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Wenn Männer Hilfe brauchen
Am Beginn steht ein Streit mit seiner Lebensgefährtin. Ein lächerlicher Streit, wie er selbst im Nachhinein meint. In dem Moment, als es passiert, sieht er das allerdings anders. Die Auseinandersetzung eskaliert, der Mann, er ist Mitte 30, beginnt seine Lebensgefährtin zu schlagen. Auf den Kopf, den Rumpf, den Rücken. Kurz danach kontaktiert er die Caritas Männerberatung und ist vor allem über sein eigenes Verhalten erschrocken.
In Niederösterreich betreibt die Caritas insgesamt zehn solcher Einrichtungen, die, der Name verrät es, Beratung für Männer anbietet. Gewalt ist dabei nur eines von mehreren Themen, es geht beispielsweise auch um Lebens- oder Beziehungskrisen oder das Vatersein. „Es sind jedes Jahr mehrere hundert Männer, die zu uns kommen, um sich Hilfe zu holen“, erklärt Erwin Hayden-Hohmann, Sozialarbeiter in der Männerberatung St. Pölten.
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Geht es um das Thema Gewalt, gibt es zwei, etwa gleich große Gruppen von Männern: Jene, die freiwillig kommen und jene, die das aufgrund gerichtlicher Weisungen tun (müssen). In beiden Fällen bietet die Männerberatung sogenannte Anti-Gewalt-Programme an, die dabei helfen, gewaltfreie Alternativen zu erlernen. „Die Männer, die freiwillig zu uns kommen, sind meist erschrocken über sich selbst, weil Gewalt in ihrem Leben bis dahin keine Rolle gespielt hat“, so Hayden-Hohmann. Es gehe dann darum, andere Handlungsmöglichkeiten abseits der Gewalt aufzuzeigen. Die Anti-Gewalt-Trainings bestehen aus mindestens 20 Einzelgesprächen zu je einer Stunde. Bei Fällen von häuslicher Gewalt wird die Inanspruchnahme der Programme gefördert, die Kosten liegen bei 20 Euro pro Einheit.
Die COVID-Pandemie hat den Bedarf nach solchen Trainings steigen lassen. Es kam zu mehr Wegweisungen durch die Polizei und mehr häuslichen Konflikten. Generell sei durch die Pandemie nochmal eine ganze Mure an Unsicherheit und Ungewissheit im Leben vieler Männer hinzugekommen, so HaydenHohmann. Doch die Krise brachte zumindest eine positive Erkenntnis: „Wir haben durch die Pandemie gesehen, dass es auch über den Handybildschirm möglich ist, über ernste und persönliche Dinge zu reden – das hätten wir davor nicht gedacht“, erzählt Hayden-Hohmann mit Blick auf niederschwellige Remote-Beratungen, die die Männerberatung seit einem Jahr anbietet.
Was die Anti-Gewalt-Trainings betrifft, sind die Erfahrungen mit den Teilnehmern großteils positiv. „Es gibt Forschungen im Gewaltschutzbereich und Rückmeldungen von Opferschutzeinrichtungen, die zeigen, dass es nicht zu Rückfällen kommt, während die Programme laufen“, erläutert Hayden-Hohmann. Probleme gebe es meist, wenn Trainings unter- oder ganz abgebrochen würden. Eine längere Dauer hilft generell dabei, sich vertieft mit Problemen auseinanderzusetzen und erhöht damit die Erfolgschancen. Dem Mann am Beginn dieses Textes hat das Angebot der Männerberatung jedenfalls geholfen, das eigene Konfliktverhalten besser in den Griff zu bekommen. Auch Streitigkeiten mit seiner Lebensgefährtin sind inzwischen kein Auslöser für Gewalt mehr.
ERWIN HAYDEN-HOHMANN ZAHLENSPIELE
Bei Statistiken rund um häusliche Gewalt ist Vorsicht angesagt. Zahlen sind oft nur bedingt vergleichbar, ein Beispiel dafür ist das Thema Wegweisungen. Von Anfang des Jahres bis Ende Mai wurden in NÖ insgesamt 917 Wegweisungen verhängt, 2019 waren es im selben Zeitraum 986. Vergleiche mit den Jahren davor sind nicht möglich, weil die Zählweise geändert wurde und Wegweisungen seitdem pro betroffene Person in die Statistik fallen. Weitere Hinweise zu Thema bietet die Polizeiliche Kriminalstatistik. In der Kategorie „Gewalt in der Privatsphäre“ steht dort 2020 eine Steigerung auf insgesamt 2.703 Straftaten (oder 13,1 Prozent im Vergleich zu 2019). Die Gewaltkriminalität insgesamt ist dagegen um 8,8 Prozent auf 8.425 Delikte gesunken.
WEINLAND
Genuss in bester Lage
DAHEIM GENIESSEN WILLKOMMEN IM WEINLAND TRAISENTAL
Vor den Toren St. Pöltens liegt das Weinland Traisental. Auf gemütlichen Rad- und Wanderwegen eröffnen sich eindrucksvolle Impressionen und Aussichten auf malerische Kellergassen, Weingärten und die Traisenauen – genauso eindrucksvoll ist hier aber auch das kulinarische Angebot.
Abwechslung pur bietet der 111 Kilometer lange Traisental-Radweg, auf dem es sich entlang der Traisen von der Donau bis nach Mariazell radeln lässt. Der 33 Kilometer lange Weinbergradweg von Herzogenburg nach Hollenburg und retour ist ideal für einen Tagesausflug mit der Familie. Aber auch auf den vielen anderen Radwegen lässt es sich genussvoll dahinradeln. www.traisental.at
Kulinarisch lässt sich das Weinland Traisental am besten im Rahmen eines Heurigenbesuchs oder bei einer Weinverkostung auf den Winzerhöfen entdecken. Und damit es nicht nur beim kulinarischen Genuss vor Ort bleibt, laden die zahlreichen Traisentaler Hofläden ebenso zum Kauf und Verkosten der regionalen Köstlichkeiten ein.
Auf Du und Du mit den Produzenten Das breite Sortiment reicht von frischem Obst und Gemüse, aber auch Fleisch und Fisch über Öle, Essige und Fruchtsäfte bis natürlich hin zum Traisentaler Wein.
Nebenbei bietet die Begegnung mit den heimischen Produzenten die Chance, ins Gespräch zu kommen und so manchen exklusiven Einblick in die Herkunft und Handwerkstradition der erworbenen Spezialitäten zu erhalten!
Eine Übersicht über die Hofläden des Traisentals findet sich unter: www.traisental.at/einkaufen