Information aus der Medienregion Berlin-Brandenburg
MEDIENWOCHE BERLIN BRANDENBURG 30. August – 9. September 2006
Sonderausgabe
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Editorial Berlin-Brandenburg ist heute der spannendste Medienstandort Deutschlands mit einem ganz eigenen Profil. Das gilt für die Produzenten in Film, Fernsehen und digitalen Content, das gilt für Sender, Studios und Produktionsdienstleister. In Zentrum stehen Ideen und Menschen, die diese verwirklichen, die Medien sind und bleiben in erster Linie ein people’s business. Die Hauptstadt braucht also ein Branchentreffen, das einmal im Jahr der deutschen und internationalen Medienbranche eine Plattform für den Austausch bietet. Für die Medienwoche 2006 haben wir die Bausteine – den Kongress des Medienforums, die IFA, die IFA-Convention und zahlreiche weitere Events wie den Printgipfel M100 – noch enger miteinander verbunden, die inhaltlichen Themenstrecken stärker gebündelt und sie auch mit einem ordentlichen Informations- und Nutzwert ausgestattet. Die Digitalisierung, lange beschwoen und jetzt, tatsächlich im Wohnzimmer angekommen, stellt alle Marktteilnehmer vor große Herausforderungen. So geht es nach der Eröffnung durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zunächst um das neue Kräftespiel im digitalen Medienmarkt und die Frage, wie sich klassische Medienunternehmen, Sender und vor allem die Produzenten aufstellen müssen, um morgen mitspielen zu können. Dazu gehört auch das Gespräch von Michel Friedman mit dem Internet-Pionier Martin Varsavsky beim Mediengipfel und unser filmpolitisches Podium, beim dem Kulturstaatsminister Bernd Neumann die neuen Rahmenbedingungen für den deutschen Film erläutert. Ebenso zukunftsweisend ist der sogenannte Content Day am Donnerstag, an dem die Avantgarde der digitalen Entwickler ihre aktuellen Erfolgsformate für Handy, Konsole und Web zeigt, spannend die erste Ausgabe des European Forum for Mobile TV, veranstaltet von der Medienanstalt (mabb) und der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen. Neue Formate für’s Radio, die aktuelle Diskussion um internationale Nachrichtenkanäle und Fußball als Schlüssel-Content für die digitale Entwicklung, das sind Themen, an denen wir dranbleiben werden. Das also ist das Programm des Auftaktkongresses im esmt-Campus. Und dann geht’s weiter in der Woche mit IFA mit dem Neuesten der Consumer Electronics und der IFA-Convention. Den Abschluss bildet dann M100-Das SanssouciColloquium, der europäische Printgipfel in Potsdam, bei dem Angela Merkel und Matthias Platzeck erwartet werden. Unser Ziel ist, dass man in den wesentlichen Zukunftsfragen der Film- und Medienwirtschaft auf dem Stand der Dinge ist, wenn man bei der Medienwoche war. Das jedenfalls haben wir versucht. Und jetzt sind Sie dran.
Berlin-Brandenburg is the most exciting media location in Germany
ditions for films made in Germany, and that evening, Michel Friedman
today. The region is rife with great ideas and creative people who set
will be talking to Internet pioneer Martin Varsavsky. At Content Day on
these ideas into motion – whether they be film, TV and digital content
Thursday, members of the digital avant-garde will present their latest
producers or broadcasters, studios and production service providers.
formats for mobile phones, consoles and the Internet. We’ll also see
Every year, the capital city creates a platform for industry-wide com-
the first edition of the European Forum for Mobile TV. Other topics
munication and a fruitful exchange of ideas. This year, we’ve made
include new radio formats, international news broadcasters and
even closer connections between the Medienwoche’s first-rate events,
soccer as a key content in the digital age. This year’s congress will take
which include the Medienforum, the 2006 IFA Consumer Electronics
place at the very heart of Berlin at Schlossplatz 1. Following on our
Trade Fair, the M100 print summit and many more. We’ve linked con-
heels will be the IFA and the IFA Convention. These will be rounded
tent themes and equipped each event with a good dose of practical
off by the M100 Sanssouci Colloquium, a European print industry
information.
summit in Potsdam, where we’ll meet up with Chancellor Angela
After much anticipation, digitalization has arrived at our doorstep.
Merkel and Brandenburg’s State Minister Matthias Platzeck.
In fact, it’s already posing major challenges to industry players. After Mayor Wowereit gives us our official start on Wednesday morning,
Our goal at this year’s Medienwoche is to provide all participants with
we’ll dive into a discussion of the new power play on the digital media
the latest, most important information on the future of the film and
market: How can classical media companies, broadcasters and producers
media industry.
survive the coming transformation? On Wednesday afternoon, State
Our sincerest thanks go to all our cooperation partners and sponsors,
Cultural Minister Bernd Neumann will explain the promising new con-
and we wish all participants and visitors an exciting Medienwoche!
Editorial
Wir danken allen Kooperationspartnern und Sponsoren, die uns bei der Umsetzung geholfen haben und wünschen allen Besuchern und Teilnehmer eine spannende Medienwoche!
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Die digitale Zukunft hat begonnen! Ausgangssituation. Langsam aber sicher zeichnet sich das Bild ab: Die Konvergenz der Medien ist da und wird vermutlich zu weit größeren Umbrüchen in der Medienlandschaft führen als die Einführung des dualen Rundfunksystems in Deutschland vor 22 Jahren. Mancher Experte sieht sogar Anzeichen dafür, dass die Digitalisierung in ihren Folgen für Kultur und Gesellschaft von ähnlicher Bedeutung sein wird wie die Erfindung des Buchdrucks. So weit muss man vielleicht nicht gehen, aber jetzt plötzlich sind die Konvergenz von Telefon, Fernsehen und Internet und die damit verbundenen Angebots- und Nutzungsformen im Alltag angekommen. Kompressions-, Speicher- und Übertragungstechnologien machen große Fortschritte. Rundfunk, Mediendienste, Onlineangebote, interaktive Services, Telefonie – die meisten Angebote werden zukünftig über eine Vielzahl von Netzen und Endgeräten nutzbar. Medieninhalte werden zunehmend interaktiv. Und schon in naher Zukunft werden alle Inhalte – abgestimmt auf unterschiedlichste Bedürfnisse – abrufbar sein. Content on demand. Die Digitalisierung schafft aber nicht nur neue Verbreitungsformen, sondern verlangt vor allem nach einer neuen Generation von Inhalten. Das „Fernsehen“, so wie wir es heute kennen, wird sich verändern. Die bewährte Routine mit rund 30 Programmen kommt zu ihrem Ende. Bei der Fernsehübertragung über den Satelliten und einer Auswahl von mehr als 800 Programmen gilt das schon heute. Parallel starten bald unzählige neue Kanäle im Internet. Online-Anbieter bauen Film-Archive auf, so dass Filme on-Demand zu
The digital Revolution has begun!
Hause auf den Bildschirm geladen werden können. Und auch das Handy ist längst multimediale Abspielstätte. Ob Sportübertragung oder Spielfilme auf dem HDTVGroßbildschirm, Nachrichten-Webcast auf dem Computer, Mini-Thriller auf dem Handy: In der multimedialen Welt der Zukunft sollen die Verbraucher selber entscheiden, was sie wann und wo sehen möchten. Neue Anbieter – neue Sender. So wird die Rolle klassischer Anbieter wie z. B. Fernsehsender grundlegend in Frage gestellt. Mit dem Markteintritt von InternetDiensten wie Google und Yahoo, Telekommunikations-, Mobilfunk- und Kabelunternehmen wird sich der Anbietermarkt stark verändern. Private wie öffentlichrechtliche Programmveranstalter stehen angesichts der Vielzahl neuer Spieler im Markt vor großen Herausforderungen. Gab es bislang mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten auf der einen und den privaten Rundfunkanbietern auf der anderen Seite klare Verhältnisse im deutschen Medienmarkt, so kommen jetzt völlig neue und vor allem finanzstarke Anbieter auf den Markt, die auch in den Inhaltebereich drängen. In diesem verschärften Wettbewerb suchen auch klassische Sender neue Plattformen zu besetzen. Und sichern sich die hierfür notwendigen Rechte. Was will der Nutzer? Neben all diesen Herausforderungen ist eine ganz wesentliche Frage noch nicht beantwortet: An welchen neuen Angebotsformen ist der Verbraucher eigentlich wirklich interessiert? Und für welche neuen Inhalte und Programme ist er bereit zu
on your mobile phone – in the multimedia world of the future, consumers can decide when and what they watch.
Die digitale Marktordnung
The current situation. The image is slowly but surely becoming clear. Media convergence has arrived and will most likely lead to major
New players – new broadcast stations. The role of traditional service
changes in the media landscape. Many experts predict that digitali-
providers such as TV broadcasters is being placed under scrutiny. New
zation will have just as much an effect on culture and society as the
market players will inevitably emerge, especially with the involvement
invention of the printing press. Indeed, the convergence of tele-
of Internet service providers (Google, Yahoo), telecommunications
phones, TVs and the Internet has already become part of our daily
corporations, mobile phone companies and cable operators. Both
lives. Compression-, memory- and transmission technologies continue
private and public program operators face tremendous challenges
to make tremendous advances. Most online and interactive media
from these new players. While there used to be relatively clear rela-
services will be accessible using a variety of networks and devices,
tionships in the German media industry, there will soon be completely
i. e. media content will becoming increasingly interactive and soon be
new and financially-strong players entering the fray. Digitalization is
available in different forms adjusted to a wide spectrum of different
thus paving the way for heated competition in terms of content
needs.
distribution channels.
Content on demand. Digitalization not only creates new forms of
What do consumers want? There are even more important questions
dissemination, it also requires a new generation of content. TV as we
that have yet to been answered: Which new services are consumers
know it is about the change. New programs are getting their start on
really interested in? Which new contents are they prepared to pay for?
the Internet; online operators are building up their film archives in
Where will they pursue traditional, cross-media and interactive media?
order to facilitate VOD at home; and even the mobile phone has long
How much variety can consumers take? We’re still in the dark on most
since become a multimedia device. Whether it be sports and movies
of these. The success of text messaging, ring tones and eBay were
on a HDTV screen, news broadcasts on your computer, mini-thrillers
some of the biggest surprises of the New Economy. Even games,
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zahlen? Wo will er’s am liebsten klassisch, wo crossmedial, wo interaktiv? Wie viel Vielfalt verträgt er überhaupt? Hier tappt man noch im Dunkeln. So waren SMS und Klingeltöne ein ganz unerwartetes Geschäft, MusikDownloads ein beinah verschlafenes, der Erfolg von Ebay kam als Überraschungssieger der New Economy und Games, die junge Königskategorie des interaktiven Entertainments, haben es hierzulande noch schwer, als Genre überhaupt ernstgenommen zu werden. Wie bisher in jeder Stufe der Medienentwicklung, ist insgesamt zu erwarten, dass die neuen Medienangebote die alten eher ergänzen als verdrängen. Darüber hinaus wird schon jetzt erkennbar, dass nach einer Phase der Unübersichtlichkeit sich wieder verlässliche Adressen herausbilden und von den Zuschauern und Nutzern „angesteuert“ werden. Content als Wachstumsmotor? Chancen für Wachstum und Beschäftigung liegen also bei geeigneten Informations- und Unterhaltungsinhalten. Erst wenn der Verbraucher auf den neuen Plattformen und Endgeräten überzeugende Inhalte mit fühlbarem Mehrwert und besserem Service findet, wird er sich den neuen Technologien mit Zahlungsbereitschaft zuwenden. Die neuen Spieler im Markt – Telekommunikationsunternehmen, Internetserviceprovider, Kabelnetzbetreiber, digitale Satellitenanbieter oder Portale wie iTunes, Google oder Yahoo, aber auch die etablierten Anbieter, die ihre Marktpositionen verteidigen müssen – brauchen also attraktive, möglichst unverwechselbare und maßgeschneiderte Inhalte. Die Rolle der Produzenten. Mit der Nachfrage nach neuen Inhalten kommt den Produzenten in der digitalen Welt eine herausragende Rolle zu. Sie verfügen über das
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innovative und kreative Potential, sie haben das Netzwerk zu den Talenten vor und hinter der Kamera, sie haben die Erfahrung mit der Entwicklung und Produktion massenattraktiven Programms. Nach qualifizierter Schätzung wird ca. 95 % der Inhalte des TV-Programms deutscher Provenienz von Produzenten entwickelt. Die Rolle als Treiber der Marktentwicklung kann sich also von den Vertriebswegen hin zur vorgelagerten Stufe der Wertschöpfungskette, den Inhalteentwicklern und der Produktionswirtschaft, verlagern. Eine Frage der Rechte. Wenn die programmkreative Industrie an den Chancen der Auswertung in den neuen Medien partizipieren will, ist es dringend notwendig, in größerem Maße über die Verwertungsrechte für seine Produkte auf den unterschiedlichen Verwertungsplattformen zu verfügen. Jetzt spätestens ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Produktionswirtschaft neu aufstellen muss, um an den Erfolgen der digitalen Medienwirtschaft partizipieren zu können. Eine zukunftsfähige Marktordnung – eine Frage der Rechte? Man sagt, dass das Marktpotential der Digitalisierung in Deutschland bislang nur begrenzt ausgeschöpft, neue Technologien sich vergleichsweise langsam durchgesetzt haben und innovative Formate für die neuen Medien rar sind. Im Verhältnis zwischen Produzenten und Verwertern herrschen heute Vertragsstrukturen, die es den Produzenten nicht in ausreichendem Masse ermöglichen, Rechte an den von ihnen geschaffenen Werken selbst zu verwerten. die Sender, selbst im scharfen Wettbewerb mit neuen Playern, sichern sich selbst die Präsenz auf neuen Plattformen und die dazugehörigen Rechte. Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem sich die Marktpartner über eine zukunftsfähige Marktordnung verständigen müssen.
which represent the top category of interactive entertainment, are still
German TV program content is developed by producers. Producers
not taken seriously here in Germany. We expect that these new media
and content developers are thus becoming increasingly important as
services will complement rather than replace older ones. As well, after
growth motivators on the value chain.
a phase of vague complexity, dependable products and brand names will no doubt emerge.
A question of rights. Economic growth in the production and media chance to participate in new media. In order to achieve this, producers
ing from digital development will not be able to develop without the
must be given more rights to their own products on each different
appropriate information and entertainment content. Consumers will
platform. The time has come to rearrange the production and content
only be willing to pay for new technologies if they can access unique
industries so that they can take part in the success of the digital media
and high-quality content and better services on new platforms and
economy.
terminals. There are new players on the market, including telecommunications companies, Internet service providers, cable operators,
A sustainable market organization – a question of rights?
digital satellite operators and portals such as iTunes, Google and
Digitalization in Germany has not lived up to its full potential. New
Yahoo – and even the more established companies will have to offer
technologies are slow to establish themselves and innovative formats
attractive, unique and custom-made content.
for new media are rare. An unbalanced relationship between producers and broadcasters continues to restrict the rights of producers
The role of producers. The demand for new content gives producers
to their own work, and broadcasters persist in granting themselves
in the digital world a new and important role. They possess innovative
strategic rights and prominent positions on new platforms. The time
and creative potential, access to networks of creative talent, experi-
has come for the industry to create a sustainable market organization.
ence with the production and development of mass programs and the care of long-term productions. Experts estimate that up to 95 % of
Die digitale Marktordnung
industry will only be possible if creative content producers are given a Content as a growth engine. Opportunities for growth and jobs result-
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Das zweite Paradigma der neuen Zeit heißt: „Fernsehen kann mehr“. Klassische Fernsehprogramme und Datendienste werden zunehmend miteinander vernetzt. LiveSendungen aber auch spezielle Abrufangebote werden zum Standardrepertoire aller großen Anbieter. Hinzu kommen dramatische Verbesserungen der Bild- und Tonqualität durch HDTV und Kinosound. Und schließlich: „Fernsehen kann man überall“. Fernsehen im Wohnzimmer, damit sind wir aufgewachsen. Fernsehen am Arbeitsplatz oder im heimischen Büro am PC erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch Fernsehen unterwegs, über Handy oder Laptop, im Zug, am Flughafen oder im Auto wird in den nächsten Jahren die Angebotspalette zusätzlich bereichern. Markus Schächter
Erstens: „Fernsehen passt künftig in jede Leitung“. TV und Online waren bisher getrennte Medienwelten, für die unterschiedliche Übertragungstechnologien und Endgeräte benötigt wurden. Im Zuge der Digitalisierung wachsen beide zusammen. Durch diese Konvergenz von Fernsehen und Internet entsteht die technologische Basis für neue Angebote, wie z.B. zeitversetztes Fernsehen oder Triple Play.
Alte und neue Medienunternehmen müssen sich auf die veränderten Bedingungen einstellen. Für große Fernsehunternehmen heißt das zunächst, sie müssen auf allen relevanten Plattformen vertreten sein. Inhalte müssen so weiterentwickelt werden, dass die veränderten Zuschauer- und Nutzerwünsche, die mit den neuen digitalen Möglichkeiten einhergehen, optimal bedient werden. Zu den wichtigsten Änderungen des künftigen digitalen Fernsehangebots gehört die Ergänzung (nicht der Ersatz!) von durch fixe Sendezeiten geprägtem Echtzeitfernsehen durch Möglichkeiten des zeitsouveränen Fernsehens auf Abruf. Der Zuschauer der Zukunft wird zeit-souveräner fernsehen. Zwei neue Dienstleistungen werden dem Rechnung tragen: Zum einen Time Shifted TV, d. h. die Möglichkeit, sich Sendungen nach der Ausstrahlung für kurze Zeit auch zeitversetzt anschauen zu können. Und zum anderen Video on Demand, d. h. die Möglichkeit des individuellen Abrufs von Fernsehsendungen aus dem breiten Angebot der Archive der Fernsehsender unabhängig von einer Ausstrahlung im Fernsehen. Hinzu kommt: Neue Player und internationales Kapital treten auf und verändern die Rundfunklandschaft.
The Digital Future
and at our home office PC. Soon we’ll be able to watch TV on our cell
by Markus Schächter, Director General of ZDF
phones, laptops, on the train, at the airport and in our cars.
Die digitale Zukunft Von Markus Schächter, Intendant des ZDF Selten war die deutsche TV-Szene so in Bewegung wie heute. Die Digitalisierung führt zur größten Umwälzung des Fernsehmarktes seit der Einführung des Privatfernsehens vor über 20 Jahren. Im Wesentlichen charakterisieren drei grundlegende Veränderungen die neue digitale Fernsehwelt.
Die digitale Marktordnung
Media companies will inevitably have to adjust to these new Digitalization is transforming Germany’s unique, dual-system TV
conditions, especially major TV broadcasters, who will have to be
industry in a manner not seen since the introduction of private TV
active on all relevant platforms. Content must also be further
over 20 years ago. Three fundamental changes characterize the
developed to meet the changing demands of viewers as a result of
new digital landscape.
new digital media. One of the most important changes is the addition
To begin with, “TV will soon fit any kind of transfer mode.” Up until
of TV On Demand, which allows viewers to watch TV independently
recently, TV and online media represented separate worlds requiring
of fixed broadcast times. This includes Time Shifted TV, i. e. the oppor-
different broadcast technologies and terminals. Digitalization has led
tunity to watch programs after their initial broadcast for a limited
to the convergence of TV and the Internet and, at the same time,
period of time thereafter, and Video on Demand, i. e. the opportunity
created the technological basis for innovations such as Time-Shifted
to download TV programs from the wide archives of broadcasters
TV and Triple Play.
independently of that program’s being ever broadcast on TV.
“TV can do more” is our second paradigm. Traditional TV broadcasters
Germany’s broadcasting landscape is also being transformed by the
are becoming increasingly linked to data services, while live broad-
appearance of new players and international capital on the scene.
casts and special on-demand services are now part of the standard
As cable companies, satellite operators and telecommunication groups
repertoire of all major providers. We have also seen dramatic improve-
mutate into platform operators and content providers, their actions
ments in image and sound quality via HDTV and Kinosound.
challenge the very foundation of Germany’s unique dual broadcasting
Finally, “you can watch TV everywhere.” We all grew up watching TV
system. Free TV is on its way to becoming Fee TV and will soon be
in the living room, but these days we can enjoy TV at the workplace
“sold” in packages with other services such as telephone and Internet.
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Es zeichnen sich Szenarien ab, die eine dramatische Auswirkungen für das duale Rundfunksystem haben könnten. Kabelgesellschaften, Satellitenbetreiber oder Telekommunikationsunternehmen mutieren zu Plattformbetreibern und können selbst zu Inhalte anbietern werden. Damit verändern sich die Geschäftsmodelle des kommerziellen Fernsehens sowie die strukturellen Rahmenbedingungen des dualen Rundfunksystems insgesamt grundlegend. Aus Free TV wird Fee TV. Fernsehen wird im Paket mit anderen Dienstleitungen wie Telefon und Internet „verkauft“. Statt der bisherigen privaten und anonymen TV-Nutzung kommt der „gläserne“ Zuschauer. Die Medien- und Wettbewerbspolitik ist gefordert, notwenige Weichenstellungen vorzunehmen. Die geplante und absehbare Grundverschlüsselung der kommerziellen TV-Sender auf allen, also auch den klassischen Free-Plattformen birgt ein weithin unterschätztes Risiko für die deutsche Rundfunkordnung. Sie zielt auf die Adressierbarkeit und damit den leichteren Einstieg der kommerziellen Programmveranstalter in Pay TVAngebote. Wenn privates Fernsehen künftig hinter einer "Subscription Wall" verschwindet und damit der vom Bundesverfassungsgericht geforderte Anteil an der Vielfaltsicherung ausfällt, dann wird das duale Rundfunksystem empfindlich gestört. Fernsehen wird teurer, denn die zunächst geplante Freischaltgebühr ist nur der erste Schritt. Perspektivisch werden die Kommerziellen für immer mehr – heute kostenfreie – Angebote Geld kassieren. Die Folge: ein neuer „digital divide“. Es entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Viele werden sich nur noch einen Teil leisten können. Das ZDF will die Digitalisierung nicht verzögern oder gar stoppen. Im Gegenteil fördern wir die Digitalisierung in Deutschland aktiv. Dabei lassen wir uns aber nicht von den Möglichkeiten der Gewinnerzielung leiten, sondern von den Bedürfnissen der Zuschauer bzw. Nutzer sowie den berechtigten Ansprüchen der Gebührenzahler von uns Information, Wissen und Unterhaltung zu bekom-
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men, wo sie dies erwarten und zu einem fairen Preis. Für die Fernsehsender bietet die Digitalisierung zahlreiche Herausforderungen, aber auch Chancen. Auf jeden Fall werden sie sich in einem veränderten Wettbewerbsumfeld behaupten müssen, dessen letztendliche Ausprägung heute noch niemand kennt. Ein starkes duales System, basierend auf dem Grundgedanken der „analogen Welt“, der frei empfangbaren Vielfalt, und angepasst an die neuen Möglichkeiten der „digitalen Welt“ scheint am ehesten geeignet, eine „Win-WinSituation“ für Anbieter und Zuschauer zu schaffen. Wir sind alle aufgefordert, aktiv eine solche Situation herbeizuführen und den drohenden „digital divide“ zu verhindern.
Digitalien ist ein fernes Land Von Dr. Joachim Huber, verantwortlicher Redakteur Medien, Der Tagesspiegel Jürgen Doetz, der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation, hat es bekannt: „Fernsehen wird teurer“. Das war ehrlich, zu ehrlich vielleicht für eine Branche, die ihren Kunden das Paradies all inclusive und zu schockierend günstigen Eintrittspreisen verspricht. Denn das sind alles nur Peanuts: Hier eine klitzekleine Settop-Box für die Wunderwelt der Zusatzdienste, dort eine schmale VDSL-Leitung für Live-Fernsehen made in India, hier 3,50 Euro monatlich fürs unendliche Satellitenfernsehen, dort drei Euro für den Kinowunschfilm nach Hause. Die Zukunft der elektronischen Medien ist digital, und weil sie digital ist, ist das Paradies so nah. Dessen Betreiber will den Kunden mit genau dem Traum befriedigen,
If the scheduled encryption of private TV channels expands to include
The land of digitalization is far away
Germany’s public broadcasting channels, this would no doubt pose a
by Dr. Joachim Huber, Der Tagesspiegel
Federal Constitutional Court guarantees a high level of variety in
Jürgen Doetz, President of the German Association of Private Broad-
German TV, so that if private broadcasters disappear behind a "sub-
casters and Telecommunication, made no bones about it: “TV is going
scription wall" – and thus out from under the auspices of the federal
to get more expensive.” This was very honest of him, perhaps too
court – the dual broadcasting system would be fundamentally dis-
honest in an industry that promises to provide its customers with an
turbed. TV would become more expensive as commercial broadcasters
all-inclusive paradise at shockingly reasonable prices.
demand payment for services that are free today. The result would be
The future of electronic media is digital. As a result, paradise is
a new “digital divide” and an unfair two-class system.
actually very close. Digitalization means the dissolution of mass com-
ZDF Broadcasting does not seek to hinder the process of digitalization.
munication into a form of individual satisfaction where the connecting
On the contrary, we are active supporters of this transformation in
cable acts as an electronic umbilical cord. Media will accompany us all
Germany. However, we are driven not by profit but by the needs and
day long, whether we’re at home or at work; media usage will
rights of our viewers to receive information, knowledge and enter-
become increasingly mobile and flexible in terms of space and time;
tainment at a fair price. Digitalization offers many opportunities, but it
and components associated with TV, online media, mobile communi-
also poses a major challenge to broadcasters, who must function in
cation and consoles will grow increasingly interlinked. The business
a constantly changing, ill-defined environment. Ultimately, it’s up to us
model behind this transformation sees a shift away from the current
to create a win-win situation for both suppliers and viewers and to
dependence on advertising revenues. Indeed, which (private) broad-
avoid the establishment of digital divide.
caster would not want to pursue diversification in order to create new forms of faster flowing revenue?
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great challenge to the country’s television industry. The German
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Dr. Joachim Huber
Die digitale Marktordnung
den jener bisher nicht zu träumen wusste. Aus Millionen anonymer Mediennutzer werden ein Konsument und noch einer und ein dritter – bis die vielen Einzelnen die vielen Millionen ergeben. Digital soll heißen: Die Auflösung der Massenkommunikation in der individuellen Satisfaktion. Das Verbindungskabel als elektronische Nabelschnur. Der Zuschauer soll via Fernsehen, Handy und Computer durch den ganzen Tag begleitet werden; die Mediennutzung wird mobiler, räumlich und zeitlich flexibler. Elemente und Funktionen von Fernsehen, Online, Mobile oder Konsolen wachsen zusammen. Ein Geschäftsmodell liegt hinter all den verschiedenen, nämlich weg von der derzeitigen, oft monolithisch geprägten Erlösabhängigkeit. Welcher (Privat-)Sender strebt nicht danach, durch Diversifikation mehr und stärker sprudelnde Erlösquellen als nur die Werbung zu explorieren? „Content is King“, weiß ZDF-Intendant Markus Schächter. Was er eigentlich meint: Der Speck fängt die Maus. Wenn die Telekom-Tochter T-Com ihr Highspeed-Netz VDSL mit der Fußball-Bundesliga bestückt und den letzten deutschen „Kaiser“ Franz Beckenbauer als Experten engagiert, dann ist das keine Menschenfreundlichkeit, sondern nur das schlichte Mittel zu dem Zweck, dass die Massenflucht bei T-Online nicht allein über wettbewerbsfähige Preise gestoppt, sondern Richtung massenattraktives VDSL
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gelenkt wird. Die Konsumenten wollen nur dann Vorsprung durch Technik, wenn Technik mit Inhalt hinterlegt ist. Neue Inhalte haben die Produzenten nicht auf Lager, statt dessen offeriert die Branche alte Inhalte in neuer Bündelung, neuen Paketen, auf neuen Plattformen, von neuen Veranstaltern wie dem Kabelnetzbetreiber-UnityMedia-Tochter-Bundesliga-Sender-Arena-TV. Vor den Inhalten sind jetzt erst einmal die Fragen von Technik und Verbreitung dran. Mehr Fernsehen, nicht besseres Fernsehen. Mehrwert statt mehr wert? Digitalien ist ein fernes Land. Die Karten dafür sind noch nicht gezeichnet, allein die Wegweiser stehen. Und schon die machen richtig Ärger. Es geht um Grundverschlüsselung, digitale Plattformen, um den einen Receiver für alle, Gebühren für Satellitenempfang, ja, auch die GEZAbgabe für internetfähige PCs spielt hinein. Dass sich bereits an der Grundverschlüsselung die öffentlich-rechtlichen und die privaten Akteure in die Haare bekommen, ist ja nicht verkehrt. Wer verschlüsselt, bekommt den entscheidenden Hebel in die Hand, damit aus Free-TV ein Pay-TV wird, damit die Anbieter von Bezahlfernsehen sowie die Kabel- und Satellitenbetreiber den Endverbraucher „kapitalisieren“ können. Die Grundverschlüsselung stellt die entscheidende Machtfrage. Die Antwort bestimmt über künftige Machtverhältnisse; und wenn sich zwei streiten, freut sich nicht automatisch der Dritte. Der abhängige Konsument soll die Rechnung bezahlen, die ihm die Akteure ausstellen. Ob der Konsument da mitmacht? In seine Medienrituale hat er sich eingewöhnt, eine aktuelle Studie der „Media Perspektiven“ zeigt auf, dass auch bei der Empfangbarkeit von über hundert Fernsehkanälen sich die Nutzung zu 90 Prozent auf zehn Programme konzentriert. Andererseits, steigert das Online-Shopping nicht Jahr für Jahr seine Umsätze mit Hilfe seiner TV-Schaufenster? Valide Prognosen über den künftigen Umgang der Menschen mit den neuen, den durchdigitalisierten Medien sind nicht zu haben. Die Medienunternehmen zwischen Produktion und Vertrieb müssen in Vorleistung treten und jene Träume wecken, von denen der Konsument nicht träumen konnte. Eine Vorhersage ist gefahrlos möglich: Fernsehen wird teurer.
ZDF’s director Markus Schächter insists that “content is king.” What he
receivers, satellite reception fees and even the GEZ (Germany’s licens-
really means is that it takes a big piece of cheese to catch the mouse.
ing fee collector) and its fee for Internet-TV-friendly PCs. The fact that
When the Telekom subsidiary T-Com broadcasts German premiere
public and private broadcasters have already started bickering over
league soccer and hires prominent sports commentators for its high
basic encryption is understandable: whoever encrypts their broadcast
speed network VDSL, they are not doing so out of human kindness.
signal acquires the power to transform Free TV into Pay TV. Indeed,
They are trying to stop the exodus from T-Online through competitive
the winner of the battle over basic encryption will determine the
prices, but also to guide their users towards a more mass-oriented
future balance of power. In the end, however, it is the independent
VDSL. Consumers want to take advantage of new technology, but only
consumer who will pay.
when that technology is outfitted with compelling content. Producers
How will the consumer participate in this tug-of-war? A recent study
have no new content in store, so they offer old content in new pack-
showed that consumers use only 10 of 100 TV channels at their
aging on new platforms by new industry players such as Arena TV.
disposal 90 % of the time. On the other hand, hasn’t online shopping
Even before we address the question of content, however, the question
increased its sales year after year with the help of TV showcases?
of technology and distribution must be addressed.
We can make no reliable predictions on how humans will interact with
The promised land of digitalization is far away, and all we have is a
new digital media in the future. One, and only one prognosis is
rough guide of how to get there. Arguments and conflicts have already
certain: TV is going to get more expensive.
arisen, primarily regarding basic encryption, digital platforms,
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Die Firma Arcor, bisher hauptsächlich als Anbieter von Festnetzanschlüssen in Erscheinung getreten, arbeitet schon seit einiger Zeit daran, ins Geschäft mit dem Internet-Fernsehen einzusteigen. „Bis März nächsten Jahres werden wir eine Stadt in Deutschland mit IPTV wie es auch genannt wird – ausrüsten“, sagte Harald Stöber, Vorsitzender des Vorstandes der Arcor AG & Co. KG in einem kürzlich erschienenen Interview mit der FAZ. „Danach kommt der weitere Ausbau.“ Die Branche, so Stöber weiter, setze sich damit gegen die Kabelnetzbetreiber zur Wehr, die mit eigenen Telefonieangeboten auf den Markt kommen. „Also müssen wir auch Fernsehen bieten können, wenn wir im Markt bestehen wollen.“ Unter dem Terminus Triple Play, der ein Angebot von Telefonie, Internet und TV aus einer Hand bezeichnet, formen sich gegenwärtig neue Geschäftsfelder. „Unsere leistungsfähigen Netze, der Breitband-Boom und die
Konvergenz der Technologien eröffnen Arcor auch in Zukunft hervorragende Perspektiven“, so Stöber in einer Rede Ende Mai in Frankfurt/Main. „Wir werden diese Potenziale allerdings nur unter einer Voraussetzung ausschöpfen und die Versorgung der deutschen Haushalte sowie der Wirtschaft mit schnellen Internetzugängen verbessern können: Der Breitbandmarkt, der für die Entwicklung des Standortes Deutschland von immenser Bedeutung ist und in dem sich seit dem vergangenen Jahr eine vitale Wettbewerbslandschaft entfaltet, darf nicht aus der Regulierung entlassen werden. Eine Abschottung vom Wettbewerb hätte katastrophale Folgen für die Marktliberalisierung.“ Stöber fordert die Modifizierung des Paragraphen 9a, der der Deutschen Telekom „Regulierungsferien“ für neue Märkte zugesteht, sofern dadurch der Wettbewerb langfristig nicht behindert wird. Stöber: „Können die alternativen Anbieter kurzfristig massivst attackiert und vom Zukunftsmarkt Breitband ausgeschlossen werden, dann dürften sie sich langfristig kaum wieder erholen.“ Angst, aus dem Zukunftsmarkt Internetfernsehen gedrängt zu werden, hat Stöber dennoch nicht. Das Fernsehgeschäft sei eine „ganz heiße Nummer“, befand er bereits im Februar in einem FAZ-Interview. „Aber mit 16 Megabit, wie wir sie heute anbieten, lässt sich Fernsehen in Kabelqualität auch über die DSL-Leitung erreichen. Damit kann sogar ein hochauflösendes Fernsehbild übertragen werden. Erst wenn ein Haushalt zwei hochauflösende Fernseher besitzt, benötigt er VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line), wie es die Deutsche Telekom jetzt baut. Das ist aber wenig realistisch. Daher sehe ich die Diskussion um die Öffnung des VDSL-Netzes ganz gelassen.“ 2006 wird laut Stöber ein Sondierungsjahr, „in dem DSLUnternehmen austesten, wie weit die Affinität der Kunden zum Fernsehen über DSL geht.“ Kein Internetunternehmen, auch nicht die Telekom, könne es sich leisten, „einen kompletten Free-TV-Streit mit den Kabelgesellschaften anzufangen, ohne dass wir wissen, wie die Affinität der Menschen zum DSL-Fernsehen ist.“
Triple Play
broadband market remains competitive. The removal of competition
Telephone, Internet and TV from one source
would have catastrophic results for market liberalization.”
Harald Stöber
Triple Play Telefonie, Internet und TV aus einer Hand
Deutsche Telekom “freedom from regulation” for new markets
network operator, has been preparing for some time now its entry
inasmuch as competition is not hindered on a long-term basis. As
into the Internet TV market. “By March next year, we will have
Stöber argues, “If alternative service providers come under short-term
equipped a German city with IPTV,“ Harald Stöber, Board Chairman of
attack, if they are excluded from the broadband market, they will
Arcor AG & Co. KG, explained recently. “After that, we’ll develop even
hardly be able to recover on a long-term basis.”
further.” According to Stöber, the industry is taking a proactive
And yet, Stöber has no fear of being pushed out of the Internet TV
position against cable network operators who are bringing their own
market. “Our current 16 megabits allow us to achieve cable-quality
telephone services to the market. “If we want to survive on the
TV via DSL. We can even broadcast high-definition TV images.
market, we have to be able to offer TV.”
I consider Deutsche Telekom’s plans for VDSL (Very High Speed Digital
Triple Play, a term that denotes telephone, Internet and TV services
Subscriber Line) to be unrealistic, which is why I’m relaxed regarding
from one source, is leading to the formation of new business fields.
the whole VDSL debate.”
As Stöber noted in a speech in May: “Our efficient networks, the
According to Stöber, 2006 will be known as the year “in which DSL
broadband boom and the convergence of technologies will continue
companies test the limits of their customers’ affinity to TV via DSL.”
to give Arcor tremendous opportunities. However, the only way for us
No Internet company, not even Deutsche Telekom, can afford to start
to take advantage of this potential, to improve the speed of Internet
“a total free-TV war with cable companies before we know how people
access in German households and businesses, is to ensure that the
feel about DSL-TV.”
Die digitale Marktordnung
Stöber recommends the modification of paragraph 9a, which grants Arcor, a company known until recently primarily as a telephone
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Welche Konsequenzen hat das für MME? Wir haben uns inhaltlich breiter aufgestellt. Dadurch verringern wir die Abhängigkeit von schnell wechselnden Genrepräferenzen der Zuschauer. Mit ihren fünf Produktionsfirmen bedient die MME MOVIEMENT ein weites Spektrum von fiktionalen und non-fiktionalen Entertainment Programmen. Unser Ziel ist es, die ganze Bandbreite der TV-Unterhaltung abzudecken und für alle Sender produzieren zu können.
Martin Hoffmann
Der Produzent der Zukunft Ein Gespräch mit Martin Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der MME Moviement Herr Hoffmann, wie hat sich der Fernsehmarkt verändert? Wir müssen neue Formatideen schneller umsetzen. Die Entscheidungsfindung und Meinungsbildung bei den Sendern ist zunehmend komplexer. Zudem spüren wir den zunehmenden Kostendruck durch unsere Auftraggeber. Für den Erfolg eines Produktionshauses sind deshalb effiziente Produktionsstrukturen erforderlich. Einige Sender sind in der Programmentwicklung vorsichtiger. Gerade bei den fiktionalen Serien erkennt man eine gewisse Unsicherheit, welche Themen zukünftig zu erzählen sind. Verstärkt entwickelt werden Adaptionen erfolgreicher amerikanischer Lizenzserien – denken Sie an die C.S.I.-Familie.
Juckt es Ihnen in den Fingern, sich auch an EventMovies heranzuwagen? Ja. Aber, das ist immer auch eine wirtschaftliche Frage. Es muss eben alles passen: Sender, Buch, Regie, Besetzung und vor allem: Die Finanzierung. Und das ist doch heute die Crux: Die Sender finanzieren bei den Zweiteilern ja nur die Hälfte. Der Rest ist heute Produzentenangelegenheit. Wie beurteilen Sie mit Blick auf die Entwicklung des digitalen Medienmarktes die Rechtesituation? Die Strategie der Sender mit ihrem „total buy-out Modell“ mit allen Nebenrechtsverwertungen trifft die Interessen der Produzenten im Mark. Das verhindert eine Teilnahme an der Wertschöpfungskette, die für die Zukunft der Produzenten und letztlich auch für das Wachstum der deutschen Medienwirtschaft unerlässlich ist. Das britische PACT Modell, das neben verkürzten Rechtelaufzeiten auch eine Teilhabe an der gesamten Verwertungskette vorsieht – insbesondere auch an den neuen digitalen Verwertungsmöglichkeiten -, sieht Sender und Produzent als gleichwertige Player. In England ist das inzwischen unstreitig. Dort sagt Andy Duncan, COO von Channel 4, also ein Sendermann, : „ Crucially, we need to reach an agreement on a deal governing the future allocation of rights that will allow both broadcaster and producer to build value on these new platforms”. Das würde ich mir auch für Deutschland wünschen. Und hierfür brauchen wir die Sensibilisierung
The producer of tomorrow
Do you own the rights to your productions despite the 50 percent
Martin Hoffmann, Board Chairman of MME Moviement
financing you receive?
Der Produzent der Zukunft
The “total buy-out” model preferred by broadcasters cuts away at the Mr. Hoffmann how has the TV market changed?
interests of producers. It inhibits our participation in the value added
We now have to convert new format ideas at a much quicker pace,
chain necessary for our future and also for the growth of the German
and broadcasters’ decision and opinion-making processes have
media industry. The innovative British PACT model sees broadcasters
become more complex. We also feel increasing cost pressures from
and producers as equal players – this is the kind of model I would like
our clients. In order to be effective, we’re going to need more efficient
to see in Germany as well, but this would require major changes at
production structures. Some broadcasters have also become very
the political level and an amendment to EU TV guidelines.
careful in their program development, and we’re seeing more adaptations of successful American series such as C.S.I.
Will producers actually benefit from the new sales and distribution channels?
What consequences does this have for MME?
This is an exciting topic. IPTV, for example, has completely different
We’ve broadened our content base so that we’re less dependent on
rules and an entirely new dynamic compared to traditional TV.
fast-changing viewer preferences. MME MOVIEMENT has five produc-
Appropriate content must be provided, not an exact replica of
tion firms and a broad spectrum of fictional and non-fictional enter-
traditional TV broadcasts. Each program has to fit to the different
tainment programs. Our goal is to cover the whole bandwidth of TV
modes and time-frames of each platform. I see a tremendous dynamic
entertainment and to be able to produce for all broadcasters.
in digital TV, and we will no doubt experience an explosion in
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der Politik - bis hin zur europäischen Ebene bei der Novellierung der EU-Fernsehrichtlinie. Ist es eine Illusion, anzunehmen, dass durch die neuen Vertriebswege auch die Produzenten profitieren? Die neuen Vertriebswege sind eine spannende Diskussion. IP-TV z. B. hat völlig andere Regeln als das klassische Fernsehen und eine ganz andere Dynamik. Man kann selber Inhalte anbieten, wie z. B. die Weblogs, die keine Rechtrestriktion kennen. Aber man muss natürlich eine adäquate Form von Inhalten bieten, keine eins-zu-einsÜbertragung des klassischen Fernsehformats. Das Programm muss zur Nutzungsart und -dauer der jeweiligen Plattform passen. Es muss interaktiv sein, einen Zusatznutzen haben etc. Beim digitalen Fernsehen sehe ich eine große Dynamik, da wir eine Explosion in der Programmverbreitung erleben werden. Allerdings: Über den Satelliten oder das Kabel erhält man heute bereits 400 digitale Programme. Im digitalen Bouquet fällt man also nur auf, wenn man eine Marke ist. Zudem muss das Erlösmodell geklärt werden. Aber mit einer eigenen Marke hat es ein Produzent im Gegensatz zu den Sendern doch schwer... Heute muss die Markenbildung bei den Programmen ansetzen. Und hier sehe ich durchaus Potential. Tatsache ist aber, dass der Rechtestock unserer Produkte - unsere Markenware - für uns nicht verfügbar ist. Deshalb haben wir es auch bei den neuen Plattformen gegenüber den Sendern ungleich schwerer. Das müssen wir ändern. Interview: Helmut Hartung Das gesamte Interview lesen Sie in promedia Heft 9/2006
Dr. Markus Englert
Der Kick für Video on Demand
An jedem Ort zu jeder Zeit Dr. Markus Englert ist zuversichtlich. „Jetzt ist der Markt bereit“, sagt der Direktor Diversifikation bei ProSiebenSat.1 über sein gerade gestartetes Video-Portal „maxdome“. Es gebe mittlerweile nicht nur mehr als zehn Millionen DSL-Haushalte in Deutschland, sondern auch Technologien, mit denen man die Inhalte nicht mehr nur auf dem PC-Monitor, sondern auch auf dem Fernsehbildschirm darstellen könne. „Dieser Weg vom Arbeitszimmer ins Wohnzimmer ist der Kick für Video on Demand“, so Englert in einem Interview mit der Netzeitung. „Vor fünf, sechs Jahren war die Offenheit der Filmstudios für das Thema Video on Demand extrem reduziert. Die Angst, dass im Netz unkontrolliert kopierbare Inhalte zu sehen sind, führte dazu, dass man damals mit den Studios nur sehr schwer über Internet-Rechte sprechen konnte. Es gibt zwar immer noch hohe Anforderungen, aber die
program development. However, we already have over 400 digital
Video on Demand (VOD)
programs via satellite and cable. In order to stand out among other
Anywhere at Any Time
the revenue model.
Dr. Markus Englert, Director of Diversification at ProSiebenSat.1, is confident: “The market is ready.” He’s referring to his brand-new video
But your own MME brand name is well-known mostly to broadcasters
portal “maxdome.” Not only are there now more than 10 million DSL
and not to viewers – wouldn’t this be a problem?
households in Germany, there are also new technologies “that allow
As a company, we’re definitely not a final brand name for consumers.
people to watch programs not only on their computers but also on
Producers have never had that status in Germany, except maybe UFA.
their TVs.” According to Englert, “the path from office to living room
Brand name development has to start with the programs, and this is
is the biggest kick for VOD.“ He goes on: “Five or six years ago,
where I see the most potential. The fact is, however, that we don’t
studios were unwilling to even speak about Internet rights because
have access to our brand name, i.e. to the rights to our products. This
they feared that easily-copied content would be freely available on the
puts us in a difficult position and needs to be changed.
Web. There are still major demands being made, but these demands can be met.“ New digital business models already make up 12 percent
Interview: Helmut Hartung
of the company’s turnover. ProSiebenSat.1 is now looking to create new forms of income and to decrease its dependence on advertising. Englert has plans “to generate 15 percent of the company’s sales by 2007. We’re already over 10 percent this year.”
Der Produzent der Zukunft
digital services, you must be a brand name. We also need to clarify
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Der Produzent der Zukunft
kann man erfüllen.“ Rund um maxdome plant Englert vor allem ein umfangreiches Spielfilmangebot: Serien, Shows, Hollywood-Filme, später auch Wissensformate und Dokumentationen als Video on Demand. Ein „reines Nachrichtenthema“ sieht er jedoch „zunächst nicht“. Schon jetzt machen die neuen digitalen Geschäftsmodelle 12 Prozent des Konzernumsatzes aus. Damit will sich der Sender neue Erlösquellen erschließen und seine Abhängigkeit vom Werbemarkt verringern. Bis 2007 plant Englert, „mit dem Diversifikationsgeschäft um die 15 Prozent des Konzernumsatzes zu generieren. In diesem Jahr werden es über zehn Prozent sein.“ Von IPTV (Internet Protocol Television) erwartet er im Anfangsstadium keine großen Umwälzungen der Medienlandschaft. Für ihn ist das Thema zur Zeit etwas „overhyped“. Zwar bewirke IPTV und damit die zusätzliche Verbreitung über Breitbandnetze eine Zunahme des Wettbewerbs zwischen den unterschiedlichen Plattformen, wodurch mehr Vielfalt möglich und auch die Medienlandschaft demokratisiert würde. Neue Inhalte generiere das aber noch nicht. Zu Beginn würde lediglich das normale Fernsehprogramm 1:1 von anderen Distributionskanälen übernommen, Interaktivität würde zu Beginn kaum eine Rolle spielen. Damit sich IPTV durchsetzen kann, so Englert, müsse es seine wahren Stärken ausspielen, die erst durch den eingebauten Rückkanal möglich werden. Dieser sei theoretisch zwar auch beim Kabel möglich, jedoch hätten die Netzbetreiber in dieser Hinsicht bisher „komplett versagt“. Denn damit die Sender derartige Angebote machen können, müsse die Telekom Tools zur Verfügung stellen, die stehen bislang jedoch noch aus. Auch wenn Verschlüsselung immer wieder ein Thema ist, sieht Englert das Ende des Free TV mit dem Vormarsch der digitalen Entwicklung noch längst nicht eingeläutet. „Wir ergänzen es, wir bieten die Optionen, an jedem Ort und zu jeder Zeit Inhalte und Marken zu konsumieren. Das klassische Fernsehen wird gerade in Deutschland nicht nur immer eine Existenzberechtigung haben, sondern ein Leitmedium bleiben. Es ist der Leuchtturm.“
Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Wolf Bauer
Forschung und Entwicklung ist das Schlüsselwort UFA-Chef Wolf Bauer über neue Inhalte, neue Vertriebswege, neue Fördermodelle und die Zukunft des TV-Produzenten Herr Bauer, Sie haben „UFA Interaktiv“ gegründet. Ist das eine Koordinationsstelle oder sollen dort auch entsprechende Inhalte entwickelt werden? Das Team, das heute in der „UFA Interactive“ zusammengefasst ist, gibt es schon seit ungefähr zwei Jahren. Das ist eine Gruppe von Experten für interaktive Programme und neue Medien, die den Labels der UFA helfen soll, die Besonderheiten der neuen Vertriebswege zu verstehen. Das Team hat inzwischen den Kreativen in unseren sechs UFA-Firmen umfassend Einblick und Know-how verschafft. Wir wollten explizit keine separate Unit für die Kreation dieser neuen Inhalte gründen, sondern unsere
Englert does not expect any significant initial changes in the media
Research and development are the key
landscape as a result of IPTV (Internet Protocol Television). In fact, he
UFA Managing Director Wolf Bauer on new contents, distribution
considers the topic to be over-hyped at the moment. While IPTV and
channels, funding models and the future of TV producers
additional broadband transmission will no doubt increase competition between different platforms, new content has not yet been able to
Mr. Bauer, you recently founded UFA Interactive. Is this a
generate this potential. In order for IPTV to become successful,
coordination department or will it develop new content as well?
according to Englert, it needs to show its true strengths, which will
The “UFA Interactive” team is a group of experts responsible for
only possible with the built-in feedback channel. This is theoretically
interactive programs and new media. They are currently helping UFA’s
possible with cable too, however, according to Englert, network opera-
six companies understand new distribution channels by providing
tors have failed completely in this regard. In order for broadcasters to
comprehensive overviews and expert insights. We didn’t want to
be able to offer such services, Deutsche Telekom would have to make
create a separate unit for new content creation. We prefer to motivate
certain tools available, and this has not yet been the case.
and inspire our existing companies to participate in new programming
Even though encryption continues to be a topic of discussion, Englert
fields.
does not by any means see the end of free TV as the result of the advance of digital TV. “We complement traditional TV, and I believe it
New media will work primarily with platform models. Can you see
will continue to be a guiding medium in the industry.”
UFA making the move from program provider to broadcaster in the new digital age? I see two major tendencies. On the one hand, you have the bundling
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bestehenden Firmen dazu motivieren und sie in die Lage versetzen, an den neuen Programmwelten teilzuhaben. Die neuen Medien werden im Wesentlichen mit Plattform-Modellen arbeiten. Werden auch Sie in dieser digitalen Welt vom Lieferanten einzelner Programme zum Kanalbetreiber? Ich sehe zwei Tendenzen: Zum einen die Bündelung von Programminhalten auf neuen Vertriebswegen. Hier werden wir weiter mit Partnern zusammenarbeiten, um diese Kanäle mit Inhalten zu bestücken. Zum anderen sehen wir genau die entgegengesetzte Tendenz, also die Entbündelung hin zum Video-on-Demand-Angebot, das je nach Geschäftsmodell als Download-to-use oder Download-to-own angeboten wird. Hier gibt es erste Aktivitäten verschiedener Betreiber, und natürlich ist es auch ein Thema für die UFA. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang vor allem, wie viel Rechte man an den Programmen hat. Welche Probleme sehen Sie dabei? Die UFA verfügt doch sicher über Verwertungsrechte? Aus der Tradition der Fernsehproduktion in Deutschland ist eine für die Produzenten nachteilige Situation entstanden. Die Programme, die sie geschaffen haben, gehören in der Regel nicht ihnen, sondern den Sendern, die es auf Grund ihrer Dominanz vertraglich durchsetzen konnten, den Produzenten alle Rechte abzunehmen. Nun ist es der UFA immer wieder gelungen, Rechte zurückzuhalten. Mehr als die Hälfte unseres Produktionsvolumens basiert auf Verträgen, die keine total-buy-out-Verträge mehr sind. Trotzdem besitzen wir nicht ausreichend viele Rechte. Deswegen setzen wir in der Zukunft auf zwei Strategien: Zum einen versuchen wir veränderte Vertragsbedingungen bei den Sendern durchzusetzen, und zum anderen werden wir die Neukreation originärer Inhalte für die digitalen Plattformen vorantreiben und diese mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen vermarkten.
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Schließen Sie überhaupt noch Verträge mit Sendern ab, wenn Sie keinerlei Rechte an Ihren Produkten zurückhalten können? Nicht gern, aber manchmal ist es auch in härtesten Verhandlungen nicht anders möglich. Es gibt bestimmte klassische Programmformen, für die wir nur Auftragsproduktionsverträge aushandeln können. Es gibt aber auch Projekte, bei denen wir in einer günstigeren Position sind. Produzenten brauchen ihre Rechte, um an einem entstehenden digitalen Medienmarkt zu partizipieren – und die digitalen Medien brauchen dringend eine leistungsstarke programmkreative Industrie. Sonst wird das nichts. In anderen europäischen Ländern – wie z. B. in England – wurde dieser Zusammenhang bereits erkannt und die Rechtefrage zugunsten der Produzenten geregelt. Es entspricht schlicht nicht mehr der Realität, wenn sich die Vergütung für Produzenten hierzulande immer noch an Netto-Fertigungskosten orientiert. In keinem gesunden Markt der Welt orientieren sich Hersteller bei der Preisfestlegung für attraktive Produkte an den Netto-Fertigungskosten. Der Wert eines Programminhalts ist auf einem zukünftigen digitalen Medienmarkt wesentlich höher. Deshalb wird sich eine wertorientierte Preispolitik durchsetzen müssen – auch im Interesse der Sender, die als Allererste von einer starken Programmwirtschaft profitieren. Um nicht Jahr um Jahr weitere Marktanteile zu verlieren, benötigen die Sender die besten und innovativsten Programminhalte, die die Zuschauer auch weiterhin zu ihren Sendermarken locken. Solche Inhalte bekommen die Sender aber nur von leistungsfähigen Produzenten, die sie im Gegenzug in die Lage versetzen müssen, Experimente wagen zu können. Forschung und Entwicklung ist das Schlüsselwort für einen attraktiven Programmmarkt der Zukunft. Um die wertorientierte Preispolitik durchzusetzen, bedarf es aber auch stärkerer Produzentenmarken, so wie ja auch die Sender versuchen, zu einer Marke zu werden. Sicherlich ist das ein Thema. Aber vergessen wir nicht,
of content in new distribution channels where we’ll continue to
We don’t like to, but sometimes there’s no other way. In new digital
provide partners with content. On the other hand, I see the exact
media markets, however, producers are going to have to own rights.
opposite tendency, i. e. unbundling on its way to VOD, which can be
In fact, digital media need an equally effective and creative program
downloaded “to use” or “to own”. This is a very interesting field for
industry. Other European countries such as England have already
UFA. It will also be important to determine how many rights one has
changed ownership rights in favor of producers. This will have to
to the programs.
change in Germany too. Only efficient producers can produce the content that broadcasters need to attract viewers and prevent market
What problems do you foresee? UFA surely has the right to its
share loss. Producers need to be able take risks and experiment.
productions?
Research and development will be the key to an attractive program
Germany’s TV production tradition has created a disadvantageous
market in the future.
position for producers. The programs they produce do not usually belong to them, but rather to the broadcasters. UFA has always been
Aren’t producers going to have to develop their own brand-names in
able to maintain rights, but we still don’t own enough. We constantly
order to achieve value-oriented pricing policies?
try to remedy this by insisting on preferential contract conditions with
This is definitely a topic of discussion. But let’s not forget that even as
broadcasters as often as we can.
late as ten years ago broadcasters were still denying the existence of their creative partners - producers. We’ve obviously improved our
Do you still enter into contracts with broadcasters even if you’re
position since then. Whether or not producers achieve brand-name
granted no rights to your product?
status depends on the effectiveness of each company’s business model.
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dass noch vor zehn Jahren die Sender die Existenz ihrer kreativen Partner – der Produzenten – faktisch verschwiegen haben. Das hat sich inzwischen verbessert, so dass wir heute zumindest einen gewissen Stellenwert in den Präsentationen der Programme der Sender haben. Ob die Produzentenmarke einmal eine relevante Größe wird, hängt dabei auch vom jeweiligen Geschäftsmodell ab. Der leistungsfähige Produzent wird sich aus seinem exklusiven B2B-Geschäft lösen, auch wenn es weiterhin sein Kerngeschäft bleiben wird. Im B2C-Geschäft – also im digitalen Bereich von Mobile, IPTV und Spartenprogrammen - muss er sich natürlich einen eigenen Namen bei den Konsumenten schaffen. Die neue 60 Mio. Euro-Förderung der Bundesregierung ist nur für die Kinoproduktionen gedacht. Schmerzt Sie das angesichts Ihrer Event-Produktionen, die in der Qualität Kinofilmen in nichts nachstehen? Ich halte diese Eingrenzung auf Kinofilme für ein Missverständnis, ein Resultat der archaischen Trennlinie zwischen Kinofilm und Fernsehfilm, die es heute nicht mehr geben sollte. Insofern bedauere ich sehr, dass in der ersten Runde der Bereich der Event-Produktionen, die cineastischen Charakter besitzen und genauso wie Kinofilme finanziert und realisiert werden, nicht einbezogen wurde. Im Übrigen gibt auch der Koalitionsbeschluss die Beschränkung auf Kino überhaupt nicht her. Die Filmwirtschaft insgesamt wäre gut beraten, wenn sie in einer zweiten Runde das Thema noch einmal debattieren würde. Interview: Helmut Hartung Das vollständige Interview lesen Sie unter www.promedia-berlin.de
Bernd Neumann
Vom neuen Anreizmodell profitieren Produzenten wie Studios gleichermaßen Interview mit Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien Das von der Bundesregierung beschlossene Anreizsystem, das ab 2007 für die Dauer der Legislaturperiode jährlich 60 Mio. Euro für ein neues Konzept zur Filmfinanzierung zur Verfügung stellt, hat in der Filmbranche ein überwiegend positives Echo gefunden. In Anlehnung an das seit April diesen Jahres eingeführte britische Modell erhalten Produzenten für die Herstellung eines Kinofilms eine Erstattung zwischen 15 und 20 Prozent der in Deutschland ausgegebenen Produktionskosten. Das Modell soll zum 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt werden.
only for film productions. Does this bother you, especially considering
Producers and studios profit equally from a new incentive model
that your event productions are qualitatively as good as motion
Interview with Bernd Neumann, Germany’s State Minister for Culture
pictures?
and Media
The new 60 million euro government funding program is designed
The fact that the funds are designed for films alone is the result of an archaic and outdated divide between motion picture movies and TV
A new incentive program initiated by the Federal Government will set
movies. I deeply regret that event productions, which are financed and
aside 60 million euro annually as part of an innovative film financing
produced in the exact same way as motion pictures and contain much
concept set to take effect on January 1st, 2007 and continue for the
cinematic character, were not included in the considerations. Event
duration of the legislative period. The program, which will compen-
productions bring economic growth to the program market and each
sate film producers for 15 to 20 percent of their production costs in
additional source of funding means that even more such productions
Germany, has received a very positive response in the film industry.
Filmpolitik
can be made. Nevertheless, this new funding program is definitely a big plus for the industry. The structure of the German production
Mr. Neumann, what was the inspiration behind this new financial
landscape now has the opportunity to change for the better.
support model for the German film industry? We were looking for a model that would make our film industry more
Interview: Helmut Hartung
competitive internationally. The situation for German producers and
To view the whole interview online visit www.promedia-berlin.de
technical companies had become increasingly difficult and potential foreign co-production partners had begun to avoid Germany. We had to find a fast, effective, intelligent and non-bureaucratic solution that would benefit producers and studios alike, and this is exactly
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Herr Neumann, von welchen Überlegungen und Rahmenbedingungen haben Sie sich bei Ihrem Vorschlag für eine finanzielle Unterstützung der Filmwirtschaft leiten lassen? Wir hatten nach einem Modell gesucht, das den Auftrag aus dem Koalitionsvertrag umsetzt, d. h. insbesondere die deutsche Filmwirtschaft international wettbewerbsfähiger macht. Die Lage für deutsche Produzenten und technische Betriebe hat sich in der jüngsten Zeit negativ zugespitzt. Zur Abschaffung der Verlustverrechnung bei Medienfonds in Deutschland kam die Einführung neuer Anreizsysteme in anderen europäischen Filmländern. Potentielle ausländische Koproduktionspartner und sog. international vagabundierende Großproduktionen begannen, Deutschland als Produktionsstandort zunehmend zu meiden. Es kam also darauf an, eine schnelle, effektive, intelligente und unbürokratische Lösung zugunsten von Produzenten und Studios zu finden. Das ist uns gelungen. Wir stellen jährlich 60 Mio. € für das neue Modell zur Verfügung. Und zwar zusätzlich zur bisherigen Filmförderung. Die Echos aus Presse und Filmwirtschaft sind ausgesprochen positiv. Welche Effekte versprechen Sie sich davon? Für die Produzenten mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland hat das Modell kurzfristige und unmittelbare Barmitteleffekte: Sie erhalten unter bestimmten Voraussetzungen 15 bis 20 Prozent der in Deutschland ausgegebenen Herstellungskosten erstattet. Damit können die Produzenten nicht nur schnell und unbürokratisch ihre Finanzierungslücken schließen, sondern auch finanzkräftige internationale Koproduktionspartner gewinnen, da sie günstigere Produktionsbedingungen in Deutschland anbieten können. Die filmtechnischen Betriebe und Studios werden durch das Modell vor allem durch zusätzliche Aufträge und eine verbesserte Auslastung ihrer Kapazitäten profitieren und zwar sowohl durch deutsche als auch durch inter-
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nationale Produktionen. Denn der Zuschuss senkt die Herstellungskosten erheblich und macht den Produktionsstandort Deutschland damit sowohl für deutsche als auch für internationale Produktionen noch attraktiver. Letztere sind für uns natürlich interessant, weil sie in der Regel über wesentlich höhere Produktionsbudgets als deutsche Produzenten verfügen. Wir haben ausgerechnet, dass – unter Berücksichtigung des Produktionsvolumens deutscher Filme und der Studiokapazitäten – im Idealfall Filmherstellungskosten von bis zu 440 Mio. € jährlich ausgegeben werden könnten. Das ist eine beachtliche Summe, die sich auch positiv für den Arbeitsmarkt auswirken wird. Bei einem Multiplikatoreffekt der Filmbranche zwischen 2,5 und 4 erwarte ich erhebliche Effekte für den Arbeitsmarkt und die Volkswirtschaft. Welches sind die nächsten Schritte zur Konkretisierung und bis wann sollen die Kriterien für die Vergabe feststehen? Eine Expertengruppe unter Vorsitz meines Hauses sowie mehrere Unterarbeitsgruppen arbeiten z. Zt. intensiv an der Konkretisierung der neuen Maßnahme. Die Einzelheiten werden bis zum Herbst dieses Jahres geregelt sein, so dass die Maßnahme Anfang 2007 in Kraft treten kann. Sehen Sie noch Chancen, auch mehr privates Kapital in die Filmwirtschaft zu lenken? Diese Chance nutzen wir bereits. Die mit dem Anreizmodell verbundene Produktionskostenerstattung wird insbesondere die Eigenkapitalausstattung der kleinen und mittelständischen Produzenten erheblich stärken und sie damit zu attraktiven Geschäftskunden für private Banken machen. Bisher haben viele private Banken den Einstieg in das risikobehaftete Geschäft der Filmfinanzierung gemieden oder nur halbherzig betrieben. Ich gehe davon aus, dass sich private Banken bei diesen Ausgangsbedingungen in Zukunft verstärkt interessiert zeigen werden, in die Zwischen- oder Spitzenfinanzierung bei Filmproduktionen einzusteigen.
what we’ve done. The additional 60 million euro in annual support
What is the next step in the implementation of the incentive program
complements our already existing film funding program. Responses to
and when will the allocation criteria be finalized?
our efforts in the press and film industry have been extremely positive.
Several groups of experts are currently working intensively to concretize the final details, all of which will be completed by this fall, so
What results are you expecting?
that the program can be implemented at the beginning of 2007.
headquarters or offices in Germany. They will be able to close financial
Do you see any further opportunities to attract even more capital to
gaps quickly and non-bureaucratically, as well as to use these more
the film industry?
favorable productions conditions to attract lucrative international
We’re already pursuing several promising opportunities. The pro-
co-production partners.
duction cost refund associated with our incentive model will make
Technical production companies and studios will also profit from the
small and mid-size producers much more attractive to private banks,
model via increased contracts and bookings. Our incentive funds will
who have, up until now, been hesitant to enter into the risky business
help lower production costs, which will make Germany more attractive
of film financing. I predict that private banks will show much more
for local and international productions. In an ideal scenario, we
interest in intermediate and top level film financing.
predict production spending levels of up to 440 million euro annually. Consequently, I expect substantial results for the economy and the labor market.
Filmpolitik
The model will have a short-term, direct cash effect for producers with
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Sokurov’s „Russian Ark“, Paul Verhoeven’s „Black Book“ und Michael Caton-Jones „Shooting Dogs“. Herr Meurer, Egoli Tossell Film hat im letzten Jahr neun Filme produziert. Das ist relativ viel für ein kleineres Produktionsunternehmen. Wie haben Sie das geschafft? Wir haben in den letzten Jahren bereits fünf oder sechs Filme pro Jahr fertiggestellt, so dass sich unser Team und unser Know-how immer weiter entwickelt hat. Zudem gab es viele gute Ideen und Bücher, so dass ein Anreiz da war, das auch zu produzieren.
Jens Meurer
Das Modell ist ein großer Erfolg Interview mit Jens Meurer, Geschäftsführer von Egoli Tossell Film
Zumeist sind nicht die Ideen das Problem, sondern die Finanzierung ... Beides ist eine Herausforderung. Jedenfalls werden wir 2006/2007 weniger Filme produzieren, dafür aber tendenziell mit größerem Budget. Ein Beispiel ist „Black Book“ von Paul Verhoeven, der ein Budget von ca. 18 Mio. Euro hat und als deutsch / niederländische Produktion entstanden ist. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Zudem lassen sich diese Filme auch besser international vermarkten.
Egoli Tossell Film ist eine unabhängige Produktionsfirma mit Sitz in Berlin sowie Niederlassungen in München, Leipzig, Köln und Potsdam und produzierte 2005 neun Spielfilme und Dokumentarfilme. In den letzten Jahren wurde in Ländern wie Russland, den USA, Israel oder Jamaika gedreht sowie in den meisten europäischen Staaten. Der Egoli-Tossell-Filmstock umfasst gegenwärtig mehr als fünfzig Filmtitel, an denen das Produktionsunternehmen mehrheitlich die Rechte besitzt. Zu den Filmen, die wegen ihrer hohen Emotionalität für Aufmerksamkeit sorgen, gehören Filme wie Alexander
Welche Chancen haben Ihre Filme bisher international und auch für eine Zweitvermarktung? Das ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Nach unserer Erfahrung ist die internationale Vermarktung vor allem dann erfolgreich, wenn man ein Projekt von Anfang an als international angelegte Produktion realisiert. Das ist zwar auch keine Garantie für einen wirtschaftlichen Erfolg, aber es bildet sich von Anfang an eine „Koalition der Willigen“, die bereits bei der Herstellung des Films darauf achtet, dass er sich auch in anderen Ländern verkaufen lässt. Wir sind damit zwar noch nicht voll zufrieden, aber es mehren sich die positiven Beispiele. Dazu gehört „Russian Ark“, der in Nordamerika noch immer zu den zehn erfolgreichsten deutschen Filmen seit dem
The model is a great success
Most of the time it’s not the idea that’s the problem, but much more
Interview with Jens Meurer, Managing Director of Egoli Tossell Film
the financing ... Both are a challenge. In 2006/2007 we’re going to produce fewer
Egoli Tossell Film is an independent production company with head-
films, but ones with bigger budgets and marketing opportunities such
quarters in Berlin and offices in Munich, Leipzig, Cologne and
as Verhoeven’s “Black Book,” whose budget is 18 million euro. We
Potsdam. In 2005, the company produced nine feature and documen-
would love to continue on this path, but it means that we will produce
tary films. Egoli Tossell has filmed in Russia, USA, Israel, Jamaica and
fewer films per year.
Filmpolitik
in most European countries, and the company maintains close relationships with producers and financiers all over the world. The Egoli-
What opportunities do your films have internationally and in terms of
Tossell film stock currently comprises more than fifty films in which
secondary marketing?
the production company owns the majority of rights. Among them are
It’s different in each individual case. Our experience has shown that
Alexander Sokurov's “Russian Ark,” Paul Verhoeven's “Black Book” and
international marketing is successful when the project is an inter-
Michael Caton-Jones’ “Shooting Dogs.”
national production from the outset. It’s no guarantee for economic success, but it creates a “coalition of the willing,” a group of people
Mr. Meurer, Egoli Tossell Film produced nine films last year. Quite
who are already making sure that the film will be sold in other
a number for a small production company. How did you do it?
countries while the film is still being made. “Russian Ark” is an excel-
We’d done five or six films per year before, so we were able to develop
lent example of this. In North America, it’s considered to be one of the
our team, our know-how. There were just so many good ideas and
most successful German films since “Das Boot.”
scripts that we were inspired to produce.
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„Boot“ gehört. Auch in anderen Ländern hat der Film Geld verdient. 2007 wollen Sie einen Film über Hildegard Knef produzieren. Ein Thema, zu dem jeder eine Meinung haben kann. Haben Sie nicht ein wenig Angst vor einem Scheitern? Nein, im Gegenteil. Wir freuen uns auf die Möglichkeit, diesen Film realisieren zu können. Angst vor einem Scheitern habe ich eher bei einem kleineren Dokumentarfilm mit ungewissem Ausgang. Aber auf diesen Film habe ich richtig Lust. Die Lebensgeschichte dieser Frau ist spannend und ungewöhnlich, wir arbeiten mit Heike Makatsch zusammen, mit Fred Breinersdorfer, das Team ist hochmotiviert – das ist eine traumhafte Herausforderung. Sicher kann man auch hierbei abstürzen, aber ohne Risiko kann auch kein sehr guter Film entstehen. Rechnen Sie bei der Realisierung dieses Films auch mit einem Zuschuss aus dem neuen 60-Mio-EuroAnreizmodell des Kulturstaatsministers? Damit rechnen wir fest. Ist das Geld bereits eingeplant? Soweit man bei einem Drehbeginn für 2007 schon planen kann, haben wir einen solchen Zuschuss berücksichtigt.
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Es existiert eine Art Selbstverpflichtung der Filmbranche, dass die zusätzlichen Gelder durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und höherer Steuereinnahmen refinanziert werden sollen. Ist das realistisch, wenn nicht mehr Filme entstehen? Ja. Auf Grund unser eigenen Erfahrungen wissen wir, dass für Filme mit einem höheren Budget auch mehr Arbeitskräfte benötigt werden, und damit mehr Steuereinnahmen erzielt werden können. Nicht zuletzt auch dadurch, dass deutsche Filme sich besser verkaufen. Wir leiden in Deutschland im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn darunter, dass unsere Budgets durchschnittlich kleiner sind, und damit wird kürzer und mit geringerem Aufwand produziert. Deshalb werden die zusätzlichen Gelder vor allem in die arbeitsintensiven Bereiche der Filmproduktion, den Dreh und die Postproduktion, fließen. Hier werden sicher neue Arbeitsplätze entstehen. Gegenwärtig wird der Vergabekatalog erarbeitet. Welche Kriterien sollten auf jeden Fall gelten? Ich halte für wichtig, dass es einen weitestgehenden Automatismus gibt, dass ein ausgeglichenes System zwischen internationalen Großproduktionen und Produktionen deutscher Produzenten existiert. Dazu gehören für mich auch Dokumentarfilme für das Kino und dass die Vergabe sehr unbürokratisch abläuft, ohne Installierung neuer Gremien und komplizierte Antragstellung.
Sie hätten dann für Ihre Filme insgesamt mehr Geld zur Verfügung ... Wir gehen davon aus, dass wir für Filme, die wir in Deutschland produzieren werden, auch mehr Geld zur Verfügung haben und damit wettbewerbsfähigere Budgets. Damit entsteht für Deutschland endlich auch ein Standortvorteil für deutsche und europäische Filmproduktionen. Das Modell ist ein großer Erfolg, der hoffentlich auch privates Kapital nachziehen bzw. in Deutschland halten wird.
In 2007, you’re planning to produce a film about the German actress
available to us for films that we produce in Germany, and therefore
Hildegard Knef. It’s a topic that many people will have different
also that we’ll have much more competitive budgets. The funding
opinions about. Any fears or trepidations?
model is a great success that will hopefully also attract more private
Answer: Quite the opposite. We’re looking forward to the opportunity
capital to Germany.
to make this film. I’m more likely to be afraid when we’re producing a small documentary film whose future is uncertain. I’m actually really
There is a kind of self-obligation in the film industry that dictates that
excited about this film, we’re working with some of Germany’s best
the additional money should be refinanced by the creation of new
actors, the team is motivated – it’s a wonderful challenge.
jobs and higher tax receipts. Is this realistic even if more films don’t Yes. Our own experience has shown that films with higher budgets
project initiated recently by the State Minister for Culture?
need more employees, which means more tax income. Not to mention
Yes, we’re counting on it.
the fact that German films are selling better. The additional money will flow mostly into work-intensive areas such as film production,
Have you already taken the funding into account?
shooting and post-production. New jobs will definitely be created.
We’ve taken it into account as much as one can for a production set to start filming in 2007.
What kind of criteria would you like to see in the process of awarding funds?
This means that you would have more money available to you for
I would like to see as much automatism possible and a balanced
the film ...
system between major international and German productions. I also
We’re working under the assumption that we’ll have more money
hope that the process will be as non-bureaucratic as possible.
Filmpolitik
get produced? Are you counting on funding from the new 60 million euro support
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Ist die Zukunft
* Hydrokolloide werden als Bindemittel bei der Filmherstellung eingesetzt.
Hydrokolloid?
*
Das Potenzial dieser Idee hat zuerst nur ein Unternehmer erkannt. Entschlossen setzte er sie um und hat somit Zukunft gestaltet.
Filmpolitik
Die Realisierung von unternehmerischen Ideen erfordert Mut und Entschlossenheit. Voraussetzung daf端r ist eine gesunde finanzielle Basis. Daf端r sorgen wir. Wir schaffen die finanziellen Voraussetzungen f端r Ihren unternehmerischen Erfolg. Gemeinsam gestalten wir so Zukunft f端r Menschen und Wirtschaft in Berlin. Sprechen Sie mit uns: Tel. + 49 (0) 30 2125 - 0
www.ibb.de
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Global News Channels
Auf dem internationalen Fernsehmarkt werden die Karten neu gemischt. Dem Global Village stehen schwer zu überbrückende kulturelle Differenzen entgegen. Viele Nationen wollen sich außerhalb des eigenen Kulturkreises richtig verstanden wissen und verstärken ihre Aktivitäten im internationalen Kommunikationsbereich. Play global, think local: die Botschaft steht im Vordergrund, nicht die Sprache. Die USA wollen das Nachrichtenprogramm des staatlich finanzierten arabischsprachigen TV-Senders Al Hurra auf 24 Stunden ausweiten. Die BBC plant einen eigenen Arabic Television Service für 2007. Frankreich möchte mit der „Chaine Francaise d’Information International“ ebenfalls im nächsten Jahr einen französisch-englischsprachigen Nachrichtenkanal auf Sendung bringen, Arabisch und Spanisch sollen folgen. Sogar Russia Today, erst seit Dezember 2005 in Betrieb, arbeitet bereits an einem eigenständigen arabischsprachigen Sender. Auch die kommerziellen Anbieter sprechen neue Sprachen. CNN gibt es auf Spanisch und Türkisch. Al Jazzera plant noch für 2006 einen englischsprachigen Ableger: Al Jazeera International. Die Liste lässt sich fortführen: Telesur, seit 2005 der erste panlateinamerikanische Staatssender (Spanisch); NHK World aus Japan (Japanisch, Englisch); Arirang TV aus Südkorea (Chinesisch, Englisch, Arabisch, Spanisch); Nile TV International aus Ägypten (Englisch, Französisch, Hebräisch); Al Alam aus Iran (Arabisch); CCTV aus China (Mandarin, Englisch, Spanisch und Französisch); DW-TV (Deutsch, Englisch, Spanisch, Arabisch, Dari, Pashtu).
zahlen der Sender spielen Verbreitung, Reichweite und wegen der rasanten technischen Entwicklungen auch die Empfangsmöglichkeiten eine immer wichtigere Rolle bei der Einschätzung der jeweiligen Sender. Quelle: Deutsche Welle | DW-TV
Medienboard News bat Direktoren und Chefredakteure der großen internationalen Newschannel um eine Stellungnahme über Programm, Konkurrenz und Zielsetzung ihrer Sender. Es antworteten: Richard Sambrook, Direktor der BBC's Global News Division, London; Yilai Sheng, Leitender Direktor von CCTV International, Peking; Margarita Simonyan, Chefredakteurin Russia Today, Moskau und Christoph Lanz, Direktor von Deutsche Welle TV, Berlin.
What are your goals as a broadcaster? Richard Sambroock Principally the channel targets influencers, opinion-formers and decision-makers across the globe, in the English language. Yilai Sheng We just want the outside to know China more, to understand us correctly and to correct some wrong impressions about China left in the past. Our target audience is firstly those who come to live or travel in China but don't speak English, and secondly English speaking audience the world over. Margarita Simonyan Russia Today aims to deliver to its audience a balanced and objective coverage of events happening both in Russia and around the world.
Treibende Kraft hinter den meist staatlichen und öffentlich-rechtlichen Sendern auf dem internationalen Fernsehmarkt sind überwiegend die verschiedenen Regierungen und Regimes. Neben den Sendesprachen, Programminhalten, verfügbaren Budget- und Zuschauer-
Christoph Lanz DW-TV is Germany’s public broadcaster for news, information and culture on the world stage. We seek to encourage international understanding and European integration. We also promote the German language and try to give the world a realistic and entertaining image of modern Germany and Europe.
Global News Channels
International. Other existing expansions include: Telesur, the first pan-
Competing for World Views
Latin American state channel (Spanish) in operation since 2005; NHK World from Japan (Japanese, English); Arirang TV from South Korea
The international TV market is experiencing a shake-up. As the global
(Chinese, English, Arabic, Spanish); Nile TV International from Egypt
village continues to face difficult cultural challenges, many nations are
(English, French, Hebrew); Al Alam from Iran (Arabic); CCTV from
increasing their communication activities on the international scene.
China (Mandarin, English, Spanish und French); DW-TV (Deutsch,
Their motto is “play global, think local.”
English, Spanish, Arabic, Dari, Pashtu). These mostly public and staterun international TV broadcasters are predominantly supported by
The USA intends to expand their Arabic TV news channel Al Hurra to a
governments and regimes, which is why they are classified according
24-hour format. In 2007, the BBC will launch its Arabic Television
to the country backing them.
Service. France is planning a “Chaine Francaise d’Information International,” a French-English news channel, with Arabic and Spanish channels also in the works. Even Russia Today is working on its own Arabic-language channel. CNN is now in Spanish and Turkish. Al Dschasira is planning an English channel called Al Jazeera
Source: Deutsche Welle | DW-TV
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* Hydrokolloide werden als Bindemittel bei der Filmherstellung eingesetzt.
Kampf der Weltbilder
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a rise of 3% year-on-year. As many European national television channels face declining audiences, BBC World continues to gain viewers and grow from strength to strength. Yilai Sheng Since China is not an English speaking country, we are just trying to make our voice heard by the world in English. We are not expect any big influence at present, but we will contribute our bit to balance the information flue between the developed and developing nations.
Richard Sambroock
Margarita Simonyan Russia Today TV hopes to become the primary source of most recent and versatile news about Russia for the world, making this channel indispensable for businessmen, diplomats, journalists and decision-makers in areas like politics and economics.
Who are your target groups? Who are you trying to reach?
Christoph Lanz We’d like to be appreciated as the independent, objective broadcaster we are. Indeed, our unique position at the very heart of Europe offers an alternative perspective to other regional and international information programs.
Richard Sambroock BBC World is now available in more than 200 countries and territories worldwide, and reaches 281 million households (140 million 24-hour homes) and more than one million hotel rooms ... Yilai Sheng Our channel (CCTV-9) is widely watched by about 500 thousand foreigners who are working, studying, or traveling in china, including foreign diplomats. These people mainly living in main cities like Beijing, shanghai, canton, Sense. CCTV-9 is also one of the basic channel on Echo-star’s DTH system in the US. It can also be seen in cable networks of many big cities the world over. According to our contracts, it reaches to about 40 million households abroad at present.
What are the current challenges facing your channel? Richard Sambroock We want to provide the most trusted and authoritative television service of international news and analysis. Our news and programming reflects the BBC's reputation for in-depth, factual and balanced reporting,specialist knowledge, impartiality and unrivalled newsgathering capability. Yilai Sheng The culture differences between my employees and our audience; the tradition of information control and the necessary of openness of an international TV channel should be; the inside managing policy of personnel and money control within CCTV.
Margarita Simonyan There are two main groups: (a) people who are interested to know more about Russia and (b) viewers who are generally interested in watching news and are open for another fresh source of information. Christoph Lanz We’re interested in reaching international viewers, especially young people and important decision-makers. Of course, we also serve Germans living abroad. As well, our news and information programs are designed to reach people in countries with limited or no freedom of the press
News
What kind of influence would you like to have on the international news market? Richard Sambroock The latest European Media Survey Select results (June 2006) showed that BBC World has the fastest weekly audience growth, covering a more upscale target audience, where 16.2% now tune in each week –
Yilai Sheng
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Margarita Simonyan In addition to standard problems which all news channels come across on a regular basis, like finding the right balance between information and analysis, or deciding whether a particular source is reliable enough, Russia Today also faces the challenge of always making sure that events concerning Russia and especially taking place in Russia are covered in totally unbiased manner. We realize that some people in the world are prejudiced against Russia Today without even watching a single minute of our output, and this prejudice can only be overcome through months and years of work, always strictly adhering to the key principles of good journalism. Christoph Lanz Digitalization and other technical advances are providing us with many new and diverse opportunities. These developments pose great challenges to international broadcasters, especially considering the fact that conditions differ from country to country.
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Margarita Simonyan In terms of covering the world news we are trying to compete basically with all global TV channels, although getting comparable audience will of course take time. We do not feel much competition when it comes to covering Russia. No other channel broadcasting in English has comparable number of sources of information, well-informed experts in any area, etc. Christoph Lanz It depends on the region. Englishspeaking broadcasters are always major competitors, and in the Arabic world, viewers are drawn mostly to pan-Arabic channels. And yet, just as Germany has become an increasingly important player in political hot zones, so too has DW-TV achieved a more important position in the world of news and information.
Do you perceive any threat from national stations on the worldwide news market? Richard Sambroock There are many new players starting to emerge in the international news market, not all will survive, but I welcome the diversity and choice for the audience. Yilai Sheng Yes, That's why I have to spend a lot of my energy to persuade others around me to understand my efforts to reduce the color of a national station for CCTV-9. Margarita Simonyan It all comes down to whether principles of good journalism are followed. There's nothing wrong in informing the local audience about main events using agencies' feeds. Problems arise when such channel is trying to "look like big ones", including comments which are often incompetent and strongly biased.
Margarita Simonyan
Whom do you consider to be your greatest competitor on the global news market? How do you differ in terms of content from this competitor?
Christoph Lanz No, not as long as viewers are able to access propaganda-free channels such as DW-TV. It’s always an advantage to have multiple sources of information.
Richard Sambroock CNN is our biggest global competitor. You have to remember, CNN is over 25 years and so it takes time to catch up. BBC World has only beenbroadcasting globally since the early 1990s but we are closing the gap. Our competition is not just other global news channels, it's also the regional and domestic news channels. For example, India now has more than 19 news channels, many of them launched within the past 12 months – now that's competition!
News
Yilai Sheng We do not consider any one as our competitor right now, because we are not strong enough to compete with any one (International English channel). But when some day we are trying to enter the international TV market, we may have to face the competition. Christoph Lanz
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„Internet-Guru“ wird er genannt oder „Schrecken der Telekom“, dabei macht Martin Varsavsky einen eher freundlichen Eindruck. Unkompliziert und lässig, immer auf der Suche nach etwas neuem, Gründer von bisher sieben Unternehmen und mehrfacher Milliardär. „Jung, reich, ruhelos“ sei er, schreibt das Magazin „Focus“. Trotzdem sei Varsavsky „nicht der klassische Unternehmer, sondern Blaupause einer neuen Unternehmergeneration. Diese veranstaltet kein Bohei um einen Privatjet (nur Mittel zum Zweck), protzt nicht mit irgendwelchen übertriebenen Sportwagen (der Argentinier
fährt einen SUV mit Hybridantrieb), schaut nicht fern, telefoniert äußerst reduziert und kommuniziert zwanglos per E-Mail. Ein Vollblutunternehmer neuen Schlages, clever und versiert, ohne die üblichen Stil- und Etiketteschwächen eines Emporkömmlings.“ So einer könne es sich auch leisten, mit offenem Hemd und Jeans bei einem Stiftungsdinner Bill Clintons zu erscheinen. Schon während er seinen Bachelor an der New York Universität machte, gründete er 1984 sein erstes Unternehmen: Urban Capital Corporation, spezialisiert auf die Neugestaltung von Lofts in Manhattan. Die Idee setzte einen weltweiten Trend in Bewegung. 1986 nahm sich der inzwischen solvente Mittzwanziger des Themas AIDS an. Zusammen mit einem Landsmann gründete er Medicorp Services, eine Biotech-Firma, die sich als eine der ersten auf die Aidsforschung konzentrierte. Nach wenigen Jahren trennte er sich jedoch auch von diesem Unternehmen und gründete 1990 Viatel, bekannt für den Aufbau des damals ersten Faseroptiknetzwerkes. 1998 folgte Jazztel, heute Spaniens zweitgrößter an der Börse gehandelter Telekom Anbieter, 1999 investierte Varsavsky in ya.com, zu dem auch viajar.com, eine der führenden spanischen online Reisebüros, gehört. Das neueste Unternehmen des 45-Jährigen ist FON, eine weltweite community von Internet Usern, die ihre Breitbandzugänge über WLAN teilen. Ziel ist ein einheitliches WLAN Netzwerk – FON ist schon jetzt die weltweit größte WLAN community. Auch FON ist eines dieser Unternehmen, die „aus Frustration entstanden sind“, sagt Varsavsky, so, wie fast alle seine Firmen. Er, der der Welt täglich seine Gedanken in seinem „Blog of an entrepreneur“ (www.martinvarsavsky. net) mitteilt, hatte sich immer geärgert, dass die Kosten für kabelloses Surfen unterwegs so immens teuer sind. So ist er auf die Idee für FON gekommen und lehrt heute den etablierten Telekommunikationsunternehmen das Fürchten. Wie das genau funktioniert und ob er schon wieder etwas neues plant, das verrät er im Gespräch mit Dr. Michel Friedman am 30. August um 19 Uhr.
The blueprint for a new generation of entrepreneurs
specializing in the redesign of lofts in Manhattan. His idea set a
Entrepreneur Martin Varsavsky in conversation with
worldwide trend in motion.
Dr. Michel Friedman
In 1986, when Varsavsky was in his mid-20s, he co-founded Medicorp
Martin Varsavsky
Blaupause einer neuen Unternehmergeneration Der spanische Entrepreneur Martin Varsavsky im Gespräch mit Dr. Michel Friedman
Medien Gipfel
Services, a biotech company and one of the first to concentrate on Although he’s been called an “Internet-Guru” and “The Terror of
AIDS research. In 1990, he formed Viatel, which became well-known
Telekom,” Martin Varsavsky makes a friendly first impression.
for the development of the first fibre optic network. In 1998, he
Uncomplicated, relaxed, and always on the lookout for something
founded Jazztel, which today is Spain’s second largest telecom services
new, Varsavsky is the founder of seven companies and a billionaire.
provider. In 1999, Varsavsky invested in ya.com, which also owns
Focus Magazine once called him “young, rich and restless.” But
viajar.com, one of Spain’s leading online travel agents.
Varsavsky is also “not your traditional entrepreneur, rather the blue-
The 45 year-old’s latest company is FON, a worldwide community of
print for a new generation of entrepreneurial talent. This new genera-
Internet users who share their broadband access via WLAN. Like many
tion is clever and experienced, they eschew private jets and expensive
of his other companies, FON emerged “out of frustration,” this time at
cars, don’t watch TV, rarely make phone calls and communicate mostly
the high cost of mobile wireless surfing. FON has led to his reputation
per e-mail.” Varsavsky’s the type of guy who wears jeans and an open
as the terror of all established telecommunications companies.
shirt to a Bill Clinton charity dinner.
Find out how exactly FON works, and whether or not he’s got more in
Varsavsky was 17 when his family were forced to leave Buenos Aires
store, when Varsavsky talks to Dr. Michel Friedman on August 30,
for political reasons. He founded his first company in 1984 while
at 7pm.
completing his bachelor’s degree at New York University: Urban Capital Corporation, a North American real estate company
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iPod & Co. neue Impulse zum Aufspielen und Downloaden, die sie sich häufig von ihrem Tagesbegleiter Radio holen. Dass sich Radio eine innovative, zeitgemäße Rolle im Relevant Set der Nutzer geschaffen hat, zeigt die Langzeitstudie Massenkommunikation VII von ARD und ZDF. Die hierin definierten Trendsetter, die neue Technologien und Geräte überproportional häufig nutzen und ihr Medien-Zeitbudget hierauf fokussieren, schalten Radio im Schnitt nur um zwei Prozentpunkte weniger ein als der Bevölkerungsschnitt. Das gilt auch für TV, auf die Tageszeitung verzichten diese Vorreiter jedoch weit häufiger als der Bundesschnitt (-10 Prozentpunkte).
Lutz Kuckuck
Die Mischung macht’s: Trendsetter Radio Lutz Kuckuck, Geschäftsführer von Radio Zentrale In letzter Zeit ist vom Radio als Trendsetter die Rede – was sind die aktuellen Trends? Konvergenz, Interaktivität, Multimedialität und User Generated Content – das sind die Anforderungen und Trends, denen ein mobiles, zeitgerechtes Medium für die junge Zielgruppe wie Radio entsprechen muss. Radio hat gerade jetzt, am Vorabend der Digitalisierung, die Chance, sich entsprechend aufzustellen. Und wir tun das auch. Denn der Navigator und Tagesbegleiter wird von neuen Medien nicht kannibalisiert, sondern hat allerbeste Voraussetzungen, mit diesen Hand in Hand neue Nutzungspotenziale zu erschließen. So brauchen Nutzer von
Welche Rolle wird User Generated Content im Radio der Zukunft realiter spielen? Aus der Oneway-Kommunikation ist eine interaktive geworden. Und je mehr die Medien zusammenwachsen und Rückkopplung mit demselben Gerät möglich ist, umso einfacher wird das Antworten, Abstimmen und Anfordern. Darüber hinaus wollen aber gerade die ganz Jungen sich aktiv einbringen. Jugendsender rufen z.B. in Wettbewerben dazu auf, selbst Content zu erstellen. Die Gewinner der Hörer-Votings werden ausgestrahlt. Da kommen erstaunlich gute Ergebnisse heraus. Innovative Formen und neue Talente – das kommt der Radiobranche zugute. Spannend: Die BBC in England gibt beispielsweise privaten Podcastern auch umgekehrt die Möglichkeit, sich dafür aus den BBC-Archiven zu bedienen. Auch dadurch wird klar, welche Contents und Stimmen/Talente angesagt sind. Wahrscheinlich wird es hier einen Anfangs-Hype geben, der sich einpegeln wird. Denn die meisten Nutzer schätzen das Angebot und die Vorauswahl ihres Lieblingssenders – aber der Mix machts. Inwieweit sind die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für diese neuen Formate bereits gegeben? Abschließend ist in diesem jungen, dynamischen Markt noch nichts geregelt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann und
It’s All In The Mix: Radio as a Media Trendsetter
back with the same device, the easier it is to answer, coordinate and
Lutz Kuckuck, CEO of Radio Zentrale
make requests. Youth broadcasters, for example, set up contests where listeners are asked to create their own content. Winners are
People are talking more and more about radio as a media trendsetter
chosen based on listeners polls and the results are surprisingly good.
– what are the current trends?
Innovative forms and new talent – these things are good for the radio
Convergence, interactivity, multimedia and user generated content –
industry. The BBC, for example, gives private podcasters the
these are the requirements that radio must fulfill in order to attract its
opportunity to avail themselves of the BBC archives. And yet, I predict
target groups. Radio now has the chance to position itself strategically
that the hype about this will soon clam down. Most listeners value
for the coming digitalization. And that’s exactly what we’re doing.
the programs and selections made by their favorite broadcasters.
iPod users, for example, hear about new recording and downloading
It’s all in the mix.
plays an innovative role among the much sought-after trend-setting
To what extent do the technical and legal conditions for these new
target groups. These groups, which show a proportionally higher use
format already exist?
of new technologies and devices, listen to the radio only 2% less than
This young and dynamic market is not yet regulated. At the moment,
other social groups.
we shouldn’t set anything in stone. We’re still collecting experiences and user needs.
What role will generated content play in the future of radio? One-way communication has led to interactive communication. The
How does the financial side look? What costs will broadcasters and
more the media grow together and the easier it is to generate feed-
users have to pay?
Radio
features while listening to the radio. A recent study showed that radio
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darf auch noch nichts in Beton gegossen werden, wir sammeln ja allerorten noch Erfahrungen und Bedürfnisse ein … Ein konkretes Beispiel dazu aus dem Rechtsbereich: Die Gema arbeitet mit kommerziellen Podcastern wie Radiostationen noch mit individuell geregelten Tarifverträgen. Auch hier werden noch Erfahrungen und Eckdaten gesammelt. Wie sieht es mit der finanziellen Seite aus? Welche Kosten werden auf die Sender, welche auf die User zukommen? Die Nutzer werden in näherer Zukunft jede Menge Wahlmöglichkeiten haben – und das orts- und zeitunabhängig. Sie werden selbst entscheiden, welches Angebot ihnen welchen finanziellen Gegenwert wert ist. Daher muss ein deutlicher Zusatznutzen erkennbar sein. Und mit Blick auf die Sender wünsche ich mir das englische Modell. Hier wurde – auch erst im zweiten Anlauf wohlgemerkt – u.a. die Finanzierung der Digitalisierung neu überdacht: Die BBC wurde mit zusätzlichen Geldern ausgestattet, die sie in die technologischen Verbreitungswege investieren, aber auch in Marketingaktivitäten zur Einführung einsetzen durfte. Die Privaten konnten auf diesen Zug ohne Mehrkosten aufspringen und trugen maßgeblich zur nötigen digitalen Programmvielfalt bei. Ein Faktor, der mit dafür gesorgt hat, dass der englische Digitalmarkt inzwischen eine Vorreiterrolle einnimmt.
Hans-Dieter Hillmoth, Programmdirektor und Geschäftsführer Radio/Tele FFH, Hessen, Vizepräsident und Vorsitzender Fachbereich Radio VPRT Berlin
Hans-Dieter Hillmoth Das Radio soll „sehen“ lernen mit dem Visual Radio. Das interaktivste Medium ist Radio schon lange. „User Generated Content“ der Hörer im Radio 2.0 könnte spannend werden. Die Länder sind aufgerufen, jetzt die technischen Weichen zu stellen: DMB und DVB-H müssen Radio enthalten, DAB ist eher ein Auslaufmodell. Die Endgeräte sollten alle gängigen Standards erfüllen können (UKW, DMB, DVB-H). Und Plattform-Betreiber dürfen nicht zu „Gatekeepern“ gemacht werden, die die Programme aussuchen. Radio ist und wird kein reines „Wirtschaftsgut“. Auch in Zukunft bleiben die Frequenz-Ressourcen knapp. Und die Länder wären gut beraten, für eine Zukunft der jetzigen, hörernahen Programme im Digitalen zu kämpfen und darüber hinaus neue Möglichkeiten zu schaffen.
Hans-Dieter Hillmoth
80 % der Deutschen schalten täglich das Radio ein. 250 Millionen UKW-Empfänger stehen in den deutschen Haushalten. Der Bundesbürger lässt kein anderes Medium so nah an sich heran – beim Aufstehen, beim Frühstück, am Arbeitsplatz. Und mit welchem Freund verbringt er weit mehr als drei Stunden pro Tag ? Das Radio ist so ein Begleiter...
Program Director and Managing Director of Radio/Tele FFH, Hessen Vice President and Chairman of the Radio Division at VPRT Berlin There are 250 million radios in German households, and 80% of Germans listen to an average of more than three hours of radio every day. Still, private radio wants more. Radio has always been the most inter-
Die private Radiobranche will aber mehr: neue Programme, lokal nah oder national ergänzend, sollen mit den neuen digitalen Übertragungstechniken möglich werden.
active media, and now it’s seeking out new programs facilitated by innovative digital broadcast technologies. “Visual radio“ and “user generated content” are about to make Radio 2.0 very exciting. Now it’s up to the individual German states to set the technical course:
Radio
DMB and DVB-H must include radio. Devices must support all common Users will have a number of options and they’ll be able to decide on
standards (UKW, DMB, DVB-H) and platform operators must not be
the best value for their money. This is why the additional features
allowed to become “gatekeepers” with program decision-making
must be completely clear. I am a big fan of the British model, which
power. Radio is not and will never be a purely “economic good,” and
involved giving the BBC additional funds for technological distribution
frequency resources will continue to be scarce. States would be well
measures and marketing activities designed to introduce the services.
advised to create new digital opportunities based on the current,
Private broadcasters were able to follow the lead without any extra
successful listener-oriented programs.
costs and thus contributed substantially to the necessary variety of digital programming. This model has allowed the British to take up a pioneering role in the digital market.
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Wie schon beim Aufkommen der Webradios in den 90er Jahren stellte sich für die Radiomacher spätestens seit Markteinführung des iPods im Jahr 2001 die Frage, wie man auf die neuen Herausforderungen reagiert. Schließlich greifen insbesondere MP3-Player bei einer der Kernkompetenzen des Radios an: der Musik. Mit der Möglichkeit, sich auf dem MP3-Player seine eigene Musik nach Belieben zusammenzustellen, wurden erste Stimmen laut, die bereits den Untergang des Radios prophezeiten.
Mathieu Sibille
Der Tagesbegleiter Von Mathieu Sibille, Geschäftsführer Radio NRJ GmbH, COO International NRJ GROUP In Berlin-Brandenburg ist die Dichte der Radiosender besonders groß. So buhlen in der Hauptstadt mehr als 30 Radiosender um die Gunst der Hörer. Doch nicht nur die Radiosender untereinander stehen in Konkurrenz; auch neue Technologien wie Internet, Handy und MP3-Player beeinflussen das Mediennutzungsverhalten – insbesondere der jungen Generation. Wie reagiert das Radio auf die neuen Herausforderungen? Muss sich das Radio neu erfinden?
Doch davon keine Spur. Laut der Marktanalyse 2006 Radio II, der aktuellen Reichweitenuntersuchung für das Radio, hören 77,1 Prozent der Bevölkerung täglich Radio und das durchschnittlich über drei Stunden am Tag. Ein bemerkenswertes Ergebnis, das zeigt, dass Radio weit mehr genutzt wird als Printmedien und das Internet. Dabei sind Marktanteil und Hördauer in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben. Was hat sich verändert? Allgemein kann man in der Radiolandschaft einen Trend weg vom viel geschmähten „Dudelfunk“ hin zum „serviceorientierten Tagesbegleiter“ beobachten. Das Radio besinnt sich wieder mehr auf seine Stärken wie Musik, Service und Information. Dabei begleitet es den Hörer wie ein „Freund“ durch den Tag: Es weckt ihn morgens beim Aufstehen, bietet News aus der Region und aktuelle Verkehrsmeldungen auf dem Weg zur Arbeit und begleitet ihn mit viel Musik durch den Tag. Tatsächlich haben neue Medien wie Internet und iPod das Radio nicht verdrängt, sondern werden parallel zum Radio genutzt. So zeigt eine aktuelle europäische Studie
The Daily Companion
than printed media and the internet. The share of the market and the
By Mathieu Sibille, General Manager Radio NRJ GmbH, COO
time spent listening remained to a large extent stable in the last years,
International NRJ GROUP
contrary to all prophecies.
In the area Berlin-Brandenburg the density of the radio stations is
What changed? Generally a trend away from the often abused
particularly high. In the capital, more than 30 radio stations want to
"Dudelfunk" to a "service-oriented companion throughout the day"
attract the attention of the listeners. But not only the radio stations
can be observed in the radio landscape. The radio focuses itself again
themselves are competing with each other; also new technologies
more upon its strengths such as music, service and information. It
such as the internet, mobile phones and MP3-players affect the be-
accompanies the listener like a "friend" throughout the day: It wakes
haviour of media consumption - in particular of the young generation.
him up in the morning, offers information from the region and cur-
How does radio face the new challenges? Does radio has to invent
rent traffic information on the way to work and accompanies him with
itself again?
music through the day. but are used at the same time. A current European study on the use of
themselves at the latest since the introduction of the iPod in the year
media and on the consumer behaviour of young people points out,
2001, how the reaction on the new challenges will be. Especially the
that 89 per cent of the 14 to 20-year old listen to music every day. The
MP3-player affect one of the core authorities of the radio: the music.
"Metropolitan Youth Study" of SBS Broadcasting, a broadcasting com-
With the possibility to mix your own music on the MP3-player, first
pany in Amsterdam, also shows that approximately 61 per cent turn
voices appeared that prophesied already the end of the radio.
on the radio to get the music. Another interesting result of the study: iPods and other MP3-Player seem not to harm the radio in the favour
But no sign of this. According to the ma 2006 radio II, the current
of the young listeners. In the opposite: the persons that possess a
rating study for the radio, 77.1 per cent of the population listens to
MP3-player, listen to radio even more intensively and longer. One
the radio every day and the average time is over three hours per day.
reason for this is that radio is the No.1 reference medium to discover
A remarkable result, which shows that radio consumption is higher
new music and trends.
Radio
It is a fact that new media like internet and iPod did not replace radio Like in the nineties when web radios arose, radio producers had to ask
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zur Mediennutzung und zum Konsumverhalten von Jugendlichen, dass 89 Prozent der 14- bis 20-Jährigen täglich Musik hören. Rund 61 Prozent, auch das zeigt die „Metropolitan Youth Study“ des Amster-damer Rundfunkunternehmen SBS Broadcasting, schalten dafür jeden Tag das Radio ein. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: iPods und andere MP3-Player scheinen das Radio nicht in der Gunst der jugendlichen Hörer zur gefährden. Im Gegenteil: Wer einen MP3-Player besitzt, hört sogar intensiver und länger Radio. Ein Grund dafür ist, dass Radio das Referenzmedium Nr. 1 ist, um neue Musik und Trends zu entdecken.
Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Aus den neuen technologischen Entwicklungen ergeben sich unzählige Möglichkeiten für das Radio. Heute muss das Radio eine echte Markenstrategie entwickeln, um den Hörer an sich zu binden, aber auch um den Werbetreibenden nützliche und intelligente Media-Pakete anzubieten, die ihnen Möglichkeiten eröffnen, direkt mit dem Konsumenten in Kontakt zu treten. Die Herausforderung ist somit nicht, das Radio neu zu erfinden, sondern alle Möglichkeiten zu nutzen, um für den Hörer interessant zu bleiben.
Statt sich neuen Technologien zu verschließen, muss sich das Radio den neuen Gegebenheiten anpassen und neue Serviceangebote und Informationskanäle anbieten. Als Radiosender für die junge Zielgruppe hat die NRJ GROUP die aktuellen Entwicklungen vorweggenommen, indem sie in Frankreich Serviceangebote wie z. B. NRJ Mobile und NRJ 12, einen digitalen Fernsehsender, ins Leben gerufen hat. Das Ziel war und ist es, eine echte Multimedia-Plattform zu schaffen, die dem Hörer ein Maximum an Service und Informationen rund um das Thema Musik und Unterhaltung bietet. Aus diesem Grund und um eine enge Beziehung zum Hörer aufzubauen, hat z.B. der direkte Dialog mit den Hörern per Telefon, SMS oder Email an Bedeutung gewonnen. Der Hörer kann direkt mit dem Moderator im Studio in Kontakt treten und sich aktiv an der Gestaltung der Sendung beteiligen. Nach der Sendung werden dem Hörer Ausschnitte als Podcasts zur Verfügung gestellt, so dass er seine Lieblingssendung unabhängig von festen Sendezeiten und Radioempfang auf seinem MP3-Player hören kann. Auch neue Service-Technologien, z. B. dass der Hörer die Songs, die er gerade im Radio hört, direkt per Handy bestellen kann, gehören dazu. Einen weiteren wichtigen Beitrag zu mehr Hörernähe leistet auch das Internet. Das Webportal der deutschen ENERGY-Sender, ENERGY.de, zählt monatlich rund sieben Millionen Aufrufe und verfügt über eine aktive Internet-Community.
Instead of locking oneself against new technologies, radio has to
seven million page impressions per month and has a very active inter-
adapt itself to the new conditions and offer new services and chan-
net community.
nels. As a radio station for the young target group the NRJ GROUP
From the new technological developments result innumerable pos-
anticipated the recent developments by creating new services like
sibilities for the radio. Today radio has to develop a real brand strategy
NRJ Mobile and NRJ 12, a digital TV channel in France. The goal was
in order to get closer to the listener but also to offer useful and intelli-
and still is to create a real multimedia platform that offers a maximum
gent media packages for advertisers that permit them to get directly
of services and information connected to music and entertainment to
in touch with the consumer. The challenge is thus not to re-invent the
the listener. For this reason and to be closer to the listeners, the direct
radio but to use all possibilities in order to keep being interesting for
dialogue with them by telephone, SMS or email increased. The listener
the listener.
can get in contact directly with the radio DJ in the studio and take part actively in the show. After the transmission cut-outs are put as Podcasts at the disposal of the listener, so that he can hear its
Radio
favourite transmission independently of fixed times and reception conditions on his MP3-player. Also new service technologies, e. g. that the listener can order the songs heard in the radio directly by his mobile phone, are part of this. Also the Internet contributes to more listener proximity. The web portal of the German ENERGY stations, ENERGY.de, counts approximately
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Sport und insbesondere der Fußball als Nationalsport Nr. 1 ist und bleibt ein Schlüsselcontent im Wettbewerb um Konsumenten für neue Angebote und Übertragungswege. Im vergangenen Jahr fand die Medienwoche an symbolischem Ort, im Inneren des Berliner Olympiastadions, statt. Damals konnten die Diskussionen (u. a. mit dem damaligen Sportminister Otto Schily und Franz Beckenbauer) für manchen vornehmlich Medieninteressierten noch abstrakt wirken; jetzt haben es alle miterlebt: Die FIFA WM 2006™ hat das Land verändert – ökonomisch, medial und vor allem mental! In einer Nachlese sollen diese Veränderungen noch ein-
mal resumiert werden. Auf dieser Basis geht der Blick in die Zukunft: zur Bundesliga, deren Wert und Verwertung im internationalen Vergleich, bis hin zur Europameisterschaft 2008 und der nächsten WM 2010 in Südafrika. Der Fußball bleibt einer der attraktivsten Medieninhalte und ist zugleich ein wesentlicher Treiber der Medienentwicklung insgesamt. Alle strategischen Zukunftsfragen werden auf diesem Spielfeld konzentriert ausgetragen. Hier geht es um Live-Rechte, Übertragungswege, Service und journalistische Standards. Inzwischen hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach einem komplexen Ausschreibungsverfahren, das an den früheren Wettbewerb um UMTS-Lizenzen erinnern konnte, die Rechtepakete für die Bundesliga neu geschnürt und vergeben. Mit dem Pay-TV-Sender „arena“ hat ein neuer Akteur das Spielfeld betreten, auf dem der ehemalige Live-Rechteinhaber, der Konkurrent und partielle Kooperationspartner „premiere“ sich weiterhin zu behaupten sucht. Im Vergleich zu den europäischen Top-Ligen sind sowohl die Kosten für die Live-Rechte als auch die Exklusivität der Pay-TV-Angebote noch begrenzt. Gibt es eine Obergrenze? Die ARD-Sportschau bietet Zuschauern und Sponsoren mit ihren frühen Spielberichten eine attraktive Plattform. Demnächst wird die Übertragung von Fernsehbildern via Internet (IPTV) für mehr Kunden interessant werden. Handy-TV wird hinzukommen, vielleicht sogar das während der WM so populäre „public viewing“ auch für den Bundesliga-Alltag gefordert werden. Sender, Vereine und die Liga suchen nach neuen Formen des Sponsoring und nach Kooperationspartnern. Mehrwertdienste, insbesondere Sportwetten, werden eine größere Rolle spielen. Was bedeutet das für die weitere rasante Entwicklung der Medien, für die wirtschaftlichen Aussichten der unterschiedlichen Mitspieler, für Fans und Zuschauer – und für den Fußball selbst? In einer großen Runde sind Vertreter aller Einzelinteressen mit von der Partie – und es ist wie im Stadion: vorher weiß keiner, wie es ausgehen wird.
There’s always a game in progress.
The pay TV broadcaster “arena” is the new player on the scene.
Journalist Bernd Gäbler on soccer as an engine for media development
“premiere,” its major competitor, partial cooperation partner and
Bernd Gäbler
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Bernd Gäbler, Publizist, über den Fußball als Treiber der Medienentwicklung
continues to assert itself on the market. In comparison to top
race to attract consumer attention to new services and communication
European leagues, both the costs for live rights and the exclusivity
forms.
of pay TV services are limited. Match reports provided by ARD’s
Many of the discussions held at last year’s Medienwoche might have
Sportschau offer viewers and sponsors an attractive platform; Internet
seemed abstract at the time, but we’ve now all seen the results: the
TV (IPTV) will soon become more interesting for viewers; mobile TV is
2006 FIFA World Cup™ had a profound economic, media-related and
also on its way; and maybe even the “public viewing” areas so popular
psychological effect on the entire country.
during the World Cup will be set up for regular Bundesliga games.
These changes must now be reviewed with a eye to the future. Soccer
Broadcasters, associations and the soccer league itself are looking for
will continue to be a highly attractive and essential engine for media
new forms of sponsoring and cooperation partners. It is likely that
development. The sport poses many strategic questions including
value-added services such as sports betting will playing an increasingly
those relating to live broadcast rights, broadcasting channels, services
important role. What does this mean for fast-paced media develop-
and journalistic standards. After a complex bidding procedure, the
ment, for the economic prospects of different operators, for fans and
German Football League (DFL) recently handed out newly bundled
viewers – and for soccer itself?
rights packages for the federal football league.
We’ll hear from all sides, but ultimately nobody can know in advance how things will turn out.
Sport
former live rights owner, Sports in general and soccer in particular represent key content in the
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Content Day Die digitale Avantgarde Ein Überblick über die Themen des Content Day Digital TV. Neue Distributionswege, neue Formate. Fernsehen findet heute auf dem Fernseher, dem PC und dem Handy statt. Die Sendungen werden terrestrisch, per Satellit, Kabel, Internet oder UMTS übermittelt. Daraus ergeben sich für die Konsumenten nicht nur eine Vielzahl von Empfangsmöglichkeiten – aus Broadcast wird Mesocast, aus Zielgruppen interessensgeführte Communities, und aus Sendeformaten entwickeln sich Anreize, sich weiter zu informieren und darüber hinaus mit den Inhalten, den darum gruppierten Services und dem Anbieter zu interagieren. Der Content Day stellt die neuesten Entwicklungen vor. Mit der „Movota“-Technologie können TV-Sender ihre Programme interaktiv gestalten. So können unter anderem bei einer Quizshow die Zuschauer „live“ Fragen auf ihrem Handy beantworten oder Sender die Meinung der Zuschauer zu bestimmten Programmen abfragen und die Ergebnisse direkt auswerten. Die zunehmende Fragmentierung der Zielgruppen sowie der Ausbau des Internets zu einem Broadbandnetzwerk fördert die Entwicklung der Mesomedien. Hat jemand eine Programmidee für eine spezifische Interessensgruppe, kann er sich damit an Narrowstep wenden. Die Firma bietet die Technik und das Knowhow von der Produktion über die Distribution bis hin zur Abrechnung beim Kunden für Internetfernsehen an, ob Web-TV, Video-in-Demand oder IP-TV. So sind schon jetzt sind fast alle bedeutenden Segelregatten auf einem Narrowstep-Sender zu sehen. Am Content Day wird Narrowstep Internet-TV live zeigen.
Game: Master of Maya
Mobile Entertainment. Kommunizieren, Konsumieren, Interagieren – immer und überall. Die neuen mobilen Endgeräte, ob Handy, PDA oder portable Spielekonsolen – sie sind mediale Mehrzweckgeräte der Unterhaltung. Während die ARPUs (Average Revenue per User) bei der Telefonie rapide sinken, prognostizerien die Analysten den Telekommunikationsanbietern und Mobilfunkprovidern neue Revenues aus dem Datenverkehr, allem voran dem Mobile Entertainment.
Content Day The Digital Avantgarde
mesomedia. If someone has a program idea for a specific interest
An Overview of the Themes of Content Day
technology and know-how including production, distribution and
group, they can contact Narrowstep, a company that offers Internet TV accounting, whether it be for Web TV, VOD or IP-TV. On Content Day,
Digital TV. New distribution channels, new formats. Today, we watch
Narrowstep will broadcast live Internet-TV.
Content Day
TV on our TVs, PCs and mobile phones. Programs are broadcast terrestrially, via satellite, cable, Internet or UMTS. Broadcasts turn into
Mobile Entertainment. Communication, consumption, interaction –
mesocasts, target groups turn into communities, and new formats
everywhere and all the time. New mobile devices are multipurpose
encourage further interaction with both content and content provider.
media entertainment consoles. While telephone service ARPUs are
Content Day presents the latest developments.
sinking rapidly, mobile providers and telecommunications analysts
TV broadcasters use “Movota” technology to create interactive
predict new revenues from data transfer and especially mobile enter-
programs that allow them, for example, to invite viewers to answer
tainment.
questions “live” using their mobile phones or to conduct polls whose
Phoenix Film and UFA Interactive will premiere their new mobile video
results they can analyze right away.
horror series “Unheimliche aus dem Handy,” which reflects their
The increasing fragmentation of target groups and the expansion of
innovative approach to “new platforms and new formats.”
the Internet to a broadband network promotes the development of
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Als Premiere zeigen Phoenix Film und UFA Interactive zum ersten Mal das „Unheimliche aus dem Handy“ – die neue Mobile Video Horrorserie. Damit gehen das Produktionshaus Phoenix und die TV-Gruppe UFA einen weiteren Schritt in Richtung „neue Plattformen und neue Formate“. Next Gen Games. Das Spiel als Leitmedium. Gestern noch der Fetisch einer kleinen Randgruppe, ist die Spieleindustrie heute die Wachstumsbranche im Medien- und der Innovationsmotor im IT-Sektor. Gespielt wird in der Freizeit, um zu lernen und in Managementseminaren mit PCs, Konsolen oder Handies. Im Report zum Jahr 2005 der DFC Intelligence Group wird der interaktiven Unterhaltungsindustrie mit dem Verkauf von Soft- und Hardware für Video-, Computer- und Handy-Spiele in den USA ein Wachstum von derzeit $ 28,5 Mrd. auf $ 42 Mrd. bis 2010 vorausgesagt. Demnach wird bis 2008 das Geschäft allein mit Games in den USA die Größe der weltweiten Musikindustrie erreichen. Der gewaltige Umsatzanstieg wird zum einen mit der Einführung der Next-Generation-Konsolen von Microsoft, Sony und Nintendo 2005/06 begründet. Zum anderen entwickeln sich über mobile Endgeräte wie Handies, Handhelds und Konsolen sowie das Internet neue Märkte.
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Consumer Generated Content: Die neuen Massenmedien im Netz. Gestern noch im Crash gestorben, ist das Internet mehr da als je erwartet. Web 2.0 ist das neue Zauberwort, das sich die Investoren in den Lounges gegenseitig zuraunen. Mit der Durchsetzung des Breitbandanschlusses und der Entwicklung neuer Technologien wie „social software“ für die Vernetzung von Menschen, „RSS-Feeds“ (Really Simple Syndication) für die Vernetzung von Inhalten, oder „social bookmarking“ für das gemeinschaftliche Indexieren von meist user generated content haben sich in den vergangenen Monaten neue Plattformen etabliert, die riesige Communities mit Möglichkeiten der Selbstdarstellung, des Networking und vor allem der Unterhaltung bedienen. Im Juli 2005 investierte Rupert Murdoch $580 Mio in das „Social Network“ MySpace. Analysten zufolge macht Google jährlich $ 400 Mio Umsatz über die Communityplattform. Im Juli 2006 ging die Suchmaschine mit $ 900 Mio eine Kooperation mit MySpace ein. Und das ist nur die Spitze des Eisberges.
Während Sony und Microsoft sich der Medienkonvergenz verschreiben, beschreitet Nintendo richtungsweisende Wege im Bereich des Gamings. Ihre beiden neuen Plattformen WII und Nintendo DS zeichnen sich durch ihr innovatives Spielerinterface aus.
Innovative Next Gen Games. The games industry is no longer the
Consumer Generated Content: The new mass media on the Internet.
domain of small fringe groups. It is now a major growth industry and
The Internet is back with a vengeance. The magic word among
an engine for innovation in the IT sector. People play games on PCs,
investors is Web 2.0. With the expansion of broadband and the devel-
consoles and mobile phones. They play in their free time, in learning
opment of new technologies such as “social software,” “RSS-Feeds“
environments and in management seminars. In a 2005 DFC
(Really Simple Syndication) and “social bookmarking,” new platforms
Intelligence Group report, experts predicted tremendous growth rates
have emerged to provide huge communities with image services, net-
for the interactive entertainment industry. The games industry in the
working and entertainment. In July 2005, Rupert Murdoch invested
USA alone is set to reach the level of the worldwide music industry
$580 million in MySpace; according to analysts, Google achieves annu-
by 2008. The increase in sales is tied to the introduction of next-
al sales of $400 million via its community platform. In July 2006, the
generation consoles from Microsoft, Sony and Nintendo in 2005/06.
search engine entered into a $900 million cooperation with MySpace.
New markets are also developing via devices such as mobile phones,
And this is only the tip of the iceberg.
handhelds and consoles. While Sony and Microsoft commit themselves to media convergence, Nintendo is pursuing groundbreaking paths in the gaming field. Both new platforms, WII and Nintendo DS, are marked by their innovative player interface.
Content Day
Gamepremiere beim Conten Day: Kill your Darling
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Es geht um alles Interview mit Michael Rueger, Entertainment Engineer Master of Maya ist das erste Mobile Multi Player Trading Card Game, entwickelt in Co-op zwischen UFA und Siemens. Es soll voraussichtlich noch in diesem Jahr herauskommen. Man kennt die Trading Cards bisher von Magic oder Pokemon. Wie kann man sich das auf dem Handy vorstellen? Man wird auf der Stelle in die Welt der Mayas, 8000 Jahre vor unser Zeitrechnung, hineingezogen. Außer den klassischen Tradingcard-Prinzipien (Sammeln, Kämpfen und Tauschen) haben wir Mehrwerte integriert, die nur ein Handy bietet. Neben animierten Karten kann man mit den sogenannten Schatzkarten zum ersten Mal Einfluss auf das Handy des Gegners nehmen. Die Karte „Amok“ lässt z. B. das Handy des Gegners unkontrolliert vibrieren. Man kann immer und überall spielen! Ein Master aus Berlin tritt gegen einen Master aus München an, einer aus Hof gegen jemanden aus Hamburg. Keine Beschränkung von Ort und Zeit. Entweder verabredet man sich direkt mit einem Gegner oder lässt den Zufall entscheiden. Zudem sind auch weitere Sprachversionen in Arbeit, dann spielt man europa- und weltweit.
Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Wohin wird sich Mobile Entertainment entwickeln angesichts der Möglichkeiten solcher Riesenspiele fürs Handy? Wichtig ist zu sehen, dass Mobile Entertainment nicht nur Handy bedeutet. Es gibt verschiedene Plattformen, auf die man Mobility beziehen kann. Es geht um alles, was man bewegen, was man mitnehmen und was miteinander interagieren kann. Man muss heute von Cross Plattform Entertainment sprechen. Die Leute wollen in Zukunft nicht nur eine Emotion auf einer Plattform, sie wollen verschiedene Plattformen miteinander kombiniert sehen und im Idealfall ihre reale Welt mit einbeziehen.
Wovon hängt der Release-Zeitpunkt ab? Für ein Spiel wie Master of Maya, das eben kein kleines, normales Handy-Game ist, sondern Schlachten von drei Minuten bis zu über eine Stunde ermöglicht, bedarf es einer Datenflatrate. Wir wollen nicht, dass die Spieler hinterher mit einer enormen Telefonrechnung dastehen. Die Flatrate muss natürlich mit den Telekommunikationsunternehmen verhandelt werden.
Michael Rueger
It’s all or nothing
What is the release date dependent upon?
Interview with Michael Rueger, Entertainment Engineer
Master of Maya is a very big game that allows for battles of 3 to 60 minutes, which means that we definitely need a flat rate. We don’t
Master of Maya is the world’s first mobile multi-player trading card
want our players to get huge telephone bills, so we’re negotiating
game. It was developed jointly by UFA and Siemens and is scheduled
with telecommunications companies right now.
Content Day
for release this year. We’re all familiar with trading card games such as Pokemon, but how does this work with mobile phones?
What kind of developments are we going to see in mobile
Master of Maya draws you into the ancient world of the Mayans. It has
entertainment considering the possibilities of such gigantic games
conventional trading card activities such as collecting and exchanging,
for mobile phones?
but we’ve also added features that only a cell phone can offer such as
It’s important to understand that mobile entertainment doesn’t just
animated cards and the so-called “treasure card,” which allows you to
involve phones. There are so many different platforms, and we have to
influence your opponent’s phone. The “amok“ card, for example,
think in terms of cross-platform entertainment. People want different
makes your opponent’s phone vibrate uncontrollably – what normal
platforms to connect with each other and ideally also to include their
playing card can make your rivals literally shake? Plus, players can play
own real world.
whenever and wherever they like!
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Das klingt, als wäre Mobile TV eigentlich schon ein alter Hut, wenn man über Mobile Entertainment redet ... Für mich muss bei Bewegtbildern auf dem Handy immer ein Mehrwert hinzukommen, wie z. B. Ausstrahlung früher als im TV oder Kino, exklusive Mobile-only-Kamera bei Events, Interaktivität und – das ist für Film- und TVProduzenten enorm spannend – speziell für das Handy produzierte Formate. Diese können gerne auf Basis einer bekannte TV-/Kino-Marke entwickelt werden, aber dann nicht einfach die Ausstrahlung einer Folge der TV-Serie auf dem Handy, sondern neue Aspekte. Die UFA zum Beispiel beschäftigt sich in der Abteilung „UFAInteractive“ unter der Leitung von Gerrit Wahle genau damit. Die Bandbreite reicht von Mobile-Gaming über Mobile Movies und Interactive-TV bis zu speziellen Vlogs. Alle Konzepte und deren Umsetzung haben einen klaren Mehrwert gegenüber klassischer TV-Unterhaltung.
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Welche anderen Plattform Interaktionen sind denn denkbar? Viele. Zum Beispiel Spielzeug in Verbindung mit Fernsehunterhaltung. (Michael Rueger holt eine weiße Stoffkatze aus seiner Tasche.) Das ist Serafina vom Spielzeughersteller Mattel. Sie reagiert mittels einer WatermarkTechnologie mit dem Fernsehen, mit Hörbuchkassetten oder DVDs. Auf einer Barbie-DVD sind versteckte Soundsignale eingebettet. Wenn Barbie z. B. in Gefahr ist, wird in der Szene ein Soundsignal ausgestrahlt, das für menschliche Ohren nicht wahrnehmbar ist. Aber die Katze hört es, versteht es und reagiert darauf, indem sie mit dem Zuschauer spricht und ihn dadurch noch stärker in die Handlung einbindet. Ähnliches gibt es natürlich auch für Jungs. Das Entertainment ist also plötzlich nicht mehr nur auf dem Bildschirm, sondern auch im Wohnzimmer. Auf diese Weise werden Geschichten und Emotionen realer!
Serafina
When we talk about mobile entertainment, it sounds as if mobile TV
What other platforms are conceivable at this point?
is already outdated ...
Tons. For example, a toy that’s connected to TV entertainment. (Rueger pulls a white stuffed animal cat from his pocket)
added value factors. These could include things like being able to see
This is Serafina from Mattel. Watermark technology allows her
a program or a film before it’s seen on TV or in the cinema, or even
respond to TV, audio tapes and DVDs. For example, when DVDs are
exclusive mobile-only cameras at events.
embedded with hidden signals, they emit a sound that only the cat can hear. It receives the signal and reacts by talking to the viewer and
Well-known TV/Film brand names could be involved in these develop-
bringing him/her closer to the plot.
ments, but they should do more than just broadcast an episode on a
This brings entertainment off the screen and into the living room so
cell phone, they should involve new aspects. The UFA department
that stories and emotions become more real.
“UFA-Interactive” headed by Gerrit Wahle is doing some great work in mobile gaming, mobile movies, interactive TV and special Vlogs. All of their concepts have a clear USP, i.e. a clear added value in relation to classical TV entertainment.
Content Day
As far as I’m concerned, moving pictures on a cell phone should have
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Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Division, ein Bereich, der laut Eigenaussage des Senders „beträchtliche Gewinne erzielt“. Chef der MarketingTruppe ist seit sechs Jahren Joel Berger, ein entspannt wirkender Mensch, der trotz Termindruck keine Hektik aufkommen lässt. Hier, in seinem Büro, läuft wie an Fäden die gesamte Kommunikation mit den Zuschauern zusammen.
Joel Berger
Fernbedienung des Lebens Ein Besuch bei Joel Berger, 40, Vicepresident Marketing & New Business von MTV Central Europe Berlin. Schon der Ort hat was Trendiges: Stralauer Allee, direkt an der Spree. Eine Reihe historischer Fabrikgebäude aus rotem Ziegelstein säumen das Ufer, in denen heute allerdings keine schweißtriefenden Arbeiter mehr an schweren Maschinen ackern, sondern vorwiegend Werbekonzepte, Fotos, Texte und Musik produziert werden. In der Nummer 7 residiert seit 2000 der deutsche Ableger von MTV Networks, zu dem MTV, VIVA und der Kinderkanal Nick gehören. Das Ambiente ist schick, offen, luftig, eine Atmosphäre von Laissez-faire schwingt durch das Gebäude aus Stein, Stahl und Glas mit Panoramablick auf die Spree. 250 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, die meisten mit der Produktion von Programminhalten; 20 Leute arbeiten in der Abteilung Marketing & New Business
Mobile TV, also Fernsehen auf dem Handy, ist eines der wichtigsten Themen, mit denen sich Berger und sein Team zur Zeit beschäftigen. „Das Handy ist für Jugendliche die Fernbedienung des Lebens“, sagt er. „Wer heute kein Handy besitzt, hat keine Verabredungen und keine Freunde, das ganze Leben der Kids ist darauf ausgerichtet.“ Längst ist das Handy über die reine Funktion der Gesprächsverbindung hinausgewachsen. Man kann mit ihm Fotos und Videos machen und verschicken, Musik speichern und abspielen und mit einigen seit neuestem sogar Fernsehen – auch wenn Technik und Empfang noch in den Kinderschuhen stecken und auch das Userverhalten bisher „ein weitgehend unerforschtes Feld ist“, wie Berger sagt. Eine der zentralen Fragen sei, ob die Kunden audiovisuelle Inhalte eher im linearen Umfeld oder im Video on Demand (VOD)-Umfeld nutzen. In den USA werde VOD-Verfahren bevorzugt, bei dem man sich für 10 $ pro Monat sein eigenes Programm zusammen stellen kann. Aktuelle Umfragen haben nun erste interessante Ergebnisse zu Tage gefördert: so ergab die JIM-Studie 2006, dass Besitz und Nutzung von Handys und Computern bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren kontinuierlich steigt, während der Besitz von Fernsehern in dieser Altersklasse geradezu rapide – von 2004 bis 2005 um 20 % – zurück gegangen ist. „Lustigerweise nutzen die Kids ihre TV-Handys nicht nur am Busbahnhof oder auf dem Schulhof, sondern auch zu Hause“, sagt Berger. „Frühere Annahmen, Mobile TV sei ein reiner Pausenfüller, scheinen sich somit als falsch erwiesen zu haben.“
The Remote Control of Life
even watch TV. This in spite of the fact that the technology is still in
Joel Berger, 40, Vice President of Marketing & New Business at MTV
its infancy and user behavior is still, as Berger notes, “a largely unex-
Central Europe Berlin, on mobile TV, new content and consumer
plored field.” A central question facing the field is whether viewers
behavior
will use audiovisual content in a linear environment or in a Video on
Mobile TV
Demand (VOD) environment, the latter being the preferred procedure Since 2000, the German subsidiary of MTV Networks, which encom-
in the US.
passes MTV, VIVA and Nick, has had its offices in an renovated factory
Recent studies such as the 2006 JIM survey show that ownership and
in a trendy district along Berlin’s Spree River. Over 250 employees
use of mobile phones and computers by young people between the
work here in a distinctly chic, open and laissez-faire atmosphere. For
ages of 12 and 19 continues to increase, while TV ownership in this
the past six years, Joel Berger has been the head of the Marketing &
category is decreasing rapidly – by 20 % from 2004 to 2005. “It’s very
New Business Division, a booming field which now has 20 co-workers.
interesting that kids use their mobile TV phones not only at the bus
In spite of the hectic pace of his job and the fact that he’s responsible
stop and at school, but also at home,” notes Berger. "Our earlier
for all of the company’s communication with its viewers, Berger is a
assumption that mobile TV would just fill the gaps appears to have
relaxed guy.
been incorrect.“
Berger and his team see mobile TV as one of the most important top-
Mobile TV has emerged as a successful, profit-yielding field that’s
ics they’re dealing with. “For young people, mobile phones are the
always on the lookout for fresh new content. In the meantime, all
remote control of life,” he explains. Indeed, mobile phones have long
three channels offer Internet downloads for mobile TV phones includ-
since transformed from a means of conversation into a device that
ing music clips, videos, play lists, shows excerpts, interviews, etc. Both
allows users to take photos, make videos, save and play music and
Vodafone and T-Mobile offer mobile TV broadcasts by MTV, VIVA and
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Womit sich auch der Bereich Mobile TV zu einem erfolgund gewinnversprechenden Markt entwickelt hat, für den ständig neue Inhalte erdacht werden. Mittlerweile kann man sich per Internet von allen drei Sendern Inhalte aufs Handy downloaden: Musikclips, Videos, Playlists, Ausschnitte aus Shows, Interviews. Motto: „Hier wirst du bereits beim Frühstück zum Programmdirektor! Lass dir von deinem Lieblingsvideo gute Laune machen. Dein Soundtrack für den Tag ...“ Und sowohl Vodafone als auch T-Mobile bieten für 10 € im Monat handytaugliche Sendungen von MTV, VIVA und Nick an. Weitere Ziele sind, Inhalte fürs Handy zu entwickeln, die additiv zur TV-Nutzung sind. Berger kann sich z. B. vorstellen, das Konzert eines Pop-Stars auf MTV zu übertragen, während man auf dem Handy die Bilder einer Backstage-Kamera empfangen kann. Die drei Medien Fernsehen, Internet und Handy haben sich so zu einer Art Regelkreis des Marketings entwickelt. Jede Plattform hat ihre eigene Präsenz, ihre eigene Nutzung und ihre speziell aufbereiteten Inhalte, dennoch verweist das eine auf das andere und potenziert die einzelnen Marketingstrategien. Womit wir beim letzten, noch völlig weißen Fleck der Handynutzung sind, der Werbung. Bisher sind Handys werbefreie Zone, was erstens am zarten Alter der neuen Technik liegt und zweitens an den für Werbekunden noch relativ unattraktiven Reichweiten. Trotzdem sieht Berger in Werbung auf dem Handy „eine Riesenchance“, weil man viel näher am Kunden dran sei: „Wenn man sie schaut, dann schaut man und holt sich nicht zwischendurch was zu trinken.“ Deshalb müssen HandyCommercials auch ganz anders gestaltet sein als herkömmliche Spots, so Berger, kürzer, knackiger, trendiger. Zudem bedeutet Werbung, die Firmen bezahlen, weniger Kosten für die Konsumenten. Sagt Berger. Man wird sehen. Für den Fall, dass einem das alles zuviel wird, hat er jedenfalls auch eine Lösung: einfach mal das Ding ausmachen.
„Die Erwartungen sind übertroffen worden“ Matthias Immel, Vice President Consumer Marketing bei T-Mobile International, und Henrik Rinnert, Geschäftsführer von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland, über Start und Perspektiven von Mobile TV Im letzten Jahr klang Mobile TV noch wie ferne Zukunftsmusik. Eine interessante Vision, bei der aber selbst Fachleute bezweifelten, dass sie zum angestrebten Zeitpunkt – dem Start der Fußball WM 2006 – realisiert werden könne. Zu viele Probleme galt es zu bewältigen, die lediglich der vagen Hoffnung einer „gewissen Nutzungsakzeptanz“ gegenüber standen, wie Matthias Immel, Vice President Consumer Marketing bei T-Mobile International und Referent der Medienwoche 2005, im letzten Jahr einräumte. Die WM wurde dafür als
Nick for 10 € per month. Other goals include developing content for
“We exceeded our expectations”
mobile phones in addition to TV use. For example, Berger can imagine
Matthias Immel, Vice President of Consumer Marketing at T-Mobile
broadcasting a pop concert on MTV, while mobile users would receive
International, and Henrik Rinnert, Managing Director of MFD Mobile
additional images from a backstage camera.
TV Germany, on the early stages of mobile TV and its outlook for the
The interlinking of TV, Internet and mobile phones has produced a
future
its own use and its own special content. And yet, each is linked to the
Last year, the future of mobile TV was still the subject of major debate.
other and supports each others marketing strategies.
Would it be in place by the 2006 Soccer World Cup in Germany?
One field that has yet to be explored in mobile phones is advertising.
Matthias Immel, Vice President of Consumer Marketing at T-Mobile
Up until now, mobile phones have been ad-free zones due to the rela-
International noted at the time that there were still too many prob-
tive infancy of the technology and the unattractive range for advertis-
lems to overcome and only a vague hope that mobile TV would enjoy
ers. Still, Berger sees a “tremendous opportunity” in mobile phone
a “certain user acceptance.” The World Cup represented a “crucial
advertising as a result of the close proximity to the user: “When you
marketing impulse,” but there was still much work to be done includ-
watch ads on mobile phones, you really watch them. You don’t get up
ing, Immel argued, “producing the right devices, doing our technical
and get yourself something to drink.“ According to Berger, mobile TV
homework and settling all legal matters.“
commercials will need to be shorter and more direct than traditional
In spite of all the doubts, mobile TV got its start in May 2006 in
commercials. As well, advertising paid for by advertisers means fewer
Cologne, Stuttgart, Berlin, Munich, Frankfurt and Nürnberg with offers
costs for consumers. As Berger notes: “We’ll see. If all that gets too
by T-Mobile together with Vodafone, E-Plus and O2 using a DVB-H
much for viewers, they still have the option of turning the thing off.”
frequency, and Mobile TV Germany (MFD) using a DMB frequency.
Mobile TV
type of automatic marketing loop. Each platform has its own presence,
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Auch Henrik Rinnert, Geschäftsführer von MFD in Düsseldorf, ist „zufrieden über die positive Resonanz auf mobiles Fernsehen und unser Produkt „watcha“. Er geht davon aus, dass Handy-TV in Zukunft hauptsächlich genutzt wird, um zum Beispiel Wartezeiten zu überbrücken, es aber nicht den heimischen Fernseher ersetzen wird. „Der Reiz des Mediums“, sagt Rinnert, „wird immer die Mischung von traditionellem TV-Programm und Handyspezifischem Content sein.“ Beim traditionellen Content kann der Nutzer auf seinem Handy „zur gewohnten Zeit
gewohnte Formate und Sendungen konsumieren, hinzu kommen neue Inhalte wie beispielsweise die Moby-Soaps oder kurze Informationssequenzen.“ Matthias Immel ist ebenfalls überzeugt, dass sich Mobile TV „als komplementäre Nutzungsform etablieren“ wird, ohne den klassischen TV-Konsum zu ersetzen. Folgerichtig will T-Mobile International sein Angebot nun ausbauen. Immel: „Wir haben bereits ein attraktives Mobile TV-Angebot rund um Europas größten Musikstar Robbie Williams entwickelt. Es wird zu dieser größten Konzerttour der Geschichte einen eigenen TV-Kanal geben mit exklusivem Backstage-Footage rund um diese Tournee und die unterschiedlichen Tournee-Stationen, der wöchentlich aktualisiert wird. Zudem übertragen wir mehrere Konzerte von Robbie Williams für unsere Kunden exklusiv aufs UMTS-Mobiltelefon.“ Noch sind viele Fragen ungeklärt. Wem die Landesmedienanstalten letztendlich die heiß umkämpften Frequenzen zuteilen, ob DVB-H oder DMB deutscher Standard wird, ob den Betreibern medienrechtliche Auflagen gemacht werden, wie hoch die Reichweiten sein werden und ob die GEZ mitverdient, wird sich wohl frühestens in den kommenden Monaten klären. Von einer Konkurrenz zwischen den Formaten DVB-H und DMB könne dennoch „nicht die Rede sein“, meint Rinnert. „Schließlich ist DMB zur Zeit mit fünf Kanälen verfügbar, während DVB-H nur einen Showcase zur WM hatte und voraussichtlich erst Ende nächsten Jahres massenmarktfähig wird.“ Darüber hinaus stehe die Lizenzvergabe für DVB-H noch aus; neben der Allianz aus T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 habe sich auch MFD dafür beworben. Unabhängig von der Entscheidung bei der Lizenzvergabe geht Rinnert davon aus, „dass es eine Koexistenz beider Technologien geben wird, je nachdem wo sich der User gerade aufhält. Zu erklären ist das beispielsweise damit, dass der Netzausbau für DVB-H sehr kostenaufwendig ist und sich in der Fläche kaum lohnen wird. Daher ist ein denkbares Modell, dass DVB-H in den Ballungsräumen verfügbar sein wird und DMB in der Fläche.“
T-Mobile’s services, which included the live broadcast of 20 World Cup
its services. Immel explains: “We’ve already developed an attractive
matches, were “accepted very positively,” says Immel. Any criticism
mobile TV program based on Europe’s biggest pop star, Robbie
“dealt mostly with a lack of network access and network overload,
Williams. His latest concert tour will have its own TV channel with
which we were able to fix for the latter phases of the tournament. In
exclusive backstage footage. We’ll also be broadcasting several Robbie
fact, we exceed our expectations.”
Williams concerts exclusively for our clients via UMTS mobile phone.”
Henrik Rinnert, Managing Director of MFD in Düsseldorf, was also very
Many pressing questions have yet to be answered: To whom will the
satisfied with the positive resonance to mobile TV and his company’s
state media agencies award the hotly contested frequencies? Will
product „watcha,“ which is based on the assumption that mobile TV
DVB-H or DMB become the German standard? Which media require-
will be used mostly to bridge time gaps, and not to replace the home
ments will the operators be subject to? How wide will the broadcast
TV. “The appeal of the medium,” explains Rinnert, “will always be the
range be? Will the GEZ (Germany’s fee collecting agency) also profit?
mixture of traditional TV programs and mobile phone-related con-
No matter what decisions are made, Rinnert is working under the
tent.” With traditional content, the user can watch TV on his/her
assumption “that there will be a co-existence of the technologies
mobile phone “at the times he/she is accustomed to, with the addition
depending on the location of the user.“
„wichtiger Marketingtreiber“ bewertet, auch wenn man noch keine Ahnung hatte, ob bis dahin sowohl alle technischen als auch alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein würden. Immel damals: „Wir müssen die passenden Endgeräte haben, wir müssen die technischen Hausaufgaben machen und wir müssen die Rechte vorher abklären.“ Allen Unkenrufen zum Trotz – Schlagzeilen wie „Für Handy-TV zur Fußball-WM könnte es knapp werden“ konnte man immer wieder lesen – gab es ein vielschichtiges Angebot zur Fußball-WM. T-Mobile startete sowohl gemeinsam in einer Allianz mit Vodafone, E-Plus und O2 auf DVB-H-Frequenz (Digital Video Broadcasting for Handheld) in vier deutschen Städten einen Showcase als auch für seine UMTS-Kunden ein breites kommerzielles Mobile TV-Live-Streaming Angebot. Das UMTS-Streaming Angebot von T-Mobile sei „sehr gut angenommen worden“, sagt Immel, „sowohl die 20 Spiele, die wir komplett live übertragen haben, als auch der WM-Kanal mit den Spielzusammenfassungen sämtlicher Partien und Hintergrundberichte.“ Natürlich habe es auch Kritik gegeben, „die bezog sich aber mehr auf mangelnde Netzversorgung bzw. Überlastung der Netze, die in einzelnen Zellen zur Einschränkung des Angebots geführt hat. Das konnten wir für die spätere Phase des Turniers korrigieren.“ Die Erwartungen seien jedoch „wie in fast alles Bereichen rund um den FIFA Worldcup übertroffen worden.“
Mobile TV
Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
of new content and short information bits.” Matthias Immel is equally convinced that mobile TV will “establish itself as a complementary form,” without replacing traditional TV consumption. As a result, T-Mobile International is now looking to expand
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Sind Sie Filmproduzent in Berlin-Brandenburg oder planen Sie ein Projekt in unserer Medienregion? Wir unterst眉tzen Sie bei der Finanzierung Ihrer Filme! InvestitionsBank des Landes Brandenburg, Bereich Medienfinanzierung Telefon: 0331 660-1495 路 E-Mail: medien@ilb.de
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Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
MEDIA-Antenne Berlin-Brandenburg aktuell CONNECTING COTTBUS 2006 – COME AND PITCH! Im Rahmen des Film Festival Cottbus findet wieder das filmwirtschaftliche Forum Connecting Cottbus statt, bei dem 12 Projekte einem qualifizierten Fachpublikum vorgestellt werden. Produzenten aus Ost-, West- und Mitteleuropa können sich mit einem Spielfilmprojekt für Kinound TV in der Entwicklung bewerben, das sich für eine Koproduktion zwischen Ost und Westeuropa eignet. In den letzten Jahren hat sich Connecting Cottbus zu einem Treffpunkt wichtiger Branchenvertreter aus Ost und West entwickelt, dass neben einem Rahmenprogramm aus Diskussionsrunden und Fallstudien auch Gelegenheit zu ausführlichen Arbeitsgesprächen am Rande der Veranstaltung bietet. The industry forum Connecting Cottbus takes place within the frame of the Film Festival Cottbus for Eastern European Film and will present
With MEDIA to Markets, Fairs and Festivals Open deadlines for MEDIA supported events:
12 selected projects to a professional audience. Producers from Eastern, Western and Central Europe are invited to apply with a fictional film and TV project in development aimed for co-production between East and West.
Date: November 16th–17th 2006 Deadline for participants without project: October 1st Info: www.connecting-cottbus.de
Aktuelle Förderergebnisse / Recent Results Europa fördert Festivals / Europe support for Film Festivals Die Kommission hat 63 europäische Festivals im Rahmen des Aufrufs 6/2005 ausgewählt, die mit insgesamt 1.432.100 Euro unterstützt werden. Zwei von den insgesamt neun geförderten Filmfesten stammen aus der Region: Interfilm-Internationales Kurzfilmfestival Berlin wird von MEDIA mit 28.000 Euro unterstützt, das Filmfest Dresden erhält 35.000 Euro aus Brüssel.
10 Jahre Mannheim Meetings / 10 Years of Mannheim Meetings Im ihrem Jubiläumsjahr haben sich die Mannheim Meetings neu strukturiert. Aus den 45-minütigen Einzelgesprächen von Produzenten auf der Suche nach Koproduktionspartnern und den „Sales & Distribution Meetings“ für bereits fertig gestellte Kinoproduktionen wird eine gemeinsame Veranstaltung. Die während des Internationalen Filmfests Mannheim-Heidelberg stattfindenden Mannheim Meetings gehören inzwischen zu den wichtigsten Ko-finanzierungs-Veranstaltungen in Europa. Über 600 Einzelgespräche wurden während des letztjährigen Treffens organisiert. For it’s 10th anniversary the Mannheim Meetings have restructured their concepts. In future the 45 minute Eye to Eye meetings between producers and potential co-partners will be united with the „Sales & Distribution Meetings“ for finished feature films. The Mannheim Meetings take place within the frame of the International Film Festival Mannheim-Heidelberg, and have managed to become one of the most significant events for international co-financing in Europe.
Within the Call 6/2005, 63 European film festival will receive 1.432.100 Euro MEDIA support. Two out of nine supported German festivals take place in Berlin-Brandenburg and Central Germany. 28.000 Euro went to Interfilm - International Short Film Festival Berlin, Film Fesivalt
Media-Antenne
Dresden will receive 35.000 Euro from Brussels.
Listed results: www.mediadesk.de
Date: November 20th – 24th 2006 Registration Fee: free for festival participants with festival accreditation for 20 Euro Deadline with project: July 31st 2006, without project: November 1st 2006 Info: http://www.mannheim-filmfestival.com
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Mit MEDIA in Entwicklung: „Ruudi“ (Schmidtz Katze Filmkollektiv)
Das Forum für International Co-financing of documentaries ist eine der wichtigsten europäischen Veranstaltungen um internationale Kontakte im Dokumentarfilmbereich zu knüpfen. Unabhängige europäische Produzenten können sich mit einem oder zwei Projekten bewerben, die eine gesicherte Finanzierung zwischen 25% und 75% vorweisen können und bereits einen TVSender oder eine Filmförderung als Finanzierungspartner haben. The Forum for International Co-financing of Documentaries is one of the most important venues for the international documentary film scene. Independent producers can send applications with projects that have already secured 25%–75% of the financing by TV-Broadcasters or film funding institutions.
Date: November 27.– 29. 2006 in Amsterdam Registration fee: 550 Euro per project, without project 300 Deadline with projects: September 1st 2006 Info: http://www.idfa.nl
Mipcom Vom 9. bis 13. Oktober findet in Cannes wieder die Fernsehmesse Mipcom statt. Dem voraus geht die zweitägige Mipcom Junior, bei der Kinder- und Jugendstoffe die Hauptrolle spielen. Unabhängige europäische Produzenten, Producer, Weltvertriebe etc., die noch nicht direkt über Reed Midem bei der Messe akkreditiert waren, können sich bei der niederländischen Organisation The Marketplace zu besonders günstigen Bedingungen am MEDIA Umbrella anmelden. Der Stand bietet einen Nachrichten- / Empfangsservice, Auslagemöglichkeiten für Informationsmaterial, eine großzügige Fläche für Meetings sowie eine private Bar. Die Registrierung beinhaltet außerdem die Möglichkeit zur Teilnahme an Konferenzen und Gesprächsrunden mit Sendervertretern sowie einen Eintrag im Katalog.
In October the TV-Markets Mipcom and Mipcom Junior, with focus on children and youth programmes, take place in Cannes. Independent European producers, that have not been previously registered directly through Reed Midem can register through the Dutch organisation The Marketplace to special conditions for the MEDIA Umbrella Stand. The Stand offers various news and information services as well as generous space for information material and meetings. Registration also includes participation at conferences and official talks as well as a listing in the market catalogue.
Date Mipcom: October 9th – 13th 2006 Date Mipcom Junior: October 7th – 8th (Carlton Hotel, Cannes) Registration fee: 690 Euro incl. accreditation, Mipcom Junior per person 650 Euro. Deadline Mipcom: September 7th; Mipcom Junior August 21st 2006 Info: www.marketplace-events.com
Aktuelle MEDIA-Plus Einreichtermine / MEDIA Deadlines Distribution & Sales Selective Distribution (12/05) 1. 12. 2006 TV-Distribution(10/05) 3. 11. 2006 Info and Application forms: www.mediadesk.de Neue Aufrufe in den Bereichen Vertrieb&Verleih, Projektentwicklung, Promotion, Training Pilotprojekte und i2i werden Ende des Jahres erwartet. New calls for tender are expected by the end of year.
Please contact us for further information and advise: Tel.: +49(0)331/743 87-50, 51 E-Mail: mediaantenne@medienboard.de.
Media-Antenne
Forum Amsterdam
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Der KODAK VISION2 50D Color Negative Film ist das neueste Mitglied unserer bahnbrechenden KODAK VISION2 Filmfamilie. Dieser großartige Tageslichtfilm bewältigt mit seinem enormen Dynamikumfang mehr Details im Schattenbereich – auch in Szenen mit sehr hohem Kontrast. Und wie alle VISION2 Filme, setzt auch dieser KODAK VISION2 50D Film einen hohen Maßstab bei der Neutralität, gerade wenn es um Hauttöne geht. Erzählen Sie Ihre brillanten Geschichten – auch wenn diese Schatten haben . Besuchen Sie unsere Webpage www.kodak.de/go/motion oder kontaktieren Sie unsere Service Center . KODAK VISION2 Motion Picture Films. What’s next .
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© Eastman Kodak Company, 2005. Kodak and Vision are trademarks.
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Medienforum 2006: Die Referenten André Aldejohann
Dorothee Blessing
James Cridland
Vice President, Group
Managing Director,
Director Digital Media,
Strategy, T-Mobile
Goldman Sachs,
Virgin Radio, London
International, Bonn
Frankfurt/Main
Stefan Arndt
Jens Uwe Bornemann
Warren Currell
Geschäftsführender
Manager Business
President and CEO,
Gesellschafter der X
Development &
Sherpa Games Inc.,
Filme Creative Pool
Strategy, UFA Film &
Toronto
GmbH / Managing
TV Produktion,
partner of X Filme
Potsdam
Creative Pool GmbH,
Ross Bambrey
Marco Brandt
Guillaume de
Art Director, The
CEO, Kiss FM, Berlin
Fondaumière
Strange Company,
Director General,
Edinburgh
Quantic Dream, Paris
Malte Behrmann
Thom Brenner
Peter Dinges
G.A.M.E. Bundesver-
CEO, bit-side
Vorstand der
band der deutschen
Entertainment, Berlin
Filmförderungsanstalt
Entwickler von Com-
FFA, Berlin
puterspielen / G.A.M.E. German Association of Computer Game Developers, Berlin Christoph M. Bellmer
Reiner Calmund
Jürgen Doetz
CEO, Arena Sport
langjähriger
Präsident, VPRT Ver-
Rechte und Marketing,
Bundesliga-Manager /
band Privater Rund-
Köln
veteran Manager of
funk und Telekommu-
the Bundesliga,
nikation e.V./ President,
Odenthal
Association of Private Broadcasting and Telecommunication, Berlin
André Blechschmidt
Philip Cordes
Dr. Marcus Englert
CEO, Radon Labs,
CEO Germany and
Geschäftsführer,
Berlin
International TV,
SevenOne Intermedia
SPORTFIVE Group,
GmbH und
Hamburg
Vorstandsmitglied ProSiebenSat.1 Media, München
Referenten
© Eastman Kodak Company, 2005. Kodak and Vision are trademarks.
Berlin
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Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Tom Felices
Klaus Gräff
David Harby
Nordic Game Program,
CEO, RBC Radio
DICE-TEAM UK,
Stockholm
Business To Consumer,
London
Hamburg
Dr. Michel Friedman
Prof. Dr. Jo Groebel
Dr. Hans Hege
Rechtsanwalt,
Direktor, Deutsches
Direktor / Director,
Moderator / Lawyer,
Digital Institut /
Medienanstalt Berlin-
Host, Frankfurt/Main
Director, German
Brandenburg (mabb),
Digital Institute, Berlin
Berlin
Bernd Gäbler
Werner Hackmann
Marko Hein
Publizist / Publicist,
Präsident DFL /
Head of European
Bochum
President of DFL,
Developer Business,
Frankfurt/Main
Nintendo of Europe, Frankfurt/Main
Gunnar Garfors
Martin Hagemann
Jeremy Hillman
Direktor / Director of
CEO, Zero Film, Berlin
Editor, BBC World,
Mobile Services,
London
Norwegian Broadcasting Corporation NRK, Oslo
Dr. Klaus Goldhammer
Dr. Wolfgang Hagen
Hans-Dieter Hillmoth
CEO, Goldmedia,
Leiter der Abteilungen
Vizepräsident Hörfunk
Berlin
Kultur& Musik / Medien-
VPRT / Vice President
forschung/ Head of the
of Radio VPRT, Berlin
Department for Culture and Music / Media Research, Deutschland-
Referenten
radio Kultur, Berlin Ulysse Gosset
Dr. Rüdiger Hahn
Ulrich Höcherl
Leitender Geschäfts-
Head of Department 2,
Chefredakteur / Editor
führer und Mitglied
Legal Aspects of
in Chief,
des Aufsichtsrats /
Telecommunication
Blickpunkt:Film,
Chief Operating
Regulation, Frequency
München
Officer (COO) and
Regulation, Federal
Member of the Board,
Network Agency
France 24, Paris
Germany, Bonn
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Martin Hoffmann Vorstandsvorsitzender /
Eberhard Junkersdorf
Lutz Kuckuck
Board Chairman, MME
CEO, Neue Bioskop
CEO, Radiozentrale,
MOVIEMENT, Berlin
Film, Berlin
Berlin
Rangeen Horami
Ferdinand Kayser
Matthias Kurth
Funding Consulting
Pr채sident & CEO, SES
President, Federal
Media Business
Astra, Luxemburg
Network Agency
Development,
Germany, Bonn
Medienboard BerlinBrandenburg, Potsdam-Babelsberg
Dr. Uwe Horn
Stefan Klein
Tomas Lamanauskas
Technical Leader of
Gamecity, Hamburg
Deputy Director
the Mobile Broadcast
Communications
Area, Ericsson
Regulatory Authority,
Research, Aachen
Vilnius
Dr. Robin Houcken
Theo Koll
Christoph Lanz
CEO, Studio Hamburg,
Moderator und stell-
Direktor / Director,
Hamburg
vertretender Redak-
Deutsche Welle TV
tionsleiter / Host and
(DW-TV), Berlin
Associate Producer, Frontal21, ZDF, Berlin
Dr. Joachim Huber
Benjamin Kott
Marc Lepetit
Verantwortlicher
Senior Associate,
Producer, Phoenix
Redakteur f체r das
Booz Allen Hamilton,
Film, Berlin
Medienressort /
Mailand
Managing Editor of the Media Section, Der
Teemu Huuhtanen
Kristian Kropp
Pavel Mayer
Director Sales and
Programmdirektor /
Art + Com, Berlin
Business Develop-
CEO and Director of
ment, Sulake, Helsinki
Programming, Big FM, Stuttgart
Referenten
Tagesspiegel, Berlin
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Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Prof. Dr. Miriam
Petra M. Müller
Oliver Reichert
Meckel
Geschäftsführerin /
CEO, DSF, München
Journalistin,
Managing Director,
Professorin,
Medienboard Berlin-
Universität St. Gallen,
Brandenburg,
Schweiz / Journalist,
Potsdam-Babelsberg
Professor, University of St. Gallen, Switzerland Alex Mestre Molin
Bernd Neumann
Prof. Dr. Ulrich
Vice President of
Staatsminister und
Reimers
DigiTAG / Strategic
Beauftragter für Kultur
Managing Director of
Marketing Manager,
und Medien / Minister
the Institute for
Abertis Telecom,
of State and
Communications
Barcelona
Commissioner for
Engineering, Technical
Cultural and Media
University Braun-
Affairs, Berlin
schweig
Hubertus Meyer-
Marcel Pirlich
Tim Renner
Burckhardt
Senior Manager
CEO, Motor FM, Berlin
CEO, Polyphon Group,
Business Develop-
Hamburg
ment, arvato mobile, Hamburg
Dr. Herbert Mittermayr
Edmund Prylinski
Sebastian Rohleder
Vice President
Executive Producer,
Consultant Interactive
Marketing & Sales,
Grundy UFA TV-
Marketing, Initiative
Alcatel Mobile
Produktion, Potsdam
Media GmbH,
Broadcast, Paris
Hamburg
Christophe Montague
Achim Quinke
Prof. Dr. Hansjürgen
Consultant, Paris
Gamecity, Hamburg
Rosenbauer Journalist,
Referenten
Kleinmachnow
Matthias Müller
Tarja Rautio
Krystyna Roslan-Kuhn
CEO, Radio 2255
Business Development
President’s Adviser,
Media KG, München
Manager Digita Oy,
Office of Electronic
Media Casting Helsinki
Communications, Warschau
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Anirban Roy
Carsten Schmidt
John Steven
Polica Project
Vorstand / Board of
COO, Radio Paragon
Manager, Spectrum
Management, Sport
Media Strategies, JACK
Policy Group, London
und New Business,
FM, Denver
Premiere, München
Michael Rueger
Dr. Wolfgang Schulz
Harald Stöber
Imagineer, UFA
Hans-Bredow-Institut,
CEO, Arcor AG &
Interaktive, Potsdam
Hamburg
Co.KG, Eschborn
Prof. Dr. Claus Sattler
Christian Seifert
Dr. Susanne Stürmer
Executive Director,
Vorsitzender der
Director Corporate
bmcoforum, Berlin
Geschäftsführung /
Affairs, UFA Film & TV
Chairman of the
Produktion, Potsdam
Managing Board, DFL, Frankfurt/Main
Markus Schächter
Steffen Simon
Dr. Isabell Tilly
Intendant des ZDF /
Redaktionsleiter Sport-
Lawyer, Vodafone D2,
Director General of
schau Bundesliga/
Düsseldorf
ZDF, Mainz
Stellvertretender Sportchef / Producer of the Bundesliga Sports Update/Deputy Sports Director, WDR, Köln
Bernd Schiphorst
Margarita Simonyan
Frank Thomsen
Präsident / President,
Chefredakteurin /
Geschäftsführender
Hertha BSC, Berlin
Editor-in-Chief, Russia
Redakteur stern und
Today TV, Moscow
Chefredakteur stern.de / Managing Editor of stern and Editor in Chief of stern.de,
Sabine Schlosser
Christian Spanik
Kennety Y. Tomlinson
freie Journalistin / free
Netproducer,
Chairman,
lance Journalist,
Moosdorf/Österreich
Broadcasting Board of
Oberursel
Governors (Voice of America, Al Hurra), Washington
Referenten
Hamburg
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© http://visibleearth.nasa.gov UN PEU D’AIR
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Wenn 80 Millionen Haushalte in Europa TV5MONDE einschalten, macht sich das bemerkbar
Täglich zwischen 18.30 und 22.45 Uhr Filme mit deutschen Untertiteln
Über Kabel, Satellit und DSL
www.tv5.de
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Georgia Tornow
Gerrit P. Wahle
Wolfram Winter
Generalsekretärin /
Head of Business
CEO, NBC UNIVERSAL
Secretary General,
Development &
Global Networks
film20, Berlin
Strategy, UFA Film &
Germany, München
TV Production, Potsdam
László Tóth
Stefan Warbeck
Dr. Carl Woebcken
Director of Strategic
Chefredakteur / Editor
CEO, Studio
Affairs, National
in Chief, Fritz,
Babelsberg, Potsdam
Communications
Berlin/Potsdam
Authority, Budapest
Dr. Alexander
Clifford Webb
Nick Wrenn
Trommen
CEO, Narrowstep,
Geschäftsführender
Vorstand, Minick
London
Chefredakteur /
(Germany), Hamburg
Managing Editor, CNN International, London
Martin Varsavsky
Teut Weidemann
Michael Wunderlich
Unternehmer /
Vorstandsmitglied
Partner, BC Partners,
Entrepreneur, FON,
(CTO) für Entwicklung
Hamburg
Spanien
und Technik / Member of the board (development and technology), CDV Software Entertainment, Karlsruhe
Inga von Staden
Dr. Eike Wenzel
Koordination Neue
Head of Content,
Medien / Coordination
Zukunftsinstitut,
New Media,
Kelkheim
Medienboard BerlinBrandenburg,
Christof Wahl
Dr. Verena
CCO, Kabel
Wiedemann
Deutschland, München
ARD-Generalsekretärin / Secretary General, German Public Broadcasting Company (ARD), Berlin
Referenten
Potsdam-Babelsberg
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Medienwoche Berlin-Brandenburg 2006
Medienwoche 2006 im Überblick Mittwoch, 30. August 2006
Freitag, 01. September 2006
Medienforum Berlin-Brandenburg 09:30 MfB-B Welcome und Akkreditierung 10:00 MfB-B Eröffnung esmt Campus 11:00 MfB-B Die digitale Marktordnung esmt Campus 11:30 MfB-B Workshop Internetbasierte Werknutzung esmt Campus 14:00 MfB-B Der Produzent der Zukunft esmt Campus 14:00 MfB-B Global News Channels – Kampf der MfB-B Weltbilder esmt Campus 14:00 MfB-B Venture Lounge esmt Campus 16:30 MfB-B Produktionsstandort Deutschland esmt Campus 19:00 MfB-B Medien Gipfel esmt Campus Nur mit Einladung 20:00 MfB-B Media Night Kronprinzenpalais Nur mit Einladung
Medienforum Berlin-Brandenburg 09:00 MfB-B European Forum For Mobile TV 2006 esmt Campus 10:00 MfB-B Regio Summit esmt Campus 09:45 IFA International Keynote ICC Saal 3 10:00 IFA Technisch Wissenschaftliches Forum TWF Messe Berlin Halle 5. 3 / 1.– 6. 9 10:00 IFA Digital Music Lounge Messe Berlin Halle 2. 1 / 1.– 6. 9. 10:00 IFA Ausstellerclub Deutschlandhalle Berliner Salon / 1.– 6. 9. 12:00 M100 Jugendmedienworkshop Berlin + Potsdam / 1.– 4. 9. Anmeldung erforderlich 15:00 IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a
Donnerstag, 31. August 2006
Samstag, 02. September 2006
Medienforum Berlin-Brandenburg 10:00 MfB-B Radio – Das beste Radio der Welt esmt Campus 10:00 MfB-B Content Day: Die digitale Avantgarde esmt Campus 10:00 MfB-B Sport: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. esmt Campus 13:30 MfB-B European Forum For Mobile TV 2006 esmt Campus 14:00 MfB-B Next Generation Call Media esmt Campus 16:30 MfB-B Filmbarometer 2006 esmt Campus 20:00 IFA Eröffnungsgala Messe Berlin ICC Nur mit Einladung 20:00 IFA Eröffnungskonzert mit a-ha Messe Berlin Sommergarten 22:45 IFA Funkturm-Feuerwerk Messe Berlin
09:45 12:00 15:00
IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7 Raum Berlin Produzenten-Brunch Nur mit Einladung IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a
Sonntag, 03. September 2006 09:45 15:00
IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a
Kalender
MedienboardNews Herausgeber: Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH August-Bebel-Str. 26-53, 14482 Potsdam-Babelsberg Tel: +49 (0) 331-743 87 -0, Fax: +49 (0) 331-743 87 99 eMail: info@medienboard.de; www.medienboard.de Geschäftsführung: Petra Maria Müller (V.i.S.d.P.) und Kirsten Niehuus Redaktion: Sigrid Herrenbrück, Sabine Sasse eMail: s.herrenbrueck@medienboard.de, +49 (0) 331-743 87 -70
24.08.2006
9:54 Uhr
Seite 47
medienboard News
Montag, 04. September 2006
Donnerstag, 07. September 2006
09:45
09:30
10:00 10:00 15:00
IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a IFA Convention – Common Life Technologies IFA Convention Center ICC Berlin / 4.– 6. 9. IFA Internationales Symposium „Datenschutz Internet Telefonie“ ICC Saal 6 IFA International Keynote Messe Berlin Halle 7.1a
Dienstag, 05. September 2006 07:45 10:00 20:00
IFA Telematics Europe 2006 ICC Berlin, Saal 14.2 und 15.2 Eurovision Creative Forum 5.– 6. 9. ICC Berlin Nur mit Einladung IFA Dieter Thomas Kuhn & Band IFA Sommergarten
Mittwoch, 06. September 2006 07:45 10:00 10:00 10:00 17:00 18:30
IFA Telematics Europe 2006 ICC Berlin, Saal 14.2 und 15.2 Moving Pictures – Moving Times Ungarische Botschaft Berlin Eurovision Creative Forum ICC Berlin / 5.– 6. 9. Nur mit Einladung IFA Convention – Common Life Technologies ICC Berlin Medienpolitisches Colloquium Institut für Medienpolitik Berlin Nur mit Einladung Podcast – Radio zum Mitnehmen Geschäftsstelle Verein Berliner Journalisten
20:00
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Seminar: Kino mit Zukunft BerlinBrandenburgische AdW Anmeldung erforderlich Markentreff 2006 „Faszination Marke“ Zitadelle Spandau
Freitag, 08. September 2006 09:00 20:00 09:45 14:45 18:30
M100 Offshoot Workshop Potsdam Forum Marke Maritim Hotel Berlin Deutscher Fachjournalisten-Kongress Estrel Convention Center Berlin M100 Sanssouci Colloquium 2006 Hans Otto Theater Potsdam Nur mit Einladung M100 Sanssouci Medienpreis Orangerie Schloß Sanssouci Potsdam geschlossene Gesellschaft
Samstag, 09. September 2006 09:00
M100 Sanssouci Colloquium 2006 Hans Otto Theater Potsdam Nur mit Einladung
Kalender
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