Das Wort „Holodomor“ bedeutet Massenmord durch Hunger, vor dem es kein Entkommen gab. Mit diesem Wort bezeichnen Ukrainer die nationale Katastrophe von 1932 – 1933. Wir gehen davon aus, dass der Holodomor eines der wichtigsten Ereignisse nicht nur der ukrainischen Geschichte, sondern auch der Weltgeschichte des 20. Jh. ist. Ohne ein Verständnis dieses Ereignisses ist es kaum möglich, die Natur des Totalitarismus und der Verbrechen, die sowohl vom sowjetischen als auch vom nationalsozialistischen Totalitarismus begangen wurden, zu verstehen. Der Holodomor hatte seine Vorgeschichte und seine Folgen. Gerade deshalb umfassen die Materialien der Ausstellung im chronologischen Ablauf nahezu ein ganzes Jahrhundert. Die Ausstellung beginnt mit der Beschreibung dessen, was die Ukraine Anfang des 20. Jh. - 30 Jahre vor dieser Tragödie - darstellte und endet mit einem Bericht über das Wiedererwachen der Erinnerung an den Holodomor in der heutigen Ukraine.