Arnika MĂźll www.arnika-muell.com
Pot-etre, 2017 12 Aquarellzeichnungen auf Papier, 23,5 cm x 16 cm
Pot-etre, 2017 12 Aquarellzeichnungen auf Papier, 23,5 cm x 16 cm
Pot-etre, 2017 12 Aquarellzeichnungen auf Papier, 23,5 cm x 16 cm
Videoausschnitte „The Ring“ 2009
Lifecoach Kim-Chi ist eine erfundene Youtuberin und inspiriert von der heutigen Lifecoach Kim-Chi Orion, 2016 Quelle: https://youtu.be/Jpw0eIdiurQ Länge: 4:10 min
Duckface-Selfie-Gesellschaft. Die Plattform „Youtube“ dient wie vielen Bloggern, auch der selbsternannten Lebensberaterin Kim-Chi Orion sich und ihrem Ego online Anerkennung und Aufmerksamkeit zu verschaffen. In ihrem 4 minütigen Video, spricht die vermeintliche Bloggerin kokettierend und sich selbst profilierend über ihren Erfolg und bedankt sich bei ihren nicht existierenden Fans.
Ornament und Verbrechen, 2015 3D Zeichnung aus PLA, Vom Papier befreite Dreidimensionale endlos Zeichnungen und Texte. Bildansicht der Ausstellung « An den Rändern der Zeichnung », 2015, Neuer Kunstverein Gießen zu Gast im KiZ,Gießen
Bildansicht der Ausstellung « An den Rändern der Zeichnung », 2015, Neuer Kunstverein Gießen zu Gast im KiZ,Gießen
Bildansicht der Ausstellung « An den Rändern der Zeichnung », 2015, Neuer Kunstverein Gießen zu Gast im KiZ,Gießen
Ausstellungsträume, 2015 10 Kollagen mixed Media 21cm x 32cm, 2015
Ausstellungsträume, 2015 10 Kollagen mixed Media 21cm x 32cm,
Bildansichten der Ausstellung « Occupied Emotions », 2015, Broel Museum 8500 Kortrijk, Belgien
Refugees welcome Installation, 2015 An der Fensterscheibe und am Fensterrahmen kollidieren spiegelnde Raubtiervogelsticker. Die abgezogenen weißen Rückseiten der Aufkleber liegen auf dem Boden, vor dem Fenster und auf dem Fensterbrett. Für gewöhnlich sieht man
diese Vogelaufkleber oft an grossen Fensterfassaden, sie dienen als Warnung und
Bei der Arbeit “Refugees Welcome” kollidieren jedoch die Sticker mit der
werden auch Warnvogel genannt. Jedes Jahr brechen sich nämlich tausende von
Scheibe und schaffen es nicht nach draussen, ebenso scheitern die Rückseiten
Vögeln das Genick, da sie die Spiegelung auf der Fensterscheibe nicht als solche
der Sticker und bleiben im Inneren des Raumes gefangen.
erkennen können und somit prallen sie mit voller Wucht dagegen.
Bildansicht der Ausstellung « Occupied Emotions », 2015, Broel Museum 8500 Kortrijk, Belgien
Bildansicht der Ausstellung « Occupied Emotions », 2015, Broel Museum 8500 Kortrijk, Belgien
White Cube Experiment, 2014 In dem Raum «unlimited liability» präsentierte die Künstlerin Arnika Müll eine charmante Interpretation des “White Cubes”. Auf einem weißen Sockel standen drei säuberlich kubische weiße Getränkekartons, die abzapfbereit Weißwein, Rumpunsch und Pastis enthielten. Die Intention war klar. Im White Cube des Ausstellungsraum gehts nicht um die Kunst allein, sondern um die Kunst der Inszenierung und den beifälligen Konsum passender Alkoholika. Welches davon dem Publikum am Besten munden würde, sollte durch dieses Experiment erwiesen werden. Bildansichten der Ausstellung « White Cube», 2014, «unlimited liability», Hamburg
Entgentrifizierungsstudie mit Sloan Leblanc Experiment, 2014 Zur Auflockerung des Alkoholkonsums wurde noch vor der Tür in 2 Einkaufs- wagen gegrillt. Ein Teil der Entgentrifizierungsstudie von Sloan Leblanc. Das Popkorn ging daneben, die Würstchen (Saucisses heißen die auf Französisch) gerieten besser. Die Nachbarn, die vermutlich von Gentrifizierung noch nie etwas gehört haben, hats nicht weiter geschert. Die sind vermutlich härteres gewohnt. Am Ende hat der Weiß(!)wein im Zuspruch der Gäste vor Rumpunsch und Pastis klar gewonnen. Seine schmerzstillende und stimmungsaufhellende Wirkung im Kunstkontext bleibt erwiesen. Betrunken von White Cube - ThingLabs Kunstblog
Bildansichten der Ausstellung « White Cube», 2014, «unlimited liability», Hamburg
Miniheizung Mixed Media, 2014
Bildansichten der Ausstellung « Chorprobe», 2014, «Artoll», Bedburg-Hau
Höhenangst Zeichnung, 2014 in Bedburg-Hau statt. Bildende KünstlerInnen mit den Arbeitsschwerpunkten Kollagen, Zeichnungen, Videos, gefundene oder recycelte Objekte wie Postkarten
Konzeptkunst, Video, Installation, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Fotografie
und Fotos kollidieren und ergeben neue Interpretationsmöglichkeiten undästhetische
und Performance treffen sich für zwei Wochen, um im Kunstlabor zusammen zu
Versuchsanordnungen in den Räumlichkeiten des Artolls in Bedburg Hau.
leben und zu arbeiten. Die Werke entstehen vor Ort und werden am 1.2.2014 für
Vom 18.1.-1.2.2014 fand das Projekt chorprobe #1 im ArToll Kunstlabor e.V.,
einen Tag dem Publikum präsentiert.
Bildansichten der Ausstellung « Chorprobe», 2014, «Artoll», Bedburg-Hau
Die Unzertrennlichen 5 Zeichnungen auf Registerpapier, 2014 «Die Unzertrennlichen» entstand Anfang des Jahres, während dem Projekt Chorprobe #1 von Ria Gerth im Artoll in Bedburg Hau. Die
5-teilige
Arbeit
zeigt
Buntstiftzeichnungen
von
Vogelpärchen
auf
Registerblättern. Es handelt sich, um die Papageienart „die Unzertrennlichen» bzw. Lovebirds.
Bildansicht der Ausstellung « Giessener Ring », 2011, Neuer Kunstverein Giessen
Ohne Titel Fensterbild, 171 cm x 86 cm, 2011
Arnika Müll hat das große Fenster des Kunstvereins mit weißer Farbe getüncht
Das Arbeiten mit Symbolen, die durch ungewöhnliche Kollisionen miteinander
und mit einer filigranen, temporären Linienzeichnung versehen. Diese lässt
verbunden werden, zieht sich als Konstante durch das Werk der Künstlerin.
sich sowohl von innen wie von außen betrachten und unterschiedliche Motive zusammenwachsen.
Ein bisschen wie Justus Liebig ist Arnika Müll zu Beginn ihrer orts
Florale Elemente – Blumen – dominieren und binden Zeichen ein, die mit Gießen in
bezogenen
Arbeit
Verbindung zu bringen sind. Man erkennt das Elefantenklo, chemische Formeln,
Fensterbild
hat
kristalline Strukturen, kleine Explosionen und Justus Liebigs Fünf-Kugel-Apparat.
zu einem Hybrid von graziler Schönheit verbunden. (Ingke Günther)
sie
mit die
Elementaranalyse zuvor
beschäftigt
herausdestillierten
–
Gießen
in
ihrem
Elemente
Look! 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2011
Look! 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2011
Poor Services 3 Lebensmittelfarbe, Backobladen, 2011 Auf handelsüblichen deutschen Backobladen sind mit Lebensmittelfarbe, die Motive von Euromarken gezeichnet. Es existieren: eine fünfhundert Euromarke, eine einhundert Euromarke und eine fünfzig Euromarke. Es handelt sich dabei um essbare Reproduktionen der europäischen Währung.
Auslaufmodel, Wandzeichnung, schwarze Acrylfarbe auf der Wand 3m x 4,5m, 2010 Deutschland hat eine Tradition: Der Hochzeitsschrank, ein
Geschenk,
manchmal
auch
eine
Mitgift
der
Braut. Er ist oftmals das erste Objekt für den Aufbau, eines neuen Zuhauses. Er ist eine familiäre Schatztruhe, beinah transparent. Seine Inhalte sind Objekte, die geschichtliche
und
subjektive
Inhalte
einer
Familie
transportieren. Sie sind aufgeladen mit Emotionen und Erinnerungen, an die Vergangenheit. Der Schrank, ein Garant für die Familienwerte, er bewahrt sie auf, stellt sie Schau, ermahnt und erinnert an die Werte wie: Treue, Liebe, Gemeinschaft, Wohlstand und Tradition... Mit jedem hinzugefügten Teil, werden diese Werte definiert, präzisiert
und
verstärkt.
Der
Schrank
übernimmt
die Rolle einer familiären Reliquie. Wie ein Altar im Mittelpunkt der Wohnzimmer strahlt er seine Autorität aus, und bewahrt ein Auge auf die Familie. Die Zeichnung auf der Wand wird zu einem Wandelement und wurde für die Ausstellung «Time in our head» entwickelt. Sie ist zu einem Phantom von dem Überbleibsel dieser Tradition geworden. Sie ist gleichzeitig ein leerer Raum, eine Hülle und eine Projektionsfläche.
Bildansicht der Ausstellung „Time in our head“ 10/10, La Générale en Manufacture in Paris.
Videoausschnitte „The Ring“ 2009
The Ring Video, DV, 2 min. 03 sec., 2009 Das Video zeigt Parisier Tauben, die Weissbrotringe fressen. Sie picken das Brot mit ihren Schnäbeln und die Ringe hüpfen auf dem Beton auf und ab. Ziel dieser Arbeit ist es, dass sich ein Ring um den Hals einer Taube legt. Die Taube erhält somit einen Reservering und kann mit ihrem Fressen wegfliegen.
Arbeitsutensilien, 2007 bis 2012 Seit dem 14.07.2007 verhandle ich mit Strassenbettlern. Ich bitte Sie mir ihre Arbeitsutensilien zu verkaufen. Bei den Verhandlungen beginne ich bei einem Startgehalt von 2 Euros und steigere den Wert bis sie einwilligen mir ihr Arbeitutensil zu verkaufen.
Aujourd’hui il n’y a plus de problèmes, mais des solutions 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2008
Aujourd’hui il n’y a plus de problèmes, mais des solutions 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2008
Aujourd’hui il n’y a plus de problèmes, mais des solutions 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2008
Aujourd’hui il n’y a plus de problèmes, mais des solutions 10 Finelinerzeichnungen auf Papier, A4, 2008
Happy, happy, joy, joy Lachtrense, 2007 Lächeln — Die Wangen werden durch eine Maske gezwungen, die Position eines Lächelns einzunehmen, wodurch der Geist, Glück und Freude finden kann. Die verstellbare Maske aus Leder dient als ein Werkzeug, um die Verbindung zum Geist, der ursprünglich von glücklicher Natur ist, wieder herzustellen. Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass Lachen das Immunsystem stärkt und die Produktion von Glückshormonen ankurbelt. Werden Sie also glücklicher und gesünder, indem Sie glücklich sind!
Ceremony Kit, 2006
Aus einer Landkarte sind alle Elemente, die man benötigt, um den Dreikönigstag mit einem Dreikönigkuchen, zu feiern, ausgeschnitten: Ein Tortenpapier, eine Krone und Konfetti. Die Galette des Rois ist die in Frankreich verbreitete Variante des Dreikönigskuchens. Sie wird am 6. Januar, dem Dreikönigstag, zur Erinnerung an die heiligen drei Könige serviert.
Pope Condom Let’s Pope, Preservaticum, 2006 Material: Latex Größe: Länge 160 - 170mm x ø 44 - 56mm «Papst will Kondome erlauben. Ein Jahr nach seiner Wahl plant Papst Benedikt XVI. einen wichtigen Schritt bei der Aids-Bekämpfung: Der Vatikan will nach Angaben eines Kurienkardinals HIV-Infizierten den Gebrauch von Präservativen erlauben.» Stern, Artikel vom 23. April 2006
Grinsen Installation, 112cm x 97 cm, 2004 Ghostscapes: „Der Flur ist vielleicht der einzige dramatische Raum des Hauses. Seine blauen Wände, das schwache Licht von Oben, wie ein dunkler Gegenpol zu dem restlichen Gebäude. Der Flur endet mit zwei Türen. Die Erste links, ist die des Badezimmers. Auf der Fensterscheibe des Raumes, ein lachendes Gesicht doch die Linien sind verschoben, so dass seine Erscheinung ein optisches Flimmern im Auge des Betrachters erzeugt. Die andere Tür am Ende des Flures führt in ein Zimmer. Es ist das Zimmer des Sohnes, er war krank während der Errichtung des Hauses. Man gab ihm dieses Zimmer, damit er während des ganzen Tages von dem Einfall des Bildansicht Ausstellung Ghostscapes, Installation Grinsen, 2004, Villa Savoye, Poisy
natürlichen Sonnenlichtes profitieren konnte.“ Philippe Rahm
Eindeutige Mehrdeutigkeit
„Der Wert der Imagination ist, durch Intuition und Intensität tieferreichende Erkenntnisse zu gewinnen, als sie an der Oberfläche der Dinge zu liegen scheinen.“ (John Ruskin)
Tretboote in Tiergestalt, treffen aufeinander; sie sind schwer von einander zu unterscheiden und erzeugen gerade durch diese Kombination eine spannende Reibung, die zu
Die Vieldeutigkeit des Lebens steckt im Detail und liegt tiefer als es die Oberfläche offenbart. Die Dinge und Lebewesen in Arnika Mülls Werken erfassen die eindeutige Mehrdeutigkeit des Lebens. Indem die Künstlerin die Symbolhaftigkeit hinter der teilweise alltäglichen Fassade mit tradierten Bedeutungsebenen gekonnt mischt, entstehen neue Interpretationsansätze, die das Individuum und die Gesellschaft reflektieren. Gerade in ihren Zeichnungen und Wandmalereien eröffnen sich Bedeutungshorizonte, die erst bei tiefgründiger Betrachtung hinter die scheinbare Simplizität der klaren, filigranen Linienführung erkennbar werden. Skelette und Knochen als Zeichen der Vergänglichkeit, im Käfig gefangene Vögel, die die Grenzen der Freiheit aufzeigen, begegnen uns ebenso wie Fledermäuse, Rosen, Schwäne und andere im Laufe der Zeit zu Symbolen gewordene Elemente der Natur.
der Einsicht führt, dass im Grunde selbst im Unanimierten die Quintessenz des Lebens steckt.
Der Werkkomplex mit dem programmatischen Titel „Surgite mortui venite ad Judicium“ (2009) thematisiert unter anderem die Geschichte des durch die Medien bekannt gewordenen schwarzen Trauerschwans, der sich in ein deutlich größeres Tretboot in Schwanengestalt verliebt hat. Die Zeichnung spiegelt die monogame Treue einer paradoxen, Unglück verheißenden Beziehung wieder. Das Tier folgt ergeben seinem künstlich reproduzierten Abbild. Im Fokus des Zyklus’ steht der Kreislauf des Lebens, versinnbildlicht durch die aus einem Knochen wachsenden Rosen. Selbst aus dem Anorganischem kann wieder Leben erwachsen. Reale und künstlich reproduzierte Natur, wie Plastikblumen oder
Arnika Mülls jüngste Papierarbeiten „Lichtzwang“ (2010) präsentieren Status- und Machtsymbole wie Obelisk und Diamant sowie mystische Tiere, die aus einer unergründlichen Lichtquelle von innen Strahlen. Dem sehenden Blick der Kleinformate wird durch die auf dem Flohmarkt erworbenen Bilderrahmen, die von einer unbekannten Vergangenheit zeugen, Einhalt geboten. Die Anordnung der Bleistiftzeichnungen ist variabel, sodass die unterschiedlichen, phantomhaften Motive wie Spuren der Geschichte mit einander kollidieren und neue Sinnebenen erzeugen. Es sind einprägsame Bilder, deren intensive Strahlkraft über den Rahmen hinaus auf den Betrachter überspringt, ihn einnimmt und sich ins Gedächtnis einprägt. Die Bedeutung des Abgebildeten ist wandelbar, nicht nur durch die vielfältigen Hängungsvariationen, sondern vor allem durch die Tatsache, dass die Sinnbilder mit der Zeit in andere inhaltliche Zusammenhänge hineinwachsen können. Welchen Wert wird ein Diamant, der heutzutage auch ebenso künstlich aus der Asche eines Verstorbenen gefertigt werden kann, in naher Zukunft haben? Wie schnell sich Rituale ändern können, zeigt die Künstlerin in ihrer Wandzeichnung „Auslaufmodel“ (2010). Nur noch der schwarze Schatten der Erinnerung an den Brauch des Hochzeitsschrankes, in dem das Brautpaar die Hochzeitsgeschenke verwahren und ehren kann, ist an der Wand zu sehen. Als wäre der Schrank, von der Stelle, an der er
jahrzehntelang stand, weggerückt worden. Welche Vorstellung wir mit der stark abstrahierten, flächigen Darstellung assoziieren, hängt ganz davon ab, welche individuellen Erfahrungen auf unsere Wahrnehmung eingewirkt haben. Ebenso könnte man in der Zeichnung eine Orgel, einen Beichtstuhl oder einen Roboter erkennen. Unser Vorstellungsvermögen ist geprägt von der Zeit und den Umständen unseres Lebens. (Text: Marietta Laturnus)