Sportmagazin 2010-20

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NR. 20

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24. Juni 2010

simon manzoni

Sein plötzliches Karriereende

Ein Anruf bei… Ingemar Gruber

handball

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Vereinseite

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – DL 353/2003 (conv. in L..27/02/04 n..46 ) art. 1, comma 1 CNS Bolzano n 8/2009

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SV Lana

by

Stadt der Wasserspringer

Bozen freut sich auf Cagnotto & Co. beim Fina-GP


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Liebe Sportfreunde, 10

editorial

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WARM UP 4

Bild der Woche

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Telegramm 23

SPORTS 10

WASSERSPRINGEN Bozen empfängt Cagnotto & Co.

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FUSSBALL Das „Südtiroler“ WM-Stadion

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Simon Manzoni – Die Gründe für sein Karriereende

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Skurriles Treiben unterm Schlern

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PR Der 16. Dolomiti Superbike

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HANDBALL Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

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RADSPORT Die Transalp macht in Südtirol Halt

LAUFEN Orientierungsläufer erstmals im Eggental

wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf uns am Samstag die Nachricht, dass Simon Manzoni seine Karriere im Alter von erst 25 Jahren beendet hat. Jetzt, wo es beim Brixner Torhüter in der zweiten österreichischen Liga mit Admira Mödling anfing, so richtig rund zu laufen, da hängt er seine Fußballstiefel und Handschuhe an den Nagel. Ist es eine Krankheit? Eine Verletzung? Simon Manzoni ließ uns im Interview tief in sein Seelenleben einblicken. Es wurde ein Gespräch mit einem Kämpfer, der in seinem Leben als Fußballprofi alles erreicht zu haben scheint; dem der Fußballalltag keinen Spaß mehr macht – oder zumindest nicht genügend Erfüllung gibt. Mit einem Menschen, der „alles besitzt um glücklich zu sein.“ Und nun anderen helfen will. Deshalb könnte sich der junge Eisacktaler gut vorstellen, künftig bei einer internationalen Hilfsorganisation mitzuarbeiten. Auf dem Fußballplatz wird es ruhig werden um Simon Manzoni – außerhalb wird man von dieser Persönlichkeit wahrscheinlich noch viel hören.

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INLINE-HOCKEY Ritten Sport folgt auf „Bad Boys“

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SPORTKEGELN Der neue Spielplan bürgt für Spannung

Vuvuzelanische Grüße aus der SportMagazin-Redaktion

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BASKETBALL Tomas Ress besteigt Italiens Thron

Ihr Hannes Kröss hannes.kroess@sportmagazin.bz

ENDSPURT 24 26 27

VEREINSSEITE EIN ANRUF BEI... RÄTSEL

PS. Auch wir verabschieden uns mit der 21. Ausgabe am 1. Juli in die Sommerferien. Das nächste SportMagazin (#22) erscheint am 5. August, bevor wir ab dem 2. September wieder wöchentlich für Sie da sein werden. SportMagazin 20 - 2010

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Bild der Woche

Erste Punkte? Am Wochenende steht f체r Patrick Reiterer in Valencia das dritte Saisonrennen in der GP3-Series auf dem Programm. In den bisherigen beiden Rennen ist es f체r den 19-j채hrigen Haflinger noch nicht ganz nach Wunsch gelaufen. Deshalb wird er in der spanischen Hafenstadt besonders um die ersten Punkte der laufenden Saison k채mpfen. Foto: GP3-Series

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telegramm

Lisa Fissneider

schielt auf die Junioren-EM

SCHWIMMEN Nachwuchsschwimmerin Lisa Fissneider kann tief durchatmen: Beim „Sette colli“-Meeting in Pescara löste sie kürzlich ihr Ticket zur Junioren-Europameisterschaft in Finnland. Mit einer Zeit von 32,97 Sekunden blieb sie über 50 Meter Brust drei Hundertstel unter der Qualifikationszeit. Nun richtet sie ihren Fokus auf die Titelkämpfe in Helsinki, die vom 14. bis 18. Juli stattfinden werden. Allerdings ist noch offen, ob die 15-jährige Kaltererin bei der EM auch die 100 Meter Brust und die Lagen-Staffel schwimmen wird.

100 Tore haben die Junioren der SpG Untervinschgau in 30 Spieler der abgelaufenen Regional-Meisterschaft erzielt. Obwohl es am Ende nicht für den Meistertitel gereicht hat, konnte kein anderes Team in Südtirol nur annähernd so viele Treffer erzielen.

Lukas Mayr

bekommt neue Chance

KANU Bei der Kanu-Slalom-EM in Bratislava war Lukas Mayr in der Qualifikation fürs Finale gescheitert. Da der Wettkampf aufgrund des andauernden Hochwassers im künstlich angelegten Kanal nahe der Donau nicht zu Ende gebracht werden konnte, bekommt der Meraner Kanute nun eine zweite Chance. Vom 13. bis 15. August findet in Cunovo bei Bratislava eine Neuauflage der Europameisterschaft statt.

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Telegramm

Entscheidung

Die wird aufgeschoben

Eva Lechner

stürzt mit dem Rennrad

RADSPORT Der Abstecher aufs Rennrad endete für Eva Lechner mit einem schmerzhaften Sturz. Nachdem die Eppanerin bei der dreitägigen Trentino-Rundfahrt nach zwei Etappen auf dem dritten Rang der Gesamtwertung klassiert war, ging sie bei einer Abfahrt des abschließenden Rennens ein zu hohes Risiko ein und schlidderte mit ihrem Rad über den Asphalt. Bis auf vereinzelte Schürfwunden kam Südtirols Vorzeige-Mountainbikerin aber nicht zu Schaden.

1962

wurden bei einer Konferenz in Bozen die internationalen Regeln für das Faustballspiel definiert und gleichzeitig der Grundstein zur Bildung des Internationalen Faustball-Verbandes (IFA) gelegt.

EISHOCKEY Am vergangenen Freitag wurde bei der Sitzung des Ligaverbandes (Lega) der Ablauf der kommenden Saison in Italiens beiden höchsten EishockeySpielklassen definiert. Der Saisonstart der Serie A1 wurde auf den 23. September gelegt, während künftig im „Final Four“ des Italienpokals auch der bestplatzierte Serie A2Klub vertreten sein wird. Obwohl alle Vereinsvertreter, die an der Tagung teilgenommen haben, von konstruktiven und erfolgreichen Gesprächen berichten konnten, bleibt die Zukunft der Broncos Sterzing weiter ungewiss. Der Entschluss zur Aufnahme in die Serie A1 wurde weiter auf die lange Bank geschoben, da sich die restlichen sieben Zweitliga-Klubs gegen einen Klassensprungs der „Wildpferde“ ausgesprochen haben. Sie fürchten um die Attraktivität der Serie A2, da der Meisterschaft mit Sterzing ein Traditionsklub und Publikumsmagnet verloren ginge. Der italienische Eishockeyverband wird sich mit der Entscheidungsfindung vermutlich noch drei bis vier Wochen Zeit lassen.

Continental-Cup

in Asiago

EISHOCKEY Italienmeister HC Asiago wird vom 26. bis 28. November das Halbfinale des internationalen Continental-Cups ausrichten. Das Team vom Hochplateau trifft im Odegar-Stadion auf den dänischen Meister Sonderjyske, Sokol Kiew aus der Ukraine und den Sieger aus der Qualifikationsrunde mit Maribor (Slowenien), Dunaujvaros (Ungarn), Miercurea (Rumänien) und Karaganda (Kasachstan). Nachdem Bozen in den vergangenen Jahren beim Continental-Cup in der Eiswelle sportlich und organisatorisch überzeugen konnte, hatte sich der Serie-A1-Halbfinalist um eine Wild-Card und gleichzeitig um die Austragung der Finalrunde des Continental-Cups beworben. Dem Antrag wurde allerdings eine Absage erteilt.

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telegramm

Südtirols

Leichtathletik-Nachwuchs ist Spitze LEICHTATHLETIK Die Südtiroler sind bei Jugend-Italienmeisterschaften immer für Medaillen gut. Das haben sie auch bei den Titelkämpfen der Junioren (U23) in Pescara bewiesen. Die 19-Jährige Boznerin Monica Lazzara sprintete über 400 m in 55.64 Sekunden mit neuer persönlicher Bestzeit zur Silbermedaille. Debora Agreiter aus Stern/La Ila gewann im 5000-m-Lauf in 17:41.68 Minuten Bronze. Außerdem holten die drei Südtirolerinnen Sara Lago, Elisa Mazzucco und Dariana Battaglioli für einen römischen Verein Staffelsilber.

FC Obermais

lädt zum Fußballcamp

FUSSBALL Bei Oberligist FC Obermais wird die Jugendförderung groß geschrieben: Vom 5. bis 10. Juli lädt der Burggräfler Traditionsklub auf dem Sportplatz an der Passermündung zu einem Trainingslager für junge Nachwuchskicker im Alter von sechs bis 14 Jahren. Neben dem Vormittags- und Nachmittagstraining wird für ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm gesorgt. Die Einschreibegebühr von 180 Euro umfasst die Trainingsbekleidung, Verpflegung und ganztägige Betreuung der Kinder. Infos auf der Homepage: www.fcobermais.it

Rodelverband

Internationaler hat neuen Vorstand

RODELN Beim 58. Kongress des Internationalen Rennrodelverbandes wurde am Wochenende in Sotschi der Vorstand gewählt. Der Deutsche Josef Fendt wurde in seinem Amt als Präsident per Akklamation bestätigt. Generalsekretär ist der US-Amerikaner Svein Romstad. Als Vizepräsidenten wurden Harald Steyrer, Herbert Wurzer (beide Österreich), Claire Del Negro (USA), Einars Fogelis (Lettland) und der Olanger Alfred Jud gewählt. Jud, der für das Ressort Technik Naturbahn verantwortlich sein wird, wurde pikanterweise nicht vom italienischen Wintersportverband FISI aufgestellt, sondern von Liechtenstein, Moldawien, Neuseeland, Rumänien, Russland und der Schweiz. Den Sprung in den neuen Vorstand schafften außerdem Walter Plaikner und Josef Ploner als Vorsitzende der Technischen Kommission Kunst-, bzw. Naturbahn.

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Telegramm

Historischer Erfolg als Motivationsspritze

LEICHTATHLETIK Christian Obrist hat am vergangenen Wochenende ein bedeutendes Stück Südtiroler Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Dank einer taktischen Meisterleistung schrammte er bei der Team-Europameisterschaft in Bergen nur hauchdünn am Sieg vorbei und belegte den zweiten Rang. Noch nie war ein Südtiroler bei der Team-EM, dem ehemaligen Europacup, besser platziert. Dabei beteuert Obrist stets: „Mein großes Ziel in dieser Saison ist die EM in Barcelona.“ Das überraschend starke Abschneiden in Bergen wird dem Brixner einen weiteren Motivationsschub verpassen und ihn mit Zuversicht die Vorbereitung auf die Titelkämpfe in Spanien Ende Juli angehen lassen.

Lukas Lanthaler kann es nicht erwarten

LEICHTATHLETIK Am Samstag und Sonntag steht Lukas Lanthaler zum vierten Mal in seiner Karriere beim Europacup der First League im Einsatz. Im niederländischen Hengelo wird der 25-jährige Sterzinger gemeinsam mit seinen Teamkollegen William Frullani, Riccardo Palmieri und Michele Calvi im Zehnkampf an den Start gehen. Lanthaler hatte sich das Europacup-Ticket am 6. Juni mit einem Sieg und insgesamt 7183 Punkten bei der Drei-Venetien-Meisterschaft in Brixen gesichert. Bereits damals war Nationaltrainer Bruno Cappello voll des Lobes: „Lukas ist in bestechender Form und hat sich einen Startplatz im Europacup-Team redlich verdient.“

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Wasserspringen

Bozen, Stadt der

Wasserspringer Wasserspringen Klaus Dibiasi, Giorgio Cagnotto und seit Jahren seine Tochter Tania: Bozen kann getrost als die Stadt der Wasserspringer bezeichnet werden, sind doch viele Spitzensportler hier geboren und „groß“ geworden. Am kommenden Wochenende wird erstmals seit neun Jahren wieder ein FINA-Grand-Prix ausgetragen und bietet allen Südtiroler Fans die Möglichkeit, die Besten der Besten hautnah mitzuverfolgen. Text Fotos

Als vor neun Jahren in Bozen zum letzten Mal der Grand Prix ausgetragen wurde, da träumte die damals 16-jährige Tania Cagnotto von einem Sieg bei einem solchen Meeting. Einmal auf dem höchsten Siegertreppchen stehen, eine Medaille umgehangen bekommen, in die Kameras zu lächeln und das Blitzlichtgewitter über sich ergehen zu lassen. Heute, unzählige Europameistertitel und WM-Medaillen später, gehört sie zu den Stars der Szene und wird bei der Rückkehr des GP ins Bozner Lido neben Christopher Sacchin und Valentina Marocchi der große Publikumsliebling sein. Tania Cagnotto hat auch bei den FINA-GrandPrix immer wieder untermauert, dass sie eine Weltklassespringerin ist und nun weiß sie auch, wie es sich anfühlt, wenn man einen Großen Preis gewinnt: Fünf Mal war die 25-jährige Boznerin mittlerweile erfolgreich. Vier Mal stieg sie allein in Rom auf das höchste Siegertreppchen, das letzte Mal vor drei Jahren vom 3-Meter-Brett. Für Tania Cagnotto ist der Bozner Grand Prix eine Rückkehr an den Ort, an dem sie in ihrer Sportart groß geworden ist. Als sie sechs Jahre alt war, also vor fast 20 Jahren, begann sie regelmäßig in der Halle und im Freibad zu trainieren. Immer wieder kletterte sie unter den Anleitungen ihres Trainers – Vater Giorgio – auf das Trampolin und später auch auf den Turm, um anschließend elegant und kraftvoll ab10

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Hannes Kröss

Getty Images/Max Pattis/Archiv

zuspringen und ins Becken einzutauchen. Immer und immer wieder.

Cagnotto bei drei Wettkämpfen am Start Cagnotto geht beim diesjährigen GP in Bozen gleich drei Mal an den Start. Ihre Fans haben die Möglichkeit sie vom 3-Meter-Brett, beim Synchronspringen und abschließend noch vom 1-MeterBrett zu bewundern. Insgesamt stehen in der Talferstadt 90 Teilnehmer aus 19 Nationen am Start. Wäre der ursprünglich geplante Termin, nämlich das Wochenende vom 11. bis 13. Juni eingehalten worden, dann wären mit Sicherheit zu den anwesenden Ländern auch die Top-Nationen Australien, Russland oder Deutschland am Start. Doch auch so wird die Konkurrenz für die einheimischen Springer unwesentlich kleiner sein. Und die Fans haben trotzdem die Möglichkeit, Weltklassesport hautnah mitzuerleben. Die Chinesen werden vermutlich zwar nur die „B-Mannschaft“ nach Bozen schicken, doch dort steht immerhin Luo Yutong, der Weltmeister von 2007 vom 1-Meter-Brett, am Start.

Von 1964 bis 1976 gewann immer Klaus Dibiasi Das Bozner GP-Meeting gehört in Europa zu den großen Klassikern. Schon

Steckbrief Tania Cagnotto geboren am 15. Mai 1985 in Bozen wohnt in Bozen

Größte Erfolge: Weltmeisterschaften (4 Medaillen) Silber 2009 in Rom vom 3-m-Brett synchron Bronze 2009 in Rom vom 3-m-Brett Bronze 2007 in Melbourne vom 3-m-Brett Bronze 2005 in Montreal vom 3-m-Brett Europameisterschaften (9 Medaillen) Gold 2009 in Turin vom 1-m-Brett Gold 2009 in Turin vom 3-m-Brett Gold 2009 in Turin vom 3-m-Brett synchron Gold 2008 in Eindhoven vom 10-m-Turm Bronze 2008 in Eindhoven vom 10-m-Turm synchron Gold 2004 in Madrid vom 10-m-Turm Bronze 2004 in Madrid vom 1-m-Brett Bronze 2002 in Berlin vom 3-m-Brett synchron Silber 2002 in Berlin vom 10-m-Turm


Wasserspringen

Tania Cagnotto mit ihrem Vater und Trainer Giorgio

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Wasserspringen

Programm Freitag, 25. Juni 10.00 Uhr Männer, 3 Meter, Vorausscheidung 12.00 Uhr Frauen, 10 Meter, Vorausscheidung 15.00 Uhr Männer, 3 m, Halbfinale A 15.40 Uhr Männer, 3 m, Halbfinale B 16.30 Uhr Frauen, 10 m, Halbfinale A 17.10 Uhr Frauen, 10 m, Halbfinale B 18.00 Uhr Männer, 3 m, Finale 19.00 Uhr Frauen, 10 m, Finale

Das Bozner „Lido“

in den 30ern wurden im Bozner „Lido“ erste Wettkämpfe ausgetragen. Von 1964 bis 1992 hat es in Bozen 28 Mal ein Meeting gegeben. In den ersten 12 Jahren gab es nur einen Sieger, den legendären Klaus Dibiasi. „Bozen soll auch künftig wieder zum festen Bestandteil der GP-Serie werden“, sagte Ardelio Michielli, der OK-Chef und Präsident des Südtiroler Schwimmverbandes vergangene Woche bei der Vorstellung des Wettkampfs. „Es war ein enormer finanzieller und organisatorischer Aufwand, das Grand-Prix-Meeting nach Bozen zu holen.“ Heuer umfasst der Grand Prix, der 1995 vom Weltverband der Schwimmer FINA eingeführt wurde, insgesamt sechs Etappen. Bozen ist nach Rostock, Montreal, Moskau und Fort Lauderdale die vorletzte Etappe, das Finale geht Mitte Juli (16. bis 18.) in Madrid über die Bühne.

Samstag, 26. Juni 10.00 Uhr Frauen, 3 m, Vorausscheidung 12.00 Uhr Männer, 10 m, Vorausscheidung 15.00 Uhr Frauen, 3 m, Halbfinale A 15.40 Uhr Frauen, 3 m, Halbfinale B 16.30 Uhr Männer, 10 m, Halbfinale A 17.10 Uhr Männer, 10 m, Halbfinale B 18.00 Uhr Frauen, 3 m, Finale 19.00 Uhr Männer, 10 m, Finale

dauern bis Sonntag um 18 Uhr (siehe Programm). Tania Cagnotto wird am Sonntag, 27. Juni Samstag und Sonntag zu 10.00 Uhr Frauen, 1 m, Finale bewundern sein. Den Siegern in den Einzelwett- 12.00 Uhr Frauen, Synchro 10 m, Finale kämpfen winken Preis- 13.00 Uhr Männer, Synchro 3 m, Finale 15.00 Uhr Mäner, 1 m, Finale gelder in Höhe von 600 (Sieger), 400 (Zweiter), 16.30 Uhr Frauen, Synchro 3 m, Finale bzw. 200 Euro (Dritter). 18.00 Uhr Männer, Synchro 10 m, Finale Die Sieger der Synchronwettkämpfe bekommen hingegen gewonnen. Weil es sich beim GP in 600 Euro. Das Bozner Meeting ist ein Bozen also um eine vorgezogene Gewichtiger Test im Hinblick auf die Eu- neralprobe für die EM in Budapest ropameisterschaften Anfang August in handelt, dürfen sich Südtirols Fans Budapest. Für Tania Cagnotto geht es wohl auf einen grandiosen Wettkampf in der ungarischen Hauptstadt zum freuen – und vielleicht auch über Beispiel darum, ihre drei Titel zu ver- den Sieg eines heimischen Athleten. teidigen, die sie im Vorjahr in Turin Zu wünschen wäre es den Sportlern, in der Halle gewinnen konnte. Chris- aber auch den Funktionären – die Botopher Sacchin hat vor 16 Monaten zen wieder zu einer Stadt der Wasserdie Silbermedaille vom 1-Meter-Brett springer machen möchten.

Höhepunkt Europameisterschaften Das Meeeting wird am Donnertag von Bürgermeister Spagnolli – selbst ein großer Fan dieser Sportart – eröffnet. Dabei werden die Athleten vom offiziellen Hotel „Alpi“ vor das Rathaus ziehen. Die Wettkämpfe beginnen dann mit den verschiedenen Qualifikationen am Freitag um 10 Uhr und 12

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Valentina Marocchi, Tania Cagnotto, Cristopher Sacchin und die Trientnerin Francesca Dallapè


FUSSBALL

Text

Alexander Foppa

Südtiroler Himmelstürmer bei der WM Fotos

Doppelmayr

FUSSBALL Selbst die kleine Alpenregion Südtirol ist bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika am Ball. Zwar nicht als Hauptdarsteller auf dem Rasen, sondern vielmehr in Form ausgefeilter Technik in luftiger Höhe – weit über dem „Moses Mabhida“ in Durban, dem wohl schönsten Fußballstadion Afrikas. Als Cacau mit seinem Treffer den 4:0-Sieg für Deutschland gegen Australien besiegelt, lässt er selbst die neutralsten unter den 65.000 Zuschauern im WM-Stadion von Durban die Leistung der DFB-Elf mit Ovationen quittieren. Nur Andrea Doppelmayr lässt dies kalt. Ihr Blick schweift gen Himmel, wo sich ein breiter weißer Stahlbogen über das weite Rund spannt. Drei Tage später wiederholt sich dieses Bild, als die Schweizer mit ihrem Überraschungscoup gegen Spanien für Enthusiasmus auf den Rängen sorgen. Eigentlich lässt sich Andrea Doppelmayr gerne von den Emotionen des Fußballs tragen, doch ihre Aufmerksamkeit gebührt der imposanten Konstruktion hoch über dem Stadion. Irgendwie verständlich, ist sie doch als Repräsentantin jener Firma in Südafrika anwesend, die dem massiven Bogen über dem Moses-MabhidaStadion den besonderen Touch

verleiht. Die Firma Doppelmayr hat eine Standseilbahn auf den Stahlschweif gesetzt. Der aus Vorarlberg stammende Weltkonzern lässt in seiner Niederlassung in Lana seit geraumer Zeit seine Projekte konzipieren und anfertigen. So auch im Fall der Seilbahn, die das WM-Stadion in Durban erklimmt. Das neu entwickelte Fahrzeug besitzt einen hydraulischen Niveauausgleich und passt sich automatisch dem Steigungswinkel des Stahlbogens an. Neben der Seilbahn in Kapstadt, die sich während der Fahrt auf den Tafel-

berg mehrfach um die eigene Achse dreht, ist dies ein zweites großes Prestigeprojekt im Süden Afrikas. Auch deshalb weil die WM-Arena mit seinen 69.957 Sitzplätzen das zweitgrößte Fußballstadion dieser Weltmeisterschaft ist und durch seine auffällige Bauweise bereits jetzt als neues Wahrzeichen Durbans gilt. Durch die Standseilbahn haben Touristen die Möglichkeit vom Dach der „fleischfressenden Blume“ den Blick über die Hafenstadt und den indischen Ozean zu genießen. 25 Personen können in der gläsernen Kabine befördert werden. Am höchsten Punkt des Bogens, hundert Meter über dem Spielfeld, hält die Bahn an einer Panorama-Plattform, die selbst die Skyline der Hochhäuser überragt. Durban bietet seinen Touristen eine besondere Attraktion „Made in Südtirol“. Bleibt anzunehmen, dass die Seilbahn hoch über dem grünen Rasen auch in den verbleibenden drei Spielen inklusive einer Halbfinalbegegnung - noch so manchen Blick begeisterter Fußballfans anziehen wird. Vielleicht kann Andrea Doppelmayr ihre Aufmerksamkeit dann ja getrost dem Spielgeschehen am Boden widmen. SportMagazin 20 - 2010 13


FUSSBALL

Simon Manzoni Sein überraschendes Karriereende

Text Fotos

Alexander Foppa Simon Manzoni

Er galt lange Zeit als das größte Südtiroler Torhüter-Talent. In der abgelaufenen Saison hat er beim ambitionierten österreichischen Zweitligisten Admira Mödling den Durchbruch geschafft und sich auch über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus als starker Schlussmann einen Namen gemacht. Doch zur Verwunderung Vieler, beschloss Simon Manzoni am vergangenen Samstag die Fußballschuhe an den berüchtigten Nagel zu hängen. Im Interview mit dem Südtiroler SportMagazin versucht der 25-jährige Brixner die Beweggründe seiner Entscheidung zu erläutern. Südtiroler SportMagazin: Manch einer unter den Südtiroler Fußball-Fans mag sich ungläubig die Augen gerieben haben, als die Nachricht von deinem Karriereende die Runde machte. Wie kam es dazu?

Simon Manzoni: Ich habe mir genauso die Augen gerieben, als ich nach einem steilen und schmerzhaften Weg nach oben, die Top-Spieler Österreichs erreicht habe und mich dann verblüfft fragte: „War‘s das schon?“ Fußball ist für mich die schönste Sportart und sie wird es auch immer bleiben. Für mich bestand der große Reiz darin, 14

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etwas zu schaffen, das für die meisten unmöglich erschien: Den Gipfel des Profifußballs zu besteigen. Ich hab‘ auf dem Weg dahin meinen Horizont unglaublich erweitern, und mich als Mensch ständig weiterentwickeln dürfen. Die Verantwortung, die ich als Torhüter immer mit mir trug, gab mir zusätzliches Kribbeln im Bauch und machte meinen Job noch interessanter. Doch im letzten Jahr - schon beim SV Grödig - bestätigte sich mir immer wieder die Erkenntnis, dass ich, bedingt als Fußballprofi, in eine Stagna-

tion geraten war. Ich, der so neugierig, so lebensbegeistert und vielseitig interessiert bin, hatte den Geschmack darin verloren, täglich aufs Fußballfeld zu gehen und die üblichen Abläufe durchzugehen. Ich konnte mich nicht


FUSSBALL

mehr nach meinen Wünschen entfalten und so kam die Entscheidung. Dabei bist du im besten Fußballeralter und hast gerade deine beste Saison in Österreichs zweiter Spielklasse absolviert...

Wenn ich bedenke, dass ich für den SSV Brixen mit 20 Jahren schon zu alt war, um die Mission Profifußballer noch einmal starten zu können, dann bedanke ich mich herzlich für diese „geschenkten“ fünf Jahre.

mehr bestreiten. Sollte ich in meiner Freizeit spielen, würde mich die sympathische Südtiroler Spielgemeinschaft anziehen, die jedes Jahr die höchste Liga der Wiener Diözesangemeinschaft dominiert. Welche positiven Erfahrungen aus dei-

Was war rückblickend der Höhepunkt deiner Laufbahn?

Ohne Beziehungen meine Ziele erreicht zu haben. Das klingt sehr idealistisch - ist es auch. In Cittadella war es Sportdirektor Werner Seeber, der mir ein Probetraining ermöglichte.

Hast du diesen Schritt ganz alleine beschlossen oder hast du bei Freunden oder Bekannten um Rat gesucht?

Meine Mutter Rosi und mein Berater Rasmus Jörgensen mussten ein Jahr lang meinen Frust mitansehen, und nur deswegen verstehen sie heute meine Entscheidung. Jeder andere Ansprechpartner wollte mich eigentlich überreden, dass ich im Geschäft bleibe. Auf deiner Homepage beschreibst du dich als Menschen mit großem Willen, bedeutende Ziele in deinem Leben zu erreichen. Welche Ziele hast du dir gesteckt?

Meine nächsten Ziele sind sicherlich humanitärer Natur. Ich habe in den letzten Jahren begriffen, dass ich schon alles besitze, um im Leben glücklich zu sein. Jetzt kommen die dran, deren Glück nicht in ihrer eigenen Macht liegt. Eine Führungsstelle in einer internationalen Organisation würde mich reizen.

ner Fußballer-Karriere möchtest du nicht missen?

Diese wunderschöne Sportart hat mich als Mensch sehr geformt, das bleibt für immer. Das Wissen, alles im Leben erreichen zu können, nehme ich genauso mit. Ich habe dies nicht in einer Biografie lesen, sondern selbst erleben wollen. Wenn du - nach großen Enttäuschungen - in der 4. Liga als No-Name startest, Du hattest bei Admira Mödling noch ei- dich bis zur Bundesliga raufkämpfst und nen Vertrag bis Juni 2011. Wie hat die als einer der begehrtesten Torhüter ÖsVereinsführung so kurz vor Saisonbeginn terreichs deine Karriere beendest - und das aus eigener Kraft, dann ist das für auf deinen Entschluss reagiert? Der Verein wollte eigentlich um ein mich ein ehrenwürdiges Highlight. Ich weiteres Jahr verlängern. Mit meinem bin nicht arrogant, ich bin nur realistisch Wunsch Aufzuhören habe ich alle aus und ehrlich mir gegenüber. dem Konzept gebracht und für Furore Welche negativen Aspekte bringt der gesorgt. Ich habe mich sehr schwer Beruf als Profifußballer mit sich? Der Beruf als Profifußballer bringt getan, auch weil ein tolles Feeling zwischen mir und Vereinsführung ent- fast nur schöne Aspekte mit sich: Man standen war. Sie wissen, dass es nicht reift schneller als die anderen durch mehr anders ging und respektieren dauernde Konfrontation, man ist stänmeine Entscheidung deswegen umso dig im Konkurrenzkampf, man bekommt schönes Geld und trainiert mamehr. Wirst du dem Fußball als Freizeitkicker ximal drei bis vier Stunden am Tag. bei deinem Heimatverein SSV Brixen oder einem anderen Südtiroler Amateurliga-Klub erhalten bleiben?

Ich bleibe weiterhin in Wien und werde vorerst keine Meisterschaft

Was hat dir dann gefehlt?

Mein Intellekt hat keinen Spielraum mehr in dieser Welt gefunden und dies habe ich nicht mehr durch Lektüren und Studium kompensieren können.

Nachdem er zur Triestina wechselte, bestand „Citta“ trotzdem darauf, mich unter Vertrag zu nehmen. Ein anderer Höhepunkt, den ich nie vergessen werde: In der Brixner A-Jugend wurde Trainer Pasquale Francesca plötzlich aus unbekannten Gründen entlassen. Ich war damals Kapitän und sagte zur Mannschaft, wir würden nicht mehr ohne ihn weitertrainieren. Nach zwei Wochen war Francesca wieder da.

Steckbrief Simon Manzoni Geburtstag: 28. März 1985 Geburtsort: Brixen Wohnort: Wien Größe: 189 cm Vereine: 1992 – 2003 SSV Brixen 2003 – 2004 AS Cittadella 2004 – 2005 AC Arezzo 2005 – 2006 SV Absam 2006 – 2008 SPG Axams-Götzens 2008 – 2009 SV Grödig 2009 – 2010 FC Admira Mödling

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FUSSBALL

Arabische Fußball-Exoten unterm Schlern FUSSBALL In Kastelruth bereitet man sich auf einen ganz besonderen Besuch vor: Vom 5. Juli bis 2. August sind die Fußballer vom saudi-arabischen Spitzenklub Al-Nassr zu Gast. Die Mannschaft von Trainer Walter Zenga wird sich in Südtirol auf die kommende Saison vorbereiten – und im idyllischen Schlerngebiet für skurriles Treiben sorgen. In Sachen Fußball-Trainingslager ist man in Südtirol erprobt. Oft genug holten sich europäische Spitzenvereine hier im Sommer den letzten Schliff für bevorstehende Aufgaben.

lige Superstars wie Hristo Stoichkov und der Brasilianer Denilson schnürten bereits für Al-Nassr die Fußballschuhe. Die große Persönlichkeit des aktuellen Kaders ist Trainer Walter Zenga. Die itali-

Klubeigentümer Prinz Faisal Bin Trki Bin Nasser

Selbst die deutsche Fußball-National- enische Torhüterlegende mannschaft und die Auswahl Slowe- betreute zuletzt die Serie-Aniens kamen zur Vorbereitung auf die Klubs Catania und Palermo, Weltmeisterschaft kürzlich und hat erst im nach Südtirol. Mai einen ZweiIn Kastelruth sieht man Jahres-Vertrag bei Al-Nassr sich nun aber mit einer unterschrieben. besonderen HerausfordeAn ihm soll es nicht liegen, rung konfrontiert. Denn dass von den Organisatoren am 5. Juli treffen rund 25 in Kastelruth in den komarabische Fußballer ein. menden Wochen wahre ImDie Wüsten-Kicker von Alprovisationskünste verlangt Walter Zenga Nassr bereiten sich in der werden. „Zwar hatten wir Sportzone Laranz auf die mit Al-Hilal bereits vor zwei bevorstehende Saison in der Saudi-Ara- Jahren einen arabischen Verein zu Gast, bischen Professional League vor. Der doch die unterschiedlichen Kulturen und Verein aus der Hauptstadt Riad zählt Bräuche stellen uns jedes Mal wieder seit dem Gewinn des Asian Cups 1998 vor eine riesengroße Herausforderung“, zu den größten und beachtesten Verei- seufzt Martin Fill vom Kastelruther Genen der arabischen Halbinsel. Ehema- meinderat. Die Fußballer, die während 16

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Text

ALEXANDER FOPPA Fotos

ARCHVI

der Saison in Riad vor einer Kulisse von rund 50.000 Zuschauern auflaufen, schätzen an Südtirol vorwiegend die Abgeschottenheit und Ruhe. Um diese zu gewähren, steht im Posthotel Lamm rund um die Uhr das Wohl der Athleten im Fokus. Junior-Chef Horst Trocker muss dabei selbst die sonderbarsten Wünsche erfüllen: „Wir müssen einen 24-Stunden-Taxidienst zur Verfügung stellen, denn die arabischen Gäste bevorzugen spontane Shopping-Trips nach Venedig oder Mailand. Auch ein Abstecher nach Verona soll stets möglich sein. Dies ist nicht immer einfach, da wir den übrigen Gästen einen geordneten Hotelbetrieb bieten müssen.“ Die Kicker von Al-Nassr sind vorwiegend Muslime und leben nach streng religiösen Regeln. „Einige Spieler stehen nachts zum beten auf und nehmen anschließend ein Frühstück zu sich, um sich dann wieder ins Bett zu legen. Zudem kontrolliert ein arabischer Koch, ob die Speisen den religiösen Bräuchen entsprechen. Abgesehen von einigen ungewöhnlichen Aufgaben, die unser Personal bewältigen muss, sind die Saudi-Araber aber sehr gebildete und angenehme Gäste“, so Horst Trocker vom beherbergenden Hotel. Mit Prinz Faisal Bin Turki Bin Nasser reist auch der Präsident des Klubs zu einem Kurzurlaub ins Schlerngebiet. Gemeinsam mit seinen Landsleuten wird er während des Trainingslagers vermutlich einige verwunderte Blicke der einheimischen Bevölkerung auf sich ziehen.


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16. Südtirol Dolomiti Superbike

Startschuss am 11.Juli

Die Superlative der Mountainbike Veranstaltungen lockt in diesem Jahr wieder 3500 Biker in die Tourismusidylle Hochpustertal. Am Start sind Hobby-Biker wie auch internationale Radprofis, denn der Dolomiti Superbike ist schlichtweg ein Pflichttermin im Kalender jedes ambitionierten Fahrers. Und ein Blick in die Länderstatistik zeigt die weltweite Anziehungskraft des Rennens, das aus 29 Nationen Biker und ihre Familien nach Südtirol lockt. Wer die weite Anreise aus Chile, Australien oder Brasilien auf sich nimmt, weiß sicher, worauf er sich einlässt: der Südtirol Dolomiti Superbike gilt als eines der härtesten internationalen Rennen überhaupt. Es führt die Sportler zwar durch die einzigartige Bergkulisse des Weltkulturerbes Dolomiten. Doch ob die Biker für die schöne Aussicht Augen haben werden - bei 3822 Höhenmetern auf einer Strecke von 119,9 Kilometern

(kurze Distanz 56,9 km, 1688 Höhenmeter) - bleibt offen. Dass es den Teilnehmern hingegen tatsächlich ernst ist, zeigt sich tagtäglich, da das Komitee des Superbikes „schon seit Wochen unzählige Fahrer auf der Strecke trainieren sieht“. Der Startschuss in Niederdorf fällt am 11. Juli um 7:30 Uhr. Nur knapp 250 Biker können sich noch für das Rennen anmelden. „Bei 3500 müssen wir aus Sicherheitsgründen Schluss machen“, erklärt der Präsident des Organisationskomitees, Kurt Ploner. Für eine effiziente Abwicklung, wird die Startnummernvergabe in diesem Jahr schon am Freitag, den 9. Juli, von 16 bis 20 Uhr beginnen. Und am Vortag des großen Rennens gehen auch die kleinen „Superbiker“ wie-

der an den Start. Die Nachwuchstalente von drei bis 16 Jahren stellen ihr Können beim „Scott Junior Trophy powered by Milka” am Samstag, den 10. Juli um 14 Uhr unter Beweis. Anmeldungen sind noch bis zum Samstagvormittag möglich. Der Dolomiti Superbike ist heuer Teil der „Marathon Tour 2010“ des italienischen Radsportverbandes. „Für unsere Teilnehmer bedeutet das eine noch größere Herausforderung, weil sie sich im Rahmen eines Gesamtpunktesystems auch auf der Südtiroler Etappe ein Führungstrikot erkämpfen können“, freut sich Kurt Ploner. Aber auch all jene, die „nur“ in Niederdorf starten, haben Aussicht auf Preisgelder, Bergpreise sowie einen Sprintpreis.

Nähere Informationen www.dolomitisuperbike.com SportMagazin 20 - 2010 17


Handball

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Handball Die wohlverdiente Sommerpause für Spieler und Trainer ist zwar noch in vollem Gange, und dennoch laufen im Hintergrund schon erste Vorbereitungen für die nächste Spielzeit. Die Saison 2010/2011 wird ein Novum in vielerlei Hinsicht. Grund genug für das Südtiroler SportMagazin einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge zu werfen – und dabei fünf Schwerpunkte herauszupicken. Text

Filip Scepanovic

Fotos

Said Kadkhoda Reinhold Eheim

Sigismund Prentki (oben) und Michael Pircher (links)

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SportMagazin 20 - 2010


Handball

Jugendförderung Der SSV Brixen, die Meistermannschaft der Serie A1, hat bewiesen, dass Nachwuchsspieler Spielanteile benötigen und Erfahrung statt Frust sammeln sollen. Der SSV Bozen und auch der SC Meran werden in der kommenden Saison neben der Kampfmannschaft erstmals wieder eine Zweitmannschaft stellen. Diese soll als Bindeglied zwischen Jugendsektor und Profibereich fungieren. Noch hat der Verband in Rom nicht entschieden, in welcher Spielklasse diese Mannschaften starten sollen. Doch es ist gut möglich, dass diese Teams in der kommenden Saison in der Aaron Mussner Serie A2 auf Aufsteiger Eppan treffen. Mit neuem Trainer wollen die Überet- Angeblich soll der Wechsel von Lenoscher ihren Verein zu altem Glanze ver- ardo Querin nach Bozen allerdings behelfen und bauen dabei primär auf die schlossene Sache sein. Verstärkung aus den eigenen Reihen.

Legionäre Einzig der Verein aus dem Eisacktal hat seinen Legionär Filip Scepanovic für die nächste Saison bestätigt. Sowohl Bozen als auch Meran suchen noch nach Verstärkung. Alexei Popov wird dem Meraner Verein als Trainer der Zweitmannschaft erhalten bleiben, kann den SC Meran aber aufgrund einer schwerwiegenden Knieverletzung nicht mehr auf dem Spielfeld unterstützen. Boris Popovic wurde in Bozen nicht bestätigt, Milan Vunjak hat seine Karriere beendet. Spielertrainer Flego wird in der kommenden Saison die Zweitmannschaft betreuen und dem kommenden Trainer als Assistent zur Seite stehen. Der SC Meran sucht nach einem Ersatz für den bärenstarken Russen Popov. Der SSV Bozen hingegen wird sich auf voraussichtlich drei Positionen verstärken. Neben neuen Rückraumspielern soll auch ein weiterer Torhüter geholt werden. Die Verhandlungen mit den Legionären laufen noch auf Hochtouren, es überrascht nicht, dass sich die beiden Vereine noch bedeckt halten, und keine Namen nennen wollen.

Einheimische Spieler und Südtiroler Neuverpflichtungen Neuaufsteiger SSV Bozen baut auch in Zukunft auf die gleichen einheimischen Spieler wie im Vorjahr, welche allesamt zu Dreijahresverträgen überredet werden konnten. Patrick Oberkofler und Michael Pircher flirteten heftig mit anderen Teams, schlussendlich bleiben sie den Weiß-Roten allerdings treu. Der SSV Brixen muss das Karriereende von vier Routiniers verkraften, und versucht dies mit Spielern aus der eigenen U21-Abteilung zu kompensieren. Der SC Meran kann auf eines der stärksten U18-Teams Italiens zurückgreifen – die jungen Talente sollen in der zweiten Mannschaft spielen und die Kampfmannschaft verstärken. Bereits offizielle Neuverpflichtungen des SC Merans sind Spielmacher Martin Carli und Markus Mally (beide aus Algund), sowie der Verbleib von Sigismund Prentki (von SSV Bozen ausgeliehen).

Eine neue Ära bricht an Der SSV Brixen feiert zwar die Rückkehr in die Elite Liga, muss allerdings

das Karriereende von den vier Routiniers Markus Oberrauch, Roland Tinkhauser, Patrick Sparber und Aaron Mussner verkraften. Dem nicht genug fallen Andreas Salcher und Aaron Da Rui verletzungsbedingt noch bis Dezember aus. Eine weitere Verstärkung ist also noch nötig in diesem ersten Jahr der neuen Zeitrechnung im Eisacktal. Der SSV Bozen ist das Schreckgespenst Aufstiegskampf los. Seit 1989 blieb den Boznern der sportliche Aufstieg verwährt. Die Reform der Eliteliga brachte eine Aufstockung der teilnehmenden Mannschaften, und somit dem SSV Bozen den lang ersehnten Platz im Oberhaus. Passend zum Aufstieg wird auch die altehrwürdige Gasteiner-Halle erneuert. Die Mannschaft des SSV Bozen wird demnächst auf dem offiziellen WM-Boden-Belag auflaufen. Der SC Meran muss den Ausfall von Alexei Popov verkraften und einen würdigen Nachfolger finden. Acht Jahre lang war der Russe Dreh- und Angelpunkt des Meraner Spiels, und führte die Passerstädter mit seinen Toren in der Saison 2004/2005 zum Gewinn des bisher einzigen Italienmeistertitels.

Neuer Trainingsschwerpunkt Bereits am 26. Juli beginnt der SSV Bozen mit dem Aufbautraining. Der SC Meran und der SSV Brixen beginnen eine Woche später. Neu im Training aller Mannschaften wird das Üben des Strafwurfes vom 7-MeterPunkt sein. Mit der neuen Saison fällt nämlich die Punkteteilung im italienischen Handball weg. Sollte ein Spiel nach sechzig Minuten noch nicht entschieden sein, wird sofort zum 7-mWerfen übergegangen, um einen Sieger zu ermitteln. Wie sinnvoll und gewinnbringend diese Reform ist, wird sich erst im Praxistest beweisen. Fakt ist dass die Spiele in Zukunft bis zur letzten Sekunde spannend bleiben werden, und viele darüber hinaus. SportMagazin 20 - 2010 19


RADSPORT

Transalp macht drei Mal in Südtirol Halt RADSPORT Am Sonntag fällt bei der diesjährigen Jeantex-Tour-Transalp der Startschuss. 1100 Teilnehmer nehmen die Strapazen während des siebentägigen Rennens auf sich, darunter auch 36 Südtiroler. 775 Kilometer ist die Transalp dieses Jahr lang. Damit gehört die heurige Auflage zwar zu den kürzeren in ihrer siebenjährigen Geschichte, doch dafür übertrumpft sie alle bisher stattgefundenen Alpenüberquerungen in punkto Höhenmeter: 19.928 gilt es in den sieben Etappen zu bewältigen.

Text Fotos

Drei Mal ist ein Südtiroler Ort Etappenziel, nämlich Brixen, St. Vigil in Enneberg und Kaltern. Die Königsetappe, die 129,84 Kilometer lang sein wird und eine Höhendifferenz von 3449 Metern vorweist, startet in St. Vigil in Enneberg, endet allerdings in Alleghe in der Provinz Belluno.

Die Etappen der Jeantex-Tour-Transalp 2010 Etappe 1: Mittenwald (D) – Sölden (A) 115,19 Kilometer Etappe 2: Sölden (A) – Brixen (BZ) 123,86 km Etappe 3: Brixen (BZ) – St. Vigil (BZ) 85,08 km Etappe 4: St. Vigil (BZ) – Alleghe (BL) 129,84 km Etappe 5: Alleghe (BZ) – Kaltern (BZ) 115,10 km Etappe 6: Kaltern (BZ) – Trient (TN) 118,43 km Etappe 7: Trient (TN) – Arco (TN) 88,31 km (Gesamtstrecke: 775,81 km; 19.928 Höhenmeter)

2496 Höhenmeter 2988 hm 2938 hm 3449 hm 2799 hm 3055 hm 2203 hm

Billy Piccinelli Uwe Geissler

Stark vertreten sind auch heuer die Südtiroler Teilnehmer. Aus dem 36-köpfigen Feld stechen zwei Namen besonders heraus, nämlich jene von Werner Weiss und Andreas Laner. Die beiden Radsportler haben die Transalp schon zwei Mal gewonnen. Philipp Götsch, der bei den vergangenen beiden Auflagen zwei Mal Zweiter wurde, geht heuer mit dem ehemaligen österreichischen Meister Hanspeter Obwaller an den Start. Die ehemalige Biathletin Saskia Santer wird die Alpenüberquerung ebenso wie Barbara Oberdorfer bestreiten, die gemeinsam mit dem ehemaligen deutschen Rennradprofi Stefan Thaller nach dem Sieg greifen möchte.

Laufen

Orientierungsläufer erstmals im Eggental ORIENTIERUNGSLAUF Die besten Orientierungsläufer der Welt treffen sich Ende Juni im Eggental, um an den internationalen „6 days of Tyrol“ teilzunehmen. Erwartet werden 1500 Athleten aus 26 Ländern. Das besondere an diesem mehrtägigen Rennen: gelaufen wird in Süd- und Nordtirol. Am Samstag, 26. Juni fällt der Startschuss für die „6 days of Tyrol“, einem mehrtägigen Etappenrennen im Orientierungslauf. Die ersten vier Teilstücke werden in Deutschnofen und Welschnofen gelaufen. Gleich nach der Eröffnungsfeier können sich die Zuschauer ein Bild vom Wettkampf machen – ein Prolog im Dorfzentrum von Deutschnofen verspricht Spannung pur. An den darauffolgenden drei Tagen finden zwei Rennen über die lange Strecke (27. 20

SportMagazin 20 - 2010

und 29. Juni), sowie ein Lauf über eine kürzere Distanz (28. Juni) statt.

Text Foto

Billy Piccinelli Tobias Pfeider

Ab dem 2. Juli sind die besten Orientierungsläufer der Welt dann in Nordtirol, in Steinach am Brenner, im Einsatz. Organisiert werden die „6 days of Tyrol“ von den Terlaner Orientierungsläufern (TOL) und dem Laufklub Kompass Innsbruck. Am Start werden 1523 Läufer aus 26 Nationen sein, 374 Teilnehmer kommen allein aus Schweden.


INLINE HOCKEY

Ritten Sport folgt auf „Bad Boys“ INLINE HOCKEY Der „7. Pro Hockey Inline-Cup“ wandert heuer auf den Ritten. Das Team vom Hochplateau setzte sich im Finale gegen die „Bad Boys“ 5:2 durch. Text

Billy Piccinelli Fotos

Archiv

Nicht nur auf dem Eis glänzen die Rittner Hockeyspieler, sondern auch im Sommer auf festem Untergrund mit den Inline-Skates an den Füßen. In der Meranarena hatte Ritten Sport im Finale gegen den Vorjahressieger Bad Boys am Ende die Nase vorn. Im Halbfinale hatte Ritten den Sieger des Grunddruchgangs, die Ravens aus Bozen mit 5:3 niedergerungen, während die Bad Boys gegen Mecheal 09 Eppan in die Verlängerung mussten, wo sie mit 5:4 die Oberhand behielten. Insgesamt nahmen am Turnier zehn Mannschaften teil. Auch zahlreiche Serie-A1-Spieler wollten beim Pro Hockey Inline-Cup dabei sein.

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SPORTKEGELN

Südtirols Kegelsport bleibt beständig

SPORTKEGELN Vor kurzem wurden die Spielpläne für die Südtiroler Kegelmeisterschaft 2010/11 veröffentlicht, an der 180 Teams teilnehmen werden. Ein paar Überraschungen Text Hannes Kröss gibt es in der A2-Klasse. Foto

Die Frage aller Fragen in der höchsten Kegelliga lautet natürlich: Wann trifft Meister Neumarkt auf den Tabellenzweiten Fugger Sterzing? Heuer wird dies bereits am dritten Spieltag der Fall sein, also in der Woche vom 5. bis zum 9. Oktober. Weil in dieser Zeit allerdings auch die europäischen Pokalwettbewerbe stattfinden werden, an denen beide Klubs teilnehmen, kann es gut sein, dass die Partie vorverlegt oder zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird. In der Rückrunde stehen sich Südtirols beste Klubs in der Woche vom 31. Jänner bis 5. Februar gegenüber. Im

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HKMEDIA

Hinspiel hat Fugger Sterzing Heimrecht, im Rückspiel Neumarkt. Üblicherweise trägt Neumarkt seine Heimspiele samstags aus, weshalb sich alle Südtiroler Kegelfans vorsichtshalber schon einmal den 5. Februar rot im Kalender anstreichen sollten. Einige Überraschungen gab es hingegen in der zweiten Liga und sie betreffen die beiden Absteiger Deutschnofen und Goldene 9 Bozen. Nicht wie erwartet die Reggelberger, sondern die Talferstädter werden in der kommenden Saison im Ostkreis spielen. Einen Wechsel gibt es aller Voraussicht nach auch bei Jenesien. Die erste Mann-

schaft wird in der neuen Spielzeit als Jenesien II auflaufen und umgekehrt, weshalb Paul Plattner & Co. im Westkreis spielen werden. In der Saison 2010/2011 nehmen insgesamt 180 Mannschaften an der Südtiroler Meisterschaft teil. Damit sind fast gleich viele Teams wie in der abgelaufenen Spielzeit am Start (181). Einen herben Verlust verzeichnet die Frauenliga, an der Traditionsklub Jenesien wegen Spielerinnenmangels nicht mehr teilnehmen kann.


BASKETBALL

Tomas Ress und Co. besteigen Italiens Thron

BASKETBALL Montepaschi Siena ist der Krösus im italienischen Basketball: Zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal in der noch jungen Klubgeschichte holte sich das Team aus der Toskana den Meisterpokal. Einen Anteil daran leistete auch der Salurner Tomas Ress, der seine Trophäensammlung somit weiter ausbauen konnte. Text ALEXANDER FOPPA Die Zahlen sprechen Bände: 155 Fotos MP SIENA von 167 Meisterschaftsspiele hat Siena in den vergangenen vier Jahren gewonnen. Im selben Zeitraum gingen nur drei Play-Off-Spiele verloren. Auch enpokal, perfekt machen. in dieser Saison war für die Konkur- Zu diesem beeindrurenz kein Kraut gewachsen. 4:0 Siege ckenden Triumphlauf hat im Viertelfinale gegen Benetton Tre- auch Südtirols Basketballviso, 4:0 im Halbfinale gegen Cantù Aushängeschild Tomas und 4:0 im Finale gegen Armani Mai- Ress maßgeblich beigeland. Der neue und alte Meister hat tragen. Für den 2,08 Meter seine Gegner auf dem Weg großen Profi aus zur Titelverteidigung zu Buchholz bei Statisten verkommen lassen Salurn war es be– so auch am Samstag im reits der dritte letzten Finalspiel in MaiMeistertitel. Neben zwei Italand, als am Endergebnis lienpokal-Siegen und dem von 93:69 nicht zu rütteln Gewinn der Euroleague ist war. Mit dem „Scudetto“ dies schon der sechste Titel konnte Siena den zweiten in der Karriere des Tomas Double-Gewinn in Serie, Ress. Obwohl er durch die aus Meisterschaft und ItaliUS-Amerikaner Terrell

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McIntyre und Shaun Stonerook übermächtige Konkurrenten im Team hat, kam er regelmäßig zum Einsatz und brachte es in 38 Saisonspielen auf 122 Punkte. Der 29-Jährige fühlt sich in seiner Wahlheimat Siena sichtlich wohl.

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IT 28 O 03493 11600 000300042226 IT 40 W 06045 11601 000000000123 IT 47 B 05856 11601 050571180998

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VEREINSSEITE

SV LANA

Vereins-Portrait

VEREINSSEITE In unserer Rubrik „Ein Verein stellt sich vor“ nehmen wir nach dem SC Neugries einen weiteren traditions- und erfolgreichen Südtiroler Sportverein etwas genauer unter die Lupe: Den SV Lana. Denn gerade jetzt, wo es in den Sommermonaten bei einigen Klubs etwas ruhiger wird, machen die Sportler aus Lana mächtig von sich reden.

Text

SC Lana

ALEXANDER FOPPA Fotos

SV LANA

Ort: Lana Gründungsdatum: 1. Mai 1974 Vereinsfarben: Rot-Weiß Präsident: Paul Flöss Mitglieder: rund 1.600 Sektionen: Bahnengolf, Eishockey/Eislaufen, Eisschießen, Fußball, Kegeln, Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball Homepage: www.svlana.it

wurde gar zehnfache Italienmeisterin, zudem nahm sie an drei Weltmeisterschaften, zwei Europameisterschaften und den Olympischen Spielen in Sydney teil. Es kommt nicht von ungefähr, dass beide Athletinnen vom SV Lana stammen.

Gertrud Bacher und Monika Niederstätter hinterlassen Spuren

Gertrud Bacher Leichtathletik und Südtirol – da war doch was. Ja klar, mit Alex Schwazer stellen wir den OlympiaSieger über 50 Kilometer Gehen. Doch vergangenen beiden Jahrzehnten gebereits vor dem kometenartigen Auf- prägt, wie kein anderer. Monika Niestieg des 25-jährigen Wipptalers, derstätter nahm in ihrer Parade-Diszikreiste so manches Südtiplin, den 400 Meter roler Sternchen am internaHürden, an zwei Olympitionalen Leichtathletikschen Spielen und vier Himmel. Zwei von ihnen Weltmeisterschaften teil, waren Hürdenläuferin Mogewann neun Italienmeisnika Niederstätter und Sietertitel und feierte 2002 mit benkämpferin Gertrud Badem vierten Rang bei der cher vom SV Lana Raika. EM in München ihren Beide haben die heimische größten Erfolg. Die um drei Präsident Paul Flöss Leichtathletik-Szene in den Jahre ältere Gertrud Bacher

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Kaum ein anderer Klub konnte in diesen Sportarten in der Vergangenheit derart viele Erfolge feiern. Während sich viele Vereine auf die „großen“ Sportarten Fußball, Eishockey und Handball konzentrieren und in den Sommermonaten Ruhe walten lassen, betritt der SV Lana in der besagten Jahreszeit erst so richtig die Bildfläche. Weit mehr als hundert Athleten treiben sich im Dress der Lananer in verschiedenen Leichtathletik-Disziplinen zu Höchstleistungen. Neben den rund 50 Volksschülern und ebenso vielen Hobby-Läufern umfasst die Sektion auch verschiedene Wettkampfmannschaften für Jugendliche und Erwachsene. Diese werden vom Trainer-Ehepaar Karl Schöpf und Gertrud Bacher


VEREINSSEITE

betreut. Schöpf ist ausgebildeter Trainer und hat in seiner über 25-jährigen Vereinstätigkeit neben Gertrud Bacher auch zahlreiche weitere Nachwuchsathleten wie Thomas Gallizio und Lukas Lanthaler geformt. Seine Ehefrau ist nach ihrem Karriereende in den Betreuerstab eingestiegen und geht diese Aufgabe mit ähnlich viel Engagement an, wie man das auch aus ihrer aktiven Laufbahn gewohnt war. „Dieses Trainergespann ist ein enormer Gewinn für Monika unseren Verein. Durch deren Wissen Niederstätter und Fachkenntnisse können sie den Nachwuchsathleten enorm viel beibrin- denn mit aktuell rund 1.600 Mitgliegen und tragen somit maßgeblich dazu dern durchlebt der SVL eine erneute bei, dass der Verein in der Leichtath- Blütezeit seiner 36-jährigen Vereinsgeletik zu den ganz Großen in Südtirol schichte. Mehr als die Hälfte der einzählt“, lässt Klubpräsident Paul Flöss geschriebenen Sportler sind jünger als 16 Jahre. Dies spiegelt den hohen Stelmit einer Prise Stolz verlauten. lenwert der Jugendförderungen innerhalb der unterschiedlichen Sektionen Platz für Sport-„Exoten“ dar. Den Bärenanteil der aktiven Kinder bilden knapp 200 NachwuchskiNeben der geschichtsträchtigen cker im weiß-roten Trikot der BurgLeichtathletik-Abteilung beweist der SV Lana auch im Turnen, Bahnengolf, Tischtennis oder Stocksport sein Augenmerk für sogenannte Randsportarten. Dies sei laut Flöss seit jeher ein Vereinsmerkmal: „Besonders

Lukas Lanthaler und Thomas Gallizio

in Sportarten wie Eisstockschießen oder Bahnengolf ist es uns gelungen viele Nachwuchssportler zu begeistern. Aufgrund unserer zahlreichen und breit gefächerten Sektionen ziehen wir viele Athleten aus den umliegenden Gemeinden an. Denn andernorts haben sie kaum Gelegenheit, ihrem Lieblingssport nachzugehen.“ Dieses Konzept scheint aufzugehen,

gräfler Marktgemeinde. Insgesamt sammelten die Lananer Jugendlichen im abgelaufenen Jahr 70 Medaillen bei Regional-, Landes- und VSS-Meisterschaften.

Die Tradition des Lananer Mehrkampfes Wie viele Amateursportclubs legt auch der SV Lana großen Wert auf

die sozialen Strukturen im Verein. Um diese zu stärken und der Dorfbevölkerung eine sportliche Freizeitbeschäftigung zu bieten, organisiert die Vereinsführung bereits seit 30 Jahren den Lananer Mehrkampf. An diesem sportlichen Wettbewerb können alle Bürgerinnen und Bürger Lanas oder jene Personen, die ihren Arbeitsplatz in der Burggräfler Gemeinde haben, beitreten. Der Mehrkampf wird alle zwei Jahre ausgetragen und dauert jeweils von Januar bis Juni. In dem Zeitraum treten die Teilnehmer als Team oder Einzelsportler in 15 unterschiedlichen Disziplinen, die vom Ski-Riesentorlauf übers Schwimmen bis hin zum Standweitsprung reichen, gegeneinander an. „Im Vorjahr haben 60 Freizeitsportler bis zur letzten Disziplin mitgemacht. Dies unterstreicht den Stellenwert, den der Mehrkampf

Mehrkampf in Lana

in der Dorfgemeinschaft eingenommen hat. Wir hoffen, dass auch kommendes Jahr wieder zahlreiche Sportbegeisterte teilnehmen werden“, so der engagierte Klub-Präsident Paul Flöss. Bleibt zu hoffen, dass der SV Lana auch zukünftig für große Sportbegeisterung im Burggrafenamt sorgen kann und dadurch vielleicht noch den einen oder anderen Kometen am internationalen Sport-Himmel aufblitzen lässt. SportMagazin 20 - 2010 25


Ein Anruf bei...

er Foto: Alexander Runggaldi

Ein Anruf bei ...

Ingemar Gruber

Protokoll

alexander foppa Foto

Ritten Sport hat kürzlich seinen Vertrag mit Ingemar Gruber verlängert und somit seinen besten Defensivspieler an sich gebunden. Wir haben uns mit dem Kapitän der Rittner über Freundschaften, Wechselgerüchte und Urlaubspläne unterhalten… Südtiroler SportMagazin: Ingemar, du hast gerade deinen Vertrag mit Ritten Sport um weitere zwei Jahre verlängert. Was hat dich dazu bewogen?

Ingemar Grüber: Ich fühle mich am Ritten richtig heimisch. Inzwischen habe ich viele Freundschaften geschlossen und ein tolles Verhältnis zum Präsidenten Thomas Rottensteiner aufgebaut, deshalb hielt ich es für richtig, Ritten meine Zusage zu erteilen. Hier bekomme ich die Möglichkeit geboten, unweit meines Wohnortes bei einem der besten Klubs Italiens spielen zu können. In den vergangenen Wochen wurdest du mehrfach mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht? Haben wirklich Verhandlungen stattgefunden?

Es ist üblich, dass man sich nach Saisonende mit anderen Vereinen unterhält, doch effektive Verhandlungen hat es keine gegeben. Wie gewohnt haben Valpellice und Pontebba, denen es an einheimischen Spielern mangelt, kurz angeklopft. Nachdem ich vor einem Jahr bereits mit Bozen in Verhandlungen war, gab es diesmal nur ein vorsichtiges „Abtasten“ von Seiten des Rekordmeisters. Ich hatte mich ohnehin schon für einen Verbleib am Ritten entschieden. Kannst du dir als langjähriges Aushängeschild der „Rittner Buam“ überhaupt noch vorstellen, ein Trikot eines anderen Klubs überzustreifen?

Eigentlich kann ich mir keinen Wechsel vorstellen. Zumal für mich 26

SportMagazin 20 - 2010

sowieso nur Bozen oder Meran in Frage kommen würden, da ich in nicht aus meinem Wohnort Algund weg ziehen möchte. Die Verantwortlichen des HC Meran wissen, dass ich bei einem eventuellen Aufstieg in die Serie A1 oder ansonsten im Herbst meiner Karriere nochmal gerne für meine Heimatstadt spielen würde. Dies muss nach meiner Vertragsverlängerung jetzt aber mal mindestens zwei Jahre hinten anstehen.

max pattis

Sommermonaten als gutes Beispiel voran?

Nach Saisonende habe ich mir zwei freie Wochen gegönnt. Seitdem bin ich voll ins Trockentraining eingestiegen und absolviere meist zwei Übungseinheiten am Tag. Ich habe das Glück als Vollprofi dem Eishockeysport nachgehen zu können. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, mein Leben entsprechend danach zu richten. Ein gewöhnlicher Angestellter muss sich auch tägLassen wir den Puck noch etwas ruhen lich aus dem Bett quälen und seine und sprechen über deine Urlaubspläne… Arbeit verrichten, warum sollte dies Glaub mir, im Augenblick spre- ein Hockeyprofi nicht tun müssen?!

Ein gewöhnlicher Angestellter muss sich auch täglich aus dem Bett quälen Ingemar Grüber che ich auch viel lieber über Urlaub als über Eishockey. (lacht) Allerdings habe ich erst im August eine Woche Ferien geplant, dann werde ich mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter nach Apulien fahren. Momentan müssen wir uns mit spontanen Wochenendtrips zufrieden geben, da meine Frau einen Gastbetrieb führt und diesen nicht einfach zusperren kann. Einige Spieler neigen dazu, sich zu Trainingsbeginn mit reichlich Übergewicht zu präsentieren. Gehörst du ebenfalls zu dieser Sorte oder gehst du auch in den

Viele Eishockeyspieler steigen in den Sommermonaten auf das Inline-Hockey um. Wie sieht es mit deinen Künsten auf Rollen aus?

Ich habe fünf Spielzeiten in Sizilien gespielt, eine in Padua und zuletzt habe ich regelmäßig für Asiago die Inlineskates geschnürt. Heuer musste ich aber aufgrund einer Leistenverletzung passen. Ich habe mir vorgenommen, mich nun voll auf die neue Saison zu konzentrieren, um mir meinen Platz im Nationalteam zurück zu erkämpfen und mit Ritten weitere Erfolge zu feiern.


Schluss mit...

Das SportMagazin-Quiz 1. Wann fand letztmals ein internationales Wasserspringen in Bozen statt?

5. Welches war bisher Andreas Seppis beste Platzierung in der ATP-Weltrangliste?

A) 1995 B) 2001 C) 2007

2. Bei welchem Leichtathletik-Event war Christian Obrist am Wochenende im Einsatz?

A) Team-Europameisterschaft B) Weltmeisterschaft C) Golden-League-Meeting

3. Bei welchem österreichischen Verein stand Simon Manzoni zuletzt im Tor?

A) Altach B) Wacker Innsbruck C) Admira Mödling

6. Wer ist derzeit Südtirols Nummer eins im Damentennis?

A) Julia Mayr B) Evelyn Mayr C) Karin Knapp

7. Welche Leichtathletik-Disziplin übt der Sterzinger Lukas Lanthaler aus?

4. Aus welchem Land stammt der Fußball-Klub Al-Nassr, der im Juli im Schlerngebiet seine Trainingszelte aufschlagen wird?

A) 21 B) 27 C) 34

A) Saudi-Arabien B) Ägypten C) Marokko

A) Diskuswerfen B) Zehnkampf C) Hochsprung

Für jede richtige Antwort gibt es zwei Punkte. Punkte Du bist ein… 14 Sport-Brockhaus 12 Experte 8-10 ganz Guter 4-6 blutiger Anfänger 0-2 Sportmuffel

IMPRESSUM: Redaktion: Verdiplatz 43, I-39100 Bozen Tel. 0471 970512, www.sportmagazin.bz E-Mail für Leserbriefe: info@sportmagazin.bz E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@sportmagazin.bz Verlag:

Herausgeber: Alexander Tabarelli de Fatis Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Hannes Kröss (hk) hannes.kroess@sportmagazin.bz Mitarbeiter der Redaktion: Alexander Foppa (af) Christian Bassani (cb) Christian Bernhard (chb) Michael Weissenegger (mw) Florian Seebacher (fs) Andreas Punter (ap) Anton Höller (ah) Lidia Treibenreif (lt) Said Kadkhoda (sk) Christian Morandell (chm) Luis Mahlknecht (lm) Ralf Pechlaner (rp) Sara Senoner (ss) Ivan Mayr (im) Paolo Gaiardelli (pg) Fotografen: Max Pattis, Matteo Groppo, Christoph Blaas, Reinhold Eheim, Robert Perathoner, Dieter Runggaldier Grafisches Konzept: Martin Kerschbaumer Grafik/Layout: Studio Mediamacs KG Abos: www.sportmagazin.bz/abo Werbeberatung und Verkauf: werbung@sportmagazin.bz Tel. 0471 970512 Druck: Fotolito Varesco Gmbh, Auer Eintragung am Landesgericht Bozen, Nr. 01/2009

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Auflösung: Frage 1: Antwort B. Im Jahr 2001 war die internationale Elite im Wasserspringen bei einem Grand Prix bisher zum letzten Mal in Bozen zu Gast. Neun Jahre später findet am Wochenende eine neue Auflage des FINA-Grand-Prix im Freibad der Landeshauptstadt statt. Frage 2: Antwort A. Christian Obrist trat kürzlich als einziger Südtiroler im norwegischen Bergen bei der Team-EM, dem ehemaligen Europacup, an. Frage 3: Antwort C. Der Brixner Simon Manzoni spielte in der abgelaufenen Saison bei Admira Mödling. Vergangene Woche beendete der 25-Jährige überraschend seine Karriere. Frage 4: Antwort A. Al-Nassr ist einer der beachtesten und größten Vereine Saudi-Arabiens und trägt seine Heimspiele in der Hauptstadt Riad aus. Frage5: Antwort B. Im Juli 2008 wurde Andreas Seppi im ATP-Ranking auf Platz 27 geführt, dem bisher besten Rang seiner Karriere. Aktuell ist der Kalterer Tennisprofi die Nummer 68 der Welt. Frage 6: Antwort A. Nachdem Karin Knapp jahrelang das Maß der Dinge im heimischen Damen-Tennis war, hat sie die 18-jährige Julia Mayr aus Olang von der Spitzenposition verdrängt. Sie belegt in der Weltrangliste den 278 Rang. Frage 7: Antwort B. Lukas Lanthaler ist im Augenblick der beste einheimische Zehnkämpfer und steht am Wochenende beim Europacup in den Niederlanden im Einsatz.

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