FilmFacts Ausgabe 2 | 2011

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Produktionsberichte

FilmFactsSüdwest | 1–2007 | Februar

Südwest

2 | 2011 Oktober October Production Design Festung Fortress Leserumfrage Reader Survey Film Commissions

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Close Up

Szenenbildner müssen Allround-Talente sein: ein Einblick in den Berufsalltag von Silke Buhr, Sebastian Soukup und Kobita Syed. Set designers have to be all-round talents: an insight into the daily routine of Silke Buhr, Sebastian Soukup and Kobita Syed.

Impressum Imprint FilmFacts Südwest Oktober October 2011 Herausgeber Editor MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH Bereich Filmförderung Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart www.mfg-filmfoerderung.de Geschäftsführung CEO Gabriele Röthemeyer

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In Production

Die Berichte zu aktuellen Produktionen führen uns in Kinderzimmer, auf Stuttgarts Straßen, zu Umzügen und Fabelwesen auf Schlachtfeldern. The reports about current productions lead us to children’s rooms as well as Stuttgart’s streets, people moving houses and mystical creatures on battlefields.

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Editorial

Index

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MFG News

Zu einer Vielzahl ausgezeichneter Filme zählt auch Michael Glawoggers »Whores' Glory«, der bei seiner Weltpremiere in Venedig den Special Orizzonti Jury Prize gewann. One of the many award winning films is “Whores’ Glory”, directed by Michael Glawogger, which celebrated its world premiere at Venice Film Festival and won the Special Orizzonti Jury Prize.

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Short Cuts Südwest

Lotte Reiniger Preis und Live-Konzert zu Reinigers »Prinz Achmed« beim ITFS, Deutscher Dokumentar filmpreis an »Pina« von Wim Wenders bei Dokville. Lotte Reiniger Award for Animated Film and live concert to Reiniger’s “Prince Achmed’s Adventures” at the ITFS, German Award for Best Documentary at Dokville for “Pina”, directed by Wim Wenders.

Index

Editorial

Close Up Kunst vor Pragmatismus Art Before Pragmatism

Liebe Leserin, lieber Leser,

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In Production Alarm am Hauptbahnhof Zweites Leben (AT) Festung Fortress Yoko 3 Zimmer/Küche/Bad (AT) Vatertage Rollenspiel Aus den Regionen Regional Film Commissions

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Beyond the Facts Buy-Out-Verträge in der Filmbranche Buy-Out Contracts in Film Business

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MFG News

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Kino News

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Hot Spots

Redaktion Editorial Team Uwe Rosentreter (V.i.S.d.P.) Maria Bierlein (filmfacts@mfg.de) MitarbeiterInnen dieser Ausgabe Editorial Staff of this Issue Michael Ackermann, Wiltrud Baier, Dietrich Brüggemann, Sascha Bühler, Carolin Dassel, Christian Drewing, Karin Franz, Uschi Freynick (Kino News), Gebrüder Beetz Filmproduktion, Stephanie Lang, Dr. Oliver Langewitz, Bianca Laschalt, Kristina Müller, Marie Neuhaus, Judith Neumann, Wolfgang Rieger,

Claudia Sauer, Pamela Schmidt, Fenja Schnizer, Germar Seeliger, Franziska Specht, Kathrin Stärk, Alexandra Staib, Katharina Stumm, Andreas Trautz, Oliver Zeller Übersetzung Translation Tonja Adler, Jeremy Deacon, Monika Ehrle, Astrid Hamala, Julian Herrmann, Stina McNicholas, Christin Kleinhenz Gestaltung Graphic Design Atelier Sternstein, Stuttgart | Johannes Sternstein, Maren Witthoeft

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Anzeigen Advertisement Maria Bierlein Anzeigen- und Redaktionsschluss 1/2012 Deadline for advertisments and texts 1/2012 31.12.2011

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Kino News

Die Digitalisierung schreitet voran: Die MFG Filmförderung unterstützt auch unterhalb des DCIStandards und Bewegte Bilder stattet Kinos mit kostenloser Satellitentechnik aus. Cinema digitalisation strides ahead: MFG Filmförderung also supports below the DCI-standards and Bewegte Bilder equips cinemas with free satellite technology.

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Hot Spots

Die kommende Festivalsaison bringt nationale und internationale Filmproduktionen nach BadenWürttemberg. The upcoming festival season will bring national and international film productions to BadenWürttemberg.

schiedene von der MFG geförderte Filme in Szene setzten und dafür zum Teil auch ausgezeichnet wurden, berichten darin aus ihrem Berufsalltag.

die FilmFacts werden international! Diesen Meilenstein haben wir zum Anlass genommen, von Ihnen zu erfahren, wie Sie die FilmFacts beurteilen und worüber Sie gerne darin lesen möchten. Wir wünschen uns natürlich, dass Sie auch in Zukunft mit uns darüber im Dialog bleiben. Das Ergebnis unserer Online-Umfrage finden Sie ab Seite 31. Mit den zweisprachigen FilmFacts möchten wir auch internationale Branchenvertreter erreichen und über die vielseitige Film- und Medienlandschaft in Baden-Württemberg informieren. Die auf internationalen Veranstaltungen wie beispielsweise dem Rheinischen Koproduktionstreffen (S. 38), der SIGGRAPH (S. 39) und dem Haifa International Film Festival (S. 32) geknüpften Kontakte zur hiesigen Branche sollen so kontinuierlich gepflegt werden. Auch das internationale Fachpublikum, das sich bei hiesigen Branchentreffs wie dem Internationalen Trickfilm-Festival und der FMX (S. 43) oder den Französischen Filmtagen (S. 52) einfindet, möchten wir verstärkt auf den Filmproduktionsstandort aufmerksam machen. Dass sich dieser ständig weiterentwickelt und dabei immer wieder besondere Talente hervorbringt, davon berichtet auch unser Close Up (ab S. 4). Die Production Designer Silke Buhr, Sebastian Soukup und Kobita Syed, die ver-

Druck Printing Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH + Co. KG

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre Redaktion

Editorial Dear Reader, With this English/German version of FilmFacts we are delighted to be able to inform international representatives of the film branch about the wide range of film and media activities in the state of Baden-Württemberg. As one of the 7 main regional film funding organisations in Germany, the MFG is responsible for funding projects in the Southwest. With the international magazine, our intention is to strengthen contacts made by the MFG with local producers at international events like the Rheinisches Koproduktionstreffen (p. 38), the SIGGRAPH (p. 39) and the Haifa International Film Festival (p. 32). We also wish to attract the attention of international visitors attending local events such as the Festival of Animated Film (ITFS), the FMX (p. 43) or the French Film Festival (p. 52) and thereby promote Baden-Württemberg as prospering location for film industry. The continual development of our area and the considerable talents that ensue within this process are also highlighted by our Close Up (pp. 4–9). Production designers such as Silke Buhr, Sebastian Soukup and Kobita Syed, all of whom have worked on MFG funded films— some of them prize winners— report here on their professional routine and experiences. We hope you enjoy reading. The editorial team

Bildnachweis Photo Credits Die Fotos der MFG-geförderten Filme stellten uns freundlicherweise die Produzenten, Verleiher und Filmemacher zur Verfügung. Pictures of MFG funded Films were kindly provided by producers, distributors and filmmakers. Übrige Fotos (Seite) Other photos (page) ITFS (3, 43f., 53) | TürkFilmFestivali (3) | Sebastian Soukup (4, 7) | Kai-Uwe Schulte-Bunert (2, 4) | Silke Buhr (6, 9) | Kobita Syed, Michael Randel (5) | FC Ulm (23) | FC Stuttgart (24f., 50) | Stefan Hillebrand (26) | Wolfgang Rieger (29) | Festival del

film Locarno / Vanetti (33) | Sentilo Rieber (37) | FMX (37) | Studio Soi (39) | Donata Wenders, Neue Road Movies GmbH (44) | Haus des Dokumentarfilms (44) | Frank von zur Gathen (46) | Filmakademie Baden-Württemberg (47) | Kino Center Kehl (49) | Heinzelfilm (50) | Kino im Waldhorn (51) | Sammlung Bernhard Oligmüller (51) | Nord-Ouest Films, Studio O, StudioCanal (52)

Titel Cover »Eine dunkle Begierde« von “A Dangerous Method” by David Cronenberg


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Kein realer Raum für Zuschauer und Bühne, sondern

»Ein Mikrokosmos, organisiert wie ein Ameisenstaat« – in den MMC Studios Köln beim Dreh zu »Eine dunkle Begierde«

Szenenbild für »Die Unsichtbare«

“A microcosm which is structured like an ant colony”—

This is no real room for audience and stage, instead

at MMC Studios in Cologne while shooting “A Dangerous

this is the scenery of “Cracks in the Shell”

Method”

barkeit, wenn sich einem Hindernisse in den Weg stellten. Wie diese bewältigt werden können, haben viele Szenenbildner in ihren Ausbildungen – etwa zum Tischler oder in einem Architekturstudium – erlernt, wo sie sich Kenntnisse über die vielfältigsten Materialien und deren Verarbeitungsmöglichkeiten aneigneten.

Die Production Designerin Silke Buhr, die 2011 für das Szenenbild zu »Poll« mit dem Deutschen Filmpreis geehrt wurde, wird manchmal gefragt, ob sie einen Großteil der Kulissen nicht schon vorgefunden habe. Die Wahrheit jedoch ist, dass in jedem noch so unscheinbaren Detail nicht selten unzählige Stunden der Planung und Entwicklung stecken. Ob es darum geht, passende Drehorte zu finden, Wohnungen und Häuser einzurichten, Bauteams anzuleiten, Requisiten zu organisieren und anzufertigen, Labore explodieren zu lassen oder Gutshäuser ins Meer zu bauen – Szenenbildner müssen echte Allround-Talente sein. CU

Kunst vor Pragmatismus

Sie verleihen einem Film sein Gesicht, seinen Look, seinen spezifischen Charakter – Szenenbildner sind viel mehr als nur ein Rädchen im Getriebe. Für die FilmFacts Südwest berichten die Production Designer Silke Buhr, Sebastian Soukup und Kobita Syed aus ihrem Berufsalltag. »Na, es sind schon sehr, sehr lange Tage«, antwortet Sebastian Soukup, der Supervising Art Director der Produktion »Eine dunkle Begierde« (Regie: David Cronenberg), lachend auf die Frage, was den Arbeitsalltag eines Szenenbildners ausmache. Ernster fährt er fort, dass sein Beruf eigentlich keinen geregelten Acht-Stunden-Tag zulasse – zu vielseitig sind die Aufgaben, zu unvorhersehbar die auftretenden Probleme, zu unterschiedlich die Produktionsstätten. Tatsächlich wird der Part, den Szenenbildner in einer Filmproduktion übernehmen, häufig unterschätzt.

Geschichtstreue vs. Zuschauererwartung Production Designer sind für das visuelle Konzept eines Films verantwortlich, für alles, was im Bild ist. Bei historischen Stoffen ist eine tiefe Kenntnis der jeweiligen Epoche unerlässlich. Oft reichen gute Allgemeinbildung und kunsthistorisches Wissen nicht aus. »Man muss in jedem Fall eine Bibliothek zu nutzen wissen«, so Soukup, der bei »Eine dunkle Begierde« u. a. vor die Frage gestellt wurde, ob es um die Jahrhundertwende in den Krankenhäusern schon elektrischen Strom gab oder noch eine Gasbeleuchtung –

und wie diese Beleuchtung genau ausgesehen und funktioniert hat. Bei aller Detailgenauigkeit und Geschichtstreue darf man aber die Erwartungen des Zuschauers nicht aus dem Blick verlieren. Obwohl es bereits 1906 asphaltierte Straßen in Zürich gab, wurde entschieden, die Straßen am Set mit Kies und Split zu präparieren. Aufgrund der wohl nicht unberechtigten Sorge, dass heutige Zuschauer Asphalt für ein Nachkriegsprodukt halten und sich wegen dieses vermeintlichen Fehlers im Film nicht in die Geschichte »hineinträumen«. Für Kobita Syed, Szenenbildnerin in den teamWorx-Produktionen »Die Unsichtbare« und »3 Zimmer/Küche/Bad« sind neben dem selbstverständlichen Beherrschen von Visualisierungstechniken eine ausgeprägte Beobachtungs- und Vorstellungsgabe sowie Kommunikationstalent und Begeisterungsfähigkeit wichtige Fähigkeiten für diesen Beruf. Eine Idee, die der Regie oder auch den Kameraleuten nicht schlüssig präsentiert werde, habe es schwer. Dafür brauche es Kampfgeist und den unbedingten Glauben an die Mach-

Klare Strukturen sind ein Muss Nach der Recherche und dem kreativen Prozess des Planens und Entwerfens besteht die Hauptaufgabe eines Szenenbildners in der ständigen Kommunikation, je nach Größe des Projekts mit Teams von 5 bis 100 Personen. Auch wenn der Production Designer nicht selbst die Kostüme anfertigt oder für die richtige Beleuchtung sorgt, muss er doch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Arbeit der einzelnen Abteilungen reibungslos ineinandergreift. »Braucht der Ton irgendwelche Unterstützung, weil es zu sehr hallt im Motiv? Benötigt der Oberbeleuchter Lichtkästen, damit man am Tag eine Nachtszene drehen kann? Solche Fragen klärt man mit allen Abteilungschefs zusammen bei einer technischen Motivbegehung. Für die Vorbereitung des Sets ist es mir zudem wichtig zu wissen, mit welchen Schauspielern ich es

Während das Haus in »Poll« beklemmend eng erscheint, sind die Räume in Wirklichkeit so großzügig, dass sie ausreichend Platz für Equipment und Crew bieten

Modell des Szenenbildes von »Die Unsichtbare« und Requisit im Film Model of “Cracks in the Shell” scenery and props in the film

While the house in “The Poll Diaries” seems oppressively narrow, the rooms are in fact very spacious and offer sufficient area for equipment and crew

CU

Art Before Pragmatism

They give a film its face, its look, its specific character—set design is much more than a small part in a big wheel. Produc tion designers Silke Buhr, Sebastian Soukup and Kobita Syed speak about their daily professional life for FilmFacts Südwest. Sebastian Soukup, supervising art director of the production “A Dangerous Method” (director: David Cronenberg) answeres with a smile “Well, they are very, very long days” to the question about what makes up everyday professional life. More seriously, he continues that his job does not allow a regular eight hour day—the tasks are too manifold, potential problems unpredictable, too diverse the production sites. In reality, the role that production designers play in a film production is often underestimated. Production designer Silke Buhr, who received the German Film Award for her set design in “The Poll Diaries”

in 2011, is asked sometimes whether a large part of the sets had not already been there. The truth is, however, that often countless hours of planning and development are behind each ever so small detail. Whether it pertains to finding suitable locations, furnishing flats and houses, instructing construction teams, organizing and making props, letting laboratories explode or building estates in the ocean—production designers have to have many talents. Historical Authenticity vs. Viewer Expectations Production designers are responsible for the visual concept of a film, for everything which is visible in the picture. A profound knowledge of a particular era is essential for historical authenticity. A good general education and knowledge of art history is often not sufficient. “One definitely has to know how to use a library” says Soukup, who was confronted during his work on “A Dangerous Method“ with the question, among others, if ∂

electricity already existed in hospitals around the turn of the century or if gas illumination was still in use—what would the lighting have looked like and how did it function? Despite all accuracy and historical authenticity, one should keep the viewers expectations in mind. The decision was made to prepare the streets on set with gravel and split even though asphalted streets already existed in Zurich in 1906. Due to the perhaps justified concern that today’s viewers could consider asphalt to be a post-war product and would not be able to “dream” themselves into the story. For Kobita Syed, the production designer for the teamWorx productions “Cracks in the Shell” and “3 Zimmer/Küche/Bad” important capabilities for this profession are, next to the selfevident ability to use visualization techniques, strong obser vation and imaginative competence as well as communication skills and enthusiasm. An idea which is not presented to the director or camera people in a convincing manner will have a

difficult time. In order to do this, one needs to have a fighting spirit and the absolute belief in the feasibility, even if obstacles are in the way. Many set designers learned to assess the practical aspects as a part of their educational training as a carpenter, for example, or within architectural studies where they gained knowledge about various materials and their use. Clear Structures Are a Must After research and the creative process of planning and designing, the main responsibility of a set designer is constant communication: according to the size of the project within a team of 5 to 100 people. Even though the production designer does not sew costumes himself or arrange for the proper lighting, he is responsible for setting up communication structures that allow each department to cooperate with the others smoothly. Does the sound department need help, because the reverberation is too loud within the set? Does the head of the lighting ∂

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Das maßstabsgetreue Modell des Gutshauses »Poll« und

department need lighting boxes in order to film a night scene during the day? Such questions have to be clarified with the department managers during a technical set inspection. Silke Buhr compares her role to the connecting center piece of an hourglass. She says, “Metaphorically speaking, it means that information or conflicts with the production or the director come from above—additionally, logistical and practical questions are involved concerning money, feasibility, travel and so on. I gather this information and distribute it within the large team, which is structured in a hierarchy.” Silke Buhr had two direct colleagues, the art director Robert Reblin, who was responsible for the construction work, the physical shell, the casing and surfaces of the estate, and the set designer Christiane Rothe, who was responsible for the interior design from the floors over the furniture up to the curtains. The dressers, helpers and manufacturers of special props, the brains for the laboratory, for example, work closely with the set decorator, as

haus. Damals war noch ein Turm geplant.

Scaled model of house in “The Poll Diaries” and the

Engineering Drawing of C.G. Jung’s house.

realisation; below the cemetery and the laboratory

Back then, a tower had been planned

zu tun habe – wie groß sind die Darsteller, welche Statur haben sie, wie bewegen sie sich und wie gedenkt der Regisseur sie zu inszenieren?«, erklärt Kobita Syed. Sie könne sich keinen anderen Job vorstellen – sie liebe es einfach, »all die vielen kleinen Mosaikteile der realen Welt zu einem neuen fiktiven Mikrokosmos zusammenzubasteln«, sich in jedem Projekt neues Wissen anzueignen und in fremde Biografien einzutauchen. Silke Buhr vergleicht ihre Rolle in diesem Gefüge mit der des verbindenden Mittelstücks einer Sanduhr: »Bildlich vorgestellt bedeutet das: Von oben kommen die Informationen oder auch Auseinandersetzungen mit der Produktion oder der Regieabteilung – da geht es dann häufig auch um logistische und praktische Fragen, um Geld, Machbarkeit und Reisen etc. Diese Informationen nehme ich auf und verteile sie wiederum auf ein großes Team, das hierarchisch aufgebaut ist.« Bei »Poll« hatte Silke Buhr zwei direkte Mitarbeiter, den Art Director Robert Reblin, der vor allem für den Bau, die Baukörper, Hüllen und Oberflächen des Gutshauses verantwortlich war, und die Set Decoratorin Christiane Rothe, die sich vom Fußboden über die Möbel bis hin zu den Vorhängen um die Inneneinrichtung gekümmert hat. In enger Absprache mit dem Set Decorator arbeiten sowohl der Requisiteur, der sich um die Spielrequisiten kümmert – also alles, was die Schauspieler in die Hand nehmen –, als auch die Set Dresser, Helfer und Hersteller der Spezialrequisiten wie zum Beispiel der Gehirne für das Labor. Eine Vielzahl von Assistenten, Zeichnern, Kalkulatoren und Handwerkern arbeitet dem Art Director zu. Diese extrem große Gruppe von Beteiligten, die im Fall von »Poll« nicht nur in Estland, sondern auch von Deutschland und Österreich aus zuarbeitete, erfordert regelmäßige Besprechungen. Klare Strukturen sind ein Muss.

Weniger wäre mehr Buhrs Team hat von US-amerikanischen Produktionen gelernt. Anders als hierzulande, wo in der Regel »jeder alles« macht, wurden die Aufgaben strikt verteilt. Auch wenn es Buhr manchmal schwer fiel, sich nicht in die Arbeit des Art Directors einmischen zu dürfen, erkennt sie an, dass gerade bei größeren Produktionen, diese klare Arbeitsteilung einen entscheidenden Vorteil bringt: Nichts wird versehentlich doppelt gemacht, und umgekehrt bleibt nichts wegen ungeklärter Zuständigkeiten liegen. Diese Vorgehensweise lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres auf die üblicherweise mit schmalen Budgets ausgestatteten deutschen Produktionen – vor allem im TV-Bereich – übertragen. Vielmehr muss man um jeden Assistenten kämpfen und arbeitet im Normalfall im Vier-Mann-Team. Wenn der Film etwas größer ist, gelingt es zwar meist, den ein oder anderen noch mit ins Team zu holen und man »versucht dann«, so Buhr, »sich mit dem ›Jeder-macht-alles-Prinzip‹ möglichst schmal durchzumanövrieren«. Das sei ein bisschen abenteuerlicher, aber ab einer gewissen Größe scheitere man damit zwangsläufig. Diese immer häufiger werdenden Kämpfe um notwendiges Personal machen auch Kobita Syed nachdenklich. »Die Auftragslage hat sich in den letzten Jahren gerade in Baden-Württemberg verbessert, weil mehr Produktionen hier stattfinden. Doch stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn es weniger Projekte mit jeweils größeren Fördersummen wären, in denen mehr Menschen zu besseren Rahmenbedingungen beschäftigt würden und damit einen hochwertigeren Film als Resultat erzielen könnten.«

well as the prop master. Numerous assistants, illustrators, cost accountants and tradesmen support the art director. As in the case of “The Poll Diaries”, regular meetings were necessary in order to back up the extremely large team of people involved, which worked not only from Estonia, but also from Germany and Austria. Clear structures are a must.

especially in the television sector. In fact, one usually works in a team of four people and one has to fight for every assistant. If the film is a bigger production it is possible most of the time to recruit one or the other additional person into the team and then one tries to get by on the “everybody is responsible for everything” principle. This is a bit more adventurous but from a certain size failure is inevitable. Kobita Syed contemplates the fact that these fights about necessary staff are becoming more and more frequent. “Especially in Baden-Württemberg the contract situation has improved in the last years because more films are produced here. But the question remains whether it would make more sense if there were fewer projects with larger budgets in which more people could be employed at better conditions and to produce higher quality films as a result.”

Less Would be More Buhr’s team learned from US-productions. There responsibilities are clearly defined, in contrast to this country, where everybody is responsible for everything. Although it was difficult for Buhr not to get involved in the art director’s work, she acknowledges that strict work division has its clear advantages, especially for big productions. Nothing is done twice by accident and nothing is overlooked because of undefined responsibilities. However this approach cannot simply be transferred to German productions, which customarily have slimmer budgets,

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Technische Zeichnung von C.G. Jungs Wohn-

dessen Umsetzung; darunter der Friedhof und das Labor

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Innerhalb von zwei Wochen entstand die täuschend echt wirkende Fassade der Villa Within two weeks the remarkably realistic front of the villa was built

Perfect Illusions According to Sebastian Soukup, one is always a service provider, but if a historical steamboat is supposed to travel on the Lake Zurich, creativity is required. It is impossible to find the required locations around the densely populated Lake Zurich. In contrast to the Lake Constance: with the “Hohentwiel” one not only found a historical steamboat which is still in use. In addition, a close to perfect equivalent for the Burghölzli clinic was found in Überlingen. When it was clear that the film would be produced here Soukup contacted the Film Commission of the Bodensee-Oberschwaben region because a person familiar with the area was needed now, someone who could suggest further locations for outdoor shots and with contacts to potential location scouts. The actual challenge was to find C.G. Jung’s residence because it was not permitted to film at the original setting in Zurich. At first, the production side refused to believe Soukup’s initial suspicion that one would have to build the ∂

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Dreharbeiten zu »Eine dunkle Begierde« auf dem Bodensee an Bord der »Hohentwiel« Film shooting of “A Dangerous Method” on board of the Hohentwiel at Lake Constance

ein 60-Mann-Team eine heimelig anmutende Fassade, hinter der jeder Kinobesucher jetzt ein ebenso solides und heimeliges Haus vermutet – die Illusion ist perfekt.

Perfekte Illusion Laut Sebastian Soukup sei man immer auch »Dienstleister«, doch wenn im Treatment ein historisches Dampfschiff vorgesehen ist, das über den Zürichsee fahren soll, ist Kreativität gefragt. Unmöglich, die gesuchten Motive am heute dicht bebauten Zürichsee zu finden. Anders am Bodensee: Mit der Hohentwiel fand man nicht nur ein historisches Dampfschiff, das noch betrieben wird, in Überlingen stand zudem ein nahezu perfektes Äquivalent für das Klinikum Burghölzli. Als klar war, dass hier gedreht werden würde, nahm Soukup Kontakt zur Film Commission Region Bodensee-Oberschwaben auf, denn jetzt brauchte man eine ortskundige Person, die Motive für weitere Außenaufnahmen kennt und Kontakt zu potenziellen Motivgebern hat. Die eigentliche Herausforderung war dann jedoch, C. G. Jungs Wohnhaus zu finden, da am Originalschauplatz in Zürich nicht gedreht werden durfte. Soukups instinktiven Anfangsverdacht, man werde das Haus wohl selbst bauen müssen, wollte man von Produktionsseite zunächst nicht so recht wahrhaben. »Wir haben also tatsächlich jemanden auf einem Boot um den kompletten Bodensee geschickt, um vom Wasser aus nochmal alle potenziellen Häuser und Grundstücke zu fotografieren – nur um dann mit dem Ergebnis zurückzukommen, dass es das Haus, das wir suchen, dort nicht gibt«, erinnert sich Soukup. Also wurde gebaut. Innerhalb von zweieinhalb Wochen erstellte

house. “We actually sent someone around the entire Lake Constance on a boat to take pictures of all potential houses and properties from the water—only to find out that the house we were looking for does not exist there”, Soukup remembers. So it had to be built. Within two weeks a team of 60 built a facade with a homelike appearance behind which every cinema visitor expects a solid and cosy house—the illusion is perfect. Prepared 300 Percent Originally an existing historical estate in Estonia had to be found for “The Poll Diaries” as well. The search lasted even longer — only in the course of time the search moved in the direction of the water. Director Chris Kraus wanted a house on a rock in order to establish, through the building itself and its surrounding, the dominant theme of development and decay, fragility and vulnerability caused by exposure. Almost out of despair one fell back on a building site in a nature reserve close to a ∂

300-prozentig vorbereitet Auch für »Poll« sollte ursprünglich ein bereits bestehender, historischer Gutshof in Estland gefunden werden. Hier zog sich der Findungsprozess noch länger hin – erst im Laufe der Zeit bewegte sich die Suche immer mehr in Richtung Wasser. Der Regisseur Chris Kraus wünschte sich ein Haus auf einem Felsen, um bereits in dem Gebäude und seiner Umgebung die im Film beherrschenden Motive des Werdens und Vergehens, des Zerbrechlichen und des Angreifbaren, des »Ausgesetztseins« anzulegen. Mangels beeindruckender felsiger Steilküsten verfiel man, fast schon aus Verzweiflung, auf einen Bauplatz in einem Naturschutzgebiet nahe einem verfallenen Fischerdorf. »Der Ort schien einen Zauber inne zu haben – warum auch immer«, erklärt Buhr. »Und dann hat Chris gesagt, wenn das jetzt der Ort ist, dann muss das Haus im Meer stehen. Und da war die Vision geboren.« Ab dann ging alles recht schnell. Über Weihnachten wurden Ideen ausgetauscht, die grobe Logistik erstellt und die Kalkulation noch einmal überarbeitet. Im März 2009, gleich nach dem Aufbrechen der Eisdecke, wurde mit dem Hausbau begonnen. Doch Estland ist nicht gerade ein klassisches Filmland. Die logistischen Möglichkeiten und auch das Know-how der Arbeiter vor Ort entsprachen nicht deutschen Film-Standards. Die dortigen Handwerksfirmen wurden daher für die Vorarbeiten herangezogen, während die klassischen Filmbauer aus Deutschland eingeflogen werden mussten. Zahlreiche Entwürfe, technische Pläne, stilistische Überlegungen zu Materialien und Farben folgten und verliehen dem Haus seine Exotik und Fragilität. Es wurde zum

run-down fisherman’s village because of the lack of an impressive rocky, steep coast. “The place seemed to be magical for whatever reason,” Buhr explains, “and then Chris said that if this is to be the location now, the house must be in the ocean. And the vision was born.” From then on things moved quite quickly. Over the Christmas holidays ideas were exchanged, rough logistics prepared and the figures were revised. Immediately after the ice sheet cracked open in March 2009 the construction of the house began. Numerous designs, technical plans and stylistic considerations concerning materials and colours followed giving the house its exotic and fragile appearance. It became the “logo” of the film and, according to Silke Buhr, dominated the viewer’s impression of the set design. On the other hand she added dryly “Even if we had omitted the house, we would have had enough to do.” The houses surrounding the estate, the cemetery, the train station and the laboratory, including its foetuses,

»Logo« für den Film und beherrschte laut Silke Buhr auch den Eindruck der Zuschauer vom Szenenbild. Dem entgegen stellt sie trocken fest: »Auch wenn man das Haus weggelassen hätte, hätten wir noch genug zu tun gehabt.« Die Häuser im Umfeld des Gutshofs, der Friedhof, der Bahnhof sowie das Labor samt Föten, Gehirnen und Leichenteilen. Das Labor muss sogar am Ende noch explodieren und niederbrennen, ohne dabei wirklich in Flammen aufzugehen … In der Rückschau ist die Szenenbildnerin sehr zufrieden: »Ich hatte den Eindruck, dass wir alle so einen großen Respekt davor hatten, dass sich jeder 300-prozentig vorbereitet hat – schon aus Selbstschutz. Man wäre ja auch verloren gewesen, wenn man z. B. die Möbel nicht rechtzeitig gehabt hätte. Oder die Füllung der Möbel. Wenn ein Schauspieler eine Schublade oder einen Schrank aufmacht, muss da schließlich etwas drin sein.« Zufriedenheit, wenn der Film stimmt Silke Buhr betont, dass dies alles ohne den Einsatz der beiden Produzentinnen Meike und Alexandra Kordes nicht möglich gewesen wäre. Das Drehbuch war zuvor schon durch viele Hände gegangen. Immer wieder wurde abgewunken. »Nachvollziehbar«, findet Buhr, »schließlich muss man sich als Produzent auch absichern, um mit dem Projekt nicht zu scheitern.« Umso beeindruckter ist sie von Kordes & Kordes, die nach »Vier Minuten« nun auch bei diesem

brains and parts of dead bodies. Finally, the laboratory has to explode and burn down without really catching on fire. In retrospect, the set designer is very satisfied. “I had the impression that we all gave 300 percent because we had such respect for the project—out of self-protection.” Satisfaction Once the Film is Coherent Silke Buhr emphasizes that all of this would not have been possible without the effort of the producers Meike Kordes and Alexandra Kordes. The script was passed through many hands. It was turned down again and again. “Understandable”, says Buhr, “every producer must protect himself against possible failure.” She is very impressed with Kordes & Kordes, who once again demonstrated a deep love for film in this project, as in “Four Minutes”. “Of course there were disappointments and problems due to the low budget but at least it was permitted to ponder about some things. The producers simply have a differ∂

Projekt erneut eine große Liebe zum Film zeigten. »Klar gab es natürlich auch Probleme und Enttäuschungen, weil das Geld nicht reichte, aber immerhin durften manche Dinge überhaupt mal gedacht werden. Die beiden haben einfach einen anderen Blick auf die Kunst. Da muss nicht die Kunst dem Pragmatismus folgen, sondern da folgt der Pragmatismus der Kunst.« Auch wenn es nicht so klingen mag – viele Szenenbildner betonen immer wieder, dass sie bei jedem Film gleich viel arbeiten, egal ob er im Hier und Heute spielt oder in vergangenen Epochen. Der Arbeitsaufwand ist im Prinzip der gleiche. Der Zuschauer nimmt das Szenenbild meist nur bei historischen Stoffen wirklich wahr. Zudem kommt es oft genug vor, dass Aufbauten oder Kulissen, über die man stundenlang nachgedacht und geplant hat, im fertigen Film überhaupt nicht zu sehen sind, da sie dem Schnitt zum Opfer fallen. In der Tat passiert es relativ häufig, dass bestimmte Handlungsstränge, die sich beim Lesen des Buches noch gut anhörten, beim Anschauen nicht mehr funktionieren. »Dann müssen sie einfach gnadenlos weg«, sagt Silke Buhr pragmatisch. »Da kann man dann auch nicht darauf Rücksicht nehmen, dass sich irgendjemand Mühe gegeben hat, das ist dann einfach Pech. Am Ende bringt es allen nur Zufriedenheit, wenn der Film stimmt.« Text: Judith Neumann

ent perception in artistic aspects. Art did not have to adapt to practical aspects, here practical aspects were adapted to artistic aspects.” Many set designers point out repeatedly that they spend the same amount of time on every film no matter if the film is set in the past or the here and now, even if it does not sound like it. Principally, the same amount of work is involved. The viewer really only recognizes the set design in historical productions. In addition, it happens often enough that components or set designs which one has thought about and planned for many hours may not be visible in the final film as a result of film editing. In actual fact, it still happens frequently that certain plots, which sounded good in the script, do not function visually. “Then they have to be dismissed without mercy”, says Silke Buhr. “One cannot take into consideration that someone else tried to make a great effort. Finally it is only satisfactory for everybody when the film is coherent.”

Gutshof Poll Poll Manor

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In Production

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Alarm am Hauptbahnhof

Am 30. September 2010, dem »Schwarzen Donnerstag«, wird mit einem robusten Polizeieinsatz die Baustelle für den neuen Tiefbahnhof im Stuttgarter Schlosspark geräumt. Zahlreiche Bürger werden verletzt, einer verliert das Augenlicht. Bis dahin war der Protest gegen das »neue Herz Europas«, wie der geplante Tiefbahnhof in der Werbung heißt, ein Protest mit sommerlichem Event-Charakter. Aber spätestens seit diesem 30. September ist Stuttgart Dauerthema in den Medien. Der Bürger-Protest ist so vielseitig wie die Bürger selbst: Dem einen geht es um die Zerstörung des denkmalgeschützten Bahnhofs, dem anderen um die Gefährdung der berühmten Stuttgarter Mineral- und Heilquellen, die Verschwendung von Milliarden von Steuermitteln, die Verflechtung von Wirtschaft und Politik, die Zerstörung des Stuttgarter Schlossgartens, das Fällen alter Bäume, die Untertunnelung einer ganzen Stadt, zehn Jahre Baustelle in der Stadt, Immobilienspekulation, und und und. Jeder hat

seine ganz persönlichen Gründe, gegen den Bahnhofsneubau zu sein. Ministerpräsident Mappus, Ministerin Gönner, Oberbürgermeister Schuster, sie alle werden trotzdem nicht müde, von Zukunft, Baurecht, oder städtebaulicher Chance zu sprechen, obwohl das schon seit Jahren niemand mehr hören will. Schwaben aller Schichten, Altersgruppen oder weltanschaulicher Zugehörigkeit sprechen auf der Straße miteinander – und sie sprechen nicht nur, sie diskutieren oft bis in die Nacht. Nur der Dialog mit der Politik funktioniert noch nicht so gut. Heiner Geißler soll die Verstimmung zwischen Bürgern und Regierung schlichten. Was als »Demokratieexperiment« für gewaltigen Medien-Rummel sorgt, endet mit einem königlichen Schlichterspruch, der alles und nichts bedeuten kann. Im Untersuchungsausschuss des Landtags wird, wie vor einem Gericht, der Frage der Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes vom 30. September nachgegangen. Zwei Stuttgarter Prominente der Protestbewegung, die Dokumentarfilmerin Sigrid Klausmann-Sittler und der Theaterregisseur Volker Lösch, werden verhört, aber auch verantwortliche Polizeibeamte und die Minister Gönner, Rech und Herr Mappus höchst selbst. Am Ende kommt sogar die Kanzlerin, deren Cousine angeblich Parkschützerin ist, um im Wahlkampf zu helfen. Die Filmemacherinnen, selbst Stuttgarter Bürgerinnen, besser bekannt als Böller und Brot haben in dem halben Jahr vom »Schwarzen Donnerstag« bis zur Landtagswahl den Prozess um Stuttgart 21 mit der Kamera begleitet und viel gelernt: zum Beispiel, was Stuttgarter Pflastersteine

Wiltrud Baier in the middle of civil protests

Schlossgarten, the felling of ancient trees or the tunnelling of a whole city as well as 10 years of building work in town, real estate speculation and so on. Everyone has his personal reasons to be against the construction of the new station. Prime Minister Mappus, Minister Gönner, Mayor Schuster: all of them tirelessly speak about the future, building law or urban development chances despite the fact that most people stopped listening years ago. Swabians of all social levels, age groups or ideological outlooks have been talking with each other in the street and they haven’t only talked, they have often been discussing the issues till late into the night. Only the dialogue with politicians hasn’t worked so well. Heiner Geißler has been called upon to settle the disharmony between citizens and parliament. This “experiment of democracy” followed so hungrily by the press, has reached its conclusion with a majestic reconciliatory appeal, one that can mean everything or nothing. In the board of enquiry within the legislative assembly—similar

to court proceedings— the question of the legality of the police intervention on 30th of September is being investigated. Stuttgart’s prominent figures of the protest movement, filmmaker Sigrid Klausmann-Sittler and theatre director Volker Lösch, have been questioned as have responsible police officers, ministers and Herr Mappus personally. At the end even the chancellor, whose cousin reportedly belongs to the park activists, has come to help in the election campaign. The filmmakers themselves are Stuttgart citizens, better known as Böller und Brot. With their camera they have documented the proceedings concerned with Stuttgart 21 for half a year between Black Thursday and the federal state elections. They learned a lot in the process. For example what Stuttgart cobblestones are, why wet plaster expands or how blockade training works. They immersed themselves in different situations of the protest, both from a pro and con point of view and learned new words of greeting like “oben bleiben = stay above ground” and a sur-

prising variation of the meaning of “oben ohne = no bra”. They were hit with their camera by a water gun and learnt that “Baustopp” could be a term of volcanic dimension. They saw the angelic figure of Heiner Geißler come and go, they saw a tent town grow in Stuttgart Schlossgarten, a piece of perimeter fence taken to the museum and finally a historical election victory of the Green Party. What the authors say about the film: We have been living in Stuttgart for 10 years and often asked ourselves if we should move to a more exciting town, to Berlin for example… when suddenly, due to the impact of protest in summer, Stuttgart became unrecognisable. The filming was a special challenge, takes could not really be planned, everything was constantly changing, here a park guard’s alarm, or there the sudden news that Heiner Geißler would be at the station. We felt like restless reporters and were part of a huge media spectacle. For 24 hours a day we were absorbed by the events in our town.

The filmmakers Sigrun Köhler (left) and

The building site of the new low-level station in the Schlossgarten was cleared with a heavy-handed police intervention on the 30th September 2010, the so-called Black Thursday. Numerous citizens were injured, one of them even lost his eye sight. So far the protest against the “new heart of Europe”, as the planned low-level station is hailed in the official adverts, has been a protest with summer event character. But now, or at least since 30th of September, Stuttgart has become a constant topic in the media. The citizens’ protest is as complex as the citizens themselves. The one is concerned about the destruction of the historic station, the other is concerned about the influence on the famous Stuttgart mineral and healing fountains. Some are outraged at the wastage of billions of tax money or the bondage of economy to politics and others at the destruction of the Stuttgart

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dort die Nachricht, dass Heiner Geißler im Bahnhof auftauchen wird. Wir kamen uns vor wie rasende Reporter und waren Teil eines gewaltigen Medien-Spektakels. 24 Stunden am Tag aufgesogen von den Ereignissen in unserer Stadt. Bei allen unseren Filmen arbeiten wir mit der Poesie und Komik des Zufalls. Uns hat besonders die Kommunikation interessiert, wie sprechen die Leute miteinander? Facebook, Twitter, die Rhetorik der Politiker, der schwäbische Dialekt, Streitkultur und Demokratie, Lüge und Wahrheit.« Der Film wurde in der Dokumentarfilm-Sommerstaffel bereits im Ersten ausgestrahlt. Für den Herbst ist eine Kinotour geplant.

Wiltrud Baier mittendrin im Bürgerprotest

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sind, warum Gipskeuper aufquillt oder wie ein professionelles Blockadetraining funktioniert. Sie tauchen in verschiedene Situationen des Protestes für und gegen den Bahnhofsbau ein, lernen neuartige Grußworte wie »Oben Bleiben!« und eine überraschende Variation der Bedeutung von »Oben Ohne!« kennen, sie werden am 30. September mit ihrer Kamera vom Wasserwerfer abgeschossen, erfahren, dass »Baustopp« ein Begriff von vulkanischer Bedeutung sein kann, sehen die Lichtgestalt Heiner Geißler kommen und gehen, eine Zeltstadt im Stuttgarter Schlossgarten wachsen, einen Bauzaun ins Museum kommen und einen historischen Wahlsieg der Grünen. Die Autorinnen zum Film: »Seit zehn Jahren leben wir in Stuttgart und fragen uns regelmäßig, ob wir nicht in eine aufregendere Stadt, nach Berlin zum Beispiel, ziehen sollten, als plötzlich unser Stuttgart durch die Wucht der Proteste im Sommer nicht wiederzuerkennen ist. Die Dreharbeiten waren eine Herausforderung der besonderen Art, Drehs konnten nicht wirklich geplant werden, ständig kam alles anders, hier ein Parkschützeralarm oder

Die Filmemacherinnen Sigrun Köhler (li.) und

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FilmFactsSüdwest

Text: Wiltrud Baier

Buch | Regie | Kamera | Ton | Schnitt Script | Direction | Cinematography | Sound | Editing: Sigrun Köhler, Wiltrud Baier Produktion Production: Böller und Brot, Indi Film Koproduktion Coproduction: SWR/ARD Förderung Funding: MFG

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In Production

Eva ( Julia Brendler, links u. unten)

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Ben (Edin Hasanovic, Mitte) wird

nimmt den Straftäter Ben in ihre

von Gewissensbissen geplagt

Familie auf

Ben (Edin Hasanovic, middle) is

Eva (Julia Brendler, left and below)

stricken with remorse

takes offender Ben into her family

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Zweites Leben (AT)

Unter der Regie von Lars-Gunnar Lotz produziert FFL Film- und Fernseh-Labor Ludwigsburg in Koproduktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk den Kinospielfilm »Zweites Leben« (AT). Der jugendliche Straftäter Ben bekommt in einer Einrichtung des freien Strafvollzugs die Chance für einen Neuanfang. Dort trifft er auf seine Hausmutter Eva, die Opfer eines seiner brutalen Überfälle war – die Tat blieb bisher unaufgeklärt. Ben versucht alles, um nicht aufzufallen. Doch in der engen familiären Gemeinschaft keimt in Eva bald ein schrecklicher Verdacht. »Inspiriert worden bin ich durch das Seehaus Leonberg, eine einmalige Einrichtung des freien Vollzugs. Hier erleben jugendliche Kriminelle häufig das erste Mal, was Familie bedeuten kann, indem sie mit den Sozialarbeitern und deren Familien zusammen wohnen. Diese besondere Wohn-

In all our films we work with poetry and the humour of coincidence. We were especially interested in the communicative aspect, in how people were talking with each other. Facebook, twitter, the rhetoric of politicians, the Swabian dialect, culture of argument and democracy, lies and truth. The film has already been shown in a documentary series in the first programme (ARD). A cinema tour through Baden-Württemberg is planned in autumn.

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Zweites Leben (AT)

Produced for the big screen and directed by Lars-Gunnar Lotz the FFL Film- und Fernseh-Labor Ludwigsburg presents in coproduction with the Filmakademie Baden-Württemberg and the Südwestrundfunk the feature “Zweites Leben” (AT). The juvenile criminal offender Ben is given the chance for a new

gemeinschaft hat die Drehbuchautorin Anna Praßler und mich von Anfang an fasziniert. Im Verlauf der Recherchen bekam ich einen immer größeren Respekt vor den Jungs, die hier ein straffes Programm ableisten, und vor den Mitarbeitern, deren Engagement weit über das rein Berufliche hinausgeht«, erzählt Regisseur Lars-Gunnar Lotz. »›Zweites Leben‹ handelt von Schuld und Vergebung und dem Entdecken von Gefühlen, die bisher im Verborgenen geblieben sind. Bei Ben sind es die Gefühle von Reue und Scham, bei Eva ist es das Gefühl von Hilflosigkeit und Verbitterung. Und bei beiden wird sich das Leben dadurch tiefgreifend verändern.« In den Hauptrollen spielen Edin Hasanovic und Julia Brendler, in den weiteren Rollen des Hauptensembles Marc Ben Puch, Pit Bukowski und Natalia Rudziewicz. Gemeinsam mit der Casterin Karen Wendland wurden über 100 Jungdarsteller gecastet. »Der 18-jährige Edin Hasanovic war ein Glücksfall, und ich kann mir keinen anderen vorstellen, der in dem Alter bereits eine solche Tiefe und Intensität in seiner Darstellung erreicht. Die Arbeit mit Julia Brendler war für mich ebenfalls ein großes Geschenk. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, mit so einem tollen Ensemble zusammenzuarbeiten«, so Lars-Gunnar Lotz.

Unter seiner Regie und der Bildgestaltung von Jan Prahl fanden die Dreharbeiten im Februar und März 2011 statt. Hauptdrehort war das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen. Im Anschluss wurde in Stuttgart und in der ehemaligen Jugendarrestanstalt in Wiesloch gedreht. »Wir hatten ein sehr junges und unglaublich hochmotiviertes Team, das äußerst professionell gearbeitet hat. Die Besetzung des Stabes ist für mich so wichtig wie die Besetzung des Castes, und ich bin froh, bei meinem ersten Langspielfilm eine so tolle Crew gehabt zu haben«, berichtet Lars-Gunnar Lotz über die Dreharbeiten.

Ein Großteil des Teams kommt aus Baden-Württemberg: die Szenenbildnerin Ina Küfner, die Kostümbildnerinnen Tanja Gierich und Ulé Barcelos, die Maskenbildnerin Nicole Durovic, der Produktionsleiter Darko Lovrinic, die Aufnahmeleiterin Katja Rösch und der Filmkomponist Daniel Benjamin, um nur einige zu nennen. Fast die gesamte Postproduktion findet in Baden-Württemberg statt, u. a. die Tonbearbeitung, Mischung und das Sounddesign bei Studio sumophonic in Ludwigsburg. »Zweites Leben« wird 2012 uraufgeführt. Text: Franziska Specht

Buch Script : Anna Praßler Regie Direction : Lars-Gunnar Lotz Produktion Production : FFL Film- und Fernseh-Labor Ludwigsburg GmbH & Co. KG Koproduktion Coproduction : SWR, Filmakademie BadenWürttemberg Förderung Funding: MFG

beginning in an open penitentiary institution. There he meets his matron Eva who had been a victim in one of his brutal attacks. The criminal act has not been cleared up so far. Ben does everything not to attract attention to himself, but in the tight, familiar community a terrible suspicion arises in Eva. “I was inspired by the Seehaus Leonberg, a unique open prison institution. Here juvenile criminals often experience for the first time, what family can mean while living with social workers and their families. This special shared community fascinated both the author Anna Praßler and me from the very beginning. “In the course of research my respect for the juveniles who are subjected to a strict program and for the employees whose commitment reaches far beyond the mere professional, increased considerably”, the director Lars-Gunnar Lotz points out. “‘Zweites Leben’ deals with guilt and absolution and the discovery of feelings that have not been detected so far. With Ben the feelings are remorse and shame. With Eva it

is the feeling of helplessness and bitterness. And for both life will change profoundly as a result.” In the leading roles are Edin Hasanovic and Julia Brendler, in further roles in the main ensemble Marc Ben Puch, Pit Bu kowski and Natalia Rudziewicz. Together with caster Karen Wendland more than 100 young actors were casted. “Finding the 18-year-old Edin Hasanovic was a matter of luck and I can imagine no other actor reaching such a depth and intensity in his performance. Working with Julia Brendler was for me a great gift as well. It was immense fun to work together with such an amazing ensemble”, says Lars-Gunnar Lotz. Under his direction and the design of Jan Prahl the shooting took place in February and March 2011. The main location was the military training area of Münsingen followed by shootings in Stuttgart and in the former prison for juveniles in Wiesloch. “We had a very young and highly motivated team that worked very professionally. Casting the team is as important as casting

the actors and I am happy to have had such a fantastic crew in my first full-length cinema movie”, Lars-Gunnar Lotz reports about the shooting. A significant part of the team comes from Baden-Württemberg: the set designer Ina Küfner, the costume designers Tanja Gie rich and Ulé Barcelos, the make-up artist Nicole Durovic, the executive producer Darko Lovrinic, the location manager Katja Rösch and the film composer Daniel Benjamin, just to name some of them. Almost all the post-production is concentrated in Baden-Württemberg including the sound recording and the sound design in the studio Sumophonic in Ludwigsburg. “Zweites Leben” will be presented in 2012.

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Karoline Herfurth (rechts) und Antonia T. Pankow spielen Schwestern Karoline Herfurth (right) and Antonia T. Pankow are playing sisters

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Festung

Enge Gassen einer beschaulichen Kleinstadt, eine weite Anhöhe mit angrenzenden Weinbergen. Manchmal sorgt die Sonne für eine behutsame Idylle, meist aber wirft der mit Wolken verhangene Himmel unheilvolle Schatten voraus. Die 13-jährige Johanna (Elisa Essig) durchfliegt diese Szenerien immer wieder mit dem Fahrrad. Ihren Bewegungen ist eine verzweifelte Hast inne, sie verraten stets eine versuchte Flucht, jedoch gleichsam einen inneren Druck, schnell wieder an eben jenem Ort ankommen zu müssen, vor dem sie davon eilt. So in etwa könnte man das Verhältnis des Mädchens zu ihrem Elternhaus beschreiben. Denn Johannas Zuhause ist ein Ort der allgegenwärtigen Angst – Angst vor dem gewalttätigen Vater, Angst davor, nicht zur Stelle zu sein, wenn dieser erneut die Hand gegen die Mutter erhebt und sie schwer verletzt. Und letztlich die Angst, niemals aus dem Zustand der ständigen Alarmbereitschaft ausbrechen zu können und einfach mal Teenager sein zu dürfen.

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Fortress

Narrow alleys of a small placid town—wide hills adorned with vineyards. Sometimes the sun gently shines on the idyll, more often than not, however, the dull sky casts its ominous shadows. On her bike 13-year-old Johanna (Elisa Essig) repeatedly hurries through this scenery. Her movements express desperate haste and she constantly seems to be on the run, yet, at the same time under pressure to quickly return to the place she has just fled from. This is how you could describe the relationship to her parental home. Because in Johanna’s home fear is ever present—fear of her violent father, fear of not being present when he again beats up her mother, injuring her badly. And, last of all, the fear of never being able to escape this state of constant alert and simply being a teenager. “Fortress”, the debut of the Finnish female director Kirsi Liimatainen, is a story of domestic violence from a children’s point of view. Set in the

»Festung«, der Debütfilm der finnischen Regisseurin Kirsi Liimatainen, erzählt eine Geschichte über häusliche Gewalt aus der Perspektive von Kindern. Angesiedelt ist sie im hessischen Heppenheim, mit seinen pittoresken Fachwerkhäusern und Weinfesten geradezu ein Vorzeigedorf, ein Ort der Unbeschwertheit, so scheint es. Den Produzentinnen Alexandra Kordes und Meike Kordes war es wichtig, »Festung« in einer solchen vordergründig funktionierenden bürgerlichen Welt spielen zu lassen. Hier wird der selbstauferlegte Zwang der Familie nachvollziehbar, über die Gewaltausbrüche von Vater Robert (Peter Lohmeyer) Stillschweigen zu bewahren. Anonymität gibt es in der Kleinstadt nicht, es bleibt der Druck zur Konformität. Die Töchter von Robert und Erika (Ursina Lardi) erleben diesen Konflikt auf unterschiedliche Weise – die Älteste, Claudia (Karoline Herfurth), will endlich Heppenheim und alle Verantwortung hinter sich lassen, die Jüngste, Moni (Antonia T. Pankow), ist dem Vater gegenüber grenzenlos loyal. Und die erstmals verliebte Johanna, sonst eine Außenseiterin in der Schule, könnte mit Christian (Ansgar Göbel) fast glücklich sein, wenn das Gebot zur Geheimhaltung ihr nicht eine große Verschlossenheit einverleibt hätte, die wiederholt für Misstrauen im zarten Verhältnis der beiden sorgt. So handelt die Geschichte von Autorin Nicole Armbruster, die 2010 für ihr Buch den Thomas Strittmatter Preis erhielt, letztlich auch vom Verlust einer jugendlichen Unbefangenheit, für den Kamerafrau Christine A. Maier immer wieder Bilder findet. Überhaupt ist »Festung« ein Film über das Spiel der Blicke seiner jungen Protagonistinnen geworden –

Hessian town of Heppenheim with its picturesque timbered houses and wine festivals a prime example of unencumbered life, so it seems. To the two producers Alexandra Kordes and Meike Kordes it was crucial to set “Fortress” in a superficially well-functioning middle-class world. As only in this kind of world will we be able to relate to the family’s pressure to maintain silence about father Robert’s (Peter Lohmeyer) violent outbursts. Small towns usually don’t allow for anonymity, ever present instead is the pressure of conformity. The daughters of Robert and Erika (Ursina Lardi) each have their own individual ways to deal with the conflict. First-born daughter Claudia (Karoline Herfurth) wants to finally turn her back on Heppenheim and all responsibility whereas the youngest daughter Moni (Antonia T. Pankow) is loyal to the backbone in regard to her father. And Johanna, an outsider at school, has just fallen in love for the first time. She could almost be happy with Christian (Ansgar Göbel) if only there

Christian ULMEN Lola DOCKHORN Peter Lohmeyer und Ursina Lardi mit Filmtochter Antonia Pankow Peter Lohmeyer and Ursina Lardi with film daughter Antonia Pankow

mal anklagende, mal abwehrende, immer schamvolle und hilflose. Am Ende trifft Johanna gleich zwei radikale Entscheidungen und durchbricht diesen Kreislauf. »Festung« ist mit dem ZDF – Das Kleine Fernsehspiel unter der Redaktion von Jörg Schneider entstanden. Unterstützt wurde der Kordes & Kordes-Film von HessenInvestFilm, der MFG Filmförderung, dem DFFF und der Film Commission Hessen. Der Kinofilm feierte seine Welturaufführung auf dem Filmfestival Montréal im August 2011. Text: Katharina Stumm

Ein Film von

ANJA JACOBS

Buch Script : Nicole Armbruster Regie Direction : Kirsi Marie Liimatainen Kamera Cinematography: Christine A. Maier Schnitt Editing: Sarah J. Levine Produktion Production : Kordes & Kordes Film GmbH Koproduktion Coproduction : ZDF Förderung Funding: HessenInvestFilm, MFG, DFFF

weren’t the dictate of secrecy that has made her taciturn repeatedly creating mistrust in this delicate relationship. Nicole Armbruster who has won the Thomas Strittmatter Award in 2010 for her script examines above all the loss of juvenile light-heartedness and her cinematographer Christina A. Maier always finds the appropriate images. On the whole “Fortress” has become a cinematic game juggling with the viewpoint of its various young protagonists—sometimes accusing, sometimes defensive, always shameful and simply helpless. In the end Johanna makes two radical decisions and finally manages to break the cycle. “Fortress” has been coproduced by the ZDF—Das Kleine Fernsehspiel ( Jörg Schneider). The Kordes & Kordes production was funded by MFG Filmförderung, the DFFF and the Hessian Film Fund. The feature celebrated its world premiere at the Montréal Filmfestival in August 2011.

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MB E V O N . 10 im Kino

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Yoko bezaubert nicht nur seine Freundin Pia

Jamie Bick in ihrer ersten großen Rolle

Tobias Moretti als Großwildjäger

Die Darsteller mit Regisseurin Franziska Buch

Yoko not only enchants his girl friend Pia

Jamie Bick in her first big role

Tobias Moretti as big game hunter

The actors together with director Franziska Buch

Yoko

Basierend auf den Büchern des weltweit sehr erfolgreichen Kinderbuchautors Knister hat die Produktionsfirma Blue Eyes aus München einen neuen berührenden wie spannenden Kinostoff entwickelt. Vor dem Hintergrund eines actionreichen Abenteuerplots erzählt »Yoko« die Geschichte der elfjährigen Pia, die noch unter dem Tod ihres Vaters leidet, bis eines Tages Yoko, ein Yeti aus dem Himalaya, in ihrem Baumhaus auftaucht. Einem fiesen Großwildjäger entflohen, schleicht sich das kindlichanarchische, liebevolle, aber auch mysteriöse Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten und einem ausgeprägten Sinn für Humor in Pias Herz und weist ihr den Weg zurück in die Welt. Mit Yoko, dem kleinen Yeti stellt Blue Eyes eine neue und bis dato im Family Entertainment-Film einzigartige Animationsfigur vor. Als zweiter Hauptcharakter geführt, wurde Yoko als CGI-Figur am Rechner und in Form eines teilanimierten Costume Characters on set realisiert. Für die diffizile Kombination aus Animation und Suit hat Blue Eyes

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In Production

In Production

Yoko

Based on the books of the internationally acclaimed children’s author Knister the Munich production company Blue Eyes has developed a script for the big screen that is both, touching as well as full of suspense. Set in a framework adventure and a plot full of action, “Yoko” is the story of 11-year-old Pia who is still suffering from her father’s death until, one day, Yoko, a Yeti from the Himalayas appears in her tree house. Having just escaped from a pernicious big game hunter, the childishly anarchical and affectionate but also mysterious being with supernatural talents and a wild sense of humour gradually captures Pia’s heart thus showing her a way back into life. With Yoko, the little Yeti, Blue Eyes introduces an animated figure that to date is unique in the family entertainment sector. As a second main character Yoko has been created as a CGI character and has also been realised with

einen kompetenten Partner in Europa gefunden, der weltweit arbeitende Spezialisten für Computeranimation und SFX-Kostüme unter einem Dach vereint. Fido Film aus Stockholm (Schweden) und ihre Kollegen der Forestlight Studios sind neben dem mittlerweile altbewährten Partner Dor Film (Österreich) ebenfalls Koproduzenten und mit den VFX-Spezialisten des Hauses Pixomondo für alle visuellen Effekte und die Animation verantwortlich. »Einen Realfilm mit einem animierten Character zu produzieren, ist so viel Arbeit wie zwei Filme zu machen«, sagt Produzentin Corinna Mehner, die weiß wovon sie spricht. Nach der Umsetzung zweier »Hexe Lilli«-Kinoabenteuer, die 2009 und 2011 ins Kino kamen, hat Corinna Mehner erlebt, was für einen langen Atem man als Produzent eines so hochkomplexen Filmes braucht. Nach der Realisierung des Realfilmanteils, der von August bis Oktober 2010 an deutschen und österreichischen Locations und dem Babelsberger Studio unter der Regie von Franziska Buch gedreht wurde, begann die lange und intensive Postproduktionszeit, in der neben dem klassischen Filmschnitt und der Postproduktion über 400 Visual-Effect-Shots realisiert wurden.

Mittlerweile ist »Yoko« auf der Zielgeraden und die VFXHäuser Fido Film, Forestlight Studios und Pixomondo laufen auf Hochtouren. Während die schwedischen Spezialisten die reine Animation des anarchischen Wesens aus dem Himalaya schon abgeschlossen haben, muss der CG-Character im Lighting und Compositing nun ins richtige Licht gesetzt und perfekt in das Realbild integriert werden. Ferner entstehen im Hause Pixomondo magische Sternbilder, Mattepaintings und lustige Krabbeltiere wie animierte Krabben und Käfer. Bei all dem VFX-Spektakel ist aber nicht zu vergessen, dass »Yoko« ein exzellentes Schauspielensemble vereint: Namhafte Größen wie Tobias Moretti, Justus von Dohnányi und Jessica Schwarz spielen neben der fantastischen Newcomerin in der Kinderhauptrolle, Jamie Bick, und geben dem Film die richtige Balance zwischen Actionplot, Humor und emotionaler Tiefe. Für die Umsetzung in beeindruckende Kinobilder zeichnet Jan Fehse verantwortlich, der die Auflösung dieses VFX-gewaltigen Films mit seinem Storyboarder Jan Sasse genauestens geplant hat. Mit Unterstützung von altbewährten und neuen Finanzie-

the help of a partly animated costume character on set. For the technically challenging combination of animation and suit, Blue Eyes has found a particularly competent European partner uniting worldwide operating experts of CGI and SFX costumes under one roof. Fido Film in Stockholm (Sweden) and their colleagues of the Forestlight Studios are co-producers of “Yoko”, beside the meanwhile well-proven partner Dor Film (Austria). Together with the VFX experts of Pixomondo they are responsible for all visual effects and animation. “To produce a feature with an animated character is like making two films,” says producer Corinna Mehner and she knows what she’s talking about. After realising two “Hexe Lilli” features for the big screen in 2009 and 2011, Corinna Mehner has experienced the great amount of endurance one requires as a producer of such a highly complex motion picture. After the actual shooting that took place under the direction of Franziska Buch at locations in Germany and Austria and at the Babelsberg

Studios from August to October 2010, postproduction turned out to be extensive. Besides conventional cutting and postproduction more than 400 visual effects shots had to be realised. Meanwhile “Yoko” is getting closer to the final hurdles, and the postproduction companies Fido Film, Forestlight Studios and Pixomondo are now shifting into high gear. Whereas the experts from Sweden have already finished the pure animation of the anarchical being from the Himalayas, the CG character has now to be perfectly integrated into the real shots by lighting and compositing. Furthermore Pixomondo is creating magical constellations of stars, matte paintings and amusing little crawling animals like animated crustaceans and beetles. In the face of this VFX spectacle one shouldn’t forget that “Yoko” also presents a cast of excellent actors. Well-known actors like Tobias Moretti, Justus von Dohnányi and Jessica Schwarz play alongside the fantastic newcomer Jamie Bick, who has the leading child’s role, and they significantly contribute to the

rungspartnern wie der MFG Filmförderung konnte »Yoko« mit seinen enormen technischen Herausforderungen in einer straffen Produktionszeit hergestellt werden. Sony Pictures Releasing bringt die Geschichte des mystischen Wesens aus dem Himalaya Anfang 2012 in die deutschen Kinos. Text: Carolin Dassel

Buch Script : Gerrit Hermans, Knister, Claudia Boysen Regie Direction : Franziska Buch Kamera Cinematography: Jan Fehse Musik Music: Klaus Badelt, Mark Anthony Yaeger Produktion Production : blue eyes Koproduzenten Coproduction : Fido Film & Forestlight Studios / Dor Film / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion, B. A. Produktion, Achte Babelsberg Film Förderung Funding: DFFF, FFF Bayern, FFA, HessenInvestFilm, MFG, MBB, BBF, ÖFI, ORF, FFW, SFI, MEDIA Program of the European Union

film’s successful balance of action, humour and emotional depth. Cinematographer Jan Fehse has not only created impressive images for the big screen in this highly VFX focused movie but together with his storyboarder Jan Sasse he has also planned the scene breakdown meticulously. Thanks to the support of well-proven as well as new financing partners like the MFG, Blue Eyes has managed to produce the technically very challenging “Yoko” within a tight schedule. Sony Pictures Releasing will bring this film about the mystical being from the Himalayas to German cinemas by the beginning of 2012.

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ď‚ƒ Anna BrĂźggemann und Jacob Matschenz als Teil der ÂťGeneration UmzugÂŤ Anna BrĂźggemann and Jacob Matschenz

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as part of the “generation of moving�

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3 Zimmer/KĂźche/Bad (AT)

Dreharbeiten und Umzßge haben viel gemeinsam: Sie kÜnnen sehr lange dauern, alle Beteiligten immer wieder vor neue Herausforderungen stellen – und man braucht Freunde, die einem dabei helfen. In unserem Fall laufen der Dreh und die Umzßge schon seit zehn Monaten. teamWorx Ludwigsburg dreht seit Beginn des Jahres die von der MFG gefÜrderte TragikomÜdie 3 Zimmer/Kßche/Bad, einen Film ßber acht Freunde zwischen 20 und 30, die sich gegenseitig beim Umzug helfen. Immer wieder, ßber ein ganzes Jahr verteilt. Mal muss man mit seiner Freundin zusammenziehen, mal hat man sich getrennt, mal kann man sich die Miete nicht leisten und mal kommt man dahinter, dass WG doch toller ist als allein. Alles ist im Wandel. Zwischen Kartons und MÜbeln entsteht das traurige, lustige und nachdenkliche Portrait einer Generation, in deren Leben

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3 Zimmer/KĂźche/Bad (AT)

Shooting a film and moving house have many things in common: They can take endlessly long and confront all participants with ever changing new challenges— and one requires the help of friends. In our case, the shoot and the move started 10 months ago. Since the beginning of this year teamWorx Ludwigsburg has been filming the MFG funded tragicomedy “3 Zimmer/ KĂźche/Badâ€?, a film about 8 friends in their twenties that help each other moving house. Someone is always moving throughout the entire year. Be it moving in with a girlfriend, moving out after a separation, moving because the rent is too high or changing to a shared apartment because it is so much more fun than living alone. Everything is in transition. And so, amidst cartons and furniture, a tragic, funny and reflective portrait of a generation is created whose only constant in life is the removal van, a generation that, strangely enough, is hardly ever

der Umzug die einzige Konstante ist, einer Generation, die im deutschen Film merkwßrdigerweise fast nie vorkommt, obwohl sie uns auf vielfache Weise jeden Tag begegnet. Nicht zuletzt ist unser Film auch eine Bestandsaufnahme einer Schicht, die dieses Land prägt, aber in unserem Kino ebenfalls kaum stattfindet. Wir erzählen vom Mittelstand. Das Drehbuch hat Dietrich Brßggemann wieder gemeinsam mit seiner Schwester Anna geschrieben. Erneut beweisen die beiden ihr Gespßr fßr subtilen Humor und die unspektakulären Katastrophen und Peinlichkeiten des Alltags. Der Bruder fßhrt Regie, die Schwester ßbernimmt eine der acht Hauptrollen und neben Anna Brßggemann haben wir noch sieben weitere aufstrebende Jungschauspieler vor der Kamera vereint: Alice Dwyer, Amelie Kiefer, Aylin Tezel, Katharina Spiering, Alexander Khuon, Jacob Matschenz und Robert Gwisdek. Da die Handlung in allen vier Jahreszeiten spielt, haben wir auch den Dreh in vier BlÜcke aufgeteilt. Insgesamt wurde

portrayed in German films even though we are confronted with these situations every day. Our film shows the appraisal of a society which on the one hand shapes this country, while on the other hand is hardly ever portrayed in our cinemas. It’s a story about the middle class. This screenplay was also written by Dietrich Brßggemann together with his sister Anna. Both of them prove their keen sense for subtle humour and unspectacular disasters and embarrassments in everyday life. The brother is the director while the sister plays one of the eight main characters. Besides Anna Brßggemann we managed to gather seven more aspiring young actors for the shoot: Alice Dwyer, Amelie Kiefer, Aylin Tezel, Katharina Spiering, Alexander Khuon, Jacob Matschenz and Robert Gwisdek. Since the film takes place throughout all four seasons we have also divided the shoot into four blocks. We had a total of 40 shooting days in Berlin, Stuttgart, Italy, Munich and the

an 40 Tagen in Berlin, Stuttgart, Italien, MĂźnchen und in den Ăśsterreichischen Alpen gedreht, und im Oktober hat der letzte Teil begonnen. NatĂźrlich ist diese Arbeitsweise eine besondere Herausforderung fĂźr die Produktion, denn egal ob Motive, Team oder Schauspielertermine – die gesamte Logistik wird um ein Vielfaches komplizierter. Und doch lohnt es sich, denn man sieht nur in wenigen Filmen das Verstreichen von Zeit und den Rhythmus eines ganzen Jahres wirklich greifbar auf der Leinwand. Ein schĂśner Nebeneffekt ist auĂ&#x;erdem eine groĂ&#x;e Verbundenheit im Team, die Ăźber so einen langen Zeitraum ganz von allein entsteht. Bei Dreharbeiten wie bei UmzĂźgen ist irgendwann der LKW leer und alles Material da hingeräumt, wo es sein soll, nämlich in die Wohnung oder in den Schneideraum. Wir blicken gern zurĂźck auf ein Jahr voller erlebnisreicher Dreharbeiten, freuen uns aber schon sehr darauf, den Film jetzt fertig zu schneiden. Angefangen haben wir ohnehin schon zwischen den DrehblĂścken und jetzt geht es darum, all die einzelnen Fäden zusammenzuknĂźpfen zu einer groĂ&#x;en, schĂśnen Geschichte Ăźber dieses Land, diese Zeit und ein paar Leute, die so ähnlich sind wie wir. Und das ganze bitteschĂśn nicht länger als zwei Stunden. Der Kinostart ist im Jahr 2012 geplant.

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Text: Bianca Laschalt und Dietrich BrĂźggemann

Buch Script : Anna und Dietrich BrĂź ggemann Regie Direction : Dietrich BrĂź ggemann Kamera Cinematography: Alexander Sass Produktion Production : teamWorx Television & Film GmbH, Jochen Laube, Fabian Maubach Koproduktion Coproduction : arte, BR, HR FĂśrderung Funding: MFG, BKM, DFFF, HFF

Austrian Alps and started the last filming block in October. This method is of course quite challenging for the production. Be it the motif, the team or the acting dates—the entire production cycle becomes much more daring and complicated. Still, it was worth it as there are few pictures demonstrating the elapse of time with a whole year’s intervals unfolding on the screen. Be it movie shoots or moving house there comes the time when the truck is empty and all material is in place—both in an apartment or the cutting room. We enjoy looking back on a year filled with exciting shoots and are keen to now do the film’s final cut. A start was made during the separate shooting blocks. Now we need to tie all the loose ends into a great and beautiful story about this country, our time and a few people resembling you and me. And all this of course in under two hours. The cinema release is set for 2012.

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Vatertage

Für Sandro Spanu, Bernd Preiss und Oliver Vogt ist jeder Tag Vatertag, seit sich die Drei entschieden haben, länger als ein Jahr Elternzeit zu nehmen. Sie bleiben mit ihren Kindern zu Hause, während ihre Frauen arbeiten gehen. Das ist bei aller Emanzipation in unserer Gesellschaft nach wie vor keine leichte Entscheidung, und es ist auch keine leichte Aufgabe. Mit großer Offenheit erzählen sie, wie sie sich in ihrer neuen Rolle als Vollzeitväter fühlen und wie sie den Alltag meistern. Regisseurin Anni Seitz und Kameramann Jan Raiber haben über ein Jahr lang die Väter und ihre Familien immer wieder besucht. Die drei Hauptprotagonisten des Dokumentarfilms stellen sich dabei als ziemlich unterschiedliche Charaktere heraus. Während Oliver, ein gut aussehender Sportlehrer, jedes Problem – ob Haushalt oder Wickeldienst – mit Leichtigkeit meistert, tut sich Bernd schon schwer, nur einen Topf Nudeln zu kochen. Der arbeitslose Bauphysiker konnte sich den Umgang mit Kindern zunächst gar nicht vorstellen. Die Zeit mit seiner kleinen Tochter hat ihn jedoch so sehr beeindruckt, dass er sich jetzt sogar beruflich neu orientie-

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In Production

In Production

Vatertage

Since Sandro Spanu, Bernd Preiss and Oliver Vogt decided to take parental leave for more than a year, every day is Father’s Day for them. They stay at home with their children while their wives go to work. This still isn’t an easy decision despite the widespread emancipation within our society, and it is certainly not an easy task. With a high degree of openness, they talk about how they feel in their new role as full-time fathers and how they manage their day-to-day life. Director Anni Seitz and cameraman Jan Raiber visited the fathers and their families regularly for over a year. The three main protagonists in this documentary film turn out to be quite diverse characters. While Oliver, a good-looking PE instructor, resolves every problem easily, regardless whether housekeeping or nappy changing, for Bernd it is difficult to cook a pot of noodles. At first, the unemployed construction physicist

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Vatertage sind nicht leicht

Was passiert wo als nächstes?

Father’s days are not easy

What happens when, where, next?

ren möchte und sich trotz seiner 43 Jahre für einen Studiengang über frühkindliche Bildung und Erziehung an der Pädagogischen Hochschule bewirbt. Dem Italiener Sandro hingegen wäre es eigentlich doch lieber, wenn seine Frau zu Hause bleiben würde. Er muss, weil das Gehalt seiner Frau als Musikreferendarin nicht für den Lebensunterhalt der Familie reicht, im Transportunternehmen seines Vaters arbeiten. Die fast dreijährige Tochter wird daher zwischen den Eltern hin und her gereicht, was zu viel Stress für alle Beteiligten führt. Und die Mütter? Ihnen fällt es natürlich nicht immer leicht, die Kinder loszulassen und an ihre Männer abzugeben. Aber insgeheim finden sie es echt super, dass ihre Männer den Part zu Hause übernehmen. Unmännlich macht sie das in ihren Augen nicht! Regisseurin Anni Seitz war bei allen Höhen und Tiefen des Familienalltags im Schwabenländle dabei. Der Ansatz war,

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sich mit kleiner Kamera und minimalem Technikaufwand möglichst unsichtbar zu machen. Die Dreharbeiten liefen daher fast immer im Zweierteam ab – an der Kamera Jan Raiber und die Regisseurin, die auch den Ton übernahm. Entstanden ist ein humorvolles Familienpanorama der heutigen Zeit, in dem ganz unaufdringlich auch die großen Fragen nach Erziehung, Vorbildern und Verantwortung gestellt werden. Im Herbst beginnt die Festivalauswertung von »Vatertage«. Außerdem ist der Film in der nächsten Staffel Junger Dokumentarfilm im SWR zu sehen.

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Rollenspiel

Jedes Jahr im Hochsommer finden mitten in Deutschland gigantische Schlachten statt. Ritter, Orks, Elfen und Magier kämpfen auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld miteinander, um die elementare Frage nach Gut und Böse für sich zu entscheiden – und unser Filmteam ist mittendrin im »Rollenspiel«. Wenn sich Tausende von Live-Rollenspielern treffen und in ihre Fantasy-Welt eintauchen, sieht das aus wie ein Szenario aus »Herr der Ringe« und geschieht meist abseits der Medien. Regisseur Andreas Geiger lernte einige Rollenspieler während der Recherchen zu seinem Film »Heavy Metal auf dem Lande« kennen und geriet wie von selbst in den Sog von Mystik und Magie: »Mit unserem Film will ich ein tiefmenschliches Bedürfnis beleuchten: den Wunsch, in eine andere Rolle zu schlüpfen, sich zu verklei-

Text: Christian Drewing

Buch Script | Regie Direction : Anni Seitz Kamera Cinematography: Jan Raiber Ton Sound: Anni Seitz Schnitt Editing: Valerie Haaf Musik Music: Karol Obara Produktion Production : Eikon Südwest Koproduktion Coproduction : Filmakademie, SWR Förderung Funding: MFG

Ein Freizeitvergnügen der besonderen Art A leisure activity of a special type

couldn’t imagine handling the kids at all. However, the time he spent with his little daughter impressed him to such a degree that he now wants to change his professional orientation and has applied for a place to study Early Childhood Education and Childraising, despite his age of 43. In contrast, the Italian Sandro would really prefer his wife to stay at home. He has to work for his father’s transport company because his wife’s salary as a music trainee teacher is not enough to support the family. The nearly 3-year-old daughter is passed back and forth between the parents causing a lot of stress for all involved. And the mothers? Of course it is not always easy for them to let go of the children and leave them with their husbands. But secretly, they enjoy the fact that their husbands have taken over the part at home. This doesn’t make them appear effeminate in their eyes at all! Director Anni Seitz was present during numerous highs and lows in the day-to-day family life in Baden-Württemberg.

The intention was to be as invisible as possible, using small camera technology and minimal technical resources. That is why the filming was almost always done with a team of two people, Jan Raiber operating the camera and the director, who also took over the sound. The result is a humorous family panaroma, set in contemporary times, in which the central questions about bringing up children, role models, and responsibility are posed in a very subtle manner. The festival evaluation of “Vatertage” will begin in the autumn. Also the film can be viewed in the next series of Junger Dokumentarfilm in SWR.

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Rollenspiel

Each year in the middle of summer gigantic battles are fought in Germany. Knights, orcs, elves and magicians fight against each other on medieval battle fields in order to sway the elementary question of good versus evil in their favour. Our movie team is in the middle of the role play. When thousands of live role players meet and descend into their fantasy world it resembles a scenario from “Lord of the Rings” and usually takes place aside from the media. Director Andreas Geiger got to know some of the role players during his research for the film “Heavy Metal auf dem Lande” and magically felt himself drawn into mysticism and enchantment: “With this film I want to illuminate deeply rooted desires. A desire to slip into another role, to put on a charade, to be a hero or a villain. I want to awaken the inner ‘playful child’ in the audience. I was surprised how common this phenomenon is. We no longer

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Mystische Gestalten auf dem quadrat-

Am historischen Bahnhof Maselheim

kilometergroßen Schlachtfeld

At the historical train station in

Mystical creatures on a hundred

Maselheim

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hectare battle field

den, ein Held zu sein oder ein Bösewicht. Ich will das ›spielende Kind‹ im Zuschauer wecken. Ich war erstaunt, wie weit verbreitet dieses Phänomen ist. Es handelt sich längst nicht mehr um eine kleine überschaubare Szene. FantasyRollenspiele entwickeln sich immer mehr zu einem Massenphänomen.« Die Herausforderungen während der Produktion liegen zuallererst darin, das Vertrauen der Spieler zu gewinnen. Schließlich ist man im Mittelalter zunächst ein Fremdkörper mit Filmkamera. Dazu kommen die Größe des vorgegebenen Sets von mehreren Quadratkilometern und die allgegenwärtige Frage: »Was passiert wo als nächstes und wo stecken unsere Spieler in einer Stunde?« Mit einem für eine Dokumentarfilmproduktion rekordverdächtigen Team von zwölf als Rollenspieler verkleideten Mitarbeitern sowie zwei Kamera-Units, getarnten Rollwägen und Headsets gelang es schließlich, die Distanzen zwischen den Locations in den Griff zu kriegen. Die Haupt-

just deal with a small crowd here. Fantasy role playing is developing more and more into a mass phenomenon.” The foremost challenge during production lies in gaining the players’ trust. After all, you initially start as a foreign body with a film camera in the Middle Ages. In addition to this, you are on a set that spans several square kilometers and the omnipresent question is: “What happens next and where will our players be in an hour from now?” Compared to usual documentary productions we are using a record-breaking team of 12 employees dressed up as role players as well as two camera units, camouflaged trolleys and headsets. With their help we finally managed to overcome the distances between the locations. This way we were able to follow the main protagonists through the final battle without inter fering with the actual role play event. Besides the various mass events we repeatedly visited our protagonists “outtime”, i. e. in the real world. This is the only

protagonisten konnten wir so durch die große Endschlacht begleiten ohne den eigentlichen Rollenspiel-Event zu stören oder aufzuhalten. Neben den verschiedenen Großevents besuchen wir unsere Protagonisten natürlich immer wieder »outtime« also in ihrer »realen« Welt. Nur so kann es gelingen, einen nahen und authentischen Blick hinter die Grenzen beider Universen zu werfen. Wir erleben echte Menschen in ihrem bundesdeutschen Alltag. Hier entstehen ihre Sehnsüchte und Träume, ihre Motivation, so viel Zeit und Energie in ihre aufwändige Freizeitbeschäftigung zu stecken. Im Wechselspiel zwischen Alltag und Fantasiewelt entsteht für den Zuschauer eine Komplexität, die ihn zum Nachdenken anregen kann über das Spiel mit Rollen, die man selbst im Leben einnimmt. Beides, Pathos und Banalität, Mythos und Alltag, Spiel und Selbstanalyse liegen im Rollenspiel nah beieinander. Eine Ode an das Spiel und die Fantasie! Im Oktober haben wir die Dreharbeiten beendet und machen uns nun an den Schnitt. Ein Kinostart ist für die zweite Hälfte 2012 geplant. Text: Gebrüder Beetz Filmproduktion

Buch Script | Regie Direction : Andreas Geiger Kamera Cinematography: Axel Schneppat Ton Sound: Oliver Stahn Produktion Production : Gebrüder Beetz Filmproduktion Berlin GmbH & Co. KG Koproduktion Coproduction : RBB, arte Förderung Funding: MFG, Medienboard, DFFF

way you can get a close and authentic view beyond the borders of both universes. We experienced real people in German everyday life. This is where their desire is created and their dreams are made, their motivation to invest an abundance of time and energy into a leisure activity. The switch between everyday life and the world of fantasy creates a complexity triggering the audience to ponder on the game with roles that bear resemblance to their own lives. Both, emotionalism and triteness, myth and everyday life, game and self-analysis, are closely related in role playing. An ode to games and fantasy! In October the shooting will be over and we will begin cutting. The cinema release is planned for the second half of 2012.

Aus den Regionen IP

siehe auch Seite 45

Film Commission Region Ulm

∂ Neubesetzung in Ulm

Die Stelle für die Film Commission Region Ulm ist neu besetzt. Nachdem Thoralf Dietz die Aufgaben vorübergehend übernommen hatte, ist nun mit Pamela Schmidt eine neue Ansprechpartnerin für den von der IHK Ulm und der MFG Filmförderung finanzierten Beratungs- und Informationsservice der Film Commission gefunden. Kontakt: Film Commission Region Ulm | IHK Ulm Olgastraße 95–101 | 89073 Ulm | Telefon 0731 173172 Fax 0731 1735172 | film@regionulm.de ∂ Dreh in historischer Kulisse Die original erhaltenen Bahnhöfe von 1899 entlang der Schmalspurstrecke der Öchslebahn sind Teil zahlreicher historischer Kulissen, die der Osten Baden-Württembergs bietet. Schon zum zweiten Mal musste der Bahnhof Maselheim seinen Namen für Dreharbeiten ändern. 2005 spielte er in der Verfilmung der Lebensgeschichte von Margarete Steiff den Bahnhof von Giengen an der Brenz. Zum Bahnhof Gerbersau wurde er Anfang August dieses Jahres für die Bavaria Fernsehproduktion GmbH, die dort die Dreharbeiten für den Fernsehfilm »Die Heimkehr« begann. Jo Baier adaptierte die gleichnamige Erzählung von Herrmann Hesse und führte auch Regie. Der Film mit August Zirner und Heike Makatsch spielt im Jahr 1910 und erzählt von dem wohlhabenden Geschäftsmann August Staudenmeyer, der nach 30 Jahren Auslandsaufenthalt in seine Heimatstadt Gerbersau zurückkommt. Bald merkt er, dass er mit der Engstirnigkeit und Doppelmoral seiner Mitbürger nicht zurechtkommt.

Regional Film Commissions (see also p. 45) IP

Film Commission Region Ulm

Film shoot in historic setting Along the narrow gauge route of the so called Öchslebahn many original railroad stations from the time of 1899 still exist and are part of the numerous historic sceneries of the eastern part of Baden-Württemberg. A second time the Maselheim railway station had to change its name for a film shoot. In 2005 it became the station of the historic city of Giengen on the Brenz where the life story of toy designer Margarete Steiff was filmed. For Bavaria Film’s TV feature “Die Heimkehr” the station was renamed into Gerbers au at the beginning of August 2011. Jo Baier adapted Herman Hesse’s same named story for the screen and directed it as well. The movie starring August Zirner and Heike Makatsch is situ∂

Die Anfangs- und Schlussszenen des Films wurden in zwei Drehtagen am Bahnhof Maselheim in der Region Biberach produziert und auch die Öchslebahn spielt eine Rolle – samt Zugpersonal sowie rund 40 Komparsen aus der Region. Neben Maselheim wurde auch in Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Wackershofen und Neudenau gedreht. www.film.regionulm.de

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Film Commission Region Stuttgart

∂ Clusterreise nach Cannes

Das Pferd als zentrales Motiv des Stuttgarter Wappens bildete die Basis für das Motto einer Cluster-Expertenreise unter dem Titel »Lions love Horses – Stuttgart goes Cannes«. Zehn Vertreter regionaler Kreativunternehmen reisten zum Cannes Lions International Festival of Creativity (19. bis 25. Juni 2011), um sich zu vernetzen und an Workshops teilzunehmen. Ihre Erfahrungen teilten die Delegierten in BlogEinträgen mit. Der Impuls zu der Reise kam aus der Branche, da gerade bei den regionalen Kreativunternehmen ein Bedarf nach koordiniertem Standort-Marketing besteht, um in Cannes internationale Entscheider zu treffen und Aufträge zu akquirieren.

ated in the 1910s and tells the story of August Staudenmeyer, a wealthy business man who comes back to his hometown after being abroad for over thirty years. Very soon he learns that he cannot put up with the narrow-mindedness and double standards of his fellow citizens. Besides Maselheim the film crew moved onto Swabian cities like Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Wackershofen and Neudenau. www.film.regionulm.de IP

Film Commission Region Stuttgart

Cluster Journey to Cannes Horses as the central motif of Stuttgart’s coat of arms provided the inspiration for the motto of a delegation trip themed “Lions love Horses—Stuttgart goes Cannes”. Ten representatives of Stuttgart’s creative industry travelled to the Cannes Lions International Festival of Creativity (19th to 25th of June, 2011) to network and attend workshops. The delegation’s journey aimed ∂

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Experten in Cannes Experts in Cannes

Eine gute Gelegenheit zum Netzwerken und Herzstück der Reise war die »120-Minuten-Party« der Baden-Württemberger am Miramar Plage. Während des Empfangs knüpften die Unternehmen Kontakte mit internationalen Kunden und Agenturen. Neben Internationalisierung und Wissenstransfer wurden bei der Reise zudem Ideen entwickelt, wie sich der Kreativ-Standort Region Stuttgart bei den Cannes Lions 2012 präsentieren und positionieren kann. Gemeinsam mit Baden-Württemberg International (BW-I) organisierte die Film Commission Region Stuttgart diese Cluster-Reise, die durch das Internationalisierungsprogramm von BW-I finanziell gefördert und von den Teilnehmern sowie der Film Commission kofinanziert wurde.

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die eine ungewöhnliche Verbindung zu Kraftfahrzeugen haben, öffneten ihre Türen und gewährten Einblicke in die Faszination Automobil. Darunter der ehemalige Rennfahrer Manfred Wirth, der in Pleidelsheim ein Auto-ZweiradMuseum betreibt, und Heiko Nill, der Herr über ein schier endloses Sammelsurium von Ersatzteilen ist und einen der ältesten Schrottplätze des Landes führt. Die Location Tour zeigte eine ganz spezielle Seite der Autobauerregion Stuttgart, getragen von Geschichte, Technik und Geschwindigkeit.

Region Stuttgart. Perfectly matching the 125th anniversary of the automobile, the tour led to exciting locations and people with an extraordinary love of motor vehicles who opened their doors and granted a view into the fascinating world of cars. Among them was the former racing driver, Manfred Wirth, who operates an automotive and motorcycle museum in Pleidelsheim or Heiko Nill, the master of a sheer endless collection of spare parts who operates one of the oldest junk yards in BadenWürttemberg. The Location Tour illuminated quite a unique side of the automotive region of Stuttgart that is a bastion of tradition, technology and speed.

opportunity to get to know the Stuttgart agency BBDO and exchange ideas in workshop discussions. The advertising agency is in charge of the creation, consultancy and strategic brand management of national and international brands as well as Swabian medium-scale companies with an international orientation. As part of the Festival of Animated Film (ITFS) in Ludwigsburg the two award-winning animation companies Studio Soi and Polynoid opened their doors for workshop discussions. Studio Soi is one of the leading European production companies in the character animation field and was nominated for their film “The Gruffalo” during this year’s Academy Awards. The director collective and animation studio Polynoid has been working on short films and commercial productions since 2006. The participants had the opportunity to look behind the scenes— Studio Soi has already started to work on part 2 of “The Gruffalo”— and were able to create new potential client relations after lively discussions.

www.stuttgart-canneslions.de

Workshop discussions: Spotlight, ITFS & Dokville The Film Commission Region Stuttgart invited promotional film producers, agencies and company representatives as well as creative talents to visit the 14th international commercial film festival Spotlight in Mannheim. Prior to leaving, there was an ∂

An (auto)mobile Love In September producers, directors, set designers, authors, location scouts and the expert press discovered “Eine (auto) mobile Liebe” during the Location Tour of the Film Commission

Workshop discussions in a church

scher Markenführung nationale und internationale Marken, aber auch Unternehmen des schwäbischen Mittelstands mit internationaler Ausrichtung, wie etwa Trumpf und Klafs. Über 200 internationale Auszeichnungen für Kreativität und Effizienz stehen für die Nachhaltigkeit der Agenturausrichtung. Im Rahmen des ITFS öffneten in Ludwigsburg die beiden mehrfach ausgezeichneten Animations-Firmen Studio Soi und Polynoid ihre Türen für ein Werkstattgespräch. Studio Soi ist eine der führenden europäischen Produktionsfirmen im Bereich Characteranimation und war mit »Der Grüffelo« für den diesjährigen Oskar nominiert. Das Regiekollektiv und Animationsstudio Polynoid arbeitet seit 2006 an Kurzfilmen und kommerziellen Produktionen. Die Teilnehmer blickten hinter die Kulissen – Studio Soi arbeitet bereits an Teil 2 des Grüffelo – und knüpften dank spannender Gespräche und neuer Kontakte auch potenzielle Geschäftsbeziehungen. Besucher des Dokumentarfilm-Branchentreffs Dokville lockte im Anschluss an die letzte Gesprächsrunde ein besonderes Werkstattgespräch mit der Stuttgarter Produktionsfirma Eikon Südwest zum Thema »Kirche macht Film«. Da die Eikon eine regionale evangelisch-kirchliche Fernsehproduk-

∂ Eine (auto)mobile Liebe Am 16. September 2011 entdeckten Produzenten, Regisseure, Szenenbildner, Autoren, Location Scouts und die Fachpresse »eine (auto)mobile Liebe« bei der Location Tour der Film Commission Region Stuttgart. Die Tour eröffnete neue Perspektiven – auch jenseits der touristischen Highlights. Passend zum 125. Geburtstag des Automobils führte die Tour an spannende Orte voller Geschichten. Menschen,

Werkstattgespräch in einer Kirche

∂ Werkstattgespräche: Spotlight, ITFS & Dokville In Kooperation mit dem Marketing-Club Region Stuttgart luden die Film Commission Region Stuttgart und die MedienInitiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Werbefilmproduzenten, Agentur- und Unternehmensvertreter sowie den kreativen Nachwuchs ein, das 14. Internationale Werbefilmfestival spotlight in Mannheim zu besuchen. Vor der Abfahrt gab es Gelegenheit für ein Werkstattgespräch bei BBDO Stuttgart. Chief Executive Officer Steffen K. Schulik stellte die Agentur vor und gab einen persönlichen Ausblick auf die Bewegtbildtrends 2011. Die Werbeagentur betreut in den Bereichen Kreation, Beratung und strategi-

www.stuttgart-canneslions.de

at improving the marketing of the region, internationalising supplier and customer relations and transferring knowledge to Baden-Württemberg. During the “120-minutes party” at Miramar Plage the companies got in touch with international customers and agencies. The event was a great success for the delegation members and also helped them developing a strategy to improve the market position of the regional creative industry for presenting themselves at Cannes Lions 2012. The journey had been organized by the Film Commission Region Stuttgart in cooperation with the programme Baden-Württemberg International, which also gave financial support.

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»Zapp – Level up your life« von by

»Tom und Hacke« von by

Stefan Hillebrand, Oliver Paulus

Norbert Lechner

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Unten below: »Jesus loves me« von by Florian David Fitz

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tionsstätte ist, hatte die Film Commission für die Präsentation einen ganz besonderen Ort gewählt: Die Heilandskirche im Stuttgarter Osten.

FilmCommission Baden-Baden / Karlsruhe

∂ Neue Ansprechpartnerin ∂ Locanima – Locations in Bildern

Gesucht wurden »Lokalhelden« aus der Region Stuttgart, die der Heimat treu geblieben sind oder die Region neu für sich entdecken konnten und Lust und Zeit für ein zeichnerisches Portrait hatten. Ein Lieblingsort, ein Wahrzeichen, eine Impression, ob abstrakt oder konkret, alles war möglich. Illustratoren, Storyboarder, 3D- und 2D-Artists und andere Künstler steuerten zu diesem Projekt der Film Commission jeweils eine Karte mit ihrer individuellen Perspektive auf die Region Stuttgart bei. Mit der Aktion werden neue Bilder der Region nach außen getragen. Gleichzeitig können die Künstler mit einem Kurzprofil auf der PostkartenRückseite sich und ihre Arbeit einer spannenden Zielgruppe vorstellen. Seit Anfang des Jahres werden die PostkartenSets aus je zwölf Karten verschickt und bei Messen und anderen Veranstaltungen ausgelegt.

frustrierte Sekretärin ihren Chef aus Rache für Demütigungen umbringen und erwischt dabei den Falschen. Einzige Mitwisserin: eine Arbeitskollegin, die ein Alkoholproblem hat, von dem nur die Sekretärin etwas weiß. Aus diesem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Das Duo Hillebrand/Paulus folgt auch in diesem Film dem improvisatorischen Prinzip, dem sie sich bereits in Filmen wie »Wenn der Richtige kommt« und »Wir werden uns Wiedersehen« verschrieben haben. Dabei stehen gegenseitige Bezugnahme und Wahrnehmung im Fokus des kreativen Prozesses. Das Projekt wird von der FilmComission MRN/Kulturamt Mannheim mit 4.000 Euro gefördert und befindet sich gerade in der Postproduktion.

www.film.region-stuttgart.de

∂ Kurzfilme aus den Partnerstädten IP

FilmCommission Metropolregion Rhein-Neckar

∂ Mord aus Rache Im Sommer 2011 drehten Stefan Hillebrand und Oliver Paulus ihren neuesten Film »Zapp – Level up your life« in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Hinter der Kamera: Daniela Knapp, die 2011 für die Beste Kamera mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Vor der Kamera bestimmten überwiegend Schauspieler aus Mannheim das Geschehen. In der schwarzen Komödie will eine

Following the final round of talks, visitors to the documentary filmmaker’s meeting, Dokville, were invited to a very special workshop discussion with the Stuttgart-based production company Eikon Südwest adressing the topic “Kirche macht Film” (church makes film). Since Eikon is a regional protestant tv production company, the Film Commission decided on a very special location for their presentation: the Heilandskirche, a church in Stuttgart. www.film.region-stuttgart.de

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FC Metropolregion Rhein-Neckar

Murder for Revenge Stefan Hillebrand and Oliver Paulus shot their latest film “Zapp —Level up your life” in Mannheim and the metropolitan area of Rhein-Neckar in the summer of 2011. Behind the camera: Daniela Knapp, who received the German Film Award for Best ∂

Organisiert von der FilmCommission MRN wird im September 2012 die Stadt Mannheim zum ersten Mal ein »Kurzfilmfestival der Partnerstädte« ausrichten. Jeweils drei Kurzfilmer aus den 12 Partnerstädten Mannheims werden eingeladen, ihre Werke im Wettbewerb zu präsentieren. Den Siegern winken ein Jury- und ein Publikumspreis. Das Festival-Filmprogramm wird von Workshops für Gäste und Interessierte ergänzt. Zudem wird ein breites internationales Rahmenprogramm geboten. Mit dem transnationalen Kulturprojekt wollen die Veranstalter den interkulturellen Austausch innerhalb eines künstlerischen Rahmens fördern.

Auch bei der FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe gibt es eine neue Ansprechpartnerin. Anstelle von Kathrin Willig beantwortet nun Simone Schmidt alle Fragen rund um die Filmproduktion in der Region. Kontakt: FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe c/o Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH | Schloss Solms Solmsstraße 1 | 76530 Baden-Baden | Telefon 07221 275278 Fax 07221 275-279 | film@baden-baden.com www.film.baden-bacden.com

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Location Office Region Freiburg

∂ Dreharbeiten zu sechs Produktionen in der Region

Den Auftakt machte die Ufa Cinema-Kinoproduktion »Jesus loves me« von Florian David Fitz, die ihr Hauptmotiv in Baden-Württemberg fand und nach Stationen in NordrheinWestfalen und Bayern für einige Drehtage in Freiburg und Umgebung weilte. Das Location Office Region Freiburg half bei der Locationsuche für Fitzs Regiedebüt.

www.m-r-n.com/filmcommission

Camera in 2011. The actors are predominantly from Mannheim. The dark comedy is about the mutual dependency of a frustrated secretary who accidentally kills somebody and her collegue who has an alcohol problem. In this film the Hillebrand/Paulus duo also follow the improvisational principle, to which they have already shown an affinity in previous films like “When the right one comes along” and “So Long My Heart!”. Here we find interchangeable references and perceptions at the focus of the creative process. The project is funded by the FilmComission MRN/Cultural Office Mannheim with 4,000 Euro and is at present in the postproduction phase. Short Films from the Partner Cities In September 2012, the city of Mannheim will sponsor a “Partner City Short Film Festival” organized by the FilmCommission MRN for the first time. From each of Mannheim’s 12 partner cities, three short movie directors will be invited to present their work ∂

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Location Office das Hauptmotiv für den Kinofilm »Ende der Schonzeit« vermittelt, den die Eikon Südwest vom 25. Juli bis 24. August im Raum St. Blasien im Südlichen Schwarzwald produzierte. In der Datenbank des Location Office fand sich auch das Hauptmotiv für den Kinofilm »Finn auf dem Weg zum Himmel«. Neben der Ortschaft Ballrechten-Dottingen im Markgräflerland wurde auch im Kleinen Wiesental gedreht. Produziert wird die Komödie von der Ludwigsburger Funkfilme Filmproduktion. Wechselnde Drehorte in Bayern und im Raum Freiburg hatte der Spielfilm »Tom und Hacke« zu meistern, den Kevin Lee vom 18. Juli bis 21. September produzierte. »Ein Sommer im Elsass« mit zahlreichen Motiven auch am Kaiserstuhl, wo sich auch Produktionsbüros sowie die Teamhotels befanden, realisierte die Kölner Filmproduktion Rowboat für das ZDF vom 30. August bis 16. September im Raum Freiburg, bevor es zum Abschluss der Dreharbeiten nach Berlin ging. »Die Kirche bleibt im Dorf« lautet der Titel des Kinospielfilms, den die Hamburger Produktionsfirma Fortune Cookie Film vom 31. August bis 26. September u. a. in Emmendingen bei Freiburg drehte, um ihn anschließend in ihrer Heimatstadt zu vollenden. www.locoff.de

in the competition. Two tempting prizes, a jury and a public prize will be awarded to the winners. The festival program will be supplemented by workshops as well as a broad international supporting programme. The organizers want to promote intercultural exchange within a creative framework. www.m-r-n.com/filmcommission

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Location Office Region Freiburg

Six film shootings in the region A colourful variety of film and tv productions were made in the past few weeks and months in Freiburg and the surrounding area. Ufa Cinema’s “Jesus loves me” found its key location in Baden-Württemberg after filming in the states of North RhineWestphalia and Bavaria. Freiburg’s location office helped to find locations for this Florian David Fitz’s directing debut. ∂

The location office also played a significant role in finding the key location for Eikon Südwest’s feature film “Ende der Schonzeit” which was filmed in the south of the Black Forest. In addition, the database of the location office found the key location for the comedy “Finn auf dem Weg zum Himmel”, which is produced by Funkfilme Filmproduktion from Ludwigsburg and was also filmed in the area. The changing of locations between Bavaria and the region of Freiburg had to be mastered by the film crew of “Tom und Hacke” (produced by Kevin Lee). “Ein Sommer im Elsass”, produced by Cologne film company Rowboat, was shot in the area before the crew moved to Berlin for the final shots. “Die Kirche bleibt im Dorf” is the title of the feature film which is produced by Hamburg based Fortune Cookie Film and was filmed close to Freiburg before the company’s returning to their hometown to complete the shoot. www.locoff.de

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Beyond the Facts

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Buy-Out-Verträge in der Filmbranche … … und die angemessene Vergütung des Urhebers

Der Ludwigsburger Rechtsanwalt Wolfgang Riegger ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht mit den Schwerpunkten Film, Musik, Software sowie Marken- und Wettbewerbsrecht. Mit seinem Vortrag »Typische Verhandlungspositionen rund um den Drehbuchvertrag« eröffnete er im März die neue Veranstaltungsreihe Pre Fixe: Legal, die – von der MFG Filmförderung ins Leben gerufen – seitdem alle drei Monate vor dem monatlichen Jour Fixe stattfindet. In Beyond the Facts nimmt RA Riegger zu möglichen Auswirkungen der aktuellen Rechtsprechung bei Buy-out-Verträgen Stellung.

In der Filmbranche sind Buy-Out-Verträge weit verbreitet. In solchen Buy-Out-Verträgen lässt sich ein Verwerter, also z. B. ein Produzent oder ein Sender, gegen Zahlung eines Pauschalbetrages sämtliche exklusiven Nutzungsrechte zeitlich und räumlich unbeschränkt an einem von einem Kreativen erstellten Werk, wie z. B. einem Drehbuch, einräumen. Wer also z. B. mit der Erstellung eines Drehbuchs für ein TV-Movie für einen privaten Fernsehsender beauftragt werden soll, dem wird in aller Regel solch ein Buy-Out-Vertrag angeboten. Aber auch bei öffentlich-rechtlichen Sendern wird vermehrt versucht, Buy-Out-Verträge abzuschließen. Die dort früher üblichen Wiederholungshonorare werden heutzutage selten angeboten. Seit einiger Zeit gibt es aber in der Rechtsprechung Tendenzen, solche Buy-Out-Honorierungen immer weniger zu tolerieren.

BF

Buy-Out Contracts in Film Business … … and Appropriate Compensation for Authors

Buy-out contracts, which are very common in the film industry, grant a producer or a broadcasting station all exclusive usage rights concerning a creative work, e. g. a script, without restrictions in time and place, against a lump-sum payment. However, there is a recent trend in jurisdiction to tolerate such buy-out remunerations less and less. This legal practice is based on § 32 of the German copyright law (Urheberrechtsgesetz, UrhG), which was added in 2002. The paragraph stipulates that every creator has to receive a fair compensation for their work. Notably, the explanatory memorandum states that remuneration can only be considered fair if the creator participates in the utilisation of their works. According to the lawmakers, a fee is therefore appropriate

Hintergrund dieser Rechtsprechung ist § 32 Urheberrechtsgesetz (UrhG), der im Jahre 2002 neu in das Gesetz aufgenommen wurde. Dieser Paragraph schreibt vor, dass jeder Urheber für seine Leistung angemessen zu vergüten ist. Interessant ist hier die Gesetzesbegründung. Dort heißt es, dass der Urheber in aller Regel nur dann angemessen vergütet ist, wenn er an der Verwertung seines Werkes partizipiert. Angemessen sollen daher laut Gesetzgeber vor allem sogenannte Absatzhonorare sein, bei denen der Urheber am wirtschaftlichen Erfolg seines Werkes beteiligt wird. Ausgehend von § 32 UrhG und der entsprechenden Gesetzesbegründung haben jüngst Gerichte für die Verlagsbranche sowie im Bereich des Fotojournalismus entschieden, dass Pauschalhonorare für umfangreiche Rechtseinräumungen unwirksam sind. So hat z. B. der Bundesgerichtshof geurteilt, dass die Übersetzer literarischer Werke nicht nur pauschal vergütet werden dürfen, sondern am wirtschaftlichen Erfolg des übersetzten Buches teilhaben müssen. Das Landgericht Hamburg und im folgenden das Oberlandesgericht Hamburg haben eine Klausel in einem Vertrag zwischen einem Verlag und einem Fotografen für unwirksam gehalten, die gegen Zahlung einer Pauschale die Übertragung sämtlicher Rechte an einer Fotografie regelt. Nach Ansicht der Hamburger Richter verstößt eine solche Klausel gegen das gesetzliche Leitbild. Auch auf die Filmbranche hat diese Meinung bereits »übergegriffen«. So hat z. B. das Berliner Kammergericht in einer Klage des Entwicklers und des Autors mehrerer Folgen der Serie »Der Bulle von Tölz« geurteilt, dass im Bereich der Drehbucherstellung Wiederholungshonorare angemessen sein können, nicht dagegen Buy-Out-Honorare. Auch wenn es in diesem Urteil in erster Linie um die Anwendung des so genannten Bestseller-Paragraphen ging, lässt sich diese

especially when the creator receives a share of the revenue created from their works. Court rulings making lump-sum payments for the granting of extensive rights illegal, have recently been delivered for the publishing and photo journalism sectors. The same opinion has also spread out to the film industry. The Superior Court of Justice in Berlin, for example, ruled after a complaint by the creator and the author of several episodes of the TV crime series “Der Bulle von Tölz” that compensation for repeats can be appropriate for screenplay writing, while buy-out remuneration cannot. Although this court ruling was mainly about the application of the so-called “bestseller paragraph”, the same reasoning can also be transferred to disputes about fair and appropriate remunerations. Applying this argumentation to buy-out contracts would, however, mean the end of such agreements. Especially for producers, this would be bad news, as it would mean that when concluding a buy-out contract, producers could

Argumentation auch auf Streitigkeiten um angemessene Honorare übertragen. Wendet man diese Argumentation aber auf Buy-Out-Verträge an, wäre dies das »Aus« für solche Verträge. Dies wäre insbesondere für Produzenten eine sehr unerfreuliche Entwicklung. Denn sie liefe darauf hinaus, dass sich ein Produzent bei Abschluss eines Buy-Out-Vertrages niemals sicher sein kann, dass die z. B. einem Autoren gezahlte Vergütung vor Gericht standhält oder er nachzahlen muss. Besonders betroffen können dann Produzenten sein, die von privaten TV-Sendern wiederum für die Erstellung eines TV-Movies beauftragt werden. Denn im schlimmsten Fall für den Produzenten kann der von ihm unter Vertrag genommene Drehbuchautor einen »Nachschlag« verlangen, während der Produzent diesen »Nachschlag« nicht an den Sender weiter geben kann. Der Produzent müsste daher in seinem Vertrag mit dem Sender eine Klausel vereinbaren, die besagt, dass im Falle der erfolgreichen Klage eines Urhebers auf angemessene Vergütung, der Produzent einen entsprechenden Nachvergütungsanspruch gegen den Sender hat. In der Praxis ist es aber sehr schwer, eine solche Klausel z. B. in einen Entwicklungsvertrag mit einem Sender hinein zu verhandeln. So positiv die Entwicklung in der Rechtsprechung für Kreative ist, so bitter kann sie für Produzenten sein.

Wolfgang Riegger

never be sure whether the remuneration paid to an author will be considered acceptable by the courts, or whether they will have to pay additional compensation afterwards. Especially producers who are commissioned by private broadcasting stations to create a TV feature could be affected by this. In the worst case for the producer, the screenwriter they commissioned could demand additional payment afterwards, while the producer would not be in a position to claim this compensation from the broadcasting station. Producers would therefore have to include a clause in their agreement with the broadcasting station, allowing them to claim additional compensation in case the creator successfully filed a suit for additional appropriate payment afterwards. However, in practice, it is very difficult to negotiate for such a clause to be included e. g. in a development contract with a broadcasting station. So, while this recent development in jurisdiction will certainly help creators, it can also make life harder for producers.

TöNE SCHLAGEN JAN KOUNEN, UWE BOLL UND

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Unsere! Für internationale Kinomischung und Tongestaltung kennt man uns mittlerweile auch außerhalb Deutschlands. Und wenn Ihr Film in Baden-Württemberg gefördert wurde, dürfen Sie 25% der geförderten Summe bei uns in Hessen ausgeben. Denn Sie wissen ja, wieviel Prozent der optimale Sound bei der Wirkung Ihres Films ausmacht.

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Nach dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg neuer MFG-Aufsichtsratsvorsitzender: Jürgen Walter (Bündnis 90/ Die Grünen) The new MFG chairman Jürgen Walter (Green Party) after change of government

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Gesprächsangebot für Filmschaffende

Herr Walter, als medienpolitischer Sprecher Ihrer Partei waren Sie in der Opposition, jetzt sind Sie Kunststaatssekretär – was treibt Sie persönlich um, sich für diesen Bereich zu engagieren? Jürgen Walter Zum einen gehört der Film zu meiner kulturellen Biografie, die mich seit meiner Kindheit begleitet. Da ein Onkel von mir in Ludwigsburg ein Kino betrieb, war ich als Kind fast wöchentlich im Kino. Später war ich als Mitarbeiter des Scalas in Ludwigsburg sehr viel im Kino. Zu den ganz wichtigen, unvergesslichen oder auch prägenden Werken gehören Filme wie beispielsweise Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum«, der mich als 11-Jährigen wochenlang beschäftigt hat. Zum anderen sind die neuen Medien noch jung, und es ist faszinierend, diese neue, unseren Alltag prägende Entwicklung mitzugestalten. FilmFacts

Baden-Württemberg ist im Animationsbereich – insbesondere mit dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart und der FMX-Konferenz – im Bundesvergleich ganz vorn. Doch wie beurteilen Sie den Filmstandort insgesamt? FilmFacts

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Dialog with Film Professionals

FilmFacts Mr Walter, how can you describe your own personal motivation regarding the work you do in this field? Jürgen Walter Firstly, film has been an integral part of my biography since childhood. Unforgettable, for example, remains Kubrick’s “2001”, a film which at the age of eleven kept me occupied for weeks. Secondly, the new media is still young and it is fascinating being in a position to help shape development. FilmFacts In comparison with other German states, Baden-Württemberg is a clear leader in the areas of animation, particularly with the Festival of Animated Film in Stuttgart and the

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Kostenloser wöchentlicher MFG Newsletter | www.mfg.de/filmnewsletter

Jürgen Walter In der Tat sind wir als Animation Media-Standort besonders gut aufgestellt. Das zeigt sich am internationalen TrickfilmFestival Stuttgart ebenso wie an der FMXKonferenz, und das zeigt sich natürlich auch an den großen Erfolgen der Filmakademie, die völlig zu Recht zu den weltbesten Filmhochschulen gerechnet wird – gerade im Bereich Animation und Visual Effects, aber auch darüber hinaus. Insgesamt sehe ich Baden-Württemberg, das ja ein vergleichsweise junger Filmstandort ist, auf einem guten Weg. Wir bieten zunehmend attraktive Rahmenbedingungen für Filmemacher und Produzenten. Mit der MFG Filmförderung haben wir eine hochprofessionelle Einrichtung, die Filmschaffenden nicht nur finanzielle Unterstützung gibt, sondern sie auch gut berät. Gerade das dichte Netz von Serviceangeboten für Filmemacher ist ein echter Pluspunkt des Filmlandes BadenWürttemberg. Ich würde mir noch wünschen, dass der SWR das vorhandene Potenzial mehr nutzen würde, beispielsweise mit einer Serie à la Simpsons.

Akteuren aus dem Land im Land verwirklicht werden. Dazu ist es wichtig, mit Produzenten und Filmschaffenden im Gespräch zu bleiben und sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen. Wir werden im Dezember einen Produzententag veranstalten, der diesem Ziel dient. Und natürlich werden wir die Filmakademie, die ein ganz besonderes Aushängeschild für unser Land ist, bestmöglich unterstützen. Welches Ziel wird mit dem Wechsel des Bereichs »Film und Medien« zum Kunstministerium verfolgt? Jürgen Walter Die Kunst- und Kulturschaffenden im Land arbeiten über die verschiedenen Sparten hinweg bestens miteinander zusammen und sind eng vernetzt. Die Zersplitterung der Zuständigkeiten auf der Ebene der Kulturverwaltung passte überhaupt nicht in dieses Bild und wurde völlig zu Recht als künstlich empfunden. Indem wir die Zuständigkeiten für Kunst und Kultur jetzt im Kunstministerium bündeln, vollziehen wir also nach, was von den Kunstschaffenden längst praktiziert wird, und führen zusammen, was ohnehin zusammengehört. FilmFacts

Wo sehen Sie Entwicklungspotenzial im Land, und mit welchen Maßnahmen wollen Sie es zur Geltung bringen? Jürgen Walter Filmpolitik ist für mich zu gleichen Teilen Standortpolitik, Wirtschaftspolitik und Kulturpolitik. Die Investitionen, die wir hier tätigen, sind Zukunftsinvestitionen, die sich für das Land auch tatsächlich rechnen. Das müssen und werden wir verdeutlichen. Wo wir führend sind, wie im Bereich Animation und Visual Effects, müssen wir unsere Position halten und ausbauen. Wo wir zurückliegen, müssen wir aufholen, zum Beispiel bei der Produktion von Serien und Spielfilmen. Wir müssen mit Nachdruck daran arbeiten, dass mehr Produktionen von

Der Kulturkalender des Landes ist voll mit spannenden Terminen – finden Sie Zeit fürs Kino? Jürgen Walter Leider viel zu wenig! Ich bedauere das sehr. Zuletzt habe ich »Almanya – Willkommen in Deutschland« gesehen und »Das Lied in mir« von Florian Cossen; an diesem Film sieht man im Übrigen auch, auf welch hohem Niveau man in Ludwigsburg arbeitet. Unbedingt ansehen möchte ich »Le Havre« von Aki Kaurismäki und den Sieger von Venedig, »Faust« von Alexander Sokurov.

FMX conference. How do you judge the local film industry here as a whole? Jürgen Walter It is certainly true that in animation we are in a strong position. The Film Academy in Ludwigsburg has a justified reputation as one of the best worldwide and not only in the animation and visual effects field. As a comparatively young centre of film production, Baden-Württemberg shows great potential. We offer increasingly attractive conditions to the film industry. With the MFG we have installed a highly professional device that not only provides financial support but also sound advice. My wish is that the SWR take more advantage of the potential available with, for example, a series à la Simpsons.

Where do you see further potential and what steps will you be taking to realise this potential? Jürgen Walter Film politics are for me an equal mixture of economical, cultural and local politics. The investment we make here is investment in the future and one that pays off. We have to make this clear. Our endeavours must lead to more productions from this state being realised in this state. It is crucial to maintain a dialogue with producers and filmmakers. With this in mind we are organising a producer’s conference in December. The Film Academy remains one of our most important flagships and we will also continue to support it to the best of our abilities.

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Leserumfrage

Wir wollten von Ihnen wissen, wie Ihnen die FilmFacts gefallen bzw. was man verbessern könnte. Über Ihr größtenteils sehr positives Feedback freuen wir uns und danken allen, die sich Zeit für unsere Online-Umfrage genommen haben. Die große Zufriedenheit, die in Ihrer Gesamtbewertung mit der Note 2,35 zum Ausdruck kommt, ermutigt uns. Andererseits ist da ja durchaus noch Luft nach Oben und Ihre zahlreichen Verbesserungsvorschläge veranlassen uns dazu, über Veränderungen nachzudenken, soweit diese mit dem uns zur Verfügung stehenden Etat vereinbar sind. Da jedoch nicht einmal jeder 10. Abonnent der FilmFacts an der Umfrage teilgenommen hat, kann die hier vorgenommene Auswertung nicht annähernd die Meinungen unserer Gesamtleserschaft widerspiegeln. Oder gibt es diese gar nicht? Produzieren wir an über 90 Prozent unserer Adressaten vorbei? Beziehen unsere Zielgruppen Ihre Informationen anderweitig? Ist ein Medium wie die FilmFacts (noch) relevant? – Fragen, denen wir uns in den nächsten Wochen und Monaten stellen werden.

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Reader Survey

We wanted to know what you liked about FilmFacts and what could be improved upon. We greatly appreciate the chiefly positive feedback and thank all who participated in our online survey. The best marks were given to MFG News (2.12) and the Production Reports (2.24) followed closely by the priority article Close Up (2.28), reports from the region Short Cuts Südwest (2.29) and the calendar Hot Spots (2.31) be fore the tail light Kino News (2.40). Coherence was marked well (1.85) as was information quality (2.13) and the photo material (2.26), whereas diversification (2.54) and relevance (2.55) received the lowest recognition. More atten-

∂ Special Interests

» Rund 150 Teilnehmer haben sich bis zur letzten Frage unserer Online-Umfrage durchgeklickt, wobei nicht jeder alle Fragen beantwortet hat. Die Basis der folgenden Prozentangaben beziehen sich auf die Teilnehmerzahl der jeweiligen Frage. » 65 Prozent lesen die FilmFacts regelmäßig seit mehreren Jahren, weitere 10 Prozent seit über einem Jahr, 23 Prozent nur unregelmäßig. Ein Viertel könnte zwar auf eine Printausgabe verzichten, eine Dreiviertel-Mehrheit liest weniger gern online – und gar jeder Dritte sammelt die Hefte. » 6 von 10 lesen das Meiste, 30 Prozent überfliegen das Heft lediglich und jeder Zweite gab an, überwiegend einzelne Rubriken zu lesen, wobei die »MFG News« und die »Produktionsberichte« mit je über 80 Prozent die Spitzenreiter sind, gefolgt von den »Kino News« mit knapp 70 Prozent. Der Schwerpunktartikel »Close Up« und die Meldungen aus dem Land (»Short Cuts Südwest«) liegen mit je 50 Prozent gleichauf und das Schlusslicht bilden die Termine (»Hot Spots«) mit 43 Prozent. » Mehr Beachtung geschenkt werden sollte in erster Linie den aktuellen Dreharbeiten, bekannten Köpfen der Branche sowie

tion should be paid to the current shootings of well-known filmmakers as well as the areas screenplay and cinema. Many participants wish to read more about screenplay and distribution while certain themes such as VFX/animation, camera, cutting, production design and games generate little interest. The general satisfaction displayed in the overall mark of 2.35 has encouraged us considerably. We ask all readers—also the new international ones—to maintain the dialogue with us. Constructive criticism and concrete suggestions as well as offers for freelance participation are welcome although we cannot guarantee that submitted manuscripts will be published. Our aim is the furtherance of Baden-Württemberg as a film location. We will examine all

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den Bereichen Drehbuch und Kino. Festivals und der Themenbereich Verleih kommen offensichtlich vielen Umfrageteilnehmern zu kurz, während die Themen VFX/ Animation, Kamera, Schnitt, Szenenbild, Games und Kostümbild auf geringeres Interesse stoßen. » Einzelne Teilnehmer wünschten sich beispielsweise eine kritischere Berichterstattung, Hintergrundberichte, Berichte über TV-Produktionen, den Nachwuchs, über Filmfinanzierung oder über Rolle und Relevanz des SWR. ∂ Guter Durchschnitt

Die besten Noten bekamen die »MFG News« (2,12) und die »Produktionsberichte« (2,24), dicht gefolgt vom »Close Up« (2,28), den »Short Cuts Südwest« (2,29) und den »Hot Spots« (2,31) vor dem Schlusslicht »Kino News« (2,40). Insgesamt wurden die FilmFacts mit 2,35 bewertet, wobei die Verständlichkeit (1,85), der Informationsgehalt (2,13) und das Bildmaterial (2,26) ganz vorne lagen, während die niedrigsten Werte für Abwechslung (2,54) und Relevanz (2,55) zu verzeichnen sind. ∂ Leserkritik

Verbessern ließe sich nach Auffassung einzelner Teilnehmer die Lesbarkeit, die Aktualität (4 Mal statt 2 Mal jährlich), die Tiefe und Selbstkritik in der Berichterstattung. Der Produktionsspiegel, wie er auf der Internetseite monatlich aktualisiert werde, solle wieder ins Heft, mehr Berichte über die Kinolandschaft und über Persönlichkeiten aus der Region, mehr Interviews zu spezifischen Themen wie beispielsweise konkrete Finanzierungsprobleme, über die Regiearbeit mit Schauspielern oder auch

our reader’s suggestions in order to establish whether— within the framework of our aims— they warrant pursuance. Please bear in mind, however, that there are limits to our activities. On the one hand an “investigative” film magazine is not affordable given our budget. On the other hand we regard FilmFacts Südwest as the PR mouthpiece for MFG Filmförderung. The actuality wished by some readers is offered by our internet presence as well as in our German weekly newsletter the subscription of which is free of charge. The section Produk tionsspiegel on the MFG website for instance, which covers current shoots in the region, is updated on a regular basis. The editorial team


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Lesermeinungen und Feedback sollten publiziert werden. Der Fokus solle mehr auf das ganze Filmland, nicht nur auf die Region Stuttgart gerichtet werden. Oft werde innerhalb einer Ausgabe wiederholt über die gleichen Produktionen und Themen berichtet. Gewünscht wurden auch mehr Insiderwissen, mehr aus der Independentszene oder Berichte über »gute Projekte«, die nicht von der MFG gefördert werden. Die FilmFacts sollten sich »vom reinen Mitteilungsblatt der MFG« zum Filmbranchenmagazin Südwest entwickeln, so eine Forderung.

MFG News

Kostenloser wöchentlicher MFG Newsletter | www.mfg.de/filmnewsletter

Ihrer Vorschläge wir innerhalb unserer Rahmenbedingungen nachkommen können. Die von Einzelnen gewünschte Aktualität allerdings bieten wir mit unserer Internetseite und unserem wöchentlichen Newsletter, den Sie alle kostenfrei abonnieren können. Und auch die Veröffentlichung des Produktionsspiegels nur im Internet, wo eine regelmäßige Aktualisierung möglich ist, werden wir so beibehalten. Für Ihre Teilnahme an unserer OnlineUmfrage möchten wir uns nochmals recht herzlich bei Ihnen bedanken!

»Die Farbe des Ozeans« von

Ihr Redaktionsteam

“Color of the Ocean” by Maggie Peren

∂ Vorläufiges Fazit

Die FilmFacts-Redaktion freut sich, dass unsere Leser erstmals seit Erscheinen des Magazins umfangreich Feedback gegeben haben. Wir fordern Sie alle dazu auf, diesen Dialog aufrechtzuerhalten. Dabei nehmen wir gerne Ihre konstruktive Kritik und weitere konkrete Themenvorschläge oder auch Angebote freier Mitarbeit entgegen – wobei wir nicht garantieren wollen, dass etwa unaufgefordert eingesandte Manuskripte veröffentlicht werden. Wir bitten jedoch um Verständnis dafür, dass unserer Arbeit Grenzen gesetzt sind. Zum einen ist ein »investigatives« Filmmagazin mit unserer finanziellen und personellen Ausstattung nicht leistbar. Zum anderen verstehen wir die FilmFacts Südwest in der Tat als PR-Organ für den Bereich Filmförderung der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Im Bemühen der Darstellung unserer Arbeit und der Projekte, die wir unterstützen – mit dem Ziel, die Weiterentwicklung des Filmstandorts Baden-Württemberg zu befördern –, werden wir intensiv prüfen, welchen

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MFG Goes Haifa From 14th to 19th October 2011 a delegation from Baden-Württemberg will present itself at the Haifa International Filmfestival in Israel. Eikon Südwest GmbH (Stuttgart), Indi Film GmbH (Stuttgart), noirfilm filmproduktion GmbH & Co.KG (Karlsruhe), Zum Goldenen Lamm Filmproduktion GmbH & Co.KG (Ludwigsburg), Along Mekong Production (Heidelberg), M.A.R.K. 13 GmbH & Co. KG (Stuttgart), Kick Film GmbH (Munich), Philipp Homberg Filmproduktion (Berlin) as well as Florisfilm Norbert Beilharz (Stuttgart) participate in the Cinemarket and the International Pitching Forum. The producers will be accompanied by MFG CEO Gabriele Röthemeyer and AMCRS manager Andreas Trautz.

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MFG goes Haifa

Vom 14. bis 19. Oktober 2011 präsentiert sich eine baden-württembergische Delegation auf dem Filmfestival in Haifa. Eikon Südwest GmbH (Stuttgart), Indi Film GmbH (Stuttgart), noirfilm filmproduktion GmbH & Co. KG (Karlsruhe), Zum Goldenen Lamm Filmproduktion GmbH & Co.KG (Ludwigsburg), Along Mekong Production (Heidelberg), die M.A.R.K. 13 GmbH & Co. KG (Stuttgart), Kick Film GmbH (München), Philipp Homberg Filmproduktion (Berlin) sowie Florisfilm Norbert Beilharz (Stuttgart) werden auf dem Cinemarket in Haifa vertreten sein. Begleitet werden die Produzenten von MFGGeschäftsführerin Gabriele Röthemeyer und Andreas Trautz, Manager des Animation Media Cluster Region Stuttgart. Neben der Teilnahme am International Pitching Forum (Sonntag, 16.10. 2011) freuen sich die Produzenten auf spannende Diskussionsrunden, interessante Begegnungen und natürlich originelle Filme.

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Festival Overview Baden-Württemberg repeatedly proves to be a good spring board for trips around the globe. Even in the previous months, numerous funded films by MFG went on a festival journey across Europe and beyond. Just recently Maggie Peren’s “Color of the Ocean” could be seen at Zurich Film Festival in the international competition. Also, Christian Schwochow’s “Cracks in the Shell” was part of the programme as well as David Cronen berg’s “A Dangerous Method” which was screened at a gala premiere. The love triangle drama between psychiatrist C. G. Jung (Mich ael Fassbender), Sigmund Freund (Viggo Morten sen) and Sabina Spielrein (Keira Knightley) was shot partly on and around Lake Constance.

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Festivalsplitter

Baden-Württemberg erweist sich immer wieder als gute Startbahn für Ausflüge rund um den Globus. Auch in den vergangenen Monaten gingen zahlreiche MFG-geförderte Filme auf die Reise zu Festivals in Europa und darüber hinaus. Zuletzt war »Die Farbe des Ozeans« von Maggie Peren im Internationalen Wettbewerb des Zurich Film Festivals zu sehen. Auch »Die Unsichtbare« von Christian Schwochow stand auf dem Programm, ebenso wie David Cronenbergs »Eine dunkle Begierde«, der im Rahmen einer GalaPremiere lief. Das Drama über die Dreiecksbeziehung zwischen dem jungen Psychiater Carl Gustav Jung (Michael Fassbender), Sigmund Freud (Viggo Mortensen) und Sabina Spielrein (Keira Knightley) wurde u. a. um und auf dem Bodensee gedreht (siehe S. 4–9). »Eine dunkle Begierde«, wie auch »Die Farbe des Ozeans«, waren kurz zuvor noch auf dem Toronto International Film Festival zu Gast. Das renommierte Festival in Kana-

“Color of the Ocean” and “A Dangerous Method” were shown beforehand at Toronto International Film Festival. The prestigious festival in Canada also screened Michael Glawogger’s documentary “Whores’ Glory” in the section Real to Reel. “And If We All Lived Together” is a GermanFrench co-production that was screened as the closing film at the Piazza Grande at Locarno Film Festval. In this tragicomedy, five friends who all struggle with the ageing process in their own way agree on a flat-sharing community in a Parisian suburb. They pick a German student to nurse them. Thousands of enthralled festival visitors celebrated this world premiere picture starring Jane Fonda, Geraldine Chaplin, Pierre Richard and Daniel Brühl.

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da zeigte außerdem Michael Glawoggers Dokumentarfilm »Whores’ Glory« in der Sektion Real to Reel. Beim Festival del film Locarno lief die deutsch-französische Koproduktion »Und wenn wir alle zusammenziehen« als Abschlussfilm auf der Piazza Grande. In der Tragikomödie beschließen fünf Freunde, von denen jeder auf seine Weise mit den Folgen des Alterns kämpft, eine gemeinsame Wohngemeinschaft in einem Pariser Vorort zu gründen. Als Pfleger holen sie sich einen deutschen Studenten ins Haus. Tausende begeisterter Festivalbesucher feierten diese Weltpremiere, in der das mit Stars wie Jane Fonda, Geraldine Chaplin, Pierre Richard und Daniel Brühl gespickte und von Regisseur Stéphane Robelin geführte Ensemble zu Hochform aufläuft – leider ohne Chance auf den Publikumspreis, der aus den Filmen der vorherigen Abende auf der Piazza ausgewählt worden war und an den kanadischen Spielfilm »Bachir Lazhar« von Philippe Falardeu ging. Ali Samadi Ahadis festivalerprobte Collage der Proteste nach der iranischen Präsident-

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schaftswahl im Jahr 2009, »The Green Wave«, war auf dem Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen in der Sektion Lichtblicke zu sehen, in der auch »Wer Wenn Nicht Wir« von Andres Veiel gezeigt wurde. Brigitte Maria Berteles Drama »Der Brand« lief im Wettbewerb. Mit »Friedrich und der verzauberte Einbrecher« schaffte es außerdem einer der ersten MFG-geförderten Filme im Festivalprogramm für Kinder wieder auf die große Leinwand. Seine internationale Premiere feierte »Unter Nachbarn« im Juni auf dem Shanghai International Film Festival. Der Psychothriller von Stephan Rick handelt von einer aufkeimenden Männerfreundschaft, die eine tragische Wendung erfährt, als nach einem tödlichen Unfall der eine den anderen zur Fahrerflucht drängt. Auf dem Festival wurde außerdem das vielfach ausgezeichnete Drama »Poll« von Chris Kraus gezeigt (siehe S. 35) sowie die beiden im Verleih geförderten Filme »Die Frau die singt« von Denis Villeneuve und »Suicide Club« von Olaf Saumer. Text: Uwe Rosentreter

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»Unter Nachbarn« von ”The Good Neighbour” by Stephan Rick

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German Currents

Vom 26. bis 30. Oktober 2011 präsentiert das Goethe-Institut in Los Angeles auf seinem jährlichen Filmfestival German Currents neue Filme aus Deutschland. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Filmen aus Baden-Württemberg. Dieter Krauß wird bei dieser Gelegenheit die Förderarbeit der MFG Filmförderung vorstellen. Gezeigt wird neben dem Oscar-nominierten Animationsfilm »Der Grüffelo« von Jakob Schuh und Max Lang, »Poll« von Chris Kraus, »Das Lied in mir« von Florian Cossen und »Wer Wenn Nicht Wir« von Andres Veiel. www.goethe.de/germancurrents

V.l.n.r. LTR: Texeira Camina, Daniel Brühl, Stéphane Robelin, Guy Bedos, Olivier Père

Stéphane Robe lin directed this top in form ensemble—unfortunately without any prospect for the audience prize as the prize had been selected in the previous evenings at the Piazza and was awarded to the Canadian feature film “Bachir Lazhar” directed by Philippe Falardeu. The film “The Good Neighbour” celebrated its international premiere at the Shanghai International Film Festival in June. The psychological thriller, directed by Stephan Rick, tells the story of a budding male friendship which experiences a tragic turn around when one encourages the other to flee after involvement in a fatal hit-and-run accident. The multiple honoured drama “The Poll Diaries” (p. 35), directed by Chris Kraus, was also shown at the festival as well as the films “Incendies”, by

Denis Ville neuve and “Suicide Club” by Olaf Saummer, both of which MFG funded for distribution in Germany. MN

German Currents From 26th to 30th October 2011 the Goethe Institute in Los Angeles will be presenting new German films at its annual film festival German Currents. Emphasis this year is on films from Baden-Württemberg. Dieter Krauß will use this opportunity to outline MFG’s funding programme. Along side the Oscar nominated animation film “The Gruffalo“ by Jakob Schuh and Max Lang, “The Poll Diaries” by Chris Kraus, “The Day I Was Not Born” by Florian Cossen, and “If Not Us, Who” by Andres Veiel will be shown. www.goethe.de /germancurrents

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Prize Showers Attendance figures cannot be the only measure of success. Many projects, funded by the MFG, were screened at festivals and award shows rewarding film makers with prizes for their work. For instance, David Cronenberg’s “A Dangerous Method” celebrated its world premiere at Venice Film Festival in the competition. In the section Orizzonti the documentary “Whores’ Glory” directed by Michael Glawogger was shown for the first time. The filmic trip starting in Mexico to Thailand and on to Bangladesh, Nepal and Vienna to observe the local and working prostitutes won the Special Orizzonti Jury Prize straightaway.


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»Eine dunkle Begierde« von

»Whores’ Glory« von by

»Der Brand« von “The Fire” by

»Die Unsichtbare« von

»Wer Wenn Nicht Wir« von

»Poll« von “The Poll Diaries” by

“A Dangerous Method” by

Michael Glawogger

Brigitte Maria Bertele

“Cracks in the Shell” by

“If Not Us, Who” by Andres Veiel

Chris Kraus

Preisregen

Nicht nur Besucherzahlen sind ein Kriterium für Erfolg. Bei sehr vielen Festivals und Preisverleihungen, an denen von der MFG unterstützte Produktionen teilnahmen, wurden die Filmemacher und ihre Teams mit Preisen für ihre Arbeit belohnt. So feierte beispielsweise David Cronenbergs »Eine dunkle Begierde« im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Venedig seine Weltpremiere. In der Sektion Orizzonti wurde auch der Dokumentarfilm »Whores’ Glory« von Michael Glawogger zum ersten Mal präsentiert. Die filmische Reise von Mexiko über Thailand, Bangladesch und Nepal bis nach Wien zu den dort lebenden und arbeitenden Prostituierten gewann auf Anhieb den Special Orizzonti Jury Prize.

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Christian Schwochow

David Cronenberg

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MFG News

Fitz prominent besetzte Drama über eine Frau, die mit den zerstörerischen Folgen einer Vergewaltigung zu kämpfen hat, wurde für die SWR-Reihe Debüt im Dritten im Rahmen des Förderprogramms Fifty-Fifty je zur Hälfte mit Mitteln des SWR und der MFG finanziert. Seine Welturaufführung feierte in Montréal das Coming-of-Age-Drama »Festung«. Der von Kordes & Kordes unter der Regie von Kirsi Marie Liimatainen produzierte Film lief dort in der Sektion Focus on World Cinema, wo auch »Unter Nachbarn« von Stephan Rick zu sehen war.

Auch »Der Brand« konnte sich im August über seine erste Auszeichnung freuen. Beim Montréal World Film Festival gewann Brigitte Maria Bertele den Regiepreis »Best Director«. Das mit Maja Schöne, Wotan Wilke Möhring und Florian David

Auf dem Karlovy Vary International Film Festival feierte die teamWorx-Produktion »Die Unsichtbare« ihre Weltpremiere. Regisseur und Autor Christian Schwochow schrieb das Drehbuch, wie schon für »Novemberkind«, gemeinsam mit seiner Mutter Heide Schwochow, arbeitete erneut mit Jochen Laube als Produzent (teamWorx Ludwigsburg) zusammen und konnte Anna Maria Mühe und Ulrich Matthes wieder als Darsteller gewinnen. Auf diese Konstellation scheint Verlass zu sein: Schwochows Film wurde mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Außerdem über-

“The Fire” was lauded with his first award in August when Brigitte Maria Bertele won the Best Director award at Montréal World Film Festival. Maja Schöne, Wotan Wilke Möhring and Florian David Fitz were cast for this drama which tells the story of a woman who was raped and struggles with destructive consequences due to her experience. The coming of age drama “Fortress” held its world premiere in Montréal. The film is directed by Kirsi Marie Liimatainen and was presented in the section Focus on World Cinema just as Stephan Rick’s “The Good Neighbour”. “Cracks in the Shell” celebrated its world premiere at Karlovy Vary Film Festival. Author and director Christian Schwochow wrote the script together with his mother Heide just as in

“November Child” and worked once more with Jochen Laube who produced the film under the wing of teamWorx Ludwigsburg. For this film also Anna Maria Mühe and Ulrich Matthes took roles. This constellation proved successful: Schwochow’s film was awarded with the prize of the Ecumenical Jury. In addition, young Dane Stine Fischer Christen sen played the role of Josephine brilliantly which earned her the Best Actress prize. After winning the German Short Film Award 2010 in gold and, among other international awards, the Sacem Award for Best Music at Annecy Animated Film Festival, Andreas Hykade avidly collects prizes with his short film “Love & Theft”. Iconic characters of the pop culture merge together with Heiko Maile’s

zeugte die junge Dänin Stine Fischer Christensen in ihrer Rolle als Josephine und bekam dafür den Preis als Beste Hauptdarstellerin. Im Rahmen der Sektion Tribute to Denis Villeneuve wurde außerdem dessen Drama »Die Frau die singt« gezeigt, das mit Unterstützung der MFG vom Tübinger Arsenal Filmverleih in die deutschen Kinos gebracht wurde. Nach dem Deutschen Kurzfilmpreis 2010 in Gold und vielen weiteren Auszeichnungen auf internationalen Festivals, wie u. a. dem Sacem Award for Original Music des Festival International du Film d’Animation in Annecy, sammelt Andreas Hykade mit »Love & Theft« weiter fleißig Preise. Angetrieben vom Soundtrack des Musikers Heiko Maile verschmelzen in dem Kurzfilm ikonische Figuren der Popkultur zu einer abstrakten plasmatischen Gesamtposition. Auf dem Melbourne International Animation Festival kam der Film erneut gut an, und der Regisseur konnte sich über den Hauptpreis Best of the Fest freuen.

soundtrack and finish up in an abstract and plasmatic rounded composition. At Melbourne International Animation Festival the film was welcomed again and the director honoured to win the grand prize Best of the Fest. “If Not Us, Who” celebrated its world premiere at Berlin International Film Festival 2011 in the international competition. Especially the acting achievements of leading actors Lena Lauzemis and August Diehl received high praise. Andres Veiel’s drama about Bernward Vesper and Gudrun Ensslin received the Alfred Bauer Prize as well as the Prize of the Guild of German Art House Cinemas. At this year’s Filmfest Munich two young talents were happy to receive the Bernhard Wicki Filmpreis. One of them was Maggie Peren who

Auf der Berlinale 2011 feierte »Wer Wenn Nicht Wir« im Internationalen Wettbewerb seine Weltpremiere und besonders die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller Lena Lauzemis und August Diehl wurde vielfach gelobt. Andres Veiels Drama um Bernward Vesper und Gudrun Ensslin erhielt den Alfred-Bauer-Preis, der in Erinnerung an den Gründer des Festivals an einen Spielfilm vergeben wird, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet. Der Regisseur erhielt weiterhin den Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater. Beim diesjährigen Filmfest München konnten sich gleich zwei Preisträger über den Nachwuchspreis des Bernhard Wicki Filmpreises freuen. Neben Yasemin Samdereli für »Almanya – Willkommen in Deutschland« wurde auch Maggie Peren für ihren MFG-geförderten Film »Die Farbe des Ozeans« ausgezeichnet. Das Drama handelt von einer Gran Canaria-Urlauberin, die am Strand liegend mit den Insassen eines afrikanischen Flüchtlingsbootes konfrontiert wird und im Glauben, etwas Gutes zu tun, unerwarteten Einfluss auf deren Leben nimmt. Ein undotierter Sonderpreis wurde

was awarded for her MFG funded “Color of the Ocean”. The drama tells the story of a Gran Canary vacationer lying at the beach when she is confronted with an African refugee boat. She believes in doing something good but unexpectedly influences their lives. For the first time a non-endowed special prize was given to the “Cinema Jenin” project. Marcus Vetter’s project was inspired by his previous film “Heart of Jenin” and turned into a documentary of the same title. Both documentaries were funded by MFG. Rudi Gauls “Wader Wecker Vater Land”, a documentary about the songwriters Hannes Wader and Konstantin Wecker on a shared Germany tour, was celebrating its premiere at the festival and was given an audience prize. Indi Film-Produktion’s “Being Kosher”

erstmals an das Projekt »Cinema Jenin« vergeben, das Marcus Vetter durch die Arbeit an seinem Dokumentarfilm »Das Herz von Jenin« initiiert und wiederum mit einem gleichnamigen Dokumentarfilm begleitet hat. Beide Dokumentationen wurden von der MFG gefördert. Mit dem Bayern 3-Publikumspreis ging eine weitere Auszeichnung des Filmfests München an einen MFG-geförderten Film. Rudi Gauls »Wader Wecker Vater Land« über die gemeinsame Deutschland-Tour der Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker feierte dort seine Premiere und löste beim Publikum große Begeisterung aus. Die Indi Film-Produktion »Nicht ganz Koscher« von Ruth Olshan über humorvolle Widrigkeiten und Weisheiten des jüdischen Alltags war in München ebenfalls das erste Mal in einem Festivalprogramm vertreten. Sieben deutsche Filmpreise Mit insgesamt sieben Lolas gab es 2011 einen wahren Preisregen für MFG-geförderte Filme bei den Deutschen Filmpreisen. Einer der erfolgreichsten Filme war »Poll« von Chris Kraus (siehe S. 4ff.). Das Drama wurde mit vier Lolas in den Kategorien

by Ruth Olshan tells of humorous adversity and wisdom in everyday Jewish life and was also screened for the first time at the festival. 7 German Film Awards A prize shower came down on MFG funded films earning them a total of 7 Lolas, the German Film Awards. “The Poll Diaries” (see p. 4f.), a drama directed by Chris Kraus, earned 4 Lolas in the categories: Best Supporting Actor (Richy Müller), Best Cinematography (Daniela Knapp), Best Production Design (Silke Buhr) and Best Costume (Gioia Raspé). Kraus, who also wrote the screenplay, tells the story of 14 year old Oda. Just before World War I breaks out she moves to her father’s manor Poll and falls in love with the Estonian anarchist ∂

Männliche Nebenrolle (Richy Müller), Beste Kamera (Daniela Knapp), Bestes Szenenbild (Silke Buhr) und Bestes Kostümbild (Gioia Raspé) ausgezeichnet. Kraus, der auch das Drehbuch für den Film schrieb, erzählt die Geschichte der 14-jährigen Oda. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs zieht sie zu ihrem Vater auf das Gut Poll und verliebt sich in den jungen estnischen Anarchisten Schnaps, den sie vor ihrer Familie versteckt gesund pflegt. Nicht zuletzt seiner hochkarätigen Besetzung (Paula Beer als Oda, Jeanette Hain, Edgar Selge und Richy Müller) verdankt der Film nach den drei Bayerischen Filmpreisen im Januar weitere Auszeichnungen wie den Spezialpreis der Jury beim Internationalen Filmfestival in Rom und den Publikumspreis beim Europäischen Filmfest in Bukarest. Weitere Auszeichnungen erhielten auch Beatriz Spelzini für »Das Lied in mir« in der Kategorie Weibliche Nebenrolle und Matthias Klein für die Beste Filmmusik. Der Film erzählt die Geschichte der 31-jährigen Maria, die während einer Reise nach Buenos Aires plötzlich dem Geheimnis ihrer tatsächlichen Herkunft auf die Spur kommt. »Das Lied in mir« ist Florian Cossens

Schnaps whom she nurses back to health, keeping him hidden from her family. In particular the film owes it brilliance to the line-up of high calibre actors (Paula Beer as Oda, Jeanette Hain, Edgar Selge and Richy Müller). Thus, the film also earned the special prize of the International Film Festival Jury in Rome and the audience prize at the European Film Festival in Bukarest. Further German Film Awards were given to Beatriz Spelzini for Best Supporting Actress in “The Day I Was Not Born” as well as Matthias Klein for Best Original Score. This film tells the story about 31 year old Maria who suddenly learns a secret about her actual origin during a trip to Buenos Aires. “The Day I Was Not Born” is Florian Cossen’s feature film debut.


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»Das Lied in mir« von

»The Green Wave« von by

“The Day I Was Not Born” by

Ali Samadi Ahadi

Florian Cossen

Spielfilmdebüt. Andres Veiel hatte mit seinem Spielfilmdebüt ebenfalls Grund zur Freude. »Wer Wenn Nicht Wir« wurde als Bester Spielfilm in Bronze mit einer Lola ausgezeichnet. Grimme-Preis Der Grimme-Preis in der Kategorie Information & Kultur ging nach 2009 für Niko Apels »Sonbol« erneut an eine von der MFG geförderte Produktion: »Iran Elections 2009« lief zunächst im WDR und auf arte im TV und wurde schließlich vom Stuttgarter Camino Filmverleih unter dem Titel »The Green Wave« in die deutschen Kinos gebracht. Die Dokumentations-Collage von Ali Samadi Ahadi fängt die aufgeheizte Atmosphäre vor und nach den Wahlen im Iran 2009 ein. Der Regisseur verbindet animierte Sequenzen mit Zeitzeugenberichten und Interviews mit Persönlichkeiten aus der Politik. Mit »Die Frau mit den 5 Elefanten« von Vadim Jendreyko und »Es kommt der Tag« von Susanne Schneider (in der Kategorie Fiktion/Spezial) waren zwei weitere von der MFG Filmförderung unterstützte Produktionen nominiert.

The Lola in the category Best Feature Film went in bronze to Andres Veiel’s “If Not Us, Who”. Grimme-Prize After Nico Apel’s film “Sonbol” won the Grimme-Prize in the category Information & Culture 2009, another MFG funded project was awarded in that section: “Iran Elections 2009” was aired, in first instance, on WDR and arte television and was eventually brought to German cinemas by the Stuttgart Camino Film Verleih titled “The Green Wave”. Ali Samadi Ahadi’s documentary-collage captures the stoke-up atmosphere before and after the 2009 elections in Iran. The director combines animated sequences with contemporary witnesses ∂

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Verleihförderpreis

Im Rahmen der Französischen Filmtage, die vom 2. bis 9. November 2011 in Tübingen und Stuttgart stattfinden, wird erneut auch der Gewinner des je zur Hälfte von Unifrance und MFG Filmförderung gestifteten Verleihförderpreises bekannt gegeben. Nominiert sind Filme im Französischen Wettbewerb, die bereits einen Verwertungsvertrag für die deutschen Kinos nachweisen können oder noch einen solchen suchen. Bei der deutschen Kinoauswertung muss dabei eine ausreichende Vorlaufzeit für gemeinsame PR-Maßnahmen eingeplant sein. Das Publikum des Festivals entscheidet, welcher der nominierten Filme in seiner deutschen Kinoauswertung mit einem Preisgeld von 20.000 Euro unterstützt werden soll. www.filmtage-tuebingen.de

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DrehbuchCamp 2011 erfolgreich beendet

Insgesamt 113 angehende Drehbuchautorinnen und -autoren besuchten in diesem Jahr die 14 angebotenen Workshops im DrehbuchCamp. Wie in den letzten Jahren fand der erste Teil im Frühjahr in Freiburg und ein zweiter im Herbst in Wiesbaden statt. Neben den bewährten Basiskursen im fiktionalen Bereich (»Scriptentwicklung« bei Andreas Kirchgäßner und Bernd Storz sowie »Figurenentwicklung und Dialoge schreiben« bei Klaus-Peter Wolf) stieß die Trainerin Elke Brand in diesem Jahr mit ihrem gut angenommenen Workshop »Die Magie des besonderen Drehbuchs« als Dozentin zum DrehbuchCampTeam. In Freiburg ebenfalls erstmalig dabei war der Schweizer Filmemacher Christian Frei (»Space Tourists«) mit dem Workshop »Der Kino-Dokumentarfilm«. Das breit gefächerte Kursangebot wurde durch die im vergangenen Jahr aufgenommene Zusammenarbeit des DrehbuchCamps mit der Züricher Filmstiftung ermöglicht und zog auch eine Vielzahl Schweizer Autorinnen und Autoren zum Camp nach Freiburg. Aufbauend auf den im ersten Teil erworbenen Grundkenntnissen im dokumentarischen Bereich, führte Andres Veiel (»Wer Wenn Nicht Wir«) in Wiesbaden dann seinen weiterführenden Workshop »Stoffentwicklung für Dokumentarfilme« durch. Interessierte haben die Möglichkeit, zum Jahresende die anschließende Masterclass zu besuchen. Verleihförderpreis Distribution Award 2010:

Christian Frei mit seinem Kurs »Der Kino-Dokumentarfilm« Christian Frei with his workshop “Der Kino-Dokumentarfilm”

In Wiesbaden leiteten Keith Cunningham und Tom Schlesinger für den fiktionalen Bereich wieder ihren Basiskurs »The Hero’s Journey« und Ingo Fliess bot mit »Next Steps« ein professionelles Einzelcoaching für Drehbuchprojekte an. Zusätzlich im Seminarangebot waren in diesem Jahr die Workshops »Pitching – Professionelle Projektpräsentation« mit Europas führender Pitch-Expertin Sibylle Kurz und »Dramaturgie der Wirklichkeit – Dokufiction am Beispiel Kohl« mit Thomas Schadt und Jochen Bitzer. Für 2012 läuft bereits die Planung: Vom 16. bis 21. April werden die Workshops wieder in Freiburg angeboten, die Herbstkurse im September jedoch nicht mehr in Wiesbaden, sondern auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main. Durch eine Umorganisation der ARD.ZDF Medienakademie (neben der MFG Filmförderung und der Hessischen Filmförderung eine der Partnerinnen des DrehbuchCamps) wurde dieser Ortswechsel in den sehr schönen »Bertramshof« des HR möglich.

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allow sufficient time for joint PR activities. The audience decides which nominated film should have distribution support in the form of 20,000 Euro prize money which the film’s distributor will receive.

Auf der diesjährigen Roadmap des Animation Media Clusters Region Stuttgart (AMCRS) standen für das zweite und dritte Quartal neben den Delegationsreisen nach Los Angeles und Vancouver eine Vielzahl weiterer Topics und Veranstaltungen. Durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Organisatoren von FMX, Animation Production Day (APD) und Internationalem Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) konnte sich das Cluster Anfang Mai in Stuttgart auf höchstem Niveau einem interessierten internationalen Fachpublikum zeigen. So präsentierten sich im Rahmen einer eigens geschaffenen Reihe »Region Stuttgart – AMCRS« auf der FMX sechs Clusterstudios mit interessanten Arbeitsbeispielen, Hintergrundinformationen und Making-Ofs zu aktuellen Projekten. Neben der viel beachteten Ausstellung AMCRS EXHIBITION – mit ausgestellten Arbeiten aller Clusterfirmen im Schauraum Waschstraße der Galerie Edition Randgruppe – fand begleitend zu FMX und ITFS eine Studiotour mit potenziellen Partnerstudios aus Los Angeles statt. Mit dem Beitritt von unexpected und Polynoid im Mai 2011 ist der Kreis der »Clusterstudios« auf nunmehr 14 leistungsstarke Mitglieder angewachsen, die den Animation Media Standort Baden-Württemberg hervorragend präsentieren. Beim diesjährigen gemeinsamen deutschen Empfang während des Festival international du film d’animation d’Annecy war das Cluster damit gut aufgestellt und konnte gemeinsam mit MFG und ITFS für viel positive Resonanz sorgen.

www.drehbuchcamp.de | Text: Germar Seeliger

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Distribution Award The winner of the Distribution Award will be announced in the course of the French Film Festival that is taking place between 2nd – 9th November 2011 in Tübingen and Stuttgart. This prize is funded equally by Unifrance and the MFG. Nominated films are those of the French Competition that have or are striving for a distribution contract for theatrical release in Germany. The date of release must

Scriptwriter Camp 2011 Successfully Completed All in all, 113 budding scriptwriters attended the 14 workshops on offer at this year’s Script writer Camp. As in the previous year, the first part was held in spring in Freiburg followed in autumn by the second in Wiesbaden. In Freiburg, various courses in fictional writing were on offer within the basic course. Participating for the first time was the Swiss filmmaker Christian Frei (“Space Tourists”) with a

workshop about documentary films for the cinema. The involvement of the Züricher Filmstiftung made a wide range of courses possible and attracted numerous Swiss authors to the camp. Building on the basics of documentary writing learnt in the first camp, Andres Veiel (“If Not Us, Who”) conducted his workshop about content development in documentary film in Wiesbaden— those who are interested have the opportunity to attend a related masterclass at the end of the year. Keith Cunningham and Tom Schlesinger held their basic course “The Hero’s Journey” for fictional work while Ingo Fliess provided professional individual coaching for screenplay projects in his workshop Next Steps. Professional project presentations

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AMCRS

»Les mains en l’air« von by Romain Goupil

and interviews with well-known politicians. Two further films in the category Fiktion/ Spezial were nominated and supported by MFG namely “The Woman with the 5 Elephants” by Vadim Jendreyko and “The Day Will Come” by Susanne Schneider.

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could be learnt in Sibylle Kurz’s course about pitching. In 2012 the workshops in Freiburg take place from 16th–21st April. The autumn courses, however, will take place the premises of Hessian Radio in Frankfurt. www.drehbuchcamp.de

Andreas Trautz stellt Mitglieder des Animation Media Clusters vor Andreas Trautz introduces members of the Animation Media Cluster

Durch die Teilnahme an diesem und anderen wichtigen Festivals ergaben sich neben den repräsentativen Aufgaben auch Neukontakte zu interessanten Kooperationsund Produktionspartnern der internationalen und europäischen Animations- und VFX-Branche. www.amcrs.de Text: Andreas Trautz

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Digital Content Funding

Die ersten beiden großen Förderrunden für das zu Jahresbeginn neu aufgelegte Förderprogramm Digital Content Funding (DCF) sind absolviert. Die Jury, wie auch die beiden Geschäftsbereiche der MFG, die das Programm gemeinsam betreuen, sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die aktuell geförderten Projekte zeichnen sich durch neue Erzählweisen, innovative Softwareentwicklung, kindgerechte Medienapplikationen und detailreiche, teils handgezeichnete Animationen im Spielebereich aus. Die Jury entschied aus einer Fülle von

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AMCRS Apart from the journey to North America, the Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) attended and initiated a number of other events. Thanks to the intensive collaboration with the FMX, Animation Production Day (APD) and the Festival of Animated Film (ITFS), the cluster was well set to present itself in May to a motivated international film public in Stuttgart. Within the framework of a FMX series Region Stuttgart, six cluster studios presented themselves with motivating examples of their work, background information and “making ofs” of current projects. In addition to the well-received AMCRS exhibition displaying works by all the cluster firms which accompanied the FMX and ITFS, a studio tour with


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Andreas Hykade (links) und Thomas Meyer-Hermann beim DCF-Kick-Off Andreas Hykade (left) and Thomas Meyer-Hermann at the DCF Kick-Off

Anträgen in zwei Sitzungen über diese DCF.L-Projekte, also Projekte mit einer Antragssumme bis zu 120.000 Euro, die unterschiedlichste innovative Ansätze zeigten. Über Antragssummen bis 20.000 Euro in der Kategorie DCF.S, die laufend beantragt werden können, entscheiden die beiden Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg Gabriele Röthemeyer und Klaus Haasis. Bislang wurden mehr als zehn Projekte gefördert, deren Spannweite dabei von Plattformen für filmrelevante Inhalte bis zur Softwareentwicklung im Sportbereich reicht. Bei der Kick-Off-Veranstaltung zum Digital Content Funding Ende Februar 2011 hatte die MFG Baden-Württemberg das Förderprogramm rund einhundert Interessierten aus der Games-, Film- und IT-Branche vorgestellt. Prominente Vertreter der Branche wie Andreas Hykade, Thomas MeyerHermann (Studio Film Bilder), Wolfgang Kraft und Ingrid Bounin vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg sowie David An (Rumble Media) waren eingeladen und referierten über realisierte Projekte und aktuelle Herausforderungen ihres Berufsalltags. http://dcf.mfg.de/

potential partner studios from Los Angeles took place. Through the new membership of Unexpected and Polynoid in May 2011, the number of highly productive cluster studios has risen to 14 and together they are excellent representatives of the animation media location Baden-Württemberg. Thus at this year’s German reception during the Annecy Animated Film Festival, a cooperation with MFG and ITFS, the cluster received considerable positive feedback. In addition to the representative aspects, the participation at this and other important festivals paved the way for new contacts to potential cooperation and production partners from the European and international animation and VFX branch. www.amcrs.de

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Rheinisches Koproduktionstreffen

Die MFG Filmförderung lud mit den europäischen Partnern MEDIA Antenne Strasbourg, Eurimages, arte und der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle am 7. und 8. Juli 2011 zum Koproduktionstreffen nach Straßburg ein. Etwa 160 Produzenten und Branchenvertreter aus Frankreich, Luxemburg, Belgien, Deutschland und der Schweiz trafen sich im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst. Dabei wurden die Besonderheiten der Senderprofile im Hinblick auf grenzüberschreitende Koproduktionen ausgelotet, Casestudies diskutiert und Projekte gepitcht. Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung war den Teilnehmern ein zweisprachiger Katalog zugegangen, der alle eingereichten Projekte vorstellte. So hatten sie die Möglichkeit, bei Interesse Terminwünsche für weiterführende Gespräche mit den jeweiligen Produzenten anzumelden. Rund 100 Einzeltreffen zwischen Produzenten, mit Sendervertretern, Verleihern und weiteren Finanziers konnten in diesem Jahr organisiert werden. Neben potenziellen deutschen, französischen, belgischen, luxemburgischen und schweizerischen Ko-Produzenten standen rund 40 Vertreter von Sendeanstalten und Förderinstitutionen für Gespräche zur Verfügung. Durch die Knüpfung und Vertiefung von Kontakten zwischen Produzenten und Teilnehmern wollen die Veranstalter internationale Koproduktionen fördern und den Kollegen aus dem grenzüberschreitenden Raum die Möglichkeit zum Austausch und zur Diskussion geben.

Digital Content Funding The first two funding rounds for this year’s relaunched funding programme Digital Content Funding (DCF) were completed successfully. The two business units of MFG, which work together on this program, as well as the jury are highly satisfied with the results. The projects being currently funded stand out in fresh approaches to storytelling, innovative software programming, child-oriented media applications and detailed animations in the gaming area, partially drawn by hand. In two sessions the jury decided on the funding of the DCF.L projects from a wide range of submitted applications. These are projects which require a funding of up to 120,000 Euro. Gabriele Röthe meyer and Klaus Haasis, the two CEOs of the

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»Festung« von “Fortress”by Kirsi Marie Liimatainen

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Kooperation verlängert

Die MFG Filmförderung, die Hessische Filmförderung und HessenInvestFilm haben ihr Kooperationsabkommen verlängert, das seit September 2007 die gegenseitige Anerkennung von Regionaleffekten zwischen den Ländern Hessen und Baden-Württemberg regelt. Bezogen auf die jeweilige Fördersumme müssen in Hessen mindestens 100 Prozent, in Baden-Württemberg mindestens 120 Prozent für die Filmherstellung ausgegeben werden. Die wechselseitige Anerkennung eines Teils dieser Ausgaben bedeutet für die Produzenten mehr Handlungsfreiheit bei der Planung und Durchführung ihrer Filmprojekte in den beiden benachbarten Ländern. Dies bestätigte auch Produzentin Meike Kordes (»Vier Minuten«, »Poll«) bei einem Branchentreffen zum Thema »Film Finanzieren!« am 11. Mai 2011 in Mannheim, wo die Fortführung der Kooperation bekannt gegeben wurde. Bei der Realisierung ihres von HessenInvestFilm und MFG Filmförderung gemeinsam geförderten Spielfilms »Festung« sei es durch den größeren Spielraum möglich gewesen, bei den Dreharbeiten in Hessen auf freie Kapazitäten von Dienstleistern und Stabmitgliedern aus Baden-Württemberg zuzugreifen.

MFG, make the decisions over the DCF.S funding category (up to 20,000 Euro) throughout the year. So far, more than 10 projects were funded ranging from platforms of film relevant content to software development in the field of sport. MN

Coproduction Meeting in Strasbourg In association with European partners MEDIA Antenne Strasbourg, Eurimage, arte and European Audiovisual Observatory MFG invited to a Coproduction Meeting in Strasbourg on 7th and 8th July, 2011. Around 160 producers, distributors as well as industry representatives from broadcasting organizations and film funding institutions from France, Luxembourg, Belgium, Germany and Switzerland met at the

MFG und AMRCS pflegen internationale Kontakte

Anlässlich der Oscar-Nominierung des Animationsfilms »Der Grüffelo« von Studio Soi aus Ludwigsburg reisten MFG-Geschäftsführerin Gabriele Röthemeyer und AMCRSManager Andreas Trautz mit Vertretern einiger Animations- und VFX-Studios des Animation Media Clusters Region Stuttgart im Frühjahr 2011 nach Los Angeles. Zu Ehren der Nominierten fand in dem Kulturzentrum Villa Aurora in Kooperation mit German Films, dem Deutschen Generalkonsulat und dem Goethe Institut Los Angeles eine »PreOscar Reception« statt. Bei einer Studiotour erhielten die Baden-Württemberger einen Einblick in die Arbeit verschiedener dort ansässiger Unternehmen. Um die dort geknüpften transatlantischen Kontakte weiter auszubauen und neue strategische Partnerschaften anzustoßen, machte sich im August erneut eine Delegation, bestehend aus Andreas Trautz und Oliver Zeller – bei der MFG Filmförderung verantwortlich für die Produktionsförderung – auf die Reise nach Nordamerika. Anlass dafür war die SIGGRAPH 2011 (Special Interest Group on Graphics and Interactive Techni-

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ques), die weltweit größte Innovations- und Fachkongressveranstaltung im Bereich Animation Media, die in diesem Jahr vom 7. bis 11. August in Vancouver ausgerichtet wurde. Rund 16.000 Fachbesucher, Aussteller, Games-Entwickler und Pressevertreter aus 74 Ländern informierten sich auf Panels, Showcases, Präsentationen und Ständen über die neuesten Entwicklungen und Technologien und erweiterten ihre Netzwerke. Beim parallel stattfindenden Computer Animation Festival wurden 77 Filmbeiträge gezeigt. Ein optimales Umfeld, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Stuttgarter Animation Media Clusters zu präsentieren, denn die Region Vancouver im Bundesstaat British Columbia gehört zu den weltweit bedeutendsten Standorten für die Herstellung von Animation Media. Die kanadische Regierung hat diese Entwicklung vor allem durch besondere Förderprogramme und Steuererleichterungen für die Bereiche VFX und Animation ermöglicht. So können Firmen beispielsweise Steuerersparnisse von bis zu einem Sechstel ihrer in Kanada anfallenden Löhne aus diesen Bereichen erzielen. Zusätzlich können in British Columbia bis zu rund 50 Prozent der Lohnkosten erstattet werden. Ein Umstand, der der Region enorme Standortvorteile verschafft, weshalb nahezu alle international relevanten Produktionshäuser und Unternehmen aus den USA und Europa sich in den letzten Jahren mit Tochtergesellschaften in Vancouver und Umgebung angesiedelt haben.

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»Der Grüffelo« von ”The Gruffalo” by Max Lang, Markus Schuh

the area of Animation Media

Die kanadische Metropole liegt etwa drei Flugstunden von Los Angeles entfernt. Daher lag es für die baden-württembergische Animations-Delegation nahe, die in den USA bestehenden Kontakte aufzufrischen und bei einer dreitägigen Studiotour weitere Verbindungen zum hiesigen Medienstandort herzustellen. Dabei informierte sie über das deutsche Fördersystem, insbesondere über die automatische Förderung des DFFF. Die zehntägige Reise von Andreas Trautz und Oliver Zeller war gefüllt mit über 50 Gesprächen, Meetings und Präsentationen mit kanadischen und US-amerikanischen Produzenten, Vertretern von Filmhochschulen, der Presse und Industrie sowie zahlreichen Studios und bot erneut die Möglichkeit, die hohe Professionalität und künstlerische Qualität der in Baden-Württemberg ansässigen Studios und Dienstleister herauszustellen. »Gerade die kreativen Studios wie Studio Soi, die zahlreichen VFX-Shots wie beispielsweise von Pixomondo in ›2012‹, aber auch die hervorragende Ausbildung an den baden-württembergischen Hochschulen wie dem Animationsinstitut der Filmakademie genießen in Kanada und den USA bereits hohes Ansehen. Für uns kommt es daher noch mehr darauf an, diese Wahrneh-

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Die SIGGRAPH zeigt, was möglich ist im Bereich Animation Media SIGGRAPH shows what is possible in

Museum of Modern and Contemporary Art. Channel profiles were the subject of conversations regarding cross-border co-productions. In addition, case studies were discussed and projects pitched. All submitted projects were presented in a bilingual catalogue which was sent in advance to participants so they could arrange appointments for further talks with individual producers. Approximately 100 such individual meetings were organised this year. By connecting producers and participants the hosts wanted to encourage funding of international co-productions and give colleagues from the cross-border area a forum for discussion and interchange.

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Cooperation Extended MFG, Hessian Film Funding and HessenInvestFilm have prolonged their cooperation agreement that has provided guidelines for the mutual recognition of regional effects between Hesse and Baden-Württemberg since 2007. The mutual recognition of a part of these costs means more flexibility for producers and their projects in the neighbouring states. This was confirmed by producer Meike Kordes (“Four Minutes”, “The Poll Diaries”). The realisation of the film “Fortress”— funded by HessenInvestFilm and MFG— was eased considerably by the possibility, during shooting in Hesse, to call on free capacity and augment the team with members from Baden-Württemberg.

MFG and AMRCS Focus on International Contacts To mark the occasion of “The Gruffalo” (Studio Soi—Ludwigsburg) Oscar nomination, the CEO of MFG, Gabriele Röthemeyer, together with Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) manager Andreas Trautz and other representatives of the animation and VFX studios belonging to the cluster travelled to Los Angeles. Organised by German Films, the German Consulate General and the LA Goethe Institute a “pre-Oscar reception” in the cultural institution Villa Aurora was held to honour the nominated filmmakers. A studio tour also gave the German visitors an insight into the work of local companies.


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mung auch konkret mit dem Standort BadenWürttemberg zu verbinden und internationale Produktionen hierher zu holen«, so Oliver Zeller. »Es ist uns gelungen, das enorme Talent und Potenzial des Standortes herauszustellen und uns damit in Nordamerika bemerkbar zu machen. Wir wollten unsere Firmen und Dienstleister auf das Radar der großen Studios bringen«, ergänzt Clustermanager Andreas Trautz. International erfahrene Firmen, Studios und Produzenten in Kanada und den USA wie Alison Savitch (board member American Producers Guild), The Foundry, NewTek, Autodesk, Sony Pictures, Rainmaker, Bardel Entertainment, New Deal Studios, Rhythm & Hues Studios, Technicolor und LookEffects wissen nun um die Möglichkeiten, die der Standort bietet. Bis zur nächsten FMX im Mai 2012, wenn sich die internationale Szene wieder in Stuttgart trifft, sind bereits weitere Kooperationen geplant, um die Internationalisierung des Standorts weiter voranzubringen. So laufen als Auftakt für eine intensive Zusammenarbeit mit der American Producers Guild bereits Gespräche für eine gemeinsame Veranstaltung in der Villa Aurora in Los Angeles. Text: Oliver Zeller

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Thomas Strittmatter Preis

Der Thomas Strittmatter Preis der MFG Filmförderung, der traditionell während der Berlinale vergeben wird, ging in diesem Jahr an Stefan Schaller für sein Drehbuch zu »Fünf Jahre«. Am 16. Februar 2011 nahm Schaller, der mit seinem Film das RegieDiplom an der Filmakademie anstrebt, in der Landesvertretung Baden-Württemberg ein Preisgeld von 25.000 Euro entgegen. Das Drehbuch behandelt das Erwachsenwerden des Bremer Türken Murat Kurnaz im Gefängnis Guantanamo, zurückgeworfen auf nichts weiter als die bloße Existenz. Ein Blick in das Innere des berüchtigten Gefängnisses, in welchem die kleinste Geste zum Kampf gegen Willkür wird. Die Juroren sind überzeugt davon, dass der Stoff des Films zu weiterführenden Diskussionen anregen wird: »Wie die Figur Murat Kurnaz überlebt, sich mit inneren Monologen selbst stärkt und seine Peiniger niederringt, ist beeindruckend und weckt Emotionen. Der Autor versteht es, mit großer Geschicklichkeit auf verschiedenen Ebenen zu erzählen: Während die Verhörszenen dicht und spannend gebaut sind, zeigen die Rückblenden, wie ein junger Mensch auf der Suche nach Orientierung ein überzeugter Muslim wird.« So darf man schon gespannt darauf sein, »Fünf Jahre« im Kino zu sehen. Derzeit wird Schallers Drama nämlich von der Ludwigsburger teamWorx unter der Federführung

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Oliver Storz am Set von »Die Frau, die im Wald verschwand«

führerin), Steffen Weinert

»Ich kann nicht leben, ohne innerlich etwas hervorbringen zu wollen. Und wenn Sie mich morgen an den schönsten Strand von Mallorca verpflanzen – ich fange sofort an, eine Geschichte zu schreiben, die in Mallorca spielt«, sagte Oliver Storz über sich selbst. Der in Baden-Württemberg geborene und aufgewachsene Journalist, Autor und Regisseur war einer der profiliertesten deutschen Filmemacher und prägte mehrere Jahrzehnte deutscher Fernsehgeschichte. Die MFG Filmförderung erinnert sich besonders gern an die Verleihung des ersten Baden-Württembergischen Drehbuchpreises (jetzt Thomas Strittmatter Preis) im Jahr 1999, bei der er den Juryvorsitz inne hatte. Sein letztes Werk »Die Frau, die im Wald verschwand«, das während der Zeit des Wirtschaftswunders in seiner heimatlichen süddeutschen Provinz spielt, wurde von der

MFG gefördert und anlässlich seines 80. Geburtstages am 29. April 2009 erstmals ausgestrahlt. Denn Storz war bis ins hohe Alter aktiv. Das Thema, das sich durch nahezu all seine Filme zieht, ist die Aufarbeitung der NS-Zeit. Er schaffte es jedoch, jedem seiner Filme eine eigene Perspektive darauf zu geben. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die vielfach ausgezeichneten Filme »Drei Tage im April« und »Gegen Ende der Nacht«, die er für den Süddeutschen Rundfunk (SDR) produzierte. Auch für seine zeitund gesellschaftskritischen Themen war Storz berühmt, wie er u. a. 2003 in dem ARD-Zweiteiler »Im Schatten der Macht« über den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt unter Beweis stellte. Unvergesslich wird auch die von ihm erfundene TV-Serie »Raumpatrouille – Die fantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion« (1966) bleiben, ein weiteres seiner vielen bahnbrechenden Werke für das deutsche Fernsehen. In einem Nachruf in der Süddeutschen Zeitung würdigte Martin Walser ihn als »Erzähler mit einem Gefühl für Richtigkeit, Gerechtigkeit und Schicksalspointen, die moralisch nicht anfechtbar sind«. Im Juli 2011 ist Oliver Storz im Alter von 82 Jahren verstorben.

locations for animation media worldwide. The Canadian government has helped this development considerably with a range of funding programs and tax credits aimed at the VFX and animation industries. Companies are able, for example, to save up to one sixth of the tax levied on salaries generated in Canada. In British Columbia up to 50 % of wage costs are refunded. These advantages have led to nearly all major production and related companies from USA and Europe starting subsidiary companies in Vancouver and surrounding areas. The Canadian metropolis is a three-hour flight from Los Angeles and this made a visit by the German delegation an obvious choice. A 3-day studio tour in the media stronghold enabled old contacts to be refreshed as well as the

creation of new ones. In the process, the Californians were informed about the German funding programmes especially the automatic German Film Fund (DFFF) subsidies. The delegation’s 10-day trip was filled with over 50 meetings, discussions and presentations with producers, representatives of the film academies, press and industry as well as several studios. They took full advantage of the renewed possibility to underline the considerable professionalism and artistic quality of the Baden-Württemberg-based studios and service providers. “Especially the creative studios like Soi, the numerous VFX shots such as those by Pixmondo in ‘2012’ but also the first-rate training in our universities like the Institute of Animation, Visual Effects and

Digital Postproduction at the Film Academy, they all have an excellent reputation in Canada and the US. Our aim is to create a clearer association of these qualities with Baden-Württemberg and attract international productions”, states Oliver Zeller and Cluster manager Andreas Trautz adds: “We have succeeded in creating an awareness for the enormous talent here and the North Americans have noticed us. We aimed at bringing our members on the radar screens of the major studios.” Internationally experienced companies, studios and producers like Alison Savitch (board member American Producers Guild), The Foundry, NewTek, Autodesk, Sony Pictures, Rainmaker, Bardel Entertainment, New Deal Studios, Rhythm & Hues Studios, Technicolor

V.l.n.r.: Gerd Schneider, Stefan Schaller, Gabriele Röthemeyer (MFG-Geschäfts-

In order to strengthen the trans-Atlantic connections and identify new strategic partnerships, a delegation consisting of Andreas Trautz and Oliver Zeller— who is responsible for MFG production funding—made a further trip to North America in August. This was timed with the SIGGRAPH 2011, worldwide the largest innovation and specialist congress for animation media and held this year in Vancouver. Around 16,000 trade visitors, exhibitors, game developers and journalists from 74 countries learnt of latest developments and expanded their own networks. This was an optimal environment to display the international competitiveness of the Stuttgart AMCRS, the Vancouver region in British Columbia being one of the most important

von Jochen Laube und in Koproduktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, dem SWR, HR und arte verfilmt. Gedreht wird noch bis Anfang November u. a. in einem Nachbau des Gefängnisses in den Babelsberger Filmstudios und in BadenWürttemberg. Auch die beiden Mit-Nominierten Steffen Weinert für »Finn und der Weg zum Himmel« und Gerd Schneider für »Die Verantwortlichen« wurden bei der Preisvergabe gefeiert. Alle drei nominierten Filme überzeugten im April auch die Jury für Produktionsförderung der MFG und werden inzwischen mit deren Unterstützung realisiert. Die nächste Bewerbungsfrist für den Thomas Strittmatter Preis endet am 3. November 2011. www.thomasstrittmatterpreis.de

MFG News

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Oliver Storz

FilmFactsSüdwest

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Marktplatz Drehbuch

Das Kuratorium Junger Deutscher Film und die Filmförderungen aus Hessen und BadenWürttemberg präsentieren im Rahmen der Hofer Filmtage einen »Marktplatz Drehbuch«. Die Veranstaltung, bei der Autoren ihre geförderten Drehbücher in einem Pitch vorstellen, findet am 26. Oktober um 16.00 Uhr im Restaurant »Die Weinkiste« in Hof statt. Beim anschließenden Gettogether haben die Autoren außerdem die Möglichkeit, ihr Netzwerk zu erweitern. Ein Katalog, der für die anwesenden Filmschaffenden ausgelegt wird, stellt alle Projekte und Autoren vor. Es soll nach der Veranstaltung gezielt an Spielfilmproduzenten, Redakteure, Agenturen, Regisseure und weitere Fachleute verschickt werden.

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Auf DVD/Blu-Ray Disc

Wer es nicht geschafft hat, diese von der MFG geförderten Filme auf der großen Leinwand zu sehen, hat nun die Gelegenheit sie gemütlich zu Hause auf dem Sofa zu genießen. Seit Februar sind folgende Titel auf DVD/Blu-Ray im Handel erhältlich: Here & There | Shahada | Snowman’s Land | In ihren Augen | Die Entbehrlichen | Sounds and silence | Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland | Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung | Die 4. Revolution: Energy Autonomy | Suicide Club | Au Revoir Taipeh | Das Leben ist kein Heimspiel | Tom & das Erdbeermarmeladebrot mit Honig (die ersten 13 Episoden) | Die singende Stadt | Wer Wenn Nicht Wir | Willkommen bei den Rileys | The Green Wave (ab 21.10.) | Godard trifft Truffaut (ab 17.11.)

and LookEffects all are now aware of the possibilities the region has to offer. At the next FMX in May 2012 the international scene will again congregate in Stuttgart. Up until then cooperation projects are intended to further the internationalisation of the area. As a prelude to an intensive collaboration with the American Producers Guild, discussions are being held concerning a shared upcoming event at the Villa Aurora in Los Angeles.

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MFG-Intensivworkshop

Am 4. und 5. Oktober 2011 fand im Filmtheater Türlenstraße in Stuttgart ein Intensivworkshop über Strategieentwicklungen zur Umsatzsteigerung statt, der sich insbesondere an Dienstleister und Produzenten aus der Animationsbranche richtete. Veranstaltet wurde der Workshop vom Animation Media Cluster Region Stuttgart und der MFG Filmförderung, die dafür erneut mit den Fachleuten von rmc medien + kreativ consult kooperierte. Während des eineinhalbtägigen Intensivworkshops erhielten die Teilnehmer u. a. Informationen zur Recoupmentplanung und zu den Entwicklungstendenzen der Lizenzmärkte.

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Architektur für den Film Ausstellung noch bis 20.11.2011

MFG News

Kostenloser wöchentlicher MFG Newsletter | www.mfg.de/filmnewsletter

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der Studierenden des Projektstudiums Szenenbild der Filmakademie Baden-Württemberg aus. www.weissenhofgalerie.de

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Einreichtermine 2012

Vor Antragseinreichung empfiehlt die MFG Filmförderung ein projektbezogenes Beratungsgespräch mit dem jeweils zuständigen Ansprechpartner. Dies kann gegebenenfalls auch telefonisch erfolgen. Bei Erstanträgen und/oder komplexeren Sachverhalten – insbesondere im Bereich Produktionsförderung – hält die MFG aber einen persönlichen Termin spätestens 14 Tage vor Ablauf der Antragsfrist für sinnvoll und notwendig. ∂ Kinoinnovationsdarlehen: 15. Januar 2012 ∂ Kinoprogrammprämien: 15. Mai 2012 ∂ Sonderprogramm Digitalisierung:

1. März 2012, 1. September 2012 Meilensteine der Filmarchitektur (u. a. »Das Kabinett des Dr. Caligari«, »Metropolis«, »M«) werden in der Architekturgalerie am Weissenhof vorgestellt. Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem jungen Produktionsdesign und stellt Abschlussarbeiten

Short Cuts Südwest

∂ Verleih- / Vertriebsförderung:

1. März 2012, 1. Juli 2012, 1. Oktober 2012 ∂ Drehbuch-, Produktionsvorbereitungs-

und Produktionsförderung: 1. März 2012, 15. Juni 2012, 1. Oktober 2012 ∂ Digital Content Funding (DCF): 19. Januar 2012, 15. August 2012 ∂ Thomas Strittmatter Preis: 5. November 2012

V.l.n.r. am »SOKO«-Set: Didi Danquart, Gabriele Röthemeyer, Oliver Vogel, Peter Ketnath, Astrid M. Fünderich, Kunststaatssekretär Jürgen Walter, Benjamin Strecker, Eva Hassmann, Nina Gnädig

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25 neue Folgen »SOKO«

Seit dem 15. September 2011 zeigt das ZDF die bereits dritte Staffel der MFG-geförderten Krimiserie »SOKO Stuttgart«, in der u. a. Barbara Schöne, Dieter Hallervorden, Manon Straché und TV-Koch Ralf Zacherl einen Gastauftritt haben. Noch bis zum 23. November werden die Folgen der Bavaria Fernsehproduktion in Stuttgart gedreht. Über den Erfolg der »SOKO« freuen sich vor allem die zahlreichen Filmschaffenden aus dem Ländle, mit denen die inzwischen etablierte Serienproduktion realisiert wird. http: // sokostuttgart.zdf.de

Kinostarts | Festivals 22.09.2011, Kinostart »Transfer«, Regie: Damir Lukacevic 29.09.2011, Kinostart »Das kleine Zimmer«, Regie: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond | »Love Life – Liebe trifft Leben«, Regie: Reinout Oerlemans | »Whores’ Glory«, Regie: Michael Glawogger 06.10.2011, Kinostart »Sohnemänner«, Regie: Ingo Haeb 17. – 23.10.2011, DOK Leipzig »Hotel Deutschland 2«, Regie: Stefan Paul | »Sonntag 2«, Regie: Jochen Kuhn 25. – 30.10.2011, 45. Internationale Hofer Filmtage »Bastard«, Regie: Carsten Unger | »Unter Nachbarn«, Regie: Stephan Rick | »Hotel Deutschland 2«, Regie: Stefan Paul | »Von Kindern«, Regie: Niko Apel »Die Farbe des Ozeans«, Regie: Maggie Peren | »Die Unsichtbare«, Regie: Christian Schwochow | »Bittere Kirschen«, Regie: Didi Danquart 02. – 06.11.2011, 33. Biberacher Filmfestspiele »Einer wie Bruno«, Regie: Anja Jacobs | »Der Brand«, Regie: Brigitte Maria Bertele | »Hotel Deutschland 2«, Regie: Stefan Paul | »Wader Wecker Vater Land«, Regie: Rudi Gaul | »Unter Nachbarn«, Regie: Stephan Rick | »Nicht ganz Koscher«, Regie: Ruth Olshan | »Das Rauschen des Meeres«, Regie: Ana Rocha Fernandes, Torsten Truscheit 10.11.2011, Kinostart »Eine dunkle Begierde«, Regie: David Cronenberg (Premiere: 31.10.2011, Berlin) 26.01.2012, Kinostart »Yoko«, Regie: Franziska Buch 02.02.2012, Kinostart »West is West«, Regie: Andy De Emmony 09.02.2012, Kinostart »Die Unsichtbare«, Regie: Christian Schwochow Kinostart 2012 »Jesus loves me«, Regie: Florian David Fitz | »Die Farbe des Ozeans«, Regie: Maggie Peren | »Lore«, Regie: Cate Shortland

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Rekorde purzeln

Fast eintausend Filme wurden während des 18. Internationalen Trickfilm-Festivals vom 3. bis 8. Mai 2011 in Stuttgart gezeigt und katapultierten die Landeshauptstadt damit erneut ins Rampenlicht der internationalen Animationsfilmbranche. Weit über 70.000 Zuschauer sahen sich das attraktive Festivalprogramm in den Innenstadtkinos an und genossen – endlich einmal bei schönstem Wetter – das Open-Air-Kino auf dem Schlossplatz, wo in diesem Jahr bereits am frühen Nachmittag Animationsfilme auf einer großen LED-Projektionswand dargeboten wurden. Mit »Sonntag 2« von Jochen Kuhn war in diesem Jahr wieder ein von der MFG geförderter Film im Internationalen Wettbewerb vertreten, neben Filmen wie dem Oscarnominierten »The Lost Thing« von Shaun Tan und Andrew Ruhemann und »The Cow who wanted to be a Hamburger« des USamerikanischen Trickfilmers Bill Plympton.

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Records Tumbling Close to one thousand films were screened during the 18th Festival of Animated Film (ITFS) which was held at the regional capital of Stuttgart between 3rd and 8th of May 2011 and again catapulted the city straight into the spot light of the international animation film industry. More than 70,000 viewers enjoyed the attractive festival program shown at the city venues and relished the open air screening at the castle square—with best weather at last— where animated films were presented in the early afternoon on a massive LED screen. “Sonntag 2” a film by Jochen Kuhn and funded by the MFG joined the run in the international competition head to head with oscar-nominated short “The Lost Thing” directed by Shaun

Begleitend zum Deutschen Animationsdrehbuchpreis veranstaltete die MFG Filmförderung in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und der Hochschule der Medien wieder ihre Drehbuchworkshops. Experten wie Bill Plympton, Andreas Hykade, François Chalet und Ron Diamond gaben ihr Wissen an das interessierte Publikum weiter. Ein besonderes Highlight des diesjährigen Festivals war die Aufführung von Lotte Reinigers »Die Abenteuer des Prinzen Achmed«, der als erster abendfüllender Trickfilm der deutschen Filmgeschichte gilt. Schon 1926 beeindruckte der Silhouettenfilm seine Zuschauer, die er in eine Fantasiewelt aus Tausendundeiner Nacht entführte. Die Vorführung in der Ludwigsburger Musikhalle wurde von dem französischen Bassisten Renaud Garcia-Fons und seinem

 The Boy Who Wanted to be a Lion« von by Alois di Leo

Tan and Andrew Ruhemann and “The Cow who wanted to be a Hamburger” directed by american animation film maker Bill Plympton. In collaboration with the Heinrich Böll Foundation and the College of Media, MFG hosted their script writing workshops. Experts like Bill Plymp ton, Andreas Hykade, François Chalet and Ron Diamond shared their knowledge with the interested audience. A special highlight of this year’s festival was the screening of Lotte Reiniger’s “The Adventures of Prince Achmed”— the first full-length animated film in German history— accompanied by new pieces of music by French bassist Renaud Garcia. The Festival closed with the award ceremony where prize money amounting to 61,000 Euro was allocated to the winners. David O’Reilly

Ensemble begleitet, der zu dem legendären Stummfilm eine neue zeitgemäße Musik komponiert hat. Das Festival endete mit der Preisverleihung, bei der insgesamt 61.000 Euro an Preisgeldern vergeben wurden. Den vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart gestifteten Grand Prix des Internationalen Wettbewerbs gewann die deutsche Produktion »The External World« von David O’Reilly. Der Lotte Reiniger Förderpreis für Animationsfilm in Höhe von 10.000 Euro, den die MFG Filmförderung im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben hatte, ging an »The Boy Who Wanted to be a Lion« von Alois di Leo. Zudem wurden in sechs weiteren Wettbewerbskategorien Auszeichnungen verliehen. Auch die zeitgleich mit dem Trickfilm-Festival stattfindende FMX, die wichtigste europäische Konferenz für Animation, Effekte, Games und interaktive Medien, verzeichnete mit täglich über 3.500 Besuchern erneut einen Besucherzuwachs. Das Stuttgarter

won the Grand Prix of the international competition for the German production “The External World”. The Lotte Reiniger Promotion Award for Animated Film (endowed with 10,000 Euro) went to Alois di Leo for his film “The Boy Who Wanted to be a Lion”. This prize was founded last year by the MFG. In addition six further prizes were awarded in extra competition categories. FMX, the most important conference for animation, visual effects, games and interactive media in Europe, runs simultaneously to ITFS and with 3,500 guests per day— again registered an increase of visitors. The venue “Haus der Wirtschaft” in Stuttgart was close to stretching its limits on a number of occasions even though the DGB-Haus had added extra capacity for


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»Pina« gewinnt den Deutschen Dokumentarfilmpreis

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V.l.n.r. hinten back row LTR: Oliver Zeller (MFG), Christian Dosch (FC Region Stuttgart), Kristina Müller (Location Office Region Freiburg), Michael Ackermann (FC Metropolregion Rhein-Neckar); v.l.n.r. vorne front row LTR: Isis Hager (FC Bodensee-Oberschwaben), Simone Schmidt (FC Baden-Baden/Karlsruhe), Pamela Schmidt

Erneut Besucherzuwachs bei der FMX Record attendance at FMX 2011

Haus der Wirtschaft und das erstmalig genutzte DGB-Haus stießen dabei mehrmals nahezu an die Kapazitätsgrenzen. Internationale Branchenexperten, Künstler, Produzenten und Nachwuchskräfte aus insgesamt 49 Ländern fanden sich auf der FMX 2011 zusammen und erörterten die jüngsten Entwicklungen im Bereich von 3D Stereo Games und technische Aspekte wie Transmedia, Global Production, Open Source und Virtual Humans. So wurde beispielsweise den Harry PotterVerfilmungen eine eigene Vortragsreihe gewidmet, die deren Einfluss auf die globale VFX-Produktion und die technische Weiterentwicklung seit der Verfilmung des ersten Teils untersuchte. Die VFX-Spezialisten von Pixomondo demonstrierten bei der Präsentation ihrer neuen Spielfilme »Sucker Punch« und »Fast Five« eine Expertise, die einmal mehr zeigt, dass die baden-württembergische VFX-Branche im internationalen Vergleich ganz vorn dabei ist.

Zum zweiten Mal wurde im Rahmen des renommierten Branchentreffs Dokville der Deutsche Dokumentarfilmpreis (ehemals Baden-Württembergischer Dokumentarfilmpreis) vergeben. Über die Auszeichnung freute sich Wim Wenders, der für seinen in 3D produzierten Dokumentarfilm »Pina« ausgezeichnet wurde. Den mit 20.000 Euro dotierten Preis überreichten die neue Ministerin im Staatsministerium BadenWürttemberg Silke Krebs und SWR-Intendant Peter Boudgoust am 26. Mai 2011 in Ludwigsburg. Schon bei der Weltpremiere auf der Berlinale 2011 fand die Dokumentation über die 2009 verstorbene Choreographin Pina Bausch große Beachtung. Im April gewann »Pina« dann den Deutschen Filmpreis in Gold als Bester Dokumentarfilm. »Fernab vom klassischen Porträt gelingt es Wenders, ein eigenes filmisches Kunstwerk zu schaffen, das all seine Qualitäten als Regisseur vereint und sich dennoch niemals über die Kunst der Pina Bausch stellt«, so die Begründung der Dokumentarfilmpreis-Jury. Neben dem Hauptpreis wurden noch zwei

(FC Region Ulm), Kathrin Willig (ehemals FC BadenBaden/Karlsruhe) und Alexandra Staib (MFG)

V.l.n.r. LTR: Wim Wenders, Philip Scheffner, Gereon Wetzel

weitere Preise vergeben: Den Preis des Hauses des Dokumentarfilms in Höhe von 3.000 Euro nahmen Gereon Wetzel und Jörg Adolph für »How to make a book with Steidl« entgegen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis der Stadt Ludwigsburg ging an Philip Scheffner für den Dokumentarfilm »Der Tag des Spatzen«. Auch drei von der MFG geförderte Dokumentarfilme waren unter den insgesamt zehn Nominierten: »Das Leben ist kein Heimspiel« von Frank Pfeiffer und Rouven Rech, »Die Frau mit den 5 Elefanten« von Vadim Jendreyko und »Neukölln Unlimited« von Dietmar Ratsch und Agostino Imondi.

www.itfs.de | www.fmx.de | www.lottereinigerpreis.de

»Pina« von by Wim Wenders

the first time. International industry experts, artists, producers and new talent coming from 49 countries met at FMX 2011 and discussed the latest trends in the fields of 3D Stereo Games and technical aspects of Transmedia, Global Production, Open Source and Virtual Humans. For instance, a series of lectures was organised that was dedicated to the Harry Potter film adaptions showing the influence and impact all parts had on VFX productions globally as well as the technical developments since the first filming. The VFX specialists at post production house Pixomondo demonstrated an expertise during their presentation of the shots they produced for “Sucker Punch” and the “Fast Five” which underlines that the VFX industry in

Baden-Württemberg is riding on the crest of the international wave. SC

“Pina” wins German Award for Best Documentary Wim Wenders received the 2011 German Award for Best Documentary, which has been awarded for the second time, for his 3D documentary film “Pina”. He was honoured during the Dokville, the annual documentarist’s meeting. Silke Krebs, new Secretary of State of BadenWürttemberg and SWR chairman Peter Boudgoust awarded Wenders the 20,000 Euro prize in Ludwigsburg on 27th of May 2011. The documentation about German choreographer Pina Bausch who died in 2009 received great acclaim at its world premiere (Berlin

International Film Festival 2011). In April “Pina” won the German Film Award in gold as Best Documentary. Apart from the main prize two additional prizes were awarded: the 3,000 Euro prize of the Haus des Dokumentarfilms was awarded to Gereon Wetzel and Jörg Adolph for “How to make a book with Steidl”. The 2,000 Euro prize of the city of Ludwigsburg went to Philip Scheffner for his film “Der Tag des Spatzen”. Also three of the documentaries funded by MFG were among the nominated films: “Das Leben ist kein Heimspiel” by Frank Pfeiffer and Rouven Rech, “The Woman with the 5 Elephants” by Vadim Jendreyko and “Neukölln Unlimited” by Dietmar Ratsch and Agostino Imondi.

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Zutaten für das Filmland Baden-Württemberg

Die einen nennen es »Feldgeschrei«, andere sprechen von »Verheierten«. Eine Köstlichkeit, die mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus Wertschätzung genießt. Besteht sie doch aus der harmonischen Verbindung von allem, was gut und nahrhaft ist. Ähnliches wie für den Gaisburger Marsch gilt auch für die Film Commissions Baden-Württemberg – ein Netzwerk, in das jede Region ihre speziellen Talente und Vorzüge einbringt. Baden-Württemberg ist eben nicht mehr nur das Land der Tüftler, Autobauer und Denker, auch die Filmwirtschaft zählt zum Markenkern von Deutschlands wildem Süden. Sechs eigenständige Film Commissions in einem Bundesland – das ist einzigartig. Und einzigartig wie das ganze Gericht sind auch die filmischen Regionen. Man nehme die Region Bodensee-Oberschwaben und schaffe mit Isis Hager eine kräftige Basis. Kristina Müller bereichert mit Sonnenschein und würziger Schwarz-

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Ingredients for the Film Industry in the Southwest Baden-Württemberg offers a harmonious combination of everything that is good and diversified. Akin to the German dish "Gaisburger Marsch", which is a traditional Swabian beef stew, the Film Commission offices of BadenWürttemberg are a network to which all regions add their special talents and virtues. Baden-Württemberg is no longer only the state of inventors, car manufacturers and thinkers; meanwhile, the film industry also makes a significant contribution to Germany’s wild south. Six individual Film Commission offices in one state— that is unique. And as unique as the Gaisburger Marsch itself the film regions are equally unique. For example, let us take a look

waldluft der Region Freiburg das Rezept um südliches Temperament und eine frische Note. Simone Schmidt sorgt mit der Region Baden-Baden/Karlsruhe für den Hauch Eleganz und Finesse. Das traditionelle Element und eine solide historische Bindung fügt Pamela Schmidt aus der Region Ulm hinzu. Für den urbanen Geschmack sorgen Christian Dosch und die vielseitige Region Stuttgart. Serviert und genossen wird bei Michael Ackermann mit internationalem Flair in der Metropolregion Rhein-Neckar. Dreimal im Jahr treffen sich die Vertreter der regionalen Film Commissions bei der

MFG in Stuttgart und verknüpfen die regionalen Besonderheiten zu einem großen Ganzen. Mit Unterstützung von Alexandra Staib führt Oliver Zeller, der das Coordination Office der Film Commissions von Seiten der MFG Filmförderung leitet, durch die Treffen. Themen gibt es viele: Austausch über Drehanfragen, den Ablauf von Produktionen, über die Organisation von Festivals und Veranstaltungen. Diskutiert wird über neue Talente aus dem Ländle oder Erfahrungen mit außergewöhnlichen Locations. Das Netzwerk plant gemeinsame Auftritte, zeigt Präsenz bei Filmfestivals und Veranstaltungen der Filmbranche. Nächstes Projekt ist eine neue, gemeinsame Printpublikation, die zur Berlinale 2012 präsentiert wird, um auch internationalen Filmschaffenden den Südwesten schmackhaft zu machen. In guter Gesellschaft genießt es sich am Besten. Deshalb gilt es jetzt die Chance zu nutzen, alle sechs Film Commissioner auf einmal zu treffen. Beim Jour Fixe am 8. November 2011 werden sie den Filmschaffenden vereint mit Rat und Tat zur Seite stehen. Text: Alexandra Staib

Film Commission Region Stuttgart Film Commission Bodensee-Oberschwaben Film Commission Metropolregion Rhein-Neckar Location Office Region Freiburg FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe Film Commission Region Ulm

at the Bodensee-Oberschwaben region and introduce an important ingredient— Isis Hager. Kristina Müller adds sunshine and spicy Black Forest air from the Freiburg region to the recipe giving it a fresh look and southern temperament. Simone Schmidt provides a touch of elegance and finesse with the region Baden-Baden/ Karlsruhe. The traditional element and solid historical connection is brought in by Pamela Schmidt of the region Ulm. The urban taste is provided by Christian Dosch and the versatile Stuttgart region. Served and relished at Michael Ackermann’s Rhein-Neckar metropolitan area which grants international flair. The representatives of each Film Commission meet at the Stuttgart-based MFG three times per year and blend the regional characteristics

into an integral whole. Oliver Zeller, being assisted by Alexandra Staib, directs the Film Commissions’ Coordination Office on behalf of the MFG and leads through the meetings. The next project will be a new print publication of all offices combined which will be presented at the Berlin International Film Festival in 2012 to make Germany’s southwestern film industry more palatable.


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Täglich TrickfilmFestival!

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Jurymitglied Sigrid Klausmann-Sittler

Prof. Jochen Kuhn mit Alumni

und Laudatorin Santi Patak

der Filmakademie

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von Stefan Paul

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Bollywood in Stuttgart

Zum achten Mal öffnete das Festival des indischen Films »Bollywood and beyond« am 20. Juli 2011 im Stuttgarter SI-Centrum seine Pforten. Oliver Mahn, Leiter des Filmbüros Baden-Württemberg e.V., begrüßte internationale Prominenz ebenso wie zahlreiche Cineasten und Freunde des indischen Films. Bunte indische Sitzkissen, Henna-Tattoos, Bollywood Dance Workshops, indische Köstlichkeiten und ein lebensgroßer, geschmückter Tempelelefant wiesen den Besuchern den richtigen Weg. Den schwungvollen und farbenfrohen Auftakt mit Grußworten u. a. vom indischen Honorarkonsul und Hauptsponsor Andreas Lapp umrahmte die Gruppe Amouna mit Kostproben des indischen Tanzes. Mit rund 40 Produktionen präsentierte das Festival bis zum 24. Juli seinen über 10.000 Besuchern eine Reise durch das zeitgenössische Schaffen der Bollywood-Industrie. In der Jury sichteten und bewerteten u. a. der James-Bond-Regisseur Roger Spottiswoode (»Der Morgen stirbt nie«), der indi-

sche Erfolgsproduzent Sunil Doshi und die Stuttgarter Dokumentarfilmerin Sigrid Klausmann-Sittler die eingereichten Filme. Den mit 4.000 Euro dotierten German Star of India in der Kategorie Spielfilm verlieh die Jury an den Eröffnungsfilm »Udaan« von Regisseur Vikramaditya Motwane für die sensible Darstellung einer Selbstfindung und Auflehnung eines Sohnes gegen den Vater, der dessen Lebenstraum entgegensteht. Als Bester Dokumentarfilm wurde mit »It’s Cricket, No?« die von Sudhir Aggarwal verfilmte leidenschaftliche Geschichte einer Gruppe blinder Kricketspieler ausgezeichnet, die ohne jegliche staatliche Unterstützung bei einem internationalen Wettkampf antritt. Den Preis für den Besten Kurzfilm gewann »Tubelight ka Chaand« von Shlok Sharman und den Directors Vision Award erhielt Daniela Dar-Creutz für die feinfühlige Beobachtung menschlicher Begegnung im Spannungsfeld des kulturellen Rassismus zwischen Indien und Pakistan in »Arranged Happiness«. Text: Alexandra Staib

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20 Jahre Filmakademie

Die Filmakademie Baden-Württemberg feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung 1991 durch Prof. Albrecht Ade ist sie zu einer der größten und erfolgreichsten deutschen Medienhochschulen herangewachsen. Auch international werden ihre Erfolge anerkannt, so zählte 2010 das US Branchenblatt »The Hollywood Reporter« die Akademie zu den Top 10 Filmhochschulen der ganzen Welt. Freunde, Förderer und Branchenpublikum feierten vom 29. Mai bis zum 1. Juni mit Mitarbeitern, Absolventen und Studierenden das Jubiläum. Zur Eröffnung spielten bis in den Abend hinein Bands der Popakademie Mannheim und der Kreissparkasse Ludwigsburg auf dem neu gestalteten Akademiehof und boten ein abwechslungsreiches Programm aktueller Pop- und Rockmusik. Während der »Highlights« – einer zweitägigen Kombination aus Screenings und Branchentreff – konnte sich das Fachpublikum über die Leistungsstärke der Studierenden informieren. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Empfang der MFG Filmförderung und der Stadt Ludwigsburg, dem in diesem Jahr eine Feierstunde zum 20-jäh-

rigen Jubiläum vorausging. In der barocken Musikhalle lauschten die Gäste Rednern aus Politik und Wirtschaft wie z. B. dem aktuellen Geschäftsführer der Filmakademie, Prof. Thomas Schadt, oder dem Gründungsdirektor Prof. Albrecht Ade. Aber auch die Politik war mit dem neuen Kunststaatssekretär Jürgen Walter, Prof. Claudia Hübner und dem Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Werner Spec, auf dem Podium vertreten. Außerdem gab es ein Jubiläums-Kino mit einem Best-of der Filmproduktionen der letzten 20 Jahre und eine Open-Stage, auf der Darbietungen aus allen künstlerischen Bereichen präsentiert wurden. Zum 20. Jahrestag fanden sich viele Absolventen, die regional, national und international erfolgreich arbeiten, an ihrer alten Wirkungsstätte ein. Moderiert von Prof. Jochen Kuhn, Dozent der ersten Stunde, plauderten die Absolventen Katharina Wibmer, Sven Taddicken, Daniel Nocke, Jacob Schuh, Christian Rohde und Joscha Douma über alte Zeiten und künftige Projekte. Der Filmschauspiel-Workshop und die Abteilung Szenenbild feierten ihr zehnjähriges Bestehen und beteiligten sich auch am Jubiläumsprogramm: das Szenenbild mit einer kleinen Ausstellung und einem Tag der offenen Tür, der Filmschauspiel-Workshop mit der Verleihung des VdA-Nachwuchspreises (Verband der Agenturen VdA) an die Workshop-Absolventin Emily Cox. Text: Fenja Schnizer

Jochen Kuhn

Trickfilmer … Animation Film Festival—Daily! In the near future the world’s best animated films will not only be available during the Festival of Animated Film (ITFS): The festival will open its extensive archive to animation fans through an Online Animation Library. On top, all submitted films for ITFS 2012 will be presented on this platform. This is made possible due to an exceptional collaboration between Film-und Medienfestival gGmbh, MFG and the city library Stuttgart. After 24th of October thousands of animated films can be accessed and researched at special viewing desks in the library all year round. Professionals will have the opportunity to contact the individual producer by using a password secured account.

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 »Hotel Deutschland 2«

»Sonntag 2« von by

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Member of the jury, Sigrid KlausmannSittler, and laudator Santi Patak

Stuttgart entwickelt sich mehr und mehr zum Zentrum des internationalen Animationsfilms. Bald werden die weltweit besten Trickfilme nicht mehr nur während des Internationalen Trickfilm-Festivals in einer notgedrungen begrenzten Anzahl zu sehen sein: Das Festival öffnet seine Schatzkisten und stellt für Trickfilmbegeisterte sein umfangreiches Archiv in einer Online Animation Library zur Verfügung. Möglich wird dies durch eine einzigartige Kooperation zwischen der Film- und Medienfestival gGmbH, der MFG Filmförderung und der Stadtbibliothek Stuttgart. An speziellen Sichtungsplätzen im neuen Gebäude der Stadtbibliothek am Mailänder Platz können ab 24. Oktober 2011 tausende Animationsfilme der Online-Bibliothek das ganze Jahr über recherchiert und angesehen werden. Zum nächsten Trickfilmfestival im Mai 2012 werden dort auch alle eingereichten Filme eingestellt. Das Angebot richtet sich auch an Professionals, die über einen passwortgeschützten Zugang zudem die Möglichkeit haben, direkt mit den jeweiligen Produzenten in Kontakt zu treten.

FilmFactsSüdwest

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Bollywood in Stuttgart On the 20th of July, 2011 the Indian Film Festival “Bollywood and Beyond” opened for the eighth time its doors in the SI-Center in Stuttgart. The director of the Film Office Baden-Württemberg e. V., Oliver Mahn, welcomed international VIP’s as well as numerous film fans and friends of Indian films. For its more than 10,000 visitors, the 5 day festival presented a journey through the contemporary creative work of the Bollywood industry in around 40 productions. The James-Bond director Roger Spottiswoode (“Tomorrow Never Dies”), the successful Indian producer Sunil Doshi and the documentary filmmaker Sigrid Klausmann-Sittler from Stuttgart,

among others, evaluated the submitted films as members of the jury. The German Star of India, with a prize money of 4,000 Euro for the category Feature Film was awarded to the opening film “Udaan” by director Vikramaditya Motwane for its sensitive description of a son’s self-discovery and rebellion against his father, who is an obstacle in fulfilling his lifetime dream. The prize for Best Documentary Film was awarded to “It’s Cricket, No?” while Shlok Sharman won the prize for Best Short Film for “Tubelight ka Chaand”. The Directors Vision Award went to Daniela Dar-Creutz for “Arranged Happiness”.

Wie habt ihr das gemacht? Die gleichnamige Ausstellung von Tobias Wengert geht jetzt auf Tour. Noch bis Dezember 2011 sind die zehn Displays, die Konzeptskizzen und Vorarbeiten zu Filmen und Figuren bekannter Animationsfilme zeigen, in Kinofoyers in zwölf deutschen Städten zu sehen und geben einen Einblick in die Arbeit von Künstlern wie Andreas Hykade, Jakob Schuh und Gil Alkabetz. www.siwa-ausstellung.de

»Rugby« von Unexpected

SC

Postheroischer Streifzug durch die Neuen Länder

1989 fertigte der Tübinger Dokumentarfilmer Stefan Paul ein ganz persönliches Dokument der Wende an. Der Film »Hotel Deutschland« zeigt die Aufbruchstimmung in der ostdeutschen Kulturszene und insbesondere Pauls Heimatstadt Leipzig in einer Zwischenzeit: Die DDR gab es nicht mehr, Deutschland war noch nicht vereint. 20 Jahre später ist Stefan Paul für »Hotel Deutschland 2« zurückgekehrt, um zu sehen, was aus der bunten Szene geworden ist. Wieder führt der Sprachkünstler Wolfgang »Zwieback« Krause durch den Film und erklärt dabei, wie es um die blühenden Kulturlandschaften bestellt ist, von denen Vereinigungskanzler Helmut Kohl seinerzeit schwärmte. »Die Zeit verging, die Kaltfront blieb«, sagt Krause. Außerdem kommen die Künstler Neo Rauch, Arno Rink, Hartwig Ebersbach und Thilo Baumgärtel zu Wort, Vertreter der »Leipziger Schule«. Mit der Band Zin und dem Liedermacher Gerhard Gundermann wird auch die Musikszene beleuchtet. Der Titel »Hotel Deutschland« ist zurückzuführen auf ein Hotel am Augustusplatz. Es hieß in den 1930er Jahren Hotel Deutschland, zu DDR-Zeiten Inter Hotel, danach Mercure und nun gehört es zur Radisson Gruppe. 1989/90 hatte Stefan Paul dort vom 1. Stock aus die immer größer werdenden Montagsdemonstrationen gefilmt. Über den Mut zu diesen Demonstrationen spricht im Film Kurt Masur. Die Modemacherin Silke Wagler hingegen erzählt, dass Mode Freiheit bedeutete, der Klangkünstler Erwin Stache lässt die alte Universitätskirche wieder auferstehen, der Erfinder eines Lügenmuseums kämpft ums Überleben in der Provinz Brandenburg … Dieses dokumentarische Road Movie durch den Osten beobachtet Wolfgang Krause, während Corinna Harfouch die Mosaikstücke nicht ohne Ironie kommentiert.


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Short Cuts SĂźdwest

Der Film feiert bei DOK Leipzig seine Premiere und wird auch bei den Hofer Filmtagen zu sehen sein. Am 1. November präsentiert Stefan Paul die Dokumentation im Landestheater Tßbingen. Text: Sascha Bßhler

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SC

MFG auf dem Schlossplatz

Mehr als 100.000 Besucher lockte das SWR Sommerfestival in seinem dritten Jahr auf den Stuttgarter Schlossplatz, wo sich vom 10. bis 14. Juni 2011 die Programme des SWR und diverse Einrichtungen des Landes Baden-WĂźrttemberg präsentierten. Erstmals fand das Festival zeitgleich auch in Mainz rund um das dortige Funkhaus statt. Während man tagsĂźber bei schĂśnem Wetter zwischen den Infoständen schlendern und an zahlreichen Mitmachaktionen teilnehmen konnte, gab es abends wieder die beliebten Open-Air-Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen. In Stuttgart war die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-WĂźrttemberg in einem Gemeinschaftszelt vertreten, wo sich Festivalbesucher MFG-gefĂśrderte Filme ansehen und IT-Projekte aus dem Land kennenlernen konnten. Die MFG FilmfĂśrderung hatte das Team der Schulkinowoche und das Kinomobil eingeladen, das Kinder mit seinem Trickfilmkoffer experimentieren lieĂ&#x;. Das Landesfilmarchiv zeigte auĂ&#x;erdem wieder historisches Filmmaterial aus und Ăźber Stuttgart und schlieĂ&#x;lich stellte die FilmfĂśrderung noch ihre Reihe Junger Dokumentarfilm vor. Die MFG Innovationsagentur präsentierte das TalentfĂśrderprogramm KarlSteinbuch-Stipendium und die Initiative Kindermedienland Baden-WĂźrttemberg.

KinoNews

Die Virtual Reality-Experten von Visenso zeigten ihren Cyber-Classroom, eine 3DLernumgebung fßr den Schulunterricht, und das Projekt GPS in der Schule des Kreismedienzentrums Reutlingen nahm die Besucher auf eine GPS-Rätseltour rund um den Schlossplatz mit.

SC

Mit der ausgebuchten Auftaktveranstaltung ÂťTransmedial StorytellingÂŤ starteten die MFG FilmfĂśrderung und die Film Commission Region Stuttgart im September eine neue Workshop-Reihe. Die sogenannten Montagsseminare bieten Vorträge und Präsentationen von der Branche fĂźr die Branche. Interessierte Filmschaffende erhalten nicht nur Informationen zu praxisnahen Themen, sondern auch die MĂśglichkeit zu Vernetzung und Austausch. Zum Auftakt zeigten die Referenten Beren Baumgartner und Benjamin Schreuder (Zeitland Media & Games, Ludwigsburg) sowie Martin Nerurkar (Gameforge, Karlsruhe) anhand von Beispielen aus der Popkultur auf, wo die Chancen und Risiken von medienĂźbergreifendem Erzählen liegen. ∂

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www.mfg-filmfoerderung.de

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Ăœber die BrĂźcke ‌ ins Kino!

Bei der Initiative ÂťLe CinĂŠma des Deux Rives – Das Kino der Zwei UferÂŤ des StraĂ&#x;burger Kinos OdyssĂŠe und des Kino-Centers in Kehl sollen Grenzen zu BrĂźcken und ein Austausch zwischen dem Kinopublikum der beiden benachbarten Städte angestoĂ&#x;en werden. Das grenzĂźberschreitende Filmprojekt bietet Filmfreunden auf beiden Seiten des Rheins die MĂśglichkeit, den Fluss zu Ăźberschreiten und Filme im Partnerkino anzusehen. UnterstĂźtzt werden sie dabei von den Städten StraĂ&#x;burg und Kehl sowie vom Goethe-Institut StraĂ&#x;burg. Im Kehler Kino-Center werden franzĂśsischsprachige Filme mit deutschen Untertiteln gezeigt, in StraĂ&#x;burg stehen Filme auf Deutsch mit franzĂśsischen Untertiteln auf dem Programm. Es besteht zudem aus europäischen Filmen und wird von beiden Kinos gemeinschaftlich gestaltet. Interessierte kĂśnnen sich in ihrem Kino kostenlos einen Pass ausstellen lassen, der ihnen werktags einen reduzierten Eintrittspreis im Partnerkino gewährt, zusätzlich erhält montags eine Begleitperson freien Eintritt. Der Pass gilt ein Jahr fĂźr alle im Partnerkino gezeigten Filme. In Verbindung mit einer Eintrittskarte gibt es zudem einen Preisnachlass in ausgewählten Restaurants, wo angeregte Diskussionen nach dem Film fortgefĂźhrt werden kĂśnnen. In Andreas SchreitmĂźller, der die Redaktion Spielfilm bei arte leitet und zu den ersten Passinhabern zählt, hat ÂťDas Kino der Zwei UferÂŤ schon einen prominenten Fan gefunden. www.cinemaodyssee.com

KN

ÂťBewegte BilderÂŤ baut Satellitendistribution aus

Der TĂźbinger Dienstleister Bewegte Bilder Medien AG und seine Partner Eutelsat und OpenSky statten Kinos mit einer kostenlosen Satellitentechnik aus, mit der sie DCPs, Trailer, Teaser, FreigabeschlĂźssel (KDM) und Live-Inhalte in 2D und 3D beziehen und speichern kĂśnnen. Dabei wird auch eine kinointerne StreaminglĂśsung angeboten, die es ermĂśglicht, LiveĂźbertragungen in alle Kinosäle eines Hauses zu liefern. FĂźr die ÂťDrive AngryÂŤ-DCP nutzte mit Warner Bros. Pictures Germany erstmals auch ein Major den Service und scheint mit dem Ergebnis zufrieden, denn auch der Publikumsmagnet ÂťHarry Potter und die HeiligtĂźmer des Todes – Teil 2ÂŤ wurde im Juli per Satellit in die angeschlossenen Kinos Ăźbertragen. Bislang kĂśnnen bereits rund 200 ausgestattete Kinos allein in Deutschland vermeldet werden: Neben der UCI Kinowelt und der Cineplex Gruppe hat sich auch die Kinopolis Gruppe fĂźr die kostenfreie Anbindung an das Eutelsat Netzwerk entschieden. www.digitalcinema.de

Referentin: Stefanie Brum

28. November 2011: Pitch It – Erfolg bei Pitchings von Üffentlichen Auftraggebern Referenten: Dr. Angela Kalous, Andreas Schßle

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30. Januar 2012: Drehplanung mit Fuzzlecheck – Theorie und Praxis

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27. Februar 2012: Visual Effects – Planung und Einsatz Referent: Juri Stanossek 26. März 2012: Digitale Kameratechnik – Update 2012 Referent: Bernd Schmidt

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Erstmalig zum Einreichtermin 1. September 2011 konnten bei der MFG FilmfĂśrderung Anträge auf digitale UmrĂźstung auch unterhalb der DCI-Standards bzw. der 2K-Projektionstechnik gestellt werden. Mit dieser Ă–ffnung der FĂśrderregularien sollen insbesondere die Betreiber kleiner Filmtheater im Land unterstĂźtzt werden. In Anlehnung an die FĂśrdergrundsätze des Beauftragten der Bundesregierung fĂźr Kultur und Medien ist dabei Voraussetzung, dass der Kinobetreiber mit der Projektionstechnik die Wirtschaftlichkeit seines Geschäftsbetriebs sicherstellen kann. Die ZuschussfĂśrderung des Sonderprogramms Digitalisierung der MFG FilmfĂśrderung kann mit den FĂśrdermitteln des Beauftragten der Bundesregierung fĂźr Kultur und Medien (BKM) und der FilmfĂśrderungsanstalt des Bundes (FFA) kumuliert werden. Bei ErfĂźllung der entsprechenden Voraussetzungen mĂźssen Kinobetreiber im SĂźdwesten im Idealfall lediglich ein Viertel des Investitionsvolumens fĂźr die neue Technik selbst aufbringen. Einreichtermine fĂźr das Sonderprogramm, das zunächst bis 2014 begrenzt ist, sind jeweils der 1. März und der 1. September eines jeden Jahres.

KN

www.kinocenter-kehl.de

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Die Seminare finden einmal im Monat – immer montags – von 18 bis 21 Uhr im Literaturhaus Stuttgart, 2. OG, in den Räumen der Film Commission statt. Anmeldeschluss: jeweils eine Woche vor dem Seminartermin (film@regionstuttgart.de) Kostenbeitrag: 15 Euro

Erweiterte FĂśrdermĂśglichkeiten zur Kinodigitalisierung

Weitere Termine und Themen: ∂ 24. Oktober 2011: 12 Stunden und mehr? Arbeitsrecht bei Filmproduktionen ∂

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Montagsseminare

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FilmFactsSĂźdwest

Referenten: Katja Roesch, Hannes Hirsch

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Die MFG auf dem SWR Sommerfestival

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Cinema Digitalisation MFG funded for the first time digital technical upgrading below the DCI standards or the 2K-projection technology. This extension of the subsidy criteria is intended to help owners of smaller film theatres. Precondition for the subsidies is that the projection technology ensures the economic sustainability of the business being supported. The funding provided by the MFG can be combined with subsidies of the government’s appointee for culture and media (BKM) as well as those of the federal film support institution (FFA). In the most favourable cases, cinema owners in the southwest will only have to provide a quarter of the total investment from their own funds.

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Over the Bridge‌ to the Cinema! The initiative “Le CinĂŠma des Deux Rives—Das Kino der Zwei Uferâ€? started by the Strasbourg cinema OdyssĂŠe and the Kinocenter Kehl is intended to turn borders into bridges and stimulate a lively exchange between the film-going public of the neighbouring towns. French films with German subtitles are being shown in Kehl, while in Strasbourg German films with French subtitles are on the programme which also includes European films. Participants can get a free pass which gives them the right to reduced-price tickets in the partner cinema. A choice of restaurants is offering price reductions encouraging guests with cinema tickets to indulge in lively film debates over a meal.

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www.mfg-filmfoerderung.de

www.kinocenter-kehl.de | www.cinemaodyssee.com

www.digitalcinema.de

Satellite Distribution The TĂźbingen based Bewegte Bilder Medien AG together with its partners Eutelsat and OpenSky equip cinemas with a free satellite technology. It enables the downloading of DCPs, trailers, teasers, KDMs and live content in 2D and 3D. A streaming solution is included for live coverage on all cinema screens simultaneously. Major distributor Warner Bros. Pictures Germany seems to be satisfied with the service as with “Harry Potterâ€? in July a blockbuster was transmitted by satellite to the participating cinemas. In Germany, around 200 cinemas have the new technology. Alongside the UCI Kinowelt and the Cineplex Group, also the Kinopolis Group has decided to join in.


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die Zukunft eines neuen Stuttgarter

künstlerischen Austausch zu stärken und den KoKi-Gedanken in Stuttgart auf neue Weise zu beleben«, so Vorsitzender Markus Merz. »Der Zuspruch der Bevölkerung war überraschend groß – eine Veranstaltung mussten wir wegen der großen Nachfrage sogar ins Wilhelmspalais verlegen. Und das, obwohl das geplante Haus für Film- und Medienkunst noch gar nicht existiert. Im Herbst werden wir die gewonnenen Ideen und neuen Impulse in weitere Veranstaltungen einfließen lassen.«

KoKi

www.neueskommunaleskino.de

Im 451 Filmtheater diskutiert man über

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Kino News

Veranstaltungsreihe für ein Neues KoKi

Aus der Ende 2009 von der Film Commission Region Stuttgart initiierten Projektgruppe ist im Juni 2011 der Verein »Neues Kommunales Kino Stuttgart« hervorgegangen, der vertreten wird durch den Vorstandsvorsitzenden Markus Merz (Merz Akademie, Geschäftsführer und Rektor), die Stellvertreter Iris Loos (VHS Stuttgart, Fachbereichsleiterin Film und Medien) und Christian Dosch (Film Commission Region Stuttgart, Leiter) sowie als Beisitzer Wolfgang Trepte (Forum der Kulturen, Kassierer). Vereinszweck ist die Förderung von Bildung, Kunst und Kultur, insbesondere der Film- und Medienkultur in der Region Stuttgart. Sein Kernziel ist der Betrieb eines Kommunalen Kinos als gemeinnütziges Filmtheater. Eine Veranstaltungsreihe im Juni und Juli gab hierfür viele wichtige Impulse. Mit verschiedenen Workshops, Diskussionsrunden und Podiumsgesprächen zu Themen wie »Koki21 – Kommunale Filmarbeit gestern und morgen« oder »Kunst, Kommerz, Kino« stellte der Verein die Notwendigkeit eines Kommunalen Kinos in Stuttgart zur Debatte und ging der Frage nach, wie das Kommunale Kino des 21. Jahrhunderts aussehen könnte. Eine Kinderfilmwerkstatt sowie der Filmabend »Über die Leinwand hinaus« in Zusammenarbeit mit dem Sommerfestival der Kulturen zeigten beispielhaft, wie kommunale Filmarbeit in Stuttgart aussehen könnte und initiierten so eine offene Diskussion über die Wiederbelebung eines KoKis. »Mit der Veranstaltungsreihe wollten wir eine breite Vernetzung erreichen, um den

Open-Air-Kino Karlsruhe

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Kino unter freiem Himmel

Ob in Schlosshöfen, Schlossruinen, Burgen, Freibädern, Wiesen, Parks oder Gärten – in ganz Baden-Württemberg wurden in den Sommermonaten wieder Open-Air-Kinos aufgebaut. Dabei hatte jede der Spielstätten ihren ganz eigenen Charme und die Kinobetreiber übertrafen einmal mehr sich selbst – mancherorts wurden regelrechte Kinosäle im Freien aufgebaut. Um die Zeit bis zur Dämmerung zu verkürzen, durfte ein entsprechend abwechslungsreiches Rahmenprogramm nicht fehlen: teils wurden Kurzfilme vor dem Hauptfilm eingespielt, es gab ein musikalisches Vorprogramm oder kulinarische Spezialitäten. An den idyllischen Orten standen neben den Highlights der Saison wie »The King’s Speech«, »Black Swan« oder »Almanya – Willkommen in Deutschland« auch Familienfilme, Previews und Filmklassker auf dem Programm. Für das leibliche Wohl des Publikums war ebenfalls überall gesorgt. Auch im Sommer 2012 wird die MFG Filmförderung auf ihrer Internetseite wieder Informationen über die Freiluftkinos im Ländle bereitstellen.

KinoNews

KN

In der Trickfilmwerkstatt lernen Kinder, eigene Kurzfilme zu produzieren

KN

Hollywood auf dem Hofbauernhof

Der HOFbauernhof in Loßburg-Schömberg verbindet ökologische Landwirtschaft mit kulturellen Veranstaltungen. Um ein soziales und kulturelles Leben auf dem denkmalgeschützten Hof zu sichern, veranstaltet die Hofgemeinschaft ein umfangreiches Programm, zu dem auch das Projekt »Filmwelten« gehört. Die beiden Filmemacher und Regisseure Liza und Sebastian Heinzel von Heinzelfilm, Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg und Bewohner des HOFbauernhofs, organisieren dafür Filmreihen mit einem Rahmenprogramm aus Musik, Tanz, Auftritten und Publikumsgesprächen. Die Filme werden an verschiedenen Veranstaltungsorten präsentiert – u. a. zweimal in den Sommermonaten im hofeigenen Open-Air-Kino. Darüber hinaus bietet Heinzelfilm in Kooperation mit der Volkshochschule Freudenstadt Filmworkshops an. So fanden im Sommer eine »Filmwerkstatt« für Kinder von neun bis zwölf Jahren, sowie ein Workshop für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 28 Jahren statt. An jeweils einem Wochenende lernten die angehenden Filmemacher dort alle wichtigen Schritte der Filmproduktion kennen und fertigten schließlich unter professioneller Anleitung ihren eigenen Kurzfilm an. So entstanden beispielsweise bei der Filmwerkstatt ein Krimi im Schweinestall, ein StopMotion-Trickfilm auf dem Heuboden und ein Dokumentarfilm über die Tiere auf dem Bauernhof. Die Älteren diskutierten u. a. die unterschiedlichen Wege zum Film und nahmen Tipps für die Bewerbung um die heiß begehrten Plätze an den Filmhochschulen entgegen. www.hof-bauern-hof.de

Klimaneutrale Kinos in Baden-Württemberg

Seit Ende 2009 ist das Rottenburger Kino im Waldhorn offiziell klimaneutral und war damit deutschlandweit das erste »grüne« Kino. Um die vom Kino und seinen Besuchern verbrauchte Menge an CO2 zu kompensieren unterstützt das Kino im Waldhorn ein Aufforstungsprojekt in Uganda durch den Kauf von Emissionsminderungszertifikaten. Einen anderen Weg wählt seit diesem Jahr das Kulturzentrum Linse in Weingarten. Es ist Gründungsmitglied des Vereins »Initiative Grüner Weg«, der zum Ziel hat, die Region bis 2020 klimaneutral zu machen und somit den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Der Verein will seinen Mitgliedern bei der Umsetzung von Ideen zur Verringerung des Energieeinsatzes und der Nutzung von Substitutionsmöglichkeiten helfen. Die Linse unterstützt das Projekt außerdem mit Filmreihen und Vorträgen zum Thema Klimaschutz. www.kulturzentrum-linse.de | www.kinowaldhorn.de www.initiative-gruener-weg.de

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Kunst und Kino

Seit 15 Jahren wird im Schloss Gottesaue in Karlsruhe jeden Sommer Open-Air-Kino gespielt. Zum Jubiläum initiierte die GeorgFricker-Stiftung einen Wettbewerb: Die Betonsteine, auf denen die Leinwand des Open Airs jährlich steht, warten in Zukunft nicht länger in einer Ecke im Park auf den nächsten Sommer. Durch den Wettbewerb zu kleinen Kunstwerken umgestaltet, sind die Steine nun in den Park integriert und das ganze Jahr über schön anzusehen. Auch für Elmar Bux, Betreiber des Kinos im

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Waldhorn in Rottenburg, ist das Kino ein Ort der Kunst. So gestaltet er nach und nach den Zuschauerraum seines Kinos um in eine Kunstausstellung. Bislang besteht diese aus Collagen berühmter Regisseure von Thomas di Paolo sowie zwei kunstvollen Kronleuchtern von Christian Holder. Um das Warten auf den Filmbeginn zu verkürzen, können die Besucher im Saal umhergehen und die Kunstwerke betrachten.

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Das Kinokarussell dreht sich!

∂ Neuer Traumpalast für Heinz Lochmann Zu seinen Traumpalästen in Schorndorf, Waiblingen, Esslingen, Biberach und dem Passage-Kino in Hamburg kam ein neues Haus hinzu. Am 1. September übernahm Heinz Lochmann den ehemaligen Kinopalast Nürtingen. Zuvor waren Pläne für einen Neubau im benachbarten Kirchheim bekannt geworden, denen Matthias Stolz, ehemals Betreiber des dortigen Kinopalastes, erfolglos entgegenwirkte. Lochmann will seine Pläne für einen Neubau in Kirchheim weiterverfolgen, denn er sieht weiterhin Potenzial für je ein Großkino in Nürtingen und KIrchheim.

BlueboxX und City-Kino in Schwenningen unter neuer Flagge Seit 30 Jahren betreiben Eva und Hans Müller das Balinger Kinocenter. Mit dem Multiplexkino BlueboxX in Schwenningen sowie dem Schwenninger City-Kino übernimmt die Kinofamilie nun zwei weitere Spielstätten. Sohn Michael wird Theaterleiter der BlueboxX, am bisherigen Programmzuschnitt soll aber nichts Wesentliches geändert werden. Die Zukunft des City-Kinos dagegen ist noch offen, wie auch die des Filmtheaters im Capitol, das seit Ende Mai geschlossen ist. ∂

In Horb und Oberndorf wechseln die Betreiber Rolf Plate, der Betreiber des Kinocenter Lahr, hat im Mai 2011 auch das OlympiaKino in Horb übernommen. Die ehemalige Betreiberin Gerlinde Thiel, die das Kino 2005 von Kinostar übernommen hatte, betreibt nun das KKK-Filmtheater in Oberndorf. ∂

Kino im Waldhorn, Rottenburg

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Ticker

» Im Juni eröffnete das neue Kino Cinemaja in Emmendingen. » Oberndorf feierte das 20-jährige Jubiläum seines Open-Air-Kinos. » Esslingen kann auf 30 Jahre Kommunales Kino zurückblicken. » Das Open-Air-Kino-Heilbronn feierte sein 10-jähriges Jubiläum und wurde zum beliebtesten Kulturevent der Region Heilbronn-Franken gewählt. » Vor 100 Jahren wurde der erste Kinobetrieb in Weingarten eröffnet.  » Das Olympia-Kino in Winnenden feierte dieses Jahr das 75. Jubiläum. » Murrlichtspiele in Murrhard eröffneten neue Spielstätte in der Klosterscheuer. » Das Guckloch-Kino in Furtwangen feiert sein 25-jähriges Bestehen. » Das Brazil in Schwäbisch Gmünd wird 30 Jahre alt. » Das Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen feierte 15-jähriges Jubiläum. » Das Cinema Programmkino in Pforzheim musste aus wirtschaftlichen Gründen schließen. » Das Cinema Quadrat in Mannheim kann auf 40 Jahre Filmarbeit zurückblicken. » Das Studio Europa in Heidelberg wurde Mitte des Jahres geschlossen. » Das Zentrum Club Alpha 60 e.V. in Schwäbisch Hall, das das Kino im Schafstall beherbergt, feiert 45-jähriges Jubiläum. » Felix Bruder ist neuer Geschäftsführer der AG Kino – Gilde e.V. » Termin: HDF-Kongress in Baden-Baden findet vom 17. bis 19. April 2012 statt.


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Hot Spots

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»Tesadüfleri Sever« von by Ömer Farak Sorak

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Französische Filmtage

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Tübingen und Stuttgart | 2. bis 9. November 2011

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TürkFilmFestivali Mannheim | 19. bis 23. Oktober 2011

Das 20. TürkFilmFestivali findet im Atlantis und den Odeon Kinos in Mannheim statt. Im Wettbewerb des Festivals werden insgesamt 15 Filme gezeigt, daneben laufen noch zahlreiche Produktionen in drei weiteren Sektionen. Die Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Istanbul-Beyoglu steht im Mittelpunkt der Sektion Yecilcam, die Sektion Nostalgia zeigt eine Auswahl von Filmklassikern der türkischen Filmgeschichte. Außerdem beleuchten in der Sektion Migrationsgeschichten vier Filme 50 Jahre deutsch-türkischer Migration. www.turkfilmfest-mannheim.de

»Evolution« und »Revolution« sind Themen in den Sektionen Internationaler Wettbewerb und Neue Filme, in denen viele bislang noch unentdeckte Filmemacher ihre aktuellen Filme präsentieren. Sie greifen damit derzeitige Entwicklungen in Afrika wie auch langfristige gesellschaftliche Prozesse in den frankophonen Ländern auf. Eine Retrospektive zeigt in diesem Jahr Filme des belgischen Regisseurs Jaco van Dormael, der auch für eine Masterclass zur Verfügung steht. Eine weitere Masterclass sowie einen Workshop für Kinder wird der Regisseur Michel Ocelot leiten. Ein Höhepunkt im Festivalprogramm ist sicher dessen Silhouettenfilm »Les contes de la nuit« im Stil von Lotte Reiniger, in dem er die klassischen Techniken des Trickfilms mit aktueller 3D-Technik kombiniert. Im Rahmen des Festivals wird außerdem der von der MFG Filmförderung und Unifrance gestiftete Verleihförderpreis vergeben (S. 36).

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 10. bis 20. November 2011

Das Internationale Filmfestival MannheimHeidelberg wird 60! Damit ist es eines der ältesten Filmfestivals weltweit – und nach der Berlinale das zweitälteste in Deutschland. Trotz dieses hohen Alters schafft es das Festival, jung zu bleiben: Zum Jubiläum gibt es wieder zahlreiche Autorenfilme von internationalen Newcomer-Regisseuren, die eine starke persönliche Vision verfolgen. Der Mannheim Meeting Place vom 17. bis 19. November will die noch unbekannten Regisseure mit erfahrenen Produzenten, Film-Sales-Agenten und Verleihern zusammenbringen. Den Teilnehmern aus 40 Ländern bietet sich bei Veranstaltungen und Round Tables Gelegenheit zum Austausch.

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PRIME 4Kids & Family

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Ludwigsburg | 11.–14. Dezember 2011

TV Komm. und MediaNet@KA Karlsruhe | 28. Feburar 2012

Nach einem ersten Arbeitstreffen Ende September in Berlin findet im Dezember der zweite Teil von PRIME 4Kids&Family in Ludwigsburg statt. Zehn Projekte aus sechs europäischen Nationen, darunter auch das Projekt »Manou« von dem in Baden-Württemberg ansässigen LUXX-Studio nehmen an dem Workshop teil. Die Teilnehmer können ihre Projekte Entscheidern aus der Filmindustrie präsentieren: Vertreter der niederländischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt NPO, des SWR und des Netherland Filmfund sowie ausgewählte Produzenten verschiedener Mediendisziplinen kommen beim »MarkteinschätzungsPitch« zusammen. Schließlich diskutiert ein prominent besetztes Panel über die Zukunft der Familienunterhaltung. www.primehouse.eu

www.iffmh.de

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www.filmtage-tuebingen.de

25 Jahre Stuttgarter Filmwinter

Kurz vor der Cebit kommen bei der TV Komm. in den Karlsruher Messehallen Vertreter der Internetbranche zusammen, skizzieren Herausforderungen und liefern neue Impulse für die Branche. Im Fokus steht 2012 die Interaktion mit den Nutzern über neue Kommunikationskanäle. Trendsetter und Vorreiter unter Verlagen und Medienhäusern, Radiosendern, TV-Veranstaltern, Corporate TV-Produzenten, aber auch Unternehmenskommunikatoren zeigen Wege auf, wie Marken und Content über alle Kanäle ihre Nutzer erreichen und neue Erlöse generiert werden können. Zeitgleich treffen sich auf dem MediaNet@KA-Kongress die Medienschaffenden und Marketing-Experten der TechnologieRegion Karlsruhe, die sich mit dem Thema der Content-Distribution über das Internet befassen. Bei diesem Treffpunkt besteht die Chance, die wichtigsten Medien-Firmen in der Region kennenzulernen. www.tvkomm.de | www.medianet-ka.de

19. bis 22. Januar 2012 HS

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DOK Leipzig

Den Auftakt im baden-württembergischen Festivaljahr macht der Stuttgarter Filmwinter – Festival for expanded media. Mit einem Rahmenprogramm aus Vorträgen, Performances, Konzerten und Workshops für Jung und Alt ist das internationale Kurzfilmfestival bereits seit einem Vierteljahrhundert ein wichtiger Bestandteil der unabhängigen Film- und Medienkultur.

17. bis 23. Oktober Wie schon im Vorjahr veranstaltet die MFG Filmförderung gemeinsam mit dem Haus des Dokumentarfilms am 19. Oktober um 22 Uhr im Café Leipzig die »DOKLounge«. Im Festivalprogramm sind u. a. die beiden Produktionen »Hotel Deutschand 2« von Stefan Paul und »Sonntag 2« von Jochen Kuhn zu sehen.

Sources 2 Script Development Workshop

Termin im nächsten Frühjahr notieren. Der renommierte Fortbildungskurs wird u. a. vom MEDIA Programm der EU unterstützt und findet zum ersten Mal in Baden-Württemberg statt. Der siebentägige Workshop richtet sich an Entwickler und Autoren von abendfüllenden Spielfilmen und Dokumentationen. Im Anschluss daran werden die Projekte im engen Kontakt mit den anderen Teilnehmern und den Experten weiterentwickelt und schließlich bei einem Abschlusstreffen nochmals diskutiert. Bis zum 1. Dezember 2011 können europäische Filmemacher ihre Projekte anmelden. www.sources2.de

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ITFS 2012 Stuttgart | 8. bis 13. Mai 2012

Die internationale Animationsszene hat sich die beiden wichtigsten Termine im kommenden Jahr bereits notiert: Vom 8. bis 13. Mai finden zeitgleich das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart und die FMXConference on Animation, Effects, Games and Interactive Media (8.–11. Mai 2012) statt und machen Stuttgart zum Zentrum der Trickfilmwelt. www.itfs.de | www.fmx.de

Tübingen | 27. März bis 4. April 2012 Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure, die sich zum Thema Stoffentwicklung weiterbilden möchten, sollten sich diesen

Das Open Air des ITFS 2011 auf dem

www.wand5.de/filmwinter

Schlossplatz zog Tausende Besucher an The open-air at the ITFS 2011 on the

»Les contes de la nuit« von by

Schlossplatz which attracted thousands

Michel Ocelot

of visitors

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TürkFilmFestivali Mannheim | 20th – 23rd October, 2011 The 20th Festival of Turkish Films will take place in Mannheim at the Atlantis and Odeon cinemas. 15 films will be shown in the festival’s competition. Other points of focus are the city partnership between Mannheim and IstanbulBeyoglu, classics from Turkish film history and 50 years of German-Turkish migration. www.turkfilmfest-mannheim.de HS

DOK Leipzig 17th – 23rd October, 2011 During the festival, MFG in cooperation with Haus des Dokumentarfilms holds a “DOK Lounge” on 19th October, 2011, 10 p.m., in Café Leipzig. The festival programme includes

“Hotel Deutschand 2” by Stefan Paul and “Sonntag 2” by Jochen Kuhn. www.dok-leipzig.de HS

French Film Festival 2011 Tübingen/Stuttgart | 2nd – 9th November, Evolution and revolution are themes in the sections of International Competition and New Films. Various not yet discovered film-makers will present their latest films and address current developments in Africa as well as longterm social processes in French speaking countries. Michael Ocelot’s silhouette film “Les contes de la nuit” will certainly be a highlight. In addition, the Distribution Award funded by MFG and Unifrance will be awarded (p. 36). www.filmtage-tuebingen.de

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International Film Festival Mannheim-Heidelberg 10th – 20th November, 2011 The International Film Festival MannheimHeidelberg will turn sixty this year! It is one of the oldest film festivals worldwide and the second oldest in Germany after the Berlinale. Despite its old age the festival manages to stay young. Numerous art house films by international newcomer directors who pursue a strong personal vision will be presented. The Mannheim Meeting Place from 17th – 19th November aims to bring yet unknown directors together with experienced producers, film-sale agents and distributors. www.iffmh.de

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PRIME 4Kids&Family Ludwigsburg | 11th –14th December, 2011 In part two of P4K&F 10 projects from 6 European nations will participate. Among them, LUXX Studio will attend the workshop with their project “Manou”. Participants can pitch their projects to decision-makers from the film industry: Representatives from the Dutch public television broadcasting NPO, SWR, the Netherland Filmfund, MFG as well as handpicked producers from different mediaoriented disciplines will gather together at a Market-Assessment-Pitch. Afterwards a panel of prominent individuals will discuss the future of family entertainment. www.primehouse.eu

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25th Stuttgart Filmwinter 19th – 22th January, 2012 The Stuttgart Filmwinter is considered to be one of the most important festivals for short and experimental film, video and media art in Europe. The framework programme will include lectures, performances, concerts and workshops. www.filmwinter.de HS

Sources 2 Script Development Workshop Tübingen | 27th March – 4th April, 2012 The workshop addresses script authors, producers and directors who wish to have further training in script development. This renowned workshop is supported by the European Communities MEDIA Program amongst others and will take place in Baden-Württemberg for the

first time. After the 7 day workshop the skripts will be refined in close cooperation with experts and other participants and thereafter discussed in a final meeting. European filmmakers can enroll their projects until 1st December, 2011. www.sources.de ITFS and FMX | May, 2012 The international animation industry has already noted the dates for next year’s most important events: the Stuttgart Festival of Animated Film (ITFS) from 8 th – 13th May and the FMX—Conference on Animation, Effects, Games and Interactive Media from 8 th – 11th May. www.itfs.de | www.fmx.de


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MFG – Jour Fixe

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Hot Spots

Hot Spots

Jeden 1. Dienstag im Monat Seit Anfang des Jahres findet der Jour Fixe der MFG FilmfĂśrderung regelmäĂ&#x;ig am 1. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im 451 Filmtheater Stuttgart statt. Im März startete zudem die neue Veranstaltungsreihe Pre Fixe: Legal, bei der verschiedene, fĂźr unabhängige Produzenten im Film-, Crossmediaund/oder Gamesbereich relevante Rechtsfragen praxisnah dargestellt und diskutiert werden. Die Veranstaltungen finden in der Regel am 1. Dienstag jeden 3. Monats vor dem Jour Fixe statt. Im Dezember steht der Pre Fixe unter dem Motto ÂťStolperfalle Urheberrecht!ÂŤ. ∂ Ab Januar 2012 trifft sich die baden-wĂźrttembergische Filmbranche zum Jour Fixe monatlich in den Räumlichkeiten der Neuen Bibliothek am Mailänder Platz.

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StuttgartNacht 22. Oktober 2011

An Ăźber 70 Veranstaltungsorten kĂśnnen die Besucher der StuttgartNacht einen Einblick in das vielfältige Kulturangebot der Landeshauptsstadt gewinnen. Auch im Plenarsaal des Landtages wird die Nacht zum Tage: Die MFG FilmfĂśrderung bespielt ihn wie in den letzten Jahren mit Filmen, die einen Bezug zum Filmstandort Baden-WĂźrttemberg haben. Zu sehen gibt es diesmal eine Auswahl an Folgen der ZDF-Krimiserie ÂťSOKO StuttgartÂŤ, an deren Realisierung zahlreiche Filmschaffende aus der Region beteiligt sind. Ob Kunstmuseum, Fernsehturm, Wilhelma oder Killesberg – die Kriminalfälle fĂźhren das Ermittlerteam um Hauptkommissarin Martina Seiffert immer wieder an bekannte Schauplätze der Landeshauptstadt. Zahlreiche Prominente haben bereits Gastrollen bei der Serie Ăźbernommen – so z. B. Ex-VfB-Profi Hans MĂźller, Harald Schmidt und Brigitte Nielsen. www.stuttgartnacht.de

ÂťBastardÂŤ von Carsten Unger

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ÂťWader Wecker Vater LandÂŤ von Rudi Gaul

Zum dritten Mal in Folge erĂśffnet mit ÂťBastardÂŤ ein von der MFG gefĂśrderter Film die Internationalen Hofer Filmtage. Filmakademie-Absolvent Carsten Unger schrieb das Drehbuch zu dem Psychothriller. Mit Stephan Ricks ÂťUnter NachbarnÂŤ, ÂťHotel Deutschland 2ÂŤ von Stefan Paul, ÂťVon KindernÂŤ von Niko Apel, ÂťDie Farbe des OzeansÂŤ von Maggie Peren, ÂťDie UnsichtbareÂŤ von Christian Schwochow und ÂťBittere KirschenÂŤ von Didi Danquart sind weitere von der MFG unterstĂźtzte Filme im Programm. Die MFG veranstaltet in Hof auĂ&#x;erdem einen Drehbuch-Pitch (s. S. 41).

tive seiner Filme wird es auch eine Lange LindenstraĂ&#x;en-Nacht mit Folgen aus 25 Jahren der ersten deutschen Dauerfernsehserie geben, die GeiĂ&#x;endĂśrfer seit Anbeginn produziert. Traditionell werden an der RiĂ&#x; zahlreiche MFG-gefĂśrderte Produktionen gezeigt. Bei Redaktionsschluss standen die Titel ÂťEiner wie BrunoÂŤ von Anja Jacobs, ÂťDer BrandÂŤ von Brigitte Maria Bertele, ÂťWader Wecker Vater LandÂŤ von Rudi Gaul, ÂťUnter NachbarnÂŤ von Stephan Rick, ÂťHotel Deutschland 2ÂŤ von Stefan Paul, ÂťDas Rauschen des MeeresÂŤ von Anna Rocha Fernandes und Torsten Truscheit sowie ÂťNicht ganz KoscherÂŤ von Ruth Olshan fest.

www.hofer-filmtage.de

www.filmfest-biberach.de

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Hofer Filmtage 25. bis 30. Oktober 2011

Biberacher Filmfestspiele

Ludwigsburg | 17. November 2011

2. bis 6. November 2011 Mehr als 150 Regisseure, Schauspieler und Produzenten werden Anfang November zum 33. Familientreffen Deutscher Filmemacher in Biberach erwartet. Im Sternenpalast gibt es fĂźr das diskussionsfreudige Publikum dann wieder Filmhighlights, die am Ende in sieben verschiedenen Kategorien prämiert werden. Ein Preis steht jetzt schon fest: Den Ehrenbiber wird Hans W. GeiĂ&#x;endĂśrfer fĂźr seine Verdienste um den deutschen Film erhalten. GeiĂ&#x;endĂśrfer machte sich vor allem mit seinen Literaturverfilmungen einen Namen, 1979 erhielt er fĂźr ÂťDie Gläserne ZelleÂŤ eine Oscar-Nominierung. Neben einer Retrospek-

Deutscher Wirtschaftsfilmpreis

Der Wirtschaftsfilmpreis ist Bestandteil der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung. Ausgezeichnet in vier Kategorien werden Filme, die sich mit Themen der modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland befassen. Als einer der ältesten Filmpreise wird der Deutsche Wirtschaftsfilmpreis im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung im Forum Ludwigsburg verliehen. www.bmwi.de

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sehen. Moderator Knut Elstermann wird erneut durch das Programm fßhren, alleiniger Juror ist in diesem Jahr Kai Wessel. Der Regisseur, der fßr das Psychodrama Leben wäre schÜn 2004 den Grimme-Preis fßr die Beste Regie erhielt, muss sich zwischen vier Nominierten entscheiden: Florian Cossen (Das Lied in mir, BR), Brigitte Maria Bertele (Der Brand, SWR), Sophie Heldman (Satte Farben vor Schwarz, WDR) und David Falko Wnendt (Kriegerin, ZDF).

dem Kindergruppen oder Schulklassen ihre eigenen Filmproduktionen präsentieren. Der von der MFG und der Landesanstalt fßr Kommunikation (LFK) unterstßtzte medienpädagogische Fachtag am 23. November steht diesmal unter dem Thema Medienkonvergenz und Pädagogik. Mit Filmbeispielen untermauerte Workshops und Vorträge sollen die Kompetenz zur Vermittlung von Medienwissen stärken.

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Stuttgarter Kinderfilmtage

www.stuttgarter-kinderfilmtage.de

Filmschau

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statt; das Forum First Contact soll darĂźber informieren, wie man im Bereich Film beruflich FuĂ&#x; fassen kann. Mit der Präsentation von etwa 50 Filmen in ihrer 17. Ausgabe will die Filmschau wieder vorweihnachtlicher Branchentreff, Publikumsfestival und Filmwettbewerb sein. Am 30. November veranstaltet die MFG im Âť5ÂŤ (Stuttgart, BolzstraĂ&#x;e 8) in unmittelbarer Nähe der Stuttgarter Innenstadtkinos eine Ăśffentliche Gesprächsrunde mit dem neuen Kunststaatssekretär JĂźrgen Walter MdL, die SPIO-GeschäftsfĂźhrerin Christiane von Wahlert moderieren wird. www.filmbuerobw.de | www.jugendfilmpreis.de

30. November bis 4. Dezember 2011

22. bis 27. November 2011 Ein wichtiger Termin fĂźr Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren: Zum 16. Mal finden im November die Stuttgarter Kinderfilmtage statt. Im Treffpunkt RotebĂźhlplatz zeigen die Volkshochschule Stuttgart, das Evangelische Medienhaus GmbH und das Landesmedienzentrum Baden-WĂźrttemberg kindgerechte Filme aus aller Welt. Eine besondere Filmreihe widmet sich in diesem Jahr dem Thema ÂťIranÂŤ. Neu ist der Amateurfilmwettbewerb ÂťGoldene Gans 2011ÂŤ, in

Neben den Baden-WĂźrttembergischen Filmpreisen in den Kategorien Spielfilm, Kurzspielfilm, Dokumentarfilm und Animationsfilm vergibt das FilmbĂźro Baden-WĂźrttemberg e.V. mit einem neu geschaffenen Ehrenpreis eine besondere Auszeichnung an eine PersĂśnlichkeit aus der Filmbranche im SĂźdwesten. Beim Wettbewerb um den Jugendfilmpreis vom 1. bis 4. Dezember 2011 werden ebenfalls drei Preise vergeben. Daneben finden fĂźr die Jugendlichen verschiedene Workshops zur Filmherstellung

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Produzententag 5. Dezember 2011

Der neue MFG-Aufsichtsratsvorsitzende Jßrgen Walter will mit Produzenten und Filmschaffenden ins Gespräch kommen und gemeinsam nach Wegen suchen, den Filmstandort Baden-Wßrttemberg weiter auszubauen. Aktuelle Informationen werden im MFG-Newsletter und auf der Internetseite bekannt gegeben. www.mfg-filmfoerdung.de

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Fernsehfilm-Festival Baden-Baden

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14. bis 18. November 2011 Bevor das Festival am Abend des 18. November 2011 mit der Preisverleihung und der Vergabe des MFG-Stars endet, sind tagsßber die fßr den Regienachwuchspreis nominierten Filme im Rahmen einer ganztägigen, Üffentlichen Veranstaltung zu

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ď‚ƒ ÂťSOKO StuttgartÂŤ ÂťEiner wie BrunoÂŤ von Anja Jakobs

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