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B’sundrig GENÜSSE, MENSCHEN, GESCHICHTEN AUS DER REGION

LESEZEIT

Dem Herbstgenuss auf der Spur

NEU: Leseecken bei ! ecken Sutterlüty entd

o Jetzt in den Gust e Egg, Märkt r de s nt ra au st Re birn City Park, Lauterach, Dorn d Ludesch un s m Hohene

Mehr dazu ab Seite 75

neutral gedruckt

Oktober/ November 2019 90. Ausgabe Euro 1,50



Editorial

Lesezeit! Lesen Sie gerne? Dann wird Ihnen das Thema der aktuellen „B’sundrig“-Ausgabe besonders gut gefallen. Wir waren beispiels-

Making of …

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN

weise in der Krone in Hittisau zu Gast. Hier spielt das Lesen nicht nur während der regelmäßig stattfindenden Lesesalons und Proust-Tage eine große Rolle. Auch das, was Chefkoch Michael Garcia-Lopez auf den Tisch bringt, ist in jeder Hinsicht erlesen. Von seiner Interpretation des Herbstklassikers „Schlachtpartie“ können Sie sich ab Seite 6 inspirieren lassen.

So erreichen Sie uns: magazin@sutterluety.at www.facebook.com/bsundrig www.instagram.com/sutterlue ty Adressen und Öffnungszeiten unse rer Ländlemärkte, über 450 Rezepte und Informationen zu unseren b’sundrigen Produkten – all das finden Sie auf www.sutterluety.at

Gerade jetzt im Herbst vermitteln kuschelige Leseecken ein b’sundriges Lebensgefühl –

Die legendäre

Sigrid Gasser mit Chefredakteur Christian und Food-Stylistin Patsy (ab Seite 23)

wie Sie diese mit lässigen Second-LifeMöbeln vom carla Store in Bludenz und den richtigen Schmökern von Vorarlberger Autoren als ganz persönliche Wohlfühlzone gestalten, zeigen wir Ihnen ab Seite 75. Bevor es aber drinnen so richtig gemütlich wird, laden wir alle, die noch lange nicht genug vom Sommer haben, zu zwei interessanten Ausflügen ein: einmal zu unseren fleißigen Gemüsebauern auf die

Die Autofähre

bringt uns nach dem Fototermin auf der Insel Reichenau nach Hause (ab Seite 50)

Insel Reichenau, wo jetzt noch für kurze Zeit Gurken, Paprika, Tomaten und Sellerie geerntet werden (ab Seite 50), und einmal zum Canyoning im Ebnit! Mehr dazu lesen Sie ab Seite 96. Einen schönen Herbst und eine entspannte Seit 2011 wird „B’sundrig“ – Das Sutterlüty Magazin in einem klimaneutralen Verfahren und seit 2012 zudem auf Umweltpapier gedruckt. So konnten wir bis heute 2.567 Tonnen CO2 kompensieren. Durch den Druck dieses Magazins unterstützen wir das „Sauberes Trinkwasser für Schulen & Haushalte durch Filtersysteme“-Projekt in Uganda.

Lesezeit wünscht Ihnen Ihr

Christian Kerber, Chefredakteur

Die Atmosphäre

ting fängt Fotograf Lukas beim Shoo 75) Seite (ab ein e Stor carla im

Sutterlüty Magazin 03



Inhalt

34

BEWUSST GENIESSEN

06

36 2233

50

06

Rezepte

21

Blitzrezept

23

Kulinarik

34

Ernährung mit Erklärung

36

Genuss im Fokus

40

Regionale Genüsse

Michael Garcia-Lopez interpretiert die Schlachtpartie für Sie neu

Brokkoli-Kartoffel-Eintopf

Resteküche – Gutes aus Gutem von gestern

Knoblauch: Kleine Knolle, große Wirkung

Köstliche Speisepilze

Wild, Bio-Hennele, Berglamm & Co

UNSER LÄNDLE

660 0

84

50

Ein Tag bei …

60

FAQ Bregenzerwald

65

Sutterlüty Vorteilskarte

68

Nachgefragt – nachgehakt

70

Nachgefragt – nachgehakt spezial

… den Gemüsebauern auf der Insel Reichenau

Im Gespräch mit der Autorin Irmgard Kramer

Die schönsten Weihnachtsmärkte zum Bestpreis

Hokkaido-Kürbis von Beeren Winder

Öl von der Ölmühle Götzis

BESSER LEBEN

92 Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Sutterlüty Handels GmbH, Mühle 534, 6863 Egg, Tel. +43 (0)5512 / 2266-0, magazin@sutterluety.at, www.sutterluety.at, www.facebook.com/bsundrig, www.instagram.com/sutterluety Konzeption und Gestaltung: Baschnegger Ammann Partner Beratung: Amelie Baschnegger, Bakk. phil. Grafik: DI (FH) Sandra Pöltl Redaktion: Carmen Jurkovic-Burtscher, MMag. Elisabeth Christensen Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ariane Dorn, Helmut Düringer, Patsy Grabher-Fenkart, Dr. Peter Natter, Barbara Schmelzenbach Illustration: Nikola Cazzonelli Redaktionsadresse: Baschnegger Ammann Partner, „B’sundrig“ – das Sutterlüty Magazin, Zollgasse 7, 6850 Dornbirn Korrektur: Mag. Merle Rüdisser Bildbearbeitung: www.profiler.cc Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & CO KG Projekt-, Anzeigenleitung & Fotografie: Mag. (FH) Christian Kerber, christian.kerber@sutterluety.at Stockbilder: shutterstock Auflage: 163.000 Stück In der Regel finden Sie die Zutaten, die in den Rezepten in diesem Magazin verwendet werden, in jedem größeren Sutterlüty Ländlemarkt. Sollte im Ausnahmefall eine spezielle Zutat nicht erhältlich sein, wenden Sie sich bitte an ein gut sortiertes Spezialitäten-Geschäft oder den Bioladen Ihres Vertrauens.

75

Lebensgefühl

85

Gelebte Verantwortung

92

Kinderseite

96

Unterwegs in der Natur

105

Vorarlberger Literaten und ihre Lese-Art

Warum Nachhaltigkeit bei Sutterlüty mehr ist als ein Schlagwort

Bastel dir dein eigenes Lesezeichen

Canyoning-Tour im Ebnit

Mondkalender 04.10.–28.11.2019

Sutterlüty Magazin 05


e

Lesen und Genuss gehören für Küchenchef Michael Garcia -Lopez zusammen


BEWUSST GENIESSEN

Klassiker neu in ter pretier t Fotos: Christian Kerber Styling: Patsy Grabher-Fenkart

Erlesene Herbstgenüsse Schweinebraten, Kraut und Knödel sind Klassiker der Herbstküche, die jeder kennt. Michael GarciaLopez, Küchenchef in der Krone in Hittisau, hat die klassische Schlachtpartie neu interpretiert und fügt die eine oder andere unerwartete Wendung hinzu. Lassen Sie sich überraschen.

Sutterlüty Magazin 07


Rezepte BEWUSST GENIESSEN

Gebackene Blutwurst, Äpfel, Randig

Für 4 Personen · Schwierigkeitsgrad: leicht · Zubereitungszeit: 30 Min. + ca. 1 Std. für den Randigsalat

ZUTATEN

ZUBEREITUNG

Randigsalat: 4 Randigknollen Mahlerhof

Bereits am Vortag Randig waschen und

frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen

500 ml Wasser · 200 ml Kräuteressig · je 1 Prise

weichkochen. Anschließend schälen und

lassen und warm stellen. Äpfel schälen,

Salz, Zucker, Kümmel ganz · 1 Lorbeerblatt

fein reiben. 500 ml frisches Wasser, Essig,

vierteln und in Spalten schneiden. Zucker

Gebackene Blutwurst: 240 g Blutwurst Metzgerei

Salz, Zucker, Kümmel und Lorbeerblatt zu

in 250 ml Wasser aufkochen, Zitronensaft

Walser · Mehl · 1 Ei gequirlt, Martinshof Buch

einem Sud aufkochen. Randig damit heiß

dazupressen und Apfelspalten darin weichkochen.

Brösel · 2 Äpfel (z. B. Elstar) Familie Schmeh vom

übergießen und 24 h ziehen lassen. Direkt

Bodensee · 50 g Zucker · 250 ml Wasser

in Einmachgläser gefüllt lässt sich der

1/4 Zitrone SanLucar

Randig so auch gut lagern.

Außerdem: 2 EL Kren gerieben, aus dem Glas

Für die gebackene Blutwurst die Blut-

Kren mit Sauerrahm glattrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Apfelspalten und Randig auf Tellern

1/2 Becher Ländle-Sauerrahm · 4 Handvoll

wurst in Scheiben portionieren, in Mehl,

verteilen, die gebackenen Blutwurstschei-

Blattsalate

Ei und Bröseln panieren und anschließend

ben darauf anrichten und servieren.

08 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Speckknödele, Zwiebelkraut, Majoranbutter

Für 4 Personen · Schwierigkeitsgrad: leicht Zubereitungszeit: 30 Min.

Rezepte

ZUTATEN Speckknödele: 100 ml Demeter-Bio-Heumilch 20 g Sutterlüty’s Sennbutter · 120 g Knödelbrot 2 Eier Martinshof Buch · 50 g Zwiebeln Mahlerhof 75 g Bauchspeck Metzgerei Broger · Petersilie Sutterlüty’s Kräutertöpfle · Salz, Majoran

Zwiebelkraut: 500 g Gemüsezwiebeln weiße, Mahlerhof · 1 EL Staubzucker · 100 ml Portwein

250 ml Weißwein · 1 EL Senfkörner · 1 Lorbeerblatt · 5 Pimentkörner · 1 Ja! Natürlich BioKnoblauchzehe aus Österreich · 1 cm Ingwer frisch 1 Streifen Orangenschale unbehandelt Salz, Pfeffer Majoranbutter: 100 g Sutterlüty’s Sennbutter frischer Majoran ZUBEREITUNG Für die Speckknödele Milch erwärmen und Butter darin auflösen. Knödelbrot in eine große Schüssel geben, mit der warmen Milch-Butter-Mischung übergießen, Eier darüberschlagen und alles gut vermischen. Zwiebeln und Speck fein würfeln, anschwitzen und daruntermischen. Gehackte Petersilie dazugeben. Mit Salz und Majoran abschmecken. Mit feuchten Händen Knödele formen und diese in simmerndem Wasser ziehen lassen, bis sie schön fest sind. Für das Zwiebelkraut Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Staubzucker karamellisieren und die Zwiebeln dazugeben. Kurz andünsten, mit den Weinen ablöschen. Kräuter und Gewürze in einem Gewürzsäckchen zu den Zwiebeln geben und auf kleiner Flamme dünsten. Wenn das Zwiebelkraut bissfest ist, Säckchen entfernen und Zwiebelkraut mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für den Majoranbutter Butter zerlassen und leicht Farbe annehmen lassen, frisch gehackten Majoran unterrühren und vom Herd nehmen. Zwiebelkraut auf tiefe Teller verteilen, jeweils einen Knödel daraufsetzen und je einen Esslöffel Majoranbutter darübergießen. Sutterlüty Magazin 09


Rezepte BEWUSST GENIESSEN

Schweinebauchravioli, junger Rettich, Sauerrahm, Kren Für 4 Personen · Schwierigkeitsgrad: mittel Zubereitungszeit: 1 1/2 Std. + 2 Std. Teigruhe

ZUBEREITUNG Für den Ravioli-Teig Grieß, Dotter, Eier,

leeren Teigstück zudecken. Ränder mit einer

ZUTATEN

Olivenöl und Salz zu einem geschmeidigen

Gabel festdrücken. Ravioli in simmerndem

Für die Schweinebauchravioli

Teig verarbeiten und 2 Std. rasten lassen.

Salzwasser ziehen lassen. Nicht kochen!

Teig: 500 g Hartweizengrieß · 6 Dotter · 3 Eier

Für die Ravioli-Füllung Schweinebauch

Für den Rettichsalat jungen Rettich

Martinshof, Buch · Olivenöl, Salz

salzen, pfeffern und von allen Seiten scharf

schälen, in gleich große Stücke schneiden

Füllung: 500 g Schweinebauch vom österreichi-

anbraten. Mit dem Wurzelgemüse bei 180 °C

und mit dem Sparschäler feine Streifen

schen Qualitätsschwein · 1/2 Karotte, Zwiebel,

ca. 60 Min. im Ofen schmoren, dabei ab und

abziehen. Mit Salz und Cayennepfeffer wür-

Sellerie Mahlerhof · 1/4 l Gemüsefond

zu mit Gemüsefond übergießen. Auskühlen

zen. Buttermilch, Sauerrahm, Essig, Öl und

2 Ja! Natürlich Bio-Schalotten · 2 EL Sutterlüty’s

lassen und kleinschneiden. In der Zwischen-

Zitronensaft zu einem Dressing verrühren.

Waldhonig · 1/4 l Portwein rot

zeit Schalotten hacken. Mit Honig karamel-

Rettichsalat darin marinieren und ca. 1 Std.

Rettichsalat: 300 g junger Rettich aus Österreich

lisieren und mit Portwein ablöschen. Alles

ziehen lassen.

Salz, Cayennepfeffer · 2 EL Ländle-Buttermilch

etwas einkochen lassen, dann das Fleisch

Für die Krensauce Jungzwiebeln schälen

2 EL Ländle-Sauerrahm · 1 EL weißer Balsa-

dazugeben, eventuell nochmals abschmecken

und fein schneiden. Mit Sauerrahm, Kren,

micoessig · 2 EL Sonnenblumenöl · 1 Spritzer

und ganz auskühlen lassen.

Salz und Pfeffer glattrühren.

Zitronensaft Krensauce: 2 Jungzwiebeln aus Österreich

Zum Fertigstellen Teig ausrollen und

Rettich auf dem Teller anrichten, Ravioli

zu kleinen, gleichmäßigen Rechtecken

in Butter schwenken und daraufgeben,

1/2 Becher Ländle-Sauerrahm · 2 EL Kren frisch

schneiden. Auf die Hälfte der Teigstücke

Jungzwiebeln und frisch geriebenen Kren

gerieben aus Österreich

jeweils ca. 1 TL Fleisch geben und mit einem

darübergeben, mit der Krensauce garnieren.

10 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Rezepte

Sutterlüty Magazin

11


Rezepte BEWUSST GENIESSEN

Knusprige Schweineschulter, Linsen, Speckschaum, Riebelgrießknödele Für 4 Personen · Schwierigkeitsgrad: mittel Zubereitungszeit: 2 1/2 Std.

t 12 Sutterlüty Magazin

Wenn beim Ans techen kein blu tiger Saf t mehr aus dem Fleisch aus trit t, ist es gar !


BEWUSST GENIESSEN

Rezepte

h

Tipp

Dieses Rezept eignet sich auch wunderbar für Spanferkel. Gibt’s auf Vorbestellung an der Sutterlüty Fleischtheke!

ZUTATEN Knusprige Schweineschulter: 800 g

Für das Linsengemüse Karotten, Sellerie

Schweineschulter am Knochen, vom österreichi-

und Zwiebel in kleine Würfel schneiden

schen Qualitätsschwein · Salz, Pfeffer

und zusammen mit den Linsen anschwit-

2 Ja! Natürlich Bio-Knoblauchzehen aus

zen. Mit Gemüsefond aufgießen und

Österreich · 1/2 Karotte, Zwiebel Mahlerhof

einkochen lassen. Abschmecken und mit

1 Zweig Rosmarin Sutterlüty’s Kräutertöpfle

Butter verfeinern.

Kümmel · 1/4 l Bier

Für den Speckschaum Butter zerlassen

Linsengemüse: 1/2 Karotte Mahlerhof

und etwas Farbe annehmen lassen. Mit

1/4 Knollensellerie Mahlerhof · 1/2 Zwiebel

Milch aufgießen, Speckschwarte dazuge-

Mahlerhof · 100 g braune Linsen · 250 ml

ben und abgedeckt 1 Std. ziehen lassen.

Gemüsefond

Schwarte entfernen, Milch eventuell

Speckschaum: 100 g Sutterlüty’s Sennbutter

nochmals abschmecken und aufkochen

1/4 l Demeter-Bio-Heumilch · 1 Speckschwarte

lassen. Für die Riebelgrießknödele 1/4 l

Riebelgrießknödele: 1/4 l Demeter-Bio-

Milch erhitzen, Muskatnuss dazurei-

Heumilch · 40 g Sutterlüty’s Sennbutter

ben, Riebelgrieß einstreuen, eindicken

Salz, Muskatnuss · 120 g Sutterlüty’s Rhein-

lassen und vom Herd nehmen. Ei zu der

taler Riebel · 1 Ei Martinshof, Buch

abgekühlten Masse dazugeben und gut verkneten. Mit angefeuchteten Händen

ZUBEREITUNG

Knödele formen und in heißem Salz-

Für die Schweineschulter das Fleisch am

wasser ziehen lassen.

Knochen mit Salz und Pfeffer würzen und rundherum scharf anbraten. Zusammen

Linsen auf die Teller geben, Schweineschulter aufschneiden und auf

mit dem Wurzelgemüse, einem Zweig

die Linsen geben, Speckschaum darüber

Rosmarin und etwas Kümmel in einem

drapieren, Knödele danebenlegen.

Bräter bei 90 °C ca. 1 1/2 Std. schmoren lassen. Dabei immer wieder mit Bier übergießen.

LENZ MOSER SELECTION BLAUER ZWEIGELT Dunkles Rubinrot. Fruchtig-würziges Bukett. Samtig am Gaumen, die reife Kirschfrucht spürbar, weiche Gerbstoffnote. Harmonisch im Geschmack, hervorragend ausbalanciert. Ein harmonischer Rotwein, der durch seine fruchtige, gehaltvolle Art zum Genießen anregt. Passt ideal zu dunklem Fleisch, zu feinen Geflügel- und Teiggerichten, zu Wild und mildem Käse. Wir empfehlen ihn besonders als Begleiter zu Gerichten vom Schwein. Am besten bei 15–17 °C genießen. Sutterlüty Magazin

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Rezepte BEWUSST GENIESSEN

14 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Ve ggie

_

Sauerrahmdalken, Zwetschke, Holder, Eis

Rezepte

Für 4 Personen · Schwierigkeitsgrad: leicht · Zubereitungszeit: 30 Min. ZUTATEN

ZUBEREITUNG

Zwetschkenkompott: 15 Zwetschken

Für das Zwetschkenkompott Zwetschken

Für die Sauerrahmdalken Eier trennen.

100 ml Wasser · 1/2 Zimtstange · 1 Nelke

entsteinen und vierteln. Zimt und Nelke

Sauerrahm, Dotter und Salz verrühren,

1 Tasse Holderbeeren · 20 g Zucker

im Wasser aufkochen und 15 Min. ziehen

Eiweiß mit Zucker steif schlagen. Mehl

Sauerrahmdalken: 4 Eier · 125 g Ländle-

lassen. Gewürze herausnehmen, Zwetschken

unter die Sauerrahmmasse rühren, Eischnee

Sauerrahm · 1 Prise Salz · 100 g Kristallzucker

dazugeben und verkochen lassen. Erst zum

unterheben. Butter in einer Pfanne zerlassen

100 g Dinkelmehl hell, Martinshof Buch

Schluss die Holderbeeren kurz mitkochen

und den Teig portionsweise herausbacken.

100 g Sutterlüty’s Sennbutter

lassen. Mit Zucker abschmecken.

Sutterlüty Magazin

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Rezepte BEWUSST GENIESSEN

Geschichte und Geschichten Die Krone in Hittisau ist ein Haus, mit dessen Geschichte und Geschichten man ganze Bücher füllen könnte. Genau das hat Hausherr Dietmar Nussbaumer in der „Edition Krone“ auch getan. Bei dem kulinarischen, kulturellen und zwischenmenschlichen Angebot, das die Krone Gästen und Mitarbeitern gleichermaßen bietet, geht der Gesprächs- und Lesestoff so bald auch nicht aus. Im Gespräch mit Hausherr Dietmar Nussbaumer (r.) und Küchenchef Michael Garcia-Lopez

Dietmar, vor vierzehn Jahren haben du und

Benchmark gesetzt, die glücklicherweise

Lesen hat bei euch generell einen hohen

deine Frau Helene die Krone übernommen.

einige Nachahmer gefunden hat.

Stellenwert. Hast du denn selbst überhaupt Zeit zum Lesen?

Ihr habt damals umgebaut. Was habt ihr belassen, was verändert?

Worin liegt euer Fokus?

Dietmar: Ja, die nehme ich mir.

Dietmar: Wir haben einiges belassen, aber

Dietmar: Wir sind ein kleines Haus und

auch viele unserer Ideen eingebracht. Vor

wollen es auch bleiben. Nur so können wir

dem Umbau sind wir viel herumgereist und

den Charme und die Persönlichkeit der

Dietmar: Das ist eine gute Frage. Ich lese

haben uns andere Häuser angesehen. So

Krone bewahren.

hauptsächlich Klassiker und immer mehrere Sachen gleichzeitig. Derzeit sind das

hat sich für uns herauskristallisiert, was wir wollen und was nicht. Zum Beispiel wollten

Was liest du gerade?

Wie ist der Herbst in der Krone?

„Das periodische System“ von Primo Levi,

wir nicht, dass ein riesiger Fernseher das

Dietmar: Der Herbst ist eine wunderbare

„Haltung“ von Reinhold Mitterlehner und

Zentrum des Zimmers bildet. Und für uns

Wanderzeit. Die Wetterlage ist meistens sta-

zwischendurch Gedichte von Mascha Kaléko.

war klar, dass wir mit regionalen Partnern

bil und man erreicht Gebiete, in denen den

bauen wollen. Wir haben ausschließlich mit

ganzen Sommer über Schnee liegt. Wir haben

Ihr habt auch eine eigene Buchreihe heraus-

dem Werkraum Bregenzerwald zusammen-

im Herbst auch einige kulturelle Veranstal-

gebracht, die Edition Krone. Worum geht es

gearbeitet. Damit haben wir damals eine

tungen, den Lesesalon zum Beispiel.

in diesen Büchern?

16 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Rezepte

LESESALON

12.10.2019, 15.30 Uhr Aus der kleinen Versfabrik des Dr. Erich Kästner Lesung, Kaffee und Kuchen: 15 Euro

TAGE DES LESENS

13.–15.10.2019 Robert Musil: „Der Mann ohne Eigenschaften“

9. MARCEL-PROUST-TAGE

12.–15.12.2019 Zu „Die wiedergefundene Zeit“ Begrenzte Teilnehmerzahl. Frühzeitige Anmeldung erbeten!

Dietmar: Der erste Band heißt „Ums

Wie würdet ihr die Küche des Hauses be-

Haus“ und besteht aus Portraits von

schreiben?

Architekten und Handwerkern des Bre-

Dietmar: An dieser Stelle übergebe ich

genzerwaldes. Und auch in den anderen

gerne an Michael!

fünf Bänden dreht sich alles um Haus und

Michael: Wenn ich „gutbürgerlich“ sage,

Herd und natürlich den wunderschönen

schimpft der Chef (beide lachen). Ich

Bregenzerwald, der uns umgibt.

würde sagen: Wir kochen unaufgeregt, aber mit hohem Standard – qualitäts- und

Eines davon hat Peter Natter geschrie-

produktbezogen. Wir kochen sehr sai-

ben, der auch in jedem „B’sundrig“ das

sonal und natürlich regional, schränken

philosophische Schlusswort hat.

uns aber auch nicht so stark ein, dass wir

Dietmar: Ja, Peter Natter ist unser Haus-

beispielsweise kein Olivenöl verwenden.

philosoph und ein langjähriger Freund. Mit ihm gemeinsam entstehen viele Texte, die unser Haus betreffen.

Du hast einmal gesagt, du siehst Genuss als „Menschenrecht“.

Wie

WIR SIND EIN KLEINES HAUS UND WOLLEN ES AUCH BLEIBEN

ist das gemeint?

Worauf legst du persönlich den größten Wert? Michael:

Hauptsäch-

lich auf das Produkt. Da bin ich sehr kritisch. Wenn das Grundprodukt schon nichts ist, kann ich

auch nichts Gutes daraus zubereiten.

Dietmar: Das fängt für uns damit an, dass wir jeden Tag alle gemeinsam zu

Für dich hat Kochen viel mit Handwerk

Mittag essen. Für unsere Familie und

zu tun. Worin liegt da der Reiz?

unsere langjährigen Mitarbeiter ist das

Michael: Mit den Händen kann ich viel

eine Selbstverständlichkeit.

erspüren, was die Qualität ausmacht. Wenn ich ein Stück Fleisch in der Hand

Genuss ist natürlich auch für eure Gäs-

habe, weiß ich sofort, ob es gut ist oder

te ein Grund, in die Krone zu kommen.

Sutterlüty Magazin

17


Rezepte BEWUSST GENIESSEN

Hotel Gasthof Krone **** nicht. Und natürlich kann ich mit den Händen auch viel Feinarbeit leisten.

und die kriege ich nie so hin, darum probiere ich es auch gar nicht (lacht).

Deine Mutter war früher Kochlehrerin. Damit hast du das Kochen ja praktisch in die

Teilst du die Freude am Lesen, die hier im

Wiege gelegt bekommen …

Haus allgegenwärtig ist?

Michael: Meine Mutter hat in einer Schu-

Michael: Ja, ich lese sehr gerne. Vor allem

le Kochen unterrichtet und ich habe daheim

Fantasy-Romane im Stil von „Game of

schon immer viel mitgeholfen. Aber wirklich

Thrones“. Dabei kann ich gut abschalten,

kochen gelernt habe ich auswärts. Trotzdem

wenn ich nach der Arbeit spät nach Hause

gibt es daheim immer noch Sachen, die ein-

komme. Das ist auch meine liebste Zeit

fach am besten so schmecken, wie sie sind –

zum Lesen.

6952 Hittisau T +43 (0)5513 / 6201 gasthof@krone-hittisau.at www.krone-hittisau.at Öffnungszeiten Fr, Sa, Mo, Di 9–14 Uhr und 17–24 Uhr So 9–23 Uhr Küche 11.45–13.45 Uhr und 18–20.45 Uhr Mi u. Do Restaurant Ruhetag Betriebsurlaub 3. November bis 11. Dezember 2019




BEWUSST GENIESSEN

Brokkoli-Kartoffel-Eintopf für 4 Personen · Zubereitungszeit: 30 Min. ZUBEREITUNG In einem großen Topf Zwiebel in 1 EL Öl

durch ist. Mit Salz, Pfeffer und Schnittlauch

goldbraun anbraten. Suppengrün, Kar-

abschmecken. Wer mag, kann zusätzlich in

toffeln und Brokkoli dazugeben und kurz

einer Pfanne Wienerle-Scheiben mit 1 EL Öl

mitbraten. Mit Gemüsebrühe ablöschen.

anbraten und als Topping auf dem Eintopf

Ca. 20 Min. köcheln lassen, bis das Gemüse

servieren. Guten Appetit!

Blitzrezept

ZUTATEN

1 Zwiebel, klein gewürfelt · 2 EL Öl 1 Tasse Sutterlüty’s Suppengrün klein gewürfelt · 500 g Kartoffeln klein gewürfelt 1 Brokkoli in kleine Röschen geteilt · 1 Liter Gemüsebrühe · Pfeffer, Salz · Schnittlauch · evtl. 4 Wienerle klein geschnitten

Sutterlüty Magazin

21



BEWUSST GENIESSEN

Fotos: Christian Kerber Styling: Patsy Grabher-Fenkart

Kulinarik

Gutes aus Gutem von gestern

Zu viel eingekauft, zu wenig Appetit oder eine kurzfristige Programmänderung: Manchmal bleiben selbst bei sorgfältigster Planung Lebensmittel oder Reste von Selbstgekochtem übrig. Was man aus Gutem von gestern Feines für heute zaubern kann, dafür haben wir uns Tipps und Ideen von Sigrid Gasser geholt.

Immer noch Lebensmit tel übrig ? Bring en Sie sie zum „Offenen Kühlschrank“ nach Dornbirn. Mehr dazu auf Seite 31 Sutterlüty Magazin 23


Kulinarik BEWUSST GENIESSEN

Fleischkrapfen

Paprikakraut Weißkraut schneiden und mit Zwiebel, einer ordentlichen Prise Zucker und Salz sowie Kümmel anbraten, bis gute Bratspuren zu sehen sind. Mit Paprikapulver bestreuen und mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Wenn dieser verdunstet ist, mit wenig Brühe angießen, Herd ausschalten und zugedeckt ca. 5 Min. schmoren lassen. Fertig!

ZUTATEN

ZUBEREITUNG

Für den Teig: 125 ml Milch · 20 g weiche Butter

Für die Füllung Speckwürfel, Bratenwürfel,

Teig in zwei Portionen teilen. Arbeitsfläche

250 g Mehl · 1 Prise Salz

Zwiebelwürfel, Pfefferoni sowie Knob-

mehlen und Teig ca. 1–2 mm dünn auswal-

Für die Füllung: 1 TL Fett z. B. Butterschmalz

lauch in etwas Fett andünsten. Mit wenig

ken. Reste immer wieder zusammenkneten.

50 g Speck fein gewürfelt · 500 g Bratenreste fein

Bratensauce oder Salz und Pfeffer kräftig

Kreise (ca. 10 cm Ø) ausstechen, mittig

gewürfelt · 1 große Zwiebel oder 2 mittlere, fein ge-

abschmecken. Zum Schluss gehackte Peter-

füllen und Teigränder gut zusammendrü-

würfelt · 2–3 Knoblauchzehen gepresst · 1/2 Pfef-

silie beigeben. Abkühlen lassen.

cken. Auf einem Tuch platzieren und mit

feroni feinst gewürfelt · evtl. etwas Bratensauce

Für den Teig Milch und Butter mit einer

Frischhaltefolie abdecken. In reichlich

ansonsten Salz, Pfeffer · 5–6 Stängel Blattpetersilie

Prise Salz aufkochen. Über das Mehl

Butterschmalz herausbraten und im Back-

Außerdem: etwas Mehl zum Bearbeiten · Butter-

gießen und rasch zu einem geschmeidigen

ofen bei 80 °C warmhalten.

schmalz oder Rapsöl zum Herausbacken

Teig verarbeiten. Daraus eine Rolle formen,

Dazu passt Paprikakraut, Krautsalat, Salat

in Frischhaltefolie einwickeln und ca.

oder Gemüse der Saison.

30 Min. rasten lassen. Zum Fertigstellen

24 Sutterlüty Magazin


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Kulinarik

Perfek t für Fleisch -, Wurst - oder Speckreste !

F 25

Sutterlüty Magazin


Kulinarik BEWUSST GENIESSEN

Knödelrit ter

Wenn Teig übrig bleibt , lassen sich daraus prima Pala tschinken oder Flädle machen!

ZUTATEN

ZUBEREITUNG

Knödel z. B. Servietten- oder Semmelknödel

Eier mit glattem Mehl, reichlich Salz und

jeweils eine Scheibe Käse einstecken. In

gut zerlaufender Käse · Etwas griffiges Mehl

Pfeffer und einem Schluck Milch glattrüh-

einer tiefen Pfanne Bratfett erhitzen. Die

300 g Mehl glatt · 4 Eier · 1/2 TL Salz

ren. Nach und nach Milch einrühren, bis

gefüllten Scheiben erst in griffigem Mehl,

300–400 ml Milch · Fett zum Braten

eine Art dickflüssiger Palatschinkenteig

dann im Palatschinkenteig wenden und

entstanden ist. Ca. 30 Minuten quellen

sofort im Bratfett sehr langsam backen. Im

lassen und eventuell mehr Milch oder Mehl

Backofen bei 80 °C warmhalten, bis alle

dazugeben, falls der Teig zu dick oder zu

gebraten sind.

dünn ist.

Dazu schmeckt gemischtes Gemüse der

Knödel in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Jede Scheibe nochmals längs einschneiden. In die so entstandene Tasche

26 Sutterlüty Magazin

Saison oder ein bunter Blattsalat.


>

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Kulinarik

Perfek t für übrig geblieb ene herzha fte Knödel ohne Füllung (z . B. Servie t tenknödel)

Sutterlüty Magazin 27


Kulinarik BEWUSST GENIESSEN

Zopfbro t -Törtle ZUTATEN

ZUBEREITUNG

500 g altbackenes Zopfbrot dünn geschnitten

Muffinblech gut ausbuttern und mit Bröseln

belegen. Mit restlicher Zopfbrotmasse

500 ml Rahm · 3 Eier · 80–120 g Honig oder

oder gemahlenen Nüssen ausstäuben.

auffüllen und mit gerösteten Nüssen oder

Staubzucker · Vanillemark oder Vanillezucker · Butter

Zopfbrotscheiben ca. 15–30 Min. im Rahm

Mandelblättchen bestreuen. Zum Schluss

zum Ausstreichen der Förmchen · Semmelbrösel oder

quellen lassen, dann über der Schüssel

mit einem Löffel vorsichtig die Eier-Rahm-

gemahlene Nüsse · in Rum oder Wasser einge-

ausdrücken und zur Seite stellen. Den über-

Mischung auf die Törtle verteilen.

weichte Rosinen oder Trockenfrüchte

schüssigen Rahm mit den Eiern verquirlen,

frische Früchte in mundgerechte Stücke geschnitten

Honig oder Zucker sowie Vanillemark

180 °C so lange backen, bis die Flüssigkeit

Walnüsse oder geröstete Mandelblättchen, als Topping

oder -zucker dazugeben. Die Mulden des

ganz aufgesogen ist. Am besten noch lau-

Staubzucker zum Bestreuen

Muffinblechs zur Hälfte mit der Zopf-

warm mit Staubzucker bestreut servieren!

brotmasse füllen. Dann je nach Lust und

Dazu schmecken Zwetschkenröster, Vanille-

Laune mit ein paar eingeweichten Rosinen,

Sauce, Beeren, frische Früchte, sämtliche

etwas Trockenobst oder frischen Früchten

Eissorten oder einfach nur duftender Kaffee.

28 Sutterlüty Magazin

Ins kalte Backrohr schieben und bei


Kulinarik

J

BEWUSST GENIESSEN

Perfek t für altbackenen Zo pf, Nussstollen etc .

29

Sutterlüty Magazin


Kulinarik BEWUSST GENIESSEN

RESTEKÜCHE DE LUXE Kochkurs mit Sigrid Gasser

Samstag, 19.10.2019 | 11–15 Uhr Restaurant Kulturhaus Dornbirn Rathausplatz 1

MACHT AUCH AUS RESTEN DAS BESTE: SIGRID GASSER Sigrid Gasser ist eine der professionellsten Hobby-Köchinnen des Landes. Ihr umfangreiches Wissen gibt die Bregenzerin auf ihrem Blog „laendlekitchen.at“ sowie in stets gut besuchten Koch- und Backkursen weiter. Auch zwei Kochbücher hat Sigrid bereits veröffentlicht. Ein großes Anliegen ist ihr da wie dort die Verarbeitung hochwertiger regionaler Produkte und ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln.

www.laendlekitchen.at

30 Sutterlüty Magazin

Sigrid Gasser, Bloggerin von „laendlekitchen.at“, zaubert ein raffiniertes Menü aus Resten und gibt viele Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln.

35 € pro Person – begrenzte Teilnehmerzahl | Anmeldung: info@offener-kuehlschrank.at

DIE BESTEN RESTE-REZEPTE GEWINNEN!

Verraten Sie uns Ihr LieblingsReste-Rezept und gewinnen Sie einen von drei Plätzen im Reste-Kochkurs mit Sigrid Gasser! Einfach Rezept mit Name und Telefonnummer bis spätestens 11. Oktober in der Stadtbibliothek Dornbirn abgeben oder an info@offener-kuehlschrank.at senden. Das Los entscheidet. Die GewinnerInnen werden telefonisch verständigt.


BEWUSST GENIESSEN

Kulinarik

Lesemit tel trifft Lebensmit tel Offene Bücherschränke sind eine feine Sache: Man bringt Bücher, die man nicht mehr braucht, und wer mag, nimmt stattdessen ein anderes mit. Ganz ähnlich funktioniert der „Offene Kühlschrank“, der mittlerweile seit einem Jahr bei der Stadtbibliothek Dornbirn zu finden ist – nur dass hier statt Büchern überschüssige Lebensmittel den Besitzer wechseln. „NIMM UND BRING!“

Wer kennt das nicht? Trotz Einkaufszettel landet immer mal wieder zu viel

Das Motto des „Offenen Kühlschranks“ ist

im Einkaufswagen, ein kulinarisches

Programm. Hier kann einerseits zu den

Geschenk

entspricht

nicht dem persönlichen Geschmack

oder

die

Ernte im eigenen Garten fällt viel größer aus, als dass man jemals alles selbst

essen

könnte.

Diese und viele Gründe mehr sind dafür verantwortlich,

dass

WAS DARF IN DEN KÜHLSCHRANK? •

frische und genießbare Lebensmittel, die noch zum Verzehr geeignet sind (auch mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum)

in

Vorarlberg pro Person

tel im Abfall enden. Laut Abfallanalyse entspricht das in einem durchschnittlichen

an

noch

genießbaren

Lebensmitteln übrig ist. Andererseits kann hier jeder

zugreifen

und

mitnehmen, was gerade gebraucht wird. Neben dem Kühlschrank steht für

Lebensmittel

Verfügung,

Eingekochtes (frisch abgefüllt, gut verschlossen und mit Inhalt und Herstellungsdatum versehen)

Haushalt

jeder

bringen, was zu Hause

auch ein offenes Regal

Ernteüberschüsse

und Jahr rund elf Kilo genießbare Lebensmit-

Öffnungszeiten

die

zur nicht

gekühlt werden müssen.

KEIN SOZIALPROJEKT Ganz wichtig ist Projektinitiatorin Ingrid Bene-

Nahrungsmitteln im Wert von 300 Euro.

dikt, dass der Kühlschrank wirklich offen

Das ist zu viel, hat sich auch Ingrid Bene-

für alle ist. „Bei uns darf und soll jeder

dikt gedacht und Anfang Oktober 2018

bringen und holen, was er mag“, betont sie.

das Projekt „Offener Kühlschrank“ ins

„Auch wenn man es sich durchaus leisten

Leben gerufen.

kann, macht es Sinn, erst einen Blick in Sutterlüty Magazin

31


Kulinarik BEWUSST GENIESSEN

WAS DARF NICHT IN DEN KÜHLSCHRANK? • rohe Lebensmittel wie Milch, Eier, Fisch oder Fleisch

angebrochene Packungen

offensichtlich verdorbene Lebensmittel

den Offenen Kühlschrank zu werfen. Es ist besser, hier ein Lebensmittel kostenlos mitzunehmen, bevor es verdirbt, als möglicherweise genau dasselbe Produkt nochmal zu kaufen.“ Eine Mitgliedschaft in der Stadtbibliothek ist zwar ebenfalls durchaus sinnvoll, aber nicht Voraussetzung, um den Offenen Kühlschrank nutzen zu können.

32 Sutterlüty Magazin

Offener Kühlschrank Stadtbibliothek Dornbirn Schulgasse 44, 6850 Dornbirn www.offener-kuehlschrank.at Öffnungszeiten Di, Mi, Fr 10–18 Uhr Do 10–12 Uhr u. Sa 10–13 Uhr



Ernährung mit Erklärung BEWUSST GENIESSEN

Knoblauch –

kleine Knolle, große Wirkung

Knoblauch war und ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Der Gebrauch von Knoblauch als Würz- und Arzneimittel lässt sich in verschiedenen Kulturen ungefähr 2000 Jahre zurückverfolgen. Grund genug, diese kleine Wunderknolle genauer unter die Lupe zu nehmen. WAS STECKT DRIN? Knoblauch zählt zu den sogenannten Super-

Außerdem ist seine positive Wirkung auf

foods – also Lebensmittel, die besonders

die Peristaltik, also die Muskeltätigkeit des

nährstoffreich und somit dem Wohlbefinden

Magens, und seine beruhigende Wirkung

förderlich sind.

auf den Darm bekannt.

Die gesundheitsfördernde Wirkung hat die zu den Lauchgewächsen gehörende

ZUBEREITUNG

Knolle ihren Inhaltsstoffen zu verdanken:

Ob Knoblauch gepresst, gehackt oder lieber

Knoblauch enthält zahlreiche Vitamine,

zerdrückt werden soll, da scheiden sich

Mineralstoffe, Eiweiß, Kohlenhydrate und

die Geister. Fakt allerdings ist, dass die

ätherische Öle. Die Knolle kann zudem mit

sekundären Pflanzenstoffe im Knoblauch

einer Reihe an wertvollen sekundären Pflan-

erst durchs Zerkleinern so richtig aktiviert

zenstoffe aufwarten: Zum Beispiel Alliin,

werden. Wer Knoblauch roh nicht mag oder

das in das antibiotische Allicin umgewandelt

verträgt, sollte ihn jedoch lediglich kurz

wird, sobald die Zellstruktur des Knob-

anschwitzen, so bleiben möglichst viele

lauchs durch Anschneiden, Pressen oder

seiner Wirkstoffe erhalten.

anderweitig aufgebrochen wird. In Vampirfilmen wird Knoblauch zur Abwehr der

DOSIERUNG DER WUNDERKNOLLE

Blutsauger eingesetzt. Eigentlich gar nicht

Da die Verzehrmengen bei Knoblauch

so falsch, wehrt er doch im Körper tatsäch-

meist relativ gering sind, fallen nicht alle

lich Bakterien und verschiedene Parasiten

seiner gesundheitsfördernden Bestandteile

ab. Knoblauch senkt den Blutdruck und

gleichermaßen ins Gewicht. An Vitaminen

Blutfette und kann somit vorbeugend gegen

und Mineralstoffen beispielsweise benö-

Arteriosklerose eingesetzt werden.

tigen wir eine sehr hohe Dosis, um den

34 Sutterlüty Magazin

ARIANE DORN ist dipl. Ernährungstrainerin und gibt in jeder Ausgabe von „B’sundrig“ Tipps und Infos zu Dingen, die uns gut tun – oder eher nicht.


BEWUSST GENIESSEN

Hustensaft nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Ernährung mit Erklärung

ZUTATEN 15–30 g Knoblauch geschält · 500 ml Wasser ca. 3 EL Zucker weiß ZUBEREITUNG Knoblauch in Wasser 30 bis 60 Minuten

Dieser einfache Hustensaft wirkt husten-

sanft köcheln lassen, die Rückstände

stillen und schleimlösend. Er wird in Über-

abseihen und den Sud mit weißem Zucker

lieferungen der Traditionellen Chinesischen

abschmecken. Diese Menge täglich auf

Medizin sowohl bei Keuchhusten als auch

zwei bis drei Mal verteilt einnehmen. Im

bei Erkältungshusten und bei chronischer

Kühlschrank hält sich der Hustensaft

sowie akuter Bronchitis empfohlen.

mindestens drei Tage.

Tagesbedarf zu decken. Ganz anders sieht es bei den sekundären Pflanzenstoffen

sehr selten eingesetzt. Gegen Pilzerkran-

aus. Mit ihnen kann die Knolle richtig

kungen (z. B. Fußpilz), Hühneraugen

auftrumpfen – und das schon bei kleinen

und Warzen gibt es jedoch viele alte

Verzehrmengen.

Hausrezepte, die schnelle Linderung versprechen. Auch bei Ohrenschmerzen

KLEINE NEBENWIRKUNG

verspricht Knoblauch Linderung: als

Die einzige „Nebenwirkung“ von Knob-

Dampfkompressen, die ähnlich wie

lauch ist ein etwas „strenger“ Atem. Dies

Zwiebelsäckchen angewendet werden.

lässt viele vor dem Verzehr zurückschrecken. Allerdings überwiegen die Vorteile

WOHER KOMMT UNSER „KNOBI“?

der vielen wirkungsvollen Inhaltsstoffe

Lange Zeit war hierzulande vorwiegend

ganz klar – und mit einfachen Haus-

Knoblauch aus Fernost, also zum Beispiel

mittelchen, wie zum Bespiel dem Kauen

aus China, erhältlich. Mittlerweile haben

frischer Petersilie, lässt sich auch dem

sich aber auch regionale Anbauer wieder

„Knobi-Atem“ ganz gut zu Leibe rücken.

dem Kultivieren der kleinen Wunderpflanze verschrieben, sodass fast ganz-

ÄUSSERLICHE ANWENDUNG

jährig auch Knoblauch aus der Region

In der Kosmetik wird Knoblauch

verfügbar ist. Auch der Selbstversuch im

aufgrund seines intensiven Geruchs nur

eigenen Garten lohnt sich.

Sutterlüty Magazin 35


Genuss im Fokus BEWUSST GENIESSEN CREME-CHAMPIGNONS Creme-Champignons sind Zuchtpilze und unterscheiden sich nur in der Farbe von ihren weißen Verwandten. AUSTERNPILZE Der Austernpilz gehört zu den Winterpilzen. Auf der Suche lohnt sich ein Blick nach oben: Er gedeiht öfters sehr weit oben an den Baumstämmen.

STEINPILZE Von Juni bis Oktober kann man in Nadelwäldern auf Steinpilze treffen. Empfehlenswert ist die Suche in der Nähe jüngerer Fichten oder Kiefern.

Geheime Sammelleidenschaft Kaum hat die Pilzsaison begonnen, schleichen leidenschaftliche Sammlerinnen und Sammler klammheimlich durchs Unterholz, damit niemand den besten Pilzplätzen auf die Spur kommt. Dabei ist es gar kein Geheimnis: Die beliebtesten Speisepilze finden Sie auch gleich ums Eck in Ihrem Ländlemarkt. 36 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Essen Sie niemals sel bs t gesammelte Pilze , die Sie nich t mit absolu ter Sicherheit zuordnen können!

Genuss im Fokus

EIERSCHWAMMERL Feuchte, sonnige Waldlichtungen sind von Mai bis August ein guter Platz für Eierschwammerl-Suchende.

CHAMPIGNONS Champignons fühlen sich von Juni bis Oktober auf erwärmten Böden wohl. Vorsicht: Viele Giftpilze sehen dem Champignon zum Verwechseln ähnlich.

KRÄUTERSEITLINGE Kräuterseitlinge wachsen wild von März bis November meist auf den Wurzeln von Kräutern – allerdings nur im mediterranen Raum.

37

Sutterlüty Magazin


Genuss im Fokus BEWUSST GENIESSEN

Liebesgrüße vom Waldboden Ein herzhaftes Pilzgericht ist die perfekte Einstimmung auf romantische Herbstabende. Besonders den Steinpilzen wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Doch Pilze haben insgesamt so einiges zu bieten.

E

gal ob gebraten, gedünstet, geschmort oder frittiert, Pilze lassen sich auf jede erdenkliche Art zubereiten und passen

zu praktisch allem. Zudem sorgen sie für gute Laune und erholsamen Schlaf und sind gut für

PILZE VERLEIHEN VIELEN GERICHTEN EINE HERBSTLICHE NOTE

Gedächtnis und für starke Nerven. Als wäre das

Pflanzen – bei gleichzeitig weniger Kohlenhydraten. Neben dem hohen Gehalt an Vitamin B, C und D wird einigen von ihnen außerdem eine antivirale, antioxidative, krebshemmende, antibiotische – oder eben aphrodisierende Wirkung nachgesagt.

noch nicht genug: Köstlich sind sie auch noch! Sie schmecken als kräftiges Ragout, und als Tüpfelchen auf dem i verleihen sie Saucen,

Möchte man all diese guten Eigenschaften auch genießen, muss

Risottos und vielen anderen Gerichten eine herbstliche Note.

man Pilze pfleglich behandeln. Man sollte sie besser nicht abwa-

KLEIN, ABER OHO

befreien. Bei der Zubereitung werden sie am besten erst am Schluss

schen, sondern lediglich mit einem trockenen Tuch von Erdresten Pilze sind kalorienarm und fast fettfrei. Außerdem haben sie

beigefügt, sonst verlieren sie ihren Biss und das kräftige Aroma –

einen höheren Eiweißgehalt und mehr Proteine als die meisten

und das wäre wirklich schade darum!

38 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Genuss im Fokus

Unsere Empfehlungen erhältlich bei Sutterlüty

Champignons weiß Bereits Ludwig XIV. war vernarrt in Champignons. Heute sind sie ein regelrechter Popstar im Kühlregal, der einfach zu allem passt.

Ja! Natürlich Bio-Champignons creme Von den Pariser Katakomben an die Weltspitze: mit wenig Kalorien und viel Geschmack perfekt für die schlanke Linie. Eierschwammerl Seit dem Altertum gelten Eierschwammerl oder Pfifferlinge als Delikatesse mit antiviralen und antibiotischen Eigenschaften.

Ja! Natürlich Bio-Austernpilze In Austernpilzen steckt weit mehr, als man vermuten würde. Ihre zarte Kalbfleischnote macht sie zur perfekten Alternative zu Fleisch.

Ja! Natürlich Bio-Kräuterseitlinge Eng mit den Austernpilzen verwandt erinnern Kräuterseitlinge sowohl optisch als auch geschmacklich eher an Steinpilze. Kotanyi Getrocknete Steinpilze Dem edelsten unter den Speisepilzen wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, getrocknet wird diese sogar konzentriert.

Sutterlüty Magazin 39


Regionale Genüsse BEWUSST GENIESSEN

Herbstzeit ist Genusszeit Genau recht zur Zeit der Weinlese und des Erntedankfestes kommen bei Sutterlüty wieder auserlesene LändleFleischspezialitäten in die Frischetheke. Die sind so vielfältig, dass auch bei Feinschmeckern und Genießern des Edlen keine Wünsche offen bleiben.

Der Herbst zieht ein und mit ihm vielfältige herbstliche Genüsse 40 Sutterlüty Magazin


BEWUSST GENIESSEN

Regionale Genüsse

Bock auf Wild? Wenn die Tage kürzer werden und

Berufsjäger Manfred Vonbank aus

sich die ersten Blätter bunt färben,

Innerbraz auf der Pirsch. Wer an der

beginnt für Fleischgenießer die Wild-

Frischetheke im Ländlemarkt Wildbret

zeit: Rehgulasch, Hirschsteak und

kauft, kann sich sicher sein, dass das

Hirschschnitzel lassen die Herzen der

edle Fleisch schussfrisch aus unseren

Wildliebhaber höherschlagen. Denn

Wäldern stammt.

das aromatische und magere Wildbret ist nicht nur eine Gaumenfreude, es kann auch an Natürlichkeit kaum übertroffen werden. Die Tiere leben ganz frei in unseren Wäldern und fressen

LÄNDLE ! pur

dort das Beste, was die Natur zu bieten hat: junge Triebe, frische Gräser und würzige Kräuter. Strenge Vorschriften regeln die Schusszeiten und die Verarbeitung des Fleisches – für Sutterlüty sind deshalb absolute Profis wie der

HIRSCHRAGOUT aus Vorarlberger Jagdrevieren, optimal gereift und küchenfertig vorbereitet

g au f Vorbestelllun

LÄNDLE ! pur

HIRSCHBRATEN VON DER SCHULTER aus Vorarlberger Jagdrevieren, optimal gereift und küchenfertig vorbereitet

WILDSCHWEINRÜCKEN (aus Österreich) aus freier Wildbahn in Österreich, waidgerecht erlegt, optimal gereift und küchenfertig vorbereitet

LÄNDLE ! pur

g au f Vorbestellun REHSCHNITZEL aus Vorarlberger Jagdrevieren, optimal gereift und küchenfertig vorbereitet

LÄNDLE ! pur

HIRSCHSCHNITZEL aus Vorarlberger Jagdrevieren, optimal gereift und küchenfertig vorbereitet

Sutterlüty Magazin

41


Regionale Genüsse BEWUSST GENIESSEN

Lammfroh Für die Lämmer auf dem Biohof von Jakob Behmann in St. Gerold gibt’s nichts zu meckern. Und das nicht nur, weil sie vier bis fünf Monate, also b’sundrig lange bei der Mutter trinken dürfen. Die Schafe sind bei Jakob Behmann und den anderen 24 Sutterlüty Lammbauern praktisch Tag und Nacht draußen. Sobald es das

Den Sommer haben die Schafe au f der Weide verbrach t

Wetter im Frühling zulässt, grasen sie auf umliegenden Wiesen oder später auch auf der Alpe. Mit frischen Weidekräutern, viel Bewegung und nur so viel Bio-Kraftfutter wie unbedingt nötig bleibt das Fleisch mager und behält den zarten Geschmack.

LÄNDLE ! pur

SUTTERLÜTYʼS BERGLAMMRÜCKEN

LÄNDLE !

LÄNDLE !

pur

pur

LÄNDLE ! pur

SUTTERLÜTYʼS BERGLAMMVORDERVIERTEL

42 Sutterlüty Magazin

SUTTERLÜTYʼS BERGLAMMKEULE

SUTTERLÜTYʼS LAMMRAGOUT SB


BEWUSST GENIESSEN

Regionale Genüsse

LÄNDLE ! pur

LÄNDLE ! pur

SUTTERLÜTYʼS LAMMSCHNITZEL SB

SUTTERLÜTYʼS LAMMRÜCKEN SB

Sutterlüty Magazin 43


Regionale Genüsse BEWUSST GENIESSEN

Die Metzgerei Walser steht für hervorragende Qualität

Heldenschmaus Insgeheim haben im Herbst natürlich die Blut- und Leberwürste die Heldenrolle an der Frischetheke inne. Die Wurstwaren der Metzgerei Walser in Meiningen werden nämlich mit größter Sorgfalt ganz traditionell hergestellt. Bis auf die Gewürze stammen hier sämtliche Zutaten von Schlachtungen im eigenen Haus, also direkt aus dem Ländle. Die hervorragende Qualität der Wurstwaren hat sich aber nicht nur in unserer Region herumgesprochen: Sogar beim internationalen Wettbewerb „Ritter der Blutwurst“ in Frankreich konnte unsere „Blunzen“ schon punkten – ein wahrer Heldenschmaus eben.

LÄNDLE ! pur

BLUT- UND LEBERWURST von der Metzgerei Walser, Meinigen

44 Sutterlüty Magazin

Herbstliche Bodenschätze: die Ländle -Grumpôra


BEWUSST GENIESSEN

Regionale Genüsse

Grumpôra und Surkrud Was könnte besser zu den Fleischspezialitäten passen als feine Grumpôra und köstliches Surkrud; beides gibt es bei uns in Ländle-Qualität. Die Kartoffeln von unseren Grumpôra-Bauern Thomas Bischof aus Ludesch und Georg Fink aus Lauterach werden dreimal verlesen, bis die Besten abgesackt in den Ländlemarkt kommen: ungewaschen, mit absolut trockener Schale und ohne die kleinste schadhafte Stelle – bei richtiger Lagerung lassen sich die leckeren Knollen so den ganzen Winter über genießen. Sorgfältig gelagert wird auch das

LÄNDLE ! pur

Sauerkraut der Metzgerei Walser beim Reifen. Das Kraut aus Lustenau und der Umgebung wird nach uraltem Rezept gehobelt, gesalzen und gestampft und darf dann vier bis fünf Wochen gären. So schmeckt es säuerlich-fein wie bei der Großmama daheim.

LÄNDLE-KARTOFFELN festkochend, 7 kg von Bauer Thomas Bischof, Ludesch, und Bauer Georg Fink, Lauterach

LÄNDLE ! pur

L Ä N D L E - S AU E R K R AU T natur t vom Gemüsebauer Hämmerle, Lustenau LÄNDLE-SAUERKRAUT gekocht von der Metzgerei Walser, Meiningen Sutterlüty Magazin 45


Regionale Genüsse BEWUSST GENIESSEN

Jedes Huhn sollte ein Bio -Hennele sein!

Munteres Federvieh Auf dem Biohof Behmann in St. Gerold

haben die Bio-Hennele ihr Zielgewicht

blöken nicht nur die Lämmer, da gackern

erreicht. Mit mehr als doppelt so viel Zeit,

auch die Hühner munter. Denn hier

als ihnen in einem Masthuhnbetrieb zum

verbringen sie viel Zeit im Freien und

Wachsen gegeben wird, ist ihr Fleisch dann

können nach Herzenslust scharren, picken

b’sundrig zart und fein.

und schauen. Auch im mit Stroh und Sägespänen eingestreuten Stall wird es mit vier Quadratmetern pro Huhn bestimmt

SUTTERLÜTY’’S BIO-HENNELEE

nicht zu eng. Nach ungefähr zehn Wochen

Bestellkupon für Sutterlüty! Name: ................................................................................................ Straße, PLZ, Ort: ................................................................................. Telefonnummer: ................................................................................. Ich bestelle ........... Stück Sutterlüty’s Bio-Hennele im Ganzen zu je ca. 2 kg und EUR 10,99 per kg. Die Ware hole ich zum angeführten Tag im angegebenen Sutterlüty Markt ab. Der Termin für die Abholung: DO 10.10.19

FR 11.10.19

SA 12.10.19

Kontrollabriss für Sie! Bestellung: ........... Stück Sutterlüty’s Bio-Hennele im Ganzen zu je ca. 2 kg und EUR 10,99 per kg. Wird von Sutterlüty ausgefüllt: Name des Sutterlüty Mitarbeiters: ........................................................ abzuholen im Sutterlüty Markt: ............................................................ Der Termin für die Abholung: DO 10.10.19 46 Sutterlüty Magazin

FR 11.10.19

SA 12.10.19





Gemüsegrüße aus dem Paradies Seit über 20 Jahren sind sie in Vorarlberg exklusiv bei Sutterlüty im Gemüseregal zu finden: am Strauch gereifte Tomaten, süße Paprika, knackige Gurken und Staudensellerie von der Insel Reichenau. Wir haben uns vor Ort angeschaut, wo die natürlichen Vitaminspender gerade einmal 24 Stunden zuvor geerntet werden. Text: Carmen Jurkovic-Burtscher Fotos: Lukas Hämmerle

50 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

Knackig , voller Vitamine und noch für kurze Zeit erhältlich !

51

Sutterlüty Magazin


Ein Tag bei … UNSER LÄNDLE

WAS IST SO B’SUNDRIG AM GEMÜSE VON DER INSEL REICHENAU?

• Anbau in Erde oder organi-

• • • • • •

A

schem Substrat (Kokosfaser) Wasserversorgung aus dem Bodensee Bestäubung durch Hummeln Nützlinge statt Chemie zur Schädlingsbekämpfung Bedampfung des Bodens zur Verbesserung der Bodenqualität plastikfreie oder -reduzierte Verpackung Einsatz von Ökostrom, eigene Photovoltaikanlage

Christian Müller ist stellvertretender Geschäftsführer der Reichenau-Gemüse eG. C

uf der Insel Reichenau geht die

Sutterlüty als einzigen Handelspartner in

16 Tonnen Gemüse, die auf der gerade einmal

Sonne nicht einfach auf. Sie fließt

ganz Vorarlberg mit erntefrischem Reiche-

4,3 Quadratkilometer großen Insel und den

viel eher wie flüssiges Gold durch

nau-Gemüse. Wo genau das Gemüse her-

umliegenden Flächen von 60 eigenständigen

kommt, das wollen wir uns heute ansehen.

Gemüsebauern kultiviert werden. „Angebaut

an diesem Spätsommermorgen herrscht.

DIE WURZELN DES GEMÜSEANBAUS

Paprika, aber auch Salate, Sellerie und viele

Noch sind die ca. 3500 Einwohner der Insel

Vorher jedoch bleibt noch Zeit für einen

andere Gemüsesorten“, erfahren wir von

unter sich. Naja, fast. Schließlich gehören

Abstecher in den Kräutergarten des Klosters

dem stellvertretenden Geschäftsführer der

wir zu den ersten Besuchern. Doch wir

Reichenau. Denn hier liegen die Wurzeln

Genossenschaft. Gemeinsam schlängeln wir

werden bei Weitem nicht die Einzigen blei-

des Gemüseanbaus auf der Insel. Bereits

uns durch das geschäftige Treiben in der vier-

ben. Denn nicht nur das Gemüse weiß das

im neunten Jahrhundert

das Schilf und die Gärten und beleuchtet beinahe andächtig die friedliche Stille, die hier

werden vor allem Tomaten, Gurken und

ganzjährig milde Klima der „reichen Au“ zu

legte

schätzen: Rund eine Million Tagesgäste kann

Abt Walahfrid Strabo den

der

Reichenauer

die idyllische Insel im Untersee jedes Jahr

berühmten kleinen Garten

verzeichnen.

an. In seinem „Hortulus“

60 GEMÜSEBAUERN ARBEITEN HIER ZUSAMMEN

führte er in Versform 24 Wir allerdings sind nicht nur wegen der schö-

der dort wachsenden Heilpflanzen an. Damit

einhalbtausend

Quadrat-

meter großen Lagerhalle. Mitarbeiter fahren auf leise summenden Elektro-Kommissionierern stapelweise Kisten mit erntefrischem

Gemüse durch die Halle. Je nach Betriebs-

nen Gegend gekommen. Um neun Uhr sind

schuf er bereits um 840 eines der bedeu-

größe liefern die Reichenauer Gemüsebau-

wir mit Christian Müller, dem stellvertreten-

tendsten botanischen Werke des Mittelalters.

ern mindestens ein- oder auch mehrmals

den Geschäftsführer der Reichenau-Gemüse

Wenig später treffen wir, pünktlich

eG, verabredet. Als Erzeugerorganisation

wie die Sonnenuhr, Herrn Müller bei der

der Reichenauer Gemüsegärtner beliefert

Markthalle der Reichenau-Gemüse eG. Hier

sortiert, etikettiert, verpackt und für den

die Reichenau-Gemüse eG seit 20 Jahren

ist der zentrale Umschlagplatz für die rund

Transport vorbereitet. Auch die Gurken,

52 Sutterlüty Magazin

täglich an. Dazwischen wird von fleißigen Händen


UNSER LÄNDLE

Das Kloster Reichenau

Ein Tag bei …

Die Wurzeln des Gemüseanbaus auf der Insel Reichenau reichen ins neunte Jahrhunder t zurück

Tomaten, Paprika und Sellerie, die bei

gedeckt. Auch die Wasserversorgung, ein

Sutterlüty dieses Jahr noch für wenige

beim Gemüseanbau zentraler Aspekt,

Wochen im Regal zu finden sind, machen

wird energieeffizient geregelt: Vier See-

sich von hier aus auf den Weg ins nahegelegene Vorarlberg.

„Im

Nor-

malfall dauert es höchstens bis zum nächsten

BEWÄSSERT WIRD MIT WASSER AUS DEM BODENSEE

Morgen, bis das Gemüse

pumpwerke

stehen

den Gemüsebauern zur Verfügung. 60

Über

Kilometer

Versorgungsnetz

ein

langes wer-

den damit 400 Hektar

direkt aus dem Gewächshaus bei Sutter-

Anbaufläche mit Wasser aus dem Boden-

lüty ankommt“, berichtet Herr Müller

see bewässert.

nicht ganz ohne Stolz. Drei jener Betriebe, die unter anderem

GEWACHSENE NACHHALTIGKEIT

Tomaten, Paprika, Gurken und Stangen-

Circa 77 Kilometer sind es von der Insel

sellerie für Sutterlüty anbauen, dürfen

Reichenau nach Dornbirn. Ein über-

wir uns heute anschauen. Dazu übergibt

schaubarer Transportweg, der dem Klima

uns Herr Müller an Joachim Wehrle. Herr

genauso zugutekommt wie die Tatsache,

Wehrle ist selbst Gemüsebauer und in der

dass die gesamte Vermarktungseinrich-

Genossenschaft verantwortlich für die

tung der Genossenschaft mit Ökostrom

Warenannahme. Heute allerdings nimmt

betrieben wird. Zehn Prozent des Strom-

er sich Zeit für uns und führt uns über

bedarfs werden von der 60-kW-Photovol-

die Insel.

taik-Anlage auf dem Dach der Lagerhalle

Sutterlüty Magazin 53


Ein Tag bei … UNSER LÄNDLE

„Am Anfang sind sie alle grün“ Paprika von Egino Wehrle

D

er erste Betrieb, dem wir an diesem strahlend schönen Vormittag einen Besuch abstatten, ist jener von Egino Wehrle. Als wir nach einer kurzen Fahrt bei dem großen Gewächshaus

ankommen, sind die Arbeiter bereits damit beschäftigt, kistenweise grüne, aber auch leuchtend gelbe und rote Paprika für den kurzen Transport in die Markthalle vorzubereiten. Und noch immer hängen unzählige Früchte prall und glänzend an den weit über mannshohen Pflanzen. „Sind das unterschiedliche Sorten?“, wollen wir wissen. „Am Anfang sind sie alle grün“, erklärt uns Egino Wehrle, der mit unserem Inselguide Joachim weder verwandt noch verschwägert ist. „Je nach Reifegrad werden sie erst gelb, dann orange und schlussendlich rot“, erzählt er weiter und lässt uns eine der gelben Paprikafrüchte probieren. Knackig, saftig und angenehm süß schmeckt sie. Das 3500 m2 große Gewächshaus, in dem wir uns gerade befinden, macht gerade einmal ein Siebtel der von seinem Betrieb

Grün , gelb , rot : je reifer die Paprika , desto wärmer die Farbe Egino Wehrle baut auf ca. 25.000 m2 Gemüse an

54 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

Ein Tag bei …

KLIMAWUNDER BODENSEE Der Bodensee dient nicht nur als Wasser-, sondern auch als Wärmespeicher. In den heißen Sommermonaten nimmt der See Wärme auf, die er dann nach und nach wieder abgibt. So bleibt das Klima über lange Zeit konstant mild und die Wachstumsbedingungen sind optimal.

bewirtschafteten Gesamtfläche aus. Und alleine hier wachsen 9200 Pflanzen. Bewässert wird bis zu 50 Mal am Tag – tröpfchenweise. So bekommen die Pflanzen sechs bis acht Liter Wasser pro Quadratmeter und dazu sorgfältige Pflege von Hand. Denn jede der Pflanzen muss während der Wachstumsphase händisch an der Rankhilfe befestigt und laufend ausgegeizt werden. Damit ist das Abzwicken der unfruchtbaren Seitentriebe gemeint. Werden diese regelmäßig entfernt, kann sich die Pflanze ganz auf die Ausbildung der Früchte konzentrieren.

INTEGRIERTE PRODUKTION STATT CHEMIE Dass die Pflanzen im Gewächshaus alle so gesund aussehen, hat Herr Wehrle nicht nur seinen Erntehelfern zu verdanken. Denn die Schädlingsbekämpfung wird hier, wie überall auf der Insel, wo immer es geht, mit Nützlingen betrieben. Integrierte Produktion nennt man das. Und tatsächlich: Die Schlupfwespen, die Herr Wehrle in seinem Paprikagewächshaus gegen die Blattläuse ausgesetzt hat, haben ganze Arbeit geleistet. Auf der Blatt-

NÜTZLINGE HALTEN SCHÄDLINGE FERN

unterseite einer von Blattläusen befallenen Pflanze zeigt uns Herr Wehrle die Überreste des winzigen, aber gnadenlosen Einsatzkommandos. „Die Schlupfwespen legen ihre Eier direkt in die Läuse hinein. Während der Entwicklung fressen die Larven die Läuse von innen heraus auf. Übrig bleibt eine leere Läusehülle – und eine gesunde Pflanze.“

Sutterlüty Magazin 55


Ein Tag bei … UNSER LÄNDLE

„Bei uns gibt es keine Plas tikgurken“ Gurken und Rispentomaten von Stefanie Wehrle

A

uch in den Gewächshäusern von Stefanie Wehrle, unserer nächsten Gastgeberin, die ebenfalls weder mit Egino noch mit Joachim Wehrle verwandt ist, kommen zum Pflan-

zenschutz lediglich Nützlinge zum Einsatz. Diese Familie Wehrle baut unter anderem Rispentomaten und Schlangengurken an. „Wir haben hier auf der Insel eine eigene Nützlingsberatung, die uns dabei hilft, bei jedem Befall die effektivsten Gegenspieler einzusetzen“, erklärt die junge Frau. Stefanie führt den Betrieb ihrer Großeltern nun in dritter Generation. Einiges hat sich verändert, vieles jedoch macht sie noch immer gleich: den naturnahen Anbau im Boden beispielsweise. Wie nahezu das gesamte Gemüse in den Gewächshäusern der Insel

Wer in festem Boden wurzelt , kann hoch hinauswachsen

wachsen auch die Gurken und Tomaten von Stefanie Wehrle in Erde oder organischem

NATURNAHER ANBAU IN ERDE ODER KOKOSFASER

Substrat aus Kokosfaser. Um den Boden gesund zu erhalten, wird er alle zwei bis drei Jahre bedampft. So werden schädliche Bakterien und Pilze ganz ohne Chemie beseitigt. „Wir sind hier im größten Trinkwasserspeicher Europas“, betont sie entschieden, „es wäre doch Wahnsinn, wenn wir hier Gift spritzen würden!“

56 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

Ein Tag bei …

Dass es den Pflanzen auch sonst an nichts fehlt, dafür sorgt derzeit eine rumänische Familie, die die Wehrles während der Sommersaison tatkräftig unterstützt. 1,5 Hektar unter Glas und nochmal 3,5 Hektar Freifläche wären alleine nicht zu bewirtschaften – vor allem, weil so gut wie alle Arbeitsschritte in Handarbeit ausgeführt werden. Lediglich die Bewässerung über die Gemeinschaftsanlage funktioniert automatisch. Auch hier stehen bereits Kisten mit geernteten Gurken bereit. Was uns auffällt, ist, dass wie schon in der Markthalle auch hier keine einzige in Plastikfolie verpackte Gurke zu sehen ist. „Bei uns gibt es keine Plastikgurken“, lächelt Stefanie. Bei so kurzen Transportwegen ist das auch gar nicht nötig. Und zur Unterscheidung im Regal tut es auch ein kleiner Kleber.

Christof Wurz ist der einzige Selleriebau er auf der Insel Reichenau

„Es gibt nur eine Kul tur im Jahr“ Stangensellerie von Christof Wurz

U

nser letzter Besuch führt uns zu Christof Wurz. Er ist so etwas wie ein

Betrieb mindestens eines bewirtschaftet. 60.000 Stauden Sellerie wachsen auf

Exot auf der Insel – was nichts damit

dem einzigen Sellerie-Feld der ganzen Insel.

zu tun hat, dass er nicht Wehrle heißt. Herr

Gesetzt werden die ersten jungen Sellerie-

Wurz ist der Einzige, der auf der Reichenau

pflanzen Anfang April. Die Setzlinge bezieht

Stangensellerie anbaut. Und das seit fast 20

Familie Wurz von einem auf Anzucht spezi-

Jahren. „Das hat sich so ergeben“, erinnert

alisierten Betrieb hier auf der Insel. Bis die

sich Herr Wurz und führt uns auf das lange,

Sellerie bereit zur Ernte sind, vergeht jedoch

schmale Feld neben dem obligatorischen

einiges an Zeit: 80 bis 90 Tage bleiben die

Gewächshaus, von denen hier scheinbar jeder

Stauden in der Erde. „Darum gibt es auch

Sutterlüty Magazin 57


Ein Tag bei ... UNSER LÄNDLE

nur eine Kultur pro Jahr“, erklärt uns Herr Wurz. Weil die Selleriestauden aber zeitversetzt eingepflanzt werden, dauert die Saison noch bis Anfang November. Es ist ein warmer Tag heute. Fürs Foto schneidet Herr Wurz deshalb in kurzen Hosen ein paar Stauden ab. „Normalerweise tragen wir bei der Ernte lange Sachen und Handschuhe“, erklärt er, während er eine Selleriestaude umfasst und mit einem langen Erntemesser direkt über den Wurzeln abschneidet. „Wieso das denn? Macht Selleriesaft etwa Flecken?“ – „Gewissermaßen“, lacht der Gemüsebauer. „Unmittelbar bei der Ernte kann der ganz frische Saft bei manchen Menschen die Haut reizen.“ Der Effekt verschwindet allerdings unmittelbar nach der Ernte. Dadurch sind die Zubereitung und natürlich auch der Verzehr von rohem Sellerie zu Hause völlig unbedenklich. Ein Glück, denn so frisch geerntet sehen die knackig grünen Stangen wirklich sehr appetitlich aus. Vollgepackt mit spannenden Eindrücken und interessanten Hintergrundinformationen bedanken wir uns bei Herrn Wehrle und Herrn Wurz und machen uns sprichwörtlich vom Acker. Nur ungern zwar lassen wir dieses kleine Paradies im Untersee hinter uns. Aber wir wissen ja: Für ein paar Wochen noch kommen die Gemüsegrüße erntefrisch von der Insel direkt zu Sutterlüty ums Eck.

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FAQ Bregenzerwald UNSER LÄNDLE

Braucht Lesen seine Zeit? Die Autorin und gebürtige Vorarlbergerin Irmgard Kramer schreibt nicht nur viel, sondern liest auch oft und überall. Im Interview erklärt sie, warum Lesen besonders für Kinder wichtig ist, Jugendliche bestenfalls gleich ihre eigenen Geschichten schreiben sollten, und dass sie selbst mittlerweile auch Bücher für Erwachsene verfassen möchte. Eine gute Geschichte für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, hält sie jedoch noch immer für die schwierigere Aufgabe. Der Herbst kommt und damit auch wieder die Lesezeit. Ist das bei dir auch so? Ich lese eigentlich immer, ganz unabhängig von der Jahreszeit. Auch Orte spielen dabei keine große Rolle, egal ob daheim im Wohnzimmer oder in einem Kaffeehaus, so wie hier im Café Schopenhauer. Wenn ich allerdings gerade an einem neuen Jugendbuch arbeite, lese ich nichts Artverwandtes. Das würde sich sonst zu sehr auf meine eigene Sprache auswirken.

Du hast bereits viele Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Schreibst du für diese junge Zielgruppe, weil du viele Jahre als Lehrerin gearbeitet hast?

60 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

Text: Harald Triebnig Fotos: Ian Ehm

FAQ Bregenzerwald

IRMGARD KRAMER wurde in Dornbirn geboren, lebte lange Zeit im Bregenzerwald und mittlerweile in Wien. Dort arbeitet sie als freie Autorin. Für ihr Buch „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ wurde sie dieses Jahr mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.

Sutterlüty Magazin

61


FAQ Bregenzerwald UNSER LÄNDLE

Das ist eine interessante Frage, über die ich tatsächlich schon sehr oft nachgedacht habe. Erklären kann ich es nicht, warum ich gerne für junge Menschen schreibe. (Pause) Aber ich merke in letzter Zeit, dass ich mich als Autorin weiterentwickle und auch gerne Bücher für Erwachsene schreiben möchte.

Wo liegt der größte Unterschied, ob du für Kinder und Jugendliche oder für erwachsene Menschen schreibst? Wenn man für Kinder schreibt, muss man mit sehr einfachen sprachlichen Mitteln arbeiten. Also mit Sätzen, die oft nur aus drei Wörtern bestehen, die wiederum auch nur sehr kurz sein sollten. Trotzdem muss die Geschichte – wie jede andere gute Geschichte auch – spannende Charaktere beinhalten, über eine Wendung und einen Höhepunkt verfügen und ein unerwartetes Ende haben. Und obwohl ich das alles weiß, erwische ich

Sehr wichtig, das ist gar keine Frage. Weil es

schreiben sie Fantasygeschichten mit hun-

mich immer wieder dabei, dass ich glaube,

die Fantasie anregt und Empathie lehrt. Aber

derten Seiten. Und meist weiß kein Erwach-

ein Buch für Kinder schreibt sich leichter als

mindestens genauso wichtig ist das Schrei-

sener davon, am allerwenigsten ihre Lehrer.

ein Buch für Erwachsene. Aber das stimmt

ben. Nämlich das freie Schreiben, nicht wie

nicht.

in der Schule unter Themenvorgabe und

Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche immer weniger lesen. Hältst du

Was macht für dich eine gute Geschichte

das für problematisch?

Buchtipp

aus?

Das ist leider so. Vor allem werden

Wie gesagt, spannende Figuren, eine

Anfang September erschien Irmgard Kramers neuestes

immer weniger Bücher gelesen. Das

überraschende Wendung und ein uner-

Buch „Liebe ist die beste Köchin“ im Piper Verlag.

Smartphone hat diesbezüglich viel

wartetes Ende. Also Dinge, die mich

Es geht um die wilden Weiber vom Gasthaus Lamm –

verändert. Es werden nur noch kleine

überraschen, die ich noch nicht kenne.

denn so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die

Text-Häppchen präsentiert, was sich

Dabei geht es hauptsächlich um die Ver-

Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddrei-

natürlich negativ auf die Aufmerksam-

knüpfung von Dingen. Weil eigentlich

ßigjährige Köchin, hat es nicht leicht mit ihren vier

keitsspanne auswirkt – nicht nur bei

war jede Idee schon einmal da. Es gibt

durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz

Kindern. Ich merke, dass es mir selbst

Bücher über Pferde und es gibt Bücher

Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann

immer schwerer fällt, mich auf lange

über Sprungbretter. Aber wenn man

noch ein Buchhändler auftaucht und Johanna den Kopf

Texte zu konzentrieren. Das hat auch

das miteinander verknüpft, also eine

verdreht, ist das Chaos komplett.

einen Einfluss auf mein Schreiben.

Notendruck. Kinder sollten die Möglichkeit

Lass uns noch ein bisschen über dein Schrei-

haben, ihre eigenen Geschichten zu erzäh-

ben sprechen. Wie anfangs erwähnt, hast

len, ohne dass jemand sie dabei einschränkt.

du lange Zeit in einer Schule gearbeitet. Wie

Geschichte über ein Pferd auf einem Sprungbrett macht, dann wird das ziemlich sicher eine außergewöhnliche Geschichte.

Wie wichtig ist das Lesen für Kinder und

Ich kenne Jugendliche, die haben schlechte

wurde aus der Lehrerin Irmgard Kramer die

Jugendliche?

Noten im Deutschunterricht und daheim

Autorin Irmgard Kramer?

62 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

FAQ Bregenzerwald

Ich habe mich nach meiner Matura für eine mir vertraute Welt entschieden, darum bin ich Lehrerin geworden. Als ich 35 war, habe ich dann erfahren, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Das war der Auslöser, endlich das zu tun, was ich in Wahrheit immer schon wollte, mich aber nie getraut habe: Romane schreiben und davon leben können.

Jetzt ist es ja nicht so, dass man sich sagt „Ich möchte Autorin werden“ und das dann auch auf Anhieb klappt. Wie ist dir das gelungen? Zehn Jahre lang habe ich geschrieben, einen Roman nach dem anderen, neben der Arbeit, in der Nacht, an Wochenenden, und nur Absagen bekommen. Dann war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um eine Agentin zu kriegen, die mir die Türen geöffnet hat. Ich hatte eine romantisierte Vorstellung vom Beruf der Autorin.

Deckt sich die Realität mit dieser Vorstellung? Nicht immer! Aber wenn ich gerade eine neue Idee für einen Text habe und alles fließt nur so aus mir heraus, dann ist das schon sehr nahe an meiner damaligen Vorstellung. Das genieße ich sehr. Allerdings gibt es auch Dinge, die ich mir ganz anders vorgestellt habe. Lesereisen sind weit weniger romantisch, als ich gedacht habe. Aber sie gehören dazu, denn vom Bücherverkauf allein lebt es sich schwer.

Hast du zum Abschluss noch einen Tipp für junge Menschen, die gerade mit dem Schreiben begonnen haben? Vielleicht nicht unbedingt nur für junge Menschen, die schreiben möchten, sondern ganz generell: Man sollte an sich selbst glauben, versuchen, das zu machen, was man wirklich liebt, und nicht zu schnell aufgeben. Man kann seine Träume verwirklichen, egal wie alt man ist.

Das FAQ Bregenzerwald ist ein Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch. Es beschäftigt sich mit großen Fragen, die uns alle betreffen. Passend dazu werden in dieser Rubrik Fragen zum aktuellen Heftthema aufgeworfen und von spannenden Personen beantwortet. Das nächste FAQ wird im September 2020 stattfinden. Sutterlüty Magazin 63



UNSER LÄNDLE

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Sutterlüty Magazin 65


Sutterlüty aktuell UNSER LÄNDLE

DAS IST JA INTERESSANT D Menschen, Karrieren, Ereignisse

Bei Sutterlüty finden Sie die b’sundrigen Spezialitäten von kleinen Herstellern aus der Region. Aber das wissen Sie ja längst. Was es in den 23 Ländlemärkten von Schruns bis Lochau sowie in der Zentrale in Egg Neues gibt, das erfahren Sie hier.

Mit Mike Pansis Instruktionen …

LIEBGEWONNENE TRADITION Wie jedes Jahr im September fuhren auch heuer alle Sutterlüty Lehrlinge gemeinsam zum Treffen auf der Uga Alp in Damüls. Nach der Anreise gaben die Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty und Alexander Kappaurer spannende Einblicke in das Unternehmen und die Bedeutung von Regionalität und Nachhaltigkeit. Beim späteren Mittagessen blieb noch genügend Zeit zum lockeren Austausch zwischen der Leitung und den Nachwuchskräften. Mit Workshops, Gruppengesprächen und Outdoor-Teamaktivitäten hatten die

Vertrauensübung

66 Sutterlüty Magazin

Lehrlinge im Anschluss einiges zu tun; das gemeinsame Barbecue mit anschließender Party – ein fixer Bestandteil der Lehrlingstage – sorgte für den richtigen Ausgleich zwischen Arbeit und Vergnügen. Das ist auch Kathrin Bohlen als HR-Leiterin b’sundrig wichtig: „So haben unsere fünfzig Lehrlinge die Möglichkeit, sich untereinander besser kennenzulernen und gleichzeitig einmal außerhalb des Arbeitsalltags viel über die Sutterlüty Philosophie, aber auch über sich selbst zu erfahren.“

Gemeinsamer Brückenbau

… geht das Kochen kinderleicht!

KÖSTLICHER ABSCHLUSSABEND Wieder eine weiße Fahne für die Sutterlüty Lehrlinge bei den Lehrabschlussprüfungen im Sommer! Um diesen tollen Erfolg zu feiern, trafen sich unsere Lehrlinge am 4. Juli in der GASCHT Hohenems. Bei einem spannenden Kochkurs durften sie hier gemeinsam nochmals alles geben. Unter der fachmännischen Anleitung von Mike Pansi und Jens Schönegge von Pansis Kochmeisterei zauberten sie so das Festmahl für die anschließende Abschlussfeier. Das Ergebnis war ein sensationelles Viergangmenü, das Eltern, Marktleiter, Mentoren und Berufsschullehrer sichtlich genossen. Wir gratulieren unseren Absolventinnen und Absolventen von Herzen!


UNSER LÄNDLE

Elektrisch unterwegs – wie alle Sutterlüty Geschäftsleiter

Auf der Ländlemarkt Baustelle Rankweil … … bringt sich Alex gerne ein.

„Eigentlich war es fast Zufall, dass ich eine Lehre beim Sutterlüty Dornbirn City Park begonnen habe. Aber wohlgefühlt habe ich mich gleich.“ Denn was sie in der Schule so vermisst hatte, fand sie hier auf Anhieb. Damit ist nicht nur die abwechslungsreiche Praxis gemeint. Vielmehr motivierte Alex, dass sie hier Verantwortung übernehmen konnte. „Im ersten Lehrjahr durfte ich schon Dienstpläne erstellen und später sogar abrechnen“, erzählt sie heute noch stolz. „Ich habe viel gefragt, meine Ausbilder ordentlich gefordert – und sie haben mir die Möglichkeit gegeben, mich zu beweisen. Das hat mir getaugt!“ Nicht verwunderlich also, dass Alex gleich nach der Lehre die Marktmanager-Stellvertretung in Dornbirn Rohrbach übernahm; es folgten Posten als Marktmanagerin in Bludenz und Lustenau. Den Ländlemarkt Weiler führt Alex sogar als Geschäftsleiterin, ein eigenes Modell von Sutterlüty, bei dem erfahrene Marktleiter ihren

Sutterlüty aktuell

MIT VERSTAND, VERTRAUEN UND VOLLEM EINSATZ Beim Pflichtschulabschluss vor zwanzig Jahren war für Alexandra Höfle-Längle vor allem eines klar – mit der Schule wollte sie nicht weitermachen. Weil ihre Familie schon immer im Ländlemarkt einkaufen ging und ihr Vater auch dort arbeitete, lag eine kaufmännische Lehre bei Sutterlüty nahe. Dass ihr diese aber gleich so viele Möglichkeiten eröffnen würde, hätte sie nicht geahnt …

Markt eigenverantwortlich ohne Unterstützung eines Verkaufsleiters führen. VERTRAUEN STÄRKT „Ich bin keine typische Chefin“, sagt Alex ganz locker, wenn man sie fragt, was ihr bei der Marktleitung b’sundrig wichtig ist. Alex legt Wert auf eine Beziehung auf Augenhöhe: „Wenn es nötig ist, kehre ich auch mal den Parkplatz – dafür bin ich mir nicht zu schade.“ Der Schlüssel für die gute Zusammenarbeit mit ihrem Team – Vertrauen. Was Alex selbst bei ihren Vorgesetzten schätzt, gibt sie an ihre Teammitglieder weiter: „In einer vertrauensvollen Atmosphäre kann man sich nämlich am besten entwickeln.“ SPANNENDER NEUANFANG Diesen Herbst übernimmt Alex die Leitung des Sutterlüty Ländlemarkts Landammanngasse in Rankweil. Mit vielen technischen Raffinessen, ansprechender Architektur, modernem Gusto-Restaurant und ausgewähltem Spezialitäten-Sortiment hat

er einiges zu bieten. „Es ist eine Ehre, dass ich dieses Aushängeschild für Sutterlüty Qualität repräsentieren darf“, strahlt Alex. Aber auch im neuen Markt ist es für sie letztlich das Team, das zählt. KOMM IN ALEX’ TEAM! Ob Vollzeit oder Teilzeit – damit ihre Teammitglieder perfekt auf die Anforderungen vorbereitet sind, setzt sich Alex b’sundrig stark für die individuelle Förderung und Weiterbildung ein. Dafür wünscht sie sich von den Bewerberinnen und Bewerbern vor allem, dass sie Spaß an Lebensmitteln und gutem Essen haben: „Nur wer mit richtiger Freude bei der Arbeit ist, kann die Kunden langfristig begeistern.“ Informationen zu den Stellen finden sich auf www.sutterluety.at

Sutterlüty Magazin 67


Nachgefragt – nachgehakt UNSER LÄNDLE

WAS IST EIGENTLICH SO B’SUNDRIG AM …?

Hokkaido –Kürbis von Beeren Winder

WIE YIN UND YANG FÜR BEEREN

Manch einen mag es wundern, dass sich

Schon im Spätsommer leuchten die orangeroten Hokkaidos aus dem Gemüseregal und machen Lust auf den bevorstehenden Herbst. Mit seinem leicht nussigen und herrlich saftigen Geschmack ist der Speisekürbis der Star der Saison. Aber nicht nur in der Küche macht er sich richtig gut ...

die Beerenbauern Martin und Peter Winder auch dem Hokkaido verschrieben haben. Doch dieser ist, genau wie alle anderen

Kürbisse übrigens, botanisch gesehen eine Beere, genauer gesagt eine Panzerbeere. Aber nicht nur das macht die leuchtend orange Frucht für die Brüder interessant. Denn wer als Bauer ganzheitlich und nachhaltig denkt, kann auf einem Feld nicht nur Erdbeeren anbauen. Damit der Boden nicht ausgelaugt wird, folgen bei Winders auf ein Erdbeerjahr stets zwei Kürbisjahre. Mit diesem Ausgleich beugen sie auch der Ausbreitung von Krankheiten vor, mit anderen Worten, er dient der Vermei-

verpackungsfrei lange haltbar

Saisonverlängerung für Erntehelfer kurze Transportwege

vielfältiger Genuss

Wertschöpfung im Ländle 68 Sutterlüty Magazin

dung von Spritzmitteln. Einen ähnlichen

gesunde Böden durch Fruchtfolge


UNSER LÄNDLE

Nachgefragt – nachgehakt

ökologischen Hintergrund hat der Anbau

ökologischen Kreislauf so beinahe zu einer

von Wintergetreide. Statt den Acker über

Jahresanstellung.

die kalte Jahreszeit brachliegen zu lassen, kommt im Herbst oft Grünroggen auf den

SCHMACKHAFTER TAUSENDSASSA

Acker. Das verhindert das Unkrautwachs-

Bevor die orangen Riesenbeeren nach der

tum und sorgt im Frühjahr für einen

Ernte auf kurzem Transportweg in den

feinkrümeligen, gut durchlüfteten und

nächsten Sutterlüty Ländlemarkt kom-

nährstoffreichen Boden. Fazit: Es muss

men, werden sie bewusst nur gebürstet.

weniger gedüngt werden.

Dadurch haftet zwar manchmal noch etwas Erde an der Schale, doch der Kürbis

RUNDE SACHE

hält sich dafür umso besser und kann

Ganz um das Düngen kommt man auf

über mehrere Monate gelagert werden.

dem Winderhof aber nicht herum. Deshalb

Vor der Zubereitung muss er übrigens nur

wird die Grünroggenernte, ein beliebtes

gewaschen, nicht aber geschält werden.

Futtermittel, einem benachbarten Bauern

Anders als bei anderen Kürbissorten

zur Verfügung gestellt, der im Gegenzug

ist die Schale nämlich dünn und wird

Winders Felder „lägalat“, also mit Jauche

beim Kochen weich. Auch sonst ist der

düngt – die ideale Vorbereitung für das

Hokkaido ein wahrer Alleskönner. Durch

zweite Kürbisjahr. Auch bei den Mitarbei-

das feste, faserarme Fruchtfleisch mit

tern ist es den Brüdern Winder wichtig,

dezentem Eigengeschmack lässt er sich in

dass es rund läuft. Dafür ist wiederum

der Küche vielseitig einsetzen: als Suppe

der Hokkaido b’sundrig wertvoll, denn er

oder im Eintopf, auf dem Grill, ungekocht

ermöglicht eine Anstellung der Erntehelfer

für den Salat, gebacken im Pumpkin Pie –

bis spät in den Herbst hinein. Der eigent-

der Fantasie und Probierlust sind keine

liche Saisonsjob wird mit dem Anbau im

Grenzen gesetzt.

KLEIN, ABER OHO

LÄNDLE !

Mit einem halben bis eineinhalb Kilo haben die Hokkaidos von Winder Beeren oder von Ja! natürlich genau die richtige Größe für die Familienküche. Etwas süßer und als Butternusskürbis auch leicht cremig gibt’s bei Sutterlüty außerdem die Sorte Piena di Napoli von Ja! Natürlich. Übrigens: Wenn es beim Kochen doch mal Kürbisreste geben sollte, lassen sich diese wunderbar einfrieren oder -kochen.

pur

Ländle-Hokkaido von Winder Beeren EUR 1,99 / kg Sutterlüty Magazin 69


Nachgefragt – nachgehakt spezial UNSER LÄNDLE

WAS IST EIGENTLICH SO B’SUNDRIG AM …?

Öl von der Ölmühle Götzis Ob beim Braten oder Backen, zum Verfeinern von Soßen und Suppen oder für den Salat – als Geschmacksträger Nummer eins ist Öl aus der Küche nicht wegzudenken. Trotzdem ist vielen nicht bewusst, wie wichtig die Qualität beim Speiseöl ist.

kaltgepresst

reinste Bio -Qualität ungefilterter Genuss

dadurch eine weitaus größere Ausbeute

von Hand abgefüllt

hochwertige Zutaten

HÖCHSTER ANSPRUCH

möglich wäre. Diesen Verlust nimmt Ber-

Wenn es um die Rohstoffe geht, ist für Ber-

nadette aber bewusst gerne in Kauf, weil sie

nadette das Beste gerade einmal gut genug.

weiß, dass nur so alle Inhaltsstoffe erhalten

Denn mit der Biozertifizierung steht die

bleiben. Da bei der Pressung selbst aber

Ölmühle Götzis für die b’sundrige Qualität

Eines schon mal vorweg: Kein anderes

Reibungswärme entsteht, wird die „Rosi“,

ihrer Öle ein. Deshalb nimmt Bernadette

Lebensmittel spendet so viel Energie wie Öl.

wie man die alte Ölmühle in Götzis liebevoll

nur Rohstoffe aus kontrolliert biologischem

Deshalb ist es eigentlich logisch, dass man

nennt, zusätzlich mit Wasser gekühlt. Die

oder biologisch-dynamischem Anbau. Die

auf die Qualität ein b’sundriges Augenmerk

„Rosi“ ist zwar nicht die Schnellste, gerade

Traubenkerne kommen dabei zu 100 % aus

legen sollte. Bernadette Amann von der

das gemächliche Tempo holt aber das Beste

dem Ländle. Die Ernte von Hanf, Lein und

Ölmühle Götzis war das schon immer

aus den feinen Rohstoffen heraus und ist

Walnuss hingegen entspricht in diesem

klar. Für sie ist Öl die Seele der Nahrung.

somit ein Garant für die einmalige Qualität

Jahr nicht ihren hohen Maßstäben, weshalb

Aus diesem Grund wird das Öl bei ihr

des Öls. Fürs Grobe – bei Traubenkernen

Bernadette auf nahe deutsche Lieferanten

ausschließlich kaltgepresst. Das bedeutet,

zum Beispiel – muss der „Karl“, die Hart-

ausweichen muss.

dass das Mahlgut nicht erhitzt wird, obwohl

presse, herhalten.

70 Sutterlüty Magazin


UNSER LÄNDLE

Nachgefragt – nachgehakt spezial

EINS FÜR JEDEN GESCHMACK Im Sutterlüty Ländlemarkt findet sich für jede Zubereitungsart ein passendes Öl von der Ölmühle Götzis. Für kalte Speisen eignen sich Öle mit einem niedrigen Rauchpunkt: Das nussige Hanföl passt genauso wie Walnuss- oder Leinöl zu Salaten und Soßen. Exotisch und feinherb schmeckt hingegen das Schwarzkümmelöl, dem gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden. Erdnuss- sowie Kokosöl weisen viel Eigengeschmack auf und können problemlos erhitzt werden – eine ideale Grundlage für Wokgerichte oder zum Braten. Ähnlich hitzestabil ist auch das aromatische Traubenkernöl, ein richtiger Alleskönner in der Küche.

Bio-Hanföl 100 ml EUR 11,- 1 L / EUR 110,– Bio-Traubenkernöl 100 ml EUR 11,- 1 L / EUR 110,– Bio-Erdnussöl 250 ml EUR 9,19 1 L / EUR 36,80 Bio-Schwarzkümmelöl 100 ml EUR 19,- 1 L / EUR 190,– Bio-Walnussöl 100 ml EUR 11,- 1 L / EUR 110,– Bio-Leinöl 250 ml EUR 11,49 1 L / EUR 45,96 Bio-Kokosnussöl 560 g EUR 16,69 1 kg / EUR 29,80 PURER GENUSS Neben der Qualität des Mahlguts

Mehraufwand verbunden: Ungefiltertes

spielt für Bernadette noch ein weiteres

Speiseöl darf nämlich nicht maschinell

Kriterium eine entscheidende Rolle:

abgefüllt werden. Deshalb wird bei

„Richtig gutes Öl ist ungefiltert – so

Bernadette Amann vom Pressen bis zum

bleiben die wertvollen Schwebstoffe im

Abfüllen und Etikettieren alles von Hand

Öl und es behält den reinen Geschmack.“

gemacht. Ohne Filterung und Konservie-

Dadurch hebt sich die Ölmühle in Götzis

rung ist das hochwertige Öl naturgemäß

auch von den meisten herkömmlichen

nur eine begrenzte Zeit haltbar. „Daraus

(Bio-)Ölproduzenten ab. Doch der

ergibt sich, dass wir frisch gepresst an

Unterschied ist mit einem ordentlichen

die Ländlemärkte liefern.“

Sutterlüty Magazin

71





BESSER LEBEN

NEU! m Ge ütliche Leseecken

warten jetzt auch in den Gusto Restaurants der Märkte Egg, Lauterach, Dornbirn City Park, Hohenems und Ludesch auf Sie!

LeseART

Im Zug, im Wartezimmer, im Bett, beim Friseur, beim Frühstück und am stillen Örtchen. Gerührt, glückselig, gut gelaunt, gespannt, gierig oder wie getrieben – es gibt viele Arten zu lesen. Schöne Lesemomente entstehen oft fast zufällig; sie lassen sich aber auch attraktiv einrichten. Wie, das zeigen vier Vorarlberger Autoren und unsere Stylistin Patsy Grabher-Fenkart.

Fotos: Lukas Hämmerle Text: Elisabeth Christensen Styling: Patsy Grabher-Fenkart Location: carla, Bludenz

LESE-ECKE Das Grundprinzip ist einfach: Man nehme einen gemütlichen Sessel oder eine ähnlich bequeme Sitzgelegenheit und dekoriere sie mit passenden Accessoires. Ein gutes Buch, eine Tasse Tee, et voilà – die Leseecke ist kreiert. B’sundrig schön wird es mit Möbeln, die selbst schon eine Geschichte erzählen.

=

Deshalb treffen wir uns mit Franz Kabelka, Bastian Kresser, Peter Natter und Michael

Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflusst.

Vögel im carla Store in Bludenz. Da scheint

Ralph Waldo Emerson

Möbeln genügend Auswahl für vier tolle

einen schon alleine das Gebäude – die denkmalgeschützte Fabrik Klarenbrunn – in eine andere Zeit mitzunehmen und bietet mit den schönen Antiquitäten und VintageLese-Inspirationen.

Sutterlüty Magazin 75


Lebensgefühl BESSER LEBEN

„Das Böse war meine Kundschaft“ 160 Seiten Verlag Bucher € 16,80

Lese-SCHAUKEL

C

Wie Franz Kabelkas skandinavische Lieblingskrimis kommt auch der antike Schaukelstuhl aus dem hohen Norden. Da fühlt sich der Krimiautor richtig daheim, denn ein ganz ähnlicher Stuhl ziert dort die Stube. Ganz heimelig wirkt auch das typisch wienerische Kaffeehaustischchen mit hübschen Intarsien. Anders steht es mit der Lektüre – unheimlich ist da nicht nur der Einband: In „Das Böse war meine Kundschaft“ (Bucher, € 16,80) bespricht Kabelka mit Chefinspektor Hans Poiger grausige Kriminalfälle aus der Region und zeigt dabei die oft fließenden Grenzen zwischen Fiktion und Realität auf.

Tipp

Buchpräsentation mit Hans Poiger und Franz Kabelka 17. Oktober 2019 ab 19 Uhr Buchhandlung Tyrolia, Bludenz

76 Sutterlüty Magazin


BESSER LEBEN

Lebensgefühl

Sutterlüty Magazin 77


Lese-STIMMUNG

G

Lebensgefühl BESSER LEBEN

Bastian Kresser liest, wo er gerade ist. Deshalb hat er sich auch zum Lesen keinen besonderen Ort zu Hause eingerichtet. Sehr wohl aber für das Schreiben. Auch hier hat er einen Tisch ausgesucht, bei dem man sich ganz auf das Schreiben einlassen könnte – oder eben auf das Lesen: simpel und weiß, ohne Schnörkel und Zierrat. Auch bei Lesungen ist Kresser ein solcher Tisch am liebsten. Ein paar Accessoires haben es aber doch in die Szene geschafft: goldgelbe Wassergläser, gerahmte Naturlithografien und ein alter Globus. Der passt genau zu Kressers aktuellem Roman „Die andere Seite“ (Braumüller, € 24): An verschiedenen Schauplätzen in Europa und im Orient entwickeln sich sieben Schicksale rund um die Flüchtlingskrise in unmenschlich menschlicher Manier.

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„Die andere Seite“ 320 Seiten Verlag Braumüller € 24


BESSER LEBEN

Lebensgefühl

y

„Quasi-Jesus“ 339 Seiten Verlag Czernin € 25

Lese-HALTUNG Michael Vögel legt beim Lesen vor allem Wert auf Gemütlichkeit. Für ihn lässt deshalb ein guter Sessel ganz unterschiedliche Lesehaltungen zu – vom Schneidersitz über das Hocken bis zum Fläzen. Diesen Ansprüchen genügt der braune Samt-Ohrensessel ideal. Dem Lesevergnügen assistiert ein Vintage-Beistelltischchen mit rotgemusterter Melamintischplatte, bequem zum Abstellen von Schreibutensilien und anderem Krimskrams. Weniger gemütlich geht es hingegen in seinem Debut-Roman „Quasi-Jesus“ zu (Czernin, € 25). Wie in einem friedlichen Heimatroman grüßen da zwar zu Beginn die schneeweißen Berge, die krassen Brüche mit dieser Scheinidylle lassen aber nicht lange auf sich warten.

Sutterlüty Magazin 79


Lebensgefühl BESSER LEBEN

Lese-FLUSS

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„Lesen verändert alles!“ Denn Lesen ist für Peter Natter Erkenntnis, und diese ändert einen fließend. Richtig in den Lesefluss kommt er, wenn er alles um sich herum vergessen kann. Da ist es für Natter im Grunde genommen einerlei, ob er in der U-Bahn oder im Kaffeehaus liest. Am liebsten tut er dies aber in seinem prächtigen restaurierten Polstersessel. In dem beigen Fauteuil mit passendem Hocker hat er sich gleich wohlgefühlt. Das übrige Interieur könnte glatt aus einem seiner Ibele-Romane stammen: ein alter Bauernschrank, das Ölbild einer alten Dame, die cremeweiße Kommode mit verzierten Kassettentüren. Fehlt nur noch eine Hirschtrophäe und natürlich eine Leiche („Mord unterm Hirschgeweih“, Haymon, € 12,95).

„Mord unterm Hirschgeweih“ 184 Seiten Verlag Haymon € 12,95 80 Sutterlüty Magazin

Jeder Leser , wenn er liest , ist ein Leser seiner selbst. Marcel Proust


BESSER LEBEN

Lebensgefühl

Sutterlüty Magazin 81


Lebensgefühl BESSER LEBEN

~

CARLA – MÖBEL, MODE, ALLERLEI

WAS ES WIRKLICH BRAUCHT Die Lesegewohnheiten mögen unterschiedlich sein; in einer Sache sind sich die vier Autoren allerdings einig: Zum Lesen gehört vor allem Ruhe. Größtmögliche Ruhe. Und natürlich Zeit. Damit sind nicht nur die Minuten und Stunden an und für sich gemeint, sondern – um es mit den Worten von Bastian Kresser auszudrücken – „die Zeit, die man sich ganz gezielt nimmt und die man braucht, um einem Buch genügend Aufmerksamkeit zu widmen“.

Besonders genussvoll liest es sich im Übrigen bei einem guten Kaffee in einer der gemütlichen, in Kooperation mit carla gestalteten Leseecken, die jetzt bis zum 28. November in den Gusto Restaurants der Märkte Egg, Lauterach, Dornbirn City Park, Hohenems und Ludesch auf Sie warten.

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carla heißen die Second-Hand-Shops der Caritas Österreich; mit einem Kauf unterstützt man deren Hilfsprojekte und Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben. Aber es ist nicht ausschließlich der soziale Gedanke, der die Kunden in Dornbirn, Lustenau, Altach, Feldkirch und Bludenz in die carla Stores lockt. carla steht auch für eine große Auswahl an b’sundrigen Einzelstücken, restaurierten Antiquitäten und echten Vintage-Schnäppchen. carla Store Bludenz Fabrik Klarenbrunn Klarenbrunnstraße 46 6700 Bludenz T +43 (0)5522 / 200-2600 carla@caritas.at Öffnungszeiten Mo–Fr 9–17 Uhr / Sa 9–13 Uhr




BESSER LEBEN

Gelebte Verantwortung

n o ti a s r e v n o c s s e l e l tt i l A

A little more action please! In einem Jahr, in dem der frühsommerliche Hitzerekord in ganz Europa Schlagzeilen gemacht hat, reden alle gerne über Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologischen Fußabdruck. Doch oft bleibt von den schönen Worten nur heiße Luft. Da ist es gut zu wissen, dass Nachhaltigkeit bei Sutterlüty mehr ist als ein netter Slogan – bei uns ist es Programm. Und das nicht nur, weil wir Produkte aus der Region anbieten. Text: Elisabeth Christensen Illustration: Lisa Riedmann Fotos: Christian Kerber

Sutterlüty Magazin 85


Gelebte Verantwortung BESSER LEBEN

580 m² PV-Panele

ca. 17 % des Strombedarfs Wechselrichter

Lüftung

Wärmepumpe

Licht Abwärme

bis zu 100 m Tiefenbohrung

Heizung

E-Auto

Küchengeräte

Kühlung

Kühlgeräte

Die Skizze zeigt schematisch einen modernen Sutterlüty Mustermarkt, in dem für den Betrieb auf fossile Brennstoffe verzichtet wird und ca. 17 Prozent des Strombedarfs selbst erzeugt werden.

REGIONAL IST GENIAL Wir stehen auf unser Ländle und zu unseren

der eigenen Region enkeltauglich gestalten

auch Taten – und zwar in der gesamten Unternehmensstruktur.

Überzeugungen. Lange bevor Regionalität

möchte, dem greift das Konzept der Regio-

zum Modethema wurde, haben wir angefan-

nalität im Verkauf zu kurz. Mit dem, was wir

gen, unsere b’sundrigen Produkte mit Ländle-

tun, und vor allem, wie wir es tun, setzen wir

WIR BAUEN AUF UMWELTSCHUTZ

Herzen zu kennzeichnen. So hat jeder auf

auf nachhaltiges Wachstum statt auf kurz-

Das beginnt schon bei unseren Märkten

NACHHALTIGES

Rohrbach 2004 setzten wir im Sinne der

Ländle mit den Menschen, die hier woh-

WACHSTUM STATT KURZ-

spiel von Erdwärme und Kälteverbundtech-

nen. Durch die kurzen Transportwege kann

FRISTIGER PROFIT – DARAUF

Anhieb den Durchblick in Sachen Herkunft. Produkte aus der Region garantieren nicht nur frische Lebensmittel und stärken unser

einiges an CO2 eingespart werden. Regionalität ist also gut für die Region und genial für

selbst: Schon beim Bau des Ländlemarkts

ARBEITEN WIR HIN

die Umwelt.

MEHR ALS SCHÖNE WORTE

Ressourcenschonung auf ein Zusammennik. Seither rauchen die Köpfe unserer Planer bei jedem Neu- oder Umbau, bis sich die modernste Umwelttechnik perfekt ergänzen kann. Ein tolles Beispiel dafür ist der neue

fristigen Profit. Mit dieser Einstellung ist uns

Ländlemarkt Rankweil Landammanngasse.

natürlich auch die Umwelt ein großes Anlie-

Auch hier wird die Abwärme der Kältetech-

Das eine führt bekanntlich immer zum

gen. Deshalb folgen auf Worte wie „Natur-

nik zum Heizen verwendet – nur wenn diese

Nächsten. Wer aus Überzeugung die Zukunft

schutz“ oder „Klimaneutralität“ bei Sutterlüty

an sehr kalten Wintertagen nicht ausreicht,

86 Sutterlüty Magazin


Gelebte Verantwortung

klimaneutral = CO₂-neutral

BESSER LEBEN

durch PV gedeckt

83 % VKW

Energiebedarf 57 Tonnen CO₂

Kompensation 57 Tonnen CO₂

Durch stetige Optimierungsmaßnahmen senken wir laufend den Energiebedarf für den Betrieb der Ländlemärkte. Derzeit ist es jedoch noch nicht möglich, einen Lebensmittelmarkt energieautark zu betreiben. Neue Sutterlüty Märkte werden zwar nur mit Strom betrieben, doch auch das verursacht CO2. Hier kompensieren wir durch validierte Klimaschutzprojekte, die Wasserkraft, Windkraft und Aufforstung unterstützen.

wird mit Strom zugeheizt. Statt auf das klas-

LED-Leuchten gepaart mit einer offenen,

ECHT ABGEFAHREN

sische Kältemittel R134a (Tetrafluorethan)

lichtdurchfluteten Architektur sparen wir

Der nachhaltige Marktbau alleine reicht uns

zurückzugreifen, verwenden wir zur Kühlung

auch bei der Beleuchtung viel Energie – ein

aber noch nicht; auch bei der Arbeit selbst

Kohlendioxid, das unglaubliche 1430-mal

wichtiger Posten, denn das Licht brennt

wollen wir CO2 sparen. Deshalb setzen wir

weniger klimaschädlich ist. Mit einem guten

während

seit 2017 auf E-Mobilität. Bei den Neuan-

Mix aus hochwertigen Leuchtstoffröhren und

durchgehend. Rund ein Fünftel der benötig-

schaffungen für unsere Marktleiter waren

ten Energie schenkt uns übrigens die Sonne

aber nicht nur die Emissionswerte aus-

Leuchtstoffröhre + bessere Reflektoren LEDTechnik

der

Öffnungszeiten

natürlich

– durch eine großzügige Photovoltaikanlage

schlaggebend. Mit dem BMW i3 fiel die Wahl

auf dem Dach. Dass schließlich alle Gewerke

auf einen Wagen, der zu 95 % recycelbar ist;

am Bau stets an Betriebe aus der Region

das gilt sogar für die Batterie, die im Projekt

vergeben werden und auch der Großteil der

„Second Life“ von BMW, Bosch und Vat-

Baustoffe – am liebsten Holz – direkt aus

tenfall als Zwischenspeicher weiterarbeiten

dem Ländle kommt, versteht sich von selbst.

darf, wenn sie als Autobatterie ausgedient

Durch diese Strategien ist unser ökologischer

hat. Und selbst nach diesem zweiten Leben

Fußabdruck seit 2013 geschrumpft, obwohl

können die wertvollen Rohstoffe – Kobalt,

wir selbst gewachsen sind.

Nickel, Lithium, Kupfer, Mangan, Aluminium, Graphit und organische Karbonate

Sutterlüty Magazin 87



BESSER LEBEN

Gelebte Verantwortung

2017 wurden 13 Marktleiter mit Elektroautos ausgestattet, mittlerweile sind 17 Elektroautos für Sutterlüty unterwegs

Praktische Plastikvermeidung: Der Kunde bringt die Verpackung selbst mit

Lebensmittel sind kostbar – Produkte nahe am Ablaufdatum werden gekennzeichnet und reduziert angeboten

des Elektrolyts – wiedergewonnen und weiterverwertet werden.

VIELE KLEINE IDEEN Unser Sinn für Nachhaltigkeit zeigt sich aber nicht nur bei den großen Entscheidungen.

SEIT 2013 SCHRUMPFT UNSER ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK, OBWOHL SUTTERLÜTY STETIG WÄCHST

Wie so oft im Leben machen gerade die

Unternehmen offen – mittlerweile mit stolzen 132 Bündnispartnern – und Sutterlüty ist längst klimaneutral: Über das Zukunftswerk finanziert Sutterlüty validierte Klimaschutzprojekte in Entwicklungsregionen, und zwar mit verlässlichen Standards. Das bedeutet nicht nur, dass diese Projekte eine Mindest-

unscheinbaren Dinge den entscheidenden

an tagfrischem Obst und Gemüse im Markt

laufdauer gewährleisten und der entste-

Unterschied. Eine kleine Auswahl dieser

übrig bleibt, kann dort zu köstlichen Gerich-

hende Klimaschutzeffekt genau gemessen

Ideen: Erstens: Das neu eingeführte Edel-

ten weiterverarbeitet werden.

werden kann. Hier werden auch soziale Fak-

stahl-Servicetablett an der Frischetheke

toren berücksichtigt – die Projekte bringen

erlaubt zum Beispiel, was zuvor aufgrund

GEMEINSAM FÜRS KLIMA

Vorteile für die lokale Bevölkerung, indem

der

Mehr als 3000 Tonnen CO2 konnte Sut-

beispielsweise Arbeitsplätze geschaffen oder Gesundheitsrisiken vermindert werden.

strengen

Hygienevorschriften

nicht

möglich war. Nun können wir unsere fri-

terlüty seit 2013 bereits aus eigener Kraft

schen Produkte mit gutem Gewissen in die

einsparen – ein tolles Ergebnis! Trotz aller

mitgebrachten Gefäße der Kunden füllen.

Bemühungen lässt sich aber kein Unterneh-

HIER SPRIESST DIE ZUKUNFT

Zweitens: Bei der Müllvermeidung interes-

men ohne CO2-Ausstoß führen. Um diesem

Ein letzter Beleg für unsere Nachhaltig-

siert uns nicht nur Plastik – als Lebensmit-

entgegenzusteuern, haben sich 2013 zehn

keitsideologie: Klimaschutz bedeutet uns

telhändler ist es für uns b’sundrig wichtig,

namhafte Vorarlberger Unternehmen, dar-

so viel, dass wir uns nicht nur selbst klima-

dass Essen nicht verschwendet wird. Deshalb

unter Sutterlüty, zusammengefunden und

neutral gestellt haben, sondern zusätzlich

unterstützen wir die Initiative „Lebensmittel

das Vorarlberger Klimaneutralitätsbündnis

auch unsere Kunden bei ihrem persönlichen

sind kostbar“ und kennzeichnen Produkte,

2025 gegründet. Bis 2025 sollen alle unter-

Beitrag zum Klimaschutz unterstützen. Bei

die nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum sind.

nehmerischen Aktivitäten der Mitglieder kli-

der Sutterlüty Vorteilskarten-Aktion zum

Drittens: Außerdem nutzen wir mit unseren

maneutral gestellt werden. Seit 2015 ist das

Aufforstungsprojekt in Togo haben Sie – ja

Gusto Restaurants interne Synergien. Was

Klimaneutralitätsbündnis auch für andere

Sie, liebe Leserin und lieber Leser – schon

Sutterlüty Magazin 89


Gelebte Verantwortung BESSER LEBEN

Für nur 50 Vorteilspunkte wachsen 10 Bäume in Afrika! gezeigt, dass die Umwelt den Vorarlbergern am Herzen liegt: Wenn Sie 50 Treuepunkte an der Sutterlüty Kassa für das Togo-Projekt einlösen, finanziert Sutterlüty über natureOffice dort jeweils zehn Orangenoder Kakaobäume. Bisher haben Sie durch dieses Projekt sagenhafte 65.000 Bäume gepflanzt – das sind neben den Klimaneutralitätsleistungen von Sutterlüty zusätzlich 16.250 Tonnen CO2, die über eine Zeitspanne von 30 Jahren gebunden werden! Gerade in diesem Jahr, in dem uns das Ausmaß des Klimawandels bewusst zu werden scheint, sind das doch hoffnungsvolle Nachrichten. Mit Ihrem persönlichen und mit unserem Engagement schaffen wir so eine lebenswerte Zukunft für uns, unsere Kinder und unsere Enkel.

LASSEN WIR ZUSAMMEN TOGOS WÄLDER WEITER WACHSEN!

Seit Dezember 2017 können Sie für nur 50 Vorteilspunkte zehn Orangen- oder Kakaobäume in Togo pflanzen lassen. Bisher wurden so sensationelle 65.000 Baumsetzlinge finanziert. Lassen wir Togos Wälder weiter wachsen!

UND SO GEHT’S

Chefredakteur Christian Kerber besuchte 2018 das Projekt in Togo und war begeistert.

Geben Sie an der Sutterlüty Kassa einfach Bescheid, dass Sie an der Aufforstungs-Aktion teilnehmen wollen. Für nur 50 Vorteilspunkte übernimmt Sutterlüty die Kosten für die Pflanzung von zehn Orangen- oder Kakaobäumen in Togo. Auf Wunsch bekommen Sie sogar ein offizielles Baumpflanz-Zertifikat!



Kinderseite BESSER LEBEN

Lesezeichen

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Sutterl端ty Magazin

Kaum etwas tr端bt das Lesevergn端gen mehr als die ewige Suche nach der zuletzt gelesenen Seite! Und weil es einen richtigen B端cherwurm im Herzen schmerzt, wenn er eine Seite mit einem Eselsohr kennzeichnen muss, zeigen wir dir eine einfache, schnelle Variante, ein Lesezeichen selbst zu basteln.


BESSER LEBEN

Kinderseite

3. 3.

4.

Marisa und Olivia zeigen dir , wie es funktionier t 1. Schneide mit Schere oder

Messer vier beliebig farbige Streifen in der Breite von einem Zentimeter zu. Die Streifen sollten ca. 30 Zentimeter lang sein, was der langen Seite eines A4-Blattes entspricht.

2. Lege dann zwei Streifen im

rechten Winkel aufeinander und fixiere sie mit Bastelkleber.

3. Klebe den nächsten Streifen

DDu benötigst

√ Buntpapier (A4) √ stärkeres Papier für den Kopf √ Schere oder Schneidemesser √ Lineal und Schneideunterlage √ Bleistift √ Kleber √ Wollreste √ schwarzer Fineliner √ ev. Locher

darüber, sodass er parallel zum ersten Streifen liegt. Den letzten Streifen klebst du parallel zum zweiten Streifen.

4. Zeigen nun zwei Streifen nach

oben und zwei seitwärts, kann es losgehen. Falte den Papierstreifen, der zuunterst liegt, diagonal nach innen, dann den äußersten Streifen auf der gegenüberliegenden Seite usw. Wer Zöpfe flechten kann, hat es schnell heraußen.

5. Flechte bis zum Schluss und

klebe die Enden aufeinander. Überlege dir, wie du die Reste schneiden möchtest – entweder zur Spitze oder nach innen, damit zwei „Ohren“ stehen bleiben. Ganz nach deinem Belieben! Sutterlüty Magazin 93


Kinderseite BESSER LEBEN

8.

7. 6. Nun schneide aus einem stärkeren Papier

einen Kopf in der Breite des Flechtmusters. Marisa und Olivia haben sich für ein Einhorn und einen Panda entschieden, es gibt tausend Möglichkeiten.

7. Zeichne dann Augen, Nase usw. auf und

klebe den Kopf auf dein Lesezeichen, indem du nur die obere Kopfhälfte mit Kleber versiehst. So kannst du später die Buchseite geschickt unter das „Tierkinn“ klemmen.

8. Wenn du möchtest, kannst du deinen Tieren

auch mit Wollresten einen Schweif oder ein Schwänzchen verpassen. Dazu verknotest du die Wolle an einem zuvor gestochenen Loch.

So ein Lesezeichen is t auch el ! immer ein ne t tes Mitbrings 94 Sutterlüty Magazin



Unterwegs in der Natur BESSER LEBEN

Ab ins Aben teuer ! 96

SutterlĂźty Magazin


BESSER LEBEN

Unterwegs in der Natur

Eine Welt aus Wasser, Licht und Felsen Kraxeln, Abseilen, Rutschen, Springen, Schwimmen – das alles ist Canyoning. Wer meint, für dieses nervenaufreibende Outdoor-Abenteuer lange suchen zu müssen, täuscht sich gewaltig. Denn praktisch vor unserer Nase, im Ebnit-Gebiet bei Dornbirn, findet man mit der Kobelach eine waschechte Traumtour für Canyoning-Fans und solche, die es noch werden möchten. Outdoor-Tipps und Fotos: Helmut Düringer

W

enn sich ein paar adrenalin-

sich im Bachbett? Welche Zeichen dienen im

Knie fühlen sich zwar ein wenig wackelig an,

hungrige Naturgenießer für

tosenden Gewässer der Verständigung? Erst

aber mit den Instruktionen von Franko sind

ein sportlich-nasses Wagnis

wenn alle Fragen beantwortet sind, geht es

die zwölf Meter am Seil gut zu bewältigen.

zusammenfinden, ist eine Tour in der Kobel-

mit dem Geländewagen weiter zur Einstiegs-

Ist diese Schlüsselstelle geschafft, kann

ach genau das Richtige – vorausgesetzt, die

stelle in „Merlins World“.

man sich ganz auf die abwechslungsreichen

Führung stimmt. Deshalb zeigt der geprüfte

Hürden und die beeindruckende Land-

Bergführer und Canyoning-Guide Franko

WIE AUS DEM BILDERBUCH

schaft einlassen, die mit der Reflexion des

Rietzler, wo’s langgeht – für Grünschnäbel

Schnell ist klar, woher der vielverspre-

Wassers in den verschiedensten Grün- und

ein Muss beim Einstieg in die Welt der

chende Name der Schlucht rührt. „Merlins

Blautönen leuchtet. Zahlreiche Rutschen

Schluchten und Wildbäche. Schon beim

World“ ist wirklich zauberhaft schön und

über glatte Felsformationen hinein in

Sichten der Ausrüstung beim Treffpunkt im

hat auch für erfahrene Canyoneers einiges

glasklare Naturpools, Nervenkitzel bei

Gütle bei Dornbirn wird klar, dass die Tour

zu bieten. Zu Beginn gibt sich die Kobelach

spektakulären Sprüngen von bis zu fünf

kein Spaziergang wird. Es dauert eine ganze

noch ganz harmlos, aber hinter einer Wende

Metern, sprudelndes Wasser in schnellen,

Weile, bis jeder in Neoprenhose und -jacke,

warten schon die ersten kleinen Sprünge. Da

engen Passagen – das macht die Tour zu

Canyoning-Gurt mit Gesäßschutz, Bergstei-

heißt es, Hände vor der Brust kreuzen und

einem herrlichen Naturerlebnis. Bei diesen

gerhelm usw. geschlüpft ist. Die Ausrüstung

mit leicht angewinkelten Beinen ins kalte

vielfältigen Herausforderungen vergeht

muss bei Franko perfekt sitzen, denn davon

Wasser springen. Wie bei allen Hindernis-

die Zeit wie im Flug; insgesamt dauert es

hängt die Sicherheit der Teilnehmer ab.

sen in dieser Einsteigertour gilt: Wer sich

dennoch rund drei Stunden, bis die Schlucht

Zu dieser gibt Franko auch gleich eine

nicht drübertraut, kann die Stelle gefahrlos

ihre Besucher am Ende der oberen Passage

kleine Canyoning-Schulung: Wie ist mit der

umgehen. Bei der ersten Abseilstelle ist

wieder ausspuckt.

Ausrüstung umzugehen? Wie bewegt man

dann höchste Konzentration gefragt; die

Sutterlüty Magazin

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Unterwegs in der Natur BESSER LEBEN

Aufregende Sprünge und lange Rutschen …

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NACHSCHLAG GEFÄLLIG?

freiem Fall im Wasserstrahl landet man in

Wer noch nicht genug von den Eindrü-

einem riesigen Naturpool. „Wow, was für

cken in der Klamm hat, kann sich im

ein Erlebnis!“, bei diesem Adrenalinkick

zweiten Teil, dem „Kangaroo Jump“, noch

sprudelt die Begeisterung wie von selbst

einmal ordentlich austoben. Auch hier

aus einem heraus und man fühlt sich

verrät der Name einiges über die Charak-

richtig energiegeladen. Spätestens auf

teristik der Tour: richtig tiefe Sprünge

dem Rückweg kriecht einem aber die

und eine 25-Meter-Abseilstelle fordern

Müdigkeit in die Knochen. Ein Glück,

im unteren Teil der Kobelach vor allem

dass der Weg zurück zum Parkplatz

fortgeschrittene „Schluchtler“ und sport-

nicht lange ist. Jetzt nichts wie raus aus

lich Ambitionierte heraus. Der krönende

den nassen Sachen und rein in die gute

Abschluss, für den sich alle Strapazen

Stube. Was könnte schöner sein, als bei

mehr als gelohnt haben, kommt ganz zum

einem Getränk und einer deftigen Jause

Schluss. Kurz vor dem Ausstieg führt eine

im Gasthof Gütle die abenteuerlichen

drei Meter lange, glatte Gesteinsrutsche

Erlebnisse gemeinsam nochmals Revue

über eine Felskante – nach fünf Metern

passieren zu lassen!

98 Sutterlüty Magazin


BESSER LEBEN

Unterwegs in der Natur

Pure Wasserkraft! Nirgends lässt sich der Lauf des Wassers und die Entstehung von Schluchten besser erkunden als beim Canyoning. Wer sich allerdings in den Gebirgsbach wagt, sollte gut schwimmen können, trittsicher und in guter körperlicher Verfassung sein. Kletterkenntnisse sind nicht nötig, aber natürlich von Vorteil. Der obere, einfachere Teil der Kobelach – „Merlins World“ – eignet sich besonders für Canyoning-Einsteiger; hier dürfen deshalb auch Kinder ab zehn Jahren mitmachen. Für den unteren Teil – „Kangaroo Jump“ – sollte man neben sportlicher Fitness auch genügend Abenteuerlust und Mut mitbringen. Sportler mit sehr guter Kondition können die beiden Touren auch verbinden. Je nach Wetterverhältnissen ist Canyoning in der Kobelach vom Frühling bis in den späten Herbst möglich.

… in glasklare Naturpools – das ist die Schweizer Bobbahn.

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Unterwegs in der Natur BESSER LEBEN

Hier kann man die Kraft des Wassers hautnah erleben!

Treffpunkt: Parkplatz Gütle Dornbirn Strecke: 800 m (Merlins World), 540 m (Kangaroo Jump) Höhenmeter: 260 Tourenzeiten: 4–5 Stunden. Merlins World etwa 2–3 Stunden, Kangaroo Jump etwa 2 Stunden Gesamtzeit: „Merlins World“ und „Kangaroo Jump“ dauern je zwischen zwei und drei Stunden. Dazu muss noch die Zeit für die Ausrüstung und Schulung gezählt werden. Für eine Tour ist ein halber Tag zu rechnen; wer beide Touren verbinden will, ist den ganzen Tag unterwegs. Sichere Planung: Die komplette Ausrüstung wird vom Veranstalter gestellt. Mitzubringen sind lediglich Badebekleidung und ein Handtuch. Anreise: über die Dornbirner Autobahnabfahrt Süd auf der Straße L204 in die Stadt. Dort der Beschilderung ins Ebnit bis zum Gütle-Parkplatz folgen Öffis: mit der Linie 47 (Ebnit) vom Bahnhof Dornbirn bis zur Haltestelle Gütle

100 Sutterlüty Magazin

Franko Rietzler – Franko Natur Leben Wieshalde 341, 6863 Egg T +43 (0)680 / 2257927 info@frankorietzler.at www.frankorietzler.at




BESSER LEBEN

Ansichtssachen

Mein Monat hat fünf Wochen Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man.

Bücher Schauplätze und Spielräume. Immer

Da mag ich wenig dagegen sagen. Obwohl es

wieder frage ich mich, wo mein Leben statt-

erstens noch nicht feststeht, ob die Konkur-

findet, d. h. wo jener Ort ist, real oder virtuell,

renz den Geschäftigen auch wirklich guttut;

an dem ich meine zerstreuten Iche sammle,

zweitens geht es gar nicht ums Geschäft: Es

wie es eine englische Dichterin so schön

geht ums Lesen. Um die Konkurrenz geht

genannt hat. Die sogenannte Digitalisierung

es trotzdem, weil dem Lesen davon einiges

als Lesekonkurrenz Nr. 1 ist Entzauberung

erwachsen ist in den vergangenen Jahrzehn-

des Lebens, zerpflückt es in eine endlose

ten. Wenn man genauer hinschaut, was sich

Folge von Nebenschauplätzen, an denen es

stets empfiehlt, ist es zwar konkurrenzlos,

um nichts Entscheidendes und bald um gar

das Lesen, doch wie gesagt, aufs genaue Hin-

nichts mehr geht, die sehr schnell langwei-

schauen käme es an. Dieses wiederum will

lig, stumm und feindselig werden. Bücher

gelernt sein. Am besten lernt man‘s – beim Lesen. So schließt sich flugs der Kreis. Ob es einer des Teufels oder der Gnade ist, hängt oft an mehreren seidenen und wollenen Fäden, Zufällen, Schicksalsmomenten usw. Ich habe Glück gehabt.

LESEZEIT IST VERDICHTETE, GERETTETE, VERZAUBERTE LEBENSZEIT

zu lesen, macht den Leser vom Statisten zum Protagonisten der Welt. Am liebsten lese ich tausendseitige Wälzer oder schmale Gedichtbände. In ihnen bewege ich mich wie auf langen Wanderungen. Ich höre zu und ich

So bin ich seit Langem ein starker Leser; bei

antworte. Meine Lieblingsbücher lese ich

jährlich um die 15.000 Seiten, also etwa 50

wieder und wieder, zehnmal, zwanzigmal,

(literarischen, philosophischen, essayisti-

ganz oder teilweise; oder ich nehme sie,

schen) Büchern und entsprechend vielen

von denen mich manche seit weit über 30

Stunden, grob gerechnet 50 pro Monat, hat

Jahren begleiten, andächtig (!) in die Hand,

sich das Pensum eingependelt. So hat mein

schlage sie irgendwo auf und lese ein paar

(Arbeits-)Monat fünf Wochen, auch fein.

Zeilen: Schon fangen sie an zu erzählen, von

Dementsprechend bin ich ein Null-Fernse-

sich und von der Welt und von mir. Lese-

her und in den sozialen Medien inexistent.

zeit ist verdichtete, gerettete, verzauberte

Was aber ist es, wodurch das Lesen konkurrenzlos wird? Wie sonst nichts liefern die

Lebenszeit. Peter Natter

Sutterlüty Magazin 103



MOND

KALENDER Auszug aus dem Vorarlberger Schreib-Kalender

KW 40

07.10. 08.10. 09.10. 10.10. 11.10. 12.10. 13.10.

V

KW 43

14.10. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10. 19.10. 20.10. 21.10. 22.10. 23.10. 24.10. 26.10. 27.10.

KW 44

KW 42

04.10. 05.10. 06.10.

KW 41

©

28.10. 29.10. 30.10. 31.10. 01.11. 02.11. 03.11. 04.11.

KW 46

KW 45

05.11. 06.11. 07.11. 08.11. 09.11. 10.11. 11.11. 12.11. 13.11. 14.11. 15.11. 16.11. 17.11.

V

 v v                         v v v              

Mondkalender

Ha ar e Da sch ue ne id r Ha wel en ut len /w as ch Kö und en rp er Nag e e Za l n p fl hn tgi zie fte ege he n u W n äs u. nd r ch e Ki ef inig Fe e w er e ns as b eh n te ch an Pa r u. en/ d rk G lu la Flec et ng e Ha t u. s re ken us Ho inig en n pu lzb en tf e Ein tz öd rn en la en g fe Br ern u ch en /E in tw n isc Br holz frie re en he s n c nh n hl /E ag o i n l Fr uc z ein en mac ht he la ge n Bl pfla rn at tp nze n fl a Bl s üt nze äen en n u W pfla säe nd n ur un setz ze nze Dü lpfl n sä d se en ng anz en tze e e u n Dü n: B n sä nd s ng lu en e t m e un zen Pfl n: O en u. d s an b ze st u Zim etze Um nnd m n se und Ge erp t m fla Bl zen Hec ü um u ke se nzen n n e d U sch Ra n g se ieß mto nit n e pf t n m en äh en

BESSER LEBEN

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Sutterlüty Magazin 105


MOND

KALENDER Auszug aus dem Vorarlberger Schreib-Kalender

KW 48

KW 47

©

          

18.11. 19.11. 20.11. 21.11. 22.11. 23.11. 24.11. 25.11. 26.11. 27.11. 28.11.

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Mondkalender BESSER LEBEN

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Wärmetag Fruchttag Wärmetag Fruchttag Wärmetag Fruchttag Kältetag Wurzeltag Kältetag Wurzeltag Luft-/Lichttag Blütetag Luft-/Lichttag Blütetag

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Wassertag Blatttag Wassertag Blatttag Wärmetag Fruchttag Wärmetag Fruchttag

Sind ein oder mehrere Tag/e nicht angeführt, gelten dieselben Empfehlungen wie am letzten vorangegangenen Tag.

Vollmond

Zunehmender Mond

Neumond

Abnehmender Mond

Aufsteigender Übergehender Mond

Absteigender Untergehender Mond

v            Steinbock

Wassermann

Fische

Widder

Stier

Zwilling

Krebs

Löwe

Jungfrau

Waage

Skorpion

Schütze




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