Mitteilungen der evangelischen Werke für die Kirchgemeinden
Nr.4| 2016
© ACT Alliance / Paul Jeffrey
Welche Veränderung braucht die Welt?
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Nr.4 | 2016
INHALT
contigo Mitteilungen der evangelischen Werke für die Kirchgemeinden Herausgegeben von Brot für alle, HEKS, Mission 21 und den OeME-Fachstellen Erscheint viermal jährlich im März, Juni, September und Dezember ISSN 1660-3788
© ACT Alliance / Paul Jeffrey
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DOSSIER
Brot für alle Bürenstrasse 12, Postfach 1015, 3000 Bern 23 Tel. 031 380 65 65, Fax 031 380 65 64 Mail: info@bfa-ppp.ch, Web: www.brotfueralle.ch Spendenkonto: 40-984-9
HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Seminarstrasse 28, Postfach, 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00, Fax 044 360 88 01 Mail: info@heks.ch, Web: www.heks.ch Spendenkonto: 80-1115-1
S4 – 9
Entwicklung bedeutet Veränderung. Damit die Welt für alle besser wird, brauche es einen grundlegenden Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft, schreibt Michel Egger. Heinz Fäh, Pfarrer in Rapperswil-Jona, erläutert im Interview, was eine Gemeindepartnerschaft ermöglichen kann, und welche lebensverändernde Kraft des Glaubens die Partner im Süden einbringen. Auch die Werke wollen die Lebensgrundlagen der Menschen verbessern – sei es durch langfristiges Engagement oder durch Nothilfe. uw BROT FÜR ALLE
S11 – «Erst wer seine Rechte kennt, kann sie verteidigen»:
Kartini Samon, Gast Ökumenische Kampagne 2017
S12 – Addax Bioenergy gibt Projekt in Sierra Leone auf HEKS
S14 – Sammelkampagne 2016: Soziale und berufliche Integration der Roma im Kosovo
S17 – Nothilfe für die Opfer in Haiti nach dem Hurrikan «Matthew» MISSION 21
Mission 21 – Evangelisches Missionswerk Basel Missionsstrasse 21, 4009 Basel Tel. 061 260 21 20, Fax 061 260 21 22 Mail: info@mission-21.org, Web: www.mission-21.org Spendenkonto: 40-726233-3 OeME-Fachstellen der Kantonalkirchen Web: www.oeme.ch Redaktion Dorothee Adrian (da) Mission 21 Heinz Bichsel (hb), OeME Olivier Schmid (os), HEKS Urs Walter (uw), Brot für alle Redaktionsleitung Urs Walter Tel. 031 380 65 71 Bürenstrasse 12, Postfach 1015, 3000 Bern 23 Mail: walter@bfa-ppp.ch Layout comDesign AG, 4562 Biberist Druck Rub Graf-Lehmann AG, 3001 Bern Adressänderungen und Abonnementsverwaltung Administration Brot für alle Bürenstrasse 12, Postfach 1015, 3000 Bern 23 Mail: contigo@bfa-ppp.ch Tel. 031 380 65 65 Fax 031 380 65 64
S18 – Südkorea: Karina Schumacher fördert Umweltbewusstsein S19 – Mehr Vitamine für Familien in Peru HINWEISE UND MEDIENTIPPS
S22 – Thesen zum Reformationsjubiläum S23 – Agenda und Filmtipps
Titelbild: Yousef Yagoub Yousef wurde arbeitslos. Jetzt erhält er mit einer kleinen Arbeit wieder etwas Lohn für seine Familie. Aus den rostigen und oft defekten Strassenlampen werden dank einem von ACT Alliance unterstützten Projekt wieder kleine Lichter im schwierigen Alltag im Dorf Kafr Darwish, Ägypten. Rückseite: Eine gemeinsam gestaltete Zukunft wünscht sich das Schulmädchen Filadelfia Anugrahni aus Sungai Kelik in Kalimantan, Indonesien. Eine grosse Hoffnung, denn vorläufig wird sein Dorf von Ölpalm-Plantagen eingeschnürt.
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EDITORIAL
Für eine weltweite Gemeinschaft des Teilens Heinz Bichsel, Bereichsleiter OeME-Migration, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Der Umbau der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ziel Transformation ist aber auch eine Investition. Mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 der Uno sind die finanziellen Herausforderungen erstmals quantifizierbar. In diesem internationalen Kontext berührt die parlamentarische Debatte in der Schweiz zur Kürzung der Gelder für Entwicklungsarbeit peinlich. Die Kirchen haben das Potenzial, eine Gegenkraft gegen kleinlichen nationalen Egoismus und Motoren der Transformation zu sein. Das belegen die Erfahrungen von Rapperswil-Jona im wechselseitigen Lernprozess
© OeME, ref. BJUSO
mit Gemeindepartnerschaften und die Arbeit von HEKS und Mission 21 oder die dialogue4changePlattform (www.dialogue4change.org) von Brot für alle. Das Bewusstsein der Kirchgemeinden, im Abendmahl eine weltweite Gemeinschaft des Teilens vorwegzunehmen und zu feiern, kann Türen für ein neues Die notwendige Transformation der Weltgemein-
Verständnis des Ausgleichs weltweit öffnen. Zudem:
schaft, Nothilfe und langfristige Entwicklungsar-
In der Nachhaltigkeitsdebatte können wir Reformier-
beit, Gemeindepartnerschaften der Kirchgemein-
te Zeugnis davon geben, dass ewiges Leben für uns
den – solche Texte erwarten Sie in diesem Heft.
eine ganz konkrete Bedeutung hat: Die Bestimmung
Alle Beiträge verdeutlichen, dass in Zukunft das
des Lebens ist niemals die von Menschen herbeige-
Wort Entwicklung nicht mehr für eine Art säkula-
führte Apokalypse. Vielmehr lautet das nachhaltige
re Wachstumsreligion stehen darf. Das Bewusstsein
Entwicklungsziel der Kirchen «Leben in Fülle – für
für die gemeinsame Heimat, wie es Michel Egger
alle – im Einklang mit diesem Planeten».
beschreibt, setzt engere Zusammenarbeit weltweit und radikale Veränderungen bei uns voraus.
Die Leiterin und die Leiter der drei Werke Brot für alle, HEKS und Mission 21 sowie der OeME-Fachstellen wechseln sich beim Schreiben des Editorials ab.
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ENTWICKLUNGSZIELE 2030
«Ohne Transition erreichen wir gar nichts» Michel Egger *
17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung hat sich die Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 gesetzt. Es geht um Bildung und Erziehung, Gleichstellung von Frau und Mann, Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaveränderung – also Entwicklungspolitik. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Uno (Sustainable Development Goals, SDG) dienen in den nächsten Jahren als Bezugsrahmen für die internationale Zusammenarbeit und die Entwicklungspolitik. Sie sind «integriert und unteilbar» und decken mehrere Bereiche ab. Ziel ist, die Menschen aus extremer Armut zu befreien, dabei aber den Planeten zu schützen und zu erhalten. Da die SDG universell sind, betreffen sie auch die reichen Länder des Nordens. Sie sind aufgefordert, mit gutem Beispiel vorauszugehen, denn die Lebensweise der Menschen mit materiellem Wohlstand hat einen erheblichen Einfluss auf die Armut im Süden und die globale Erwärmung. Die Agenda 2030 erfordert also nichts weniger als eine auf lange Frist angelegte Transformation unserer Welt. Doch
um die 17 Ziele zu erreichen, empfiehlt die Agenda 2030 auch widersprüchliche Mittel: Die Ausrichtung auf Wachstum, Technologie, direkte Investitionen im Ausland, Integration in globale Wertschöpfungsketten … Die Gefahr besteht, dass sie gleich endet wie die nachhaltige Entwicklung, im Sumpf der Wirtschaft nämlich. Deren Logik von Rentabilität und Konkurrenzdruck führt zur Ausbeutung von Menschen und Natur. Allzu oft versinken soziale und ökologische Aspekte in diesem Sumpf, da die Instrumente zur politischen Steuerung zu wenig wirksam sind. Darum fordert die Umsetzung der Agenda 2030 die Organisationen der Zivilgesellschaft gleich doppelt: Sie müssen ein kritisches Auge darauf haben, was die Regierungen tun. Sie müssen sich aber auch die Agenda 2030 proaktiv zu Nutze machen. Nur so lässt sich ihr Potenzial zu einer nachhaltigen Entwicklung optimal ausschöpfen. Die Herausforderung der SDG ist die Transition, der Wandel hin zu einem anderen, sozioökonomischen System, das die Grenzen der Biosphäre und die globale Gerechtigkeit achtet. Um diese andere Welt zu schaffen, werden das Geld, die Technologie und die freiwilligen Massnahmen der
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Viele müssen gemeinsam in die gleiche Richtung ziehen – wie auf dem Bild in Basey auf den Philippinen. Erst dann gelingt der Wandel hin zu einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen System, das allen dient.
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Unternehmen nicht genügen. Ein Paradigmenwechsel ist nötig, eine echte «Transition». Ohne Transition erreichen wir gar nichts. Der Begriff muss im Sinn seines lateinischen Ursprungs verstanden werden: «trans-ire» bedeutet «darüber hinausgehen». In diesem Fall über das Wertesystem und die Vision einer Welt hinaus, die vorwiegend auf einem auf Produktion und Konsum ausgerichteten Modell basiert, mit dem Wirtschaftswachstum gemessen am Bruttoinlandprodukt BIP als Indikator.
Der Agenda 2030 echten Inhalt geben Steht in der Agenda 2030 «Sorge tragen» zur Natur, damit auch die Bedürfnisse der heutigen und der künftigen Generationen gedeckt werden können, darf die Natur nicht länger bloss als ein Ressourcenlager betrachtet werden Das muss vielmehr bedeuten, sie als unsere «Mutter Erde», als unsere «gemeinsame Heimat» zu respektieren, von der wir abhängen und zu der wir gehören. Heisst es «Sicherstellen, dass alle Menschen ihr Potenzial in Würde und Gleichheit voll entfalten können», müssen ihre Grundrechte respektiert werden, insbesondere auch von den multinationalen Unternehmen. Und wird eine «radikale Änderung bei der Produktion und dem Konsum von Waren und Dienstleistungen» als Ziel gesetzt, gilt es die geltenden Wünsche von Konsum und materiellen Gütern und die Idealvorstellungen menschlicher Erfüllung zu hinterfragen. Eine grundlegende Transition unserer Gesellschaft bedeutet, sich ganz grundsätzlich mit dem Sinn der menschlichen Existenz und des Zusammenlebens zu befassen.
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und Spender sowie die Politik zu überzeugen, die Entwicklungshilfe weiterhin zu unterstützen.
Transition und Entwicklungszusammenarbeit Die Transitions-Bewegung ist sowohl eine Chance für die Entwicklungsorganisationen wie auch eine Herausforderung. Dabei ist das Ziel nicht vom Weg zu trennen. Wer nicht selber im Wandel ist – gemeinsam und einzeln –, kann kein glaubwürdiger Akteur sein. Inhaltlich erfordert die Transition neu ausgearbeitete Praktiken der Zusammenarbeit. Besonders die Wechselseitigkeit muss gefördert werden. So erkennen wir, wie die Partner im Süden unsere Sensibilisierungs- und politische Lobbyarbeit hier im Norden bereichern. Der Austausch zeigt aber auch, was sie – in einer gemeinsamen Vision der Welt und der Ansätze – zu einer Änderung der Schweizer Gesellschaft, der Rahmenbedingungen und der transnationalen Geschäftsmodelle
© Brot für alle / Urs Walter
Dieser Wandel findet bereits statt Ein solcher Paradigmenwechsel ist kein Wunschdenken. Er ist bereits im Gang – in Form von zahlreichen Bewegungen wie «buen vivir» (gutes Leben oder gut leben) oder die «glückliche Genügsamkeit», die im Norden wie im Süden in vielen Bereichen am Erblühen sind. In die gleiche nachhaltige Entwicklungsrichtung führen Initiativen wie Agrarökologie, Wiederaneignung von Saatgut, erneuerbare Energien, lokale ergänzende Währungen, neue Bildungsformen usw. Bei all ihrer Vielfalt folgen diese Transitions-Initiativen gleichen Grundsätzen: lokale Verankerung und diesen Gegebenheiten angepasste Lösungen, partizipativer Ansatz von unten (Bottom-up), eigenes Handeln statt auf Wunderlösungen von oben zu warten, Stärkung der gemeinschaftlichen Solidarität und Zusammenarbeit – und nicht zuletzt der Wille, «für» und nicht nur «gegen» etwas zu kämpfen. Widerstand leisten heisst gestalten, darin sind sich die Akteure auf dieser Suche nach Sinn, Widerstandskraft und Veränderung einig. Diese Initiativen sind inspirierend und zeigen mögliche Wege auf, wie die Agenda 2030 umgesetzt werden kann. Sie stärken positive Vorstellungen, die den Wunsch in uns wecken können, uns für ein Leben in wiederhergestellter Harmonie mit den anderen und der Erde einzusetzen. Solche Hoffnung weckende Beispiele helfen auch, Spenderinnen
Michel Egger: «Es ist Zeit für eine grundlegende Transition von Gesellschaft und Wirtschaft».
beitragen können. Und sie können die negativen Auswirkungen verdeutlichen, unter denen sie zu leiden haben. Es bedeutet auch, die Planungs- und Beurteilungskriterien neu zu überdenken. Dabei müssen Lern- und Austauschprozesse den Vorrang erhalten vor Effizienz und Leistung. In welche Richtung das gehen kann, zeigt das von Brot für alle unterstützte Atelier für Transition in der Westschweiz. Es soll am Schnittpunkt von kirchlichen Gemeinschaften und Zivilgesellschaft die innere – spirituelle – Transition erforschen und fördern. * Michel Egger, Verantwortlicher Transition, Brot für alle
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GEMEINDEPARTNERSCHAFT
Partner in der Welt beleben unsere Kirche Urs Walter
Eine Gemeindepartnerschaft ist weit mehr als Hilfe und Unterstützung, weiss Pfarrer Heinz Fäh. «Im Austausch lernen wir vitale Kirchen in jungen Gesellschaften kennen. Die Partner zeigen uns etwas
© Kirchgemeinde Rapperswil-Jona
von der lebensverändernden Kraft des Glaubens.» Dreimal haben Sie bisher in Rapperswil eine Gemeindepartnerschaft gestartet. Warum ist dieser Austausch in der «weltweiten Kirche» so wichtig?
Eine theologische Existenz scheint mir ohne den Fokus der weltweiten Kirche gar nicht denkbar. Das gilt für mich nicht nur als Theologe im professionellen Sinn, sondern als Christ grundsätzlich. Ich weilte ein Jahr in Heinz Fäh, Pfarrer in RapperswilAfrika und habe mit vielen Christen Jona, verantwortlich für Ökumene, tief beeindruckende Begegnungen Mission und Entwicklung. Der erlebt. Entsprechendes erfahre ich 55-Jährige ist zudem seit 2008 heute im Austausch mit der PartnerKirchenrat in St. Gallen, Ressort gemeinde. Die internationale DimenKirche im Dialog. sion belebt unser Gemeindeleben in Rapperswil-Jona enorm. Der direkte Kontakt ist für unsere schweizerischen christlichen Kirchen auch spirituell wichtig. Die Partner zeigen uns etwas von der lebensverändernden Kraft des Glaubens. Das ist für uns eine grosse Ermutigung. Und was bereichert das Gemeindeleben? Es sind die persönlichen Beziehungen und inspirierende Ideen. Um wahrzunehmen, wie es den anderen Menschen geht, müssen wir diese Menschen auch kennenlernen. Spenden sammeln und dann Geld senden, genügt dafür nicht. Die Zeugnisse dieser Menschen beeindruckten tief und bewegen die Menschen: Ein führendes Mitglied der Landlosenbewegung war auch einmal bei uns Gast – später wurde es erschossen. Solche Erfahrungen spornen an, uns für Gerechtigkeit einzusetzen.
Gab es auch Schwierigkeiten? Im Rückblick war die erste Partnerschaft mit der Lutheranischen Kirche in Belem/Brasilien eine asymmetrische. Wir haben die Partnerkirche zu stark an unseren finanziellen Tropf gehängt. So wurde zwar tolle Sozialarbeit geleistet und erhielten viele Leute einen Auftrag oder eine Anstellung. Doch es fand kein Gemeindeaufbau statt, der eine Dynamik über das Projektende hinaus gebracht hätte. Mit unserem zweiten Partner, der presbyterianischen Kirche Santi Spirit in Kuba, erarbeiteten wir gemeinsam eine Vereinbarung: Inhalt und Ziel der Partnerschaft wurden festgelegt – und dass das Projekt nach zehn Jahren abgeschlossen wird. Das gab Schwung und eine ganz andere Dynamik. Wir unterstützten gezielt bestimmte Sozialprojekte – eine Musikschule oder eine Wäscherei, die noch heute bestehen, aber nicht die Gemeinde selber. Für das Gemeindeleben sind die Menschen vor Ort verantwortlich. Aber ein grosses Gefälle bleibt? Aber es ist nicht einseitig. Immer wieder stellen sich Gegenfragen: Was haben die Partner uns zu sagen, uns als Christinnen und Christen, die in einer ganz anderen Situation leben? Was lernen wir von Partnerkirchen, die keine Steuergelder einnehmen und bei denen jeden Sonntag hunderte von Gläubigen am Gottesdienst teilnehmen und nicht nur einige Dutzend oder hundert? Es gab anregende Bibelabende mit einer Besucherin aus Kuba, die heute Theologieprofessorin ist. Schweizer Kirchen erscheinen behäbig und erstarrt, vergleiche ich sie mit den vitalen Kirchen in den jungen Gesellschaften von Afrika oder Lateinamerika. Heute lebt Rapperswil-Jona eine Partnerschaft mit einer Kirche in Kapstadt, einer pulsierenden Grossstadt in Südafrika. Warum dieser Wechsel? Nach Ablauf der 10 Jahre suchten wir einen neuen Partner, der kulturell nicht so anders ist. Da halfen mir meine Beziehungen aus der Zeit in Südafrika. Mit der Jubilee Community Church haben wir jetzt eine Partnerschaft, in der wir in vielerlei Hinsicht die Lernenden sind, vor allem was den Konnex von christlichem Glauben und sozialem Engagement
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© Kirchgemeinde Rapperswil-Jona
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Die Kirchgemeinde in Kapstadt erkannte den Bedarf. Dann wurde geplant und gemeinsam mit Rapperswil-Jona umgesetzt. Jetzt haben die Kinder aus der Kirchgemeinde und des Quartiers einen geschützten Spielplatz.
angeht. Die Kirche setzte sich bereits zur Zeit der Apartheid für das Miteinander von Hautfarben und sozialen Schichten ein. Sie ist eine sehr soziale Kirche mit einer starken spirituellen Identität und einem intensiven Gottesdienstleben.
nahmen für die Aufgabe «weltweite Kirche» einsetzen, in die Gemeindepartnerschaft. Und dafür erhalten wir erst noch eine enorme Belebung des Gemeindelebens.
Was unterstützen sie genau? Wir diskutieren jedes Jahr mit unserem Partner, welches seiner Sozialprojekte besondere Unterstützung braucht. Diese unterstützen wir langfristig. Aber der Austausch ist nicht einseitig. Unsere Jugendarbeit nahm sich dem Projekt für einen Spielplatz bei der Kirche in Kapstadt, den auch Kinder des Quartiers nutzen dürfen, an. Kinder und Jugendliche aus Rapperswil-Jona sammelten an einem Spielfest einen bedeutenden Betrag. Zugleich stellten sie Fragen zur Situation in Jona: Nun entwickelt sich auch das Zentrum rund um unsere Kirche zu einem familienfreundlichen Ort für Spass und Begegnung.
So gelingen Gemeindepartnerschaften
Gute Partnerschaft bedeutet auch, Mittel für längere Zeit zu binden. Wo bleibt der Spielraum für die akute Nothilfe? Das ist kein Entweder–oder, sondern ein Sowohl-alsauch. Beides benötigt Partnerschaften, aber zwei unterschiedliche Modelle. Für Soforthilfe sind die reformierten Werke unsere Partner. Auch da arbeiten wir langfristig zusammen. Sie haben die Struktur und Logistik, bürgen für Professionalität und können das nötige Monitoring machen. Nothilfe erfordert ein Partnerschaftsmodell, das wir als Gemeinde nicht leisten könnten. Zudem: auch in Franken konkurrenzieren sich die beiden Aufgaben wenig. Bei uns geht nur ein Bruchteil des Betrages, den wir aus den Steuerein-
HEKS (und auch Mission 21) haben viele Kontakte, um eine Gemeindepartnerschaft aufzubauen. HEKS vermittelt Kontakte in Osteuropa und begleitet Sie beim Aufbau und der Pflege der Gemeindepartnerschaft. Dabei sollen nicht nur Projekte zur Gemeindeentwicklung oder im diakonischen Bereich unterstützt werden. Wichtig ist auch, den aktiven Austausch zwischen den Kirchgemeinden und Kirchenmitgliedern in der Schweiz und in Osteuropa zu fördern. Die konkrete Ausgestaltung der Partnerschaft bestimmen die Partnergemeinden.
Informationen: www.heks.ch/gemeindepartnerschaften Kontakt: HEKS: Matthias Herren, Beauftragter für Kirchliche Zusammenarbeit, matthias.herren@heks.ch, 044 360 88 57 Mission 21: Vermittlung Gemeindepartnerschaften über Mission 21: Dario Brühlmann, Abteilungsleiter Kommunikation, dario.bruehlmann@mission-21.org, 061 260 23 15 Die Arbeitsstelle Kirche im Dialog/OeME der Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen hat eine «Wegleitung Gemeindepartnerschaft» erarbeitet: Das PDF findet sich mit diesen Stichworten auf der Seite www.ref-sg.ch oder akid@ref-sg.ch, bestellen: per Postadresse Oberer Graben 31, 9000 St. Gallen oder 071 227 05 50
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ENTWICKLUNGSZIEL
Auch bei Nothilfe an die weitere Zukunft denken Nathalie Praz *
Zunehmende Komplexität und gravierendere Folgen von Katastrophen fordern Hilfsorganisationen heraus. Nothilfe soll darum auch auf langfristige Verbesserungen geplant werden. Umgekehrt müssen in der Entwicklungsarbeit Risiken einbezogen werden. Bei Katastrophen müssen Nichtregierungsorganisationen möglichst schnell reagieren können, da jeder Moment zählt, um Leben zu retten. Eine gute Logistik ist entscheidend, um die betroffene Bevölkerung rasch zu erreichen: Vorräte mit überlebenswichtigen Gütern müssen bereit sein, qualifizierte Teams einsatzbereit. Nur so können sie innert Stunden nach einem Erdbeben oder einem Tropensturm in die betroffenen Gebiete ausreisen. Zugleich wachsen Unsicherheit und Gefahren, denen Helferinnen und Helfer bei ihren Einsätzen gegenüberstehen. Sicherheitsfragen haben heute ein viel grösseres Gewicht, spezifisches Fachwissen bezüglich Sicherheit ist eine zentrale Voraussetzung. Nur so ist die Arbeit des engagierten Personals in Ländern wie Irak, dem Südsudan oder Pakistan überhaupt möglich.
Nothilfe mit weiter Sicht Nothilfe muss zudem immer in Verbindung mit längerfristigen Entwicklungsprojekten geschehen. Gleichzeitig und vernetzt gehen Nothilfe, Wiederherstellung der Lebens-
© HEKS / Khalid Grein
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grundlagen und langfristige Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand. Im Fachjargon heisst dieser integrative Ansatz LRRD (Linking Relief, Rehabilitation and Development). Bei Nothilfeeinsätzen ist entscheidend, dass es immer bereits eine Ausstiegsstrategie. Nothilfe muss immer in Bezug zu langfristigen Interventionen, die auf tiefgreifende und systemische Veränderungen zielen, gedacht werden.
Im Entwicklungsprojekt Risiken einbeziehen Zugleich gilt es in Ländern mit erhöhtem Risiko für Naturkatastrophen wie z.B. Bangladesch, Haiti oder Kambodscha, solche Risiken in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit zu berücksichtigen. Sonst behindern Katastrophen die Bemühungen der lokalen Gemeinschaften für eine nachhaltige Entwicklung oder machen Entwicklungserfolge wieder zunichte. Dem kann entgegengewirkt werden, indem die Widerstandsfähigkeit der gefährdeten Bevölkerung erhöht wird. Beispiele sind, wenn gegen Erdbeben, Überschwemmungen und Tropenstürme widerstandsfähige Häuser, Schulen und Brunnen neu aufgebaut oder die Betroffenen gezielt dafür geschult werden, wie sie sich bei Katastrophen verhalten können. Der Klimawandel hat die Gefahr von Naturkatastrophen verschärft. In Simbabwe zum Beispiel ist der El Niño-Effekt vermehrt spürbar und die anhaltende Dürre bedroht Projekte der ländlichen Entwicklung. Deshalb setzt sich HEKS auch für humanitäre Einsätze zur Verteilung von Lebensmitteln und Saatgut oder für den Zugang zu Wasser ein. Zusätzlich wird die Bevölkerung in gefährdeten Gebieten unterstützt, damit sie ihre Widerstandsfähigkeit durch neue Anbautechniken oder eine Diversifikation und Anpassung der angebauten Sorten verbessern kann. Hirse anstelle von Mais als Beispiel ermöglicht trotz der Dürre eine ausreichende Ernte. Bei jedem Einsatz, sei es Entwicklungszusammenarbeit oder Humanitäre Hilfe, stehen die betroffenen Gemeinschaften und Personen im Mittelpunkt. Mit ihrer täglichen Arbeit wollen die Werke jedem Menschen das Grundrecht eines Lebens in Würde sichern.
Bei der Planung der Nothilfe – im Bild in Payan auf den Philippinen – schon an den langfristigen Aufbau denken.
* Nathalie Praz, HEKS, Abteilungsleiterin Humanitäre Hilfe
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UNTERSTÜTZUNG
Wir alle sind ein Teil der Lösung Maria Dörnenburg *
«Ich kann nicht zusehen, wenn Menschen leiden.
Mit viel Engagement und Kreativität
Ich muss einfach handeln.» Das Zitat von Abbas
Zum Glück gibt es aber viele engagierte Menschen in den Kirchen, die den Kopf nicht in den Sand, sondern in den rauen Wind des Lebens stecken. Mit viel Engagement und Kreativität werden Woche für Woche im ganzen Land Spenden für bedrängte Mitmenschen weltweit gesammelt. Sei es mit dem Missionsbasar, einem Suppenzmittag, wenn Schulklassen Brot backen und verkaufen oder im Gottesdienst die Kollekte für ein Projekt von HEKS, Mission 21 oder Brot für alle gesammelt wird. Das Engagement geht aber weit über Spendensammeln hinaus. In der Begegnung mit Gästen aus unseren Partnerländern, der Mitarbeit bei einem Flüchtlingstreff oder an einem Diskussionsabend wird immer eine Brücke geschlagen. Wir lernen die Menschen kennen, mit denen und für die wir uns engagieren, und erhalten Einblick in ganz andere und doch in vielem ähnliche Welten. Dies schafft Verständnis und Nähe und motiviert immer wieder neue Menschen, gemeinsam mit der Kirche zu handeln. So wird bei Katastrophen geholfen und so wird auch das langfristige und nachhaltige Engagement von unseren Partnern in Afrika, Asien und Lateinamerika gefördert.
Brot für alle, leitet auch Suppenköchinnen, Konfirmanden oder Mitarbeiterinnen der evangelischen
© Brot für alle / Maryline Bisilliat
Werke.
Gemeinsam und mit lauter Stimme: so wurde an der Karawane in Westafrika im Kampf gegen Landraub protestiert.
An Not-Wendigkeiten zu handeln fehlt es (leider) nicht. Die Medien berichten immer wieder von Katastrophen wie der Flüchtlingstragödie im Zusammenhang mit Syrien oder den Folgen des Hurrikans in Haiti. Neben diesen Katastrophen, die es in die Medien schaffen, gibt es auch viele, die von der Öffentlichkeit ungesehen bleiben: Menschen werden von ihrem Land vertrieben, weil ein Investor eine Plantage oder einen Flughafen bauen möchte. Ernten werden durch die Auswirkungen des Klimawandels zerstört und führen zu Hunger. In den Fabriken oder als Haushalthilfen arbeiten Menschen unter unmenschlichen Bedingungen. Aktuelle Not und langfristige Ungerechtigkeiten verlangen nach Hilfe. Dennoch erstaunt vor diesem Hintergrund nicht, wenn viele am liebsten den Kopf in den Sand stecken und nichts von den Ungerechtigkeiten und Schicksalen hören möchten.
«Wir sind die Lösung» Bei einem Protestmarsch gegen Land Grabbing im vergangenen Frühling trugen Bäuerinnen aus Burkina Faso ein Plakat mit den Worten: «Wir sind die Lösung». Das «Wir» sind nicht nur die Bäuerinnen, welche sich für ihre Rechte und ihren Zugang zu Land, Wasser und dem eigenen Saatgut einsetzen. Das «Wir» sind auch wir in den Kirchen, die sich mit Engagement und Herzblut für mehr Gerechtigkeit und gegen Armut und Hunger einsetzen. Herzlichen Dank, dass Sie in den Kirchgemeinden gemeinsam mit uns Werken handeln und damit ein Teil der Lösung sind. * Maria Dörnenburg, Beratung & Fundraising Kirchgemeinden, Brot für alle.
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Kamara von Silnorf, einer Partnerorganisation von
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Mit der Aktion Neuland sollen leere Paletten oder andere Behälter zu einer Parzelle voller Leben werden. Etwas gute Erde einfüllen, Samen säen, die rasch und schon bei Vorfrühlingstemperaturen keimen, oder vorgezogene Pflanzen einsetzen, in kühlen Nächten abdecken – und schon bald spriesst das Grün. Jede Palette der Aktion Neuland verdeutlicht, dass Erde etwas Kostbares ist. Noch viel mehr Sorgfalt erfordert der Boden in Ländern, wo Trockenheit und Verwüstung das Land bedrohen oder Erosion den guten Humus wegschwemmt. Steht die Palette auf dem Asphalt vor der Kirche oder dem Kirchgemeindehaus – oder warum nicht auf einem Platz vor der Bankfiliale – gibt sie tatsächlich ein Stück Land zurück: Quadratmeterweise «Neuland» zum Leben statt Quadratkilometer Plantagen für den Profit. uw
ÖKUMENISCHE KAMPAGNE 2017
© Brot für alle / Urs Walter
Monokultur für den Export statt Vielfalt fürs Leben
Land Grabbing raubt vielerorts der Bevölkerung den fruchtbaren Boden. Hinter den Investoren stecken auch Schweizer Finanzinstitute. Die Ökumenische Kampagne unterstützt den Kampf gegen Land Grabbing. Augenfällig macht das die Aktion Neuland. Hunderttausende Quadratkilometer fruchtbares Land und Wald wurden in den vergangenen Jahren in Monokulturen für Ölpalmen umgewandelt. Das Beispiel Kalimantan zeigt, wie die Lebensgrundlage vieler Menschen und eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt verschwinden. Eintönige, mit viel Chemieeinsatz bewirtschaftete Plantagen überziehen heute das Land. Diesem Landverschleiss setzt die Ökumenische Kampagne 2017 einen Landgewinn entgegen: Viele Paletten «Neuland» sollen ein Zeichen setzen für den Erhalt der Ernährungsgrundlagen vieler Menschen und einer vielfältigen Natur.
Paletten finden Sie bei Gewerblern und Spediteuren. Oder Sie bauen eine eigene Holzkiste. Helfen Sie, damit eine möglichst grosse Anzahl «Neuland»Flächen das Anliegen der Ökumenischen Kampagne anschaulich macht. Tipps zu Bau und Bepflanzen auf www.sehen-und-handeln.ch/neuland
AKTIONSTAG 25. MÄRZ Rosen – elektronisch oder duftend Erstmals findet die Rosenaktion nicht nur auf der Strasse, sondern auch im Internet statt: Die App «Give a Rose» erlaubt, eine virtuelle Rose zu verschenken. Eine persönliche Widmung gehört dazu. Pflanzen Sie mit, damit während der Kampagne 2017 ein grosses virtuelles Rosenfeld erblühen wird. Die Applikation ist ab sofort verfügbar: Am Aktionstag vom Samstag, 25. März 2017, duften auch die Rosen an den Verkaufsständen. Dieses Jahr unterstützt Coop die Rosenaktion. Die Blumen stammen von einer Max-Havelaar-zertifizierten Rosenfarm. Sie werden gegen eine Spende von 5 Franken abgegeben. Der Erlös kommt Projekten von Brot für alle und Fastenopfer im Süden zu Gute. Alle Verkaufsorte werden im Internet veröffentlicht: www.sehen-und-handeln.ch/rosen
FASTEN Fastengruppen gründen © Brot für alle / Stephan Tschirren
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Viele kreativ gestaltete Kisten «Neuland» geben ein starkes Signal.
Während der letzten Ökumenischen Kampagne haben beinahe hundert Fastengruppen gemeinsam für das Recht auf Nahrung gefastet. 2017 möchten wir noch mehr Gruppen werden – helfen Sie mit? In einer sorgfältig begleiteten Gruppe einer Kirchgemeinde lässt sich die mitmenschlichsoziale Dimension des Fastens besonders gut erleben. Information und Unterlagen: www.sehen-und-handeln.ch/fasten
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KAMPAGNENGAST
Erst wer seine Rechte kennt, kann sie verteidigen Urs Walter
Land Grabbing und die Folgen für Bauernfamilien kennt Kartini Samon aus ihrer Arbeit in Indonesien bestens. Die 34-Jährige ist Kampagnengast von Brot für alle. Sie setzt sich vor allem für lokale Gemeinschaften und ihre Rechte ein. In Ihrer Arbeit begleiten Sie Bauernfamilien auf dem Land, Sie selbst leben in der Grossstadt Jakarta – macht das einen grossen Unterschied? Die Lebensbedingungen von Bauernfamilien auf dem Land und in der Hauptstadt Jakarta sind äusserst unterschiedlich, denn die Entwicklung in Indonesien verläuft sehr ungleich. Zudem: Indonesien besteht aus 17 000 Inseln, und jede ist anders. Jakarta zählt 13 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und gilt weltweit als eine der Städte mit den schlimmsten Verkehrsproblemen und wenigsten Grünflächen. Auf dem Land ist die Infrastruktur ziemlich schlecht, dafür leben die Leute im Einklang mit der Natur. Wie sehen die Entwicklungschancen für junge Erwachsene aus? Schulen in den Dörfern sind meist nur eine Basisstufe und oft qualitativ ungenügend. Wollen und können die Eltern einen weiteren Schulbesuch finanzieren, müssen ältere Mädchen und Buben in den nächsten grösseren Ort oder in die Provinzhauptstadt. Die meisten bleiben danach dort und finden Arbeit in einer Fabrik oder sonst wie ausserhalb der Landwirtschaft. Viele wandern aus, etwa nach Malaysia, Hongkong oder Saudi-Arabien. Die meisten Bauern ermutigen ihre Kinder dazu. Sie glauben nicht, dass sich mit Landwirtschaft der Lebensunterhalt bestreiten lässt. Wo liegen Ihre Schwerpunkte im Kampf gegen Land Grabbing? Auf nationaler Ebene beschäftige ich mich vor allem mit Advocacy-Arbeit, damit lokale Gemeinschaften gestärkt werden und sich besser in die politischen Entscheide einbringen können. Dazu gehört auch Policy-Forschung, um die Strukturen besser zu nutzen. Grain und die Farmergewerkschaft haben einige Erfolge erzielt: Bauern können wieder auf eigenem Land produzieren. Eine Agrarreform brachten wir nochmals auf die politische Agenda und erreichten neue Entscheide. Bäuerinnen und Bauern wie die Zivilgesellschaft
verstehen heute die verschiedenen Instrumente besser und können sie nutzen, um ihre Rechte zu verteidigen. Was mir fehlt, ist das gemeinsame Vorgehen. Allzu oft bleibt das Engagement der Leute einzig auf ihren Bereich wie zum Beispiel Bergbau, Landwirtschaft oder Umwelt und Naturschutz ausgerichtet. Land Grabbing entzieht vielen Menschen die Lebensgrundlage. Einige finden Arbeit in der Palmölverarbeitung. Was für Stellen sind das? Das hängt natürlich stark von der Position in der Fabrik ab. Ein grosser Teil der Beschäftigten ist aber im Taglohn oder saisonal angestellt. Das bedeutet wenig bis gar keine soziale Sicherheit und sehr tiefe Löhne. Besonders Taglöhner sind nur im Stundenlohn und häufig im Akkord angestellt. * Grain ist eine Partnerorganisation von Brot für alle. Sie kämpft für Biodiversität und Raum für eine bäuerliche statt industrielle Landwirtschaft. Seit Jahren wehrt sie sich gegen Land Grabbing. 2011 erhielt Grain den Alternativen Nobelpreis.
Kartini Samon, Kampagnengast von Brot für alle Kartini Samon befasst sich seit Jahren mit der Palmölindustrie und wie diese Menschenrechte verletzt. Heute arbeitet für Grain, eine Partnerorganisation von Brot für alle, die sich für Biodiversität einsetzt und gegen Land Grabbing kämpft. Zuvor war die 34-Jährige für die indonesische Bauerngewerkschaft SPI tätig. Ein Jahr arbeitete sie für die-UN-Landwirtschaftsorganisation FAO in Rom. Das erleichtert ihr, dem Schweizer Publikum Verständnis für die Kulturen von Indonesien zu wecken. uw
© Brot für alle / Grain
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www.grain.org Einsätze 3. März bis 20. März 2017, Anfragen an Stephan Tschirren, tschirren@bfa-ppp.ch, 031 380 65 95
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ADDAX VERKAUFT
Zukunft für Bauernfamilien bleibt unklar Urs Walter
Addax Bioenergy gibt ihr Agrotreibstoffprojekt in Sierra Leone ab. Die Bevölkerung hat keine Arbeit und weiss nicht, wie es weitergeht. Einmal mehr ist ein Grossprojekt zur Entwicklung einer ländlichen Region gescheitert. Ende September hat Addax das Agrotreibstoffprojekt in Sierra Leone an Sunbird Bioenergy verkauft. Die britische Firma soll die Produktion von Energie aus Zuckerrohr in Schwung bringen. Die Mittel stammen von China New Energy und weiteren Investoren. Die Firma wurde vom durch unabhängige Börsenbeobachter geführten Dienst Shareprophets auf seine Liste der Firmen mit zweifelhaftem Ruf gesetzt.
Weitere Entwicklung ist offen Seit über einem Jahr steht das Projekt von Addax Bioenergy in der Region Makeni still. Ein Grossteil der Arbeiter wurde freigestellt und erhielt nur noch einen Teil des Lohnes, Saisonarbeitskräfte verloren ihre Arbeit. «Das brachte viel Not und Hunger», stellte Mohamed Conteh fest,
Leiter von Silnorf, der Partnerorganisation von Brot für alle in Sierra Leone. «Den Leuten fehlt das Land zur Sicherung ihrer Ernährung, seit sie es verkauft oder verpachtet haben. Denn die Verträge für die 23 500 Hektaren sind noch immer rechtsgültig. Dazu kommt, dass die Entschädigungen für das Land viel zu tief sind». Wann wieder bezahlte Arbeitsplätze angeboten werden, bleibt offen. Die Käuferin Sunbird Bioenergy teilt mit, sie wolle den Betrieb «so schnell wie möglich» wieder aufnehmen. Zugleich verspricht sie in ihrer Mitteilung faire Konditionen für die Bäuerinnen und Bauern und dass sie «zur Entwicklung der Gemeinden» beitragen will. Von Addax wurden viele Versprechen nicht oder nur teilweise erfüllt. Das gelte in den Dörfern, aber auch landesweit: «Das darf sich nicht wiederholen», betont Conteh. «Es ist wichtig, dass Silnorf sich weiterhin für die Rechte der Bevölkerung einsetzen kann», sagt Silva Lieberherr, Fachperson Landwirtschaft und Land Grabbing bei Brot für alle. «Darum unterstützen wir Silnorf weiterhin.»
Kriterien sorgfältiger beachten Addax Bioenergy wurde einige Zeit als Vorzeigeprojekt und Entwicklungsmodell präsentiert. Es wurde mit dem Label RSB für nachhaltige Energiegewinnung ausgezeichnet und erhielt bedeutende Mittel von Entwicklungsbanken. Nur: Addax hat bisher die Energieversorgung von Sierra Leone nicht verbessert, sondern vor allem grosse Mengen Strom verbraucht. Über die Afrikanische Entwicklungsbank (AEB) und den Emerging Africa Infrastructure Fund (EAIF) war auch die Schweiz beteiligt. Diese Mittel wurden zurückbezahlt. Doch ein grosser Makel bleibt: Entwicklungsbanken
© Brot für alle / Miges Baumann
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Auch nach dem Verkauf von Addax Bioenergy bleibt vieles offen. John Brima Kargbo (links) von Silnorf beantwortet Fragen der Bevölkerung.
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investieren zwar offiziell aufgrund interner Regeln zur nachhaltigen Finanzierung. Doch diese wurden im Fall Addax ungenügend eingehalten. Das belegt eine von Brot für alle und Brot für die Welt (Deutschland) veröffentlichte Studie. Darum fordert Brot für alle die Schweiz und alle Geldgeber der Entwicklungsbanken auf, dafür zu sorgen, dass Kredite sorgfältiger vergeben werden. Sie dürfen keine
Projekte unterstützen, die zu Land Grabbing führen. Zu dieser Verantwortung der Schweiz als Kreditgeber von Entwicklungsinstitutionen hat Maja Ingold, Nationalrätin und Stiftungsrätin von Brot für alle, mit einer Interpellation in der Herbstsession vom Bundesrat Auskunft und Vorgaben gefordert.
ERFOLG I
Von den anderen Mobiltelefon-Verkäufern hat Sunrise zögerlich reagiert, zeigt sich jedoch offen für eine Diskussion. Salt und Mobilzone jedoch stellten sich bisher taub und streiten jegliche Verantwortung ab. Salt hat 2015 sogar seine Abteilung für soziale Unternehmensverantwortung (CSR) aufgelöst, als das Unternehmen aus der Orange-Gruppe austrat. uw
Swisscom ergreift Massnahmen gegen Benzol Mit einer Kampagne haben Brot für alle und Fastenopfer angeprangert, dass das hochgiftige Benzol in China noch immer bei der Herstellung von Mobiltelefonen eingesetzt wird. Swisscom hat positiv
www.sehen-und-handeln.ch/benzol
reagiert und konkrete Massnahmen beschlossen. Über 4500 Personen haben die Petition von Brot für alle und Fastenopfer gegen den Einsatz von Benzol in der Handyproduktion unterschrieben. Gemäss internationalen Richtlinien sind die Schweizer Mobiltelefon-Verkäufer ebenfalls verantwortlich für das, was in den Fabriken in Asien passiert. Sie müssen sich dafür einsetzen, dass die Markenfirmen, deren Produkte sie verkaufen, wirksame Massnahmen ergreifen. Das Reinigungsmittel Benzol, das in der Endphase der Herstellung von Mobiltelefonen zum Einsatz gelangt, ist hochgiftig, verursacht Krebs und kann zum Tod führen. In der Schweiz ist sein Einsatz in der Produktion seit Jahren verboten. Ziel ist, Benzol durch weniger gesundheitsgefährdende Produkte zu ersetzen. Swisscom, der grösste Schweizer Mobiltelefon-Verkäufer, hat auf die Kampagne «Stopp Benzol» von Brot für alle und Fastenopfer reagiert. In einer Stellungnahme anerkennt das Unternehmen die negativen Folgen durch den Einsatz von Benzol auf die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Fabriken, in denen die Handys hergestellt werden. Swisscom hat auch das Fairphone ins Sortiment aufgenommen. Das Telefon ist einfach zu reparieren und bei der Herstellung werden so weit wie möglich faire Arbeitsbedingungen eingehalten. «Als Vorreiter für Nachhaltigkeit setzt sich Swisscom seit 2011 auch international aktiv dafür ein, Nachhaltigkeit in der Lieferkette umzusetzen. Dazu gehören Audits in den Fabriken der eigenen Lieferanten», sagt Res Witschi, Leiter Corporate Responsibility bei Swisscom. Swisscom werde sich aktiv in den brancheneigenen Initiativen – wie Global eSustainability Initiative (GeSI) und Joint Audit Cooperation (JAC) – dafür einsetzen, dass Benzol sorgfältiger verwendet werde.
ERFOLG II Konzernverantwortungsinitiative eingereicht Mit rund 120 000 gültigen Unterschriften wurde im Oktober die Konzernverantwortungsinitiative bei der Bundeskanzlei eingereicht. Jetzt beginnt der politische Prozess, damit auch die Schweiz und ihre Wirtschaft ihre Verantwortung zum Schutz von Mensch und Umwelt wahrnehmen. Die Initiative orientiert sich an den 2011 einstimmig verabschiedeten Uno-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Sie verlangt, dass Schweizer Konzerne für ihre Geschäftsbeziehungen eine Sorgfaltsprüfung bezüglich Menschenrechten und Umweltschutz einführen. Das heisst: die Konzerne müssten künftig ihre Aktivitäten und jene ihrer Tochter- und Zulieferunternehmen auf Risiken für Mensch und Umwelt prüfen, geeignete Massnahmen ergreifen, um sie zu vermeiden, und öffentlich darüber berichten. Über 80 Organisationen, darunter Brot für alle, tragen das Anliegen mit, dass Schweizer Qualität in Zukunft auch bedeutet, die Menschenrechte zu beachten und die Umwelt zu schützen. uw
NEU BEI BROT FÜR ALLE Karin Mader betreut seit November 2016 das Dossier Unternehmensverantwortung in der Elektronikindustrie. Sie wird die erfolgreiche Arbeit von Daniela Renaud für die Kampagne «High Tech – No Rights» fortsetzen. uw
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KOSOVO
Ein Traum soll Wirklichkeit werden Von Hanspeter Bigler*
Die Lebensbedingungen der Roma und Ashkali im Kosovo sind sehr prekär. Sie leiden unter grosser Armut und Diskriminierung. HEKS und Voice of Roma, Ashkali and Egyptians (VoRAE) fördern mit einem umfassenden Programmansatz ihre soziale Integration. Zeqir Kovaqi geht über die Müllhalde und schaut sich aufmerksam um. Ab und zu hackt er mit seinem Pickel in die Abfallschicht. Er sucht Metallteile oder Plastik, um sie dem Schrotthändler zu verkaufen. Manchmal findet er einen alten Fernseher oder einen Kochherd. Doch heute sind ein paar Metallstangen die ganze Ausbeute. Zum Glück hat er vor ein paar Tagen eine alte Waschmaschine entdeckt. Sie wird ihm etwa sieben Euro einbringen. Damit kann er seine Familie einen Tag über Wasser halten. Zeqir ist ein Ashkali. Diese stammen wie die Roma aus Indien, sprechen aber Albanisch und sind Muslime. Dennoch werden sie wie die Roma von der Mehrheitsbevölkerung ausgegrenzt. Zeqir und seine Frau Shpresa leben mit
ihren sieben Kindern in einer kleinen Hütte am Rand von Fushe Kosovë, nahe der kosovarischen Hauptstadt Pristina. Die Hütte besteht aus einem einzigen Raum, ohne Strom und Wasser. Durch die Ritzen strömt kalte Luft. Holz für Herd und Ofen ist rar. Denis, der vierjährige Sohn von Zeqir und Shpresa, hustet stark. Die Kälte in der Hütte und die mangelhafte Ernährung greifen die Gesundheit an. Die Familie hat nicht immer genug zu essen. Denis isst in Kaffee getauchte Brotkrümel zum Frühstück.
Im Einsatz für Minderheiten Heute ist Isak Skenderi bei der Familie auf Besuch. Isak ist Leiter der HEKS-Partnerorganisation VoRAE, die sich für die Rechte der Roma, Ashkali und Balkan-Ägypter im Kosovo einsetzt. Isak ist selber ein Rom. «Ich arbeite für VoRAE, weil ich mir eine Gesellschaft wünsche, in der alle gleichbehandelt werden», erklärt Isak. VoRAE unterstützt bedürftige Roma- und Ashkali-Familien dabei, mit Hilfe von Fachkräften ein kleines Haus mit zwei Zimmern, Toilette und fliessendem Wasser zu bauen. Das Baumaterial erhalten sie kostenlos. Die Arbeitskräfte, meist Verwandte oder Nachbarn, müssen sie selbst organisieren – so auch Zeqir und Shpresa. «Jeden Morgen freue ich mich voller Ungeduld, endlich in unser neues Heim einzuziehen», sagt Shpresa. «Es ist wie ein Traum.» Der Häuserbau für notleidende Roma und Ashkali im Kosovo ist eine Erfolgsgeschichte. HEKS und VoRAE gelang es nach vielen Jahren Überzeugungsarbeit, die lokalen Behörden in die Pflicht zu nehmen: Voraussetzung für den Häuserbau ist, dass sich die örtlichen Gemeinden mit mindestens einem Drittel an den Kosten von 5000 Euro pro Haus beteiligen. Damit wird einerseits eine Multiplikation des Projekts möglich; andererseits werden die Gemeinden dafür sensibilisiert, dass sie für die Minderheiten verantwortlich sind. Dieses Jahr erhalten 68 Familien in verschiedenen Regionen im Kosovo ein neues Heim.
© HEKS/Christian Bobst
Chancengleichheit bei der Bildung
Mit Unterstützung von HEKS und VoRAE baut Zeqir Kovaqi (rechts) ein sicheres Zuhause für seine Familie: Zeqir im Gespräch mit Isak Skenderi, Leiter von VoRAE.
Ein Grund für die prekäre Lebenssituation der Roma und Askhali im Kosovo ist, dass sie in der Vergangenheit kaum Zugang zu Bildung und einer qualifizierten Erwerbsarbeit hatten. Den Kindern wurde der Besuch der Schule oft verweigert. Viele Schulleitungen wollten keine «Zigeuner» in ihren Institutionen. HEKS und VoRAE setzen sich dafür ein, dass die Kinder zur Schule gehen können. Weil die meisten Roma- und Ashkali-Eltern
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die wir zusammen mit HEKS entwickelt haben, bilden wir eine neue junge Roma-Generation aus, die bessere Chancen hat», erklärt er.
© HEKS/Christian Bobst
Hilfe vor Ort ist wichtig
Zeqir Kovaqi versucht seine Familie mit Schrott- und Müllsammeln durchzubringen.
selbst kaum oder gar nicht die Schule besuchten, erhalten die Kinder aber häufig keine Hilfe bei schulischen Problemen. Deshalb haben HEKS und VoRAE einen Stützunterricht aufgebaut, der mittlerweile Teil des Schulangebots ist. Auch hier war viel Überzeugungsarbeit nötig. «Wir können 500 bis 1000 Kindern Stützunterricht anbieten», erklärt Leo Meyer, Programmbeauftragter von HEKS. «Aber im Kosovo gibt es 5000 bis 10 000 Kinder, die Stützunterricht benötigen. Darum wählten wir einen anderen Ansatz mit dem Ziel, einen systemischen Wandel herbeizuführen.» Die NGOs sollen als Berater und kritische Begleiter den Staat, die Gemeinden und Schulen sensibilisieren und – nötigenfalls auch mit Druck – dazu ermuntern, die Probleme selbst zu lösen.
Erfolgreiche Sensibilisierung HEKS und VoRAE arbeiten seit 2011 zusammen. Heute erhalten rund 1000 Schülerinnen und Schüler zwischen 7 und 14 Jahren in 15 Gemeinden Stützunterricht. Das Angebot ist offen für Angehörige aller Volksgruppen, also auch für serbisch- oder albanischstämmige Kinder. Zudem können die 14- bis 18-jährigen Sekundarschülerinnen und -schüler Stipendien, Mentorings und Tutoren in Anspruch nehmen. Damit soll sichergestellt werden, dass insbesondere Roma- und Ashkali-Kinder aus bildungsfernen Familien die Sekundarschule abschliessen und eine Berufslehre oder eine höhere Ausbildung in Angriff nehmen. Mit dieser Massnahme hat die Zahl der Roma-Jugendlichen mit einer Oberstufenausbildung sprunghaft zugenommen. Ihre Chancen auf eine Erwerbstätigkeit haben sich dadurch stark verbessert. Unter den Roma sei das Bildungsniveau zwar immer noch tief, erklärt Isak. Das sei einer der Gründe, weshalb die Roma immer noch nicht auf dem Arbeitsmarkt mithalten können. «Aber mit den Programmen,
Damit ihr Traum von einem besseren Leben Wirklichkeit wird, werden sie von HEKS und VoRAE auch beim Einstieg ins Erwerbsleben unterstützt. Jugendliche können Ausbildungen in verschiedenen Berufsgattungen absolvieren. Erwachsene, die als selbständig Erwerbende einen eigenen kleinen Betrieb aufbauen wollen, erhalten Beratung, technische Unterstützung oder Arbeitsgeräte. Auch hier wird eine Eigenleistung verlangt: Während die Begünstigten beim Häuserbau den Bau selber an die Hand nehmen und die Stipendiaten schulische Mindestleistungen erbringen müssen, wird von den Start-up-Betrieben eine finanzielle Eigenleistung verlangt. Alle Teile des Projekts bilden für zahlreiche Roma-Gemeinschaften eine Quelle der Hoffnung. «Eines der grössten Probleme der Menschen ist der Mangel an Perspektiven», sagt Isak Skenderi. «Deshalb gibt es immer noch Migration aus dem Kosovo. Sobald die Menschen aber eine Möglichkeit sehen, hier ein besseres Leben aufzubauen, werden sie alles dafür geben, um ihre Träume in ihrer Heimat zu verwirklichen. Darum geht es in unserem Projekt: den Menschen die Chance zu geben, ein Leben in Würde aufzubauen.» *Hanspeter Bigler ist Leiter des Bereichs Kommunikation bei HEKS
Kampagne «Fragen Sie ihn» Machen Spenden angesichts des weit verbreiteten Elends und der Armut auf der Welt überhaupt Sinn? Die Antwort von HEKS: «Wir können nicht jedem Einzelnen helfen – aber Einzelnen, die etwas für Viele tun.» Zum Beispiel Isak Skenderi, Leiter der HEKSPartnerorganisation «VoRAE» im Kosovo. Er setzt sich dafür ein, dass die diskriminierten Roma im Kosovo eine Stimme erhalten im Kampf um ihr Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft, öffentliche Dienstleistungen, Bildung und Arbeit. Mehr über das Roma-Projekt: www.fragen-sie-ihn.ch. Für Kirchgemeinden steht umfangreiches Material für die Sammlung während der Adventszeit zur Verfügung: Der Dokumentarfilm «Voice of Roma – Eine Stimme für Minderheiten im Kosovo», Plakate, Sammlungsprospekte, Kollektenansagen, Predigtbausteine, Inspirationen für den Religionsunterricht und vieles mehr sind erhältlich unter: www.heks.ch/sammelkampagne.
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ITALIEN
Sichere Einreise von Flüchtlingen HEKS unterstützt mit 250 000 Franken die Vereinigung der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) bei der sicheren Einreise und Unterbringung von
© FCEI/Andrea Sabbadini
besonders verletzlichen Flüchtlingen aus Libanon.
Tag für Tag versuchen einige hundert bis tausend Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die Situation in ihren Herkunftsländern ist so desolat, dass sie bereit sind, ihr Leben zu riskieren. Bis Mitte Oktober sind 2016 bereits 3654 Flüchtlinge bei der Überquerung des Mittelmeeres ums Leben gekommen. FCEI und die Gemeinschaft Sant’Egidio haben darum mit dem italienischen Staat eine Vereinbarung getroffen, die den beiden Organisationen erlaubt, innerhalb von zwei Jahren tausend besonders verletzliche Flüchtlinge mit einem humanitären Visum auf sicherem Weg nach Italien zu bringen. Dabei handelt es sich um Menschen, die Opfer von Verfolgung, Folter oder Menschenhandel wurden, um unbegleitete Minderjährige, Familien mit kleinen Kindern oder Menschen mit einer Behinderung. FCEI und Sant’Egidio verpflichten sich, während des Asylverfahrens die Unterkunft und Verpflegung der Flüchtlinge sowie Integrationsmassnahmen wie Sprachkurse zu finanzieren. HEKS beteiligt sich an den Kosten für die Einreise und Unterbringung von 50 Flüchtlingen aus Libanon. Spendenkonto: 80-1115-1, Vermerk «Sichere Einreise»
Willkommen in Italien: Dank der Vereinigung der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) können besonders verletzliche Flüchtlinge auf sicherem Weg nach Italien einreisen.
UKRAINE
Nothilfe für intern Vertriebene HEKS unterstützt mit 200 000 Franken besonders verletzliche Menschen in der östlichen Ukraine, die unter dem seit 2014 dauernden Konflikt leiden und kaum Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Die humanitäre Situation in der östlichen Ukraine hat sich seit dem Beginn des militärischen Konflikts zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den bewaffneten Milizgruppen in der Region Donetsk und Lugansk im Jahr 2014 zusehends verschlechtert. Bis Juli 2016 wurden über 1,7 Millionen Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben, knapp 1,1 Millionen Menschen sind nach Russland geflüchtet. Gemäss dem UN-Koordinationsbüro für Humanitäre Hil-
fe sind in der östlichen Ukraine mittlerweile 3,1 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. HEKS unterstützt über das Netzwerk «ACT Alliance» mit 200 000 Franken die Hilfsorganisation «Hungarian Interchurch Aid» (HIA), die seit Beginn des Konflikts humanitäre Hilfe in den betroffenen Gebieten der Ukraine leistet. Unterstützt werden in den Bezirken Zaporizhia, Kherson, Donetsk und Luhansk besonders verletzliche Personen, die kaum Zugang zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung haben. Bis Ende Mai 2017 werden 7500 Menschen mit Lebensmittelpaketen und Hygieneartikeln sowie 600 Kleinkinder mit Babyhygieneartikeln versorgt. Weiter erhalten 500 Familien Heizmaterial, 150 Familien Material zum Wiederaufbau ihrer Häuser und 120 Frauen, ältere Menschen und Kinder psychosoziale Betreuung. Für den Winter wird ausserdem ein Gemeindezentrum instand gesetzt. Spendenkonto: 80-1115-1, Vermerk «Nothilfe Ukraine»
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NOTHILFE
© Glückskette/Priska Spörri
Grosse Not in Haiti Bettina Filacanavo
Mit voller Wucht hat der Hurrikan «Matthew» im Oktober die Küstenregionen im Südwesten Haitis getroffen. Er hat Hunderte von Todesopfern gefor-
Die Menschen räumen nach dem Hurrikan eine Zugangsstrassen frei. Für diese Arbeit verdienen sie fünf US-Dollar pro Tag, mit denen sie sich Lebensmittel kaufen können.
dert und riesige Verwüstungen angerichtet. HEKS leistet mit seinem Team vor Ort Nothilfe. Sechs Jahre nach dem schweren Erdbeben ist die Bevölkerung Haitis wieder von einer Naturkatastrophe betroffen. Unter schwierigen Umständen arbeitet das lokale HEKS-Team gemeinsam mit Spezialisten seit Wochen auf Hochtouren: Das HEKS-Büro wurde stark beschädigt, die Wege sind kaum passierbar und die Sicherheitslage ist sehr kritisch. Khalid Grein, einer der Spezialisten für humanitäre Hilfe bei HEKS, ist bereits wenige Tage nach der Katastrophe nach Haiti geflogen, um vor Ort eine entsprechende Nothilfe einzuleiten und den Bedarf für weitere Massnahmen abzuklären. HEKS hat dafür in einer ersten Phase der humanitären Hilfe eine halbe Million Franken bereitgestellt. Betroffen vom Sturm ist vor allem die sehr ländliche Region Grand’Anse, in der HEKS seit vielen Jahren tätig ist. HEKS hat dort unter anderem den Bau von 40 Schulhäusern unterstützt und seither auch den Schulbetrieb begleitet. Diese Centres Ruraux d’Education Populaire (CREP) dienen bis auf weiteres als Notunterkünfte für Dutzende von Familien, die kein Dach mehr über dem Kopf haben.
Trinkwasser und Saatgut Nach dem Hurrikan war HEKS die erste internationale Organisation vor Ort, die mit der Verteilung der Hilfsgüter begann. In einem ersten Schritt sorgte HEKS dafür, dass der Dorfbevölkerung sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. 10 000 Personen erhielten Tabletten zur Entkeimung des Wassers. Da der Hurrikan praktisch die ganze Vegetation in der Region zerstörte und die Landwirtschaft zum Erliegen brachte, verteilt HEKS in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen an 2000 Familien Saatgut zum Anbau von Gemüse, das in kurzer Zeit erntebereit ist. 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung in der Grand’Anse leben von der Landwirtschaft.
Geld für Lebensmittel «Die Menschen hungern. Sie brauchen dringend Geld, um Nahrungsmittel zu kaufen», sagt Khalid Grein. Deshalb bietet HEKS ihnen die Möglichkeit, während zehn Tagen bei
den allgemeinen Aufräumarbeiten anzupacken, insbesondere um Strassen und Wege wieder passierbar zu machen. Mittlerweilen profitieren rund 3500 Familien von diesen Arbeitseinsätzen. Jeder Familie werden für diesen zehntägigen Arbeitseinsatz 50 US-Dollar ausbezahlt. Dieses Geld reicht, um sich einen Monat lang auf den lokalen Märkten mit Lebensmitteln versorgen zu können. Helfen Sie mit. Mit Ihrer Spende können wir rasch helfen und die Not in Haiti lindern. Spendenkonto: 80-1115-1, Vermerk «Hurrikan-Opfer Haiti» oder online unter www.soforthilfe.heks.ch Weitere aktuelle Informationen: www.soforthilfe.heks.ch
OSTEUROPA-TAG
Die Rolle der Kirche in der Gesellschaft 2017 feiert die Reformierte Kirche ihr 500-Jahr-Jubiläum. Die Reformatoren im 16. Jahrhundert haben nicht nur das theologische Denken innerhalb der Kirche erneuert; eine Charakteristik der Reformierten Kirche ist auch ihr Verständnis, dass sie Teil der Gesellschaft ist und die Gesellschaft Teil der Kirche. Thema des Osteuropa-Tages vom 21. Januar 2017 wird darum die Rolle der Kirche in der Gesellschaft sein. Der Bischofspräsident der Ungarischen Reformierten Kirche, István Szabó, und der Präsident des Synodalrats der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn, Andreas Zeller, werden in ihren Referaten darüber sprechen, wie sie heute in ihrem Umfeld die Rolle der Kirche in der Gesellschaft verstehen. Die Teilnehmenden werden in verschiedenen Workshops die Gelegenheit haben, HEKS-Partner aus Osteuropa zu treffen und zu erfahren, wie diese sich innerhalb und für die Gesellschaft einsetzen. os Datum und Ort: 21. Januar 2017, 9.15 Uhr, im Kirchgemeindehaus Schwamendingen, Zürich Programm und Anmeldung: www.heks.ch/osteuropatag
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SÜDKOREA
Dem Wind zuhören Lea Wirz und Miriam Glass*
Karina Schumacher lebt seit fünf Jahren in Südkorea. Die Ökologin baut gemeinsam mit der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea ein Netzwerk für Umweltschutz auf. Eine herausfordernde, aber schöne Aufgabe, berichtet sie im Interview. Karina Schumacher, was sind die dringendsten Umweltprobleme in Südkorea? Es gibt so gut wie kein Bewusstsein für Umweltprobleme. Der Boom der 80er-Jahre lässt nach und die Leute haben Angst um ihren Wohlstand. Sie investieren viel in Bildung. Schon 3-Jährige besuchen teure Lerninstitute, damit sie später in eine gute Universität und von dort in ein renommiertes Unternehmen kommen. Es bleibt wenig Raum für andere Dinge. In so einem Spannungsfeld zu erklären, dass wir ohne saubere Umwelt keine Zukunft haben, ist schwierig. Ich mache es trotzdem immer wieder! Wie sieht diese Sensibilisierungsarbeit konkret aus? Ich halte Vorträge und mit Kindern mache ich viel Erlebnispädagogik. Oft im Rahmen von Sommerlagern für Kinder und Jugendliche. Ich fahre mit den Gruppen an den Naeseong-Fluss. Dort geht es ums Erfahren, Wahrnehmen und Spass haben am und im Fluss. Es ist ein grosses Problem, dass es in Seoul keine Möglichkeit gibt, unstrukturiert zu spielen. Es muss immer ein Spielplatz, ein Kids-Café, ein Event- oder Themenpark sein. Ungestaltete Natur gibt es wirklich wenig. Ich glaube, das ist gewollt, weil sich damit nichts verdienen lässt. Worum geht es in den Vorträgen? Das kommt ganz auf die Zielgruppe an. Mal sind es Studentinnen, mal Pastoren, mal Kinder, mal Senioren. Ich will bewusst machen: Wir können anders leben, wir müssen nicht jeden Tag zwei oder drei Pappbecher wegwerfen und viel Müll produzieren. Wir müssen nicht immer das Licht anhaben. Das Auto muss nicht laufen, wenn ich nicht drin sitze. Mir geht es darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit Kindern bei der Umweltbildung zu erleben, wie schön Umwelt sein kann: Im Wasser spielen, einfach mal zuhören, wie der Wind in den Bäumen raschelt. Und zu sagen: Darauf müssen wir aufpassen, das muss uns auch etwas Anstrengung wert sein.
© Mission 21 / Lea Wirz
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Karina Schumacher ist ökumenische Mitarbeiterin im Auftrag von Mission 21 und der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) bei der Presbyterian Church in the Republic of Korea (PROK).
Was gibt es an positiven Begegnungen? Zum Glück sehr viele. Es ergeben sich Gespräche an der Bushaltstelle, beim Essen im Restaurant oder direkt am Fluss. Das Netzwerk wächst stetig. Nur ein Beispiel: Neulich hat das Ökozentrum der Presbyterianischen Kirche in Seoul eine Talkshow mit Konzert veranstaltet. Die Redner auf dem Podium waren lauter Leute, die ich vorgeschlagen hatte. Ich habe inzwischen genug Kontakte, um ein Podium zu füllen! Man darf sich in einem Einsatz wie meinem nicht entmutigen lassen. Man muss Selbstbewusstsein haben, eine gewisse Frechheit, um Dinge einfach mal zu machen und zu schauen, was passiert. Vielleicht ist es Gottvertrauen. *Miriam Glass und Lea Wirz, Team Öffentlichkeitsarbeit Mission 21 Ihre Spende hilft! Projekt «Stärkung der Umweltbewegung in Südkorea» (Projekt-Nr. 276.2521) Konto: Konto PC 40-726233-2, IBAN Nr. CH58 0900 0000 4072 6233 2 Information: www.mission-21.org/suedkorea, projektdienst@mission-21.org, 061 260 23 03
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Das Projekt arbeitet mit 100 mehrköpfigen Familien mit über 470 Personen. Zudem werden die Begünstigten dazu ermutigt, das neue Wissen an Bekannte und Familienmitglieder weiterzugeben.
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Vitamine für 100 Familien
Migration reisst Familien auseinander
Mara Wirthlin*
Viele Menschen in den Hochanden Perus leben in prekären Verhältnissen und ernähren sich mangelhaft. Doch mit der richtigen Technik wächst auch in der kalten Höhenregion Gemüse. «Es gibt hier oben viel Potenzial, unser Leben zu verändern», sagt die 25-jährige Peruanerin Evangelina Huarcaya. Mit ihrem Partner und zwei Kindern lebt sie in der südandinen Region Puno, auf etwa 3800 Metern über dem Meer. Die Familie lebt von eigenen Ernteerträgen. In der kalten Jahreszeit sinken die Temperaturen stark und die Erdqualität eignet sich nur für wenige Gemüse- und Getreidesorten. Die Folge ist eine einseitige Ernährung, die vor allem aus Mais, Ackerbohnen und Kartoffeln besteht. Sie ist zwar reich an Kohlenhydraten, aber arm an Vitaminen und weiteren Nährstoffen. Cedepas, Partnerorganisation von Mission 21, schafft in den Distrikten Chupa und Arapa seit Anfang 2016 Abhilfe: Mit landwirtschaftlichen Workshops und dem Verteilen von Samen hilft die Organisation, die Ernteerträge über das ganze Jahr hinweg zu verbessern. Sie sollen soweit gesteigert werden, dass die Familien die Überschüsse auf den regionalen Märkten verkaufen können.
Crisanto Fabián ist Landwirtschaftsberater bei Cedepas. «Vor allem für die vielen Kinder ist eine bessere Ernährung wichtig, um in der Schule mitzuhalten», sagt er. «Auch die Mütter sollen mehr Energie für den Alltag haben.» Da es kaum Arbeit gibt, wandern viele Männer in grössere Städte aus. Bis sie ihre Familien finanziell unterstützen können, verstreichen meist mehrere Jahre. Deshalb richtet sich das Projekt vor allem an Frauen, die nicht nur für den häuslichen Bereich, sondern auch für das Familieneinkommen und die Landwirtschaft zuständig sind.
Im Einklang mit der Natur Die Familien lernen, natürliche Tinkturen herzustellen, mit denen sie Schädlinge abwehren und die Erdqualität verbessern können. «Wir wollen die Erde nachhaltig intakt halten», sagt Berater Fabián. Auf künstliche Dünger wird daher verzichtet. Das Projekt konzentriert sich nicht nur auf die Landwirtschaft. Viele chronische Erkrankungen sind auch durch die Wohnverhältnisse bedingt. «Weil meist ein Kaminabzug in der Küche fehlt, bleibt viel Rauch im Inneren des Hauses zurück», sagt Fabián. Zudem würden die Menschen sich und ihre Kleider zu selten waschen: «Da das Wasser und die Aussentemperatur kalt sind, werden wichtige Hygienestandards nicht eingehalten.» Deshalb unterstützt Cedepas den Bau neuer Küchen und Solarduschen.
Zusammenarbeit mit Alfalit Am neuen Projektstandort in Arapa und Chupa ist Cedepas nicht auf sich alleine gestellt. Seit 2010 ist dort unsere Partnerorganisation Alfalit im Bildungsbereich tätig. So können Synergien genutzt werden. Cedepas arbeitete bereits mehrere Jahre erfolgreich in der Region Huancayo. Landwirtschaftsberater Crisanto Fabián ist mit dem Standortwechsel des Projekts in die SüdAnden gezogen. Das ist ihm nicht nur leicht gefallen: «Zu Beginn war die Haltung uns Neuankömmlingen gegenüber eher zurückhaltend», sagt er. Mittlerweile hätten die beteiligten Frauen viel mehr Vertrauen – «sie lachen heute viel, wenn wir zusammen arbeiten.»
© Mission 21
* Mara Wirthlin, Team Öffentlichkeitsarbeit Mission 21
Besserer Dünger, mehr Ertrag: Am Workshop von Cedepas notiert eine Teilnehmerin das Rezept für biologischen Dünger.
Ihre Spende hilft! Projekt «Kooperationsprogramm Peru und Bolivien» (Projekt-Nr. 476.1001) Konto: PC 40-726233-2, IBAN Nr. CH58 0900 0000 4072 6233 2 Information: www.mission-21.org/peru, projektdienst@mission-21.org, 061 260 23 03
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SCHENKEN
Kräutersalz aus Bolivien Kräutersalz ist also ein sinnvolles und zugleich schmackhaftes Weihnachtsgeschenk.
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«Das Leben feiern»: Missionskalender 2017 Feste und Feiern gehören zum Leben von Menschen auf allen Kontinenten. Sie sind Höhepunkte im Gemeinschaftswesen und Ausdruck der Lebensfreude. Die Bilder des Kalenders 2017 zeigen vielfältige Feste und Feierlichkeiten rund um den Globus. Der Kalender entsteht in Kooperation mit anderen evangelischen Werken.
Kräuter aus einem Landwirtschaftsprojekt in Bolivien erhöhen das Einkommen der Bauern-
Verleihen Sie Ihrem Leben Würze mit dem Kräutersalz von Mission 21. Schweizer Salz wurde dafür mit Kräutern aus einem unserer Landwirtschaftsprojekte in Bolivien angereichert. Viele Bauernfamilien in entlegenen Regionen Boliviens können nicht vom Ertrag leben, den sie erwirtschaften. Mission 21 unterstützt vor Ort ein Landwirtschaftsprojekt der Partnerorganisation Fundawi. Dank besseren Anbaumethoden können die Familien ihre Ernteerträge erhöhen und sich dadurch ausreichend und ausgewogen ernähren. Gleichzeitig finden die Kleinbäuerinnen einen Weg aus der Armut, indem sie die Überschüsse auf lokalen und regionalen Märkten verkaufen und somit ihr Einkommen steigern. Das
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familien und verfeinern Gerichte in der Schweiz.
Kräutersalz mit 150g Sel des Alpes, 1g Petersilie, 1g Zitronenmelisse: Fr. 5.–; Kalender (Hochformat 33x47 cm), farbig: Fr. 8.–, Preise zuzüglich Versandkosten. Bestellen: material@mission-21.org, 061 260 22 36
AKTUELL
Vielfältiges Kursprogramm für 2017 «Bildung hat die Kraft, unsere Welt zu verändern. Individuelle Bildung ist der Grundstein dafür, dass wir unser volles Potenzial entfalten können und einen Unterschied machen für andere.» Dieses Zitat von Nelson Mandela gibt wieder, welchen Beitrag wir mit unserer Bildungsarbeit leisten wollen. Unsere Bildungsarbeit möchte nicht zu teilnahmsloser Beobachtung einladen, sondern die Teilnehmenden ermutigen, sich auf zunächst Fremdes einzulassen und das Eigene mit veränderten Augen anzusehen. In diesem Sinne ist unsere Bildung nicht wertfrei. Wir bieten Anregung, dass es sich lohnt, für Gerechtigkeit, Frieden und für die Bewahrung
der Schöpfung einzustehen. Mit unserem Denken, Sein und Handeln können wir einen Unterschied bewirken für Frauen, Männer und Kinder, die keinen Zugang zu Bildung haben, unter Armut leiden oder sich auf der Flucht befinden. Dadurch werden auch in uns selbst wertvolle Potenziale frei. Diese führen uns heraus aus der Selbstisolation in eine weltweite Gemeinschaft von Menschen, die sich von Gottes Liebe zu einem solidarischen Leben berufen lassen. Magdalena Zimmermann, Abteilungsleiterin Bildung Austausch Forschung Kursprogramm online: www.mission-21.org/kurse
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JUBILÄUM
Hundert Jahre Missionsbazar Möriken-Wildegg Der Missionsbazar in der aargauischen Gemeinde Möriken-Wildegg feierte Ende November seinen hundertsten Geburtstag. Seit den Anfängen werden mit dem Erlös Projekte von Mission 21, frühere Basler Mission, unterstützt. Das Motto für das Jubiläumsjahr lautet: «Eine Tradition bewahrt man nicht, wenn man die Asche hütet, sondern indem man das Feuer nährt und weitergibt.» Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und herzlichen Dank für die Unterstützung!
AGENDA 2017 Werktage für Kirchenbasare Bern: Mittwoch 25. Januar, 8.45–16.00 Uhr, Kirchgemeindehaus Johannes,
Hans Georg Signer, ehemaliger Leiter Bildung des Erziehungsdepartements Basel-Stadt, Mouhanad Khorchide, Professor für islamische Religionspädagogik, Münster.
Wylerstrasse 5, Bern Aargau: Dienstag, 21. Februar, 8.30–16.15 Uhr, Kirchgemeindehaus Möriken, Unteräscherstrasse 27, Möriken Zürich: 22. März, 8.30-16.30 Uhr, Hirschenraben 50, Zürich
Die jährlichen Werktage für Kirchenbasare in Bern, Aargau und Zürich haben zum Ziel, vielfältige Impulse und Anregungen in Theorie und Praxis für die Basararbeit in den Kirchgemeinden weiterzugeben. Die Tagungen werden jeweils mit einem thematischen Referat eröffnet, bevor die Teilnehmenden einen von acht praktischen Workshops besuchen können. Die Tagungen stehen allen Interessierten offen. Information: christine.lehni@mission-21.org, 061 260 22 36, www.mission-21.org/werktage
Fachtagung Interreligiöse Friedensarbeit Montag, 13. Februar, 9.00–17.00 Uhr, Mission 21, Missionsstrasse 21, Basel
Welche Werte gelten in Schule und Gesellschaft? Fachtagung mit Fokus auf Migration und deren Einfluss auf den Wertekonsens. Mit: Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin, Berlin;
Information und Anmeldung: christa.nadler@mission-21.org, 061 260 22 67, www.mission-21.org/fachtagung
Begegnungscamp in Taiwan mit jungen Erwachsenen 18. Juli bis 1. August 2017
Mit einer Gruppe von jungen Erwachsenen aus der Schweiz reisen wir nach Taiwan und besuchen die Jugendorganisation unserer Partnerkirche PCT (Presbyterian Church of Taiwan). Wir erfahren mehr über die Lebenssituation und Herausforderungen des Alltags in Taiwan. Kosten: Fr. 700.– plus Flug und Impfungen. Information und Anmeldung: barbara.grass@mission-21.org, 061 260 22 39, www.mission-21.org/taiwancamp
WEITERBILDUNG CAS Interkulturelle Theologie und Migration 2017–2018 Die Universität Basel bietet jedes Jahr in Zusammenarbeit mit dem Pfarramt für Weltweite Kirche einen einjährigen Weiterbildungskurs zum Thema interkulturelle
Samstag 26. November 2016 im Gemeindehaus Möriken Theologie an, der aus insgesamt 11.30 – 16.00besteht. Uhr 10 Kurswochenenden
In einer sich globalisierenden Gesellschaft drängen interkulturelle und interreligiöse Fragen stärker ins Bewusstsein. Auch das Christentum und die kirchlich-ökumenische Landschaft in der Schweiz differenzieren sich gegenwärtig aus. Die konfessionelle wie institutionelle Vielfalt zeigt sich nicht zuletzt durch die steigende Präsenz von sogenannten Migrationskirchen. Der CAS (Certificate of Advanced Studies) Interkulturelle Theologie und Migration reflektiert diese Umbrüche aus theologischer Perspektive. Der Kurs bringt Teilnehmende aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten, theologischen und kirchlichen Prägungen miteinander ins Gespräch. Erfahrungsbezogenes Lernen und die Stärkung praxisrelevanter Kompetenzen stehen im Vordergrund. Der Kurs strebt im weitesten Sinne an, interkulturellen und theologischen Dialog zu fördern und ökumenische Handlungsperspektiven zu schärfen. Zielgruppe: Leitende und Mitarbeitende in Migrationskirchen und internationalen Gemeinden, kirchlich-theologisch wie ökumenisch Interessierte und Personen aus dem Bereich der Integrationsförderung. Beginn ist Mitte 2017. Weitere Informationen: weltweite.kirche@refbl.ch, 061 260 22 47
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contigo
AGENDA
Nr.4 | 2016
JUBILÄUM
Unser Gesellschaftsmodell braucht Reformation Jan Tschannen *
Die Reformationsfeierlichkeiten dürfen nicht zur Nabelschau verkommen, während der Rest der Welt nur Kulisse bleibt. Darum hat sich Brot für alle als entwicklungspolitische Organisation in den Prozess «Thesen zu 500 Jahre Reformation» des SEK eingebracht und drei Thesen formuliert. Die wirtschaftlichen und ökologischen Krisen zeigen, unser Lebensmodell führt in eine Sackgasse. Das Konzept, das auf unendlichem materiellem Wachstum, Profit und Wettbewerb aufbaut, stösst an die Grenzen des Planeten. Diese Krisen rufen in vielen Menschen Gefühle der Ohnmacht und Entmutigung hervor. Die Wurzeln dieser Umwälzungen sind kulturell und spirituell. Sie sind an eine bestimmte Weltanschauung und die daraus folgende Lebensweise gebunden. Diese trennen den Menschen von der Natur ab und reduzieren letztere zur Ware. Mit dem Versuch der Wirtschaft, den Zugang zu dieser «Ware» Natur zu kontrollieren, wird eine künstliche Konkurrenzsituation zwischen den einzelnen Menschen geschaffen. Heute sind wir herausgefordert dieses Paradigma zu überwinden: weg von einem System, das Leben und Beziehung zerstört, hin zu einer Gesellschaft, die das Leben respektiert.
Die Transition ist das individuelle und kollektive Engagement, das zu diesem Wandel hin zu gerechteren Beziehungen zwischen den Menschen und mit der Natur führt. Das bedingt einen inneren Wandlungsprozess und einen politischen Umschwung – eine grundlegende Veränderung unseres Wertesystems und unserer Lebensart. Die Reformation war ein solche umfassender politischer, gesellschaftlicher, aber auch spiritueller Umbruch, wie ihn die Transition anstrebt. Wer sich selbst in Transition begibt, kann auch erkennen, wo die Reformatoren dafür als Vorbilder dienen können.
* Jan Tschannen, Verantwortlicher für Bildung und Theologie, Ökumenische Kampagne, Brot für alle Informationen zum Thesenprozess www.sek-feps.ch
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• 3 Thesen zur Feier der Reformation Als Stiftung der Evangelisch-reformierten Kirchen in der Schweiz ist Brot für alle in und mit ihrer Arbeit ein Teil der Kirche. Deshalb bringt Brot für alle ihre Grundanliegen in Thesenform in den Prozess zum Reformationsjubiläum der Kirchen ein:
• Die Welt ist eine Gabe, keine Ware.
Aus ihrer Fülle kann die Erde alle ihre Wesen (er)nähren (Gen 1,29f). Der Mensch hat die Aufgabe, die Erde zu bebauen und zu bewahren (Gen 2,15), damit sich der Einzelne ernähren kann, ohne die Nahrungsgrundlagen aller zu bedrohen.
• Bereichernder Austausch beginnt mit Geben, nicht mit Nehmen.
Weil uns die Welt geschenkt wurde und wir sie nicht selbst erschaffen haben, dürfen wir auch geben ohne zu nehmen. Eine Wirtschaft im Dienst des Lebens verteilt
die Waren zu Gunsten der Menschen. Denn wenn nur bekommt, wer gibt, und nur gibt, wer bekommt, werden Beziehungen auf Profit reduziert und so selbst zu einer Ware.
• Menschen brauchen befreiende Beziehungen, keinen Wettstreit.
Menschen sind zum gemeinsamen Leben berufen, indem sie miteinander in Verbindung statt in Konkurrenz stehen. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Teilen von Verantwortung entlastet, geteilte Freude sich aber verdoppelt. Die Vielfalt an Wegen zum Glück ist dabei grundlegend für das Wohlergehen der Gemeinschaft.
HINWEISE & MEDIENTIPPS
Nr.4 | 2016
AGENDA JANUAR 2017
OSTEUROPA-TAG Samstag, 21, Januar , Zürich, Kirchge-
Manifest, die Bildung vom Kleinkind bis zu den Erwachsenen neu auszurichten. Weg von Konkurrenz und Individualismus, hin zu Kooperation, sozial-emotionalen Kompetenzen und kritischem Mit-Denken. uw
meindehaus Schwamendingen
Eine Charakteristik der Reformierten Kirche ist ihr Verständnis, dass sie Teil der Gesellschaft ist und die Gesellschaft Teil der Kirche. Der Osteuropa-Tag befasst sich mit der Rolle der Kirche in der Gesellschaft. (siehe Seite 17)
www.nonkilling.org
Information: www.heks.ch/osteuropatag.
2017 werden die Filmtage21
AUGUST
CAS Interkulturelle Theologie und Migration 2017–2018 Erneut bieten die Universität Basel und das Pfarramt für Welt weite Kirche einen einjährigen Kurs «Interkulturelle Theologie» an. Der CAS (Certificate of Advanced Studies) unter der Leitung von Andreas Heuser beginnt am 26. August 2017. Informationen: weltweite.kirche@refbl.ch, 061 260 22 47
… UND AUSSERDEM Die «Nonkilling»-Gesellschaft denken und verwirklichen Statt «sollten», «wir müssen» und mit viel Radikalität eine Ge sellschaft ohne Tötung von Menschen anstreben: Das ist das Ziel der Nonkilling-Gesellschaft. Einblick gibt das «Manifest von Vasa», wie es 2015 der 30. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates vorgelegt wurde (Dokument GE.15-14827(E) auf https:// documents-dds-ny.un.org). So kurz das Manifest, so gross ist die Herausforderung, diesen Paradigmenwechsel der Menschen und der Gesellschaft zu erreichen. Noch viel schwieriger ist die praktische Umsetzung, um das Töten von Menschen grundsätzlich und ohne Wenn und Aber zu überwinden. Dazu gehört laut
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FILMTIPP Hilfe, Selbsthilfe, Verantwortung Bildung bildet seit Beginn einen wichtigen Teil der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit.
FILMTAGE 20 Jahre «Filme für eine nachhaltige Welt» zum 20. Mal durchgeführt. Ein Thema neben vielen sind Palmöl und die gravierenden Folgen der Monokulturen. Im Programm der Filmtage21 stehen einmal mehr neue und attraktive Filme. Dazu gehören aber immer auch begleitende Unterrichtsanregungen, um Bildungsangebote für Nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. 2017 stehen Themen aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft im Fokus: Es geht um erneuerbare Energie in Dänemark, Mali, und Spanien, um globale Klimagerechtigkeit und um eine indigene Dorfgemeinschaft, die in Kolumbien einer gigantischen Kohlemine weichen muss. Am Beispiel von Palmöl, das in fast allen Lebensmitteln vorkommt, wird unser Konsum mit der Abholzung von Regenwald in Indonesien in Verbindung gebracht. Weitere Werke erzählen Geschichten aus dem Alltag von Aicha und ihren Freunden im Senegal, oder von Anatole, der seinem Handicap schrittweise etwas Positives abzugewinnen vermag. Ein letzter Filmblock widmet sich den Chancen und Herausforderungen des Tourismus. Ab 8. März 2017 in St. Gallen, Chur, Zürich, Luzern, Fribourg, Brig, Basel und Bern, jeweils 17.30 – 21.15 Uhr. Programm: www.education21.ch/de/filmtage
Eine DVD gibt Einblicke wie unterschiedlich die Arbeit und die Partnerschaften sind. Für die aktuellen Herausforderungen wie zum Beispiel Migrationsströme, Klimawandel, Nahrungssicherheit oder die ungerechte Verteilung von Reichtum ist eine weltweite Zusammenarbeit erforderlich. Seit 50 Jahren engagiert sich auch die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) der Schweiz für Lösungen der globalen Probleme. Sie hat zum Ziel, die Armutsreduktion zu reduzieren, bei der Bewältigung von Umweltproblemen zu unterstützen oder die wirtschaftliche und staatliche Eigenständigkeit der benachteiligten Länder zu fördern. Die sieben Filme der DVD stellen verschiedene EZA-Projekte vor und zeigen, dass es eine partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit braucht, um die globalen Entwicklungsziele zu erreichen. dg DVD-Video mit sieben Dokumentarfilmen (167 Minuten), DVD-ROM mit Begleitmaterial und Arbeitsblättern. Fachstelle Filme für eine Welt, Schweiz 2011, ab 12 Jahren (Sek I + II) Verkauf und Verleih (DVD, Fr. 60.–): éducation21, 031 321 00 22, verkauf@education21.ch Relimedia, 044 299 33 81
© Frédéric Laffont]
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Blick in den Hörsaal einer medizinischen Fakultät in Afrika
Nr.4 | 2016
© Brot für alle / Urs Walter
contigo
«Wenn man weiss, wie etwas zu würzen ist, wird selbst aus einem kleinen Fisch eine Makrele.» Indonesische Weisheit