Vorschau Midas Collection Herbst 2013

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Midas Collection

Josh Sims

Männer mit Stil Stilikonen der Herrenmode 192 Seiten, vierfarbig, Fadenheftung Engl. Broschur, Format 20 x 28 cm Euro 34.90 / sFr. 44.–, 2. Auflage, Sommer 2013 ISBN: 978-3-907100-50-9 Website: www.maennermitstil.com Facebook: www.facebook.com/maennermitstil

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Midas

Collection


Nicht zufrieden damit, ein Ärgernis für die westliche Welt zu sein, wurde der

Als Frank Sinatra versuchte, in Colonel von Ryans Express (1965) ein harter

iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad auch noch zu einem sehr unfreiwilligen Stilführer. Grund war sein für ihn typischer beigefarbener

Bursche zu sein, und Bob Crane ein wirklich militärisch wirkendes Kleidungsstück für seine Rolle des Colonel Hogan in der amerikanischen Fernsehserie Ein Käfig voller Helden (1965-71) suchte, griffen die Kostümbildner zur A2-Fliegerjacke und weckten damit neues Interesse an diesem Stück. Dasselbe geschah nach

Baumwollblouson, der von ausländischen Korrespondenten »Ahmadine-Jacke« getauft wurde und iranische Unternehmer dazu anregte, containerweise Kopien

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der Veröffentlichung des Films Pearl Harbor (2001).

aus China zu importieren, damit die loyaleren Anhänger des Präsidenten sich in den Basaren damit ausstatten und kleiden können. Ahmadinedschad hörte es vermutlich nicht gerne, dass der Blouson – schlicht,

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einfach, lässig, bequem, eleganter als eine Jeansjacke, nicht so stereotyp wie eine Lederjacke – für viele mächtige Männer im Westen die Jacke der

Fliegerjacke repräsentiert. Für ein Kleidungsstück, das 1930 entworfen und im darauffolgenden Jahr beim United States Army Air Corps eingeführt wurde, um die geknöpfte A1 mit Strickkragen zu ersetzen, ist das eine große Leistung.

Wahl gewesen ist. US-Präsident John F. Kennedy war ein Fan, wenn auch nur beim Segeln; Bill Clinton wurde so oft im Blouson fotografiert, dass er schon

Die A2 war bis 1943 Standard, bis sie schrittweise durch Stoffjacken ersetzt wurde.

fast zu seinem Markenzeichen wurde; George W. Bush trug ihn gern, wenn er

Wie bei vielen militärischen Kleidungsstücken von unterschiedlichsten

Ankündigungen an Bord von Flugzeugträgern machte.

militärischen wie zivilen Herstellern – Cooper Sportswear, Poughkeepsie Leather Coat Co., Aero Leather, Spiewak & Sons, Cable Raincoat Co. u. a. –

Der Blouson – oder auch Windjacke, Golfjacke oder Harrington – kann beinahe als offizielles Kleidungsstück für US-Präsidenten angesehen werden. Die US

gibt es feine Unterschiede im Design. Diese entzücken heutzutage Sammler,

Air Force liefert jedem Amtsinhaber einen Blouson mit dem Präsidentenwappen, damit dieser ihn an Bord der Air Force One tragen kann. Im Gegensatz dazu wohnt

die sich diese antiken Stücke zulegen, und zwar nicht nur wegen der Jacken selbst, sondern wegen der leeren »Leinwand«, die die Rückseite aufstrebenden Künstlern bot. Während der Vorderteil eines Bombers Platz für »Nose Art« bot – Illustrationen, in denen Sex und Tod verschmolzen, und langbeinige Pinups im

dem Blouson eine Schlichtheit inne, die daher rührt, dass auch Postangestellte und Feuerwehrleute, Polizeibeamte, Lieferanten und Parkwächter ihn tragen.

Stil eines Alberto Vargas – war die Rückseite der Jacke eines Fliegers der ideale Ort, um seine Touren aufzuzeichnen.

Die Funktionalität des Blousons ist ganz klar Teil seiner Attraktivität: er ist leicht, aber regendicht, und er eignet sich für alle Altersgruppen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch wurde die Jacke mit Hilfe der Popkultur

Drei Staffeln – die so genannten Flying Tigers der 1st American Volunteer Group, amerikanische Piloten, die von 1941 bis 1942 zusammen mit der chinesischen Luftwaffe gegen die Japaner kämpften – zeichneten an diese

zu einem Standard der Männerkleidung. Sie gehörte in den 1950er Jahren zur Teenageruniform, dem so genannten Preppy-Stil, und wurde 20 Jahre später

Stelle ein Blood Chit. Dabei handelt es sich um einen Informationszettel aus

von den Skinhead- und Mod-Bewegungen in Großbritannien aufgegriffen. Das

Papier oder Stoff, der Anweisungen in chinesisch enthielt, die besagten, dass jedem abgestürzten Piloten Hilfe und Schutz zuteil werden sollten. Es wurde

ist zu großen Teilen dem Londoner Händler John Simons und seinem Ivy Shop zu verdanken, bei dem die Leute Schlange standen, um Blousons zu kaufen. The Gegenüber: James Dean spielte 1955 den archetypischen Teenager im Film …denn sie wissen nicht, was sie tun. Der Blouson wird mit einer gewissen Sorglosigkeit getragen – nur halb geschlossen –, wodurch ein anderes wichtiges Kleidungsstück von Jugendlichen der 1950er Jahre gut zu sehen ist: das T-Shirt.

Die Anziehungskraft dieser Lederjacke mit Reißverschluss ist so groß, dass ihr Schnitt – oder Varianten davon – inzwischen die archetypische

Clash waren Fans der Jacke und trugen sie bei ihren legendären Times SquareKonzerten im Jahre 1981.

Gegenüber: Frank Sinatra trägt als Colonel Joseph Ryan in Colonel von Ryans Express (1965) eine A2-Jacke. Es war kein Original, sondern wurde von den Kostümbildnern der Filmfirma hergestellt. Rechts: Die A2 war bei Piloten so beliebt, dass einige kleine Unternehmen Soldaten, die keine mehr bekommen konnten, weiterhin damit belieferten. Auch Generäle wie Patton und MacArthur trugen sie, obwohl sie ursprünglich nur an die Luftstreitkräfte ausgegeben wurden. Auf Kriegsbildern tragen James Stewart und Glenn Miller – die beide Aktivdienst geleistet hatten – oft A2-Jacken. Piloten, die im Koreakrieg (1950-53) gedient hatten, trugen weiterhin ein Modell der Jacke, obwohl es schon zehn Jahre zuvor nicht mehr zur offiziellen Bekleidung gehörte.

«Stil ist etwas sehr persönliches und hat nichts mit Mode zu tun. Mode vergeht rasch. Stil lebt ewig.» Ralph Lauren

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Nicht einmal Levi's sind sich sicher, weshalb ihre 501-Jeans so heißen. Bis etwa 1890 wurde die Originalversion mit ihrem geschnürten Rückenteil und den Knöpfen für die Hosenträger auf ihrem Lederschild mit XX bezeichnet, was auf

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Denim höchster Qualität hinwies. Seit 1886 zeigten die Jeans auf ihrem Logo die berühmten zwei Pferde, die – vergeblich – versuchen, ein Paar Levi's-Jeans auseinanderzureißen: eine großartige Darstellung der Strapazierfähigkeit des Produkts für alle, die kein englisch sprachen. Doch obwohl die neue Beschreibung des Stils – »lot 501 patent riveted waist overalls« – ein Jahrzehnt vor Beginn des neuen Jahrhunderts auf den Hosen auftauchte, ging die Begründung dafür am 18. April 1906 verloren, als der Unternehmenssitz der Levi Strauss & Co. und damit auch die Archive der Firma bei dem Erdbeben zerstört wurden, das auch große Teile von San Francisco dem Erdboden gleichmachte. Sicherlich wurde die 5 allen hochwertigen Kleidungsstücken zugewiesen. Jeans, das Kultkleidungsstück des 20. Jahrhunderts, waren die Erfindung von Jacob Davis, einem lettischen Immigranten und Schneider, der Arbeiter der neuen amerikanischen Eisenbahn bediente. Er wurde gebeten, Arbeitshosen herzustellen, die nicht auseinanderfielen, und kam auf die Idee, die stark beanspruchten Stellen der bis dahin eher jeansartigen Hose aus hellem Segeltuch mit Nieten zu versehen. Er brauchte einen Partner, um seine Pläne zu verwirklichen, und 1873 patentierten er und Levi Strauss, ein bayerischer Einwanderer und erfolgreicher Kurzwaren- und Textilhändler, die Nieten mit Hilfe von Strauss' Geld. Das Ergebnis war das erste Paar Jeans – damals als Waist Overalls bezeichnet – aus 9-Unzen- (255 Gramm) Denim aus der Amoskeag Mill in Manchester, New Hampshire, und genäht in San Francisco. Jeans stellten sich als die idealen, superstarken Kleidungsstücke für Bergarbeiter und Cowboys, Eisenbahnarbeiter und Holzfäller heraus. Knapp 70 Jahre später war die 501 ein Symbol sowohl für generationenübergreifende Einigkeit als auch für individuelle Rebellion. Jeans wurden nicht nur von Arbeitern, sondern auch von Bikern, Rockern und Friedensbewegten und

Gegenüber: Paul Newman, der unter anderem in den Western Einer muss dran glauben (1958), Der Wildeste unter Tausend (1963), Man nannte ihn Hombre (1966) und Zwei Banditen (1969) mitspielte. Unten: Levi'sJeans wurden nicht nur von Cowboys, sondern auch von Bergarbeitern getragen: Eines der ältesten Exemplare in den Archiven des Unternehmens fand man in einer Mine. 1920 erhielt Levi's eine Beschwerde des Bergarbeiters Homer Campbell, die besagte, dass die Jeans, die er sechs Tage pro Woche über einen Zeitraum von drei Jahren getragen hatte, nicht so gut gehalten hatte wie das Paar, das er die 30 Jahre davor angezogen hatte. Bei näherem Hinsehen erwies sich, dass die Jeans in Ordnung war, lediglich die Flicken, die er zum weiteren Schutz aufgenäht hatte, waren zerfetzt.

schließlich auch von Otto Normalverbraucher getragen.

Oben: Khakis waren ein Teil der Armeeuniform, das US Veteranen des Zweiten Weltkriegs auch im Zivilleben tragen wollten. Bald wurden sie zu einem festen Bestandteil der Garderobe junger, adretter Männer. Rechts: Sunset war eines der frühen Unterlabel von Levi Strauss & Co., das dazu dienen sollte, Bekleidung zu vermarkten, die nicht aus Jeansstoff hergestellt wurde.

Mehr Infos & Leseprobe:

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Der Panamahut, lange von alternden Golfprofis, eleganten Pferderennexperten und Mittelklasseherren im Ruhestand favorisiert, ist der König der sommerlichen Kopfbedeckungen – und vermutlich die einzige Ikone der Männerkleidung,

Der Smoking ist eine Kuriosität in der männlichen Garderobe: ein spezielles Stück, dennoch mehr für den Effekt gedacht als für Funktionalität, teuer, dennoch selten getragen, ausgesprochen elegant und geliebt von Schürzenjägern und von James Bond, dennoch mit relativ geringen Möglichkeiten der

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Selbstdarstellung. Seit seiner Entstehung in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat er sich zwar Schritt für Schritt weiterentwickelt, aber kaum geändert: eine auf Passform geschnittene Jacke mit Paspeltaschen, einem Schließknopf und – sein charakteristischstes Merkmal – einem Kragen aus Seide, Samt oder Seidenrips, der entweder als Schalkragen oder als militärisch anmutendes, spitz aufsteigendes Revers ausgeführt ist, dazu passende Hosen, ein weißes Stehkragenhemd und die obligatorische Fliege.

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Vermutlich stammt der Ausdruck daher, dass sich Herren der Oberklasse, deren Kleidung von den Aktivitäten auf ihren Anwesen schmutzig geworden war, vor dem Essen umziehen mussten. Beeinflusst von der Liebe der Männer zur Farbe Schwarz – von Beau Brummels Ablehnung greller Schmuckelemente über viktorianische Praktikabilität bis hin zu protestantischer Zurückhaltung –, war

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Paja toquilla schützte vor der intensiven Sonneneinstrahlung und wurde aus Palmblättern hergestellt. Damals wie heute wurden die Blätter in Fasern zerlegt, die nicht dicker waren als ein Faden, und so dicht verwebt – mit bis zu 1200 Gewebefäden auf 2,5 cm2 –, dass das Ergebnis wie Leinen wirkte.

der Smoking ursprünglich die Adaption einer militärischen Uniform, ausgeführt in der Farbe der Nacht. Das gestärkte weiße Hemd wurde mit einer passenden Fliege und einer Weste getragen, darüber eine Frackjacke mit Seidenrevers oder eine Jacke mit Schößen (zum Reiten geeignet) sowie Hosen mit einer bortenbesetzten Naht (wie an den Uniformen dieser Zeit). Dieser »Große Gesellschaftsanzug« ist heute nur bei besonders formellen Anlässen gefragt.

Jeder Hut wird von Hand hergestellt – keine zwei sind gleich – und erfordert monatelange Arbeit von Handwerkern aus diesem aussterbenden Gewerbe, die es vorziehen, ohne helles Licht und idealerweise an einem bedeckten Tag zu weben, da dann die Fasern leichter zu erkennen sind. An den allerbesten Exemplaren sind die Ränder in der Krempe verwoben, bei weniger aufwändig gearbeiteten Modellen werden die Ränder abgeschnitten und vernäht. Nach der Herstellung wird der Hut geschlagen – eine Kunst für sich –, um Regelmäßigkeit

Ein kürzeres »Dinner Jacket« tauchte bei Abendveranstaltungen auf, ging über in das »Smoking Jacket« und entwickelte sich schließlich zur entspannteren Version des Großen Gesellschaftsanzugs. Der älteste Sohn von Königin Victoria, der künftige Edward VII., übernahm 1860 diesen Look und sicherte ihm damit seinen Platz in der vornehmen Gesellschaft. 1886 imitierte der New Yorker Millionär und Kaffeehändler James Brown Potter den Thronfolger und stellte diesen Stil den Mitgliedern von Tuxedo Park, einem privaten Club für

Künstlern wie Salvador Dalí und Frank Sinatra. Die Geschichte des Hutes reicht allerdings mehrere Jahrhunderte zurück. Die Inkas wussten sicherlich sowohl über die Notwendigkeit, einen kühlen Kopf zu bewahren, als auch über menschliche Opfer Bescheid – sie waren im 16. Jahrhundert die ersten, die eine Art Panamahut trugen. Dieser so genannte

Im englischen Sprachraum wird der Smoking auch »Dinner Suit« genannt.

Gegenüber: Fred Astaire war vielleicht der berühmteste Träger von Zylinder und Frack, Sean Connery als James Bond hingegen ist sicher der berühmteste Träger des Smoking. Hier nimmt er eine Pose ein, die an den Film Liebesgrüße aus Moskau (1963) erinnert. Unten: Bob Hope, rechts, im Smoking. Ganz unten: Cary Grant, links, im Frack mit weißer Fliege (»White Tie«), neben seiner Frau, Virginia Cherrill, und Randolph Scott. Rechts: Der Smoking ist zweifelsohne das glamouröseste Stück in der Garderobe eines Mannes, eine Verbindung, von der Werbeleute oft zu profitieren hofften.

deren Ursprünge in Ecuador liegen. Die moderne Ausführung gehört seit dem frühen 20. Jahrhundert zur Männergarderobe und war während des goldenen Zeitalters der Männerkleidung, von den 1930er bis zu den frühen 1950er Jahren, ein wesentliches Zubehör für den wohlgekleideten Herren. Der Panama wurde vor allem von Filmstars gern getragen, darunter Humphrey Bogart und Gary Cooper, von Politikern wie Winston Churchill und Harry Truman sowie

und Geschmeidigkeit zu erreichen, in Regenwasser gewaschen, von Hand gebügelt, um ihn wieder in Form zu bringen, und schließlich getrimmt. Panamahüte sind von Natur aus hellcremefarben, obwohl manchmal auch dunklere Fasern eingearbeitet werden, um das Design interessanter zu gestalten, oder es wird

Gegenüber: Mick Jagger von den Rolling Stones Mitte der 1970er Jahre mit einem Panamahut, Sattelschuhen und Schlaghosen – die Rock'n'Roll-Version des Großen Gatsby.

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Artikel zu«Männer mit Stil»in:

Die Ursprünge des Converse All Star liegen in unschuldigen Zeiten. 1921 betrat ein bekannter Basketballspieler namens Charles »Chuck« Taylor auf der Suche nach einem Job das Büro der Firma Converse in Chicago. Damals wurde die Welt noch nicht von Berühmtheiten regiert, so dass man ihn nicht als das neue Gesicht des Produkts einstellte, sondern als Verkäufer. Taylor verkaufte die Basketballschuhe der Firma und machte so viele Verbesserungsvorschläge, dass man irgendwann seinen Namen mit auf die Schuhe druckte.

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Gegenüber und unten: Von Blue Suede Shoes zu weißen Leinentretern: Elvis Presley schwingt die Hüften in einem Paar Jack Purcells, einem der wichtigsten Stile aus dem Haus Converse. Keiner kam jedoch an das Chuck-TaylorBasketballmodell heran. Eine frühe Version dieses Schuhs sehen Sie unten.

Taylors Chef war Marquis Mills Converse, der Manager eines Unternehmens für Fußbekleidung, der 1908 beschlossen hatte, selbst eine solche Firma zu gründen. Die Converse Rubber Shoe Company mit Sitz in Malden, Massachussetts, erarbeitete sich schnell einen guten Ruf mit ihren Gummisohlenschuhen für Herren. 1915 betrat man den Tennisschuhmarkt, zwei Jahre später erschien der Converse All Star-Basketballschuh. Es war ein bahnbrechender Stil. Zu einer Ikone wurde er allerdings erst mit der TaylorVersion.

Neue Zürcher Zeitung, GQ, Manager Magazin, Men^s Health, KulturSPIEGEL, BOLERO Men, Gentlemens Report u.v.a.

Der Schuh wies alle Verbesserungen auf, die Taylor vorgeschlagen hatte – die wichtigste davon war das Emblem zum Schutz der Knöchel. Der wahre Grund aber, warum die so genannten Chuck Taylors während des Zweiten Weltkriegs zu offiziellen Schuhen für das physische Training in der US Army wurden, war Taylors Verkaufstalent – das schließlich sogar zur Gründung der ersten Converse Basketball Clinic führte, um die Fähigkeiten von College-Studenten in den gesamten Vereinigten Staaten zu verbessern. Taylor überzeugte Trainer und Betreiber von Sportgeschäften, auf Converse-Schuhe zu wechseln. 1949 war der All Star der offizielle Schuh für alle Spieler in der National Basketball League, dem Vorgänger der National Basketball Association. Taylor war bis zu seinem Tod 1969, also 48 Jahre lang, Verkäufer und Botschafter für den Basketballschuh. Während er den einfachen All StarLeinenschuh betreute, wurde dieser zu einem Teil der amerikanischen Folklore. Bis 1947 nur in Schwarz verfügbar, wurde der Boot nach der Einführung einer rein weißen Version genauso zum Teil der Teenager- und College-StudentenKleidung wie Jeans und karierte Flanellhemden. Der Leinenschuh hielt Einzug in die Rockabilly-Subkultur der damaligen Zeit. Das war zu einem großen Teil dem cleveren Marketing zuzuschreiben: Jedes Jahr brachte das Unternehmen das Converse Yearbook heraus, das die Höhepunkte des Basketballjahrs feierte und den Sport an den Highschools mit einbezog. Dieses Jahrbuch enthielt Illustrationen von Charles Kerin, dessen Arbeit zusammen mit der von Norman Rockwell die archetypische Kulisse des amerikanischen Traums der 1950er Jahre schuf. In den 1960er Jahren dominierte Converse den Markt für Sportschuhe – 1966 führte man sogar sechs andere Farben ein. Allerdings war die Zeit an der Spitze nicht von Dauer. Im Laufe der 1970er Jahre drängten immer neue Konkurrenten auf den Markt, Converse brachte keine Neuerungen heraus und wurde von den technisch weiter fortgeschrittenen Designs von Unternehmen wie Nike und Adidas überholt. Dennoch stehen immer noch viele Fans loyal zu den Chuck Taylors – oder Chucks, Connies und Cons, wie sie auch liebevoll genannt werden. Seit Ende der 1970er Jahre waren sie immer wieder an den Füßen der Mitglieder wichtiger, meist musikalischer, Subkulturen zu sehen. Dazu gehörten: amerikanischer Punkrock, Grunge (Kurt Cobain von Nirvana trug kaum etwas anderes), G-Funk (die bassgewaltige Variante des amerikanischen Westküsten-Rap/Hiphop) und seit Beginn des 21. Jahrhunderts Hardcore-Punk/EMO. Bei einer derart großen Anhängerschaft auch außerhalb des Sports kann der Converse All Star von sich behaupten, der am meisten verkaufte Turnschuh aller Zeiten zu sein.

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on nahezu jedem Stück der modernen Männergarderobe gibt es ein »Erstes seiner Art«. Dies gilt für die Jeans, die Paul Newman in seinen Western trug, genau so, wie für die Smokings, die Sean Connery als James Bond kultivierte. Josh Sims, renommierter Stilexperte für Magazine wie GQ, Esquire oder Wallpaper, zeigt in seinem Buch, wie solche ultimativen Vorbilder für spezifische Anwendungszwecke entwickelt wurden und dann die Welt eroberten.

Der Autor Josh Sims ist freischaffender Stilund Modeexperte. Er schreibt für renommierte Zeitungen wie The Financial Times (UK), The Independent, Mail on Sunday, Esquire, GQ, Wallpaper und i-D. Zu seinen Buchpublikationen gehören Cult Streetwear, Rock/Fashion und Dictionary of Fashion Designers.

So wurde z.B. das T-Shirt an der Wende zum 20. Jahrhundert vom amerikanischen Unternehmen Hanes für die Soldaten der US Navy geschaffen und erst viel später von Sportlern und Motorradfahrern übernommen. Andere Ikonen der Männerbekleidung wurden für das Militär, die Arbeit auf dem Land oder zum Schutz entworfen und machten sich von dort aus auf den Weg ins tägliche Leben.

Die fachliche Beratung für die deutsche Ausgabe besorgte Jeroen van Roojen, Stilredaktor bei der Neuen Zürcher Zeitung und Autor mehrerer Bücher u.a. Hat das Stil? Das Buch 192 Seiten, Englische Broschur Fadenheftung, edle Ausstattung, vierfarbig, mit 264 Illustrationen, Format 20 x 28 cm

»Männer mit Stil« untersucht die wichtigsten und berühmtesten Kleidungsstücke und lüftet die spannenden Geheimnisse ihrer Herkunft, Marken und Designs. Wer dieses Buch gelesen hat, sieht sich und seinen Stil mit völlig anderen Augen. »Ein reich illustrierter Spaziergang durch die Welt der Herrenmode.« Neue Zürcher Zeitung

Euro 34.90 / sFr. 44.– ISBN: 978-3-907100-50-9 ISBN 978-3-907100-50-9

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783907 100509


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