21 minute read
IT und Prozesse
from 50,2 5-2020
by sig-media
EINFACH BESSER ARBEITEN
Bei den Stadtwerken Meiningen haben die Mitarbeiter ihre Prozesse und Projekte mit der Lösung ORGA-MAN im Blick.
Advertisement
Die Rahmenbedingungen für Energieversorgung und Netzbetrieb haben sich in den letzten Jahren mit hoher Dynamik geändert: In der Konsequenz müssen Prozesse angepasst und neue Aufgaben, wie etwa der Smart Meter Rollout, projektiert und in die Praxis überführt werden. Nach der Planung besteht die größte
Herausforderung oftmals darin, die neuen
Abläufe und Zuständigkeiten im Alltag der
Mitarbeiter zu verankern – einfach, kostengünstig und nachhaltig.
TRANSPARENTE PROZESSE
Das war auch das Ziel von Oliver Plambeck, Bereichsleiter Shared Service der Stadtwerke Meiningen. Der kommunale Querverbundversorger in Süd-Thüringen beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und hatte 2017/2018 die Aufgaben und Abläufe im Kundenservice reorganisiert. Nun suchte man nach einem intelligenten digitalen Tool, das die neue Prozessorganisation der Stadtwerke abbildet und gleichzeitig Möglichkeiten für Analysen und eine sukzessive Weiterentwicklung der Prozesse bietet. Dabei sollten die Prozessverantwortlichkeiten für jeden Mitarbeiter transparent und die entsprechenden Abläufe einfach zu dokumentieren sein. Dies betraf nicht nur die Prozessinformationen selbst, sondern unter anderem auch die Darstellung wichtiger Ansprechpartner und übergeordneter Verantwortlichkeiten.
„Mit ORGA-MAN haben wir genau diese Plattform gefunden“, so Plambeck, der damals zu den Pilotanwendern der modularen Software der Projekt:Unternehmensberatung GmbH gehörte. Prozesse können mit dem Tool intuitiv in detaillierten Einzelschritten erfasst werden, die jeweils zuständigen Mitarbeiter werden einfach aus dem Stammdatenbestand zugewiesen. „Am Arbeitsplatz hat jeder Mitarbeiter sofort einen Überblick über den kompletten Prozessablauf und weiß wofür er konkret zuständig ist“, erläutert Plambeck. Auf der Managementebene erweisen sich die Visualisierung der Abläufe sowie umfangreiche Analysefunktionen als hilfreich. „Schon bei der Erfassung und Planung der Prozesse wird oft klar, wo Verbesserungsmöglichkeiten liegen“, berichtet der Bereichsleiter.
DYNAMISCHE PROJEKTORGANISATION
Darüber hinaus war es der Geschäftsführung der Stadtwerke Meiningen wichtig, dass neben der eher statischen Aufbauorganisation auch eine dynamische Projektorganisation abgebildet werden kann. Jeder Projektbeteiligte sollte ohne viel Aufwand sehen können, an welchen Projekten er beteiligt ist, welche Aufgaben er dort hat und wer die jeweils verantwortliche Person (neben seiner klassischen Führungskraft) ist. „Die Energiewirtschaft wird zunehmend durch eine hohe Projektdynamik geprägt. Für die bislang sicherheitsorientierte Unternehmenskultur von Energieversorgern kann es dabei schnell zu Überforderung von Mitarbeitern und Führungspersonal kommen. Umso wichtiger ist es, den aktuellen Workload der Arbeitseinheiten zu monitoren und die passenden Werkzeuge bereitzustellen“, so Stefan Biesalski, Geschäftsführer der Projekt: Unternehmensberatung. Vor diesem Hintergrund startete das Beratungshaus Anfang 2020 mit der Erweiterung der ORGA-MAN Plattform um das Modul Projekte. Ende April 2020 lieferte das Unternehmen eine erste Version der Software an die Stadtwerke Meiningen aus, die schnell produktiv gesetzt wurde. Neben einem Projekt
Der eigentliche Prozessablauf kann in drei verschiedenen Ansichten dargestellt werden. Darüber hinaus bietet das System u.a. verschiedene Auskunftsübersichten an, um Verantwortlichkeiten und Auswerteinformationen kompakt darzustellen.
Automatisierte Prozesserstellung Der eigentliche Prozessablauf kann in drei verschiedenen Ansichten dargestellt werden. Darüber hinaus bietet das System u.a. verschiedene Auskunftsübersichten an, um Verantwortlichkeiten und Auswerteinformationen kompakt darzustellen.
(Grafik: Projekt:Unternehmensberatung GmbH)
die Informationen aus den Verträgen sollen 7 dezentral den Verantwortlichen zur Verfügung stehen“, erläutert Stefan Biesalski. In verschiedenen Ansichten dargestellt werden. Darüber hinaus bietet das System der Applikation können Laufzeiten, Kündian, um Verantwortlichkeiten und Auswerteinformationen kompakt darzustellen. gungs- und Erinnerungstermine und weitere Parameter gepflegt werden. ORGA-MAN/ verträge weist dann beispielsweise auf bevorstehende Kündigungstermine hin, sodass 7 anstehende Entscheidungen mit ausreiverschiedenen Ansichten dargestellt werden. Darüber hinaus bietet das System chendem Vorlauf getroffen werden können. an, um Verantwortlichkeiten und Auswerteinformationen kompakt darzustellen. Darüber hinaus kann mit dem Modul 09.07.20 ORGA-MAN/kontakttracker unter anderem Stadtwerke ... // (c) Projekt:Unternehmensberatung GmbH Transparenz in die thematische und zeitliche Frequentierung des Kundenservice gebracht werden. „Durch die Zusammenführung aller Informationen dient uns ORGA-MAN inzwischen nicht nur als zentrale Datendrehscheibe, sondern erlaubt uns zudem, unsere Orgazum Rollout der intelligenten Messsysteme tionen an verschiedenen Stellen im System nisations- und Prozessstrukturen für alle steuern die Stadtwerke aktuell auch die online zur Verfügung stehen. „Alle unsere Mitarbeiter im Unternehmen zugänglich zu Ausschreibung zur Gewinnung einer neuen Kernmodule können aber auch stand alone machen“, fasst Oliver Plambeck zusammen. Marketingagentur über das neue ORGA-MAN eingesetzt werden“, ergänzt Stefan Biesalski Stadtwerke ... // (c) Projekt:Unternehmensberatung GmbH . Stefan Biesalski freut sich über das positive Modul. Dabei werden neben den Verantwortlichkeiten, den Projektzielen und der Projektorganisation auch die Projektaktivitäten, die PERSONAL, VERTRÄGE UND KONTAKTE Feedback, zeigt es doch, dass er mit seinem Konzept richtig liegt: „Unsere Lösung setzt genau da an, wo nach meiner Erfahrung viele Zeitschiene und Budgets in der Software verZu diesen Kernmodulen gehört neben den kleine und mittlere Unternehmen – nicht waltet und überwacht. Über ein AmpelsysApplikationen für Prozessorganisation und nur in der Energiewirtschaft – heute stehen: tem und ein übersichtliches Projektcockpit Stadtwerke ... // (c) Projekt:Unternehmensberatung GmbH -dokumentation auch ein Modul für das Die bisherigen, oftmals selbst entwickelten sind der Projektstatus sowie sämtliche ProPersonalmanagement. Basierend auf den oder analogen Planungs- und Steuerungsjektaktivitäten jederzeit im Blick. Der Proeinmal erfassten Mitarbeiter-Stammdaten, instrumente stoßen an ihre Grenzen, die jektverantwortliche kann so bei Bedarf aktiv -qualifikationen und -verantwortlichkeiten marktüblichen Speziallösungen erweisen gegensteuern. „Für uns bietet das Projektmaermöglicht das Tool beispielsweise eine sich aber vielfach als überdimensioniert.“ nagement-Modul in ORGA-MAN die passende qualifizierte Alterstrukturanalyse, die zeigt, Für diesen Bedarf habe man die Plattform Lösung, da wir einerseits auf die klassischen wann welche Fachkräfte in den Ruhestand entwickelt, so der gelernte Betriebswirt. Projektmanagement-Funktionen zugreifen gehen. „Solche Informationen sind extrem ORGA-MAN ist als SaaS-Lösung konzikönnen und gleichwohl auf Managementwichtig für die Personal- und Projektplapiert, also vollständig cloudbasiert und Ebene ein gutes Controlling-Instrument nung – und mit keinem anderen Tool, das plattformunabhängig nutzbar, und wird erhalten. Durch die intuitive und praxisich kenne, so einfach zu gewinnen“, sagt über eine jährliche, modulbasierte Nutzerorientierte Bedienbarkeit fällt es selbst MitOliver Plambeck. gebühr abgerechnet. (pq) arbeitern mit wenig Projekterfahrung leicht, Mit dem Ziel, eine einfache und schlanke sich schnell in der Applikation zurechtzufinLösung zur Verwaltung von eigenen und Projekt:Unternehmensberatung GmbH, Stefan Biesalski, 80336 München, den“, so Oliver Plambeck. Das neue Modul Kundenverträgen zu entwickeln, entstand stefan.biesalski@projektdp.de ist komplett in die ORGA-MAN Plattform intedas Modul „verträge“. „Die Verträge sollen Stadtwerke Meiningen GmbH, Oliver Plambeck, 98617 Meiningen, griert, sodass die relevanten Projektinformaan zentraler Stelle verwaltet werden, aber oliver.plambeck@stadtwerke-meiningen.de
INTERVIEW
Der Herausforderer
Mit eindrucksvollen Business-Wins bei großen Versorgern und dem Einstieg eines großen Finanzinvestors hat der SoftwareAnbieter powercloud aus dem badischen Örtchen Achern spätestens seit Mitte vergangenen Jahres für erhebliche Aufmerksamkeit in der Branche gesorgt. Wir sprachen mit Gründer und Geschäftsführer Marco Beicht.
Herr Beicht, wann und wie ist das Unternehmen powercloud eigentlich entstanden?
Powercloud wurde 2012 gegründet, die ursprüngliche Idee und erste Entwicklungen sind aber schon 2009 entstanden. Meinen Ursprung habe ich im e-Commerce, wo ich seit 2003 unter anderem auch T-Mobile und tele.ring als Kunden hatte. Der Weg aus dem Telco-Segment zur Energie ist dann auch nicht ganz untypisch erfolgt. Zu Beginn hat sich powercloud vor allem auf die Vertriebsprozesse und das Produktmanagement konzentriert.
Wie kamen Sie auf die Idee, sich gerade auf die Energiewirtschaft zu fokussieren? Die Branche gilt ja eher als komplizierter Markt…
Mit unseren ersten Kunden, allesamt zunächst Strom- und Gasdiscounter, wurde schnell transparent, dass nicht nur neue Lösungen für Produktmanagement und Vertrieb benötigt werden, sondern insbesondere die Abwicklung sich zu einem Kostentreiber und Innovationshemmnis entwickelt hatte. Die initiale Fokussierung auf die neuen Anbieter war für uns eine wichtige Entscheidung. Hier konnten wir unser Wissen aus dem e-Commerce perfekt ausspielen und trafen gleichzeitig auf Akzeptanz für leichtgewichtige Ansätze. Gemeinsam mit den neuen Anbietern begannen wir dann auch zum Beispiel unsere Marktkommunikation, die Abrechnung und die Buchhaltung in den Produktivbetrieb zu bringen – allesamt kritische Prozesse im Herzen eines Energieversorgers. Nachdem wir eine mittlere sechsstellige Anzahl an Kunden auf der Plattform hatten, ist 2015 dann der erste Energiekonzern auf powercloud aufmerksam geworden.
Wodurch unterscheidet sich der Ansatz der powercloud? Oder anders gefragt: Was glauben Sie, hat Ihre
Kunden überzeugt?
Unsere Kunden entscheiden sich insbesondere aus vier Gründen für einen Wechsel auf die powercloud. Erstens kümmern wir uns um die regulatorischen Updates, ohne, dass Aufwand beim Kunden für die Umsetzung in der powercloud anfällt. Dazu gehören etwa die Formatwechsel und gesetzliche Anpassungen wie jüngst das Konjunkturpaket. Das spart auf Kundenseite zum einen Budget, zum anderen können knappe Ressourcen sinnvoller eingesetzt werden. Zweitens senken die Automatisierung, die deutlich geringere Komplexität und die digitalen Kanäle die Cost-to-Serve und zwar weit über die reinen IT-Kosten hinaus. Der dritte Grund ist, dass unsere Kunden neue Produkte, smarte Bundles und individuelle Angebote schnell und kostengünstig auf dem Markt testen und ohne großen Aufwand abwickeln wollen. Produktinnovation wird immer wichtiger zur Sicherung der Wettbewerbsposition. Zu guter Letzt ist die Investitionssicherheit ein großes Thema. Die Marktteilnehmer stehen aktuell vor der Herausforderung, dass die Wartung vieler Legacy-Systeme ausläuft oder die Wartung dieser immer schwieriger und kostenintensiver wird. Als Standard-Cloud-Angebot haben wir eine passende Antwort.
Und wie setzen Sie das konkret um?
Wir bauen einen Standard für die Branche, der nicht nur gleichzeitig für kleine und große Versorger passend ist, sondern auch für neue Anbieter und Versorger mit Grundversorgungsgebiet. Das galt lange als unmöglich – zumindest vor powercloud. Dabei durchdenken wir alle Prozesse strikt aus der Perspektive des Endkunden und setzen auf eine hohe Automatisierung. Die Differenzierung von Versorgungsunternehmen findet nämlich immer seltener durch Backend-Prozesse statt, sondern durch das Frontend – sprich durch eine individuelle Kundenansprache und neue Angebote.
Welche Themen beziehungsweise Arbeitsprozesse deckt die powercloud denn aktuell ab?
Powercloud wächst Tag für Tag. Dabei bringen nicht nur wir laufend neue Funktionalitäten, sondern auch weitere Anbieter über unseren App-Store. Powercloud konzentriert sich dabei auf die energiewirtschaftlichen Kernprozesse wie Produktmanagement, Kundenakquise, CRM, Abrechnung, Marktkommunikation und Buchhaltung – das alles für Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Wärme.
Planen Sie eine Ausweitung der Lösung? Stichwort
Netzprozesse?
Nachdem wir die Marktrolle Lieferant zwischenzeitlich sehr erfolgreich auf dem Markt etablieren konnten, haben wir begonnen eine Lösung für Messstellen- und Netzbetreiber zu entwickeln. Darüber hinaus werden auch weitere Medien, wie z.B. Telekommunikationsangebote, zukünftig auf der powercloud abgebildet. Der Ver- und Entsorgungsbranche bleiben wir jedoch auch zukünftig treu und können uns so, mit Expertenwissen und Fokus, von Anbietern differenzieren, die agnostischer unterwegs sind.
Eine interessante Besonderheit bei der powercloud sind die
Apps, die von Partner- bzw. Beteiligungsunternehmen wie chargecloud angeboten werden. Können Sie dieses Konzept für unsere Leser erläutern?
Das funktioniert ähnlich wie auf Ihrem Handy. Im powerApp-Store kann man neue Funktionen in seinem powercloud-Mandanten aktivieren. Dabei gibt es drei Kategorien von Apps. Vollintegrierte powerApps bringen zusätzliche Funktionen und Geschäftsmodelle in die powercloud. Chargecloud etwa bringt spezielle Abrechnungsmodelle für die Elektromobilität oder die Verwaltung von Ladesäulen mit, während das Conuti Mieterstrom-Modul sich um die Vermarktung von lokal erzeugter Energie kümmert. Eine weitere Kategorie sind die Interface-Apps, über die andere Softwarelösungen integriert werden – dazu gehört etwa ein Connector zu Salesforce. Schließlich kann über Data-Apps der Zugriff auf Daten gewährt werden, womit neben Analytics-Angeboten auch datengetriebene Geschäftsmodelle einfach möglich werden.
Nun ist die powercloud ja beispielsweise bei der EnBW schon operativ. Was hat sich für das Unternehmen geändert? (Prozesse, Kosten etc.)
EnBW ist ausgesprochen gut in der Umsetzung digitaler Kanäle und bei der Nutzung smarter Automatisierung mit unserem Event-System. Neue Produkte können sehr viel schneller auf den Markt gebracht und dann zuverlässig abgewickelt werden. Ebenso wichtig wie die neuen technischen Möglichkeiten ist aber auch der kulturelle Wandel im Unternehmen selbst, der mit der Einführung einer Cloud-Lösung einhergeht. Dazu gehören neben dem Abbau von Komplexität auch die Digitalisierung des Tagesgeschäfts und neue Arbeitsweisen. Deswegen erklären wir unseren Kunden zu Beginn eines Projekts auch zuerst, dass neben der rein technischen Migration, die heute im Übrigen risikoarm durchgeführt werden kann, die Herausforderungen insbesondere im Change-Management liegen.
Neben den „großen Vier“ haben wir ja noch eine ganze
Menge regionaler Versorger und Stadtwerke. Wie agiert powercloud in diesem Segment?
Gemeinsam mit Partnern haben wir vorkonfektionierte Angebote für Stadtwerke geschaffen. Das ist wichtig, da viele Stadtwerke sich nicht mit der individuellen Auswahl von zusätzlichen Komponenten, wie etwa einem Web-Portal, beschäftigen wollen. Die neue IT
Landschaft muss vom ersten Tag an funktionieren. Da sind erfolgserprobte Kombinationen ein gewichtiges Argument. Auch in Sachen Einführungsszenarien wurden Standards geschaffen.
Ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt, der nicht nur zeitliche Vorteile bringt, sondern auch zuverlässig Risiko aus dem Migrationsvorhaben nimmt.
Die powercloud deckt aktuell vor allem energiewirtschaftliche Prozesse ab. Funktionalitäten
für Netz- und Messstellenbetreiber befinden sich in der Entwicklung. (Grafik: powercloud GmbH)
Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft: Welches sind die nächsten Schritte und die mittelfristigen
Ziele?
Natürlich wollen wir auch für Stadtwerke die erste Wahl sein und im Bereich MSB und Netz den Erfolg der powercloud wiederholen. Die Weichen hierfür wurden gestellt und wir sind aktiv an der Umsetzung. Wir wachsen auch außerhalb Deutschlands. Aus Endkundensicht sind die unterschiedlichen Märkte am Ende nicht so unterschiedlich. Deswegen folgen auch die ersten Anbieter dem Erfolgsmodell „Made in Germany“. (pq)
powercloud GmbH, Marco Beicht, 77855 Achern, www.powercloud.de
ZUSAMMENARBEIT NEU GEDACHT
Bislang war das Arbeiten von zuhause eher eine zeitlich begrenzte Notlösung, die Unternehmen mit Bordmitteln irgendwie organisieren konnten.
Das änderte sich im Frühjahr als deutschlandweit plötzlich Hunderttausende von
Beschäftigten ins Home Office geschickt wurden. Vielen Firmen wurde klar, dass man sich mit neuen Formen der digitalen
Zusammenarbeit intensiver beschäftigen muss. „Es hat sich gezeigt, dass die Prozesse oft schlanker und schneller sind und die Kommunikation sich besser abstimmen lässt“, weiß Manuel Dinis. Als Programm
Manager Digital Workplace beschäftigt er sich bei Fichtner IT Consulting (FIT) intensiv mit den Anforderungen an eine erfolgreiche digitale Zusammenarbeit. Er ist überzeugt, dass eine konsequente Digitalisierung die
Kommunikation nicht nur effizienter macht, sondern zum Innovationsmotor werden kann: „Mit den richtigen Instrumenten können kollaborative Netzwerke entstehen, in denen sich das Wissen und die Kreativität der Beteiligten gleichsam multipliziert.“
Mit dem Fichtner Digital Workplace hat sein
Unternehmen jetzt eine Lösung entwickelt, die das ermöglichen soll. Eine effektive digitale Zusammenarbeit wurde in den vergangenen Wochen vielfach zum Erfolgsfaktor. Mit dem Fichtner Digital Workplace ist jetzt eine skalierbare Lösung am Markt, die auf MicrosoftTechnologie basiert.
GEMEINSAMER ZUGRIFF AUF RESSOURCEN
Die zentrale Voraussetzung für effektives mobiles Arbeiten ist der reibungslose Zugriff auf alle benötigten Ressourcen. „Diese Anforderung klingt trivial, ist aber technisch insbesondere dann anspruchsvoll, wenn Mitarbeiter auf unterschiedliche Systeme zugreifen müssen oder gemeinsam an Dokumenten arbeiten“, betont Manuel Dinis. Gerade in größeren Teams sei es zudem wichtig, dass gemeinsame Workflows aufrechterhalten werden. Der Fichtner Digital Workplace setzt dazu auf SharePoint auf, einer Webportalsoftware von Microsoft, mit der sich eine übergreifende Datenverwaltung via Intranet- und Extranet organisieren lässt. „Als strategische Plattform außerhalb der eigentlichen Operativsysteme ermöglicht SharePoint nicht nur den mobilen Zugriff auf sämtliche Systeme des Unternehmens, überdies können Prozesse und Workflows abgebildet und dokumentiert werden“, führt der FIT-Consultant aus. Standardmäßig lassen sich beispielsweise Kontakte, Aufgaben, Formulare, Diskussionsbeiträge, Kalender, Nachrichten oder Dokumente verwalten, darüber hinaus ist SharePoint erweiterbar, sodass ein Zugriff auf beliebige Daten, beispielsweise aus einem ERP-, CRM- oder Workforce-Management-System, möglich ist. Dokumente lassen sich dabei versionieren und mit Metadaten anreichern. Die Plattform kann on Premise oder in der Cloud betrieben werden.
Gleichsam als Frontend der Lösung dient MS Teams – eine Plattform, die über sogenannte Kanäle sowohl den direkten Austausch per Chat oder Videokonferenz als auch den gemeinsamen Zugriff auf Dateien
oder andere Informationen ermöglicht. „Im Zusammenspiel von MS Sharepoint und MS Teams können nicht nur sämtliche vorhandenen Workflows digitalisiert werden, es lassen sich auch ganz neue Ansätze der Zusammenarbeit entwickeln und erproben“, so Dinis.
DOKUMENTE AUF EINEN BLICK
Eine ganz praktische Herausforderung im Mobile Office ist das Auffinden von Dokumenten oder Mails, wie Manuel Dinis berichtet: „Jeder weiß aus Erfahrung, wie kompliziert es manchmal schon im Büro ist, das aktuelle Angebot des Vertriebskollegen oder den letzten Schriftwechsel mit dem Lieferanten zu finden – im Home Office kann sich dieser Aufwand multiplizieren.“ Mit dem c4.Hub stellt Fichtner IT Consulting ein Werkzeug bereit, das beliebige Dokumente, Ordner oder Mails per (fuzzy) Stichwortsuche findet und bereitstellt – bis hin zu ganzen Bibliotheken, die automatisch als .zip-Datei heruntergeladen werden. „Eine Besonderheit ist die Einbindung von c4.Hub in MS Outlook“, erklärt Manuel Dinis. Der c4.Hub erscheint dort einfach als zusätzliches Fenster. Die Speicherung bearbeiteter Dokumente erfolgt per Drag & Drop – mögliche Speicherorte schlägt das System dabei anhand des Contents vor. Wieviel Zeit dieses (teil-)automatisierte Ablegen der Dokumente spart, hat Fichtner IT Consulting sogar berechnet: „Bei einer konservativen Rechnung ergibt das bei 15 Dateiablagen pro Tag eine Gesamtersparnis von rund 80 Euro pro Anwender und Jahr“, sagt Dinis. Auch ein Mail-Versand aus dem c4.Hub ist möglich. Zudem sorgt die „digitale Poststelle“ für ein zuverlässiges Metadaten-Management, so dass jeder Mitarbeiter sicher sein kann, mit der aktuellen Fassung zu arbeiten. „Und für den Fall, dass es einmal Probleme mit der Internet-Verbindung gibt, ist der c4.Hub sogar offline-fähig“, stellt Dinis heraus. „Uploads werden dann bei der nächsten Online-Verbindung ausgeführt.“
EXTERNE PARTNER EINBINDEN
Auch die Zusammenarbeit mit Dienstleistern, Kunden oder Lieferanten sollte am mobilen Arbeitsplatz reibungslos funktionieren. Die Realität sieht leider bisweilen anders aus, wie Manuel Dinis berichtet: „Immer noch werden viele, auch vertrauliche, Inhalte per E-Mail gesendet.“ Im Fichtner Digital Workplace will man hier mit
Als strategische Plattform ermöglicht SharePoint den Zugriff auf sämtliche
Operativsysteme und Daten. (Grafik: Fichtner IT Consulting GmbH)
ERP
Faktuierung Aufträge Einkauf Lager
FIBU
FIBU Controlling MIS
HR
Abrechnung Schulung Bewerber Skills Zeit Pers. Akte
CRM
Kunden Marketing AD
PPS
Produktion Logistik Operative Prozesse
Share Point & Microsoft 365
APP
Datenbank Indiv. SW
BI
EAI Schnitt- stellen
Infrastruktur on-prem oder Cloud Basis
Netzwerk (LAN / WAN), Server, Storage Client, SW-Verteilung, DRM, Datensicherung
an appointment with one of our experts. Together we will analyze your requirements and work out how to integrate the c4.Hub in your SharePoint and O365 environment. Feel free to contact us for more information about our other SharePoint solutions or visit our website.
dem c4.TeamsPortal Abhilfe schaffen, das die Möglich
keit bietet, Externe über MS The tabs in the lower part of the Überall sicher und effizient
Teams einzubinden – ohne c4.Hub dialog window provide dass diese das Programm li information about metadata and about the person who created or zensieren müssen. „Sobald saved the document. Additionally, ein Unternehmen den Stake you are able to directly contact the respective person.
DIGITAL WORKPL ACE IN DER DIGITALEN TRANSFORMATION
holdern das c4.TeamsPortal kommunizieren und zusammenarbeiten
zur Verfügung stellt, können sich diese per Browser einloggen und über das Dash
Manuel DINIS
board alle benötigten Funktionen verwenden“, erklärt der Consultant. Konfigurierbar sind verschiedene Kachel- und Listen-Ansichten, zum Beispiel für Online-For
Eingebunden in MS Outlook unterstützt der c4.Hub das Auffinden und Ablegen beliebiger Dokumente.
(Screenshot: Fichtner IT Consulting GmbH)
mulare oder Linksammlungen, diverse Textkomponenten, Kacheln für Quick-Upload via Drag & Drop, zuletzt geänderte Dokumente oder anderes mehr. Außerdem haben User direkt im Portal Zugriff auf Informationen zu den jeweiligen Account Managern – inklusive Ansprechpartner: Kontaktinformationen und sämtliche Dokumente. Manuel Dinis Fichtner IT Consulting GmbH Programmmanager NEUE IMPULSE FÜR MENSCHEN Sarweystraße 3 70191 Stuttgart, Deutschland E-Mail: manuel.dinis@fit.fichtner.de Mobil: +49 (0) 171 5600 235 UND PROZESSE
Um die Potenziale des digitalen Arbeitens wirklich auszuschöpfen, so Dinis Erfahrung, müssen die Prozesse und die Technik möglichst eng miteinander verzahnt werden. Unternehmen, die das mobile Arbeiten mittelfristig auf- oder ausbauen wollen, sollten also die Gelegenheit nutzen, auch die bestehenden Abläufe zu überprüfen. „Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, das Silodenken zu überwinden und erfolgreicher zusammenzuarbeiten“, betont Manuel Dinis und rät, die Einführung digitaler Tools durch entsprechende Strategie-Workshops zu begleiten.
Schließlich spielt auch der „Faktor Mensch“ eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung der Arbeitsprozesse – und zwar in doppelter Hinsicht: Einerseits bietet das mobile Arbeiten eine deutlich höhere zeitliche und räumliche Flexibilität und ermöglicht es so, auch Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, für die ein klassischer Vollzeitjob am Firmenstandort nicht ohne Weiteres möglich ist. Andererseits will auch die digitale Zusammenarbeit gelernt sein. „Die Abläufe und das Projektmanagement, die sich natürlich auch in den eingesetzten Technologien abbilden, unterscheiden sich von den gewohnten Routinen“, weiß Consultant Dinis. Bei FIT wird die Einführung des Fichtner Digital Workplace daher stets durch Schulungen unterstützt, die Mitarbeiter auf dem Weg in die neuen Formen der Zusammenarbeit begleiten.(pq)
FICHTNER IT CONSULTING GmbH, Manuel Dinis, 70191 Stuttgart, manuel.dinis@fit.fichtner.de
LICHT
VOM VERSORGER
Industrie und Gewerbe messen der Energieeffizienz eine steiKOSTENFAKTOR BELEUCHTUNG gende Bedeutung zu, wie das Institut für Energieeffizienz in der Veraltete Beleuchtungssysteme sind in vielen Unternehmen ein Produktion (EEP) der Universität Stuttgart in einer aktuellen Erwichtiger Kostenfaktor, so auch bei toolcraft, wo die alten Beleuchhebung im Zusammenhang mit dem Energieeffizienzindex (EEI) tungsanlagen mit Leuchtstoffröhren an den beiden Standorten in feststellt. Dass sich die Investition lohnt, zeigt ein Projekt bei der Georgensgmünd und Spalt bisher rund acht Prozent des gesamten mittelfränkischen MBFZ toolcraft GmbH, Stromverbrauchs verursachten. Die Lambei dem durch eine Umstellung der BeViele Versorger erschließen pen in den Fertigungshallen sind bei dem leuchtungssysteme auf gesteuerte LEDTechnik der Stromverbrauch um fast sich aktuell neue Geschäftsfelder Hersteller von Präzisionsbauteilen und Integrator von Automationslösungen mehr 70 Prozent gesenkt wurde. Gleichzeitig bei Industrie- und Gewerbeals 5.000 Stunden pro Jahr in Betrieb. Im steht die Maßnahme beispielhaft für neue Energiedienstleistungen, die Versorger kunden. Die Lechwerke AG (LEW) Zuge von Vertragsgesprächen im Jahr 2016 stellte sich heraus, dass eine Umrüstung auf im Zuge dieses Trends erfolgreich bei optimierten die Beleuchtung für effiziente LED-Lichtsysteme in dem Dreiihren Kunden platzieren, denn die Umstellung erfolgte in diesem Fall durch die die Fertigungshallen der MBFZ fach-Schichtbetrieb wirtschaftlich sehr sinnvoll ist – umso mehr, da die Firma stark
Lechwerke AG (LEW). Der Kontakt kam toolcraft GmbH. wächst: „toolcraft erweitert die Fertigung über die Strombelieferung zustande. Der jährlich nicht bloß um einzelne Produk
Versorger aus Bayerisch-Schwaben bietet tionsbereiche, sondern um komplette In
Industrie und Gewerbebetrieben sowie Kommunen verschiedenste dustriehallen“, berichtet Stefan Kerner, Produktmanager LED bei
Energie-Dienstleistungen an, damit diese ihren Stromverbrauch der Lechwerke AG. und somit Energiekosten senken können. Diese Serviceleistungen reichen von Energieberatung über Energieeffizienz-Begehung, ERFOLGREICHER TEST
Energiemonitoring und Energieaudit bis zur Realisierung von EnerZunächst stellten die Lechwerke daher ihre Beleuchtungslösung giesparmaßnahmen. als Bemusterung in einem Teilbereich der umzurüstenden Halle zur
Die LED-Lichtbänder bei toolcraft stellen in Verfügung, wo bereits einige Konkurrenzprodukte im Testeinsatz den Bereichen der Präzisionsfertigung eine waren. Überzeugt von der Lichtqualität und der Ausleuchtung, er
Beleuchtungsstärke von rund 1.250 Lux teilte toolcraft den Auftrag an die Lechwerke. Als Dienstleister ersicher. (Foto: Lechwerke AG) hielt LEW auch den Auftrag zur Errichtung mehrerer Trafostationen zur Versorgung der neuen Fertigungshallen. 2017 wurden zunächst in zwei Fertigungshallen über 2.000 herkömmliche Leuchtstoffröhren mit je 58 Watt durch rund 750 LED-Lichtbänder mit je 76 Watt ersetzt. Dafür erarbeiteten die LEW-Beleuchtungsspezialisten ein maßgeschneidertes und energie
sparendes LED-Konzept in Zusammenarbeit mit der Firma Ludwig Leuchten aus Mering.
INDIVIDUELLE LICHTSTEUERUNG
Das Lichtkonzept umfasst die Bedienoberfläche, Lichtsensorik, Taglichtsteuerung, Präsenzmelder sowie die Notstrombeleuchtung – mehr Funktionalitäten sind laut Stefan Kerner bei einer modernen LEDLichtanlage nicht integrierbar. Die Lichtbänder sind so positioniert, dass sie speziell in den Hallenbereichen der Präzisionsfertigung jederzeit eine Beleuchtungsstärke
Die Lichtfarbe der LED-Bänder ist nahezu tageslichtgleich und sorgt für eine optimale Beleuchtungsstärke an den Arbeitsplätzen.
(Foto: Lechwerke AG)
von rund 1.250 Lux sicherstellen. Die Kombination der Lichtbänder mit einem System zur intelligenten Lichtsteuerung registriert die Abwesenheit von Personen an einzelnen Fertigungsstationen und reguliert die Beleuchtungsstärke automatisch runter. Durch die Software des niederländischen Steuerungsspezialisten Nedap ist toolcraft in der Lage, individuelle Beleuchtungsszenarien für einzelne Areale festzulegen. Zudem passt sich die Beleuchtung sensorgesteuert an den Tageslichteinfall an. Man kann das Licht über die Software vor Ort in den beiden Hallen, von jedem Rechner auf der Welt oder per Smartphone steuern.
Im Ergebnis spart toolcraft rund 70 Prozent bei der Beleuchtung der Betriebsräume ein, dies entspricht rund 80.000 Euro Stromkosten pro Jahr. Die Investition habe sich bereits nach weniger als fünfzehn Monaten amortisiert, der Anteil der Hallenbeleuchtung am Gesamtstromverbrauch liegt bei unter drei Prozent. „Wir haben bereits vorher Beleuchtungskonzepte umgesetzt, jedoch deckt das Projekt bei toolcraft das komplette Portfolio in puncto moderner LED-Beleuchtung ab“, erklärt Stefan Kerner und führt aus: „Das Beleuchtungskonzept ist mit einer intelligenten Steuerung versehen und individuell erweiterbar. Wenn eine neue Halle hinzukommt, verfährt man einfach nach dem Prinzip ‚Plug-and-Play‘“.
Inzwischen hat toolcraft drei weitere Fertigungshallen sowie zusätzliche Betriebsräume mit LED-Beleuchtungsanlagen ausgerüstet.
WIRTSCHAFTLICH UND UMWELTFREUNDLICH
Die Umrüstung der Hallenbeleuchtung wurde in diesem Fall im Rahmen eines Kaufmodells realisiert. Alternativ bietet LEW ein Contracting-Modell an: Dabei übernimmt der Energieversorger die Kosten für Planung und Installation der Lichtanlage und kümmert sich während einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren um deren Wartung und Reparaturen. Die Kunden entrichten dafür im Gegenzug einen monatlichen Festpreis. toolcraft senkte nicht nur die Stromkosten, sondern auch seine jährlichen CO 2 -Emissionen um mehr als 260.000 Kilogramm. Darüber hinaus sind die modernen Leuchtmittel frei von Schwermetallen und Gasen. (ds)
Lechwerke AG, Stefan Kerner, 86150 Augsburg, stefan.kerner@lew.de
eagle eye technologies GmbH · Haubachstr. 8 · 10585 Berlin T +49 (0) 30 280 427 580 · www.ee-t.de · info@ee-t.de
Wir digitalisieren Sie!
Mit Messbildern und Laserscans sowie allen notwendigen Fachdaten, helfen wir Ihnen Kosten zu sparen und Ihr Netz in die digitale Welt zu überführen.