www.euro-focus.de
Jahrgang 33 ISSN 0721-1600 1H 8037E
Das Magazin f端r den erfolgreichen Augenoptiker
Nr. 2014_11 November
Titelthema: ZVA-Interview (Teil 2)
Schwerpunktthema Ladenbau: Trends und Neuheiten
Kontaktlinse:
Betrieb+ Marketing: Schluss mit Vergleichen und Rabattschlachten
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Leitfaden Fluoreszeinbilder
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FOCUS Fashion:
MediaWelt Services GmbH Papierm端hlenweg 74 40882 Ratingen 1H 8037 E
Highlights von der Silmo
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BRENNPUNKT
Mehr Kriminalität im Netz? Ruhig bleiben. Wir alle müssen erst noch lernen, im Internet auf unsere Sachen aufzupassen. Mit wenigen einfachen Tricks lässt sich meist das Schlimmste verhindern. Wann immer das Bundeskriminalamt die neuen Zahlen zur Online-Kriminalität vorstellt: keine Panik. Sehr wahrscheinlich wird die Statistik wie üblich eine Zunahme von Delikten verzeichnen, rekordverdächtige Passwort-Diebstähle, Betrug mit Kreditkartendaten, Viren und Trojanern. Das klingt furchtbar, ist aber keine Überraschung. Schließlich spielt sich das Leben von immer mehr Menschen zunehmend im Internet ab. Das zieht auch Kriminelle an. Trotzdem ist das Internet keineswegs der wilde, gesetzlose Westen, als den ihn Polizei-Gewerkschafter und Verkäufer von Anti-Viren-Software gerne darstellen. Vergessen Sie den wilden Westen. Denken Sie lieber an einen viel besuchten Strand im Urlaub. Würden Sie Ihre Tasche dort offen herumliegen lassen? Das Portemonnaie neben dem Hotelzimmerschlüssel aufs Handtuch legen, dazu eine Adresse mit Wegbeschreibung? Handy und Fotoalbum gut sichtbar daneben platzieren und für ein paar Stunden verschwinden? Natürlich nicht. Sie würden nur das Nötigste mit an den Strand nehmen und auf Ihre Sachen aufpassen. Das mit dem Aufpassen funktioniert auch im Internet. Nur, dass wir es lernen und immer wieder üben müssen. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie das Schlimmste verhindern: • Behalten Sie einen kühlen Kopf. Ein nagelneues iPad für 70 Euro wird Ihnen angeboten? Eine Erbschaft in Millionenhöhe steht ins Haus? 15% Zinsen auf angelegtes Festgeld werden Ihnen angeboten? Das Internet ist ein Wunderwerk, aber es vollbringt keine Wunder. Zählen Sie vor einem Klick einfach bis drei. • Die nervigen Updates? Betriebssystem, Browser, FlashPlayer? Nicht ignorieren, gleich installieren. Alte Programme sind Einfallstore für digitale Missetäter. • Ein aktuelles und kostenpflichtiges Antivirenprogramm haben Sie hoffentlich installiert und regelmäßig upgedatet. Planen Sie einen regelmäßigen und automatisierten Virenscan Ihres gesamten PC. • Dateien, die an E-Mails von dubiosen Absendern angehängt sind oder von unbekannten Webseiten stammen, sollte man mit Skepsis begegnen. Im Zweifel lieber ungeöffnet löschen. • E-Mails von Anton, Irmgard oder von sich selbst, ungeöffnet löschen. Es sei denn, Sie haben die beiden Erstgenannten in Ihrer Adressdatei. Und falls Sie dabei eine Mail löschen, die tatsächlich an Sie gerichtet war? Das ist nicht schlimm, denn Ihr Partner wird sich schnell melden und am Telefon nachfragen, warum Sie auf seine Mail nicht antworten. • Löschen Sie die Inhalte der Ordner „Spam“ und „gelöschte Elemente“ regelmäßig. • Benutzen Sie keines Ihrer Passwörter doppelt. Klingt nervig, aber mit Hilfe eines Passwort-Managers ist das ganz einfach.
Wird ein Account gehackt, sind die anderen trotzdem geschützt. Außerdem bieten die mit solchen Programmen automatisch erstellten Passwörter mehr Sicherheit. • Nutzen Sie die doppelte Anmeldung. So wie beim OnlineBanking, bei dem Sie sich mit einem Passwort anmelden und dann jede Transaktion noch mit einem Code über SMS oder von einer Liste genehmigen müssen, können Sie oft wichtige Konten wie E-Mail mit einer sogenannten Zwei-FaktorAuthentifizierung absichern. • Machen Sie kein Online-Banking mit PINs und TANs, sondern ausschließlich mittels einer HBCI-Schlüsseldatei, gespeichert auf einem Stick oder in den Tiefen Ihres PC. • Öffnen Sie keine Website, die Ihnen spanisch vorkommt. Und auch wenn Ihnen Ihre Bank angeblich mitteilt, auf Ihr Konto
Nur keine Online-Panik! sei ein Betrag von 10.000 Euro fehlerhaft überwiesen worden und Sie mögen mit einem Klick auf die Seite bestätigen, dass dieses Geld zurücküberwiesen werden darf: Tun Sie das auf keinen Fall! Löschen Sie die Nachricht und reden Sie mit Ihrer Bank. • Machen Sie Back-ups. Sichern Sie wichtige Dateien – zum Beispiel Fotos – auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Wenn Ihr Rechner streikt oder von Viren befallen ist, können Sie Was meinen Sie dazu? einigermaßen entspannt bleiben. Schreiben Sie mir Ihre • Streuen Sie Ihre Daten. Wenn Sie KonMeinung oder rufen takte, Fotos, Dokumente, E-Mails und Sie mich an. noch viel mehr gesammelt bei einem Telefon 02104/958883, Anbieter ablegen, dann haben Sie Fax 02102/1678-28 einen sogenannten „single point of oder unter JoergSpa@euro-focus.de failure“. Damit Kriminelle es schwerer haben, speichern Sie solche Dinge bei unterschiedlichen Diensten. So machen Sie es Kriminellen schwerer. Völlig ausschließen lassen sich die Bedrohungen aus dem Internet zwar nicht. Wenn dann aber etwas passiert, hält sich Ihr Schaden hoffentlich in Grenzen. Ein Trost könnte immerhin noch sein, dass Ihnen niemand persönlich mit einer Brechstange aufgelauert hat. Online-Kriminalität bedeutet zum Glück oft nur, dass Zahlen kopiert werden. Ein kühler Kopf und logisches Denken helfen, die Gefahren des Internets zu umschiffen.
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TITELTHEMA Berufspolitik: ZVA-Führung im Interview (Teil 2)
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BRANCHE+POLITIK Verbandstreffen: Obermeistertagung in Fulda In schwierigem Fahrwasser: Silmo 2014
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PROFESSION Event: Essilor Impulse in Berlin Myopie-Prävention: Die dritte Dimension des Sichtbaren Blaulichtschutz: Gesundheitsprogramm für die Augen
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KONTAKTLINSE Spezial: Leitfaden Fluoreszeinbilder Höhenprisma: Kontaktlinsen und monokularer Astigmatismus
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TITELTHEMA: ZVA-FÜHRUNG IM INTERVIEW (TEIL 2) Am 8. September trafen sich ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod, seine beide Vizes Christian Müller und Dieter Großewinkelmann und ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel mit FOCUS in Ratingen zum ausführlichen Redaktionsgespräch. Lesen sie hier den zweiten Teil des Interviews sowie im Anschluss einen Bericht von der Obermeistertagung Anfang Oktober in Fulda. Ab Seite 16
MODE+DESIGN Manufaktur: Zu Besuch bei Cartier
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KONTAKTLINSE
SCHWERPUNKTTHEMA LADENBAU Interieur: Aufgemöbelt – aber richtig!
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BETRIEB+MARKETING Preisgespräch: Schluss mit Vergleichen und Rabattschlachten
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RECHT+STEUERN Gehalt: Der Mindestlohn kommt
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Bei der Anpassung formstabiler Kontaktlinsen wird Fluoreszein zur Sitzbeurteilung benötigt, da erst dadurch die genaue Passform der Linse auf der Hornhaut sichtbar wird. Wie ein Fluoreszeinbild zu interpretieren ist und was es dabei zu beachten gibt, hat unsere Autorin Kerstin Gohm für Sie in einem Leitfaden zusammengefasst. Ab Seite 36
FASHION Silmo: Highlights von der Pariser Messe
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MAGAZIN Brennpunkt: Nur keine Online-Panik! Forum: Branchentelegramm, Leserbriefe, News Kompakt, Personalien Industrie-Telegramme: Firmen, Produkte und Märkte Vorschau, Impressum, Inserenten Das Beste zum Schluss: Norbert König
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SCHWERPUNKTTHEMA LADENBAU
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Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker
Nr. 2014_11 November
Titelthema: ZVA-Interview (Teil 2)
Schwerpunktthema Ladenbau: Trends und Neuheiten
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Leitfaden Fluoreszeinbilder
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Highlights von der Silmo
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Titelbild: Emmerich Exclusivbrillen
Ein modernes und erfolgreiches Augenoptikgeschäft bietet nicht nur die aktuellen Brillenfassungen mit den passenden Gläsern an, sondern es ist meist auch selbst ein wahrer Blickfang. Vorbei ist es mit den angestaubten Brillenwänden, den altmodischen Beratungstischen und Wandfarben aus dem letzten Jahrhundert, wer High-Tech-Brillen und Mode verkauft, dem sollte man das auch ansehen! In unserem Schwerpunktthema haben wir die aktuellen Trends verschiedener Hersteller zusammengetragen. Ab Seite 46
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BRANCHENTELEGRAMM ••• Bereits zum vierten Mal in Folge ist Essilor in der Liste der 100 weltweit innovativsten Unternehmen des US-amerikanischen Wirtschaftsmagazins Forbes vertreten. Damit werde einmal mehr die Strategie des Konzerns gewürdigt, jährlich über 150 Millionen Euro in Forschung und Innovation zu investieren, so Essilor. ••• ••• Enrico Cavatorta hat seinen Posten als CEO bei Luxottica nach nur einem Monat wieder verlassen. Grund seien Streitigkeiten mit Firmengründer Leonardo Del Vecchio, wie das Handelsblatt berichtete. ••• ••• Der Fassungshersteller Flair hat für drei weltweit patentierte Technologien das Forschungssiegel des Stifterverbands für die deutsche Forschung verliehen bekommen. Zu den prämierten Technologien gehört unter anderem eine Scharnierlösung, die ohne Schrauben und Druckfeder daherkommt. ••• ••• Zeiss hat anlässlich des 5. Außenwirtschaftstags am 16. September 2014 im Auswärtigen Amt unter den 150 Gästen objektive Sehtests durchgeführt. Das Unternehmen war der Einladung des Branchenverbandes Spectaris gefolgt, der zu den Veranstaltern des Außenwirtschaftstags zählte. ••• ••• Wie die Website www.maclife.de berichtete, hat die Firma Smart Vision Labs einen Autorefraktor entwickelt, der zusammen mit einem iPhone funktioniert. Das System besteht aus einer App und einem Smartphone-Aufsatz, in den der Patient hineinschauen muss. •••
••• Um ihre globale Präsenz zu stärken, hat die italienische Safilo Gruppe eine lokale Tochtergesellschaft in Dubai gegründet. Sie wird für alle Kunden der Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Bahrain, Qatar, Oman und Saudi Arabien zuständig sein und fungiert als Headquarter für den Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika. ••• ••• Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) und der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) warben im Aktionsmonat Oktober gemeinsam für das gute Sehen und das Gesehen werden im Straßenverkehr. Wer in diesem Monat bundesweit in einer der teilnehmenden Kfz-Werkstätten einen kostenlosen Tests der Fahrzeugbeleuchtung durchführen ließ, wurde darüber informiert, auch kostenlos das Sehvermögen bei einem Augenoptiker testen lassen zu können. •••
Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Stichwort: „FOCUS Leserbrief“ Mediawelt Verlagsgesellschaft, Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen o. per E-Mail: s.sage@euro-focus.de
Silke Sage, FOCUS-Chefredakteurin
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ZVA: Handwerkliche Leistungsschau
© ZVA
31 Teilnehmer aus ganz Deutschland hatten sich durch ihre Gesellenprüfungen für den Bundes- und Landes-Leistungswettbewerb qualifiziert. In Hankensbüttel trafen sich die Kammersieger der letzten Gesellenprüfungen im Bildungszentrum der Augenoptikerinnung Hannover, um das diesjährige Motto der vom Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) veranstalteten Konkurrenz bestmöglich umzusetzen. Der Ideenreichtum und das handwerkliche Geschick, mit denen die Teilnehmer die Imagekampagne der Innungsaugenoptiker „Einmal im Jahr zum Optiker“ sprichwörtlich in die richtige Form Kathrin Derksen, Siegerin des Praktischen Leistungswettbewerbs 2014, mit ihrer angebrachten, ließ selbst Rainer fertigten Brille Hankiewicz stauen. Das Vor-
standsmitglied des ZVA zeigte sich begeistert: „Toll, wie die jungen Leute die Werbe-Botschaft umgesetzt und sie durch ihre Brillenfassungen dargestellt haben. Aber nicht nur der Einfallsreichtum, sondern vielmehr die durchweg qualitativ hervorragende Umsetzung war in diesem Jahr noch einmal etwas ganz Besonderes.“ Die besten Nachwuchs-Augenoptiker Deutschlands standen nach insgesamt zwölf Stunden Praxisarbeit an zwei Tagen fest. Kathrin Derksen nahm ein Kampagnenthema direkt auf und baute in ihre Brillenfassung ein stilisiertes Fernrohr mit ein, „denn wenn man schon Fernrohre zur Unterstützung braucht, wird es Zeit für einen Sehtest“, wie sie in der Erklärung zu ihrem Entwurf leicht ironisch beschreibt. Da Derksen diese Idee auch noch fulminant in die Tat umsetzte, wurde sie folgerichtig von der Jury als Punktbeste zur Bundessiegerin erkoren. Auf dem zweiten Platz folgte Nadine Hönle (Handwerkskammer Mittelfranken) und dritter Bundessieger wurde Alexandra Hans (Handwerkskammer Münster). Dass auch der männliche Augenoptikernachwuchs talentiert ist, bewies Felix Fuhrmann aus Schwaben, der den Kreativpreis „Die gute Form“ und viel Anerkennung für seine Brillenfassung mit nach Hause nehmen durfte.
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LESERBRIEF
Kommentar zum Brennpunkt „Fortbildung im Niedergang?“ in FOCUS 2014_09 Sehr geehrter Herr Spangemacher, es war sehr interessant, den „Brennpunkt“ Ihrer letzten Ausgabe im FOCUS zu lesen. Ihre ambitionierten Ausführungen bezüglich der Fortbildungsträgheit in der Branche treffen sicher den einen oder anderen wahren Kern. Wir, der Vorstand der VDCO, sehen ebenfalls eine Herausforderung, die Branche zu mehr hochwertiger Fortbildung zu bewegen. Erfreulicherweise gelingt es der VDCO immer noch. In Zeiten, in denen Stagnation wie Wachstum gewertet wird, arbeiten wir an Konzepten, die uns wieder Wachstum versprechen. In diesem Zusammenhang wünschen wir uns, dass Sie zukünftig Ihre Kommentare differenzierter gestalten. Das „O“ bei der VDCO wurde nicht nur angeflanscht, sondern aus Überzeugung den Inhalten unserer Fortbildung und Arbeit ergänzt. Die „Optometrie 20xx“ ist eine etablierte Tagung mit hohem Anspruch und Zuspruch. Im Vergleich zu den „VDC-Frühjahrstagungen“ verzeichnen wir Jahr für Jahr eine sehr deutliche Steigerung der Tagungsteilnehmer. Viele Gäste unserer Tagungen sind exzellente Fachleute und erwarten entspre-
chende Fortbildung. Gleichermaßen stellt man bei Durchsicht der Tagungsprogramme fest, dass zahlreiche Basisvorträge zur fachlichen Auffrischung und zum Einstieg in die Welten der Kontaktlinse und Optometrie nicht fehlen. Weiterhin möchten wir betonen, dass wir in Bezug auf die DCC eine neutrale Rolle einnehmen. Auch wir stellten uns die Frage, ob es eine zusätzlich Fortbildung gebraucht hat, zudem diese Fortbildung eine der Kernkompetenzen der VDCO betrifft. Diese Situation bewegte den Vorstand der VDCO, von einer aktiven Mitarbeit zu diesem Zeitpunkt abzusehen. Im Namen der VDCO wurde keineswegs Stimmung oder, wie Sie es bezeichnen, „Propaganda“ gegen die Organisation der DCC gemacht. Wir nehmen die Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern sehr ernst und wünschen uns nach wie vor einen konstruktiven Dialog, bei dem unsere Tagungsgäste, unsere Industriepartner und die VDCO profitieren. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam fruchtbare Wege entwickeln werden. In diesem Sinne freuen wir uns auf weitere interessante Brennpunkte in Ihrer Fachzeitschrift.
DRAMATICALLY ENHANCED VISIBILITY AND CONTRAST
Maarten Hobé Stellvertretender Vorsitzender VDCO e.V.
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Hoya: Nicht als Aussteller auf Opti 2015 Wie der Mönchengladbacher Brillenglashersteller Hoya Lens Deutschland Anfang Oktober bekannt gab, wird das Unternehmen erst 2016 wieder zur Opti als Aussteller zurückkehren. Stattdessen sollen im kommenden Jahr deutschlandweit zahlreiche Kundenevents mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten stattfinden. Neben dem informativen Charakter der Veranstaltungen werde dabei auch die
Möglichkeit zu einem persönlichen Informationsaustausch nicht vernachlässigt, so das Unternehmen, das sich aufgrund dieser lokalen, individuellen Events entschieden hat, 2015 nicht an der Fachmesse in München teilzunehmen. Oliver Fischbach, Geschäftsführer der Hoya Lens Deutschland GmbH, kommentiert: „Wir setzen in diesem Jahr aus, da wir uns konsequent auf direkten Kundenkontakt im Rahmen von themenbezogenen Veranstaltungen fokussieren. Dort können wir persönlich und mit attraktiven Inhalten an unsere Kunden herantreten.“
©2014 Oakley, Inc.
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Essilor: Gewinner präsentiert
© Essilor
Im Zuge der Varilux S Series Kampagne 2014 veranstaltete Essilor ein großes Endverbraucher-Gewinnspiel. Um zu gewinnen, mussten die Teilnehmer gemäß dem Produktslogan „Grenzenloses Sehen“ ein Panoramafoto einschicken. Nun stehen die Gewinner fest, die aus einer Vielzahl an Einsendungen ausgelost wurden und sich jetzt über einen von insgesamt 15 Highend-Geräten von Samsung freuen dürfen. Den Hauptpreis und damit ein Samsung Ultrabook konnte sich die langjährige Kundin von Meyer Optik aus Usingen Elke Richter sichern. Rudolf Jenisch (rechts) und Michael Brukner (links) überreichen den Hauptreis an die Überreicht wurde der glücklichen Gewinnerin. Gewinnerin das Notebook von In-
VDCO: Optometristenregister ab 2015 Nach einer Mitteilung der Vereinigung Deutscher ContactlinsenSpezialisten und Optometristen (VDCO e.V.) soll es ab dem 1. Januar 2015 ein Optometristenregister geben, in dem sich Hochschulabsolventen der Augenoptik/Optometrie registrieren lassen können – unabhängig von ihrer Mitgliedschaft in der VDCO. Die VDCO weist daraufhin, dass der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) als Interessenvertretung des deutschen Augenoptiker-Handwerks primär ein Arbeitgeberverband ist. Nicht-selbstständigen Hochschulabsolventen sei somit keine direkte Organisationsmöglichkeit gegeben.
Studie: Google Glass im Auto gefährlich Wissenschaftler der University of Central Florida haben herausgefunden, dass Autofahrer durch das Tragen der Datenbrille Google Glass während der Fahrt stark abgelenkt werden. Die Forscher waren ursprünglich davon ausgegangen, dass die Brille Informationen sicherer als Smartphones an die
haber Rudolf Jenisch und Essilor Vetriebsleiter Michael Brukner im Rahmen einer kleinen Verleihung in den Räumlichkeiten von Meyer Optik. „Ich freue mich außerordentlich, dass mit Frau Richter eine meiner treuesten Kundinnen gewonnen hat,“ erklärt Rudolf Jenisch stolz. Über den zweiten Platz und damit über eines von fünf Samsung Galaxy S5 Smartphones dürfen sich Angelika Sibilla Poque (Optik Schwarz, Herzogenrath), Dietrich Büttner (Loew Optik, Berlin), Corinna Bayer (Friedemann + Tröster, Stuttgart) und Vera Stömmer (Die Sichtbar, Koblenz) freuen. Ein Galaxy Tab 4 Tablet konnten sich Sabrina Fichtner (Kästner Optik, Stuttgart) und Lucia Gross (Brillen bei Milewski, Frankfurt) sichern, je einen Smart Camcorder erhielten Berthold Jaeschke-Poths (Brillen Gebhardt, Hofgeismar), Jacqueline Reimann (Augenoptik Kloppenburg, Idstein) und Ernst Günter Kirchner (Optik Wagner, Waldershof ). Eine Samsung Smart Camera gewonnen haben Britta Schmerse (Augen ! Kleider, Uetze), Christian Steinmetz (Freudenhaus, München), Yvonne Boas (Iris Optik, Belzig), Hans-Joachim Schreber (Samans Optik, Jülich) und Martin Hoedt (Vater-Optik, Thale).
Auch erlaube nach Meinung der VDCO allein eine biomedizinisch ausgerichtete Hochschulausbildung, die sich an dem Europadiplom orientiert, die Führung des Titels Optometrist und die hiermit verbundenen Rechte und Pflichten. Die Etablierung eines Optometristenberufes sei folglich nur außerhalb des Handwerks möglich. Die im Optometristenregister eingetragenen Augenoptiker haben zur Aufrechterhaltung ihrer Registrierung die von der VDCO definierte jährliche Fortbildung zu absolvieren. Jeder in dem VDCO-Register aufgelistete Augenoptiker erhält einen Optometristenausweis, der jährlich erneuert werden muss. Nichtmitglieder der VDCO, welche im Optometristenregister genannt werden möchten, haben hierfür eine jährliche Gebühr zu entrichten.
Nutzer weiterleitet und die Fahrer somit nur unwesentlich beeinflusse. Doch wie sich zeigte, fuhren manche der Testteilnehmer mit der Datenbrille näher an vorausfahrende Autos auf als die reinen Smartphones-Nutzer. Auch reagierten die GoogleGlass-User während eines Reaktionstestes in einem Fahrsimulator nicht schneller auf ein auftauchendes Hindernis auf der Strecke.
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Kundenmonitor 2014: Augenoptiker auf Platz 1 Seit Jahren belegen die deutschen Augenoptiker einen der Spitzenplätze beim Kundenmonitor Deutschland. In diesem Jahr haben sie sich sogar vor allen anderen Branchen auf Platz eins bei der Kundenzufriedenheit gesetzt und sich damit gegenüber dem Vorjahr noch einmal um einen Platz verbessert, wie der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) Ende September mitteilte. Diese Entwicklung bestätige laut ZVA eindrucksvoll und nachdrücklich den hohen Anspruch an Qualität und Kundenorientierung, den die stationären Augenoptiker an sich stellen. Zu dem sehr guten Ergebnis für die deutsche Augenoptik kommt das unabhängige Forschungsinstitut Service Barometer AG in der repräsentativen Langzeitstudie, die seit 23 Jahren jährlich Daten zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhebt. Wenig überrascht, dafür umso zufriedener
und erfreuter zeigt sich entsprechend ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod: „Die stationären Augenoptiker/Optometristen gehen im direkten Kontakt auf die besonderen Sehanforderungen und Bedürfnisse ihrer Kunden individuell ein, sie haben mit ihren Dienstleistungen die perfekten Antworten auf die Fragen zum optimalen Sehen.“ Zwar sei die augenoptische Branche in Bewegung, die aktuelle Studie zeige aber sehr deutlich, dass der Augenoptiker mit seiner Beratung und seinem Service beim Verbraucher ein zu Recht hohes Ansehen genieße. „Dieses Ergebnis bestätigt uns wie die seit vielen Jahren erstklassigen Resultate einerseits in der täglichen Arbeit mit unseren Kunden. Andererseits ist es Ansporn, durch qualifizierte Weiterbildungsmaßnahmen unsere Leistungen marktgerecht auszubauen“, so Thomas Truckenbrod.
Silhouette: Hinter den Kulissen eine Besichtigung der Produktion, aber auch Gespräche mit Verantwortlichen der Marken Silhouette und Adidas Eyewear. „Unsere Studienfahrt zu Silhouette war sehr interessant, vor allem natürlich die Herstellung der Brillen. Auch durch den Austausch mit den Fachleuten vor Ort haben wir viel Neues erfahren, was wir im Berufsleben sicher sehr gut anwenden können“, fasst Anja Weber, Teilnehmerin und Studentin im vierten Semester, den Aufenthalt zusammen.
© Silhouette
Neben Anatomie und Physiologie, den Themen Kontaktlinsen und Refraktion steht bei den Studenten der Höheren Fachschule für Augenoptik in Köln auch eine Betriebsführung auf dem Lehrplan. Unter der Leitung von Dozent Dr. Andreas Berke hatten rund 30 Studenten die Möglichkeit, eine Brillenproduktion zu besichtigen. Die Gruppe hat sich dafür auf den Weg nach Österreich gemacht und verbrachte zwei Tage im Silhouette Headquarter in Linz. Auf dem Programm standen natürlich
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MIDO - International Optics, Optometry and Ophthalmology Exhibition - mido.com
Eyewear Show Milan | 28. Feb | 1.-2. M채rz | 2015
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Op Couture Brillen: Designer Harald Glööckler gibt sein Optik-Debüt
© Op Couture Brillen
Das Passauer Unternehmen Op Couture Brillen GmbH, dessen Name bisher mit Cazal in einem Atemzug genannt wurde, erweitert sein Portfolio im Jahr 2015 um die Marke „Glööckler by op Couture Brillen GmbH“. Bekannt geworden ist der Modedesigner mit zwei Ö mit seiner Fashion-Kollektion Pompöös, die er via Homeshopping seit
Jahren erfolgreich vermarktet. Im Laufe der Zeit folgten zahlreiche Kollaborationen mit Ulla Popken, Bijou Brigitte, Marburg Tapeten etc. Im Januar 2015 steigt Glööckler nun außerdem ins Brillengeschäft ein und bringt in Kooperation mit dem traditionsreichen Passauer Unternehmen Op Couture Brillen GmbH eine Kollektion von mondänen Sonnenbrillen auf den Markt. Präsentiert wird die Kollektion dem Fachpublikum auf der Opti in München vom 9. bis 11. Januar 2015.
Mitsui Chemicals: Neues Brillenglasmaterial Mitsui Chemicals, Hersteller von Rohmaterialien für hochbrechende Brillengläser mit Sitz in Tokio, gab Ende Oktober die Markteinführung eines neuartigen Brillenglasmaterials bekannt. Das Material soll die Augen nicht nur gegen UVLicht schützen, sondern auch Wellenlängen von 400 bis 420 nm nahezu vollständig absorbieren. Aktuelle Studien hätten bestätigt, dass auch dieses kurzwellige Licht in der Lage sei, die Netzhaut zu schädigen und somit
die Entstehung einer Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sowie eine Kataraktbildung zu beschleunigen. Während viele konventionelle Sonnenschutzgläser bereits über einen Schutz gegen diese kurzwellige und potenziell schädliche Strahlung verfügen, träfe dies auf Korrektionsgläser bisher nicht zu, so Mitsui Chemicals. Das Unternehmen hat deshalb das Material „UV+420cut“ auf den Markt gebracht. Geliefert wird es vorerst für die Indizes 1.67 und 1.74.
Alcon: Bilderpreis der Contact 14 Erneut wurde in diesem Jahr der Bilderpreis auf der VDCO Jahrestagung Contact 14 in Berlin von Alcon Vision Care gesponsert. Das Siegerbild wurde über die abgegebenen Votings der Tagungsteilnehmer ermittelt. Der Preis wurde von Heike Hädrich, Professional Affairs Alcon Vision Care, an Yvonne Kraushaar aus Lübeck für das eingereichte Foto „Platz schaffen - nasal gekürzte Sklerallinse, um die Pinguecula nicht zu reizen“ überreicht.
Yvonne Kraushaar (links) und Heike Hädrich
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ZVA: Teilerfolg im Wettbewerbsverfahren gegen Lensbest Der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) hat sich in dem Wettbewerbsverfahren gegen den Brillen-Internethändler Lensbest aus Kiel mit seiner Kernforderung in der zweiten Instanz durchgesetzt: Das Oberlandesgericht Schleswig erklärte in seinem Urteil vom 29. September, dass Gleitsichtbrillen, für deren Fertigung nur Daten des Brillenpasses einschließlich der Pupillendistanz als Basis vorliegen, ausschließlich dann angeboten werden dürfen, wenn gleichzeitig darauf hingewiesen wird, dass ihre Benutzung im Straßenverkehr eine Gefahr darstellen kann. Jedoch sah das Gericht keine Veranlassung, den Vertrieb von Gleitsichtbrillen durch Lensbest generell zu unterbinden – obwohl durch Gutachten belegt sei, so der ZVA, dass diese online gehandelten Brillen zu Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein führen können. Im Ergebnis müsste diese Ansicht des Gerichts laut ZVA zukünftig für alle OnlineAnbieter gelten und somit ein Warnhinweis Pflicht sein: Denn es sei technisch nicht möglich, alle relevanten Parameter für eine Anpassung einer Gleitsichtbrille im Internet zu ermitteln. Dennoch, so das Berufungsgericht, dürften diese auf einer unzureichenden Datenbasis hergestellten Gleitsichtbrillen sehr wohl als „hochwertig“ und „in Optikerqualität“ beworben werden,
Opti 2015: Angebotserweiterung mit Maschinenherstellern 2015 setzen immer mehr nationale und internationale Hersteller von Optikmaschinen auf die Opti als Jahresauftakt. Das Angebot von Maschinen für Oberflächenbearbeitung, Hart- und Antireflexbeschichtung oder Randbearbeitung verzeichnet ein Wachstum. Hersteller wie z. B. die Schneider GmbH, AGP Abrasifs Grains & Poudres, Tecoptique,
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da diese Werbeaussagen für den Verbraucher nichtssagend seien. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Gleitsichtbrillen von Lensbest, die auf einer objektiv unzureichenden Datengrundlage gefertigt werden, einerseits vollmundig beworben werden dürfen, andererseits vor ihrer Benutzung im Straßenverkehr gewarnt werden muss“, erklärt ZVAGeschäftsführer Dr. Jan Wetzel. Aus diesem Grund wird die Entscheidung aus Schleswig im Wege der Nichtzulassungsbeschwerde durch den Bundesgerichtshof überprüft werden. „Es geht nicht darum, den Internethandel von Brillen zu verbieten“, betont ZVAPräsident Thomas Truckenbrod. Allerdings müssten gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter gelten: Die aus Gründen der Augengesundheit für Augenoptiker geltenden Qualitätsstandards gelten für alle Korrektionsbrillen, sie dürfen weder von den stationären Augenoptikern noch von den Online-Anbietern aus Kostenoder Praktikabilitätsgründen missachtet werden. „Letztlich muss sich jeder Verbraucher selbst überlegen, ob er eine Brille im Internet kauft, die er möglicherweise für viele Bereiche des Lebens nicht nutzen kann. Jedenfalls sollte sich niemand durch vollmundige Anpreisungen diverser Onlineanbieter täuschen lassen. Die Gewähr, eine voll einsatzfähige Gleitsichtbrille zu erhalten, gibt es nur beim stationären Augenoptiker – online ist das nur per Zufall möglich“, so Truckenbrod.
OptoTech GmbH, Satisloh GmbH, Silcon Plastic srl, Cotec GmbH zeigen in München neue automatisierte und manuelle Techniklösungen für Freiform-Oberflächen genauso wie für konventionelle, sphärische und torische Brillengläser aller Materialien. Sie zeigen ein breites Spektrum von Anlagen für die gesamte Brillenglasfertigung – von Blockern und Deblockern bis hin zu Maschinen zum Generieren, Polieren, Beschichten und Randbearbeiten von Brillengläsern. Dabei erhalten mittelständische Familienunternehmen genauso einen Marktüberblick wie industrielle Großbetriebe.
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PERSONALITIES
IGA Optic: Vierfaches Dienstjubiläum 25 Jahre in einem Unternehmen – in der heutigen schnelllebigen Berufswelt wird ein solches Dienstjubiläum immer seltener. Bei IGA Optic aus Datteln gibt es 2014 gleich vier dieser Jubiläen zu feiern: Herbert Dornieden (Assistent der Geschäftsleitung), Ludger Schulze Zumkley (Leiter Rechnungswesen), Produktmanager Peter Bartels und Erika Feldner (Kundenberaterin Marketing) sind seit 25 Jahren für den Marketing- und Vertriebsverbund und seine 450 Mitgliedsbetriebe tätig und bringen es gemeinsam auf 100 Dienstjahre. Geschäftsführer Carsten Schünemann ist stolz auf die Vier: „Verlässlichkeit und Beständigkeit sind etwas Besonderes. Und die vier Jubilare stehen eben genau für diese für ein Unternehmen so wichtigen Werte.“ Vor allem weiß der Chef des erst 33 Jahre jungen Unternehmens, dass die Silberjubilare in den Anfängen von IGA Optic spannende Pionierarbeit geleistet haben. Zwischen damals und heute liegen Welten. Und in diesen zweieinhalb Jahrzehnten haben die Vier jeden Tag ihren Beitrag dazu geleistet, dass IGA Optic mit heute 45 Mitarbeitern zu den führenden und erfolgreichsten Kooperationen in der Augenoptik-Branche zählt.
Glückwunsch l k h zum Jubiläum: bl v.l.l Herbert b Dornieden, d Peter Bartels, l Erika k Feldner, ld Geschäftsführer Carsten Schünemann und Ludger Schulze
In den 25 Jahren, davon ist Carsten Schünemann überzeugt, haben die vier Jubilare bei den Mitgliedern nicht nur eine hohe Reputation aufgebaut. Sie haben sich in ihren Fachgebieten zu absoluten Spezialisten entwickelt. Dabei sind bis auf Peter Bartels, er ist gelernter Augenoptiker, alle als Seiteneinsteiger zu dem Marketingverbund gekommen. Lehrer, Buchhalter bei einer Warengenossenschaft oder Rechtsanwaltsgehilfin: Mit Brillen hatten Herbert Dornieden, Ludger Schulze Zumkley und Erika Feldner bis 1989 nichts zu tun. Das hat sich gründlich geändert, und ihren Einstieg in dem Unternehmen aus Datteln haben sie nicht bereut. Herbert Dornieden bringt es stellvertretend für seine Kollegen auf den Punkt: „Wir haben an der Entwicklung von IGA Optic mitgearbeitet. Wir sind Teil dieses Erfolges und des Wachstums. Das macht uns ein Stück weit stolz.”
The Vision Council: Neuer CEO Mike Daley wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 zum neuen CEO des US-amerikanischen Fachverbands The Vision Council ernannt. Er folgt Ed Greene, der bereits im Juni seinen Rücktritt nach fast acht Jahren an der Spitze der Organisation angekündigt hatte. Mike Daley war 34 Jahre bei der US-amerikanischen Niederlassung von Essilor beschäftigt, zuletzt als Präsident und COO der Brillenglassparte.
Essilor International: Bernhard Nüsser zum President Europe der Essilor-Gruppe ernannt Essilor hat rückwirkend zum 1. September 2014 die Ernennung von Bernhard Nüsser zum President Europe der Essilor-Gruppe bekanntgegeben. Als Mitglied des Executive Committee von Essilor International berichtet er an Paul du Saillant, Chief Operating Officer. Zuvor war er Senior Vice President für Zentral- und Nordeuropa und leitete den in Umsetzung befindlichen organisatorischen Wandel in die Wege. Vor dem Eintritt in die Essilor-Gruppe war Bernhard Nüsser CEO und Partner von Mondottica Ltd., Präsident von Bata Europa, CEO von Vision Express - Großbritannien und Irland - (Grand Vision Gruppe) sowie Geschäftsführer von Grand Vision International.
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Sauflon-Service-Initiative fĂźr Kontaktlinsenspezialisten
Folge 1:
Marke versus Handelsmarke Wuss ten eigen Sie tli schon ch ...?
Ein Blick ßber den Tellerrand Sehr geehrte Damen und Herren, SAUFLON ist als Spezialist fßr Eigenmarken bekannt. Mit weit ßber 60 Eigenmarken in Deutschland, Österreich und der Schweiz kÜnnen fast 10.000 augenoptische Fachgeschäfte diese anbieten.
...dass der Marktanteil der Handelsmarken in Deutschland bei 44 %, in Österreich bei 39 % und in der Schweiz sogar bei 53 % liegt1? Handelsmarken gewinnen immer mehr an Bedeutung bei den Konsumenten und stehen den Markenprodukten bzgl. Qualität, Design und Vermarktung in nichts mehr nach. In der Augenoptik ist dieser Trend im Fassungsbereich auch schon zu beobachten. Stßckzahlenanteile Marken/Handelsmarken Brillen (DE) in %
Ist dem so? Stehen Eigenmarken auch bekannt als „Privat Label“ oder „Handelsmarke,“ bei allen Augenoptikern im Focus? AuĂ&#x;erhalb der augenoptischen Branche gibt es schon sehr viele Handelsmarken, die einer Marke in nichts mehr nachstehen. Jeder von Ihnen kennt „NIVEA“ und „JACOBS KrĂśnung“, aber „Balea“ und „TiP KAFFEE“ kennt auch fast jeder von Ihnen. Wir von SAUFLON haben uns mit diesem Thema „Handelsmarken“ intensiver beschäftigt und sind zu interessanten Erkenntnissen gekommen. Lesen Sie weiter und erfahren Sie wie auch Ihre Handelsmarke eine starke Marke werden kann. Was in der Drogerie, im Supermarkt oder Online-Handel mĂśglich ist, ist auch in Ihrem Geschäft umsetzbar. Sie haben es in der Hand, Ihren Kunden Ihre persĂśnliche Marke, Ihre „Handelsmarke“, zu empfehlen und zu verkaufen.
Mit freundlichen GrĂźĂ&#x;en
Peter Bickert Geschäftsfßhrer SAUFLON DACH
Handelsmarken legen deutlich zu
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Quelle: Branchenstudie Augenoptik 2013/2014 Spectaris, ZVA, GfK
Seit 2010 nimmt die Abgabe von Fassungen einer Handelsmarke stark zu, die Stßckzahlen der Markenfassungen dagegen stark ab (s. obige Grafik). Warum bevorzugen Konsumenten Handelsmarken immer mehr der Marke2? • preiswerter und Preis-/Leistungsverhältnis stimmt • gleichwertige Qualität und gleich gutes Erscheinungsbild • gleiches Abschneiden bei Tests (z.B. Stiftung Warentest, Ökotest) Was bedeutet eine Handelsmarke fßr Ihr augenoptisches Geschäft? • exklusives Angebot an hochwertigen Produkten • Abgrenzung zum Online-Markt und Mitbewerber • bessere Margen fßr Sie • top Preis-/Leistungsverhältnis fßr Ihre Kunden 1
Nielsen fĂźr PLMAs Internationales Jahrbuch der Handelsmarken 2014
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BRANCHE+POLITIK | TOUR D’HORIZON – AKTUELLE BERUFSPOLITIK
„Wir brauchen Augenärzte eigentlich nur, um Kranke zu versorgen.“ Teil 2/3 ZVA-Präsidium und Geschäftsführung zu Gast in der FOCUS-Redaktion
Verschiedene E-Mails im Laufe der letzten Monate und die dort geführten Diskussionen brachten die Erkenntnis der FOCUS-Redaktion, das gesamte ZVA-Präsidium und den Geschäftsführer zu einem Redaktionsgespräch einzuladen. Darin sollten alle aktuell anstehenden berufspolitischen Themen und mögliche Missverständnisse behandelt werden.
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v.l.: Christian Müller (ZVA-Vizepräsident), Thomas Truckenbrod (ZVA-Präsident), Lars Wandke (FOCUS-Redakteur), Dr. Jan Wetzel (ZVA-Geschäftsführer), Ingo Rütten (ZVA-Pressesprecher), Dieter Großewinkelmann (ZVA-Vizepräsident) und Jörg Spangemacher (FOCUS-Herausgeber)
A
m 8. September trafen sich ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod und seinen beide Vizes Christian Müller und Dieter Großewinkelmann sowie ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel in den Räumen der Verlagsgruppe Ratingen, die den FOCUS publiziert. Zum Abschluss des leidigen Themas Tarife (siehe Teil 1) lenkte Christian Müller das Gespräch auf die Zahl der Betriebsstätten. Müller: Seit zwei Jahren gibt es kein Wachstum der Anzahl von Betriebsstätten mehr. Im Bezirk der HWK Düsseldorf wurden allein in diesem Jahr bisher mehr als zehn Betriebe geschlossen.
kleinen Kuchen erfolgt ist, auf Kosten anderer. Der Kuchen selbst ist nicht größer geworden; eine Expansion in den allgemeinen Konsumentenmarkt hat es nicht gegeben. Das Angebot in der Augenoptik wächst schneller als die Nachfrage, die Zahl der Brillenträger bleibt dabei genauso konstant wie die der verkauften Brillen. Wir werden weiter nach den Gründen hierfür suchen müssen. Demgegenüber ist die Stückzahl der verkauften Schuhe in der gleichen Zeit verdoppelt worden, wenn ich das an der Situation in unserem Schuhschrank zuhause festmachen darf, und deren Preise sind zugleich deutlich erhöht worden.
FOCUS: Aber das sind die Betriebe am unteren Umsatzende? Müller: Natürlich, das sind Geschäfte in 2B-Lagen, die einfach keine Zukunft mehr haben. Wetzel: Da muss ich einhaken. Es sind nicht nur die Betriebe mit den geringsten Umsätzen, sondern auch durchaus solche mit 400.000 Euro Jahresumsatz. Daran merken wir, dass solche Betriebsinhaber von ihrer Altersvorsorge zehren – zugegeben, das sind Einzelfälle.
FOCUS: In der Vergangenheit hat sich manchmal der Eindruck aufgedrängt – und im FOCUS wurde das leidenschaftlich diskutiert – dass der Hilfsaugenarzt das Ziel der Ausbildung zum Optometristen sein sollte. Dagegen schreiben Sie, Dr. Wetzel, im Juni: „Wer unbedingt Diagnosen stellen und Medikamente verabreichen möchte, der sollte sich überlegen, ob ein Medizinstudium für ihn nicht das Richtige ist.“ Ist das ein Wandel in der Darstellung des zukünftigen Optometristen? FOCUS: Wenn wir in das Jahr 1988 „Es ist richtig, wenn die Hochschulen beWetzel: Das kann als Wandel angezurückblicken – vor der Wende – da stimmte Unterrichtsinhalte aufnehmen, die sehen werden, ja. Aber den gab es gab es ca. 6.000 Geschäfte in über das normale Ausbildungsziel hinausgebereits vor über eineinhalb Jahren. Deutschland, die ca. 11 Mio. Brillen im hen. Das will ich auf gar keinen Fall als Wir hatten damals am OptometrisJahr verkauft haben. Mit dem Mauerschlecht hinstellen. Weil die Interessen der tengesetz gearbeitet, mit eigenstänfall haben wir ca. 18.000 Bewohner Menschen unterschiedlich sind, brauchen wir diger Kammer außerhalb des Handdazu bekommen. Sieht man von dem auch unterschiedliche Lehrangebote. werks. Wenn man einen Beruf kurzen Hype einmal ab, sind die außerhalb des Handwerks platzieren Aber zum Schluss sind wir der Meinung, wer möchte, kann man ihn in diese RichStückzahlen aber konstant geblieandere Tätigkeiten ausüben will, der soll bitte ben, seit Jahren prügeln sich 12.000 tung weiterentwickeln. ein komplexes Medizinstudium absolvieren.“ Betriebe um diese statistischen Thomas Truckenbrod, ZVA-Präsident Vor fast zwei Jahren ist die Entscheidung gefallen, wir wollen den Beruf Stückzahlen von 11 Mio. Brillen im Jahr. Warum wuchs und wächst „der auf dem Boden des Handwerks weiterentwickeln und zwar mit dem Berufslaufbahnkonzept. Kuchen“ nicht insgesamt? Müller: Sie dürfen davon ausgehen, dass wir diese Zahlen Dazu gehört: Diagnosen und Verabreichung von Medikamensehr genau betrachten. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass ten sind definitiv keine Tätigkeiten, die auf dem Boden des das Wachstum der Großen wie Fielmann nur im eigenen Handwerks erbracht werden können.
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Dieter Großewinkelmann, ZVA-Vizepräsident
Dr. Jan Wetzel, ZVA-Geschäftsführer
FOCUS: Ist das bei den Hochschulen schon angekommen, besonders in Berlin? Truckenbrod: Wenn Sie sich die Meisterprüfungsordnung durchlesen, steht dort irgendwo etwas von „Diagnose“?
Erkrankungen erkennen und in nicht fehlerhafter Weise mit einer Brille versorgen. Bestimmte Dinge sollte man erkennen können, dafür auch die angestrebte verbesserte Ausbildung im Meisterrecht, um dann verantwortungsvoll Brillen anfertigen und Kontaktlinsen abgeben zu können. Deshalb letztendlich auch FOCUS: Nein, aber von den Exponenten, die ich gerade angesprochen habe, wird genau das deklariert. Da brauchen wir die Forderung, dass dieses Wissen in Zukunft jeder Meister doch bloß in die Fachzeitschrift „die Kontaktlinse“ zu schauen. beherrschen muss, und nicht nur ein paar. Denn jeder MeisMüller: Als Flügelkämpfer für die Optometrie möchte ich ter ist Erstanlaufstelle für Gutes Sehen! Wir brauchen Augenerklären, wie ich sie immer verstanden habe: Wer sich engaärzte eigentlich nur, um Kranke zu versorgen. giert für die Optometrie eingesetzt hatte und auch für ein Truckenbrod: Es ist richtig, wenn die Hochschulen bestimmeigenständiges Optometristengesetz außerhalb des Handte Unterrichtsinhalte aufnehmen, die über das normale Auswerks eingetreten war, dem ging es primär nicht um Diagnosbildungsziel hinausgehen. Das will ich auf gar keinen Fall als tik. Vielmehr wollen wir erste Anlaufschlecht hinstellen. Weil die Interesstelle sein für Gutes Sehen. Das war sen der Menschen unterschiedlich und bleibt unser Ziel. „Für den BVA steht fest: Alle Untersuchungen sind, brauchen wir auch unterWenn man genau hinsieht, sind wir es des menschlichen Körpers sind Ausübung schiedliche Lehrangebote. ja schon. Prof. Bernd Bertram, Präsider Heilkunde. Danach sei es auch Aufgabe Aber zum Schluss sind wir der Meident des Berufsverbandes der Augennung, wer andere Tätigkeiten ausder Ärzte, zu entscheiden, ob es eine erlaubärzte (BVA), sagte uns während eines nispflichtige Ausübung der Heilkunde ist üben will, der soll bitte ein kompleoder nicht. Die Augenärzte wollen das alleiGespräches im Ministerium, die Ärzte xes Medizinstudium absolvieren. untersuchten doch sowieso schon nige Entscheidungsrecht haben, weil aus 60% bis 70% aller über 60-Jährigen. FOCUS: Weiß Prof. Bertram, dass deren Sicht jegliche Augenuntersuchung – Wenn dem doch tatsächlich so wäre! zum Aufdecken von Auffälligkeiten schon der ZVA das so sieht? Uns geht es darum, dass wir auch Verstrenge Diagnostik ist.“ Truckenbrod: Das haben wir ihm Dr. Jan Wetzel, ZVA-Geschäftsführer häufig gesagt, zuletzt Anfang antwortung übernehmen – und dies August. fordert letztlich auch die EU von uns: Verantwortung zu übernehmen für Wetzel: Für den BVA steht fest: Alle den Kunden, der von uns eine neue Brille haben möchte. Untersuchungen des menschlichen Körpers sind Ausübung Wenn dieser Kunde sagt, er sei gesund, können wir das nicht der Heilkunde. Danach sei es auch Aufgabe der Ärzte, zu entgarantieren, auch kein Augenarzt. Wir sollten allerdings in der scheiden, ob es eine erlaubnispflichtige Ausübung der HeilLage sein, das Auge so zu betrachten, dass wir offensichtliche kunde ist oder nicht. Die Augenärzte wollen das alleinige
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Thomas Truckenbrod, ZVA-Präsident
Christian Müller, ZVA-Vizepräsident
Entscheidungsrecht haben, weil aus deren Sicht jegliche AuDinge lernen, die früher vielleicht nur beiläufig gestreift wurgenuntersuchung zum Aufdecken von Auffälligkeiten schon den. Wenn das aber nur halbherzig gemacht wird, dann wird es wirklich gefährlich. Wir müssen uns unserer Verantwortung strenge Diagnostik ist. Müller: Und das inklusive des vorderen Augenabschnitts. Das bewusst sein. würde bedeuten, Augenoptiker und Optometristen dürften keine KonFOCUS: Das ist ja toll. Aber warum taktlinsen mehr anpassen! „Uns geht es darum, dass wir auch Verantstellen Sie diese Punkte nicht wähDazu müssen wir klipp und klar festhalwortung übernehmen – und dies fordert rend einer Obermeistertagung oder ten: Die Betrachtung des vorderen letztlich auch die EU von uns: Verantwortung Innungsversammlung eindeutig vor zu übernehmen für den Kunden, der von uns und erläutern Ihre Position, damit Augenabschnittes ist unwidersprochen eine Notwendigkeit. Der Augeneine neue Brille haben möchte. Wenn dieser „das Volk“ es versteht und Ihnen foloptiker muss feststellen können, ob Kunde sagt, er sei gesund, können wir das gen kann? nicht garantieren, auch kein Augenarzt. Wir Müller: Doch, doch, das sagen wir eine Hornhaut erkrankt ist. Denn im Rahmen der Kontaktlinsen-Anpassung ganz deutlich, zum Beispiel am Tag der sollten allerdings in der Lage sein, das Auge wäre das eine Kontraindikation. Optometrie. Da hat Dr. Wetzel die Difso zu betrachten, dass wir offensichtliche ErIch bin überzeugt, kein Augenoptiker krankungen erkennen und in nicht fehlerferenzierung ganz klar und verständwollte diagnostisch tätig werden, um hafter Weise mit einer Brille versorgen.“ lich herausgearbeitet. Hinzu kommt, einen Augenarzt aus seinem BerufsChristian Müller, ZVA-Vizepräsident die EU fordert von uns Augenoptikern feld zu verdrängen. Denn selbst in die Erklärung, warum unser Beruf regGroßbritannien darf ein Optometrist lementiert ist. Dazu gibt es nur ein nicht diagnostizieren. Argument: Wir Augenoptiker sichern den Verbraucherschutz. Großewinkelmann: In dieser Diskussion sollten wir ganz Die EU würde kein anderes Argument akzeptieren. vorne beginnen: Die Kunden in unseren Geschäften sind heuUnd um auf Ihre Anmerkung bezüglich der Fachzeitschriften te andere als vor zehn Jahren. Sie haben erkannt, dass wir für zurückzukommen: Natürlich gibt es Publikationen, in denen das Gute Sehen zuständig sind. Die kommen nach einer IOLwir Terminologien nachlesen können aus Bereichen, wo der Implantation zu uns und fragen, wie es jetzt weitergehen wird. durchschnittliche Augenoptiker allein die Worte schon nicht Zu der Zeit, als ich in die Lehre kam, mussten die Patienten mehr begreift. nach so einer OP noch drei Monate in der Obhut des Augenarztes bleiben. Erst wenn der eine Verordnung geschrieben FOCUS: Aber auch der ZVA hat Anteile an einer Publikation, hatte, durften wir eine Brille anfertigen nach seiner Verordbei deren Lektüre man sich manchmal fragt, worum sich der nung. Das ist heute völlig anders. Wir müssen unseren Kunden Inhalt überhaupt noch dreht, speziell im letzten Drittel des Antworten auf deren Fragen geben. Deshalb müssen wir auch Heftes.
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Wetzel: In ein Fachmagazin gehören auch Fachthemen und müssen die Ehrenamtsträger eine andere Entscheidung wissenschaftliche Artikel, unabhängig davon, ob dem Thetreffen, wenn sie glauben, nur so den Beruf weiterentma jeder einzelne Leser folgen kann. Es gibt auch Augenwickeln zu können. optiker, die ihren Master in den USA gemacht haben, u.a. Wer mit der jetzigen Situation nicht zufrieden sein sollte, in klinischer Optometrie. Die haben einen ganz anderen der soll sich in seiner Innung für ein Ehrenamt bewerben Kenntnisstand, als er hier üblich ist. und wählen lassen. So kann er verWenn die danach nach Deutschsuchen, eine Mehrheit für andere land zurückkommen und das, was Entscheidungen zu bekommen. sie gelernt haben auch einsetzen Großewinkelmann: Wir müssen ganz „Wir müssen ganz klar sehen, das Handwerk klar sehen, das Handwerk selbst hat können, dann sollen sie das bitte selbst hat sich bewegt und damit auch der sich bewegt und damit auch der Zenmachen. Das liegt dann in deren Verantwortung. Zentralverband des Deutschen Handwerks tralverband des Deutschen Hand(ZDH). Vertreter des ZDH sind damals auf uns werks (ZDH). Vertreter des ZDH sind Wenn Sie mich fragen, wie sich die Situation für den deutschen Augenzugekommen und haben gefragt, was wir tun damals auf uns zugekommen und optiker darstellt, dann lassen sich wollen und was das Handwerk tun kann, dahaben gefragt, was wir tun wollen diese Tätigkeiten jedoch nicht als mit die Augenoptik im Handwerk bleibt. und was das Handwerk tun kann, daZiel formulieren. Dazu reicht die Vielleicht war es gut, in der Vergangenheit mit die Augenoptik im Handwerk Ausbildung hierzulande nicht aus. den Ball so hoch zu werfen, dass wir schlussbleibt. Vielleicht war es gut, in der Verendlich das erreicht haben, was das Beste für gangenheit den Ball so hoch zu werDer Wille der Delegierten vor zwei Jahren war doch: Wir bleiben im uns ist.“ fen, dass wir schlussendlich das erHandwerk. Diese Entscheidung hat Dieter Großewinkelmann, ZVA-Vizepräsident reicht haben, was das Beste für uns ist. Konsequenzen, und die müssen Müller: In all den Jahren haben wir umgesetzt werden. dem Handwerk zu verstehen gegeIch gebe zu, dass es nicht einfach ben, dass wir uns innerlich schon ist, das innerhalb von zwei Jahren etwas losgelöst empfunden haben. auch in die Köpfe zu bekommen, wenn andererseits seit Dadurch wurde das Handwerk auch zu einer selbstkritischen über zehn Jahren die Höherpositionierung mit eigener Betrachtung veranlasst. Es ist jedoch kein Zufall, dass die AuKammer diskutiert wurde. genoptik und das Elektrohandwerk geprüft werden; denn das Das war vor zwei Jahren eine berufspolitische Entscheisind zwei Berufe, deren Reglementierung Sinn macht. dung, die die Ehrenamtsträger einstimmig beschlossen haben. Und wenn es in vielleicht zehn Jahren dazu komFOCUS: Wenn ich mir Ihre Argumente und Definitionen der men sollte, dass das Handwerkskorsett zu eng ist, dann Aufgaben eines Augenoptikers/Optometristen vor Augen
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führe, warum kann dann Prof. Bertram vom BVA ein Veto durchsetzen, was die Ausbildung zum Optometristen (ZVA/ HWK) betrifft? Wetzel: NRW ist durch, wir haben die Genehmigung, die Ausbildung anzubieten und danach den Titel zu führen. Die Augenärzte haben zunächst eine Portion Misstrauen – das ist nur der erste Schritt, in Wirklichkeit wollen sie aber mehr. Denn ein anderes Problem ist die Vergütung konservativ arbeitender Augenärzte. Die haben eine relativ geringe GKVFallpauschale. Sucht diese Ärzte ein Patient auf, ohne Anlass und ohne Beschwerden, dann kann der Arzt denen eine IGeL-Leistung verkaufen. Kommt aber ein Patient mit einem Papier von einem Optometristen, der gesagt hat, der Augeninnendruck sei auffällig und die Konsultation eines Augenarztes empfehlenswert, besteht für eine IGel-Leistung kein Spielraum mehr. Der Arzt muss diesen Patienten innerhalb der GKV-Pauschale abrechnen. Zusammengefasst kann ich sagen, diese Diskussion wird ausschließlich auf betriebswirtschaftlichem Boden geführt. Müller: Ich muss dazu noch ergänzen, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, also die Klinikärzte, fordert schon lange von den Augenoptikern, die sollten die Augen ihrer Kunden anschauen. Sie fordern auch eine Verbesserung der Ausbildung. FOCUS: Da gibt es doch dieses wunderschöne ECOO-Diplom. Was verbirgt sich eigentlich dahinter, und welchen Sinn hat es? Truckenbrod: Die Antwort ist so eindeutig wie einfach: Das ECOO-Diplom ist gedacht als der höchste Abschluss in der Augenoptik in Europa und steht über allem. Das ist grund-
sätzlich nicht schlecht, weil die Ausbildungsqualität innerhalb Europas sehr unterschiedlich ist. FOCUS: Der Kern meiner Frage zielt woanders hin: Wenn ich mir dieses Diplom erarbeitet habe, kann ich mich mit dieser Urkunde überall in Europa niederlassen? Ohne nationale zusätzliche Prüfungen? Müller: Lassen Sie mich mit Radio Eriwan antworten: Im Prinzip ja. Hier in Deutschland hat das ECOO-Diplom in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Bedeutung. FOCUS: Nun hat ein deutscher Augenoptiker in den USA oder Großbritannien seinen „Doktor of Optometry“ gemacht. Darf der seinen Titel hier führen? Wetzel: Der Jurist sagt: Das kommt darauf an. Dieser Titel ist nicht so ohne weiteres übertragbar. Der „PhD“ sehr wohl. Dagegen darf ein „OD“ aus Amerika hier nicht als „Dr.“ geführt werden.
Im dritten und letzten Teil dieses Redaktionsgespräches werden folgende Fragen diskutiert: • Was in der Augenoptik ist heute noch Handwerk? • Droht den deutschen Augenoptikern im Rahmen der EU-Evaluierung die Einordnung als„dispensing optician“? • Wie viele Hochschulen braucht der Berufsstand? • Und wo sind die Fachlehrer, die einst in Aalen ausgebildet werden sollten?
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ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod (links) und Professor Stephan Degle von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Obermeistertagung Gegensätzlicher hätten die Geschäftsmodelle nicht sein können, die auf der Obermeistertagung des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) am 11. und 12. Oktober 2014 in Fulda präsentiert wurden: auf der einen Seite Wolfgang Cagnolati als Galionsfigur der deutschen Optometrie, auf der anderen Seite Bernhard Kleikamp, stellvertretend für die von ihm geführte Viehoff Gruppe. Sie zeigten die ganze Vielfalt, die in der Augenoptik unternehmerisch möglich ist.
scheint er sie zu nehmen und einfach so lange zu bearbeiten, bis sie seinen Idealen entspricht, zumindest in Ansätzen. Die Vorstellung seines Geschäftsmodells, wie er es in seinem„Augenund Sehzentrum“ praktiziert, offenbarte den Zuhörern jedenfalls auf eindrucksvolle Weise, was in der Augenoptik auch hierzulande alles möglich ist – und was nicht. Cagnolati wies explizit darauf hin, dass sogar bei US-Optometristen, die oftmals ja als Blaupause für berufspolitische Fantasien herhalten müssen, der Umsatzanteil, der mit optometrischen Dienstleistungen generiert wird, durchschnittlich 36% beträgt. Der Rest muss „konventionell“ verdient werden, also mit dem Verkauf von Brillen, Kontaktlinsen etc. Cagnolati selbst erwirtschaftet in seinem „Augen- und Sehzentrum“ mit optometrischen Dienstleistungen laut eigener Aussage knapp 20% des Umsatzes. Und man kann getrost davon ausgehen, dass er dabei bereits sehr vieles sehr richtig macht. Dasselbe lässt sich auch über Bernhard Kleikamp sagen. 21 traditionelle augenoptische Fachgeschäfte hat die Viehoff Gruppe, deren Geschäftsführer Bernhard Kleikamp ist, mittlerweile in ihrem Besitz. Die Gruppe hat die Betriebe gekauft, sie aber unter ihrer alten Firmierung belassen. Das ist das Besondere und der Grund, warum sich Kleikamp gegen die Bezeichnung „Filialist“ wehrt. „Individuell vereint“, so laute sein Motto und damit das seines aus Münster gesteuerten Geschäftsverbundes. Durchschnittlich 800.000 Euro Jahresumsatz machen die Betriebe der Viehoff Gruppe. Die Umsatzgrenze für Zukäufe liegt bei 600.000 Euro. Insgesamt werden über 180 Mitarbeiter beschäftigt. Und während die Gesellen bei Wolfgang Cagnolati im Prüfraum praktisch nichts verloren haben, nehmen sie in den von Bernhard Kleikamp und seinem Sohn Johannes kontrollierten Geschäften durchaus auch Refraktionen vor. Natürlich nicht ohne vorher einen entsprechenden Kurs absolviert zu haben. Trotzdem dürften sich den Optometristen unter den Augenoptikern bei dieser Auskunft die Nackenhaare aufstellen. So viel zu der eingangs erwähnten Vielfältigkeit. Abgeschlossen wurde dieses Thema schließlich am zweiten Tag mit dem Vortrag von Professor Stephan Degle, der die verschiedenen beruflichen und akademischen Ausbildungswege in der Augenoptik nicht nur gegeneinander abwog, sondern auch ihre jeweiligen Stärken konkret darlegte.
Ist die deutsche Augenoptik „europafest“? von Lars Wandke
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s war eine gute Idee des ZVA, Wolfgang Cagnolati als Redner nach Fulda zu holen. Erstens spricht es für einen Verband, auch solche reden zu lassen, die keineswegs konform gehen mit dem, was der ZVA unter der Überschrift „Berufslaufbahnkonzept“ berufspolitisch betreibt. So machte Cagnolati durchaus deutlich, wie wenig er von diesem Konzept hält, das den Verbleib des Berufs im Handwerk vorsieht. Zweitens ist der Duisburger Optometrist kein verträumter Idealist, was seine Einladung nach Fulda umso wertvoller machte. Cagnolati blendet die augenoptische Realität nicht aus, eher
Eher abstrakt wurde es dagegen im Vortrag von Dr. Manja Schreiner, die beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) die Rechtsabteilung leitet. Ihr Thema ist das Deregulierungsbestreben der Europäischen Union und damit der Erhalt des Meisterbriefes. Die Expertin gab den Anwesenden in Fulda einen Einblick in die Ansichten und Arbeitsweise der EU-Kommission, die von einem „marktliberalen Ansatz“ geprägt sei, der sich ihrer Ansicht nach „komplett durch die Kommissionspolitik zieht“. Was den europäischen Binnenarbeitsmarkt angeht, könne die Kommission laut Dr. Schreiner über „weiche Faktoren“ wie Mobilität, Sprachbarrieren etc. nichts erreichen, demzufolge versuche sie, die Berufszugänge zu deregulieren, wo nur möglich.
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2.700 reglementierte Berufe gibt es europaweit, 158 in Deutschland, zu ihnen zählt auch der Augenoptikermeister. Ende November müssen daher auch Vertreter des ZVA im Rahmen der Evaluierung vorsprechen. Im November 2015 soll der Endbericht folgen. Geht es nach dem Wunsch von Dr. Manja Schreiner, wird es dann seitens der Bundesregierung heißen: „Wir sind europafest. Alles bleibt so, wie es ist.“ Hier ist Veränderung also nicht gewollt. An anderer Stelle wäre sie dagegen dringend erforderlich, wie der Vortrag von Thomas Heimbach verdeutlichte. Der Vorsitzende des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses des ZVA präsentierte die aktuellen Branchenzahlen. Demnach stagniert der Umsatz im zweiten Quartal, „inflationsbereinigt wäre es sogar ein Minus“. Das Hauptproblem der Branche seien weiterhin die rückläufigen Stückzahlen. Und auch der demographische Wandel zugunsten der Augenoptiker sei bereits abgeschlossen, die Zahl der Presbyopen werde nun annähernd konstant bleiben. Angesichts dieser Ausgangslage werden es „Betriebe mit unscharfem Profil schwer haben und vom Markt verschwinden“, so Thomas Heimbach. Da passte es nur zu gut, dass Till Herzog von der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg (GfK) in seinem Beitrag eine
Möglichkeit der noch gezielteren Kundenansprache bot. Er gab einen Überblick über das gemeinsame Pilotprojekt der GfK mit dem ZVA. Im Zentrum des Projekts steht die statistische Umfeldanalyse eines Betriebs, aus der sich dann konkrete Handlungsempfehlungen für den Augenoptiker ableiten lassen, um wirtschaftlich noch erfolgreicher zu arbeiten. „Ein sehr gutes Projekt für alle Innungsmitglieder, die nach Abschluss der Pilotphase von den gesammelten Erfahrungen profitieren können“, bilanzierte Thomas Truckenbrod am Ende der Versammlung. Auch er betonte nochmals: „Um erfolgreich am Markt bestehen zu können, bedarf es in erster Linie Leidenschaft für unseren Beruf – unabhängig von den angebotenen optometrischen Dienstleistungen und dem Brillenfassungssortiment.“ Mögen die Obermeister und Innungsvertreter vielleicht vor allem diese Forderung ihres Präsidenten nach mehr Leidenschaft mitnehmen. Denn als sonderlich rege oder gar diskursfreudig präsentierte sich das Plenum in Fulda nicht. Vielmehr drängte sich dem außenstehenden Beobachter in Anbetracht der allgemeinen Regungslosigkeit der Eindruck auf, dass nicht wenige der Gäste so eine Obermeistertagung vor allem dafür nutzen, einfach auch mal woanders gepflegt in die Sauna zu gehen.
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BRANCHE+POLITIK | SILMO
Silmo 2014 In schwierigem Fahrwasser In Sachen Mode sind die Franzosen Experten, das hat die diesjährige Silmo wieder eindeutig bewiesen. Die Besucherzahl blieb mit leichtem Rückgang stabil, die Aussteller boten dem nationalen und internationalen Fachpublikum ein sehenswertes Angebot, und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Doch die Umstände waren in diesem Jahr schwierig wie
Fotos: Silke Sage
nie zuvor.
von Silke Sage
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ie Pariser Fachmesse Silmo blickt mit 33.301 Besuchern Ende September 2014 insgesamt auf ein positives Resümee. Das sind zwar rund 2.000 Besucher weniger als noch im vergangenen Jahr, jedoch hatte die Veranstaltung, wie selten zuvor, mit widrigen Umständen
zu kämpfen. Der wirtschaftliche Hintergrund war geprägt von politischen Spannungen und gesetzlichen Unsicherheiten, die den französischen Markt belasten. Das betraf hauptsächlich die französischen Aussteller und Besucher, deren Anteil bei rund 44% lag.
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Kleber K der Superlative: Magnumbond aus Deutschland
Zur Z Mittagszeit bildeten sich in der Messehalle lange Schlangen vor den Restaurants
Mehr schlicht als spektakulär: Silmo-Rückkehrer Marchon
Präsentation bei Essilor
Eines der teuersten Stücke: Maybach
56% der Besucher kamen aus dem Ausland. Der Streik der Air-France-Piloten erschwerte die Bedingungen für diesen Teil der Besucher. So mussten lange Wartezeiten an den Flughäfen in Kauf genommen werden oder auf alternative Transportmittel gesetzt werden. Ein deutscher Augenoptiker fasste es trotzdem amüsiert zusammen: „Keine Silmo ohne Streik!“ Zur Pariser Fachmesse kamen auch einige Brillenhersteller zurück. Beispielweise war Marchon mit einem großen Stand vertreten. Allerdings war die Präsentation weit entfernt von „spektakulär“. Vielmehr lag der schlichte Stand am äußersten Randbereich von Halle 6. Zurückgekehrt sind unter anderem auch Bushnell und De Rigo. Zum ersten Mal dabei aus Deutschland, waren nach Auskunft der Messeleitung unter anderem Trends & More Eyewear, Papp Up, die Eric Lauer Brillenmanufaktur, Adrian Marwitz und Morgenrot Eyewear. Letztgenannte konnten zudem gleich einen Silmo d’Or mit nach Hause nehmen in der Kategorie Technische Innovationen.
Für Maschinenhersteller kaum von Bedeutung Für die Hersteller von Industrie-Maschinen hatte die Silmo in ihren vergangenen Ausgaben bereits kaum noch eine Rolle gespielt. Immerhin hatten Hersteller wie Schneider und Satisloh wieder einen Stand, wenn auch ohne Präsentation ihrer Maschinen.
Silmo Academy Die Silmo Academy thematisierte in diesem Jahr die Augenermüdung. In Schulungen, Workshops und Vorträgen konnten sich Augenoptiker zu diesem Thema weiterbilden oder austauschen. Die Referate wurden von einer internationalen Besetzung aus Professoren, Wissenschaftlern, Optometristen und Orthoptisten präsentiert.
Silmo D’Or – die Gewinner: Kategorie VISION: BBGR mit „Sirus Plus“ Kategorie MATERIAL und EQUIPMENT: Interactif Visuel Systeme mit „Deep Lights by Activisu” Kategorie LOW VISION: Telorion mit „Telorion Zoom“ Kategorie CHILDREN: Caroline Abram mit „5+5=10” de Tête à Lunettes Kategorie OPTIC FRAME: Lukas de Stael mit „Stratus“ Kategorie SUNGLASS: Masunaga X Kenzo Takada mit „Campanule K18“ Kategorie SPORT EQUIPMENT: Bollé Sport Protective mit „Coverage“collection Enfant Kategorie FRAME TECHNOLOGICAL INNOVATION: Morgenrot Eyewear mit „Morgenrot SC3“ JURY‘S SPECIAL AWARD: Piero Massaro mit „PM415“
Wirtschaftsbarometer für europäischen Augenoptikmarkt Um Branchenerwartungen besser einschätzen zu können und um der Industrie stringente Tools für den Ausbau ihrer Geschäfte an die Hand geben zu können, haben sich die beiden europäischen führenden Fachmessen Silmo und Mido dazu entschieden, beim Marktforschungsinstitut GfK ein halbjährliches Wirtschaftsbarometer für den Bereich Augenoptik und Brillenhandel in Europa in Auftrag zu geben. Erste Ergebnisse soll es bereits im März 2015 geben. Eine stärkere Kooperation soll zudem zwischen den beiden Messen stattfinden.
Fazit Es gab eine ganze Reihe neuer Aussteller zu sehen, das Thema Fashion wurde auf der Silmo ganz ausgezeichnet besetzt und – Paris ist immer eine Reise wert.
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v.l.: Hartmut Dworak, Denis Cohen-Tannoudji, Christian Kirchmayer, Barbara Schöneberger, Bernhard Nüsser, Stefan Rüdiger und Paul du Saillant
Essilor Impulse 2014 Am 19. und 20. September 2014 fand in Berlin bereits zum zweiten Mal der Augenoptik-Fachkongress Essilor Impulse statt. Das Unternehmen lud dazu 700 Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Ziel der Veranstaltung war es, den Angereisten „Mehrwerte zu bieten und Impulse zu vermitteln – Impulse für den Markt, das Geschäft und das eigene Leben“.
von Lars Wandke
U
m es vorwegzunehmen: Das Rednerprogramm hätte langweilig sein können, die Unterkunft ein Sanierungsfall, das Essen ungenießbar. Solange nur Barbara Schöneberger moderiert, wäre die Veranstaltung wohl trotzdem ein Erfolg geworden. Ihre Moderation ist amüsant, selbstironisch, aber nie albern. Und dass die Gäste sie bei der Veranstaltung zwei Jahre zuvor noch hochschwanger erlebt hatten, bot ihr direkt einen gelungenen Einstieg: „Ich habe nun schon in allen Aggregatszuständen vor Ihnen gestanden: schwanger, nicht schwanger. Nur die Klamotten sind immer gleich eng.“ Aussagenkräftiger aber für die gesamte Veranstaltung war, was Schöneberger zum Ende ihrer Begrüßung sagte: „Es ist das Gegenteil von einem Streber-Fachkongress, was wir hier machen.“ Das stimmt. Wer augenoptisch oder gar optometrisch Gehaltvolles wünscht, wäre woanders besser aufgehoben. Essilor Impulse ist keine Fortbildungsveranstaltung. Hier gilt es, den Blick über den Tellerrand zu wagen, nicht in den Teller hinein. Entsprechend branchenfremd war teilweise die Zusammenstellung der Redner, von den offiziellen Firmenbotschaftern mal abgesehen. Hierzu zählten der President Europe Bernhard Nüsser, die Geschäftsführer Stefan Rüdiger (Deutschland), Christian Kirchmayer (Österreich) und Hartmut Dworak (Schweiz) sowie Paul du Saillant, Essilor Chief Operating Officer. Er eröffnete mit seinem Vortrag „Improving lifes by
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EVENT | PROFESSION
Amelie Fried
Andreas Holzer
Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen
Stefan Verra
Dr. Rebekka Reinhard
Moritz Freiherr von Knigge
improving sight“ den Kongress. Im Anschluss erklärte Denis Cohen-Tannoudji, Senior Vice President R&D Disruptive, die Bedeutung von Innovationen für die Zukunft der augenoptischen Branche und ließ hinter die Kulissen der Essilor Forschung und Entwicklung blicken. Marketing- und Vertriebsexperte Prof. Dr. Björn Bloching erklärte daraufhin die Rolle der Augenoptik in einer MultichannelWelt, ihm folgte Benjamin Hakoun, der die digitale Brillenanprobe „FittingBox“ live auf der Bühne vorführte. Begleitet von tosendem Applaus, assistierte ihm Barbara Schöneberger, die virtuell im Sekundentakt neue Brillen anprobierte. Der Freiburger Verleger Manuel Herder berichtete anschließend von seinen Erfahrungen aus der Buchbranche sowie
der digitalen Herausforderung und versuchte anhand eines Exkurses in die Geschichte zu belegen, dass Paradigmenwechsel keine Bedrohung sein müssen, sondern eine Chance darstellen. Verkaufstrainer Martin Groß erklärte, wie man „richtig verkauft“, und der „Körpersprecher“ Stefan Verra riss die Zuhörer in seinem explosiven sowie lustigen Vortrag zur Körpersprache fast von den Stühlen, bevor es an die individuelle Abendplanung ging, die in Berlin naturgemäß viele Möglichkeiten bietet. Am zweiten Tag eröffneten Moritz Freiherr von Knigge und Grimme-Preis-Trägerin Amelie Fried den Vortragsreigen mit Ausführungen zu allgemeinen Verhaltensweisen und dem alltäglichen Geschlechterkampf. Und während Moritz Freiherr von Knigge dabei vollkommen entspannt und locker rüberkam, überraschte Amelie Fried mit einem Redebeitrag, der in seiner Strenge und Humorlosigkeit fast nur noch durch seine Trivialität übertroffen wurde. Umso erfrischender im Folgenden der Mathematiker und Chaosforscher Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen: Er vermittelte auf unterhaltsame Weise, dass Chaos Teil der Natur ist und zum Beispiel eine Wettervorhersage damit eigentlich unmöglich sei. Dr. Rebekka Reinhard dagegen offerierte philosophische Rezepte für ein erfülltes Leben. An ihrem Vortrag schieden sich die Geister. Die einen fanden ihn gut, die anderen sahen ihn qualitativ knapp über dem von Amelie Fried. Einigkeit dürfte hingegen bestanden haben, was den Auftritt des blinden Extremsportlers Andreas Holzer betrifft. Er bestieg als „blind climber“ bereits sechs der „Seven Summits“, also die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente, und berichtete in Berlin von seinen Erfahrungen und seinem eindrucksvollen Lebensweg. Einen humorvollen Rückblick auf die Vorträge der beiden Kongresstage gab abschließend Ali Wichmann in seinem Fotovortrag. Stefan Rüdiger, Geschäftsführer Essilor Deutschland, bilanzierte: „Die immer gut besuchten Showrooms zeigten uns, dass innovative Produkte mit maßgeschneiderten Services sehr gut angenommen werden. Diese Informationen, gepaart mit Spaß, Freude und dem Wissen, dass unser Leben aus mehr besteht als nur aus dem Geschäft, kam bei den Kunden sehr gut an.“ Am Abend lud Essilor alle Kongressteilnehmer noch zu Dinner und Party in die Event-Location „Kraftwerk“, der ehemaligen Schaltzentrale des Berliner Heizkraftwerks. Hier ließ sich bei Cocktails und Musik bestens entspannen und das Gehörte Revue passieren lassen. Bei der überwiegenden Mehrheit geschah dies offenbar zur vollsten Zufriedenheit: In der anschließenden Kundenbefragung durch Essilor wurde die Gesamtorganisation mit einer Schulnote von 1,45 bewertet. 99,45% der Teilnehmer gaben an, das Branchenevent weiter zu empfehlen. 0,51%, also drei bis vier Leute, waren offenbar nicht überzeugt. Was mag der Grund sein? Zu wenig augenoptische Inhalte? Zu viel Amelie Fried?
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PROFESSION | MYOPIE
Myopie-Prävention Das Auge muss früh den Umgang mit der dritten Dimension des Sichtbaren trainieren
Wie entsteht eine Myopie? Bisher ist ihr Zustandekommen nicht eindeutig geklärt. Fakt ist: Sie nimmt weltweit in rasantem Ausmaß zu. Groß angelegte Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Kinder, die mehr Zeit an der freien Luft verbringen, seltener eine Myopie entwickeln. Die Gefahr besteht aber weiterhin, dass immer mehr Menschen auf korrigierende Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen sein werden, nur weil sie die Welt in der dritten Dimension nicht erfolgreich erobern können. Ein ausführlicher Bericht.
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MYOPIE | PROFESSION
von Dr. Norbert Lauinger
D
as richtige Sehen-Lernen gelingt, wenn das Auge nicht nur die optische Abbildung des Sichtbaren schlechthin lernt, sondern wenn es den bei der Geburt angelegten Mechanismus der Fixierung oder Fokussierung von Sehobjekten und der Akkommodation an deren Entfernungen im dreidimensionalen Seh- oder Objekt-Raum häufig aktiv zu nutzen und erfolgreich zu trainieren vermag. 7 Ganz nach dem Grundsatz „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“. Die Blick-Sakkaden in der Tiefe des dreidimensionalen Raums, das Springen des Blicks zu unterschiedlich entfernten Objekten, ist von entscheidender Bedeutung für die frühe Ausbildung und lebenslange Fitness des Sehorgans. Das Auge benötigt deshalb früh den Umgang mit der dritten Dimension der Welt. Der Kurzsichtige sieht weit entfernte Objekte undeutlich, nahe liegende Objekte sieht er normal scharf 8 Das Zustandekommen der Myopie (Kurzsichtigkeit) ist nach wie vor nicht ausreichend geklärt. Erschreckend ist, in welchem Ausmaß die Myopie weltweit zunimmt. „Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden innerhalb des kommenden Jahrzehnts 2,5 Milliarden Menschen von einer Myopie betroffen sein“. 3, S.16 Bei der Suche nach Abhilfe haben „groß angelegte Untersuchungen der letzten Jahre gezeigt, dass Kinder, die mehr Zeit an der freien Luft verbringen, seltener eine Myopie entwickeln bzw. die Myopie langsamer voranschreitet“. 1, 4 Die Hypothese, dass „helles Tageslicht die Schärfentiefe des Auges erhöht, was zu einem schärferen Bild führt, und dass durch Tageslicht mehr Dopamin auf der Netzhaut freigesetzt wird, was sich hemmend auf das Längenwachstum des Auges auswirkt“ reicht aber für eine erfolgreiche Gegensteuerung nicht aus. Wissenschaftler haben „bewiesen, dass die tägliche Lesedauer, die Leseentfernung und intensive Naharbeit die Entstehung und das Fortschreiten der Myopie begünstigen“ und dass „Menschen in urbanen Gegenden häufiger von Myopie betroffen sind“. 3, S.57 Das häufigere Aufsuchen des helleren Tageslichts ist sicher bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Die Gefahr besteht aber weiterhin, dass immer mehr Menschen auf korrigierende Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen sein werden, nur weil sie die Welt in der dritten Dimension nicht erfolgreich erobern können. Zwei Achsen in jedem Auge sind für die Fixierung der Sehobjekte zuständig Die Fixierung der Objekte ist mit der Ausrichtung der Achsen im Auge verknüpft. Jedes Auge verfügt über zwei Achsen. 6 Beim Tagessehen ist es die Sehachse, die die Fovea als den Ort des schärfsten Zapfensehens im Zentralgebiet der Netzhaut mit dem Fixierpunkt am anvisierten Objekt verbindet (Abbildung 1, links). Im Dämmerungssehen übernimmt die mechanische Achse des Auges mit der Ringzone der größten
Stäbchendichte (Zone des schärfsten Stäbchensehens), die Fovea und Papille im Zentralgebiet der Netzhaut umläuft (Abbildung 1, rechts), diese Funktion. Bei der Fixierung verbindet dann ein Ort auf dieser Ringzone die zentrale Netzhaut mit dem Fixierpunkt am anvisierten Objekt. Wir blicken dabei im Vergleich zum Tagessehen ein wenig seitlich am Objekt vorbei, wenn wir es anvisieren.
Abb. 1: (links) Die zwei Achsen eines jeden Auges: Sehachse und mechanische Augenachse, Winkel α zwischen beiden Achsen. (rechts) Das Zentralgebiet der Netzhaut mit der Fovea (F), dem Ort des schärfsten Tagessehens, die über die größte Dichte von Zapfen verfügt, und der Papille (P), dem Austrittsort des Sehnerven aus dem Auge, die mangels Fotorezeptoren den „blinden Fleck“ im Auge abgibt (rechtes Auge). Die Ringzone der größten Stäbchendichte umläuft beide Pole der zentralen Netzhaut (Ringzone vom Autor markiert. Die grauen Segmente im Bild sind fehlende Stücke der Netzhautpräparation).
Der Akkommodationsmechanismus ist dafür zuständig, das scharfe Bild des jeweils fixierten, in unterschiedlichen Entfernungen vorhandenen Sehobjekts im Zentralgebiet der Netzhaut in der richtigen Bildebene anzuliefern. Der ZiliarkörperRingmuskel um die Augenlinse reguliert mit seinen Haltefasern (Zonula-Fasern) die Krümmung der Linse und damit den Brechwert der Optik. Die Fixierung eines Objekts und die Akkommodation auf seine Entfernung erfolgen unter dem Einfluss, der Stimulierung und der Kontrolle des Zentralgebiets der Netzhaut. Beide Mechanismen sind in jedem einzelnen Auge angelegt und sind deshalb nicht nur binokular, sondern auch monokular verfügbar.
Die Abbildungsgleichung der Optik Ein Objekt, das aus großer Entfernung näher kommt, schiebt die Bildebene im Auge weiter nach hinten Die Abbildungsgleichung der Optik in Abbildung 2 beschreibt in Abhängigkeit von der vorderen f- und hinteren f‘- Brennweite den gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen ObjektEntfernung g und Bildebene b. Sie gilt in dieser einfachen
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Form für eine dünne Linse, mit geringen Modifikationen, aber grundsätzlich auch für zusammengesetzte optische Abbildungssysteme wie das menschliche Auge.
dessen Brennpunkte die Punkte F und F‘ der Optik sind; im vorderen Pol liegt das Objekt, im hinteren Pol das Subjekt – im Tagessehen die Fovea des Beobachters. Sie gewährleistet die jeweilige Balance zwischen dem äußeren und dem inneren optischen Geschehen. Die Gleichgewichtslage tritt stets dann ein, wenn das Auge sich auf eine bestimmte Objektentfernung erfolgreich eingestellt hat. Die Akkommodation erweist sich dabei als von der Refraktion (Brechungsindex) und den optischen Brennweiten abhängig.
Abb. 2: Die optische Abbildungsgleichung beschreibt im Auge die Beziehung zwischen Gegenstandsweite (g) und Bildweite (b) in Abhängigkeit von der vorderen (f ) und der hinteren Brennweite (f’) einer Linse.
Für das menschliche Auge beschreibt die Gleichung allgemein die Tatsache, dass wenn g kleiner wird, f‘ kleiner und b größer wird. Dass somit bei der Annäherung eines mit dem Blick fixierten Objekts aus 1.000 m Entfernung auf 25 cm sich die Brennweite f‘ durch stärkere Krümmung der Linse verkürzt und dabei die Bildweite b im Auge vergrößert wird. Die um die Brechungsindizes der optischen Medien erweiterte Abbildungsgleichung beschreibt diesen Vorgang noch genauer:
gf’n1 fn2 f’n1 + = 1 und b = g b (g - fn2 ) In der Abbildungsgleichung hängen Objektweite g und Bildweite b für achsennahe Strahlen von der objektseitigen Brennweite fn2 und der bildseitigen Brennweite f’n1 der Linse ab. Der Brechungsindex vor dem Auge entspricht dem in Luft mit n1 = 1, im Innenauge gilt insgesamt der Brechungsindex n2 = 1.336, 10, 11 wobei f/f‘ = n1 / n2 mit n1 < n2 ist. Dies bedeutet, dass bei der Fixierung z.B. eines 5 m entfernten Objekts f‘ = 22.785 mm und f = 17.055 n2 = 22.785 mm (f = 17.055 mm ist die vordere Brennweite des Auges beim Blick in die Ferne) gleich groß werden. Das Objekt wird scharf in eine Bildebene am zentralen Ort des schärfsten Sehens (Fovea) abgebildet. Der Objektweite von g = 5 m entspricht (mit f‘ = 22,785 mm) eine Bildweite b = 22.889 mm und die Abbildungsgleichung ergibt damit fn2 /g + f‘n1 /b = 22.785/5000 + 22.785/22.889 = 0.004557 + 0.995443 = 1. Dies entspricht einer Gleichgewichtslage in der „optischen Schaukel“ der Akkommodation, vergleichbar einer Waage mit unterschiedlich langen Armen und ungleichen Gewichten. Die „optische Schaukel“ stellt – wie Abbildung 3 illustriert – geometrisch ein langgestrecktes Rotationsellipsoid dar,
Abb. 3: Die optische Schaukel der Objekt-Fixierung und Akkommodation im Auge bei einer Blick-Sakkade von einem 10 m entfernten Objekt auf ein 5 m entferntes Objekt (O1 und O2 = Objekte in unterschiedlichen Entfernungen, B1 und B2 = deren entsprechende Bildlagen bei gelingender Akkommodation. F und F‘ = Brennpunkte der Abbildungsoptik). Maße außen in Metern, innen in Mikrometern. Ein Fixierungssprung von 10 m um -5 m auf 5 m im Objektraum führt zu einer Verlagerung der Bildweite um +52 μm nach hinten (Differenz zwischen b = 22,837 mm und 22,889 mm, ein Fixierungssprung von 5 m auf 2 m bringt eine Verlagerung der Bildweite um +159 μm mit sich (Differenz zwischen b = 23,316 mm und 22,889 mm).
In der kommenden Ausgabe schreibt Dr. Norbert Lauinger über die Optionen des Auges für die „richtige“ Verarbeitung der dritten Dimension. Referenzen sind auf Anfrage in der Redaktion erhältlich.
Dr. Norbert Lauinger hat Wahrnehmungs- und Betriebspsychologie an der Uni Freiburg studiert; zudem Optik und Mikroskopie bei der Ernst Leitz GmbH/Wetzlar. Seit 1993 war er GesellschafterGeschäftsführer der CORRSYS-Firmen in Wetzlar, die sich mit optischer Sensorik für die Fahrzeugdynamik-Vermessung im Automobil- und Bahnbereich beschäftigte (seit 2009 bei Kistler/ Frauenfeld, CH und HaslerRail/Bern, CH). N. Lauinger leitete mehrere BMBF-Forschungsprojekte auf dem Gebiet der diffraktiven Optik und Sensorik. Zuletzt ging es dabei um ein Retina-Implantat zukünftiger Generationen. Im November 2014 erscheint sein Buch „The Human Eye: an intelligent optical sensor. The inverted human retina: a diffractive-optical correlator“ in USA/Kanada.
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PROFESSION | PRÄVENTION
Blaulichtschutz für Alltagsbrillen Das Gesundheitsprogramm für die Augen
von Johannes Hoffmann
Blaues Licht ist im sichtbaren Spektrum das mit der höchsten Energie. Es grenzt an den schädlichen UVBereich, fördert vermutlich Netzhautschäden und beeinträchtigt die Sehschärfe. Die große Verbreitung von LED-Beleuchtung und -Bildschirmen setzt uns zudem stärkerer Belastung durch blaues Licht aus als noch vor wenigen Jahren. Blaues Licht ist jedoch auch unabdingbar für das periphere Sehen, den Gleichgewichtssinn oder den Schlaf-Wach-Rhythmus. Wie viel Blaulichtschutz ist also sinnvoll?
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ine tatsächliche Gefahr durch blaues Licht ist im Alltag, zum Beispiel durch LED-Beleuchtung oder -Bildschirme, nicht nachgewiesen und nur in extremen Ausnahmesituationen oder bei medizinischer Indikation zu erwarten. Dennoch ist eine präventive, auf langfristige Vorbeugung ausgelegte Blaulichtreduzierung durchaus sinnvoll.
Physikalische Möglichkeiten und technische Lösungen Spezielle Brillengläser sind das Mittel der Wahl, am besten in Verbindung mit vollständigem UV-Schutz. Die Gesetze der Physik geben dabei mit den Varianten Absorption und Reflexion den vorhandenen Spielraum für Blaulicht reduzierende Brillengläser vor. Er reicht vom nahezu vollständig transparenten Brillenglas ohne Schutzwirkung bis zum orangebraunen, dunklen
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PRÄVENTION | PROFESSION
Produkt A und B sind die gängigsten Varianten, die auf beiden Flächen des Glases bevorzugt blaues Licht reflektieren, sie unterscheiden sich jedoch voneinander deutlich in der Intensität und leicht in der Farbe des Restreflexes. Produkt C reflektiert hingegen nur auf der Vorderseite bevorzugt kurzwelliges Licht, die Rückseite entspricht einer konventionellen grünlichen Superentspiegelung. Die Brillenglas-Optimierungsschicht NoflexbluV geht einen prinzipiell anderen Weg. Sie kombiniert die Reflexminderungsleistung der Noflex996 Hyperentspiegelung mit der gezielten Absorption blauer Lichtanteile. Das Ergebnis sind Brillengläser, die trotz einer geringen Filtertönung vor den Augen wie unsichtbar wirken. Denn Reflexe sind praktisch nicht vorhanden; die Filtertönung verschwindet vor der Hautfarbe.
Wieviel Blaulichtschutz lässt sich im Alltag sinnvoll realisieren? Das Ziel von blaulichtreduzierenden, aber dennoch vollkommen alltagstauglichen Brillengläsern ist es … • … die Lichtanteile der Wellenlängen zwischen 380 und 500 nm im Sinne einer Schutzwirkung zu reduzieren, • … die Farbwahrnehmung und periphere Wahrnehmung dabei nicht zu beeinträchtigen sowie • … das Brillenglas dennoch insgesamt möglichst hell und transparent zu belassen. Zur Beurteilung der für diese Kriterien tatsächlich vorhandenen Leistung aktueller Brillengläser sieht die DIN EN ISO 8980-3 Berechnungsfunktionen vor, die nicht nur den Lichttransmissionsgrad, sondern auch die Gefährdung durch blaues Licht klar definieren. Es zeigt sich bei Labormessungen1, dass sowohl die Kombination aus maximaler Reflexionsminderung und spezieller Absorptionswirkung von NoflexbluV als auch reflektiv wirkenden, verglichenen Produkte auf einem Niveau liegen – sowohl in Hinsicht auf den Blaulichtschutz als auch auf die Lichttransmission (Abbildung 1).
Kantenfilter mit 100% Blaulicht-Schutz oder einer Reflexionsschicht, die bevorzugt blaues Licht reflektiert. Denkbar sind auch Mischlösungen – aber Tatsache bleibt: Wird blaues Licht reduziert, blickt das menschliche Auge durch einen Filter mit gelb/braun/orangener Farbe und herabgesetzter Transmission. Die seit einiger Zeit erhältlichen Produkte zur Blaulichtdämpfung (in den Abbildungen die Produkte A, B, C) für Alltagsbrillen nutzen allesamt das Prinzip der Reflexion. Dazu wird je nach Produkt entweder vorder- oder auch beidseitig des Brillenglases eine Entspiegelungsschicht verwendet, die teilweise merklich stärker als eine übliche Superentspiegelung reflektiert. Das Reflexionsmaximum liegt im blauen Bereich. Die Brillengläser wirken dadurch für den Fachmann wie mäßig entspiegelte Brillengläser, für den Laien eher wie Spiegelgläser. Sie erinnern zum Teil tatsächlich frappierend an die Einfachentspiegelungen der 1980er Jahre.
Abb. 1
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PROFESSION | PRÄVENTION
Wenn sich bei der Wirksamkeit des Blaulichtschutzes also mit beiden Prinzipien der gleiche Erfolg erzielen lässt, müssen die reflektiv wirkenden Brillengläser kritisch betrachtet werden. Denn eigentlich sind die grundsätzlichen Vorteile von entspiegelten Brillengläsern seit Jahren bekannt. Brillengläser ermöglichen umso klareres, kontrastreicheres und komfortableres Sehen, je weniger Reflexe auf den optischen Flächen entstehen. Reflexionen, die das Sehen des Brillenträgers stören, sind immer Reflexionen in Richtung Auge. Diese entstehen nicht nur auf der Rückfläche des Glases, sondern bei hellen Gläsern naturgemäß in nahezu gleicher Intensität auf der Vorderfläche. Selbst der bereits geringe Reflexionsgrad einer üblichen Superentspiegelung (ρv ~ 0,8%) wirkt unter bestimmten Lichtverhältnissen als Störfaktor. Der Laborvergleich in Abbildung 2 zeigt den merklich geringeren Lichtreflexionsgrad von NoflexbluV sehr anschaulich, insbesondere Produkt A reflektiert sehr stark, in etwa um das fünffache intensiver. Von den ästhetischen Nachteilen abgesehen, werden Brillenträger, die bisher eine Superentspiegelung gewöhnt waren, diese starken Reflexe sehr wahrscheinlich als störend wahrnehmen. Besteht der Wunsch nach einem präventiven Schutz des Auges vor energiereicher Strahlung, sollte zudem auch ein vollständiger UV-Schutz gegeben sein, denn UV-Strahlung ist im Vergleich zu blauem Licht deutlich energiereicher und schädigender. Zur Beschreibung der Gefahren durch UV-Strahlung existieren Normen, die natürliche Schutzmechanismen und die reale Verteilung der UV-Bestrahlung auf der Erde berücksichtigen. Alle verglichenen Produkte im Index 1.6 leisten für den normalen Strahlungsweg durch das Brillenglas sehr guten UV-Schutz durch die Verwendung spezieller Absorber, für NoflexbluV gilt dies auch für die anderen angebotenen Materialvarianten. Die Belastung durch UV-Strahlung über rückseitige Reflexe (Abbildung 3) kann dabei bewusst vernachlässigt werden. Hat ein unentspiegeltes Brillenglas praktisch keine UV-Reflexion, so steigt dieser Wert bei NoflexbluV nur bis 19% an. Gemessen an der sehr geringen UV-Strahlungsmenge von angenommen rund 10%, die theoretisch überhaupt Richtung Pupille reflektiert werden kann, schadet eine UV-Entspiegelung wie bei Produkt C zwar nicht. Bei einer möglichen UVMaximalbelastung von 1,9% durch eine herkömmliche Entspiegelung lohnen sich aber weder die Mühen noch die Kosten. Selbst bei Produkt A und B ist die tatsächlich zu erwartende Strahlungsmenge relativ gesehen zu vernachlässigen, obwohl die UV-Reflexion sehr ausgeprägt ist.
Abb. 2
Abb. 3
Praxiswissen rund ums blaue Licht Wann ist Blaulicht-Schutz tatsächlich notwendig und sinnvoll? Hier gilt es zu trennen nach: • medizinischer Indikation, wie einer AMD • asthenopischen Beschwerden • dem Wunsch gesundheitsbewusster Kunden nach präventivem Netzhautschutz. Für Ersteres muss auf Spezialfilter mit deutlich höherer Absorption zurückgegriffen werden. Doch in den beiden letzten
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PRÄVENTION | PROFESSION
Abb. 5
Fällen sind Blaulichtfilter wie NoflexbluV oder vergleichbare Produkte für eine universell eingesetzte Alltagsbrille absolut zu empfehlen. Brillenträger verbringen unter Umständen viele Stunden am Tag mit dem Blick auf Bildschirme. Ist mit der fast vollständigen Umstellung von Röhren- auf LED-Bildschirme das belastende Flimmern Geschichte, treten nun Belastungen durch große, helle Bildschirme mit hoher Auflösung und entsprechend kleinen Detailinformationen auf, verbunden mit einer relativ hohen Blaulichtemission. Diese Belastung wird häufig durch LED-Raumlicht noch verstärkt. NoflexbluV bietet hier durch die Kombination aus Blaulichtschutz und Hyperentspiegelung erhöhten Kontrast und Schutz, ist damit insbesondere für Office-Brillengläser sehr empfehlenswert und darüber hinaus auch für Kunden mit asthenopischen Beschwerden bei der Bürotätigkeit sehr gut geeignet. Was für den PC gilt, ist selbstverständlich auch für Tablets oder Smartphones von Bedeutung. Autofahren ist ebenfalls eine Tätigkeit, die unserem visuellen System Höchstleistungen abverlangt. Nicht nur die reine Sehschärfe ist sicherheitsrelevant, vor allem nachts machen Brillenträgern Störlichter durch rückseitige oder innere Reflexe manche Fahrt zur ermüdenden Qual. Vorsicht: Blaulichtfilter, die mit Reflexion wirken, sind hier eine zusätzliche Belastung. Denn nachts verschiebt sich das Empfindlichkeitsmaximum des menschlichen Auges in Richtung Blau, also just der Reflexfarbe. Der wahrgenommene Gesamtreflexionsgrad der Vergleichsprodukte beträgt dann bis zu 8%, also wie ein nicht entspiegeltes Glas (Abbildung 4). Der vergleichbare Reflexionsgrad von NoflexbluV beträgt hingegen unter mesopischen Bedingungen weniger als 1%. Zur Kontrasterhaltung, zum Blendschutz und zur Blaulichtreduktion im Sonnenlicht ist eine gute Sonnenbrille immer die beste Wahl. Helle Brillengläser können hier nicht den not-
wendigen Blendschutz bieten, vor allem braune Sonnenschutzgläser haben dazu aufgrund ihrer Tönung naturgemäß einen vielfach höheren Blaulicht-Schutz (Abbildung 5). Auch Transitions- oder ACTIsun-Gläser sind eine gute Empfehlung. Bei besonders starker Sonneneinstrahlung und UV-Belastung sind spezielle Filtergläser unabdingbar. Die Filterwirkung muss unbedingt mit einer kopfnahen Brillenform unterstützt werden. Denn nicht nur bei Gletscherbrillen müssen bei hoher UV-Belastung auch die Bindehaut, die Lider usw. bestmöglich geschützt werden.
Fazit Die Gefahr durch blaues Licht für das Auge ist weit weniger drastisch, als es häufig suggeriert wird. In Alltagsbrillen, in denen ein erhöhter Blaulichtschutz gewünscht ist, kann die Blaulichtreduktion etwa 15% betragen, ohne dass anderweitig Beeinträchtigungen entstehen. Die damit einhergehende Kontraststeigerung hat insbesondere bei greller Beleuchtung und bei Bildschirmarbeit zusätzliche Vorteile. Dabei ist die Absorption des blauen Lichts der reflektiven Reduktion vorzuziehen, aufgrund der bekannten Vorteile von entspiegelten Brillengläsern, insbesondere nachts. 1 Messungen durch SphereOptics GmbH, Uhldingen, März 2014, mit PerkinElmer Lambda 950 UV/Vis/NIR Spectrophotometer
Johannes Hoffmann ist Dipl.Ing. (FH) Augenoptik und seit 13 Jahren bei der Mailshop GmbH Augenoptik in Mühlacker. Er leitet dort das Produktmanagement Brillengläser und ist Geschäftsführer der Tschechischen Mailshop s.r.o.
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KONTAKTLINSE | SPEZIAL
Fluoreszeinbilder formstabiler Kontaktlinsen auf regelmäßiger Hornhaut Ein erster Leitfaden
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SPEZIAL | KONTAKTLINSE
Abb. 1: Vergleich des Fluoreszeinbildes ohne (links) und mit Gelbfilter (rechts)
Bei der Anpassung formstabiler Kontaktlinsen wird Fluoreszein zur Sitzbeurteilung benötigt, da erst dadurch die genaue Passform der Linse auf der Hornhaut sichtbar wird. Wie ein Fluoreszeinbild zu interpretieren ist und was es dabei zu beachten gibt, soll an einigen Beispielen verdeutlicht werden.
von Kerstin Gohm
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er Kontaktlinsen anpasst, sollte Fluoreszein verwenden! Sowohl bei Weichlinsenversorgungen als auch bei der Anpassung formstabiler Kontaktlinsen. In diesem Artikel wird lediglich auf die Anwendung von niedermolekularem Fluoreszein (Di-Natrium-Fluoreszein) zur Bewertung von formstabilen Kontaktlinsen eingegangen. Wird dieses bei Weichlinsenversorgungen verwendet, so ist
dies nur bei abgesetzten Linsen sinnvoll. Niedermolekulares Fluoreszein kann in das Linsenmaterial eindringen und eine Verfärbung hervorrufen. Nach Abnahme der weichen Kontaktlinsen kann man jedoch Abdrücke, Stippungen oder andere Hornhautveränderungen sichtbar machen, wenn man den Tränenfilm anfärbt. Bevor die Weichlinse wieder aufgesetzt wird, sollte das Auge mit Kochsalzlösung gespült werden, um Verfärbungen der Linse zu vermeiden.
Voraussetzungen der Spaltlampe Um Fluoreszein anzuregen, wird blaues Licht benötigt. In der Regel sind Spaltlampen mit einem Interferenz-Blaufilter im Beleuchtungsstrahlengang ausgestattet. Das Emissionsspektrum deckt sich zum Großteil mit dem Absorptionsspektrum von Fluoreszein. Damit das Fluoreszein sichtbar wird, muss jedoch noch ein Gelbfilter zwischengeschaltet werden. 1 Der Vergleich in Abbildung 1 zeigt den Unterschied zwischen der Sichtbarkeit des Fluoreszeins mit und ohne Verwendung eines Gelbfilters.
Paralleles, steiles und flaches Fluoreszeinbild Viele Linsengeometrien werden nach dem Gleichlaufprinzip parallel angepasst. Die Linse hat auf der Hornhaut eine gleichmäßige Druckverteilung, vom Zentrum bis zur Peripherie. Man sieht im Fluoreszeinbild eine gleichmäßige Fluoreszein-
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Abb. 2: Formstabile Linse im Fluoreszeinbild parallel (links), zu steil (Mitte) und zu flach (rechts)
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Abb. 3: Fluoreszeinbild einer Linse im Hochsitz (links), im Tiefsitz (Mitte) und zentrisch (rechts)
verteilung hinter der Linse. Nur das Bevelleuchten hebt sich stärker hervor, da dort die Linse von der Hornhaut abhebt und somit mehr Abstand zwischen Linse und Hornhaut entsteht (Abbildung 2, links). Ist eine Linse zu steil oder zu flach angepasst, zeigt sich das in einer entsprechend veränderten Fluoreszeinverteilung. Bei einem steilen Sitz zeigt sich ein grüner Fluoreszeinsee zentral mit dunkler peripherer Auflage vor der Bevelzone (Abbildung 2, Mitte). Bei einem flachen Sitz zeigen sich eine zentrale dunkle Auflage und ein grüner Fluoreszeinring peripher. Auf dem Bild (Abbildung 2, rechts) sieht man im Bereich zwischen zwei und drei Uhr noch eine leichte Auflage, da die Linse dorthin verkippt ist. Ein unruhiges Sitzverhalten mit Dezentration ist für zu flach angepasste Linsen typisch.
Statisches Fluoreszeinbild Um bewerten zu können, ob eine Linse parallel, zu steil oder zu flach angepasst ist, muss ein statisches Fluoreszeinbild
Abb. 4: Fluoreszeinbild einer rückflächentorische Linse, horizontal parallel angepasst, vertikal leicht flach
gemacht werden. Das bedeutet, die Linse wird mit Hilfe des Ober- und Unterlids manuell ins Hornhautzentrum geschoben, um den Sitz ohne Lideinfluss zu bewerten. Bei einer hoch- oder tiefsitzenden Linse kann keine aussagekräftige Bewertung der Kontaktlinsenrückfläche bezüglich der Passform erfolgen. In Abbildung 3 sieht man drei Mal dieselbe Linse, jedoch jeweils in verschiedenen Positionen auf der Hornhaut. Auf dem linken Bild ist die Linse im Hochsitz zu sehen. Sie klemmt sich unter das Oberlid und steht dadurch unten ab. Etwa ein Drittel der Linse liegt auf, das Fluoreszein ist mit einer deutlichen Ansammlung im unteren Bereich der Linse zu sehen. Bedeutet dies nun, dass die Linse zu flach ist? Im mittleren Bild sieht man die Linse im Tiefsitz. Im oberen Bereich ist die Fluoreszeinansammlung, demnach ein Abstehen der Linse sichtbar, es folgen eine Auflage und schließlich ein durch den unteren Rand der Linse begrenzter Fluoreszeinsee. Ist dies nun als Steilsitz zu interpretieren? Beziehungsweise oben flach und unten steil? Im rechten Bild wurde die Linse manuell ins Hornhautzentrum positioniert, um die Passform der Kontaktlinsenrückfläche zu bewerten. Es ist gut zu sehen, dass die Linse im horizontalen Bereich zu etwa ein Drittel parallel aufliegt, oben und unten symmetrisch absteht. Der Grund dafür ist, dass auf eine torische Hornhaut eine rotationssymmetrische Linse gesetzt wurde. Die Linse entspricht im horizontalen Meridian der Form der Hornhaut. Da bedingt durch den Hornhautastigmatismus die Hornhautradien im vertikalen Meridian jedoch steiler werden, sieht man entsprechend im Fluoreszeinbild das Abstehen der Linse im oberen und unteren Bereich. Wenn sich die Linse im dynamischen Verhalten gut bewegt und nach dem Lidschlag zentriert, kann die Anpassung durchaus so belassen werden. Wird durch das Abstehen der Linse vor allem im oberen Bereich der Oberlideinfluss so stark, dass die Linse zum Hochsitz gezwungen wird, kann mit einer torischen Rückfläche Abhilfe geschaffen werden (Abbildung 4). Die Entscheidung, ob die Rückflächenform einer formstabilen Kontaktlinse geändert werden muss, kann nur anhand des statischen Fluoreszeinbildes erfolgen. Eine dezentriert sitzende
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SPEZIAL | KONTAKTLINSE
Abb. 5: Fluoreszeinbildsimulation einer flachen (links oben), steilen (rechts oben) und parallelen Linse (links unten mit dem Oculus Keratograph K5M
fahrenen Kollegen bespricht. Im Laufe der Zeit lernt man, wie ein Fluoreszeinbild zu interpretieren ist und bekommt ein Gefühl dafür, ob eine Linse beispielsweise nur 0,05 mm oder 0,1 mm zu steil ist. Moderne Videokeratographiesysteme mit Kontaktlinsensimulationsprogrammen bieten ebenfalls sehr gute Übungsmöglichkeiten. Mit diesen Programmen kann man verschiedene Linsen im Fluoreszeinbild simulieren und somit das Auge schulen (Abbildung 5). Wie auf dem realen Auge ist es bei den Anpassprogrammen ebenfalls wichtig, die Linse im Hornhautzentrum zu bewerten. In der Regel lassen sich die virtuellen Linsen auf dem Auge auch verschieben. Wer mit der Deutung eines Fluoreszeinbildes Schwierigkeiten hat, kann sich an die Anpassberatung des jeweiligen Linsenherstellers wenden. Hilfreich sind an dieser Stelle Fotos der Linse auf dem Auge. Wer keine Videospaltlampe oder eine Fotoeinrichtung hat, kann sich heutzutage auch mit einem Smartphone behelfen, das mittlerweile weit verbreitet ist. Es gibt Halterungen für Smartphones, die man an das Okular der Spaltlampe anbringen kann (Abbildung 6). Damit lassen sich recht gute Bilder und teilweise auch Videos machen.
Quellen: [1] Kontaktlinsen Know-how, Andrea Müller-Treiber, S. 16 & 17 [2] http://www.arcturuslabs.com/
Abb. 6: Halterung „Magnifi“ für das Smartphone 2
Kerstin Gohm (Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik) arbeitet seit 2007 bei
Linse führt zu falschen Rückschlüssen. Somit wird in der Anpassung das dynamische (Fehl-)Verhalten einer Linse bei stimmigem Fluobild nicht durch eine Änderung der Kontaktlinsenrückfläche beeinflusst, sondern mittels einer Durchmesser- und/oder Materialänderung.
dem Freiburger Unternehmen Hecht Kontaktlinsen GmbH. Dort ist sie für die technische Kundenbetreuung und Anpassberatung mit eigener Anpasstätigkeit verantwortlich. Sie hält Seminare so-
Übung macht den Meister
wie Vorträge zum Thema Kontakt-
Das „Lesen“ eines Fluoreszeinbildes benötigt Erfahrung. Für einen Anfänger mögen an sich völlig verschiedene Fluoreszeinbilder identisch aussehen. Dies ändert sich nur, wenn man viele Fluoreszeinbilder sieht und idealerweise mit einem er-
linse und ist zudem für interne Projekte tätig.
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Foto: Johnson & Johnson
KONTAKTLINSE | INDUZIERTES HÖHENPRISMA
Z
ur Zentrierung torischer Kontaktlinsen setzen die meisten Hersteller auf eine Stabilisation durch Prismenballast oder modifizierte Versionen dieses Stabilisationsprinzips. Je nachdem, wie stark dabei die Verdickungen der Kontaktlinsen im unteren Linsenbereich ausfallen, kann dadurch jedoch ein Vertikalprisma innerhalb der optischen Zone erzeugt werden, das bei einem monokularen Astigmatismus zu Störungen des Binokularsehens führen und die Sehqualität beeinträchtigen kann. Ein Vertikalprisma von mehr als 0,50 pdpt kann zu Ermüdungserscheinungen des Auges und Kopfschmerzen führen.
Kontaktlinsen ohne Höhenprisma in der optischen Zone
Kontaktlinsen und monokularer Astigmatismus Störung des Binokularsehens
Trotz exakter Anpassung klagen manche Kunden über asthenopische Beschwerden, deren Ursachen sich nicht auf den ersten Blick zuordnen lassen. Ein induziertes Höhenprisma kann ein Grund dafür sein. Bis zu 23% aller Fehlsichtigen weisen einen monokularen Astigmatismus ≥ 0,75 dpt auf, der im Rahmen einer Versorgung mit einer torischen weichen Kontaktlinse eventuell zu dieser Problematik führen kann.
Bei der Einarbeitung von Brillengläsern wird üblicherweise exakt auf die Einhaltung der Zentriertoleranzen geachtet. Die in Deutschland am häufigsten verwendeten Toleranzwerte basieren auf der bekannten RAL-Tabelle* und bewerten z.B. ein Höhenprisma von über 0,25 pdpt im Stärkenbereich von +/- 6,00 dpt für nicht mehr zulässig. Einige weiche torische, auf Prismenballast-Design basierende Kontaktlinsen liegen mit Werten von teilweise > 0,50 pdpt weit über den oben genannten für Brillengläser zulässigen Grenzwerten – so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Ryan Hawke et al., die auf der BCLA Clinical Conference 2014 vorgestellt wurde. Die einzigen Ausnahmen unter den in der Studie getesteten Kontaktlinsen sind demnach die torischen Kontaktlinsen von Acuvue: Mit einem Wert von 0,01 pdpt bilden die Ein-Tages-Kontaktlinsen Acuvue Moist for Astigmatism und die Austausch-Kontaktlinsen Acuvue Oasis for Astigmatism das einzige torische Kontaktlinsensortiment ohne Vertikalprisma in der optischen Zone. Für einen stabilen Visus sorge hier das Accelerated Stabilisation Design (ASD) mit vier Stabilisationszonen, die die Kontaktlinsen durch den natürlichen Druck des Lidschlags kontinuierlich ausrichten und stabilisieren. Weitere Informationen zur Studie von Ryan Hawke et al. finden Sie auf der Homepage der BCLA unter http://www.bcla.org.uk/ resources/events/bclaclinical-conference -aexhibition/1885 * RAL-RG 915
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Fotos: Silke Sage
MODE+DESIGN | MANUFAKTUR
Manufacture Cartier Lunettes ist in einem hochmodernem Gebäudekomplex untergebracht.
Das exklusive Cartier Geschäft auf der Champs Elysées
Handarbeit trifft Hightech Besuch der Brillenfertigung von Cartier Die „Manufacture Cartier Lunettes“ im Südwesten von Paris fertigt Brillenfassungen und Sonnenbrillen auf höchstem Niveau. Die Manufaktur trägt ihren Namen zu Recht, denn rund 75% der Arbeiten werden noch akribisch von Hand ausgeführt. Erst 2013 zog der gesamte Betrieb in eine neue Fertigungsanlage um. FOCUS folgte im September der Einladung von Cartier zur Betriebsbesichtigung.
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von Silke Sage
D
ie Brillenfassungsproduktion aus dem renommierten Haus Cartier hat nicht leichtfertig die Bezeichnung Manufaktur in ihrem Firmenlogo. Die Brillenfassungen werden in vielen einzelnen Arbeitsschritten größtenteils von Hand gefertigt. Hat man früher eher in einem beengten und unscheinbaren Gebäude gearbeitet, steht nun ein ultramodernes und großzügiges Gebäude mit 8.000 m² dafür zur Verfügung. Lichtdurchflutete Räume, modernste Maschinen und eine 214-köpfige hochmotivierte Mannschaft produzieren hier Cartier-Brillenfassungen und -Sonnenbrillen. Das Werk wurde unter besonderen Aspekten der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit konzipiert. Ein geschlossener Wasserkreislauf gewährleistet, dass kein verunreinigtes Wasser das Haus verlässt. Erst 2013 zog die Fertigung in das neue Gebäude um. Man blieb in der gleichen Region, schon deshalb, um keine Mitarbeiter zu verlieren. Sie sind teilweise seit Jahrzehnten im Unternehmen und haben im Laufe der Zeit sehr spezielle und wertvolle Fähigkeiten erworben.
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MANUFAKTUR | MODE+DESIGN
Designlab: Hier entstehen neue ue Krreat ation ione en
Hyg gin Kib buan u da
„Alleine die Schulung eines Mitarbeiters für die Politur der Fassungsteile dauert rund ein Jahr“, so Hygin Kibuanda, Supplier Quality Manager und unser Tourguide durch die Fertigung. Jeder Handgriff sitzt; es ist eine Mischung aus Routine und Präzision, die aus den gegebenen Werkstoffen edle Luxusbrillen werden lassen. Er ergänzt: „Manche Arbeiten erfordern eine so hohe Konzentration, dass bereits nach kurzer Zeit eine Ablösung durch einen Kollegen erfolgt.“ Zu beobachten ist das bei der Schmucklackierung der Brillenbügel. Sie wird mit ruhiger Hand und mit Hilfe einer Lupe von einer hochkonzentrierten Mitarbeiterin durchgeführt. Zuvor werden die noch rohen Fassungsteile auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden. Meist kommt ein hochpräzises automatisches Laserschweißgerät zum Einsatz. Die Halterungen wurden speziell für die Cartier-Fassungsteile konzipiert. Bereits in dieser frühen Phase der Herstellung finden Qualitätskontrollen statt. Alles, was nicht 100% den hohen Anforderungen entspricht, wird an dieser Stelle aussortiert. Nach diesem Schritt werden die Fassungsteile poliert und für
oben: oben: n: Panthère Pan Pa anthère anthè thère re Wild Wild de W de Cartie Cart Carti tie er unten: Santos Vendome unten ome mit 18 C Gold und Straußenleder Straußenlede ist für 20.600 € zu haben habe
die Galvanik und Beschichtung vorbereitet. Das ist einer der wenigen Bereiche im Werk, die vollautomatisch durchgeführt werden.
18 Karat Gold Die Produktion der 18 Karat Goldbrillen wird firmenintern als Fort Knox bezeichnet. Diese Abteilung beherbergt eine in sich abgeschlossenen Fertigung. Dieser Bereich kann nur durch eine Schleuse betreten werden. Und nur von innen kann die Türe vom zuständigen Personal geöffnet werden. Rund zehn Personen sind mit den Arbeiten an den Brillenfassungen aus Gold betraut. Für die Fassungsherstellung ist es eines der am schwersten zu bearbeitenden Materialien, um es für den Alltag tragbar zu machen. Doch hier gelingt das Wunder, aus unscheinbaren Goldstangen filigrane Schmuckstücke herzustellen, die später einmal die Nasen ihrer Träger zieren. Hier empfängt uns Dominique Poloni, Direktor der Manufaktur. Er ist bereits seit 1982 für die Brillenfassungsproduktion zuständig und hat das Unternehmen maßgeblich geprägt.
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MODE+DESIGN | MANUFAKTUR
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Die Folterkammer In der sogenannten „Folterkammer“ müssen die Brillenfassungen nicht weniger als 25 Tests über sich ergehen lassen. Hier gibt es kaum eine Situation, die nicht dem Zufall überlassen wird. Neben klassischen UV-Testverfahren für die verwendeten Sonnenschutzgläser werden auch deren optische und physikalische Eigenschaften ständig auf die Probe gestellt. Eine Vorrichtung, in der das Klima am Meer nachempfunden wird, gibt Auskunft darüber, wie sich die Materialien auf Dauer in feuchter und salzhaltiger Umgebung verhalten. Wem kommt da nicht sogleich das Bild eines Angehörigen des Jet Set in den Sinn, der seine Yacht gemächlich in den Hafen von Saint Tropez steuert? Dabei soll die Brille genauso gut sitzen und perfekt glänzen wie nach dem Kauf in einem der exklusiven augenoptischen Fachgeschäfte, die diese Brillenfassungen führen. In den Testräumen ist zudem eine ganze Armada verschiedener Gerätschaften vorhanden, die die Belastungseigenschaften der Brillenfassungen in typischen Tragesituationen überprüft. Dabei werden die Bügel immer und immer wieder auf- und zugeklappt oder die Bügel samt Backenteile überbelastet. In einer Klimakammer der besonderen Art wird die Haltbarkeit der Materialien sowie deren Farbechtheit durch künstlichen Schweiß überprüft.
Ein ganz besonderer Belastungstest – und das ist wahrscheinlich nur im Hause eines Herstellers für Luxusartikel zu erwarten – ist der sogenannte „Handtaschentest“. Hier wird untersucht, wie sich die Haltbarkeit einer Brille oder Sonnenbrille bei unsachgemäßer Aufbewahrung in einer Damenhandtasche verhält. Und das ist kein Scherz. Wie wirken sich Handy, Lippenstift, Portemonnaie und Nagelfeile auf die Beschaffenheit der Brille aus? Hat die Brille das Haus in einwandfreiem Zustand verlassen, warten schon neue Gefahren auf sie beim Transport. In dieser Simulation wird getestet, wie sich die Brille im Etui und in ihrem Paket verhält, wenn es per Lieferwagen, Flugzeug etc. auf die Reise geht. Die Brillenbügel könnten durch stundenlanges Rütteln oder Vibrieren aneinander reiben und matte Stellen hinterlassen. Auch das Etui selbst kann bei dieser Interaktion Schaden nehmen oder die Oberflächen beschädigen.
Die Firmengeschichte… …reicht weit zurück. Der Juwelier Louis-François Cartier gründete die Firma 1847 in Paris. Seine Handwerkskunst begeisterte sehr schnell nicht nur die betuchte Pariser Gesellschaft. Es dauerte nicht lange und er durfte die französische Kaiserin Eugene mit seinen Kreationen beliefern. Sein
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MANUFAKTUR | MODE+DESIGN
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Großzügig Gro gige e und u hel h le Räu äume … äu
Fassun Fas sungst su g eil eile aus 18 8 Karat Go old d
Sohn Alfred und später seine Enkel Louis, Pierre und Jaques bauten das Unternehmen rasant weiter aus, das neben reichen Industriellen auch sehr bald praktisch alle Königshäuser zu seinen Kunden zählte. Es blieb nicht allein beim Schmuck. Das Uhrmacherhandwerk wurde in das Unternehmen integriert. Der berühmte Flugpionier Alberto SantosDumont beauftragte Cartier 1904 mit einer Uhr, die er während der langen Atlantiküberquerung am Handgelenk tragen wollte, um die Zeit zu überprüfen, ohne das Steuer loslassen zu müssen. Diese Idee führte dazu, dass Cartier die erste Armbanduhr entwickelte. Die Santos-Uhr ist heute noch Bestandteil der Uhrenkollektion und hat ihr Aussehen in über 100 Jahren kaum verändert. Nach dem Tod von Pierre Cartier in den 1960er Jahren zerfiel das Unternehmen schließlich in drei Teile. Es wurde erst in den 1970er Jahren wieder zusammengeführt. Seit 1997 gehört Cartier zum Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont. Neben Schmuck und Uhren werden auch Taschen, Schreibgeräte und Brillenfassungen durch Cartier kreiert.
Brillenfassungen seit 1982 Die Brillenfassungen werden seit den 1980er Jahren angeboten. Damals dominierten Gold und das klassische Cartier-Rot bei der
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Farbgebung. Auch heute noch werden diese Farben bevorzugt. Edle Materialen wie Gold und kostbares Holz werden verarbeitet. Auch Schmucksteine oder ganze Schmuckstücke werden mit den Fassungen kombiniert. Bei der teuersten Brillenfassung des Herstellers wird die Fassung mit „La Panthère“ kombiniert, einem Panter aus zig Diamanten, der auf den Brillenbügel montiert ist. Der Wert dieser Brille liegt bei rund 181.000 Euro. Es gibt aber auch andere Schmuckstücke, die mit den Brillenfassungen kombiniert werden und die den Wert der Brillen leicht auf 100.000 Euro ansteigen lassen. Für den normalen Verbraucher ist das sicher einer Nummer zu groß, das ist auch bei Cartier bekannt. Daher liegen die serienmäßig produzierten Fassungen im noch erschwinglichen oberen Preissegment. Um die Brillenfassungen anbieten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit mit Cartier erwünscht. Der Augenoptiker, der die Produkte in seine Kollektion aufnimmt, sollte sie auch angemessen präsentieren können. Ein Mix aus Lage, Kundenstamm, Erscheinungsbild und Portfolio spielt sicher eine große Rolle für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Das Image und die DNA von Cartier sollen so perfekt beim Konsumenten ankommen. Auf diese Weise arbeitet Cartier gerade mal mit 200 Fachgeschäften in Deutschland, Österreich und Osteuropa.
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Aufgemöbelt – aber richtig! Ein modernes und erfolgreiches Augenoptikgeschäft bietet nicht nur die aktuellen Brillenfassungen mit den passenden Gläsern an, sondern es ist meist auch selbst ein wahrer Blickfang. Vorbei ist es mit den angestaubten Brillenwänden, den altmodischen Beratungstischen und Wandfarben aus dem letzten Jahrhundert, wer High-Tech-Brillen und Mode verkauft, dem sollte man das auch ansehen! Wir haben hier die aktuellen Trends verschiedener Hersteller zusammengetragen.
von Sarah Schmidt
E
in Geschäft, das von erfahrenen Ladenbauspezialisten umgebaut wurde, ist hinterher meist viel umsatzstärker und erfolgreicher als vor dem Umbau. Das liegt nicht ausschließlich daran, dass die Neugier der Kunden geweckt wurde und diese das neue Augenoptikgeschäft „ausprobieren“ wollen, sondern an den modernen Ladenbaukonzepten. Diese berücksichtigen nicht nur die individuellen Gegebenheiten eines Unternehmens, sondern lassen sie zum Highlight der Gestaltung werden. Die Philosophie und die Kernkompetenzen eines Unternehmens werden gezielt in den Vordergrund gerückt und somit erhält das Geschäft mehr Individualität, mehr Charme und mehr Charakter. Damit wird jeder Laden zu einem unverwechselbaren Unikat und lockt zu den Stammkunden auch noch neue Kunden an. Dabei ist ein gut gestaltetes Geschäft mehr als nur ein Lockmittel für neue Kunden, es suggeriert Kompetenz, Verständnis und das Gefühl „ richtig aufgehoben zu sein“. Denn sind wir doch mal ehrlich, für viele Kunden ist ein Augenoptiker jemand, auf den man sich beinahe blind verlassen können muss. Wer kennt schon die aktuellsten Brillentrends oder die Glasneuheiten? Um diese Art der Gestaltung möglich zu machen, beschäftigen sich die Ladenbauer weniger mit den aktuellen Einrichtungstrends, sondern vielmehr mit Ihnen als Augenoptiker. Was sind die Faktoren, die Ihr Unternehmen unverwechselbar und einzigartig machen? Welche besonderen Leistungen bieten sie an? Wie ist die Firmenphilosophie, nach der gearbeitet wird? Denn: Was nützt die modernste Ladeneinrichtung, wenn sie nicht mit Leben
gefüllt wird? Dann ist sie nicht mehr als ein leeres Versprechen, eine Hülle ohne Kern. Ladenbauer und Innenarchitekten bemalen also nicht nur Wände, planen Lichtkonzepte und suchen Materialien für Böden und Möbel aus, sondern sie inszenieren sehr geschickt ein harmonisches Gesamtbild, das Ihre Kunden direkt anspricht. Nachdem diese Grundsätzlichkeiten erfasst wurden, geht es an die Umsetzung der gesammelten Ideen. Hierbei muss vor allem auf die Funktionalität der Einrichtungsgegenstände geachtet werden, denn die Möbel und Dekorationen sollen den Alltag erleichtern und die Möglichkeit schaffen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dazu kommt, dass sie den alltäglichen Belastungen ohne größere Abnutzungsschäden standhalten muss. Das erfordert vor allem den Einsatz von hochwertigen, strapazierfähigen und langlebigen Materialien. Die Möbel werden insgesamt sehr modern, sehr geradlinig und schlicht gehalten, dadurch entsteht ein großzügiges und luftiges Raumgefühl. Die präsentierten Brillenfassungen kommen in diesem Ambiente besonders gut zur Geltung. Die Farben werden so ausgewählt, dass sie Akzente setzen und den Raum auflockern, ohne ihn zu sehr einzunehmen und von der präsentierten Ware abzulenken. Auch die Nachhaltigkeit spielt mittlerweile eine große Rolle, so wird auf kurze Beschaffungswege genauso geachtet wie auf das Verwenden natürlicher und recycelbarer Materialien und Rohstoffe für die Herstellung der Einrichtungsgegenstände. Einige Anbieter haben sogar Konzepte entwickelt, die auf einen umweltneutralen Umbau ausgerichtet sind.
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SCHWERPUNKT LADENBAU
WSB – immer etwas Besonderes Das niederländische Ladenbauunternehmen ist bekannt für ausgefallene Ladengestaltungen, die ein Geschäft zum Highlight der Einkaufsstraße werden lassen und durch die eingebaute Extravaganz die Kunden begeistern. Es ist das Zusammenspiel der optimalen Raumaufteilung, individuell angefertigter Möbelstücke, auffälliger Farbauswahl und einem ausgeklügeltem Beleuchtungskonzept. Die Inspirationen erhalten die Designer nicht nur aus Metropolen wie Paris, New York, London oder Berlin, sondern auch aus den Trends, die in anderen Branchen in Sachen Ladenbau gerade umgesetzt
werden. Die gesammelten Ideen werden dann in liebevoller Kleinstarbeit in den Projekten geplant und verwirklicht. Die Einrichtungselemente werden in der eigenen Werkstatt angefertigt und können so auf individuelle Kundenwünsche angepasst werden. Da alle Arbeiten aus einer Hand geliefert werden, sind die Abläufe perfekt aufeinander abgestimmt, und der Auftraggeber kann sich auch in der heiklen Umbauphase entspannt zurücklehnen. So entsteht innerhalb weniger Wochen eine Geschäftsausstattung, die an die Bedürfnisse der Auftraggeber angepasst und auf die individuelle „DNA“ eines Geschäftes abgestimmt ist.
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Presenta Nova Das kroatische Unternehmen ist einer der Marktführer unter den Ladenbauern der augenoptischen Branche und vertreibt seine Produkte weltweit. Die Ausstattungselemente sind in modernem, minimalistischen Stil gestaltet und werden zu einzelnen Modulen zusammengefasst. Diese Module werden
in verschiedenen Stilen und Farbgestaltungen gefertigt und machen somit alle geplanten Raumkonzepte möglich. Durch dieses spezielle System sind Presenta Nova Inneneinrichtungen in nahezu allen Räumlichkeiten integrierbar, da sie beliebig erweitert werden können. Durch das spezielle Verbindungssystem und den Einsatz hochwertiger Materialien
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sind diese Erweiterungen im Nachhinein unsichtbar und bilden eine harmonische Einheit. Durch den Einsatz spezieller Displays, die mit einem eigenen Beleuchtungssystem ausgestattet sind, kommen die darin präsentierten Brillenfassungen besonders gut zur Geltung. Ein weiteres Detail sind die abschließbaren Displays für hochwertige Produkte.
Diese sind besonders sicher gestaltet. Sie werden mit einer Fernbedienung gesteuert und können auch Schwenkbewegungen ausführen, um die ausgestellten Fassungen von allen Seiten zu präsentieren. Durch diese kleinen Tricks werden die Kunden begeistert, und der Brillenkauf wird zum Vergnügen.
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Artmix – surprise your eyes Die Gestaltungsart des Unternehmens reicht von geradlinigminimalistisch bis hin zum verspielten Kultgeschäft mit vielen Details, je nachdem, welche Wünsche und Ideen der Kunde in seinem Geschäft verwirklichen möchte. Ziel des Umbaus ist es aber immer eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die die Kunden fasziniert und überrascht. Wichtig ist dabei, neben der optimalen Nutzung der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, für alle „Problemzonen“ eine schöne und zudem tadellos funktionierende Lösung zu finden, denn nur was wirklich funktioniert und den Alltag erleichtert, ist wirklich gut. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass Möbel und andere Einrichtungsgegenstände so durchdacht sind, dass sie flexibel eingesetzt werden können und nicht im Weg
stehen. Alle Konzepte werden mit viel Erfahrung und Routine ausgearbeitet, denn das Unternehmen hat sich auf den Umund Ausbau von Augenoptikgeschäften spezialisiert. Eine echte Neuheit am Markt ist das eigens entwickelte und patentierte Warenpräsentationssystem Typ X. Dieses System bietet dem Augenoptiker die Möglichkeit, Fassungen extrem flexibel und fast schon schwebend zu präsentieren. Dabei ist das System nahezu unsichtbar, sodass die präsentierten Brillen, egal ob filigrane Randlosfassung oder superstabile Sportbrille immer im Vordergrund stehen. Doch das System beschränkt sich nicht allein auf Fassungen, denn es können auch Spiegel, Etuihalter, Flachablagen oder ähnliches eingehangen werden. Eine clevere Idee, die die Möglichkeit bietet, die Warenpräsentation noch flexibler zu gestalten.
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Concept-S mit Konzept zum Erfolg Klare Formen, edle Farben und ein schickes Ambiente, das sich völlig auf das Hervorheben des Wesentlichen, der Brillenfassungen, konzentriert, so sehen Raumgestaltungen von Concept-S aus. Dabei ist es egal, ob die Möbel aus dem Lager der hauseigenen Serienproduktion stammen oder individuell angefertigt wurden, das Ziel ist klar: Eine stilvolle Ladeneinrichtung für jeden. Vom kleinen Augenoptikfachgeschäft bis hin zur Filialkette mit einheitlichen Einrichtungselementen. Vom Großauftrag bis zum kleinen Teilumbau wird für jeden Kunden eine maßgeschneiderte Lösung gefunden, nicht nur in Sachen Design, sondern auch beim Thema
Finanzierung. Die Konzepte werden an die Räumlichkeiten angepasst und auf das angebotene Sortiment, denn das Geschäft sollte nach außen hin ausstrahlen, für welchen Stil es steht. Wer sich auf Luxussortimente spezialisiert hat, dessen Verkaufsräume sollten auch eine Ladeneinrichtung besitzen, die dem Kunden Exklusivität und Qualität verspricht. Das spiegelt eine Ladeneinrichtung durch eine erlesene Material- und Farbauswahl genauso wieder wie die verwendeten Dekorationen und die Nutzung der Freiflächen im Geschäft. Durch diese kleinen Details werden potentielle Kunden direkt angesprochen und fühlen sich in einem Geschäft besonders wohl.
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Poschmann – die Einrichter „Ideen für Räume – Räume für Ideen“, so lautet das Motto des Unternehmens und dieses wird seit mittlerweile 20 Jahren konsequent umgesetzt. Um den immer stärkeren Konkurrenzkampf und den hohen Erwartungen der Kunden gerecht zu werden, kreiert Poschmann Design aus dem Geschäft eine dreidimensionale Marke, die für den Kunden unverwechselbar wird. Dabei werden die Räume nach den modernen Richtlinien gestaltet,
erhalten aber zusätzlich eine eigene, zum Verweilen einladende Atmosphäre. Durch die Auswahl warmer Farben, in Verbindung mit Holz und sichtbarem Mauerwerk, entsteht ein modernes, aber dennoch gemütliches Wohlfühlambiente. Sei es die Gewölbedecke, der Wandkamin oder sichtbare Holzbalken, die sich im Geschäft wiederfinden, die Gemütlichkeit wird durch viele kleine Details erzeugt. Der Brillenkauf wird zum Highlight, an das man sich auch nach dem Kauf gern zurückerinnert.
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SCHWERPUNKT LADENBAU
Heikaus bedeutet Ladenbau3 = Erfahrung x Leidenschaft x Tradition Die Bekanntheit eines Unternehmens ist nicht immer ausschlaggebend für den Erfolg, den es mit seinen Produkten erzielt. Viel wichtiger ist der Ideenreichtum, der Mut altbewährte Denkweisen über Bord zu werfen, um Neues zu schaffen und jede Menge Hingabe für jedes einzelne Projekt. Das Familienunternehmen steht in langjähriger Tradition für Aufrichtigkeit, Kompetenz und Zuverlässigkeit und das sowohl im Ladenbau, als auch in der Architektur. Durch diese grundlegenden Werte des Unternehmens wird jeder einzelne Auftrag zum Herzbluteinsatz für Marc Heikaus und seine Mitarbeiter. Zusammen mit den Auftraggebern werden innovative Konzepte entwickelt, die durch viele Details zu einer stimmi-
gen Gesamtheit zusammenwachsen. Heikaus steht für elegante und moderne Ladengestaltungen, die bis zur schlüsselfertigen Übergabe an den Kunden aus einer Hand betreut werden. Damit wird die Bauphase für alle Beteiligten zu einer möglichst entspannten Angelegenheit, denn es gibt einen Ansprechpartner, der alle Arbeiten perfekt koordiniert und die Arbeitsabläufe passgenau aufeinander abstimmt. Durch die enge und intensive Zusammenarbeit mit dem Kunden entstehen nicht nur gute Ideen und ein angenehmes Arbeitsklima, sondern es entwickeln sich neue Freundschaften. Und wenn sich der Kunde in dem fertigen Laden ein Stück weit selbst wiederfindet und sich wohl fühlt, dann ist das für Marc Heikaus das schönste Kompliment, denn es zeigt, dass das Konzept aufgeht und perfekte Arbeit geleistet wurde.
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LADENBAU | TELEGRAMM Anzeigen
Winterzauber im Blick Ein Spaziergang durch den Winterwald mit verschneiten Bäumen, knirschender Schnee unter den Schuhen und kristallklare Luft sind mit die schönsten Assoziationen, die der Winter auslöst. Eis und Schnee gehören zu einer authentischen, frostig angehauchten Winteratmosphäre unbedingt dazu. Mit den winterlich abgestimmten Dekorationsartikeln des Deko-Spezialisten Woerner im Katalog Herbst/Weihnachten 2014 lässt sich die Wintermagie ganz leicht einfangen und in Verkaufsräumen und Schaufenstern anschaulich darstellen. Täuschend echte Eisblöcke, glasklare Eiszapfen, Eisblumen und Schneeflockenkugeln fangen die eisige Wintermagie ein, die von einem Lichtvorhang mit irisierendem Tinselgeflecht noch verstärkt wird. Zauberhafte Augenblicke, die anziehend wirken. www.dekowoerner.de
Anschub für Existenzgründer Damit der Weg zum eigenen Fachgeschäft leichter wird, zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, die Kosten bei Ladeneinrichtung und Beleuchtung zu reduzieren, ohne dabei auf ein modernes und funktionelles Ambiente verzichten zu müssen. Egal ob Sie nun modernisieren oder sich komplett einrichten wollen, eine Gestaltung, die Sie und Ihre Kunden begeistert, lässt sich mit dem notwendigen “Know-How” auch preiswert realisieren. Wir kümmern uns dabei um den gesamten Ablauf, von der ersten Skizze bis zur Eröffnung Ihres neuen Geschäftes. Nähere Informationen erhalten sie unter Tel. 09533/1495 (Frau Heinkelmann), Tel. 06081/43218 (Herr Russow) oder unter www.formundfunktion.de
Ladenbau zum Anfassen Unsere Ausstellungsräume bieten immer wieder Neues. Präsentationssysteme in außergewöhnlichem Design, Materialien mit einer besonderen Haptik, Leuchten, die nicht nur Energie sparen sondern gleich einer Skulptur den Raum beherrschen oder Sitzmöbel, deren ergonomische Ansprüche einzig von der Farbvielfalt übertroffen werden. Und das Beste? Alles kann angefasst, ausprobiert und getestet werden. Gern begrüßen wir Sie in unserer Ausstellung. Individuelle Termine und Führungen unter Tel. 03386 /13840; Poschmann Design GmbH. www.poschmann-design.de
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PREISGESPRÄCH | BETRIEB+MARKETING
Schluss mit Vergleichen und Rabattschlachten So verkaufen Sie als Augenoptiker selbstsicher und preisstabil „Immer, wenn es um den Preis geht, wird es unangenehm! „Bestimmt will der Kunde wieder den Preis drücken!“ „Gleich droht sie mit dem Konkurrenzangebot!“ Haben Sie und Ihre Mitarbeiter solche oder ähnliche Gedanken, wenn es um das Preisgespräch mit Ihren Kunden geht? Dann programmieren Sie sich positiv! >>
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BETRIEB+MARKETING | PREISGESPRÄCH
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er Erfolg, den Sie in Preisverhandlungen haben, ist in erster Linie von Ihnen selbst abhängig. Es gibt für Sie und Ihre Mitarbeiter keinen Grund, sich unter Ihrem Wert zu verkaufen, wenn Sie sich Ihres Könnens und Ihres Engagements für den Kunden bewusst werden! Es geht also um Ihre innere Einstellung und um Ihre innere Sicherheit. Eine gesunde Selbstsicherheit ist die Basis für jeden Verkaufserfolg und im Preisgespräch ein ausschlaggebender Faktor. Allerdings ist die Grenze zur Arroganz eine sehr schmale und die sollten Sie niemals übertreten. Wenn Sie in diesem Bewusstsein agieren, kann gar nichts passieren und Sie werden auf gleicher Augenhöhe mit Ihrem Gesprächspartner verhandeln.
Mein Tipp daher an dieser Stelle: Tun Sie Gutes für Ihre Kunden, vergessen Sie aber nie darüber zu reden. Insbesondere auch in dem Moment, in dem Sie den Preis der Brille benennen.
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von Sandra Schubert
Die drei Perspektiven der Selbstsicherheit im Preisgespräch Wer sich seiner Kompetenz bewusst ist, ist überzeugt durch eine souveräne Ausstrahlung. So bleibt selbst im Preisgespräch die Atmosphäre entspannt und locker.
3 Perspektiven
Ich und mein Team
Unser Produkt/ Unsere Dienstleistung
Markt und Wettbewerb
Die erste, entscheidende Perspektive dreht sich um Sie selbst als Augenoptiker Die meisten unterschätzen sich eher als sich zu überschätzen. Daher sollten Sie sich einmal folgende drei Fragen beantworten: 1. Was macht mich zu einem Experten auf meinem Gebiet? Worauf bin ich in der Augenoptik spezialisiert? Was mache ich alles für meine Weiterbildung und Professionalität? 2. Welche Erfolgserlebnisse habe ich in meiner Berufspraxis bereits gesammelt? Wie vielen Kunden sind mit mir zufrieden? Auch bei starken Sehschwächen, außergewöhnlichen Sehanforderungen oder gesundheitlichen Problemen? 3. Wie sieht mein Engagement für meine Kunden aus? Welche fachmännische Beratung leisten wir täglich? Fertigen wir die Brillen unserer Kunden meisterlich in der eigenen Werkstatt? Was ist alles in unserem Service auch nach dem Kauf der Brille inkludiert? Warum ist es wichtig, sich diese Fragen regelmäßig zu beantworten? Um nicht zu vergessen, was alles in Ihrem Brillenoder Kontaktlinsenpreis bereits enthalten ist. Denn der Kunde vergleicht wenn überhaupt nur den Endpreis der Brillen bzw. Gläser und Fassungen miteinander. Ihre Leistungen sind anders als Ihre Produkte: immer unvergleichlich, oft unentgeltlich, aber nie unentbehrlich!
Die zweite Perspektive dreht sich um unser Produkt und unsere Dienstleistung Dazu eine kurze Geschichte: KFZ-Mechaniker unterschiedlichster Automarken wurden befragt, welches Auto sie im Falle eines anstehenden Neukaufs einem Bekannten empfehlen würden. Was glauben Sie, welche Automarke wurde am häufigsten empfohlen? Die Antwort lautet: Es hat sich keine Marke besonders positiv hervorgehoben. Auffallend war jedoch, dass die KFZ-Mechaniker nie ihre eigene Marke zum Kauf empfohlen haben. Warum? Ganz klar, sie waren die ganze Zeit damit beschäftigt, die Fehler zu beheben. Das Vertrauen in das eigene Produkt hatte im täglichen Geschäft gelitten. Kommt Ihnen das auch irgendwie bekannt vor? Schätzen Sie den Wert Ihrer Produkte auch manchmal geringer ein, als es ein Außenstehender tun würde? Dann stellen Sie den Nutzen Ihres Angebots in den Vordergrund! Damit Sie sich im Preisgespräch nicht auf mögliche Schwachstellen, sondern auf die Stärken Ihres Produktes und Ihrer Dienstleistung konzentrieren, sollten Sie folgendes tun: 1. Machen Sie sich klar, welche Vorteile die ausgewählte Brille hat. Welchen Nutzen wird sie Ihrem Kunden in welcher Sehsituation verschaffen? Wie werden die Premiumgläser die Lebensqualität ihres Trägers täglich steigern? Wie wirkt sich die ausgewählte Fassung positiv auf den Tragekomfort und das Aussehen Ihres Kunden aus? 2. Überlegen Sie in einem zweiten Schritt, welche Eigenschaften Ihres Produktes können Sie in eine Kaufmotivation für Ihren Gesprächspartner verwandeln? Welche seiner Motive wollen Sie wie bedienen?
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PREISGESPRÄCH | BETRIEB+MARKETING
Die Sache mit dem Preis-Leistungsverhältnis Stellen wir uns eine schöne Waage vor mit zwei Schalen. Die linke Schale symbolisiert den Kundennutzen, die rechte Schale den Preis oder die Investition des Kunden. Wenn der Kunde nun zu wenig Nutzen in seiner neuen Brille erkennt, so wiegt die Nutzenschale leicht, die Preisschale wiegt hingegen schwer. Eine denkbar ungünstige Situation, um einen Handel zu schließen.
Nutzen Preis
Was zu tun ist, zeigt das folgende Beispiel: Der Augenoptiker legt „ein verbales Gewicht“ auf die Nutzenschale: „Ihre schöne neue Brille aus dem superleichten Titanmaterial mit den dünnstmöglichen Kunststoffgläsern wird Ihnen einen ganz neuen Tragekomfort bieten. Sie werden kaum noch merken, dass Sie eine Brille tragen.“ Der Nutzen der neuen Brille wird klar und deutlich, die Schale wiegt schwer!
Preis Nutzen
und relevante Wettbewerber natürlich kennen. Was nicht heißt, dass Sie sich zwangsläufig daran orientieren müssen. Hier meine Handlungsempfehlungen: 1. Überlegen Sie, warum ist Ihr Produkt und Ihre Dienstleistung seinen Preis auf jeden Fall wert? Wie wollen Sie sich am Markt positionieren, damit Sie diesen Preis auch erzielen? Was sollten Sie an Ihrer Beratungsstruktur und Ihrem Marktauftritt verbessern? 2. Machen Sie niemals den Wettbewerber schlecht. Erzählen Sie Ihrem Interessenten lieber, wo Ihre Vorteile liegen und was er Besonderes von Ihnen bekommt. Mein Tipp: Wenn Ihr Gesprächspartner ein günstigeres Produkt zur Sprache bringt, verwenden Sie die Plus-MinusMethode. Diese funktioniert folgendermaßen: Einwand des Kunden: „Aber diese Gläser sind doch wesentlich teurer als das Aktionsangebot!“ Augenoptiker erkennt Minus an: „Da haben Sie recht. Und jetzt fragen Sie sich, ob dieser Preisunterschied gerechtfertigt ist?“ Kunde: „Ja, genau!“ Augenoptiker bringt Plus ins Spiel: „Ihr Vorteil bei diesen Gläsern sind die hervorragenden Abbildungsqualitäten bis zum Glasrand. Die höhere Qualität dieser Gläser verschafft Ihnen im Alltag einen deutlich Mehrwert, weit über 200 Euro hinaus.“ Der Vorteil dieser Methode: Sie bauen keinen Druck auf und zeigen, dass Sie aus der Nutzenperspektive des Kunden denken! Der Kunde ist so deutlich eher gewillt, einer Mehrausgabe zuzustimmen. Lesen Sie in der kommenden FOCUS-Ausgabe was Marketingphilosph Seth Godin zum Thema „Rabatt“ sagt und welche Chancen der Beruf des Augenoptikers mit sich bringt. Außerdem nennt Birgit Sandföhr, Leiterin der Rodenstock Akademie, Weiterbildungsmöglichkeiten, die über das Meisterschulwissen hinausgehen.
Sandra Schubert kommt
Der Augenoptiker nennt den Preis: „Der Preis Ihrer neuen Brille beträgt 539 Euro. Darin bereits enthalten ist die hochpräzise Bestimmung Ihrer Sehstärke und die meisterliche Fertigung der Brille in unserer hauseigenen Werkstatt!“ Das Preis-Leistungsverhältnis erscheint dem Kunden attraktiv, die Preisschale verliert an Gewicht!
aus dem Verkauf und lebt diesen täglich. Seit über fünfzehn Jahren trainiert und berät sie Unternehmer, Verkäufer und Mitarbeiter in der Kundenbetreuung. Sie verfügt über einen
Die dritte Perspektive ist der Markt und Wettbewerb
praktischen Einblick in viele
Eine kurze Warnung: Vergleiche sind gefährlich. Erstens, weil auch Sie als Fachmann Gefahr laufen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Zweitens, weil es fast immer eine günstigeres Produkt oder Angebot gibt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf werden Sie im Preisgespräch nicht mehr selbstsicher auftreten. Nichtsdestotrotz sollten Sie die Preise am Markt
Alcon, Amazon, Mercedes, O2 Telefonica, Rodenstock usw.
Branchen und zählt diverse Markenunternehmen, wie z.B. zu ihren Kunden. Seit über fünf Jahren vermittelt sie ihre Verkaufsexpertise intensiv durch Trainings und Vorträge in der Augenoptik. Weitere Informationen und ein gratis Trainingsprogramm erhalten Sie unter www.schubs.com.
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RECHT+STEUERN | GEHALT
Der Mindestlohn kommt Handlungsempfehlungen f端r Unternehmen
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GEHALT | RECHT+STEUERN
von Stefanie Schumacher
Im Juli wurde von Bundestag und Bundesrat im Rahmen des Tarifautonomiestärkungsgesetzes der nahezu flächendeckende Mindestlohn für alle Industriebranchen von 8,50 Euro/Std. beschlossen. Was für viele Arbeitnehmer vorteilhaft ist, belastet gleichzeitig die Unternehmen durch höhere Personalkosten. Selbst Unternehmen, die auf den ersten Blick nicht vom Mindestlohn betroffen sind, müssen besonderes Augenmerk auf die neuen gesetzlichen Regelungen legen.
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on der grundsätzlichen Regelung des Mindestlohns gibt es nur wenige Ausnahmen: • Auszubildende • Beschäftigten, die zuvor über ein Jahr arbeitslos waren, muss der Mindestlohn erst nach einem halben Jahr gezahlt werden. Zum 1. Juni 2016 wird die Bundesregierung darüber berichten, inwieweit diese Regelungen die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt gefördert hat. Danach wird eine Überprüfung des Fortbestands der Regelung stattfinden. • In Werkstätten beschäftigte behinderte Menschen • Ehrenämter • In einigen Branchen (z.B. Zeitungszusteller oder Saisonarbeiter) gelten Übergangsfristen bis 2017. • Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Regelung zum Mindestlohn ausgenommen, ebenso Pflichtpraktika und freiwillige Praktika von bis zu drei Monaten während der Ausbildung oder des Studiums. Es empfiehlt sich hier für den Arbeitgeber eine Kopie der Studienbescheinigung bzw. Schulbescheinigung zum Lohnkonto zu nehmen. Mehrfache Praktika beim gleichen Arbeitgeber zu absolvieren, soll nach der vorliegenden Regelung ausgeschlossen sein. Dauert das Praktikum länger als drei Monate, ist damit zu rechnen, dass bereits ab dem ersten Tag des Praktikums der Mindestlohn gilt. Anspruch auf den Mindestlohn hat somit stets, wer außerhalb der Ausbildung oder des Studiums, ein Praktikum macht oder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Studienabschluss hat. Nach derzeitiger Auskunft scheinen Praktika nur im Rahmen eines Bachelor-Studienganges von der Ausnahme abgedeckt zu sein, da der Bachelor Abschluss als erste abgeschlossene Berufsausbildung gilt. Damit unterliegen Praktika im Rahmen eines Master-Studiums dem Mindestlohn. Von der neuen Regelung werden laut Schätzungen rund 3,7 Mio. Menschen profitieren. Der nun beschlossene Mindestlohn wird zukünftig von einer Mindestlohnkommission, in der Arbeitnehmer und Arbeitgeber vertreten sind, alle zwei Jahre überprüft und entsprechend der Ergebnisse dieser Kommission gegebenenfalls angepasst. Die erste Überprüfung erfolgt somit bereits 2016.
Praktika im Rahmen eines Master-Studiums unterliegen dem Mindestlohn Die Überprüfung des Mindestlohns obliegt dem Zoll. Zuwiderhandlungen sollen mit Bußgeldern bis zu einer Höhe von 500.000 Euro geahndet werden können. Daneben führen Prüfungsfeststellungen über Verstöße zu Nachveranlagungen durch die Sozialversicherungen, die dann die zu niedrig gezahlten Beiträge beim Arbeitgeber einfordern. Der betroffene Mitarbeiter bekommt zudem die Möglichkeit, die Differenz zwischen gezahltem Lohn und Mindestlohn einzuklagen.
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RECHT+STEUERN | GEHALT
Neue Aufzeichnungspflichten
Subunternehmer werden geprüft Auch Unternehmer, die zwar ihren eigenen Mitarbeitern höhere Entgelte zahlen, können Probleme bekommen, wenn diese Unternehmen Subunternehmer beauftragen, die ihre Mitarbeiter unter Mindestlohn bezahlen. Der Auftraggeber muss dann nachweisen, dass er keine Kenntnis davon hatte, dass der Auftragnehmer seiner Verpflichtung zur Zahlung des Mindestlohns nicht nachgekommen ist, um nicht in Haftung genommen werden zu können. Auf viele Unternehmen kommen damit ab dem kommenden Jahr höhere Personalkosten zu. Damit die höheren Kosten nicht zu sinkenden Gewinnen führen, muss gegengesteuert werden. Ein besonderes Augenmerk sollte hier auf die mögliche notwendige Anpassung der bestehenden Arbeitsverträge gelegt werden. Aber auch bei Preiskalkulationen müssen die höheren Personalkosten berücksichtigt werden.
Zur Überprüfung der Einhaltung des Mindestlohns hat der Gesetzgeber neue Aufzeichnungspflichten geschaffen: Für die nachfolgenden Personengruppen müssen ab dem 1. Januar 2015 Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit aufgezeichnet werden. Die Aufzeichnungen sind nach derzeitiger Regelung zwei Jahre aufzubewahren: 1. Geringfügig Beschäftigte (Ausnahme: Privathaushalte) 2. Kurzfristige Beschäftigte gem. § 8 Abs. 1 SGB IV (bis zu zwei Monate oder zukünftig 70 Tage pro Jahr und unter 450 Euro Entgelt pro Monat) 3. Arbeitnehmer in den in §2a des Schwarzarbeiterbekämpfungsgesetz genannten Wirtschaftszweigen (z.B. Gastronomie, Baubereich, Taxiunternehmen, Messebau,…) Diese Aufzeichnungen müssen spätestens bis zum Ablauf des siebten auf den Tag der Arbeitsleistung folgenden Kalendertages erfolgen. Ob es hier zu einer weiteren Ausweitung auf andere Arbeitnehmer kommen wird, bleibt abzuwarten. Beachtet werden muss ferner, dass Sonderzuwendungen wie z.B. das Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder Prämien sowie Zuschläge für z.B. Überstunden, Sonn- oder Feiertagsarbeit oder Entsendezulagen (z.B. Unterkunft, Verpflegung, Reisekosten) nicht in die Berechnung des Mindestlohnes einbezogen werden dürfen. Wer einen Praktikanten einstellt, muss laut Nachweisgesetz unverzüglich nach Abschluss des Praktikumsvertrages, spätestens vor Aufnahme der Praktikantentätigkeit, die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich niederlegen, die Niederschrift unterzeichnen und dem Praktikanten aushändigen.
Beispiel Eine Aushilfe erhält in 2014 pro Monat 420 Euro (Minijob). Im Arbeitsvertrag ist eine Monatsarbeitszeit von 7 Euro/Std. geregelt. Ohne eine Anpassung des Arbeitsvertrages muss dem Arbeitnehmer bei 60 Stunden Arbeitsleistung pro Monat ein Monatslohn von 510 Euro bezahlt werden (60 Std. x 8,50 Euro/ Std.), da die im Vertrag geregelte Entlohnung von 7 Euro/Std. ab 2015 nicht mehr gilt. Im Ergebnis liegt damit ab 2015 kein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis (Minijob) mehr vor, sondern eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit. Es besteht somit Handlungsbedarf. Oder es muss die Stundenzahl soweit herabgesenkt werden, dass es zu einem Mindestlohn von 8,50 Euro/Std. kommt und das Beschäftigungsverhältnis damit weiter als geringfügiges Beschäftigungsverhältnis abgerechnet werden kann. Die rechnerische regelmäßige Höchstarbeitszeit im Rahmen der Geringfügigkeit liegt somit ab dem 1. Januar 2015 bei 52,9 Std./Monat. Bleibt der Monatslohn dann unter 450 Euro pro Monat ergeben sich keine weiteren Änderungen. Ohne Anpassung des Arbeitsvertrages muss auf eine geänderte Abrechnung des Arbeitsverhältnisses, nun als sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, ab dem 1. Januar 2015 geachtet werden. In der Gleitzone (bis 850 Euro/Monat) kann somit ab 2015 eine Arbeitszeit von bis zu 100 Std./Monat abgerechnet werden.
Wer einen Praktikanten einstellt, muss unverzüglich nach Abschluss des Praktikumsvertrages die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich niederlegen Wie oben dargestellt, gibt es für die Unternehmen noch einigen Handlungsbedarf, um zur Einführung des Mindestlohns alle Anforderungen zu erfüllen. Aufgrund der Eingaben der zahlreichen Verbände, ist daneben noch mit weiteren Anforderungen bzw. Änderungen zu rechnen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass in diesem Artikel nicht auf die Besonderheiten jedes einzelnen Betriebs eingegangen werden kann. Es ist daher dringend zu empfehlen, die Lohnabrechnungen des eigenen Betriebes fachkundig überprüfen zu lassen.
Die Diplom-Kauffrau Stefanie Schumacher ist Steuerberaterin im auf Augenoptiker spezialisierten Steuerbüro Schumacher (Dortmund).
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Neues aus Paris Wer in Sachen Mode den Ton angibt ist klar: Paris! Auch die Brillendesigner überzeugten mit ihren neusten Entwürfen auf der augenoptischen Fachmesse. Knallige Farben, edle Materialien und nach wie vor der Vintage Look wurden präsentiert. Auf den kommenden Seiten haben wir einige Impressionen für die FOCUS-Leser mitgebracht.
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Die Silmo 2014 stand vier Tage im Zeichen der Brillenmode. Die Besucher konnten mehrere Kilometer an bezaubernden St채nden vorbeiflanieren und Neues, Zeitloses und Wiederaufgelegtes bewundern. Auff채llig w채ren in diesem Jahr die satten knalligen Farben, gepaart mit dem Look vergangener Zeiten. Recyclebare Materialien und Kombinationen aus verschiedenen Werkstoffen standen ebenso im Mittelpunkt wie neue Technologien bei den Fassungsteilen.
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Blogger-Kooperation bei Emmerich Exclusivbrillen. Emmerich Exclusivbrillen präsentiert erstmals die Eigenkollektion JOSHI nicht am Model, sondern engagiert eine Beauty- und Fashionbloggerin als Testimonial. ‚Die enorme Reichweite und der maßgebliche Einfluss, den Blogger heute auf das Kaufverhalten der Konsumenten haben, ist nicht zu unterschätzen‘ unterstreicht Holger Emmerich seine Entscheidung. Seine Wahl ist auf Farina Opoku vom Blog ‚Nova Lana Love‘ gefallen. Im März als Projekt zweier KommunikationsStudentinnen aus Köln gestartet, wurden sie schnell vom großen Zuspruch und der enormen Reichweite auf den Social Media-Kanälen überrascht. Das Blog beschäftigt sich mit allem, was das Leben schöner macht und stellt in den alle zwei Tage veröffentlichten Posts neue Outfits, Accessoires und BeautyTipps vor. Hier werden Brillen nicht als medizinisches Produkt, sondern wichtiges Mode-Accessoire in die Outfits eingebunden und auf ein neues Level der Kundenansprache gehoben. Emmerich Exclusivbrillen bietet neben dem bewährten Paket aus POS-Materialien sowie Bildmaterial für Print- und Online-Werbung jetzt auch kurze Vidoesequenzen aus dem Fotoshooting als Teaser für Bildschirme an. Flankierend dazu werden die von den Bloggerinnen ausgewählten Modelle in unabhängigen Fotoshootings in Szene gesetzt und auf dem Blog und anderen Social Media-Kanälen präsentiert. Mit einem Instagram-Post erreichen sie fast 90.000 Mode-Interessierte, ihr Blog wird monatlich 250.000 mal aufgerufen. Die Einträge auf beiden Kanälen werden bei Gefallen weiter verbreitet. Eine gelungene 360°-Kampagne für JOSHI und Emmerich Exclusivbrillen. www.emmerich-exclusivbrillen.com
Die neusten Werke von Götti Switzerland überraschen mit einer Kombination aus ultra feinen Linien und starken Formen. Sie zeigen sich in attraktiven Erdtönen. Dank ihrem schlichten Design, lassen die neuen Kreationen Raum für die persönliche Geschichte jedes Brillenträgers. So bringt das Acetatmodell WAIKA durch ihre abgerundeten Kanten und grazilen Linien eine spürbare Leichtigkeit mit sich. Der Schlüssellochsteg unterstützt diese Wirkung. Die hochgezogene Front vermittelt eine besonders charmante Ausstrahlung. WAIKA ist in sechs Farben erhältlich. Unter anderem im Pattern-Stil in Dark Grey-Brown und Pattern Violett. www.gotti.ch
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FOCUS | FASHION
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Spannende Kontraste: Die Brillenmanufaktur Lunor setzt bei ihren Kombimodellen auf einen aparten Mix aus Materialen und Farben. Besonders Fassungen in charakterstarkem Schwarz und edel changierendem Silber präsentieren sich markant und dezent zugleich: So kombiniert die Fassung „Imperial Panto AS“ scheinbare Gegensätze: Das extrem leichte und robuste Metall Titan trifft auf das Trendmaterial Acetat aus Zellulose, das angenehmen Tragekomfort garantiert. Durch ihre schachbrettartige Struktur reflektieren die Titanbügel das Licht und bilden so einen aufregenden Gegensatz zum intensiven Schwarz des Acetats, das die Augen umrahmt. Das Kombimodell zeigt, was die Brillen von Lunor ausmacht: die Kombination aus ausdruckstarkem Design und geschmackvoller Zurückhaltung. www.lunor.de
FREIGEIST kreiert Brillen für kreative Querdenker und Charakterköpfe. Seit 2013 steht die Premium-Marke für stilsichere Formen, die außergewöhnliche Stabilität mit maskuliner Ästhetik, struktureller Klarheit und hohem Tragekomfort verbinden. Die Designsprache orientiert sich an moderner Architektur: Form und Funktion sind bei FREIGEIST symbiotisch vereint. Die zwei neuen Acetat-Fassungen 863007 und 863008 zeigen sich in elegantem Design mit modernen, schmalen Bügeln und dezenten Federscharnieren. Die modischen Styles sind in maskulinen Tönungen wie Dunkelblau, Dunkelrot oder Braun erhältlich. Weitere Infos bei Eschenbach Optik k oder www.freigeist-eyewear.de
15 Jahre ist es her, dass Markus Temming seine erste Brille am heimischen Küchentisch entworfen hat. Das patentierte Scharnier der Kollektion „Design“ wurde zu seinem Markenzeichen. Zur opti im Januar 2015 wird die Design jetzt neu aufgelegt. Dabei wurde der Grundgedanke der zeitlosen Brille beibehalten und dennoch ein völlig neues Produkt geschaffen. Auch wieder erfinderisch, zu zwei Patenten angemeldet. Insgesamt ist das Erscheinungsbild der neuen D3 jung und modern. Der Markenkern „Tragekomfort und Leichtigkeit“ wurde perfekt umgesetzt: Weniger als 4 g bringt die federleichte D3 auf die Waage. Insgesamt wird es knapp zwanzig Modelle in verschiedenen Farben geben. Man darf gespannt sein. Für mehr Informationen: Tel. 05241/74343-0 oder www.markus-t.com
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IMPRESSUM Anschrift des Verlages: MediaWelt Services GmbH Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen Tel.: 02102/16 78-0, Fax: 02102/16 78-28 Bahnstation: Ratingen-Ost
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Geschäftsführer und Herausgeber Jörg Spangemacher (JS) E-Mail: JoergSpa@euro-focus.de
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Bankverbindung Commerzbank AG (BLZ 300 800 00), Konto Nr. 0303 108 100 Chefredakteurin Dipl.-Ing. (FH) Silke Sage Tel.: 02102/16 78-20, Fax: -28 E-Mail: s.sage@euro-focus.de Stellv. Chefredakteur Dipl.-Ing. (FH) Lars Wandke Tel.: 02102/16 78-10, Fax: -28 E-Mail: l.wandke@euro-focus.de Redaktion FOCUS Dipl.-Ing. (FH) Meike Rüppel Tel.: 02102/16 78-19, Fax: -28 E-Mail: m.rueppel@euro-focus.de Redaktionsassistentin: Manuela Oltersdorf E-Mail: manuela.oltersdorf@mediawelt-services.de
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Ständige Mitarbeiter Frank Sonnenberg, Sarah Schmidt
ZVA-Interview, letzter Teil Fast zweieinhalb Stunden stellten sich das ZVA-Präsidium und der Geschäftsführer am 8. September in Ratingen den Fragen der FOCUS-Redaktion. Im dritten und letzten Teil des Interviews werden die Fragen diskutiert: Was in der Augenoptik ist heute eigentlich noch Handwerk? Droht den deutschen Augenoptikern im Rahmen der EU-Evaluierung die Einordnung als „dispensing optician“? Wie viele Hochschulen braucht der Berufsstand? Und wo sind die Fachlehrer, die einst in Aalen ausgebildet werden sollten?
Produktion & Layout Dennis Stansfield, Efstathios Efthimiadis Vertrieb FOCUS Leserservice PressUp GmbH Postfach 70 13 11 22013 Hamburg Tel.: 040/41 44 8-460 Fax: 040/41 44 8-499 E-Mail: mediawelt@pressup.de
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Anzeigenpreise Preisliste Nr. 35 vom 01.01.2014
Markus Temming
Erscheinungsdatum am 15. des Monats; Doppelausgabe Juli/August Bezugspreise Gültig ab 01.10.2008. Ab Bestelldatum über 1 Jahr Inland: 45,80 € (inkl. MwSt) + 19,00 € Versand, bei Mehrfach- oder Sonderbestellungen fordern Sie bitte unsere Preisliste an. Auszubildende, Schüler: 25,00 € (inkl. MwSt), die Versandkosten übernimmt der AZUBI-Service des Verlages. Ausland: 89,80 € inkl. Versand, Luftpost auf Anfrage. Einzelheft 7,EUR + Versandkosten. Abonnements gelten zunächst für ein Jahr. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Im Zweifelsfall muss der Abonnent nachweisen, dass er rechtzeitig gekündigt hat.
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A-ZU-BI A-ZU-BI, das Magazin für die Ausbildung, ist ständiger Bestandteil des FOCUS. DTP/Produktion Uwe Rauen, Efstathios Efthimiadis Tel.: 02102/16 78-22 Herstellung+Druck Stürtz GmbH, Würzburg
„Herzlich willkommen!“ Eine freundliche und persönliche Begrüßung ist den meisten Kunden wichtig, wenn sie zum Augenoptiker kommen. Doch zur professionellen Kundenbegrüßung muss man einiges beachten. Ein Beispiel: Begrüßen Sie den Kunden nicht schon im Eingangsbereich, lassen Sie ihn erst mal auf sich zu kommen. Denn die ersten Meter in der Firma werden nicht umsonst als „Anwärmphase“ bezeichnet. Weitere Tipps & Tricks gibt Marketing-Experte Rolf Leicher.
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VERLAGSGRUPPE RATINGEN
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Presenta Nova
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Signet Armorlite
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Sauflon
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MediaWelt Services Spangemacher Verlag Der Augenspiegel Verlag China FOCUS Publishers
Beilage
AUSSERDEM: •
Beijing - Hong Kong - Xi'An
KernVerlag Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl III. Quartal 2014 Druckauflage: 10.421 Exemplare Verbreitete Auflage: 10.150 Exemplare
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WSB Interieur
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Schwerpunktthema Marketinggruppen: Pro und Contra einer Mitgliedschaft FOCUS Fashion: Bühnenreif
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.
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DAS BESTE ZUM SCHLUSS | KURZ UND BÜNDIG
Norbert König Elf Fragen an einen, der „ein besonders gutes Auge braucht“ Norbert König ist ein Urgestein des ZDF-Sports. Seit 1987 moderiert er im Studio sowie bei Außenübertragungen und war seitdem bei allen Olympischen Sommer- und Winterspielen im Einsatz. Mehr als 360 Mal hat er bisher sonntags die ZDF-Sportreportage präsentiert – ein einsamer Rekord. Vom jamaikanischen Sprinter, mehrfachen Olympiasieger und Weltmeister Usain Bolt bis hin zu Robert Harting, dem deutschen Diskuswerfer, Olympiasieger und Welt- sowie Europameister – die internationalen Stars der Leichtathletik stehen Norbert König vor der Kamera Rede und Antwort. Darüber hinaus berichtet er auch als Fechtreporter bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen von deutschen Erfolgen. Eine Brille trägt der 56-Jährige seit der sechsten Klasse im Gymnasium. Sportlich aktiv ist Norbert König als Dauerläufer, und er konnte bisher dreimal erfolgreich einen Marathon beenden. Zusätzlich spielt er Tischtennis – ein Sport, in dem man „ein besonders gutes Auge braucht“.
FOCUS: Brillen sind für mich mehr als nur … Norbert König: … eine Sehhilfe – sie können zur Attraktivität beitragen, den Typ betonen, einfach nur ein ästhetischer Genuss sein, Spaß machen.
von Isabel Spangemacher-Fürst
FOCUS: Ich würde nie Brille tragen, wenn … Norbert König: … ich ins Meer springe!
FOCUS: Privat bin ich … Norbert König: … manchmal fleißig, manchmal faul, meistens gut gelaunt, sportbegeistert!
FOCUS: Kontaktlinsen sind … Norbert König: … mir nur vom Hörensagensehen bekannt – meine Augen haben noch keine Bekanntschaft gemacht.
FOCUS: Brillenmode ist für mich … Norbert König: … mal ein Randthema, mal ein randloses, und beim Besuch des Optikers ein ganz wichtiges.
FOCUS: In meinem bisherigen Leben versäumt habe ich … Norbert König: … zweimal den Zug, aber noch nie ein Flugzeug.
FOCUS: Menschen, die Brille tragen, sind … Norbert König: … interessant, markant, schlau, schön – meint der Brillenträger …
FOCUS: Unvergessen bleibt… Norbert König: … die Geburt der Söhne und ein bebendes Stadion in Sydney 2000, beim 400-Meter-Lauf von Cathy Freeman.
FOCUS: Frauen mit Brille finde ich … Norbert König: … nach kurzer Suche, mit Brille. FOCUS: Brille trage ich … Norbert König: … weil ich sonst eine Gefahr wäre für die Umwelt – zumindest wenn ich am Steuer sitze.
FOCUS: Ich möchte noch loswerden: Norbert König: Einen Teil des Bauchspecks und meinen Hang, zu wenig zu schlafen! FOCUS: Vielen Dank für das amüsante Gespräch, Norbert König!
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Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker
Nr. 2014_11 November
Titelthema: ZVA-Interview (Teil 2)
Schwerpunktthema Ladenbau: Trends und Neuheiten
Kontaktlinse: Leitfaden Fluoreszeinbilder
Betrieb+ Marketing: Schluss mit Vergleichen und Rabattschlachten
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