständlicherweise nicht so gut. Zudem kam auch noch eine Bauchgrippe hinzu, die die Kaltererin zusätzlich schwächte. Trotz dieser Rückschläge träumt Lisa von ihrem großen Ziel: der Teilnahme an den Olympischen Spielen in London 2012...

Für andere Hobbys bleibt wenig Zeit Die Trainingsgruppe in Bozen besteht aus 20 Nachwuchsschwimmern, die allesamt bei den Italienmeisterschaften dabei waren. Das Training, das immer am Abend um 18 Uhr beginnt, startet regelmäßig mit Aufwärmübungen am Beckenrand. Dann geht es ins Wasser wo für 400 Meter weitere Aufwärmeinheiten stattfinden. Während des Trainings werden alle Schwimmstile trainiert, wenngleich das Hauptaugenmerk bei jedem Athleten auf die jeweiligen Spezialdisziplinen gelegt wird. Das Training dauert in der Regel zwei Stunden. „Mir gelingt es eigentlich recht gut die Schule und den Wettkampfsport unter einen Hut

Steckbrief Lisa Fissneider Geboren am 1. Oktober 1994 in Bozen Wohnt in: Kaltern an der Weinstraße Schule: 2. Klasse EU Handelsoberschule Bozen Spezialdisziplinen: 50 m und 100 m Brust Erfolge: Italienmeisterin 2009 über 50 m Brust in 30,94 Sekunden Italienmisterin 2009 über 100 m Brust in 1:06,45 Minuten Teilnahme an der Kurzbahneuropameisterschaft in Istanbul/Türkei 50 m Brust: 32. Im Vorlauf, Zeit 31,58 100 m Brust: 26. Im Vorlauf, Zeit 1:07,72

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IMPRESSUM: Redaktion: Verdiplatz 43, I-39100 Bozen Tel. 0471 970512, www.sportmagazin.bz E-Mail für Leserbriefe: info@sportmagazin.bz E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@sportmagazin.bz Verlag:

Das SportMagazin-Quiz 1. Wen hat Jogi Löw im Trainingslager in Rungg zum neuen Kapitän der deutschen Nationalelf ernannt?

2. Gegen welchen Spieler ist Andreas Seppi bei den diesjährigen French Open in der zweiten Runde ausgescheiden?

Herausgeber: Alexander Tabarelli de Fatis Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Hannes Kröss (hk) hannes.kroess@sportmagazin.bz Mitarbeiter der Redaktion: Alexander Foppa (af) Christian Bassani (cb) Christian Bernhard (chb) Michael Weissenegger (mw) Florian Seebacher (fs) Andreas Punter (ap) Anton Höller (ah) Lidia Treibenreif (lt) Said Kadkhoda (sk) Christian Morandell (chm) Luis Mahlknecht (lm) Ralf Pechlaner (rp) Sara Senoner (ss) Ivan Mayr (im) Fotografen: Max Pattis, Matteo Groppo, Christoph Blaas, Reinhold Eheim, Robert Perathoner, Dieter Runggaldier Grafisches Konzept: Martin Kerschbaumer Grafik/Layout: Studio Mediamacs KG Abos: www.sportmagazin.bz/abo Werbeberatung und Verkauf: werbung@sportmagazin.bz Tel. 0471 970512 Druck: Fotolito Varesco Gmbh, Auer Eintragung am Landesgericht Bozen, Nr. 01/2009

A) Philipp Lahm B) Bastian Schweinsteiger C) Miroslav Klose

A) Philipp Kohlschreiber B) Jürgen Melzer C) Julian Reister

3. Welcher Bozner Vorstadtklub feierte am vergangenen Wochenende sein 30-jähriges Jubiläum?

A) SC Neugries B) Haslacher SV C) FC Gries

4. Wie heißt der 8000er, den Tamara Lunger als jüngste Frau aller Zeiten im Mai bestiegen ist?

A) Nanga Parbat B) Lhotse C) Cho Oyu

5. Welcher Fußballklub steigt heuer als Meister der Landesliga in die Oberliga auf?

A) Plose B) Tramin C) Naturns

6. Mit welchem Verein könnte der Bozner Fußballer Joachim Degasperi in die Serie A aufsteigern?

A) Cesena B) Sassuolo C) Cittadella

7. Welche Südtiroler Handballerin wurde heuer mit Salerno italienischer Meister

A) Ariane Prantl B) Sandra Federspieler C) Magdalena Niederbrunner

Für jede richtige Antwort gibt es zwei Punkte. Punkte Du bist ein… 14 Sport-Brockhaus 12 Experte 8-10 ganz Guter 4-6 blutiger Anfänger 0-2 Sportmuffel

Auflösung: Frage 1: Antwort A. Philipp Lahm beerbt Michael Ballack als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Bastian Schweinsteiger wird hingegen Vize-Kapitän beim dreimaligen Weltmeister. Frage 2: Antwort A. Andreas Seppi hat bei den French Open in Paris gegen Philipp Kohlschreiber aalglatt in drei Sätzen verloren. Frage 3: Antwort A. Der SC Neugries wurde im Jahre 1980 gegründet und feierte deshalb am vergangenen Wochenende bei einem rauschenden Fest seinen 30. Geburtstag. Frage 4: Antwort B. Tamara Lunger hat am 23. Mai als jüngste Frau aller Zeiten den Lhotse bestiegen. Der 8516 Meter hohe Berg ist die vierthöchste Erhebung der Erde. Frage 5: Antwort C. Naturns steigt als Meister in die Oberliga auf. Frage 6: Antwort C. Joachim Degasperi spielt seit zehn Jahren bei Cittadella und erreichte mit dem Klub aus Padova das Play Off um den Aufstieg in die Serie A. Frage 7: Antwort B. Sandra Federspieler aus Brixen wechselte zu Beginn der Saison nach Salerno. Mit dem Klub aus Kampanien wurde sie Meister.

Schluss mit...

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