fitness MANAGEMENT INTERNATIONAL
4/2016 Aug./Sept. Nr. 126
Offizielles Organ DSSV e. V. und BFB e. V. C 31071
besonnung wellness gesundheit
Deutschland Österreich Schweiz
4/2016 EUR 9,-
sfr 14,-
Aug./Sept. Nr. 126 www.fitnessmanagement.de
DAS AKTUELLE INTERVIEW
UDO MÜNSTER Seit seinem Antritt als milon CEO vor zwei Jahren orientiert er das gesamte Unternehmen konsequent an den Kundenbedürfnissen und reorganisierte den Maschinenbauer aus Emersacker zu einem integrierten Hardware-, Software- und Service-Unternehmen mit internationaler Ausrichtung. Die positive Marktresonanz spiegelt auch ein Rekordergebnis auf der FIBO 2016 wider.
Fotos: milon
Wir vernetzen die Zukunft – jetzt! Training, Gesundheit und Digitalisierung gehören zusammen – dieser Dreiklang ist für milon seit jeher gelebte Realität. Digitale Gerätesteuerung und softwaregesteuertes Training bestimmen seit vielen Jahren den Erfolgsweg des deutschen Zirkel-Pioniers und seiner Partner. Jeder redet von der „Digitalisierung des Trainings“. Für milon ist das nichts Neues, oder? Udo Münster: Das stimmt. Erinnern Sie sich an unsere Hausmesse im letzten Herbst, bei der Sie ja auch zu Gast waren? Wir hatten dort auch einige von unseren historischen Produkten ausgestellt. Das hat den Besuchern – aber auch uns allen – noch einmal vor Augen geführt, wie lange wir uns schon mit der Digitalisierung beschäftigen. Mit unserer ersten Bizeps-Maschine haben wir vor über 30 Jahren damit begonnen, Trainingsgeräte zu automatisieren. Die Speicherung von Daten per Chipkarte war der Schlüssel dazu. 2010 haben wir mit unserer neuen Premiumserie und in der Folge mit der cloudbasierten Software milon CARE auch als erste in der Branche über digitale Vernetzung nachgedacht. Und heute? Heute bündeln wir unsere Kernkompetenzen in drei Bereiche – Hardware, Software und Services. Die Digitalisierung ist für uns dabei kein Selbstzweck. Daten sind immer dann gut, wenn sie den Menschen dienen, wenn sie ihnen nützen und Mehrwerte bringen. Wir betrachten das immer unter drei Gesichtspunkten. Steuern, vergleichen und kontrollieren. Durch die Digitalisierung können Lösungen noch kundengerechter angeboten werden.
„Daten müssen Mehrwerte schaffen.“
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Was heißt das konkret für ein Studio? Wir geben Betreibern und Trainern die Möglichkeit, bessere Entscheidungen zu treffen. Um die Trainingsfläche noch effektiver zu steuern, um studioübergreifende Vergleiche anzustellen, um das Studiomanagement noch gezielter zu gestalten, und – last but not least – natürlich um neue Mitglieder zu gewinnen. Wie lässt sich das erreichen? Mit Daten. Nicht mit irgendwelchen, sondern mit den richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt. Der Trainer weiß mehr und kann besser mit den Mitgliedern kommunizieren, so dass sie durch eine hohe Motivation ihr Training kontinuierlich fortsetzen. Am Ende stehen zufriedene Menschen, die das Studio oder die Anlage weiterempfehlen. Das ist die Basis für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg.
„milon Lösungen dienen dem gesamten Markt.“ milon ist auch im Physio- und Medizin-Bereich stark vertreten. Durchaus. Wir treiben das auf allen Kanälen voran – von Fitness über Physio und Medical bis hin zu Corporate Health. Die Grenzen sind fließend. Mit unseren neuen Lösungen wenden wir uns ganz explizit an ALLE Betreiber – also auch an solche, die noch keine milon Systeme besitzen. milon ist eine „offene
Welt“, in der wir nach Kooperationen streben und mit unseren Partnern gemeinsame Werte teilen. Das Ziel ist es, gemeinsam erfolgreich zu sein. Was bedeutet „offene Welt“? Mit der Software milon Care bieten wir jedem Betreiber an, die Betreuung auf der gesamten Trainingsfläche übergreifend und aus einer Hand darzustellen. Dabei spielt es – wie gesagt – keine Rolle, ob dort ein milon Gerätepark steht oder auf der freien Fläche trainiert wird. Unsere Vision beinhaltet die Vernetzung von Trainingsplanung, Steuerung und Kontrolle mit Schnittstellen zu externen Systemen und Software-Lösungen. Natürlich stets mit nutzerfreundlicher Bedienung und geringem technischen Aufwand. Durch die Verknüpfung der Datenquellen ergibt sich eine noch bessere Basis für die Betreuung. Der Trainer muss jederzeit wissen, wo und wie Mitglieder trainieren. Wir sind der einzige Anbieter, der dies heute schon für alle Endgeräte – unabhängig von Windows oder IOS Betriebsystemen – in Echtzeit anbieten kann.
„Betreiber brauchen maximale Flexibilität. Darum bauen wir Brücken, keine Mauern.“
beschreiben: Aufbruchstimmung! Für diese Unternehmensstrategie kombinieren wir bewusst unser Potenzial der High Tech Schmiede am Stammsitz bei Augsburg zur Hardwareentwicklung mit dem IT Standort München für Softwareinnovationen. Diese Reorganisation nach Innen zeigt nun Früchte nach Außen. Ohne großen Ankündigungsmodus können wir für die nächsten 6 - 12 Monate Branchenhighlights mit Mehrwertgarantie versprechen. Wie fließen die Bedürfnisse von Betreibern in Eure Innovationen ein? Durch permanenten Austausch mit unseren Partnern. Ab September schaffen wir mit dem milon Future-Lab ein Kompetenzzentrum. Seine Hauptaufgabe wird es sein, in den Bereichen Hardware, Software und Services neue Produkte zu entwickeln, die unseren Kunden einen nachhaltigen Nutzen bringen. Dabei werden wir unsere Kunden und Partner aktiv in die Weiterentwicklung mit einbeziehen.
„Im milon Future-Lab werden wir Ideen und Kundenwünsche zu neuen Produkten verschmelzen.“
Werden diese Umbrüche den Markt nachhaltig verändern? Ich bin davon überzeugt, dass sich internetbasierte Software und vollautomatische Trainingssysteme noch stärker etablieren werden. Aktuell nicht vernetzte Geräte werden eingebunden. Vernetzung ist dabei das entscheidende Kriterium. Mit dem milon #smartclub verbinden wir Innovationen wie den milonizer 2.0 mit den Technologiepartnern POLAR, InBody oder Cardio Scan.
Können Sie uns ein Beispiel für ein Future-Lab-Projekt geben? Stellen Sie sich vor, Sie können präzise vorhersagen, welches Mitglied innerhalb des nächsten halben Jahres kündigen wird. Mit diesem Wissen schaffen wir notwendige Grundlagen für Managemententscheidungen. Die Erwartungshaltung unserer Kunden, was Innovationen angeht, ist dabei ebenso groß wie berechtigt. Schließlich sind wir in unserem Segment nicht nur Marktführer, sondern auch Qualitätsführer.
„Wir setzen Trends mit einem einzigen Ziel: Kundennutzen!“
Worauf dürfen wir uns noch freuen? Wir hatten 2015 erstmals eine große und sehr erfolgreiche Roadshow durchgeführt. Unter dem Motto „Zukunft gestalten – Zukunft erleben“ werden wir auch in diesem Herbst wieder etwas Ähnliches anbieten und zu unseren Partner in die Regionen reisen. Übrigens: Die Roadshow 2016 möchte auch Interessenten mit unserem Spirit begeistern.
Wie lief die FIBO für milon? Fantastisch. Auf der internationalen Leitmesse, die ja stets auch ein Stimmungsbarometer für eine gesamte Branche ist, herrschte Aufbruchsstimmung. Für uns war es eine RekordFIBO und ein großer Vertrauensbeweis: Als Erfinder des digitalen Trainings sind wir für unsere Kunden auch die Plattform für die Zukunft! Denn solche Rekord-Ergebnisse lassen sich nur mit zufriedenen Kunden und Interessenten erreichen. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen unserer Kundebefragungen, die wir regelmäßig durchführen. Die Menschen erkennen und schätzen die Qualität unserer Hardware-, Software- und Service-Angebote. Das gilt auch für unsere Aktionen wie zum Beispiel die Sommerkampagne mit Joey Kelly, die wir auf der FIBO vorgestellt haben. Auch hier zeigt sich unsere offene Ausrichtung: Wir stellen diese Kampagne nicht nur unseren Kunden kostenlos zur Verfügung, sondern ALLEN Anlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz nach fast zwei Jahren aus? Es ist uns gelungen eine neue Unternehmenskultur zu etablieren. Sie ist geprägt durch die Dynamik der Innovationen. Vom klassischen Maschinenbauer zum integrierten Hard- und Software-Unternehmen mit starker Service-Ausrichtung. Dabei vergessen wir aber unsere Wurzeln nicht – Tradition und Qualität. Der aktuelle Spirit bei milon lässt sich mit einem Wort
Wo steht milon in zehn Jahren? In unserem Segment sind wir jetzt schon Markt- und Qualitätsführer. Die Digitalisierung stellt uns, wie auch die gesamte Branche, vor neue Herausforderungen. Die damit verbundenen Möglichkeiten und Chancen werden uns sicher auch noch in zehn Jahren begleiten. Unser Anspruch ist es, diese Veränderungen weiter aktiv zu gestalten. Die Zukunftsvision für unser Unternehmen kann daher nur folgendermaßen lauten: milon ist das Unternehmen, das die globalen Trends für digitales Training setzt.
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