St. Josef Missionsbote

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St. Josefs 120. Jahrgang · Heft 3 Mai – Juni 2016

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 46)i.art. commaGZ2,02Z030849 CNS Bolzano. M „Tassa Pagata – Taxe Percue“ Verlagspostamt: 6050 n.Hall T. ·1,P.b.b.

St. Josefs-Mis sionsgesellsc haft St. Josefs-Mis sionare in Tir ol


Inhalt

Rückblick

3 Johann Kronbichler: Vorwort 4 Jubilare 2016 5 Sepp Schmölzer:

Das Josefs-Missionshaus Absam

9 Sepp Schmölzer: Das Josefs-Missionshaus Bludenz 10

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St. Josefs-Missionsbote: Die Absamer-Ausgabe des Jänner-Heftes 1932 Titelbild: St. Josefs-Missionshaus Absam Fotos: Willeit 1.5; Archiv 6.7.10.11.13.20; Stockhammer 7; Pallhuber 8.9; Gutwenger 8; Steiner 11; Eppink 12–17; Amort 24

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Anton Steiner: Die Niederlassung in Münster Sepp Schmölzer: Die Mission in Asien Die Verstorbenen Was war? Missionär Alois Prader † Leserbriefe Für Ratefüchse Das dreifache Jubiläum Peter Mair: Freudenfest?

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

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Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

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Liebe Boten der Frohen Botschaft!

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Bei unserem dreifachen Jubiläum denke ich vor allem an jene, die ihre Freude an der Frohbotschaft der Liebe Gottes nicht für sich behalten wollten und wollen, sondern sie weitergeben. So hat es die Kirche im Auftrag Christi seit dem 1. Pfingstfest getan. Diese Freude und vor allem die Dankbarkeit für den Glauben gaben und geben vielen die Kraft, die Heimat zu verlassen und in anderen Ländern das Evangelium zu verkünden. Das Motto unseres Gründers „Amare et servire – lieben und dienen“ ist für unsere Missionare Auftrag und gleichzeitig ihr Charisma. Es hat immer schon unsere Arbeit geprägt. Wir gingen zu den Menschen, wohin uns die Kirche sandte, um dort Gottes Reich aufzubauen und sie zu befähigen, selbst die Kirche weiterzuführen. „Zu lieben“ muss die Grundeinstellung eines jeden sein, um anderen zu begegnen. Wenn ich jemanden liebe, dann dränge ich ihm nicht meine Vorwort

Pläne und Ideen auf. Vielmehr freue ich mich, im anderen die Liebe Gottes entzündet zu haben. Leider wurde dies nicht immer so ideal gelebt. Gott aber schreibt auf ungeraden Zeilen gerade. Wer von Herzen liebt, ist zum Dienen fähig – und das sogar mit Freude trotz schwerer Stunden. Ein Beispiel dafür sind die Missionare, die ihr Leben für die Frohbotschaft geopfert haben. Sie sind nicht abgezogen, um ihre Haut zu retten, sondern bezeugten mit dem Tod ihre Liebe. Euch allen ein recht herzliches Vergelt’s Gott für Eure Liebe, Freude und Unterstützung, die uns geholfen hat und hilft, die Liebe Gottes für viele Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Eure Unterstützung, euer Gebet und Opfer machen Euch zu Boten der Frohbotschaft. Johann Kronbichler, Rektor

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Die Jubilare der Josefs-Missionare 2016 Diamantenes Jubiläum 60 Jahre Priester

Johann Stampfer

Goldenes Jubiläum 50 Jahre Priester

Adolf Pöll

Rubin Jubiläum 40 Jahre Priester

Alexander Wolf

aus Aicha, * 19.1.1929; Priesterweihe: 8.7.1956 in Mill Hill; Einsatz: Philippinen, Münster, Mill Hill, Rom; zurzeit im Herberthaus

aus Platt in Passeier, * 3.6.1940; Priesterweihe: 9.7.1966 in Bozen-Gries; Einsatz: Kenia; zurzeit in Witu, Kenia

aus Innsbruck, * 28.2.1951; Priesterweihe: 27.5.1976 in St. PaulusInnsbruck; Einsatz: Borneo, Kenia, Neuseeland, Südafrika, England; zurzeit in Vorarlberg

Diamantenes Jubiläum 60 Jahre Priester

Goldenes Jubiläum 50 Jahre Priester

Rubin Jubiläum 40 Jahre Bruder

Leonhard Wiedemayr

aus Kartitsch, * 26.4.1930; Priesterweihe: 8.7.1956 in Mill Hill; Einsatz: St. Louis (USA), Uganda; zurzeit in Absam

Leonhard Steger

aus Geiselsberg, * 8.10.1939; Priesterweihe: 9.7.1966 in Bozen-Gries; Einsatz: Pakistan; zurzeit in Sargodha, Pakistan

Franz Kristler

aus Toblach, * 18.8.1949; Ewiger Missionseid: 22.8.1976 in Tob­ lach; Einsatz: England, Süd­ sudan; zurzeit im Herberthaus

Am Sonntag, dem 10. Juli 2016 um 11 Uhr, feiern wir mit den Jubilaren den Dankgottesdienst in der Kapelle des St. Josefs-Missionshauses Brixen. – Wir danken Gott für das Lebenszeugnis der Jubilare. Möge er ihnen Gesundheit schenken und sie auf ihrem Lebensweg segnen.

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Die Jubilare der Josefs-Missionare

Das St. Josefs-Missionshaus in Absam ¦  Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom Die Wirren des 2. Weltkrieges und der Friedensvertrag von St. Germain 1919 brachten die gewaltsame Abtrennung Südtirols von Österreich. Ab 1926 war es österreichischen Schülern unmöglich, weiterhin in Brixen das Gymnasium zu besuchen. Im nördlichen Teil Tirols musste ein Ort für ein neues Missionshaus gesucht werden.

1924 sandte der Rektor von Brixen, Johann Gföller, die Missionare Konrad Webhofer und Walter Fink nach Nordtirol für Werbearbeit und einen geeigneten Platz für ein Missionshaus zu suchen. Sie fanden zuerst Unterkunft beim Pfarrer Reinthaler in Kematen. Das Haus für Studenten musste aber in der Nähe eines Gymnasiums sein. Man dachte an die Umgebung von Hall, weil dort die Franziskaner ein Gymnasium führten. Die beiden „Kundschafter“ hatten Glück, denn das Schloss Spauregg war zum Kauf angeboten. Es war ideal wegen seiner Nähe zum Gymnasium und wegen dem günstigen Garten und der Landwirtschaft. Das St. Josefs-Missionshaus in Absam

1925 wurde dieser Ansitz gekauft. Da der Graf erst kurz vor Schulbeginn abreiste, war ein Umbau nicht mehr möglich. Eine Dachkammer wurde als Notkapelle eingerichtet. Zum Studieren saßen die Studenten um den großen Tisch im „Rittersaal“. Derselbe diente für die Mahlzeiten und hernach als das Möbel zum Schach- oder Kartenspiel. In einem anderen Dachraum war der Schlafsaal ohne Heizung. Das Quaken der Frösche im Teich des Schlossparkes war für manchen eine Plage. Im ersten Jahr war alles sehr „spartanisch“. Die Schulschwestern vom Unteren Stadtplatz in Hall übernahmen die Küche und betreuten das Haus. Der erste Rektor war Johann Unterberger aus Stans bei Schwaz (im August 1945 mit sieben anderen Tiroler Missionaren in Nordborneo von den Japanern ermordet). Am Montag, dem 14. September 1925, war Aufnahmeprüfung in die 1. Klasse des Gymnasiums. Sieben Schüler bestanden diese.

Oben: Das St. JosefsMissionshaus heute

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Die „Kundschafter“ in Kematen. In der 1. Reihe (v. l.): Pfarrer Reinthaler, General­ oberer Bischof Johannes Biermans, F. X. Sparber. 2. Reihe (v. l.): A. Zangerl, W. Fink, A. Wanker.

Der Ansitz Spauregg: das Schloss mit dem charakteristischen Turm, der leider dem Umau zum Opfer gefallen ist.

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Für das Schuljahr 1926/27 reichten die Räumlichkeiten nicht mehr. Während der Sommerferien 1926 hatte man im Verbindungsstück zwischen Schloss und Scheune notdürftig Schlaf- und Speisesaal untergebracht. Im Sommer 1927 wurden Stall und Scheune niedergerissen und dafür am Ende des Gartens ein neues Wirtschaftsgebäude aufgeführt und zwei Zimmer eingerichtet für den Aufenthalt der Brüder während des Tages. Leider fiel dem Neubau der Turm zum Opfer, der als Wahrzeichen von Spauregg weithin sichtbar war. Die Schulden, die durch Um- und Neubau entstanden waren, drückten schwer. Durch die überaus eifrige

Werbearbeit des Missionars Lorenz Oberarzbacher wurden viele neue Missionsfreunde gewonnen. Mit ihren Spenden konnte ein Großteil der drückenden Lasten abgebaut werden. Schon bald kamen andere harte Zeiten. 1938 wurde den Franziskanern das Gymnasium genommen; sie selber wurden aus dem Kloster vertrieben. 1941 wurde die Hausgemeinschaft im Missionshaus aufgelöst und das Haus mit acht Familien belegt. 1945, am Ende des Krieges, kamen die Missionsbrüder Adalbert Stadlwieser und Leonhard Glatzl vom Krieg zurück. Die Brüder übernahmen die Reparaturen am Haus und die Landwirtschaft. 1946 folgte Missionar Karl Gaim vom Krieg. Er wurde Rektor des Missionshauses und sollte das Haus dem ursprünglichen Sinn wieder zuführen. Die einquartierten Familien weigerten sich mit allen Mitteln, das Haus zu verlassen. Am Ende seiner Amtszeit 1952 konnte Karl Gaim das Haus, frei von auswärtigen Familien, dem Nachfolger, Franz Sitzmann, übergeben. Dieser ging daran, Pläne für einen Neubau vorzubereiten. Zunächst wurde auf der gegenüberliegenden StraßenseiDas St. Josefs-Missionshaus in Absam

te ein kleiner Neubau erworben, die sogenannte Villa, als Unterkunft für Personal und Missionare auf Urlaub. Drei Jahre wurde am Anbau gearbeitet. Am 19. März 1959, am Fest des hl. Josef, unseres Patrons, weihte Weihbischof Dr. Bruno Wechner die Kapelle und das Haus ein. Es war ein großer Tag für die St. Josefs-Missionare. Vieles hatte sich geändert, seit die zwei ersten Missionare von Kematen aus begonnen haben, landauf, landab den Missionsgedanken zu predigen. Mit der Hilfe eifriger Förderinnen und Förderer konnten viele neue Missionsfreunde gewonnen werden, sodass 1948 der Absamer Missionsbote wieder erscheinen konnte. Neben dem Haus galt die Hauptsorge der Missionsarbeit, der Berufspastoral und der Verbreitung des Missionsboten. Das Interesse für die Mission in unserem Volke ist gewachsen, auch die finanzielle Unterstützung der Mission hat sich gemehrt. Missionare sind hervorgegangen und wirken in fernen Landen segensreich. Viele Leute mit verschiedenen Talenten sind für ein solches Haus notwendig: Rektoren und Präfekten, Laienbrüder, die für Haus, Hof und Garten sorgen, Schwestern in Küche und Wäscherei. Beim Gebet waren immer alle da, die Verantwortlichen für die Berufspastoral, für das Schreiben und das Verteilen des Missionsboten, Professoren, die am Gymnasium mithelfen und die Schüler.

Das Verhältnis zwischen Missionshaus und der Direktion des Franziskaner Gymnasiums war geprägt von deren Entgegenkommen und von Dankbarkeit unsererseits. 1958 kam die Direktion des Gymnasiums mit der Bitte zur Missionsgesellschaft, einen Professor für den Unterricht zu stellen. Denn die Lehrer des wohl öffentlichen, aber privat-geführten Gymnasiums der Franziskaner bekamen damals keine staatliche Besoldung. So unterrichteten Heinrich Pallhuber von 1959 bis 1964 und Richard Oberhauser von 1964 bis 1998 am Gymnasium. In einer Zeit, da mehr Missionare dringender gebraucht wurden als je, ging leider das Interesse am Priester- und Missionsberuf zurück. Diese Tatsache musste die Missionsgesellschaft gegen Ende der 1980er Jahre ins Auge fassen. Es war an der Zeit, an den sinnvollen Gebrauch des Hauses

Eine Skizze von 1956 zum Erweiterungsbau. Das aufgesetzte Holztürmchen deutet die Mitte des Hauses an, fiel jedoch der Generalsanierung 1995 zum Opfer.

Vor der Abfahrt nach Afrika im Jahr 1958 halten die Missionare Hans Brugger (damals Botenmann) und Franz Sitzmann (Rektor und Bauherr) ein Gebetsgedenken beim Grab des Tiroler Schriftstellers Reimmichl in Hl. Kreuz bei Hall.

Das St. Josefs-Missionshaus in Absam

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1962 vor dem Absamer Missionshaus: 1. Reihe (v. l.): R. Oberhauser, J. Dengel, L. Oberarzbacher, J. Sindler, A. Fink, F. X. Sint, J. Hinterhuber, F. Neuhauser. 2. Reihe (v. l.): J. Erardi, F. Altmann, K. Webhofer, A. Ranacher, M. Ortner, H. Pallhuber, H. Bachmann.

Das St. JosefsMissions­haus Bludenz ¦  Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom

zu denken. Die Missionare, die in die Heimat zu ihrem wohl verdienten Ruhestand zurückkehren, sollten einen Platz haben. Am Ende des Schuljahres 1993/94 wurde das Internat geschlossen. Aus den Räume, in denen sich früher die Schüler tummelten, wurden 20 schöne, geräumige Zimmer mit Dusche und WC gemacht, außerdem ein gemütlicher Speisesaal und ein Seminarraum für eigene oder pfarrliche Versammlungen. Alle Räume sind behinderten gerecht ausgelegt.

Und die Missionsarbeit? Die geht weiter, geführt von Josefs-Missionaren aus Uganda, Kenia, Kamerun, D. R. Kong, Indien, Malaysia, Philippinen. Genau von dort kommen sie, wo unsere ersten Missionare aus dem deutschen Sprachraum begonnen haben. Die Arbeit und die Mühen und sogar das Blut, das viele unserer Missionare gegeben haben, sind Samen für die neue Kirche geworden. „Dein Reich komme!“ – Dieser Auftrag gilt für alle Christen aller Zeiten.

1.9.2007 in der Hauskapelle in Absam: 1. Reihe (v. l.): R. Oberhauser, H. Gutwenger, G. Hanser. 2. Reihe (v. l.): E. Hain, A. Mitterer, A. Perfler, E. Ladstätter, Sr. Serafika, A. Wolf, K. Forer, J. Schmölzer.

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Das St. Josefs-Missionshaus in Absam

Schon einige Jahre nach der Gründung der St. Josefs-Missionsgesellschaft haben sich Männer aus Vorarlberg der Gemeinschaft von Mill Hill angeschlossen: 1905 ging Augustin Wachter aus Bludenz als Missionar nach Nordborneo und wurde später Apostolischer Präfekt. 1945, am Ende des 2. Weltkriegs, wurde er dort von Japanern mit sieben anderen Missionaren ermordet. 1906 zog Max Abler aus dem Kleinen Walsertal in die Philippinen, wo er 26 Jahre wirkte. Der dritte aus der ersten Gruppe ist Missionar Gottfried Fessler aus Langen bei Bregenz, der fünf Jahre in Madras, Südindien, gearbeitet hat. 1923 zog Ferdinand Walser aus Gisingen nach Uganda. Von dort kehrte er 1959 zurück und wurde zum Motor des zu errichtenden Missionshauses. Weniger bekannt sind Alois Candotti aus Bürs, 1915 zum Priester geweiht, 1918 an Tuberkulose in Brixen gestorben; Gebhard Leissing aus Lochau, 1923 zum Priester geweiht, Professor in Holland, 1936 gestorben; Ernst Brändle aus Altach legte 1928 den ewigen Eid als Missionsbruder ab, wurde in Holland von den Deutschen zur Wehrmacht eingezogen und starb 1944 in Mazedonien. Bereits 1914 hatte die Gesellschaft überlegt, ein Missionshaus in Vorarlberg zu eröffnen. Zu diesem Zweck wurde Bartolomäus Niederfriniger Das St. Josef-Missionshaus in Bludenz

von Brixen ins Ländle gesandt. Er arbeitete für die Verbreitung des Missionsboten und übernahm die Suche nach einem Baugrund. Schon hatte er einen solchen zum Ankauf gefunden, da brach der 1. Weltkrieg aus und brachte das Ende seiner Pläne. Erst 1959 wurde die Idee wieder aufgegriffen. Ferdinand Walser war aus Afrika zurückgekommen und setzte sich für die Gründung eines Missionshauses ein. Um ein solches zu errichten, forderte die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch, dass die St. Josefs-Missionare die Pfarre Nüziders auf 25 Jahre übernehmen. Missionar Walser schreibt: „Wir

24.9.1962: Ferdinand Walser legt den Grundstein.

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hatten nun eine Pfarre, aber noch kein Missionshaus. Verschiedene Projekte wurden in die Hand genommen, Pläne gefasst und wieder verworfen. Dann endlich kam Licht und Hilfe. Eine angesehene Familie von Bludenz verhalf uns zu billigem Baugrund in der Nähe des neuen Gymnasiums, in sonniger Lage, weg vom Getriebe und dem Lärm der Straße.“ 1962 wurde der Grund gekauft und mit dem Bau des Missionshauses begonnen. Am 24.9.1962 war Grundsteinlegung durch Prälat Dr. Adolf Amman, dem Dekan von Bludenz. Am 11. Dezember 1963 zogen Rektor Franz Figl, der Präfekt Bertram Jehly, drei Schwestern und 14 Studenten in das neue Missionshaus ein. Die feierliche Einweihe erfolgte am 19. März

1965 durch den Weihbischof von Feldkirch Dr. Bruno Wechner. Sehr bald aber schon zeichnete sich das Ende des Unternehmens ab. Wie in vielen anderen Ländern Europas gab es wenige Interessenten für geistliche Berufe. Im Sommer 1971 wurde deshalb das Internat geschlossen. Die Räumlichkeiten vermietete man zunächst an die Stadt. Am 31. Juli 1986 unterzeichnete der damalige Rektor und zugleich Pfarrer von Bludesch, Ludwig Lochmann, den Kaufvertrag mit der Stadt. Auf seinen Wunsch wurde das Haus „August Wachter Haus“ genannt als Andenken an den großen Missionar aus Bludenz, Msgr. Augustin Wachter. Im Haus sind heute die Polytechnische Schule und der Ganztagskindergarten.

Die Josefs-Missionare in Westfalen

¦  Anton Steiner, Herberthaus, Brixen

Die Pioniere der Niederlassung in Münster Westfalen: Othmar Rink (links) und Erwin Hain (rechts) vor der Benediktinerabtei Gerleve unweit von Coesfeld.

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Kardinal Vaughan zeigte eine große Vorliebe für Deutschland, wo er mehrere Priesterseminare aufsuchte. Als Folge des Kulturkampfes traten zwar Deutsche, hauptsächlich Westfalen, bei den Josefs-Missionaren ein, zu einer Gründung kam es jedoch nicht. Nach dem Kulturkampf und den beiden Weltkriegen nahm das Mutterhaus in Mill Hill erneut Kontakte mit Deutschland auf, und zwar mit dem Bistum Münster in Westfalen. Denn Missionar Franz Figl hatte während seiner Soldatenzeit den späteren Bischof Dr. Michael Keller von Münster in Rom kennengelernt. Als Das St. Josef-Missionshaus in Bludenz I in Westfalen

Generalvikar der Missionsgemeinschaft erinnerte sich Franz Figl dieser Bekanntschaft. 1961 übernahmen die Josefs-Missionare die Pfarrei St. Antonius in Datteln. Im Juli 1963 ließen sich die beiden Missionare Othmar Rink und Erwin Hain in der Benediktinerabtei Gerleve nieder. Von dort aus erkundeten sie einen geeigneten Platz. Am 21. April 1964 übersiedelten sie nach Coesfeld mit dem Gedanken, ein Schülerheim zu öffnen. Doch Othmar Rink erkannte bald, dass verschiedene Missionsinstitute wohl Heime und Schulen unterhielten, aber kaum noch Missionsberufe ernteten. Den beiden Pionieren Rink und Hain schien eine Missionsprokur erstrebenswerter. Sie meldeten ihren Entschluss ihren Oberen in Mill Hill und dem Bischof von Münster, Dr. Joseph Höffner. Zunächst fand sich eine Flucht von Zimmern in der Harsewinkel-Gasse im Zentrum von Münster. Die kleine Gemeinschaft mietete sich am 8. November 1965 dort ein. Man gab aber die Suche nach einem eigenen Haus für die Missionsprokur nicht auf. Am 29. September 1967 war es soweit, und die Missionsgemeinschaft übersiedelte in die DechaneiStraße in der Pfarrei St. Mauritz. Es brauchte viel Arbeit und ermüdende Reisen, um die Beziehungen zu den kirchlichen Stellen, zu Missio und Misereor in Aachen, dem Missions-Sekretariat in Köln und anderen Missionsgemeinschaften aufzubauen. Die Niederlassung in Münster diente als Bindeglied zwischen unseren Missionsgebieten und den Organisationen für Entwicklungshilfe in Deutschland. Mit zwölf anderen Missionsgemeinschaften waren die Josefs-Missionare von Anfang an dabei, Die Josefs-Missionare in Westfalen

die Missionszeitschrift „Kontinente“ herauszugeben. Ebenso bemühten sich die Missionare, junge Menschen für den Missionsberuf zu begeistern, das Missionsbewusstsein zu fördern und über Entwicklungs-Zusammenarbeit zu informieren. Der Mangel an Nachwuchs hat die Josefs-Missionare gezwungen, die Niederlassung in Münster am 31.12.1998 zu schließen. Außer den Pionieren der Münsteraner Niederlassung erwarben sich Verdienste: Bruder Hermann Dobelmann († 1989), der viele Kontakte knüpfte, und Missionar Joseph Hopfgartner († 1989) als Mitarbeiter bei der Katholischen NachrichtenAgentur und der Missionszeitschrift „Kontinente“ und als Autor mehrerer Bücher.

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Die Mission in Asien ¦  Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom Die Gründung der Josefs-Missionare von Mill Hill fällt in die Zeit der Kolonialisierung. Eine neue Welt mit ganz anderen Kulturen und Religionen tut sich auf.

Oben: Nach der Tradition der Langhäuser formen sich Zell-Gruppen und feiern Gottesdienste.

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Für die Geschäftsleute waren es neue Gebiete für Handel. Für die Regierungen war es Macht und Beginn der Kolonialzeit. Für die Kirche die Gelegenheit, den Auftrag Jesu zu erfüllen und das Evangelium „bis an die Enden der Welt“ zu tragen. (Mt 28,18–10) In 1622 hat Papst Gregor XV. die Kongregation zur Verbreitung des Glaubens, Propaganda Fide, gegründet. Damit war es möglich, die Initiativen der verschiedenen Missionsorden zu koordinieren. Nachdem die Gründung der Josefs-Missionsgesellschaft von Mill Hill durch Kardinal Vaughan am 19. März 1866 offiziell von Rom anerkannt worden war, ergingen an Mill Hill bald die ersten Ansuchen für Missionare. Die erste Gruppe von St. Josefs-Missionaren zog 1871 nach Nordamerika.

Indien und Pakistan 1875 wurde die zweite Gruppe nach Indien gesandt. Es war die Antwort auf das Ansuchen des Bischofs von Madras um Missionare, die sich vor allem der Telugu Leute annehmen sollten. Der Großteil der Bevölkerung dort waren Hindu und Muslime. Aber über Schulen und Krankenhäuser konnten die Missionare von der Liebe Gottes für alle Menschen Zeugnis geben. Mutter Dengel vom Lechtal hat hier ihre Berufung entdeckt und einen Orden für Krankenschwestern für die Mission gegründet, der sich der Kranken, vor allem der Frauen, annimmt. Die Josefs-Missionare haben sich auf die Ausbildung des einheimischen Klerus konzentriert. Das St. John’s Seminar in Hyderabad, initiiert von Missionar Othmar Rink, in dem auch Missionar Fritz Neuhauser lange unterrichtet hat und heute noch in Indien arbeitet, war ein HerzeigeDie Mission in Asien

Modell eines solchen Projektes. Seit 1989 werden auch in Indien JosefsMissionare ausgebildet. Die jungen Mill Hiller wollen sich vor allem der Armen und Ausgestoßenen widmen. Sie suchen auf neuen Wegen, den Menschen von Jesus zu erzählen und zum Glauben zu führen. Missionar Anthony war ausgebildeter „Tänzer“, bevor er eingetreten ist. Mit Tanz und eingeschulten Gesten wird eine biblische Geschichte auf dem Marktplatz erzählt. Das ist eine Sprache, die Menschen aller Religionen verstehen. Das Motto des Gründers „amare et servire – lieben und dienen“ wird also weiter getragen. Denn inzwischen arbeiten junge indische Josefs-Missionare in Malaysia, Afrika und auf den Philippinen. Die englische Kolonialzeit endete in Indien in 1946, und ein Teil des Landes wurde abgetrennt: der Staat Pakistan und die Region Kaschmir. Plötzlich fanden sich unsere Missionare in verschiedenen Staaten, während die Arbeit dieselbe blieb: mit den Menschen das Leben teilen, welchen Glauben sie auch haben. Wir haben einige Missionare aus dem deutschen Sprachraum, die in der religiösen und politisch gespannten Lage in Indien und Pakistan den Gauben lebten, arbeiteten und Menschen zur Seite standen. Missionar Leonhard Steger ist in Pakistan im Einsatz.

Kirche in Rentachintale bei den Telugu in Indien. Sie wurde von Missionar Ferdinand Mayr erbaut. Er kam aus St. Martin in Gsies, empfing 1884 die Priesterweihe und fuhr im Frühjahr 1885 nach Indien. Er war ein talentierter Baumeister.

Borneo Die Borneo Mission ist eine ganz andere Geschichte. Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt. Man hat ihr lange nicht viel Aufmerksamkeit gegeben. Sie war vollkommen mit tropischem und unwegsamem Urwald bedeckt. Die einzige Möglichkeit, in Die Mission in Asien

Jugend in Pakistan. In diesem Land braucht es Mut, den Glauben an den Auferstandenen zu bekennen.

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Josefs-Missionar Ivan Fang mit Laien, die als Missionare nach China gehen wollen.

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das Innere des Landes zu gelangen, war über die großen Flüsse. Es gab keine Gewürze zu holen wie in anderen Teilen Asiens. Die Städte an der Küste waren von Muslimen bevölkert, die von Fischerei und Sklavenhandel lebten. Der große „Reichtum“, die einheimische Bevölkerung, lebte verborgen im Innern des Landes. Der erste Versuch zur Missionierung wurde von den Spaniern von Manila aus unternommen; aber all diese Versuche scheinen in Luft aufgegangen zu sein. Ein Spanier, der bekannt wurde, weil er vom „Piraten zum Priester“ geworden ist, Don Cuarteron, unternahm einen neuen Versuch. Er gründete Missionsstationen, die er mit eigenem Geld finanzierte, und setzte sich vor allem für den Freikauf von Sklaven ein. Es war eine Zeit großer politischer und sozialer Spannungen. Don Cuarteron selbst verließ Borneo in 1879 und starb am 12. März 1880 in seiner Heimatstadt Cadiz in Spanien.

Rom wollte nun in diesem Raum Ordnung schaffen. Die Verhandlungen zwischen Kardinal Vaughan und Rom verliefen schwierig. Im Jahr 1881 verließen die ersten Josefs-Missionare ihre Heimat und landeten in Kuching. Von der Gemeinde von Don Cuarteron scheint nichts mehr vorhanden gewesen zu sein. Die Einheimischen lebten im Hinterland schwer erreichbar. Durch die englische Regierung war Ruhe und Ordnung eingekehrt. Die Kopfjagd und Sklaverei wurden abgeschafft. Mit den Priestern sind auch Schwestern gekommen, die sich vor allem um Frauen und Mädchen kümmerten. Es war ein sehr schwieriger Anfang, die Missionstationen lagen weit voneinander entfernt. Einige der Missionare starben sehr jung. In den ersten sechzig Jahren waren die Erfolge sehr spärlich. Während des 2. Weltkrieges wurden die englischen und holländischen Missionare inhaftiert, die deutschsprachigen durften weiter arbeiten,

Die Mission in Asien

bis die Japaner auch sie in Sabah am Ende des Krieges interniert haben. Msgr. August Wachter wurde mit sieben Mitbrüdern auf einen wochenlangen Todesmarsch gesetzt. Sie starben unterwegs. Die Umstände und der Verbleib ihrer Leichen bleiben bis heute im Dunkel. Eines ist sicher, dass sie in der Treue und Ausübung ihrer Arbeit als Glaubensboten ums Leben gekommen sind. Mit der Entsendung neuer JosefsMissionare nach dem Krieg beginnt die Zeit größeren Erfolges in Borneo. Sie eröffneten neue Missionen und leiteten Schulen. Das Land wurde in neue Diözesen eingeteilt. Karl Reitere war einer der ersten Bischöfe des Landes. Besondere Projekte sollten den Einheimischen helfen, Gemüse anzubauen und in eigenen Kooperativen zu vermarkten. Bald aber tauchten neue Probleme auf. In den siebziger Jahren begann die Regierung mit der „Islamisierung“ des Landes. Die christliche Die Mission in Asien

Mission wurde unterdrückt. Priester und Schwestern wurden des Landes verwiesen unter Anschuldigung der Subversion gegen den Staat. Es war traurig zu sehen, dass plötzlich viele Gemeinden ohne Priester dastanden. Das aber hatte zur Folge, dass junge Leute, die in Missionsschulen herangezogen worden waren, nun bewussten politischen Widerstand leisteten. Einige ergriffen den Beruf als Priester oder Schwester. Auch die Katecheten nahmen ihre Arbeit mit Eifer auf. Heute fällt allen Besuchern die lebendige Kirche auf, die Initiative und gute Mitarbeit der Laien in den Pfarren. Der Glaube wird mit Freude gelebt. Nach dem Muster der Tradition der Langhäuser, wo kleine Gruppen Gemeinschaft leben, werden am Land und in den Städten solche christliche „Zell-Gruppen“ gebildet. Sie leben und geben den Glauben weiter. Das ist besonders dort wichtig, wo die Eingeborenen in die Städte ziehen.

Pfarrkirche in Bintangor in der Diözese Sibu.

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Der Nachwuchs der Josefs-Missionare kommt heute aus Afrika und Asien. Wir dürfen nicht müde werden zu beten, dass der Herr dort wie hier bei uns Menschen in die besondere Nachfolge ruft, diese den Ruf hören und gehorchen.

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Ein junger Josefs-Missionar, Ivan Fang, hat begonnen, Laien auszubilden, die als Missionare nach China gehen wollen. Dadurch wird das Missionsbewusstsein in der lokalen Kirche gefördert. Die Regierung hat in den letzten Jahren den Druck der Islamisierung erhöht, indem sie ihnen Gleichgesinnten Studienbörsen vergibt und Arbeitsplätze zuteilt. Das ist eine große Herausforderung, besonders für die Jugend, dem Glauben treu zu bleiben. Wird es der nächsten Generation gelingen, sich vom Hl. Geist begeistern zu lassen und ihre jungen Leute zu einem persönlichen tiefen Glauben zu führen?

Philippinen Gleich im Norden von Borneo liegt das Reich der „siebentausend-undeinen Inseln“, die Philippinen. Der Beginn des Wirkens der Josefs-Missionare dort war ganz anders. Der christliche Glaube war schon über dreihundert Jahre auf den Inseln. Dann 1872 bis 1898 die Revolution gegen die spanische Herrschaft. Die spanischen Priester wurden beschuldigt, an der Seite der Regierung zu arbeiten, und wurden aus dem Land verwiesen oder getötet. Zur gleichen Zeit sah Aglipay, ein einheimischer Priester, die Gelegenheit, eine „philippinische Nationalkirche“ zu gründen. Dazu erleichterte er den Glauben und schaffte das Zölibat für Priester und die Beichte ab. Viele Leute folgten ihm. In diesem Chaos hat Propaganda Fide Mill Hill gebeten, zu helfen und Missionare zu schicken. 1906 landeten die ersten acht Josefs-Missionare auf der Insel Panay. Diese arbeiteten mit anderen Methoden als die Spanier. Nach dem Motto „amare et serviDie Mission in Asien

re“ gingen unsere Missionare auf die Leute zu und lernten deren Sprache. Schulen und Kooperativen für die Fischer wurden eröffnet. Somit kamen viele Leute zum katholischen Glauben zurück. Es war eine blühende Mission, bis der 2. Weltkrieg und die Invasion der Japaner viel Arbeit zunichtemachte. Sechs Josefs-Missionare bezahlten ihren Einsatz für die Mission mit dem Leben. Im Ganzen waren 250 Josefs-Missionare aus den verschiedenen Ländern im Einsatz. Missionar Gustl Frenademez hat selbst über 50 Jahre dort gearbeitet. Er glaubt, dass das Blut der Ermordeten reiche Früchte getragen hat. Es sind nun schon mehr als zehn philippinische Josefs-Missionare in den verschiedenen Teilen der Welt.

Die Mission in Asien

Neuseeland und Australien Noch zwei Missionen aus diesem Teil der Erde müssen erwähnt werden: Neuseeland und Australien. In beiden Ländern wurden unsere Missionare hauptsächlich gerufen, „auszuhelfen“ in einer besonderen Not. Zu den Maoris in Neuseeland kam unsere Missionsgemeinschaft 1895. Die Maoris hatten einen starken Drang für eigene Kultur und Gebräuche. Es verlangte Einfühlungsvermögen, um mit ihnen zu arbeiten. Solches hatte Missionar Hans Bachmann aus Gsies, der letzte Tiroler bei den Maoris. Die Mission in Australien begann mit ausgewiesenen Priestern von Borneo. Die Arbeit unter den Aborigenes zeigte sich als besonders schwierig. So kehrte der letzte Mill Hiller 2003 nach Europa zurück.

Bewohner der Philippinen sorgen sich um die Bewahrung der Schöpfung. Wo Katastrophen zuschlagen, sind sich die Menschen der Sorge um die Schöpfung besonders bewusst.

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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Warger Webhofer

Burger Schratz

Algund: Anna Mitterhofer, Marianna Ganthaler. – Altrei: Vigil Mattivi, Mattivi, Ernesta Abfaltersbach: Maria Wurzer. – Assling-Kosten: Juliana Pargger.Alfred – Altenstadt: Günter Amort. – Antholz-Mittertal: Michaela Burger.Anna – Antholz-Niedertal: Kofler. Rosa – Aufhofen: Allgäuer. – Auffach: Anna Sandbichler, Weißbacher.Peter – Axams: Wolf,Johann Maria Felder. Brixen:Anna Kan. Dr. Anton (langjährige Geier. – Deutschnofen: Marianne Herbst. –Philomena Eggen: Ottilie MahlknechtHeis.– –Bach: Schratz Förderin). – Bannberg: Tiefenbacher, Eisath. – Eppan: KatharinaRosa Schrott-Maier. – Feldthurns: Hochw. Josef Zacher. – Frangart: Anton Margareth Unterweger, Goller. – Bludesch: Christl Kurnik. – Brandberg: Erich Tanner, Kofler (Ehemann der Förderin). – Garn: Paul Oberhofer, Anna Waldboth-Dorfmann. – Gasteig: Paul Heim. – Braz: Gertrud Wohlfarter, Irma Müller. – Ellmau: Anna Jöchl. – Fritzens: Josef Trenkwalder. – Girlan: Sophia Delueg. – Göflan: Anna Tummler. – Gossensass: Gertraud Erwin Lutz. – Galtür: Amalia Stecher. – Gisingen: Irma Köberle.– Gries im Sellrain: Maria Mayr-Beikircher, Alois Mair (Lahner). – Gsies-Pichl: Alois Graf (Bruder der Förderin). – Innichen: Wegscheider (langjährige Förderin). – Grins: – Hall in Tirol: Sr. Ursula Walder. Hochw. Josef Zacher, Ida Feichter. – Kaltern: IdaGreti Wwe.Ruetz. Weiss-Toll. – Kastelruth: Ernst Patauner, –Marta Hohenems: Friedrich Fenkart, Ludwig Loretz. – Ischgl: Franz Salner. – Kals: Monika Tasser-Paff, August Schieder. – Laas: Filomena Moser-Schönthaler, Magdalena Kaserer. Berger,(langjährige Josefa Rogl.Förderin), – Krößbach: Steirer. Krumbach: Adelheid –Groder, Latzfons:Anton Anna Hasler SimonOswald Pfattner, Anton–Mitterrutzner. – Laurein: Hörburger. – Lauterach: Kaspar Martin. – Nassereith: Hedwig Schaller. – NeustiftLudwig Tonner. – Leifers: Franz Gamberoni (Bruder der Förderin), Silvia Cont, Siegfried Hilpold. –Milders: Luttach: Anna Mairhofer – Marling: Franziska – Martell: Oskar Bstieler, Fuchs. – Antonia Ferchl.(Mairhaus). – Pfaffenhofen: Irma Mair. Kuntner. – Prägraten: Michael Matsch: Thanei-Kofler. Meransen: –Alois Schifferegger, Anna Gruber (Obermüllerin). Robert Anna Weiskopf, Genovefa– Leitner. Prutz: Maria Schlatter. – Prutz-Faggen: Rosa –Achenrainer Mölten: Anna(langjährige Schötzer. – Montan-Gschnon: Anna Vescoli (langjährige Förderin). Nals: Anna Förderin). – Ranggen: Max Kirchmair (langjähriger– Förderer). Rauch-Sinner. – Naturns: Dr. HannesTheresia Koch, Johanna Klotz-Wenter, Frieda Mayr, –Maria Alber, – Schlaiten: Anna Lumassegger, Lumassegger, Andreas Nöckler. Schlitters: Herta Tappeiner, Anna Auer, Stefanie Prieth. – Natz: Hochw. Alois Prader (Josefs-Missionar). – Margareta Durkowitzer (langjährige Förderin), Marianna Hirschhuber. – Schwarzach: Neumarkt: Amalia Hillebrand (langjährige Förderin). – Niederdorf: Josef Kammerer. – Niederolang: Anna Stadelmann. – Schwaz: Rosa Pezzei. Kirchmayr. – Schwoich: Maria Magdalena Exenberger, Emma Aichner. – Niedervintl: Hedwig – Oberrasen: Veronika Pallhuber. – Partschins: Ottilia Maria Steinbacher. – Serfaus: Albert Kneringer. – Silz: Luise Fröch. – St. Leonhard im Haller. – Pens: Maria Gasser Heiss (Inderst-Mutter). – Prags–St. Veit: Maria Ploner-Gruber. – Proveis: Pitztal: Josef Füruter. – St. Veit in Defereggen: Berta Obkircher. – Steinach: Albert Josef Mitterer. – Rabenstein: Josef Ennemoser. – Reischach: Johann Agreiter. – Riffian: Johanna Jäger (60 Jahre–Mesner). – Strassen: Marianna Philomena Webhofer (langjährige Hilfsförderin), Haller-Pfitscher. Sand in Taufers-Drittlsand: Steger-Außerhofer. – Sarnthein: Peter Trojer. –Karolina Schlinig: Eder Margaretha Warger-Angerer (langjährige Förderin), Josef Haas. – Schluderns: Erna (langjährige Förderin), Anton Bergmann. – Tannheim: Elisabeth Paulweber, Tragust, Maria Theresia Frank, Wallnöfer, Aloisia Sapelza– St. Felix: Elisabeth Waibel. – Telfes im Elisabeth Stubai: Blasius Schmidt (Bruder vonMuntetschiniger. Sr. Serafika). – Tobadill: Margherita Weiss-Ausserer. – St.Erd, Georgen: JosefBiber, SiederUlrich (Ehemann Gottfried Lechner. – Vils: Anni Theresa Roth.der Förderin und Mithelfer). – St. Gertraud in Ulten: Cäcilia Holzer, Maria Gamper. – St. Johann in Ahrn: Rosa Hainz. – St. Magdalena in Gsies: Marianna Burger-Reier (langjährige Förderin). – St. Martin in Gsies: Johann Bachmann. – Spende: Von den Missions-Mitgliedern in Nassereith: € 135 (hl. Messen). Stilfes: Monika Ploner. – Taisten: Berta Saiwald. – Tall: Maria Mair. – Taufers im Münstertal: Anton Gaiser. – Terenten: Alois Falk, Alois Kofler, Erich Unterpertinger, Anna Unterhofer. – Toblach: Hochw. Hermann Tasser, Aloisia Kugler. – Tramin: Werner Kasal, Karl Steinegger. – Tramin-Söll: Lina Steinegger, Hermann Kofler. – Trens: Maria Mader, Siegfried Rainer. – Tschengls: Josef Tanzer, Diana Tappeiner, Josef Brunner. – Vals: Notburga Gatterer. – Vierschach: Josef Weitlaner. – Völlan: Rosa Holzner-Lochmann, Willi Santer. – Vöran: Josefa Mittelberger, Gottfried Pircher. – Wangen: Franz Gruber. – Weitental: Raimund Purer, Josef Lamprecht. – Welschnofen: Anna KaufmannMahlknecht.

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Im Kriegsgefangenenlager A

ls Priester kann ich hier in den vier Lagern ein- und ausgehen, wie und wo und wann ich will. An Sonntagen feiere ich jeweils zwei heilige Messen mit Predigt, ebenso an einem der Wochentage, so dass alle vier Lager wöchentlich eine heilige Messe haben. Beichten gibt es jeden Samstag zwischen 7 und 12 Uhr. Viele der Gefangenen haben jahrelang keinen katholischen Geistlichen gesehen! Der Gottesdienst wird fleißig und mit Andacht besucht, eine Musikkapelle spielt dabei. Außerdem haben wir einen ausgezeichneten vierstimmigen Kirchenchor. Bei den Besuchen werde ich von allen in Anspruch genommen: Katholiken, Protestanten, Juden, Doktoren, Pastoren, Matrosen, Heizer aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs; dazu kommen noch ein Türke und ein katholischer Syrer aus dem Libanon. Für sie alle bin ich eine Art

„Mädchen für alles“. Schön, dass man zu uns Priestern ein solches Vertrauen hat. Alle zeigen große Hochachtung, nur ein junger etwa 25-jähriger Kerl wagte es neulich, als ich durch seine Baracke ging, schmutzige Reden zu führen. Seine Barackengenossen nahmen ihn daraufhin ordentlich in die Mangel. Im Lagerhospital sind nur einige Missionär P. Adams schwere Fälle, sonst nur Erkälin Südafrika tungen. Die Verpflegung ist gut, auch in den Baracken. Seit Abzug der Leute nach Süd-West sind noch 4.010 Kriegsgefangene hier. Also Arbeit genug! Zum Glück gibt es in der Nähe eine große Station der Marianhiller-Missionäre. Wenn es mir wieder einmal zu viel wird, kann ich jederzeit dorthin gehen, um ein Schwitzbad zu nehmen und mich kurz zu erholen. Danach kann die Arbeit ruhig wieder weitergehen.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Webhofer, Strassen,Vergelt’s Gott! Für alle Spenden und MessintentionenPhilomena ein herzliches und aufrichtiges

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Vescoli Wegscheider

Achenrainer

Kirchmair Halser

Hillebrand Eder

* 1.11.1920, † 2.11.2015, 50 Jahre Hilfsförderin

Anna Schratz, Bach, Margaretha Warger-Angerer, Schlinig, * 10.10.1941, † 22.11.2015, Förderin von 1993 bis 2015 * 10.7.1931, † 22.1.2016, Förderin von 1980 bis 2012 MariaBurger-Reier, Wegscheider,St.Gries im Sellrain, Marianna Magdalena in Gsies, * 22.3.1911, † 13.12.2015; bis1960 1975bis 2016 * 10.7.1933, † 23.1.2016, Förderin von Achenrainer, Prutz-Faggen, Anna Rosa Vescoli-Unterhauser, Gschnon-Montan, * 11.9.1922,† †5.2.2016, 30.12.2015, langjährige Förderin * 29.9.1921, Förderin von 1982 bis 2016 Anna Halser, Latzfons, Max Kirchmair, Ranggen, * 25.7.1923,†† 11.1.2016, 8.2.2016, Förderer Förderin von * 17.10.1923, von1962 1979bis bis2014 2007 Amalia Hillebrand, Neumarkt, Karolina Eder, Strassen, 18.5.1929, †26.1.2016, 11.2.2016, Förderin **20.11.1935, Förderin von von1982 1980bis bis2016 2011

Unsere Verstorbenen

Was geschah in der Weltkirche?

H

ieronymus von Prag war ein böhmischer Gelehrter, Mitstreiter von Jan Hus und Mitbegründer der hussitischen Bewegung. Er studierte an der Karls-Universität Prag, reiste 1399 nach Oxford, machte sich mit der Wyclifschen Lehre vertraut, schrieb dessen Bücher ab und verbreitete sie in Böhmen. Im Jahr 1410 wurde er mit dem Bann belegt. Als Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil der Prozess gemacht wurde, wollte er ihn verteidigen. Doch Hieronymus wurde selbst verhaftet und an das Konzil ausgeliefert. Am 6. Juli 1415 wurde

Was war?

Jan Hus verbrannt. Hieronymus rückte zunächst vom hussitischen Glauben ab, widerrief später seine Absage. Er hielt seine Verteidigungsrede, geißelte Hochmut, Luxus und Pomp der Kirchenträger. vor 600 Jahren … Am 30. Mai 1416 wurde er verurteilt und wie Jan Hus in Konstanz verbrannt. Auf dem Scheiterhaufen wurden auch sein Bett und seine Habseligkeiten verbrannt, die Asche in eine Karre geschaufelt und in den Rhein geworfen.

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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Webhofer

Schratz

Abfaltersbach: Maria Wurzer. – Assling-Kosten: Juliana Pargger. – Altenstadt: Günter Allgäuer. – Auffach: Anna Sandbichler, Anna Weißbacher. – Axams: Rosa Wolf, Maria Heis.– Bach: Anna Schratz (langjährige Förderin). – Bannberg: Philomena Tiefenbacher, Margareth Unterweger, Rosa Goller. – Bludesch: Christl Kurnik. – Brandberg: Erich Tanner, Paul Heim. – Braz: Gertrud Wohlfarter, Irma Müller. – Ellmau: Anna Jöchl. – Fritzens: Erwin Lutz. – Galtür: Amalia Stecher. – Gisingen: Irma Köberle.– Gries im Sellrain: Maria Wegscheider (langjährige Förderin). – Grins: Greti Ruetz. – Hall in Tirol: Sr. Ursula Walder. – Hohenems: Friedrich Fenkart, Ludwig Loretz. – Ischgl: Franz Salner. – Kals: Monika Groder, Anton Berger, Josefa Rogl. – Krößbach: Oswald Steirer. – Krumbach: Adelheid Hörburger. – Lauterach: Kaspar Martin. – Nassereith: Hedwig Schaller. – NeustiftMilders: Antonia Ferchl. – Pfaffenhofen: Irma Mair. – Prägraten: Michael Bstieler, Robert Weiskopf, Genovefa Leitner. – Prutz: Maria Schlatter. – Prutz-Faggen: Rosa Achenrainer (langjährige Förderin). – Ranggen: Max Kirchmair (langjähriger Förderer). – Schlaiten: Anna Lumassegger, Theresia Lumassegger, Andreas Nöckler. – Schlitters: Margareta Durkowitzer (langjährige Förderin), Marianna Hirschhuber. – Schwarzach: Anna Stadelmann. – Schwaz: Rosa Kirchmayr. – Schwoich: Maria Magdalena Exenberger, Maria Steinbacher. – Serfaus: Albert Kneringer. – Silz: Luise Fröch. – St. Leonhard im Pitztal: Josef Füruter. – St. Veit in Defereggen: Berta Obkircher. – Steinach: Albert Jäger (60 Jahre Mesner). – Strassen: Philomena Webhofer (langjährige Hilfsförderin), Karolina Eder (langjährige Förderin), Anton Bergmann. – Tannheim: Elisabeth Paulweber, Elisabeth Waibel. – Telfes im Stubai: Blasius Schmidt (Bruder von Sr. Serafika). – Tobadill: Gottfried Lechner. – Vils: Anni Erd, Theresa Biber, Ulrich Roth. Spende: Von den Missions-Mitgliedern in Nassereith: € 135 (hl. Messen).

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Im Kriegsgefangenenlager A

ls Priester kann ich hier in den vier Lagern ein- und ausgehen, wie und wo und wann ich will. An Sonntagen feiere ich jeweils zwei heilige Messen mit Predigt, ebenso an einem der Wochentage, so dass alle vier Lager wöchentlich eine heilige Messe haben. Beichten gibt es jeden Samstag zwischen 7 und 12 Uhr. Viele der Gefangenen haben jahrelang keinen katholischen Geistlichen gesehen! Der Gottesdienst wird fleißig und mit Andacht besucht, eine Musikkapelle spielt dabei. Außerdem haben wir einen ausgezeichneten vierstimmigen Kirchenchor. Bei den Besuchen werde ich von allen in Anspruch genommen: Katholiken, Protestanten, Juden, Doktoren, Pastoren, Matrosen, Heizer aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs; dazu kommen noch ein Türke und ein katholischer Syrer aus dem Libanon. Für sie alle bin ich eine Art

„Mädchen für alles“. Schön, dass man zu uns Priestern ein solches Vertrauen hat. Alle zeigen große Hochachtung, nur ein junger etwa 25-jähriger Kerl wagte es neulich, als ich durch seine Baracke ging, schmutzige Reden zu führen. Seine Barackengenossen nahmen ihn daraufhin ordentlich in die Mangel. Im Lagerhospital sind nur einige Missionär P. Adams schwere Fälle, sonst nur Erkälin Südafrika tungen. Die Verpflegung ist gut, auch in den Baracken. Seit Abzug der Leute nach Süd-West sind noch 4.010 Kriegsgefangene hier. Also Arbeit genug! Zum Glück gibt es in der Nähe eine große Station der Marianhiller-Missionäre. Wenn es mir wieder einmal zu viel wird, kann ich jederzeit dorthin gehen, um ein Schwitzbad zu nehmen und mich kurz zu erholen. Danach kann die Arbeit ruhig wieder weitergehen.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Wegscheider

Achenrainer

Philomena Webhofer, Strassen, * 1.11.1920, † 2.11.2015, 50 Jahre Hilfsförderin Anna Schratz, Bach, * 10.10.1941, † 22.11.2015, Förderin von 1993 bis 2015 Maria Wegscheider, Gries im Sellrain, * 22.3.1911, † 13.12.2015; bis 1975 Rosa Achenrainer, Prutz-Faggen, * 11.9.1922, † 30.12.2015, langjährige Förderin Max Kirchmair, Ranggen, * 17.10.1923, † 11.1.2016, Förderer von 1979 bis 2007

Kirchmair

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Eder

Karolina Eder, Strassen, * 20.11.1935, 26.1.2016, Förderin von 1980 bis 2011

Unsere Verstorbenen

Was geschah in der Weltkirche?

H

ieronymus von Prag war ein böhmischer Gelehrter, Mitstreiter von Jan Hus und Mitbegründer der hussitischen Bewegung. Er studierte an der Karls-Universität Prag, reiste 1399 nach Oxford, machte sich mit der Wyclifschen Lehre vertraut, schrieb dessen Bücher ab und verbreitete sie in Böhmen. Im Jahr 1410 wurde er mit dem Bann belegt. Als Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil der Prozess gemacht wurde, wollte er ihn verteidigen. Doch Hieronymus wurde selbst verhaftet und an das Konzil ausgeliefert. Am 6. Juli 1415 wurde

Was war?

Jan Hus verbrannt. Hieronymus rückte zunächst vom hussitischen Glauben ab, widerrief später seine Absage. Er hielt seine Verteidigungsrede, geißelte Hochmut, Luxus und Pomp der Kirchenträger. vor 600 Jahren … Am 30. Mai 1416 wurde er verurteilt und wie Jan Hus in Konstanz verbrannt. Auf dem Scheiterhaufen wurden auch sein Bett und seine Habseligkeiten verbrannt, die Asche in eine Karre geschaufelt und in den Rhein geworfen.

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Zum Gedenken an Missionar Alois Prader †:

Ganz im Dienst am Nächsten Alois Prader wurde am 18. Februar 1932 in Natz als Sohn des Peter und der Anna Überbacher geboren. Am 13. Juli 1958 empfing er in Mill Hill, London, die Priesterweihe.

und Hoffnung auf eine andere Zukunft. Mit Erfolg verhinderte er, dass die Bauern nach der Ernte den Weizen zu Spottpreisen verkauften, um ihn später teuer zurückzukaufen. Luis lagerte den Weizen ein und gab den Im November desselben Jahres Bauern Kredite. So erwarb er sich betrat er seine Fahrt nach Kara- sondere Verdienste, indem er Wohnchi in Pakistan an. Dort arbei- bau- und Kreditgenossenschaften tete er 39 Jahre als Priester mit gründete. Diese Arbeit konnte er nur Leib und Seele. Im September mit der finanziellen Hilfe aus der Hei1997 übernahm er das Amt des mat leisten. Er sagte, dass er nie aus Rektors im St. Josefs-Missions- Mangel an Mitteln notwendige Aufhaus in Brixen. Auf die harte gaben einstellen musste: ob eine neue Pfarrarbeit in einem mehr- Kirche, ein Gemeinschaftsraum, die heitlich muslimischen Land Gehälter für Lehrer oder Katechisten, folgten sechs Jahre demütiger die Ausbildung des Klerus... Der Abschied von und gehorsamer „Die Menschen heißen Zuhause fiel dem Opferdienst. 2004 zog er ins Herbert- mich Father Ji, das heißt: Verstorbenen immer ehrwürdiger Vater. Für schwer. So schreibt er haus, übernahm vielfache sie habe ich gelebt, und am 6.1.1988: „Der AbDienste im Haus und trug sie haben mir vertraut.“ schied wird leichter, weiterhin die Missionswenn man weiß, dass begeisterung in die Pfarrgemeinden. Nach kurzem und stil- man am anderen Ende mit Freude erlem Leiden verstarb er in den frühen wartet wird. Das ganze Dorf war auf Morgenstunden des 10. Februar, am den Füßen. Die Trommeln wurden Aschermittwoch. – Der Generalobere geschlagen, Böller krachten, Kinder lobte ihn als einen Mann, der mit Tat und Greise – alle riefen: ‚Salam Father und Wort die Frohbotschaft verkün- Ji.‘ Ich wurde mit Girlanden und Bludete. Die Gemeinde Natz-Schabs ver- men bekränzt. Ich hatte eine Familie lieh ihm die Ehrenbürgerschaft und verlassen, um hier eine viel größere das Land Tirol die Verdienstmedaille. zu finden.“ Seine Berufung beschreibt er „wie Den Leitspruch für seine Missionsarbeit umschreibt er mit den Worten: ein Ja bei der Hochzeit. Ich habe es „Ich fühlte mich dem Auftrag ver- noch nie bereut, diesen Weg gefolgt pflichtet, nicht nur zu predigen, son- zu sein. Ich kann meine Fähigkeiten dern zu helfen.“ Viele konnten kein ganz in den Dienst der Menschen menschenwürdiges Leben führen. stellen.“ – R. i. P. sta Luis vermittelte ihnen Lebensmut

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Nachruf Alois Prader

Leser/innen schreiben: Leser/innen schreiben: Es sind viele Briefe eingetroffen, in denen zu den Jubiläen der JosefsMissionare gratuliert wird: „150 Jahre St. Josefs-Missionsgesellschaft“, „125 Jahre Josefs-Missionare in Tirol“ und „120 Jahre Missionsboten“. Viele äußern sich sehr anerkennend über die Aufmachung des Missionsboten. Die Redaktion dankt allen aufrichtig für die Glückwünsche und bittet um Verständnis, wenn von den Schreibenden niemand angeführt wird. – Anton Steiner. Den Missionsboten kenne ich schon seit meiner Kindheit von meiner Mutter. Ich habe immer wieder mit Interesse die vielen Berichte aus den Missionsgebieten gelesen, besonders die Beiträge von meinem Onkel. Hedwig, Lienz In meinem 95. Lebensjahr lese ich noch gerne den Missionsboten, zumal die Berichte von Missionaren, die ich kennenlernen durfte. Karl, Regensburg Grundsätzlich sind eure Berichte immer sehr interessant. Der Rückblick

auf den Anfang und die Schwierigkeiten sind es aber ganz besonders. Toni & Rudi, Bruneck Die Geschichte von der Gründung der Josefs-Missionare von Mill Hill ist sehr interessant. Was da früher geleistet wurde, und mit welcher Ausdauer, Mut und Überzeugung und einem so großen Gottvertrauen… Was Kardinal Vaughan geleistet hat – fast wie ein Wunder… Sein großes Vertrauen auf den hl. Josef hat mich sehr ermutigt… Ja, das waren stark geprägte Persönlichkeiten… Wir können Gott nur danken, dass von Mill Hill so viel Segen ausgegangen ist und weiterhin ausgeht. Burgl, Längenfeld; Franz, Taunusstein; Konrad, Ampass; Margit, Wolkenstein; Martha, Kaltern Interessant war die Anekdote vom hl. Josef… Auch dass der Segen des Papstes mehr bewirkt hat als die Prophezeiung. Walburga, Hermagor Inzwischen hatten wir die Freude, Missionar Schmölzer kennenzulernen. Das war wirklich eine schöne Begegnung. Zudem wohnen wir gar nicht weit von der Prokur. Erika, Rom

Missionsgebetsmeinung des Papstes Mai 2016: Eifriges Rosenkranzgebet in den Familien und Gemeinden diene dem Frieden und der Verbreitung des Evangeliums.

Juni 2016: Für die Seminaristen und Novizen: Menschen mit Freude am Evangelium mögen sie voll Weisheit in ihren Beruf einführen.

Leser/innen schreiben I Missionsgebetsmeinung

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Für gewitzte Ratefüchse Die Lösungen im Missionsboten Jänner-Februar lauten: „Mill Hill“ oder „Ein Löffel voll Tat ist besser als ein Scheffel voll Rat.“

Die Gewinner sind: in Brixen: Martha Hofmann, St. Magdalena in Gsies Elisabeth Mairhofer-Mathis, Lana, 50x Anna Schwarz, Siebeneich-Terlan Emma Sinner, Niederdorf, 100x Berta Stabler, St. Magdalena-Villnöss, 50x in Absam: Josefine Haag, Wattenberg Sr. Christine Koretic, Hall Rosmarie Pregenzer, Prutz Christiane Ralser, Weißenbach Gertrud Reichart, Sulz Silvia Trost, Matrei in O. Das „x“ hinter der Zahl gibt an, wie oft die betreffende Person ihre Lösung eingeschickt hat.

Nun die Aufgabe für heute:

Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht ebenso wiederholt, ist das Lösungswort.

A

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B

C

D

E

F

G

A: Solches hatte Missionar Hans… B: Er musste nie aus Mangel an Mitteln notwendige… C: Sie wurde von den Mitschwestern gefragt, wie es ihr… D: Es war Zeit, an den sinnvollen… E: Inzwischen arbeiten junge Josefs-Missionare in… F: Weil er vom Piraten zum… G: Da der Graf erst kurz vor Schulbeginn… H: Diese … musste die Missionsgesellschaft ins Auge fassen. Das Lösungswort gilt es, bis zum 30. Juni 2016 einzuschicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/ Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort. Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800; Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414; Mail: missionshausabsam@gmx.at

150 Jahre St. Josefs-Missionsgesellschaft – 125 Jahre Josefs-Missionare in Tirol – 120 Jahre Missionsbote:

Das dreifache Jubiläum A

m 19. März 2016, dem Fest des hl. Josef, wurde es im Dom zu Brixen gefeiert. Mit Diözesanbischof Ivo Muser versammelten sich zahlreiche Geistliche, Wohltäter, Freunde und der Josefi-Verein. In seiner Predigt beschrieb Bischof Ivo den hl. Josef als Mann der Tat. In seltener Klarheit führte er weiter aus: „Mission ist nicht eine Randerscheinung oder ein Anhängsel der Kirche, sondern ihre Daseinsberechtigung. Christsein ist nicht delegierbar.“ Bischof Ivo dankte den Josefs-Missionaren für ihre Arbeit in der Welt und in der Diözese. Er hofft, dass wir alle missionarisch werden und bereit sind, „aus der Freude am Evangelium als Christen zu leben – in Liebe dienen.“ Der Neustifter Männerchor gestaltet das feierliche Hochamt mit. – Die Jubiläen sind Anlass zum Danken und zum Beten um Berufungen für die Kirche in der Welt.

H

Für gewitzte Ratefüchse

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E

Freudenfest?

ine afrikanische Schwester verbrachte die Osterfeiertage in einem Kloster in Europa. Als sie nach Afrika zurückkehrte, wurde sie von ihren Mitschwestern gefragt, wie es ihr gefallen habe. Ihre Antwort: „Gut hat es mir gefallen, vor allem das Klima und die Landschaft; und die Leute waren sehr freundlich. Nur eines konnte ich nicht verstehen: Wie kann man denn nur das Oster-Halleluja mit so todernsten Gesichtern singen?“ Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie etwa in Kamerun vor allem die großen Festtage wie auch Ostersonntag gefeiert werden: Da wird tatsächlich etwa auch beim Singen des OsterHalleluja gesungen, gejauchzt, getrommelt, manchmal auch getanzt, dass tatsächlich von den Schallwellen das Kirchendach fast weggeblasen wird. Nur habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass dann im Alltag von

diesem Osterjubel nicht mehr allzu viel zu spüren ist, genau wie in Europa! Wenn es nach den Texten unserer bekannten Osterlieder geht, sollte es aber für uns Christen ganz anders sein: „Seit dass er erstanden ist, so freut sich alles, was da ist.“ – „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit.“ – „Das ist der Tag, den Gott gemacht, der Freud in alle Welt gebracht. Es freu sich, was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan.“ – Sind wir uns eigentlich bewusst, was wir da singen? Mir jedenfalls gibt ein Ausspruch des „lächelnden“ Papstes Johannes Paul I. gewaltig zu denken, der gesagt hat: „Man kann nur ein wahrer Christ sein, wenn man ein fröhliches Herz hat.“ (Foto – Brasilien) Peter Mair


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