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ANALGETISCHE WIRKUNG
from Medijuana 58.
sogleich erhebt sich die Frage ob nicht automatisch auch weitere psychoaktive Substanzen enthaltende Pflanzen, zur Zucht zu Hause erlaubt würden. Wie z.B. Meskalin enthaltende Peyote oder St.Pedro Kakteen oder auch Mohn, was keiner weiteren Worte bedarf. Somit stellt sich heraus , das neben der Abstimmung auch weitere Fragen auftauchen. Z.B. die der Führung eines Kraftwagens. Was selbstverständlich auch weiterhin strafbar bliebe, ein Fahrzeug mit Drogengebrauch zu führen, aber der Führerschein würde nicht eingezogen wenn man dem Fahrer im Blut oder Urin Drogengebrauch nachweisen könnte. Denn es ist eine Kardinalfrage in Italien wenn nach einem positiven Test sogar für 3 Jahre der Führerschein eingezogen werden kann, obwohl es bekannt ist das, Cannabis enthaltende Stoffe auch Wochen später noch im Urin nachgewiesen werden können.
Das Volk will eine Abstimmungr
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Es bedurfte 500000 Unterschriften damit das Referendum zustande kommt. Dafür erhielten die Aktivisten 3 Wochen Zeit. Doch schon in der ersten Woche ,war dank der Möglichkeit online Abzustimmen, die nötige Anzahl erreicht. Die Veranstalter sammelten jedoch noch weiter, um eventuell ungültige Stimmen auszugleichen. Zur Zeit der Erstellung unseres Artikels, waren die gesammelten Unterschriften noch nicht eingereicht, um auf ihre Gültigkeit hin kontrolliert zu werden. Sollte alles stimmen wird es im Frühjahr 2022 zur Abstimmung kommen.
Auf der Grundlage der Auswertung einer Befragung, sind 57% der italienischen Erwachsenen für eine Gesetzesänderung. So wird, falls die Gegenseite keine große Gegenkampagne startet, die Abstimmung wahrscheinlich positiv ausfallen. Was zu einer der liberalsten Drogengesetzgebung in ganz Europa führen würde. Viele andere Portale legten die Petition so aus , das sie auch den Handel mit Cannabis legalisiere, doch davon kann nicht die Rede sein. Nur der Anbau für den Hausgebrauch würde erlaubt. So stellt sich sofort die Frage um wie viele Pflanzen es sich handelt. Was wird das Gesetz regeln. Wie wird die Größe des Haushalts bemessen? Nach der Anzahl der Haushaltsmitglieder oder nach einer anderen Größe? Vielleicht ist es naiv zu denken das das Verfassungsgericht gleich in der ersten Runde zustimmt und die Abstimmung im Frühjahr des nächsten Jahres stattfinden kann. Doch egal wie die Geschichte weiter geht, sind diese ersten Schritte zur Unterstützung der Volksabstimmung nicht mehr rückgängig zu machen. Im Gegenteil, sie sind beispielhaft für Europa und zeigen die beherzte Kraft der Aktivisten.
text: Tamás Kardos
An der Schwelle zum griechischen Medizin-Programm
Auch wenn das Gesetz bereits 2018 erlassen wurde, ist auf Grund der vielzähligen Änderungen noch immer nicht mit der Produktion von Cannabis zu medizinischen Zwecken begonnen worden. Währenddessen stehen die ausländischen Anleger bereits in der Schlange, um den europäischen Markt aus Griechenland zu bedienen.
Es bedeutet einen wichtigen Schritt in die Richtung des im Mai erschienen Vorschlags zur Züchtung von medizinischen Pflanzen mit hohem THC-Anteil und deren Verkauf und Export. Dies ist eine gute Nachricht für Kranke, die nicht nur ein CBD-Gehalt sondern auch einen THC-Gehalt in ausreichender Menge zur Symptom-Erleichterung benötigen. Gleichzeitig ist diese Entwicklung auch für Anleger erfreulich und ein größerer Anteil der Patienten wird mit medizinischem Cannabis versorgt.
Wie zu erwarten macht der griechische Präsident Ende 2021 den Vorschlag noch zu warten mit der inländischen Produktion. Wie wir es schon aus den Beispielen anderer Länder kennen, so erschwert auch in Griechenland die Bürokratie den Aufbau des medizinischen Cannabis -Programms. Die Regierung versprach ein zeitnahes aufarbeiten der noch bestehenden Probleme, um den Markt für die Anleger zu öffnen und die Arbeitslosigkeit zu verringern.
Inzwischen seien bereits 94 Erlaubnisse zur Pflanzung erteilt worden. Rund drei Unternehmen kamen vom Standort zum Bau. Darunter Tikun Europe, dessen Mutterkonzern Tikun Olam, Israels größter Produzent für medizinisches Cannabis ist. Das Unternehmen bestand bereits 2018 als das griechische Gesetz verabschiedet wurde und investierte 40 Millionen Euro in ein 56.000 Quadratmeter umfassendes Gelände in Corinth. Das Tikun Europe erhielt für fünf Jahre die Genehmigung für den Anbau von industriellem und medizinischen Cannabis, sowie Vermarktung und Verarbeitung. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt das einzige Unternehmen in Griechenland, das seine Investition zu einem großen Teil bereits eingebracht hat. Ein Ziel der Modifikationen ist, dass die Ministerien für Entwicklung und Gesundheit die Regeln für die Produktion vereinfachen, damit möglichst viele Unternehmen die Zustimmung des griechischen Amts für Lebens- und Arzneimittel erhalten. Dies ist im Moment aufgrund der vielfältigen Auflagen für die Infrastruktur, Sicherheit und Umweltschutz nur sehr schwer zu verwirklichen.
Weiterhin ist eine Vereinfachung der Rahmenbedingungen notwendig, da die griechische Regierung schon vor dem Aufkommen des Coronavirus ankündigte, dass medizinischer Cannabis von hoher Qualität gezüchtet werden würde. Dies sollte ein Element zum Überwinden der Finanzkriese werden. Zwischenzeitlich hat auch Nord-Makedonien die Produktion von medizinischem Cannabis zu exportzwecken ermöglicht. Damit hat Griechenland in den Augen der Investoren einen ernst zu nehmenden Konkurrenten.
Neben dem Profit und den Exportzielen muss ein besonderes Augenmerk auf die Patienten gerichtet werden, die einen Zugang zu medizinischem Cannabis und Produkten auf dessen Basis benötigen. Das andere Kriterium sollte darin liegen, dass die angekündigte hohe Qualität des Cannabis eingehalten wird. Letztlich kann eben der modifizierte Vorschlag sicherstellen, dass auch für die Sorten mit hohem THC-Anteil der Weg geöffnet wird. So muss die Regierung sich nur noch darum kümmern, dass die im Inland produzierten Medikamente in notwendiger Menge auch im Land bleiben und den Bedürfnissen der griechischen Patienten entsprechen.
Analgetische Wirkung
Wir haben mehrfach über die analgetische Wirkung von CBD geschrieben, da es eine hervorragende Alternative zur Behandlung von Menschen mit starken Schmerzen oder Patienten mit akuten Symptomen darstellt.
Die Verwendung von CBD-Öl zur Schmerzlinderung ist risikofrei, auch in langfristig angewandten „hohen Dosen“ sind keine Nebenwirkungen bekannt. Es ist kein Suchtmittel.
Akuter Schmerz ist ein wichtiges Phänomen, da er Aufmerksamkeit erweckt und uns auffordert, anzuhalten, uns selbst zu untersuchen und langsamer zu werden. Er kann auf eine Krankheit zurückzuführen sein, deren Ausbruch die Schmerzen anzeigen. Bei chronischen Schmerzen ist die Situation anders, weil sie nicht mehr warnen, sondern sich verselbstständigt haben. Die Nervenzellen signalisieren dem Gehirn immer wieder Schmerzen, die keine Ursache mehr haben.
Unabhängig davon, ob es sich um akute oder chronische Schmerzen handelt, wenden sich immer mehr Menschen alternativen, chemiefreien Behandlungen zu, um Linderung ihrer Beschwerden zu finden.
Jetzt zeigen wir eine einfach herstellbare schmerzstillende Immunbombe, die noch wirksamer sein kann als herkömmliche Medikamente.
Wusstest du schon?
Ingwer wird seit Jahrhunderten wegen seiner analgetischen Wirkung verwendet. Mehrere Untersuchungen und Berichte haben sich mit der Tatsache befasst, dass es fast so wirksam sein kann wie herkömmliche Schmerzmittel.
Medijuana CBD Tipp:
Ingwer-Zitronenhonig ist seit langem bekannt und ein Esslöffel davon wirkt als hervorragender Schleimlöser. Dieser Sirup wird normalerweise bei Erkältungen und Erkältungssymptomen empfohlen, funktioniert aber auch als echte Immunbombe.
Zu einer Zitrone ein gleich großes Stück Ingwer hinzufügen und in ca. 300 g Honig geben.
Wir empfehlen die Zugabe von 10-15 Tropfen 5%-igem Medijuana CBD-Öl, da Ingwer bereits eine grundsätzlich schmerzlindernde Wirkung hat.
In der gegenwärtigen Situation hat die Unterstützung des Immunsystems Priorität in unserem Leben, und diese Kombination stärkt unseren Körper hervorragend.
Schäle eine Zitrone, schneide sie in kleine Stücke, verwende auch Ingwer und vor allem kontrollierten Honig von guter Qualität!
Aus dem Reagenzglas ins Scheinwerferlicht
Die unbekannte Geschichte vom Aufstieg des CBD
Es vergingen Jahrzehnte von der Entdeckung der vorteilhaften Wirkungen des CBD bis zu seiner unglaublichen Popularität. In diese Zeit fiel – von der Öffentlichkeit unbemerkt – ein entscheidender Moment, in dem die Weichen für das Bekanntwerden dieses außergewöhnlichen Inhaltsstoffs des Cannabis gestellt wurden. Unlängst berichtete die New York Times über ein Treffen und dessen Auswirkungen:
An einem Winterabend im Jahr 2011, lange bevor sich die Regale der Bioläden unter den CBD-Produkten bogen, versammelte sich eine Gruppe von AktivistInnen, ÄrztInnen und SchriftstellerInnen in einem Waldhaus in der Nähe von San Francisco, um über die damals bekannten positiven Wirkungen von CBD zu diskutieren. Die Wissenschaft hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahrzehnte mit dieser Verbindung befasst, sodass es reichlich Lesestoff über ihre schützenden und zirkulierenden Eigenschaften auf das Nervensystem gab. In Untersuchungen hatte man bereits festgestellt, dass CBD das Wachstum von Krebszellen verlangsamt und die Anzahl von Anfällen, Schmerzen, Angstzustände und Entzündungen verringert. Die Gastgeberin des Abends, Samantha Miller, wollte mit ihren Gästen besprechen, wie man dieses Wissen praktisch anwenden kann. Die Biochemikerin hatte seit ihrem 14. Lebensjahr Cannabis angebaut und gerade einen gut bezahlten Job gekündigt, um ihr eigenes Cannabislabor namens Pure Analytics zu eröffnen. Nach dem Gespräch machte sich die Gruppe daran, lokale Landwirte zu überzeugen, CBD-Sorten zu züchten, und dies in Kalifornien, wo zu jener Zeit das THC dominierte. Gleichzeitig begannen sie, die Öffentlichkeit und die BetreiberInnen von medizinischen Cannabisläden über die Bedeutung von CBD aufzuklären.
Neue Hoffnung für Zehntausende von Patienten
„Wir hatten definitiv das Gefühl, dass am Ende die Menschen, wenn sie diese Sorten verwenden, die gleiche Erfahrung machen würden, wie die Mäuse in den Labors“, sagte der Schriftsteller Martin Lee, der damals an seinem Buch über die Sozialgeschichte von Marihuana arbeitete. Doktor Stacey Kerr, Schatzmeisterin der Society of Cannabis Clinicians, nahm ebenfalls an dem Treffen teil, aber auch ZüchterInnen waren eingeladen. Wade Laughter hatte bereits in den 1990er Jahren mit dem Anbau von Cannabis zur Behandlung seines Glaukoms begonnen. Lawrence Ringo war ein altmodischer Hippie, der sich als einer der Ersten bei der Zucht bewusst auf hohen CBD-Gehalt konzentrierte. Beide verkauften ihre Sorten zu niedrigen Preisen an kranke Menschen. Und natürlich war auch der Schriftsteller Fred Gardner anwesend, der alle Gäste zusammengetrommelt hatte. Der inzwischen 78-jährige, in Harvard ausgebildete, Antikriegsaktivist schreibt seit Ende der neunziger Jahre in verschiedenen Publikationen über CBD. Seit Jahren war es seine Absicht gewesen, sein Wissen über die CBD-Forschung in die kalifornische Bewegung für medizinisches Marihuana einzubringen, was sich mit der bunten Truppe endlich zu realisieren lassen schien. In den
Monaten nach dem Treffen hielt Samantha Miller Hunderte von CBD-Seminaren für ZüchterInnen ab, Dr. Kerr führte informelle Umfragen bei Patient-Innen durch, um die Wirkungen von CBD zu studieren, und Lee hielt auf seinen Reisen entlang der Westküste Vorträge über die auf CBD getrimmten Cannabissamen.
Andere Pioniere des CBD waren jedoch schon vor dieser sagenumwobenen Nacht aktiv gewesen. Bereits 2009 gründeten Fred Gardner und Martin Lee das Projekt CBD, dessen Website ein Jahr später gestartet wurde. Auch heute noch steht es ganz oben an der Spitze, wenn es um Aktivismus und zuverlässige Artikel geht. Als Forschungsergebnisse verfügbar wurden, fanden immer mehr Menschen, deren Symptome sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten nicht besserten, ihren Weg zum CBD. Zu dieser Zeit verließen sich die meisten auf großzügige ZüchterInnen wie Ringo und Laughter, die den PatientInnen ihre CBD-reichen Sorten billig anboten. Gleichzeitig wurden die ersten wunderbaren Heilungsgeschichten über Kinder mit Epilepsie und KrebspatientInnen veröffentlicht. Interviews und Videos, welche die Verbesserung belegten, konnten nicht mehr vom Tisch gewischt werden. Der eigentliche Wendepunkt kam 2013, als der bekannte Neurochirurg Dr. Sanjay Gupta als CNN-Korrespondent über den Fall der damals 6-jährigen Charlotte Figi berichtete, deren schwere, vollständig arzneimittelresistente epileptischen Anfälle durch CBD praktisch beseitigt wurden. In der Folge zogen Hunderte von Familien nach Colorado und Tausende hatten Schwierigkeiten, sich das in dem Beitrag gezeigte CBD-Öl zu beschaffen. Plötzlich wollten alle Cannabidiol, die schlecht entwickelte Regulierungspraxis führte jedoch dazu, dass Fälschungen blitzschnell den Markt überschwemmten.
Ein einsames Molekül für die Massen
Eines der größten Ziele jener besagten Nacht im Waldhaus wurde eindeutig erreicht: Die Menschen kennen jetzt das Cannabidiol namens CBD. Was wir heute auf dem Markt der CBD-Produkte sehen, spiegelt allerdings absolut nicht wider, was den Millers vor einem Jahrzehnt vorgeschwebt hatte. Die USBundesregierung erkennt auch heute noch den medizinischen Wert von Cannabis nicht an und führt die Pflanze und das THC in einer Kategorie mit Heroin. Infolgedessen eliminieren die Hersteller das THC vollständig, obwohl mit klinischen Studien wissenschaftlich belegt ist, dass CBD mit einer minimalen Dosis THC am effektivsten wirkt. Dabei handelt es sich um eine so kleine Dosis, die keine Bewusstseinsveränderung auslöst. Das andere Problem sind noch immer die Fälschungen. Die Ende 2018 in den USA eingeführte Verordnung, ähnlich den Vorschriften der Europäischen Union, erlaubt es in allen Staaten Hanfsorten mit einem extrem niedrigen THC-Gehalt von maximal 0,3 % anzubauen. Zu diesem Zeitpunkt boomte die CBD-Branche bereits und die Bundesbehörden konnten erst mit großer Verzögerung mit der Regulierung beginnen. Daher erhielt die Mehrheit der PatientInnen CBD nicht mehr aus den speziell für diesen Zweck gezüchteten Sorten oder entsprechenden pharmazeutischen Präparaten, sondern aus Produkten der Wellnessindustrie. Langsam wurde klar, dass es auf dem Markt viele Tinkturen, Smoothies und Körperlotionen mit angeblich hohem CBD-Gehalt gab, die in Wirklichkeit überhaupt kein CBD enthielten. Und somit ist es kein Wunder, dass viele die gesamte CBD-Industrie für Unsinn und einen riesigen Betrug halten, was auch immer die Forschung über CBD sagt. Die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo in der Mitte.
Sowohl Miller, die weiterhin ihr Cannabis-Analyselabor betreibt, als auch der Schriftsteller Gardner sind enttäuscht von den weiteren Entwicklungen. Schnell stellte sich nämlich heraus, dass viele, von denen man früher angenommen hatte, sie hätten ernsthafte Absichten, die Botschaft und die Genetik des CBD zu verbreiten, nur reich werden wollten. Wenn man heute den aktuellen US-Markt betrachtet, kann man nicht eindeutig sagen, dass es mehr wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit der kombinierten Verwendung von THC und CBD gibt als für die von gereinigtem Cannabidiol allein. Wichtig bleibt es festzuhalten, dass PatientInnen die CBD-Fälschungen und die ungeprüften Öle vergessen und nur Sorten und Präparate anwenden, auf welche sich die Menschen um Miller vor fast zehn Jahren geeinigt hatten.
text: Jack Pot
Michka, die Grande Dame des Sativa
„Über Cannabis müsste man genauso sprechen wie über Tomaten“
Michka Seeliger-Chatelain, Schriftstellerin und Hanfaktivisten, ist den meisten als „Grande Dame des Cannabis“ bekannt. Seit den 1970er-Jahren schreibt sie, 2000 gründete sie den Verlag Mama Editions, der Bücher mit positiver Einstellung publiziert und nicht über Cannabis. Auf der Spannabis in Barcelona sprachen wir mit ihr. Außer über ihre Aktivitäten und Ansichten erzählte sie uns auch von einer Cannabissorte, die man nach ihr benannt hat.
Medijuana: Wann und wie bist du mit Cannabis in Berührung gekommen? Michka Seeliger-Chatelain: 1970 bin ich nach British Columbia ausgewandert. In Frankreich herrschten damals falsche Vorstellungen über das Cannabis vor, und in Kanada wurde ich mit einer neuen Kultur konfrontiert. Damals rauchte ich meinen ersten Joint und sah, dass man keinen Tabak hinein drehen muss. Von dieser Art des Konsums hatte ich noch nie gehört. Als Schriftstellerin entschied ich, dass es wichtig wäre, ein Buch über die falschen Vorstellungen zu schrei-ben, die unseren Alltag beherrschen. Ich wollte den Menschen die Wahrheit mitteilen und schrieb in den 1970ern mein erstes Buch zu diesem Thema. Es erschien 1978 unter dem Titel „Le dossier vert d‘une drogue douce“ (Das grüne Dossier einer süßen Droge).
MED: Hast du darin über deine eigenen Erlebnisse geschrieben? Oder über den Stand der Wissenschaft, von dem damals in Frankreich noch wenig bekannt war?
Michka: Damals habe ich nicht über meine eigenen Erfahrungen geschrieben, sondern habe geforscht. Ich studierte sämtliche Publikationen des ganzen Jahrhunderts. Ich habe damals wirklich eine umfassende Forschungsarbeit geleistet, durch die ich später zur Cannabissachverständigen wurde.
MED: Was war das Hauptmotiv? Warum hast du dich jahrzehntelang mit Cannabis beschäftigt?
Michka: Ich war der Meinung, dass Cannabis sich auf meine Intuition auswirkt und mich, mit anderen Worten, mit meinem höheren Ich verbindet. Dieses höhere Ich weiß besser als mein Ego, was gut für mich ist.
MED: Willst du damit sagen, dass du Cannabis zuerst für spirituelle Zwecke benutzt hast?
Michka: Ich rauche jetzt seit 50 Jahren Cannabis und in dieser Zeit gab es verschiedene Phasen. Es gab Zeiten, in denen ich täglich mehrmals geraucht habe, dann auch Zeiten, wie jetzt auch, wo ich es höchstens am Wochenende konsumierte und manchmal abends. In erster Linie konsumiere ich es, um Kreativität in mein Leben zu bringen.
MED: Was ist deine Meinung zum medizinischen Gebrauch? Vor Kurzem erschien dein neues Buch zu dem Thema, unter dem Titel „Healing with cannabis”.