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Bilder aus dem gleichnamigen Buch
SERIE „LICHTBILDER“
... aus dem Buch „Lichtbilder“ von Birgit Heinrich.
LECH: Die Gemeindearchivarin Birgit Heinrich hat ein leicht zu lesendes, aber dennoch informatives Buch, das die vielen Facetten aufzeigt, veröffentlicht. „Lichtbilder“ widmet sich in 101 Fotografien, die in der Zeit von 1900 bis 2000 entstanden sind, mit jeweils einer Fotografie einem einzelnen Jahr. Informationen
Lichtbilder. 101 Fotogeschichten aus Lech Sonderband Lechschriften. Eine Reihe des Lechmuseums und Gemeindearchivs Lech, Lech 2019, 141 Seiten, in Deutsch und Englisch, Hardcover, ISBN 978-3-9503026-5-3;
Erhältlich im Lechmuseum, Lech Zürs Tourismus, im Servicecenter Lech oder unter www. lechmuseum.at/museumsshop/publikationen
Foto: Schulchronik Lech – Gemeindearchiv Schneeräumung oberhalb des Flexentores, 9. Mai 1965
LECH: Am 9. Mai 1965 ging vom Brünnele oberhalb des Flexentores eine Lawine nieder, welche die Straße zwölf Meter hoch verschüttete. Glücklicherweise kamen damals keine Personen zu schaden. Bis die Straße wieder gänzlich freigeräumt werden konnte, vergingen dreieinhalb Tage.
Abseilübung bei der Mohnenfluhseilbahn, 16. November 1967
LECH: Die seit 1967 in Betrieb befindliche Mohnenfluhseilbahn verlief vom Kriegerhorngipfel zum Zuger Hochlichtgrat unweit des Mohnenfluhgipfels. In dreieinhalb Minuten Fahrzeit erreichte die 55 Personen fassende Pendelbahn ohne Zwischenstützen ihr Ziel. Im Jahr 2000 wurde die Seilbahn abgetragen, die Kabine wurde 2004 für etliche Jahre im Lecher Partnerort Sylt aufgestellt.
Foto: Hegenbart, Schruns – Gemeindearchiv Lech Foto: Rudolf Adlassnig – Gemeindearchiv Lech
Unter der Schneelast eingestürztes Dach des Lecher Kinos, 13. Februar 1968
LECH: Das einst höchstgelegenste Kino Österreichs entstand 1960 in Lech und wurde von Herta Schneider betrieben. Am 12. Februar 1968 um 19.45 Uhr brach das Dach des Kinos unter der Schneelast zusammen und stürzte in den Zuschauerraum. Die Abendvorstellung war erst für 21 Uhr angesetzt gewesen, sodass niemand zu Schaden kam. 2002 wurde das Kino endgültig geschlossen und abgerissen.
VERSCHMELZUNG VON REALITÄT UND FANTASIE
Im traditionsreichen Hûs Nr. 8 in Lech sind dauerhaft Exponate der Nenzinger Künstlerin Maria Gabriel zu sehen.
LECH: Erika Walch bewirtet und bewohnt gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian das historisch wertvolle Hûs Nr. 8 mitten in Lech. Dort sind seit einigen Jahren Exponate der Künstlerin Maria Gabriel aus Nenzing zu sehen. „Maria bringt mit ihren wechselnden Bildern in einer Dauerausstellung wahre ‚Augenweiden‘ in unsere Holzstuben“, betont Erika Walch. „Auf ganz besondere Art und Weise werden beim Betrachten dieser Bilder die Sinne der jeweiligen Rezipienten angeregt.“ Die Künstlerin verstehe es, Realität und Fantasie miteinander verschmelzen zu lassen oder diese ganz klar zu trennen. „In einigen Bildern trifft Maria auch punktgenau den Zeitgeist“, zeigt sich Erika Walch begeistert. „Es laufen glückliche rosa Schweinchen mit pinken Gummistiefeln durch Pfützen. Andere Schweinchen wiederum posieren im Anzug und mit bunten Kleidchen. Eine alte Bauersfrau mit Kopftuch strahlt mit der Sonne um die Wette und das selbstbewusst mit gerade mal fünf Zähnen im Mund.“ Bregenzerwälder Trachtenfrauen, die im gekonnten Stilbruch neben einem Ganoven mit schwarzer Sonnenbrille stehen, bilden ein weiteres Motiv. Ein eher lustiges Sujet sind die beiden längst verstorbenen Schauspieler Stan Laurel und Oliver Hardy, als Dick und Doof bekannt, diese posieren mit vielen Koffern als Reisende vor dem Hûs Nr. 8.
UNVERWECHSELBARER CHARME „Jedes Bild – ob in Schwarz-Weiß oder zumeist in voller Farbenpracht – hat einen eigenen, unverwechselbaren Charme“, führt Erika Walch weiter aus. Dieser spezielle Charme beflügle sie immer wieder aufs Neue, außerdem lade er sie regelmäßig zum Innehalten ein. „Ich bin Maria dankbar dafür, welche Kraft ihre Bilder vermitteln und was diese in mir auslösen.“ Die renommierte Künstlerin habe zudem das Etikett für den Hauswein von Anton Bauer für das Hûs Nr. 8 gemalt. „Das ist Auftragsmalerei – ganz genau nach meinen Vorstellungen. Einfach grandios“, zeigt sich Erika Walch auch von dieser spezifischen Auftragsarbeit begeistert. Die beiden Frauen verbindet mittlerweile eine Freundschaft. „Wir haben immer mehr Zeit beim Aufhängen der Bilder in unseren Stuben miteinander verbracht. Dabei haben wir uns über die Emotionen, die beim Betrachten der Bilder entstehen, ausgetauscht.“ Nach und nach entdeckten die Gastgeberin und die Künstlerin ihre gemeinsamen Vorlieben für Musik und Natur – welche weitere verbindende Elemente in ihrer Freundschaft bilden. Die Resonanz auf die ausgestellten Bilder ist enorm, so wurde erst kürzlich ein Exponat nach Neuseeland verkauft.
Fotos: Monika Bischof