FOCUS 2014_12 Dezember

Page 1

www.euro-focus.de

Jahrgang 33 ISSN 0721-1600 1H 8037E

Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker

Nr. 2014_12 Dezember

Titelthema: ZVA-Interview (Teil 3)

Schwerpunkt Marketinggruppen: Fünf gute Gründe für eine Mitgliedschaft

Branche+Politik: Spectaris Trendforum 2014

Kontaktlinse: Trübung der Tränenlinse bei Sklerallinsen

Betrieb+ Marketing: Die richtige Kundenbegrüßung

FOCUS Fashion: Bühnenreif

MediaWelt Services GmbH Papiermühlenweg 74 40882 Ratingen 1H 8037 E

9. – 11.1. 2015

Titel_opti.indd 01_01_Titel.indd1 1

21.10.14 02.12.14 19:37 22:54


C H A R M A N T G M B H E U R O P E | C H A R M A N T. D E | E T 1 74 3 3 - 5 4 3

BESUCHEN SIE UNS AUF DER OPTI 2015 H A L L E C 4 / S TA N D 2 0 2

!AZ.indd 3

11.11.14 17:19


BRENNPUNKT

Es ist richtig, in den vergangenen 30 Jahren habe ich mich vehement mit den verschiedenen Aktionen und Menschen des ZVA auseinander gesetzt. Für mich war unverständlich, wie naiv, hilflos und weltfremd über diesen langen Zeitraum Berufspolitik betrieben wurde. Alles musste geheim bleiben, und doch war nichts geheim. Wer wirklich wollte, der konnte auf legalem Weg die meisten Gedanken und Strategien erfahren. Das war die Gefährlichkeit des FOCUS. Praktisch jeder hat gequatscht, solange ZVA-Geschäftsführer Joachim Goerdt nicht in der Nähe war. Und wer aus der aktiven Berufspolitik ausgesondert wurde, konnte manchmal kaum an sich halten, was er alles erzählen und loswerden musste. Es gab nur eine Ausnahme: Dr. Peter Gunkel. Trotz aller Enttäuschung hat er niemals aus dem Nähkästchen geplaudert. Genau das war die Basis unserer Freundschaft. In meinen Berichten und Kommentaren ging es oftmals sehr ruppig zu, auch das ist richtig. Wenn es unter die Gürtellinie ging, war es meist eine Replik. Da ich der Feind war – und in einigen Landesverbänden immer noch bin – soll selbst noch in seiner Verabschiedungsrede der alte Geschäftsführer rüde über mich hergezogen sein; jedenfalls berichteten mir das Teilnehmer der Zeremonie während der Opti. Aber das ist Historie. Während des ersten Jahres des neuen Geschäftsführers Dr. Jan Wetzel gab es eine Reihe von Kontakten und Diskussionen, die in einem völlig neuen und offenen Klima geführt wurden. Das war neu, und das mussten wir in der Redaktion des FOCUS auch erst erkennen. Diese neue journalistische (auf Seiten des FOCUS) und berufspolitische (auf Seiten des ZVA) Arbeit führte letztlich zu dem großen Interview, dessen dritter und letzter Teil in dieser Ausgabe zu lesen ist. Damit war es das erste Mal in diesen mehr als 30 Jahren möglich, die aktuelle Berufspolitik, die Ziele des ZVA und die Gedanken des Präsidiums ausführlich und ohne Hintertürchen zu hinterfragen. Das ist aus journalistischer Sicht ein absolut normaler und korrekter Vorgang. Ich war allerdings nicht darauf vorbereitet, was ich anschließend zu hören bekam: „Bist du alt geworden und vorm ZVA eingeknickt?“ „Haben die dich doch noch gekauft?“ „Ich bin froh, dass Sie endlich Ihren Frieden mit dem ZVA gefunden haben.“ „Wenn Sie nicht mehr der Feind des ZVA sind, dann lade ich Sie gern zu unserer nächsten Mitgliederversammlung ein.“ Das kann ich mir nur so erklären, dass in dieser Branche grundsätzlich ein völlig falsches Bild von Journalismus herrscht. Zugegeben, Journalismus gibt es erst, seit es den FOCUS gibt – seit 1981. Normalerweise werden Fachzeitschriften von sogenannten Schriftleitern betreut, die regelmäßig ein Sammelsurium

fertiger Fremdtexte veröffentlichen und nur in Ausnahmefällen, dann aber oftmals liebedienerische Beiträge schreiben. Journalismus kann nur der Spiegel des aktuellen Geschehens sein. Worüber im FOCUS berichtet und was kommentiert wurde, ist schließlich passiert oder wird geplant. Und wenn in Interviews Vorstände von Krankenkassen ihre Sichtweisen beschrieben, die zu denen des ZVA diametral entgegenstanden, dann wurde es Zeit, dieses der Berufsöffentlichkeit zu dokumentieren. Zurzeit können die Redakteure des FOCUS in einem Umfeld der Offenheit arbeiten, fragen und diskutieren. Das hat nichts mit „gekauft sein“ oder „in die Knie gegangen“ zu tun. Bis auf Niedersachsen hat es einen Generationswechsel und Kultur-

Verstehe jemand die Welt wandel gegeben, der sich auch in der journalistischen Arbeit niederschlägt. In die Redaktion des FOCUS ist auch eine junge Generation eingezogen, die einen neuen Stil redaktioneller Arbeit pflegt. Nicht übersehen darf man dabei, mit Abschaffen der Kassenbindung in 2004 wurde die Phase der 20 Jahre dauernden grundlegenden Umwälzung der augenoptischen Branche abgeschlossen. Die Was meinen Sie dazu? Exegeten der reinen OptometristenSchreiben Sie mir Ihre lehre und ihre apodiktischen Doktrinen Meinung oder rufen waren so weit vom Verständnis der boSie mich an. denständisch denkenden Augenoptiker Telefon 02104/958883, entfernt, dass diese deren Philosophie Fax 02102/1678-28 gar nicht mittragen konnten. Mit dem oder unter JoergSpa@euro-focus.de Berufslaufbahnkonzept des ZVA ist diese wichtige Neuorientierung in eine praktikable Form gegossen worden. Dieser Änderung im berufspolitischen Umfeld wird der FOCUS nur gerecht. Und wenn Sie als Leser unsere eigenen Berichte lesen, werden Sie überall den weiterhin kritischen Beobachter erkennen. Sicherlich anders als früher, aber ebenso klar und deutlich.

2014_12 FOCUS 3

03_03_Brennpunkt.indd 3

03.12.14 16:38


WANTED Der DCC sucht 5 Augenoptiker für ein einmaliges KL-Projekt Jetzt bewerben und Umsatz steigern In einem einmaligen Großversuch wollen die zehn Initiatoren des Deutschen Contactlinsen Congress „DCC“ belegen, dass eine Steigerung des Kontaktlinsenumsatzes jederzeit möglich ist. Für diesen Versuch werden fünf Augenoptikbetriebe aus Deutschland gesucht, die bereit sind, sich im Vorfeld dieser einjährigen Studie durch KL-Experten noch fitter machen zu lassen. Als Voraussetzung müsste bei Ihnen Motivation und Bereitschaft zur Veränderung vorhanden sein. Im Laufe der Studie werden regelmäßig Umsatzentwicklungen aufgezeichnet und von Experten der DCC-Initiatoren zusammen mit den teilnehmenden Testbetrieben analysiert. Konkrete Umsatzgrößen müssen nicht veröffentlicht werden. Die Entwicklung des KL-Umsatzes wird während des Testzeitraums von einem Fachjournalisten in persönlichen Besuchen protokolliert. Die Ergebnisse werden auf dem DCC am 17./18. April 2016 in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Selbstverständlich sind die Teilnahme und der Eintritt zum DCC kostenlos.

Wenn Sie Fragen haben, schicken Sie uns bitte eine Mail, oder rufen an unter: 030 / 89 54 30 22 Bitte bewerben Sie sich per Email mit der Darlegung Ihrer Motive bis 31. Dezember 2014:

Organisationsbüro DCC Jochen Reinke Jreinke@reinke-pr.de Die Auswahl der fünf Teilnehmer erfolgt durch die Initiatoren des DCC.

!AZ.indd 12

21.11.14 11:52


2014_12 | INHALT

TITELTHEMA Berufspolitik: ZVA-Führung im Interview (Teil 3)

14

BRANCHE+POLITIK 25 Jahre Mauerfall: Spectaris Trendforum 14/15 Verbandstag: Blick.2014

18 21

PROFESSION Software: IPRO Innovationstage Myopie: Die dritte Dimension des Sichtbaren (Teil 2) Medizin: Hornhäute aus Zahnmaterial

22 26 30

KONTAKTLINSE Sklerallinsen: Trübung der Tränenlinse

24

SCHWERPUNKT MARKETINGGRUPPEN Marktauftritt: Fünf Gründe für die Mitgliedschaft AZUBI: Zusammen ist es besser

34 38

TITELTHEMA: ZVA-FÜHRUNG IM INTERVIEW (TEIL 3) Fast zweieinhalb Stunden stellten sich das ZVA-Präsidium und der Geschäftsführer am 8. September in Ratingen den Fragen der FOCUS-Redaktion. Im dritten und letzten Teil des Interviews werden die Fragen diskutiert: Was in der Augenoptik ist heute eigentlich noch Handwerk? Droht den deutschen Augenoptikern im Rahmen der EU-Evaluierung die Einordnung als „dispensing optician“? Wie viele Hochschulen braucht der Berufsstand? Und wo sind die Fachlehrer, die einst in Aalen ausgebildet werden sollten? Ab Seite 14

BETRIEB+MARKETING Ladenbau: Weit, weit weg Kommunikation: Die richtige Kundenbegrüßung Preisgespräch: Schluss mit Rabattschlachten (Teil 2)

40 44 48

MODE+DESIGN Messe: Die Neuen in der Opti-Familie

51

FASHION Bühnenreif: Die Puppen tanzen lassen

KONTAKTLINSE In den vergangenen fünf Jahren ist der Einsatz von Sklerallinsen dramatisch angestiegen. Für einen Großteil der Patienten und Kunden bedeuten die Veränderungen, die sie dadurch erfahren, eine positive Lebensveränderung. Es gibt jedoch, trotz vieler Vorteile, auch einige völlig neuartige Komplikationen. Ab Seite 24

54

MAGAZIN Brennpunkt: Verstehe jemand die Welt Forum: Branchentelegramm, Leserbriefe, News Kompakt, Personalien Industrie-Telegramme: Firmen, Produkte und Märkte Vorschau, Impressum, Inserenten Das Beste zum Schluss: Paul Panzer

03 06 62 65 66

SCHWERPUNKT MARKETINGGRUPPEN

Titelbild: GHM

Nach Zahlen des Zentralverbands der Augenoptiker waren im April dieses Jahres 7.307 Augenoptikbetriebe in einer Einkaufs- bzw. Marketinggruppe organisiert. Das entspricht 61% aller Betriebe. Somit bleiben immer noch zahlreiche Betriebe, die offenbar keiner der einschlägigen Gruppen angeschlossen sind. Dabei gibt es gute Gründe für eine Mitgliedschaft. Wir haben einige ausgewählte Einkaufsgruppen gebeten, uns jeweils fünf davon zu nennen. Im Anschluss erörtert der AZUBI das Thema für den Berufsnachwuchs. Ab Seite 34

2014_12 FOCUS 5

05_05_Inhalt.indd 5

03.12.14 13:51


FOCUS | FORUM

BRANCHENTELEGRAMM ••• Zum 1. Oktober 2014 wurde der Hersteller und Fassungsgroßhändler Top Look aus Kissing mehrheitlich vom norwegischen Familienunternehmen HTS Hans Torgersen & Sønn AS übernommen. Der Hersteller von Sicherheitsausrüstung im Bereich Sport und Freizeit ist bereits seit vielen Jahren mit der Sportbrillenmarke Swisseye in der europäischen Optikbranche aktiv. ••• ••• Fielmann steigerte in den ersten drei Quartalen den Absatz um 4,3% auf 5,6 Millionen Brillen, erhöhte den Außenumsatz inkl. MwSt. um 6,4% auf 1.087,5 Millionen Euro und den Konzernumsatz um 6,6% auf 931,3 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich um 16,4% auf 178,1 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern um 15,8% auf 126,3 Millionen Euro. ••• ••• Das italienische Gesundheitsministerium fordert für die Jahre 2012 bis 2014 insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz von den Schweizer Pharmakonzernen Novartis und Roche. Die beiden Unternehmen sollen wettbewerbsbehindernde Absprachen bei der Vermarktung der Medikamente Lucentis und Avastin vorgenommen haben. ••• ••• Götti Switzerland hat einen Relaunch seiner Website www.gotti.ch vorgenommen und unter anderem den ShopBereich für Fachhändler überarbeitet. Außerdem findet sich auf der Website ein Blog mit Neuigkeiten, die Möglichkeit, durch die Kollektion zu stöbern, sowie Hintergrundinformationen zum Brand und ein Storefinder mit allen Verkaufspunkten. ••• ••• Die italienische Safilo Gruppe eröffnete am 11. November 2014 einen neuen Showroom in Mexico City. Die Eröffnung sei Teil eines umfassenden strategischen Plans unter der

Leitung von Angela Gomez, den Fokus auf Lateinamerika und das wachsende Potenzial dieser Region zu legen. ••• ••• Bode Design übernimmt ab dem 1. Januar 2015 die Marke Converse für Deutschland und Österreich. Auf der Opti 2015 wird die neue Kollektion erstmalig vorgestellt. ••• ••• Micha S. Siebenhandl, Branchenkennern bekannt aus seiner Zeit bei Marchon und Rodenstock, gründet ein neues Unternehmen in der Optikbranche. Das Unternehmen 7Trade „we love eyewear“ fungiert als exklusiver Distributor internationaler Eyewear-Marken und unterhält außerdem drei Eigenmarken bei Sonnenbrillen, Korrektionsfassungen und Lesebrillen. Das Unternehmen wird im Januar 2015 erstmals mit einem eigenen Stand auf der Opti in München vertreten sein. ••• ••• Satisloh ist Preisträger des Bundespreises Ecodesign. Der Hersteller von Maschinen für die Fertigung von Brillengläsern für die optische Industrie erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung eine alloy-freien Blocking-Verfahrens, bei dem das Verbinden des Brillenglasrohlings mit dem Blockstück ohne Blei und Cadmium auskommt. •••

Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Stichwort: „FOCUS Leserbrief“ Mediawelt Verlagsgesellschaft, Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen o. per E-Mail: s.sage@euro-focus.de

Silke Sage, FOCUS-Chefredakteurin

N E W S K O M PA K T

Abschluss Master of Science in Clinical Optometry

14 Studenten und Studentinnen des Masterstudiengangs Clinical Optometry der Beuth Hochschule Berlin haben erfolgreich ihre Master-Prüfung am Pennsylvania College of Optometrie bzw. der Salus University in Philadelphia abgelegt. Der Studiengang, der seinen Schwerpunkt auf den klinischen Bereich der Optometrie legt, ist eine Kooperation der Beuth Hochschule mit der Salus University. Die Graduierung fand in Mai dieses Jahres in einem festlichen Rahmen statt, und alle Studierenden freuen sich nun, das neugewonnen Wissen in der Praxis umzusetzen.

v.l.: Peter Ziegner, Stephanie Bandelow, Ralf Bachmann, Sabrina Hoyer, Rene Kreillechner, Sabine Frederking, Frank Winkler, Annamari Immonen, Simone Huber, Eliane Brugnoli Minacci.

6 FOCUS 2014_12

06_12_Forum.indd 6

02.12.14 23:17

!AZ.indd 16


FORUM | FOCUS

LESERBRIEFE Kommentare zum Interview mit der ZVA-Führung in FOCUS 2014_10 Hallo Herr Spangemacher, schon so oft habe ich im FOCUS ihre Kritik am ZVA und dessen Führung gelesen. Meistens ging es dabei aber um Vorfälle aus der Vergangenheit, berufspolitische Fehler, die vielleicht heute noch nachwirken, aber meiner Meinung nichts mit dem aktuellen Präsidium zu tun haben. Manchmal habe ich sogar gedacht, dass da persönliche Fehden ausgefochten werden. Auf jeden Fall konnte ich persönlich Ihre Kritik nicht im aktuellen Präsidium wiederfinden. Deshalb freut es mich sehr, dass ihnen auch aufgefallen ist, dass in Düsseldorf schon seit längerer Zeit eine neue Generation am Drücker ist. Vielleicht kann der FOCUS in Zukunft dieses Präsidium ein wenig dabei unterstützen, unseren Berufskollegen den Sinn einer Interessenvertretung nahe zu bringen. Das Interview ist auf jeden Fall ein guter Weg.

Moin Herr Spangermacher, Sie haben ein gutes Auge für dieses Thema. Es wäre wünschenswert, käme dieser Verband in der Neuzeit an, aber durch diese Anbandelungsstrategie mit den Filialisten, der mangelnden Bereitschaft zum Ehrenamt oder Mitwirkung durch neue Köpfe, diese eigene Konzeptlosigkeit, sehe ich in der jetzigen Form keine Zukunft für diesen ganzen aufgeblähten, viel zu großen Innungs- und ZVA-Verein. Jeder in seinem Laden ist genug mit seinen Aufgaben beschäftigt; warum Zeit und Geld investieren in eine Vereinigung, die nichts bringt im Tagesgeschäft? Aber ihr Magazin wird es beobachten und berichten. Mal sehen, was passiert. Ich bin gespannt. Und sollte ein modernes, zukunftsfähiges Modell und Unternehmen dabei rauskommen, es wäre toll!

Joachim Wick

Marc Kruse

N E W S K O M PA K T

EBM: Sonderaktion auf Opti 2015 In diesem Jahr knackt das Brillenwechselsystem „switch it“ von EBM Design die Grenze zur millionsten verkauften Fassung. Der aktuelle Zählstand der verkauften Sets liegt laut Hersteller bei 975.000. Günther Wied, Geschäftsführer von EBM Design: „Eine Millionen verkaufte MIM-Sets heißt auch

„Schule MIT Wissenschaft“ Vom 7. bis 9. November 2014 fand in Erfurt erstmalig die Fachtagung „Schule MIT Wissenschaft“ statt. Zeiss unterstützte die Tagung, die circa einhundert Lehrer aus ganz Deutschland mit

eine Millionen ‚switch it‘-Träger. Das ist ein wahnsinniger Erfolg für uns, die Marke ‚switch it‘ und natürlich unsere Kunden, die mit dem Wechselsystem seit Jahren mehr Frequenz ins Geschäft bringen und mehr Umsatz generieren.“ Das Unternehmen bedankt sich bei all seinen Partnern und freut sich, dem Käufer des millionsten Wechsel-Sets auf der Opti 2015 einen exklusiven Preis zu überreichen. Die Verleihung findet statt in Halle C1, Stand 102, am Samstag, den 10. Januar 2015 um 11 Uhr.

renommierten Referenten und Professoren des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zusammenbrachte, mit 2.000 Euro sowie vier Stipendien. Ziel ist der Austausch über die neuesten Ideen und Entwicklungen in den Natur- und Ingenieurswissenschaften und die Begeisterung junger Menschen für diese Fachgebiete. Der Organisator ist der MIT Club of Germany.

Anzeige

bx. 346 col. 1

!AZ.indd 06_12_Forum.indd 16 7

www.bexx.de

25.11.14 02.12.14 17:43 23:17


FOCUS | FORUM

N E W S K O M PA K T

Oculus Optikgeräte: Neue Tochtergesellschaft gegründet Oculus Optikgeräte gab Mitte November bekannt, die Kapitalmehrheit des türkischen Vertriebspartners Optomes AS

übernommen und das Unternehmen als achte internationale Tochtergesellschaft integriert zu haben. Oculus Turkey mit Sitz in Ankara soll neue und bestehende Kunden in der ganzen Türkei, Nordafrika und der Golfregion unterstützen. Sinan Ilicak, CEO von Oculus Turkey, freute sich über die Expansion: „Wir bauen auf das starke Erbe unserer Muttergesellschaft in Deutschland, indem wir Augenärzte, Optometristen und Augenchirurgen mit innovativen, hochwertigen ophthalmologische Produkten ‚made in Germany‘ versorgen, ergänzt durch das höchste Niveau an Kundenbetreuung.“ Nach eigenen Aussagen reagierte Oculus Optikgeräte mit diesem Schritt auf die Marktdynamik und entschied, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, um direkt in den türkischen Markt einzusteigen und die Präsenz in der MENA-Region (Middle East & North Africa) zu etablieren. Rainer Kirchhübel, Geschäftsführer der Oculus Optikgeräte GmbH, kommentierte: „Wir freuen uns auf die Fortsetzung der positiven Zusammenarbeit mit unseren bestehenden Kunden in der Region durch Oculus Türkei AS.“

Rainer Kirchhübel, CEO Oculus Optikgeräte (links) und Sinan Ilicak, Managing Partner und CEO Oculus Turkey

ZVA: Fortbildungsseminar für Sachverständige

Weiterentwicklung der DIN 21987 und diskutierte mit den Teilnehmern über die Vor- und Nachteile der neuen Norm beziehungsweise der alten RAL GL 915. Auch in diesem Jahr fand wieder das vom Zentralverband der Um optometrische Voruntersuchungen ging es in dem Vortrag Augenoptiker (ZVA) ausgerichtete Fortbildungsseminar für von Dr. Andreas Berke, Dozent der Höheren Fachschule für die öffentlich bestellten und vereidigten SachverstänAugenoptik in Köln. Er stellte heraus, welche UntersuAnzeige digen des Augenoptiker-Handwerks statt. Über chungen bei welchen Symptomen notwendig valid interpre 50 Teilnehmer besuchten die von ZVAund welche eine sinnvolle Ergänzung sind. however Vizepräsident Christian Müller geleitete Professor Ralph Krüger, Dozent der the cBeuth Hochschule in Berlin, referierte Veranstaltung am 4. November 2014 in Frankfurt am Main. ag über das Thema „Refraktionsbestimmung bei Kindern“ und stellte Gunther Oesker, Mitglied des Facht wissenschaftlichen Ausschusses die hohe Verantwortung der Audes ZVA, stellte ein Musterformular genoptiker heraus, FehlsichtigTHE CONFERENCE vor, mit dem Kostenvoranschläge keiten früh zu erkennen und zu für eine Kontaktlinsenversorgung korrigieren. Und Georg Stollenvereinfacht und vereinheitlicht werk, Präsident der Internationat len Vereinigung für binokulares werden können. in Milan ae Sehen (IVBS) sprach über die MögWolfgang Müller, ZVA-Beauftragter One Day before Mido sher *1 bli 5 für Normung, informierte die Sachverlichkeiten und Grenzen der 3D-Reu think p Inte rna AFO tiona the M l Conf y ständigen über die Entstehung und fraktion. b erence, organized dream-d

SAVE THE DATE

February 27, 2015 th

8 FOCUS 2014_12 03_03_Letters.indd 3 06_12_Forum.indd 8

02.12.14 23:17


MIDO - International Optics, Optometry and Ophthalmology Exhibition - mido.com

Eyewear Show Milan | 28. Feb | 1.-2. M채rz | 2015

!AZ.indd 2

13.11.14 16:24


FOCUS | FORUM

N E W S K O M PA K T

R+H: Wissenschaftspreis 2014

Masterarbeit an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mit der visuellen Verarbeitung von 3D-Bildern beschäftigt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass eine holographische 3DBereits seit 1990 zeichnet der Bamberger Brillenglashersteller Darstellung für die visuelle Verarbeitung verträglicher ist als R+H den augenoptischen Nachwuchs für besondere Abdie stereoskopische. Der Titel seiner durch die Jury – besteschlussarbeiten aus. Zum 25. Jubiläum ging der Wissenhend aus Prof. Michael Gebhardt (Jena), Prof. Nicole Stübiger schaftspreis nun an Markus Leicht. Er hatte sich in seiner (Wolfsburg), Prof. Peter Moest (Berlin), R+H-Geschäftsführer Ralf Thiehofe, Prof. Stephan Degle (Jena) und Uwe Hurlin von der WVAO – ausgezeichneten Masterarbeit lautet: „Humane Faktoren der visuellen Verarbeitung von stereoskopischen und holographischen 3D-Technologien“. Insgesamt 150 Gäste hatten den Weg nach Jena zur Preisverleihung gefunden, auf der auch ein Sonderpreis verliehen wurde. Die Preisträgerinnen Stefanie Arendt und Linda Hantsch hatten sich in ihrer Studie mit dem Sehen von Kindern im Vorschulalter beschäftigt. Jedes zehnte Kind wird amblyop eingeschult, durch rechtzeitige Aufklärung von Eltern und Erziehern sowie durch Information über Kinder- und Augenärzte lasse sich diese Anzahl deutlich reduzieren, so die beiden Preisträgerinnen. Sie entwickelten zu diesem Zweck einen Stefanie Arendt und Linda Hantsch, die den Sonderpreis erhielten, daneben Markus Anamnesebogen und entwarfen eine AufklärungsLeicht, der Preisträger 2014, im Hintergrund die Jury des R+H-Wissenschaftspreises. broschüre.

PERSONALITIES „Premi Extraordinari“: Auszeichnung für Dr. Gregor Esser Die Dissertation „Derivation of the analytical refraction, propagation and reflection equations for Higher Order Aberrations of wavefronts“ von Dr. Gregor Esser wurde von der Universität von Katalonien, Barcelona mit dem wissenschaftlichen Preis „Premi Extraordinari“ ausgezeichnet. Dieser Award wird für Dissertationen vergeben, welche mit der Bestnote „apte cum laude“ bewertet wurden und zusätzlich in der Folgezeit eine herausragende wissenschaftliche Reputation aufweisen können. Betreut wurde die Promotion von Prof. Dr. Josep Arasa, Universität von Katalonien, Barcelona und Prof. Dr. Peter Baumbach, Hochschule Aalen. Beide Hochschulen pflegen seit über zehn Jahren eine sehr gute Kooperation. Gestartet hat diese mit dem von der EUgeförderten Studentenaustausch im Rahmen des von Prof. Dr. Anna Nagl und Prof. Dietmar Kümmel im Studiengang Augenoptik initiierten Wahlpflichtmoduls Internationale Optometrie. Neben der wissenschaftlichen Auszeichnung freut sich Dr. Gregor Esser, Director Research & Development Optics bei Rodenstock, über den Umstand, dass die unmittelbare praktische Umsetzung der Arbeit in der innovativen „EyeLensTechnology“ von Rodenstock ihre erfolgreiche Anwendung gefunden hat.

v.l.: Dr. Gregor Esser (Fa. Rodenstock) und Prof. Dr. Peter Baumbach (Hochschule Aalen) freuen sich über die Auszeichnung.

10 FOCUS 2014_12

06_12_Forum.indd 10

03.12.14 13:53


PURE LEBENSFREUDE DIE BUNTEN PURE COLOUR MODELLE STELLT FLAIR AUF DER OPTI IN ACHT NEUEN AUFREGENDEN FARBEN VOR. BESUCHEN SIE UNSEREN STAND 303 IN HALLE C2.

COLOUR!

!AZ.indd 15

25.11.14 17:41


FOCUS | FORUM

PERSONALITIES

Innung Köln: Verabschiedung von Gerd-Kurt Schwieren Nach über 33 Jahren überdurchschnittlichen Engagements für den Berufsstand im Allgemeinen und für die Kölner Augenoptikerinnung im Besonderen wurde Gerd-Kurt Schwieren am 22. Oktober feierlich aus seinem Amt als Obermeister der Augenoptikerinnung Köln verabschiedet. Seine Ehrenamtstätigkeit begann Schwieren im Jahr 1975 als Mitglied der Meisterprüfungskommission der Handwerkskammer zu Köln. Seit November 1983 war er Obermeister der Augenoptikerinnung Köln und Vorstandsmitglied des AOV NRW. Von 1987 bis 2001 war er Vizepräsident des ZVA. Er wurde vier Mal in Folge wiedergewählt und ist damit bislang der Vizepräsident mit der längsten Amtsperiode. Schwerpunkt seiner ZVA-Tätigkeit war die Öffentlichkeitsarbeit des Berufsstandes. Als Vorsitzender des Ausschusses war er maßgeblich an der Verbandskommunikation nach innen und außen beteiligt. Bis 2001 war Gerd-Kurt Schwieren auch Vorstandsmitglied im Kuratorium Gutes Sehen und wurde wegen seines kompetenten und sympathischen Auftretens gerne und oft zu TV- oder Rundfunksendungen entsandt. Seit 2000 engagiert sich Gerd-Kurt Schwieren als Vorsitzender als Vorsitzender im Einzelhandels- und Dienstleistungsverband für den Raum Aachen/Düren/Köln. In Anerkennung seiner Dienste erhielt Gerd-Kurt Schwieren das ZVA-Ehrenzeichen in Gold und bereits 1995 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Thomas Heimbach, Vorsitzender des AOV NRW, verlieh ihm im Rahmen der Innungsversammlung am 22. Oktober 2014 das Ehrenzeichen des Augenoptiker- und Optometristenverbandes NRW. Er würdigte damit unter anderem das große Engagement Schwierens im Zusammenhang Verleihung des Ehrenzeichens des Augenoptiker- und mit der Fusion des nordrheinischen und westfälischen Landesverbandes zum AugenoptikerOptometristenverbandes NRW an Gerd-Kurt Schwieren (links) durch Thomas Heimbach, Vorsitzender des AOV NRW verband NRW im Jahr 2009. Dieser Schritt, so Heimbach, habe wesentlich dazu beigetragen, die politische Kraft und Leistungsfähigkeit der Berufsstandsvertretungen in NRW wesentlich zu stärken und größtmögliche Synergien zu schaffen. Die Kreishandwerkerschaft Köln verlieh Schwieren ebenfalls in Anerkennung seiner langjährigen Dienste das Goldene Ehrenzeichen des Handwerks, die höchste Auszeichnung, die das Kölner Handwerk zu vergeben hat. Kai Jaeger neuer Obermeister und Elke Haus neue Lehrlingswartin Kai Jaeger, bisheriger Stellvertreter von Gerd-Kurt Schwieren, wurde im Rahmen der Innungsversammlung zum neuen Obermeister der Innung Köln gewählt. Der 1978 geborene Kölner besuchte die Höhere Fachschule für Augenoptik in Köln (HFAK) und bildete sich zum Betriebswirt HWK sowie zum Optometristen (ZVA) fort. Im Jahr 2010 übernahm der zweifache Familienvater das elterliche Augenoptikfachgechäft in Köln-Mülheim. 2011 folgte die Übernahme von Optik Baart am Zoo in Köln-Riehl, 2012 Stein Optik in Neuehrenfeld. Kai Jaeger ist zudem tätig als freier Dozent an der HFAK für den Fachbereich Kontaktlinsenanpassung. Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich als Mitglied im Meisterprüfungsausschuss Augenoptik der Handwerkskammer Köln und ist seit diesem Jahr für den Zentralverband der Augenoptiker Mitglied im DIN Arbeitskreis für die Themen „Kontaktlinsen“ und „Begriffe“. Weiterhin wurde im Rahmen der Innungsversammlung die staatlich geprüfte Augenoptikerin und Augenoptikmeisterin Elke Haus zur neuen Lehrlingswartin der Augenoptikerinnung Köln gewählt. Sie ist seit vielen Jahren als Team-Chefin bei Optik Geuer tätig, einem alteingesessenen Unternehmen mit zwei Filialen, in Köln-Höhenhaus und in Köln-Dünnwald.

Runder Geburtstag Seit mehr als drei Jahrzehnten setzt sich Dieter Großewinkelmann ehrenamtlich für das Augenoptiker-Handwerk ein. Seit 2001 engagiert sich der Obermeister der Innung Ostwestfalen-Lippe im ZVA-Tarifausschuss, 2014 wurde er zum Vorsitzenden dieses Ausschusses und zum VizePräsidenten des ZVA gewählt. Am 31. Oktober feierte Dieter Großewinkelmann seinen 60. Geburtstag.

12 FOCUS 2014_12

06_12_Forum.indd 12

02.12.14 23:16


Im warmen feinen Sand sitzen, das Meeresrauschen im Ohr, die Luft schmeckt nach Salz und die Sonne wärmt das Gesicht.

Traumhaft sehen. Traumhaft komfortabel. Gibt es eine Kontaktlinse mit traumhaftem Komfort? Ja, es gibt sie. Durch die innovative Aquaform® Comfort Science™ Technologie sind Biofinity® Kontaktlinsen anderen Monatstauschlinsen bei natürlicher Benetzung und gleichzeitig hoher Sauerstoffdurchlässigkeit überlegen. Biofinity gibt es sphärisch, torisch und multifokal – und jetzt neu: Biofinity XR von -20,00D bis +15,00D.

Biofinity® Kontaktlinsen ©2014 CooperVision, Inc. 05/2014

!AZ.indd 11

21.11.14 11:51


BRANCHE+POLITIK | TOUR D’HORIZON – AKTUELLE BERUFSPOLITIK

„Die reinste Katastrophe!“

Teil 3/3

ZVA-Präsidium und Geschäftsführung zu Gast in der FOCUS-Redaktion Verschiedene E-Mails im Laufe der letzten Monate und die dort geführten Diskussionen brachten die Erkenntnis der FOCUS-Redaktion, das gesamte ZVA-Präsidium und den Geschäftsführer zu einem Redaktionsgespräch einzuladen. Darin sollten alle

muss, sollte diskutiert werden. Aber man muss es mal von Hand geschliffen haben! Dann weiß man erst, was das bedeutet. Und immer wieder wird die Bröckelzange bemüht. Natürlich tut’s die noch. Man sollte so ein Ding auch mal in der Hand gehabt haben.

m 8. September trafen sich ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod und seinen beide Vizes Christian Müller und Dieter Großewinkelmann sowie ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel in den Räumen der Verlagsgruppe Ratingen, die den FOCUS publiziert. Nachdem das problematische Verhältnis zum Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) sowie die beruflichen Perspektiven von Optometristen thematisiert wurden, galt es im letzten Gesprächsabschnitt zu diskutieren, wie viele Hochschulen der Berufsstand eigentlich braucht und wo die Fachlehrer sind, die einst in Aalen ausgebildet werden sollten. Außerdem: Droht den deutschen Augenoptikern im Rahmen der EU-Evaluierung die Einordnung als „dispensing optician“? Und was in der Augenoptik ist heute eigentlich noch Handwerk? Ist die Bröckelzange nicht ein Relikt aus längst vergangenen Tagen?

FOCUS: Alles richtig. Aber was genau ist bei den Augenoptikern noch Handwerk? Müller: Das ist eine ganz klassische Frage, die wir immer wieder in der EU gestellt bekommen. Sehen wir uns den französischen Artisan oder den englisch Handcrafter an, dann versteht man darunter eher künstlerische Berufe, die garantiert alles mit den Händen modellieren. Das gilt in dem Maße aber nicht mehr für das deutsche Handwerk generell. Wetzel: Handwerk ist in unserem Falle all das, was dem Berufsbild Augenoptik zugehörig ist. Die Tätigkeiten, um Auffälligkeiten am Auge aufzudecken und Sehleistungsminderungen zu bewerten, sind auch Handwerk. Von einem Meister wird erwartet, dass er das tut und kann! Berufsbilder werden weiterentwickelt, sie sind dynamisch. Nur weil es früher staubige Werkstätten gegeben hat, in denen gebröckelt wurde, ist das nicht das Leitbild des Handwerkers. Das ist nichts anderes als ein Klischee. Damit muss im Interesse des Berufes aufgeräumt werden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, Ophthalmoskopie ist Ausüben eines Handwerks. Mir ist klar, dass wir diese Sicht der Dinge verstärkt zu den Augenoptikern rüberbringen müssen.

Truckenbrod: Wenn wir die Brille als Gesamtheit betrachten, ist alles das Handwerk, was sie entstehen lässt. Ein Augenoptiker muss auch eine Brille mit -10,0 dpt so anpassen können, dass sie richtig sitzt. Das ist Handwerk. Großewinkelmann: Sie fragen provokativ nach dem Handwerk. Das Handwerk versucht seit etwa fünf Jahren der Bevölkerung zu erklären, dass Handwerk mehr ist als Hammer und Meißel. Das Handwerk muss sich generell neu definieren und sagen, darunter fallen eben auch Berufe, die nicht mehr unbedingt mit Schweiß und körperlicher Tätigkeit zu tun haben. Das gilt auch für unseren Beruf. Natürlich muss man heute noch ein Brillenglas schleifen können – ob das unbedingt von Hand sein

FOCUS: Ältere Kollegen, die noch an der Bröckelkiste gestanden haben so wie ich auch, sagen, die Augenoptik sei kein Handwerk mehr, weil die junge Generation keine praktische Meisterprüfung mehr ablegen muss. Die bestandene praktische Gesellenprüfung ist gleichzeitig auch die bestandene praktische Meisterprüfung. Müller: Tja, ein Mitglied in einem Innungsvorstand hat einen langen Vortrag darüber gehalten, warum er das Löten als so wichtig empfindet und sich mit dieser Fertigkeit von Fielmann absetzen kann. Auf die Frage, wie er es denn mit der Ausbildung in Kontaktlinsenhygiene halte, meinte er, das lerne man so nebenbei.

aktuell anstehenden berufspolitischen Themen und mögliche Missverständnisse behandelt werden.

A

14 FOCUS 2014_12

14_17_Interview_ZVA_T3.indd 14

03.12.14 14:06


TOUR D’HORIZON – AKTUELLE BERUFSPOLITIK | BRANCHE+POLITIK

v.l.: Christian Müller (ZVA-Vizepräsident), Thomas Truckenbrod (ZVA-Präsident), Lars Wandke (FOCUS-Redakteur), Dr. Jan Wetzel (ZVA-Geschäftsführer), Ingo Rütten (ZVA-Pressesprecher), Dieter Großewinkelmann (ZVA-Vizepräsident) und Jörg Spangemacher (FOCUS-Herausgeber)

Natürlich gibt es immer noch Kollegen, die Weiterbildung nicht ernsthaft betrieben haben. Und damit die Weiterentwicklung im Beruf auch nicht mitbekommen haben. Großewinkelmann: Mittlerweile kann man sagen, dass derjenige, der noch eine eigene Werkstatt betreibt und das werblich nach außen zu seinen Kunden trägt, eine Marketingaussage mehr für sich in Anspruch nehmen kann. Das Argument dazu: Ich mache meine Brillen selbst. Deshalb will auch niemand die klassischen handwerklichen Fähigkeiten völlig eliminieren.

unsere beiden Berufe nicht vergleichbar sind. Es ist immer sehr mühsam darauf hinzuweisen, den deutschen Augenoptiker nicht in einen Topf mit dem englischen Optician zu schmeißen. Mit anderen Worten: Je mehr wir dürfen und je größer unsere Verantwortung für die Augengesundheit ist, weil es dazu ein entsprechendes Marktbedürfnis gibt, desto schwieriger wird es für eine EU-Behörde, diesen Beruf zu deregulieren. Deshalb darf es auch keine Berufsspaltung geben. Wir müssen somit plakativ und für jeden einsichtig darstellen, dass der Marktzugang reguliert bleiben muss.

FOCUS: Herr Dr. Wetzel, Sie haben einmal im ZVA-Report geschrieben, die Aufgabe des ZVA sei es unter anderem, die FOCUS: Es gibt ein Urteil des EuGH vom 25. Mai 1993 (siehe berufsrechtliche Position des deutschen Augenoptikers als Kasten Seite 17), nach dem der Verkauf von Korrektionsbrillen Optometrist zu stärken, weil sonst aus EU-rechtlichen Grünnicht reguliert werden darf. Gilt ein Urteil des EuGH in Deutschland nicht? den der Augenoptiker dem englischen „dispensing optician“ Wetzel: Es gibt mittlerweile neue Urzugeschlagen werden könnte. Das war für mich eine völlig neue teile des EuGH, dass es Zulassungsbe„Die augenoptische Bildungslandschaft ist schränkungen zum Verkauf von KorInformation in der Diskussion um den Optometristen. Wann und wo optimal, so wie sie momentan ist. Der ZVA rektionsbrillen sehr wohl geben darf. haben Sie diese Gefahr Ihren Mitgliesieht für einen weiteren Studiengang AugenDas Urteil zu einer Frage aus Sizilien dern unüberhörbar mitgeteilt? Ich optik keine Notwendigkeit.“ dürfte die Entscheidung von 1993 behaupte, niemand der AugenoptiThomas Truckenbrod, ZVA-Präsident abgelöst haben. Das ist auch kein ker wusste bisher, dass hinter der Wunder, denn in den letzten 20 Jahren sind viele neue EU-Verträge geForderung nach dem deutschen Optometristen mögliche verhängnisvolle Entscheidungen schlossen worden, die dieses von Ihnen zitierte Urteil abgelöst der EU-Bürokratie stehen. Selbst für die Redakteure des haben. FOCUS war diese Information völlig neu. Wetzel: Diese Information ist regelmäßig in InnungsverFOCUS: Jemand, der kein Augenoptikermeister ist, sich densammlungen erläutert worden. Richtig, das ist alles sehr weit noch selbständig machen will, kann sich auf dieses Urteil nicht weg vom Tagesgeschäft des Augenoptikers, und die Wichtigberufen? keit dringt nicht immer in alle Gremien durch. Wetzel: Heute jedenfalls nicht mehr. Sie wissen, die EU will die Handwerke evaluieren und die Notwendigkeit einer Regulierung überprüfen. Dazu wurden VerFOCUS: Soweit ich allerdings aus Gesprächen mit niederländischen Optometristen verstanden habe, wurde damals in gleichsgruppen verschiedener Länder gebildet. Wir sind mit Großbritannien in einer Gruppe. In dieser Gruppe wird der den Niederlanden die gesamte Augenoptik freigegeben. Beruf des „Optician“ evaluiert. Dort kann jede Würstchenbude auch Brillen verkaufen. Wir sind uns alle einig: Augenoptiker sind keine Optician. Aus Daraus hat sich aber auch ein Optometristenberuf mit einem EU-Sicht sind wir allerdings auch keine Optometristen. Letztextrem hohen fachlichen Niveau und einem sehr starken lich konnten wir uns in vielen Gesprächen darauf einigen, dass Selbstbewusstsein entwickelt.

>>

2014_12 FOCUS 15

14_17_Interview_ZVA_T3.indd 15

03.12.14 14:06


BRANCHE+POLITIK | TOUR D’HORIZON – AKTUELLE BERUFSPOLITIK

Thomas Truckenbrod, ZVA-Präsident

Dr. Jan Wetzel, ZVA-Geschäftsführer

Müller: Dem stimme ich zu, das Berufsniveau unserer Nachschriften für die Brillenglas- und Kontaktlinsen-Industrie hebarn ist sehr hoch. Diese Optometristen arbeiten wirtschaftrausgibt, kann ich nur sagen, es ist erschreckend, wie wenig lich ausgesprochen erfolgreich und effizient. Sie haben ein Ahnung Augenoptiker von der Fertigung von Brillengläsern sehr hohes Preisniveau. Ein Kunde, der dieses Wissen nutzen oder Kontaktlinsen haben. Unsere drei Redakteure sind Dipl.-Ing. Augenoptik (FH). Als möchte, der weiß auch, warum er sich ein Eintrittsgeld von die zum ersten Mal einen Blick in diesen Bereich der Augen300 Euro leistet. Truckenbrod: Käme es wider Erwarten zu einer Deregulieoptik warfen, die konnten gar nicht glauben, was sie dort rung unseres Berufes wie in den Niederlanden, dann bräucherlebten. Augenoptiker haben keine Ahnung davon, wie ein ten wir nur in die Schublade zu greifen Brillenglas funktioniert, wie es pround das schlüsselfertige Konzept für duziert wird, welche Philosophien das so genannte Optometristengesetz hinter Gleitsichtgläsern stehen oder herausnehmen. Ein paar wenige An„Berufsbilder werden weiterentwickelt, sie wie sie sich unterscheiden. passungen wären dann wohl noch sind dynamisch. Nur weil es früher staubige Lapidar gesagt: Augenoptiker vernötig. Werkstätten gegeben hat, in denen gebrökaufen Produkte, von denen sie ckelt wurde, ist das nicht das Leitbild des keine Ahnung haben und die sie FOCUS: Übergangsweise hat es in Handwerkers. Das ist nichts anderes als ein nicht beurteilen können. Hankensbüttel/Braunschweig mal eiKlischee.“ Müller: Zum Beispiel in Aalen hat nen Studiengang Augenoptik gegeDr. Jan Wetzel, ZVA-Geschäftsführer sich das jetzt geändert. Dort ist ein ben. Die meisten weiteren Hochschugroßes Brillenlabor aufgebaut worlen haben weiche Knie, wenn sie daran den. Alle Studenten lernen, selber denken, woher sie zukünftig ihre StuProgressivgläser zu designen, für denten nehmen sollen, um einen neuen Studiengang genehindividuelle Kunden. Dafür ist Prof. Baumbach verantwortlich. migt zu bekommen. Und in Brandenburg gibt es jemanden, der partout vor den Toren Berlins noch eine Hochschule grünFOCUS: Als ich die Lehre ging, gab es an der Berufsschule ein den will. Wie steht der ZVA dazu? Fach, das hieß Warenkunde. So etwas gibt es heute nicht Truckenbrod: Bildung ist frei, das müssen wir akzeptieren. mehr. Die augenoptische Bildungslandschaft ist optimal, so wie sie Großewinkelmann: Das hatten wir auch. momentan ist. Der ZVA sieht für einen weiteren Studiengang Truckenbrod: Wir auch. Ich bedauere sehr, dass es solche Augenoptik keine Notwendigkeit. Vor allem sehen wir keinen Fächer nicht mehr gibt. Das gehört in die duale Ausbildung, Sinn in einem Studiengang Augenoptik, dessen Inhalte nicht wie wir sie uns vorstellen. Es ist aber sehr schwierig, Lehrpermit unserer Vorstellung übereinstimmen, sondern sehr techsonal zu finden. Das Modell Hankensbüttel setzte diese Form nisch, physikalisch und industrielastig ausgelegt sind. der dualen Ausbildung perfekt um. Leider erkennt die Mehrzahl der Kollegen die Vorzüge einer solchen Ausbildung nicht – die Kosten spielen dabei natürlich eine wesentliche Rolle. FOCUS: Verständlich. Aber aus Sicht eines Verlegers, der mit MAFO und GlobalCONTACT zwei internationale FachzeitEs wäre doch ideal, wenn jemand sein theoretisches Wissen

16 FOCUS 2014_12

14_17_Interview_ZVA_T3.indd 16

03.12.14 14:06


TOUR D’HORIZON – AKTUELLE BERUFSPOLITIK | BRANCHE+POLITIK

Christian Müller, ZVA-Vizepräsident

Das EuGH-Urteil vom 25. Mai 1993 1. Artikel 30 des Vertrages ist dahin auszulegen, dass er nationalen Rechtsvorschriften entgegensteht, die den Verkauf von Brillenartikeln und Korrekturgläsern den Inhabern eines Augenoptiker-Diploms vorbehalten. Nationale Rechtsvorschriften, die einer bestimmten Berufsgruppe den Vertrieb von bestimmten Erzeugnissen zuweisen, sind nämlich dadurch, dass sie die Verkäufe in eine bestimmte Richtung lenken, geeignet, die Absatzmöglichkeiten für eingeführte Erzeugnisse zu beeinträchtigen, und können unter diesen Voraussetzungen eine Maßnahme mit gleicher Wirkung wie eine mengenmässige Einfuhrbeschränkung im Sinne des Artikels 30 des Vertrages darstellen. 2. Artikel 36 des Vertrages ist dahin auszulegen, dass nationale Rechtsvorschriften, die den Verkauf von Kontaktlinsen und damit zusammenhängenden Erzeugnissen in Handelsbetrieben verbieten, die nicht von Personen geleitet oder geführt werden, die die für die Ausübung des Berufes des Augenoptikers erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, aus Gründen des Schutzes der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sind. Solche Rechtsvorschriften bezwecken nämlich dadurch, dass sie den Verkauf dieser Erzeugnisse Fachkräften vorbehalten, die Inhaber eines Berufsdiploms sind, den Schutz der öffentlichen Gesundheit, den zu gewährleisten sie geeignet sind, und sie gehen nicht über das zur Erreichung dieses Zweckes Erforderliche hinaus.

Dieter Großewinkelmann, ZVA-Vizepräsident

aus der Blockbeschulung direkt in der Praxis im Geschäft umsetzen kann. Müller: Der Nachteil der Schule war der große Abstand zwischen Hankensbüttel und Wolfsburg und die Lage abseits von großen Ballungsräumen. Ich würde behaupten, hätten wir ein solches Schulungsmodell in NRW – zentral im Ruhrgebiet mit seinen neun Millionen Einwohnern – würde es genügend Lehrlinge geben, um die Kapazitäten auszulasten. FOCUS: Als seinerzeit in Aalen der Studiengang Augenoptik eingerichtet wurde, wurde als Argument für die Notwendigkeit eines Hochschulstudiums angeführt, dort endlich die so dringend benötigten Fachlehrer ausgebildet zu bekommen. Wo sind diese Fachlehrer, die dort gebacken werden sollten? Großewinkelmann: Mit der Frage machen Sie ein riesiges Fass auf. Dieses Thema ist die reinste Katastrophe! Da macht jemand die klassische Ausbildung über Lehre und Studium. Wer dann Lehrer an einer Berufsschule werden will, muss noch ein komplettes Lehramtsstudium absolvieren. Daran scheitern alle Bemühungen. Völlig klar: Gute und vernünftig ausgebildete Berufsschullehrer sind vermutlich eine der größten Mangelwaren unserer Profession. Wir sind doch schon glücklich, wenn jemand eine augenoptische Lehre absolviert hat, nach diversen Studienjahren schließlich Berufsschullehrer geworden ist und sich dann trotzdem noch an seine Lehre erinnert – ein Glücksfall für uns in Bielefeld. Wenn wir das gesamt betrachten, dann ist dies eine offene Baustelle, die praktisch nie abgeschlossen sein wird. Aalen war ein Traum, wir werden ihn bezüglich der Ausbildung von Berufsschullehrern weiterhin verfolgen müssen. FOCUS: Ich danke Ihnen für die Teilnahme an diesem Gespräch, auch wenn der letzte Diskussionspunkt keine Euphorie auslöst.

2014_12 FOCUS 17

14_17_Interview_ZVA_T3.indd 17

03.12.14 14:06


25 Jahre Mauerfall Spectaris Trendforum 14/15 Der 9. November 2014 war für Berlin vermutlich der bedeutendste Tag des gesamten Jahres. 25 Jahre ist es her, dass die Berliner Mauer fiel und anlässlich dieses Jubiläums strömten tausende Besucher aus ganz Deutschland in die Hauptstadt. Um sich zu erinnern, den Maueropfern zu gedenken oder um eine Revolution zu feiern, die für viele Besucher ein echtes Wunder war. Ein ganz besonderes Datum also, um den Auftakt des 13. Trendforums im Szenerestaurant „OE“ zu feiern. In gemütlicher Atmosphäre war es vor allem ein großes Wiedersehen und ein Abend mit vielen guten Gesprächen, ein echtes „get together“.

von Sarah Schmidt

N

ach der vielversprechenden Abendveranstaltung startete am Montag, dem 10. November 2014 das eigentliche Trendforum in der Classic Remise Berlin. Und auch hier stand der Mauerfall vor 25 Jahren im Vordergrund. Zu den sorgfältig ausgewählten Rednern gehörte Dr. Torsten Schwarz, Prof. Björn Bloching, Dr. Klaus von Dohnanyi, Thomas Heimbach, Matthias Horx oder Dr. Stefan Frädrich. Der Erste in dieser Runde war Dr. Klaus von Dohnanyi. Er erinnerte sich in seinem Vortrag an die Gegebenheiten zur damaligen Zeit und verdeutlichte, welche politischen Chancen Deutschland seit der Wiedervereinigung auf internationaler Ebene nutzen

kann. So wurde in dieser Novembernacht vor 25 Jahren der Grundstein für ein geeintes Deutschland gelegt, welches sich durch die neue politische Stabilität, eine hohe Bevölkerungsdichte und eine starke Wirtschaft zu einem einflussreichen Staat entwickelt hat, der die Welt verändern kann. In der anschließenden Diskussionsrunde schauten Lothar de Maizière, Dr. Klaus von Dohnanyi, Thomas Truckenbrod und Ulrich Hansbuer zurück und erinnerten sich, wie sie den Mauerfall damals erlebten. Deutlich wurde dabei, dass es fast unmöglich war, die Besonderheit des Moments wirklich fassen zu können: gefangen zwischen großer Freude und absoluter

18 FOCUS 2014_12

18_20_Trendforum_Spectaris.indd 18

03.12.14 14:07


EVENT | BRANCHE+POLITIK

Stefan Frädrich

Dr. Björn Bloching v.l.: Josef May, Klaus von Dohnanyi, Lothar de Maizière und Tobias Weiler

Thomas Heimbach

Wolfram Kons (links) und Josef May Skypeschaltung in die USA

Fassungslosigkeit, das unglaubliche Gefühl, ein Teil des historisch bedeutsamen Augenblicks zu sein. Dabei spielte es keine Rolle, ob man diese Nachricht gemütlich zu Hause auf dem Sofa erhielt oder auf den Straßen Berlins mit den anderen Menschen feierte, dieser Tag bleibt unvergessen, weil etwas Unfassbares geschehen war. Nach diesem ergreifenden Rückblick, der zum Schmunzeln, zum Nachdenken und zum Erinnern an unsere Vergangenheit anregte, wanderte das Augenmerk nun zu den aktuellsten Themen der augenoptischen Branche.

„E-Mail-Marketing ist längst wichtiger geworden als Print-Mailings“ So entführte Dr. Torsten Schwarz das Publikum in die Welt des Online-Marketings und verriet, worauf es ankommt. Gegenwärtig reicht es nicht mehr, Anzeigen in Lokalblättern zu schalten, denn das ist nicht nur teuer, sondern es erreicht heutzutage nicht mehr genügend potentielle Kunden. Ganz anders ist das bei sozialen Netzwerken, wie etwa Facebook oder Twitter, mit Millionen von Nutzern können Geschäftsinhaber problemlos mehrere tausend Kunden erreichen. Die richtige und gezielte Anwendung dieser Marketing-Werkzeuge ist natürlich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Online-Marketing. Doch man muss nicht von heute auf morgen zum Twitter-König der Augenoptik werden, es fängt erstmal mit dem eigenen Internetauftritt an. Durch Verbindungen zu den meistgenutzten Suchmaschinen können Kunden das Geschäft leichter finden, sich über die gebotenen

Matthias Horx

Leistungen informieren und Erfahrungen miteinander austauschen. Wer mit der Zeit geht, für den ist die „Generation Online“ keine Bedrohung, sondern eine echte Chance nah am Kunden zu sein und auch in Zukunft zu bleiben. Denn auch Online-Optiker wie Mr. Spex und Co werden immer beliebter. Auch wenn die Hemmschwelle, die Brille im Internet zu bestellen, momentan noch relativ hoch ist, kann sich das in den nächsten Jahren deutlich verändern. Einen Ausblick darauf gab der Vortrag von Dr. Björn Bloching, der unsere Branche und deren Entwicklungen ein Jahr lang beobachtet und alle Details haarklein auseinandergenommen hat. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Konsumgewohnheiten der Kunden ändern und doch immer noch gleich bleiben können. Ein großer Anteil der Kunden nutzt das Internet zwar, um sich Informationen zu den gewünschten Produkten zu verschaffen, kauft später aber lieber im stationären Handel. Doch der Online-Handel wird sich über kurz oder lang beim Verbraucher etablieren und damit steigen die Marktanteile. Und das bedeutet Umsatzeinbußen, für Filialisten genauso wie für privat geführte Augenoptikbetriebe. Also ist es an uns, Strategien zu entwickeln, um unsere Kunden bei der Stange zu halten. Der Preis ist dabei zwar ein wichtiges Kriterium, aber nur eines unter vielen. Oftmals geht es um die Qualität der angebotenen Waren und Dienstleistungen, um Service und um das Gefühl einen kompetenten Ansprechpartner an seiner Seite zu haben. Einer, der diese Kriterien sehr gut umzusetzen weiß, ist Augenoptikermeister Thomas Heimbach. Zusammen mit seiner Frau

>>

2014_12 FOCUS 19

18_20_Trendforum_Spectaris.indd 19

03.12.14 14:07


BRANCHE+POLITIK | EVENT

v.l.: Josef May, Klaus von Dohnanyi, Lothar de Maizière und Thomas Truckenbrod

Dr. Tobias Weiler (links) und Wolfram Kons

v.l.: Wolfram Kons, Klaus von Dohnanyi und Josef May

sondern auch bald am heimischen Computer des Kunden. Zumindest wenn es nach dem Amerikaner Aaron Dallek geht. Er entwickelte eine Software, die einen Online-Sehtest möglich macht. Um diese Entwicklung besser verstehen zu können, sprachen wir live, via Skype-Interview, mit Mr. Dallek und bekamen so einige Informationen. Dieser Online-Sehtest wurde entwickelt, um einen schnellen Sehstärken-Check der Augen zu ermöglichen, vor allem in Regionen, wo es sonst nur sehr zeitaufwändig und kostspielig ist, einen Augenarzt oder einen Optometristen aufzusuchen. Dieser Sehtest wird monokular am Computer durchgeführt und funktioniert bei Ametropien, die zwischen +2,0 dpt und -6,0 dpt liegen, eine binokulare Prüfung erfolgt nicht. Damit ist dieser Test für einen erfahrenen Augenoptiker hierzulande wohl mehr als zusätzliches Screening anzusehen und kann eine Augenglasbestimmung keinesfalls ersetzen, doch wer weiß, was die Zukunft noch für Entwicklungen bringt. Genau diese Frage stellt sich Matthias Horx als Zukunftsforscher täglich, und er ermöglicht uns einen kleinen Einblick in die Städte von Morgen, die uns mit ihren völlig veränderten Bevölkerungsschichten vor neue Herausforderungen stellen. Er relativierte die große Hysterie um heikle Themen wie den Klimawandel oder die zunehmende Übervölkerung der Erde.

Der innere Schweinehund führt der Vorsitzende des Augenoptiker- und Optometristenverbandes NRW mittlerweile 13 sehr erfolgreiche Augenoptikgeschäfte und unterrichtet zudem im Hauptkurszentrum des ZVA. „Werden Seminare über Fachfragen wie etwa die Grundlagen der Refraktion angeboten, mangelt es nicht an Interessenten, steht hingegen ein Seminar wie ‚Erfolgreich Verkaufen‘ auf dem Programm, ist das Interesse eher mau.“ Thomas Heimbach Dabei ist der Verkauf das Hauptgeschäft eines Augenoptikers, und deshalb sollten alle möglichen Spielarten des Verkaufens von einem Augenoptiker beherrscht werden. Weg vom „Das haben wir aber schon immer so gemacht“, hin zu neuem Schwung im Verkaufsraum. Überraschungen führen zu Loyalität, und kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, also überraschen Sie Ihre Kunden. Bieten Sie ihnen ein hochmotiviertes Team, eine perfekte Ladenausstattung und zeigen Sie offen die Leidenschaft, die sie für diesen Beruf empfinden, dann kommt von allein eine völlig neue Stimmung auf, die Ihre Kunden zum Kaufen anregt.

Skype-Schalte zum Erfinder des Online-Sehtests Die neueste technische Ausstattung für die Durchführung einer Refraktion ist dabei nicht ganz unwichtig, und diese gibt es mittlerweile nicht nur in einem Augenoptikgeschäft,

Wichtig ist, sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen und schon früh auf Neuerungen zu reagieren. Es ist, wie schon Darwin erkannte: „Survival of the fittest“, obwohl es eher „Death of the unfittest“ heißen sollte. Denn nur wer früh lernt, sich an Veränderungen anzupassen, kann sich dauerhaft am Markt profilieren. Doch das bedeutet ständiges Hinterfragen und Verbessern der gewohnten Arbeitsabläufe, oft muss dabei der innere Schweinehund mehr als nur einmal überwunden werden, denn der Mensch ist von Natur aus eher ein faules Tier. Gute Tipps, wie man sich selbst am besten überwindet, gab es von Dr. Stefan Frädrich, dem letzten Redner des Tages. Der Psychologe erklärte, wie der innere Schweinehund namens Günther so tickt und wie man sein eigenes kleines Güntherchen am besten austrickst. Auch die Jahre, die immer mehr davon zu rennen scheinen, können wir mit ein paar hilfreichen Tipps wieder mit mehr Leben füllen und dadurch wieder bewusster erleben. Also sehen Sie das Leben mit den Augen eines Kindes, versuchen Sie jeden Tag etwas Neues zu probieren und schaffen Sie sich damit Erlebnisse, die das Leben wirklich lebenswert machen. Sollte Ihnen Ihr persönlicher Schweinehund Günther dabei mal im Weg stehen, dann spannen Sie ihm eine Wurst vor die Schnauze und dann geht er schon fast von allein in die richtige Richtung! So endete das diesjährige Trendforum mit einem Schmunzeln im Gesicht und dem guten Gefühl, für fast alle Lebenslagen mal wieder etwas dazugelernt zu haben.

20 FOCUS 2014_12

18_20_Trendforum_Spectaris.indd 20

03.12.14 14:08


© AOV NRW

VERBANDSTAG | BRANCHE+POLITIK

Blick.2014 Rund 700 Gäste – so viele wie noch nie – kamen

Begrüßung folgte Bernd Leffers, Augenoptikermeister aus Leer, der aus seiner beruflichen Praxis berichtete und aufzeigam 15. und 16. November zum Verbandstag des te, dass die Spezialisierung auf Optometrie auch aus wirtschaftlicher Sicht von Nutzen sein kann. Augenoptikerverbandes NRW. Im Ruhrturm in Unter der Überschrift „Zukunft der Kataraktchirurgie“ gab Essen erwartete sie ein Potpourri an verschieAugenarzt Dr. Jörg M. Koch aus Münster einen Einblick in die Kataraktchirurgie sowie einen Ausblick, was diesbezüglich in densten Themen. den nächsten Jahren zu erwarten ist. Wie relevant hierbei von Lars Wandke gerade das Thema Presbyopie-Korrektur für Augenoptiker ist, zeigten nicht zuletzt die zahlreichen anschließenden Fragen ie Zukunft des Einzelhandels war das Thema von Lars des Publikums. Martin Klieve im Eröffnungsvortrag. Klieve ist Kämmerer Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des der Stadt Essen. Er betonte, dass nur handlungsfähige Deutschen Handwerks (ZDH), nutzte seinerseits den VerStädte auch attraktive Rahmenbedingungen für Handel und bandstag, das besondere Engagement von Gerd-Kurt Handwerk bieten können. Daran anSchwieren zu würdigen, der Ende „Wir brauchen mehr Handwerk in Brüssel Oktober feierlich aus seinem Amt als schließend gab Eberhard MüllerMenrad, Gesellschaftergeschäftsführer und weniger Brüssel im Handwerk.“ Obermeister der Augenoptikerinnung der Ferdinand Menrad GmbH, einen Hans Peter Wollseifer, ZDH-Präsident Köln schied. Außerdem warnte der Blick hinter die Kulissen der FassungsZDH-Präsident vor einer Aushöhlung herstellung, bevor die Stilberaterin Insa Candrix in ihrem des Meistervorbehalts durch die EU-Kommission und Vortrag Tipps und Empfehlungen zur perfekten Auswahl des scheute auch nicht vor populistischen Phrasen zurück: „Wir brauchen mehr Handwerk in Brüssel und weniger Brüssel Modeaccessoires Brille gab. „Die Branche im Blick“ hatte gewohnheitsgemäß Thomas im Handwerk.“ Heimbach, Vorsitzender des Augenoptikerverbandes NRW. Er Dagegen kehrte Prof. Kathleen Kunert von der Ernst-Abbeerläuterte im gleichnamigen Vortrag die aktuellen EntwickFachhochschule Jena zur Sachlichkeit zurück und beschäflungen und ordnete die neuesten Branchenzahlen in den tigte sich zum Ende des Verbandstages mit den BesonderGesamtzusammenhang ein. heiten und Herausforderungen der Ophthalmoskopie. Sie monierte diesbezüglich die Heterogenität in der augenopDazu passend plädierte Volker Lindner von Cooper Vision im tischen Bildungslandschaft und kritisierte zudem die zuweiFolgebeitrag dafür, die Chancen und Möglichkeiten der Verlen leichtfertige Anwendung von Funduskameras. Zuerst sorgung Presbyoper noch besser zu nutzen. Lindner identifigelte es den Umgang mit dem Ophthalmoskop perfekt zu zierte zahlreiche Faktoren, die für den erfolgreichen Verkauf von multifokalen Kontaktlinsen verantwortlich sind. Zum beherrschen, bevor bildgebende Technologien eingesetzt Abschluss des ersten Tages trat dann Ralph Goldschmidt auf, werden. Das Veranstaltungsprogramm gestaltete sich also mehr als der kurzweilig und unterhaltsam darüber sprach, wie Arbeit abwechslungsreich. Flankiert wurde es zusätzlich durch eine und Leben perfekt unter einen Hut zu bringen sind. Auch am Sonntag begrüßte wieder Christian Müller, stellumfassende Industrieausstellung. Lohnenswert ist der Besuch vertretender Vorsitzender des AOV NRW, die Gäste. Seiner des Verbandstags somit allemal.

D

2014_12 FOCUS 21

21_21_Verbandstag.indd 21

03.12.14 14:10


PROFESSION | SOFTWARE

Das Leonberger Softwareunternehmen IPRO präsentierte auf drei Veranstaltungen in Deutschland vor rund 200 Inhabern und Inhaberinnen von Augenoptikgeschäften ihre neue Software.

S

o unterschiedlich die Locations – Berliner Gasometer mit dem Studio von Günther Jauch, Römerkastell in Stuttgart und die Zeche Zollverein in Essen – auch waren, das Programm blieb dasselbe. Auf einen konzentrierten zweieinhalbstündigen Workshop mit Tipps und Tricks für die erfolgreiche Arbeit mit WinIPRO, folgte ein Nachmittag mit Vorträgen. Nach der programmatischen Einführung durch Geschäftsführer Martin Himmelsbach, der deutlich machte, auf welche Entwicklungen sich die Augenoptiker in naher Zukunft einstellen müssen, berichteten Vertreter der Industrie und Anwender über ihre Erfahrungen mit modernen Tools für das Online-Marketing. Für Hoya gab Tim Wildemann, Experte für Trade Marketing, Tipps für den Einsatz von Social Media und „Responsive Websites“. Ralph Hurlin, Chef der Hurlin GmbH & Co. KG, die in Hessen mehrere Optik- und Akustikgeschäfte betreibt, berichtete gemeinsam mit Nicole Steichele und anderen AlconExperten über Erfahrungen mit dem elektronischen Kontaktlinsenabo-System Elina. Nach einer zusammenfassenden Präsentation von WinIPRO Version 8 durch die jeweils zuständigen IPRO-Berater Hubertus Rüsche, Tanja Gilke und Ralph Wahnschaffe stellte die GfK die neuesten Erkenntnisse aus dem Bereich des Zielgruppenmarketings vor. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das ZVA und IPRO unterstützen, wird durch Analyse des Betriebsumfeldes untersucht, inwieweit das Kaufverhalten der Konsumenten noch besser berücksichtig werden kann. Mit dem Satz vom Besten, das zuletzt kommt, würde man den übrigen Referenten unrecht tun – dennoch: Die Präsentation der Paskal3D Erlebnisrefraktion durch ihre Erfinder, den „Gleitsicht-Guru“ Dieter Kalder und den Fachdozenten Fritz Paßmann, wurde regelrecht bejubelt. Kalder und Paßmann sind davon überzeugt, dass die Refraktion damit besser und schneller abläuft und für die Kunden zum beeindruckenden Erlebnis wird. Durch die Verwendung von 3DKinobrillen und 3D-Monitoren kann auf das wechselseitige Abdecken der Augen verzichtet werden; Messungen in einer Qualität, die herkömmliche Verfahren weit übertrifft, werden möglich. Der durchdachte Ablauf und das ergonomische Design machen Paskal3D einzigartig. IPRO gelang eine perfekte Mischung aus Vermittlung von Expertenwissen, menschlichen Begegnungen und brillanter Unterhaltung. Norbert Hobbing, Augenoptiker und Betriebswirt aus Berlin, fasste zusammen: „Es war eine der besten, wenn nicht die beste Veranstaltung in der Augenoptik 2014!“

Innovationstage 2014 Innovationen und magische Begegnungen mit IPRO

Das Publikum in Berlin (Foto: IPRO)

22 FOCUS 2014_12

22_22_Ipro.indd 22

02.12.14 23:34


1. 3.

!AZ.indd 19

BITKOM Pressemeldung vom 8. Mai 2014 ; 2. Branchenstudie Augenoptik, Spectaris, ZVA, 2013/2014 Der Einzelhandel wandelt sich – nicht alle Augenoptiker kÜnnen mithalten, DOZ, 08/2014

26.11.14 14:42


KONTAKTLINSE | SKLERALLINSEN

Trübung der Tränenlinse bei Sklerallinsen

In den vergangenen fünf Jahren ist der Einsatz von Sklerallinsen dramatisch angestiegen. Für einen Großteil der Patienten und Kunden bedeuten die Veränderungen, die sie dadurch erfahren, eine positive Lebensveränderung. Es gibt jedoch, trotz vieler Vorteile, auch einige völlig neuartige Komplikationen.

von Silke Sage

E

ine dieser Komplikationen ist die Trübung des Tränenfilms unter der Sklerallinse. Innerhalb weniger Stunden setzen sich Partikel ab und verursachen einen nebligen Film im Flüssigkeitsreservoir unter der Linse (Abbildung 1). Wenn die Eintrübung der Tränenlinse bei einer normalen Höhe vorkommt (mehr als 100 μm), kann das Volumen der Eintrübung stark genug sein, um den Visus dramatisch zu verschlechtern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses Phänomen bilateral auftritt, jedoch meist an einer Seite signifikant stärker ausgeprägt ist. Die Kontaktlinsenträger gehen damit am besten so um: Sie setzen ihre Linsen ab, spülen die Oberflächen mit einer konservierungsmittelfreien Kochsalzlösung ab, füllen die Rückflächenreservoirs wieder mit Kochsalzlösung auf und setzen dann die Sklerallinse wieder ein. Nach dieser Vorgehensweise berichten die meisten Kontaktlinsenträger von einem guten Visus über einen Zeitraum von

mindestens vier bis sechs Stunden. Für einige Sklerallinsenträger ist die Trübung der Tränenlinse die häufigste Komplikation mit ihren Sklerallinsen. Betrachten wir also einige klinische Eindrücke, die wir dazu feststellen konnten. FOCUS: Wie oft kommt diese Eintrübung hinter der Linse vor? Patrick Caroline: Nach unseren Schätzungen liegt die Quote – in unterschiedlichen Stärken – bei 20 bis 30% der Träger. FOCUS: Wird die Situation im Laufe der Zeit besser? Patrick Caroline: Für einige Träger ist die Antwort ein klares „Ja”. Es gibt keinen Zweifel daran, dass bei einigen die ersten Monate die am stärksten betroffenen sind. Das erforderliche Linsenabsetzen und -reinigen nimmt nach einiger Zeit ab. FOCUS: Verschwindet diese Art der Komplikation von alleine wieder? Patrick Caroline: Nein. Während einige Träger zwar eine Verminderung der Eintrübung feststellen können oder auch ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt, verschwindet sie jedoch nie ganz.

Abb. 1: Eintrübung des Tränenfilms hinter der Sklerallinse

24 FOCUS 2014_12

24_25_Fogging_PCaroline.indd 24

03.12.14 14:13


SKLERALLINSEN | KONTAKTLINSE

FOCUS: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Eintrübung und der Benetzung bzw. der Neigung zu Ablagerungen? Patrick Caroline: Nein. Die Oberflächen sind stets gut benetzt und weisen keine außergewöhnlich starken Ablagerungen auf. Nach dem Absetzen verschwindet die trübe Substanz vollständig durch das Abspülen mit Kochsalzlösung von der Rückfläche der Kontaktlinsen. FOCUS: Steht der Befund in Zusammenhang mit einem Hornhautödem? Patrick Caroline: Normalerweise nicht. Allerdings sollte die Eintrübung der Tränenlinse klar von der Trübung, die durch ein Hornhautödem hervorgerufen wird, differenziert werden. Einige Patienten (insbesondere die nach einer Hornhauttransplantation) haben eine geringere Zahl von Endothelzellen, z.B. weniger als 500 Zellen pro mm². Bei diesem Befund kann in der Tat die subjektiv empfundene Trübung eine andere Ursache aufweisen. FOCUS: Um was handelt es sich bei diesem Phänomen? Patrick Caroline: Eine Zeit lang vermuteten wir, es sei eine Ansammlung von Muzinen hinter der Kontaktlinse im Tränenfilm. Der exzessive Druck auf die stark muzinhaltigen Becherzellen der bulbären Bindehaut könnte dafür verantwortlich sein. Aktuelle Studien in den Laboren der Pacific University of Oregon haben gezeigt, dass Proteine (im Besonderen Muzine) nicht in höherer Konzentration im eingetrübten Tränenfilm im Vergleich zu einem klaren Tränenfilm vorkommen. Allerdings zeigte die histologische Lipidanalyse, dass diese Stoffe in einer signifikant höheren Konzentration vorkommen (Abbildung 2). Sind es also Lipide, die eine Trübung hervorrufen? Dazu laufen aktuell weitere Studien, die diesen Zusammenhang untersuchen. FOCUS: Gibt es etwas, das die Eintrübung der Tränenlinse reduziert? Patrick Caroline: Ja. Unsere klinische Erfahrung hat gezeigt, dass es eine Reihe verschiedener Techniken gibt, die diese Komplikation verringern kann: • Die Linse kann so konzipiert werden, dass sie einen minimalen Freiraum über der peripheren Hornhaut und dem Limbus hat. Abbildung 3 illustriert so ein Design, welches eher parallel zum Limbus verläuft als ihn zu überbrücken, nachdem sich die Linse abgesetzt hat. Es wird vermutet, dass diese Vorgehensweise die Konzentration der Lipide in der Tränenlinse reduziert. Wie sich dieser Vorgang genau abspielt, ist noch nicht eindeutig erforscht. • Bei Linsendesigns, die den Limbus deutlicher überbrücken, berichten die Träger über eine signifikante Verbesserung bezüglich der Eintrübung, wenn sie ganz einfach eine eher visköse Lösung zum Einsetzen ihrer Sklerallinsen verwenden, wie z.B. konservierungsmittelfreie künstliche Tränen. Diese können, wenn nötig mit einer konservierungsmittelfreien Lösung verdünnt werden, bis die gewünschte Viskosität erreicht ist, die die Eintrübung verringert.

Abb. 2: Lipide in der Tränenlinse

Abb. 3: Freiraum über dem Limbus (oben) und paralleler Verlauf der Linsenfläche (unten)

• Einige Träger berichten über eine starke Abnahme der Trübung, wenn sie ihre Augen vor dem Einsetzen der Sklerrallinsen mit einer konservierungsmittelfreien Kochsalzlösung abspülen. Eine ähnliche – und für manche eine effektivere Technik – ist es, die Linsen für nur ca. zehn Sekunden aufzusetzen. Die Linsen werden dann abgespült und wieder eingesetzt. Es scheint, dass beide Techniken dazu beitragen, die störenden Partikel zu verdünnen und von der Augenoberfläche abzuspülen. Weiterführende Studien zu diesem Thema werden aktuell von der Pacific University in Oregon durchgeführt. Wir hoffen dadurch mehr Klarheit über dieses Phänomen zu erhalten.

Professor Patrick J. Caroline arbeitet an der Pacific University im Fachbereich Optometry. Er ist zudem Assistant Professor an der Oregon Health and Sciences University in Portland im Fachbereich Ophthalmology. Patrick J. Caroline ist ein international anerkannter Redner und Wissenschaftler im Fachbereich Kontaktlinsen. Seit einigen Jahren ist er zudem klinischer Berater für den britischen Hersteller für Kontaktlinsenmaterialien Contamac.

2014_12 FOCUS 25

24_25_Fogging_PCaroline.indd 25

03.12.14 14:13


PROFESSION | MYOPIE

Myopie-Pr채vention Das Auge muss fr체h den Umgang mit der dritten Dimension des Sichtbaren trainieren

26 FOCUS 2014_12

26_29_Lauinger.indd 26

03.12.14 14:15


MYOPIE | PROFESSION

Wie entsteht eine Myopie? Bisher ist ihr Zustandekommen nicht eindeutig geklärt. Fakt ist: Sie nimmt weltweit in rasantem Ausmaß zu. Groß angelegte Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Kinder, die mehr Zeit an der freien Luft verbringen, seltener eine Myopie entwickeln. Die Gefahr besteht aber weiterhin, dass immer mehr Menschen auf korrigierende Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen sein werden, nur weil sie die Welt in der dritten Dimension nicht erfolgreich erobern können. Ein ausführlicher Bericht. von Dr. Norbert Lauinger

D

as Auge hat im Rahmen der optischen Abbildungsgesetze für die Verarbeitung der dritten Dimension des Sichtbaren von Anfang an drei grundsätzlich verschiedene Lösungen zur Auswahl. Es muss sich aber beim Sehen-Lernen früh zwischen diesen entscheiden. Dabei ergeben sich Konsequenzen für die Abbildung der jeweils fixierten Objekte wie auch der nichtfixierten, in ihrer Nachbarschaft gleichzeitig mit und neben ihnen abgebildeten Objekten in jeweils anderen Entfernungen. • 3D-Information ausschließlich im bildseitigen Brennweitenraum: Das Auge könnte mit einer ersten Lösung Wert darauf legen, dass die unterschiedlich entfernten Seh-Objekte, wenn sie jeweils abwechselnd mit dem Blick fixiert würden, ihr scharfes Bild stets in ein und dieselbe Bildebene liefern. Die Bildweite b würde zur Konstanten und die Brennweite f‘ zur Variablen in der Abbildungsgleichung. Das mögliche Ergebnis illustriert die Tabelle 1.

Die Bildweite b wäre mit 22,889mm für alle Objektentfernungen gleich, die bildseitige Brennweite f‘ wäre spezifisch für die Entfernung g des jeweils fixierten Objekts. Wie die Daten zeigen, würde sich f‘ bei der Fixierung zunehmend näher kommender Objekte verkürzen, zwischen ∞ und 0,25m um insgesamt 1,92mm. Der Akkommodations-Mechanismus wäre ständig stark gefordert, denn mit jedem Fixierungswechsel müsste er eine sprunghafte Neueinstellung der Optik realisieren und käme nie zur Ruhe. Wenn dies eine Lösung für das Auge wäre, würde es lediglich im Brennweitenraum über Information zur dritten Dimension des Sichtbaren verfügen, nicht jedoch im Bildraum, in dem die Fotoempfänger stehen. Der völlige Verzicht auf die 3D-Information im Bildraum entspräche der Lösung, die die fotografische Optik gewählt hat, um alles Sichtbare auf eine ebene Fläche abzubilden (Film oder CCD). Die Entfernungseinstellung erfolgt dann ausschließlich über die Linsenoptik, die spezifisch für diesen Fall – die Reduktion der 3D-Welt auf zwei Dimensionen im Bildraum – gerechnet ist. Eine Kopplung von zentraler Netzhaut und Ringmuskel um die Linse wäre bei einer solchen Lösung für das Auge überflüssig. • 3D-Information ausschließlich im Bildraum: Das Auge könnte bei einer zweiten Lösung Wert darauf legen, dass alle Objekte – ob sie fixiert werden oder neben dem fixierten Objekt vor oder hinter diesem lägen – ihr scharfes Bild in eine jeweils andere, für die Entfernung der Objekte spezifische Bildebene im Bildraum anliefern. Dies könnte gelingen, wenn f‘ zur Konstanten und b zur Variablen würde. Das mögliche Ergebnis illustriert die Tabelle 2.

Objektweite g

Bildseitige Brennweite f‘ Variabel

Bildweite b Konstant

1000m

22,785mm

22,785mm

100m

22,785mm

22,790mm

10m

22,785mm

22,837mm

5m

22,785mm

22,889mm

Bildseitige Brennweite f‘ Variabel

Bildweite b Konstant

2m

22,785mm

23,048mm

1m

22,785mm

23,316mm

1000m

22,888mm

22,889mm

0,5m

22,785mm

23,873mm

100m

22,884mm

22,889mm

0,25m

22,785mm

25,070mm

10m

22,837mm

22,889mm

Tabelle 2: Konstante bildseitige Brennweite f‘ und variable Bildweite b.

5m

22,785mm

22,889mm

2m

22,630mm

22,889mm

1m

22,377mm

22,889mm

0,5m

21,887mm

22,889mm

0,25m

20,969mm

22,889mm

Objektweite g

Tabelle 1: Variable bildseitige Brennweite f‘ und konstante Bildweite b.

Jeder Objektentfernung entspräche nun eine eigene Bildebene im Bildraum. Je näher ein Objekt dem Auge käme – ob fixiert oder nicht – desto weiter nach hinten würde sich seine scharfe Bildebene verlagern. Das scharfe Bild eines 10m entfernten Objekts würde -52μm vor, dasjenige eines 2m entfernten Objekts +159μm hinter dem scharfen Bild des 5m

>>

2014_12 FOCUS 27

26_29_Lauinger.indd 27

03.12.14 14:15


PROFESSION | MYOPIE

entfernten Objekts liegen (s. Abbildung 3, vorn). Insgesamt würden die Bildebenen eine Raumtiefe von 2,285mm belegen. Dies ohne Rücksicht darauf, dass die Netzhaut selbst nur eine mittlere Dicke von ca. 0,25mm aufweist. Die volle 3DInformation über das Sichtbare wäre diesmal zumindest dort verfügbar, wo die Fotorezeptoren im Auge liegen. Jedoch wäre bei dieser Lösung jeglicher Akkommodations-Mechanismus in der Linse bzw. im optischen Apparat überflüssig. Den gesamten Apparat um den Ziliarmuskel könnte das Auge sich sparen. Die zentrale Netzhaut müsste dessen Arbeit voll und ganz selbst übernehmen. Da der AkkommodationsMechanismus aber bereits vor der Geburt ausgebildet und deshalb früh verfügbar ist, muss es noch eine dritte Lösung geben, die das Auge den beiden bisherigen Lösungen vorgezogen hat. • 3D-Information im Bildraum, relativiert auf die Akkommodations-Ruhelage: Das Auge hat sich dafür entschieden, zunächst sowohl die Refraktion n2 , die Brennweite f‘ als auch die Bildweite b als Variable zu begreifen. Damit diese doppelte Abhängigkeit jedoch nicht ein beliebiges Chaos mit sich bringt, ist die sog. Akkommodations-Ruhelage der „optischen Schaukel“ von zentraler Bedeutung. Das Ergebnis illustriert die Tabelle 3 für eine Akkommodations-Ruhelage bei 5m (Spalten 2 und 3), bei 2m (Spalten 4 und 5) und bei 1m Objektentfernung (Spalten 6 und 7).

Stellt sich ein Auge darauf ein, dass die AkkommodationsRuhelage bei 5m entfernten Objekten zustande kommt (Spalten 2 und 3 in Tabelle 3), dann wird aufgrund von n2 = 1,336 und f‘ = 22,785mm das scharfe Bild des in dieser Entfernung fixierten Objekts am zentralen Netzhautort in einer Tiefe von b = 22,889mm liegen, wie bereits in den beiden früheren Tabellen 1 und 2. Wählt ein Auge hingegen eine Akkommodations-Ruhelage bei kürzeren Entfernungen, dann verändert sich nicht nur n2 sondern f‘ wird kürzer und b länger. Für eine Akkommodations-Ruhelage bei 2m entfernten Objekten ergibt sich bei veränderter Refraktion eine um -35μm kürzere Brennweite f‘ = 22,750mm und das Bild des in dieser Ruhelage fixierten Objekts liegt bei b = +123μm = 23,012mm (Tabelle 3, Sp. 4 und 5). Mit einer auf g = 1m eingestellten Ruhelage ändert sich n2 erneut und f‘ wird um weitere -150μm kürzer (f‘ = 22,600mm), die Bildweite liegt dann bei b = +111μm = 23,123mm (Tabelle 3, Sp. 6 und 7). Stets ergibt sich dabei mit entsprechenden Werten das Gleichgewicht in der „optischen Schaukel“ (f n2 /g + f‘n1 /b = 1). Die Wahl einer bestimmten Akkommodations-Ruhelage entscheidet somit darüber, auf welche Refraktion n2 und Brennweite f‘ der Ruhelage alles Akkommodationsgeschehen bezogen wird. Ein Fixierungswechsel aus der jeweiligen Ruhelage auf entferntere Objekte wird dann zu kürzeren, auf nähere Objekte zu größeren Bildweiten führen. Die von allen Bildebenen insgesamt belegte Tiefenstrecke im Bildraum hätte mit einer Ruhelage bei 5m

Objektweite g (m)

Bildseitige Brennweite f‘ (mm)

Bildweite b (mm)

Bildseitige Brennweite f‘ (mm)

Bildweite b (mm)

Bildseitige Brennweite f‘ (mm)

Bildweite b (mm)

1000m

22,785

22,785

22,750

22,750

22,600

22,600

100m

22,785

22,790

22,750

22,755

22,600

22,605

10m

22,785

22,837

22,750

22,802

22,600

22,651

5m

22,785

22,889

22,750

22,854

22,600

22,703

2m

22,785

23,048

22,750

23,012

22,600

22,858

1m

22,785

23,316

22,750

23,280

22,600

23,123

0,5m

22,785

23,873

22,750

23,834

22,600

23,670

0,25m

22,785

25,070

22,750

25,028

22,600

24,846

Tabelle 3: Festlegung der bildseitigen Brennweite f‘ auf eine Akkommodations-Ruhelage bei g = 5m, 2m oder 1m (Fettdruck-Zeilen).

28 FOCUS 2014_12

26_29_Lauinger.indd 28

03.12.14 14:15


Anzeige

eine Länge von 2,285mm, bei 2m von 2,277mm und bei 1m von 2,246mm. Stets fallen f‘ und b bei 1.000m bis ∞ entfernten Objekten nahezu am gleichen Ort zusammen, weil sich deren scharfe Bildebene immer näher zur Brennweite hin vorverlagert; und im Nahbereich wird die Differenzierung von Objektentfernungen größer. Die 3D-Information liegt nach der Vorentscheidung zugunsten einer Akkommodations-Ruhelage auf eine bestimmte Objektentfernung – also bei dieser dritten Lösung – stets im Bildraum vor. Die Lösung mit einer Akkommodations-Ruhelage führt dazu, dass deren Bildweite b zur Referenz wird, auf die sich die Bildebenen aller übrigen Objekte, die neben dem fixierten Objekt in anderen Entfernungen liegen und optisch abgebildet werden, relativ beziehen. Die Arbeit der Akkommodation, die zur Festlegung einer Akkommodations-Ruhelage führt, wird vom Ziliarkörper übernommen, jedoch in enger Abstimmung mit der zentralen Netzhaut. Ebenso der darauf folgende Akkommodations-Aufwand, der bei einem Fixierungssprung aus der einmal gefundenen Ruhelage zu einem Sehobjekt notwendig wird. Dieser Aufwand wird aber gleichzeitig geringer, weil die Wege von der Ruhelage zu den Extremlagen nun kürzer, die Anpassungen von n2 , f‘ und b nun einfacher sind. Wenn man im Sehen ein Auge schließt, schrumpft die Welt nicht auf eine Fläche. Bei der Einführung einer Akkommodations-Ruhelage, für die das Auge sich tatsächlich entschieden hat, ergibt sich damit

insgesamt, dass die 3D-Information zunächst sowohl im Brennweiten- wie im Bildraum vorliegt. Die frühe Wahl einer bestimmten Akkommodations-Ruhelage aber entscheidet darüber, auf welche Werte n2 , f‘ und b alle anderen gleichzeitig abgebildeten Objekte sodann bezogen, also relativiert werden. Die Arbeit der Fixierung und Akkommodation wird zwischen Optik und zentraler Netzhaut aufgeteilt und dadurch erheblich vereinfacht, auf eine sichere Bezugsbasis – die Gleichgewichts-Ruhelage der „optischen Schaukel“ im Auge – gestellt. Durch die Kopplung von Refraktion n2 , Brennweite f‘ und Bildweite b wird das optische Geschehen vor dem Auge und im Innenauge koordiniert.

EINTRITT KOSTENLOS. NUR FÜR FACHBESUCHER.

In der kommenden Ausgabe schreibt Dr. Norbert Lauinger darüber, wie das Auge zu einer Akkommodation-Ruhelage im Sehen findet und warum die dritte Dimension dem Sehen nicht geschenkt wird. Referenzen sind auf Anfrage in der Redaktion erhältlich.

Korrektur: Im ersten Teil des Beitrages erscheint ein falscher Wert in der Bildunterschrift zu Abb.3. Im letzten Satz muss es 23,048 statt 23,316 heißen.

Dr. Norbert Lauinger hat Wahrnehmungsund Betriebspsychologie an der Uni Freiburg studiert; zudem Optik und Mikroskopie bei der Ernst Leitz GmbH/Wetzlar. Seit 1993 war er Gesellschafter-Geschäftsführer der CORRSYS-Firmen in Wetzlar, die sich mit optischer Sensorik für die Fahrzeugdynamik-Vermessung im Automobil- und Bahnbereich beschäftigte (seit 2009 bei Kistler/ Frauenfeld, CH und HaslerRail/Bern, CH). N. Lauinger leitete mehrere BMBF-Forschungsprojekte auf dem Gebiet der diffraktiven Optik und Sensorik. Zuletzt ging es dabei um ein Retina-Implantat zukünftiger Generationen. Im November 2014 erscheint sein Buch „The Human Eye: an intelligent optical sensor. The inverted human retina: a diffractive-optical correlator“ in USA/Kanada.

DORTMUND 17. + 18. Januar 2015 Veranstalter HVVplus GmbH Tel. o221/99 22 39-0 www.brille-und-co.de

!AZ.indd 26_29_Lauinger.indd 17 29

25.11.14 03.12.14 17:46 14:15 P38776_AZ_Messe_Brille_und_Co_71x297mm.indd 1

31.10.14 14:54


PROFESSION | MEDIZIN

Hornh채ute aus Zahnmaterial Interview mit Prof. Gerd Geerling und Prof. Stefan Schrader

30 FOCUS 2014_12

30_33_HH_Datenbank.indd 30

Hornhautspende in Zellkulturmedium

03.12.14 14:21


Anzeige

Ungefähr 9.000 Menschen warten in Deutschland auf eine Hornhautspende. Doch nur 4.000 bis 5.000 Transplantationen können pro Jahr durchgeführt werden. FOCUS sprach mit Prof. Gerd Geerling, Direktor der UniversitätsAugenklinik Düsseldorf, und Prof. Stefan Schrader, Ärztlicher Leiter der Lions Hornhautbank NRW, über die Ursachen der Unterversorgung, die Besonderheiten einer Hornhauttransplantation sowie mögliche Alternativen zu menschlichem Spendergewebe.

von Lars Wandke

FOCUS: Was passiert genau in einer Hornhautbank? Werden die Hornhäute hier vor Ort entnommen oder geschieht das bereits woanders? Schrader: Entnommen werden die Spenderhornhäute auf den jeweiligen Stationen des gesamten Universitätsklinikums Düsseldorf, auf denen Spender verstorben sind. Von dort werden die Hornhäute in einem speziellen Medium hier in die Bank transportiert und dann in Kultur genommen. Die primäre Diagnostik wird durchgeführt, und alle erforderlichen nachgeschalteten Sicherheitsvorkehrungen werden vorgenommen, um sicherzustellen, dass die Spenderhornhäute a) gesund sind und b) gut funktionieren. Geerling: Wir entnehmen die Spenderhornhäute jedoch nicht nur hier auf den Stationen des Klinikums, sondern kooperieren außerdem mit einer großen Zahl von Krankenhäusern, nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch in Mönchengladbach, Duisburg und Neuss. Wir werden informiert, wenn dort jemand verstorben ist, und nehmen dann Kontakt zu den Angehörigen auf – sofern keine Kontraindikationen bestehen für eine Spende. Es ist gesetzlich vorgesehen, dass jeder, der im Gesundheitswesen arbeitet, dazu verpflichtet ist, uns über potenzielle Spender Auskunft zu geben. Das sind Maßnahmen, die der Gesetzgeber bewusst getroffen hat, damit der Bedarf an Spendergewebe einigermaßen gedeckt wird.

FOCUS: Das Transportmedium, das Sie ansprachen, um was handelt es sich dabei? Ist das eine einfache Kochsalzlösung? Schrader: Nein, dabei handelt es sich um ein spezielles Zellkulturmedium, das insbesondere die empfindliche Innenseite der Hornhaut, die Endothelzellschicht, gesund erhält. Diese Zellen sind nach der Transplantation ganz besonders wichtig, um die Hornhaut klar zu halten. FOCUS: Stichwort Endothel: Gibt es eine Altersgrenze für die Spende? Die Endothelzelldichte nimmt ja mit den Lebensjahren physiologisch ab. Schrader: Das ist prinzipiell richtig, doch gibt es da große Unterschiede. Manchmal haben auch sehr alte Hornhäute noch sehr gute Endothelzahlen, junge hingegen nicht. Die Variabilität ist sehr hoch. Allerdings haben wir strenge Richtlinien, wie viel älter ein Spender in Beziehung zum Empfänger sein darf. Geerling: Ein Zwanzigjähriger bekommt nicht die Hornhaut eines Hundertjährigen. Das gleiche gilt jedoch auch andersrum: Der Hundertjährige bekommt auch nicht die Hornhaut eines Zwanzigjährigen. In der Regel gilt ein Altersunterschied zwischen Spender und Empfänger von maximal zwanzig Jahren. FOCUS: Wie hoch ist die Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen? Geerling: Erfolg lässt sich natürlich unterschiedlich messen. Es gibt verschiedene Indikationen zur Transplantation. Entweder will man das Auge erhalten, weil beispielsweise die Hornhaut perforiert ist, oder man transplantiert, damit der Patient wieder besser sieht. Hier existieren dann wiederum verschiedene Gründe, warum der Patient schlecht sieht. Wenn er schlecht sieht, weil er eine HerpesInfektion hatte, besteht natürlich das Risiko, dass die Erkrankung irgendwann zurückkehrt wie für Herpes-Erkrankungen typisch. Bei einer Transplantation aufgrund eines Keratokonus dagegen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die transplantierte Hornhaut über zehn Jahre klar bleibt, weit über 90%. Und das ohne schwere Medikamente. Zum Vergleich: Wenn Sie ein Herz oder eine Niere transplantiert bekommen, werden Sie ohne immunschwächende Medikamente eine viel geringere Chance haben. Der Unterschied liegt darin begründet, dass die Hornhaut über keine Blutgefäße verfügt und das Spendergewebe somit besser angenommen wird.

>>

!AZ.indd 30_33_HH_Datenbank.indd 1 31

Sie möchten mit Ihrer Website neue Kunden gewinnen? Dann entscheiden Sie sich für eine digitale Online-Filiale .

0OYL =VY[LPSL H\M einen Blick! HUWHZZIHYLZ +LZPNU K\YJO :PL ZLSIZ[ VKLY \UZ Z[pUKPN HR[\LSSLY 0UOHS[ a\ )YHUJOLU 5L^Z ;YLUKZ (UHS`ZL ;VVS a\Y (\Z^LY[\UN 0OYLY )LZ\JOLYMYLX\LUa =LYRU WM\UNLU mit Facebook oder Twitter \UK ]PLSL ^LP[LYL =VY[LPSL

VÄZ ,_RS\ZP] M Y )YPSSLU 7Y jetzt! Informieren Sie sich

)YPSSLU 7YVÄ *VU[HJ[ .TI/ 4PUKLSOLPTLY :[Y Ј 2H\MIL\YLU Telefon: 0 83 41 . 9 09 27 - 0 ^^^ IYPSSLU WYVÄ KL

06.10.14 03.12.14 23:43 14:21


PROFESSION | MEDIZIN

FOCUS: Kann die Hornhaut, da sie gefäßfrei ist, somit überhaupt vom Körper abgestoßen werden? Schrader: Die Spenderhornhaut kann abgestoßen werden, selbstverständlich. Aus diesem Grund verabreichen wir direkt nach der Transplantation systemische Medikamente, die jedoch sehr schnell ausgeschlichen werden können. In den meisten Fällen bekommen die Patienten zusätzlich Tropfen, die auch immer weiter verringert werden. Sollte jedoch eine Abstoßungsreaktion stattfinden und vielleicht erneut transplantiert werden müssen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass weiterhin stärkere Medikamente nötig sein werden, um die Hornhaut klar zu halten und keine wiederholte Abstoßung hervorzurufen. Geerling: Zu Beginn des Jahrtausends wurden neue Formen der Transplantation entwickelt und umgesetzt, die einen Austausch allein des Endothels erlauben. Diese neuen Techniken sind deswegen so fantastisch, weil sie nach allem, was man bisher weiß, die Abstoßungsrate auf ein Zehntel reduzieren. Das Transplantat beträgt nur noch ein Fünfzigstel dessen, was zuvor transplantiert wurde. Das Gewebe, das vom Körper als fremd erkannt werden kann, ist somit viel weniger. Hierdurch sinkt das Risiko für eine Abstoßungsreaktion erheblich.

Prof. Gerd Geerling

Prof. Stefan Schrader

FOCUS: Was sind die häufigsten Gründe, die eine Transplantation erforderlich machen? Wie häufig sind Operationen aufgrund von Komplikationen erforderlich, die durch refraktivchirurgische Eingriffe entstehen? Geerling: Selten. Refraktiv-chirurgische Hornhaut-Eingriffe wie die LASIK sind heute relativ sicher. Bei uns ist die häufigste Indikation eine angeborene, aber mit dem Alter häufiger auftretende Erkrankung, die Fuchs‘sche Endotheldystrophie. Hierbei wird die Endothelzellschicht unregelmäßig und der Patient sehr lichtempfindlich. Auch der Visus leidet. Statistisch gefolgt wird die Fuchs‘sche Endotheldystrophie bei den OP-Indikationen von Narben, Geschwüren und anderen Dystrophien. Aber die sind schon relativ selten. FOCUS: Dem Bedarf von 7.000 bis 9.000 Hornhäuten stehen nur 4.000 bis 5.000 Spender-Hornhäute gegenüber. Was muss Ihrer Ansicht nach getan werden, um dieser Unterversorgung zu begegnen? Schrader: Zuerst einmal versuchen wir auf die Stationen hier am Campus, aber auch auf die kooperierenden Kliniken zuzugehen und Ärzten sowie Pflegepersonal immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie wichtig das Thema ist. Wir weisen immer wieder darauf hin, im Klinikalltag möglichst daran zu denken, dass wir die Hornhäute eines Verstorbenen zur Transplantation nutzen können. Das ist für uns ganz, ganz wichtig.

Zudem versuchen wir, den Patienten in unserer Hornhautsprechstunde, die ja bereits Verständnis für die Thematik mitbringen, grundsätzlich die Wichtigkeit der Spenderbereitschaft zu vermitteln. Geerling: Auf ganz prinzipieller Ebene wäre es natürlich eine Überlegung wert, die bestehende Informationsregelung abzuschaffen zugunsten einer Regelung, die vorsieht, dass einfach jeder ein Spender ist, solange er nicht explizit Nein gesagt hat. In anderen Ländern, wo es genau so gehandhabt wird, gibt es weniger Spendermangel. FOCUS: Wie steht es alternativ um die Xenotransplantation, also die Transplantation von tierischem Gewebe? Geerling: Die Xenotransplantation wurde im 18. und 19. Jahrhundert versucht. Sie war jedoch natürlich mit einer extrem starken Abstoßungsreaktion verbunden. Mir ist nicht bekannt, dass man das im 20. und 21. Jahrhundert noch mal versucht hätte, aber es gibt natürlich in der Transplantationsmedizin allgemein immer noch die Überlegung, ob man nicht Gewebe, das von einer anderen Spezies gewonnen wurde, so bearbeiten kann, dass es vom Körper des Empfängers nicht mehr als fremd erkannt wird. Es gibt aber bis dato keine praktische Umsetzung dieses Konzeptes. Wir untersuchen im Moment am Kaninchen, ob man aus Haaren Implantate oder Ersatzmaterial für die Hornhaut herstellen kann. Das Material ist so verändert, dass selbst der Körper des Kaninchens es kaum noch erkennt. Um entsprechende Gewebekonstrukte herzustellen, besteht auf experimenteller Ebene somit durchaus der gedankliche Ansatz, Gewebe vom Tier zu nehmen, es frei von Zellen und quasi „antigen-frei“ zu machen, um es hinterher mit Zellen zu besiedeln, die vom Menschen kommen. Damit würde dann ein Misch-Transplantat entstehen. Aber das ist Zukunftsmusik. FOCUS: Existieren bereits synthetische Alternativen zur menschlichen Spenderhornhaut? Geerling: Die künstlichen Hornhäute sind eine absolute Randerscheinung in der Transplantationsmedizin des Auges. Es gibt verschiedene Verfahren, die auch verschieden erfolgreich sind. Wir haben hier Erfahrung mit künstlichen Hornhäuten, die aus Zahnmaterial in Kombination mit einem Plexiglaszylinder hergestellt werden, sogenannten Keratoprothesen. Das schafft eine stabile Kombination aus klarem Kunststoff und einem widerstandsfähigem, biologischem Material vom gleichen Menschen. Man hat damit sehr gute Langzeiterfahrungen. Aber das wird ganz selten gemacht. Kein Operateur macht auch über Jahrzehnte mehr als hundert von diesen Operationen. Dagegen führen wir pro Jahr hunderte bis tausende Hornhauttransplantationen durch. Doch für die verzweifelten Fälle, wo eine konventionelle Transplantation vielleicht nicht möglich ist und der Patient auf beiden Augen nicht mehr sieht, wäre diese künstliche Hornhaut eine Option. FOCUS: Herr Prof. Geerling, Herr Prof. Schrader, vielen Dank für das Gespräch.

32 FOCUS 2014_12

30_33_HH_Datenbank.indd 32

03.12.14 14:21


DIE GEMEINSCHAFT FÜR INDIVIDUALISTEN Wir schärfen Ihr Image – für mehr Erfolg!

„Ich bin bei IGA OPTIC, weil ich hier Werbung bekomme, die so individuell ist wie mein Unternehmen.“ Klaus Hogrebe, Recklinghausen

Scharf, oder? Gut, wir geben zu, ein 3D-Effekt in 2D wirkt eher unscharf. Aber scharf soll ja die Wirkung von Werbung sein. Für jede Positionierung, für jeden Standort erhalten Sie bei uns die Werbung, die zu Ihnen und Ihren Kunden passt. Persönlich, erfolgreich, einfach besser. Testen Sie uns, zum Beispiel mit unserem neuen Werbekonzept zu PasKal 3D. Rufen Sie uns an unter 0800 – 97 98 000 und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin. Oder kommen Sie einfach auf unseren Opti-Stand C2.321. Wir freuen uns auf Sie!

C2.321

IGA OPTIC eG · Emscher-Lippe-Straße 5 · 45711 Datteln · 0 23 63 / 97 98-0 · info@igaoptic.de · www.igaoptic.de

!AZ.indd 14

25.11.14 13:04


SCHWERPUNKT MARKETINGGRUPPEN | MARKTAUFTRITT

5 Gründe … … für die Mitgliedschaft in einer Marketinggruppe Nach Zahlen des Zentralverbands der Augenoptiker

offenbar keiner der einschlägigen Gruppen ange-

waren im April dieses Jahres 7.307 Augenoptik-

schlossen sind. Dabei gibt es gute Gründe für eine

betriebe in einer Einkaufs- bzw. Marketinggruppe

Mitgliedschaft. Wir haben einige ausgewählte Ein-

organisiert. Das entspricht 61% aller Betriebe.

kaufsgruppen gebeten, uns jeweils fünf davon zu

Somit bleiben immer noch zahlreiche Betriebe, die

nennen.

1

Brillenträger werden heute im Durchschnitt mehr als 3 mal pro Tag mit einer Werbung für Brillen konfrontiert: Fielmann im Fernsehen, Apollo im Radio, Mr. Spex online etc. Möchte ein mittelständischer Augenoptiker in diesem Konzert wahrgenommen werden, benötigt er hierfür eine erfolgreiche Strategie, offline wie online. Diese selbst zu entwickeln, täglich zu überprüfen und kontinuierlich umzusetzen ist eine Aufgabe, die für mittelständische Augenoptikunternehmen nur sehr schwer und mit hohen Kosten Jedes mittelständische Augenalleine zu erfüllen ist. Eine innovative Marketinggruppe wie die Optiker optik-Fachgeschäft lebt und arbeitet in eiGilde bietet hier die entscheidende Unterstützung. ner sehr speziellen und unvergleichbaren Konstellation. Der Unternehmer erwartet persönliche Betreuung und Beratung durch kompetente Spezialisten. Zeitgemäße MarketingIn der Augenoptik-Branche sind mehr als 500 gruppen können dies leisten, da sie spezialisierte Experten aus Lieferanten aktiv. Die Bandbreite reicht von sehr groß bis sehr unterschiedlichen Themenfeldern, wie z.B. Optometrie, klein. Marketinggruppen bieten Augenoptikern den Vorteil mit zahlreichen Unternehmensführung, Recht, Steuern etc. beLieferanten Zentralkonditionen zu vereinbaren und dadurch den Rohgewinn maßschäftigen. geblich zu verbessern, ihnen aber gleichzeitig die komplette Freiheit zu belassen. Erfahrungsgemäß ist ein Portfolio mit ca. 60 bis 70 Dienstleistern und Lieferanten notwendig. Kommen dann noch Leistungen, wie die monatlich Zentralregulierung, die vollständige Weitergabe von Skonto-Vorteilen und zusätzliche Bonussysteme hinzu, kann ein Die Produkte der augenoptischen Industrie mittelständischer Augenoptiker hiervon in seinem Betriebsergebnis werden immer technischer (Brillengläser) und modierheblich profitieren. scher (Brillenfassungen). Die Verkaufssysteme müssen dementsprechend immer ausgefeilter werden. Marketinggruppen müssen auch hier – durch Konzepte, Schulungen und starke Ideen – ihren Beitrag leisten, um dem mittelständischen Augenoptikunternehmen ein hohes Maß an Unabhängigkeit zu erhalten. Tun sie dies, Marketinggruppen haben aber noch einen profitiert der Augenoptiker doppelt: Der Wareneinkauf (siehe weiteren, sehr gewichtigen Vorteil: Sie sind eine Punkt 3) ist optimiert und der Verkauf funktioniert auf starke Gemeinschaft von Menschen mit denselben höchstem Niveau. Interessen. Im Rahmen von Chef-Erfa-Gruppen, Fachgruppen, Mitarbeiter-Seminaren, Jahrestagungen werden nicht nur Inhalte vermittelt. Es entstehen Freundschaften, informelle Kontakte und Netzwerke, die – auf einer anderen Ebene – ebenfalls in der Lage sind zum unternehmerischen Erfolg des Einzelnen einen erheblichen Beitrag zu leisten.

2

3

4

5

Optiker Gilde, Hagen

34 FOCUS 2014_12

34_36_Marketinggruppen.indd 34

03.12.14 15:35


MARKTAUFTRITT | SCHWERPUNKT MARKETINGGRUPPEN EGS-Optik, Wolnzach

1

2

Wir bieten Eigenmarken im Glasund Kontaktlinsenbereich – ohne Verpflichtung. Die Produkte werden ständig weiterentwickelt. Mitglieder erhalten verkaufsfördernde Tools zur Kundenbindung und zum Steigern des Absatzes/Umsatz wie z.B. ein innovatives Kontaktlinsen-Home-System, ständige Zweitbrillenangebote u.v.m.

Wir bieten Konditionen bei über 60 Lieferanten aus Industrie und Handel. Durch die langjährigen Geschäftsbeziehungen kann die EGS-Optik den Mitgliederbetrieben zusätzliche Aktionen unter dem Jahr anbieten. Die Individualität der Mitglieder ist sehr wichtig. Wir bieten eine Zentralregulierung bei ausgewählten Partnern, sind immer wieder auf der Suche nach neuen, aufstrebenden Lieferanten im Sinne der Mitglieder. Mitgliederbetriebe greifen bei der EGS-Optik auf ihren persönlichen Ansprechpartner zurück, mit dem zusammen die weitere positive Entwicklung des Geschäftes vorangetrieben wird.

3

Im Onlinebereich profitieren die Mitglieder von einem Team der ExtraKlasse. Innovative, zeitgemäße, strukturierte, ganzheitliche Beratungen sichern mit einer konsequenten Umsetzung den klaren Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern. Die Mitglieder können auf Smartphone optimierte Homepages, Onlineshops und diverse Apps für ihr Geschäft und ihre Kunden zugreifen.

4

Im Bereich der Werbung profitieren die Mitglieder von der langjährigen Erfahrung der angeschlossenen professionellen Werbeagentur. Nach der Analyse wird konzipiert, gestaltet, entworfen, gelayoutet, so entstehen niveauvolle, ideenreiche, originelle, geradlinige, werbewirksame und gewinnbringende Marketingmaßnahmen im Corporate Identity des Mitglieds.

5

Mitgliederbetriebe haben des Weiteren die Möglichkeit der Teilnahme an professionell geführten Aktiv-Tagungen; gewinnen durch ständig frische Ideen, und durch die ganzheitliche Unterstützung in allen Bereichen, kurz: ein funktionierendes, durchdachtes Leistungsspektrum. Die EGS-Optik hat ein aufrichtiges Interesse an den Bedürfnissen der Mitglieder.

1

Bei abnehmender Werbeaufmerksamkeit der Verbraucher sind individuelle Werbekonzepte stärker. Jede Positionierung, jeder Standort, jedes Geschäft ist anders. Damit IGA OpticMitglieder ihr Unternehmen als starke Marke in ihrer Stadt etablieren, erhalten sie von der Inhouse-Werbeagentur überraschende, emotionale, außergewöhnliche Werbekonzepte, ganz individuell auf sie zugeschnitten.

3

Professionelle Verkaufs-Konzepte bringen mehr Umsatz und Gewinn. Zum Beispiel Mehrbrillen-Verkauf: Wer in der täglichen Beratung unser Glasberatungstool einsetzt, automatisiert immer die Angebote für weitere Brillen, unabhängig von den Mitarbeitern (und übrigens auch vom Glaslieferanten) – und überlässt es den Kunden, wie viele Brillen sie kaufen. Das schafft Mehrbrillen-Verkäufe, oft sogar höherwertig.

2

Eine tiefgehende Betriebs-Analyse sichert und fördert Unternehmen. Unternehmen müssen ganz genau wissen, wie ihr Geschäft wirtschaftlich aufgestellt ist. Nur so können sie die richtigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Unternehmensführung ergreifen. IGA OpticMitglieder profitieren vom detaillierten und umfassenden Betriebsvergleich.

4

Es gibt viele weitere starke Argumente für eine Mitgliedschaft. Viele weitere Plus-Punkte sind heute selbstverständliche Leistungen einer Marketinggruppe: Top-Konditionen bei den Industriepartnern, starke Eigenmarken bei Kontaktlinsen, Fassungen und Brillengläsern, Weiterbildungsprogramme, ErfaTagungen, Abo-Systeme, Brillenversicherungen und vieles mehr. Umfassende Unterstützung eben.

5

Aus einer Gemeinschaft von Kollegen erwachsen Freundschaften. Produkte, Werbung, Konzepte kann man kopieren, echte Gemeinschaft muss man erleben. Bei IGA Optic nennen es viele sogar „Familie“. Jetzt mag mancher denken: „Na toll, die sind so ein eingeschworener Club“. Weit gefehlt: Gerade in letzter Zeit haben uns viele Neumitglieder und junge Nachfolger bestätigt, dass sie sich „sehr gut aufgehoben“ fühlen. Herzlich willkommen bei Freunden!

>>

IGA Optic, Datteln 2014_12 FOCUS 35

34_36_Marketinggruppen.indd 35

03.12.14 15:35


SCHWERPUNKT MARKETINGGRUPPEN | MARKTAUFTRITT

1

Einkaufskonditionen: Als starker Verhandlungspartner gegenüber der Industrie bieten wir attraktive Konditionen.

Konzepte: Vom Ideengeber zum Konzeptinnovator – das ist unser Weg. Mitglieder profitieren durch Teilnahme an unserem Kontaktlinsensystem, Sportoptik-Profi, Relaxed Vision Aktivkreis, Premium-Partnerschaft mit Zertifizierung und Premium-Konditionen.

5

Akademie und Erfa-Gruppen: Hochkarätige Referenten, die die Gesetze unserer Branche kennen, vermitteln praxisnah ihr Wissen in den Bereich Unternehmensführung und Strategie, Personalführung, Marketing und Verkauf.

2

Werbemittel: Werbung mal anders, keine 08/15 wie überall erhältlich. Werbeaktionen planen und durchführen, auch mit entsprechenden Werbemitteln.

1

Billiger einkaufen, Geld sparen, Eigenmarken: Gute Konditionen bei ausgewählten Lieferanten und Konzentration der Einkäufe durch die Augenoptiker: Ein großes Portfolio an bereits etablierten Eigenmarken ist für jeden Optiker zugänglich, natürlich mit Individualisierung.

Optikplus Marketing Ring, Celle

4

Partnerschaft: Es gibt Unterstützung durch die Gruppe in täglichen Dingen, die das Geschäftsleben erleichtern, und mehr Zeit für das Wesentliche bleibt. Der Augenoptiker wünscht sich einen Partner an seiner Seite, der die eigenen Ideen umsetzt oder durch die Gruppe Ideen geliefert bekommt.

Marketing: Unsere Agentur kennt die Branche. Ein neunköpfiges Team bietet eine umfassende Auswahl innovativer Werbeideen und Konzepte: Das Portfolio deckt dabei alle Marketingsegmente eines modernen Augenoptikers ab. Ob Print oder Online: Die Ideen überzeugen durch ihr Design. Die Umsetzung geschieht schnell, flexibel, individuell und überzeugt nicht zuletzt durch ein tolles Preis-Leistungsverhältnis mehr und mehr Mitglieder.

Eigenmarken: Mitglieder profitieren von hochwertigen Produkten, besonderen Konditionen und sicheren Margen. Eigenmarken gibt es für Gläser, Fassungen, Kontaktlinsen und Pflegemittel.

4

Brillen-Profi, Kaufbeuren

3

2

5

Unabhängigkeit: Der Augenoptiker soll unabhängig bleiben in seinen Entscheidungen, sich aber dennoch in das Gruppengefüge einbringen (Einkäufe, Hilfsbereitschaft etc.) – ohne eingeengt zu sein und ohne jegliche Verpflichtungen.

3

Gemeinschaft: Jeder einzelne Augenoptiker ist Teil einer Gemeinschaft, in der jeder jedem behilflich ist (z.B. Versorgung mit Depotware). Es entsteht ein Austausch unter Kollegen im Rahmen von Regionalgruppen oder Tagungen/ Veranstaltungen. Gruppenmitglieder treten als Referenten aus der Praxis für die Praxis auf: „Wie bin ich erfolgreich?“

2

1

Monvedere, Blomberg

Der hybride Käufer: Wechselkäufer bestimmen den Markt. Filialisten, Onlinehandel und starke Platzhirsche nehmen unabhängige Augenoptiker in die Zange. Stückzahlen und Renditen sinken. Nach einer GfK-Studie verloren die unabhängigen Augenoptiker zuletzt 4,6% der Stückzahlen, Filialisten hingegen steigerten sie um über 12%. Nur ein Zusammenschluss in einer Marketinggruppe kann diesen Trend stoppen.

3

Professionalität des Wettbewerbs: Marktführer investieren Millionen in Mitarbeiterschulungen. Diese Professionalität punktet beim Kunden. Der einzelne Augenoptiker kann dies kaum leisten. Ein Team ist nur so gut wie seine schwächsten Mitarbeiter. Daher ist die professionelle Schulung auf Dauer überlebenswichtig. Unsere Marketinggruppe leistet das für die Partner: Verkaufs- und Beratungstrainings, Mitarbeiter- und Betriebsführung.

4

Der kritische Kunde: Kunden entziehen dem unabhängigen Augenoptiker immer öfter ihr Vertrauen. Oft ist es die fehlende Positionierung, Preistransparenz und/oder Preiskompetenz. Was fehlt, ist eine starke, geschützte Dachmarke mit bundesweiter Ausstrahlung. Kunden suchen das Vertrauen und die Sicherheit einer solchen Dachmarke – vereint mit der Kompetenz des stationären unabhängigen Augenoptikers. Der Kunde braucht die Edeka der Augenoptik.

Nicht nur Mehrbrillen, sondern mehr Brillen: Ohne Stückzahlzuwachs, steigende Umsätze und Renditen ist die Zukunft des unabhängigen Augenoptikers unsicher. Eine Brille mehr, jeden Tag, von jedem Mitarbeiter: Dieses Ziel für den unabhängigen Augenoptiker zu erreichen ist die primäre Aufgabe unserer Marketinggruppe.

5

Rendite statt Rabatte: Über 70% der Augenoptiker sind in Einkaufgemeinschaften organisiert, um Rabatte zu sammeln. Dennoch befinden sich viele Geschäfte in einer schlechten Marktposition. Das umzukehren ist das Ziel unserer Marketinggruppe, bestehend aus Experten in der Unternehmensführung und Betriebswirtschaft, IHK-zertifizierten Fachberatern und Trainern sowie Juristen und Fachkennern.

36 FOCUS 2014_12

34_36_Marketinggruppen.indd 36

03.12.14 15:36


V

+ Das Geheimnis perfekten Sehens

So individuell wie die Brillentr채ger sind jetzt die neuen Brillengl채ser der Hoya V+ Serie. Dabei steht das binokulare Sehen im Fokus. Lassen Sie Ihre Kunden perfektes Sehen erleben.

www.hoya.de

!AZ.indd 13

25.11.14 12:09


AZUBI

DAS MAGA ZIN FÜR DIE AUSZUBILDENDEN

AZUBI | MARKETINGGRUPPEN

Zusammen ist es besser Laut Branchenzahlen des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) sind im Vorjahr 7.307 Augenoptikerbetriebe in sogenannten Einkaufsgruppen organisiert gewesen, also über 60% aller Betriebe.

von Frank Sonnenberg

E

ine Idee dahinter: Die zusammengeschlossenen Augenoptiker sollen ihren Einkauf bündeln. Denn eine größere Abnahmemenge einer Ware bedeutet einen besseren Einkaufspreis bei Brillengläsern, Fassungen oder Kontaktlinsenpflegemitteln. Es geht aber nicht nur um reine Einkaufsmaßnahmen. Die unterschiedlichen Gruppierungen zeigen ein breites Betätigungsfeld und verschiedene Services. Angefangen bei gemeinsamen Marketingaktionen, Online-Shop-Systemen, individualisierbare Apps für den Gläserverkauf, Brillenversicherungen, Eigenmarken, Weiterbildungsangebote bis hin zur Unternehmensberatung. Und auch gemeinsame Marktauftritte mit einem einheitlichen Erscheinungsbild der zusammengeschlossenen Augenoptikerbetriebe sind möglich. So manche Gruppe stellt sich deshalb gerne als „Fullservice–Anbieter“ dar. Zu diesem „Fullservice“ gehört

unter Umständen dann auch die Abrechnung mit den Krankenkassen, Tipps zum Energiesparen oder Autokauf zu günstigen Konditionen. Ein weiterer Punkt ist der mögliche Erfahrungsaustausch unter Kollegen in sogenannten ERFA-Gruppen. Branchenkenner gehen davon aus, dass viele Augenoptiker gleich mehreren unterschiedlichen Einkaufsgruppen angeschlossen sind. Je nachdem, bei wem sie von welchem Angebot profitieren. Erste Einkaufs- und Marketinggruppen sind in den 80er Jahren gegründet worden. Damals kam es zu einem ersten verschärften Preis- und Verdrängungswettbewerb zwischen traditionellen Augenoptikern und Filialisten wie Fielmann oder Apollo-Optik. Durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe erhoffte man sich Hilfe und verbesserte Einkaufskonditionen, vor allem um ebenfalls günstige und konkurrenzfähige Angebote machen zu können. Ob sich eine Mitgliedschaft tatsächlich für einen Augenoptiker lohnt und welche Gruppe es sein soll, hängt natürlich immer von den individuellen Faktoren und Ansprüchen des jeweiligen Unternehmens ab. Fragt doch einfach mal euren Chef, ob der Laden, wo ihr gerade arbeitet, an eine Gruppe angeschlossen ist. Vielleicht kann er euch die Zusammenhänge am eigenen Beispiel noch ausführlicher erklären. Mehr zu Marketinggruppen findet ihr auf Seite 34.

38 FOCUS 2014_12

38_38_Azubi_Werkstatt.indd 38

02.12.14 23:57


Gestern - war großartig,

Morgen wird unvergesslich

Wir verbessern täglich unsere Produkte, weil wir - Topcon - glauben, dass jeder Anspruch auf Gutes Sehen hat.

Seien Sie vorbereitet auf unsere Neue Generation der “Eye-Care”-Produkte

Sehen Sie unsere neuen Produkte auf der Opti 2015. Halle C3, Stand 126

TRK-1P

!AZ.indd 20

CV-5000

CT-80

KR-8900

TRK-2P

CV-5000PRO

CT-1P

KR-800S

4 in 1, Tono-, Refrakto-, Kerato- & Pachymeter

Automatischer Phoropter

Non-Kontakttonometer mit Pachymetrie

Kerato-Refraktometer mit Visusstrecke

26.11.14 16:32


BETRIEB+MARKETING | LADENBAU

Weit, weit weg

Von einem, der auszog und ein Geschäft nach dem anderen im Paradies eröffnete Die Einrichtung eines Fachgeschäfts oder ein Umbau stellt normalweise im Leben eines Augenoptikers nur wenige Male den beruflichen Alltag auf den Kopf. Der Augenoptikermeister und Optometrist Hermann Holst hat schon viele Geschäfte geplant, eingerichtet und eröffnet. Sein Einzugsgebiet unterscheidet sich allerdings dramatisch von einem deutschen Betrieb. Seine Fachgeschäfte liegen im Paradies auf den Seychellen und in Namibia.

Claudia Henschke hat einen Bachelor of Science in Augenoptik und Optometry und in Berlin studiert. Leider geht sie im Mai nach zwei Jahren wieder in die alte Heimat zurück.

von Silke Sage

A

ls Hermann Holst Ende März 2002 auf den Seychellen ankam, fand er auch aus augenoptischer Sicht ein Paradies vor: Hier gab es nur einen Optometristen, ein Brillengeschäft und eine Augenklinik im allgemeinen Krankenhaus. Somit lag hier eine absolute Unterversorgung für die rund 85.000 Einwohner vor. Im Nachhinein erinnert er sich: „Es war mir zunächst gar nicht aufgefallen, denn ich kam hierher, um mir ein ruhigeres Leben als in Namibia zu machen. Mein Plan war, gemütlich meine vier bis fünf Augenüberprüfungen durchzuführen, die Brillen zu fertigen, früh nachhause zu gehen und mit meiner Frau und kleinen Tochter den Strand zu genießen.“

Hermann Holst mit einer seiner Mitarbeiterinnen

40 FOCUS 2014_12

40_42_Ladenbau_Seychellen.indd 40

03.12.14 15:39


LADENBAU | BETRIEB+MARKETING

Holst hatte zu der Zeit noch mehrere Augenoptikgeschäfte in Namibia, während er parallel seinen Abschluss zum Optometristen in Südafrika nachholte. Einige Zeit nach seiner Ankunft auf der Inselgruppe verkaufte er 70% seiner Anteile in Namibia und ist heute wieder mit 40% an dem Unternehmen beteiligt. „In der Brillenmode gab es auf den Seychellen nur oval, rund und eckig und die Farben „Gun“, Gold und Silber. Einige Ausnahmen waren sicher auch zu finden. Die Brillen waren oft fürchterlich verglast und entsprachen ganz bestimmt keiner DIN Norm“, erinnert sich Hermann Holst heute. Er arbeitete zunächst unentgeltlich in der Augenklinik als Optometrist und erfuhr so viel über die einheimischen Seychellois und die klinische Arbeit. Er eröffnete schließlich im August 2002 ein Geschäft in der Hauptstadt. Die Einrichtung kam damals aus Namibia. Alles war in Einzelteile im

Container zerlegt und musste von ihm auf den Seychellen zusammengebaut und lackiert werden. „Als ich Visioncare Seychelles eröffnete, war ich innerhalb weniger Tage für drei bis vier Monate im Voraus ausgebucht. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet!“ Er hielt an seinem ursprünglichem Plan, ein ruhiges Leben auf den Seychellen zu führen, nicht lange fest: Schon nach kurzer Zeit war die tropische Gemütlichkeit vorbei.

Was hat sich seitdem verändert? Im Laufe der vergangenen sechs Jahre eröffnete Holst noch vier weitere Geschäfte. Eines davon auf der Nachbarinsel Praslin. Mittlerweile gibt es auf den Seychellen genauso modische Brillen wie in Europa und die DIN Normen werden auch eingehalten. Daran war er sicher nicht ganz unbeteiligt. „Wir praktizieren hier nicht nur Augenoptik, sondern auch

>>

2014_12 FOCUS 41

40_42_Ladenbau_Seychellen.indd 41

03.12.14 15:39


BETRIEB+MARKETING | LADENBAU

Abb. 1und 2: Manchmal tauchen Probleme auf, die durch Dritte verursacht werden. Hier war es ein Wasserschaden im Ladenlokal über dem Geschäft.

Angestellte von Visioncare Seychelles. Das Türkis des Corporate Designs findet sich in der Kleidung wieder. Hier Ivy und Nathanielle.

Optometrie und arbeiten eng mit der Augenklinik zusammen. Funduskamera, Gesichtsfeldtest, HRT3 Retinatomograph zur Glaukomerkennung und Makula-Untersuchung, Non-Contact-Tonometer und Goldmann-Tonometer werden täglich eingesetzt.“ Um seine mittlerweile sieben Optometristen fachlich auf dem Laufenden zu halten, wurde im laufenden Jahr eine Dozentin aus Boston eingeladen. Drei Mitarbeiter wurden zu einem Fachkurs zum Thema Diabetische Retinopathie nach Südafrika geschickt.

Ladenbau mitten im Indischen Ozean Auf einer Insel muss naturgemäß das meiste des täglichen Bedarfes angeliefert werden. Ein Geschäft zu planen und mit ansprechendem Interieur einzurichten, ist mit mehr Auf-

wand verbunden als beispielweise in Deutschland. Der Versand von Ersatzteilen braucht länger und kann zu Beschädigungen führen. Als guter Teampartner in Sachen Inneneinrichtung hat sich für Holst der kroatische Ladenbauer Presenta Nova erwiesen. „Wir arbeiten schon lange miteinander, und es läuft immer reibungslos. Ich besuche sie auf den großen Messen und bin immer wieder fasziniert, was es für tolle Neuigkeiten gibt. Die Planung klappt, die Produkte sind toll und der Service ist einmalig. Bis auf den Markus T Shop* sind alle meine Geschäfte mit Presenta Nova Produkten ausgestattet.“ Den Einbau übernehmen dann Hermann Holst und seine Mitarbeiter selbst. „Ich habe ein kleines Team, das mir bei diesen Dingen zur Hand geht. Nach 28 Jahren im Ausland weiß man, wie es geht – und dazu kommt, dass die Elemente wirklich sehr einfach zusammengesetzt werden können. Planung ist dabei alles!“ Das jüngste Geschäft liegt in der Hauptstadt Victoria in der Nähe des Busbahnhofes. Hier sollte ein geradliniges Design mit viel Platz und gutem Beleuchtungskonzept realisiert werden. Ein Problem gab es aber dann doch: „Auf den Seychellen ticken die Uhren ein wenig anders. Man braucht etwas mehr Geduld, denn alles läuft langsamer.“ Das Geschäft wurde zu einem weitaus späteren Zeitpunkt an Holst übergeben als geplant. Die Ladenbaueinrichtung von Presenta Nova war aber schon pünktlich auf dem Schiff. Holst musste den Inhalt des Containers ins neue Geschäft transportieren, obwohl die Räumlichkeiten noch nicht einmal fertig gestrichen waren. „Nachdem wir dann alles im Geschäft hatten, bekam ich am nächsten Morgen einen Anruf mit der Info, dass Wasser aus der Ladentüre läuft! Es gab einen Wasserrohrbruch im Geschäft darüber, und in unserem standen gut fünf Zentimeter Wasser. Die Deckenplatten waren total aufgeweicht und hatten sich überall verteilt. Sämtliche Kartons waren durchweicht und verdreckt. Glücklicherweise waren die Möbel auf Paletten gelagert, so dass nur ein einziger Schrank leicht aufgequollen war“, erinnert er sich. (Abbildung1 und 2) Nach und nach wurde der Schaden behoben, und die Elemente aus Kroatien konnten eingebaut werden. Doch Hermann Holst hatte noch eine Idee, die sich nicht so einfach umsetzen ließ. Zumindest nicht im Indischen Ozean: „Ich wollte unbedingt weiße Computerbildschirme und Tastaturen, die es hier natürlich nicht gibt. Also habe ich sie über Amazon bestellt, und da die nicht hierher liefern, habe ich sie zu meinen Eltern in Hamburg schicken lassen. Dort bin ich dann nach der Silmo hingereist und habe mitgenommen, was in den Koffer passte. Den Rest habe ich mit der Post geschickt.“ Plant er weitere Geschäfte? „Nicht auf den Seychellen, meine Frau hat es mir ‚verboten‘. Wir haben aber gerade einen tollen neuen Laden in Namibia aufgemacht. Es macht einfach zu viel Spaß!“ *Siehe FOCUS 2013_01

42 FOCUS 2014_11

40_42_Ladenbau_Seychellen.indd 42

03.12.14 15:40


... dann nutzen Sie die Kontakte und das Medium FOCUS China FOCUS China wendet sich an Optometristen, Augenärzte und die optische Industrie – beraten von deutschen Fachjournalisten 2010 gegründet in Peking und Xi‘An Bestens aufgestellt und anerkannt in der optischen Branche Chinas, der optischen Industrie und den Verbänden Redaktioneller Inhalt stammt zumeist aus deutschem FOCUS, GlobalCONTACT und MAFO (Manufacturing Optics) Übersetzungen ins Chinesische von professionellen Übersetzern an Universitäten sowie Fachleuten aus Optometrie und optischer Industrie Mehr als 9.000 regelmäßige Kontakte zu Augenärzten, Optometristen in Augenkliniken und großen Optik-Ketten Inhalt: Lens Technology – 片知 Optometry – 光 Ophthalmic Training – 眼 光和眼科培 Labs + Industry – 加工和制造 Contact Lenses + IOL – 形眼 和人工晶体 Frames + Fashion – 架和 尚

Kontakt: MediaWelt GmbH Jörg Spangemacher Telefon: +49 2104 958883, Mobil: +49 172 6685550 Skype: joergspa1, QQ: 1417012494 E-Mail: joergspa@mafo-optics.com FOCUS-China.indd 4

Kontakt: K t ktt:: Beijing FOCUS Optical Culture Communication LTD. Jian Wang Telefon: +86 (29) 89380269, Mobil: +86 (139) 10771318 Skype: jennywang611, QQ: jenny E-Mail: jennywang_focus@126.com 03.12.14 17:15


Herzlich willkommen! Die richtige Kundenbegrüßung

von Rolf Leicher

Ein freundlicher und persönlicher Empfang ist den meisten Kunden wichtig, wenn sie zum Augenoptiker kommen. Doch zur professionellen Kundenbegrüßung muss man einiges beachten. Ein Beispiel: Begrüßen Sie den Kunden nicht schon im Eingangsbereich, lassen Sie ihn erst mal auf sich zu kommen. Denn die ersten Meter in der Firma werden nicht umsonst als „Anwärmphase“ bezeichnet.

Die Kontaktaufnahme Wer grüßt zuerst? Der Kunde oder der Mitarbeiter? Mit welchen Worten grüßt man den Kunden? Normalerweise grüßt der Mitarbeiter zuerst (aktive Kontaktaufnahme), wenn er nicht gerade mit einem anderen Kunden zu tun hat. Die Begrüßung ist gelungen, wenn der Augenkontakt zum Kunden besteht, und der Tagesgruß zeitgemäß erfolgt: „Guten Morgen“ geht bis etwa 10:00 Uhr, dann wechselt man auf „Guten Tag“. Kunden erwidern den Gruß auch um die Mittagszeit noch mit „Guten Morgen“. Mit „Grüß Gott“ hat man in Süddeutschland einen Allround-Gruß, der zeitunabhängig ist. Eine Begrüßung besteht immer aus zwei Wörtern, das knappe „Morgen“ ist unhöflich. Bei einer Kundengruppe nennen Sie Ihren Gruß nur einmal. Ärgern Sie sich nicht, wenn der Kunde Ihren Gruß nicht erwidert, das sollten Sie nicht negativ werten. Für unfreundliches Verhalten des Kunden kann es viele Gründe geben, die mit Ihnen nicht zusammenhängen. Es gibt

44 FOCUS 2014_12

44_46_Leicher_Kommunikation.indd 44

03.12.14 15:59


KOMMUNIKATION | BETRIEB+MARKETING

wenn Sie den Kunden aus einiger Entfernung beobachten. Mit etwas Fingerspitzengefühl erkennen Sie, wann er angesprochen werden möchte.

Kommunikationszonen 1. Passivzone: Im Eingangsbereich wird der eintretende Kunde nicht begrüßt. Der Kunde soll sich zunächst akklimatisieren und wird nicht angesprochen. 2. Zwischenzone: Nach fünf bis zehn Schritten befindet sich der Kunde zwischen Passiv- und Aktivzone. Er wird wahrgenommen und beobachtet. 3. Aktivzone: Hier ist die Kontaktaufnahme und der Gesprächsbeginn möglich, Kundenwünsche können erfasst werden. 4. Präsentationszone: Sie befindet sich mitten im Laden, an den Regalen, an der Theke. Dort wird beraten, die Kontaktaufnahme findet vorher statt.

Der Blickkontakt

eben auch Kunden, die auf die Begrüßung keinen besonderen Wert legen. Die Begrüßung mit „Hallo“ ist die kürzeste Begrüßung und liegt im Trend. Auf Ihr „Guten Tag“ antworten Kunden auch mit „Hallo“. Bis vor kurzem wurde das „Hallo“ noch skeptisch betrachtet, vor allem seitens der älteren Kundschaft. Das hat sich inzwischen geändert, denn selbst ältere Personen sagen inzwischen „Hallo“. Es wäre auch zu kompliziert, wenn Sie die Begrüßung vom Alter und Aussehen des Kunden abhängig machen. Die Frage „Kann ich Ihnen helfen?“ ist nicht sehr originell, heute genügt der passende Tagesgruß. Streichen Sie auch das Wort „bedienen“ aus Ihrem Wortschatz („Werden Sie schon bedient?“). Beim Augenoptiker wird nicht bedient, sondern beraten. Die Kundenaussage „Ich will mich nur mal umsehen“ heißt in krasser Form: „Bitte lass mich zunächst mal in Ruhe. Wenn ich was will, melde ich mich.“ Es genügt in dem Fall,

Mitarbeiter wollen nicht aufdringlich wirken und wissen nicht, wann sie den Kunden ansprechen sollen. Der Blickkontakt des Kunden zeigt seine Gesprächsbereitschaft und kann als Aufforderung „Ich will mit Dir reden“ gewertet werden. Das ist ein Signal, auf den Kunden zuzugehen. Sprechen Sie aber nie einen Kunden von hinten an, sondern nur seitlich oder von vorne. Und wenn Sie bemerken, dass eine Kollegin den Kunden schon begrüßt hat, verzichten Sie auf Ihre Begrüßung, dem Kunden genügt es von einer Person angesprochen zu werden. In Stoßzeiten fällt es schwer zu unterscheiden, wer „jetzt an der Reihe ist“. Die Kunden regeln das meist selbst untereinander, aber Sie können einem neuen Kunden mit einem freundlichen Blickkontakt „begrüßen“, auch wenn Sie gerade noch mit einem anderen beschäftigt sind. Der neue Kunde hat meist Verständnis, dass Sie das Gespräch wegen ihm nicht unterbrechen. Viele Kunden wissen, dass es an bestimmten Tagen hektisch zugeht und reagieren bei Wartezeiten nicht so empfindlich. Stammkunden freuen sich über eine Wiedererkennung und Begrüßung mit Namen. Es gibt auch Kunden, die wiederum Sie mit Ihrem Namen ansprechen möchten. Dazu ist es nötig, dass Sie ein Namensschild mit Vor- und Zunamen tragen und bei Platzmangel auf dem Schild auf die Bezeichnung „Frau“ auf dem Schild verzichten. Verwendet der Kunde Ihren Namen, dann legt er meist selbst Wert darauf, mit seinem Namen angesprochen zu werden, aber nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ (in jedem Satz den Kundennamen erwähnen). Auch Händeschütteln befindet sich auf dem Rückzug. Sie müssen selbst einen Stammkunden nicht mit Handschlag begrüßen. Ein freundliches Lächeln ist bei der Begrüßung viel wichtiger und zeigt dem Kunden, dass er willkommen ist. Eine innere positive Einstellung hilft, damit das Lächeln natürlich wirkt und nicht zum Grinsen wird.

>>

2014_12 FOCUS 45

44_46_Leicher_Kommunikation.indd 45

03.12.14 15:59


BETRIEB+MARKETING | KOMMUNIKATION

Die Begrüßung ist nicht optimal, wenn der Kunde Ihr Gespräch mit der Kollegin unterbrechen muss mit der Äußerung „Entschuldigen Sie, ich habe mal eine Frage…“. Darüber beschwert sich der Kunde nicht ausdrücklich, aber es bleibt ein misslungener erster Eindruck zurück. Mit Ihrer Begrüßung „Einen kleinen Moment, bitte“ weiß der Kunde, dass er wahrgenommen wurde und wird sich gedulden.

Gestik und Distanz Machen Sie sich über Ihre Körperhaltung nicht zu viele Gedanken: Wohin mit den Händen bei der Begrüßung? Kunden achten weniger darauf, allerdings wirkt es nicht positiv, wenn Sie die Hände vor der Brust verschränken, hinter dem Rücken verstecken oder sich an der Theke abstützen. Am besten lässt man sie lose pendeln oder hält etwas in der Hand. Wenn Sie dem Kunden gegenüber stehen, ist die Frage, wie dicht man an ihn herangeht. Die Distanz wird in drei Zonen unterteilt: Die „öffentliche Distanz“ beträgt etwa einen Meter, die „persönliche Distanz“ circa 80 Zentimeter und die sogenannte „Intimdistanz“ unter 40 Zentimetern. Bei der Begrüßung wird die persönliche Entfernung empfohlen. Man sollte es im Weiteren jedoch dem Kunden überlassen, welche Entfernung er möchte. Schwerhörige Personen verringern gerne den Abstand. Doch den meisten Kunden ist im Zweifelsfall ein größerer Abstand lieber, vor allem bei unterschiedlicher Körpergröße.

Kontaktaufnahme in Stoßzeiten Wenn alle Mitarbeiterinnen beschäftigt sind, ist eine persönliche Begrüßung oft nicht möglich. Zeigen Sie einem wartenden Kunden über einen kurzen Blickkontakt, dass Sie ihn bemerkt haben. Warten ist im Stehen besonders unangenehm, daher bieten Sie einen Sitzplatz an. Damit haben Sie schon sehr viel getan, um seine Ungeduld etwas zu verringern. Es ist nicht erforderlich, dass Sie sich wegen der Wartezeit entschuldigen, es sei denn, der Kunde beklagt sich ausdrücklich darüber. Wussten Sie, dass die gefühlte Wartezeit für Kunden zwei bis drei Mal länger ist als die echte Wartezeit? Fünf Minuten Warten wirken wie zehn bis fünfzehn Minuten!

Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher, Marketingexperte aus Heidelberg, ist als Seminarleiter und Kommunikationstrainer in namhaften Unternehmen tätig. Außerdem arbeitet er als Autor in verschiedenen Redaktionen. Seine Fachkompetenz resultiert aus den Vorträgen und Seminaren an bekannten Instituten und Akademien.

In Stoßzeiten heißt es für Sie: Ruhe bewahren und gelassen bleiben. Durch hektisches Verhalten werden die Kunden nervös. Sie verbessern die Situation nur durch Ruhe und Gelassenheit. Denken Sie positiv: „Jetzt ist sehr viel los, aber ich schaffe das mit der nötigen Ruhe.“

Professionelle Kundenbegrüßung • Sie ergreifen die Initiative für die Begrüßung. • Sie grüßen den Kunden gemäß der Tageszeit. • Sie achten auf die telefonische Begrüßung. • Sie achten auf die Distanzzone von ca. 80 cm. • Sie tragen ein Namensschild. • Sie sprechen bekannte Kunden mit dem Namen an. • Sie beurteilen den Kunden nicht nach seiner Kleidung.

Zu einer gelungenen Begrüßung gehört die passende Verabschiedung. Sie bedanken sich für den Besuch, auch wenn der Kunde nichts kauft. Geeignete Formulierungen sind: „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag“ oder „Ein angenehmes Wochenende!“ Oft leitet der Kunde die Verabschiedung selbst ein, wenn er sagt, dass er es sich nochmal überlegen will. Es gibt Kunden, denen ist es peinlich, wenn sie wieder gehen, ohne etwas zu kaufen. Machen Sie es ihm nicht schwer mit der Frage „Haben Sie nichts gefunden?“ Darunter würde die Unverbindlichkeit eines Besuchs leiden.

Telefonische Begrüßung Klingelt das Telefon, sollte man möglichst schnell abnehmen. Im Laden anwesende Kunden hören, dass das Telefon länger klingelt, und denken: „Das kann mir auch passieren, wenn ich mal anrufe – da nimmt dann niemand ab“. Wenn man im Display schon sieht, wer anruft, begrüßt man den Anrufer mit seinem Namen. Die meisten Mitarbeiter nennen am Telefon an erster Stelle den Namen der Firma, dann ihren eigenen Namen und zum Schluss den Gruß. Es wirkt persönlicher, wenn Sie mit dem Gruß beginnen: „Guten Morgen, Optik XY, Tanja Fischer.“ Nennen Sie auch Ihren Vornamen, das wirkt persönlicher. Verzichten Sie auf die Floskel „Was kann ich für Sie tun?“. Der Anrufer sagt Ihnen schon, um was es geht. In Stoßzeiten können Sie den Anrufbeantworter aktivieren, sollten dann aber möglichst schnell einen Rückruf vornehmen. Weil Sie am Telefon nur durch die Stimme wirken und nicht visuell, ist ein freundlicher Tonfall besonders wichtig. Ein eingehender Anruf wird oft wie eine Arbeitsunterbrechung empfunden, und gerade deshalb muss man sich bemühen, freundlich zu sein. Wenn Sie den Anrufer mit einer anderen Stelle weiter verbinden, dann holen Sie das Gespräch schnell zurück, falls sich die gewünschter Person nicht meldet. Bieten Sie einen Rückruf an, aber versprechen Sie dabei keine feste Rückrufzeit, um den Anrufer nicht zu enttäuschen, wenn die Zeit nicht eingehalten wird.

46 FOCUS 2014_12

44_46_Leicher_Kommunikation.indd 46

03.12.14 15:59


DER FOCUS WÜNSCHT SEINEN LESERN FROHE WEIHNACHTEN! 47_47_EAZ_XMAS.indd 1

03.12.14 01:26


BETRIEB+MARKETING | PREISGESPRÄCH

Schluss mit Vergleichen und Rabattschlachten „Bestimmt will der Kunde wieder den Preis drücken!“

So verkaufen Sie als Augenoptiker selbstsicher und preisstabil Haben Sie und Ihre Mitarbeiter

„Gleich droht sie mit dem Konkurrenzangebot!“

„Immer, wenn es um den Preis geht, wird es unangenehm!“

solche oder ähnliche Gedanken, wenn es um das Preisgespräch mit Ihren Kunden geht? Dann programmieren Sie sich positiv!

48 FOCUS 2014_12

48_50_Schubert.indd 48

03.12.14 00:16


PREISGESPRÄCH | BETRIEB+MARKETING

Stärke haben, auf ihr Produkt oder Dienstleistung zu zeigen und zu sagen: ‚Das ist nicht das Billigste. Aber es ist es wert ‘.“ In welchem Beruf haben Sie schon die Chance, täglich Menschen ein wenig glücklicher zu machen? Besseres Sehen ist mehr Lebensqualität. Wenn Sie mit offenen Augen durch die Birgit Sandföhr, Welt gehen, merken Sie, wie vieLeiterin der le Menschen mit unpassenden Rodenstock Akademie Brillen herumhantieren. Ob das der Verkäufer ist, der mit einer einfachen Lesebrille die Regale absucht oder die Radlerin, der auf dem Weg zur Arbeit die Schminke herunterläuft, weil ihr der Wind in die Augen bläst. Fragen Sie Ihre Kunden, bringen Sie echte Lösungen, überraschen Sie sie, dann wird die Frage nach einem Rabatt eher nebensächlich.

Mit welchem Wissen soll der Augenoptiker den deutlich zunehmenden Rabattforderungen der Kunden begegnen? Birgit Sandföhr, Leiterin der Rodenstock Akademie meint dazu: „Kunden haben sich verändert. Sie sind besser informiert als früher, sie recherchieren im Internet nicht nur über Produkte, sondern auch über Ihr Geschäft. Sie treten selbstbewusst auf! Wie schnell geben Sie und Ihre Mitarbeiter jetzt nach oder bieten bestimmte hochwertigere Produkte gar nicht erst an? Das Wissen aus der Ausbildung und der Meisterschule reicht hier nur noch begrenzt aus.

Qualitätssteigerung und Preisdumping – zwei Trends, die nicht zusammen passen

von Sandra Schubert

D

er Erfolg, den Sie in Preisverhandlungen haben, ist in erster Linie von Ihnen selbst abhängig. Es gibt für Sie und Ihre Mitarbeiter keinen Grund sich unter Ihrem Wert zu verkaufen, wenn Sie sich Ihres Könnens und Ihres Engagements für den Kunden bewusst werden! Es geht also um Ihre innere Einstellung und um Ihre innere Sicherheit.

Aber wenn der Wettbewerb Rabatt gibt, dann sollte ich doch auch? Ein Zitat des Marketingphilosophen Seth Godin: „Auf lange Sicht ist die Strategie, einfach billiger zu sein, eine Zuflucht für Menschen, die nicht das Flair haben, etwas zu entwerfen, wofür Kunden zahlen wollen. Für Menschen, die nicht die

Eine technische Weiterentwicklung folgt der anderen, nie gab es so gute Brillen wie heute. Die Innovationskraft der Brillenhersteller macht es möglich. Und auch die Kompetenz der Augenoptiker. Die Brillengläser werden von den renommierten Glasherstellern immer individueller und hochpräzise gefertigt. Die Folge: nahezu perfektes Sehen für den Kunden. Doch so eine ausgezeichnete Brille hat auch ihren Preis. Oft liegt dieser im Gleitsichtbereich bei 1.000 Euro aufwärts. Die Werbung hingegen sendet eine ganz andere Botschaft: Es geht auch billiger. Wesentlich billiger! Kaum schlägt der Brillenkunde die Zeitung auf, sieht er jede Menge günstige Angebote: 50% Rabatt auf das zweite Glas, Gleitsichtbrille für unter 400 Euro, zwei Brillen zum Preis von einer. Birgit Sandföhr meint dazu: „Einerseits reden wir in der Augenoptik über High End Produkte, die individuell für den Kunden angefertigt werden und perfekte Lösungen für seine verschiedenen Sehsituationen bieten. Wie kann es dann sein, dass bei manchen Augenoptikern die Zweitbrille immer mit 50% Rabatt über den Ladentisch geht? Wenn ich eine hochwertige Jacke oder ein Schmuckstück kaufe, bekomme

>>

2014_12 FOCUS 49

48_50_Schubert.indd 49

03.12.14 00:16


BETRIEB+MARKETING | PREISGESPRÄCH

© Rodenstock 2014

Beispiel für ein Consulting Programm

ich das nächste Produkt doch auch nicht automatisch zum halben Preis. Mein Tipp: Werden Sie sich Ihrer eigenen Wertigkeit wieder besser bewusst.“

Der Frage nach dem Preis mit modernen Hilfsmitteln wirkungsvoll begegnen Mit den Sonderangeboten aus der Presse und dem Internet kommt der potenzielle Brillenkäufer jetzt zum Augenoptiker und fragt: „Was kostet bei Ihnen eine Gleitsichtbrille?“ Eine gute Frage, die spontan gar nicht so einfach zu beantworten ist. Genau in diesem Moment helfen drei Dinge: erstens die eindeutige Bereitschaft des Augenoptikers sich auf dieses Gespräch einzulassen, auch wenn es unter Umständen unan-

SSandra Schubert kommt aus dem Verkauf und lebt diesen täglich. V SSeit über fünfzehn Jahren trainiert und berät sie Unternehmer, Veru kkäufer und Mitarbeiter in der Kundenbetreuung. Sie verfügt über d eeinen praktischen Einblick in viele Branchen und zählt diverse MarB kkenunternehmen, wie z.B. Alcon, Amazon, Mercedes, Rodenstock, A usw. zu ihren Kunden. Seit über fünf Jahren vermittelt sie ihre Verkaufsexpertise intensiv durch Trainings- und Vorträge in der Augenoptik. Weitere Informationen und ein gratis Trainingsprogramm erhalten Sie unter: www.schubs.com

genehm wird. Zweitens eine klare Antwort auf die Frage nach dem Preis. Und drittens ein gutes Hilfsmittel mit dem Qualitäts- und Preisunterschiede schnell und einfach demonstriert werden können. Mit einer guten Consulting-App oder einer entsprechenden Software kann ich meinem Kunden jetzt sehr schnell erklären, worauf es bei einer qualitativ hochwertigen Gleitsichtbrille ankommt. Ich kann ihm auch den Vorteil verschiedener Brillen demonstrieren, z.B. den Nutzen einer individuell für ihn angefertigten Nahkomfortbrille. Ein Bild sagt in dem Fall deutlich mehr als tausend Worte. Gerade bei einem Neukundengespräch punkten wir mit der Demonstration: Wir bauen Vertrauen auf und zeigen, dass wir als Augenoptiker auf dem Stand der aktuellen Technik sind. Es ist ein Mythos, dass Kunden nur auf den Preis schauen. Vielleicht, wenn der Kunde orientierungslos durch diverse Geschäfte irrt, dabei selber scheinbar zum Produktspezialisten wird und perfekte Vergleichbarkeit hat. Das setzt aber voraus, dass es keiner der Augenoptiker geschafft hat, den Kunden emotional so zu begeistern, dass ein Kauf ausgelöst wurde. Rhetorisches Geschick und moderne technische Hilfsmittel beweisen Kompetenz und sind für den Laien ein klares Indiz, dass er in Ihrem Fachgeschäft hochwertig beraten wird. Automatisch empfindet er dadurch einen höheren Preis als in der Werbung proklamiert für gerechtfertigt und angemessen. Die Frage nach dem Preis bildet außerdem eine ideale Überleitung zu einer Einladung, die aktuellen Sehwerte des Kunden schnell und genau festzustellen. Denn erst auf dieser Basis kann schließlich eine zuverlässige Preisaussage getroffen werden. Tipps zur Preisnennung und zum Umgang mit Rabattforderungen erhalten Sie in einem weiterführenden Teil des Artikels Anfang 2015.

50 FOCUS 2014_12

48_50_Schubert.indd 50

03.12.14 00:16


Die Neuen in der Opti-Familie Messen sind spannend. Jedes Mal können Fachbesucher Neues entdecken, weil sich das Produktangebot verändert. Dies hängt unter anderem an wechselnden Ausstellern. Denn durchschnittlich zehn Prozent der Aussteller entscheiden sich, bei der Folgeveranstaltung nicht mehr teilzunehmen. Hierin besteht die jährliche und nicht ungewöhnliche Herausforderung von Messeleitungen, die so entstandene Lücke mit neuen Unternehmen zu füllen. Daher wird auch die 500 Aussteller zählende Opti-Familie um neue, teilweise in der Branche noch unbekannte Mitglieder bereichert. Insgesamt wer-

Bildquelle: GHM

MESSE | DESIGN+MODE

Kunden wünschen, was in der nächsten Saison 2015 angesagt ist, warum die neuen Labels eine Bereicherung für jedes Augenoptikgeschäft sind. Um sich selbst ein Bild von den Fassungen zu machen, tragen die sieben Augenoptiker auf den Selfies ein Modell aus der jeweiligen Kollektion.

Daniela Casty (Burri Optik, Zürich) über das Label Victoria Beckham (Halle C4.508): „Mit Brillen von Victoria Beckham setzt jeder auf den Bürgersteigen der Welt eine klare Botschaft. Sie sind cool, schick, extravagant. Klassiker wie Pilotenbrillen interpretiert dieses Label vollkommen neu. Es sind spannende Formen, die das Feminine auf besondere Art und Weise hervorheben. Man fällt auf, obwohl man sich hinter den Gläsern verstecken kann. Unsere Kunden lieben es, dass sie mit diesen Brillen zu jeder Uhrzeit eine tolle Figur machen. Denn sie passen zum legeren Outfit genauso wie zum eleganten Etuikleid. Für mich zählt diese Sonnenbrille auf jeden Fall zu einem der wichtigsten Accessoires, die ich dabei haben muss, wenn ich das Haus Daniela Casty verlasse.“

den 58 Firmen vom 9. bis 11. Januar 2015 ihre Opti-Premiere feiern. Im Folgenden stellen Augenoptiker aus der Schweiz, Schweden, Frankreich, Italien, Kroatien und Deutschland eine Auswahl der Neuaussteller 2015 vor.

V

ictoria Beckham, Tom Rebl, RVS Eyewear, Apro Spectacles, ihuman, Conservatoire oder Eric Lauer Brillenmanufaktur haben alle eines gemeinsam: Sie werden alle zum ersten Mal auf der Opti 2015 mit einem Stand vertreten sein. Die Opti hat Experten, sieben Augenoptiker aus Europa, interviewt, was die neuen Brillenlabels auszeichnet. Schließlich wissen sie am genauesten, was die

Francesca Ciranni (Ottica Vettore Nico, Strà) über das Label Tom Rebl (Halle C1.421): „Seit der Präsentation im Basement von Tortona 27 waren wir von Ottica Vettore von den Tom Rebl Brillen beeindruckt, da sie ikonische Formen mit Experimentierfreudigkeit und Forschung zu vereinen wissen. Used Look, Lackentfernung, Bürstungen und Oxidierungen sorgen für wirklich ganz eigene Texturen!“

Francesca Ciranni

>>

2014_12 FOCUS 51

51_52_Opti.indd 51

03.12.14 16:02


DESIGN+MODE | MESSE

Robert Fetzer (Fetzer Optik, Moosburg) über das Label Eric Lauer Brillenmanufaktur (Halle C4.408):

Flavia Martignon (L´ottica Padova, Padua) über das Label Apro Spectacles (Halle C1.629):

„Wir waren die erste Kundschaft von Eric Lauers Brillenmanufaktur! Was finde ich an Herrn Lauer gut: Er hat ein eigenes Augenoptikerfachgeschäft, ist selbst Augenoptikermeister und weiß somit, auf was es im Augenoptikergeschäft ankommt! Anregungen wie z. B. der Wunsch nach Federscharnieren werden umgehend verwirklicht. Wünsche unserer Kunden kann Herr Lauer verwirklichen, weil er alles in Handarbeit fertigt: Der Steg muss um 1mm enger sein, die Backe um 2mm breiter, die Bügel um 15mm länger als wie die vorhandene Holz- oder BüffelhornFassung – bei diesem Label alles kein Problem! Der Kunde findet kein pasRobert Fetzer sendes Modell. Auch kein Problem. Wir suchen ein Modell aus unserer großen Kollektion aus – es stehen 126 Farbvarianten zur Auswahl – und senden diese dann zur Anfertigung in Holz/Büffelhorn oder ganz in Büffelhorn ein. Auch seine neueste Kreation, Mittelteil aus Büffelhorn in Kombination mit Holz, hat etwas ganz Besonderes. Bei dieser Holz-Büffelhornbrille konnten wir sogar Gläser einsetzen mit einer Stärke über -8,50 dpt. Kein Glasrand stand über. Der Kunde war begeistert: angenehmer Tragekomfort, voll verdeckte Gläser und dann noch ein Naturprodukt. Er wird mich weiterempfehlen. Was wollen wir mehr?“

„Eine Brille der Spitzenqualität, ein italienisches Handwerkserzeugnis, bei dem die kontinuierliche Forschung für ein unvergleichliches Design und einzigartige Farben sorgt.“

Thomas Olsson (Wasa Optik, Göteborg) über das Label RVS Eyewear (Halle C4.633): „Wir sind glücklich, dass wir RVS Brillen anbieten können. Denn sie schmücken unsere bleichen skandinavischen Gesichter mit leuchtenden Farben. Daher ist RVS wichtig für uns. Denn schließlich ist Göteborg die schwedische Hauptstadt für Mode.“

Thomas Olsen

Flavia Martignon

Mathieu Chaudeur (MCO Opticiens, Metz) über das Label ihuman (Halle C4.624): „Die Innovationskraft von ihuman macht das Label besonders attraktiv. ihuman ist sehr kreativ, spielt mit neuen Materialien und lässt sich die Neuheiten patentieren. Auch die Brillenetuis im Pocket-Format sind besonders. So hat man ein gelungenes, durchdachtes i-Tech-Produkt in der Hand. Die Kollektion von ihuman richtet sich eher an Männer, die Starck-Brillen mögen und tragen können. Außerdem werden die ihuman-Brillen im französischen Jura konzipiert und montiert. Das ist ein Mehrwert für den Mathieu Chaudeur Käufer. Das Produkt finde ich persönlich interessant, weil man ihm vertrauen kann und weil es zeitlos und zurückhaltend ist. Ich finde, dass Optiker, die viel Wert auf Qualität und Hochwertigkeit legen, ihuman in ihr Sortiment aufnehmen sollten – vor allem unabhängige Optiker und keine ‚08/15-Anbieter‘.“

Valentina Ivančić (Optika Erjavec, Zagreb) über das Label Conservatoire (Halle C4.620): „Ich liebe das Label Conservatoire, da mir ihre Top-Fassungen hervorragend stehen. Zudem kann ich sie zu den verschiedensten Anlässen tragen. Wie keine anderen Fassungen passen die Conservatoire-Modelle sowohl zur Abendgarderobe als auch zum Pyjama oder zu Sportkleidung. Conservatoire verzichtet auf den Bügeln bewusst auf die Anbringung von großen Labelnamen, was ich großartig finde. Einerseits überzeugen sie mit einem einfachen, andererseits mit einem sich von anderen Marken absetzenden Design. Ich mag Valentina Ivančić dieses Label.“

52 FOCUS 2014_12

51_52_Opti.indd 52

03.12.14 16:03


Bühnenreif Manche Brillenfassungen sind so faszinierend, sie sollten einen eigenen großen Auftritt haben. Unter dem Motto „Bühnenreif“ haben wir Fassungen perfekt in Szene gesetzt. Das Marionettentheater in der Düsseldorfer Altstadt lieferte das perfekte Ambiente.

Anzeige

Auch im Winter darf es frisch und bunt sein – Grau gibt es ja draußen genug. Deswegen setzt PIX wie gewohnt auf tragbar Farbenfrohes in aktuellen Formen. Ob Acetat oder Metall, bei uns findet jeder Kopf seine Brille – gerade in den Zwischengrößen. Neugierig geworden? Unter www.pix-eyewear.com finden Sie die aktuelle PIX Kollektion.

53_53_Fashion_Innentitel_Imago.indd Abs1:53

E X T R A S E I T E N

FASHION | FOCUS

03.12.14 00:25


FOCUS FASHION | VORHANG AUF

Vorhang Auf

Fotos: Leftheri Miadis und Silke Sage

Bühnenreife Brillenfassungen In der Düsseldorfer Altstadt liegt im Innenhof des Palais Wittgenstein das traditionsreiche Marionettentheater. Es bot den passenden Rahmen für unser Dezember-Fotoshooting. Es öffnete exklusiv seine Pforten und gewährte Einblicke hinter die Kulissen. Seit 1966 werden hier Marionetten gebaut, eingekleidet und ihnen am Abend Leben eingehaucht. Dabei ist das Theater doch schon ein wenig älter, es wurde bereits in den 50er Jahren gegründet. Das Theater bietet knapp 100 Gästen Platz und – wer hätte es gedacht – zieht vor allem Erwachsene in seinen Bann. Stücke wie die Unendliche Geschichte, Momo oder Jim Knopf sprechen auch Kinder ab einem Alter von ca. acht Jahren an. Alles, was auf der Bühne zu sehen ist, wird in den beiden Werkstätten des Theaters hergestellt. Die künstlerische Leitung des Theaters hat Anton Bachleitner seit Anfang der

80er Jahre inne. Er ist ausgebildeter Tischler und bearbeitet auch selbst die Figuren. Vom Entwurf bis zur Aufschnürung vergehen im Schnitt 90 Arbeitsstunden. So werden zunächst aus armdicken Lindenholzplatten passende Holzblöcke geschnitten. Sie werden in mehreren Arbeitsschritten zunächst grob bearbeitet und dann später die Feinheiten herausgearbeitet. So entstehen nach und nach Gesichter mit ausgeprägten Charakterzügen. Tief im Keller unter dem Theater lagert das Holz. Es ist relativ weich, lässt sich gut bearbeiten und hat durch seine Dichtheit eine feine Oberfläche und das bei geringem Gewicht. Und das ist wichtig: Die Puppenspieler des fünfköpfigen Spielerensembles spielen die verschiedenen Figuren rund eineinhalb Stunden meist in gebückter Haltung, um das Geschehen auf der Bühne zu überblicken.

54 FOCUS 2014_12

54_61_Fashion.indd 54

05.12.14 13:53


Ørgreen | Pussy Galore | 563 | 54-18

Das Repertoire umfasst zurzeit 22 abendfüllende Inszenierungen. Rechts der künstlerische Leiter des Theaters Anton Bachleitner mit Puck aus „Der Sommernachtstraum“.

Ørgreen | Visionaire | 528 | 49-21

54_61_Fashion.indd 55

05.12.14 13:53


FOCUS FASHION | VORHANG AUF

Lafont | People 7024 | 53-16

Lafont | Palmier 1012 | 48-23

Die Bühnenbilder und Requisiten müssen den Look transportieren, aber auch bestimmte Funktionen ausführen können. So verbergen sie manchmal Dinge und lassen sich auch mehrfach in einem Stück verwenden.

56 FOCUS 2014_12

54_61_Fashion.indd 56

05.12.14 13:53


Luxottica | Alain Mikli | A03012 | 3162| 57-15

Luxottica | Prada | SPR 30Q | 7S3 0A7 | 56-20

Im Archiv unter dem Theater finden sich alle B端hnenbilder, Requisiten und 端ber 500 Marionetten. Rechts ist Lukas der Lokomotivf端hrer zu sehen.

54_61_Fashion.indd 57

05.12.14 13:53


FOCUS FASHION | VORHANG AUF

De Rigo | Escada | SES 861 | OK33 | 52-19

Neben den abendlichen Vorstellungen bietet das Theater auch zu besonderen Anlässen Führungen an. Alles, was auf der Bühne zu sehen ist, entsteht in den Räumlichkeiten des Marionettentheaters in der Düsseldorfer Altstadt.

De Rigo | Carolina Herrera | VHE 591 | OC00 | 54-16

58 FOCUS 2014_12

54_61_Fashion.indd 58

05.12.14 13:53


Coblens Augenoptik | Luna Park

Coblens Augenoptik | Luna Park

Ordnung muss sein. Jedes Werkzeug hat seinen Platz. Bei mehreren Werkst채tten auf zwei Etagen ein Muss.

54_61_Fashion.indd 59

05.12.14 13:54


FOCUS FASHION | VORHANG AUF

Bellinger | Entourage of 7 | Bakersfield | C90 | 4820

Bellinger | Entourage of 7 | los Feliz | 10-01 |51-22

60 FOCUS 2014_12

54_61_Fashion.indd 60

05.12.14 13:54


Cazal | 8017 | 001 | 57-14

Die Bühnenbilder werden zunächst aus Papier und Pappe im Maßstab 1:10 entworfen und später aus Holz gebaut. Unten rechts: Markus Hilscher, der Tischler, Requisiteur und Pyrotechniker, steht auch jeden Abend als Puppenspieler auf der Bühne.

Cazal | 4217 | 003 | Titanium

54_61_Fashion.indd 61

05.12.14 13:54


FOCUS | FASHION

Anzeigen

Sie gilt als die erfolgreichste Brille von Silhouette: die Titan Minimal Art. Weltweit wurde sie bis heute über neun Millionen Mal verkauft und hat mehrere Designpreise erhalten. Den Klassiker gibt es jetzt in einer luxuriösen Gold-Ausführung. Die aus Hightech-Titan gearbeiteten, zarten Bügel der neuen Titan Minimal Art Gold werden mit einer 23 Karat Mehrschichtvergoldung veredelt und von Hand poliert. Das Modell ist in vier verschiedenen, hochwertigen Varianten erhältlich: komplett in Weiß- oder Gelbgold sowie im modisch Bicolor-Look (außen gelb und innen weiß oder außen weiß und innen gelb). Die randlose Luxusbrille Titan Minimal Art Gold überzeugt zudem durch Design und Passform. Sie wird – wie alle anderen Silhouette Modelle – zum Großteil in Handarbeit in Österreich gefertigt. www.silhouette.com

Der Klassiker in neuem Design – die neue Dirt 2.0. Never change a winning Team – ein bewährtes Team sollte man nicht verändern, aber man kann es immer verbessern. Die Dirt 2.0 zeigt sich in einem noch cooleren Design, das ergonomische Passform und markanten Look perfekt vereint und zu neuen Spitzenleistungen beflügelt. Durch die schlankere Fassung und die gewölbten Gläser bietet sie ein größeres Sichtfeld und bleibt auch bei extrem unwegsamem Gelände immer absolut zuverlässig dort, wo sie hingehört. Erhältlich ist sie mit stylisch verspiegelten Gläsern im passenden Farbton und sämtlichen Julbo High-End Scheiben von Zebra über Zebra Light und Cameleon. www.julbo-eyewear.com

C-Shield Vivid heißt die exklusive und überaus komfortable Sportbrille mit handgefertigten Carbonbügeln. Das neue Modell punktet durch eine einwandfreie Luftzirkulation, ein großes Sichtfeld, minimales Gewicht aufgrund des Carbons, eine klare Sicht durch die spezielle Antifog/Antiscratch-Beschichtung usw. Das Modell ist auch inklusive herausnehmbarem RX Clipadapter zur Korrektionsverglasung verfügbar, welcher in zahlreiche andere Swisseye-Modelle passt. Ab Ende November verfügbar. www.swisseye.com

62 FOCUS 2014_12

62_62_Fashion_Indus.indd 62

03.12.14 16:17


TELEGRAMM | INDUSTRIE

Kompetenz für Ihren Erfolg Unter diesem Motto präsentiert sich b o n auf der kommenden opti 2015 in München. Erleben Sie spannende Showcases, Fachvorträge und Multimedia-Präsentationen von renommierten Referenten live auf dem b o n Messestand. Dem interessierten Augenoptiker werden zukunftsweisende Instrumente und Technologien vorgestellt und dabei Themen wie Trockenes Auge, Meibographie, Tränenfilm-Analyse, KL-Anpassung, OCT, Screening, Augeninnendruck und Marketing-Software-Tools behandelt. Das ausführliche Vortragsprogramm finden Sie auf www.bon.de oder direkt auf der opti 2015, Halle C3, Stand 502.

Das brandneue MailShop Brillenglas-Programm 2015 Die druckfrischen Preislisten „Brillenglas 2015“ und „Sonderglas 2015“ zeigen die MailShop Philosophie so anschaulich wie umfassend. Hervorragende Produktqualität, komplettes Sortiment, attraktive Nettopreise und Innovationen, die tatsächlich was nützen. Die Preislisten sind prall gefüllt mit einem Vollsortiment an Markenbrillengläsern in bester Qualität, echten Highlights wie der Hyperentspiegelung noflex996, rundum überzeugenden Gleitsichtgläsern, vielen exklusiven Neuheiten und einer enormen Vielfalt an Aktionsgläsern. So ermöglichen Ihnen die neuen Lieferprogramme eine wunderbar erfreuliche Freiheit in der Kundenberatung. Erstmalig enthält die Preisliste „Sonderglas 2015“ für alle Spezialgläser die unverbindliche Preisempfehlung des MailShops. Weitere Infos unter Tel. 07041/884-110 oder www.mailshop.de

SEIKO Partnerprogramm: Mehr drin mit starker Marke

Anzeigen

SEIKO erweitert den Umfang seines Partnerprogramms. Die Devise für die Zukunft heißt: noch mehr Marke, noch mehr Inklusivleistungen und noch mehr technische Unterstützung. Fast 80% aller Menschen in Europa kennen heute die Marke SEIKO. Der Name steht für Präzision, Innovation, Technologie und Qualität. Diese Markenstärken werden ab 2015 noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Mit dem SEIKO Xtra Paket im SEIKO Partnerprogramm erhalten Augenoptiker alle Extras inklusive. Das heißt zum Beispiel: keine Zusatzkosten für Farben, Markengravur und Zusatzleistungen. Für 2015 hat SEIKO weitere interessante technische Geräte am Start. Wer mehr wissen möchte, spricht einfach den SEIKO Außendienst darauf an oder informiert sich auf www.seiko-optical.de

2014_12 FOCUS 63

63_64_Indus.indd 63

03.12.14 17:12


INDUSTRIE | TELEGRAMM

Anzeigen

Die digitale Online-Filiale von Brillen-Profi Mit eyepage.PREMIUM bietet Brillen-Profi seinen über 1.800 Mitgliedern ein neues Tool zum eigenen Aufbau einer digitalen Online-Filiale. Neben der Präsentation der eigenen Stärken des Augenoptikers, steht vor allem die Brillenmode im Vordergrund. Damit sich der Augenoptiker nicht alle Inhalte „aus den Fingern saugen muss“, kann er sich auf einem Marktplatz aus einer Vielzahl vorgefertigter Inhalte nach Herzenslust bedienen. Die Inhalte stellt Brillen-Profi in enger Kooperation mit Glas-, Fassungs- und Kontaktlinsen-Lieferanten zur Verfügung und der Optiker kann diese mit wenigen Mausklicks auf seiner eyepage®.PREMIUM veröffentlichen. eyepage®. PREMIUM ist modular nach dem Baukasten-Prinzip aufgebaut, kann komplett individualisiert werden und ist zusätzlich optimiert für mobile Endgeräte und Smart-TV. www.brillen-profi.de

Index 1.74 für Hyperope als Lagerglas Hochbrechende Lagergläser sind bisher meist nur für Myope erhältlich. Ihren hyperopen Kunden bleibt damit oft nur der Griff zu kleineren Fassungen, wenn die Gläser dünn und trotzdem bezahlbar sein sollen. Die Firma MailShop, Mühlacker, bietet ab sofort Top-Brillengläser für Weitsichtige, die weder auf größere Brillen, noch auf perfekte Ästhetik verzichten möchten. Bei den MONO SL 74 HART SET PLUS direkt Gläsern handelt es sich um asphärische Einstärken-Lagergläser in Kunststoff 1.74. Serienmäßig mit Lackhartschicht, Superentspiegelung, Super-Clean-Coat und Easy-Schleifschicht®. Erhältlich in den Durchmessern 65 und 70 mm von +3,00 bis +6,00 dpt. Weitere Infos auch zu allen anderen farblosen Lagergläsern unter Tel. 07041/884-110 oder www.mailshop.de

Das Geheimnis perfekten Sehens: V+

Anzeige

Hoya erweitert die V+ Serie um drei Produkte. Nach den erfolgreichen Produkteinführungen von Hoyalux iD LifeStyle V+ und Hoyalux iD MyStyle V+ wird die innovative V+ Freiform-Brillenglas-Serie nun um ein Nahbereichsglas, ein Einstärkenglas und ein neues Gleitsichtglas ergänzt. Hoyalux iD WorkStyle V+: Das exklusive Nahbereichsglas, erhältlich in drei Designvarianten, berücksichtigt die individuellen Arbeits- und Tragebedingungen. Nulux iDentity V+: Das hochwertige Einstärkenglas nutzt die individuellen Trageparameter und bietet scharfes Sehen über die gesamte Glasfläche. Hoyalux iD LifeStyle V+ X-Act: Das neue Gleitsichtglas, angelehnt an das erfolgreiche Hoyalux iD Lifestyle V+, ermöglicht eine noch genauere Korrektur und breitere Nahund Zwischenbereiche. www.hoya.de

64 FOCUS 2014_12

63_64_Indus.indd 64

03.12.14 17:12


2015_01 | VORSCHAU

IMPRESSUM Anschrift des Verlages: MediaWelt Services GmbH Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen Tel.: 02102/16 78-0, Fax: 02102/16 78-28 Bahnstation: Ratingen-Ost

INSERENTEN B

Geschäftsführer und Herausgeber Jörg Spangemacher (JS) E-Mail: JoergSpa@euro-focus.de

Einschleifservice Bahr

63

Branchenbarometer

Brillen-Profi-Contact

31

Pünktlich zum Jahreswechsel haben wir wieder bekannte Branchenteilnehmer und Experten gefragt, wie ihre Bilanz für das zurückliegende Jahr in der Augenoptik lautet. Und welche Trends, Veränderungen und Innovationen sie für 2015 erwarten?

bx.

7

Bankverbindung Commerzbank AG (BLZ 300 800 00), Konto Nr. 0303 108 100 Chefredakteurin Dipl.-Ing. (FH) Silke Sage Tel.: 02102/16 78-20, Fax: -28 E-Mail: s.sage@euro-focus.de

C

Stellv. Chefredakteur Dipl.-Ing. (FH) Lars Wandke Tel.: 02102/16 78-10, Fax: -28 E-Mail: l.wandke@euro-focus.de Redaktion FOCUS Dipl.-Ing. (FH) Meike Rüppel Tel.: 02102/16 78-19, Fax: -28 E-Mail: m.rueppel@euro-focus.de Redaktionsassistentin: Manuela Oltersdorf E-Mail: manuela.oltersdorf@mediawelt-services.de

D

Ständige Mitarbeiter Frank Sonnenberg, Sarah Schmidt

Charmant

U2

CooperVision

13

DCC

4

Der Augenoptikerservice

64

Flair

11

Produktion & Layout Dennis Stansfield, Efstathios Efthimiadis Vertrieb FOCUS Leserservice PressUp GmbH Postfach 70 13 11 22013 Hamburg Tel.: 040/41 44 8-460 Fax: 040/41 44 8-499 E-Mail: mediawelt@pressup.de

F

FOCUS Wandkalender 2015 Beilage Form + Funktion

Anzeigenleitung Heike Bergfeld Tel.: 02102/16 78-14 Fax: 02102/16 78-28 E-Mail: heike.bergfeld@euro-focus.de Verlagsleitung Petros Sioutis Tel.: 02102/16 78-11 E-Mail: petros.sioutis@mediawelt-services.de

63

G

GHM

Titel

H

Hoya

37

HVVplus

29

IGA

33

Imago

53

MAFO

8

Anzeigenpreise Preisliste Nr. 35 vom 01.01.2014 Erscheinungsdatum am 15. des Monats; Doppelausgabe Juli/August Bezugspreise Gültig ab 01.10.2008. Ab Bestelldatum über 1 Jahr Inland: 45,80 € (inkl. MwSt) + 19,00 € Versand, bei Mehrfach- oder Sonderbestellungen fordern Sie bitte unsere Preisliste an. Auszubildende, Schüler: 25,00 € (inkl. MwSt), die Versandkosten übernimmt der AZUBI-Service des Verlages. Ausland: 89,80 € inkl. Versand, Luftpost auf Anfrage. Einzelheft 7,EUR + Versandkosten. Abonnements gelten zunächst für ein Jahr. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Im Zweifelsfall muss der Abonnent nachweisen, dass er rechtzeitig gekündigt hat.

I

A-ZU-BI A-ZU-BI, das Magazin für die Ausbildung, ist ständiger Bestandteil des FOCUS. DTP/Produktion Efstathios Efthimiadis Tel.: 02102/16 78-22 Herstellung+Druck Stürtz GmbH, Würzburg

M

Bildnachweis

Mailshop

S. 24: © shutterstock.com/Maksim Shmeljov - S. 26: Fotolia.com/magdal3naS. 28: © Fotolia.com/Kalim - S. 38: © Fotolia.com/Stauke S. 44/45: © Fotolia.com/puhhha - S. 48/49: © Fotolia.com/googiuz S. 65: © Fotolia.com/fotomek - S. 65: Fotolia.com/lassedesignen Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Übersetzung, Nachdruck - auch von Abbildungen -, Vervielfältigung auf fotomechanischem Wege oder im Magnettonverfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen - auch auszugsweise - sind nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlages gestattet. Sie wird gern gegeben. - Für den persönlichen Gebrauch dürfen von Beiträgen oder Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden. Die zur Abwicklung des Vertriebs erforderlichen Daten werden nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes verwaltet. ® MediaWelt Services GmbH , Ratingen.

VERLAGSGRUPPE RATINGEN MediaWelt Services Spangemacher Verlag Der Augenspiegel Verlag China FOCUS Publishers Beijing - Hong Kong - Xi'An

MIDO

O

Optic-Handel-Fragstein

P

Presenta Nova

Sonne, blauer Himmel, Pulverschnee … beste Bedingungen für einen perfekten Skitag. Beim Blick auf die Nasen der Skifahrer und Snowboarder wird jedoch schnell deutlich, dass der Schutz der Augen beim Wintersport sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Unzählige Modelle, Preise, Farben und Gläser machen es den Sportlern nicht leicht, die richtige Skibrille zu finden. Wodurch zeichnet sich also eine gute Skibrille aus? Und welche Eigenschaften müssen erfüllt werden, damit die Wintersportler damit zufrieden sind?

U4 9

U3

Refraktion In der nächsten Ausgabe erwartet Sie der nächste Teil unserer Serie für erfahrene Refraktionisten. Sie soll verlorengegangenes Wissen reaktivieren, neue Denkanstöße geben und die Möglichkeit bieten, gegebenenfalls sein Handeln zu hinterfragen. Diesmal: die Zylindernebelmethode.

Beilage AUSSERDEM:

S

Sauflon

23

T

Topcon

39

KernVerlag Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl III. Quartal 2014 Druckauflage: 10.421 Exemplare Verbreitete Auflage: 10.150 Exemplare

Sport im Winter

• •

Betrieb+Marketing: Tipps & Tricks für die Terminvergabe FOCUS Fashion: Trendview

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.

2014_12 FOCUS 65

65_65_Vorschau.indd 65

03.12.14 01:07


DAS BESTE ZUM SCHLUSS | KURZ UND BÜNDIG

Paul Panzer Zehn Fragen an einen, der seine Brille an Hildes Kittel säubert Sein markanter Sprachfehler, eine bemerkenswerte Naivität und irre Blümchenhemden zeichnen ihn aus. Ohne seine Brille wäre er aber nur halb so komisch – die markante Fassung gibt Paul Panzer den letzten, skurrilen Pfiff. Steht er auf der Bühne, wird die Brille sogar in den Auftritt eingebaut: Mal wird sie auffällig zu Recht geschoben, mal erzählt Paul Panzer, dass er sie gerade noch an Hildes Kittel gesäubert hat. Aktuell tourt Dieter Tappert als Paul Panzer mit seinem vierten Live-Programm „Alles auf Anfang“ durch Deutschland. Dabei macht er sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens – natürlich mit Brille auf der Nase. Er schaut buchstäblich unter jeden Stein und sucht nach Antworten auf die ultimativen Fragen der Menschheit: „Warum sind wir hier?“, „Wohin gehen wir?“ und „Können wir auch fahren?“ Kurz vor Weihnachten widmet sich Paul Panzer dann aber doch der Gegenwart und veröffentlicht am 5. Dezember pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sein Bühnenprogramm auf DVD.

von Isabel Spangemacher-Fürst

FOCUS: Auf der Bühne bin ich … Paul Panzer: … glücklich! FOCUS: Brillenmode ist für mich … Paul Panzer: … als Paul Panzer eher kein Thema. Gut sitzen muss sie, den Charakter unterstreichen und mit einem Wisch an Hildes Kittel wieder sauber sein. FOCUS: Menschen, die Brille tragen, sind … Paul Panzer: … keine Ahnung! Was sind sie? Brillenträger! FOCUS: Frauen mit Brille finde ich … Paul Panzer: … mal aufregend, mal nervig – je nachdem, wer sie trägt. FOCUS: Brille trage ich … Paul Panzer: … nur auf der Bühne, aber wer weiß ...

FOCUS: Ich würde nie Brille tragen, wenn … Paul Panzer: … ich schlafe. FOCUS: Aus der Brillen-Mode kommt nie … Paul Panzer: … mein einzigartiges Paul-Panzer-Modell! FOCUS: Meine Arbeit macht mir Spaß, weil … Paul Panzer: … ich damit offensichtlich ein paar Menschen glücklich machen kann. FOCUS: In meinem bisherigen Leben versäumt habe ich … Paul Panzer: … gar nix! FOCUS: Unvergessen bleibt… Paul Panzer: … die Geburt meines Sohnes Bolle. Ich sage nur „Geisterstunde“. FOCUS: Vielen Dank für das Gespräch, Paul Panzer!

66 FOCUS 2014_12

66_66_DasBeste_Panzer.indd 66

03.12.14 01:09


www.optic-handel.com

IH HR PARTNER SEIT T 1995

Der neue automatische Phoropter Phoromat 2000 von Rodensto ock

Inzahlungnahmepr채mie im Dezember 2014 sichern. Optic-Handel Fragstein Rodenstock Instrumente / Generalvertretung Deutschland Am Gut Wolf 17 / 52070 Aachen Tel.: 0241 - 55 94 98-0 Fax: 0241 - 55 94 98-29 E-Mail: info@optic-handel.de

www.optic-handel.com !AZ.indd 1

Ihr Ansprechpartner f체r: Region West: Sven Borgmann Mobil: 0160 - 93998086 E-Mail: borgmann@optic-handel.de Region S체d: Jan Hirschmann Mobil: 0160 - 93998085 E-Mail: hirschmann@optic-handel.de

03.12.14 12:56


Opti 2015

!AZ.indd 4

13.11.14 16:28


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.