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Jahrgang 34 ISSN 0721-1600 1H 8037E

Das Magazin f端r den erfolgreichen Augenoptiker

Nr. 2015_05 Mai

Titelthema:

ZVA Jahrespressekonferenz 2015

Schwerpunkt Sport im Sommer: Radsportbrillen

Design + Mode: Nat端rlich Acetat

Kontaktlinse: Hat der Radius ausgedient?

Betrieb+ Marketing:

Die Zufriedenheits足 abfrage

FOCUS Fashion:

MediaWelt Services GmbH Papierm端hlenweg 74 40882 Ratingen 1H 8037 E

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BRENNPUNKT

Wohin man schaut, nur Sieger Mitte April ist ZVA-Time, denn dann lädt der Berufsverband zur Jahrespressekonferenz ein – Fielmann lässt gern den Vortritt und kann so zwei Wochen später die Zahlen aus seiner Sicht interpretieren und korrigieren. Aber so viel gibt es nicht zu korrigieren, denn er ist Sieger, wie der ZVA feststellt: Immer mehr Brillen werden in Filialbetrieben verkauft. Nur knapp 45 Minuten nach Veröffentlichung der ZVA-­ Pressemeldung bewies Dirk Graber sein PR-Talent. Denn mit ihm und seiner Replik auf die ZVA-Pressemeldung meldete sich ein weiterer Sieger: Mister Spex. Er bestätigte das Wachstum der Branche in 2014, führte das allerdings auf den „stetig größer werdenden Anteil der Online-Optiker und Multi­ channel-Anbieter“ zurück. Das laufende Jahr 2015 überblickend, meint Graber: „Die Branche wird dank der Internet-Optiker noch stärker wachsen. Denn auch unter den Verbrauchern wächst die Akzeptanz von ­Online-Brillenhändlern, die durch ihre attraktiven Online- und Multichannel-Angebote die Kundenbedürfnisse besser erfüllen können als reine stationäre Augenoptiker.“ Wie soll das denn möglich sein? Und was hat der mittelständische Augenoptiker von diesem Wachstum im virtuellen Raum und realen Euros? Und nicht zuletzt, daran ließ der ZVA keinen Zweifel, sind die mittelständischen Augenoptiker natürlich die wahren und echten Sieger. Denn deren Umsatz ist im Vergleich zu 2013 um 2,7% auf 5,416 Mrd. Euro (inkl. MwSt.) gestiegen. (Es sei mal wieder die Frage erlaubt, wann sich die Verantwortlichen endlich von dieser, in der Wirtschaft unüblichen Darstellung verabschieden und Netto-Summen nennen. Allerdings erscheint der bereinigte Umsatz dann um 19% geringer. Das will wohl niemand). Erstaunlich: Es sollen in 2014 200.000 (+ 1,7%) mehr Brillen ­verkauft worden sein, nämlich 11,5 Mio. Stück. Was ist daran sieger­haft? Seit Menschengedenken schwankt die Menge der jährlich verkauften Brillen zwischen 11 Mio. und 12 Mio. Stück. Dieser Zuwachs bedeutet nichts anderes, als dass in den ­vergangenen Jahren weniger Brillen verkauft wurden (der ­Verkauf rückläufig war). Wirklich zusätzlichen Umsatz wird d ­ iese Branche nur erwirtschaften, wenn es allen Beteiligten gelänge, mal 13 oder gar 14 Mio. Brillen in einem Jahr zu verkaufen. Aber dazu müssten die mittelständischen Augenoptiker Geld in die Hand nehmen und die Produkte Brille, Gläser und Kontaktlinsen bewerben – tun sie aber nicht. Im Moment liefert ihnen ein Glaslieferant mit seiner massiven Werbekampagne ein Alibi, es sei schon alles gerichtet. Der Versuch, den Abverkauf von Industrieseite aus anzukurbeln, bedeutet nicht, die mittelständischen Augenoptiker könnten ihre Hände in den

Schoß legen und auf die Kundenströme warten, weil die aus Freiburg tun ja endlich mal was. Solche Kampagnen können nur die eigenen Werbemaßnahmen der mittelständischen Augenoptiker flankieren. Sonst wird das nichts. Geld in die Hand nehmen für den Abverkauf von Brillen aber tun nur die Großen: Fielmann und Mister Spex. Da ist es auch kein Wunder, wenn deren Abverkäufe in Stück und deren Umsätze in Euro überproportional wachsen. Dirk Graber, der Gründer und Chef von Mister Spex stellt fest, sein Unternehmen habe den Umsatz 2014 von 47 Mio. Euro auf 65 Mio. Euro gesteigert. Mag ja wirklich so sein wie der ZVA schreibt, nur etwa 1% aller verkauften Brillen (inkl. ­Sonnenbrillen) seien online gekauft worden. Macht sich eigentlich niemand Gedanken darüber, was dieser eine Prozentpunkt bedeutet? Hinter dieser scheinbar mickrigen Größe verbergen sich 115.000 (einhundertfünfzehntausend) Brillen, die weder Fielmann noch die mittelständischen Augenoptiker verkauft haben! Aber: Laut Allensbacher Brillen­ studie erwägen sogar 6% potenzieller Kunden, ihre Brillen zukünftig auch online zu kaufen. Dagegen weiß der ZVA Rat: „Der Fachhandel muss sich auf seine Stärken besinnen, damit die Augenoptiker auch zukünftig einen Großteil zur Seh-Versorgung in Deutschland beitragen.“ Da ist es wieder, das Unwort: Fachhandel. Wenn selbst der ZVA dieses Word in den allgemeinen Sprachgebrauch übernimmt, glauben die Verantwortlichen immer noch, die Branche sei ein Handwerk? Damit adaptiert die Branchenvertretung die Sicht der Verbraucher, Augenoptiker betrieben ein Einzelhandelsgeschäft. Für dieses Statement in meinem April-Brennpunkt bin ich von einem engagierten Augenoptiker heftig angegangen worden (siehe Seite 6). Was war an meiner Darstellung so falsch, wenn‘s der ZVA selbst so sieht und öffentlich schreibt? Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie mir Ihre Meinung oder rufen Sie mich an. Telefon 02104/958883, Fax 02102/1678-28 oder unter JoergSpa@euro-focus.de

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2015_05 | INHALT

Titelthema: Umsatzsteigerungen und Fachkräftemangel

TITELTHEMA BRANCHE+POLITIK ZVA: Jahrespressekonferenz

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SCHWERPUNKT SPORT IM SOMMER Leitfaden: Beratung bei Radsportbrillen

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Erlebnis: Eiger Trail-Session

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Die ZVA Pressekonferenz über den Dächern von Düsseldorf hat mittlerweile Tradition. Am 15. April traf man sich in kleiner Presserunde im sogenannten GAP. Sichtlich bewegt verkündete ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod dort die aktuellen Wirtschaftszahlen in der Augenoptik. Ab Seite 16

KONTAKTLINSE Überholt: Hat der Radius ausgedient?

30

Neuträgerkampagne: Mein erstes Mal mit Kontaktlinsen 36

PROFESSION Low Vision: Einstieg leicht gemacht

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Präzise: Camera obscura in der Kunst

40

RECHT+STEUERN Ab 2015: Neue Regeln für die Buchhaltung

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BETRIEB+MARKETING After Sales: Zufriedenheitsabfrage 46

Schwerpunkt Sport im Sommer Die warme Jahreszeit hat begonnen – und damit auch die Zeit der Fahrradfahrer. Das Angebot der Fahrräder ist riesig und auch bei Bikesport-Brillen wird schnell klar, dass die Unterschiede ähnlich groß wie bei den Fahrrädern sind. Verschiedenste Modelle, Preise, Farben und Gläser ermöglichen eine optimale Abstimmung auf jede Art des Radsports. Doch was muss beim Kauf beachtet werden? Und wie läuft eine gute Beratung für unsere Rad fahrenden Kunden ab? Ab Seite 20

DESIGN+MODE Natürlich künstlich: Acetat 50 Flexibel: Neues Scharnier

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FASHION Angesagt: Brillenfassungen aus Kunststoff

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MAGAZIN Brennpunkt: Wohin man schaut, nur Sieger

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Optische Phänomene

Forum: Leserbrief, News Kompakt, Personalien

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Design+Mode: Firmen, Produkte und Märkte

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Industrie-Telegramme: Firmen, Produkte und Märkte

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Vorschau, Impressum, Inserenten

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Das Beste zum Schluss: Bloggerin Nova Lana Love

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Schon Künstler wie Leonardo da Vinci, Jan Vermeer und unzählige andere nutzten die große Präzision einer Camera obscura. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Eine große – zum Teil begehbare – Lochkamera, auf dessen Leinwand hinter dem Loch das Motiv umgekehrt und seitenverkehrt abgebildet wird. Dies bildet die ideale Basis präzise Zeichnungen anzufertigen oder beeindruckende Portraits zu erschaffen. Ab Seite 40

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Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker

Nr. 2015_05 Mai

Titelthema:

ZVA Jahrespressekonferenz 2015

Schwerpunkt Sport im Sommer: Radsportbrillen

Design + Mode: Natürlich Acetat

Kontaktlinse: Hat der Radius ausgedient?

Betrieb+ Marketing:

Die Zufriedenheitsabfrage

FOCUS Fashion:

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Titelbild: Rupp & Hubrach 05.05.15 13:33

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BRANCHENTELEGRAMM Rolf Spectacles „Foursome 102“ aus der „Evolved Collection“ wurde mit dem begehrten iF Design Award 2015 ausgezeichnet. Das Modell in Eukalyptus geräuchert zeichnet sich durch seine edel spiegelnde Oberfläche und eine wellenförmige Textur aus. • • •  Der diesjährige Vision Expo Messeauftritt von Presenta Nova war geprägt von einer Kooperation mit Luneau Technology USA (Visionix, Briot und Luneau). Das weltweit agierende Unternehmen stellt moderne optische Geräte und Maschinen für die Augenoptik her. Auf der Messe wurde vereinbart, dass ab sofort Luneau Technology USA in New York auf der Park Ave South im Show Room von Presenta Nova mit einer Auswahl von High End Geräten vertreten sein wird. Dort werden Visionix/Briot, Luneau und Presenta Nova gemeinsam Veranstaltungen, Seminare und Events organisieren, die sich an Augenoptiker und Augenärzte richten. • • •  Salvatore Ferragamo S.p.A., eine der bekanntesten Luxusmarken weltweit, gab die Verlängerung ihres globalen Lizenzvertrags mit Marchon Eyewear bekannt. Die Lizenzvereinbarung umfasst das Design, den Vertrieb, die Vermarktung und den Verkauf von Sonnenbrillen und Fassungen für optische Brillen der Marke „Salvatore Ferragamo“. Damit verlängert sich die Laufzeit der seit 1. Januar 2012 gültigen Lizenzvereinbarung bis Dezember 2021. • • •  Doppelsieg: Im Februar 2015 gewann Zeiss für seine mobile Tablet-Anwendung i.Com mobile den iF Design Award in der Disziplin „Communication“, Kategorie „Apps/Software“. Außerdem wurde i.Com mobile im Oktober 2014 mit dem Red Dot Award: Communication Design in der Kategorie„Interface Design“ ausgezeichnet. • • •  Die Acuvue Roadshow präsentiert Kontaktlinsen-Innova­ tionen. Vom 18. bis 21. Mai ist Acuvue in elf deutschen ­Städten unterwegs, um Kontaktlinsenspezialisten eine Innovation zur Versorgung presbyoper Kunden vorzustellen. Die Produkt­ vorstellung mit Möglichkeiten zum Live-Test findet jeweils

abends ab 19 Uhr statt. Auf die Teilnehmer warten neben Produktpräsentationen, Informationen mit Mehrwert für das Geschäft mit Kontaktlinsen, anregende Diskussionen und einige Überraschungen. •••  Luisa Delgado möchte Safilo, die Nummer zwei der Branche, zu neuer Blüte führen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll das Unternehmen mit eigenen Marken wieder in das Bewusstsein der Kunden gelangen und für Luxottica ein ernst zu nehmender Konkurrent werden. •••  Europas führender Online-Brillenhändler expandiert in die Schweiz. Der neue Shop unter www.misterspex.ch ist ab sofort im Schweizer Markt aktiv und bietet den Kunden das komplette Sortiment mit über 7.000 verschiedenen Markenbrillen, Sonnenbrillen und Kontaktlinsen an. „Der Schweizer Markt ist anspruchsvoll, aber für uns sehr attraktiv, da es vor Ort bislang kein Angebot gibt, das unserem gleicht“, erklärt Mister Spex Gründer und Geschäftsführer Dirk Graber. •••  Bereits seit Ende der 1970er Jahre steht Porsche Design für Innovationen im Eyewear-Bereich, nun präsentiert die Luxusmarke neue Korrektions- und Sonnenbrillen-Modelle. Salto, eine klappbare Sonnenbrille mit abgerundeten Gläsern verbindet High-end-Technologie mit höchsten Fashion-Ansprüchen. Mit „Flexible Purism“ präsentiert Porsche Design zwei Korrektions- sowie drei Sonnenbrillenmodelle.

Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Stichwort: „FOCUS Leserbrief“ MediaWelt Verlagsgesellschaft, Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen o. per E-Mail: s.sage@euro-focus.de

Silke Sage, FOCUS-Chefredakteurin

LESERBRIEF

Leserkommentar Tach, Herr Spangemacher! Eigentlich habe ich (glücklicherweise) überhaupt keine Zeit, mich über Ihren Leitartikel im April-FOCUS breiter auszulassen. Aber die stetige Wiederholung von fraglichen Behauptungen macht diese nicht gewisser und darf nicht unwidersprochen bleiben. Aber in aller Kürze.

Über Vertrieb und Anpassung über Online-Dienste etc., will ich gar nichts sagen, aber der Diskussion über Risiken und Chancen der digitalisierten „Informationsgesellschaft” ist in einem Leserbrief nicht annäherungsweise gerecht zu werden. Nur so viel sei angemerkt: Buchhändler möchte ich momentan keiner sein. Im Einzelhandel dürfte die Online-Konkurrenz bei den Augenoptikern auf lange Sicht noch am geringsten sein (das heißt nicht, dass man sich mit dem Thema nicht befassen soll!).

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Aber eines stößt mir gerade gegenwärtig an Ihrem Artikel sauer auf und ich frage mich, auf welchem Planeten Sie eigentlich leben, und wann Sie das letzte Mal zwei Stunden in einem „Optikerladen” zugebracht haben. Nachdem Sie ja schon verbreiteten, die ­Augenoptiker wären zu blöde, ihre Schraubendreher ordentlich anzuschleifen und hätten ohnehin von dem, was sie tun und mit dem sie umgingen, nur wenig Ahnung, kommt jetzt zum zweiten Mal (in Folge?) die Behauptung „der Augenoptiker werde in der Öffentlichkeit eher als Einzelhändler wahrgenommen”. Also: Meine Klitsche ist im Vorort einer Universitätsstadt mit relativ hoher Ärztedichte. Vor der Gesundheitsreform hatten wir einen Eigenrefraktionsanteil von ca. 30%, also eher wenig. Jetzt sind es 85%. Andernorts, vermute ich, sieht´s kaum anders aus. (Dass die Augenärzteschaft mit dem Thema Brille nur noch wenig am Hut hat – ganz im Gegensatz zu früher, wo sie eifersüchtig über „postoperative Erstverordnungen”, „Exzessive Myopie” etc. wachte – ist übrigens ein zweischneidiges Schwert. Manchmal wünschte ich schon, die vermeintliche ­Autorität der Medizin hinter der einen oder der anderen Brille...). Ja, aber um beim Thema zu bleiben: Ich möchte vehement bezweifeln, dass die 85%, die mich ihre Sehstärken nach gutem Gebrauch der Kunst vermessen lassen, mich in erster Linie „als Einzelhändler” wahrnehmen.

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Wie soll das denn geschehen? Der Star­ patient, der – wenn man Glück hat – nach zwei Wochen von seinem Doc die Auskunft erhält, er könne jetzt zum Optiker gehen und sich eine Brille „anmessen” lassen: Sieht der mich als schlichten Händler? Ich kann diese, insbesondere die letzten ­Jahre, völlig abseitige Behauptung nur als provokante Stänkerei werten. Kleines Bonmot: Wenn der Ophthalmologe für 120 € seine IGeL-Leistungen verkloppt hat, und ich die zweifelhafte Ehre habe, meinen Stammkunden die ausgehändigten drei DIN A4 Seiten unentgeltlich zu erklären (was ich meistens nicht kann): Wer ist denn da der Koofmich? Ich habe mich bislang bewusst salopp ausgedrückt, von „Optiker”, „Läden”, „Klitsche” geredet. Den Berufsbild-Definierern, Prismensekten-Gurus und Optometristen möchte ich nicht angehören. Da ist vieles heiße Luft, wenn man es an der täglichen Praxis misst. Handwerk kann man übrigens auch zeleb­ rieren, wo es am Platze ist: z.B. bei mir mit maßgeschneiderter Sportoptik, tragbar­machen von Ray-Ban-Nerd-Monsterbrillen durch Anbringen anpassbarer Stege, etc. etc. nichts Hochgestochenes, aber auch nicht 08/15. Jetzt sind´s doch mehr als zwei Sätze geworden... Mit freundlichen Grüßen Michael Schwalm

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10. Sightcity Forum mit großem Jubiläumsprogramm Das Sightcity Forum findet im Rahmen der 13. Sightcity vom 20. bis 22. Mai im SheratonHotel am Flughafen Frankfurt statt. Dabei informiert ein umfassendes Vortragsprogramm auf ­Europas größter Hilfsmittelmesse für Sehbehinderte und Blinde über Neuerungen in Medizin, Optik und Rehabilitation. Zu den ausgewählten Themen gehören nicht nur Krankheitsbilder wie AMD, Glaukom oder Retinitis Pigmentosa, sondern die Vorträge informieren auch Eltern, Therapeuten und Pädagogen über das Thema „Lernstörung – Sehstörung oder Legasthenie?“. Ein weiterer Themenblock beleuchtet die neuen digitalen Medien, wie Smart­phones oder Tablets, die für sehbehinderte Menschen zu praktische Alltagshilfen geworden sind. Weitere Themen sind „Außerberufliche Reha – Sehen im Alter“ und „Berufliche Rehabilitation“. Zudem wird der Frage nachgegangen, warum es keine medizinische Rehabilitation für Blinde und Sehbehinderte gibt. In beiden Diskussionsrunden berichten Vertreter aus den Niederlanden und der Schweiz über dortige RehaKonzepte. Weitere Informationen unter: www.sightcity.net

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Menicon zieht um Am 1. Mai 2015 bezog Menicon neue Geschäftsräume. Nach 27 Jahren verließ das Unternehmen seinen bisherigen Standort in Offenbach, um in der Jakob-Latscha-Straße 3 in 60314 Frankfurt neue Weichen zu stellen. Moderne, innovative und

lichtdurchflutete Büros mit integriertem Trainings-Center, ausgerüstet mit der neusten Technik,­bilden die Grundlage für die Zukunft. Der Kundenservice ist weiterhin täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr unter den bekannten Telefon- und Faxnummern erreichbar: Tel: +49 (0)69 84000810 (Auftragsannahme), Tel: +49 (0)69 84000856 (Anpassberatung), Fax: +49 (0)69 84000819

Aktuelle Mehrbrillen-Kampagne von R+H. Das aktuelle Mehrbrillen-Konzept von Rupp + Hubrach verspricht seinen Kunden neue Potentiale und weitreichende Chancen, um den Absatz anzukurbeln, so eine aktuelle Meldung des Unternehmens. „Neben den knackigen Einkaufspreisen – vor allem für die phototropen Transitions Grün – werden zwei weitere flankierende Maßnahmen angeboten, die für mehr Durchsatz und Erfolg sorgen“, so Petra Schwarz, Leiterin Kommunikation PR. Für mehr Frequenz stehen professionelle Werbematerialien zur Verfügung, die über den R+H-Webservice Topshop individualisierbar und direkt bestellbar sind. R+H bietet dazu eigene Trainings an, vor Ort oder in Bamberg. Mehr Informationen über die R+H Hotline in Bamberg: 0951-1862000 oder beim Außendienst.

Hilfsaktion „Kinder-Schutz-Haus“ Die Firma Niko Nissen, Augenoptiker und Hörgeräteakustiker aus Niebüll, hilft seit mittlerweile 20 Jahren Kindern aus Pinsk und Kobrin, die unter den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl leiden. Die eigens gegründete Stiftung organisiert für die Kinder Erholungsaufenthalte, Versorgung mit Brillen und Hörgeräten, Behandlung durch Ärzte und Zahnärzte, die Einrichtung einer Suppenküche und vieles mehr. Auch in diesem Jahr unterstützt die Firma Visall diese selbstlose ­Arbeit. Damit möchten wir bei der Erreichung des nächsten

Zieles helfen, der Errichtung eines „Kinder-Schutz-Hauses“. Falls Sie dieses Projekt auch unterstützen möchten, finden Sie weitere Informationen unter: www.nikonissen-stiftung.de

Lars Wandke zum ZVA gewechselt Der frühere FOCUS-Mitarbeiter Lars Wandke unterstützt seit dem 1. Mai 2015 als PR-Referent die Öffentlichkeits- und Presse­ arbeit des Zentralverbands der Augenoptiker (ZVA). Als stell­ vertretender Chefredakteur betreute er beim FOCUS das Ressort Branche und Politik, Brillengläser und die Online-Redaktion.

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Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker FOCUS ­abonnieren: Kompetent:

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VERLAGSGRUPPE RATINGEN MediaWelt Services Verlag für Optometrie Ophthalmo Verlag China FOCUS Publishers Beijing - Hong Kong - Xi'An

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Rechtsstreit wegen Namensrechtverletzung Die Firma Oculus Optikgeräte GmbH erwirkte bereits am 8. August 2014, eine einstweilige Verfügung gegen die Firma Oculus VR, LLC beim Landgericht Frankfurt a.M. wegen Verletzung ihres Unternehmenskennzeichens Oculus. Demgemäß ist es der Firma Oculus VR, LLC untersagt, das Zeichen Oculus u.a. für Datenbrillen zu verwenden, sodass die VR-Brille mit der Bezeichnung „Oculus Rift“ in Deutschland nicht mehr verkauft werden darf. Die Entscheidung erging ohne vorherige Anhörung von Oculus VR, LLC und ist somit nicht rechtskräftig. Die Ursprünge des Unternehmens Oculus, mit Sitz in Wetzlar, reichen bis in das Jahr 1895 zurück, der Name Oculus S wird bereits seit 1932 verwendet. Die Firma Oculus VR, LLC ist erst seit 2012 am Markt aktiv und verkauft unter der Bezeichnung Oculus insbesondere die ge-

nannte VR-Brille und verletzt damit die Rechte der Oculus Optikgeräte GmbH. Auch nach Erwirken der einstweiligen Verfügung stand die Oculus Optikgeräte GmbH einer gütlichen Einigung stets aufgeschlossen gegenüber. Allerdings scheiterte diese an den inakzeptablen Vorstellungen der Firma Oculus VR, LLC. Daher sieht sich die Firma Oculus Optikgeräte GmbH gezwungen, aus der einstweiligen Verfügung gegen den weiteren Vertrieb der Datenbrillen unter der Bezeichnung „Oculus Rift“ vorzugehen.

Masterthesen auf der Konferenz „Optika” am 21. März in Slowenien vorgestellt

Matjaž Mihelčič, Präsident des slowenischen Augenoptikerverbands, Kristina Mihić und Daniela Sroka, Masterabsolventinnen der Hochschule Aalen, Prof. Dietmar K ­ ümmel, berufsbegleitender Masterstudiengang M.Sc. Vision ­Science and Business (Optometry) Hochschule Aalen

Auf Einladung des Präsidenten des Verbands der slowenischen Augenoptiker Matjaž Mihelčič, stellten die beiden Masterstudentinnen der Hochschule Aalen, Daniela Sroka aus Deutsch-

Hoya sponsert das Bildungszentrum­ Augenoptik in Dortmund Hoya gratuliert zum Umzug des Bildungszentrums Augenoptik in Dortmund mit der Bereitstellung eines mobilen Zentriersystems visuReal portable plus (inkl. iPad) und einer Beratungsapp HVC Viewer. „Wir freuen uns sehr über die

land und Kristina Mihić aus Kroatien, die Ergebnisse ihrer länderübergreifenden gemeinsamen Masterthesis vor. Die beiden verglichen die Blend- und Kontrastempfindlichkeit sowie den Visus der Probanden nach unterschiedlichen Korrektionsmethoden. In Deutschland wurden die Tests an den Patienten nach Lasik und IOL-Implantaten und in Kroatien an Probanden, die weiche bzw. formstabile Kontaktlinsen tragen, durchgeführt. Ein Ergebnis dieser Studie: Alle Korrektionsmethoden steigern die Blendempfindlichkeit und senken die Kontrastempfindlichkeit; zwischen den Methoden selbst konnte kein signifikanter Unterschied identifiziert werden.

Möglichkeit, augenoptische Fachkräfte in der Ausbildung zu unterstützen“, kommentiert Wolfgang Westenhöfer, der bereits seit 28 Jahren für Hoya Lens Deutschland GmbH tätig ist. Seit dem 1. April 2015 ist er in seiner neuen Position als Sales Manager School and Education unter anderem die Hauptschnittstelle zu den augenoptischen Bildungseinrichtungen.

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Rechtzeitig zur Asia-Pacific Academy of ­Ophthalmology (APAO) präsentierte der Verlag Beijing FOCUS Optical ­Culture Communication LTD. sein zweites Fachmagazin in chinesischer Sprache: GlobalCONTACT-CN. Diese Fachzeitschrift wird viermal jährlich erscheinen und wendet sich an Ophthalmologen und Optometristen an chinesischen A ­ ugenkliniken. Die Geschäftsführerin und Mitgesellschafterin des Tochter­unternehmens der MediaWelt GmbH, Ratingen, Jian Wang, war stolz mit diesem neuen Medium einen großen Informa­tionsbedarf dieser Zielgruppe im Land der aufgehenden S­ onne bedienen zu können. Nicht nur fanden diese Hefte r­eißenden Absatz bei Besuchern und Ausstellern, sondern während der vier Tage des Kongresses wurden 500 Abonnements bestellt. In dem Verlag mit Sitz in Xi’An erscheint seit fünf Jahren FOCUS-China, das sich mittlerweile einen anerkannten und festen Platz in der Branche erarbeitet hat. Der Schwerpunkt dieser Fachzeitschrift liegt in der fachlichen Aus- und Weiterbildung von Weiterhin veranstaltet Augenoptikern und Optometristen. ­ der Verlag zwei Kongresse. Am 18. und 19. Mai werden über

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GlobalCONTACT auf Chinesisch

120 Optome­tristen am Ophthalmic Optics Forum – Optometry (OOF - Optometry) in Guangzhou teilnehmen. Am 23. Februar 2016, am Tag vor der SIOF in Shanghai, wird das Ophthalmic ­Optics Forum - Ophthalmic Industry and Labs ­ (OOF Ophthalmic Industry and Labs) stattfinden. Das Vorbild: magazin Das traditionsreiche englischsprachige Fach­ ­GlobalCONTACT erscheint bereits seit sechs Jahren in der MediaWelt GmbH und wird von FOCUS-Chefredakteurin Silke Sage betreut. Dieses Magazin richtet sich drei Mal jährlich seit mehr als 23 Jahren an Leser aus der Kontaktlinsen-Industrie und an Kontaktlinsen-Anpasser weltweit. GLOBAL CONTACT

2015 年第 01 期 / 试刊号

市场和管理 风起云涌

我国角膜塑形术发展现状

病例分析

硬质隐形眼镜的适配 — 连载 01 对隐形眼镜佩戴者的有效 管理

继续教育

角膜塑形镜并发症:角膜 异常

专家论坛

角膜塑形镜治疗青少年近 视的远期效果 及安 全 性 分析

加工和制造

用于人工晶体和隐形眼镜 的镜片地图仪

PERSONALITIES

Neuer Außendienst für den Raum Südbayern und Norddeutschland

Henning Schmidt

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Gerhard Behrens

Bei Flair Modellbrillen betreut seit dem 01. April 2015 Henning Schmidt, als bisheriger erfolgreicher Außendienstmitarbeiter in Norddeutschland, jetzt die Flair-Kunden in Süddeutschland. Sein ehemaliges Gebiet in Norddeutschland übernimmt ab sofort Gerhard Behrens, der bereits seit 14 Jahren in der augenoptischen Industrie tätig ist. Zusätzlich übernehmen Herr Behrens und Herr Schmidt die bx. Kollektion, die ebenfalls zur Fink Gruppe gehört.

Charmant Europe gibt Änderungen im Management bekannt Charmant gab bekannt, dass Taketoshi Mizukami das ­Unternehmen zum 31. März 2015 verlassen hat. Masao ­Miyachi, seit 2009 CEO der Charmant Group, wird die Position des CEO/Präsidenten der europäsichen Niederlassungen (Charmant GmbH Europe, Charmant France sarl und Charmant UK Co. Ltd.) übernehmen. Jun Takahisa wird zum 1. April 2015 zum neuen General Manager der ­Charmant GmbH Europe ernannt. Die Leitung der weiteren europäischen ­Niederlassungen verbleibt unverändert.

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PERSONALITIES

Brillen.de rüstet auf Seit 1. Mai verstärkt der ehemalige Gründergesellschafter und Geschäftsführer von MPG&E Volker Grahl die Geschäftsführung der Brillen.de Optik AG. „Im Vordergrund der Brillen.deStrategie steht die enge Zusammenarbeit mit dem traditionellen Augenoptiker. Dadurch kann jeder Augenoptiker von dem steigenden Trend des Online-Brillenkaufes profitieren, ohne selber zu investieren. Dieses Konzept hat mich sofort überzeugt“, so Grahl. Für den Kontaktlinsenexperten ist auch die Steigerung des Kontaktlinsen-Umsatzes bei Brillen.de eine besondere Herausforderung. Durch die Verstärkung des Vorstandes mit Volker Grahl kann sich Matthias Kamppeter, Gründer von Brillen.de, gezielt um die Expansion ins europäische Ausland kümmern. Außerdem ist vorgesehen, das Produktprogramm auf Kontaktlinsen auszuweiten und in die bestehende Brillen.de-Strategie zu integrieren. Das erfolgreiche Marktmodell wird aktuell auf mehrere europäische Länder ausgeweitet.

Neuer Geschäftsführer bei MPG&E Jérôme Kuzio (42) ist seit dem 1. Mai 2015 Geschäftsführer der MPG&E Handel und Service GmbH, Bordesholm. Gemeinsam mit Gerd Eißing lenkt er nun die Geschicke des Unternehmens. Prof. Dr. Jürgen Schöttler scheidet aus der Geschäftsführung aus. Kuzio hat internationale Betriebswirtschaft studiert und übernimmt bei MPG&E die Aufgabenbereiche Marketing und Vertrieb sowie die Führung des Tochterunternehmens Müller-Welt Contactlinsen Vertriebs GmbH. 2004 startete Jérôme Kuzio seine berufliche Karriere in der Augenoptik bei ApolloOptik im Produkt-Management/Einkauf – hier mit dem Fokus auf Kontaktlinsen und Kontaktlinsenpflegemittel. 2008 wechselte er zu Alcon Pharma, ehemals Ciba Vision, wo er zunächst erfolgreich als Group Brand Manager im Marketing und ab 2012 bis zu seinem Wechsel als nationaler Key Account Manager und OTC Trade Manager im Vertrieb tätig war.

Das Team von Presenta Nova GmbH wird von Augenoptikermeister Manfred Magula verstärkt Das Thema Sehqualität fängt mit der Ausstrahlung des Geschäftes an, und führt dann über die dargestellte Kompetenz und die fachlichen Beratung mit dem Einsatz der heutigen exzellenten Technik zur optimalen Brille für den Kunden. Presenta Nova meldet: Mit Manfred ­Magula hat die Presenta Nova GmbH einen absoluten Fachmann für Konzeptentwicklung und B ­ ranchenkompetenz in ihrem Management platziert. Der Augenoptikermeister hat in den vergangenen 15 Jahren viele erfolgreiche und b ­ ekannte Projekte im Bereich der ­Augenoptik entwickelt und über 100 Fachschulungen im Bereich kompetente Kunden­beratung durchgeführt.

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K U R Z N OT I E R T

Zehn Dinge, die Sie wissen sollten Immer wieder versuchen Betrüger, mit fingierten „amtlichen Schreiben“ eine Umsatzsteuer-Identifika­ tionsnummer zu „verkaufen“. Diese Nummer wird nur für Geschäfte außerhalb Deutschlands benötigt. Sie kann kostenlos unter www.bzst.de (Rechte Spalte „Online-. Dienste“, darunter „Antrag auf Erteilung einer Umsatzsteuer­ identifikationsnummer“) angefordert werden.

Bevor Sie einen Mitarbeiter anzeigen, sollten Sie genau klären, ob wirklich von einer Straftat ausgegangen werden kann. Als Arbeitgeber haben Sie eine besondere Fürsorgepflicht. Wurde der Mitarbeiter beispielsweise nicht befragt, kann es zu Schadenersatzansprüchen kommen. Wichtig: Das gilt auch für ehemalige Mitarbeiter (Urteil des Arbeitsgerichts Köln vom 6.11.2014 – Aktenzeichen 11 Ca 3817/14).

Eine Betriebsvereinbarung, die den Ausschluss ordentlicher betriebsbedingter Kündigungen vorsieht, gilt für alle. Arbeitnehmer, die zuvor einem Übergang des Arbeitsverhältnisses auf einen Rechtsnachfolger des Arbeit­ gebers widersprochen haben, können nicht ausgenommen werden. Dies ist ein Verstoß gegen den betriebs­­ver­ fassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz und ist rechtsunwirksam. (Urteil des Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg vom 10.2.2015 - Aktenzeichen 7 Sa 1619/14).

Eine Änderungskündigung mit der durch Wegfall von zugesagten Sonderzahlungen der Mindestlohn erreicht werden soll, ist unzuläs­ sig. (Urteil des Arbeitsgerichts vom 4.3.2015 – Aktenzeichen 54 Ca 14420/14)

Wichtig bei mitarbeitenden Familienangehöri­ gen: Auch hier gilt die Dokumentationspflicht des Mindestlohngesetzes. Haben Sie einen Familienangehörigen auf 450 Euro-Basis beschäftigt, darf dieser nicht mehr als 53 Stunden im Monat arbeiten – sonst wird die Minijob-Grenze überschritten.

Jeder Arbeitgeber hat das Recht, vom zuständigen Finanzamt kostenlos Fragen bezüglich der Lohnsteuerabrechnung beantworten zu lassen. Berufen Sie sich hierbei auf § 42e EStG (Einkommensteuergesetz).

Von Ihnen angebotene Waren müssen den von Ihnen veröffent­ lichten Fotos davon entsprechen. Fehlen der Ware Voraussetz­ ungen, die auf dem Foto zu erkennen sind, kann der Käufer Nacherfüllung verlangen. (Urteil des Bundesgerichtshofs vom 12.1.2011).

Selbst wenn ein schriftliches Verbot für Handlungen am Arbeitsplatz besteht, führt ein Verstoß hiergegen nicht immer automatisch zu einer abmahnlosen Kündigung. Nur nach Ablauf einer zur Abhilfe bestimmten Frist oder nach erfolgloser Abmah­ nung kann der Arbeitgeber kündigen. (Urteil des Arbeitsgerichts Berlin vom 9.5.2014 – Aktenzeichen: 28 Ca 4045/14).

Die Bundesländer wollen den Gesetzentwurf gegen unlauteren Wettbewerb verschärfen. So wollen sie verbieten, dass wesentliche Verbraucherinformationen, wie zum Beispiel Zusatzkosten oder Leistungseinschränkungen, nur in den AGB genannt werden.

Ein Zeugnis muss nur im Rahmen der Wahrheit wohlwollend sein. Die Formulierung „zur vollen Zufriedenheit“ entspricht der Schulnote befriedigend. Will der Arbeitnehmer eine bessere Bewertung, muss er nachweisen, dass dies gerechtfertigt ist (Urteil des Bundesarbeitsgerichts, vom 18.11.2014 – Aktenzeichen: 9 AZR 584/13).

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Am Gipfelkreuz in der warmen Sonne sitzen, die großartige Bergwelt betrachten und der sanfte Wind pfeift ein Lied.

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BRANCHE + POLITIK | ZVA

Umsatzsteigerungen und Fachkräftemangel ZVA Jahrespressekonferenz 2015 Die ZVA Jahrespressekonferenz über den Dächern von Düsseldorf hat mittlerweile Tradition. Am 15. April traf man sich in kleiner Presserunde im sogenannten GAP. Sichtlich bewegt verkündete dort ZVA-Präsident ­Thomas Truckenbrod die aktuellen Wirtschaftszahlen in der Augenoptik. Von Frank Sonnenberg

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ZVA | BRANCHE + POLITIK

ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod (rechts) und ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel (Mitte) erläuterten bei der Jahrespressekonferenz des ZVA die aktuellen Branchenzahlen der Augenoptik (Foto: ZVA)

D

er Aufwärtstrend des Branchenumsatzes der vergangenen Jahre setzte sich auch 2014 fort. Der Gesamtumsatz stieg auf 5,63 Milliarden Euro (2013: 5,44 Mrd. Euro). Diese an sich positive Meldung konnte jedoch über eines nicht hinweg trösten: Die inhabergeführten Betriebe verlieren zugunsten der Filialisten weiter Marktanteile. Ein Trend, der schon 2013 zu beobachten war und sich 2014 fortsetze. Sogenannte stationäre Augenoptikbetriebe erwirtschafteten dabei 5,416 Milliarden Euro, ein Umsatzplus um 2,7% gegenüber 2013. Die Stückzahl der verkauften Brillen im stationären Handel ist um 1,59% auf 11,5 Millionen (2013: 11,32 Mio.) gestiegen. Entsprechend ist die Zahl der verkauften Brillengläser 2014 nochmals um 1,5% auf 35,89 Millionen (2013: 35,36 Mio.) gewachsen. Beim Vergleich der Umsatz-Entwicklungen von mittelständischen Betrieben, ­Filialbetrieben und Online-Handel wird deutlich, dass die Filialbetriebe auch 2014 wieder zugelegt haben. Der wachsende Online-Handel spielt jedoch noch immer eine vermeintlich ­unbedeutende Rolle in der Augenoptik. Über ihn wurden online 650.000 Brillen abgesetzt. Brillen aus dem Internet machten damit einen Umsatz von 21 Millionen Euro und ­einem Plus von 27%

01

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Umsatzentwicklung in der Augenop6k 2008 -­‐ 2014

gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen lassen sich jedoch nicht 100% bestätigen, so Thomas Truckenbrod. Fest steht jedoch der Trend: Online-Handel und stationäre Augenoptikbetriebe schließen sich keinesfalls aus. Schon Au=eilung des sta6onären Branchenumsatzes länger sei zu beobachten, dass sich Internet-Anbieter Partner 2014

10,3% 7,8%

81,9%

Hörgeräte + Handelsware

5

4,73

4,81

4,92

5,14

5,3

5,44

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Stückzahlentwicklung in der Augenop6k 2008 -­‐ 2014 Jahrespressekonferenz 2015

12,5 12,25 12 11,75 11,5 11,25 11 10,75 10,5

3 2 1 0

2008

2009

Anzahl Brillen (in Mio. Stück)

5,63

4

2010

2011*

2012*

2013*

2014*

inkl. Onlinehandel * inkl.* Onlinehandel

Umsatzentwicklung in der Augenoptik 2008 bis 2014 Jahrespressekonferenz 2015

Brillenoptik

Aufteilung des stationären Branchenumsatzes 2014

Milliarden Euro 6

Kontaktlinsenoptik

12,15 11,65

11

2008

11,2

2009

11,8

11,4 11

2010

2011*

2012*

2013*

2014*

inkl. Onlinehandel * inkl. *Onlinehandel

Stückzahlentwicklung in der Augenoptik 2008 bis 2014 Jahrespressekonferenz 2015

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BRANCHE + POLITIK | ZVA 06

Anzahl der augenop6schen Fachgeschä=e 12.050 12.030

12.000

12.030

12.000 11.950

11.960

11.950 11.900

11.900

11.850 11.820

11.800 11.750 11.700

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Anzahl der augenoptischen Fachgeschäfte. Seit 2012 sinkt die Zahl der Betriebsstätten in der Augenoptik. 2015 Jahrespressekonferenz

bei den stationären Augenoptikbetrieben als Vertriebsweg suchen. Die Online-Anbieter hätten erkannt: Nur online könne kein Qualitätsprodukt geliefert werden. Kriterien, die unmittelbar auf die Qualität einer Brille Einfluss nehmen sind nun einmal Services wie Sehtest oder die Anpassung für optimalen Sitz. Eine Umfrage des ZVA beschäftigte sich damit, wie der stationäre Augenoptiker sich auf die zunehmende Online-Konkurrenz einstellt und wie sich das Kundenverhalten entwickelt. 56% der Betriebe antworteten, dass es keine Zunahme der Kundenzahl gebe, die mit einer online gekauften Brille zur Anpassung, Korrektur oder Reparatur ins Geschäft komme. Aber 64% gaben an, dass Kunden gelegentlich die preisgünstigen Online-Angebote im Verkaufsgespräch erwähnten. Laut Brillenstudie erwägen nur 6% der Befragten zukünftig einen Brillenkauf im Internet, aktuell hatte nur 1% Brillen online erworben. Gute Aussichten für den Augenoptiker? Man wird die weitere Entwicklung abwarten müssen. Neben dem Verkauf übers Internet ist jedoch der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen der Zukunft

Platz Filialisten Fielmann, Hamburg 1. Niederlassungen Deutschland Apollo Optik, Schwabach 2. inkl. Franchisepartnern Pro Optik, Wendlingen 3. inkl. Franchisepartnern aktivoptik, Bad Kreuznach 4. inkl. Franchisepartnern

Filialen

Umsatz in Mio. Euro1

582

973,0

7512

426,02

126

112,0

79

48,3

5.

Optiker Bode, Hamburg

74

47,0

6.

Optik Matt, Regensburg

71

43,0

7.

Binder Optik, Böblingen Niederlassungen Deutschland

49

40,1

8.

Abele Optik, Würzburg

723

38,52

9.

Krass Optik, München

67

38,32

10.

eyes and more, Bad Segeberg inkl. Franchisepartnern

79

33,2

1.950

1.799,4

Summe

1) Netto 2) eigene Schätzung/Hochrechnung, da erforderliche Angaben nicht übermittelt wurden. 3) Homepage

Die umsatzstärksten Filialisten in der Augenoptik: Die zehn größten Filialisten besitzen ca. 16,3% aller deutschen augenoptischen ­Betriebsstätten. Sie erzielen 39,5% des stationären Branchenumsatzes (4,551 Mrd. Euro netto).

für Thomas Truckenbrod. 61% der befragten mittelständischen Betriebe konnte im vergangenen Jahr freie Stellen nicht adäquat besetzen, so das Ergebnis einer vom ZVA durchgeführte Online-Umfrage unter Augenoptikern. „Eine detaillierte Auswertung nach Regionen gibt es derzeit aber noch nicht“, ergänzt Dr. Jan Wetzel, Geschäftsführer des ZVA. Es fehle vor allem weiterhin an Männern in diesem von Frauen dominierten Beruf. Eine seit Jahren sehr niedrige Arbeitslosenzahl bei Augenoptikern, im März 2015 lag sie bei 660, kann daran auch nichts ändern. Auch durch den Berufsnachwuchs kann dies nicht kompensiert werden. Denn es werden immer weniger Lehrlinge in den Betrieben ausgebildet. Laut ZVA sind es nur noch 6.025, davon 4.400 weiblich (2013: 4.642) und 1.625 männlich (2013: 1.654). Das sind 271 weniger als im Vorjahr. Tendenz weiter sinkend. Diese Aussage ist auch deshalb interessant, weil die Anzahl der Augenoptikbetriebe leicht zurück­ gegangen ist: von 12.000 auf 11.950. Ebenfalls minimal im Abwärtstrend: 2014 waren im Vergleich zum Vorjahr mit 48.700 ­Beschäftigten 200 Menschen weniger in der Branche tätig. Brillenverordnungen: Über drei Viertel der Refraktionswerte werden von Augenoptikern ermittelt.

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Freie Sicht

Im Sommer sind die meisten Menschen aktiv: Sie wandern, radeln, schwimmen oder laufen. Doch das Training bei Sonne und Hitze verlangt nicht nur Ihrem Körper mehr ab: Auch der Schutz der Augen ist dann besonders wichtig. Für unangenehme Blendung und Insektenflug gibt es passende Sonnenbrillen. Lesen Sie auf unseren folgenden Seiten das Wichtigste dazu in unserem Themenschwerpunkt Sport im Sommer.

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A new vision for Trailrunning – die neue Venturi von Julbo. Gemeinsam mit den Julbo-TrailrunningPros entwickelt, unterstützt sie Topleistungen, egal wo dich dein Trail hinführt. Ein sehr weites Sichtfeld sowie photocromatische Zebra oder Zebra Light Filter-Gläser garantieren dabei eine glasklare Sicht. Zusätzlich wird die Venturi mit dem neu kreierten Zebra Light Fire-Glas erhältlich sein. Neben den hervorragenden Eigenschaften der Zebra Light überzeugen diese Gläser mit einer rötlichen Verspiegelung und einem angesagten „Race-Look“. Dank der gebogenen und mit Grip-Beschichtung versehenen Bügel bietet diese Brille unschlagbaren Halt. Zudem ist dieses windschnittige Leicht­ gewicht mit der neuen 3D Fit Nose ausgestattet. Für die ideale Passform auf jedem Gesicht. Die Venturi ist außerdem Teil des Julbo RXTrem Programms. Sie wird daher auch mit Korrektur­ gläsern in den Varianten Spectron 3, Zebra und Zebra Light angeboten. Händlerinformationen: Tel.: 00800 3900 1888, E-Mail: deutschland@julbo.fr

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EXTRASEITEN SPORT | FOCUS

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SCHWERPUNKT | SPORT IM SOMMER

Entspannt durchs Gelände Die richtige Brille für den Radsport

Die warme Jahreszeit hat begonnen – und damit auch die Zeit der Fahrradfahrer. Das Angebot der Fahrräder ist riesig: Von ultraleichten Carbon-Rennrädern über Elektrofahrräder bis hin zu schweren Downhill-Maschinen ist für jedes Bikerherz der richtige Untersatz dabei. Auch bei den für den Bikesport erhältlichen Brillen wird schnell klar, dass die Unterschiede ähnlich groß wie bei den Fahrrädern sind. Verschiedenste Modelle, Preise, Farben und Gläser ermöglichen eine optimale Abstimmung auf jeden Radsport. Doch was muss beim Kauf beachtet werden? Und wie läuft eine gute Beratung für unsere Rad fahrenden Kunden ab? Von Annette Pfund

Die Kunden Fehlsichtigkeit ja oder nein? Tragen Ihre Kunden im Alltag eine Brille für die Ferne? So sollte diese Fehlsichtigkeit nach Möglichkeit auch beim Radfahren korrigiert werden. Hierbei hilft es, den Kunden zu erklären, dass eine gute Sicht in direktem Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit und Sicherheit auf dem Fahrrad steht. Die Korrektur der Fehlsichtigkeit erfolgt mit Hilfe von Kontaktlinsen, Direktverglasungen oder Clipsystemen.

auf einem Rennrad ist wesentlich gebückter, als die Oberkörperposition auf einem Citybike. Auch innerhalb eines Fahrradtyps gibt es bereits Unterschiede, was am Beispiel der Mountainbikes deutlich wird. So erinnert die Oberkörperposition auf einem Race-Mountainbike stark an die Position auf einem Rennrad. Auf einem Allmountain- oder Enduro-Mountainbike nehmen die Sportler hingegen eine aufrechtere Oberkörperposititon ein.

Helm ja oder nein? Welches Bike? Die Anforderung an den Sitz und die Inklination einer Radbrille ist stark vom gewählten Fahrrad abhängig. Je gebückter Radsportler auf ihrem Sportgerät sitzen, umso geringer sollte die Inklination der Brille sein. Damit werden die Augen der Sportler möglichst gut vor Fahrtwind und Licht von oben und vorne geschützt. Die Position des Oberkörpers

Die meisten Radsportler tragen mittlerweile einen Helm beim Radfahren. Auch hier gibt es, wie bei den Fahrrädern grundsätzliche Unterschiede. Worauf bei der Brillenberatung geachtet werden sollte, ist eine gute Kompatibilität von bereits vorhandenem Helm und ausgewählter Brille. Um die Kompatibilität testen zu können, sollten die Kunden möglichst ihre Helme bereits zur Beratung mitbringen.

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SPORT IM SOMMER | SCHWERPUNKT

Anfänger oder Profi?

Materialien

Meist stehen Geschwindigkeit und Leistungsniveau der Biker in direktem Zusammenhang. Je ambitionierter Radsportler sind, umso anstrengender und schweißtreibender ist Fahrradfahren für sie und umso besser sollte das Belüftungs­ system der Bikebrille funktionieren. Die Geländewahl, also ob die Sportler am liebsten auf Straßen, Forstwegen, Singletrails oder im Bikepark unterwegs sind, und der Wunsch, auch bei Nacht oder schlechten Witterungsbedingungen noch fahren zu können, hängen meist ebenso mit dem Können der Bikesportler zusammen.

Die Fassung einer Bikebrille sollte möglichst aus einem, um den Kopf gewölbten, bruchfesten Kunststoff-Material bestehen. Materialien wie Carbon, Polycarbonat und Nylonfasern machen die Brillen leichter, bruchfester, stabiler und resistent gegenüber Temperaturschwankungen. Viele Modelle haben Silikoneinsätze im Nasen- und Bügelbereich, um eine erhöhte Rutschfestigkeit zu gewährleisten. Auf eine gute Anpassbarkeit der Materialien sollte vom ­Augenoptiker bereits beim Einkauf der Radsportbrillen geachtet werden. Hier hat jeder Hersteller seine eigene Philosophie. Oftmals werden bezüglich der Inklination veränderbare Bügel und verstellbare Nasenpads zur besseren Anpassbarkeit und zum Schutz gegen Blendung und Wind verwendet. Ein auswechselbares Schweißband am oberen Rand der Fassung ist sinnvoll und wird von zahlreichen Herstellern angeboten. Auch ohne Erhitzen verformbare Kunststoffe im Bügelbereich sind sinnvoll und bei mehreren Herstellerfirmen erhältlich. Die Brillengläser bestehen meist aus splitterfreiem und bruchsicherem Polycarbonat, wodurch bei einem Sturz ­gewährleistet werden kann, dass die Augen der Sportler geschützt bleiben. Wichtig ist, dass die Brillengläser über eine Umrechnung der Prismatischen Wirkung aufgrund des höheren Fassungsscheibenwinkels verfügen, damit klares und ermüdungsfreies Sehen sichergestellt werden kann. Zudem sollten die Gläser vor UV-Licht, Blendung, Wind und Schmutz schützen. Durch zusätzliche Wechselscheibensysteme können sich die Sportler mit geringem Aufwand auf verschiedene Helligkeitsbedingungen einstellen.

Wetter? Jede Sportart im Freien ist bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein am schönsten. Da die Realität jedoch oft anders aussieht, und sich das Wetter auch während eines Biketages ändern kann, sollte im Beratungsgespräch geklärt werden, bei welchen Witterungsbedingungen die Kunden noch auf ihrem Fahrrad sitzen. Hierbei ist es sinnvoll, eine realistische Verteilung zu ermitteln und gegebenenfalls auch nochmal nachzuhaken. Auch sollte hierbei besprochen werden, ob die Kunden auch auf Tages- oder Mehrtagestouren unterwegs sind und sich in hochalpinem Gelände aufhalten. Zudem ist die Wahl der Gläser von den gewünschten oder vorherrschenden Wetterbedingungen abhängig.

Bisherige Versorgung? Hiermit lassen sich weitere, wichtige Informationen sammeln: zum Beispiel worauf der Fokus der Kunden liegt, welche Faktoren bezüglich der letzten Fahrradbrille noch nicht zufriedenstellend waren und worauf bei der Auswahl der neuen Brille besonders geachtet werden sollte. Und oftmals möchten die Kunden die Brille für mehrere Sportarten verwenden, wovon später die Auswahl des richtigen Modells abhängig ist.

Die Brillen UV- Schutz Da ein Teil des ultravioletten Lichts von Flächen reflektiert wird, ist der Schutz vor schädlicher UV-Strahlung einer der wichtigsten Faktoren für die Qualität einer Brille fürs Freie. Auch bei wolkigem Himmel sollte der Schutz vor UV-Strahlung gewährleistet werden. Die Intensität der UV-Strahlung nimmt mit steigender Höhe über dem Meeresspiegel zu. Lediglich Schatten (z.B. im Wald) kann die Belastung reduzieren. Durch fehlenden UV-Schutz steigt das Risiko für Augen­ erkrankungen wie z.B. Katarakt oder Pterygium. Da UV-Strahlung normalerweise nicht spürbar ist, gibt es kein direktes Warnzeichen für die Schädigung der Augen. Viele Hersteller von Sportbrillen garantieren einen UV-Schutz ihrer Produkte. Der Qualitätsunterschied besteht darin, dass hochwertige Fahrradbrillen fast die gesamte UV-Strahlung auf jeder Wellenlänge bis 540 nm stoppen und einfache Brillenmodelle lediglich im niedrigen UVA-Bereich für Schutz vor schädlichem UV-Licht sorgen.

Antifog, Belüftung, Beschichtung Mit speziellen Antifog-Beschichtungen, Belüftungsöffnungen an den Ober- und Unterseiten der Brillen und speziellen Ventilationssystemen wird das Beschlagen der Fahrradbrillen gemindert und verzögert. Möglichst seltenes, sorgfältiges Ausreiben der Brille mit einem geeigneten Mikrofasertuch sorgt für längere beschlagfreie Sicht. Wichtig ist es, die Brille unter fließendem Wasser abzuspülen, sofern sich Staub und Schmutz auf den Gläsern befindet. Ansonsten führen diese zum Zerkratzen der Gläser und damit zur Unbrauchbarkeit.

Helmkompatibilität Wichtig für eine optimale Radsportbrille ist, wie bereits erwähnt, die Kompatibilität mit dem Fahrradhelm. Manche Firmen bieten aufeinander abgestimmte Helme und Brillen an, wobei dies nicht zwingend notwendig ist, sofern die Form und Größe der Radbrille zum Radhelm passt. Die Brille sollte bequem sitzen, nirgendwo drücken oder anstoßen und mit Helm gut auf- und abzusetzen sein. Auch sollte die Möglichkeit bestehen, die Brille auf den Helm zu schieben, was z.B. auf anstrengenden Schiebe- und Tragepassagen notwendig ist. Es ist empfehlenswert, dass die Kunden ihren Fahrradhelm, oder auch ihre Fahrradhelme, falls mehrere Radsportarten ausgeübt werden, zur Beratung mitbringen.

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SCHWERPUNKT | SPORT IM SOMMER

Tönung Die DIN-Norm für Sonnenschutz beinhaltet einen UVSchutz bis lediglich 380 nm und ist in fünf Kategorien eingeteilt: Stufe 0: 0 -20% Tönung – farblos / minimal getönt Bei Verwendung in der Dunkelheit bieten sich transparente, ungetönte Radsportbrillen der Stufe 0 an, um möglichst wenig Licht zu verlieren. Stufe 1: 20-57% Tönung – leicht getönt Bei diffusem Licht und wechselnden Lichtbedingungen, wie z.B. im Wald eignen sich helle Brillen der Stufe eins. Häufig werden gelbe, orangefarbene, oder roséfarbene Filtergläser für diese Lichtbedingungen verwendet, um möglichst viel Licht und Kontrast zur Verfügung zu haben. Stufe 2: 57-82% Tönung – mittelstark getönt Mit Radsportbrillen der Stufe zwei, optional mit einer zusätzlichen Verspiegelung, lässt sich ein breiter Schutz vor Blendung in unterschiedlichen Witterungsbedingungen realisieren. Diese Filterstufe ist sinnvoll, wenn nur ein einziges paar Gläser verwendet wird, wie z.B. bei der Direktverglasung mit der Sehstärke der Sportler. Stufe 3: 82-92% Tönung – dunkel getönt Dunkle Bikesportbrillen der Stufe drei eignen sich (analog zu sonstigen Sonnen- und Sportbrillen) für gutes Wetter und Sonnenschein. Stufe 4: 92-97% Tönung – sehr dunkel getönt Brillengläser der Stufe vier sind im Radsportbereich nur sehr selten sinnvoll, sie werden eher im Winter in hochalpinem Gelände verwendet. Mit Gläsern dieser Tönungsstufe darf nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilgenommen werden.

Die Anpassung an unterschiedliche Witterungs- und Lichtbedingungen erfolgt – falls vom Hersteller vorgesehen – manuell durch Tausch der Filtergläser. Viele Hersteller bieten Wechselscheiben für ihre Modelle an, oder rüsten ihre Radsportbrillen von vornherein mit mehreren Filtergläsern aus. Auch phototrope Brillengläser ermöglichen eine bessere Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse im Laufe eines Biketages. Neben Filtertönungen in unterschiedlicher Intensität werden häufig spezielle, kontraststeigernde Brillengläser für Bikesportbrillen verwendet. Diese filtern den Blauanteil des Lichts heraus und ermöglichen kontrastreicheres und damit besseres Sehen. Auch auf eine Veränderung der Licht- und Sichtbedingungen kann mit kontraststeigernden Gläsern besser reagiert werden. Ebenso können Unebenheiten, wie z.B. Wurzeln auf Singletrails früher erkannt werden, was Stürze verhindern kann. Diese kontraststeigernden Filtergläser haben eine gelbliche bis rötlich-braune Tönung. Ebenso werden Radsportbrillen häufig mit Polfilterscheiben versehen. Diese Polarisationsscheiben eliminieren störende Lichtreflexe und ermöglichen dadurch klare Sicht und gute Kontraste.

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Sichtfeld Seit einigen Jahren haben Sportbrillen speziell berechnete, gewölbte Gläser in den Glaskurven sechs bis zehn. Abgesehen vom modischen Aspekt hat dies den Vorteil, dass ein deutlich größeres Sichtfeld nutzbar ist, was zur Steigerung der Sicherheit beiträgt. Auch der dadurch verbesserte Schutz vor Fahrtwind, Blendung, Schmutz und entgegenkommenden Ästen ist von großem Vorteil, je höher die Geschwindigkeiten sind.

Korrektion der Sehstärke Die einfachste Versorgung fehlsichtiger Kunden erfolgt durch die Anpassung geeigneter Kontaktlinsen. Sofern die Versor-

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SPORT IM SOMMER | SCHWERPUNKT

gung mit Kontaktlinsen nicht möglich oder gewünscht ist, bieten sich bei vielen Modellen Korrektionseinsätze zum Einklicken in die Radsportbrille an. Bei der Verwendung der Clip-in Einsätze ist jedoch gegenüber der Versorgung mit Kontaktlinsen mit einer Einschränkung des Blickfeldes in der Peripherie zu rechnen. Auch beschlägt diese Doppelverglasung im Allgemeinen früher und die Reinigung gestaltet sich aufwendiger, als bei der Versorgung mit Kontaktlinsen. Auch eine Direktverglasung ist möglich. Hierbei wird die Sportbrille mit den fassungsrelevanten, für die Verglasung notwendigen Parametern der Brille berechnet und mit den umgerechneten Sehstärken der Sportler in der gewünschten Tönungsfarbe und Tönungsintensität versehen. Sie hat den Vorteil, dass die Gläser im Vergleich zu Clip-in-Einsätzen später beschlagen und über ein deutlich größeres, peripheres Blickfeld verfügen. Die Direktverglasung wird von verschiedenen Brillenglasherstellern für geeignete Sportbrillenmodelle je nach Sehstärke und Größe der Sportbrille bis zu Gläserkurven von acht oder neun vorgenommen. Sie ist je nach Hersteller für Fehlsichtigkeiten bis +/- 6,0 dpt und einem Zylinder von maximal 6,0 dpt möglich, muss jedoch in Grenzbereichen individuell mit den Herstellern abgestimmt werden. Für die Korrektion der Presbyopie bieten sich grundsätzlich die oben genannten Korrektionsmöglichkeiten an. Hierbei sollte jedoch die Größe der nutzbaren Sehfelder berücksichtigt werden und je nach Oberkörper- und Sitzposition genau auf eine veränderte Einschleifhöhe der Übergänge oder Nahsegmente geachtet werden. Eine weitere Möglichkeit für emmetrope, presbyope Radsportler sind Additionsfolien als Nahteilsegmente, die per Adhäsion von hinten in die Fahrradbrille angebracht werden.

stellbaren Bügeln und Wechselscheiben zu empfehlen. Aber auch die Frage, ob auch das gleiche Paar Schuhe für Rennrad und Mountainbike verwendet wird, macht es den Kunden leichter, sich für eine oder auch mehrere Sportbrillen zu entscheiden. Interessant ist auch das Preisverhältnis. Ein gutes, vollgefedertes Allmountain-Bike liegt schnell bei etwa 2500 €. Da lohnt sich die (sehr freundliche!) Frage nach dem Preis des Bikes, um ein sinnvolles Verhältnis von Sportgerät zu Sportbrille herzustellen. Diese Frage ist für den Verkauf einer guten Radsportbrille durchaus hilfreich, sie sollte aber nicht zu ­Beginn gestellt werden und mit einem gewissen Bike-Fachwissen des Augenoptikers einhergehen. Um eine umfassende Beratung für Radsportler anbieten zu können, ist es empfehlenswert, über die Anschaffung eines Windkanals nachzudenken. Dieser hat den Vorteil, dass verschiedene Brillen bezüglich des Windschutzes miteinander verglichen werden können. Die Sportler sollten dann eine ähnliche Position wie auf ihrem Fahrrad einnehmen. Ein Rollentrainer, in die das Hinterrad des Fahrrads eingehängt wird, ermöglicht hierfür eine bestmögliche Simulation. Wichtig ist auch selbst gut informiert zu sein. Wenn der ­Idealfall, dass der Augenoptiker selbst aktiver Radsportler ist, nicht gegeben ist, kann das eigene Wissen über Fahrräder und Bikesport zum Beispiel bei einem Besuch im Bikeshop am Ort aufgefrischt werden. Gleichzeitig eignet sich dieser Besuch auch dafür, den Fachmann für Fahrräder in seinem Wissen bezüglich Radsportbrillen wieder auf den neuesten Stand zu bringen, ihn mit Informationsmaterial zu versorgen und sich mit ihm zu vernetzen.

Was ist noch wichtig? Spätestens wenn die Radsport-Kunden mehrere Sportarten – auch mehrere Radsportarten – mit ihrer neuen Bikebrille ausüben wollen, sind wir als Spezialisten gefragt. In diesem Fall ist es wichtig, gemeinsam mit den Sportlern die hauptsächlichen Anforderungen an die Brille zu bestimmen und daraufhin den bestmöglichen Kompromiss zu finden. Sinnvoll ist in diesem Fall, ein möglichst variables Modell mit ver-

Annette Pfund, M.Sc. in Business Science and Vision (Optometry) arbeitet in einem Augenoptikgeschäft mit Sportoptik im Raum Stuttgart und ist selbst begeisterte Mountainbikerin.

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Eiger Trail-Session Ein Lauf der besonderen Art Für Sportbegeisterte bietet Julbo regelmäßig ein ganz besonderes Erlebnis: Den ganz privaten Lauf zusammen mit einem Spitzensportler über einige der schönsten Wege auf diesem Planeten. Ob es der Eiger Ultra Trail oder von Küste zu Küste auf Hawaii ist: Immer ist ein bekannter Profi dabei, der drei Tage lang ganz für den Gewinner der Trail-Session da ist. Diese einmalige Erfahrung konnte Frank Bauknecht im vergangenen Juni machen. Mit Rat und Tat an der Seite des Gewinners war der Julbo-Athlet und Zweitplatzierte des letztjährigen Eiger Ultra Trails Urs Jenzer.

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m vergangenen Mai bewarb sich Frank Bauknecht gemeinsam mit ca. 40 anderen Trailrunningfans für die Teilnahme an der Eiger Trail-Session. Zu gewinnen gab es ein drei­ tägiges Trailrunning-Erlebnis mit Urs Jenzer. Diese ganz besondere Möglichkeit, die Strecken des Eiger Ultra Trails vor der atemberaubenden Bergkulisse des Berner Oberlandes zu erkunden, wollte sich der passionierte Trailrunner nicht entgehen lassen und so postete er im Fotowettbewerb sein Trail-Selfie und bewarb sich für diesen Lauf. Sein Bild und seine Ausführungen zu seiner Motivation sowie zum Trailrunning allgemein überzeugten Urs Jenzer und das Julbo-Team schnell. Damit stand Frank Bauknecht als der Gewinner fest. Er fieberte den drei Tagen zum Lauf in grandioser Natur und den Profi-Tipps und -Tricks gespannt entgegen. Tag 1: Schuhe an und los… Am Abend zuvor war Frank Bauknecht aus Deutschland über Luzern und den Vierwaldstättersee, vorbei am Brienzersee, hinauf nach Grindelwald mit dem Auto angereist. Auf Grund der langen Fahrt und dem ausgedehnten Abendessen wird die Nachtruhe bis 7:00 Uhr ausgedehnt und nach einem ­üppigen und reichhaltigen Frühstück heißt es für die beiden Protagonisten der Eiger Trail-Session: Schuhe geschnürt, Rucksack gepackt und Brille aufgesetzt. Ohne weitere Zeit zu verlieren, machen sich die beiden auf ihre erste – nennen wir es einmal – Aufwärmrunde. Dies bedeutet für leidenschaftliche

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SCHWERPUNKT | SPORT IM SOMMER

DIE PROTAGONISTEN

den Energieriegel ist drin. Für manche mag das eine Qual sein, aber um die Schönheit des Eiger Trails erleben zu können, lohnt es sich während der unglaublichen Stimmung bei Sonnenaufgang unterwegs zu sein. Erneut geht es die 1.000 Höhenmeter hinauf zur Großen Scheidegg. Sie laufen über schmale Pfade direkt vor einer, hinter den Gipfeln, aufsteigenden Sonne. Ein magisches Naturschauspiel, das die beiden so schnell nicht vergessen werden. Dank dieser „Early Bird Session“ sind bis Mittag auch schon alle wichtigen Punkte des Tages „abgearbeitet“. Zurück im Hotel wird erstmal Schlaf nachgeholt. Am Nachmittag bleibt Zeit für ein wenig Regeneration und Erkundung des Ortes.

Tag 3: Hoch hinaus… Eine erneut früh beendete Bettruhe bringen die Sportler in Tag Gewinner der Julbo Eiger Als Schweizer Meister drei der Julbo Eiger Trail Session. Dieser führt die beiden über Trail-Session 2014 im Trailrunning belegte Urs die Kleine Scheidegg bis zur Jungfraubahnstation Frank Bauknecht (rechts) ist 43 Jahre alt Jenzer (links) beim Eiger Ultra ­Eigergletscher auf über 2.300 m Höhe. Von dort aus möchund beruflich im Immobilien­geschäft und Trail 2013 den zweiten Platz. Fast te Urs ­Jenzer seinem Lauf-Partner einen weiteren StreckenBankenwesen tätig. Im krassen Kontrast hieralle Konkurrenten konnte der abschnitt des Eiger-Ultra-Trails nahe bringen. Schon von zu steht seine Passion für den Laufsport und Julbo Athlet damit auf den Grindelwald aus ist das Panorama beeindruckend und die das Trailrunning. Sein Selfie und das emotio101 Kilometern hinter Nordwand des Eiger sieht fast furchteinflößend aus. Doch nale Motivationsschreiben haben ausgesich lassen. das Ambiente in der Eigerwestflanke ist noch hochalpiner. reicht, den begehrten Trip zur Julbo Eiger Bis zum Mittag liegen die zu bewältigenden Pfade auf MoräTrail-Session zu gewinnen und seiund gut trainierte Trailnen unterhalb der Nordwand und mächtigen Hängegletschern. nen Traum wahr zu machen. runner jedoch ca. 20 Leider hat alles Schöne ein Ende und für Frank Bauknecht ­Kilometer und knapp 1.500 geht es wieder zurück in den Alltag. Diese besonderen drei Höhenmeter die Berge hinaufTage wird er so schnell nicht vergessen. und hinunterzurennen. Im Fachjargon heißt das: Up- und Downhill. Von ­Grindelwald hoch über die Große Scheidegg. Im Mehr dazu auf der Facebookseite großen Bogen hinüber zur First und von dort in einem langen (https://www.facebook.com/julbo.eyewear.international) Downhill wieder zurück hinunter nach Grindelwald. Hierbei konnte Frank Bauknecht schon einen ersten Teil der Strecke Julbo ist Sportbrillenhersteller aus dem französischen Jura. kennenlernen und in den wenigen, langsameren Geh-Passagen Das als eins der führenden Anbieter von Sportsonnenbrillen ­hatte Urs Jenzer noch Luft genug, technische und taktische geltende Unternehmen bietet zudem Lifestyle-Sonnenbrillen Tipps für die langen Ultra Trails an Frank weiterzugeben. an ebenso wie Sonnenbrillen mit Korrektionsgläsern und Zurück in Grindelwald bleibt nur Zeit für eine kurze Pause mit kann mit einem umfassenden Angebot an Skibrillen und kalter Dusche und einer frischen Portion Sonnencreme fürs -­Helmen aufwarten. Dank seines Know-hows bei der Herstel­Gesicht, denn die beiden wollen den beeindruckenden Sonnenlung von Spritzguss-Kunststofffassungen hat sich Julbo zuuntergang unterwegs erleben. Es ist schon spät, als die beiden dem auf die Fertigung von Korrektionsbrillen spezialisiert und bietet seit fünf Jahren ein komplettes Angebot für Kinder, zufrieden, aber mit müden Muskeln zurück ins Hotel kommen. Jugendliche und Erwachsene an. Julbo sagt über sich selbst: Tag 2: Der frühe Vogel… hat den Trail für sich allein! „Eine im Jura-Gebirge entstandene Firmenkultur, geprägt durch Innovationsgeist und die permanente Suche nach Per4:00 Uhr klingelt an diesem Morgen der Wecker. Es geht los, fektion – und das seit 127 Jahren!“ n ohne Frühstück und ohne Kaffee, lediglich ein kleiner Biss in

Urs Jenzer

Frank Bauknecht

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BETRIEB+MARKETING | NEUKUNDENAKQUISE

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Die OptiExpert™ App von CooperVision bietet Fachkompetenz im Smartphone-Format Ein neues innovatives Tool ermöglicht die exakte Bestimmung und Aufzeichnung des Augenstatus Der führende Kontaktlinsenhersteller CooperVision hat s­ eine neue OptiExpert™ App gestartet. Das zum Download für iOS- und Android-Geräten (Mobiltelefone und Tablets) verfüg­bare innovative Tool bietet eine praktische Unter­ stützung bei den Kriterien zur Klassifizierung des Augen­ status im Zusammenhang mit dem Tragen von Kontaktlinsen. So können Befunde besser verglichen werden und die Kontaktlinsenträger verstehen anschaulich, warum die ­Empfehlungen ihres Kontaktlinsenanpassers so wichtig sind.

Zu den weiteren Vorteilen der App zählt die Funktion zur Speicherung von Aufnahmen des Augenbefunds von Kontaktlinsenträgern, die einen Vergleich mit anderen Abbildungen aus der Klassifikation und so eine korrekte Einstufung ermöglichen. Die Kontaktlinsenanpasser können außerdem eigene Anmerkungen zu den Beurteilungen ihrer Kunden hinzufügen, wodurch umfassende Aufzeichnungen zum Zustand der Augen jedes einzelnen Kontaktlinsenträgers erstellt werden können.

Ausgehend von der traditionellen „Efron-Klassifikation“ stellt die App diese Informationen in einem einfach zu b ­ enutzenden digitalen Tool bereit, das man mit dem ­Smartphone überall mitnehmen kann. So können Kontaktlinsenanpasser die Beschaffenheit der Augen ihrer Kunden anhand von 16 Abbildungen einstufen, welche den ­vorderen Augenabschnitt betreffen und im ­Zusammenhang mit dem Tragen von Kontaktlinsen stehen. Die Augen können mithilfe von 5 Befundstadien auf einer mit Ampelfarben gekennzeichneten Skala von 0 bis 4 beurteilt werden, die von Grün (normal) bis Rot (von normal stark a­ bweichend) reicht und so eine einfache und effiziente ­Unterstützung für Augenoptiker bietet.

Karen Stalf von CooperVision, Professional Service Manager, erklärt: „Wir freuen uns, dieses allgemein anerkannte Hilfs­ mittel nun in einer neuen und praktischen Form bereitstellen zu können, die sowohl für die Anpasser als auch für die Träger von Kontaktlinsen Vorteile bringt. Da bei der Beratung zunehmend auch Mobiltele­ fone und Tablets zum Einsatz kommen, wollten wir das ­Potenzial digitaler Geräte als Hilfsmittel zur klinischen Referenz für Augen­optiker nutzbar machen.“

Die in 14 Sprachen verfügbare OptiExpert™ App gibt Kontaktlinsenanpassern die volle Kontrolle darüber, was ihre Kunden angezeigt bekommen, so dass diese nur den für sie relevanten Befund und Klassifizierung sehen. Eine ­visuelle Darstellung ihres Augenbefundes hilft den Kontaktlinsenträgern außerdem zu verstehen, wie wichtig die Empfehlungen ihres A ­ ugenoptikers sind, wie beispiels­ weise ein Wechsel zu ­Silikonhydrogellinsen, um die klini­ ypoxie zu verbessern, oder wesschen Anzeichen einer H halb Empfehlungen zur ­Tragedauer unbedingt eingehalten werden sollten.

Weitere Details zu OptiExpert™ sowie ein Benutzerhandbuch und eine Anleitung für den Download der App finden­ Sie auf der Webseite unter­ www.coopervision.de.

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SPORT IM SOMMER

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Specom Sportoptik

Eine Radsportbrille von DEMETZ (auch für Running empfohlen), die direkt (mit Optikschalen) und alternativ mit Innenclip verglast werden kann. Im futuristischen Design mit vielen praktischen Details: drei Paar Wechselscheiben sind im Etui, das Paar Optikschalen ist problemlos eingesetzt und ein kleines Haltebändchen verhindert verrutschen. Sieben trendige Farben, einschließlich zwei Neonfarben. Zusätzliche Filterglaser in Pol und Photo erhältlich. Preis: 89,- Euro (inkl. Optikschalen) Rahmenfarben: Schwarz, Weiß-Blau, Grau-Weiß, Rot, Schwarz-Gelb, Neon-Gelb, Neon-Orange. Gläser: Klar, Gelb, Grau-Blau versp., Grau-Rot versp., Grau-Silber versp., Pol-Braun, Photo-Gelb-Grau, Photo-Klar-Grau. Ausstattung: Kopfsicherungsband, Reinigungstuch, Hartschalenetui. Weitere Infos bei Specom Sportoptik. www.sportoptik.de

Rupp + Hubrach

Schnell, sicher und einfach so soll der Verkauf der Sportbrillen funktionieren. r+h bietet mit der „SPORTS FIT“­- Lösung einen coolen webservice an, der genau das ermöglicht. Einfach bei der Glasbestellung das gewählte Sportbrillenmodell angeben und von fertig gerandeten und evtl. gefrästen Gläsern profitieren. Das geht schnell und erspart Aufwand in der Werkstatt. Das kurvige r+h Markenglasangebot bietet High-Tech-Filter mit perfekten Wirkungsweisen bis hin zur Transitions-Technologie, 100% UVSchutz inklusive. Special: Auch im r+h webservice NUVOLA können die „SPORTS FIT“ Modelle bestellt werden. Mehr Infos über die r+h Hotline: Tel. 0951/186-2000 oder Ihren r+h Businesspartner. www.rh-brillenglas.de

Breitfeld & Schliekert

Mit der individuell verglasbaren Schwimmbrille Progear H2O ist perfektes Sehen unter Wasser auch mit hohen Sehstärken kein Problem. Die Schwimmbrille kann von + 6,0 bis –11,0 dpt. mit cyl. + 3,0 dpt. verglast werden und ist zudem in drei Farben erhältlich. Beweisen Sie Kompetenz durch kundenindividuelle Lösungen anstelle von Standardware mit Näherungswerten. Auf Wunsch ist eine Verglasung im B&S Service Center zum attraktiven Komplettpreis möglich. Mehr Informationen bei Breitfeld & Schliekert. www.b-s.de

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SPORT IM SOMMER

Oakley

Die neue Oakley Jawbreaker wurde von Rennradprofi Mark Cavendish inspiriert und ist die ultimative Fahrradbrille. Mithilfe eines Eye-Tracking-Systems wurde das optimale Sichtfeld für Radfahrer bestimmt, optimiert und deutlich vergrößert. Die integrierten Lüftungsöffnungen verbessern den Luftstrom und verhindern das Beschlagen. Um die Kompatibilität mit verschiedenen Helmen zu gewährleisten sind die Bügel in drei Längen verstellbar. Die Switchlock-Technologie ermöglicht den schnellen Austausch der Scheibe. Die Jawbreaker ist außerdem mit den neuen, sportartspezifischen Prizm-­ Scheiben erhältlich. Weitere Informationen bei Oakley, Freecall 00800/62553985 oder www.oakley.com.

Emmerich Fashion Für den

­perfekten Durchblick bei Streetfun und Beachlife bietet O’Neill Eyewear die passende Augen-Ausstattung. ­Inspiriert von und geschaffen für das Leben und den Spaß an Wasser und Strand, dabei modisch up to Date. Die trendige farbige Verspiegelung der Gläser ist beliebt bei Freizeitsportlern, Strandliebhabern und Surfern. Die Emmerich Fashion GmbH bietet in Kooperation mit dem Traditionshersteller ­Stratemeyer die farbig verspiegelten Gläser auch in der eigenen Stärke an. 100prozentiger Schutz vor UV-Strahlung und perfekte, kontrastreiche Sicht, die perfekte Basis für den (Wasser-) Sport. www.emmerich-fashion.com

Swiss Eye

C-Shield Vivid heißt die exklusive und überaus komfortable Sportbrille mit handgefertigten Carbonbügeln. Das Modell punktet durch eine einwandfreie Luftzirkulation, ein großes Sichtfeld, minimales Gewicht aufgrund des Carbons, eine klare Sicht durch die spezielle Antifog/Antiscratch-Beschichtung usw. Das Modell ist auch inklusive herausnehmbarem RX Clipadapter zur Korrektionsverglasung verfügbar, welcher in zahlreiche andere Swisseye-Modelle passt. Weitere Information bei: Swiss Eye International GmbH. www.swisseye.com

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RADIU

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KOLUMNE

Cheers alter Knabe! Wir hatten eine tolle Zeit

.

Wie die Nutzung des Radius in der Kontaktlinsenanpassung zur Vergangenheit wurde Sie wissen, dass es eine Weile dauert, bevor Sie den Donner hören, nachdem Sie den Blitz gesehen haben? Die meisten sechsjährigen Kinder wissen das. Und wenn man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählt, weiß man ungefähr, wie weit entfernt das Gewitter ist. Hinter dieser simplen Beobachtung steckt eine ­faszinierende Wissenschaft – Licht ist schneller, als der Schall. Und bei der Hornhauttopografie gibt es neue ­Erkenntnisse, aber diese sind noch lange nicht in der Branche angekommen. Von Eef van der Worp

D

iese Erkenntnis traf mich wie der Blitz. Wir denken schon länger über die Möglichkeiten der Hornhaut­ topografie nach und wie Höhenkarten dabei helfen können, die Hornhautform zu sehen und zu beurteilen. Und ganz besonders, wie dies die Anpassung von Kontaktlinsen an diese Form betrifft. Wir haben den Blitz zwar gesehen… aber es dauerte eine Weile, bis der Donner uns erreichte. Möglicher­ weise ist diese Zeit jetzt gekommen. In den letzten Jahren hat die Höhenangabe für das Beschrei­ ben der Hornhautoberfläche und ebenso als eine Hilfe bei der Kontaktlinsenanpassung Beachtung gefunden. Das erste Mal,

dass ich selbst darüber nachdachte, war vor ungefähr fünf Jahren. Randy Kojima, Patrick Caroline und ich saßen eines Abends in einem Hotel irgendwo in Washington DC (USA) und hatten eine Streber-Diskussion über dieses Thema, in der wir alle einer Meinung waren, dass sich eine Hornhautoberfläche am besten mithilfe von Höhenangaben beschrieben lässt. E­ in erster Funke des Blitzes, vielleicht, auch wenn es zu der Zeit kaum wahrnehmbar war. Aber wenn man die Form eines Auges verstehen möchte – besonders um eine Kontaktlinse anzupassen – ist alles, was man tun muss, in Mikrometern zu denken. ­Höhenunterschiede

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in Mikrometern: zwischen zentral und peripher, zwischen ­einem Meridian und einem anderen um 90 Grad gedreht, usw. Ist das ein „Kissing-Bird“-Muster einer pellucid marginalen ­Degeneration oder ein Keratokonus? Die Höhenkarte hilft! Auf diesem Weg weiß man genau, wo man ist und wo man lang muss, nicht ungefähr, sondern ganz konkret. Der gute alte ­Radius hatte seine besten Jahre – sie gehen zurück auf die Ur­ sprünge der Keratometrie, vor inzwischen mehr als hundert Jahren. Er egalisiert (Unregelmäßigkeiten), er schummelt (beim Egalisieren) und er leitet fehl! Die Höhe ist das Maß der Zukunft in der Kontaktlinsenanpas­ sung. Für das Anpassen von Sklerallinsen, bei der Orthokerato­ logie und ganz besonders beim Anpassen von weichen Spezial­ linsen wird die Höhe die treibende Kraft hinter den jeweiligen Modalitäten sein. Für die Bezeichnung und Dia­gnose mag es eine Rolle für die Basiskurve geben, ja. Aber abgesehen davon, möchte ich von nun an in Mikrometern denken. Einige Firmen haben diesen Schritt gemacht. Ein großes niederländisches Kontaktlinseninstitut ist nun dazu übergegangen – komplett!

Der Radius egalisiert Unregelmäßigkeiten, er schummelt beim Egalisieren. Und er ­leitet fehl!

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23/4/15

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“ DIFFERENZIEREN SIE SICH MIT UNSERER PRÄMIERTEN CONTACTLINSE ” Die erste weiche Rx Monats Contactlinse mit hohem DK und ohne Silikon

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Es ist nun Zeit sich von Radius, Krümmung in Milimetern und Keratometrie zu verabschieden. Es ist ein wichtiger Schritt. Es schmerzt. Aber Sagital-Höhe, tangentialer Winkel und beson­ ders Mikrometer sind die neuen Könige. Cheers, alter Knabe! Wir hatten eine tolle Zeit. Nun ist es Zeit weiterzugehen zu einem höheren Level. Blitz und Donner haben sich getroffen. Möchten Sie mehr dazu erfahren? Wir berichteten in FOCUS 2013_11.

Eef van der Worp, BOptom, PhD, FAAO, FIACLE, FBCLA. Mehr als zehn Jahre war Eef van der Worp Lehrbeauftragter und Leiter des Kontaktlinsen-Instituts an der School of Optometry – Hogeschool Ut­ recht in den Niederlanden. Er ist Forscher am Eye Research Institute Maastricht an der Universität Maastricht, Ophthalmolo­ gie Institut, in den Niederlanden und ge­ hört zum Assistenzlehrkörper der Pacific University in Oregon, USA. Er promovierte in 2008 mit dem Thema „(R)GP lenses, corneal topography and 3- and 9-o‘clock staining.“

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6 Asphärisch 5 Torisch 3 Multifokal 4 Multifokal Torisch

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DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen zeigen lang anhaltende Lubrizität und niedrige Konzentration von Silikonmolekülen auf der Kontaktlinsenoberfläche Alcon, der globale Marktführer im Bereich Augenheilkunde und die zweitgrößte Division von Novartis, hat neue Studienergebnisse zu DAILIES TOTAL1®, den Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen mit Wassergradienten, veröffentlicht, und zwei Faktoren herausgestellt, die Einfluss auf die Produktleistung der DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen haben könnten. „DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen enthalten in den oberen 10 Nanometern der Linsenoberfläche weniger als ein Prozent Silikon“, erklärt Scott Perry, Studienleiter und Professor im Bereich Materials Science and Engineering an der Universität von Florida. „Die einzigartige Wassergradienten-Technologie der DAILIES TOTAL1® erzeugt ein ultraweiches, hydrophiles Oberflächen-Gel nahezu ohne Silikon an der Oberfläche, das eine anhaltende Gleitfähigkeit für einen außergewöhnlichen Tragekomfort bietet.“1 Die neuen Erkenntnisse wurden in Form von zwei klinischen Postern auf der letzten Tagung der American Academy of Optometry (AAO) in Denver, Colorado, vorgestellt.

Die Studiendetails: • Im Rahmen der Alcon-Forschung konnte in einer prospektiven, randomisierten, maskierten CrossoverStudie gezeigt werden, dass sich die Lubrizität der DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen über eine Tragedauer von 16 Stunden nicht verringert.2 • In einer an der Universität von Florida durchgeführten Studie wurde nachgewiesen, dass DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen im Vergleich zu anderen Linsenmaterialien auf der äußersten Linsenoberfläche eine außerordentlich niedrige Konzentration von Silikonmolekülen aufweisen.3 Der niedrige Gehalt von Silikonmolekülen auf der Linsenoberfläche – wie beispielsweise bei den DAILIES TOTAL1® – steht möglicherweise mit der verbesserten Benetzbarkeit der Linse und deren Interaktion mit dem Tränenfilm und den okulären Oberflächengeweben im Zusammenhang.

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NORMALISIERTER LUBRIZITÄTSFAKTOR (%)

Lubrizität, die bis zum Ende des Tages anhält

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Selbst nach 16 Stunden Tragezeit entspricht die Lubrizität der DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen noch der ungetragener Kontaktlinsen* 100 75 50 25 0

Ungetragen

Nach 15 Min.

Nach 16 Std.

* Basierend auf dem kritischen Reibungskoeffizienten, gemessen mit der „inclined plate“ Methode; Signifikanz bei 0.05. Alcon, Archivdaten, 2014.

„Wir haben von den Trägern der DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen eine ausgesprochen positive Resonanz erhalten“, so Dr. Steffen Wagner, General Manager Alcon Deutschland und Österreich.

„Diese beiden Studien helfen uns, die Hintergründe der hohen Produktleistung zu verstehen, die die Träger von DAILIES TOTAL1® den ganzen Tag über erleben.“

Fazit: • Die Gleitfähigkeit von DAILIES TOTAL1® nach 16 Stunden Tragedauer entsprach nachweislich der Gleitfähigkeit ungetragener Linsen.2 • In einem Vergleich mit anderen Silikon-HydrogelMaterialien wiesen DAILIES TOTAL1® Kontaktlinsen

nachweislich die niedrigste Konzentration von Silikonmolekülen – weniger als 1 % – auf der äußersten Linsenoberfläche auf, was möglicher weise in Zusammenhang mit der verbesserten Benetzbarkeit gegenüber anderen Linsenmaterialien steht.3

KOMFORT, NEU DEFINIERT. 1 Basierend auf den Trägern, die der Aussage „Ich kann diese Linsen den ganzen Tag lang angenehm tragen“ zustimmten. In einer randomisierten, klinischen Einfach-Blindstudie, n = 40; Alcon Archivdaten 2011. 2 Maissa,C., Nelson, J., DeCenzo-Verbete, T., Kramer, D.A., and Martin, A. Evaluation of the lubricity of DAILIES TOTAL1® contact lenses after wear. Poster presented at the American Academy of Optometry Annual Meeting. November 2014, Denver, Colorado. 3 Rex, J., Zhao, X., Perry, S.S., and Lemp, J. Surface concentrations of silicon at silicone hydrogel contact lens. Poster presented at the American Academy of Optometry Annual Meeting. November 2014, Denver, Colorado.

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MARKTÜBERSICHT | TAUSCHLINSEN

Hersteller/Anbieter

Alcon Pharma GmbH, Großostheim

Bach Optic GH-GmbH, Köln

Bausch + Lomb GmbH, Berlin

Conta Optic GmbH, Ludwigsburg

CooperVision GmbH, Eppertshausen

Galifa Contactlinsen AG, CH-St. Gallen

Hecht Contactlinsen GmbH, Au bei Freiburg

Johnson & Johnson Vision Care, Norderstedt

mark´ennovy, Stuttgart

Menicon GmbH, Offenbach

MPG&E, Bordesholm

OpenVista/Safilens, Frankfurt a.M

Techno-Lens, München

Produktname

Tauschrhythmus

Stärke v. /bis Sph. in dpt

Stärke von/bis Cyl. in dpt

Dalies Total 1

1-Tages-KL

-0,50 bis -6,00 (Abst. 0,25); -6,50 bis -10,00 (Abst. 0,50)

-

Air Optix Aqua

1-Monats-KL

+6,00 bis -8,00 (Abst. 0,25); -8,50 bis -10,00 (Abst. 0,25)

-

Air Optix Colors

1-Monats-KL

+6,00 bis -6,00 (0,25 Abst.); auch Planlinsen -6,00 bis -8,00 (0,50 Abst.)

-

Ons Merk Balance 1-Day /1-Day Toric

1-Tages-KL

+4,00 bis -12,00

plan bis -8.00 Zyl. -1,00 / -1,75

Ons Merk Balance

1-Monats KL

-0,25 bis -16,00 +0,75 bis +6,00

-

PureVision 2 HD

1-Monats KL

-0,25 bis -6,00 (Abst. 0,25); -6,00 bis -12,00 (Abst. 0,50), plan bis +6,00 (Abst. 0,25)

-

PureVision 2 HD for Astigmatism

1-Monats KL

+6,00 bis -9,00 (-6,00 bis -9,00 in 0,50 Abst.)

-0,75, -1,25, -1,75, -2,25

Biotrue ONEday

1-Tages-KL

Viva 1-Day Spheric Comfort Spheric / Toric (Rx) Sun MyDay Biofinity Familie (spheric, toric, multifocal) Extreme Weekly 59% 14.20 / 13.60

1-Tages-KL

-0,25 bis -6,25 (0,25 Abst.), -6,50 bis -9,00 (0,50 Abst.), +0,25 bis +6,00 (0,25 Abst.) +6,00 bis -10,00

-

4-Wochen-KL

+/- 25,00

cyl bis -5,25 dpt

3-Monats-KL

+/- 25,00

bis cyl -8,00 dpt

1-Tages-KL

-10,00 bis +6,00

-

1-Monats-KL

-20,00 bis +15,00

-0,75 bis -2,25

-

(My)Extreme H2O 54% 14.20 / 13.60 (LC, MC)

1-Monats-KL

(My)Extreme Air (Toric)

1-Monats-KL

+6,00 bis -6,00 / 0,25 -6,50 bis -10,00 / 0,50 +6,00 bis -6,00 / 0,25, +6,50 bis -10,00 bzw. -12,00 / 0,50; Ø 13.60: +6,00 bis -6,00 / 0,25, +6,50 bis -10,00 bzw. -12,00 / 0,50; Torisch Ø 14.20: +4,00 bis -6,00 / 0,25 +8,00 bis -12,00; Torisch: +8,00 bis -10,00

Fit-1-day

1-Tages-KL

-10,00 bis + 6,00

-

Fit SiH

1-Monats-KL

-12,00 bis +8,00

-0,75 bis - 2,25 in 0,5 Stufung

Acuvue Oasys with Hydraclear Plus

2-Wochen-KL

1 Day Acuvue Moist

1-Tages-KL

Gentle 59

1-Monats KL

+/- 30,00

-0,75 bis -8,00

Gentle 80

1-Monats KL

+/- 30,00

-0,75 bis -8,00

Saphir RX

1-Monats KL

+/- 30,00

-0,75 bis -8,00

Miru 1day Menicon Flat Pack

1-Tages-KL

-0,50 bis -6,00 (Abst. 0,25) -6,50 bis -10,00 (Abst. 0,50)

-

Miru 1month Menicon

1-Monats-KL

Menisoft S

2-Wochen KL

Perfect One Day AS UV

Wochen-KL

-12,00 bis + 8,00: -0,50 bis -6,00 (Schritte v. 0,25); -6,50 bis -12,00 (Schritte v. 0,50); +0,50 bis +6,00 (Schritte v. 0,25); +6,50 bis +8,00 (Schritte v. 0,50) -12,00 bis +6,00; -0,50 bis -6,00 (Schritte v. 0,25); -6,50 bis -12,00 (Schritte v. 0,50); +0,50 bis +6,00 (Schritte v. 0,25)

-0,62 / -1,25 -0,75 bis -2,25 / 0,50

-

1-Tages-KL

+6,00 bis +0,25 (Abst. 0,25) -0,25 bis -6,00 (Abst. 0,25) -6,50 bis -13,00 (Abst. 0,50) +6,00 bis +0,25 (Abst. 0,25) -0,25 bis -6,50 (Abst. 0,25) -7,00 bis -13,00 (Abst. 0,50) -12,00 bis +6,00

-

ECCO bi-weekly

2-Wochen-KL

-12,00 bis +8,00

-

Perfect 30 AS UV

1-Monat-KL

-12,00 bis +6,00

-0,75 / -1,25 / -1,75 /-2,25

Fusion 1 day Fusion 7 days Open30 / Open30 toric

1-Tages KL 1-Wochen KL 1-Monats KL

+7,00 bis -12,00 +4,00 bis -10,00 +6,00 bis -16,00 +4,00 bis - 8,00

-0,50/-1,00/-1,50

extreme H2O

1-Monats KL

+6,00 bis -12,00

-0,67 / -1,25

1-Wochen KL

+6,00 bis -10,00

-

1-Tages-KL

+8,00 bis -10,00

-

icuity H2O, extreme H2O weekly nature-lens 1day

-

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TAUSCHLINSEN | MARKTÜBERSICHT

Achslagen

Dk/L

Material

-

Dk/t = 156 (bei -3,00 dpt)

Delefilcon A

-

Dk/t = 138 ( bei -3,00 dpt)

Lotrafilcon B

-

Dk/t = 138 ( bei -3,00 dpt)

Lotrafilcon B

10°, 20°, 90°, 160°,170°,180°

Dk/t 32

-

Dk/t 32

-

DK/t: 130 x 10-9

Balafilcon A

0° bis 180° in 10° Stufen

DK/t: 102 x 10-9

Balafilcon A

-

DK/t 42 x 10-9

Nesofilcon A

-

76

SiH

0-180°/5er

k.A.

Filcon iV

0-180°/5er

k.A.

Hioxifilcon B

-

80

stenfilcon A

10° bis 180°

128

comfilcon A

-

29

Hioxifilcon A, 59%

Cyl -0,62: 0-180° / 15° Stufen; Cyl -1,25: 0-180° / 10° Stufen

29

Hioxifilcon D, 54%

Individuelles Design erhältlich, hoher Tragekomfort, sehr gut geeignet bei trockenem Auge durch hohe Wasserbindung, kleiner Durchmesser 13.60 für optimale Versorgung.

0-180° / 10° Stufen

160

Silikonhydrogel 48%

Individuelles Design erhältlich.

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19

Ocufilcon D

Spezielles Moldingverfahren für eine glatte Oberfläche und dünne Randgestaltung

10° bis 180° in 10° Stufen

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Comfilcon A

Silikonhydrogel, das ohne Oberflächenbandlung auskommt und keine benetzungsunterstützende Bestandteile benötigt

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147 x 10–9

Senofilcon A (SilikonHydrogel)

Mit ultraglatter Oberfläche (so glatt wie die menschliche Hornhaut) und Hydraclear Plus Technologie für perfekten Tragekomfort.

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25,5 x 10–9

Etafilcon A (Hydrogel)

alle 1° Achslagen erhältlich

30

Ori:Gen

alle 1° Achslagen erhältlich

60

Ori:Gen

alle 1° Achslagen erhältlich

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Filcon V3

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Dk: 19 mmHg

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KONTAKTLINSE | AKQUISE

Eindeutig zweideutig Neuträgerkampagne soll Barrieren abbauen Mit der Kampagne „Mein erstes Mal ...“ will der Kontaktlinsen-Anbieter Alcon Neuträger für Kontaktlinsen gewinnen. Das Unternehmen lehnt sich dabei bewusst an das Thema „Erste sexuelle Erfahrungen“ an. Die Ausrichtung der Kampagne spielt mit den Parallelen zum „ersten Mal Kontaktlinsen tragen“. In beiden Situationen gibt es Aspekte, die Ängste auslösen, weil Informationen und Erfahrungen fehlen. Von Frank Sonnenberg

D

as erste Mal ist ungewiss, man weiß nicht, was auf einen zukommt, es wird subjektiv als Risiko empfunden, das Besorgnis auslöst und oftmals mindestens zum Zögern führt. Mit eindeutig zweideutigen Texten – aber überhaupt nicht anstößig oder gar schlüpfrig – will man so die nötige Aufmerksamkeit beim Betrachter erreichen. „Was, wenn es total kompliziert wird ...“ oder “... oder ich sie nicht reinkriege?“ sind nur zwei Beispiele. Das Thema ist für die Neuträger-Zielgruppe extrem relevant, so Alcon.

„Mein erstes Mal ­ verdanke ich ­meinem Kontaktlinsen-Spezialisten!“ Natürlich geht es hier um Kontaktlinsen. Die Headline der Werbemittel macht dies unmissverständlich klar. Für die Verantwortlichen aus dem Bereich Werbung ist es von Vorteil, dass der erste Sexualkontakt meist vor dem ersten Kontaktlinsentragen liegen dürfte. Dadurch könne der Neuträger auf die Erfahrung zurückgreifen, dass auch damals Ängste und

Befürchtungen unbegründet waren. Hintergrund für die Neuträgerkampagne ist die zwar wachsende, aber immer noch niedrige Kontaktlinsen-Penetration der Verbraucher. In Deutschland liegt sie bei etwa 6,0%. Noch immer hat die Kontaktlinse mit Unwissenheit und deshalb auch mit Vorurteilen auf Verbraucherseite zu kämpfen. Besonders bei Neuträgern gebe es Barrieren (Handhabung, Gesundheit, Komfort, Pflegeaufwand, Kosten), die man als Kontaktlinsen-Spezialist erst einmal überwinden müsste. Eine der wichtigsten Barrieren sei immer noch die Angst vor einem Fremdkörper im Auge, der möglicherweise bei falscher Handhabung hinters Auge rutschen könnte. Aber auch das Aufsetzen und Abnehmen der Kontaktlinse wird manchmal als problematisch eingestuft. Zudem sieht das Unternehmen den Anpasserfokus beim Augenoptiker noch meist auf der Brille und weniger auf Kontaktlinsen. Immerhin kommen 68% der Kontaktlinsen-Neuträger auf ­eigene Initiative ins Geschäft. Kontaktlinsen-Werbung und Probetragen sollen jedoch bei der Gewinnung von Neu­ trägern helfen. Das Unternehmen hat deshalb ein Werbemittel-Paket aus POS, Online, Video und Promotion-Material für den Augenoptiker geschnürt. Für Alcon ist es jedoch klar, dass es für Augenoptiker und Kontaktlinsen-Anpasser entscheidend ist, wie Neuträger ihr erstes Mal mit der Kontaktlinse erleben. Die Kampagne stellt deshalb auch die einfache und absolut sichere Handling und die schnelle Gewöhnung an Kontaktlinsen in Vordergrund. Damit die Zielgruppe sagen kann: „Am Ende war es viel einfacher, als ich dachte!“

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PROFESSION | VERGRÖSSERNDE SEHHILFEN

Low Vision – wachsender Markt mit Potenzial Hilfreiche Tipps für den einfachen Einstieg Mit dem zunehmenden Anstieg der älteren Bevölkerung wächst auch der Markt für Easy- und Low Vision Produkte. Doch obwohl die Nachfrage nach vergrößernden Sehhilfen steigt, bestehen bei vielen Augen­ optikern noch Hemmschwellen, Low Vision Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Mögliche Gründe hierfür könnten sein, dass das Thema als erklärungsbedürftig empfunden wird und Augenoptikern selbst vielleicht die nötige Erfahrung in der Beratung und im Verkauf der Produkte fehlt. Hier werden hilfreiche Tipps zusammengestellt, die den Einstieg erleichtern. Von Bernd Papsdorf Mit Low Vision den Umsatz steigern und neue Kunden ­gewinnen Easy- und Low Vision Produkte können ein lukratives Zusatzgeschäft darstellen, mit dem Augenoptiker ihren Umsatz steigern und neue Kunden gewinnen können, denn die Nachfrage nach vergrößernden Sehhilfen steigt zunehmend. ­Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die demografische Veränderung: Die Generation 50plus ist mit über 32 Millionen Menschen die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe in Deutschland und von der altersbedingten Abnahme der Sehleistung sowie Augenerkrankungen betroffen. Das sind rund 39% der Bevölkerung – Tendenz steigend: Im Jahr 2020 werden mit 38 Millionen Menschen bereits gut 47% zur ­Generation 50plus gehören. Damit wächst die Zielgruppe der derer, denen Augenoptiker mit den passenden Sehhilfen zu mehr Lebensqualität, Zufriedenheit und Selbständigkeit verhelfen können. Die ältere Generation verfügt zudem über eine Kaufkraft, die dreimal so hoch ist, wie die der 19-40-­Jährigen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass 60-Jährige Vier-Generationen-Käufer sind: Sie kaufen für sich selbst, für ihre Eltern, ihre Kinder und für ihre Enkel. Der einfache Einstieg über Easy Vision Am einfachsten ist immer der Einstieg über Easy Vision. Das bedeutet, Kunden ab Mitte 50, die eine stärkere Brille benötigen, werden gezielt darauf hingewiesen, dass das Abnehmen der Sehkraft mit zunehmendem Alter ein ganz normaler Prozess ist. Zur Veranschaulichung kann der Augenoptiker dem Kunden zum Beispiel eine Grafik (Abbildung 1) zeigen, die die nachlassende Sehschärfe im Alter verdeutlicht. Hilfreich ist ­außerdem die Easy Vision Leseprobe, die auf zwei Seiten Textproben aus dem alltäglichen Leben zeigt: Klein­gedrucktes unterwegs und Kleingedrucktes zu Hause – angefangen von Auszügen aus Fahrplänen über ­Telefonbucheinträge bis hin zu

Ausschnitten aus Zeitungsartikeln. Auf der Rückseite der Leseprobe kann man sehr schnell feststellen, welcher ­VisusCC mit der neuen Brille erreicht wird. Werden zum Beispiel die Texte VisusCC 1,0 oder 0,8 nicht oder nur mühevoll gelesen, dann helfen dem Kunden Easy Vision Produkte.

Abb.1

Positive Emotionen wecken „Ich möchte wieder so sehen wie früher, aber bisher hat eine neue Brille immer geholfen“. Diesen Satz werden Augenoptiker wohl häufig hören, denn viele Kunden mit einer geringeren Sehleistung möchten nicht wahrhaben, dass eine neue Brille irgendwann nicht mehr ausreicht. Nun gilt es, den Kunden auf die veränderte Sehsituation einzustimmen und ihn von den Vorteilen und dem Nutzen vergrößernder Sehhilfen zu überzeugen. Dabei ist es wichtig, beim Käufer trotzdem ein gutes Gefühl hervorzurufen, indem positive Ausdrücke und Aussagen verwendet werden wie z.B.: „Ihre Sehleistung hat sich verringert. Mit gutem Licht und Vergrößerung können Sie alle für Sie wichtigen Sehaufgaben weiterhin selbstständig bewältigen.“ Produktnutzen verkaufen In Beratungsgesprächen sollten stets der Nutzen und die Erhöhung der Lebensqualität und Selbständigkeit des Kunden im Vordergrund stehen. Um Kunden von Produkten zu über-

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VERGRÖSSERNDE SEHHILFEN | PROFESSION

zeugen, sollten Augenoptiker sie gleich die passenden vergrößernden Sehhilfen ausprobieren lassen, denn die Praxis zeigt: Stellt der Augenoptiker z.B. eine Standleuchtlupe über einen kleingedruckten Text, den der Kunde nur mit seiner Brille nicht mehr oder kaum noch lesen kann, und schaltet dann das Licht ein, ist der Kunde meist so begeistert von der Sehverbesserung, dass die Lupe schon fast verkauft ist. Grundsätzlich lässt sich der Gewinn an Lebensqualität am besten mit Beispielen aus dem Alltag veranschaulichen. Für das ­Suchen einer Telefonnummer oder zum Betrachten von Landkarten eignen sich handliche Taschenleuchtlupen, zum ­Ausfüllen der Kästchen bei Kreuzworträtseln bieten sich die Standleuchtlupen an und für ein zitterfreies Lesen beispielsweise von Zeitungen und Zeitschriften empfiehlt sich eine Hellfeldlupe. Das optimale Basissortiment Das Easy- und Low Vision Basissortiment umfasst Produkte für unterschiedliche Anwendungsgebiete sowohl für unterwegs als auch für zu Hause. Augenoptiker sollten idealer­weise kleine und praktische Taschenlupen anbieten, ebenso etwas größere Handleuchtlupen sowie Standleuchtlupen. Einen großen Aufschwung erfahren zurzeit moderne, digitale ­Lupen. Daher sollten auch elektronische Sehhilfen nicht im Sortiment fehlen. Darüber hinaus zählen zu den Basisprodukten Lesebrillen, wie Miniframe Bifo, Kepler Monokulare und MaxTV zum entspannten Fernsehschauen. Für einen optimalen Schutz vor Sonnenstrahlen und Blendung bieten sich für Kunden mit Augenerkrankungen sowie einer erhöhten Blend­ empfindlichkeit modische Kantenfilterbrillen an, die somit ebenfalls in das Easy- und Low Vision Sortiment von Augenoptikern gehören sollten. Leistungsabrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen Vergrößernde Sehhilfen werden durch die Gesundheits­ gesetzgebung ab einem VisusCC von 0,3 oder weniger von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Im Partner-Portal z.B. von Eschenbach Optik finden Augenoptiker einen Leit­ faden für die Leistungsabrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen, Hilfsmittelnummern und Festbetragsgruppen für vergrößernde Sehhilfen, Kostenvoranschläge, Begleitschreiben für Kostenvoranschläge sowie Formulierungshilfen für Widersprüche.

Zielgruppengerechtes Marketing Marketing beginnt bereits mit der Schaufenstergestaltung. Um Kunden zu zeigen, dass man auch die passenden Produkte führt, sollte das Thema Licht und Vergrößerung einen festen Platz im Schaufenster haben. Für die ältere Zielgruppe ist es zudem wichtig, dass Informationen wie Produktbeschreibungen, Preise und Öffnungszeiten gut lesbar sind. Darüber hinaus gilt bei der Schaufenstergestaltung: nur eine regelmäßige Veränderung – mindestens vierteljährlich – erzeugt Interesse. So kann man z.B. abwechselnd unterschiedliche Themen in den Fokus stellen und Bildschirme einsetzen, um durch bewegte Bilder zusätzlich Aufmerksamkeit zu generieren. Hat ein älterer Kunde den Weg ins Fachgeschäft gefunden, sollte er sich dort wohl fühlen. Neben einer guten und individuellen Beratung spielen dafür auch ganz banale Dinge eine Rolle, wie z.B. ein barrierefreier Kassenbereich oder leicht auffindbare Klemmhülsen für Stöcke und Regenschirmhalter. Zu guter Letzt bieten sich regelmäßige Anschreiben, Anzeigen in lokalen Printmedien sowie Veranstaltungen, wie ein Tag der offenen Tür an, um für sein Geschäft zu werben. Wie und wo können sich Augenoptiker informieren? Ausführliche Informationen zum Thema Easy- und Low Vision erhalten interessierte Augenoptiker in speziellen Schulungen rund um das Thema. Diese werden von Sehhilfenberatern oder Außendienstmitarbeitern der Hersteller von vergrößernden Sehhilfen angeboten und können auch in Form von InHouse-Seminaren durchgeführt werden.

Bernd Papsdorf ist seit 1990 für ­Eschenbach Optik tätig – zu Beginn im Außendienst und nun bereits seit vielen Jahren als Sehhilfenberater. Zuvor arbeitete der Dipl.-Ing. zwölf Jahre im operativen technischen Kundendienst bei Carl Zeiss Jena.

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PROFESSION | OPTISCHE PHÄNOMENE

Abb.1: „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“, Bernardo Bellotto (1748). Die ungeheure Präzision in dem Bild konnte Bellotto mit dem Einsatz einer Camera obscura erreichen.

Künstler und die Camera obscura

Schon Künstler wie Leonardo da Vinci, Jan Vermeer und unzählige andere nutzten die große Präzision einer Camera obscura. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Eine große – zum Teil begehbare – Lochkamera, auf ­dessen Leinwand hinter dem Loch das Motiv umgekehrt und seitenverkehrt abgebildet wird. Dies bildet die ideale Basis präzise Zeichnungen anzufertigen oder beeindruckende Portraits zu erschaffen. Von Bernd Lingelbach

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ünstler haben schon vor einigen hundert Jahren die Camera obscura als Hilfsmittel eingesetzt. Es gab sogar Bausätze für die Camera obscura. Eine der ältesten Darstellungen ist sicher die von dem Jesuitenpater Athanasius Kircher in seinem Buch „Ars Magna Lucis et Umbrae“, also „die große Kunst von Licht und Schatten“ (Abbildung 2). Die Camera obscura ist im Prinzip eine Lochkamera. Auf der Leinwand hinter dem Loch ist die Landschaft umgekehrt und seitenverkehrt abgebildet. Der Künstler kann dann das Bild darauf nachmalen. In Abbildung 2 musste es also eine durchscheinende Leinwand sein, sonst hätte der der Künstler nichts gesehen. Naturgemäß ist die Abbildung in der Camera obscura perspektivisch absolut richtig. Wahrscheinlich hat Athanasius Kircher nie eine Camera obscura gesehen, denn seine Strahlengänge sind offensichtlich falsch. Die Bäume und die Gebäude rechts im Bild würden niemals dahin abgebildet, wie in Abbildung 2 angedeutet! Das Gleiche gilt für den Turm und den Baum links. Seine „Lichtstrahlen“ machen einen starken Knick beim Loch. Die Camera obscura in Abbildung 2 wäre zudem viel zu klobig, um tat-

sächlich eingesetzt zu werden. Künstler nutzten sie als Hilfsmittel, die mit der Zeit durchaus handlicher wurden. Camera obscura heißt nichts weiter als: dunkle Kammer. Sie wurde sehr bald eine Jahrmarktsattraktion. Wenn in einem geschlossenen Raum, wie in Abbildung 2, ein Loch in einer Wand ist, dann entsteht auf der gegenüber liegenden Seite ein umgekehrtes Bild. Das Bild ist aber so dunkel, dass es Minuten dauert, bis es sichtbar wird. Vor 400 Jahren glich das Zauberei! Es schien nicht mit rechten Dingen zuzugehen: Es war „obskur“. Erst sehr viel später, als das Loch durch eine Linse ersetzt wurde, wurde das Bild heller.

Bernardo Bellotto (1722 - 1780) Im 17. und 18. Jahrhundert erlangten die „dunklen Kammern“ eine enorme Popularität bei Künstlern. Mit ihnen konnten geradezu fotorealistische Bilder erzeugt werden. Einer, der es zur absoluten Meisterschaft gebracht hatte, war Giovanni Antonio Canal (1697 - 1768). Er lernte die Malerei bei seinem Vater, der Bühnenbilder malte. Für alle, die Antonio kannten, war er deshalb der „kleine Canal“, also „Canaletto“. Er war unter diesem Namen

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OPTISCHE PHÄNOMENE | PROFESSION

bald selbst so bekannt, dass er irgendwann selbst den Namen „Canaletto“ annahm. Seine Stadtansichten („Veduten“) von Venedig, und auch später die von London, sind weltberühmt. Sein 14-Jähriger Neffe Bernardo Bellotto wurde Schüler von Canaletto. Er wurde sehr schnell selbst ein begnadeter Künstler, der im Stil des Onkels malte und dessen Bilder sich heute nicht leicht zu ihm oder seinem Onkel zuordnen lassen. In Venedig wurde es immer schwieriger, an Aufträge heranzukommen. Dem Onkel gelang es, ab 1746 in London Fuß zu fassen. Bernardo Bellotto hingegen wurde in Dresden ab 1747 Hofmaler beim Kurfürst von Sachsen (Friedrich August II), der zudem auch König von Polen war. In den folgenden Jahren entstanden seine weltberühmten Stadtansichten, die sich durch die ungeheure Präzision der Darstellung auszeichnen. Beide Canalettos haben die Verwendung der Camera obscura zur Meisterschaft gebracht. Sie erzeugten damit kleine Bilder der Landschaften, die sie dann auf größere Bilder übertrugen. Das Urbild ging dabei nicht verloren und konnte noch für andere Bilder eingesetzt werden. Es gelangen ihnen unglaublich wirklichkeitsgetreue Landschaftsbilder und Städteansichten. Onkel und N ­ effe beherrschten es, mehrere Camera obscura Bilder zu größeren Bildern zusammenzusetzen, ohne dass der Übergang von ­einer Vorlage zur nächsten zu erkennen war. Bellotto pflegte Personen erst nachträglich in die Bilder einzufügen. Oft waren es Personen vom Hof des Kurfürsten. „Dresden vom rechten Ufer unterhalb der Augustusbrücke“ ist zweifellos das bekannteste aller Canaletto-Bilder. Nach jahrelanger Restauration ist es jetzt wieder in der Galerie ­alter Meister im Dresdner Zwinger zu sehen. Ältere Abbildungen zeigen einen deutlichen Gelbstich. Bei der Untersuchung des Bildes kam aber heraus, dass Canaletto ein kräftiges Preußischblau für den Himmel verwendet hat. Leider neigt dieses Blau dazu, über die Jahrhunderte auszubleichen. Mit dem Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) ging die Ära von ­Canaletto in Dresden zu Ende. Hofmaler konnte er schon deshalb nicht mehr sein, weil es keinen Hof mehr gab. F­ riedrich August II. war 1763 gestorben. Canaletto gelang eine weitere Karriere am Hof des neuen polnischen Königs. Wiederum gelangen ihm mit Hilfe seiner Camera obscura unglaublich präzise Stadt­ ansichten, die sogar beim Wiederaufbau des Schlosses und der Altstadt von Warschau nach 1945 als Vorlagen herangezogen wurden. Canaletto blieb bis zu seinem Tod 1780 in Warschau.

Abb. 2: Die vermutlich erste Illustration einer tragbaren Camera obscura. Sie konnte wie eine Sänfte transportiert werden. Der Künstler kletterte durch das Loch im Boden in das Innere der Camera obscura. Das Bild ist aus dem Buch von Athanasius Kircher: Ars Magna Lucis et Umbrae, Rom 1646

Die Camera obscura aus dem Technorama in Winterthur Im Technorama in Winterthur gehörte in den 1990er Jahren eine wunderbare Camera obscura zur Ausstellung. Es ist eine in der Art, wie sie von Künstlern verwendet wurde. Abbildung 3­zeigt die schematische Abbildung. Eine Person sitzt auf einem Thron, und das Bild der Person wird über einen Spiegel und ein Objektiv auf einen Tisch in der „dunklen Kammer“ abgebildet. Der Künstler bzw. die Künstlerin kann das Bild nachzeichnen. Die Camera obscura war im Technorama ein beliebtes Objekt, machte aber Probleme: Um wirklich gute Bilder zu malen, braucht es absolute Konzentration. Das Modell darf sich minutenlang nicht bewegen, sonst bekommt das Bild einen Knick. Bei schnell gemalten Bildern war das egal, aber frustrierend, wenn ein präzises Bild erwartet wurde. Für gute Bilder braucht es Zeit, vielleicht 10 bis 20 Minuten. An Wochenenden und Feiertagen kommen durchaus 1.000 bis 3.000 Besucher am Tag in das Technorama. Wenn dann zwei Personen ein Objekt für 10 bis 20 Minuten blockieren, ist das schlecht. Deshalb musste dieses tolle Objekt aus der permanenten Ausstellung herausgenommen werden. Seit kurzem steht diese Camera obscura in der Scheune in ­Leinroden! Nur kleine Gruppen besuchen die Scheune. Da ist

Andere Verwendungen der Camera obscura Ganz sicher haben auch andere Künstler optische Hilfsmittel benutzt, z.B. Leonardo da Vinci, Jan Vermeer, Jan van Eyck, Hans Holbein und unzählige andere. Die Camera obscura war Allgemeingut geworden. Künstler haben schon immer Erkenntnisse der Wissenschaft vorweggenommen. Naturgemäß ist die Abbildung in einer Camera obscura perspektivisch absolut richtig. Etliche Künstler bemerkten jedoch, dass die Bilder zuweilen recht unnatürlich wirkten. Die visuelle Wahrnehmung funktioniert nämlich nicht nach perspektivischen Gesetzen. Selbst Goethe besaß zwei und schreibt, dass man sich vor den „Fehlern“ der Camera obscura hüten muss.

Abb. 3: Schematische Abbildung in der Camera obscura. 1. Camera Obscura (dunkle Kammer); 2. Model; 3. Spiegel; 4. Objektiv; 5. Bild des Models

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PROFESSION | OPTISCHE PHÄNOMENE

Abb. 4: Foto vom Bild des Modells in der Camera obscura. Dieses Bild könnte nun unmittelbar nachgezeichnet werden. Um ein fotografierbares Bild in der Camera obscura zu erhalten, wird das Modell mit vier 500 W Baustrahlern angestrahlt. Das geht am besten mit älteren Personen, denen es wegen fortgeschrittener Linsentrübung nichts mehr ausmacht.

Abb. 5: perspektivisch richtige Abbildung. Aber die große linke Hand wird von einem aufmerksamen Beobachter als „Fehler“ in der Abbildung wahrgenommen. Die zweite Hand links vom Kopf des Modells ist die exakte Kopie der linken Hand, aber gespiegelt und gedreht. Der Größenzuwachs beträgt ca. 20%. Heute kennt natürlich jeder Fotograf dieses Phänomen, aber vor 300 bis 400 Jahren mussten solche „Fehler“ erst einmal entdeckt werden.

es völlig egal, wie lange Künstler und Modell beschäftigt sind. Die Besucher haben eine Riesenfreude und es sind schon einmalig schöne Bilder entstanden. Abbildung 4 zeigt, wie gut die Abbildung ist. Es ist ein Foto von dem Bild, das in der ­Kammer auf den Tisch projiziert wird. Es ist nachvollziehbar, wie leicht die Konturen nachgezeichnet werden können.

„Fehler“ in der Abbildung der Camera obscura In Abbildung 5 ist die linke Hand mit Photoshop kopiert und neben dem Kopf wieder eingefügt. Erst so wird klar, dass sie im Vergleich zur rechten Hand vergrößert ist. In der visuellen Wahrnehmung werden diese Größenunterschiede überspielt. Die Größe eines Gegenstandes erscheint weitgehend unabhängig von der Entfernung. Wenn wir die eigene Hand bei ausgestrecktem Arm anschauen, dann macht sich das Gehirn ein Bild von der eigenen Hand und weiß nun, wie groß diese ist. Führt man nun die Hand in Richtung Auge, wird das Netzhautbild riesig. Die Hand erscheint aber weiterhin gleich groß. Das Gehirn korrigiert das große Bild nach, denn es weiß: „Es ist immer noch meine Hand und die hat sich nicht geändert“. Auch in Abbildung 4 fällt erst einmal kaum auf, dass die linke Hand größer ist. Das Gehirn hat auto­ matisch nachgeregelt. In der Wissenschaft ist das Phänomen „Größenkonstanz“ zum ersten Mal 1884 von dem Schweizer Augenarzt Karl Emmert beschrieben worden. Es heißt deshalb auch „Emmerts ­Gesetz“. Künstler haben schon 200 bis 300 Jahre vorher das Phänomen erkannt und in ihren Bildern umgesetzt. Nicht zuletzt beim Einsatz der Camera obscura haben sie die Prinzipien der visuellen Wahrnehmung erkannt und die perspektivisch exakt erzeugten Bildern entsprechend korrigiert.

Abb. 6: Das gleiche Modell, in knapp drei Minuten von dem Künstler Alfred Bast in der Camera ­obscura gemalt. Das Bild zeigt, wie geübte Künstler in kürzester Zeit sehr präzise Portraits oder auch Personen vollständig zeichnen können. Diese Camera obscura Skizzen wurden dann auf Leinwand übertragen und in Ruhe ausgemalt. So haben schon vor mehreren hundert Jahren Künstler die Camera obscura eingesetzt.

In Abbildung 6 ist das gleiche Modell von dem Künstler ­Alfred Bast in der Camera obscura gemalt. Auch in dem Bild sind die Hände, wie erwartet, ein klein wenig zu groß geraten. Da sie aber beide im gleichen Abstand zur Bildebene in der ­Camera obscura sind, fällt es dem Betrachter kaum auf. Dieses Bild ist in nicht einmal drei Minuten entstanden. Geübte Künstler konnten offensichtlich mit Hilfe einer ­Camera obscura sehr schnell, sehr präzise Portraitskizzen oder vollständige Skizzen von ihren Modells erzeugen. Das kam den reichen Auftraggebern sehr entgegen, denn sie wollten kaum Zeit fürs Modell sitzen investieren. Die ­Camera obscura Skizze war dann die Grundlage für das eigentliche Bild. Sie wurde auf die Leinwand übertragen und dannw ausgemalt. Häufig saß dann eine andere Person Modell für den Körper.

Dr. Bernd Lingelbach war Professor an der Hochschule ­Aalen im Studiengang Augenoptik. Er war und ist regelmäßig auf inter­na­tio­nalen Tagungen mit eigenen ­Beiträgen präsent. Weit über die Landes­ grenzen hinaus bekannt ist ­„Lingelbachs Scheune“ in Leinroden. Dort können viele der hier vorgestellten optischen Phänomene „in natura“ angeschaut werden. Über die Scheune hat es eine ganze R ­ eihe von Fernsehbeiträgen gegeben. Diese sind zum Teil im Internet bei YouTube abrufbar.

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GOBD | STEUERN

Neue Regeln für die Buchhaltung ab 2015 Am 14. November 2014 wurden die neuen Grundsätze zur ordnungsgemäßen Finanzbuchführung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD) veröffentlicht. Die neuen Regelungen gelten ab 2015 für alle Unternehmen, die zur Buchführung verpflichtet sind anzuwenden. Von Stefanie Schumacher

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ie GoBD beziehen sich nicht nur auf die Kernbuchhaltung, sondern auch auf die Vor- und Nebensysteme der Buchhaltung wie z.B. der Material- und Warenwirtschaftssysteme, der Lohnbuchhaltung und gegebenenfalls der Zeiterfassung. Bisher beschränkte sich der Zugriff auf Daten bei einer Betriebsprüfung in der Regel auf die reine Buchhaltung. Der Zugriff auf maschinell auswertbare, steuerlich relevante Daten aus Vorsystemen stellte noch den Ausnahmefall dar. Die neuen GoBD beziehen die Vor- und Nebensysteme nun ausdrücklich mit ein und führen damit dazu, dass der Steuerpflichtige auch dort für den Datenzugriff gewappnet sein muss und auch dort Aufbewahrungspflichten zu erfüllen hat. Die Finanzverwaltung bildet zukünftig eigene Fachprüfer ­Datenzugriff aus, die den Betriebsprüfer mit der Untersuchung der vor- und nebengelagerten Systeme unterstützen sollen. Da die Finanzverwaltung die speziellen Abläufe in dem zu prüfenden Unternehmen nicht kennt, ist es dem Finanzamt

nicht möglich alle Prüfungsbereiche im Vorfeld bereits festzulegen. Hierzu muss sich der Betriebsprüfer erst einen Überblick über die im Unternehmen mittels Systemen abgebildeten­ B ­­­ eziehungen verschaffen. Die Regelungen gelten damit ausdrücklich auch für jene ­Unternehmen, die ihren Gewinn mittels Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln. Die nachfolgenden Grundsätze sind dabei Kern der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit: 1. Grundsatz der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit 2. Grundsatz der Wahrheit, Klarheit und fortlaufenden Aufzeichnung (Vollständigkeit, Richtigkeit, zeitgerechte ­Buchung und Aufzeichnung, Ordnung, Unveränderbarkeit) Diese Grundsätze müssen während der gesamten Dauer der Aufbewahrungspflicht nachweisbar erfüllt werden und erhalten bleiben.

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STEUERN | GOBD

Grundsatz der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit Die Buchführung muss unabhängig von dem verwendeten System so beschaffen sein, dass sich ein sachkundiger Dritter in einer angemessenen Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und die verwendeten Systeme verschaffen kann. Die Geschäftsvorfälle müssen sich lückenlos verfolgen lassen. Die Nachprüfbarkeit der Bücher und sonstiger Aufzeichnungen erfordert somit eine aussagekräftige und vollständige Verfahrensdokumentation. Die Verfahrensdokumentation muss dabei Auskunft geben, auf welche Weise Dokumente erfasst, verarbeitet und archiviert werden. Die Bundessteuerberaterkammer hat eine ­Musterverfahrensdokumentation entworfen, an der sich die eigene Dokumentation orientieren kann. Selbstverständlich muss diese Dokumentation in Zeiten der ständig fortschreitenden Digitalisierung stets an die aktuellen Arbeitsabläufe im Unternehmen angepasst werden.

Die GoBD beziehen sich nicht nur auf die Kernbuchhaltung, ­sondern auch auf die ­Vor- und Nebensysteme der Buchhaltung. Grundsatz der Wahrheit, Klarheit und fortlaufenden ­Aufzeichnung Vollständigkeit:Grundsätzlich ist jeder Geschäftsvorfall einzeln aufzuzeichnen. Die vollständige und lückenlose Aufzeichnung ist dabei auch dann gegeben, wenn zulässigerweise nicht alle Felder eines Datensatzes gefüllt werden. So kann beispielsweise bei einem Einzelhandelsgeschäft bei Einsatz einer PC-Kasse ohne Kundenverwaltung, der Name des Kunden unerfasst bleiben. Ein und derselbe Geschäftsvorfall darf nicht mehrfach ­aufgezeichnet werden. Sind aufzeichnungs- und aufbewahrungspflichtige Daten oder elektronische Dokumente im Unternehmen entstanden oder dort eingegangen, sind sie auch in dieser Form aufzubewahren und dürfen vor Ablauf der Aufbewahrungsfrist nicht gelöscht werden. So darf eine elektronisch empfangene Rechnung beispielsweise nach dem Ausdrucken und Ablegen nicht mehr gelöscht werden, sondern muss für die Dauer der Aufbewahrungsfrist unverändert erhalten bleiben.

Wurde die Rechnung als Anhang einer E-Mail zugestellt und die E-Mail als solche enthält keine weitergehenden aufbewahrungspflichtigen Informationen, so ist es nicht zu beanstanden, wenn nur der Anhang, aber nicht die E-Mail als solche aufbewahrt wird. Die E-Mail hat somit nur noch eine Funktion als Transportmittel, ähnlich dem bisherigen Briefumschlag in dem die Rechnung per Post versandt wurde. Gleiches gilt für elektronisch übermittelte Kontoauszüge. ZUGFeRD – neues Datenformat für elektronische Rechnungen Das Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) hat unter dem Namen ZUGFerD ein neues einheitliches Rechnungsdatenformat für elektronische Rechnungen entwickelt. Die Rechnung nach diesem Format besteht dann aus zwei Teilen: Einem PDF- Dokument, mit dem die originalgetreue Betrachtung und der Druck der Rechnung ermöglicht wird und einer Speicherung der zentralen Rechnungsdaten im XML–Format, mittels dessen eine Übernahme der zentralen Rechnungsdaten in weiterverarbeitende Systeme ermöglicht wird. Eine Änderung der zentralen Rechnungsdaten ist damit systematisch nicht mehr möglich und das Rechnungsformat erfüllt somit die gesetzten Voraussetzungen.

Richtigkeit Die Geschäftsvorfälle müssen, in Übereinstimmung mit den tatsächlichen Verhältnissen und im Einklang mit den rechtlichen Vorschriften, inhaltlich zutreffend durch Belege abgebildet werden können und aufgezeichnet werden. Zeitgerechte Erfassung Die GoBD sehen eine zeitnahe Erfassung von unbaren Geschäftsvorfällen innerhalb von zehn Tagen als noch unbedenklich an. Die Funktion der Aufzeichnung kann hierbei durch eine geordnete und übersichtliche Belegablage erfüllt werden. Beauftragt das Unternehmen beispielsweise einen Steuerberater mit der Erstellung der monatlichen oder vierteljährlichen Buchhaltung und Erstellung der UmsatzsteuerVoranmeldung, ist die Buchhaltung dann als ordnungsgemäß einzustufen, wenn das Unternehmen durch organisatorische Vorkehrungen sicherstellt, dass die Unterlagen bis zu Ihrer Erfassung nicht verloren gehen. Dies kann beispielsweise durch fortlaufende Nummerierung der eingehenden und ausgehenden Rechnungen oder zeitgerechte Erfassung in Grundbuchaufzeichnungen sicher­gestellt werden, aber auch durch zeitnahe Ablage in besonderen Mappen und Ordnern, wie z.B. dem Pendelordner. Bei elektronischen Belegen sollte eine fortlaufende Belegnummer automatisch vergeben werden. Auch durch die Erfassung in Warenwirtschaftssystemen sowie Fakturiersystemen oder die laufende Vergabe eines Barcodes und anschließendes S­ cannen wird diese Voraussetzung erfüllt.

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Elektronische Erfassung mittels Scannen Papierdokumente werden durch den Scanvorgang in elektronische Dokumente umgewandelt. Das Verfahren ist zu dokumentieren. D.h. der Steuerpflichtige sollte eine Organisationsanweisung erstellen, aus der hervorgeht, wer scannen darf, wann gescannt wird, welche Schriftgüter gescannt werden, welche Dokumente zusätzlich in Papierform aufzubewahren sind bzw. vernichtet werden dürfen und wie eine Qualitätskontrolle auf Lesbarkeit und Vollständigkeit zu erfolgen hat und welche Fehler zu protokollieren sind. Nach Abschluss des Vorgangs sind die ­Papierbelege dem weiteren Bearbeitungsgang zu entziehen, damit es zu keiner Doppelerfassung kommt.

Kassenbücher sind hingegen zwingend täglich zu führen, und das verwendete Programm sollte daher eine Nachweismöglichkeit enthalten, dass diese Verpflichtung eingehalten wird. Die Kasse sollte ferner aufzeichnen, welcher Bediener der Kasse die Erfassung vorgenommen hat. Verhindert werden soll, dass Geschäftsvorfälle buchmäßig längere Zeit in der Schwebe gehalten werden und sich hierdurch die Möglichkeit eröffnet, sie später anders darzustellen, als dies richtigerweise darzustellen gewesen wäre. Unveränderbarkeit Eine Buchung oder Aufzeichnung darf nicht so verändert werden, dass der ursprüngliche Inhalt nicht mehr feststellbar ist. Es muss zudem nachvollzogen werden können wann die Veränderung vorgenommen wurde. In vielen Unternehmen kommen heute für die primären Aufzeichnungen Tabellenkalkulationsprogramme zum Einsatz. Diese finden sich beispielsweise bei Kassenbüchern, Warenbzw. Rechnungseingangs- bzw. -ausgangsbüchern. Aus Sicht der Finanzverwaltung kann diese Praxis nur dann beibehalten werden, wenn sichergestellt ist, dass sich nachträglich vorgenommene Veränderungen erkennen lassen. Grundsätzlich gilt, dass der Steuerpflichtige für die Ordnungsmäßigkeit der verwendeten Systeme verantwortlich ist und diese zu überwachen hat. Der Steuerpflichtige hat daher Kontrollen vorzunehmen und zu protokollieren. Hierzu gehören beispielsweise die Zugangs- und Zugriffsberechtigungs­ kontrollen, die Kontrolle der Erfassung (Fehlerhinweise oder auch Plausibilitätsprüfungen), die Kontrolle der Verarbeitung in den Systemen sowie der Einsatz von Schutzmaßnahmen gegen die beabsichtigte und unabsichtliche Verfälschung von Programmen, Daten oder Dokumenten. Ohne den ausreichenden Schutz der Daten/ Datensätze oder elektronischer Dokumente kann die Buchhaltung bereits als nicht mehr ordnungsgemäß eingestuft werden. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn das verwendete System Vorjahreswerte überschreibt und der Unternehmer daher nicht mehr in der Lage ist die Vorjahresdaten vorzulegen. Der Steuerpflichtige hat den Betriebsprüfer bei der Ausübung des Rechts auf den Datenzugriff zu unterstützen. Erhalten die

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elektronisch gespeicherten Daten auch nicht aufzeichnungspflichtige Daten, so obliegt es dem Steuerpflichtigen, die Datenbestände so zu organisieren, dass der Prüfer nur auf die aufbewahrungspflichtigen Daten des Steuerpflichtigen ­zugreifen kann. Dies kann beispielsweise durch Zugriffs­ beschränkungen erfolgen. Sollten mehr Daten an den Prüfer übergeben worden sein als vorgeschrieben, darf der Prüfer die daraus gewonnen Informationen auswerten. Fazit: Die Finanzverwaltung hat mit den ab diesem Jahr geltenden GoBD die Regelungen für eine ordnungsgemäße Buchführung dargelegt. Die Verantwortung, dass die Regelungen im gesamten innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Prozess eingehalten und dokumentiert werden obliegt dem Steuerpflichtigen. Bei der Erstellung der Verfahrensdokumentation oder auch bei der Überprüfung ob der Prozess seitens der Finanzverwaltung als GoBD-konform einzustufen wäre, kann ein Angehöriger der steuerberatenden Berufe dem Unternehmen Hilfestellung bieten. Eine Einstufung der Buchhaltung (und der Vor- und Nebensysteme) als nicht ordnungsgemäß kann im Einzelfall zu empfindlichen Zuschätzungen im Rahmen einer Betriebsprüfung führen. Anzeige

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BETRIEB+MARKETING | BESTANDSKUNDEN

After Sales Service – Die Zufriedenheitsabfrage Wenn es keine Reklamationen gibt, wird schnell auf einen hohen Grad der Kundenzufriedenheit geschlossen. Nur wer danach fragt, erfährt Äußerungen von Kunden über die Auswahl, die Beratung oder die Ladeneinrichtung. Eine systematische Umfrage kann zum aussagefähigen Indikator für Kundenzufriedenheit werden. Die Kritik eines Kunden liefert Informationen zu Verbesserungen und erhöht so die Wettbewerbsfähigkeit. Wie lässt sich mehr über die Zufriedenheit der Kunden herausfinden, wenn auf eine Rückmeldung verzichtet wird? Relevante Daten über die Meinung der Kunden erhalten Sie nur durch ein professionelles Feedback. Von Rolf Leicher

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undenzufriedenheit ist eine Minimalforderung des er­ folgreichen Augenoptikers. Das Maximalziel sollte die Kunden­begeisterung sein. Es sollte also alles getan werden, um diese auszulösen. Eine nachhaltige Kunden­ bindung entsteht durch Begeisterung. Skepsis bei Kundenbefragungen Nur wenige Kunden bearbeiten jedoch einen Fragebogen über die Kundenzufriedenheit, die Responsequote liegt im einstel­ ligen Bereich. Sie kann erhöht werden, wenn unter den Einsen­ dern ein Gewinn ausgelost wird. Für die Abwehrhaltung ange­

sichts einer Umfrage muss man Verständnis aufbringen. Die Sensibilität der Kunden über den Missbrauch der eigenen Daten ist groß. Chefs befürchten, dass sie die hohen Ansprüche ihrer Kundschaft bei den einzelnen Fragen nicht immer erfüllen können und äußern daher Bedenken bei Frage-Aktionen. Und: Wie soll der Augenoptiker auf kritische Bewertungen reagie­ ren? Oft sind die Kundenerwartungen dem Unternehmen be­ kannt, aber es herrschen abweichende Standards, die wegen einer einzelnen Meinung nicht angepasst werden können. Wenn die Leistung des Unternehmens fehlerfrei ist, können außergewöhnliche Ansprüche nicht erfüllt werden (Erwartun­

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BESTANDSKUNDEN | BETRIEB+MARKETING

gen hinsichtlich der ­Ladenöffnung, Parkplätze, Präsentation der Brillen oder Auswahl.). Manche Leistungen sind objektiv schwer messbar, z.B. „Freundlichkeit“. Der Kunde kreuzt die Antwort je nach Laune spontan an und macht sich über die Folgen seiner Bewertung wenig Gedanken. Außerdem erwar­ tet er bei seiner Kritik Änderungen vom Augenoptiker, die sich nicht so leicht durchführen lassen. Einzel­meinungen können also nicht berücksichtigt werden. Andererseits haben Kundenumfragen mehr Vorteile als Nach­ teile: Der Kunde schätzt es, dass auf seine Meinung Wert gelegt wird, er fühlt sich ernstgenommen. Wer mit der eigenen Um­ frage die Initiative ergreift, verhindert, dass die unzufriedenen Kunden das Unternehmen online an den Pranger stellen. Die Briefform mit Freiumschlag ist immer noch aktuell, aller­ dings kann auch online abgefragt werden, sofern der Kunde zustimmt. Anonymität ist dann nicht möglich. Die Themenbereiche „Mitarbeiterkompetenz“ und „Sortiment“ haben besondere Bedeutung, weil sich hier Verbesserungen positiv auf den Umsatz auswirken. Auch wenn die Beurteilung eine Momentaufnahme ist, können Rückschlüsse auf die Leis­ tungsfähigkeit des Augenoptikers und die Wahrnehmung durch den Kunden gezogen werden. Ein Kunde, der sich kritisch äußert, ist ein „kostenloser Qualitätsbeauftragter“ für den Augenoptiker.

Man kann in den Fragebogen noch eine Gewichtung instal­ lieren. Dabei bittet man den Kunden die beiden wichtigsten Fragen mit einem Ausrufezeichen zu versehen. Bei der Skalierung hat sich das fünfstufige Notensystem be­ währt, auch wenn es an die Schulzeit erinnert. Der beste Wert steht immer ganz links. Eine Variante sind Textangaben „sehr gut“, „gut“, zufriedenstellend“, „ausreichend“ und „mangel­ haft“. Aber auch der Erfüllungsgrad in Prozentzahlen ist mög­ lich: 100, 75, 50, 25, 0 Prozent. Bei der Reihenfolge der Fragen sollten die leichteren Fragen zuerst gestellt werden. Stehen bereits am Anfang schwierig zu beantwortende Fragen, muss der Kunde zu viel nachden­ ken, es wird ihm zu kompliziert und er wird abbrechen. Augenoptiker, die eine zweistellige Responsequote errei­ chen, dürfen zufrieden sein. Es kommt aber weniger auf die Zahl der beantworteten Fragebögen an, als vielmehr auf die Häufigkeit bestimmter Noten und auf die handschrift­ lichen Bemerkungen, die häufig noch gemacht werden. An der Auswertung der Beurteilungen solltendie Mitarbeiter beteiligt werden.

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KUNDENZUFRIEDENHEIT FESTSTELLEN Nachteile telefonisch:

Nachteile schriftlich:

aufwändig, zeitraubend

geringe Rücklaufquote

Beeinflussung des Interviewers

unverständliche Kommentare

Zeitaufwand beim Telefonat

unvollständiges Ausfüllen

Antwortfälschung des Personals

überlegte Antworten

schafft Dialogmöglichkeit

starres System

Die telefonische Befragung wirkt weniger offiziell, führt aber auch zu Gefälligkeitsantworten, wenn der Chef selbst anruft. Professionelle Interview-Bögen Fragebögen, die eine Bearbeitungszeit von zehn Minuten er­ fordern, werden im Papierkorb landen. Ideal sind daher nur maximal zehn Fragen. Bei telefonischer Abfrage kann man diese einfach vom Fragebogen ablesen. Bei wichtigen Kunden, die den zugeschickten Fragebogen nicht zurücksenden, wirkt es allerdings aufdringlich, wenn man die Rücksendung anmahnt. Die Auswertung Bei negativer Rückmeldung des Kunden sollte keine Verteidi­ gungshaltung eingenommen werden. So sollte nicht nach einer Rechtfertigung gesucht werden oder die Zufrieden­ heitsabfrage abgebrochen werden. Jede Kundenkritik ist eine Chance etwas zu verbessern. Wer Kritik allerdings erfährt und nichts ändert, irritiert die Kunden. Wenn bei einer zweiten Befragung der gleiche Punkt schlecht beurteilt wird, fragt sich der Kunde, weshalb nichts verbessert wurde. Deshalb ver­ pflichtet die Zufriedenheitsabfrage zu Änderungen.

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BETRIEB+MARKETING | BESTANDSKUNDEN

BEURTEILUNGSBOGEN Liebe Kundin, lieber Kunde, wir möchten uns immer weiter verbessern und brauchen dafür Ihre Meinung. Deswegen bitten wir die nachstehenden Fragen zu beantworten. Vielen Dank. Ihr Augenoptiker XYZ Wie beurteilen Sie … :

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1. Die Fachkompetenz des Personals

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2. Die Qualität der gekauften Produkte

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3. Die Auswahl, das Sortiment

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4. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter/innen

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5. Die Beratung unserer Mitarbeiter

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6. Die Atmosphäre des Ladens

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7. Die Beantwortung Ihrer Fragen an uns

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Beurteilung: 1=sehr gut, 2=gut, 3=befriedigend, 4=ausreichend, 5=mangelhaft Welche Anregungen haben Sie? Würden Sie uns weiter empfehlen

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Wie eine Leistung bewertet wird Muss-Faktoren: Sie lösen beim Kunden Unzufriedenheit aus, erzeugen aber bei Erreichen oder Übertreffen keine Zufrie­ denheit. Freundlichkeit des Personals ist ein Muss-Faktor, aber signifikante Zufriedenheit wird dadurch nicht erreicht. Plus-Faktoren: Werden sie nicht erreicht, ist der Kunde nicht unzufrieden, weil er sie nicht erwartet. Mit einem Getränke­ angebot in der Wartezeit kann der Augenoptiker den Kunden überraschen, begeistern, verblüffen. Plusfaktoren werden aber nicht gegen Mussfaktoren aufgerechnet: besser kein Getränke­ angebot, aber eine freundliche und fachkompetente Beratung. Tipps für die Durchführung 1. Für einen repräsentativen Querschnitt braucht man min­ destens 60 bis 80 ausgefüllte Beurteilungen. 2. Der Fragebogen kann mit der Rechnung versendet wer­ den und zusätzlich an der Kasse ausliegen. Die Zustel­ lung per E-Mail ist eine weitere Möglichkeit, wenn der Kunde zustimmt. 3. Der Fragebogen ist auch bei der telefonischen Abfrage wie ein Leitfaden anwendbar, die Fragen werden abge­ lesen. Die Antworten angekreuzt. 4. Beim Verkauf von geringwertigen Artikeln und kleinen Umsätzen wirkt eine Zufriedenheitskontrolle übertrieben. 5. Bei negativen Rückmeldungen darf es nicht zu Diskus­ sionen kommen. Eine Stellungnahme dazu erfolgt erst nach interner Prüfung des Sachverhalts. 6. Die Zufriedenheitsabfrage ist besonders nach einer Re­ klamationserledigung wichtig, um das Vertrauen des Kunden zurückzugewinnen. 7. Umfragen müssen auch zu Konsequenzen führen. Wer Kritik erfährt und nichts ändert, irritiert seine Kunden. Wenn Kritik nicht beseitigt werden kann, muss man dem Kunden eine Erklärung liefern oder die Frage aus dem Formular nehmen.

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Soll-Faktoren: Sie liegen zwischen Muss und Plus und können eine Leistungsschwäche etwas ausgleichen. Beispiel: Ein schwer erreichbares Fachgeschäft erstattet die Parkgebühren. Kundenzufriedenheit ist auch durch eine sehr angenehme Ladenatmosphäre erreichbar. Auch das Kulanzangebot bei einer Reklamation ist ein Soll-Faktor. Fazit Auch die Mitarbeitenden können profitieren, wenn sie erfahren, wie Kunden sie wahrnehmen. Unzufriedenheit ist eine zentrale Ursache dafür, dass Kunden ihre Loyalität zu einem Augen­ optiker aufkündigen und für Angebote des Wettbewerbers empfänglich werden. Wenn es aber gelingt, Zufriedenheit wie­ der herzustellen und Kunden zu binden, führt das sogar dazu, dass Kunden gut über Sie sprechen und weiterempfehlen. Es geht also darum, die negativen Auswirkungen von Kunden­unzufriedenheit dadurch zu minimieren, dass die vom ­Kunden gewährte Chance genutzt wird, es beim zweiten Mal besonders gut zu machen. Kunden tolerieren meist das Auftreten von Fehlern oder Problemen, wenn diese schnell aus der Welt geschafft werden, und wenn sie feststellen, dass der Anbieter sich bemüht.

Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher, Marketing­ experte aus Heidelberg, ist als Seminarlei­ ter und Kommunikationstrainer in nam­ haften U ­ nternehmen tätig. Außerdem arbeitet er als Autor in verschiedenen Redaktionen. Seine Fachkompetenz resul­ tiert aus den Vorträgen und Seminaren an bekannten Instituten und Akademien.

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Acetat

Der Stoff aus dem Brillenträume sind

Wer denkt beim Aufsetzen seiner Kunststoff-Brillenfassung an Wattepads oder Feinripp-Unterwäsche? Niemand! Und doch werden diese Dinge aus dem gleichen Rohstoff hergestellt. Das Naturmaterial Baumwolle ist nicht nur das Ausgangsmaterial dafür, sondern auch für Acetat. Seit gut einem Jahrzehnt erleben die trendigen Brillenfassungen wieder einen anhaltenden Aufschwung. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Von Silke Sage

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cetat ist leicht, hautfreundlich und lässt sich gut anpassen. Dies sind die Grundvoraussetzungen für ein Material, das im Gesicht getragen werden soll. Dabei ist es in nahezu unzähligen Farbvarianten erhältlich – und stetig kommen neue Farb- und Musterkompositionen hinzu. Das macht dieses Material so attraktiv für Designer und Brillenträger gleichermaßen. Kein Wunder, dass es erfolgreich ist, wie kein zweites Material, das in der Fassungsindustrie eingesetzt wird. Doch bis aus dem Rohstoff Baumwolle eine Brillenfassung entstehen kann, ist es ein weiter Weg. Die Baumwollfasern werden zunächst zu Baumwollpulver verarbeitet. Anschließend werden Aceton und Alkohol beigemischt. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die farbgebenden Komponenten zugefügt und ebenso Weichmacher und Lichtschutzsubstanzen. Es entsteht eine zähe Masse, die später in große Platten gewalzt wird. Diese werden nach dem Aushärten in kleine Teile geschnitten, nach Vorgaben der Materialdesigner gemischt und mit hohem Druck sowie Wärme wieder zusammengefügt. So entstehen mehrfarbige Acetat-Blöcke. Je nachdem, wie die Farben angeordnet wurden, schimmern sie mehrfarbig und zeichnen sich durch eine faszinierende Lichtbrechung und Tiefenwirkung im Material aus. Aus diesem Block-Acetat werden nach dem Trocknen und Aushärten Acetatplatten gefräst, die später zur Fassungsherstellung eingesetzt werden.

Doch auch extrudiertes Material wird immer wieder eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird die zähe Masse aus einer flachen Öffnung gepresst und es entstehen lange Kunststoffbahnen. Zu unterscheiden sind die Materialien häufig dadurch, dass die Farbgebung bei dieser Technik weniger plastisch ist und nur in einfachen Schichten verläuft. Einer der bekanntesten Acetat-Hersteller für Brillenfassungen ist das italienische Unternehmen Mazzucchelli. Wird dieses Material verwendet, so kommunizieren das auch gerne Fassungshersteller mit einem gewissen Stolz an ihre Kunden, denn dieses Material zeichnet sich durch patentierte Muster, leuchtende Farben und hohe Qualität aus. Eins der Muster mit dem Mazzucchelli Berühmtheit erlangte, war die perfekte Nachahmung des Schildpatts mit Acetat. Das Unternehmen wurde bereits 1849 in Norditalien von Santino Mazzuchelli gegründet und auch 166 Jahre später liegen die Firmengeschicke immer noch in den Händen der Familie Mazzuchelli. Das Unternehmen gilt heute als Marktführer für Acetate, die für Brillenfassungen und Sonnenbrillen eingesetzt werden. Oft kommen bei angesagten Kunststofffassungen mehrere Komponenten zusammen: Ein fantastisches Block-Acetat und die hohe Kunst der Verarbeitung zu einem anschmiegsamem und modischem Produkt.

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DESIGN+MODE

eyedentity: Sommerlook – Stepper.S STS 10048. Die leichte und filigrane Fassung überzeugt im schicken schwarz-weißen Design. Eine Fassung in einer modischen Scheibenform und mit perfektem Nasensitz. Typisch Stepper. Das Modell gibt es in drei trendigen Farbkombinationen. Weitere Informationen bei eyedentity GmbH & Co KG, Tel. 0851/756888-0 oder www.eyedentity.de

OWP: Drei neue Mexx Eyes Damenmodelle greifen die charakteristischen XX als lässiges Dekorelement am Bügel auf. Die beiden XX werden mit farbigem Nylonfaden um die Bügel geschlungen – handmade by Mexx Eyes. Sie bilden einen spannenden Übergang zwischen verschiedenen Acetaten und Oberflächen, die an den Bügeln zum Einsatz kommen. Diese sind wahlweise in knalligem Holzlook (Modelle 5335 und 5152) oder in dreifarbigem Schichtmaterial (Modell 5334) verfügbar. Mexx Eyes – Das sind Brillen für jeden Tag. Für echte Menschen. Für Menschen, die das Leben in vollen Zügen genießen und lieber authentisch als perfekt sind. Weitere Informationen erhalten Sie bei OWP Brillen, Tel. 0851/5901-0, www.mexx-eyes.de

AXEL S.: Neue Farben und Farbkombinationen für den Frühling. Der Trend zur Farbe geht weiter. Eine einzige Modefarbe lässt sich nicht ausmachen, sondern ein Mix an Farben ist gefragt. Das zeigt AXEL S. wie gewohnt in der aktuellen Kollektion 2015. Bei dem neuen Modell Letizia c 656 dominieren Aquafarben, zartes Grün und Flieder und freches Türkis. Wer andere Farbtöne bevorzugt findet sicher auch seine Traumkombination. So begeistert AXEL S. stets aufs Neue seine Brillenmodefans. www.axel-s-design.de

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Lafont: Wir bei Lafont sind der Meinung, dass die Farbe einer Brille genauso wichtig ist wie ihre Form. Und zwar zu jeweils gleichen Teilen. Für unsere nächste Herbst/Winter 2015/2016 Kollektion haben wir neben neuen Modellen auch an neuen Farbkonzepten gearbeitet. Modell RENDEZ-VOUS ist Teil unserer Lafont Paris Damenkollektion. Bei diesem Produkt hat unser Design Studio an der Verbindung von Acetat gearbeitet. Wir mixen hierbei zwei verschiedene Acetatplatten. Hierdurch entstehen beispiellose Farbkombinationen, bei denen Block- und laminiertes Acetat kombiniert werden. Dieses Modell wird in Frankreich hergestellt und ist in sechs exklusiven ­Lafont Farben erhältlich. Freecall 0800/1818612. www.lafont.com

eyedentity: Überzeugend klassisch – Stepper SI 30055. Dieses Modell hat Mode und Eleganz. Die Titan-Bügel geben der Fassung das besondere Etwas. Die Front gibt es in drei modischen Farben. Weitere Informationen bei eyedentity GmbH & Co KG, Tel. 0851/756888-0, info@eyedentity.de oder www.eyedentity.de

bx. eyewear: Die elegante bx. 346 fügt sich harmonisch in das Gesicht der selbstbewussten Trägerin und trifft damit den Kern der aktuellen bx. Kampagne bx. in the city. bx. in the city steht für urban geprägte topmoderne Designs für moderne Männer und Frauen von heute, die Spaß am Leben haben. Tragbar und stylisch setzen die Modelle ein Statement und sind perfekt mit aktuellen ModeTrends kombinierbar. Durch die neue weibliche Form der Acetatfront, sowie durch die detailverliebten Bügel mit Laserungen in Wellenform entsteht eine sehr weibliche, moderne und starke Ausstrahlung. Weitere Infos bei Bexx Brillenmode, www.bexx.de

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Primus Optik: Originell, wild & sexy: die 41-eyewear. Die Fassungen und Sonnenbrillen der spanischen Trendmarke 41-eyewear­zeigen die “royale Alternative”. Königin Letizia von Spanien trägt das Modell FO15002-70. Im Land der Sonne kreiert, ist diese Kollektion der Hit für junge und junggebliebene Mode-Fans. Coole Fassungen in allen aktuellen Trendfarben und das in einer TOP-Preislage. Der passende Werbeauftritt macht diese Kollektion zum „Schnelldreher“ der Saison. Weitere Infos bei Primus Optik, Tel: 07172/184950 oder www.primus-optik.de

OWP: Im April erweitert OWP die Damen Exklusiv-Kollektion um zwei weitere Modelle: Ein Highlight ist Modell 2145, das in sechs Farbvarianten verfügbar ist. Für das feinrandige Mittelteil und die Bügel wurden sowohl exklusive Acetate als auch zwei Unifarben verwendet. Ob geometrisch-klare Streifen in Türkis-Grün oder ein sanft durchscheinender Mustermix in Karamell und Pink. Leuchtende Looks in ausdrucksstarken Farbkombinationen sind garantiert. Das OWP Logo wird in dezenter Form auf der Metallbacke aufgegriffen – passend zum modernen und aufgeräumten Look dieser Fassung. Die Oberflächen sind wahlweise mattiert oder glänzend. Weitere Informationen bei OWP Brillen, Tel. 0851/5901-0, www.owp.de.

Bader & Kuperman: An diese Form kann sich fast jeder Optiker erinnern. ­Besondere Kunden mögen besondere Formen und Farben. In alter Frische Modell 1029 Fuchsia Green. Weitere Informationen bei Bader & Kupermann­, Tel. 0911/48963233, www.bader-kuperman.de

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Emmerich Exclusivbrillen: Im weiten Feld der Kunststofffassungen ist die Panto-Form ein Klassiker. Die beiden Kölner Bloggerinnen Nova Lana Love & Lena Terlutter kombinieren gerne das Modell 7500 von JOSHI in der Farbe Havanna und belegen, dass der Retro-Trend um das Modell „Panto“ weiterhin angesagt bleibt. Der Träger schätzt die Eleganz, die Spur Extravaganz und trägt die Kunststofffassung mit Understatement, zudem passt sie zu nahezu allen Gesichtsformen. Marius Morel 1880 führt die Form mit seinem Modell „Gustave“ in der aktuellen Kollektion. Weitere Informationen bei Emmerich Exclusivbrillen www.emmerich-exclusivbrillen.com

Primus Optik: Goldfinch - Marsala und Oversized. Formvollendet, die Größe ästhetisch dosiert, im einzigartigen Stil der Goldfinch Kollektion designt, bietet die Palette ein starkes Statement. Exzellente Farben und die Oberflächenmattierung der Acetatmodelle ergeben eine angenehme, sicht- und fühlbar hochwertige Haptik. Exklusive Schichtacetate mit sandbeigem Innenlayer sind in der Außenansicht mit klassischem Schwarz, maskulinem Blau und der Modefarbe des Jahres „Marsala, “ sowie dezent gemasertem Braun kombiniert. Weitere Infos bei Primus Optik, Tel: 07172/184950 oder www.primus-optik.de

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Kunstwerk Fassungen aus Kunststoff sind beliebt. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Material ist so wandlungsfähig und begleitet Sie so ausdrucksstark bei allen Farbtrends. Begleiten Sie uns auf den nächsten Seiten durch unsere aktuelle „Fashion-Ausstellung“. Bewunderung erlaubt: Jede, der hier vorgestellten Fassungen, ist ein kleines Kunstwerk.

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Ein Hauch von Frühling schwebt durch die optischen Lande. Die neue PIX Kollektion wirbelt mit fröhlichen Farben den Staub aus den Regalen und bringt frischen Schwung in die Läden. Die Fassungen sind speziell für schmale Gesichter designt und haben eine stetig wachsende Fan-Gemeinde. www.pix-eyewear.com - Tel. 08024-99170

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DESIGN+MODE | NEUES SCHARNIER

Flexibel

Futuristisches Design trifft auf revolutionäre Technologie Das gute alte Federscharnier ist für viele Kunden das Merkmal, an dem die Qualität einer Brillenfassung festgemacht wird. Doch leider sind die bisher verwendeten Scharniere auch nicht für die Ewigkeit gebaut. Häufig reißt die Feder im Inneren des Scharniers oder es brechen die Scharnierröllchen am Mittelteil bei übermäßiger Belastung aus der falschen Richtung. Von Sarah Schmidt

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erkömmliche Federscharniere haben leider oft Schwachstellen, das kennen nicht nur Augenoptiker zur Genüge, sondern auch die Fassungshersteller wissen, dass diese bisher nicht optimal sind. Die Angebote, die Scharniere zu verbessern, robuster und langlebiger zu machen, reichen von 180°-Scharnieren und schraubenlosen Einhänge-Scharnieren über Kunststoff-Metallverbindungen, die durch einen Gummiüberzug elastischer werden bis hin zur Verwendung verschiedener Metallgespinste um einen biegsamen Metallkern, die eine höhere Flexibilität, Haltbarkeit und einen besseren Tragekomfort bieten sollen. Nun kommt mit Spine eine revolutionäre Neuentwicklung auf den Markt. Auf den ersten Blick wirkt dieses Scharnier recht futuristisch, doch die Idee dahinter ist vom menschlichen Körper inspiriert. Warum sind wir selbst so beweglich? Warum können wir uns problemlos in verschiedene Richtungen drehen und beugen? Es ist unsere Wirbelsäule mit der elastischen Verbindung der einzelnen Wirbelkörper die es möglich macht, dass wir uns stabil und trotzdem flexibel bewegen können. Eigenschaften, die für ein Brillenscharnier mehr als wünschenswert sind. Um die Wirbelsäule perfekt nachzuahmen besteht das neuartige Spine-Gelenk aus Metall-Wirbelkörpern, die durch einen sehr belastbaren Draht miteinander verbunden sind und an zwei Metallfedern hängen. Dadurch ist das Scharnier nicht nur in horizontaler, sondern sogar in vertikaler Richtung flexibel. Das Gelenk kann sich so an jede Kopfgröße anpassen und schließt automatisch und „ruckelfrei“. Um diese Präzision zu erreichen, werden die MetallWirbel im Mikro-Spritzguss-Verfahren (MSG) hergestellt. Feingepulvertes Metall wird mit einem Bindematerial gemischt

und in eine Form gegossen. Grundlage dafür ist die „Rheologie“, die Lehre vom Fließverhalten der Materie. Die MSG-Technologie, die auch Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, der Medizin und der Automobilherstellung findet, macht es möglich kleinste Teile effizient und in Perfektion herzustellen und zusätzlich die Produktionsabfälle deutlich zu reduzieren. ­Darum ist dieses Herstellungsverfahren auch als nachhaltige Technologie anerkannt. Um die 90° Bügelöffnung zu ermöglichen, besteht jedes Spine-Scharnier aus fünf Wirbeln, die ständig nahtlos miteinander interagieren. Da die Elemente so verbunden sind, dass sie sich gegenseitig helfen die Last auszuhalten, muss sich jedes einzelne Element, bei der Bügelöffnung, nur um 18° drehen. Dadurch teilen sich die Wirbel die Last so auf, dass eine Abnutzung durch Reibung gar nicht erst entstehen kann. Das Herzstück des Scharniers ist der Spine-Draht. Dieser ist nur 0,6 mm dünn und hält bei voller Zugfestigkeit 300 kg aus. Die doppelte Federung ermöglicht die Zugkraft, die Stabilität und den Selbstschlussmechanismus von Spine. Doch nicht nur die Scharniere sind bei diesen Modellen gut durchdacht, sondern auch das Design ist wohlüberlegt. So zieht sich das Symbol für die Wirbelverbindung durch die ganze Linie. In die Bügelenden wird dieses Muster eingraviert, das sieht nicht nur gut aus, sondern verbessert auch die Trageeigenschaften. Wiederholungen des Musters finden sich auf den Nasenpads und am Übergang vom Gelenk auf das Fassungsmaterial: So entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Die Kollektion umfasst Korrektions- und Sonnenbrillenmodelle, die aus handgefertigtem Acetat in Verbindung mit gefrästem Aluminium und rostfreiem Stahl bestehen.

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FASHION | FOCUS

Für ihre Kinderbrillenmarke Vulkan-i hat die IVKO GmbH ein neues, farbiges Kreativ-Konzept entwickelt. „MY COLOURS“ nennt sich die Serie und bietet die Möglichkeit für den Optiker und seine kleinen Kunden eigene Bügel zu gestalten – ganz schnell und unkompliziert. Dazu werden Farb-Bausteine in beliebiger Kombination im Brillenbügel eingesetzt. Die farblichen Wünsche der kleinen Brillenträger können direkt erfüllt werden, seien es die eigenen Lieblingstöne oder die Farbkombination des Lieblingsvereins. Eltern wie Kids freuen sich über diese Möglichkeit der individuellen Brillengestaltung, zu fairen Preisen und ohne großen Aufwand. Die Farb-Bausteine und die passende Anleitung werden an den Optiker in einer praktischen Box geliefert. Durch die Anzahl der montierten Farb-Bausteine kann übrigens auch gleich die Bügellänge einfach und geschickt angepasst werden. Zur Wahl stehen aktuell zwei Modelle mit Metall-Front in jeweils fünf Farben und zwei Größen. Weitere Infos erhalten Sie unter Tel. 02656/95262-0 oder www.ivko.de

Die sanft geschwungene Oberlinie und die ausgewogenen Proportionen machen die Harmonie dieser Brille, Modell CAZAL 4223, aus. Attraktive Glanzpunkte setzen die stufenweise ineinander laufenden Schmuckdekore am Bügel. Das lebendige Zusammenspiel von goldenen Elementen und modischen Farbkombinationen verleihen dem Modell eine frische Eleganz. Material: Titan, Farben: Anthrazit-Schwarz, Weiß-Flieder, Beere, Anthrazit-Smaragd. www.cazal.de

SPINE – Das neue anpassungsfähige und voll bewegliche Scharnier. „Es ist weder die stärkste Spezies die überlebt, noch die intelligenteste. Es ist die, die am anpassungsfähigsten ist“, schloss schon Darwin aus seinen Naturbeobachtungen. Genau nach dieser Erkenntnis „(r)evolutionierte“ ­SPINE OPTICS­seine Scharnier-Technologie. Inspiriert von der Beweglichkeit von Wirbelkörpern entwickelte das Team ein Scharnier das sich automatisch jeder Gesichtsform anpasst, jeder Bewegung folgt, in jede Richtung beweglich ist und dessen Bügel sich beim Absetzen automatisch schließen. SPINE Fassungen mit dieser patentierten Scharniertechnik versprechen eine außerordentliche Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit. Weitere Infos bei Ferdinand Menrad GmbH & Co KG. www.menrad.de

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INDUSTRIE-TELEGRAMM

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Erste 3D-Spaltlampenkamera „Check&Review 3D“ Bei fast jedem Optiker findet sich eine Spaltlampe, doch nur die wenigsten nutzen sie bei jedem Kunden für ein einmaliges 3D-Erlebnis. In Kombination mit der neuen dreidimensionalen Spaltlampenkamera „Check&Review 3D“ entsteht jedoch ein hervorragendes Marketing-Instrument. Die erste kommerzielle 3D-Spaltlampenkamera besteht aus drei Elementen: einem stereoskopen Kamerasystem, professioneller Software und einem 3D-TV als Zweitmonitor (z.B. PolaSkop3D). Auf diese Weise kann der Kunde Detailaufnahmen seiner Augen plastisch in 3D sehen. Der WOW!-Effekt ist dabei vorprogrammiert. Ab sofort ist dieses Kamerasystem für Huvitz Spaltlampen erhältlich, weitere Adaptationen sind in Planung. Mehr Informationen unter Tel. 07041/16-101 oder www.mailshop.de.

Kleidung, die sich sehen lassen kann Optic Smake bietet exklusiv dem Optiker die Möglichkeit, in einem passwortgeschützten Bereich seine eigene Geschäftskleidung zu entwerfen – und das ohne Mindestbestellmenge bereits ab 1 Stück! Auf die Textilien können das eigene Firmenlogo, Namen und Initialen aufgestickt oder gedruckt werden. Ebenso wie das Logo kann der Text in der Farbe, Größe und Anordnung gestaltet werden. Die Option, ein Foto hoch zu laden, es in der Größe und Form zu verändern und mit einer Unter- oder Überschrift zu versehen, eignet sich besonders gut für Aktionen. Das umfangreiche Sortiment umfasst geschäftliche wie sportliche Textilien, so dass jeder Augenoptiker seine Persönlichkeit und die seines Geschäftes unterstreichen kann. Mehr Informationen unter www.optic.smake.com.

Varilux Eyezen und Essilor Eyezen Smartphones, Tablets, Computer, eBooks und Fernseher decken neben Büchern und Zeitungen zunehmend den Informations- und Unterhaltungs-Bedarf. Laut aktueller Allensbachstudie tragen 40,1 Mio. Menschen in Deutschland ab 16 Jahren eine Brille, mindestens 27,6 Mio. davon nutzen regelmäßig einen PC. Jedoch tragen weniger als 1 Mio. eine Computerbrille - von Wellnessbrillen ganz zu schweigen. Essilor schließt mit Varilux Eyezen und Essilor Eyezen die Lücke zwischen multimedialem Alltag und entspanntem Sehen. Neu sind die Möglichkeit der Angabe des individuellen Bildschirmabstandes für hervorragendes Sehen im Zwischenbereich sowie der Eyezen Focus zur optimalen Unterstützung in der Nähe. Mit Eyezen können Augenoptiker ungenutzte Potentiale erschließen und ihren Verkaufserfolg steigern. Weitere Infos bei Essilor GmbH. www.essilor.de

Brillengläser einfach online bestellen mit dem MailShop Glas Shop Ab sofort steht allen MailShop-Kunden ein neues, kostenloses online-­ Bestelltool für Brillengläser zur Verfügung. Der Glas Shop ermöglicht Augenoptikern die schnelle und intuitive Bestellung von MailShop Brillengläsern, WebGlas, Komplettbrillen, Cut-to-fit Brillengläsern, Fernrandung und Produktion nach Scheibenform (MDR online). Der immer aktuelle Glas Shop ist unter www.mailshop.de zugänglich und kann sowohl auf Windows-PCs und Apple-Computern, als auch auf Android- Tablets oder iOS-Tablets (iPads) verwendet werden. Einfache Brillengläser können mit der Schnellbestellung mit wenigen Klicks geordert werden, hochwertige individuelle Gleitsichtgläser mit Formdaten und Individualparametern Schritt für Schritt optimiert werden. www.mailshop.de.

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VORSCHAU

Anschrift des Verlages: MediaWelt Services GmbH Papiermühlenweg 74, 40882 Ratingen Tel.: 02102/16 78-0, Fax: 02102/16 78-28 Bahnstation: Ratingen-Ost

Schwerpunkt Kids+Teens In Deutschland tragen rund 1,6 Millionen Kinder eine Brille. Diese kleinen Kunden haben andere Ansprüche als Erwachsene und sollten auf einer anderen Ebene angesprochen werden, um sie – und die dazugehörigen Eltern – zu begeistern. Es gibt immer wieder Augenoptiker, die das verstanden haben und mit einem guten Konzept Kinderbrillen verkaufen. Ebenfalls Teil des Schwerpunktes Kids+Teens: Das FOCUS Fashion-Fotoshooting. Die Redaktion hat Brillenfassungen für unsere kleinsten Kunden gesucht und gefunden.

Geschäftsführer und Herausgeber Jörg Spangemacher (JS) E-Mail: JoergSpa@euro-focus.de Bankverbindung Commerzbank AG IBAN: DE72 3008 0000 0303 1081 00 Chefredakteurin Dipl.-Ing. (FH) Silke Sage Tel.: 02102/16 78-20, Fax: -28 E-Mail: s.sage@euro-focus.de Redaktion FOCUS Redaktionsassistentin: Manuela Oltersdorf E-Mail: manuela.oltersdorf@mediawelt-services.de Ständige Mitarbeiter Frank Sonnenberg, Sarah Schmidt Layout und Produktion Leftheri Miadis, Efstathios Efthimiadis Tel.: 02102/16 78-23 Vertrieb FOCUS Leserservice PressUp GmbH Postfach 70 13 11, 22013 Hamburg Tel.: 040/41 44 8-460, Fax: -499 E-Mail: mediawelt@pressup.de Anzeigenleitung Heike Bergfeld Tel.: 02102/16 78-14, Fax: -28 E-Mail: heike.bergfeld@euro-focus.de Anzeigenberatung Andrea Kahle Tel.: 02102/1678-15 E-Mail: andrea.kahle@euro-focus.de Verlagsleitung Petros Sioutis Tel.: 02102/16 78-11 E-Mail: petros.sioutis@mediawelt-services.de Anzeigenpreise Preisliste Nr. 36 vom 1.1.2015 Erscheinungsdatum am 15. des Monats; Doppelausgabe Juli/August Bezugspreise Gültig ab 1.10.2008. Ab Bestelldatum über ein Jahr Inland: 45,80 € (inkl. MwSt) + 19,- € Versand, bei Mehrfachoder Sonderbestellungen fordern Sie bitte unsere Preisliste an. Auszubildende, Schüler: 25,- € (inkl. MwSt), die Versandkosten übernimmt der AZUBI-Service des Verlages. Ausland: 89,80 € inkl. Versand, Luftpost auf Anfrage. Einzelheft 7,- EUR + Versandkosten. Abonnements gelten zunächst für ein Jahr. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Im Zweifelsfall muss der Abonnent nachweisen, dass er rechtzeitig gekündigt hat. A-ZU-BI A-ZU-BI, das Magazin für die Ausbildung, ist ständiger Bestandteil des FOCUS.

Unternehmensberater – hilft das? Manchmal braucht es einfach eine Initialzündung von außen. Wenn es nicht so richtig laufen will, ist eine Option, einen Unternehmensberater hinzuzuziehen. Doch da kann guter Rat teuer sein. Worauf Sie bei der Auswahl eines Unternehmensberaters achten sollten, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe. Die Brille aus nur einem Stück Auf der Mido haben wir uns die Brille aus einem Stück von Silhouette angeschaut und sie unter die Lupe genommen. Im Gespräch mit Rupert Spindelbalker (Entwicklung) und Roland Keplinger (Head of Design) haben wir zudem erfahren, in welchen Silhouette-Märkten die Titan ONE erhältlich sein wird und warum sie ausgerechnet auf der Mido ihr internationales Debüt feiert.

Herstellung+Druck Stürtz GmbH, Würzburg Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Übersetzung, Nachdruck - auch von Abbildungen -, Vervielfältigung auf foto­mechanischem Wege oder im Magnettonverfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen - auch auszugsweise - sind nur mit schriftlicher Zustimmung des Ver­ egeben. - Für den persönlichen lages gestattet. Sie wird gern g Gebrauch dürfen von Beiträgen oder Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden. Die zur Abwicklung des Vertriebs erforderlichen Daten werden nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes verwaltet. ® MediaWelt Services GmbH , Ratingen.

VERLAGSGRUPPE RATINGEN MediaWelt Services Verlag für Optometrie Ophthalmo Verlag China FOCUS Publishers Beijing - Hong Kong - Xi'An

AUSSERDEM • AZUBI: Brillenbügel richtig kürzen • Historie: Geschichte: Gläserkasten zur Brillenbestimmung Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.

INSERENTEN Alcon, S. 32+33 bx., S. 13 CooperVision, S. 15, 27 Der Augenoptikerservice, S. 12 Emmerich Exclusivbrillen, Titel Essilor, U2 Flair, S. 11 Imago, S. 55 I NEED YOU, S. 7 Julbo, S. 19 Mailshop, U4 Mark’ennovy, S. 31 Oculus, S. 37 Pricon, S. 23 Rupp & Hubrach, S. 45,47 Carl Zeiss, S. 4

BILDNACHWEIS

KernVerlag Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl I. Quartal 2015 Druckauflage: 9.988 Exemplare Verbreitete Auflage: 9.733 Exemplare zzgl. 267 Exemplare früherer Berichtszeiträume.

S. 20, 22, 30, 65: Ollyy, S. 36: Ariwasabi, S.43: Evlakhov Valeriy, S. 46: Dusit, S.50: tashechkam, S. 56: narunza, S. 57: Tania Anisimova, S. 58: wacomka, S.59: AKI‘s Palette, S.60: art_of_sun, S. 61: Chernushka /Shutterstock.com

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DAS BESTE ZUM SCHLUSS | KURZ UND BÜNDIG

Nova Lana Love

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Neun Fragen an eine Fashion- und Beauty-Bloggerin

Zusammen mit einer Freundin ein Business aufbauen bei dem es um Mode, Kosmetik und Styling geht – der Traum vieler junger Frauen. Farina Opoku und Ann-Katrin Schmitz aus Köln leben diesen Traum. Unter dem Pseudonym „Nova Lana Love“ posten sie fast wöchentlich aktuelle Modetrends, geben Schminktipps und veröffentlichen professionelle Modefotos von den Straßen der internationalen Modemetropolen, sowie aus Umkleidekabinen verschiedener Szene-Boutiquen. Die Rollen sind dabei klar verteilt: Farina ist vor der Kamera und verkörpert Nova Lana Love, während Ann-Katrin hinter der Kamera die Objektive und Fäden in der Hand hat. Dass sie mit ihrem Konzept Erfolg haben, verdeutlichen die Zahlen im Internet: Auf Facebook, Instagram und natürlich Youtube abonnieren über 20.000 Personen die Kanäle von Nova Lana Love. In diesem Jahr ist sie das Gesicht der Joshi Kollektion von Emmerich Exclusivbrillen. Farina sagt über sich selbst: „Meine Mutter ist Model, ich bin also von Hause aus modeinteressiert“. Als Kind wuchs sie quasi in ihrem begehbaren Kleiderschrank auf, in dem sie mit Freundinnen oft verkleiden gespielt hat, aber was sagt sie zur aktuellen Brillenmode? Von Isabel Spangemacher-Fürst

FOCUS: Brillenmode ist für mich … Nova Lana Love: … essentiell individuell! Also absolut­vielseitig einsetzbar und sie unterstreicht jeweils den Look, den man repräsentieren möchte. FOCUS: Menschen, die Brille tragen, sind … Nova Lana Love: … auf jeden Fall schlauer als der Rest der Welt! FOCUS: Männer mit Brille finde ich … Nova Lana Love: … attraktiv und ich würde behaupten, dass ich zu ihnen aufschaue. Sie strahlen für mich eine Souveränität aus, die Männer ohne Brille oft nicht haben, oder die derselbe Mann ohne Brille nicht ausstrahlen würde. FOCUS: Brille trage ich … Nova Lana Love: … every day! FOCUS: Meine Arbeit macht mir Spaß, weil … Nova Lana Love: … ich jeden Tag mit Mode zu tun habe und mich damit beschäftigen kann, weil ich das Glück habe mit supercoolen Leuten zusammenzukommen, immer wieder neue Leute kennenlerne, coole Orte sehe und mich mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigen kann.

FOCUS: Aus der Brillen-Mode kommt nie … Nova Lana Love: … die gute alte Hornbrille, die geht immer! Ob zum Verkleiden, zum Fachsimpeln, zum Aufstylen oder als i-Tüpfelchen – sie ist vielseitig einsetzbar und unterstreicht absolut den Typ! FOCUS: Unvergessen bleibt … Nova Lana Love: … mein Aufenthalt in New York für ein halbes Jahr! Ich habe dort ein Praktikum im PR-Bereich gemacht, aber natürlich auch meinen Modestil kreiert und mich damit so richtig beschäftigt und mich selbst gefunden. FOCUS: Mein persönliches Lebensmotto lautet … Nova Lana Love: … das Leben ist kurz, iss die Sahnestücke zuerst. FOCUS: Was ich noch sagen möchte: … Nova Lana Love: … Keine Angst vor Brille! Ich finde, jeder sollte mindestens eine Brille haben, auch wenn er keine tragen „muss“. Oft ergänzt sie so super das Styling oder einen Look, den man repräsentieren möchte, sie wertet manches Outfit auf – ich finde jeder sollte sich eine zulegen und herausfinden welche ihm steht! FOCUS: Vielen Dank für dieses frische Interview, Nova Lana Love.

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Inklusive 22 Ausgaben für 134,60 €* Firma: (plus jährlich aktualisiertem Name: Nachschlagewerk OptoIndex) Vorname: Jahrgang 34 ISSN 0721-1600 1H 8037E

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Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker

Nr. 2015_05 Mai

Titelthema:

ZVA Jahrespressekonferenz 2015

Schwerpunkt Sport im Sommer: Radsportbrillen

Design + Mode: Natürlich Acetat

Kontaktlinse: Hat der Radius ausgedient?

Betrieb+ Marketing:

Kontoinhaber:

Die Zufriedenheitsabfrage

FOCUS Fashion: Brillenfassungen aus Kunststoff

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