Medienboard News 1.08 - Berlinale Edition

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medienboard News 1.08 Welcome - Bienvenue - Tere Tulemast - God Dag - Kaloste - Irashaimasu - Välkommen Gruetzi - Chao - Merhaba - Sprivetom - Barukh Habayim - Willkommen!

Petra Müller

Kirsten Niehuus

Nach der Saison ist vor der Saison, und so treibt das wirklich tolle Filmjahr 2007 – nie wurde in Berlin-Brandenburg mehr innerhalb eines Jahres gedreht – schon die ersten (Kirsch)Blüten: Drei Medienboard geförderte Filme haben es in den Berlinale-Wettbewerb geschafft, neben Doris Dörries neuem Werk „Kirschblüten – Hanami“ auch „Black Ice“ von Petri Kotwica und Luigi Falornis „Feuerherz“. Weitere fünf Filme sind in anderen Festivalsektionen zu sehen (s. Seiten 6 und 7). Damit startet auch das Filmjahr 2008 fulminant. Wir freuen uns mit allen und drücken ganz besonders den Wettbewerbsteilnehmern die Daumen. Auch jenseits der Filme gibt es für nationale und internationale Branchenvertreter und Gäste während des Festivals viele Möglichkeiten zur Vernetzung: Bei den Koproduktionsmeetings des europäischen Hauptstadtnetzwerkes C.R.C. treffen sich Produzenten aus Paris, Madrid, Rom und New York mit Berlin-Brandenburger Filmschaffenden. Der Nachwuchswettbewerb „Berlin Today Award“ bringt auch dieses Jahr internationale Talente des Campus zusammen, um gemeinsam einen Film über Berlin zu drehen. Thema des kommenden Wettbewerbs ist „My Wall“, denn 2009 jährt sich der Mauerfall zum 20. Mal. Die Schirmherrschaft hat Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier übernommen, Pate ist Wim Wenders. Und zum zweiten Mal finden die von Berlinale und Medienboard initiierten Berlinale Keynotes am 12. Februar statt: Renommierte internationale Branchenkenner wie Jade Raymond, Don Tapscott, Jordan Mechner, Matt Hanson und Ton Rossendaal sprechen über die Zukunft der Filmindustrie im Zeitalter von Wikinomics und Crowdsourcing. Wir wünschen Ihnen viel Inspiration an einem Ort für Kreative ebenso wie für die, die Glanz und Glamour lieben. Willkommen in Berlin! Dear Readers and Guests of the 2008 Berlin International Film Festival,

Inhalt:

2007 was a fantastic year in which Berlin-Brandenburg made more films than ever before. Three Medienboard-sponsored films in particular have been chosen to compete at the 2008 Berlinale: Doris Dörrie’s “Kirschblüten – Hanami”, “Black Ice” by Petri Kotwica and Luigi Falorni’s “Feuerherz”. Five other films are running in further categories (see pages 10 and 11). And it looks like 2008 is shaping up to be yet another stellar year for regional cinema! This year’s festival offers national and international industry experts and guests even further networking opportunities, for example at the co-production meeting of the C.R.C. capital city network and at the “Berlin Today Award,” which will once again bring international talent to the capital. The topic of the 2009 BTA competition will be “My Wall” in celebration of the 20th anniversary of the fall of the Berlin Wall. German Foreign Minister Steinmeier has taken over patronage of the event and Wim Wenders will act as godfather.

Rekordjahr 2007 und beste Aussichten für 2008 Medienboard geförderte Produktionen bei der Berlinale 2008 Berlinale Keynotes Handy-Film als Kunstform European Connection Berlin Today Award Berlinale Termine Ohne Kinos kein Kino Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe 10 Jahre Cartoon Movie MEDIA-Antenne GfM World Congress: eGame-Werbung und digital Lifestyle Marketing

On February 12, the Medienboard’s Berlinale Keynotes will take place for the second year in a row with renowned international experts discussing the future of the film industry in the age of Wikinomics and Crowdsourcing. Here’s wishing you much success, inspiration and a touch of glamour! Welcome to Berlin! Sincerely,

Impressum: MedienboardNews erscheint vier Mal im Jahr | Herausgeber: Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH August-Bebel-Str. 26-53; 14482 Potsdam-Babelsberg Tel.: 0049 (0)331-743 87 -0, Fax: -99 | E-Mail: info@medienboard.de | www.medienboard.de Geschäftsführung: Petra Müller (V.i.S.d.P.) und Kirsten Niehuus Redaktion: Sigrid Herrenbrück | Tel.: 0049 (0)331-743 87 70 | E-Mail: s.herrenbrueck@medienboard.de Mitarbeit: Sabine Sasse, Julia Donner, Johanna Zettel | Layout: Wolfgang Schneider

S. 4 S. 6 S. 8 S. 12 S. 13 S. 14 S. 16 S. 18 S. 23 S. 24 S. 26 S. 30


Rekordjahr 2007 Für Berlin-Brandenburg ist ein außergewöhnlich erfolgreiches Film- und Medienjahr zu Ende gegangen. Das Medienboard zieht Bilanz. Erfolgreiche Filmförderung

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er von Bernd Neumann initiierte Deutsche FilmFörderFond hat für eine kräftige Stärkung des Filmstandorts Deutschlands gesorgt und zahlreiche internationale Filmprojekte angelockt. So entstanden auch mit MedienboardFörderung im letzten Jahr internationale Großproduktionen wie „Speed Racer“ der Wachowski Brüder, Jaco van Dormaels „Mr. Nobody“, Stephen Daldrys „Der Vorleser“ sowie „Flame & Citron“ vor Babelsberger und Berliner Kulissen. Auch die Liste illustrer deutscher Projekte ist lang: von Til Schweigers Komödienhit „Keinohrhasen“ über Dennis Gansels „Die Welle“, Uli Edels „Der Baader-Meinhof Komplex“ oder Andreas Dresens „Wolke Neun“ und „Whisky mit Wodka“, um nur einige zu nennen. – Förderung, die das Publikum überzeugt: Unter den Top 10 2007 war Medienboard gleich mit fünf geförderten Produktionen vertreten: Mehr als 5 Mio. Besucher sahen „Keinohrhasen“, „Warum Männer nicht zuhören...“, „Vollidiot“ mit Olli Pocher, Dani Levys „Mein Führer“ und den Familienfilm „Die drei ???“ und sorgten für über 27,6 Mio. Euro in den Kinokassen. Insgesamt zählten Medienboard geförderte Filme rund 8,5 Mio. Zuschauer. – Und Förderung, die bei internationalen Festivals überzeugt: U. a. erhielt 2007 Florian Henckel von Donnersmarcks „Leben der Anderen“ den Oscar und auch 2008 sind zwei geförderte Produktionen wieder im Rennen: Stefan Ruzowitzkys „Die Fälscher“ (Magnolia Filmproduktion),

A Record Year in 2007 – An Excellent Outlook for 2008 The Medienboard takes stock: 2007 was an especially successful year for film and media in Berlin-Brandenburg. The new Federal Film Fund (DFFF) strengthened Germany’s position within the worldwide industry and attracted numerous international film projects, including Medienboard funded “Speed Racer” from the Wachowski brothers, “Mr. Nobody”, Stephen Daldry’s “The Reader” and Ole Madsen’s “Flammen & Citronen.” The list of German productions is just as impressive. The Medienboard was also involved in five of the top ten German films of 2007. Which together brought in over 27.6 million euro.

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der größtenteils in Babelsberg gedreht wurde, ist der österreichische Beitrag und „Der Mongole“ (X Filme) der kasachische.

In Zahlen In Zahlen ausgedrückt: 29,8 Mio. Euro hat das Unternehmen vergeben. Damit wurden 269 Filme und Standortmarketing-Maßnahmen gefördert, die Umsätze in Höhe von 132,8 Mio. Euro in der Hauptstadtregion ausgelöst haben. Das bedeutet mit 446 Prozent den höchsten Regionaleffekt in der Geschichte des Unternehmens. Der Geschäftsbereich Filmförderung hat 213 Filmprojekte mit insgesamt 26,5 Mio. Euro und gefördert. Der Geschäftsbereich Standortmarketing konnte 56 Maßnahmen mit insgesamt 3,2 Mio. Euro fördern.

Erfolgreiche Events Zu den renommierten Festivals und Events wie Deutscher Filmpreis, Europäischer Filmpreis, Deutscher Preis für Synchron, Cartoon Movie, Filmfestival Cottbus, Connecting Cottbus, Medienwoche, Medien Gipfel, Interfilm, Berlin Today Award und vielen mehr sind im vergangenen Jahr mehrere neue Veranstaltungsformate hinzugekommen: Mit den Berlinale Keynotes haben Berlinale und Medienboard eine hochkarätige internationale Festivalreihe zur Zukunft der Filmindustrie im Digitalen Zeitalter initiiert, die in diesem Jahr fortgesetzt wird, ebenso wie die 1. Gamestage Berlin-Brandenburg, die gleich im ersten Jahr mehr als 500 Gamer in die Berlin-Brandenburg has the most concentrated games cluster in Germany, and Medienboard support funds were increased by 1 million euro for digital format and prototype development (mobile content and games for PC, console and online). The Berlinale and the Medienbaord initiated the first Berlinale Keynotes and the first Berlin-Brandenburg Games Days as complements to the German Film Award, the European Film Award, the German Dubbing Award, Cartoon Movie, Cottbus Film Festival, Connecting Cottbus, Medienwoche, Medien Gipfel, Interfilm and the Berlin Today Award. The CNN Journalist Award, which moved to Berlin in 2007, was also a complete success. In short: the Medienboard handed out 29.8 million

Region lockten. Auch der CNN Journalist Award, der 2007 nach Berlin gezogen ist, war ein voller Erfolg. Zur fest etablierten Medienwoche konnte darüber hinaus die Hauptstadt mehr als 15.000 internationale und nationale Fachbesucher bei Kongressen, der IFA, Preisverleihungen und Events begrüßen. Der Auftaktkongresses von MABB und Medienboard verzeichnete mit 1.600 Gästen einen neuen Teilnehmerrekord. All diese Projekte und Filme sind mit der Unterstützung oder auf Initiative des Medienboards entstanden.

Mehr Geld für digitale Inhalte Digitale Inhalte wie Games, Internet und Mobile wurden durch Pilotförderung des Medienboards gestärkt und auf den Weg gebracht. Berlin-Brandenburg ist heute einer der wichtigsten Standorte mit dem dichtesten Gamescluster Deutschlands. Für das laufende Jahr ist es gelungen, die Fördersumme auf 1 Mio. Euro zu erhöhen. Förderfähige Maßnahmen sind u.a. die Entwicklung von digitalen Formaten und Prototypen (beispielsweise Mobiler Content und Games für PC, Konsole und Online) sowie Professionalisierungsmaßnahmen in diesem Feld.

Überproportionales Wachstum Aktuelle Zahlen bestätigen den Aufwärtstrend der Medien- und Kreativbranchen in der Hauptstadtregion: Mehr als 147.000 Beschäftigte (bisher 130.000) in fast 15.000 Unternehmen (bisher 13.000) erwirtschafeuro in support for 269 films and marketing campaigns that in turn produced sales of 132.8 million euro in the capital region, i.e. a regional effect of 446 percent, the highest in the company’s history. The Medienboard’s Film Funding department gave a total of 26.5 million euro to 213 film projects. The Medienboard’s Location Development department gave a total of 3.2 million euro to 56 projects. Above Average Growth: Current figures confirm the upwards trend in the media and creative industries: 147,000 employees (130,000) at 15,000 companies (13,000) created annual sales of over 19 billion euro (12 billion) and grew in 2000-2005 by approximately 20 %.


ten einen jährlichen Umsatz von über 19 Mrd. Euro (bisher 12 Mrd.) und wuchsen in 20002005 um rd. 20 %.

medien.barometer berlinbrandenburg steigt: Hohe Zufriedenheit und steigende Umsätze Das medien.barometer berlinbrandenburg bestätigt den Wachstumskurs: 67 % der BerlinBrandenburger Medienunternehmen sind mit ihrem Geschäftsverlauf 2007 „zufrieden“/„sehr zufrieden“ (Vorjahr: 60,3%) und erwarten (62 %) steigende Umsätze und Mitarbeiterwachstum (44%) in 2008.

MEDIENBOARD EMPFANG in Kooperation mit der

Willkommen in Berlin-Brandenburg: Neue Unternehmen in 2007 Zahlreiche Neugründungen bescheren der Hauptstadtregion Arbeitsplätze und Investitionen in Mio.höhe. Lars van Trier expandiert mit Zentropa International nach Berlin, Jürgen Vogel, Lars Kraume, Matthias Glasner gründen Badlands Film, Anne Will produziert ihre Sendung mit Will Media, Til Schweiger verlegt Barefoot Film von Köln nach Berlin, Force Sunrise und die IMAX Corporation kommen hierher.

Beste Aussichten auch für 2008 und 2009: Erhöhung der Fördermittel durch Berlin und Brandenburg Die hervorragende Bilanz verdankt der Film- und Medienstandort insbesondere der nachhaltigen Förderpolitik der Länder, die dem Medienboard eine Erhöhung des Förderbudgets um eine Mio. Euro für 2008 und zwei Mio. für 2009 zugesagt haben. Besonders erfreulich ist, dass Brandenburg 2007 mit Berlin gleichgezogen hat. Das Medienboard hat seit der Gründung 2004 durch das große Engagement bei Politik und Verwaltung die öffentlichen Fördermittel um rund 15 Mio. Euro erhöht.

67 % of regional media companies are “satisfied/very satisfied” with their business figures for 2007 (previous year: 60.3%); 62 % are expecting increasing turnovers and 44% expect a growth in employee numbers in 2008. Welcome to Berlin-Brandenburg: New Companies in 2007 Several new companies brought jobs and investment in the millions of euro. Lars von Trier’s Zentropa International and the IMAX Cooperation. Excellent Outlook for 2008 and 2009: Berlin and Brandenburg Increase Support Funds The regional film and media industry owes its excellent position to the effective support of the states of Berlin and Brandenburg, who announced an increase in support of one million euro in 2008 and two million for 2009.

Wir danken unseren Partnern…

…und Sponsoren


Wettbewerb Luigi Falorni | Feuerherz Bei der Berlinale dabei zu sein und dann auch noch im Wettbewerb ist einfach fantastisch, ein großes Glück. Seit drei Jahren lebe ich mit meiner Familie in Berlin, und ich freue mich jetzt riesig, „Feuerherz“ als Weltpremiere in „meiner“ Stadt, bei diesem großartigen Festival zeigen zu dürfen.

Wettbewerb Petri Kotwica | Black Ice Ich war den ganzen Sommer 2007 in Berlin, um mich um die „Black Ice“- Postproduktion zu kümmern. Ich möchte meinen Dank an das Medienboard aussprechen, dass „Black Ice“ realisiert werden konnte und dass ich mit talentierten und motivierten Experten zusammenarbeiten durfte. Während der Postproduktion hatte ich ein Apartment in Prenzlauer Berg, wo ich in meiner Freizeit die Stadt genießen konnte. Im Februar nach Berlin zurückzukommen und den Film im Berlinale Wettbewerb laufen zu haben fühlt sich wirklich unglaublich an und ist die Belohnung für die ganze harte Arbeit.

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icht nur im Oscar®-, sondern auch wieder im Bärenrennen: Filmproduktionen „made in Berlin-Brandenburg“. Wie in den letzten Jahren sind 2008 gleich wieder mehrere Medienboard-Förderungen im Wettbewerb um eine der begehrten Auszeichnungen dabei, namentlich Doris Dörries neuer Film „Kirschblüten-Hanami“ und die internationalen Koproduktionen „Feuerherz“ von Luigi Falorni und „Black Ice“ von Petri Kotwica. Und auch in den anderen Sektionen ist Kino aus der Hauptstadtregion bestens vertreten: Die Perspektive Deutsches Kino hat „Football Under Cover“ von David Assmann und Ayat Najafi und „Jesus liebt Dich“ von Lilian Franck eingeladen. Das Forum zeigt „Die Kinder von Golzow – Das Ende der unendlichen Geschichte“ von Barbara & Winfried Junge, und Generation 14plus „32A“ von Marian Quinn. Nach dem überwältigenden Erfolg von „Rhythm Is It!“ vor drei Jahren dürfte auch der „Trip to Asia“ von Sir Simon und den Berliner Philharmonikern ein absoluter Publikumsmagnet sein, der als Berlinale Special läuft (offizieller Kinostart: 28. Februar).

© Boomtown Media | Foto: A. Knapp

Medienboard-geförderte Produktionen bei der Berlinale 2008

Medienboard-supported Productions in Competition at the Berlinale This year, Berlin-Brandenburg productions are up for Oscars® but also for the coveted Berlinale “Bears.” In the “Competition” section are Doris Dörrie’s “Kirschblüten – Hanami” and the international co-productions “Feuerherz” from Luigi Falorni and “Black Ice” from Petri Kotwica. “Football Under Cover” by David Assmann and Ayat Najafi and “Jesus liebt Dich” by Lilian Franck are featured in the “Perspektive Deutsches Kino” section. The Forum category has “Die Kinder von Golzow – Das Ende der unendlichen Geschichte” by Barbara & Winfried Junge. Generation 14plus features “32A” by Marian Quinn. After the overwhelming succes of “Rhythm Is It,” “Trip to Asia” from Sir Simon Rattle and the Berlin Philharmonic is bound to be a hit in the Berlinale Special category (official release February 28th).

Internationales Forum des Jung Doris Dörrie | Kirschblüten – Hanami

Wettbewerb 6

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Die Unterstützung und das Vertrauen des Medienboards zu unserem Projekt „Kirschblüten“ war ganz entscheidend für mich, denn auf den Drehort Berlin hätte ich nicht verzichten mögen, weil die Stadt für die Geschichte der von ihren Eltern entfremdeten Kindern ganz entscheidend war. Und für die Eltern aus dem Allgäu ist die Reise nach Berlin wirklich eine Weltreise – eben in eine ganz Welt. Dafür hätte ich in keiner anderen Stadt die Entsprechung gefunden. Alles andere hätte einfach nicht gestimmt. Und die Teilnahme am Wettbewerb der Berlinale ist jetzt die Schlagsahne obendrauf!


Lilian Franck Jesus liebt Dich

Perspektive Deutsches Kino

Als Wahlberlinerin freue ich mich sehr, dass „Jesus liebt Dich“ Premiere auf der Berlinale hat. Unser Film ist zum großen Teil hier gedreht. In Berlin treffen die unterschiedlichsten Kulturen und Religionen aus aller Welt aufeinander – um diese hochaktuelle Auseinandersetzung geht es auch in unserem Film.

Berlinale Special Thomas Grube | Trip to Asia Berlin ist meine Heimat und es ist ein Glück, hier zu sein! Die Bedingungen für Menschen, die für ihre Visionen leben, sind hier einmalig. Ich finde Verbündete, lebe in einer inspirierenden Stadt mit viel Geschichte, Kultur und Strahlkraft, in der ein ungeschminktes Leben mit Träumen und Weltläufigkeit zusammentrifft. Als Berliner nach „Rhythm Is It!“ auch mit „Trip To Asia“ die Weltpremiere meines neuen Films auf der Berlinale zu erleben, lässt mich immer an meine Lehrer in der Schule denken und hoffen, dass sie es mitbekommen!

Perspektive Deutsches Kino David Assmann, Ayat Najafi und Marlene Assmann | Football Under Cover Barbara & Winfried Junge | Die Kinder von Golzow – Das Ende der unendlichen Geschichte Unsere Langzeitdokumentation „Lebensläufe – Die Geschichte der Kinder von Golzow“ ist die älteste der Filmgeschichte: 45 Drehjahre haben 20 Filme mit einer Gesamtlaufzeit von über 42 Stunden. Seit „Drehbuch: Die Zeiten“ werden wir 2008 weitere zehn Mal auf der Berlinale vertreten gewesen sein und halten damit einen gewissen Berlinale Rekord. „Und wenn sie nicht gestorben sind – dann leben sie noch heute...“ ist unser Abschied von der Berlinale und zugleich von unserem Beruf – nicht aber von den Menschen in Golzow.

Der Drehort Brandenburg als ehemalige DDR war für uns durchaus bedeutungsvoll. Die Mitglieder unseres überwiegend ostdeutsches Filmteams fühlten sich beim Dreh und beim Umgang mit den Behörden im Iran ein ums andere Mal an ihre Kindheit erinnert. Die Berlinale ist die schönste Zeit des Jahres und der ideale Rahmen für unsere Premiere, denn hier fing alles an: auf dem Talent Campus 2005 entstand die Idee für das Spiel und den Filminhalt – mit Fokus Spieleentwicklung. Dank der Unterstützung des Medienboards ist aus unserem eigenwilligen Projekt ein BerlinaleFilm geworden.

gen Films Marian Quinn | 32A Ich komme jedes Jahr zur Berlinale, und so freut es mich umso mehr, dass ich dieses Jahr mit meinem ersten Spielfilm „32A“ hier bin. Wir besuchten den EFM sehr oft, was für die Finanzierung unseres Films mit unseren Koproduzenten Flying Moon und Beta Cinema entscheidend war. Es ist immer ein Vergnügen, diese sich lebhaft entwickelnde Stadt zu besuchen.

Generation 14plus medienboard News 1.08

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Berlinale Keynotes 08 The Future of the Film Industry: The Age of Collaboration Starproduzentin der internationalen Spielebranche, Vordenker der Wikinomics und Open Movie Regisseure. Die Avantgarde der Digitalen Medien diskutiert die Zukunftsfragen der Filmindustrie bei den Berlinale Keynotes 2008

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as Internet ist das neue Leitmedium, und Games sind das Erfolgsformat der Entertainment-Industrie. Angesicht der rasant fortschreitenden digitalen Entwicklung befindet sich die Filmindustrie vor neuen Herausforderungen und einem sich verschärfenden Wettbewerb. Nach der erfolgreichen Premiere 2007 diskutieren die zweiten Berlinale Keynotes zukunftsweisende kreative und strategische Allianzen zwischen Film, Games und Web 2.0 und öffnen so das Festival für Vertreter der Neuen Medien, für innovative Fragestellungen und branchenübergreifenden Austausch. Unter der Überschrift „The Age of Collaboration“ begrüßen Festivaldirektor Dieter Kosslick und Medienboard-Geschäftsführerin Petra Müller am Dienstag, dem 12. Februar, prominente Vertreter der digitalen Avantgarde im Kaisersaal am Potsdamer Platz: •• Jade Raymond: Die 32-Jährige gilt als erste Starproduzentin der Spielebranche. Im November 2007 brachte sie ihr mit Spannung erwartetes Spiel „Assassin’s Creed“ auf den Markt, das binnen vier Wochen weltweit 2,5 Mio. Mal verkauft wurde. Bereits mit 14 Jahren entwickelte sie Software auf ihrem ersten Computer, sie arbeitete für Sony als Programmiererin, entwickelte bei Electronic Arts in enger Zusammenarbeit mit „Sims“Erfinder Will Wright, „Die Sims Online“ und ist heute Videospiele-Produzentin bei Ubisoft in Montreal. Jade Raymond

Berlinale Keynotes 2008: The Age of Collaboration? At this year’s Berlinale Keynotes, members of the digital media avant-garde – including top producers from the international games industry, Wikinomics pioneers and Open Movie directors – will discuss some of the most challenging questions facing the film industry. In the current entertainment industry, the Internet is the key medium and games are the most important format. In view of the rapid developments in digital technology, the film industry is facing ever growing

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Jade Raymond

Das Genre “Spiel zum Film” hat bislang selten ein originäres Gameplay, weil sich bekannte Konzepte besser zu verkaufen scheinen. Wollen Sie als Spieleentwicklerin daran etwas ändern? Assassin’s Creed hat gezeigt, dass sich Spiele mit innovativem, eigenen Gameplay genauso gut, wenn nicht besser verkaufen. Leider haben Spieleentwickler, die an zu Filmen gehörenden Titeln arbeiten, meistens nicht den Luxus gehabt, mit neuen Konzepten zu experimentieren. Das hat zeitliche Gründe. Innovation erfordert immer ein bisschen trial and error. Wenn aber das Spiel zum Filmstart fertig sein MUSS, kann man solche Risiken nicht eingehen. Ich habe ein paar Ideen, wie man das ändern kann, über die ich in meiner Keynote gern sprechen möchte. Assasssin’s Creed ist extrem nah am Film. Fühlen Sie sich noch als Entwicklerin oder eher als “Spieleregisseurin”? Wenn Leute an Spieleentwicklung denken, stellen sie sich ein, zwei Computer-Nerds vor, die programmieren. Die Wahrheit ist allerdings, dass die Produktion eines Triple-A Game viel mehr gemein mit der Produktion eines Blockbusters hat als mit Software-Entwicklung. Man braucht Autoren, Schauspieler, Special Effects-Experten, Casting Agents, Kameraleute, Zeichner und sogar Stunt-Leute. Games sind heute für den Massenmarkt, und man braucht Talente, die wissen, wie man Unterhaltungswert schafft. Werden Film und Games eines Tages zu einem einzigen riesigen Multiplattform-Game verschmelzen? Traditionelle Filme werden nicht verschwinden. Die Menschen verbringen vielleicht etwas weniger Zeit im Kino als vor dem eigenen DVD-Player. Aber es wird immer das Bedürfnis nach einer Beschäftigung geben, bei der man sich einfach nur zurücklehnt. Wahrscheinlicher ist, dass bestimmte Games immer mehr zu filmähnlichen Erfahrungen werden. Wenn sich die Technologie mit der momentanen Geschwindigkeit weiter enwickelt, kann man sich leicht Spiele vorstellen, die so gut aussehen wie ein Film, bei denen man aber die Hauptfigur steuern kann. Die Aufgabe wird hier sein, herauszufinden, was die Leute sich von einem solchen “interaktiven Film” erwarten und daraus dann die richtigen Schlüsse für den Massenmarkt zu ziehen. For a while it seemed to be a major innovative achievement if a film release was accompanied by the video game release. Those games, however, have to follow well known gaming concepts to sell, which is why they rarely have a particularly original gameplay. Are you as a gamer interested in changing that? Assassin’s Creed has proven that games that introduce innovative concepts sell just as well if not better then games based on the tried and true concepts. Unfortunately however, game developers working on film related titles have not historically had the luxury to experiment with new concepts due to time constraints. Innovation always requires a bit of trial and error and when your game’s ship date absolutely MUST coincide with a film’s opening weekend then you don’t have the luxury to take the risk. I have some ideas about how that could change that I hope to share during my Keynote. Assassins Creed is extremely close to film. Has the role of the game developer changed over the years – would you call yourself a “game director” rather than producer or developer? When people think of game development they tend to think of one or two nerdy guys sitting in front of computers writing code. However the truth is that producing a Triple-A game like Assassin’s Creed has a lot more in common with making a Blockbuster film then it does with making software. You need writers, actors, effects specialists, casting agents, cinematographers, camera specialists, animators, illustrators and even stunt people. Games are mass market now and you need talent that knows how to create entertainment value. Do you think film and games will end up as one big multi-platform(game), the story unfolds by the decisions and moves of the player/visitor? What about the future of traditional cinema in that scenario? Traditional movies are not going away. People may be spending less time in movie theaters and more time in front of their DVD player but there will always be a demand for an experience that let’s you sit back and be entertained without having to lift a finger. I think what’s more likely is for certain types of games to continue to evolve into a more movie like experience. Games are already able to deliver production values that are close to film. If technology continues progressing at the current rate and we continue to attract the right talent then it’s easy to envision games that look as good as a film but where you also get to control the main character and impact the story. The key will be figuring out what people want in this kind of an “interactive film” experience and tuning the challenge to the right level for the mass market.


Berlinale Keynotes

Program Tuesday, February 12, 2008, 14.00 – 18.00 h followed by reception Venue: Palmenhof/Silbersaal, Berlin Conference language: English Host: Melinda Crane, Journalist, Berlin Ton Roosendaal

Matt Hanson

Jordan Mechner

Melinda Crane Welcome Dieter Kosslick, Festival Director, Internationale Filmfestspiele Berlin

Don Tapscott

Wie kann man als Filmschaffender mit Crowdsourcing Geld verdienen? Wir befinden uns in einem Zeitalter der Mitwirkung, in dem Nutzer wie nie zuvor an der Wirtschaft und den Medien teilhaben, sie mitgestalten können. Ob sie eine Enzyklopädie mitschreiben, eine Reportage machen, einen Song produzieren, eine TV-Show oder einen Film. Viele Nutzer generieren Inhalte zwar nicht, um Geld zu verdienen, doch in dieser sehr offenen und transparenten Welt geht am Ende Qualität in Führung: Talent kann viel leichter entdeckt und honoriert werden. “Offenheit, Zusammenarbeit, eine Kultur des Teilens und globales Handeln“, das ist nicht nur das Credo von Wikinomics, Ihrer Wirtschaftstheorie. Diese Worte beschreiben doch eigentlich die Filmindustrie, wie sie schon immer gearbeitet hat. Die Architektur der Filmproduktion – ein einzigartiges Netzwerk passender Talente – ist der Prototyp des Unternehmens des 21. Jahrhunderts. Fließend, unbürokratisch, agil und auf ein Projekt fokussiert. Jetzt ist die Zeit für den nächsten Schritt gekommen – zum Beispiel, den Zuschauer in dieses Modell direkt einzubeziehen. Er wird in Zukunft mitgestalten, sich Neues ausdenken, Dinge weiterentwickeln. Das beliebte Kurz- (etwa 4 Min.) Video auf YouTube ist ein Vorbote. Da aber Qualität viel schneller als solche identifizierbar sein wird, sollte die derzeitige Entwicklung vor allem dazu beitragen, Exzellenz und Kunst in diesem Bereich zu verbessern – nicht das Gegenteil, wie manche behaupten. Welche Chance haben hochauflösende Filme, die für die große Leinwand gemacht sind? Ich denke, Menschen werden vorerst weiterhin ins Kino gehen – wir alle gehen gern aus, und Kino bietet neben dem Film auch ein soziales Erlebnis. Großes Kino auf einer großen Leinwand ist ebenfalls von großem Wert. Ich sehe niemals Filme auf winzigen Bildschirmen an, aber 800 Mio. junge Leute tun das weltweit. Und die Gruppenerfahrung für einen passiven Zuschauer ist limitiert. Besonders junge Leute wollen mit den Medien interagieren. Dies ist eine Zeit großer Veränderungen, und es steht viel auf dem Spiel. Wer diese Transformation versteht, wird gewinnen, wer das nicht tut, wird zurückbleiben. What will crowdsourcing business models look like for the film industry? This is a new age of participation where people can participate in the economy and media like never before. They can write an encyclopedia, create a news report, produce a song, create a TV show or produce a film. Many users do not generate content for monetary reward. However in this very open and transparent world true value comes to the fore and greatness can be discovered and rewarded much more effortlessly. „Openness, Peering, Sharing, and Acting Globally“ – film people have been doing all that from the start, long before computers even existed. The architecture of the movie undertaking – a unique network of appropriate talent – was in fact the prototype of the 21st century enterprise. It‘s fluid, non-bureaucratic, agile and focused on a project. However it‘s time to take the next step. Customers may be co-creators – conceiving new products. The short (say 4 minute) YouTube video is a harbinger for things to come. But as value is evidenced more easily, this should have the overall effect of improving excellence and art – not the opposite as some allege. What chance will high quality / high resolution movies made for the big screen of a movie theater have? We all like to get out and theatres provide a direct social experience as well. The experience of a high definition big screen is valuable too. I‘ll never watch a movie on a tiny screen, but about 800 million young people in the world will. And the group experience of being a passive viewer is very limited – especially for young people who want to interact with media. So this is a time of change and the stakes are high. Those that understand this transformation can be winners and those who don‘t will fall behind. challenges and new forms of competition. After the successful premiere of the Berlinale Keynotes in 2007, this year’s meeting will focus on creative, strategic and trend-setting alliances between film, games and Web 2.0. This year’s meeting is also designed to open up the festival even further to representatives of new media and to encourage innovative questions and an interdisciplinary exchange of ideas. On Tuesday, February 12, 2008 in the Kaisersaal at Potsdamer Platz, festival director Dieter Kosslick and Medienboard managing director Petra Müller will

welcome the following prominent representatives of the digital avant-garde to the Keynotes, which this year bears the title “The Age of Collaboration:” Jade Raymond. This ground-breaking 32 year-old is considered to be the first star producer in the games industry. In November 2007, she launched her much anticipated game “Assassin’s Creed,” which went on to sell 2.5 million copies within 4 weeks. Ms. Raymond was already developing software on her computer at the age of 14. She went on to work as a programmer at Sony and also collaborated with “Sims” creator Will

Petra Müller, Managing Director, Medienboard Berlin-Brandenburg Film and Web 2.0 Keynote Rethinking Film and Film Industry for the 21st Century Don Tapscott, Chief Executive, New Paradigm, Toronto/Canada The End of Celluloid! Remixing Cinema – A Swarm of Angels Matt Hanson, Visual Intelligence Agency, Brighton/UK Free for everyone: Open Movies, Open Games Ton Roosendaal, Chairman, Blender Foundation, Amsterdam/ The Nederlands Film and Games The Digital Director: How to Create an Interactive World Jade Raymond, Produzentin, Ubisoft, Montreal/Canada “Prince of Persia” reloaded. Creative and Strategic Alliances for the Future of the Film Industry Jordan Mechner, Screenwriter and Game Designer, Los Angeles/USA Outlook: The Age of Collaboration Jade Raymond, Jordan Mechner, Don Tapscott, Matt Hanson

Wright at Electronic Arts to produce “Sims Online.” Today, she is a video game producer at Ubisoft in Montreal. In her Keynote, Ms. Raymond will be speaking about her work as a creative producer and how the narrative structures of video games and cinematic images influence each other. Jordan Mechner is the screenwriter for Jerry Bruckheimer’s (“Pirates of the Caribbean”) current Disney project “Prince of Persia” which is a live action version of the video game of the same name created by Mechner. “Prince of Persia” also happens to be the most suc-

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Petra M. Müller

spricht in ihrer Keynote von ihrer Arbeit als kreative Produzentin und, wie sich die Erzählstrukturen von Videospielen und Kinobilder gegenseitig beeinflussen. •• Jordan Mechner ist Drehbuchautor für Produzent Jerry Bruckheimers („Fluch der Karibik“) aktuelles Disney-Projekt „Prince of Persia“, die Verfilmung der von Mechner selbst entwickelten, meist verkauften und erfolgreichsten Computerspiel-Reihe aller Zeiten. Regie führt Mike Newell („Harry Potter und der Feuerkelch”, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall”). „Prince of Persia“ ist als möglicher Anfang einer Reihe wie „Fluch der Karibik“ und „Indiana Jones“ gedacht. •• Don Tapscott, erfolgreicher Berater, UniProfessor sowie Chef und Gründer der des internationalen Think Tanks New Paradigm kennt sich aus in der vernetzten Welt: Elf Bestseller über die digitale Wirtschaft, übersetzt in 20 Sprachen, hat der Erfinder der Wikinomics-Theorie bereits verfasst. In seiner Keynote skizziert er, wie das Wissen der Vielen und die Zusammenarbeit der Massen auch die Filmindustrie auf den Kopf stellen wird. •• Matt Hanson, Regisseur, Produzent und Gründer der Visual Intelligence Agency, hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Er will „A Swarm of Angels“ realisieren, einen Spielfilm, der nach dem Open Film Prinzip entsteht. Das Budget in Höhe von 1,5 Mio. Euro soll allein mit Hilfe von rund 50.000 Community-Mitgliedern gestemmt werden, die im Gegenzug MitspracheRecht in allen Projektphasen besitzen. Der Film wird nach Fertigstellung nicht im Kino, sondern allein im Internet zu sehen sein – gratis versteht sich. •• Ton Roosendaal ist Vorsitzender der Niederländischen Blender Stiftung und Chefentwickler der freien 3D-Grafik

Software Blender. „Elephant Dream“ ist der erste Kurzfilm, der mit Hilfe der freien Software und dem Input vieler Entwickler weltweit entstanden ist. Roosendaal startete im Anschluss das Open Movie Projekt „Peach“, und arbeitet parallel dazu an „Apricot“, dem ersten Open Game überhaupt. Beide setzen komplett auf freie Software, offene Formate und Community-Beteiligung. •• Melinda Crane moderiert die Berlinale Keynotes. Sie ist Moderatorin verschie-

dener Formate bei Deutsche Welle-TV und Chefredakteurin der internationalen Talkshow von Sabine Christiansen, „Global Players“, im Programm von CNBC. Die Berlinale Keynotes sind eine Initiative von Medienboard Berlin-Brandenburg und den Internationalen Filmfestspielen Berlin, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Medienwoche) und media.net berlinbrandenburg. Zutritt nur auf Einladung. Die Konferenzsprache ist Englisch.

cessful and best selling computer game series of all time. Mike Newell (“Harry Potter and the Goblet of Fire”, “Four Weddings and a Funeral”) will direct “Prince of Persia”, which will be the first installment in a series of films in the spirit of “Pirates of the Caribbean” and “Indiana Jones”. Don Tapscott is a top consultant and university professor as well as founder and head of the international think tank New Paradigm. As the creator of the Wikinomics Theory, Mr. Tapscott knows his way around the networked universe and has written eleven bestsellers on the digital economy, all of which have been translated into 20 different languages. In his Keynote, he will outline how the knowledge of the many and the co-operation of the masses are destined to turn the film industry on its head.

Matt Hanson, director, producer and founder of the Visual Intelligence Agency, has set himself an ambitious goal, namely the production of the feature film “A Swarm of Angels” using the Open Movie principle. The budget of 1.5 million euro will be helped along by roughly 50,000 community members who will in turn have a say in all project phases of the film. When complete, the film will be broadcast on the Internet – for free of course. Ton Roosendaal is the head of the Dutch foundation “Blender” and chief developer of Blender, the free 3D graphic software. “Elephant Dream” is the first short film to have been created using the free software and the input of developers worldwide. Roosendaal subsequently started the Open Movie project “Peach” and is now also working on a parallel project enti-

tled “Apricot,” which is set to be the first Open Game ever. Both are based entirely on free software, open formats and community participation. Melinda Crane will moderate this year‘s Berlinale Keynotes. She is a presenter in several different formats at Deutsche Welle-TV and also Executive Producer of Sabine Christiansen’s “Global Players,” the top international talk show on CNBC. The Berlinale Keynotes are an initiative of the Medienboard Berlin-Brandenburg and the Berlin International Film Festival in co-operation with the Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Medienwoche) and media.net berlinbrandenburg. Attendance at the event is by invitation only. The language of the conference is English.

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„Angesichts der rasant fortschreitenden digitalen Entwicklung sieht sich der Film vor wachsenden Herausforderungen und einem sich verschärfenden Wettbewerb mit anderen Medien. Eine Starproduzentin der internationalen Spielebranche, ein Vordenker der sogenannten Wikinomics, crossmedial arbeitende Regisseure, Autoren und Designer. Die Sprecher der diesjährigen Keynotes zählen zur Avantgarde der digitalen Medienwelt. Sie zeichnen die Umrisse einer neuen, digitalen Wirtschaftsordnung, zeigen deren Auswirkungen auf die die Entstehung und Vermarktung von Film und audiovisuellen Inhalten, skizzieren zukunftsweisende kreative und strategische Allianzen zwischen Film, Games und Web 2.0. “ “The rapidly advancing digital age presents tremendous challenges for cinema in the context of a newly shaped entertainment industry. This year’s Keynotes speakers represent the avant-garde of digital media, including leading games producers, Wikinomics pioneers, crossmedia directors, authors and designers. Under the title “The Age of Collaboration,” these experts will provide an overview of the new digital economic system and outline opportunities for innovative, creative and strategic alliances among films, games and Web 2.0. It promises to be an exciting and informative meeting!

Dieter Kosslick

„Mit den Berlinale Keynotes konnten wir das Festival im vergangenen Jahr um eine neue Facette bereichern. Das positive Feedback aus der Branche hat uns gezeigt, dass Bedarf für solch ein zukunftsorientiertes und progressives Format besteht. Die Berlinale Keynotes stehen dabei auch ganz in der Tradition der Berlinale, da sich das Festival immer auch als Diskussionsforum für die neuen Herausforderungen der Filmkultur und Filmindustrie verstanden hat. Natürlich hoffe ich nun, dass wir mit den Berlinale Keynotes auch 2008 wieder einen wichtigen Beitrag zum Diskurs um die beachtenswerten Entwicklungen in der Medienwelt leisten können. Unser besonderes Ziel für die Berlinale Keynotes 2008 ist es, die Öffnung des Festivals für Vertreter anderer Branchen abseits des klassischen Filmgeschäfts weiter zu unterstützen. Diese Entwicklung zeichnete sich im vergangenen Jahr bereits ab und wir möchten damit die Veranstaltung noch stärker als spezielles Forum für den branchenübergreifenden Austausch im Rahmen des Festivals etablieren. “The premiere of the Keynotes meeting at last year’s Berlinale significantly enriched the already varied festival. Positive industry feedback showed that there is a need for such an innovative format which, in keeping with the spirit of the Berlinale, can act as a forum for the discussion of new challenges facing the film industry. Our goal in 2008 is to open the festival even further to representatives of branches beyond the traditional film sector so that we can emphasize the Keynotes as a special opportunity for interdisciplinary exchange.”


Fieber? Kerngesund!

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s ist Film rines eh e s M r telle riert. Die mmen. s r a uptd g ausku erno r Ha G üb n n. De Erkältu t die DF e f a l a h ge ch W. igt s artnäcki rehtage eruh hias h Matt wieder b und die tzlichen D t kann r am Se ie 3 zusä e d wied n durch e t s o k

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WAS NICHT IM DREHBUCH STEHT!

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Foto: Udo Schöbel Foto: Udo Schöbel Foto: Fabian Schellhorn

Handy-Film als Kunstform

Mobile Film Festival-Initiatorin Isabelle Azoulay

Das Mobile Film Festival geht in die 2. Runde

„W

ie machen’s die Insekten?“, fragt Jung-Regisseurin Isabella Rossellini in ihren Kurzfilmen „Green Pornos“, in denen sie, verkleidet als Schnecke, Glühwürmchen oder Spinne, alle Hauptrollen spielt und über das jeweilige Sexualleben des Getiers referiert. Die Filme eröffnen nicht nur die Sektion „Forum“ auf der Berlinale, sondern sollen der Öffentlichkeit sogar als Downloads für iPods und Handys zur Verfügung stehen. Mit diesen Voraussetzungen hätte Mrs. Rossellini ihre Filme durchaus beim Mobile Film Festival einreichen können, das gerade zum zweiten Mal in Berlin statt findet. Allerdings bestimmen die dortigen Teilnahmebedingungen, dass die Wettbewerbsbeiträge komplett auf dem Handy gedreht sein sollen. Doch auch unter diesen Voraussetzungen und der zeitlichen Vorgabe von nur einer Minute werden erstaunlich kreative und dichte Geschichten produziert. So zeigt der letztjährige Siegerfilm, „First Dice

Vid“ von Antje Brameyer, wie in rasender Geschwindigkeit immer wieder vier rote Würfel unter einem blauen Würfelbecher verschwinden, die nach dem Lüpfen des Bechers wie von Geisterhand gelenkt als Stapel dastehen. Das nennt man Dicestacken, ein bis heute in Deutschland so gut wie unbekanntes Geschicklichkeitsspiel. Auch Isabelle Azoulay, Initiatorin des deutschen Mobile Film Festivals, erstaunen Art und Qualität der eingereichten Beiträge, geht vom Handy-Film doch bislang ein eher negatives Image aus. „Das kennen wir ja eher als Gewaltaccessoire von Jugendlichen, die mit ihren Handys Prügelszenen in der Schule oder auf irgendwelchen U-Bahnhöfen drehen“, sagt sie. Mit dem Mobile Film Festival wolle sie zeigen, dass man mit Handys auch positive, kreative Filme drehen kann und das eine eigene Kunstform ist. Ihr Konzept scheint aufzugehen. Bis jetzt wurde noch kein einziger gewaltoder sexlastiger Beitrag auf die Website

geladen. Dafür wurde schon die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf das Festival aufmerksam. Ab Februar präsentieren sie es auf ihrer Website ausführlich als „Projekt des Monats“. Mit dem Mobile Film Festival wird Handyfilmen erstmals eine Plattform geboten, die sich peu à peu zu einer „Multiländerplattform“ (Azoulay) vergrößern soll. Bis jetzt besteht eine Kooperation mit Frankreich, wo zur Zeit bereits das dritte Mobile Film Festival statt findet, weitere Kooperationen sind geplant. „Unser Ziel ist, bald viele kleine Nationalflaggen als Linkbutton auf der Seite zu haben, die einen mit den Partnerländern verbinden“, so Azoulay. Noch bis zum 14. März können sich Teilnehmer mit einminütigen Beiträgen auf www.mobilefilmfestival.de bewerben. Die Preisverleihung findet am 10. April um 20.30 Uhr im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz statt.

Mobile Films as Art The 2nd Annual Mobile Film Festival

ever, the terms of the mobile competition stipulate that each entry be filmed entirely on a mobile phone and last no longer than one minute. Restricting conditions, one might think: and yet, even Mobile Film Festival creator Isabelle Azoulay continues to be amazed at the quality of the submissions: “The mobile film has received a lot of negative press recently as a result of the Happy Slapping phenomenon,” explains Azoulay. “But our festival shows that you can also make positive and creative films that are art forms in their own right.” The submissions are exceptionally creative and often feature moving stories. Last year’s winner, “First

Dice Video” from Antje Brameyer, follows an impressive and fascinating dice trick. Indeed, the Mobile Film Festival continues to give mobile films an ever-expanding platform. The festival currently cooperates with France, and other cooperation agreements are in the works. “Our goal is to have a number of different national flags as links on our site,” notes Azoulay. One-minute submissions can be handed in until March 14th at www.mobilefilmfestival.com. The award ceremony will take place on April 10th at 8:30 pm in the Roter Salon at the Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

In her short films entitled “Green Pornos,” actress/ director Isabella Rossellini transforms into a snail, a firefly, a spider and other small insects to illuminate the mating rituals of these fascinating creatures. Her films will officially open the Berlinale’s “Forum” section and be available to the public as downloads for iPods and mobile phones. Ms. Rossellini might have been tempted to also submit her films to the Mobile Film Festival, which will take place for the second time in Berlin. How-

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Capital Regions for Cinema

Paris

Rome

Berlin

Madrid

European Connection Nicht nur während der Berlinale genießt die Filmstadt Berlin internationale Aufmerksamkeit. Das Medienboard initiiert und pflegt internationale Kontakte. Capitel Regions for Cinema meet New York @ Berlinale... Das europäische Netzwerk europäischer Filmhauptstädte „Capital Regions for Cinema“, der Kinometropolen Île de France, Berlin-Brandenburg, Madrid und Lazio, wurde vor gut drei Jahren aus der Taufe gehoben, um das enorme kreative Potential der europäischen Hauptstädte zusammenzubringen und Rahmenbedingungen für Kooperationen und Koproduktionen auszubauen. Es sorgt für regelmäßigen Kontakt und intensive Vernetzung der Filmschaffenden aller vier Regionen. Insgesamt vier Mal im Jahr, in Rom, Berlin, Cannes und San Sebastian, pitchen sich europäische Produzenten gegenseitig neue Projekte. Im Oktober vergangenen Jahres informierten die C.R.C.-Mitglieder amerikanische Filmschaffende, Produzenten und Investoren in New York über Finanzierungsmöglichkeiten, Förderungen und Standortvorteile in Europas Filmhauptstädten. Mehr als 60 Filmschaffende, Produzenten, Verleiher und Kreative, darunter Pat Kaufman (NYS Governor’s Office of Film + TV), Mark Downey (Danny Glover Productions), Kenneth Kusher (Producer “City of God”) und Ben Barenholtz (Barenholtz Produktion) nahmen an der Veranstaltung teil. Das Ergebnnis: New York und die vier Partner möchten zukünftig in Sachen Film noch enger zusammenrücken. “Der Erfolg vom Oktober war nur der erste Schritt hin zu mehr Kooperation”, sagt Medienboard-Förderchefin Kirsten Niehuus. „Vor allem für Berlin stehen die Chancen in dieser Hinsicht gut: Beide European Connection Global interest in Berlin-Brandenburg continues unabated. The Medienboard promotes the capital region abroad. Capitel Regions for Cinema Set to Meet NYC @ Berlinale... Capital Regions for Cinema (C.R.C.) is a Euopean film network consisting of Île de France, Berlin-Brandenburg, Madrid and Lazio. Founded three years ago, it is designed to facilitate cooperation and co-productions among the capital regions. European producers meet four times a year in Rome, Berlin, Cannes and San Sebastian to pitch new products. Last October, C.R.C. members presented information on financing, subsidies and location advantages to American filmmakers, producers and investors in NYC. More than 60 top film executives took part, including Pat Kaufman (NYS Governor’s Of-

Städte sind Hot Spots für Kreative. Zur Berlinale werden New Yorker Produzenten an den C.R.C.-Koproduktionstreffen teilnehmen.” Die Produzenten, Verleiher und Investoren kommen am 8. Februar von 10.00 bis 14.00 Uhr in der Landesvertretung Brandenburg in Berlin zusammen, um Partner für ihre Projekte zu finden.

...und auch Moskau frühstückt in Berlin Berlin-Brandenburg ist das geographische „Gateway“ nach Osteuropa. Das Medienboard arbeitet schon seit Jahren verstärkt mit den Nachbarn im Osten zusammen. Neben dem Engagement bei Filmfestival und Connecting Cottbus wurde bei der Berlinale 2006 gemeinsam mit der MDM und dem Polnischen Produzentenverband der Deutsch-Polnische Co-Developmentfonds besiegelt, durch den auch im letzten Jahr mehrere Projekte gefördert wurden, darunter „Wintervater“ und „Stalemate – Remis für Sekunden“. Bei „Moving Europe – Moving Picture“ trafen sich im September deutsche und polnische Filmemacher in Berlin. Während der diesjährigen Berlinale kommen bereits zum zweiten Mal Vertreter vom Medienboard, der Mitteldeutschen Filmförderung (MDM) und der Filmförderungsanstalt (FFA) mit Sergej Lazaruk, dem Chef der russischen Filmförderung in Moskau zusammen, um mit Produzenten und Verleihern beider Länder Koproduktions- und Finanzierungsmöglichkeiten zu diskutieren.

... Moscow’s coming too Berlin-Brandenburg is the gateway to Eastern Europe and the Medieboard continues to work with eastern neighbours on such projects as Connecting Cottbus. In 2006, the German-Polish Co-development Fund was established together with the MDM and the Polish Producer’s Association. Once again at this year’s Berlinale, representatives from the Medienboard, Central German Film Support (MDM) and the German Federal Film Board (FFA) will meet with Sergej Lazaruk, head of the Russian Film Board in Moscow to discuss co-production and financing opportunities with producers and distributers from both countries.

fice of Film + TV), Mark Downey (Danny Glover Productions), Kenneth Kusher (Producer “City of God”) and Ben Barenholtz (Barenholtz Produktion). “Our success in October was only the first step towards deeper cooperation. New York producers are already set to take part in the C.R.C. meeting at the Berlinale,” explains Medienboard managing director Kirsten Niehuus. Producers, distributors and investors will meet on February 8 from 10am to 2pm in the Brandenburg State Representative Building in Berlin.

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BERLIN TODAY AWARD

Weltpremiere für die Filme der Class of 2008 beim Opening des Berlinale Talent Campus. Für den Wettbewerb im kommenden Jahr unter dem Motto „My Wall“ hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen, Wim Wenders ist Pate. Berlin Hair Today

V

ertrauen, Vorurteile und Friseure, darum geht es – unter anderem – in den für den BTA 2008 nominierten Kurzfilmen, die von der Berliner Produktionsfirma zero fiction film produziert worden sind: Maheen Zia aus Pakistan erzählt in „Match Factor“ die spannende Geschichte eines irakischen Fußballspielers, der für ein Fifa Charity Match nach Berlin kommt, eine Terrorfahndung auslöst – und dabei auf eine junge Polizistin trifft. Der Däne Ole Bendtzen ist in „Berlin Hair Today“ den Frisuren der Berliner auf der Spur; der Finne Ville Jankeri inszeniert mit „The Last Wash“ eine Komödie über einen ungewöhnlichen Selbstmordversuch. Uraufgeführt werden die Kurzfilme beim Opening des Berlinale Talent Campus am 9. Februar 2008. Veranstalter des Berlin Today Award ist boxfish events, Berlin. Im nächsten Jahr steht der Wettbewerb unter einer neuen Zielsetzung: Anlässlich des Berliner Mauerfalls, der sich 2009 zum 20. Mal jährt, wird die kommende Wettbewerbsrunde dann unter dem Thema „My Wall“ stehen. Die fünf besten Kurzfilmideen sollen von jungen Produktionsfirmen aus ganz Deutschland realisiert werden. Neuer Bestandteil ist eine einmonatige Stoffund Projektentwicklungsphase (Residency) für die jungen Regisseure. Für den Berlin Today Award 2009 hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen, als Pate wird Regisseur Wim Wenders den Wettbewerb begleiten. Der Berlin Today Award wird vom Medienboard BerlinBrandenburg und vom Auswärtigen Amt gefördert.

Ole Bendtzen „Berlin Hair Today”

„Ich habe von Berlin Today Award während des Talent Campus 2007 erfahren. Die Idee begann in meinem kahlen Kopf Form anzunehmen bei der Campus Opening Night. Meine Inspiration waren die schlechten Frisuren der Berliner. Jeden Morgen in der U-Bahn betrachtete ich die Haare der Leute, die für mich den Eindruck widerspiegeln, den Berlin insgesamt auf mich macht: Jeder ist hier, jeder ist willkommen. Yuppies, Punks, Moslems, Künstler, Techno Ravers, Drag Queens. Sie sind alle hier. Die Verrückten und die Wilden.“

„I became aware of Berlin Today Award during Talent Campus 2007. The idea started to take shape in the bald head of mine at the opening night of the Berlinale Talent Campus 2007. My inspiration was the tasteless hair of the Berliners. I was walking down Oranienstrasse. Every morning in the U-Bahn I began noticing the Berliners hair. Frisör Hisen und der Regisseur The hair of the Berliners mirrors my overall Berlin Today Award (BTA) impression of the city. Everyone is here. Everyone The Class of 2008 premieres their films at the 2008 Berlinale Talent Campus. German is welcome. Yuppies, punks, muslims, artists, techno ravers, bums, Foreign Minister Steinmeier to take over patronage and Wim Wenders to act as godfather drag queens. They are all here. The crazy and the wild.“ of the 2009 BTA under the motto “My Wall.” The three short films nominated for the 2008 BTA and produced by the Berlin-based production company zero fiction film will be premiered at the opening of the Berlinale Talent Campus on February 9, 2008. In her film “Match Factor,” Pakistani director Maheen Zia tells the story of the adventures of an Iraqi soccer player in Berlin for a Fifa charity match; Danish director Ole Bendtzen’s film “Berlin Hair Today” is hot on the heels of Berlin hairstyles: and Finnish director Ville Jankeri’s film “The Last Wash” is the comedic tale of an unusual suicide attempt. Next year’s slightly altered competition will bear the motto “My Wall” in celebration of the 20th anniversary of the fall of the Berlin Wall. In 2009, the five best short films will be made by production companies from all over Germany, and there will also be a new, one-month content and project development residency for the young directors. Foreign Minister Steinmeier is set to take over the patronage of the 2009 BTA and Wim Wenders will act as godfather. The BTA is sponsored by the Medienboard Berlin-Brandenburg and the German Foreign Office and will be organized by boxfish events, Berlin.

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Berlin Today Award

Maheen Zia „Match Factor”

„In meinem Film geht es darum, in einer Welt voller Misstrauen und Furcht menschlich zu bleiben. Berlin ist für mich eine internationale Stadt, eine Drehscheibe für verschiedene Kulturen, die zugleich sehr deutsch ist. Das bildet die natürliche Kulisse für meine Geschichte. Ich schätze mich glücklich, in meinem Film noch ein paar Einstellungen vom Palast der Republik zu haben, bevor er vollkommen abgebaut ist. Mein Film besteht fast ausschließlich aus Außendrehs, so habe ich das Berliner Wetter Mitte Oktober ganz gut kennen gelernt. Zum Glück war meine Crew sehr kompetent, so dass sich nicht viel denken musste.“

Terrorverdächtiger trifft Polizistin (Anneke Kim Sarnau): „Match Factor“

„The film is about remaining human in a world governed by mistrust and fear. I think of Berlin as an international city, while certainly very German but also a crossroads for cultures. It makes a natural backdrop to my story. I am also very glad to have in my film some documentation of the Palast der Republik before it is completely torn down. I think it looks rather grand and haunting. I experienced Berlin weather on a mostly outdoor shoot in mid-October. Thankfully the crew was very competent so I did not have to think much.“

Das Team beim Dreh von „The Last Wash“

Ville Jankeri „The Last Wash”

„Meine beiden ersten Assoziationen mit Berlin waren der 2. Weltkrieg und die DDR und wie Geschichte die Stadt, wie sie heute ist, geformt hat. Von der Preproduction bis zur Endfassung des Films war ich zwei Monate in Berlin. Ich war erst zum dritten Mal hier, aber definitiv nicht das letzte Mal. Als ich mit dem Projekt anfing, fand ich Berlin interessant. Seit ich es abgeschlossen habe, muss ich sagen: Berlin ist die tollste Stadt, in der ich gewesen bin. Der Dreh selbst war das reinste Vergnügen. Ein exzellenter Cast und Crew und eine atemberaubende Location.“ „First two things in my mind about Berlin were the WW2 and GDR and how the history melded the city to what it is now. All the way from the pre-production to the final mix I spend two months in Berlin. It was only my third time in Berlin but definitely not the last. When I started this project, I thought Berlin was interesting. Now after the experience, I must say that Berlin is the greatest city I have lived in. The shoot itself was a pure joy. Excellent cast, crew and amazing location and props.“ The Last Wash: die Polin Olga im Waschsalon

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Medienevents 2007

Berlinale Termine Mi, 6. 2.

Do, 7. 2.

Fr, 8. 2.

Sa, 9. 2. So, 10. 2. Mo, 11. 2.

09:00-09.30 09:30-10.00 10:00–14:00 h CRC Koproduktionstreffen LV Brandenburg

10:00-10:30 10:30-11:00 11:00-11:30

10:00–16:30 h Media Informationstag Marriot Hotel 11:00 h 32 A Babylon

11:30-12:00 12:00-12:30 12:30-13:00 13:00-13:30

13:00 h ...DENN SIE LEBEN HEUTE NOCH. DIE KINDER VON GOLZOW Delphi

13:30-14:00 14:00-14:30 14:30-15:00 15:00-15:30 15:30-16:00

16:00 h FOOTBALL UNDER COVER CinemaxX 6

16:00-16:30 16:30-17:00 17:00-17:30

17:00–18:30 h Berlin Today Award World Premiere HAU 1

17:30-18:00 18:00-18:30

18:00–20:00 h Empfang German Films Essenzaz

18:30-19:00 19:00-19:30

Eröffnung Berlinale Berlinale Palast

19:30-20:00 20:00-20:30 20:30-21:00

ab 19:00 h Medienboard Empfang Hotel Ritz Carlton

Preisverleihung Kurzfilmfestvial Going Underground Postbahnhof

19:30–22:30 h Berlin Today Award Ceremony e-Werk

21:00-21:30 21:30-22:00 22:00-22:30 22:30-23:00 23:00-00:00

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22:30 h Premiere BLACK ICE Berlinale Palast

22:00 h Vernissage „The Manipulator“ The Station

17:30–20:00 h Media-Empfang Chamäleon

19:00 h KIRSCHBLÜTEN - HANAMI Berlinale Palast 19:00 h Verleihung SHOOTING STARS Berlinale Palast


Medienevents 2007

Di, 12. 2. Mi, 13. 2. Do, 14. 2. Fr, 15. 2. Sa, 16. 2. So, 17. 2. 9:00–16:00 h Hollywood Lectures 2008 (MBA) Atrium Deutsche Bank

09:00-09.30 09:30-10.00 10:00-10:30 10:30-11:00 11:00-11:30 11:30-12:00 12:00-12:30 12:30-13:00 13:00-13:30 13:30-14:00

14:00–18:00 h Berlinale Keynotes Kaisersaal

14:00-14:30 14:30-15:00 15:00-15:30 15:30–17:00 h Preisverleihung Generation Kplus Zoo Palast

15:30-16:00 16:00-16:30

16:00 h JESUS LIEBT DICH CinemaxX 6

16:30-17:00

16:30 h FEUERHERZ Berlinale Palast

17:00-17:30 17:30-18:00 18:00-18:30

18:00–21:00 h Preisverleihung FIPRESCI

18:30-19:00 19:00-19:30 19:30-20:00

Friedensfilmpreis Akademie der Künste

Farewell Empfang dffb Kantine

Berlinale Keynotes Get-Together

20:00-20:30

Teddy Verleihung Haus der Kulturen der Welt Verleihung Ehrenbär an Francesco Rosi

20:30-21:00

19:30–21:30 h Preisverleihung Generation 14plus Zoo Palast

Verleihung Bären Berlinale Palast

21:00-21:30 21:30-22:00 22:00-22:30 22:30-23:00 23:00-00:00

21:30 h TRIP TO ASIA Filmpalast Berlin

Änderungen vorbehalten, kein Anspruch auf Vollständigkeit. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist nur mit Einladung möglich! Veranstaltungen des Medienboard Premieren Medienboard geförderter Filme

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Ohne Kinos kein Kino Berlinale-Kinos: Zoo Palast Kino (Zuschauerraum und Portal) Delphi, Colosseum und Theater am Potsdamer Platz

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erlinale-Zeit ist Kino-Zeit. Das heißt vor allem: Hochsaison in den FestspielKinos der Hauptstadt, darunter neben dem Festivalpalast das International, der ZooPalast und das Delphi. Insgesamt 440.000 Kinobesucher zählten die Filmfestspiele im letzten Jahr. Aber auch vor und nach der Berlinale ist die Hauptstadtregion ein einzigartiger Kinostandort. 100 Spielstätten für knapp 3,3 Mio. Einwohner – Berlin hat mehr Leinwände pro Bewohner als jede andere deutsche Großstadt. Und nicht nur während der Berlinale sind die Filmtheater der Stadt ebenso sozialer Treffpunkt wie Abspielort für Filme.

In Zeiten eines täglich verbesserten Home Entertainment und kürzerer Auswertungszeiten der Filme müssen sich die Kinobetreiber allerdings etwas einfallen lassen, um die Zuschauerzahlen auf dem Niveau früherer Jahre zu halten: Im ersten Halbjahr 2007 zog es ca. 4,5 Mio. Zuschauer in die Kinos, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es noch fast 500.000 Besucher mehr. Mit dem Digitalisierungsprozess der Filmtheater laufen die Diskussionen zu Strategien und Geschäftsmodellen für die Zukunft auf Hochtouren. Besonders kleinere Programmkinos befürchten enorme finanzielle Ausgaben und vergleichsweise

“Für das Kino kann die Digitalisierung eine große Chance und viel mehr als nur eine technische Veränderung sein. Das Angebot wird vielfältiger. Dafür müssen andere Zielgruppen angesprochen werden und das erfordert eine andere Marketingstrategie. Diesen Herausforderungen muss sich die Branche stellen und wir unterstützen sie dabei. Wir haben bereits fünf Pilotprojekte für Kinos gefördert.”

„Berlin ist einzigartig durch sein kinobegeistertes Publikum, die vielen Schauspieler, Regisseure und eine junge engagierte Filmszene. Immer mehr Unternehmen ziehen hierher, weil Berlin eine aufregende Stadt ist. Glitzernd, glamourös, sperrig, schräg und schrill. Hier lebt es sich gut und man kann große Dinger drehen. Man muss allerdings auf die Kinos aufpassen. Wenn sie schließen, werden sie nie mehr geöffnet. Merke: Ohne Kinos kein Kino.“ “Berlin is unique in terms of its level of public enthusiasm for cinema, its many actors, its directors and its young, engaged film scene. Berlin is such an exciting city and more and more companies are moving here. Life is good and you can make big things happen here. But you need to watch out for the cinemas. When they close, they don’t open up again. Mark my word: without cinemas, there is no cinema.”

“Digitalization is a great opportunity and not just a technical revolution for cinema. We’ll have to access new target groups and that will require new market strategies. These are the challenges facing the industry, and we are in the process of supporting their efforts via pilot projects for cinemas.“ Kirsten Niehuus

No Cinema without Cinemas Berlinale time is cinema time. And yet, even after the Berlinale has come and gone, the capital region is still a unique place for cinema. Berlin has more screens per inhabitant than any other German city, and cinemas are social meeting places just as much as they are places for watching movies. In an age of improved home entertainment and shorter intervals between in-cinema film releases and home availability, cinema operators have to find new ways to keep numbers up. In the first half of 2007, almost 500,000 fewer people went to

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wenigen Nutzen von der neuen Technik – die wiederum aber gerade kleinen Theatern auch neue Chancen wie ein zielgruppengerechtes Programm und innovative Marketingmaßnahmen bietet. Mindestens so wichtig ist es, das Kino und den Kinofilm als Teil unserer Alltagskultur an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Die Kinder- und Jugend-Sektion der Berlinale ebenso wie Vision Kino als Schnittstelle zwischen Schulen, Filmtheatern und Filmverleihern sowie zahlreiche Kinderkinoinitiativen stärken die Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und sorgen dafür, dass Kino

Dieter Kosslick

the cinema than in the same period of the previous year. The digitalization of cinemas inspires active discussions about future strategies and business models. Smaller art-house cinemas, in particular, fear enormous expenses and comparatively few uses for the new technology, even though it also offers new opportunities for group-targeted programming and innovative marketing. Equally important, though, is that we pass a love to cinema on to the next generation. The Berlinale sections dedicated to children and young people are designed to build bridges between schools, cine-

mas and distributors. A number of other initiatives seek to strengthen film and media literacy and ensure that going to the cinema continues to be a cool experience. It remains to be seen whether Berlin can keep all its cinemas. The HDF and Medienboard BerlinBrandenburg are doing their part by recognizing outstanding programming with the Cinema Programming Award. Either way, cinema will always keep its place of honor in Berlin – last but not least because it was invented here!


cool und der Kinobesuch ein Erlebnis bleibt. Ob sich die Anzahl der Spielstätten in Berlin auf Dauer halten kann, wird sich zeigen. Der Medienboard geförderte Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg,

mit dem der HDF und das Medienboard jedes Jahr Kinos für ein herausragendes Kinoprogramm auszeichnen, leistet seinen Beitrag dazu. Ganz davon abgesehen aber wird in Berlin, dem Kreativstandort der

Interview

Republik mit zahlreichen hier lebenden Künstlern und Kulturinteressierten, Kino immer einen ganz besonderen Stellenwert haben. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es hier erfunden wurde.

Wie sehen Sie die Zukunft des Kinos in Bezug auf die immer weiter fortschreitende Digitalisierung? Positiv. Das Kino als Kulturvermittler, sozialer Ort und Lokomotive für die Wertschöpfungskette Film wird von Bestand sein und sich erneut positionieren. Wir befinden uns in einer Übergangs- und Neuorientierungsphase. Der aktuelle Wandel ist nicht der erste und wird nicht der letzte in der Geschichte der Kinos sein. Gesellschaftlich gesehen wird sich der Hype, Film allein zu Hause auf dem Computer oder gar auf dem Handy zu gucken, bald wieder wandeln. Die Menschen werden es langweilig finden. Ausgehen, Film mit all seinen Facetten auf der großen Leinwand gemeinsam mit anderen erleben und nach dem Kinobesuch darüber reden. Das wird bald wieder voll im Trend liegen. Wie sehen Sie die Zukunft der Arthouse-/Programmkinos? Das Know-how für ein gutes, qualitätsvolles Filmangebot wird bei der immer größer werdenden Anzahl von Filmstarts das bereits jetzt schon bestehende Profil der Filmkunsthäuser stärken. Das anspruchsvolle Publikum sucht zusehends nach individuellem Service und inhaltlicher Orientierung. Das können die Arthousekinos sehr gut bieten. Berlin ist ein Ballungsraum in Bezug auf Kinos. Was macht den Kino-

standort Berlin Ihrer Meinung nach so einzigartig? Eine unglaubliche Vielfalt in der Kinolandschaft und dem filmischen Angebot. Größte Anzahl von Filmkunsthäusern bundesweit. Vorpremieren, Festivals, filmische Experimente. Ganz klar sind die Berliner Kinos Trendsetter und Vorbild für den deutschen Markt. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, um in Zeiten von immer kürzeren Auswertungszeiten die Besucher trotzdem noch in die Kinos zu locken? Das Kino stärken, damit es sein Potential als Tempel von Kunst, Kultur, Bildung und spielerischer Illusion voll ausfahren kann. Dazu gehört u. a.: Wertschätzung der Kinos durch Politik, Wirtschaft und Publikum optimieren. Kino ist auch integrativer Ort und leistet in Stadt und Land eine meiner Meinung nach bis dato unterschätzte soziale Komponente. Das Kino ist nach wie vor die wirtschaftliche und kulturelle Lokomotive für den Film und seine Stars. Deshalb: Einhaltung der bestehenden Auswertungsfenster. Wenn die Auswertungsfenster fallen, wird das Produkt Film langfristig in der Bedeutungslosigkeit von durch Werbung zerstückelten TV-Soaps versinken. Damit einhergehend eine dramatische Veränderung der Sehgewohnheiten auf der einen und der Herstellung von Film auf der anderen Seite. Das kann nicht im Interesse der Branche sein. Produktion, Verleih und Kino sollten sich gemeinsam auf Ihre Stärken besinnen und die Herausbringung der Kinofilme nach allen Regeln der Kunst zelebrieren. Qualität bei Inhalt, Technik, Marketing und Service wird Trumpf sein. Werden durch die Digitalisierung mehr Zuschauer in die Kinos kommen? Langfristig gesehen definitiv nein. Was war 2007 Ihr Lieblingsfilm im Kino? „Nach der Hochzeit“ von Susanne Bier, „Little Miss Sunshine“ von Jonathan Dayton, „Yella“ von Christian Petzold und „4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ von Christian Munglu.

How to you think increased digitalization will affect the future of cinema? Bright. Cinema is not going away. We’re in a transitional and reorientation phase. The current change is neither the first nor the last in the history of cinema. There’ll be a lot of hype about being able to watch movies at home on computers or even on cell phones, but it’ll change back soon enough. It’ll bore people. Going out, watching films on the big screen, having a shared experience and then discussing it afterwards – that’ll surely make a comeback. How do you see the future for art-house cinemas? They’ve really learned how to choose good movies. As more and more movies are made, these selection skills will only strengthen their reputation. The public is demanding more and more individual attention and guidance with content. What do you think makes Berlin so unique as a location for cinema? The unbelievable variety in the cinematic landscape and film offerings. It has the largest number of art-house cinemas in Germany. Advanced showings, festivals, film experiments. Berlin is the undoubtedly the German market’s trendsetter and model.

What to you think is needed to attract more people to the cinemas in these times of short intervals between in-cinema releases and at-home availability? We need to strengthen cinema and allow it to live up to its full potential. Politicians, businesses and the public need to help maximize the value put on cinema, which is still underappreciated for its social, integrative component. But cinema is still the economic and cultural engine for film and the stars, which explains why the current in-cinema-to-at-home delay is still in force. Were it to disappear, advertising would eventually plunge film into the meaningless abyss of TV soaps, leading to dramatic changes in viewing habits and film production. Neither of those is in the industry’s best interest. Will digitalization bring more people into cinemas? In the long run, definitely not. What were your favorite films from 2007? “After the Wedding” by Susanne Bier, “Little Miss Sunshine” by Jonathan Dayton, “Yella” by Christian Petzold and “4 Months, 3 Weeks & 2 Days” by Christian Mungiu.

Eva Matlok AG Kino – Gilde e.V.

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„Berlin ist als Medienmetropole nicht nur seit Jahrzehnten ein Inbegriff für neue filmische Inhalte und technische Innovationen. Berlin verfügt ebenso über eine auch im internationalen Vergleich herausragende Kinolandschaft mit einer unabhängigen und vielseitigen Kinoszene. Mit ihren ambitionierten Programmen tragen gerade die mittelständischen Arthousekinos auf atmosphärisch, technisch und oft auch architektonisch hohem Niveau maßgeblich zur Attraktivität der Stadt bei. Regisseure, Produzenten, Kreative aus allen Teilen der Welt wissen dieses Angebot zu schätzen.“ “As a media metropolis, Berlin is the very embodiment of new cinematic content and technological innovation. The capital also has a cinema landscape unparallelled in terms of its independence and versatility. Mid-sized art-house cinemas pursue ambitious programming that significantly contributes to the attractiveness of the city for directors, producers and creative types from all over of the world.” Kino International

Dr. Christian Bräuer | Geschäftsführer der Yorck-Kino GmbH

Interview

Wie sehen Sie die Zukunft des Kinos im Bezug auf die immer weiter fortschreitende Digitalisierung? Dem Kinobesucher kann dauerhaft eine verschleißfreie Abspielqualität geboten werden, die er heute bei den 35 mm Filmen nicht hat. Darüber hinaus ergibt sich für Kinobetreiber die Chance, Besucher ganz gezielt über verschiedene Inhalte anzusprechen. Wir können z. B. alternativen Content wie Konzerte oder Live-Übertragungen anbieten. Diese Möglichkeiten haben wir im Moment so nicht. Die Filmwoche München hat gezeigt, dass 3-D ein ganz wichtiger Punkt ist, der zu einer völlig neuen Filmwahrnehmung führen wird. Bei der Werbung haben wir die Möglichkeit, unabhängig von den großen Werbekunden gezielt auch regionale Anbieter zu bedienen. Wir können hier ohne lange Vorlaufzeit auf örtliche Sonderaktionen des Handels eingehen. Vor allem sind dauerhaft erhebliche Einsparpotentiale auf Seiten der Verleiher und Produzenten zu erwarten. Die einen werden durch Einsparungen entlastet, die anderen durch Investitionen belastet. Wir fordern und gehen davon aus, dass die Einsparer sich massiv an der Finanzierung der Digitalisierung der Kinos beteiligen werden. Berlin ist ein Ballungsraum in Bezug auf Kinos. Was macht den Kinostandort Berlin Ihrer Meinung nach so einzigartig? Ganz klar das Zusammenspiel von Kinovielfalt und Programmvielfalt. Hinzu kommt, dass das Ganze umrahmt wird durch ein enormes Kreativpotential, gute Produktionsmöglichkeiten und die Berlinale, die den Standort Berlin-Brandenburg ausmachen und ihm zu bundesweitem und auch internati-

onalem Renommee verhelfen. Auf Berlin guckt derjenige, der den anspruchsvollen Film und die Filmkunst bewerten und vielleicht auch fürs eigene Haus nutzen möchte. Die Signale, die aus Berlin diesbezüglich ausgesendet werden, werden in der gesamten Republik gehört – das ist einmalig. An der Stelle muss man ein deutliches Lob an das Medienboard Berlin-Brandenburg aussprechen, das die Summe für den Kinoprogrammpreis verdoppelt hat. Es ist ein Ausdruck dafür, wie ernst das Kino hier genommen wird. Für uns als Kinobetreiber ist dies eine gute Entwicklung, die unbedingt weiter fortgeführt werden sollte. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, um in Zeiten von immer kürzeren Auswertungszeiten die Besucher trotzdem noch in die Kinos zu locken? Entscheidend ist, dass das Kino der exklusive und einmalige Ort für die Filmwahrnehmung ist. Das kann durch alternative Medien, sei es im Bereich Home Entertainment oder im Bereich mobiler Plattformen, nicht geboten werden. Das Zusammenspiel verschiedener Parameter macht Kino zum Erlebnis: Neben der Größe des Raumes, dem Ton und dem Gemeinschaftserlebnis ist es auch die Tatsache, dass ich all dies zusammen nur erleben kann, indem ich mich in ein bestimmtes Gebäude begebe – nämlich in die Begegnungsstätte Kino. Ganz bedeutend ist, dass das Kino durch die Digitalisierung dem Kunden gegenüber verdeutlichen kann, dass es wieder die technische Führung übernehmen kann. Die hat es natürlich durch die hochqualitativen Entwicklungen im Bereich Home Entertainment ein wenig abgeben müssen. Ziel muss sein, dass neben der sozialen auch die technische Komponente wieder zählt. Wenn das gelingt, hat das Kino eine gute Chance. Elementar ist zudem, und darauf legen wir als HDF Kino auch ganz besonderen Wert, dass es ein festes Auswertungsfenster für alle Kinofilme gibt. Es ist eine der zentralen Forderungen an das neue Filmfördergesetz. Wir brauchen Planungssicherheit und ein Kinofilm muss sich im Bewusstsein der Besucher entwickeln können. Ein zukünftiges Auswertungsfenster darf keinesfalls unter dem heute geltenden liegen. In Frankreich ist es auf sechs Monate gesetzlich festgeschrieben, so etwas wünschen wir uns für Deutschland auch.

How do you think increased digitalization will affect the future of cinema? Cinemagoers will see films with a long-lasting, wear-free playing quality and cinemas will have the chance to use different content to appeal to specific audiences. For example, we’ll be able to offer alternative content, such as concerts or live transmissions, which we can’t do right now. In terms of advertising, we can also offer targeted services to smaller, regional vendors. Without much lead time, we can also cater to special local sales. In particular, we expect a long-term increase in cost-cutting potential for both distributors and producers, which will lead to increased savings and investment. What do you think makes Berlin so unique as a location for cinema? Clearly, it’s the variety of cinemas and film programming. Add to that all the enormous creative potential, good production opportunities and the Berlinale, which puts Berlin-Brandenburg on the film map and boosts its national and international reputation. The people keeping an eye on Berlin like sophisticated films, value cinema and perhaps want to bring the films to their own theaters. All of Germany listens to the signals coming from Berlin – and that’s unique. We also clearly owe much praise to the Medienboard Berlin-Brandenburg for doubling the cinema programming prize money. It’s proof of just how seriously cin-

ema is taken here. For cinema operators, this is a good development that absolutely needs to be continued. What do you think is needed to attract more people to the cinemas in these times of short intervals between in-cinema release and at-home availability? The decisive factor is that the cinema is the only place where a film can really be appreciated, unlike with alternative media. The interplay of a number of factors makes going to the cinema a unique experience. In addition to the room’s size, the sound and the shared experience, there is also the fact that I can only have all of these things if I go to a cinema. Cinemas must also make it clear that they can retake the technological lead by going digital. But the goal has to be that the technical aspects count in addition to the social ones. If that works out, cinema has a good chance. But it’s also absolutely necessary for there to be a set delay between in-cinema release and at-home availability for all cinemas. This is one of the central demands for the new film funding law. We need to have such assurances so we can make plans and so that films can have time to come to the attention of cinemagoers. The future delay period should in no way resemble the current one. France legally mandates a six-month delay. We’d like something like that for Germany, too.

Dr. Andreas Kramer Geschäftsführer des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater

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Kinostarts 2008

von Medienboardgefrderten Filmen (Auswahl)

24. 1. 2008 Holunderblte R.: Volker Koepp | Vineta Film

Holunderblüte

7. 2. 2008 Mrzmelodie R.: Martin Walz | X Filme, X Verleih

Die Welle

21. 2. 2008 Staub R.: Hartmut Bitomsky | MA.JA.DE 28. 2. 2008 Trip to Asia R.: Thomas Grube | Boomtown Media 28. 2. 2008 Der lange Weg ans Licht R.: Douglas Wolfsperger | Farbfilm Verleih

Märzmelodie

3. 3. 2008 Und wenn sie nicht gestorben sind – dann leben sie noch heute… Die Kinder von Golzow – Das Ende der unendlichen Geschichte R: Barbara und Winfried Junge | A Jour Film und Fernsehproduktions

Knut und seine Freunde

6. 3. 2008 Frei nach Plan R.: Franziska Meletzky | novapool pictures 6. 3. 2008 Kirschblten – Hanami R.: Doris Dörrie | Olga Film 6. 3. 2008 Knut und seine Freunde R.: Michael Johnson | DOKfilm Fernsehproduktion 13. 3. 2008 Die Welle R.: Dennis Gansel | Rat Pack Filmproduktion

Trip to Asia

27. 3. 2008 Tanz mit der Zeit R.: Trevor Peters | Ventura Film

Kirschblüten – Hanami

27. 3. 2008 Absurdistan R.: Veit Helmer | Veit Helmer-Filmproduktion 17. 4. 2008 Khadak R.: Peter Brosens, Jessica Woodworth | ma.ja.de Filmproduktions 24. 4. 2008 Blde Mtze! R.: Johannes Schmid | Kinderfilm 8. 5. 2008 Speed Racer R.: Andy Wachowski, Larry Wachowski | Sechste Babelsberg Film

Khadak

25. 9. 2008 Der Baader Meinhof Komplex R.: Uli Edel | Constantin Film Produktion

Der Baader Meinhof Komplex

25. 9. 2008 U-900 R.: Sven Unterwaldt jr. | Wiedemann Berg Filmproduktion 16. 10. 2008 Krabat R.: Marco Kreuzpaintner | Claussen + Wöbke + Putz Filmproduktion 30. 10. 2008 Hexe Lilli R.: Stefan Ruzowitzky | Babelsberg Film 08. 1. 2009 Kaifeck Murder R.: Esther Gronenborn | Produktion: 24 Frames Film Krabat

Speed Racer

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Finanzierung

Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe Medienfinanzierung durch die Commerzbank

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ie Commerzbank ist seit vielen Jahren Finanzierungspartner im Bereich Film- und Fernsehproduktionen und Live-Entertainment. Jetzt öffnet sie ihre Angebote auch für die Games-Branche und verstärkt ihr Engagement für internationale Koproduktionen. Christine Wehrmann, Achim Thielmann und Michael Gens vom Medienteam über Voraussetzungen und Vorteile für die Produzenten.

Christine Wehrmann, Achim Thielmann und Michael Gens

Was können mittelständische Unternehmen von Ihnen erwarten, wenn sie zu Ihnen kommen, und was erwarten Sie wiederum von diesen? MG: Wir haben langjährige Erfahrung bei der Finanzierung von Film- und Fernsehproduktionen und bieten maßgeschneiderte und innovative Finanzierungslösungen. Aufgrund unserer Erfahrung und unserem Verständnis für die Medienbranche mit den damit verbundenen Besonderheiten können wir mit unseren Kunden auf Augenhöhe kommunizieren. Unsere Kunden können somit eine professionelle Begleitung ihrer Projekte, gepaart mit kurzen Entscheidungswegen, von uns erwarten. Von unseren Kunden erwarten wir kaufmännische Kompetenz, sowie gut aufbereitete Unterlagen und die

Bereitschaft, uns gegenüber transparent zu sein. Sie sagen „Film- und Fernsehproduktionen“ – wie sieht es mit anderen Medienbereichen aus? AT: Neben der Filmbranche beschäftigen wir uns intensiv mit dem Bereich Live Entertainment. Auch hier haben wir besonderes Know-how u. a. im Bereich Konzert- und Tourneefinanzierungen. Innerhalb der Branche wächst das Segment Spiele sehr stark. Auch hier engagieren wir uns und profitieren von den Synergien, die sich aus unserer Bekanntheit im Bereich Film und Fernsehen ergeben. Perspektiven für den Mittelstand – worum geht es bei dem Programm, das Sie 2006 vorgestellt haben? CW: Wir sind seit Jahren in der internationalen Kinofinanzierung unterwegs. Seit 2006 bieten wir erfolgreichen Produzenten Finanzierungen auch mit Gap-Anteilen von bis zu 30 % des Budgets an. Neben den üblichen Sicherheiten wie u. a. Abtretung sämtlicher Auswertungsrechte und -erlöse minimieren wir das Risiko für die GapFinanzierung durch Ausfallbürgschaften eines Bundeslandes, das heißt die GapFinanzierung wird von einem Bundesland mit bis zu 80 % verbürgt. Grundsätzlich können wir uns auch andere Absiche-

rungsstrukturen vorstellen, z. B. sind wir im Gespräch mit möglichen Finanzierungspartnern, die Interesse haben, sich an einer Filmfinanzierung zu beteiligen. Zur Risikostreuung finanzieren wir i. d. R. nicht einen einzelnen Film, sondern mehrere Filme eines Produzenten und regeln die Einzelheiten der Kreditgewährung für ein Filmprojekt in einem Rahmendarlehensvertrag. Das jeweilige Projekt muss gut strukturiert sein, und uns ist wichtig, dass wir alle beteiligten Partner gut einschätzen können. Wir erwarten, dass ein guter Weltvertrieb eingeschaltet wird, der verlässliche Erlösschätzungen geben kann, und dass ein Completion Bond-Anbieter und ein Collection Agent mit im Boot sind. Der deutsche Produzent hat den großen Vorteil, dass er tatsächlich eine Komplettfinanzierung aus einer Hand bekommt, denn wir übernehmen auch die Zwischenfinanzierung von Presales und Fördermitteln in voller Höhe. Wie schätzen Sie die Finanzierungstools der Länder ein? AT: Durch das Zwischenfinanzierungsmodell von IBB und ILB haben vor allem kleinere Produzenten eine Chance, ihre Projekte zu realisieren. Insofern begrüßen wir dieses Modell als Ergänzung zu den Finanzierungstools unseres Hauses.

Media Financing and Commerzbank The Media Team – Christine Wehrmann, Achim Thielmann and Michael Gens – speak about conditions and advantages for producers. What can small and mid-sized companies expect if they come to you, and what do you expect back from them? MG: We have several years of experience financing film and TV productions and offer tailored, innovative financing solutions. Our experience and understanding of the media industry’s particularities allow us to see eye to eye with our customers. They can expect professional assistance and that decisions regarding their projects with be made quickly. We expect back commercial expertise, well-prepared documentation and transparency. What about media-related projects other than film and TV productions? AT: We also deal very intensively with live-enter-

tainment events and have a lot of know-how, especially when it comes to concert and tour financing. We’re also very involved with the games sector, which is experiencing very strong growth, and we benefit from our film and TV connections. Tell me about the program introduced in 2006 for small and medium-sized companies. CW: We’ve been involved in international film funding for many years. Since 2006, we’ve been offering successful producers financing of up to 30 percent with gap financing. In addition to the usual securities, such as the assignment of all rights of utilization and resulting proceeds, we minimize the gap-financing risk with state guarantees, meaning that up to 80 percent of the gap financing will be guaranteed by a federal state. But we are also considering ways to secure such financing. For example, we’ve started talks with potential finance partners interested in participating in film financing.

To diversify the risk, we generally don’t finance a single movie but rather several movies by the same producer and deal with the details of financing a film project in a framework loan agreement. Each project has to be well-structured, and it’s important to us that we can access all parties involved. We expect that there will be worldwide distribution that can produce reliable profit estimates and that a completion bond offerer and collection agent are on board. How do you rate the financing tools of the federal states? AT: Owing to the interim financing models of the state investment banks of Berlin and Brandenburg’s (IBB and ILB), small producers in particular have had the chance to realize their projects. So we appreciate this model as a complement to our own financing tools.

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Jede Menge Tricks, aber kein doppelter Boden – Zehn Jahre Branchenforum „Cartoon Movie“ Dank der Finanzierungs- und Koproduktionsmesse ist Berlin-Brandenburg zum Mittelpunkt deutscher Animationsfilmproduktion geworden

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er kleine Eisbär, drei Räuber und die Abrafaxe – bunte Filmhelden aus Berlin-Brandenburg, die ohne eine Institution nicht den Erfolg gefunden hätten, den sie unbestritten verdient haben: Das Branchenforum „Cartoon Movie“ in Babelsberg – Messe, Netzwerk und Investitionstreff gleichermaßen – hat sich seit seiner Premiere 1999 zum wichtigsten Termin der europäischen Animationsbranche entwickelt und Deutschland innerhalb nur weniger Jahre in die Spitzengruppe der europäischen Animationsfilmproduzenten katapultiert. Gut 500 Kreative, Investoren und Distributoren aus der ganzen Welt finden sich mittlerweile jährlich im März im Babelsberger fx.Center, dem traditionellen Veranstaltungsort von „Cartoon Movie“, ein. Nun feiert das Forum Jubiläum: Zum zehnten Mal trifft sich die Branche zwischen dem 5. und 7. März 2008. Insgesamt werden 47 Projekte präsentiert, nach Frankreich mit 19 Projekten stellt Deutschland die zweitgrößte Gruppe: zwölf neue, in Arbeit befindliche oder fertiggestellte Filme werden in Babelsberg gezeigt. Damit hat sich Deutschland neben den traditionellen Animationsfilm-Produzenten Frankreich und Spanien als drittes europäisches Schwerpunktland in Sachen Trickfilm etabliert – auch und gerade dank des Branchenforums in Babelsberg. Die Ergebnisse der ersten Dekade „Cartoon Movie“ verdeutlichen den Erfolg der Veranstaltung für die gesamte Branche. Seit der Messe-Gründung im Jahr 1999 wurden bis 2006 gut 100 abendfüllende Animationsfilmprojekte in Europa realisiert, das

Gesamtbudget betrug beeindruckende 565 Mio. Euro. Nur zum nationalen Vergleich: Vor Einführung der jährlichen Branchenmesse wurden in Deutschland im Durchschnitt fünf abendfüllende Animationsfilme produziert, mittlerweile hat sich diese Zahl verdoppelt. Ebenso verdoppelt haben sich die Teilnehmer bei „Cartoon Movie“. Die Zahl stieg rasant von 250 im Gründungsjahr auf gut 500, die ihr Kommen 2008 angesagt haben. Dank der Messe hat sich der Name der Region Berlin-Brandenburg auch im Bewusstsein der gesamten europäischen Animationsfilmbranche verankert, konstatierte eine 2005 veröffentlichte Studie der Michael Schmetz Mediaconsult. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die seit drei Jahren ebenfalls in Babelsberg stattfindenden „Cartoon Masters Feature“, bei der die Weiterbildung im Vermarktungsbereich für Kreative im Mittelpunkt steht. 1999 war durch maßgebliches Engagement von Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der europäischen Branchenorganisation für Animationsfilm „Cartoon“ die Geburtsstunde von „Cartoon Movie“. Ziel war und ist es, abendfüllende Animationsfilmprojekte zu stärken, Produzenten mit Investoren und Verleihern zusammenzubringen, international finanzierte Koproduktionen zu forcieren, Vermarktungs- und Vertriebsmöglichkeiten zu eröffnen – und damit langfristig ein europäisches Gegengewicht zur bis dahin schier unüber-

Celebrating 10 Years of “Cartoon Movie” Thanks to the financing and co-production trade fair “Comic Movie,” BerlinBrandenburg has become the major player in Germany’s animated film industry. The little polar bear, the three bandits and Abrafaxe are animated film stars from Berlin-Brandenburg who would never have met with success had it not been for the wholehearted support of the “Cartoon Movie” industry forum in Babelsberg. Since 1999, this trade fair, networking event and financing meeting has developed into the most important get-together for Europe’s animation industry and quickly catapulted Germany into the top ranks of Europe’s animated film-producing countries. More than 500 industry professionals, investors and distributors from around the world gather each March in Babelsberg’s fx.Center, the event’s traditional venue. At this year’s meeting from March 5-7, the industry will celebrate the event’s tenth anniversary. A total of 47 projects will be present-

ed. France leads the presenting countries with 19 projects, while Germany will have the second-largest showing, with 12 either in-production or completed films. In doing so, Germany has made itself into one of the top three countries – behind France and Spain – focused on animated films, a fact which can be directly attributed to the Babelsberg forum. The results of the event’s first 10 years clearly show how successful it has been for the whole industry. Between 1999 and 2006, over 100 feature-length animated films were completed with a total budget of € 565 million. That’s a doubling of the average annual output – from five to 10 films – since the event first started. The number of participants has doubled, too, from 250 to the 500 expected in 2008. The event has helped cement the reputation of Berlin-Brandenburg in the minds of Europe’s animated film industry. And the annual “Cartoon Masters Feature,” a meeting focused on improving the marketing skills of industry profes-

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Zehn Jahre Cartoon Movie

Cartoon-Teilnehmer aus Berlin-Brandenburg im Jubiläumsjahr 2008: Dodo; Die drei Räuber; Pablo, der kleine rote Fuchs; Ein Fall für Freunde; Sandmännchen (u.)

windbaren Übermacht US-amerikanischer Animationsproduktionen herzustellen. Gefördert durch das Media-Programm der Europäischen Union, unterstützt mit jährlich sechsstelligen Beiträgen durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH hat „Cartoon Movie“ der europäischen Animationsfilmbranche Aufwind verliehen. Eine Entwicklung, an der auch die amerikanischen Schwergewichte der Branche seit einigen Jahren nicht mehr vorbeikommen. Zeigten DreamWorks, Buena Vista oder Warner Bros. in den Anfangsjahren noch Zurückhaltung, schicken die globalen Branchenriesen mittlerweile regelmäßig ihre Europavertreter nach Babelsberg. Animation in der Region hat Gewicht in der hiesigen Filmbranche. Im Vergleich mit den anderen deutschen Schwerpunktstandorten Hamburg und München muss sich Berlin-Brandenburg nicht verstecken. Weltweit erfolgreiche Produzenten wie Cartoon-Film von Thilo Graf Rothkirch („Lauras Stern“, „Der Kleine Eisbär“) oder die Hahn-Film AG („Die Abrafaxe unter schwarzer Flagge“) sitzen in Berlin. Die bereits im Spielfilmbereich etablierte Firma X-Filme Creative Pool gründete 2005 den Trickfilm-Ableger X-Animation, der 2007 mit „Die drei Räuber“ seinen ersten abendfüllenden Streifen veröffentlichte. Anerkannte Ausbildungsstätten wie die Hochschule für Film und Fernsehen „Kon-

rad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg oder die Universität der Künste Berlin sorgen für qualifizierten Nachwuchs im Animationsfilmbereich. Unterstützt von einer gezielten Förderung seit den 90er Jahren durch die damalige Filmboard Berlin-Brandenburg GmbH (heute Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH) gilt die Region heute deutschlandweit als führend im Animationsfilmbereich. Gut die Hälfte aller einheimischen Cartoons in Spielfilmlänge kommen derzeit aus Berlin-Brandenburg. Die knapp 20 Mio. Euro Fördergelder, die Medienboard seit 1994 in die Animationsfilmbranche investierte, machen sich dabei mehr als doppelt bezahlt. Der Regionalisierungseffekt liegt laut einer Untersuchung bei über 200 %, ein Euro Förderung bewirken Investitionen von über zwei Euro in der Region. „Wir sind ein Leuchtturm in der gesamten Filmbranche der Region“, sagt der Berliner Cartoon-Produzent Thilo Graf Rothkirch dann auch selbstbewusst. Die Europäische Branchenvereinigung „Cartoon“ mit ihrer Messe „Cartoon Movie“ hat dazu entscheidend beigetragen und wird es auch die nächsten vier Jahre noch mit Sicherheit bleiben. Bis 2012 haben sich die Cartoon-Verantwortlichen Marc Vandeweyer, und die mittlerweile ausgeschiedene Corinne Jenart auf Babelsberg als Ort der „Cartoon Movie“ verständigt – auch dank der stetigen Förderung durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH. Nur eines wünscht sich der „Kleine Eisbär“- und „Lauras Stern“-Produzent Thilo Graf Rothkirch noch: Eine stärkere Würdigung der Leistungen im Animationsfilmbereich durch die Politik von Berlin und Brandenburg und des Bundes: „Wir verdienen Beachtung. Doch noch haben die Verantwortlichen nicht ausreichend gemerkt, mit diesem Pfund mehr zu wuchern.“

sionals now in its third year, has only strengthened this reputation. “Cartoon Movie” owes its genesis to the dedication of the Medienboard BerlinBrandenburg and “Cartoon,” the European animated film industry organization. Its goal continues to be to strengthen feature-length animated film projects, to bring producers together with investors and distributors, to promote internationally financed co-productions, to open up new marketing and sales opportunities, and to establish a long-term, European counterweight to the almost insurmountable dominance of America’s animation industry. “Cartoon Movie” is funded through the EU’s MEDIA Programme and annually receives support from the Medienboard Berlin-Brandenburg in the form of six-figure contributions. The event has become so important that even American heavyweights – such as DreamWorks, Buena Vista and Warner Bros. – have started regularly sending their European representatives to Babelsberg.

Animation has become more important in the local film industry, too, and it can now compete with Hamburg and Munich, the industry’s other important German cities. Several producers who have enjoyed worldwide success are based in Berlin. Likewise, a number of educational institutions in Potsdam and Berlin are honing the skills of the next generation of animated film makers. Since the ‘90s, the Medienboard Berlin-Brandenburg has provided targeted funding to help make the region a leader in the German animated film industry. More than half of all domestically produced feature-length cartoons currently originate in Berlin-Brandenburg. The almost €20 million in support that the Medienboard has invested in the industry since 1994 has brought in more than twice as much money. Thanks in part to the steady support of Medienboard Berlin-Brandenburg, the European industry association “Cartoon” has decided to continue holding “Cartoon Movie” in Babelsberg for at least four more years.

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MEDIA-Antenne 2008 Einen Zuwachs von 12 % gegenüber dem letzten Jahr kann die Region Berlin Brandenburg bei bewilligten Fördermitteln des MEDIA Programms in 2008 verbuchen. Besonders erfreulich ist das Ergebnis der Produzenten in Berlin-Brandenburg. Von insgesamt 1.435.000 €, die für Projektentwicklungen an deutsche Unternehmen gingen, flossen 800.000 € in die Region. Von drei geförderten Projekten im Bereich Video on Demand und Digital Cinema Distribution kam eines aus Berlin. So wurde Moviepilot Europe mit 490.000 € gefördert. Aber auch die Trainingsinitiativen waren erfolgreich. Von neun geförderten Initiativen sitzen sechs in Berlin-Brandenburg und konnten insgesamt 750.064 € der MEDIA Gelder in die Region holen. In 2007 flossen in allen Förderbereichen des MEDIA Programms insgesamt 4.766.524 € an Firmen in Berlin und Brandenburg. MEDIA 2007 In 2007, the Berlin-Brandenburg region showed an increase of 12 % in approved film funds from the MEDIA Program. Berlin-Brandenburg’s results are especially inspiring. Out of a total €1,435,000 handed out to German companies for project development, €800,000 went to the capital region. One of the three programs to receive funding in the field of VoD and Digital Cinema Distribution came from Berlin. Moviepilot Europe received €480,000 in support funds. Funding for six of the nine training initiatives and a total of €750,064 in MEDIA funds went to Berlin-Brandenburg companies in this category. In 2007, a total of €4,766,524 MEDIA funds in all categories went to companies from Berlin and Brandenburg.

Aktuelle Förderergebnisse für Berlin-Brandenburg Verleiher aus Berlin-Brandenburg erhalten über die automatische Verleihförderung (Call 05/07) insgesamt 1.188.311 € zur Reinvestition. Delphi Filmverleih, Neue Visionen, Piffl Medien, Senator, Tobis, XVerleih und Ventura Film konnten sich Please contact us for further information and advise: Tel.: +49(0)331/743 87-50, -51 E-Mail: mediaantenne@medienboard.de

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damit rund ein Drittel der in ganz Deutschland vergebenen Mittel sichern, wobei Tobis mit 538.154 € und Delphi mit 357.624 € den Löwenanteil erhalten. Die Deutschen Verleiher konnten knapp hinter Frankreich die zweithöchste Summe generieren. Current Funding Results for Berlin-Brandenburg Distributors from Berlin-Brandenburg are set to receive a total of €1,188,311 for re-investment via the automatic distribution support (Call 05/07). Delphi Filmverleih, Neue Visionen, Piffl Medien, Senator, Tobis, X Verleih and Ventura Film made successful bids for roughly one-third of the total funds available in Germany, whereby Tobis (€ 538,154) and Delphi (€357,624) received the lion’s share. German distributors were a close second to France in terms of generating the highest sum.

Richtlinienänderungen für Produzenten Mit Blick auf den nächsten Einreichtermin für Development am 15.04.08 möchten wir Sie auf eine wichtige Änderung für deutsche Unternehmen aufmerksam machen: Wie in der Vergangenheit können keine Einzelpersonen, sondern nur Firmen einen Antrag stellen. Einzelfirmen müssen mindestens einen Gewerbeschein sowie ihre Steuernummer (Nachweis vom Finanzamt) vorlegen. GbR’s sind nicht mehr antragsberechtigt. Sie müssen jetzt den Eintrag ins Handelsregister nachweisen und müssen damit zur OHG bzw. KG umgewandelt werden.

Vereinfachung des Zugangs zur i2i-Förderung Die Kommission hat die neuen Richtlinien für die i2i-Förderung (call 29/07) veröffentlicht. Im Rahmen der automatischen Punktevergabe werden nicht mehr Punkte für ein mit MEDIA Paketförderung entwickeltes Projekt vergeben, sondern für Projekte mit MEDIA Einzelprojektförderung. Das ermöglicht besonders jungen und kleineren Unternehmen den Zugang zur i2i-Förderung. Des Weiteren fällt die Einschränkung auf Banken aus dem Verbund der europäischen Investitionsbank weg. Guideline Changes for Producers In view of the upcoming submission date for Development on April 15, 2008, we would like to

call your attention to an important change for German companies: As in the past, only companies – not individual persons – are permitted to place requests. Companies must submit at least one trading license as well as their tax identification number (proof from the tax office). Companies in the form of a German “GbR” are no longer entitled to submit a request. As of now, they must provide proof of inclusion on the trade registry and must thus be converted into the German forms “OHG” or “KG.” Simplification of Access to i2i Funding The Commission has published new guidelines for i2i funding (call 29/07). In the context of automatic point assignment, points will no longer be given for a project developed with MEDIA package funding, rather only for projects with individual MEDIA project funding. This makes it possible especially for young and small companies to gain access to i2i funding. The restriction to banks from the network of the European Investment Bank has also been omitted.

Besserer Zugang zur selektiven und automatischen Verleihförderung Mit dem neuen Aufruf für die selektive Verleihförderung (Call 28/07) hat die Kommission die Richtlinien zu Gunsten kleinerer Filme modifiziert. 40% der Gelder sind jetzt für Filme mit einem Budget von bis zu 3 Mio. € reserviert, 60% für höher budgetierte Filme mit bis zu 15 Mio € Produktionskosten. Für die höher budgetierten Filme wurde die Mindestanzahl der Verleiher auf sieben erhöht. Für kleinere Filme müssen es weiterhin nur fünf Verleiher sein. Auch bei der automatischen Verleihförderung (aktueller call 27/07) wurde der Schlüssel zu Berechnung zu Gunsten kleinerer Filme verändert. Better Access to Selective and Automatic Distribution Funding The Commission’s new call for Selective Distribution Funding (Call 28/07) demonstrates that the Commission has changed the directives in favor of smaller films. 40% of funds are now reserved for films with a budget of up to 3 million euro; 60% for higher budget films with production costs of up to 15 million euro. For higher-budgeted films, the minimum number of distributors was raised to seven. The number continues to be 5 for smaller films. The directives for automatic distribution funding (current call 27/07) were also changed to benefit smaller films.


-Ticker

Black Ice, Martti Suosalo & Outi Mäenpää © Schmidtz Katze Filmkollektiv / Making Movies

MEDIA Märkte, Messen, Festivals MIPTV featuring MILIA – the world’s audiovisual and digital content market

MEDIA Training Insight out – Digital Production in Film & TV/HFF Academy

Dates: April 7-11, 2008 Fees + Deadlines: € 1,090 (until April 3, 2008), € 1,320 (from April 4-11, 2008) Info: www.miptv.com

Dates & Rates: March 10-15, 2008, 1,100 € (Full Package); March 10-11, 2008, 600 € (Executive Track); March 12-14, 2008, €800 (Production Track); March 15, 2008, free of charge (Film School Day), March 11-12, 2008, free of charge (HD Expo) Info: www.insightout-training.net

Picture Europe! The Best of European Cinema on the Road

Esodoc – European Social Documentary

Dates: Munich: February 21-27, 2008 at Gloria Filmpalast, Copenhagen: March 12-18, at Grand Teatret, Madrid: April 11-17 at Cinemas Princesa Info: www.efp-online.com

Internationales KurzFilmFestival Hamburg / KinderKurzFilmFestival Mo&Friese in Hamburg Dates: June 4-9, 2008 (International Short Film Festival), June 1-8, 2008 (Mo&Friese) Deadline: February 15, 2008 (International, German and NoBudget Competition as well as Mo&Friese), April 1, 2008 (Flotter Dreier) Info: www.shortfilm.com

Dates + Places: May 31- June 6, 2008 in Italy; July 19-25, 2008 in Latvia, October 2008 in Sweden Deadline: March 18, 2008 Info: www.esodoc.eu

ELF Rights Clearance Date: April 3-6, 2008 in Gersau, Switzerland Rate: €950 incl. full board and accommodation Info: www.epi-medieninstitut.de

Entertainment Master Class The Format Academy for Entertainment Television Date: One-year part-time training starting May 2, 2008 Deadline: March 3, 2008 Rate: €15,000 incl. full board and accommodation Info: www.entertainment-masterclass.tv

2008 Deadlines: I2I AUDIOVISUAL, Call 29/07: 07.07.2008

INITIAL TRAINING, Call 03/08: 14.03.2008

TV-BROADCASTING, Call 19/07: 22.02.2008 und 13.06.2008

DEVELOPMENT, Call 16/07: 15.04.2008

SELECTIVE DISTRIBUTION, Call 28/07: 01.04.2008 und 01.07.2008

DEVELOPMENT Multimedia, Call 17/07: 15.04.2008

AUTOMATIC DISTRIBUTION, Call 27/07: 30.04.2008

FESTIVALS, Call 18/07: 30.04.2008 (für Festivals, die zwischen dem 01.11.2008 und 30.04.2009 stattfinden)

14 MEDIA geförderte Filme auf der Berlinale: Competition: Feuerherz (Luigi Falorni) Il y a longtemps que je t’aime (Philippe Claudel) Julia France (Erick Zonca) Lady Jane (Robert Guédiguian) Musta Jaä (Black Ice) (Petri Kotwica) Out of Competition: The Other Boleyn Girl (Justin Chadwick) Panorama: Jas Sum od Titov Veles (Teona Strugar Mitevska) Sonetaula (Salvatore Mereu) Transsiberian (Brad Anderson) Forum: Corridor #8 (Boris Despodov) Perspektive Deutsches Kino: Jesus liebt Dich (Lilian Franck, Matthias Luthardt, Michaela Kirst, Robert Cibis) Generation: Ben X (Nic Balthazar) Dunya & Desie (Dana Nechushtan) Tous à l’Quest (Olivier Jean-Marie) +++ Oscar®-Nominierungen: Die mit MEDIA Slate Funding entwickelte deutsche Koproduktion „Die Fälscher“ von Stefan Rusowitzky geht ins Rennen um den Oscar® für den besten fremdsprachigen Film. The MEDIA Slate-funded German co-production “The Counterfeiters” by Stefan Rusowitzky is in competition for the Oscar Award for best foreign language film. +++ Das Filmfest Dresden organisiert zum siebten Mal das Austauschforum „Perspektiven für den Animationsfilm“ vom 17. – 24.04.2008. Junge Filmemacher aus ganz Europa können sich in dieser Woche in Dresden und Bukarest über Produktions- und Förderbedingungen in den unterschiedlichen Ländern und ihre Projekte austauschen. Die MEDIA Antenne BerlinBrandenburg veranstaltet in diesem Rahmen gemeinsam mit der Mitteldeutschen Medienförderung einen Workshop zu Verbreitung und Präsentation von Kurz- und Animationsfilmen im Internet. The Dresden Film Festival will hold the 7th “Animation Film Perspectives” Exchange Forum from April 17– 24, 2008. Young filmmakers from all over Europe are invited to Dresden and Bucharest to exchange information on their projects as well as on production and funding opportunities. As part of the festival, MEDIA Antenne Berlin-Brandenburg and the Central German Media Fund will hold a workshop on the presentation and distribution of shorts and animation films on the Internet.

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Beim MEDIA Informationstag am Montag, den 11.02.2008 im Marriott Hotel werden auch bei der diesjährigen Berlinale die Vertreter von MEDIA aus Brüssel die verschiedenen Bereiche des Programms vorstellen, über Änderungen informieren und für Fragen zur Verfügung stehen. Wegen des großen Andrangs im letzten Jahr ist dieses Jahr die Teilnahme nur nach Anmeldung möglich. MEDIA at the 2008 Berlinale At this year’s Berlinale, representatives from Brussels will once again present the latest information on the MEDIA program at the MEDIA Information Day on Monday, February 11, 2008 in the Marriott Hotel. As a result of the overwhelming interest last year, participants are now required to register to participate.

Programm | Schedule: 10.00 – 12.00 h Producers session Informationen für Produzenten zur Förderung für interaktive Projekte, Entwicklungs- und TV-Ausstrahlungs- und i2i-Förderung Information for producers – funding for interactive projects, development, TV broadcasting, i2i

12.15 - 13.30 h Distribution session Informationen für Verleiher zur Video On Demand & Digital Cinema Distribution, selektiven und automatischen Verleihförderung Information for distributors on Video On Demand & Digital Cinema Distribution, selective and automatic distribution funding

13.30 - 14.00 h MEDIA Preparatory Action Vorstellung der neuen Initiative der EUKommission Introduction to the new EU Commission initiative

14.15 - 15.30 h Training session Informationen für Aus- und Weiterbildungsinitiativen Information for training and education initiatives

15.45 - 16.15 h: Festival session Informationen für Festivals Information for festivals

Der Tag findet mit dem traditionellen MEDIA Cocktail einen gemütlichen Abschluss. Außerdem ist während der gesamten Berlinale das Team der deutschen MEDIA Desk und Antennen am MEDIA Stand auf dem European Film Market (EFM) im Martin-Gropius-Bau für Beratungen anwesend. Zusätzlich stehen dort die

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Vertreter der Förderbereiche der MEDIA Agentur aus Brüssel für persönliche Termine zur Verfügung. MEDIA Stand Nr. 23, Standtelefon: 030/854 700 471, Fax: 030/854 700 472 The day will end with the time-honored MEDIA Cocktail. If you require further information, the German MEDIA Desk and Antenna team will be available throughout the Berlinale at the MEDIA Stand at the European Film Market (EFM) in the Martin Gropius Bau. As well, representatives of the MEDIA Agency from Brussels are available for personal appointments. MEDIA Stand Nr. 23, Stand phone: 030/854 700 471, Fax: 030/854 700 472

Vom 09.-13.02.08 organisieren das MEDIA Desk Hamburg und die deutschen Antennen das bei Produzenten bereits fest etablierte Share your Slate. Produzenten mit einer MEDIA Paketförderung treffen sich hier in vorab arrangierten One2One-Meetings auf der Suche nach Ko-Produzenten. „Seit vier Jahren sind wir dabei und haben Share your Slate eine Menge Projekte zu verdanken.“, sagt Patrick Knippel von SCHMIDTzKATZE Filmkollektiv. Dass sie mit einem dieser Projekte bei der Berlinale im Wettbewerb gelandet sind, zeigt, dass die Firma mit Sitz in Berlin und Halle die richtige Strategie fährt. 2006 trafen sie die finnischen Produzenten Kai Nordberg und Kaarle Aho von Making Movies und waren sich einig. Schon während des Festivals in Cannes unterschrieben sie die Verträge zur Ko-Produktion des finnischen Projektes „Black Ice“ (Originaltitel: Musta Jaä). Die mit 1,9 Mio € budgetierte deutschfinnische Ko-Produktion startet auf der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb. Auch 2008 ist SCHMIDTzKATZE Filmkollektiv wieder bei Share your Slate dabei. Die Anmeldung und Planung ist bereits abgeschlossen. From February 9-13, 2008, the MEDIA Desk Hamburg and the German antennas will once again hold the Share your Slate meeting. Producers with MEDIA package funding meet here in pre-arranged One2One meetings in search of co-producers. “We’ve been meeting here for 4 years and we have Share your Slate to thank for a considerable number of projects,” explains Patrick Knippel from Schmidtz Katze Filmkollektiv, who will attend Share Your Slate again in 2008. The fact that one of their films – “Black Ice” with a budget of 1.9 million euro – is currently in competition at the Berlinale is evidence that the company is pursuing the right strategy.

© Daniel Nauch

MEDIA bei der Berlinale 2008

MEDIA Desk und Antenne Berlin-Brandenburg mit Aviva Silver bei der Berlinale 2007

Cartoon Movie Cartoon Movie feiert 2008 seinen 10. Geburtstag. Auch in diesem Jahr treffen sich vom 05.-07. März um die 500 Animationsfilmproduzenten, Verleiher, Sales Agents und Sender im fx.Center in Potsdam-Babelsberg. Cartoon Movie hat sich mit Unterstützung von MEDIA und dem Medienboard Berlin-Brandenburg mittlerweile zu dem Branchentreff der europäischen Animationswirtschaft entwickelt und wächst weiter: „Let’s animate Business!“ Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr organisieren auch in diesem Jahr unter dem Motto: „Let’s animate Business!“ MEDIA Antenne und Medienboard Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Flams Audiovisueel Fonds, MEDIA Desk Flanders, der Ile-de-France Film Commission und dem MEDIA Desk France wieder One2One-Meetings im Rahmen von Cartoon Movie. Insgesamt 30 Animationsfilmproduzenten, Verleiher und Sender aus Berlin-Brandenburg, Belgien und Frankreich haben sich in diesem Jahr angemeldet. Die Meetings finden auf Einladung am 05. März 2008 in Potsdam statt. Cartoon Movie is celebrating its 10th anniversary. From March 5-7, roughly 500 animation film producers, distributors, sales agents and broadcasters will meet at the fx.Center in Potsdam-Babelsberg. Cartoon Movie enjoys the support of MEDIA and the Medienboard Berlin-Brandenburg and has emerged as the leading meeting of the European animation industry. “Let’s animate Business” After the tremendous success of last year’s event, MEDIA Antenne and Medienboard Berlin-Brandenburg in cooperation with Flams Audiovisueel Fonds, MEDIA Desk Flanders, the Ile de France Film Commission and the MEDIA Desk France are again organizing one-to-one meetings as part of Cartoon Movie under the motto “Let’s animate Business!” A total of 30 animation film producers, distributors and broadcasters from Berlin-Brandenburg, Belgium and France have already registered. The meetings are invitation only and will take place on March 5, 2008 in Potsdam.


Kolumnentitel

Von langweiligen Krimis

GEFÜRCHTET.

TV SPIELFILM. NUR DAS BESTE SEHEN.

SIE LIEBEN FILME? WIR AUCH. medienboard News 1.08

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GfM World Congress: eGame-Werbung und digital Lifestyle Marketing Die Bedeutung der Digitalisierung für Medien- und Werbewirtschaft. eGame-Werbung und digital Lifestyle Marketing erobern den 5. internationalen GfM World Congress

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ie Welt wird digital. Das Web holt immer weiter auf, 2011 wird die Gamesbranche die 49 Mrd. Erlöshürde überschreiten. Kaufentscheidungen werden immer weniger von klassischer Werbung beeinflusst. Neue und alte Werbeinstrumente verschmelzen und verändern auch die Zukunft der Unterhaltung. Daran knüpft der 5. internationale GfM World (eGame Marketing) an, der gemeinsam mit dem Digital Marketing Entertainment Congress am 12. und 13. März 2008 im stilvollen Ambiente des Grand Hotel Esplanade Berlin statt findet. Als einzige europäische Veranstaltung informiert der GfM World und Digital Marketing Entertainment Congress die Werbe- und Entertainment-Industrie über die neuesten Trends. Static & Dynamic Game-Advertising, New Ad Technologies,

Networking bei GfM 2007

GfM World Congress: eGame, Advertising and Digital Lifestyle Marketing The games industry is set to reach the magic sales number of 49 billion by 2011. Purchases are influenced less and less by traditional advertising as new and old advertising tools merge to significantly influence the future of entertainment. These will be the topics of the 5th International GfM World (eGame Marketing), which will take place together with the Digital Marketing Entertainment Congress on March 12-13, 2008 at the Grand Hotel Esplanade Berlin. The GfM World und Digital Marketing Entertainment Congress is the only European event that provides all the latest information on the latest trends

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Game-Shows, Game-Licensing, digitales Fernsehen, Social- Networking und Advertising sind nur einige von vielen Programmpunkten des Kongresses. So geben sechs Panels und 30 internationale Branchenexperten wie Yoav Tzruya (CMO Exent Technologies, Israel), Marcel Baron (IBM, Netherland) und Branco Scherer (MTV NETWORKS INTERNATIONAL, UK) anhand ihrer Erfahrungen einen Ausblick in die digitale Zukunft des eGame- und Entertainment Marketings. Vertreter der internationalen Medien-, Marken- und Agentur-Industrie teilen die Herausforderungen der Digitalisierung mit rund 300 Kongressteilnehmern. So stellt Tony Douglas (BMW Group) die Sicht des Marketings in der veränderten Medienwelt auf europäischem und US-Boden dar. Der Interactivebereich der BBDO Gruppe zeigt

mit dem Europa Director Martin Hubert der Interone Worldwide die Leistungsfähigkeit der neuen Medienkanäle auf und gibt erstmals fundierte Kenntnisse über das Opinion Mining 2010 preis. Zukunftsaussichten bis ins Jahr 2018 liefert das Future Institut aus New York. Hier prognostiziert Roman Retzbach die zehn Megatrends und Visionen der Entertainmentwelt und bietet so Gesprächstoff für die anschließenden Diskussionen. Die erstmalig ausgerichtete Abendveranstaltung „GfM Media Night sponsored by JOGO MEDIA“ schafft den ausgelassenen Rahmen für neue Kontakte und intensiven Austausch. Key Facts: 12.-13. März 2008 Berlin, Grand Hotel Esplanade, Teilnahmegebühr 890,00 € (Medianet – 10 %) inkl. aller Vorträge/Abendveranstaltung/Essen Anmeldung: www.gfm-world.de

Entspannte Atmosphäre auf der GfM 2007 in Berlin

to the advertising and entertainment industry. Topics to be covered at the congress include the following: Static & Dynamic Game Advertising, New Ad Technologies, Game Shows, Game Licensing, digital TV Fernsehen, Social Networking and Advertising. Six panels and 30 international industry experts – including Yoav Tzruya (CMO Exent Technologies Israel), Marcel Baron (IBM Netherlands) and Branco Scherer (MTV NETWORKS INTERNATIONAL UK) – will provide insights into the digital future of eGame and entertainment marketing. Representatives of the international media, brand and agency industry will share information on the major challenges facing the industry in the age of digitalization with roughly 300 congress participants. Tony

Douglas (BMW Group) will illuminate the position of marketing in the changed media world in Europe and the United States; Martin Hubert, European Director of Interone Worldwide will talk on the performance capacity of new media channels and provide information on Opinion Mining 2010. New York’s Future Institute will provide information on future prospects until the year 2018. Roman Retzbach will prognosticate the entertainment world’s ten megatrends and visions and offer plenty to discuss at the subsequent discussions. The evening event “game AD night sponsored by JOGO MEDIA” will take place for the first time and hopefully create the right atmosphere for new contacts and intensive exchange of ideas.


Kolumnentitel

!NDERE BEWEGEN SICH FORT ¯ 3IE BEWEGEN DEN -ARKT )"" "ERLIN ).6%34 STELLT )HNEN DIE NyTIGEN ½NANZIELLEN -ITTEL F~R ZU

K~NFTIGES 5NTERNEHMENSWACHSTUM ZUR 6ERF~GUNG %NTWICKELN 3IE )HR 5NTERNEHMEN KONSEQUENT WEITER ¯ WIR UNTERST~TZEN 3IE DABEI 7IR BERATEN 3IE GERN 4ELEFON % -AIL ZUKUNFT IBB DE WWW IBB DE BERLININVEST

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‡ Ideen sind zum verwirklichen da ‡ egal ob fIlme, games oder live entertainment – Unser Medienteam berät Sie in allen Finanzierungsfragen. ‡ ideen nach vorn ‡

Ihre Ansprechpartner für Berlin-Brandenburg: 32 medienboard News 1.08 Achim Thielmann Michael Gens (030) 2653 - 4474 (030) 2653 - 3965

Christine Wehrmann (030) 2653 - 4327


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