Sensorik
Das Micro-Epsilon Kundenmagazin A us gab e 7 | He r b s t 2013
Branchenfokus:
Automotive Unternehmensnews
Applikationen
Im Visier
45 Jahre Micro-Epsilon
Sichere Aerodynamik des A350
Genau, genauer, konfokal
Sensorik
Inhalt
4 News: Sensorik in der Medizintechnik
11 Applikation: Sichere Aero dynamik des A350
12 Schwerpunkt: Automotive
Inhalt Editorial................................................................. 3 Unternehmensnews Kurz gefasst........................................................... 4 Messmolch optimiert Wartung des Extruders........ 5 Farbsensorik - Interview mit Joachim Huber......... 6 Fünf Fragen an Dr. Spizig...................................... 7 45 Jahre Micro-Epsilon......................................... 16 Applikationen Messung Zinkbandfarbe im Produktionsbetrieb.... 8 3D-Profilerfassung von Bodenproben.................... 9 Messdatenverarbeitung bei der Dickenmessung mit CSP2008......................................................... 10 Sichere Aerodynamik des A350........................... 11 Schwerpunkt: Branchenfokus Automotive Innovative Sensorik für die Motorentwicklung...... 12 Drehzahl-Messsystem für Turbolader................... 14 Farbvergleich zwischen Parksensor und Karosserie...................................................... 15 Branchenbroschüre Automotive........................... 15 Messehighlights Spaltmessung: kompakt und funktionell............. 20 USB-Zubehör für optische Sensoren................... 20 Miniaturisierte Wegmessung im Hydraulikzylinder............................................. 21 Dicht, robust und klein: neuer Wirbelstromsensor..................................... 21 Im Visier Genau, genauer, konfokal.................................... 18 Engagement Über 10 Jahre „Jugend forscht“.......................... 22 Technik für Erwachsene....................................... 22
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Service Termine 2013/2014................................................ 3 Produktchronik: eddyNCDT................................. 23 Branchenindex..................................................... 23 Produktindex........................................................ 23
Im Visier: Genau, genauer, konfokal
Impressum Herausgeber: Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG Königbacher Str. 15 · 94496 Ortenburg / Germany
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Ausgabe 07
Editorial
Sensorik
Der Weg ist das Ziel Was Konfizius vor über zwei Tausend Jahren glaubte, setzt die Automobilindustrie erfolgreich um: Sie nutzt innovative Technologien, um uns von A nach B zu bringen. Auch die Micro-Epsilon beteiligt sich daran. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf Sensoren und speziellen Mess- und Prüfsystemen für die Automobilhersteller und ihre Zulieferer (ab S. 12).
Und auch eine Unternehmensgeschichte ist ein Weg: Im Herbst feiert Micro-Epsilon ihr 45. Firmenjubiläum (S. 16). An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen im Namen aller Kolleginnen und Kollegen für die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlich bedanken!
Die Wegerfassung ist auch Bestandteil der einzigartigen konfokalen Raman-Mikroskopie. Um schiefe und unebene Proben konstant im Fokus zu halten, werden hier höchst präzise konfokal-chromatische Sensoren eingesetzt. In unserem Kundeninterview sprachen wir mit Dr. Spizig, dem Entwicklungleiter bei der WITec GmbH – dem weltweit führenden Hersteller von hochauflösenden optischen und Rastersonden-Mikroskopen (S. 7).
Viel Freude beim Lesen
Johann Salzberger Geschäftsführer Marketing und Vertrieb
Download: Zeitschrift als PDF http://bit.ly/1dCvSU0
Termine 2013/2014 Messen Datum
Messename
Stadt (Land)
Aussteller
17.12.2013 - 20.12.2013
WIN India
Neu-Delhi (Indien)
Micro-Epsilon Deutschland
26.11.2013 - 28.11.2013
SPS/IPC/Drives
Nürnberg (Deutschland)
Micro-Epsilon Deutschland
29.01.2014 - 30.01.2014
Automation
Winterthur (Schweiz)
Micro-Epsilon Swiss
11.02.2014 - 13.02.2014
tireEXPO
Köln (Deutschland)
Micro-Epsilon Deutschland
07.04.2014 - 11.04.2014
HMI
Hannover (Deutschland)
Micro-Epsilon Deutschland
08.04.2014 - 10.04.2014
Drives & Controls
Birmingham (Großbritannien)
Micro-Epsilon UK Ltd.
05.05.2014 - 07.05.2014
AISTech
Indianapolis (USA)
Micro-Epsilon USA
06.05.2014 - 09.05.2014
Control
Stuttgart (Deutschland)
Micro-Epsilon Deutschland
Ausgabe 07
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Sensorik
Unternehmensnews
Kurz gefasst
Innovation mit Tradition
Von Continental ausgezeichnet
Sensorik in der Medizintechnik
Micro-Epsilon feiert Firmenjubiläum
Supplier Award für ME-Inspektion
Neue Branchenbroschure
Im Herbst feiert Micro-Epsilon ihr 45. Firmenjubiläum. In über vier Jahrzehnten hat sich ein Dreimannbetrieb zu einer weltweit agierenden Unternehmensgruppe entwickelt. Seit der Gründung 1968 setzten die Entwicklungsingenieure Trends in der hochpräzisen Sensorik: Ob das erste digitale Messsystem, der kleinste Wirbelstromsensor der Welt, das automatische Lackprüfsystem für die Automobilproduktion oder temperaturbeständige und robuste Embedded Coil-Technologie für die Wirbelstromsensoren – Micro-Epsilon hat sich als Problemlöser für die schwierigsten Messaufgaben etabliert.
Das Profilometer von ME-Inspektion gewinnt den renommierten Supplier Award. Die Continental Automotive Group würdigt mit der jährlichen Preisverleihung herausragende Leistungen seiner mehr als 900 strategischen Zulieferer. Zum ersten Mal wurde der Preis an ein Unternehmen der Micro-Epsilon Gruppe verliehen: ME Inspektion (Slovakia) verdient den Rating als A-Supplier für seine Mess- und Prüfsysteme für Reifen und Gummi.
Unscheinbare Sensoren können bemerkenswerte Fortschritte bewirken. In der Medizintechnik automatisieren konfokale Abstandssensoren zum Beispiel das Arbeiten im Labor, Seilzugsensoren unterstützen den Chirurgen bei operativen Eingriffen und technische Endoskope prüfen die Gitterstruktur von Stents (Gefäßstützen).
Die spannende Geschichte des Unternehmens finden Sie auf der Seite 16.
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ME-Inspection SK s.r.o. hat ihren Sitz in Bratislava, Slowakei. Das Unternehmen ist auf die Messung von geometrischen Größen und die visuelle Kontrolle in der Reifen- und Gummiindustrie spezialisiert. ME-Inspektion zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Messund Prüfsystemen in diesem Marktsegment.
Der neue Branchenprospekt von Micro-Epsilon präsentiert medizinische Messtechnikanwendungen und ihre Besonderheiten.
Branchenprospekt „Medizin, Pharma und Biotechnik“ http://bit.ly/17T4WYY
Unternehmensnews
Sensorik
Messmolch optimiert Wartung des Extruders Das idiamCONTROL erlaubt eine genaue Planung der Wartungs- bzw. Austauschintervalle von Gehäuseteilen einer Extruderanlage. Bei Compound-Extrusionsanlagen treten durch abrasiv wirkende Rohstoffe in Verbindung mit Temperatur und Druck kontinuierliche Verschleißerscheinungen in den Achterbohrungen auf. Exakte Wartungsintervalle sind daher nötig, um kostenintensive Ausfälle zu vermeiden. Der Messmolch idiamCONTROL von Micro-Epsilon erfasst den Verschleiß in den Bohrungen durch berührungslose Inneninspektion. Der Messmolch mit gegenüber angeordneten integrierten kapazitiven Sensoren vermisst den Durchmesser der Gehäusebohrung.
Die neue Touchscreen-Auswerteeinheit stellt die Messergebnisse grafisch dar. Das Messsignal wird als Durchmesser über die gesamte Bohrungslänge dargestellt und Toleranzüberschreitungen werden sofort angezeigt. Die Durchmesserwerte der zeitlich versetzten Prüfzyklen werden gespeichert. Aus dem Vergleich der jeweiligen Durchmesserwerte wird der Verschleiß errechnet. Für die Datenausgabe verfügt das Gerät über eine USB-Schnittstelle. Eine Kalibrierungsüberwachung prüft den Arbeitszustand des Messsystems.
Warum verschleißt die Extrusionsbohrung? Kunststoffe werden vorwiegend mit Schneckenmaschinen hergestellt. Fachleute unterscheiden dabei zwischen Spritzgießmaschinen und Extrudern. In beiden Varianten fördert und plastifiziert eine sich relativ zu einem Zylinder bewegende Schnecke die Kunststoffformmasse. Das beschriebene Tribosystem (technisches System mit bewegten Teilen) hat Verschleiß zur Folge.
Durch Verdrehen der Rollenkreuze um jeweils 40° im bzw. gegen den Uhrzeigersinn, kann die Gehäusebohrung auf insgesamt 6 Spuren vermessen werden. Für eine sichere Führung wird der Messmolch an beiden Enden durch federnd gelagerte Rollen zentriert. Mehrere Metallstifte am Sattel der Bohrungen verhindern das Verdrehen des Messzylinders.
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Sensorik
Unternehmensnews
Farbsensorik
„Sensorik“ sprach mit Joachim Huber, dem Produktmanager für Farbsensoren bei Micro-Epsilon Eltrotec, über die Historie, Herausforderungen und die Zukunft der Farbsensorik
Micro-Epsilon hat es geschafft: Höhere Messgenauigkeit für weniger Geld! Wie ist die historische Entwicklung bzw. wie hat man die Farben früher gemessen? Anhand von Farben assoziiert der Mensch Güte, Qualität und Empfindungen, deshalb spielten sie eine bedeutende Rolle in unserem Leben. Die industrielle Fertigung hat daher die Aufgabe, Güter in Bezug auf Farbe in hoher Qualität reproduzierbar herzustellen. Am Anfang wurde die Farbtreue unter definiertem Licht in definierter Betrachtungsrichtung begutachtet. Allerdings ist das Farbempfinden individuell unterschiedlich, daher suchte man eine maschinelle Lösung. Die ersten Farbsensoren waren daher RGB-Sensoren. Da der RGB Farbraum allerdings nicht optimal zur Farbprüfung geeignet ist, wurden weitere Farbmodelle geschaffen und die Farbsensoren zu Dreibereichsensoren mit L*a*b* weiter-
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entwickelt. Die verwendeten Farbfilter sind der Augenempfindlichkeitskurve des Menschen angeglichen, daher spricht man von der perzeptiven Farbsensorik. Wie weit ist die Technologie der Farbsensoren ausgereizt? Derzeit kann mit den am Markt verfügbaren 3-Bereichs Farbsensor-Chips keine Verbesserung der Genauigkeit mehr erreicht werden. Deshalb geht die Sensorentwicklung derzeit von den 3-Bereichschips zu 6-Farben-Chips. Was sind die Herausforderungen dieser Technologie? Die Herausforderung ist eine höhere Messgenauigkeit für kleineres Geld zu erhalten. Deswegen gibt es Entwicklungen von Farb-
sensor-Chips, die in Richtung spektrale Empfindlichkeit gehen. Gibt es hierzu auch Alternativen? Dies sind genaue Gitterspektrometer mit entsprechender Auswerteeinheit. Allerdings sind diese für viele Anwendungen noch zu teuer. MICRO-EPSILON hat es jedoch geschafft, ein kostengünstiges Online-Farbmesssystem auf Spektrometerbasis zu entwickeln und am Markt einzuführen, das colorCONTROL ACS 7000. Vielen Dank für das Interview!
Unternehmensnews
Sensorik
5 Fragen an... … Dr. Spizig
Leiter der Elektronikentwicklung bei der WITec GmbH in Ulm und Mitentwickler der TrueSurface Mikroskopie mit konfokal-chromatischem Sensor. Welche Produkte bietet die WITec GmbH an? WITec ist der führende deutsche Hersteller für konfokale Mikroskopie-Systeme und Rasterkraft-Mikroskope im Bereich Raman-, Atomic Force- und Nahfeld-Mikroskopie. Die Besonderheit liegt vor allem darin, dass wir diese Techniken in einem Gerät kombinieren. Außerdem können die WITec Mikroskope durch eine Vielzahl an Erweiterungen individuell an den Kundenbedarf angepasst oder im Laufe der Zeit erweitert werden. Dabei sind unsere Mikroskope nicht auf bestimmte Einsatzgebiete beschränkt, sondern finden ihre Anwendung beispielsweise in den Materialwissenschaften, der Nanotechnologie oder auch in der Medizinforschung. Die Wachstumsrate Ihrer Firma liegt bei über 10% p.a. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Bedingt durch die WITec-Firmengeschichte sind wir der Wissenschaft und Forschung verbunden. So waren und sind wir immer bemüht, neue Techniken zu entwickeln und diese unseren Kunden anzubieten. Beispielsweise entwickelte WITec eine neue Sensortechnik für Nahfeld-Mikroskope, brachte das erste und bis heute einzige kombinierte RamanAFM-Mikroskop auf den Markt und ermöglicht konfokale Raman-Mikroskopie auf rauen oder unebenen Proben. Ein
weiterer Vorteil ist sicher auch, dass von der Entwicklung über die Produktion, den Vertrieb und den Kunden-Support alle Firmenbereiche an unserem Firmenhauptsitz in Ulm ansässig sind. Damit können wir größtmögliche Qualität im Bezug auf unsere Produkte und die Kundenbetreuung sicherstellen. Welche Rolle spielt dabei die Sensorik? Bei der Untersuchung schiefer oder unebener Proben, die unter Umständen auch über einen großen Bereich analysiert werden sollen, ist das Zusammenfallen der Probenoberfläche mit der Fokusebene oftmals nur in kleinen Bereichen gegeben. Die patentierte und bereits mehrfach ausgezeichnete TrueSurface Mikroskopie von WITec erlaubt Raman-Messungen auch an gekrümmten oder verkippten Oberflächen. Dazu wird zunächst die Probenoberfläche mit einem konfokal-chromatischen Sensor profilometrisch erfasst. Die anschließende konfokale Raman-Messung folgt der Oberflächentopographie der Probe und hält diese im konstanten Fokus. Warum haben Sie sich für die konfokal-chromatischen Sensoren der Baureihe confocalDT entschieden? Bei der konfokalen Mikroskopie ist es außerordentlich wichtig, dass der verwendete Sensor höchst präzise arbeitet.
Bei der konfokalen Raman-Mikroskopie arbeiten wir mit einer Tiefenauflösung an der Beugungsgrenze, das bedeutet in Bereichen kleiner als 1 µm. Um diese Auflösung sicher zu stellen, muss die Probe auch mit dieser Präzision vermessen werden können. Durch den Einsatz des Sensors der Baureihe confocalDT bei der TrueSurface Mikroskopie können wir das unseren Kunden auch für schiefe oder raue Proben und über große Probenbereiche anbieten. Wie sehen Sie die Zukunft der optischen Messtechnik und Bildverarbeitung? Der Trend zur 3D-Untersuchung und Darstellungen der Probe macht sich bemerkbar. Dadurch können nicht nur Probeneigenschaften an der Oberfläche, sondern auch im Probeninneren analysiert und die Ergebnisse anschließend abgebildet und dreidimensional projiziert werden. Auch die Möglichkeit der Kombination von Messergebnissen unterschiedlicher Mikroskopietechniken zur Darstellung der Ergebnisse spielt eine immer wichtigere Rolle. Mit der WITecProject-Software sind wir für all das bereits sehr gut aufgestellt, aber auch hier entwickeln wir die Software-Möglichkeiten ständig weiter, um unseren Kunden die bestmögliche Performance zu bieten.
TrueSurface Mikroskopie Die mehrfach ausgezeichnete TrueSurface Mikroskopie ermöglicht konfokales Raman Imaging auf schiefen oder unebenen Proben. TrueSurface bewirkt, dass die Oberfläche in konstantem Fokus gehalten wird und erlaubt dadurch die Durchführung konfokaler Messungen parallel zu großflächigen, topographischen Analysen. Das Herzstück dieses revolutionären Imaging-Modus ist der integrierte konfokal-chromatische Sensor confocalDT für die optische 3DVermessung mikroskopischer Oberflächentopografien.
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Sensorik
Applikationen
Messung der Zinkbandfarbe in der laufenden Produktion
In der Produktion von hochwertigen Materialbändern und Tafeln aus Titanzink findet eine spezielle Behandlung der Oberfläche statt. Somit wird die Farbgebung der Zinkprodukte schon im Herstellungsprozess umgesetzt.
Umgebungsbedingungen - Temperaturbereich von 15 bis 40°C -S taubiges Umfeld: in den Wartungs intervallen können optische Elemente gereinigt werden
Kundenvorteile: Zur Absicherung einer gleichbleibenden Produktqualität wird ein hochgenaues und schnelles Farbmesssystem benötigt.
Eingesetzte Sensorik: - Farbmesssystem colorCONTROL ACS 7000 -F aseroptischer Sensor FCS-T-ACS1-30/0-50-1200 - Anschlussleitungen: Versorgung, Ethernet, SPS
Anforderungen an das Messsystem: - Schnelle Online-Messung in der Produktionslinie - Berührungsloses Messprinzip - Messgenauigkeit/Farbabstand ∆E < 0,1 (ein Unterschied von ∆E = 0,5 ist mit dem Auge kaum erkennbar) - Einfache Web-Softwareoberfläche - SPS-Anbindung über die Ethernet schnittstelle
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colorCONTROL ACS 7000 - Online Spektralmessung - Berührungslose Farbmessung - Hohe Messgenauigkeit
Applikationen
Sensorik
3D-Profilerfassung von Bodenproben
Das Automatisierungsunternehmen Visutronik GmbH aus Neubrandenburg entwickelte eine Laserscan-Einrichtung zur Messung von Bodenprobenoberflächen für die anschließende geometrische Analyse: Rauhigkeit, Ausdehnung von Oberflächentypen (z.B. Regenwurmgängen), u.s.w. Das Kernstück des Messgerätes ist ein Laser-Scanner scanCONTROL 2700-100.
von Profilen bildet ein Relief. Die Software berechnet daraus ein 3D-Höhenprofil.
Der Laserscanner projiziert senkrecht von oben eine Laserlinie auf die Bodenprobe. Das integrierte Kamerasystem bildet das reflektierende Licht der Probe auf eine CCD-Matrix ab. Zum Scannen der Bodenprobenoberfläche verfährt der Laserscanner an einer Linearachse horizontal zur Probe. In Schritten von 0,1 mm wird ein Profil erfasst. Eine hohe Anzahl
Weitere Anwendungsmöglichkeiten: Die Kombination von Laser-Scanner, Linear achse, Motorsteuerung und Software ist für den industriellen Dauereinsatz geeignet. Mit der auf verschiedene Anwendungen anpassbaren Software kann z.B. die Ebenheit von Stanzteilen automatisch geprüft werden.
Die zugehörige Software scanControl 3D-View konfiguriert den Laserscanner, visualisiert und speichert die gewonnenen 3D-Daten. Die Auswertung der Reliefdaten erfolgt durch handelsübliche Programme (z.B. ArcView, Surfer, Saga).
Kundenvorteile: - Einfache Gewinnung von Reliefdaten ohne aufwendige Vorbereitung - Langzeit-Archivierung der Reliefdaten für Vergleichszwecke
scanCONTROL - 3 Leistungsklassen - Integrierter Controller - Spezielles Modell zur Spaltmessung - Messprinzip: Laser-Linien-Triangulation
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Sensorik
Applikationen
Messdatenverarbeitung bei der Dickenmessung mit CSP2008
Eine Methode zur Dickenmessung ist die Verrechnung der Signale von zwei gegenüberliegenden Abstandssensoren. Mit bis zu sechs Eingängen ermöglicht der Universalcontroller CSP2008 eine synchrone Messwertaufnahme und Verrechnung optischer Sensoren: Ein Sensorpaar ist direkt am Controller angeschlossen, ein weiteres über den EtherCATFeldbuskoppler und eine Erweiterungsklemme eingebunden. Zwei Analogsensoren messen die Materialbreite. Sie sind über eine 2-Kanal Analogeingangsklemme angeschlossen. Nachdem die Sensoren die Werte aufgenommen haben, errechnet der CSP2008 die Materialdicke und -breite. Zum Mastern auf ein Kalibriernormal werden drei Schalteingänge verwendet.
Die Messergebnisse können über das Display kontrolliert werden. Alternativ können die Messwerte über zwei Analogausgänge am Controller sowie über eine zusätzliche Analog ausgangsklemme aus gegeben werden, z.B. auf Großanzeigen in der Produktionshalle. Zusätzlich können über Digital-Schaltausgangsklemmen mehrere Alarmampeln bedient werden. Zur Betriebsdatenerfassung werden die Messwerte über eine Ethernet-Schnittstelle ausgegeben und durch die übergeordnete SPS abgefragt. Die aktuelle Länge des Bandmaterials kann über einen Inkremental-Encodereingang (EL5101, 5VDC, 16bit) zugeordnet werden. Kundenvorteile: Universalcontroller CSP2008 realisiert kleine Systemlösungen ohne in Steuer- & Regelkonzepte von Produktionsanlagen einzugreifen.
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CSP2008 - Umfassende Verrechnungsfunktionen - Erweiterbar auf bis zu 6 Sensoren - Hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit
Applikationen
Sensorik
Sichere Aerodynamik des A350
An den Tragflächen besitzen die Flugzeuge „Slats“ (Vorflügel) und „Flaps“ (Landeklappen) als Auftriebshilfen. Fahren sie einseitig oder ungleichmäßig aus, kann dies erhebliche aerodynamische Probleme verursachen.
als „offen/deactivated“ oder „geschlossen/activated “ mit. Der rostfreie induktive Sensor aus ferromagnetischem Edelstahl wird in beiden Bremsen des Airbus A350 XWB verbaut. Kundenvorteile: - Erfüllung aller Luftfahrtnormen - robuster Sensor - Erkennung der Position der Bremsbacken - hohe Lebensdauer - stabile Funktion bei Umgebungs temperaturen von -55 bis +70ºC und 90% rel. Luftfeuchte
Slats und Flaps werden durch Spindelantriebe ein und ausgefahren. Die jeweilige Spindel ist über die Antriebswelle mit dem Antriebsmotor im Fahrwerksschacht verbunden. Im äußeren Flügelbereich sitzt auf der Welle die sogenannte Wing Tip Brake. Sie verhindert einerseits ein ungleichmäßiges Ausfahren von Slats und Flaps, anderseits eine unkontrollierte Bewegung der Auftriebshilfen durch äußere Einflüsse. Der induktive Sensor induSENSOR IS-5-C-CR/ WTB von Micro-Epsilon überprüft als Schalter die Position der Bremsbacken. Er teilt der Bordelektronik den Status der Wing Tip Brake
induSENSOR - Verschleiß- und wartungsfrei - Kompakte Bauformen - Umweltstabil (Schmutz/Feuchtigkeit) - Luftfahrttauglich
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Sensorik
Schwerpunkt
Branchenfokus: Automotive Innovative Sensorik für die Motorentwicklung Motore müssen bereits in den ersten Entwicklungsstufen ihre Eignung für den späteren Einsatz beweisen. Gleichzeitig werden nicht nur Funktionalität, sondern auch Stabilität, Vibrationen und viele andere Dinge getestet. Der umfangreiche Einsatz der Messtechnik in der Motorentwicklung sorgt oft für neue Sichtweisen und unterstützt die Konstruktion von sicheren und komfortableren neuen Fahrzeugen. Micro-Epsilon stellt einige intelligente Sensorik-Lösungen für den Automobilbereich vor.
ment abgestrahlte Licht den Sensor nicht, da die langwellige Eigenstrahlung des Messobjekts sehr weit von der Wellenlänge des blauvioletten Lasers von 405 nm entfernt ist und durch die verwendeten hochwertigen Interferenzfilter wirksam blockiert wird.
Ventilhubsensor zur variablen Ventilsteuerung in einem Verbrennungsmotor
Schwingungsmessung am Krümmer eines Motors Die Optimierung der Abläufe in einem Verbrennungsmotor spielt in der heutigen Zeit eine immer stärkere Rolle. Für das Motormanagement sind dazu zwingend eine Reihe von Messdaten erforderlich, z.B. die Abgastemperatur. Sie wird über ein Thermoelement im Krümmer erfasst. Zur Kontrolle der Befes-
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tigung ist es nötig, die Schwingungsneigung bzw. mechanische Steifigkeit der Konstruktion zu prüfen. Hier kommt der Lasertriangulationswegsensor optoNCDT mit blauer Laserdiode zum Einsatz. Durch die hohen Temperaturen im Abgasstrom kommt es zum rot glühenden Eigenleuchten des Thermoelementes. Durch die kurze Wellenlänge des verwendeten blauvioletten Lasers blendet das vom Thermoele-
Ventilhubsensor für Verbrennungsmotoren Der elektromagnetische Ventiltrieb mit seiner vollvariablen Ventilsteuerung gehört zu den möglichen Maßnahmen zur Effizienzerhöhung und Kraftstoffeinsparung bei benzinbetriebenen Ottomotoren. Im Vergleich zum konventionellen Ventiltrieb mit Nockenwelle ergeben sich beim elektromagnetischen Ventiltrieb eine Vielzahl zusätzlicher Einstellparameter, z.B. für das Laststeuerungsverfahren, die Abgasrückführung oder den Ventilbetriebsmodus. Des Weiteren besteht die Option der Zylinderabschaltung. Fachleute rechnen bei Einsatz dieser Technologie mit einer Benzineinsparung bis 9%. Statt mit der herkömmlichen Nockenwelle werden beim elektromagneti-
Schwerpunkt
Sensorik
schen Ventiltrieb die Motorventile durch elektrische Aktoren gesteuert. Dadurch wird nicht nur jedes Ventil einzeln gesteuert, sondern auch der jeweilige Ventilhub und die Ventilöffnungsdauer individuell optimiert. Die für Ottomotoren typischen Ladungswechselverluste werden weitgehend vermieden. Dynamische Ventilhubsensoren indeSENSOR VIP von Micro-Epsilon überprüfen schnell und zuverlässig die Ventilpositionen im Zusammenspiel mit den elektrischen Aktoren. Der Ventilhubsensor von Micro-Epsilon beruht auf dem patentierten VIP-Messprinzip. Er bietet eine hohe Auflösung, Linearität, Temperaturstabilität und Messrate. Beim robusten VIP-Sensor kann vollständig auf einen Permanentmagneten verzichtet werden. Dadurch werden die Nachteile, welche Permanentmagnete mit sich bringen, vermieden und eine lange Lebensdauer des Sensors erzielt. Der Ventilhubsensor arbeitet berührungslos und ist deshalb verschleißfrei. Messen der Ölfilmdicke Die Ölfilmdicke bei Verbrennungsmotoren beschreibt den Spalt und damit die Menge an Öl, die sich zwischen Kolben und Zylinderwand befindet. Damit ist sie mitunter ein bestimmender Faktor für die Laufruhe und Lebensdauer. Da der Ölfilm im Befeuerungszustand real erfasst werden kann, ist es äußerst schwierig,
Der miniaturisierte Wirbelstromwegsensor lässt sich selbst unter schwierigsten Bedingungen integrieren hier in einen laufenden Motorraum Sensoren für diese Umgebungsbedingungen herzustellen, die in diese beengten Strukturen integriert werden können. Besonders miniaturisierte Wirbelstromsensoren eddyNCDT von Micro-Epsilon sind dazu im Stande. Der kleinste mit nur 2,4 mm Außen-
durchmesser wird direkt in die Zylinderwand frontbündig integriert und auf dessen Form zugeschliffen. Dort misst er in jedem Arbeitstakt die Distanz von Sensor zu Kolben, bzw. das Platzangebot für das Motoröl zur Schmierung.
Schwingungsmessung am Krümmer eines Motors durch Lasersensor mit Blue-Laser-Technik
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Schwerpunkt
turboSPEED DZ140 Drehzahl-Messsystem für Turbolader
Messprinzip Eine im Sensorgehäuse eingegossene Spule ist von hochfrequentem Wechselstrom durchflossen. Das entstehende elektromagnetische Feld wird bei Annäherung einer Turboladerschaufel verändert. Dadurch erzeugt jede Schaufel einen Impuls. Der Controller ermittelt unter Berücksichtigung der Schaufelanzahl die Drehzahl (Analog 0 - 5 V). Systemeigenschaften Mit dem DZ140 wurde die vierte Generation der Turbolader-Drehzahlmessung auf Wirbelstrombasis etabliert. Das Miniaturmesssystem erreicht höchste Störfestigkeit unter schwierigen Einsatzbedingungen, sowohl im Prüfstand als auch im Fahrversuch. Zusätzlich bietet die integrierte Temperaturmessung die Möglichkeit, die tatsächlichen Umgebungstemperaturen am Sensor zu erfassen.
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Das DZ140 bietet im Vergleich zu anderen Wirbelstrom-Drehzahlmesssystemen eine um Faktoren höhere Störsicherheit. Das durchdachte Konzept ermöglicht zudem einen einfachen Sensortausch ohne Einstellarbeiten. Das Wirbelstrom-Messsystem DZ 140 ist resistent gegen Öl und Schmutz. Gerade ge genüber optischen Drehzahlmesssyste men ist dies ein entscheidender Vorteil, da somit kontinuierlich hochgenaue Messergebnisse erzielt werden.
- Drehzahlmessung von 200 bis 400.000 U/min - Miniatur-Sensor ø3 mm - Messung auf Aluminium oder Titan - Großer Messabstand bis 2,2 mm - Durchgängiges EMV-Konzept - Keine Modifikation des Verdichterrades - Ideal für Prüfstand und Fahrversuch - Höchste Störsicherheit und Genauigkeit, auch bei schwierigen Prüfumgebungen - Versorgung 9 - 30 VDC - Integrierte Temperaturmessung - Betriebstemperatur der Sensoren bis 285 °C
Schwerpunkt
Sensorik
Farbvergleich zwischen Parksensor und Karosserie Anbauteile am KFZ, wie z.B. die Parksensoren, werden getrennt lackiert. In der Montage muss aber die Farbdifferenz zwischen dem Parksensor und der Stoßstange idealerweise gleich Null sein. Dies bedeutet, dass die beiden Farben identisch sind.
beiden Sensorsignalen den Farbabstand (∆E) zwischen Parksensor und Stoßstange und vergleicht diesen mit einem einstellbaren Vorgabewert. Für den Kunden bedeutet dies, dass kein weiterer Aufwand in die Auswertung der Messung investiert werden muss: Der Sensor gibt ein NIO-Signal aus, wenn sich die Farben voneinander unterscheiden und ein IO-Signal, wenn die Farben übereinstimmen Das gleiche Messsystem kann auch für den farblichen Vergleich anderer Anbauteile genutzt werden: z.B. Abdeckung der Scheinwerferreinigungsdüsen zum Stoßfänger, Spiegel zur Karosserie, Karosserie zum Stoßfänger.
Umgebungsbedingungen Eine sichere Detektion der Farben wird gewährleistet, wenn die Umgebungslichtstärke nicht größer als 5000 Lux beträgt.
Kundennutzen Die Farben müssen nicht im Sensor eingelernt werden, es muss lediglich definiert werden, wie groß der Farbabstand zwischen den beiden Farbkanälen sein darf.
Der Farbsensor colorSENSOR LT-2-DU von Micro-Epsilon ermöglicht einen direkten Farbvergleich zwischen dem Parksensor und der Heckstoßstange. Er besteht aus zwei Farbsensoren. Die Controller-Elektronik führt eine logische Auswertung durch. Sie ermittelt aus den
Anforderungen an das Messsytem -M essobjekt: lackierte, glänzende, gekrümmte Oberfläche -M essabstand der KL-D-40 Fokusoptiken zum Messobjekt: 20mm±5mm. - Genauigkeit: ∆E ≥ 0,8 (Farbabstand) - Betriebstemperatur: -10°C - +55°C - Lagertempertur: -10°C - +85°C
Sensoren für F&E und Automobilproduktion Sensoren und Messtechnik sind im modernen Automobilbau nicht mehr wegzudenken. Der hohe Automationsgrad in der Automobilproduktion fordert den Einsatz präziser Sensorik. Bei der Entwicklung durchlaufen neue Teile umfangreiche Prüfungen, bevor sie für den Serieneinsatz freigegeben werden. Mit seinem breiten Messtechnikportfolio und jahrelanger Branchenerfahrung liefert MicroEpsilon innovative Lösungsansätze für Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung im Bereich Automotive. Die neue Broschüre „Messtechnik für Automobilbau, Prüfstand und Entwicklung“ zeigt anhand von 28 Anwendungen aus dem Fertigungs- und Entwicklungsprozess, wo die Sensoren von Micro-Epsilon eingesetzt werden.
Branchenprospekt „Automotive“ http://bit.ly/1io7Fyv
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Sensorik
Unternehmensnews
Menschen und Messtechnik 1968
1979
Gründung der Firma und 1975 Umzug nach Ortenburg
Bau und Bezug des ersten eigenen Firmengebäudes
1968
1980
Produkt der ersten Stunde: Hochtemperatur Dehnungsmessstreifen
Entwicklung des ersten berührungslosen Wirbelstrom-Wegmesssystems
1991 Beginn des Aufbaus der Micro-Epsilon Unternehmensgruppe mit internationalen Vertriebsniederlassungen und der MicroSensor (heute Micro-Epsilon Czech Republic) in Tschechien.
1987 Einführung der induktiven Weg aufnehmer und der laseroptischen Sensorik
1988 Vorstellung des weltweit kleinsten Wirbelstromsensors
2006 Vorstellung des weilweit kleinsten konfokalen Wegsensors
2003 Einführung der 2D-Laserprofilsensoren
2005 Einstieg in die InfrarotTemperaturmessung
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2007 Einführung von 3D-Defekt messsystemen zur Lackprüfung in der Automobilindustrie
Unternehmensnews
Sensorik
45 Jahre Micro-Epsilon 1984
Seit 45 Jahren sichert die präzise Messtechnik von Micro-Epsilon den Wettbewerbsvorsprung der Kunden in unterschiedlichsten Branchen: vom Automobilbau über die Halbleiterproduktion bis hin zu Maschinenbau, Medizintechnik und Metallverarbeitung.
Vorstellung des ersten digitalen Messsystems digiNCDT
1985 Erste Ausstellung auf der Hannover Messe Industrie
In über vier Jahrzehnten entwickelte sich ein Dreimannbetrieb zu einer weltweit agierenden Unternehmensgruppe mit mehreren Entwicklungs- und Herstellungsstandorten. Das dichte Vertriebsnetzwerk mit Tochtergesellschaften in England, Frankreich, der Schweiz, Tschechien, den USA und China übernimmt die weltweite technische Beratung und unterstützt den Anwender rund um den Globus.
1998 Gründung der Micro-Epsilon Amerika als Vertriebsniederlassung für USA und Kanada
Durch das breite Produktportfolio wird dem Kunden eine objektive, messprinzipunabhängige technische Beratung geboten. Überdurchschnittliche Entwicklungsanforderungen an mehreren Standorten, zahlreiche Forschungskooperationen und das ingenieurtechnische Zusammenwirken innerhalb der Unternehmensgruppe tragen dazu bei, dass über die Katalogprodukte hinaus kundenspezifische Sensoren entwickelt und gefertigt werden können.
1992 Vorstellung des ersten digitalen LaserTriangulationsssystems
Die Sensoren und Messsysteme von MicroEpsilon werden zum Automatisieren, Messen, Prüfen und Überwachen eingesetzt. Sie kommen zum Einsatz in Prüfständen, Fertigungsstraßen, in der Forschung und Entwicklung oder direkt in Maschinen oder Prüfanlagen. Kunden vom kleinen Unternehmen bis zum großen Global Player können mit Aufträgen für geringe Stückzahlen bis hin zu großen Serienproduktionen bedient werden.
2010 Entwicklung und Einführung der Embedded-Coil-Technologie (ECT) für berührungslose Wirbelstromsensoren und kapazitive Sensorsysteme
Das familiengeführte Unternehmen arbeitet unter dem Slogan „Mehr Präsizion“.
2012 Vorstellung eines innovativen spektralen Inline-Farbmesssystems
„Mehr Präsizion“ steht nicht nur für die Messgenauigkeit und die hohe Qualität der Produkte. „Mehr Präsizion“ erreicht auch die professionelle Fachberatung, die sich technisch und auch wirtschaftlich in die Lage des Kunden versetzt.
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Sensorik
Im Visier
Genau, genauer, konfokal
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Im Visier
Sensorik
Physikalische Grundlagen des konfokalen Messprinzips Das konfokal-chromatische Messsystem confocalDT verfügt über den derzeit schnellsten Controller weltweit. Die Sensoren werden sowohl zur Abstandsmessung als auch zur Dickenmessung von transparenten Materialien eingesetzt.
Das Messprinzip Beim konfokalen Messverfahren wird die Unschärfe des Brennpunkts der verschiedenen Farben des weißen Lichts ausgedehnt und über Sammellinsen entlang einer Fokuslinie senkrecht zum Messobjekt gebündelt, sodass die Entfernung des Messobjektes einer bestimmten Position des reflektierten Strahls auf der CCD-Zeile des Sensors entspricht. Die Beschaffenheit der Oberfläche hat kaum Einfluss auf die Genauigkeit der Messung. Selbst reflektierende oder transparente Oberflächen misst das System präzise. Somit kann mit dem konfokalen Messprinzip auf hoch reflektierenden Materialien (zum Beispiel Metall) genauso zuverlässig gemessen werden, wie auf schwarzem Gummi, Kunststoff, Papier, Vlies und Flüssigkeiten. Der Messfleck ist je nach Typ des Sensors nur wenige µm groß und bleibt auch bei wechselnden Messabständen konstant. Mit dem konfokalen Verfahren lassen sich sehr hohe Auflösungen (bis 10 nm) in alle Richtungen realisieren. Systemaufbau Das konfokale Messsystem confocalDT besteht aus einem Controller und einem Sensor, die über ein Lichtleiterkabel verbunden sind. In der Standardausführung mit integrierter LED-Lichtquelle erreicht der Controller Messraten bis zu 10 kHz. Für schnelle Messungen bis zu 70 kHz wird eine externe XenonLichtquelle angeschlossen. Die Konfiguration des Controllers erfolgt komfortabel über ein Webinterface. Im Gegensatz zu Systemen mit schwingender Linse ist confocalDT verschleißfrei konstruiert. Das Sensorprogramm umfasst Standardsensoren IFS2405, die weltweit einzigartigen Miniatursensoren der Serie IFS2402 und die Hybridsensoren der Serie IFS2403. Mit diesen Miniatursensoren können Messungen in schmalen Bohrungen und Vertiefungen ab einem Durchmesser von 4,5 mm durchgeführt werden. Darüber hinaus können die Sensoren
für Anwendungen im EX-gefährdeten Bereich und Vakuum eingesetzt werden. Messung in Vertiefungen und Bohrungen Durch den axialen Strahlengang treten keine Abschattungseffekte auf, wodurch Messungen in Hülsen und Vertiefungen realisiert werden können. Mit der 90°-Ausführung der Miniatursensoren IFS2402 und IFS2403 können geometrische Merkmale im Inneren von Bohrungen und Vertiefungen gemessen werden. Multipeak-Option Für Qualitätsprüfung und Prozesssteuerung bei der Herstellung von transparenten Mehrschichtmaterialien (Sicherheitsglas, Solarzellen, Flatscreens, Smartphonedisplays) bietet Micro-Epsilon konfokal-chromatische Wegsensoren mit Multi-Peak-Option an. Das konfokal-chromatische Messprinzip erlaubt eine mikrometergenaue Dickenmessung von einer Seite. Die Sensoren der Reihe confocalDT können bis zu fünf Schichten durch Auswertung von sechs Messwerten an den jeweiligen Grenzflächen vermessen. Um die Dicke exakt zu bestimmen, werden im Controller die Brechungsindizes der jeweiligen Schicht aus einer Materialdatenbank eingeholt. Der Brechungsindex wird zusätzlich wellenlängenabhängig korrigiert: die Dickenkalibrierung erfolgt in der Software des Controllers über drei Brechungswerte am Anfang, Ende und in der Mitte des Messbereichs.
Fazit Das konfokal-chromatische Messprinzip ist berührungslos, wartungsfrei, langzeitstabil und daher auf hochpräzise Anwendungen zugeschnitten. Die Serie confocalDT IFS 2405 kann über die gängigen Messaufgaben hinaus für die einseitige Dickenmessung von transparentem Material eingesetzt werden. Somit eignen sich die neuen Sensoren für die Displayund Glasherstellung, Medizintechnik und den Einsatz in der Forschung & Entwicklung.
Video: Messprinzip konfokalchromatische Sensoren http://bit.ly/1azUny4
Linsenanordnung
Vorteile des konfokalen Messprinzips Bestes Signal-Rausch-Verhältnis Die High-End Controller erreichen Messraten von 10 kHz mit LED bzw. 70 kHz mit XenonLichtquelle Winziger konstanter Messfleck Nahezu oberflächenunabhängig, auch für Spiegel und Glas Nanometergenaue Auflösung Einseitige Dickenmessung
Strahlengang
Messobjekt
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Messehighlights
Spaltmessung: kompakt und funktionell Die Produktgruppe der LaserProfil-Scanner für Spaltmessung wurde um zwei Modelle erweitert: gapCONTROL 2611 und 2911. Die Sensoren zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise und einen erweiterten Funktionsumfang aus. Die Spaltsensoren gapCONTROL machen die berührungslose Spalterfassung jetzt noch einfacher und genauer. Die HochleistungsMatrix der Baureihe gapCONTROL 2911 ermöglicht es, noch kleinere Spalte zu vermessen. Die kompakte Bauweise und erweiterte Trigger-Möglichkeiten erleichtern die Integration in die industrielle Umgebung, z.B. in Schweiß-, Fügeund Montageprozesse. Außerdem
USB-Zubehör für optische Sensoren Ob ein Labor-PC oder ein portabler Laptop – jetzt können auch Rechner ohne die industrielle RS422-Schnittstelle die Messwerte von Laser- und konfokalen Sensoren von Micro-Epsilon auswerten. Dafür steht ab sofort ein 4-fach RS422/USB-Konverter zur Verfügung. Micro-Epsilon stellt den 4-fachen RS422/USB-Konverter vor. Der IF2004/USB wandelt die digitalen Signale von bis zu 4 optischen Sensoren in ein USB-Datenpaket um. Der Konverter eignet sich für Laser-Triangulations- und konfokal-chromatische Wegsensoren von Micro-Epsilon. Im Unterschied zum handelsüblichen USB-Hub gewährleistet der neue Konverter eine synchrone Datenaufnahme und bietet somit die definierte zeit-
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liche Zuordnung der vier RS422Eingänge. Dies ist besonders wichtig für kleine Systemlösungen mit mehreren Sensoren, z.B. zur Dickenmessung. Der neue Konverter verfügt über 4 Triggereingänge sowie einen Triggerausgang zur Anbindung weiterer Konverter. Die angeschlossenen Sensoren und der Konverter sind über Software parametrierbar.
benötigen die Laser-Profil-Scanner mit integrierter Elektronik keine weitere Peripherie zur Einbindung in die Prozesssteuerung. Zusätzlich zur Spaltmessung können Bündigkeit, Überlappung, Annäherung und Höhenversatz überwacht werden. Die benutzerfreundliche gapCONTROL Setup Software (inklusive) bietet eine schnelle Möglichkeit, die Sensoren einzurichten, Messungen zu definieren und Messwerte auszugeben. Diese Ergebnisse können anschließend für die Robotersteuerung oder die Qualitätssicherung z.B. in der Automobilindustrie weiter verwendet werden.
Miniaturisierte Wegmessung im Hydraulikzylinder Seit Jahren ist die Produktserie induSENSOR EDS etabliert für die Wegmessung am oder im Hydraulikzylinder. Der Stabsensor basiert auf dem Wirbelstromprinzip und besteht aus einer Messspule und einer Spule zur Temperaturkompensation, die in einem Edelstahlgehäuse druckdicht verbaut sind. Als Messobjekt dient ein Aluminiumrohr, das berührungslos über den Sensorstab geschoben wird. Entscheidender Vorteil dieser Messtechnik ist ihre Robustheit. Für eine OEM-Anwendung wurde ein Sensor dieser Bauart in einem
hydraulischen Miniatur-Aktuator integriert. Der Sensor wiegt 13 g und misst 56 mm bei einem Flansch durchmesser von 7,7 mm und einem Stabdurchmesser von 2,5 mm. Der lineare Messbereich beträgt 28 mm, für kundenspezifische Anpassungen sind bei ähnlichen Abmessungen Messbereiche bis 100 mm möglich. Die Elektronik zur Signalaufbereitung und Speisung des Sensors kann extern angebracht werden. Durch das Absetzen der Elektronik kann der Sensor bei Temperaturen von dauerhaft bis zu 165°C eingesetzt werden.
Das Öl im Zylinder fungiert hier auch als mechanische Dämpfung von Schocks und Vibrationen. Die Integration bietet zudem auch einen Schutz gegen mechanische Schäden und Einflüsse von außerhalb. Durch die Verwendung von geeigneten Verbindungstechniken und Materialien verkraftet der Sensor am Stab aktuell bis zu 375 bar und eignet sich somit ideal für hydraulische Systeme.
Dicht, robust und klein: neuer Wirbelstromsensor Das Wirbelstrommesssystem eddy NCDT 3100 von Micro-Epsilon zeichnet sich durch hohe Leistung und komfortable Bedienung aus. Nun wurde das Messsystem mit einem neuen Sensor erweitert: Der EPS08 ist der kleinste geschirmte Sensor der Serie 3100. Der Sensor verfügt über ein Titangehäuse mit einer abgedichteten Keramikkappe. In dieser besonders robusten und dichten Ausführung ist der EPS08 für Anwendungen unter Druck (Flüssigkeit oder Gas) bis zu 20 bar einsetzbar.
Der Wirbelstromsensor mit der Schutzart IP67 hat einen linearen Messbereich von 0,8 mm. Dank integriertem EEPROM können alle Sensoren des Messsystems eddyNCDT 3100 per Plugn-Play angeschlossen werden. Die Kenndaten werden im Sensor hinterlegt, da her können die Wirbelstrom-Wegsensoren der Serie eddyNCDT 3100 ohne erneuten Abgleich getauscht werden. Die Hauptanwendungsfelder des neuen Sensors sind Maschinenbau und Prüfstandanwendungen.
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Sensorik
Engagement
Über 10 Jahre „Jugend forscht“ Seit über zehn Jahren unterstützt Micro-Epsilon „Jugend forscht“. Seit 2011 ist das Unternehmen neben Zahnradfabrik Friedrichshafen, Werk Passau und den Stadtwerken Passau einer der drei Hauptsponsoren des Regionalwettbewerbs Niederbayern. Jedes Jahr stellen 250 Schüler und Studenten über 100 Projekte an der Universität Passau vor. Neben der Sponsorentätigkeit unterstützt Micro-Epsilon die Veranstaltung auch fachlich: Alfons Meilhamer (Entwicklung Sensorik) bewertet die Projekte als Mitglied der Jury im Bereich „Technik“. Er begutachtet jedes Jahr etwa 40 Experimente. Auf die Frage, welche Idee ihm am meisten in Erinnerung geblieben ist, nennt Herr Meilhamer das Projekt „Terraductor“. „Ein Schüler hat eine spezielle Hardund Software für ein heimisches Terrarium entwickelt. Sie steuert die Heizung und Be-
leuchtung und passt so den Tag-/Nachtrhythmus und die Temperatur des Terrariums an den Herkunftsort des Tieres an.“ Jugend forscht ist ein bundesweiter Nachwuchswettbewerb, der besondere Leistungen und Begabungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fördert. Junge Menschen von 10 bis 21 Jahren können sich zum Wettbewerb anmelden. Bei „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ wählen die Teilnehmer ihre Fragestellungen selbst aus, es werden keine Themen vorgegeben. Das Projekt muss sich einem der sieben Fachgebiete des Wettbewerbs zuordnen lassen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.
Technik für Erwachsene se auszubauen. Die teilnehmenden Lehrer aus den Fachbereichen Mathematik/Physik bauen dabei Kontakte zu den Unternehmen aus der jeweiligen Region auf und nehmen praktische Versuchsaufbauten mit zurück in die Schule, um den Theorieunterricht zu ergänzen. Die Kinder lernen die Technik auf eine zugängliche, anschauliche und praktische Weise kennen. Die Fortbildungsreihe dauert 3 Tage verteilt auf ein Schuljahr und wird zusammen mit den externen Partnern durchgeführt.
Im Rahmen der “Fortbildungsinitiative Technik” besuchten am 21. Oktober 11 Gymnasiallehrer aus dem Regierungsbezirk Niederbayern die Firmenzentrale von Micro-Epsilon in Or-
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tenburg. Die Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus hat das Ziel, Interesse und Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften bei den Schülern zu wecken, ihnen praktische Erfahrungen zu vermitteln und ihre Physik- und Technikkenntnis-
Der Koordinator der Initiative bei MicroEpsilon, Michael Schäufl, weiß um konkrete Resultate für die Schüler: „Wir unterstützen die Technikinitiative im Bereich Sensorik und haben den Gymnasien ein einfaches Wegmesssystem basierend auf dem klassischen Wirbelstromprinzip überreicht. In den Schulklassen kann, z. B. im Rahmen eines Wahlunterrichts Physik, das Wegmesssystem mit handelsüblichen Bauteilen nachgebaut und damit Schwingungen einer eingespannten Metallplatte gemessen werden. Für uns ist die Brücke zwischen Theorie und Praxis wichtig: denn die Schwingungsmessung ist auch in der industriellen Entwicklung/Fertigung an der Tagesordnung”.
Produktchronik
Sensorik
eddyNCDT damals ... und heute Seit 45 Jahren löst Micro-Epsilon Messtechnik die schwierigsten Aufgaben für die Messung von Weg, Abstand, Position und Temperatur. In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen eine Produktserie und ihre geschichtliche Entwicklung vor – diesmal geht es um die Wirbelstrom-Sensoren eddyNCDT. Wirbelstrom-Sensoren eddyNCDT sind konzipiert zur berührungslosen Erfassung von Weg, Abstand, Verschiebung, Position, aber auch Schwingung und Vibration. Die Wirbelstrom-Sensoren sind bestens geeignet für enorme Präzision im rauen Industrieumfeld (Druck, Schmutz, Temperatur). Die Sensoren eddyNCDT gelten als extrem präzise und werden unter anderem für Messungen mit Nanometer-Genauigkeit eingesetzt.
1980 1988
2009 Micro-Epsilon hat sein erstes berührungsloses Wirbelstrom-Messsystem 1980 auf dem Markt vorgestellt.
1988 Acht Jahre später wurde mit dem weltweit kleinsten Wirbelstromsensor ein Meilenstein gesetzt. 2009 führte Micro-Epsilon die innovative EmbeddedCoil-Technologie (ECT) für kundenspezifische Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Temperatur-, Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit ein.
Branchenindex Automatisierung.......................... 9, 10, 20, 21 Automotive............................. 4, 12, 14,15, 20 F&E.......................................................... 7, 22 Hydraulik & Pneumatik ............................... 21 Kunststofftechnik........................................... 5 Luft- und Raumfahrt.................................... 11 Medizintechnik.............................................. 4 Metallproduktion........................................... 8
Produktindex colorCONTROL ACS 7000 Farbmesssystem.zur Qualitätskontrole in der Linie........................ 6, 8 colorSENSOR Universelle Farbsensoren...................................................................................... 15 confocalDT Konfokal-chromatische Wegsensoren für hochpräzise Anwendungen................. 7, 18 CSP2008 Universallcontroller für bis zu 6 Sensoren...................................................................... 10 gapCONTROL Laser-Profilsensoren zur Spaltmessung............................................................... 20 eddyNCDT Wirbelstrom-Wegsensoren........................................................................ 13, 21, 22, 23 idiamCONTROL Innendurchmesserinspektion für Extrudergehäuse............................................. 5 IFS2004/USB USB-Zubehör für optische Sensoren...................................................................... 20 induSENSOR Elektromagnetische Positionssensoren...................................................... 11, 12, 21 optoNCDT Abstands- und Positionssensoren nach dem Laser-Triangulationsverfahren........... 12 scanCONTROL 2D/3D Laser-Profilsensoren.................................................................................. 9 turboSPEED Drehzahl-Messystem für Turbolader........................................................................ 14
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