Nr. 1 März 2017
Gut koordiniert: Unsere Mitarbeitenden in Übersee Unser Projekt Das Stricken erleichtert bolivianischen Frauen das Leben. S. 6
Die letzten Dinge regeln Ende April findet wieder das jährliche Gönnerseminar von Mission 21 statt, dieses Mal in Zürich. S. 8
Auf und davon! Unsere Kurzeinsätze ermöglichen jungen Erwachsenen, drei Monate in die Metropole Hongkong einzutauchen. S. 11
Koordination in den Partnerländern
Liebe Leserin, lieber Leser Als Missionswerk müssen wir uns immer wieder selbst fragen: Wird das gespendete Geld optimal und effizient eingesetzt? Wenn zum Beispiel für den Schutz von Flüchtlingen in Nordnigeria gespendet wird, kommt das Geld tatsächlich jenen zugute, die es am meisten brauchen? Mit solchen wichtigen Fragen befasst sich Yakubu Joseph, unser Koordinator in Nigeria. Er arbeitet unmittelbar vor Ort für Mission 21 und koordiniert die Zusammenarbeit unter den Partnerorganisationen und mit dem Missionshaus in Basel. Er gestaltet gemeinsam mit seinen Landsleuten, wo und wie geholfen werden kann. Dabei achtet er sorgfältig darauf, dass nicht nach Religion und Herkunft gefragt wird, sondern danach, wer Hilfe am dringendsten nötig hat. Er arbeitet eng mit unserer Partnerkirche EYN zusammen, die alles tut, um das Leid zu lindern, trotz ihrer eigenen grossen Verluste durch Boko Haram. Wie Yakubu Joseph arbeiten verschiedene Koordinatorinnen und Koordinatoren von Mission 21: in der Demokratischen Republik Kongo Jules Tsengele, in Kamerun Lumumba Mukong, in Tansania Claudia Zeising, im Südsudan Dorina und Mathias Waldmeyer, in Asien Joyce Manarisip und in Lateinamerika Hildegard Willer. Mission 21 hat stets einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet: Wir tun jene Schritte, die effizient und sparsam sind und den ganzen Menschen ernst nehmen. Durch eine gute Koordination werden Einzelprojekte, die für sich weniger wirksam wären, zu einem möglichst hilfreichen Kooperationsprogramm gebündelt. Längst führt unser Missionswerk keine Missionsstationen mehr, die in früheren Zeiten für die Koordination und Kommunikation zuständig waren und zudem für medizinische Versorgung, Ernährungsverbesserung und Unterricht sorgten. Heute sind meist einheimische Koordinationsteams für diese wichtigen Vernetzungsaufgaben verantwortlich. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit von den Koordinatorinnen und Koordinatoren vor Ort mit Fachleuten hier in der Schweiz wichtig. Schon 2005 hielt die Pariser Erklärung über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit fest, dass für den optimalen Einsatz von Mitteln eine gute Koordination von Programmen und Projekten und von verschiedenen Hilfsorganisationen entscheidend ist. Das bedeutet viel Arbeit: «Es ist ein Riesenaufwand, ständig gut informiert zu bleiben und die richtigen Schritte schnell und zielgerichtet zu tun», sagt unsere Asien-Koordinatorin Joyce Manarisip. «Aber wir tun das gerne. Es bringt gute Resultate und letztlich zählt die Hilfe, die wir geben können.» Ihre
Claudia Bandixen, Direktorin Mission 21 Titelbild: Jules Tsengele (rechts), Koordinator in der DR Kongo, ist in regelmässigem Kontakt mit der Bevölkerung und stammt selbst aus der Kwangoregion. Bild: Patrizia Kieliger 2
Nachrichten 1 | 2017
Ulrich Bachmann
Editorial
Die lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren sind für die Arbeit von Mission 21 zentral: Sie leben in den Partnerländern und halten vor Ort die Fäden in der Hand. Wir haben mit ihnen gesprochen. Ein Einblick in ihre Arbeit und ihren Alltag.
Yakubu Joseph beantwortet Fragen auf Englisch und auf Deutsch, die Studentenstadt Tübingen kennt er ebenso gut wie seine Heimatstadt Jos in Nigeria. Bei seinem Besuch in der Schweiz wird klar: Europa ist vertrautes Terrain für den Friedensforscher und Soziologen. Doch er weiss auch, wie es ist, in einer niedergebrannten Kirche in Nigeria zu stehen und mit den Menschen zu sprechen, die ihre Angehörigen und ihr Zuhause verloren haben. Er tut es Tag für Tag. Als Koordinator für Mission 21 in Nigeria arbeitet Yakubu Joseph im Nordosten seines Heimatlandes, in der Region also, die vom Terror durch die islamistische Miliz Boko Haram besonders betroffen ist. Millionen von Flüchtlingen kämpfen hier ums Überleben. Mission 21
Koordinator Yakubu Joseph (zweiter von rechts) gemeinsam mit Mitarbeitenden unserer Partnerorganisationen.
Der direkte Draht nach Basel ist mit Not- und Wiederaufbauhilfe präsent und setzt sich für Friedensförderung und interreligiöse Zusammenarbeit ein. Joseph sagt: «Das Elend ist manchmal überwältigend. Vor allem Kinder leiden an Unterernährung. Mit Blick auf die Gesamtsituation können wir wenig tun. Aber was wir tun, ist enorm wichtig.» Der 50-Jährige spricht bei seinem Besuch in der Schweiz voller Elan von seinen Aufgaben, trotz der Schwierigkeiten. Er selbst hat als Kind den Bürgerkrieg der 60erJahre in Nigeria überlebt. Heute erfüllt es ihn, besonders gefährdeten Personen beizustehen.
Guter Austausch über Kontinente hinweg Joseph bildet als Koordinator eine Brücke zwischen Nigeria und der Schweiz. Er ist einer von fünf neuen Koordinatoren, die vergangenes Jahr ihre Arbeit für Mission 21 in Afrika aufnahmen. Fast zeitgleich mit ihm traten Jules Tsengele in der Demokratischen Republik Kongo und Lumumba Mukong in Kamerun ihre Stelle an. Bereits im Januar 2016 begannen zudem Dorina und Mathias Waldmeyer ihre Arbeit als Koordinatoren für den Südsudan, wobei sie aufgrund der unsicheren Lage mehrheitlich in Nairobi leben und arbeiten. Jochen Kirsch, Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen bei Mission 21, sagt: «Die
Koordinationspersonen sind unverzichtbar, um die Qualität unserer Arbeit zu sichern.» In manchen Partnerländern von Mission 21 übernehmen Europäer diese Aufgabe, aber die meisten Länder haben einheimische Koordinatoren. Für alle gilt, dass sie den Kontext des jeweiligen Landes sehr gut kennen und zugleich den Anforderungen der Zentrale in Basel gerecht werden müssen. Die Koordinationspersonen haben eine wichtige Rolle für Mission 21 und auch für die Spenderinnen und Spender in der Schweiz. Um Spendengelder richtig verwenden zu können, ist ein guter Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort zentral. Wie verändert sich die Situation im Land, und was sind die Bedürfnisse der Menschen, die mit den Spenden und der Arbeit von Mission 21 unterstützt werden? Wie sieht der Bedarf in den anderen Projekten im Land aus und wie werden Synergien geschaffen? Diese Fragen können die Koordinatorinnen und Koordinatoren so gut beantworten wie niemand sonst. Sie besuchen einzelne Projekte, schulen und beraten Verantwortliche. Darüber hinaus vernetzen sie Projekte im jeweiligen Land und stimmen deren Aktivitäten aufeinander ab, sodass sie als Gesamtprogramm die grösstmögliche Wirkung entfalten. Nachrichten 1 | 2017
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«Ich bin der direkte Draht zwischen Basel und den Partnern in Kamerun.» Lumumba Mukong, Koordinator Kamerun
«Mit meiner Arbeit verbinde ich Teile zu einem Ganzen: Zum Beispiel die Bildungsarbeit mit der Gesundheitsarbeit und der Landwirtschaft.»
«Die Aufgabe von uns Koordinatorinnen und Koordinatoren ist es, die gute Arbeit der Partner in ihren Ländern sicherzustellen.»
Jules Tsengele, Koordinator DR Kongo
Joyce Manarisip, Koordinatorin Asien
Sie stellen zudem die Kommunikation zwischen Mission 21 in Basel und den Menschen im Partnerland sicher. Eine äusserst wichtige Aufgabe, die hilft, den Spendern gegenüber von Projektfortschritten zu berichten. Menschen wie Yakubu Joseph mit seinen interkulturellen Kenntnissen sind besonders geeignet für diese Aufgabe.
Erfolgserlebnisse im Alltag Die Wirkung ganzer Programme schildern die Koordinatorinnen und Koordinatoren in umfassenden Berichten. In den Gesprächen mit ihnen aber wird deutlich, wie wichtig auch die kleinen, alltäglichen Fortschritte sind. Hildegard Willer, die die Programme von Mission 21 in Peru und Bolivien koordiniert, sagt: «Mir macht es Freude, wenn unsere Arbeit das Leben von Menschen konkret verbessert.» Dabei liege die Verbesserung nicht nur im Materiellen, sondern sei oft an einem wachsenden Selbstbewusstsein ablesbar: «Wenn eine Indigena-Frau strahlt, weil sie jetzt selber rechnen kann. Oder wenn eine junge Indigena sagt, sie schäme sich nun nicht mehr für ihre Muttersprache Quechua, sondern sei stolz darauf. Oder auch, wenn Mitglieder von Partneror4
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Dorothee Adrian
Miriam Glass
Mission 21
Koordination in den Partnerländern
ganisationen anwenden, was sie in Weiterbildungen gelernt haben.» Auch Lumumba Mukong aus Kamerun erzählt vom befriedigenden Gefühl, zu sehen, dass die Arbeit Früchte trägt: In seinen ersten Wochen als Koordinator besuchte er eine Schule, in der Aids-Waisen unterrichtet werden. Das Angebot wird von Mission 21 finanziell unterstützt. Mukong sagt: «Die Kinder haben enorm gelitten. Sie haben ihre Eltern verloren und sind stigmatisiert, weil diese an Aids gestorben sind. In der Schule erhalten sie Unterstützung. Es ist grossartig zu sehen, wie gut diese Kinder schreiben können. Wie sie Tests bestehen, von der Primarschule bis zur Universität. Das Angebot gibt ihnen Hoffnung. Das hat mich sehr berührt.»
Berichte aus Konfliktgebieten Neben den Erfolgsmeldungen schildern die Koordinationspersonen auch Schwierigkeiten, sei dies nun in einzelnen Projekten oder in der gesamten Projektregion. Aktuelle Informationen sind besonders in Konflikt- oder Krisensituationen wichtig. Jules Tsengele berichtete im Dezember 2016 von den Unruhen im Land, nachdem Joseph Kabila, der Präsident der DR
Mission 21
Die gute Nachricht
Brückenbauer für eine gerechtere Welt In Apostelgeschichte 10, 21-35, wird uns von einer Begebenheit berichtet, wo der jüdische Apostel Petrus aus Joppe, dem heutigen Tel Aviv-Jaffa, von einem griechischen Hauptmann namens Kornelius aus der Hafenstadt Cäsarea zu sich nach Hause gerufen wurde. Trotz des jüdischen Verbots, sich mit Menschen anderer Kulturen abzugeben, wich Petrus diesem interkulturellen Kontakt nicht aus und baute damit eine Brücke von der jüdischen Gemeinschaft zum Rest der Welt.
«Man darf nicht auf kurzfristige Wirkung bauen, sondern muss Menschen langfristig begleiten.» Hildegard Willer, Koordinatorin Peru & Bolivien
Kongo, sein Amt nicht wie vorgesehen für einen Nachfolger freigegeben hatte. Lumumba Mukong verfasste kurz davor einen Bericht zu Unruhen zwischen der englischsprachigen Minderheit und der französischsprachigen Mehrheit in Kamerun. In einem veränderlichen Kontext bewegt sich auch Joyce Manarisip, die seit fünf Jahren für Mission 21 die Programme in Asien koordiniert. Sie baut Brücken nicht nur nach Europa, sondern auch zwischen den Ländern auf dem Kontinent: Malaysia und Indonesien, China, Japan und Südkorea. In ihrer täglichen Arbeit beschäftigen Themen wie Menschenhandel oder interreligiöse Friedensarbeit sie ebenso wie das korrekte Ausfüllen von Formularen fürs Projektmanagement. Manarisip betont im Gespräch in Basel, wie wichtig Verhandlungsgeschick in ihrem Job sei. «Man muss wissen, wo sanfte Überzeugungsarbeit gefragt ist, und wann man auf den Tisch klopfen muss», sagt sie. «Uns geht es darum, die Lebensumstände von Menschen zu verbessern – dafür müssen unsere Programme so wirksam sein wie nur möglich.» | Miriam Glass
Diese Bibelpassage kam mir in den Sinn, als ich theologische Reflexionen zu den heutigen Koordinatorinnen und Koordinatoren von Mission 21 anstellte: Als Missionswerk, das in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist, arbeiten wir in anderen Kulturen und über weite Distanzen hinweg mit unseren Partnern. Darum brauchen wir Menschen vor Ort, europäische und einheimische Mitarbeitende, die Mission 21 speziell für diese Aufgabe angestellt hat. Als Scharnier zwischen Basel und den Partnerländern setzen sich diese Koordinatorinnen und Koordinatoren dafür ein, dass kulturelle Grenzen überwunden werden und die Projektarbeit gut funktioniert. Als «Brückenbauer» treten sie so gewissermassen in die Fussstapfen des Apostels Petrus. Wie die erwähnte Bibelstelle zeigt, war die interkulturelle Zusammenarbeit für die Verbreitung des Christentums von zentraler Bedeutung. Bei der Entwicklung von einer jüdischen Sekte zu einer weltweit verbreiteten Religion durchdrangen der christliche Glaube und seine Werte zahlreiche kulturelle Grenzen. Auch wenn viel Ausgrenzung im Namen der Religion geschah und noch immer geschieht: Die Adaptionsfähigkeit des christlichen Glaubens versetzt mich in grosses Staunen und weckt meine Begeisterung. Nicht selten erlebe ich auf Reisen und bei Aufenthalten in den verschiedensten Ecken dieser Welt, wie der christliche Glaube nicht trennend wirkt, sondern Grenzen überbrückt und in unterschiedlichsten kulturellen Kontexten Fuss fasst. Dies hat sicher auch mit der Tatsache zu tun, dass das Christentum genaugenommen keine Buchreligion sondern eine Personenreligion ist. Es geht also vor allem um das Wesen und Handeln der Person Jesus Christus, die primär integrativ waren. Yakubu Joseph, Koordinator in Nigeria, sagt über seine Arbeit: «Ich glaube, dass die Liebe Gottes für jeden da ist! Wir ermutigen unsere Partner, ihre Türen für Menschen anderen Glaubens zu öffnen und auch für solche, die an nichts glauben.» Die Koordinatorinnen und Koordinatoren von Mission 21 stehen als Brückenbauer in einer reichen Tradition. Sie arbeiten mit uns und im Sinne von Jesus für eine gerechtere Welt. Darum sind sie ein Beispiel für uns, damit auch wir im Schweizer Alltag Grenzen überwinden und Brücken bauen für Menschen, die aus anderen Kulturen in unser Land gekommen sind.
| Dario Brühlmann leitet seit Juli 2016 die Abteilung Kommunikation bei Mission 21. Er studierte Theologie und Interkulturelle Studien und hat langjährige MarketingErfahrung. Nachrichten 1 | 2017
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Unser Projekt
Stricken für ein besseres Leben
Claudia Quispe
Das Leben in der bolivianischen Gemeinde Ayata ist nicht einfach. Armut und Mangelernährung machen den Bewohnern zu schaffen. Dass stricken dagegen helfen könnte, konnten einige zu Beginn kaum glauben. Inzwischen aber erzielen viele Frauen mit Strickarbeiten einen Zusatzverdienst.
Preisgekrönte Partnerin
Farbenfroh: Die Frauen vom Centro Vitocota bieten an lokalen Märkten ihre Ware feil.
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«Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal stricken würde», sagt Juana Quispe, «und schon gar nicht, dass mich eine fremde Frau jemals fragen würde, ob ich ihr einen Pullover mache!» Die 42-jährige lacht. Sie hat das Stricken vor zwei Jahren im Handwerkszentrum Vitocota in der Gemeinde Ayata nahe der Stadt La Paz gelernt. Das Zentrum wird von der bolivianischen Stiftung Machaqa Amawta geführt. Diese unterstützt vor allem die indigene Bevölkerung und fördert insbesondere die Frauen. Die Menschen in Ayata leben in Armut und sind oft mangelernährt. Die Bedingungen für die Landwirtschaft sind zwar nicht allzu schlecht, doch die Produktivität ist gering. Dies aus verschiedenen Gründen, wie dem Klimawandel, Bodenerosionen und mangelndem technischen Wissen. Das erhöht den Leidensdruck auf die Bevölkerung und macht alternative Einkommensquellen nötig. Und diese gibt es: Die Gemeinde verfügt über grosses Potential im Bereich des textilen Kunsthandwerks mit farbenfrohen Motiven aus der andinen Kultur.
Die Partnerorganisation von Mission 21, Machaqa Amawta, knüpft an dieses Potential an. Neben Bildungsangeboten im Gemüseanbau für Familien und Schulen hat die Stiftung das Handwerkszentrum «Centro Artesanal Vitocota» ins Leben gerufen. Dieses wurde für viele Frauen in Ayata zu einem ganz besonderen Ort: Dort lernen sie stricken und nähen und erhalten Begleitung und Beratung beim Verkauf ihrer Handarbeiten. Viele indigene Einwohner in der Region um Ayata haben nur die Grundschule besucht. Da das Stricken weder lesen noch schreiben erfordert, ist es eine gute Möglichkeit, das Einkommen der indigenen Bevölkerung zu verbessern. Für ihr Engagement in der interkulturellen Bildung wurde Machaqa Amawta vor einem Jahr von der internationalen «Stars Foundation» für ihr Engagement ausgezeichnet. Die Stiftung lobte besonders den respektvollen Umgang mit den indigenen Bevölkerungsgruppen der Aymaras und Urus. Machaqa Amawta ist weltweit gut vernetzt und kann auf einen grossen Erfahrungsschatz zugreifen. Die schwierigen Lebensbedingungen in der Gegend haben auch soziale Folgen. So suchen die Männer oft in der Stadt oder im Bergwerk Arbeit. Dies führt zu familiären Spannungen. Für die Frauen steigt die Arbeitsbelastung stark. «Neben dem Haushalt und den Kindern halten wir Tiere und pflanzen Gemüse für den Eigenbedarf an», erzählt zum Beispiel Maxima Condori Maynaza. Ihr Mann ist nicht weggezogen, er spielt aber Trompete und ist oft mit seiner Band unterwegs.
Maxima strickt schon länger im Handwerkszentrum und weiss dieses seit einem schweren Schicksalsschlag noch mehr zu schätzen: Nach einem schlimmen Unfall hat die 35-jährige zwei Finger ihrer rechten Hand verloren. «Ich habe mich unfähig und abhängig gefühlt», erinnert sich Maxima. «Ich konnte weder meine Haare flechten noch mich selber anziehen». Das Jahr nach dem Unfall war für Maxima voller Herausforderungen. Ihr Wille und ihr Durchhaltevermögen halfen ihr, diese schwierige Zeit durchzustehen und sie konnte ihre Strickarbeit wiederaufnehmen. «Im Zentrum Vitocota kann ich zum Glück mit der Maschine stricken. Das ist eine grosse Erleichterung!» Auch der Zusammenhalt ihrer Kolleginnen im Handwerkszentrum hat ihr geholfen, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.
Alle für eine, eine für alle Auch Juana Quispe ist die gegenseitige Unterstützung wichtig. Anfangs war sie überrascht über die Hilfe der anderen Frauen und sie freut sich auch heute noch, wenn sie über Kolleginnen Strickaufträge bekommt. «Sie helfen mir, bekannter zu werden», sagt sie. Durch die Unterstützung im Handwerkszentrum werden die Frauen selbstbewusster. Sie können Verantwortung übernehmen und lernen, Konflikte zu bewältigen. Mit diesem Selbstbewusstsein fällt vielen Frauen das Familienleben leichter und sie können ihre Bedürfnisse besser kommunizieren. So hat die Familie von Maxima mittlerweile verstanden, wie wichtig das Handwerkszentrum für sie ist und schätzt den Zusatzverdienst, den sie durch den Verkauf von Hüftgürteln und Bauchbinden erwirtschaftet. «Ich kann meinen Kindern heute Pausensnacks für die Schule mitgeben», erzählt die fünffache Mutter. «Das war vorher nicht möglich.» Die Erkenntnis, dass sie mit ihrer Arbeit Geld verdienen und ihre Familie unterstützen kann, hat den Unternehmergeist in Maxima geweckt. Wissbegierig lernt sie immer weitere Strickmuster. Seit neuem backt sie Brot und Gebäck für die Feste, an denen ihr Mann mit seiner Band auftritt. Zudem bekommt sie immer grössere Strickaufträge. «Ich habe Schuluniformen für Schulen hier und in den umliegenden Gemeinden gestrickt», erzählt Maxima stolz.
Stricken für gesellschaftlichen Wandel Wer jetzt denkt, stricken sei reine Frauensache, liegt falsch. Immer wieder kommen Männer in das Zentrum von Machaqa Amawta und lernen
das Stricken. Als Justina Mamani anfing, ihre Arbeiten im Handwerkszentrum zu verkaufen, war das eine grosse finanzielle Erleichterung für ihre Familie, da ihr Mann schon längere Zeit arbeitslos war. «Da sagte er mir, er wolle auch stricken», erzählt Justina. «Kurz darauf kam er tatsächlich ins Zentrum und lernte das Handwerk.» Die beiden arbeiten nun zusammen und denken darüber nach, sich eine eigene Strickmaschine zu kaufen. Manche erlernen das Stricken wie Juana Quispe im Handwerkszentrum Vitocota von Grund auf. «Stricken ist viel einfacher als gedacht», findet Juana. Für geübte Strickerinnen bietet das Zentrum eine gute Möglichkeit, Ware zu verkaufen und sich zu Geschäftsstrategien beraten zu lassen. Für alle bietet das Zentrum aber die Chance, sich weiterzuentwickeln, Beziehungen zu knüpfen und ihr Potential auszuschöpfen. Es ist zu einem wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Treffpunkt der Gemeinde Ayata geworden. | Lea Wirz
Claudia Quispe
Schicksalsschlag
Mit Maschine geht es schneller. Aber das maschinelle Stricken und das Programmieren wollen geübt sein.
Wir brauchen Ihre Unterstützung > «Kooperationsprogramm Peru und Bolivien» Nummer: 476.1001 > Spenden: Konto PC 40-726233-2, IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2, Betreff: «476.1001» oder online: www.mission-21.org/spenden > Information: Projektdienst, Telefon +41 (0)61 260 23 03 miriam.glass@mission-21.org Nachrichten 1 | 2017
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Mission 21 aktuell
Gönner-Seminar: «Die letzten Dinge regeln»
Mission 21
Wie kann ich zu Lebzeiten meine letzten Dinge regeln? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten? Wie kann ich meine finanziellen Angelegenheiten am besten ordnen?
Antworten auf solche Fragen gibt das jährlich stattfindende Gönner-Seminar von Mission 21 und der Basler Mission in bewährter Zusammenarbeit mit dem VZ VermögensZentrum. Das Fachseminar rund um die Themen «Erben und Schenken» findet dieses Jahr am 27. April 2017 in der Stiftung zum Glockenhaus in Zürich statt. Für persönliche Gespräche sind Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsleitung von Mission 21 sowie der Basler Mission während des ganzen Anlasses anwesend. Nach dem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir das neu gebaute Landesmuseum Zürich. In einem privaten Rundgang erfahren Sie spannende Hintergründe rund um die Sanierung und Erweiterung des Museums. 8
Nachrichten 1 | 2017
Im August letzten Jahres eröffnete das Landesmuseum Zürich mit eindrucksvollem Neubau seine Tore. Die beiden Architekten Christ & Gantenbein sind mit ihrer imposanten Erweiterung im Dialog mit dem Altbau geblieben, sowohl in der Form als auch im Detail. So können die Besucher durch die Bullaugen immer wieder einen Blick auf den schlossartigen Altbau werfen. Gleichzeitig bietet der Neubau mehr Raum für Ausstellungen und weitere Angebote wie etwa eine Bibliothek und ein Studienzentrum. Das meistbesuchte kulturhistorische Museum der Schweiz zeigt in Dauer- und Wechselausstellungen verschiedene Aspekte der Schweizer Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Porträt einer Spenderin
Roman Keller
Persönlich
Den Menschen etwas zurückgeben Arjana Metting van Rijn-Baud nahm letztes Jahr am Gönner-Seminar von Mission 21 teil. Sie erzählt von ihrem ganz persönlichen Bezug zur Mission.
Blick auf den Neubau sowie das alte Landesmuseum Zürich.
Programm: 09.30 Begrüssungskaffee in der Stiftung zum Glockenhaus, Zürich 09.45 Begrüssung durch Mission 21
12.00 Gemeinsames Mittagessen 13.30 Führung durch den Neubau des Landes museums Zürich: «Das neue Landesmuseum. Architektur und Baugeschichte» 14.30 Ende der Veranstaltung
Infos zum Gönnerseminar auf einen Blick Wann und wo: Donnerstag, 27. April 2017, 09.30 – 14.30 Uhr Stiftung zum Glockenhaus, Sihlstrasse 33, 8001 Zürich Unkostenbeitrag: CHF 30.- pro Person (inkl. Kaffee und Gipfeli, Mittagessen, Tagungsunterlagen und Museumsbesuch) Anmeldung bis 31. März 2017 mit dem Teilnahmetalon in der Mitte des Heftes oder direkt bei Sarah Hess: sarah.hess@mission-21.org Telefon: 061 260 23 36. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Dorothee Adrian
10.00 Fachseminar mit Gabrielle Sigg vom VZ VermögensZentrum
Ich bin Arjana Metting van Rijn-Baud, 1928 in den Niederlanden geboren. Die Mission begleitet mich seit Kindheitstagen: Ich war an einer christlichen Schule, jeden Morgen gab es eine halbe Stunde Religionsunterricht. Freitags ging es um die weltweite Kirche. Das war meine Lieblingsstunde! Der Lehrer erzählte ausführlich von der Mission. Alles, was ich hörte, war neu und faszinierend. Mir gefiel, was die Mission machte und ich ging für diese sammeln. Das Motto war «Kwartaal kwartje voor de zending», möglichst viele sollten jedes Quartal 25 Cent für die Mission spenden. Ab 1945 studierte ich Jura, mein zukünftiger Mann Theologie. 1960 zogen wir in die Schweiz. Nach einer Weile kamen wir in eine Kirchgemeinde mit einer begeisterten Bazargruppe. Die Frauen sagten: «Die frühere Frau Pfarrer las immer die ganze Stunde vor, während wir gelismet haben. Das wollen wir nicht mehr!» Ich überlegte. Da der Erlös für die Basler Mission war, wollte ich etwas von deren Arbeit erzählen. Ich organisierte Briefe von Missionarsfrauen, in denen sie von ihrer täglichen Arbeit und dem dortigen Leben erzählten. Meine Bazarfrauen hörten interessiert zu! Ab 1980 war ich eher mit dem HEKS unterwegs, von 1985 bis 1990 als Ehrenamtliche bei der «Erklärung von Bern» (heute «Public Eye»). Doch nach der Pensionierung und dem Tod meines Mannes hat die Mission wieder ihren Platz bei mir gefunden. Meine Gründe, für Mission 21 zu spenden, sind: Erstens, dass das Werk auf gutem Weg ist von «den armen Heiden das Evangelium bringen» (im 19. Jahrhundert) hin zu einem offenen Umgang mit gleichwertigen Partnerkirchen in aller Welt. Zweitens unterstützt sie den fairen Handel, anstatt «Almosen» zu geben. Drittens liegt mir besonders die Arbeit in Indonesien am Herzen. Meine Vorfahren lebten dort als Kolonialherren und fühlten sich erhaben über die Einheimischen. Meine Familiengeschichte ist mit der Ausbeutung Indonesiens verwoben. Die Mission sieht die Menschen aber anders: als ebenbürtige Gegenüber. Mein Anliegen als Spenderin ist es, den Menschen ein klein wenig zurückzugeben.
| Aufgezeichnet von Dorothee Adrian. Mission 21 dankt Frau Metting van Rijn-Baud sehr herzlich für ihre langjährige und treue Unterstützung! Nachrichten 1 | 2017
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Mission 21 aktuell
Good News aus unseren Programmen Die Kirchen des Südsudans haben eine wichtige Rolle im Friedensprozess, da sie Menschen verschiedener Ethnien vereinen. Papst Franziskus würdigte dies, indem er Vertreter der Kirchen Südsudans zu einer Audienz einlud. Für den Südsudanesischen Kirchenbund, Partner von Mission 21, nahm Peter Gai Lual Marrow teil. In einer Pressemitteilung schreibt der Kirchenbund: «Der Heilige Vater wollte über die Situation in unserem Land informiert werden, er wollte seine Besorgnis äussern und uns ermutigen. Er fragte, was er als Oberhaupt der katholischen Kirche tun könne. Wir berichteten, was die Kirche unternimmt, um Frieden, Heilung und Versöhnung voranzubringen.» Papst Franziskus zeigte sich laut der Mitteilung bewegt und sagte zu, den Südsudan zu besuchen. | Dorothee Adrian
Zur Verfügung gestellt
Besuch bei Papst Franziskus gibt Hoffnung auf Frieden
Kirchenleitende des Südsudan bei der Papst-Audienz.
Näherinnen machen sich selbstständig Der Verkauf von traditionellem Kunsthandwerk ist auf Borneo wichtig: Die Insel in Südostasien ist zwar fruchtbar und die Bewohner können sich grösstenteils durch Selbstversorgung ernähren. Geld – zum Beispiel für den Schulbesuch der Kinder – ist aber selten genug vorhanden. Mission 21 unterstützt deshalb 50 Gruppen mit rund 500 aktiven Produzentinnen und hilft ihnen, ihre Produkte zu vermarkten. Vor allem im städtischen Kontext werden neben der traditionellen Flechtkunst auch Arbeiten mit der Nähmaschine immer beliebter. In der Stadt Kota Marudu machte sich kürzlich eine Gruppe mit 11 Produzentinnen selbstständig. Mission 21 machte es möglich: Mit Unterstützungsgeldern wurden zwei Ateliers mit Nähmaschinen eingerichtet. Zu Beginn stellte die Gruppe weiterhin Produkte für das Projekt von Mission 21 her, mittlerweile sind die Frauen aber mit Aufträgen für den lokalen Markt ausgelastet. «Genau das ist unsere Idee», sagt Katharina Gfeller, Programmverantwortliche für Indonesien und Malaysia: «Wir wollen helfen, dass die Teilnehmerinnen ihre Ideen verwirklichen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.» Zur Verfügung gestellt
| Mara Wirthlin
Nähen macht selbstbewusst. Eine lokale Produzentin an ihrem eigenen Stand. 10
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Kamerun: Solarenergie für das Spital Manyemen In der Technikabteilung des Spitals Manyemen gibt es immer viel zu tun, einiges wurde aber bereits erreicht. Die Rennovation des gesamten Wasserversorgungssystems des Spitals ist schon weit fortgeschritten. Dass dies dringend nötig war, bemerkten wir bei der Erneuerung der Wassertanks. Die Arbeiten an den Tanks konnten bereits abgeschlossen werden. Unser zweites grosses Projekt ist die Versorgung des Spitals mit Solarenergie. Wir sind daran, eine erste Etappe für das Labor und die Geburtenabteilung umzusetzen. Damit ist es möglich, im Labor wieder eine Blutbank zu führen und die gebärenden Frauen müssen sich nicht mehr nach den Betriebsstunden des Generators richten. Langfristig soll das ganze Spital vom Dieselgenerator unabhängig werden. Solche Fortschritte erleichtern das Leben und Arbeiten im Spital. Auch für das Technik-Team sind diese Projekte wichtig. Für einige Arbeiten werden zwar externe Firmen beauftragt, die eigenen Handwerker sind aber immer mit dabei und haben die Möglichkeit, am Objekt zu lernen. | Martin Witmer. Der ökumenische Mitarbeiter arbeitet seit 2014 als Techniker für Mission 21 in Kamerun.
Auf und davon! Zur Verfügung gestellt
Hast Du nach der Schule ein Zwischenjahr geplant oder möchtest reisen? Mission 21 nimmt junge Erwachsene für einen dreimonatigen Kurzeinsatz mit nach Hongkong. .
Felix Kuhn: (oben links) «Im Ascension House hatte ich viel Kontakt zu interessanten, internationalen Leuten!»
In Hongkong lebst und arbeitest du mit anderen jungen Freiwilligen aus aller Welt in dem Backpacker-Hostel «Ascension House». Felix Kuhn ist als erster Programmteilnehmer Ende 2016 zurückgekehrt. Dass er in der Herberge mitanpacken musste, fand er nicht schlimm. Im Gegenteil: «Die Arbeit im «Ascension House» ist super! Man trifft tolle Leute, die viel zu erzählen haben.» Felix‘ Begeisterung über den Einsatz ist gross: «Drei Monate sind genial, um eine Stadt zu erkunden. Man kann richtig eintauchen und das religiöse und kulturelle Leben in Hongkong hautnah erleben.» Neben Kultur, gutem Essen, wandern und dem Grossstadttrubel gibt es auch ruhige Momente. «Die Spiritualität im «Tao Fong Shan Christian Centre» hat mir sehr gefallen», sagt Felix. Um viele Erfahrungen reicher kehrte er also nach Hause zurück. «Für mich war es nach der Schule der ideale Einsatz», sagt er. «Ich habe es genossen, zu arbeiten und gleichzeitig für längere Zeit aus der Schweiz herauszukommen.» Neben der Arbeit kam auch das Vergnügen nicht zu kurz – und sein Englisch habe sich automatisch verbessert. «Ich kann diesen Einsatz allen weiterempfehlen!»
Kurzeinsätze für junge Erwachsene Gemeinsam mit internationalen, jungen Freiwilligen lebst und arbeitest Du während zirka drei Monaten im «Ascension House», einem christlichen Gästehaus, das zum «Tao Fong Shan Christian Centre» gehört. Du lernst das christliche Leben in Hongkong, eine andere Kultur und spannende Menschen kennen. Ein Vorgespräch sowie ein Vor- und ein Nachbereitungswochenende in Basel sind Bestandteil des Programms. Das Angebot richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 22 Jahren mit ausreichenden Englischkenntnissen. Kontakt: young@mission-21.org Telefon: 061 260 22 39 www.mission-21.org/auf-und-davon
Archiv & Buch
Spannende Hintergründe statt All Inclusive-Inserate Sie suchen aktuelle Informationen zu einem spezifischen Thema, zum Beispiel Indonesien? – Nichts leichter als das: Internet starten und in der Suchmaske «Indonesien» eingeben! Das Resultat ist ernüchternd: in über neunzig Prozent der seitenlangen Trefferliste wird versucht, Ihnen unter dem Stichwort «Frühbucherrabatt» eine Billigreise ins Inselparadies zu verkaufen. So einfach scheint es also nicht zu sein, vertrauenswürdige Informationen zu Indonesien im Netz zu finden. Als Bibliothekarin könnte ich Sie nun stattdessen auf ein dickes Buch verweisen, und somit dem Ruf meiner Gilde alle Ehre machen. Doch in der heutigen Zeit macht es wenig Sinn, digitale und analoge Kanäle gegeneinander auszuspielen. Das Internet ist – bei allen Tücken und Ablenkungen – ein enormer Informationsschatz, den es gezielt und bewusst Ein Kanal in der indonesischen zu nutzen gilt. Des- Stadt Banjarmasin, 1935. halb erinnere ich gerne daran, dass ausgebildete Fachleute in Bibliotheken, Dokumentations- und Informationsstellen tagein, tagaus für Sie Informationen sammeln, gewichten und auf speziellen Websites und Onlineplattformen zur Verfügung stellen. Folgende Tipps sollen Ihnen die Suche nach «Indonesien» erleichtern:
www.watchindonesia.org/
Getragen von kirchlichen Hilfswerken ist das wohl die wichtigste deutschsprachige Website für Hintergründiges zu Menschenrechten, Demokratie und Umwelt in Indonesien und Osttimor. Auch zum Thema Religion bietet die Site immer wieder aktuelle Analysen. So ist zum Beispiel ein Bericht zu religiös motivierter Gewalt und Gerechtigkeit von Elga Sarapung online, die im Oktober 2016 zu Gast in Deutschland war.
www.asienhaus.de/soainfo/publikationen/ zeitschrift-suedostasien
Die vierteljährlich erscheinenden thematischen Hefte der Zeitschrift «südostasien» enthalten immer wieder wichtige Hintergrundinformationen aus erster Hand, auch zu Indonesien.
www.alliancesud.ch/de/infodoc
InfoDoc ist die offizielle Infostelle der kirchlichen Hilfswerke in der Schweiz und sammelt entwicklungspolitische Informationen, die auch online abrufbar sind. Viel Spass beim Surfen! | Claudia Wirthlin, Leiterin der Bibliothek von Mission
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Agenda
Veranstaltungen Veranstaltungsorte Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen bei Mission 21 an der Missionsstrasse 21 in Basel statt.
TV-Tipp: SRF-«Mitenand» in Hongkong Ausstrahlung Samstag, 4. März 19.15 Uhr, SRF Die SRF-Sendung «Mitenand» besuchte ein Projekt von Mission 21 in Hongkong: Über 300'000 Migrantinnen arbeiten als Hausangestellte in der Metropole und werden leider oft Opfer von Missbrauch und Ausbeutung. Unsere Partnerorganisation «Christian Action» ermöglicht den Betroffenen Rechtsberatung, Hilfe und ein Dach über dem Kopf. Die SRF-Sendung beleuchtet diese wichtige Arbeit." Info- und Begegnungstag Donnerstag, 16. März 2017 10.00 Uhr Dankesanlass von Mission 21 für Ehrenamtliche. Infos: info@mission-21.org Tel. 061 260 21 20 Ehemaligentag Freitag, 31. März 2017 9.30-16.30 Uhr Der Jahresanlass für ehemalige Mitarbeitende von Mission 21 steht unter dem Fokus der globalen Nachhaltigkeitsziele. Wir werden aufzeigen, welche Aspekte aus der Agenda 2030 für die Arbeit von Mission 21 zentral sind. Infos: lisbeth.kammer@mission-21.org Tel. 061 260 22 05 Gönnerseminar Donnerstag, 27. April 2017 9.30-14.30 Uhr Stiftung zum Glockenhaus Zürich Das diesjährige Gönnerseminar von Mission 21 findet in Zürich statt. Nach dem Fachseminar mit dem VZ Vermögenszentrum gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Zudem sind Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsleitung von Mission 21 für persönliche Gespräche verfügbar. Am Nachmittag kann eine Führung durch den Neubau des beliebten schweizerischen Nationalmuseums besucht werden. Infos und Anmeldung: sarah.hess@mission-21.org Tel. 061 260 23 36 12
Nachrichten 1 | 2017
Missionssynode mit anschliessendem Missionsfest Synode 9. und 10. Juni 2017 Missionsfest am 11. Juni Das Missionsfest beginnt dieses Jahr um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Peterskirche Basel. Anschliessend internationales Fest im Garten des Missionshauses unter dem Motto: «Verbunden im Engagement für Gerechtigkeit, fröhlich und bunt!», mit familienfreundlichem Programm, Musik und Kulinarischem aus aller Welt. Infos: gisele.wittmer@mission-21.org Tel. 061 260 22 76 Öffentlicher Anlass: Advocacy für Frauen Mittwoch, 28. Juni 2017, 18.00-19.30 Uhr Spannende Einblicke in unsere weltweite Advocacy-Arbeit für Frauen-Menschenrechte! Es kommen internationale Gäste zu Wort, die sich für Workshops in der Schweiz befinden. Thematischer Schwerpunkt ist dabei die kontextuelle Theologie und ihr Potential, internationale Frauenrechtstandards zu erreichen. Infos: sibylle.dirren@mission-21.org Tel. 061 260 22 66
Impressum Nachrichten Mission 21, Nr. 1 | 2017 Herausgeberin: Mission 21, Evangelisches Missionswerk Basel, Missionsstrasse 21, 4009 Basel Auflage: 21‘500. Redaktion: Mara Wirthlin Layout: Helge Neuschwander-Lutz Layoutvorlage: VischerVettiger AG, Basel Druck: MHD Druck und Service GmbH, Hermannsbrug, D Spendenkonto: PC 40-726233-2 IBAN CH58 0900 0000 4072 6233 2
Mission 21 vereint die Arbeit der Basler Mission, der Evangelischen Mission im Kwango und der Herrenhuter Mission. Mission 21 ist Mitglied der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), Stuttgart. Die Nachrichten erhalten Gönnerinnen und Gönner von Mission 21. Sie erscheinen viermal jährlich.
Ferien für Missionsinteressierte 1.-8. Juli 2017 Wieder einmal laden wir Missionsinteressierte zu Sommerferien ein, dieses Jahr im Hotel Credo (Schloss Unspunnen) in Wilderswil nahe Interlaken. Inhaltlich im Fokus steht die Projektarbeit von Mission 21 in Übersee. Gemeinsame Aktivitäten ergänzen das Programm. Die Kosten für Vollpension und Programm betragen rund 900.- Franken, An- und Abreise auf eigene Kosten. Infos und Anmeldung: pia.mueller@baselmission.org Tel. 061 260 22 53
Zweiwöchiges Begegnungscamp in Taiwan mit jungen Erwachsenen 18. Juli bis 1. August 2017 Mit einer Gruppe von jungen Erwachsenen aus der Schweiz reisen wir nach Taiwan und besuchen die Jugendorganisation unserer Partnerkirche PCT (Presbyterian Church of Taiwan). Wir erfahren mehr über die Lebenssituation und Herausforderungen des Alltags in Taiwan. Kosten: 700 CHF plus Flug und allfällige Impfungen. Infos: barbara.grass@mission-21.org Tel. 061 260 22 39 www.mission-21.org/taiwancamp
Neues Kursangebot für Seniorinnen und Senioren in Kirchengemeinden: Rituale aus aller Welt. Termine nach Absprache Alltagsrituale durchziehen bewusst oder unbewusst unser Leben: Vom Morgenkaffee am Küchentisch bis zum Abendgebet. Rituale sind wichtig, weil sie verlässlich sind, dem Leben Halt und Struktur geben. Rituale wie Taufe, Hochzeit und Beerdigungen machen wichtige Wendepunkte des Lebens fassbar. All das ist in jeder Kultur so. Im Kurs schauen wir auf unsere Rituale, aber auch auf solche in anderen Ländern. Infos und Anmeldung: christa.nadler@mission-21.org 061 260 22 67
Den laufend aktualisierten Veranstaltungskalender mit weiterführenden Informationen finden Sie auf: www.mission-21.org/agenda